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Finanzielle Repression und Regulierung - Allianz Global Investors

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Risiko. Management. Ertrag.<br />

<strong>Finanzielle</strong> <strong>Repression</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Regulierung</strong>: Paradigmenwechsel<br />

für Versicherungen<br />

<strong>und</strong> Einrichtungen der betrieblichen<br />

Altersversorgung<br />

Niedrigzinsumfeld lässt Bilanzlücken<br />

wachsen.<br />

Verstehen. Handeln.


Risiko. Management. Ertrag.<br />

Inhalt<br />

4 Niedrigzinsumfeld lässt<br />

Bilanzlücken wachsen<br />

6 Neue <strong>Regulierung</strong>s- <strong>und</strong> Bilanzrichtlinien<br />

wirken als Beschleuniger<br />

6 IAS 19 nach IFRS<br />

7 Diskontierungszins: vom Mark-to-Market<br />

zum Mark-to-Model-Ansatz<br />

8 Solvency II<br />

10 Solvency II: Anlageverhalten von<br />

Versicherungen dürfte sich verändern<br />

13 Understand. Act.<br />

16 Literaturhinweise<br />

Impressum<br />

<strong>Allianz</strong> <strong>Global</strong> <strong>Investors</strong> Europe GmbH<br />

Bockenheimer Landstr. 42–44<br />

60323 Frankfurt am Main<br />

Capital Markets & Thematic Research<br />

Hans-Jörg Naumer (hjn), Dennis Nacken (dn), Stefan Scheurer (st)<br />

Unsere aktuellen Studien finden Sie direkt unter<br />

www.allianzglobalinvestors.de<br />

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3


Risiko. Management. Ertrag.<br />

<strong>Finanzielle</strong> <strong>Repression</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Regulierung</strong>: Paradigmenwechsel<br />

für Versicherungen <strong>und</strong> Einrichtungen<br />

der betrieblichen Altersversorgung<br />

Sowohl die neuen <strong>Regulierung</strong>s- <strong>und</strong> Bilanzierungsrichtlinien<br />

wie Solvency II oder IAS 19 als auch das Niedrigzinsumfeld<br />

verändern derzeit das Anlageverhalten von institutionellen<br />

Investoren. Welche Entwicklungen für die Investmententscheidungen<br />

<strong>und</strong> das Risikomanagement von (Lebens-)-<br />

Versicherungen <strong>und</strong> Einrichtungen der betrieblichen<br />

Altersversorgung (EbAV) lassen sich daraus perspektivisch<br />

ableiten?<br />

1<br />

EZB, „Euro area insurance<br />

corporation and pension<br />

f<strong>und</strong> statistics“, Dez. 2012<br />

Langfristige institutionelle Investoren wie Versicherungen<br />

<strong>und</strong> Pensionsvehikel verwalten<br />

in Europa ca. 7,7 Billionen Euro an Vermögen 1 .<br />

Deren Anlageverhalten bzw. -entscheidungen<br />

beeinflussen zum Teil substanziell die<br />

Kapitalmärkte. Ein Blick auf zwei aktuelle<br />

Entwicklungen, die die institutionelle Anlegergruppe<br />

gerade beschäftigen, erscheint daher<br />

interessant:<br />

• Niedrigzinsumfeld im Zuge der finanziellen<br />

<strong>Repression</strong> in den Industriestaaten<br />

• Neue <strong>Regulierung</strong>s- <strong>und</strong> Bilanzrichtlinien<br />

in Europa<br />

Niedrigzinsumfeld lässt<br />

Bilanzlücken wachsen<br />

Das aktuelle Niedrigzinsumfeld stellt Langfristinvestoren<br />

wie Versicherungen <strong>und</strong><br />

Einrichtungen der betrieblichen Altersversorgung<br />

vor neue große Herausforderungen.<br />

Denn im Zuge der finanziellen <strong>Repression</strong>, in<br />

der die Nachfrage nach Staatsanleihen künstlich<br />

hoch gehalten wird <strong>und</strong> sich die Staaten<br />

langfristig günstig entschulden können,<br />

dürften die Zinsen im historischen Vergleich<br />

vermutlich auf mehrere Jahre relativ (zur<br />

Inflation) niedrig bleiben.<br />

4


Schaubild 1: Magerkost im Anleihebereich<br />

Aktuelle Renditen verschiedenster Anleihesegmente im Vergleich<br />

7 %<br />

6 %<br />

5 %<br />

4 %<br />

3 %<br />

Zielkorridor vieler institutioneller Investoren<br />

2 %<br />

1 %<br />

0 %<br />

EWU Staatsanleihen<br />

Inflationsindexiert<br />

Euro Pfandbriefe<br />

EWU Staatsanleihen (AAA)<br />

US Staatsanleihen (EUR hedged)<br />

Covered Bonds<br />

EWU Unternehmensanleihen (IG)<br />

EWU Staatsanleihen (IG)<br />

Schwellenländeranleihen (EUR hedged)<br />

IG = Investment Grade<br />

Quelle: Datastream, <strong>Allianz</strong> <strong>Global</strong> <strong>Investors</strong> Capital Markets & Thematic Research, Stand: 10.05.2013<br />

