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Perspektive - Frauenselbsthilfe nach Krebs eV

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Titelthema<br />

familiärem Brustkrebs getestet werden?<br />

15<br />

Erkrankungsverändernde Faktoren<br />

in BRCA-positiven Familien<br />

Die prozentuale Wahrscheinlichkeit, dass Brustoder<br />

Eierstockkrebs tatsächlich auftreten, und<br />

das Erkrankungsalter schwanken in BRCA-positiven<br />

Familien erheblich. Dies ist ein deutlicher<br />

Beleg dafür, dass zusätzliche, das Risiko verändernde<br />

Faktoren existieren, die unabhängig von<br />

der BRCA1/BRCA2-Mutation sind.<br />

Solche auch als Niedrigrisikovarianten bezeichneten<br />

Mutationen verändern das durchschnittliche<br />

Erkrankungsrisiko eigentlich nur<br />

geringfügig. Forscher haben jedoch kürzlich<br />

herausgefunden, dass BRCA2-Mutationsträgerinnen,<br />

die zusätzlich Trägerinnen<br />

mehrerer bestimmter Niedrigrisikovarianten<br />

sind, dadurch höhere Erkrankungswahrscheinlichkeiten<br />

haben können. Oder, wenn sie fehlen,<br />

deutlich niedrigere!<br />

Intensiviertes Früherkennungsprogramm bei familiärem<br />

Brust- und eierstockkrebs<br />

BRCA1/2-Mutationsträgerinnen<br />

l Tastuntersuchung der Brust durch den Arzt alle sechs Monate*<br />

l Sonographie der Brust alle sechs Monate*<br />

l Mammographie der Brust ab dem 40. Lebensjahr<br />

l MRT der Brust alle zwölf Monate bis zum 70. Lebensjahr*<br />

*ab dem 25. Lebensjahr<br />

Risikofamilien, keine BRCA1/2-Mutationsträgerinnen<br />

l Tastuntersuchung durch den Arzt alle sechs Monate*<br />

l Sonographie der Brust alle zwölf Monate*<br />

l Mammographie der Brust ab dem 40. Lebensjahr<br />

l MRT der Brust alle zwölf Monate bis zum 55. Lebensjahr<br />

* ab dem 30. Lebensjahr oder fünf Jahre vor der frühesten Erkrankung<br />

innerhalb der Familie<br />

Hier wurde erstmals eine mögliche Bedeutung<br />

der Niedrigrisikovarianten für das Management<br />

der BRCA-Mutationsträgerinnen gezeigt. Die<br />

Betroffenen profitieren ggf. von der Bestimmung<br />

dieser Varianten, weil bei ihnen z.B. operative<br />

Maßnahmen unterlassen werden können. Das<br />

Deutsche Konsortium „Familiärer Brust- und<br />

eierstockkrebs“ (siehe Infokasten 3) – ein<br />

Verbundprojekt, das die Deutsche <strong>Krebs</strong>hilfe ins<br />

Leben gerufen hat – wird nun im Rahmen einer<br />

Studie für BRCA-Mutationsträgerinnen eine Typisierung<br />

dieser Niedrigrisiko varianten anbieten.<br />

1<br />

Neue Risikogene für Brust- und<br />

Eierstockskrebs<br />

Im Jahr 2010 gelang mithilfe des Deutschen<br />

Konsortiums bereits die Identifizierung eines<br />

dritten Gens, das in Familien mit Brust- und<br />

Eierstockkrebs mutiert ist, das RAD51C-Gen.<br />

In einer Studie wurden 1.100 BRCA-negative<br />

Familien, in denen Brust- bzw. Brust- und<br />

Eierstockkrebs gehäuft auftritt, auf mögliche<br />

Mutationen im RAD51C-Gen untersucht. Dabei

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