Infos zur Schließung - Bexbach
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Der städtische<br />
Kindergarten Frankenholz<br />
schließt seine Pforten<br />
Erinnerungsblatt<br />
Rückblick auf die Kindergartengeschichte<br />
31. Mai 2013
Herausgeber: Stadt <strong>Bexbach</strong><br />
Bearbeitung: Manfred Barth
Der städt. Kindergarten Frankenholz schließt am<br />
31. Mai 2013 seine Pforten<br />
Kindergartenjahre sind eine spannende Zeit - für Eltern und Kinder. Erste<br />
Freundschaften, nette und blöde Erzieherinnen und Erzieher, wichtige Fragen<br />
und erstaunliche kindliche Einsichten: Was Kinder bewegt, was sie in dieser Zeit<br />
besonders brauchen und wie Eltern sie unterstützen können.<br />
Wer Kindergartenalltag mit „Aufpass-Tanten spielen und singen mit<br />
Kindern“ gleichsetzt, wie zu Zeiten der „Kinderbewahranstalten“, liegt gewaltig<br />
daneben. Natürlich gehören Lieder, Spiele und Geschichten dazu, denn spielen<br />
ist einfach die kindgerechte Form des Lernens. Die Ziele der<br />
Kindergartenarbeit sind vielfältig, hier bekümmern sich die Erzieherinnen<br />
tagtäglich um die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder, wobei gerade im<br />
Kindergarten die unterschiedlichen kulturellen, religiösen und traditionellen<br />
Verhaltensweisen aufeinander treffen. Aber auch die Vermittlung von<br />
Sachwissen, die Förderung der Sprachentwicklung auch durch Sprachspiele,<br />
Bastelarbeiten ja selbst naturwissenschaftliche Experimente sind Bestandteile<br />
der praxisorientierten Kindergartenarbeit, also Kindergartenalltag. Der heute<br />
oft gebrauchte Begriff „Kindertagesstätte“ hat die Bezeichnung Kindergarten<br />
nicht abgelöst, sondern ist als Sammelbegriff für Tageseinrichtungen für Kinder<br />
- in erster Linie Krippen, Kindergärten und Horte - zu verstehen.<br />
Der städtische Kindergarten Frankenholz kann in diesem Jahr auf sein 53-<br />
jähriges Bestehen <strong>zur</strong>ückblicken. 53 Jahre machen im menschlichen Leben in<br />
etwa die Spannweite von zwei Generationen aus. Und so besuchen die Kinder<br />
derjenigen, die selbst einmal in dieser Einrichtung waren, heute ebenfalls den<br />
Kindergarten. Dies zeigt auch die enge Verbundenheit mit der Einrichtung über<br />
Generationen hinweg. Doch nun, mit Ende des Monats Mai 2013, schließt die<br />
Einrichtung für immer ihre Pforten. Die Stadt <strong>Bexbach</strong> verabschiedet sich als<br />
Träger der Kindertagesstätte, was aber nicht bedeutet, dass künftig in<br />
Frankenholz keine Kinderbetreuung mehr angeboten wird. In neuer Einrichtung<br />
und neuer Trägerschaft (Arbeiterwohlfahrt Saar) geht es nach dem Umzug und<br />
der Eröffnung der neuen Einrichtung nahtlos weiter.<br />
Ein Blick <strong>zur</strong>ück<br />
Ein Kindergarten als Institution hat also etwas mit Menschen zu tun; Menschen<br />
wiederum leben in der Geschichte und sind Teil der Geschichte. Der städt.<br />
Kindergarten Frankenholz ist selbst bald Geschichte und so sei ein Rückblick auf<br />
die Zeit seit der Gründung erlaubt. Vieles ist in dieser Zeit geschehen, vieles<br />
hat sich verändert. Der Kindergarten spiegelt auch einen Teil der Frankenholzer<br />
Ortsgeschichte wider, in einem Haus von lokal- geschichtlicher Bedeutung. Ein<br />
Kindergarten in kommunaler Trägerschaft ist immer eng mit der Gemeinde<br />