EWU Hochzinsanleihen<br />

Eine auskömmliche Verzinsung für die Bedienung<br />

der Verbindlichkeiten bzw. Garantien<br />

mit Anlagen in Rentenpapieren – insbesondere<br />

im Investment Grade-Bereich – ist<br />

aktuell schwer zu erzielen. So sind Renditen<br />

von über 4 % im Anleihesegment kaum noch<br />

zu finden (siehe Schaubild1). Lediglich bei<br />

Unternehmensanleihen minderer Bonität<br />

(Hochzinsanleihen) oder bei Schwellenländeranleihen<br />

mit längeren Laufzeiten scheinen<br />

sich noch relativ attraktive Renditen erwirtschaften<br />

zu lassen.<br />

Diese niedrigen Zinsen wirken für Versicherungen<br />

<strong>und</strong> Pensionseinrichtungen in zweierlei<br />

Richtungen. Zum einen schwächen sie<br />

die (Zins-)Erträge auf der Vermögensseite<br />

(Assets), zumal niedrige Realzinsen meistens<br />

mit einem schwächeren Wirtschaftswachstum<br />

(in den Industriestaaten) einhergehen, sodass<br />

die zukünftigen Renditebeiträge risikobehafteter<br />

Vermögensklassen im historischen<br />

Vergleich vermutlich geringer ausfallen<br />

dürften. Zum anderen wirken die niedrigen<br />

Kapitalmarktzinsen auf die Verbindlichkeiten:<br />

Versicherungsunternehmen haben im Niedrigzinsumfeld<br />

mit dem Erwirtschaften der<br />

versprochenen Zinssätze zu kämpfen. Während<br />

sich versicherungsförmige Einrichtungen<br />

der betrieblichen Altersversorgung – wie in<br />

Deutschland Pensionskassen – in weiten Teilen<br />

den Regeln für Lebensversicherungsunternehmen<br />

unterwerfen müssen, sind die Verpflichtungen<br />

anderer Einrichtungen der betrieblichen<br />

Altersversorgung – wie in Deutschland<br />

z. B. Pensionsfonds –direkter von den Kapitalmärkten<br />

abhängig. 2 Noch augenscheinlicher<br />

wird dieser Zusammenhang beim Blick auf<br />

die Sponsoren bzw. Trägerunternehmen der<br />

Einrichtungen der betrieblichen Altersversorgung,<br />

die häufig ihrerseits die Vermögen <strong>und</strong><br />

Verpflichtungen zunächst bilanziell bewerten<br />

<strong>und</strong> im Anschluss saldieren. Sie diskontieren<br />

die Pensionsverpflichtung mit dem risikoadäquaten<br />

Zins auf die Gegenwart ab. 3<br />

Die Folge: Die Lücke zwischen Vermögen <strong>und</strong><br />

Verbindlichkeiten wird größer bzw. die Solvabilität<br />

von Versicherungen <strong>und</strong> Einrichtungen<br />

der betrieblichen Altersversorgung nimmt<br />

eher ab als zu. Es dürfte daher für Lebensversicherungen,<br />

die zum Teil höhere Garantiezinsen<br />

als die risikofreien Zinsen am Kapitalmarkt<br />

versprechen bzw. versprochen haben, immer<br />

schwieriger werden, ihre Leistungen zu erfüllen,<br />

auch für Pensionseinrichtungen, die eine<br />

Leistungszusage (Defined Benefit) zu finanzieren<br />

haben, wird die vollständige Finanzierung<br />

ohne Nachschüsse der Sponsoren bzw. Trägerunternehmen<br />

zunehmend schwierig.<br />

Hinzu kommt, dass diese Investorengruppen<br />

traditionell einem hohen Zinsänderungsrisiko<br />

ausgesetzt sind, da deren Verbindlichkeiten –<br />

bis zum Laufzeitende der Lebensversicherung<br />

bzw. mit Renteneintritt – sehr langfristig sind<br />

(im Durchschnitt r<strong>und</strong> 20 Jahre). Diese können<br />

zumeist nicht mit entsprechenden Anlageinstrumenten<br />

in Einklang gebracht werden – es<br />

besteht somit ein sogenannter Duration-Gap.<br />

2<br />

So müssen Pensionsfonds<br />

den Rechnungszins zur<br />

Ermittlung ihrer Verpflichtungen<br />

anhand der erwarteten<br />

Rendite der Kapitalanlage<br />

ableiten (sofern sie<br />

nicht versicherungsförmig<br />

den Höchstrechnungszins<br />

garantieren).<br />

3<br />

Siehe auch unsere<br />

Studie „Gr<strong>und</strong>wissen zur<br />

IFRS-Bilanzierung von<br />

Pensionsverpflichtungen“.<br />

www.allianzgi.de<br />

5


Risiko. Management. Ertrag.<br />

4<br />

Siehe hierzu auch<br />

unsere Studie „Niedrige<br />

Rechnungszinsen am<br />

Bilanzstichtag – Auswirkungen<br />

auf die internationale<br />

Bewertung von<br />

Pensionsverpflichtungen?“.<br />

www.allianzgi.de<br />

Neue <strong>Regulierung</strong>s- <strong>und</strong><br />

Bilanzrichtlinien wirken als<br />

Beschleuniger<br />

IAS 19 nach IFRS<br />

Das Öffnen der Schere zwischen der Herausforderung,<br />

in der aktuellen Niedrigzinsphase<br />

eine auskömmliche Rendite zu erzielen <strong>und</strong><br />

dem zunehmenden Verpflichtungsvolumen<br />

zeigen die Bilanzierungsvorschriften nach<br />

IAS 19 (International Accounting Standard).<br />

Für Unternehmen, die ihre Verpflichtungen<br />

in einem penison f<strong>und</strong>s – z.B. in Deutschland<br />

in einem Pensionsfonds – finanzieren,<br />

ist nach den internationalen Rechnungslegungsvorschriften<br />

(IFRS) der Rechnungszins<br />

zur Ermittlung der Pensionsverpflichtungen<br />

(<strong>und</strong> anschließender Saldierung mit dem<br />

Vermögen des pension f<strong>und</strong>s) eng an die<br />

Kapitalmarktentwicklung bzw. Umlaufrendite<br />

von Unternehmensanleihen mit guter Bonität<br />

gekoppelt. 4 Nicht zuletzt aufgr<strong>und</strong> der expansiven<br />

Geldpolitik der Notenbanken weltweit<br />

sowie der gleichzeitig hohen Nachfrage<br />

insbesondere von institutio nellen Anlegern<br />

nach Unternehmensanleihen guter Bonität<br />

Schaubild 2: Niedrigzinsumfeld im Zuge der finanziellen <strong>Repression</strong><br />

Euro-Swapkurve im zeitlichen Verlauf der letzten 5 Jahre<br />

5,0 %<br />

4,5 %<br />

4,0 %<br />

3,5 %<br />

3,0 %<br />

2,5 %<br />

2,0 %<br />

1,5 %<br />

1,0 %<br />

0,5 %<br />

0,0 %<br />

1T<br />

1W<br />

1M<br />

2M<br />

3M<br />

4M<br />

5M<br />

6M<br />

7M<br />

8M<br />

9M<br />

10M<br />

11M<br />

12 M<br />

18M<br />

2J<br />

3J<br />

4J<br />

5J<br />

6J<br />

7J<br />

8J<br />

9J<br />

10J<br />

11J<br />

12J<br />

15J<br />

20J<br />

25J<br />

30J<br />

35J<br />

40J<br />

45J<br />

50J<br />

Apr 2013 Jun 2012 Jan 2012 Jan 2011 Jan 2009 Jan 2008<br />

Quelle: Datastream, <strong>Allianz</strong> <strong>Global</strong> <strong>Investors</strong> Capital Markets & Thematic Research<br />

Schaubild 3: Sinkender Rechnungszins = Höhere Pensionsverbindlichkeiten<br />

Höhe der Pensionsversplichtungen bei unterschiedlichem Rechnungszins<br />

160 %<br />

150 %<br />

140 %<br />

130 %<br />

120 %<br />

110 %<br />

100 % Rechnungszins<br />

3,0 %<br />

3,5 % 4,0 % 4,5 % 5,0 % 5,5 %<br />

rentenlastiger Personenbestand ausgewogener Personenbestand anwärterlastiger Personenbestand<br />

Quelle: <strong>Allianz</strong> <strong>Global</strong> <strong>Investors</strong> Pensions Markets<br />

6


sind deren Kurse nach der Finanzkrise stark<br />

gestiegen bzw. die korrespondierenden Zinsen<br />

deutlich gesunken. Die Euro-Swapkurve<br />

als Basis einer risikofreien Zinsstrukturkurve<br />

ist entsprechend über die letzten fünf Jahre<br />

über alle Laufzeiten deutlich abgetaucht<br />

(siehe Schaubild 2). Der in der internationalen<br />

Bewertung von Pensionsverpflichtungen<br />

anzusetzende Rechnungszins ist in der Konsequenz<br />

für Mischbestände bis Ende April<br />

2013 auf ca. 3,3 % gesunken. 5<br />

Mit Blick auf die Berechnungsmodelle von<br />

<strong>Allianz</strong> <strong>Global</strong> <strong>Investors</strong> Pensions dürfte eine<br />

