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Mit aufrechtem Gang … - IG Metall-Bezirk Mitte

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Vorwort<br />

Macht ist nicht, das tun zu können, was man tun muss.<br />

Macht ist, das tun zu können, was man tun will. (Georg Fülberth)<br />

Armin Schild<br />

<strong>Bezirk</strong>sleiter<br />

<strong>IG</strong> <strong>Metall</strong><br />

<strong>Bezirk</strong> <strong>Mit</strong>te<br />

Betriebliche Sozialkonflikte, insbesondere<br />

solche, bei denen nicht wir, sondern<br />

die Vertreter des Unternehmens<br />

die Initiative haben, sind ungleiche<br />

Auseinandersetzungen. In der Regel<br />

treffen professionelle Manager, unterstützt<br />

von erfahrenen Beratern, mit<br />

klaren (allerdings für uns zu Beginn oft<br />

verborgenen) Zielvorgaben, einer definierten<br />

Kosten-/Nutzen-Analyse und<br />

einer, bereits im Blick auf unsere reale<br />

Handlungsfähigkeit ausgearbeiteten, Strategie<br />

auf eine Arbeitnehmer-Interessenvertretung, die<br />

in der Regel genau einmal in ihrem Leben mit<br />

einer solchen Situation konfrontiert ist.<br />

Die Grundstruktur dieser betrieblichen Sozialkonflikte<br />

ist dabei denkbar ungünstig: Wenn<br />

nichts Unerwartetes eintritt, erreichen wir maximal<br />

das, was die Unternehmensvertreter intern<br />

bereits von vorneherein als „letzte Linie“ definiert<br />

haben. Wir erschließen also durch erfolgreiches<br />

Verhandeln das Terrain, das von denen „auf<br />

der anderen Seite“ längst angelegt wurde. Hinzu<br />

kommt: In sehr kurzer Zeit müssen komplexe Abstimmungsprozesse<br />

auf unserer Seite absolviert,<br />

die Beschäftigten informiert, die <strong>Mit</strong>glieder der<br />

<strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> mobilisiert, ambitionierte Forderungen,<br />

die aber auch erreichbar sind, gestellt werden.<br />

Wer im Augenblick, in dem das Unternehmen<br />

die Entgeltkürzung und den dafür erforderlichen<br />

Austritt aus dem Verband, oder die ge plante<br />

Standortschließung mitteilt, nicht betriebspolitisch<br />

fit ist, der kann nur noch versuchen, eine<br />

gute Figur zu machen, d. h. tun, was man tun<br />

muss. Wirklich „gewinnen”, ist das nicht mehr.<br />

Häufig bedeutet das z. B. Standortschließungen,<br />

die wir für falsch halten, lediglich sozial zu regulieren,<br />

statt sie zu verhindern. Die Beispiele,<br />

die wir in dieser Broschüre zusammengestellt<br />

haben, geben Antworten auf die Frage, wann<br />

die betriebliche Interessenvertretung gut aufgestellt<br />

ist und wie es dazu kommt. Wer diese Fälle<br />

analysiert, wird schnell feststellen, dass bei aller<br />

Unterschiedlichkeit eines von entscheidender<br />

Bedeutung ist: Der gewerkschaftliche Organisationsgrad.<br />

Und zwar zu Beginn der Auseinandersetzung!<br />

Unsere Strategie, die auf eine systematisch aufgestellte,<br />

gut organisierte Arbeitnehmer-Interessenvertretung<br />

setzt, nennen wir organisationspolitische<br />

Zentrierung. Es gibt den 30-Prozent-<br />

Organisationsgrad-Fall, den 50-Prozent- und den<br />

90-Prozent-Fall: Im 30- oder 50-Prozent-Fall kümmert<br />

sich ein engagierter, gut ausgebildeter Vertreter<br />

der <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> um die Beratung des Betriebsrates,<br />

die Verhandlung des Sozialplans und<br />

den Rechtsschutz.<br />

Im 90-Prozent-Fall geschieht das alles auch.<br />

Aber da, wo die <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> wirklich das Mandat<br />

der Menschen hat, können wir auf Augenhöhe<br />

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