Perspektive - Frauenselbsthilfe nach Krebs eV
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Titelthema 8 Krebsdiäten – keine Hilfe gegen Krebs fotolia.com · © volff Omega-3-Fettsäuren können der normalen Ernährung zugesetzt werden, indem man z.B. vermehrt pflanzliche Öle verwendet. Als Zusatz zur Ernährung werden diese von den wissenschaftlichen Fachgesellschaften empfohlen. Kohlenhydratarme Krebsdiät nach Dr. J. Coy und ketogene Kost Tumorzellen gewinnen Energie bevorzugt aus der Verbrennung von Kohlenhydraten, konkret Zucker (Glucose). Da Tumorzellen rasch wachsen und sich teilen, brauchen sie besonders viele Kohlenhydrate. Allerdings ist diese Stoffwechselveränderung nicht, wie immer wieder behauptet wird, die Ursache der Tumorentstehung sondern eine ihrer Auswirkungen. Die ketogene Kost beruht auf der Hypothese, dass die Möglichkeit besteht, den Tumor „auszuhungern“, indem ihm keine Kohlenhydrate zur Energieversorgung zur Verfügung gestellt werden. Es gibt verschiedene Formen kohlenhydratarmer Ernährung. Bei ihnen sind Proteine und Fette die vorwiegenden Energielieferanten. Nicht nur Süßigkeiten, sondern auch andere kohlenhydratreiche Lebensmittel wie Brot, Nudeln, Reis, Kartoffeln sowie die meisten Obstsorten sind laut der ketogenen Kost verboten. Kohlenhydrate und insbesondere die genannten Lebensmittel sind jedoch wichtige Energie träger für gesunde Körperzellen und den ganzen Körper, außerdem enthalten sie viele Vitamine und Mineralstoffe. In der Onkologie gibt es noch keine wissenschaftlichen Studien mit Patienten zur kohlenhydratarmen Ernährung, die eine Aussage zur Wirksamkeit belegen. Experimente an Tumorzellen und Tierversuche zeigen, dass Tumore mit zuckerarmer Nährstofflösung zunächst langsamer wachsen. Allerdings kommt es nach einiger Zeit zu einer Anpassung der Tumorgröße. Sie wachsen dann schneller als vorher. Ernährungsexperten raten deshalb von kohlenhydratarmer Ernährung dringend ab. Auch die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) rät in ihrer Stellungnahme vom Februar 2010 von der ketogenen Diät außerhalb von Studien ab. Autoren dieses Beitrags Clare Abbenhardt, Abteilung Präventive Onkologie, Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT), Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) Dr. med. Jutta Hübner, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Prävention und Integrative Onkologie der Deutschen Krebsgesellschaft Prof. Dr. Christian Löser, Chefarzt der Medizinischen Klinik, Rotes Kreuz Krankenhaus, Kassel
Info Die zehn Regeln der Deutschen Gesellschaft für Ernährung 9 1. Vielseitig essen Genießen Sie die Lebensmittelvielfalt. Merkmale einer ausgewogenen Ernährung sind abwechslungsreiche Auswahl, geeignete Kombination und angemessene Menge nährstoffreicher und energiearmer Lebensmittel. 