Reduzierung des Rechnungszinses um 1 %<br />

(bei altersausgewogenem Personalbestand)<br />

zu einer durchschnittlichen Erhöhung der<br />

Pensionsverpflichtung i. H. v. ca. 15 % bis<br />

17 % führen (siehe Schaubild 3). Die Auswirkungen<br />

der Zinsänderungen führen zu<br />

sogenannten versicherungsmathematischen<br />

Gewinnen / Verlusten. Diese müssen, nach der<br />

Ende September 2006 verabschiedeten Neufassung<br />

von FAS 87 (US-GAAP) bzw. nach der<br />

im Juni 2011 verabschiedeten <strong>und</strong> ab 2013<br />

anzuwendenden Fassung von IAS 19 (revised<br />

2011), sofort erfolgsneutral berücksichtigt<br />

werden. Zum Beispiel zeigt eine Berechnung<br />

von Towers Watson, dass die Entwicklung der<br />

IAS-Diskontrate im Geschäftsjahr 2012, die<br />

um 140 Basispunkte gesunken ist, allein bei<br />

den Dax-30-Unternehmen zu höheren Verbindlichkeiten<br />

von 58 Milliarden Euro geführt<br />

hat! 6 . In Großbritannien betrug das Defizit<br />

der im FTSE 350 gelisteten Unternehmen per<br />

Ende Februar 2013 r<strong>und</strong> 68 Mrd. Pf<strong>und</strong>, was<br />

einem Deckungsgrad der Pensionsverbindlichkeiten<br />

von 89 % entspricht. 7<br />

Insgesamt zeigen die Entwicklungen, dass<br />

die Volatilitäten zugenommen haben <strong>und</strong> die<br />

Sensitivität zu den Diskontierungszinssätzen<br />

groß ist. Und mit Blick auf die finanzielle<br />

<strong>Repression</strong> künstlich niedriger Zinsen dürften<br />

die zu bilanzierenden Pensionsverbindlichkeiten<br />

eher größer als kleiner werden.<br />

Diskontierungszins: vom Mark-to-Marketzum<br />

Mark-to-Model-Ansatz<br />

Damit die Nullzinspolitik vieler Industriestaaten<br />

nicht noch größere Lücken in den<br />

Pensionsverpflichtungen hinterlässt <strong>und</strong> Leistungen<br />

aufgr<strong>und</strong> regulatorischer Vorgaben<br />

deutlich gekürzt werden müssen, werden<br />

derzeit Überlegungen angestellt, für die Verbindlichkeiten<br />

bei längeren Laufzeiten (ab<br />

20 Jahren), die nicht auf der Bilanz, sondern<br />

in externen Vehikeln (z. B. Pensionskassen<br />

oder Pensionsfonds) bzw. Versicherungen<br />

gehalten werden, keine Marktdaten (Markto-Market),<br />

sondern modellierte Diskontzinssätze<br />

(Mark-to-Model) anzusetzen. Folgende<br />

Ansätze werden u. a. diskutiert: 8<br />

Ultimate Forward Rate (UFR): Extrapolation<br />

der Zinssätze, die aufgr<strong>und</strong> der tendenziell<br />

illiquiden Marktzinspapiere im langfristigen<br />

Bereich von über 20 Jahren beginnen soll, um<br />

schrittweise für weitere 20 Jahre (Zinssätze<br />

für 4-jährige Laufzeiten) die angestrebte vom<br />

Regulierer festgelegte Zielrendite (Ultimate<br />

Forward Rate) zu erreichen. Diese Methode<br />

wird beispielsweise bereits in den Niederlanden<br />

angewendet, wo die UFR 4,2 % beträgt<br />

<strong>und</strong> somit höher ist als die entsprechenden<br />

Zinsniveaus am Kapitalmarkt. Ein Niveau,<br />

welches auch im Rahmenwerk von Solvency II<br />

5<br />

Mercer, „Rechnungszins<br />

für IFRS/US-GAAP/BilMoG<br />

Bewertungen“, Mai 2013<br />

6<br />

Towers Watson „German<br />

Pension Finance Watch<br />

2012“, Februar 2013<br />

7<br />

Mercer, Mercer’s Pensions<br />

Risk Survey data, März<br />

2013<br />

8<br />

EIOPA „Long-Term<br />

Guarantees Assessment<br />

– Launch information for<br />

participants“, Januar 2013<br />

7


Risiko. Management. Ertrag.<br />

9<br />

Im April 2013 wurden<br />

die ersten Ergebnisse der<br />

quantitativen Auswirkungsstudie<br />

(Quantitative<br />

Impact Study – QIS)<br />

veröffentlicht.<br />

angedacht ist.<br />

Counter-Cyclical Premium (CCP): Um der<br />

Gefahr prozyklischen Verhaltens von Pensionsfonds<br />

<strong>und</strong> Lebensversicherern entgegenzuwirken,<br />

wird das Konzept einer antizyklischen<br />

Prämie (CCP) angedacht. Hierbei sollen<br />

vom Regulierer festgelegte Zinsauf- bzw.<br />

-abschläge Marktverzerrungen ausgleichen<br />

oder zumindest abmildern.<br />

Matching Premium (MP): Langfristige Garantien<br />

bei Versicherungen sind in der Regel mit<br />

sehr langfristigen Vermögens werten in einem<br />

breit diversifizierten Portfolio unterlegt. Da<br />

Teile dieser Vermögenswerte häufig äußerst<br />

illiquide sind, kann der Investor eine Illiquiditätsprämie<br />

erwarten, sodass deren erwartete<br />

Rendite über dem (aus der Zins-Euro-Swapquotierungen<br />

abgeleiteten) laufzeitkongruenten<br />

risikominimalen Zinssatz liegt. Im Rahmen<br />

der „Matching Premium“ wird genau diese Illiquiditätsprämie<br />

mit berücksichtigt, indem die<br />

Verbindlichkeiten (Cashflows) mit einem Aufschlag<br />

zum risikominimalen Zinssatz abgezinst<br />

werden, sodass die Bewertungsdiskrepanz<br />

zwischen Vermögenswerten <strong>und</strong> Verbindlichkeiten<br />

eliminiert bzw. minimiert werden.<br />

Die aus den angedachten Ansätzen modellierten<br />

Zinsstrukturkurven zeigen in Schaubild 4,<br />

dass die Diskontzinssätze im langfristigen<br />

Bereich oberhalb der Euro-Swapkurve liegen.<br />

Um einem zu stark prozyklischen Verhalten der<br />

Investorengruppe auch für Aktienanlagen vorzubeugen,<br />

wird angedacht, einen sogenannten<br />

„Equity Dampener“ einzusetzen. Dieser soll<br />

es dem Investor erlauben, in stark negativen<br />

Marktphasen den Risikobeitrag (SCR) um 10 %<br />

zu reduzieren (auf 29 % bzw. 39 %) bzw. bei<br />

stark gestiegenen Aktien märkten um 10 % zu<br />

erhöhen.<br />

Auch wenn sich mit diesen Maßnahmen<br />

die bilanziellen Lücken verkleinern lassen, bleiben<br />

die ökonomischen Risiken unverändert.<br />

Zusätzlich dürfte das politische bzw. regulatorische<br />

Risiko für institutionelle Investoren wie<br />

Pensionsfonds <strong>und</strong> Versicherungen tenden ziell<br />

zunehmen.<br />

Solvency II<br />

Zu den neuen Bilanzrichtlinien für die Sponsoren<br />

<strong>und</strong> Trägerunternehmen von Einrichtungen<br />

der betrieblichen Altersversorgung<br />

gesellt sich gesellt sich perspektivisch noch<br />

die anstehende Reform des Versicherungsaufsichtsrechts<br />

in Europa namens Solvency<br />

II. Zwar wurde eine Einführung des neuen<br />

Regelwerks von ursprünglich Januar 2014<br />

verschoben <strong>und</strong> als Termin der 1. Januar 2016<br />

in Aussicht gestellt, aber es ist davon auszugehen,<br />

dass viele größere Versicherungsunternehmen<br />

ihre Vorbereitungen für einen Start<br />

von Solvency II fortsetzen <strong>und</strong> die zusätzliche<br />

Zeit für ein Feintuning verwenden werden.<br />

Darüber hinaus beabsichtigt die European<br />

Insurance and Occupational Pensions Authority<br />

(EIOPA) im Rahmen des HBS-Ansatzes (Holistic<br />

Balance Sheet), ein an Solvency II angelehntes<br />

Regelwerk für Einrichtungen der betrieblichen<br />

Altersversorgung (EbAV) einzuführen. 9<br />

Schaubild 4: Zinsmodelle zur Diskontierung langfristiger Verbindlichkeiten<br />

5,0 %<br />

4,5 %<br />

4,0 %<br />

3,5 %<br />

3,0 %<br />

2,5 %<br />

LLP<br />

Diskontierungszins mit MP<br />

Forward Zinskurve mit UFR<br />

Diskontierungszins mit CCP<br />

Euro Swapkurve<br />

Diskontierungszins (korrigiert um Kreditrisiken)<br />

2,0 %<br />

1,5 %<br />

1,0 %<br />

0,5 %<br />

0 %<br />

Aktuelle Marktdaten<br />

Extrapolation<br />

8<br />

0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50<br />

Laufzeit (in Jahren)<br />

Quelle: EIOPA „Long-Term Guarantees Assessment – Launch information for participants“, Jan. 2013,<br />