verbunden und unterliegt somit auch dem Wandel, den diese durchmacht. Kinder<br />
aus unterschiedlichen Familien, sozialen Schichten und mit verschiedenem
kulturellem und religiösem Hintergrund waren im Kindergarten willkommen und<br />
konnten sich wohl fühlen und entfalten.<br />
Bei Betrachtung der geschichtlichen Daten stellt man fest, dass der<br />
Kindergarten auch eine „Vorgeschichte“ hat, und er eigentlich weitaus älter ist,<br />
als dies das uns bekannte Gründungsjahr erkennen lässt. Dass quasi ein<br />
„Trägerwechsel“ daran schuld ist, dass ab dem Jahre 1960 eine neue Ära und<br />
damit auch eine „Neuberechnung des Lebensweges“ der Kindertagesstätte<br />
begann. Die „Wurzel“ selbst lässt sich aber deshalb nicht verleugnen, weil beim<br />
„Neubeginn“ die Betreuung der Kinder in den gleichen Räumen wie vorher<br />
aufgenommen wurde.<br />
Die „Wurzel“ liegt eigentlich – wie so vieles - bei der Grube Frankenholz. Das<br />
Haus, in dem die Einrichtung untergebracht ist, gehörte ja ursprünglich zu den<br />
„Schlafhäusern“ der Grube, wie dies in der Abhandlung „ Häuser mit<br />
Vergangenheit“ beschrieben ist. Nachdem das „Schlafhaus“ seinen eigentlichen<br />
Zweck verloren hatte, richtete die Grube hier im März 1937 neben einem<br />
„Koch- und Fürsorgeheim“ auch einen Kindergarten ein, der als Sozialeinrichtung<br />
geführt wurde. „Unser Kindergarten, von durchschnittlich fünfzig bis sechzig<br />
Kindern täglich besucht, ist nicht allein eine Freude der Kinder, sondern<br />
entzückt alle Besucher“, so ein Bericht der ersten Leiterin, Frl. Grauvogel, in<br />
der Zeitschrift „Saarbergmann“ im Jahre 1938. Die Einrichtung stand natürlich<br />
vorzugsweise den Kindern der Werksangehörigen <strong>zur</strong> Verfügung.<br />
Als im Februar 1959 die <strong>Schließung</strong> der Grube Frankenholz Wirklichkeit wurde,<br />
war natürlich auch die Zukunft des Grubenkindergartens unklar und sein Betrieb<br />
wurde dann soweit auch eingestellt. Die Gemeinde Frankenholz erwarb 1960 das<br />
zentral gelegene „Grubenhaus“ in der Hauptstraße um endlich ein<br />
funktionstüchtiges Bürgermeisteramt in der Ortsmitte zu bekommen. Mit dem<br />
günstigen Verkauf durch die Saarbergwerke, war allerdings eine Auflage<br />
verknüpft, die damals umstritten war, sich in der Folgezeit jedoch als günstig,<br />
wenn nicht sogar als segensreich herausstellen sollte: Der bisher grubeneigene<br />
Kindergarten sollte in neuer „Trägerschaft“ als „kommunaler<br />
Kindergarten“ durch die Gemeinde geführt werden.<br />
Am 26. Januar 1960 beschloss der Gemeinderat die Übernahme der Einrichtung<br />
als „Gemeindekindergarten“ in eigener Trägerschaft. Damalige Bemühungen der<br />
Gemeinde, eine Fusion des bestehenden katholischen Kindergartens St.<br />
Elisabeth und des “neuen” Gemeindekindergartens aus wirtschaftlichen<br />
Erwägungen herbeizuführen, scheiterten. Grundlegend für den Fusionsgedanken<br />
war die damals angenommene außerordentlich große Aufnahmefähigkeit des<br />
ehemaligen Betriebskindergartens. Man ging davon aus, in den beiden großen<br />
Räumen bis zu hundert Kinder unterbringen zu können. Doch diese<br />
„Aufnahmefähigkeit“ wäre ohnehin durch gesetzliche Bestimmungen beschränkt<br />
worden. Die beiden Kindergärten sollten noch rd. 50 Jahre nebeneinander<br />
geführt werden, bis sich 2011 eine neue Situation ergab.