2. Reichlich Getreideprodukte und Kartoffeln Brot, Nudeln, Reis, Getreideflocken, am besten aus Vollkorn, und Kartoffeln enthalten kaum Fett, aber reichlich Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe sowie sekundäre Pflanzenstoffe. Verzehren Sie diese Lebensmittel mit möglichst fettarmen Zutaten. Mindestens 30 Gramm Ballaststoffe, vor allem aus Vollkornprodukten, sollten es täglich sein. Eine hohe Zufuhr senkt die Risiken für verschiedene ernährungsmitbedingte Krankheiten. 3. Gemüse und Obst – Nimm „Fünf am Tag“ … Genießen Sie fünf Portionen Gemüse und Obst am Tag, möglichst frisch, nur kurz gegart oder auch als Saft – idealerweise zu jeder Hauptmahlzeit und auch als Zwischenmahlzeit. Damit werden Sie reichlich mit Vitaminen, Mineralstoffen sowie Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen (z.B. Caroti noiden, Flavonoiden) versorgt. 4. Täglich Milch und Milchprodukte; einbis zweimal in der Woche Fisch; Fleisch, Wurstwaren und Eier in Maßen Diese Lebensmittel enthalten wertvolle Nährstoffe, z.B. Calcium in Milch; Jod, Selen und Omega-3-Fettsäuren in Seefisch; Mineralstoffe und Vitamine (B1, B6 und B12) in Fleisch. Mehr als 300 – 600 Gramm Fleisch und Wurst pro Woche sollten es nicht sein. Bevorzugen Sie fettarme Produkte, vor allem bei Fleischerzeugnissen und Milchprodukten. 5. Wenig Fett und fettreiche Lebensmittel Fett liefert lebensnotwendige (essenzielle) Fettsäuren und fetthaltige Lebensmittel enthalten auch fettlösliche Vitamine. Fett ist besonders energiereich, daher kann zu viel Nahrungsfett Übergewicht fördern. Zu viele gesättigte Fettsäuren erhöhen das Risiko für Fettstoffwechselstörungen, mit der möglichen Folge von Herz-Kreislauf-Krankheiten. Bevorzugen Sie pflanzliche Öle und Fette (z.B. Raps- und Sojaöl und daraus hergestellte Streichfette). Achten Sie auf unsichtbares Fett, das in Fleischerzeugnissen, Milchprodukten, Gebäck und Süßwaren sowie in Fast-Food und Fertigprodukten meist enthalten ist. Insgesamt 60 – 80 Gramm Fett pro Tag reichen aus. 6. Zucker und Salz in Maßen Verzehren Sie nur gelegentlich Zucker und Lebensmittel bzw. Getränke, die mit verschiedenen Zuckerarten (z.B. Glucosesirup) hergestellt wurden. Würzen Sie kreativ mit Kräutern und Gewürzen und wenig Salz. Verwenden Sie Salz mit Jod und Fluorid. 7. Reichlich Flüssigkeit Wasser ist absolut lebensnotwendig. Trinken Sie rund 1,5 Liter Flüssigkeit jeden Tag. Bevorzugen Sie Wasser – ohne oder mit Kohlensäure – und andere energiearme Getränke. Alkoholische Getränke sollten nur gelegentlich und nur in kleinen Mengen konsumiert werden. 8. Schmackhaft und schonend zubereiten Garen Sie die jeweiligen Speisen bei möglichst niedrigen Temperaturen, soweit es geht kurz, mit wenig Wasser und wenig Fett – das erhält den natürlichen Geschmack, schont die Nährstoffe und verhindert die Bildung schädlicher Verbindungen. 9. Sich Zeit nehmen und genießen Essen Sie nicht nebenbei! Lassen Sie sich Zeit beim Essen. Das fördert Ihr Sättigungsempfinden. 10. Auf das Gewicht achten und in Bewegung bleiben Ausgewogene Ernährung sowie viel körperliche Bewegung und Sport (30 bis 60 Minuten pro Tag) gehören zusammen. Mit dem richtigen Körpergewicht fühlen Sie sich wohl und fördern Ihre Gesundheit.