<strong>Allianz</strong> <strong>Global</strong> <strong>Investors</strong> Capital Markets & Thematic Research


Schaubild 5: Solvency II „bestraft“ lange Laufzeiten <strong>und</strong> schlechte Bonitäten<br />

von Unternehmensanleihen<br />

Solvenzkapitalhinterlegung für Spreadrisiken von Unternehmensanleihen unter Solvency II<br />

Spread-Risikofaktor für Unternehmensanleihen (in %)<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25<br />

Duration (Jahre)<br />

CCC oder geringer<br />

BB<br />

Ohne Rating<br />

BBB<br />

A<br />

AA<br />

AAA<br />

Quelle: EIOPA „Technical Specifications for the Solvency II valuation and Solvency Capital Requirements calculations“,<br />

Okt. 2012, <strong>Allianz</strong> <strong>Global</strong> <strong>Investors</strong> Capital Markets & Thematic Research<br />

Parallelen <strong>und</strong> Abweichungen zu Solvency II<br />

werden derzeit zwar noch diskutiert, insbesondere<br />

die Regelungen in der ersten (quantitativen)<br />

Säule werden zunächst zurückgestellt,<br />

aber hinsichtlich der Solvabilitätsregeln sieht<br />

der Regulierer weiterhin die Notwendigkeit,<br />

langfristig eine Wettbewerbsgleichheit zwischen<br />

unterschiedlichen bAV-Anbietern zu<br />

gewährleisten.<br />

Im Rahmen eines ganzheitlichen Systems soll<br />

durch Solvency II die Gesamtsolvabilität einer<br />

Versicherung geprüft werden. Neben quantitativen<br />

(„Steht jederzeit ein ausreichendes<br />

Solvenzkapital zur Verfügung?“) werden<br />

hier auch qualitative Aspekte („Besteht ein<br />

adäquates Risikomanagementsystem im<br />

Unternehmen?“) betrachtet. Insbesondere<br />

die neu geplante Solvenzkapitalanforderung<br />

(SCR, Solvency Capital Requirement), die im<br />

ausreichenden Verhältnis zu den anrechnungsfähigen<br />

Eigenmitteln (Eligible Own<br />

F<strong>und</strong>s) stehen muss, dürfte mitunter Einfluss<br />

auf die Anlageentscheidungen der Deckungsstöcke<br />

von europäischen Versicherungskonzernen<br />

nehmen. So werden die geltenden<br />

Kapitalanlagegr<strong>und</strong>sätze insoweit ergänzt, als<br />

dass die Unternehmen ihre Kapitalanlagen<br />

künftig mit Eigenkapital unterlegen müssen,<br />

dessen Höhe sich nach dem Risikogehalt<br />

der einzelnen Kapitalanlagen bemisst. 10 Das<br />

Marktrisiko ist der wichtigste Faktor <strong>und</strong><br />

macht r<strong>und</strong> 70 % der Solvenzkapitalanforderungen<br />

aus. 11 Es setzt sich aus sieben Submodulen<br />

zusammen, in denen Marktpreisrisiken<br />

für Zinsen, Aktien, Immobilien, Bonitäten<br />

(Credit-Spreads) <strong>und</strong> Währungen sowie<br />

zusätzlich Konzentrations- <strong>und</strong> Illiquiditätsrisiken<br />

betrachtet werden.<br />

In einer isolierten Betrachtung der Vermögensklassen<br />

(vor Diversifikationseffekten)<br />

werden Staatsanleihen der EEG-Staaten im<br />

Standardmodell der Solvency-II-<strong>Regulierung</strong><br />

als risikofrei betrachtet, sodass deren Anlagen<br />

mit 0 % Eigenkapital unterlegt werden müssen.<br />

Hingegen beträgt die Quote bei Aktien<br />

der OECD-Länder 39 % <strong>und</strong> die für Schwellenländeraktien<br />

sogar 49 %. Bei Unternehmensanleihen<br />

sind es je nach Rating gestaffelte<br />

Risikofaktoren, die mit der durchschnittlichen<br />

Kapitalbindungsdauer (Duration) multipliziert<br />

werden 12 . Das Schaubild 5 verdeutlicht: Je<br />

schlechter das Rating <strong>und</strong> je höher die Duration<br />

einer Anleihe, desto mehr Eigenmittel<br />

müssen hinterlegt werden. Beispielsweise<br />

beträgt die Solvenzkapitalanforderung bei<br />

einer 5-jährigen AA-Anleihe 5,5 %, während<br />

sie bei einer BB-Anleihe mit gleicher Laufzeit<br />

mit 22,5 % r<strong>und</strong> viermal so hoch ist. 5-jährige<br />

Hochzinsanleihen (Rating schlechter als BBB)<br />

haben mit maximal 37,5 % Eigenkapitalhinterlegung<br />

immer noch eine niedrigere Quote als<br />

Aktien. Auch für Immobilienanlagen (25 %)<br />

10<br />

Solvency II erfordert eine<br />

ausreichende Kapitaldeckung<br />

der Versicherungen,<br />

sodass diese in<br />

einem Extremszenario<br />

aus 200 Jahren bestehen<br />

können (berechnet<br />

anhand des Value-at-Risk<br />

mit einem Konfidenzniveau<br />

von 99,5 % über<br />

eine Halteperiode von<br />

einem Jahr).<br />

11<br />

EIOPA, „Quantitative<br />

Impact Study, QIS 5“,<br />

2011<br />

12<br />

Gemäß der Solvency-II-<br />

Standardformel im „QIS<br />

5“ update, Okt. 2012<br />

9


Risiko. Management. Ertrag.<br />

Schaubild 6: Solvency II – Europäische Staatsanleihen werden bevorzugt<br />

Langfristige Renditeerwartung <strong>und</strong> Solvenzkapitalanforderung im Vergleich der<br />

Vermögensklassen<br />

10 %<br />

9 %<br />

8 %<br />

7 %<br />

6 %<br />

5 %<br />

4 %<br />

3 %<br />

2 %<br />

1 %<br />

0<br />

Europa (Kernländer)<br />

Europa<br />

Schwellenländer<br />

(BBB, 5 Jahre)<br />

Staatsanleihen<br />

Europa<br />

Schwellenländer<br />

Aktien<br />

AA (5 Jahre)<br />

AA (10 Jahre)<br />

Erwartete langfristige Rendite (p.a., linke Skala)<br />

Solvenzkapitalanforderung (rechte Skala)<br />

A (5 Jahre)<br />

A (10 Jahre)<br />

Unternehmensanleihen<br />

(nach Rating & Laufzeit)<br />

Hochzinsanleihen<br />

Quelle: EIOPA „Technical Specifications for the Solvency II valuation and Solvency Capital Requirements calculations“,<br />