Beginn am 1. September 1960<br />
In einem Pressebericht vom 1. September 1960 heißt es: “ Mit 25 bisher<br />
angemeldeten Kindern nimmt heute der gemeindeeigene Kindergarten in<br />
Frankenholz den Betrieb auf. Der ehemalige Werkskindergarten der<br />
Saarbergwerke wird damit endlich wieder seiner Bestimmung zugeführt,<br />
nachdem er unmittelbar nach der Stilllegung der Zeche in Frankenholz<br />
geschlossen worden war. Mit der wachsenden Kinderzahl, welche die Gemeinde<br />
für den neueröffneten Hort erwartet, wird das gewohnte Kinderlachen in das<br />
Gebäude der jetzigen Gemeindeverwaltung einziehen.” Erste Leiterin des neuen<br />
„kommunalen Kindergartens“ wurde 1960 Rosalia Anstadt ( bis 1981 +), die<br />
gemeinsam mit einer Kinderpflegerin und natürlich mit tatkräftiger<br />
Unterstützung der Elternschaft die Einrichtung führte. Der Kindergarten, der<br />
ja jetzt für alle Kinder „offen“ stand, machte sich recht bald einen guten<br />
Namen und trug auch durch vielerlei Aktivitäten <strong>zur</strong> Förderung der<br />
Gemeinschaftspflege bei. Zu nennen sind hier von Anfang an u.a. auch die<br />
Kindergarten-, Weihnachts- und Faschingsfeste, Informations- und<br />
Vortragsabende, die sich zu einer Tradition entwickelt haben. Nicht vergessen<br />
werden darf in dieser Aufzählung, die für die Kinder so wichtige<br />
Verkehrserziehung. Beispielhaft kann auch der von den Müttern ins Leben<br />
gerufene Mütterlotsendienst genannt werden, der den Kindern einen sicheren<br />
Weg über die stark befahrene Hauptverkehrsstraße vor dem Kindergarten<br />
gewährleistete.<br />
Nach Inkrafttreten des Vorschulgesetzes im Jahre 1973, wurde auch offiziell<br />
die „vorschulische Einrichtung“ herausgestellt mit dem Ziel, u. a. auch die<br />
Familienerziehung der Kinder mit Hilfe eines eigenständigen Bildungsangebotes<br />
zu ergänzen. Gleichzeitig wurde auch ein „Vorschulausschuss“ installiert,<br />
welcher die Möglichkeit eröffnete, die Elternschaft in die Verantwortung für<br />
die vorschulische Erziehung einzubinden. Diese Möglichkeit wurde im städt.<br />
Kindergarten Frankenholz seither, auch jetzt durch den Elternausschuss,<br />
tatkräftig genutzt durch die Unterstützung der Arbeit nach Kräften und dem<br />
Engagement für den Kindergarten in vielfältiger Weise.<br />
Im Rahmen der vorhandenen Platzverhältnisse wie auch der finanziellen<br />
Möglichkeiten wurde durch die Gemeinde Frankenholz die Einrichtung<br />
zweckmäßig umgestaltet. Man hatte einen festen Platz in der Dorfgemeinschaft<br />
gemeinsam neben dem katholischen Kindergarten St. Elisabeth und sah sich mit<br />
diesem nicht in einer Konkurrenzsituation, sondern vereint in der Zielsetzung,<br />
die anvertrauten Kinder nach den anerkannten Prinzipien und Kriterien der<br />
vorschulischen Erziehung auf die Schule und das Leben vorzubereiten.<br />
Als dann an der Schwelle zum Jahre 1974, die „Welle der Gebietsreform“ über<br />
das Saarland „schwappte“, führte sie die bis dato selbständigen Gemeinden am<br />
Höcherberg <strong>zur</strong> Einheitsgemeinde „Stadt <strong>Bexbach</strong>“ zusammen. Das Personal wie<br />
auch die Einrichtungen wurden „zusammengeführt“, dies betraf natürlich auch<br />
den Gemeindekindergarten Frankenholz. Was sich änderte war nur die<br />
Zuständigkeit im Bereich der Trägerschaft, d.h. in der städtischen Verwaltung.
