Aktueller Artikel: Plastikmüll im Meer - IFZ
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Umwelt & Energie<br />
Österreichs CO 2 -Emissionsverantwortung<br />
zunehmend <strong>im</strong> Ausland verbucht 1<br />
Eine Analyse der „grauen“ Emissionen <strong>im</strong><br />
österreichischen Güter-Außenhandel<br />
Österreich bezieht seine CO 2 -intensiven Güter zunehmend als Importgüter<br />
aus dem Ausland – und ist damit durch seinen Konsum netto bereits für 34<br />
Mio. t CO 2 -Emissionen jährlich mehr verantwortlich, als in den UNO-<br />
Emissions-Statistiken (mit knapp 80 Mio. t) für Österreich ausgewiesen ist.<br />
Birgit Bednar-Friedl<br />
ist Assistenz-Professorin am Institut für Volkswirtschaftslehre<br />
der Karl-Franzens-Universität Graz<br />
und Vize-Leiterin der Forschungsgruppe Ökonomik<br />
des Kl<strong>im</strong>a- und Umweltwandels am Wegener Zentrum<br />
für Kl<strong>im</strong>a und Globalen Wandel. Sie analysierte<br />
unterschiedliche Optionen für die globale Kl<strong>im</strong>apolitik<br />
<strong>im</strong> Projekt „Carbon Content of Austrian<br />
Trade Flows“.<br />
E-Mail: birgit.friedl@uni-graz.at<br />
Im Auftrag des Kompetenzzentrums „Forschungsschwerpunkt<br />
Internationale Wirtschaft<br />
(FIW)“ erarbeitete das Wegener Zentrums<br />
für Kl<strong>im</strong>a und Globalen Wandel der<br />
Universität Graz eine Studie zum Kohlendioxidgehalt<br />
des österreichischen Außenhandels.<br />
In dieser wurden die tatsächliche<br />
CO 2 -Emissionsverantwortlichkeit Österreichs<br />
sowie die Effektivität angedachter<br />
kl<strong>im</strong>apolitischer Zielvorgaben für den Zeithorizont<br />
2020 untersucht.<br />
Österreichs Treibhausgasverantwortlichkeit<br />
höher als bisher gedacht<br />
Die politischen Anstrengungen zur Reduktion<br />
der Treibhausgasemissionen beziehen<br />
sich <strong>im</strong> Rahmen der UN-Kl<strong>im</strong>arahmenkonvention<br />
<strong>im</strong>mer auf die Treibhausgasemissionen,<br />
die durch die wirtschaftlichen Aktivitäten<br />
innerhalb der Grenzen eines Landes<br />
entstehen. Zunehmend wird jedoch eine<br />
alternative Bilanzierung diskutiert, die die<br />
Emissionen – egal an welchem Ort sie anfallen<br />
– <strong>im</strong>mer dem Land zurechnet, in<br />
dem die Güter konsumiert werden. Praktisch<br />
heißt dies, dass für Österreich einerseits<br />
jene Emissionen relevant sind, die innerhalb<br />
Österreichs durch die Produktion<br />
von letztlich auch he<strong>im</strong>isch konsumierten<br />
Gütern entstehen, und andererseits die in<br />
den Importen nach Österreich enthaltenen<br />
<strong>im</strong>pliziten („grauen“) Emissionen, die am<br />
jeweiligen Produktionsort des Gutes (außerhalb<br />
der österreichischen Grenzen) in die<br />
Atmosphäre abgegeben wurden. Nicht relevant<br />
sind in dieser Bilanzierung hingegen<br />
die Emissionen innerhalb Österreichs, die<br />
ausschließlich durch die Produktion von<br />
österreichischen Exportgütern entstehen.<br />
Das Wegener Zentrum führte erstmalig für<br />
Österreich eine multidirektionale Multiregionale<br />
Input-Output-Analyse mit allen<br />
Handelspartnern und unter Berücksichtigung<br />
der CO 2 -Emissionen durch.<br />
Die Ermittlung der tatsächlichen Emissionsverantwortlichkeit<br />
Österreichs zeigt,<br />
dass <strong>im</strong> Jahr 2004 die CO 2 -Emissionen auf<br />
Karl W. Steininger<br />
ist Ao.Univ.-Professor am Institut für Volkswirtschaftslehre<br />
der Universität Graz, Leiter der Forschungsgruppe<br />
Ökonomik des Kl<strong>im</strong>a- und Umweltwandels<br />
am Wegener Zentrum für Kl<strong>im</strong>a und<br />
Globalen Wandel und Sprecher des interuniversitären<br />
Forschungsschwerpunktes „Umwelt und<br />
Globaler Wandel“ der Karl-Franzens-Universität<br />
Graz. Er leitete das Projekt „Carbon Content of<br />
Austrian Trade Flows“.<br />
E-Mail: karl.steininger@uni-graz.at<br />
Soziale Technik 3/2011<br />
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