Okt. 2012, Risklab (Portfolio Health Check, Stand: Februar 2013), <strong>Allianz</strong> <strong>Global</strong> <strong>Investors</strong> Capital Markets & Thematic<br />

Research<br />

BBB (5 Jahre)<br />

BBB (10 Jahre)<br />

BB (5 Jahre)<br />

BB (10 Jahre)<br />

AA (5 Jahre)<br />

Covered Bonds<br />

A (20 Jahre)<br />

Infrastruktur Kredite<br />

Infrastruktur Equity<br />

Private Equity<br />

Rohstoffe<br />

Immobilien<br />

50 %<br />

45 %<br />

40 %<br />

35 %<br />

30 %<br />

25 %<br />

20 %<br />

15 %<br />

10 %<br />

5 %<br />

0<br />

13<br />

Bei der Betrachtung der<br />

Solvencykapitalanforderungen<br />

wurden keinerlei<br />

Diversifikationseffekte<br />

berücksichtig.<br />

14<br />

Der risklab Economic<br />

Scenario Generator<br />

simuliert konsistent <strong>und</strong><br />

integriert Szenarien<br />

einzelner Assetklassen<br />

bzw. der relevanten<br />

Risikofaktoren. Das<br />

Modell ist kalibriert<br />

aufgr<strong>und</strong> von aktuellen<br />

Marktbedingungen <strong>und</strong><br />

Langzeitannahmen. Aus<br />

den sich ergebenden<br />

Szenarien können Risiko<strong>und</strong><br />

Renditegrößen der<br />

Assetklassen abgeleitet<br />

werden.<br />

<strong>und</strong> Infrastrukturkredite mit 20-jähriger Laufzeit<br />

<strong>und</strong> gutem A-Rating (15,5 %) liegen die<br />

Quoten niedriger. Hingegen beträgt die SCR<br />

für Anlageklassen wie Rohstoffe, Infrastrukturinvestments<br />

(Equity), Private Equity oder<br />

Hedgefonds 49 %. 13<br />

Solvency II: Anlageverhalten<br />

von Versicherungen dürfte sich<br />

verändern<br />

Aus den oben genannten Kapitalanforderungen<br />

des vorläufigen <strong>Regulierung</strong>swerkes<br />

Solvency II können sich sowohl direkte als<br />

auch indirekte Auswirkungen auf das Anlageverhalten<br />

von (Lebens-)Versicherungen<br />

ergeben.<br />

Versicherer müssen sich im Rahmen von<br />

Solvency II zukünftig noch stärker Gedanken<br />

über die Risiko-Rendite-Profile ihrer Anlagen<br />

<strong>und</strong> das Durationsmanagement machen.<br />

Die Gr<strong>und</strong>frage wird sein: Erwirtschaften die<br />

einzelnen Anlageklassen eine ausreichende<br />

erwartete Rendite, um die Renditeanforderungen<br />

– insbesondere die versprochenen<br />

Garantien – zu decken? Denn Eigenkapital ist<br />

ein kostbares knappes Gut. Insofern gilt für<br />

die Versicherer, ihr Solvenzkapital auf die verschiedenen<br />

Risikoklassen optimal zu verteilen.<br />

Daher haben wir die mittels des Economic<br />

Scenario Generators 14 von risklab abgeleiteten,<br />

langfristig zu erwartenden Renditen den<br />

Solvenzkapitalanforderungen für verschiedene<br />

Anlageklassen gegenübergestellt (siehe<br />

Schaubild 6). Dieses risikoadjustiertes Renditemaß<br />

wird auch als „Return on Solvency<br />

Capital“ (RoSC) bezeichnet.<br />

In einer ersten Betrachtung der schematischen<br />

Darstellung in Schaubild 7 zeigt sich<br />

auf Basis der Modellierung von über 10.000<br />

Szenarien für die jeweiligen Vermögensklassen<br />

(vor Diversifikationseffekten), dass<br />

insbesondere Vermögensklassen mit geringen<br />

Solvencykapitalanforderungen attraktiv<br />

erscheinen. Allen voran für europäische<br />

Staatsanleihen, die gar keiner zusätzlichen<br />

Risikokapital hinterlegung unterliegen, geht<br />

der Ertrag je zusätzlicher Einheit Solvenzkapital<br />

theoretisch ins Unendliche. Risikobudgets<br />

werden durch Investments in diese Anleiheklasse<br />

überhaupt nicht belastet. Für die<br />

10


anderen Anleihe bereiche gilt tendenziell: je<br />

höher die Bonität <strong>und</strong> je kürzer die Laufzeit,<br />

desto höher der Ertrag je Einheit Solvenzkapital.<br />

Insbesondere Staatsanleihen der<br />

Schwellenländer dürften die vergleichsweise<br />

etwas höhere Solvenz kapitalanforderung im<br />

Anleihesegment durch langfristig höhere<br />

Renditeerwartungen (Spreadeinengung)<br />

kompensieren. Auch das Segment der Infrastrukturkredite<br />

erscheint aus regulatorischen<br />

Rendite-Risiko-Überlegungen interessant.<br />

Hier lassen sich bei vergleichsweise relativ<br />

geringer (Solvenz-)Kapitalbindung zusätzlich<br />

attraktive Illiquiditätsprämien vereinnahmen.<br />

Bei stärker risikobehafteten Anlageklassen<br />

– wie Rohstoffe, Private Equity, Infrastruktur-<br />

Equity oder Aktien – wirkt die hohe regulatorische<br />

Risikokapitalhinterlegung (SCR bei 49 %<br />

bzw. 39 %) so stark belastend, dass man die<br />

höher zu erwartenden Risikoprämien wohl<br />

nicht kompensiert kann. Die Verhältnisse von<br />

Ertrag je zusätzlicher Einheit Solvenzkapital<br />

(RoSC) liegen hier zwischen 9 % <strong>und</strong> 20 %.<br />

Zwar erscheinen auf den ersten Blick insbesondere<br />

Vermögensklassen mit geringen<br />

Solvenzkapitalanforderungen unter dem<br />

Regelwerk Solvency II interessant. Allerdings<br />

ist die erwartete Rendite in Höhe von 2 % p. a.<br />

für europäische Staatsanleihen zumeist nicht<br />

ausreichend, um die Ertragsanforderungen<br />

zu erfüllen. Um die Attraktivität der einzelnen<br />

Anlageklassen zu beurteilen, haben wir daher<br />

in einer weiteren Analyse die Überrendite<br />

gegenüber europäischen Staatsanleihen in<br />

Relation zur (zusätzlichen) Eigenkapitalunterlegung<br />

gesetzt (siehe Schaubild 8). Wir<br />

bezeichnen dieses um 2 % adjustierte Renditemaß<br />

als „Excess Return on Solvency Capital“<br />

(ERoSC). Dadurch erkennt man, welche<br />

Anlageklasse pro Einheit Risikokapital wie viel<br />

Zusatzrendite erwarten lässt.<br />

Rohstoffe; 9,18 %<br />

Infrastruktur Equity; 12,24 %<br />

Hochzinsanleihen BB (10 Jahre); 12,84 %<br />

-<br />

Schaubild 7: Solvency II – Anlageklassen mit geringer Solvenzkapitalanforderung<br />

im Vorteil<br />

Langfristig erwartete Rendite (p. a.) im Verhältnis zur Solvenzkapitalanforderung (RoSC)<br />