Und die neue Stadt am Höcherberg hatte ihren ersten „städtischen<br />
Kindergarten“. Die Einrichtungen in Oberbexbach, Höchen und Niederbexbach<br />
kamen erst in den Folgejahren hinzu. In der Folgezeit konnte der Frankenholzer<br />
Kindergarten – in alten Gemäuern – saniert und zweckmäßig nach pädagogischen<br />
Gesichtspunkten umgestaltet werden, vor allem auch deshalb, weil nun freie<br />
ehemalige Verwaltungsräume genutzt werden konnten. Die Stadt <strong>Bexbach</strong> hat,<br />
wenn man das Gesamtpaket der bisher durchgeführten Maßnahmen betrachtet,<br />
beträchtliche Mittel investiert, auch im Hinblick auf die Ausgestaltung eines<br />
„Kinderhauses“, als Zweigruppenkindergarten, in dem nach Erweiterung des<br />
Betreuungsangebotes auch Krippen- und Hortplätze angeboten wurden. Die<br />
Horteinrichtung wurde mit dem Ende des Kindergartenjahres 2010 aufgegeben,<br />
da die Schulkinder die Freiw. Ganztagsschule besuchen konnten. Einer<br />
Wortschöpfung zufolge, im Verbund mit den übrigen kommunalen Kindergärten<br />
der Stadt, „STÄKIBE“ genannt, waren also die Erziehungsangebote und auch die<br />
Öffnungszeiten vielfältiger und flexibler geworden, letztendlich mit dem Ziel,<br />
die soziale Integration der Kinder zu fördern und die Eltern in allen<br />
Erziehungsfragen zu unterstützen.<br />
Das „goldene Jubiläum“ im Jahre 2010, das auch nicht groß gefeiert wurde, war<br />
das letzte “Jubiläum“ in der Geschichte des städtischen Kindergartens<br />
Frankenholz, denn zu diesem Zeitpunkt standen bereits die Zeichen auf<br />
„Neuanfang“, verbunden mit der Zusammenführung zweier Kindergärten am Ort<br />
in einem neuen Gebäude und in einer neuen „Trägerschaft“. Gewissheit war aber<br />
auch eine <strong>Schließung</strong> zweier „Traditionseinrichtungen“, des kath. Kindergartens<br />
St. Elisabeth (mit seinen fast 85 Jahren) wie auch des Städt. Kindergartens<br />
(mit seinen nun 50 Jahren und in Fortführung des Grubenkindergartens sogar<br />
rd. 75 Jahre).<br />
Nachdem das Thema 2009 nach einigen Differenzen im Hinblick auf die<br />
Trägerschaft, diese dann im Juni durch den Stadtrat der Arbeiterwohlfahrt<br />
Saar übertragen wurde, hatte im August 2009 der St. Elisabethenverein<br />
beschlossen, nach dem Bau der neuen Kindertagesstätte, seine Einrichtung zu<br />
schließen, also einer Zusammenführung der Kindergärten zugestimmt. Zum 31.<br />
Juli 2011 erfolgte dann die <strong>Schließung</strong> des kath. Kindergartens und die<br />
„vorgezogene“ Fusion bzw. Verschmelzung mit dem städt. Kindergarten, da der<br />
Neubau zwar geplant aber noch nicht im Gange war. Es entstand eine<br />
"neue" Kindertagesstätte, mit 58 Kindergartenplätzen, 10 Tagesstättenplätzen<br />
und 10 Krippenplätzen. Auf zwei Etagen und in 4 Gruppen, hatten die Kinder und<br />
das Team Zeit zusammen zu wachsen.<br />
Zuvor war nach der Beschlussfassung über die Trägerschaft durch die AWO im<br />
Juni 2009 auch sofort die Klärung der künftigen Personalsituation für den neuen<br />
Kindergarten angegangen worden. Im Hinblick auf die Leitung der neuen AWO-<br />
Kindertagesstätte wurden die Weichen durch die Einstellung der Erzieherin<br />
Anja Krämer gestellt. Sie übernahm ab 1. Juni 2010 auch mit dem Team, das<br />
später in die Personalhoheit der AWO übergehen sollte, die Leitung des<br />
städtischen Kindergartens.