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Info<br />
Die zehn Regeln der Deutschen Gesellschaft für Ernährung<br />
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1. Vielseitig essen<br />
Genießen Sie die Lebensmittelvielfalt. Merkmale einer ausgewogenen<br />
Ernährung sind abwechslungsreiche Auswahl,<br />
geeignete Kombination und angemessene Menge nährstoffreicher<br />
und energiearmer Lebensmittel.<br />
2. Reichlich Getreideprodukte<br />
und Kartoffeln<br />
Brot, Nudeln, Reis, Getreideflocken, am besten aus Vollkorn, und<br />
Kartoffeln enthalten kaum Fett, aber reichlich Vitamine, Mineral-<br />
und Ballaststoffe sowie sekundäre Pflanzenstoffe. Verzehren<br />
Sie diese Lebensmittel mit möglichst fettarmen Zutaten. Mindestens<br />
30 Gramm Ballaststoffe, vor allem aus Vollkornprodukten,<br />
sollten es täglich sein. Eine hohe Zufuhr senkt die Risiken für<br />
verschiedene ernährungsmitbedingte Krankheiten.<br />
3. Gemüse und Obst –<br />
Nimm „Fünf am Tag“ …<br />
Genießen Sie fünf Portionen Gemüse und Obst am Tag, möglichst<br />
frisch, nur kurz gegart oder auch als Saft – idealerweise<br />
zu jeder Hauptmahlzeit und auch als Zwischenmahlzeit.<br />
Damit werden Sie reichlich mit Vitaminen, Mineralstoffen<br />
sowie Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen<br />
(z.B. Caroti noiden, Flavonoiden) versorgt.<br />
4. Täglich Milch und Milchprodukte; einbis<br />
zweimal in der Woche Fisch; Fleisch,<br />
Wurstwaren und Eier in Maßen<br />
Diese Lebensmittel enthalten wertvolle Nährstoffe, z.B.<br />
Calcium in Milch; Jod, Selen und Omega-3-Fettsäuren in Seefisch;<br />
Mineralstoffe und Vitamine (B1, B6 und B12) in Fleisch.<br />
Mehr als 300 – 600 Gramm Fleisch und Wurst pro Woche<br />
sollten es nicht sein. Bevorzugen Sie fettarme Produkte, vor<br />
allem bei Fleischerzeugnissen und Milchprodukten.<br />
5. Wenig Fett und fettreiche Lebensmittel<br />
Fett liefert lebensnotwendige (essenzielle) Fettsäuren und<br />
fetthaltige Lebensmittel enthalten auch fettlösliche Vitamine.<br />
Fett ist besonders energiereich, daher kann zu viel Nahrungsfett<br />
Übergewicht fördern. Zu viele gesättigte Fettsäuren erhöhen das<br />
Risiko für Fettstoffwechselstörungen, mit der möglichen Folge<br />
von Herz-Kreislauf-Krankheiten. Bevorzugen Sie pflanzliche<br />
Öle und Fette (z.B. Raps- und Sojaöl und daraus hergestellte<br />
Streichfette). Achten Sie auf unsichtbares Fett, das in Fleischerzeugnissen,<br />
Milchprodukten, Gebäck und Süßwaren sowie in<br />
Fast-Food und Fertigprodukten meist enthalten ist. Insgesamt<br />
60 – 80 Gramm Fett pro Tag reichen aus.<br />
6. Zucker und Salz in Maßen<br />
Verzehren Sie nur gelegentlich Zucker und Lebensmittel bzw.<br />
Getränke, die mit verschiedenen Zuckerarten (z.B. Glucosesirup)<br />
hergestellt wurden. Würzen Sie kreativ mit Kräutern und Gewürzen<br />
und wenig Salz. Verwenden Sie Salz mit Jod und Fluorid.<br />
7. Reichlich Flüssigkeit<br />
Wasser ist absolut lebensnotwendig. Trinken Sie rund 1,5 Liter<br />
Flüssigkeit jeden Tag. Bevorzugen Sie Wasser – ohne oder mit<br />
Kohlensäure – und andere energiearme Getränke. Alkoholische<br />
Getränke sollten nur gelegentlich und nur in kleinen Mengen<br />
konsumiert werden.<br />
8. Schmackhaft und schonend zubereiten<br />
Garen Sie die jeweiligen Speisen bei möglichst niedrigen Temperaturen,<br />
soweit es geht kurz, mit wenig Wasser und wenig Fett<br />
– das erhält den natürlichen Geschmack, schont die Nährstoffe<br />
und verhindert die Bildung schädlicher Verbindungen.<br />
9. Sich Zeit nehmen und genießen<br />
Essen Sie nicht nebenbei! Lassen Sie sich Zeit beim Essen. Das<br />
fördert Ihr Sättigungsempfinden.<br />
10. Auf das Gewicht achten und in<br />
Bewegung bleiben<br />
Ausgewogene Ernährung sowie viel körperliche Bewegung und<br />
Sport (30 bis 60 Minuten pro Tag) gehören zusammen. Mit dem<br />
richtigen Körpergewicht fühlen Sie sich wohl und fördern Ihre<br />
Gesundheit.