∞<br />

(unendlich)<br />

50,00 %<br />

40,00 %<br />

30,00 %<br />

20,00 %<br />

10,00 %<br />

Aktien Schwellenländer; 14,29 %<br />

Immobilien; 15,20 %<br />

Aktien Europa; 15,64 %<br />

Unternehmensanleihen BBB (10 Jahre); 16,80 %<br />

Hochzinsanleihen BB (5 Jahre); 18,22 %<br />

Private Equity; 20,41 %<br />

Unternehmensanleihen BBB (5 Jahre); 24,00 %<br />

Infrastruktur-Kredite A (20 Jahre); 25,81 %<br />

Unternehmensanleihen A (10 Jahre); 27,24 %<br />

Unternehmensanleihen AA (10 Jahre); 30,48 %<br />

Unternehmensanleihen A (5 Jahre); 35,71 %<br />

Unternehmensanleihen AA (5 Jahre); 40,00 %<br />

Covered Bonds AA (5 Jahre); 41,82 %<br />

Staatsanleihen Schwellenländer (BBB, 5 Jahre); 50,00 %<br />

Staatsanleihen Europa; ∞ (unendlich)<br />

Staatsanleihen Europa (Kernländer); ∞<br />

(unendlich)<br />

0,00 %<br />

Langfristig erwartete Rendite/Solvenzkapitalanforderung (RoSC)<br />

Quelle: EIOPA „Technical Specifications for the Solvency II valuation and Solvency Capital Requirements calculations“,<br />

Okt. 2012, Risklab (Portfolio Health Check, Stand: Februar 2013), <strong>Allianz</strong> <strong>Global</strong> <strong>Investors</strong> Capital Markets & Thematic<br />

Research<br />

11


Risiko. Management. Ertrag.<br />

Im Schaubild 8 ist ersichtlich, dass sich die<br />

Attraktivitäten zum Teil deutlich verschieben<br />

<strong>und</strong> risikobehaftete Vermögensklassen, wie<br />

Private Equity oder Aktien, trotz relativ hohen<br />

Solvenzkapitalanforderungen für den Investor<br />

interessant erscheinen. Hier dürften die zu<br />

erwartenden höheren Risikoprämien gegenüber<br />

europäischen Staatsanleihen die zusätzlichen<br />

Kapitalanforderungen kompensieren.<br />

Spitzenreiter in dieser Betrachtung sind<br />

jedoch Staatspapiere der Schwellenländer,<br />

deren erwarteter Zusatzertrag je zusätzlicher<br />

Einheit Risikokapital am höchsten ist. Die<br />

vergleichsweise geringe Kapitalhinterlegung<br />

macht sich auch bei Infrastrukturkrediten<br />

besserer Bonität bemerkbar, die regulatorisch<br />

wie Unternehmensanleihen behandelt<br />

werden. Bei dieser Anlageklasse dürfte die<br />

zu vereinnahmende Illiquiditätsprämie die<br />

vergleichsweise hohe Risikokapitalhinterlegung<br />

aufgr<strong>und</strong> der langen Duration deutlich<br />

überkompensieren. Das gilt auch für das<br />

Segment „Infrastructure Equity“, welches<br />

trotz hoher SCR (49 %) eine vergleichsweise<br />

attraktive Überrendite erwirtschaften sollte.<br />

Das Segment der Unternehmensanleihen<br />

<strong>und</strong> Covered Bonds liegt im Vergleich der<br />

Vermögensklassen im Mittelfeld. Interessant<br />

ist hier zu beobachten, dass insbesondere<br />

Hochzinsanleihen mittlerer Laufzeit dank der<br />

zu vereinnahmenden Risikoprämie das beste<br />

Verhältnis von Überrendite zu Solvenzkapital<br />

innerhalb von Unternehmensanleihen ausweisen.<br />

Allerdings sollte in der Gesamtbetrachtung<br />

berücksichtigt werden, dass Diversifikationseffekte<br />

sowie von den Aufsichtsbehörden<br />

geprüfte interne Modelle die Vorteilhaftigkeit<br />

einzelner Anlagen im Portfoliokontext zum<br />

Teil deutlich verändern können. Außerdem<br />

können die dargestellten regulatorischen<br />

12


Schaubild 8: Risikoprämien sollten Solvenzkapitalanforderung kompensieren können<br />

Langfristig erwartete Überrendite gegenüber europäischen Staatsanleihen (p. a.) im Verhältnis<br />

zur Solvenzkapitalanforderung (ERoSC)<br />

20,00 %<br />

15,00 %<br />

10,00 %<br />

5,00 %<br />

0,00 %<br />

Staatsanleihen Europa (AAA); 0,00 %<br />

Staatsanleihen Europa (ex. AAA); 0,00 %<br />

Unternehmensanleihen AA (5 Jahre); 3,64 %<br />

Rohstoffe; 5,10 %<br />

Covered Bonds AA (5 Jahre); 5,45 %<br />

Unternehmensanleihen AA (10 Jahre); 6,67 %<br />

Unternehmensanleihen BBB (10 Jahre); 6,80 %<br />

Hochzinsanleihen BB (10 Jahre); 7,13 %<br />

Unternehmensanleihen A (5 Jahre); 7,14 %<br />

Immobilien; 7,20 %<br />

Unternehmensanleihen BBB (5 Jahre); 8,00 %<br />

Infrastruktur Equity; 8,16 %<br />

Unternehmensanleihen A (10 Jahre); 8,19 %<br />

Hochzinsanleihen BB (5 Jahre); 9,33 %<br />

Aktien Schwellenländer; 10,20 %<br />

Aktien Europa; 10,51 %<br />

Infrastruktur-Kredite A (20 Jahre); 12,90 %<br />

Private Equity; 16,33 %<br />

Staatsanleihen Schwellenländer<br />

(BBB, 5 Jahre); 21,43 %<br />

Überrendite ggü. europäischen Staatsanleihen/Solvenzkapitalanforderung (ERoSC)<br />

Quelle: EIOPA „Technical Specifications for the Solvency II valuation and Solvency Capital Requirements calculations“,<br />

Okt. 2012, Risklab (Portfolio Health Check, Stand: Februar 2013), <strong>Allianz</strong> <strong>Global</strong> <strong>Investors</strong> Capital Markets & Thematic<br />