Es dauerte noch seine Zeit, ehe nach der Projektvorstellung im September 2011,<br />
dann im November mit dem Bau der neuen Kindertagesstätte begonnen wurde.<br />
Das Kindergartenteam wie auch die Kinder selbst, haben von Anfang an das<br />
Baugeschehen begleitet.<br />
Abschied und Neubeginn<br />
Nun ist es offiziell: Die Kindertagesstätte in dem ehemaligen Grubenhaus in der<br />
Frankenholzer Höcherbergstraße schließt als „Kommunaler Kindergarten“ nach<br />
fast 53 Jahren ihre Pforten. Rechnet man die Betriebszeit des<br />
„Vorläufers“ (des „Grubenkindergartens“) hinzu, so sind es sogar rd. 75 Jahre<br />
erfolgreiche Arbeit als „öffentliche Bildungseinrichtung“. Das ehemalige<br />
Grubenschlafhaus, lange Jahre als Hauswirtschaftsschule wie auch als Rathaus<br />
der Gemeinde genutzt und schon hundert und mehrere Jahre auf dem „Buckel“,<br />
birgt für viele Frankenholzer ganz eigene Geschichten und Erinnerungen. Die<br />
schönste Erinnerung dürfte aber die Zeit der Kindheit sein, denn nicht wenige,<br />
auch der älteren Generation, haben hier ihre „Kindergartenzeit“ erlebt und<br />
wurden auf die Schule und das Leben vorbereitet. In den letzten beiden Jahren<br />
übernahm das Kinderlachen im „alte Gemäuer“ nach der Zusammenführung der<br />
beiden Frankenholzer Kindergärten die „Alleinherrschaft“.<br />
Durch die enge Verbundenheit über Generationen hinweg, wurde die Einrichtung<br />
im öffentlichen Bewusstsein als notwendig und sinnvoll geachtet. Dass<br />
dies über all die vielen Jahre hinweg, bei allen Schwierigkeiten die es überall<br />
gibt, gelungen ist, wird einer Vielzahl von Kräften und Einflüssen verdankt. In<br />
erster Linie sei den Eltern gedankt, die sich in und für diese Einrichtung auch in<br />
den Gremien wie Vorschul- oder Elternausschuss engagiert und die Arbeit der<br />
Erzieherinnen unterstützt, gefördert und begleitet haben. Ohne sie wäre der<br />
Kindergarten in Frankenholz heute nicht, was er geworden ist. Ein herzliches<br />
Dankeschön gilt aber auch den Trägern der Einrichtung, zuletzt im kommunalen<br />
Bereich der ehemaligen Gemeinde Frankenholz wie auch der heutigen Stadt<br />
<strong>Bexbach</strong>. Hier haben immer wieder Verwaltung und Rat – quer durch alle<br />
politischen Gruppierungen hindurch - die Hilfe und Unterstützung gewährt und<br />
an der positiven Entwicklung mitgewirkt. Herzlichen Dank auch allen<br />
Organisationen und Freunden, die über die Jahre hin den Kindergarten<br />
unterstützt haben und ihm hilfreich <strong>zur</strong> Seite standen. Abschließend natürlich<br />
ein herzliches Dankeschön allen bisherigen Leiterinnen und den Teams der<br />
Erzieherinnen, die in all den Jahrzehnten wertvolle pädagogische Arbeit mit viel<br />
Hingabe geleistet haben. Wenn man auf die lange Zeit <strong>zur</strong>ückblickt, kann man<br />
nur erahnen wie vielen Kindern hier bei ihren ersten Schritten in die Welt<br />
beigestanden wurde.<br />
Wenn der städt. Kindergarten Frankenholz nun am 31. Mai 2013 seine Pforten<br />
schließt, wird es an der Tür kein Schild geben (wie z.B. bei Geschäfts- oder<br />
Firmenschließungen): „Liebe Kunden, wir müssen leider schließen! Vielen Dank
für Ihre Treue!“. Der Grund der <strong>Schließung</strong> ist zum Glück nicht finanzieller<br />
oder personeller Art, er liegt ganz einfach in der Verbesserung der<br />
Kindergartensituation im Stadtteil Frankenholz., zumal - wie schon erwähnt -<br />
der bauliche Zustand des alten Gebäudes völlig unbefriedigend ist und wie dies<br />
auch bei dem ehemaligen Kindergartengebäude des kath. Kindergartens der Fall<br />
war. Man zieht jetzt um in ein neues Gebäude, welches die räumlichen und<br />
sachlichen Erfordernisse einer zeitgemäßen Betreuung erfüllt.<br />
So wird es ein Abschied und ein Neubeginn - Allen Kindern und<br />
Erzieherinnen eine gute Zukunft unter neuer Trägerschaft.
Alltag im städt. Kindergarten<br />
„Alltag“ – das gibt es fast nicht im Kindergarten. Denn eigentlich ist<br />
jeder Tag ein neues Erlebnis, und das nicht immer nur für die Kinder.<br />
Auch Eltern und Erzieherinnen entdecken jeden Tag etwas Neues, nie<br />
gleicht ein Tag dem anderen.<br />
Die ständigen Veränderungen stellten in all den Jahren Erzieherinnen und<br />
Einrichtung vor neue Herausforderungen. Auch die Anforderungen an die<br />
Qualität der Betreuung im Kindergarten sind mittlerweile enorm gestiegen.<br />
Deshalb gehört die ständige Weiterbildung und Umsetzung von vorgegebenen<br />
Qualitätsstandards heute <strong>zur</strong> täglichen Arbeit der Erzieherinnen. Zu der<br />
eigentlichen Aufgabe, die Kinder zu betreuen, zu bilden und zu erziehen,<br />
kommen da oft jede Menge Schreibarbeit, Seminare, Sitzungen und dergleichen<br />
vor allem auf die Leiterin, aber auch auf das gesamte Kindergartenteam zu.<br />
Wer den Kindergarten kennt, der weiß, dass immer wieder etwas Besonderes<br />
passiert. Manche Dinge finden regelmäßig oder öfter statt, andere nur einmal<br />
im Jahr oder sogar nur ein einziges Mal. Feste im Jahreslauf werden gemeinsam<br />
gefeiert, der Osterhase wird gesucht, Nikolaus- und Weihnachtsfeiern, Opa-<br />
Oma-Nachmittage und Muttertagsbrunch gestaltet, Sommerfeste, Halloween-<br />
Feste, Vater-Kind-Olympiade bringen Freude und Spaß. Die Kinder gehen auf<br />
Wanderung in den Wald, beteiligen sich aktiv an der Gestaltung der<br />
Seniorenfeier, freuen sich stets auf die Übernachtungspartys und waren sogar<br />
schon in der Jugendherberge oder eine Woche auf dem Bamberger Hof.<br />
Gruppenübergreifend laufen Projekte, wie „Mathematikprojekt Zahlenland“,<br />
„Würzburger Sprachprogramm“, „Experimentieren Physik, Chemie“ und „Tiger-<br />
Kids“. Die „Schulis“ besuchen ihre künftige Schule, den Zahnarzt, Tierarzt, das<br />
Tierheim, die Polizei, Feuerwehr und Jugendverkehrsschule, das<br />
Kosmetikzentrum, den Optiker oder gehen sogar auf den Kartoffelacker.<br />
Schuli-Eltern basteln mit ihren Kindern die Schultüten, Eltern treffen sich zum<br />
Eltern- oder Informationsabend, zum Basteln, beteiligen sich gemeinsam mit<br />
dem Elternausschuss am Second-Hand-Basar, am Dorffest oder auch am<br />
Weihnachtsmarkt. Die Liste könnte man noch lange fortführen.<br />
Kindererziehung ist eine schöne, eine dankbare und eine höchst<br />
verantwortungsvolle Aufgabe. Kindererziehung ist originär eine Aufgabe der<br />
Eltern, aber auch eine Aufgabe der Gesellschaft. Denn Kinder sind die<br />
Gesellschaft von morgen. Deshalb sind nicht nur die Eltern gefordert, sondern<br />
die Gesellschaft insgesamt, die den Eltern beisteht und eigene Einrichtungen<br />
<strong>zur</strong> Betreuung und Erziehung schafft oder fördert.