Research<br />

Risikoparameter zum Teil spürbar von den<br />

ökonomischen Risiken abweichen. Zum<br />

Beispiel stellt sich die Frage, ob Versicherer<br />

ihr Geld nur deshalb in Staatsanleihen der<br />

europäischen Peripherie anlegen, weil für<br />

diese keine Anrechnung auf das erforderliche<br />

Solvenzkapital erfolgt <strong>und</strong> somit das potenzielle<br />

Ausfallsrisiko ausblendet.<br />

Understand. Act.<br />

In Summe lassen sich folgende Entwicklungen<br />

für die Investmententscheidungen <strong>und</strong><br />

das Risikomanagement von (Lebens-)Versicherungen<br />

<strong>und</strong> Einrichtungen der betrieblichen<br />

Altersversorgung erkennen: 15<br />

1. Risiko-Rendite-Überlegungen in den<br />

Investmententscheidungen dürften zum<br />

Teil neu überdacht werden. Obwohl beispielsweise<br />

die ökonomischen Risiken bei<br />

Anlagen in Staats- <strong>und</strong> Unternehmensanleihen<br />

besserer Bonität mit Blick auf das<br />

asymmetrische Rendite-Risiko-Profil im<br />

Niedrigzinsumfeld eher zunehmen sollten,<br />

erscheinen diese Vermögensklassen unter<br />

Solvency II im relativen Vergleich zu anderen<br />

Vermögensklassen vorteilhafter (die<br />

finanzielle <strong>Repression</strong> lässt grüßen). Aktienoder<br />

Private Equity-Investments werden<br />

zwar regulatorisch schlechter gestellt, sollten<br />

aber als Anlagen institutioneller Investoren<br />

dank höherer Risikoprämien immer<br />

noch vielversprechende kapitaladjustierte<br />

Renditen abwerfen.<br />

15<br />

Siehe hierzu auch: OECD,<br />

„The Effect Of Solvency<br />

Regulations And Accounting<br />

Standards On Long-<br />

Term Investing“, 2012<br />

13


Risiko. Management. Ertrag.<br />

2. Eine Optimierung des Asset Liability-Managements<br />

dürfte sowohl bei Pensionsfonds<br />

als auch bei Versicherungen wichtiger<br />

denn je werden. Zum einen dürften die<br />

Volatilitäten der Marktwertbilanzen zunehmen,<br />

sodass es hier einer effizienten <strong>und</strong><br />

dynamischen Steuerung bedarf. Außerdem<br />

nehmen die Herausforderungen zu, regulatorische<br />

Risikoparameter stärker mit den<br />

ökonomischen Risiken in Einklang zu bringen.<br />

So kann zum Beispiel eine Verringerung<br />

des chronischen Durations-Mismatch<br />

von Vermögenspositionen <strong>und</strong> Verbindlichkeiten<br />

sowie eine bessere Synchronisierung<br />

der Cashflows beider Bilanzseiten durch<br />

Investments in länger laufende Infrastrukturprojekte<br />

erreicht werden.<br />

3. Eine breitere Diversifikation in der Anlage<br />

kann das Gesamtrisiko reduzieren <strong>und</strong><br />

somit auch den Bedarf an zusätzlichem<br />

Solvenzkapital reduzieren. So sollte sich das<br />

Risiko-Rendite-Profil des Gesamtportfolios<br />

durch eine breitere Streuung in verschiedenste<br />

Vermögensklassen verbessern.<br />

4. Ein Risikomanagement über den Einsatz<br />

von Derivaten <strong>und</strong> einer dynamischen<br />

Risikosteuerung kann helfen, die Anlagerisiken<br />

besser beherrschbar zu machen<br />

<strong>und</strong> damit letztendlich das Asset Liability-<br />

Management zu verbessern.<br />

Dennis Nacken<br />

14


Weitere Informationen<br />

Charakteristika der Vermögensklassen<br />

Die Vermögensklassen wurden durch folgende<br />

Benchmark-Indizes dargestellt. Die<br />

angegebenen erwarteten jährlichen Renditen<br />

<strong>und</strong> Volatilitäten der Assetklassen beschreiben<br />

die Langfristannahmen (10 Jahres-Horizont)<br />

für die zukunftsgerichteten Analysen.<br />

Die angegebenen historischen jährlichen<br />

Renditen <strong>und</strong> Volatilitäten beschreiben<br />

die Charakteristika der Benchmark-Daten<br />

für die historischen Analysen im Zeitraum<br />

29.02.2000 bis 28.02.2013.<br />

Vermögensklasse Index Währung<br />

Europäische<br />

Staatsanleihen<br />

Europäische Staatsanleihen<br />

(Kernländer)<br />

Erwartete<br />

Rendite<br />

(p.a.)<br />

Erwartete<br />

Volatilität<br />

(p.a.)<br />

His torische<br />

Rendite<br />

(p.a.)<br />

JPM EMU Investment Grade Index EUR 2,0 % 5,4 % 5,4 % 3,8 %<br />

BofA ML AAA Euro Government Index EUR 1,1 % 4,5 % 5,6 % 3,9 %<br />

Covered Bonds BofA ML Euro Covered Bond Index EUR 2,3 % 3,3 % 5,2 % 2,7 %<br />

Unternehmensanleihen BofA ML Euro Corporate Index EUR 2,5 % 3,8 % 5,4 % 3,5 %<br />

Hochzinsanleihen<br />

Schwellenländeranleihen<br />

BofA ML <strong>Global</strong> High Yield Constr<br />

Index<br />

JPM Emerging Markets Bond <strong>Global</strong><br />

Div Index<br />

His torische<br />

Volatilität<br />

(p.a.)<br />

hedged in EUR 4,1 % 10,7 % 8,0 % 10,4 %<br />

hedged in EUR 3,5 % 8,5 % 11,1 % 8,8 %<br />

Aktien Europa MSCI Europe Net Total Return Index EUR 6,1 % 15,7 % 0,7 % 16,2 %<br />

Aktien Schwellenländer<br />

Immobilien<br />

MSCI Emerging Markets Net Total<br />

Return Index<br />

UK IPD All Property Total Return<br />

Index<br />

EUR 7,0 % 20,1 % 6,0 % 21,7 %<br />

hedged in EUR 3,8 % 9,3 % 6,5 % 4,5 %<br />

Infrastruktur-Kredite BofA ML Euro Single A Utilities Index EUR 4,3 % 5,4 % 6,3 % 3,6 %<br />

Infrastruktur Equity Eigene Annahmen/Own estimates EUR 6,0 % 4,0 % 0,0 % 0,0 %<br />

Rohstoffe<br />

DJ UBS Commodity Total Return<br />

Index<br />

hedged in EUR 4,5 % 17,9 % 4,9 % 17,4 %<br />

Private Equity LPX50 Total Return Index EUR 10,0 % 18,1 % –3,2 % 25,0 %<br />

Quelle: risklab, <strong>Allianz</strong> <strong>Global</strong> <strong>Investors</strong> Portfolio Health Check ® , Stand: 28.02.2013. Die dargestellte hypothetische Wertentwicklung sowie die Simulationen<br />

dienen ausschließlich Veranschaulichungszwecken <strong>und</strong> geben keine tatsächliche Wertentwicklung wieder; sie sind kein verlässlicher Indikator für künftige<br />

Ergebnisse.<br />

Hinweis: Es gibt keine kommerziell verfügbaren Indizes für repräsentative Infrastruktur Equity Investments. Deswegen werden historische Analysen unter der<br />

Annahme von Renditen in Höhe von Null Prozent umgesetzt. Die zukunftsgerichteten Annahmen basieren auf Expertenschätzungen für eine Kombination<br />

von 1/3 Windenergie- <strong>und</strong> 2/3 Solarenergie- Investments (Quelle: <strong>Allianz</strong>GI Infrastruktur Equity Team).<br />

15


Risiko. Management. Ertrag.<br />

Weitere Analysen von <strong>Global</strong> Capital Markets & Thematic Research<br />

Anleihen<br />

→ Langfristiges Szenario für Schwellenländer währungen<br />

→ High Yields<br />

→ Der Markt für US-High-Yield-Anleihen:<br />

groß, liquide <strong>und</strong> attraktiv<br />

→ Credit Spreads – Risikoprämien bei Anleihen<br />

→ Unternehmensanleihen<br />

→ Warum asiatische Anleihen?<br />

<strong>Finanzielle</strong> <strong>Repression</strong><br />

→ Lautlose Entschuldung oder Schuldenschnitt?<br />

Das ist hier die Frage.<br />

→ <strong>Finanzielle</strong> <strong>Repression</strong> findet bereits statt<br />

→ <strong>Finanzielle</strong> <strong>Repression</strong><br />

Infrastruktur <strong>und</strong> Erneuerbare Energien<br />

→ Der „grüne“ Kondratieff – oder warum Krisen gut sind<br />

→ Krisen – oder: die schöpferische Kraft der Zerstörung<br />

→ Infrastruktur – Rückgrat der Weltwirtschaft<br />

China + Asien<br />

→ Der chinesische Renminbi – die neue Weltwährung?<br />

→ Wachstumsland China<br />

→ Chinas neue Epoche des Wachstums<br />

→ Asien im Aufbrauch – Gravitationszentrum<br />

des 21. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

Dividenden<br />

→ Dividendenstrategien in Zeiten von großem<br />

Gewinpessimismus<br />

→ Dividendentitel – eine attraktive Ergänzung fürs Depot!<br />

→ Dividendenstrategien im Umfeld von Inflation<br />

<strong>und</strong> Deflation<br />

→ Hohe Ausschüttungsquote = hohes künftiges<br />

Gewinnwachstum<br />

EWU<br />

→ Strukturelle <strong>und</strong> fiskalische Maßnahmen: Italien<br />

→ SMP, EFSF <strong>und</strong> ESM – eine Momentaufnahme<br />

→ Europäische Währungsunion (EWU):<br />

Auseinanderbrechen oder stärkere Integration?<br />

Weitere Studien finden Sie auf der Homepage unseres<br />

Eurozone Resource Center<br />

Zukunftssicherung – Demographie – Pension<br />

→ Niedrige Rechnungszinsen am Bilanzstichtag –<br />

Auswirkungen auf die Internationale Bewertung von<br />

Pensionsverpflichtungen<br />

→ Gr<strong>und</strong>wissen zur IFRS-Bilanzierung von<br />

Pensionsverpflichtungen<br />

→ Kompendium Zeitwertkonten<br />

→ Kompendium Insolvenzversicherung<br />

→ Pensionsrisiken der betrieblichen Altersversorgung<br />

→ Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz <strong>und</strong><br />

Versorgungsverpflichtungen<br />

→ Zukunft sichern mit betrieblicher Altersversorgung<br />

→ Ausfinanzieren von Pensionsverpflichtungen<br />

→ Kompendium Insolvenzversicherung<br />

→ Demographische Zeitenwende (Teil 1)<br />

→ Altersvorsorge im Demografischen Wandel (Teil 2)<br />

→ Investmentchance Demografie (Teil 3)<br />

Verhaltensökonomie – Behavioral Finance<br />

→ Überliste Dich selbst – oder: Wie Anleger<br />

die „Lähmung überwinden können<br />

→ Überliste Dich selbst – oder: Vom „intuitiven“<br />

<strong>und</strong> „reflexiven“ Verstand<br />

→ Behavioral Finance <strong>und</strong> die Ruhestandskrise<br />

→ Aktives Management<br />

→ Erkenne dich selbst!<br />

Risikomanagement & Advanced Return<br />

→ Neue Zoologie des Risikomanagements der<br />

Kapitalanlage<br />

→ Constant Proportion Portfolio Insurance (CPPI)<br />

→ Portfolio Health Check ® : Vorbereitet sein für die<br />

„<strong>Finanzielle</strong> <strong>Repression</strong>“<br />

All unsere Publikationen, Analysen <strong>und</strong> Studien<br />

können Sie unter der folgenden Adresse online einsehen:<br />

http://www.allianzglobalinvestors.de<br />

@<strong>Allianz</strong>GI_DE folgen<br />

www.twitter.com/<strong>Allianz</strong>GI_DE<br />

16


Backtestings sowie hypothetische oder simulierte Wertentwicklungsdaten sind mit mehreren Einschrankungen behaftet, u. a. auch die nachfolgend<br />

aufgefuhrten:<br />

(i) Sie werden im Nachhinein ermittelt, basieren auf historischen Daten <strong>und</strong> spiegeln nicht die moglichen Auswirkungen bestimmter wirtschaftlicher <strong>und</strong><br />

marktbedingter Faktoren auf den Entscheidungsprozess bei einem tatsachlich gemanagten K<strong>und</strong>enportfolio wider. Keine hypothetische, backgetestete oder<br />

simulierte Wertentwicklung kann die Auswirkung finanzieller Risiken auf die tatsachliche Wertentwicklung ausweisen. Deshalb werden solche Daten stets<br />

positive Renditen zeigen. (ii) Solche Daten spiegeln keine tatsachlichen Transaktionen wider <strong>und</strong> können eine Bereitschaft, Verluste hinzunehmen, nicht<br />

zuverlassig nachbilden. (iii) Die Information beruht teilweise auf hypothetischen Annahmen zu Zwecken der Modellrechnung, die fur das tatsachliche<br />

Management von Portfolien moglicherweise nicht zutreffen. Es wird keine Zusage abgegeben <strong>und</strong> keine Garantie ubernommen hinsichtlich der Angemessenheit<br />

der Annahmen oder hinsichtlich der Tatsache, dass alle Annahmen fur die Erreichung der Renditen angegeben oder vollumfanglich berucksichtigt<br />

wurden. Veranderungen der Annahmen können signifikante Auswirkungen auf die dargestellten modellhaften Renditen haben. Die im Backtesting ermittelte<br />

Wertentwicklung weicht von einer tatsachlichen Portfoliowertentwicklung ab, da die Investmentstrategie jederzeit <strong>und</strong> gleich welchen Gr<strong>und</strong>es angepasst<br />

werden kann. Investoren sollten nicht annehmen, dass sie eine den gezeigten Backtestings oder hypothetischen oder simulierten Wertentwicklungsdaten<br />

vergleichbare Wertentwicklung erfahren werden. Signifikante Abweichungen der Backtestings sowie der hypothetischen oder simulierten Wertentwicklungsdaten<br />

von nachtraglich erzielten tatsachlichen Ergebnissen einer Investmentstrategie sind haufig.<br />

Investieren birgt Risiken. Der Wert einer Anlage <strong>und</strong> die Erträge daraus können sowohl sinken als auch ansteigen <strong>und</strong> Investoren erhalten den investierten<br />

Betrag möglicherweise nicht in voller Höhe zurück.<br />

Die hierin enthaltenen Einschätzungen <strong>und</strong> Meinungen sind die des Herausgebers <strong>und</strong> / oder verb<strong>und</strong>ener Unternehmen zum Zeitpunkt der Veröffentlichung<br />

<strong>und</strong> können sich – ohne Mitteilung hierüber – ändern. Die verwendeten Daten stammen aus unterschiedlichen Quellen <strong>und</strong> wurden als korrekt <strong>und</strong><br />

verlässlich betrachtet, jedoch nicht unabhängig überprüft; ihre Vollständigkeit <strong>und</strong> Richtigkeit sind nicht garantiert <strong>und</strong> es wird keine Haftung für direkte oder<br />

indirekte Schäden aus deren Verwendung übernommen, soweit nicht durch grobe Fahrlässigkeit oder vorsätzliches Fehlverhalten verursacht. Bestehende<br />

oder zukünftige Angebots- oder Vertragsbedingungen genießen Vorrang.<br />

Hierbei handelt es sich um eine Marketingmitteilung. Herausgegeben von <strong>Allianz</strong> <strong>Global</strong> <strong>Investors</strong> Europe GmbH (www.allianzglobalinvestors.eu), einer<br />

Gesellschaft mit beschränkter Haftung, gegründet in Deutschland mit eingetragenem Sitz in Bockenheimer Landstr. 42–44, 60323 Frankfurt / Main, zugelassen<br />

<strong>und</strong> beaufsichtigt von der B<strong>und</strong>esanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (www.bafin.de). Die Vervielfältigung, Veröffentlichung sowie die Weitergabe des<br />

Inhalts in jedweder Form ist nicht gestattet.<br />

17


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60323 Frankfurt am Main PEFC/04-31-0745<br />

Stand: Juli 2013<br />

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