Aktionen im Kinderhaus:<br />
Beim Oma- Opa – Tag<br />
Die Super- Stars beim Sommerfest<br />
Kleine Schneemänner<br />
Bürgermeister verteilt Eis<br />
Weihnachtsbaumschmücken<br />
Der Nikolaus ist da
Im Feuerwehrauto<br />
Bei der Polizei-Hundestaffel<br />
Projekt-Bearbeitung<br />
Vater-Kind-Olympiade<br />
Übernachtung in der KiTa<br />
Am Lagerfeuer (Bamberger-Hof)
Schulis beim Zahnarzt<br />
Auf der Rutsche im Blumengarten<br />
Der „Daumen“ ist erfasst<br />
Waldkinder<br />
Auf der Baustelle des neuen AWO- Kindergartens
Aus zwei mach eins<br />
Mit der Fusion zweier Kindergärten begann ab 1.August 2011 ein neues<br />
Kapitel in der Frankenholzer „Kindergartengeschichte“<br />
Die Zeit war zwar noch nicht „reif“, sie hatte aber wohl alle vorherigen Planungen in der<br />
Frankenholzer Kindergartengeschichte „eingeholt“. Denn beabsichtigt war, was ja<br />
allgemein bekannt, dass der katholische Kindergarten St. Elisabeth und der städt.<br />
Kindergarten nach dem Neubau der geplanten Kindertagesstätte zu einer neuen<br />
Einrichtung unter der Trägerschaft der Arbeiterwohlfahrt „zusammengeführt“ werden.<br />
Doch eine „Zusammenführung“ kam „notgedrungen“ schneller als erwartet, obwohl noch<br />
kein „Stein“ auf dem neuen Kindergarten-Baugelände gesetzt war.<br />
In einem Schreiben vom 8. Juni 2011 hatte der Krankenhilfeverein St. Elisabeth<br />
Frankenholz, als Träger des kath. Kindergartens, folgendes Anliegen an die Stadt<br />
<strong>Bexbach</strong> gerichtet: „Nachdem endlich Einigung über den Kindergartenneubau erzielt<br />
wurde, hat der Elisabethenverein in seiner Mitgliederversammlung vom 23.08.2009<br />
beschlossen, seinen Kindergarten zu schließen, spätestens mit der Inbetriebnahme des<br />
neuen Kindergartens. Unsere Kindergartenleiterin hat sich daraufhin nach einer neuen<br />
Stelle umgesehen und ist fündig geworden. Sie wird uns zum 31.07.2011 verlassen. Der<br />
Neubautermin für den Kindergarten hat sich ohne unser Verschulden immer wieder<br />
verzögert. Dies stellt uns nun vor erhebliche Probleme. Trotz intensiver Suche ist es<br />
uns nicht gelungen eine Kindergartenleitung „auf Abruf“ zu engagieren. Wir müssen<br />
daher nach einer Lösung für diese verfahrene Situation suchen. Eine Möglichkeit wäre,<br />
die Stadt <strong>Bexbach</strong> würde jetzt schon einer Fusion der beiden Frankenholzer<br />
Kindergärten zustimmen. Der Elisabethenverein würde für die Übergangszeit das<br />
jetzige Kindergartengebäude der Stadt mietfrei <strong>zur</strong> Verfügung stellen. Die beiden<br />
Kindergärten könnten in der Übergangszeit schon zusammenwachsen, bevor sie in das<br />
neue Gebäude umziehen. Ein Träger, ein Kindergarten. Organisatorisch spricht einiges<br />
für diese Lösung. Die Krippenplätze könnten zum Beispiel in dem einen Haus, die<br />
Kindergartenplätze in dem anderen Haus untergebracht werden. Alternativ schlagen wir<br />
vor. Die Leitung des Katholischen Kindergarten St. Elisabeth per Gestellungsvertrag auf<br />
die jetzige Kindergartenleiterin, die auch als Leiterin des neuen AWO-Kindergartens<br />
vorgesehen ist, zu übertragen. Auch diese Lösung würde das Zusammenwachsen der<br />
beiden Kindergärten erleichtern. Der Vorteil dieser Lösung ist, dass eine Leitung beide<br />
Kindergärten führt.“ Damit wurde deutlich, dass der St. Elisabethen-Verein sich ohne<br />
Leitung des Kindergartens nicht mehr in der Lage sah, den Betrieb fortzuführen, zumal<br />
eine „Übergangslösung“ nicht gefunden werden konnte.<br />
So hieß die Devise: Aus zwei mach eins. Die Stadt erklärte sich bereit, die<br />
Trägerschaft des kath. Kindergartens St. Elisabeth ab 1. August 2011 bis <strong>zur</strong><br />
Inbetriebnahme der Kindertagesstätte der Arbeiterwohlfahrt in Frankenholz und<br />
damit die vorhandenen 2 Gruppen mit insgesamt 45 Kindern zu übernehmen. Sie sah sich<br />
aber aus rechtlichen und organisatorischen Gründen nur in der Lage, was auch mit dem<br />
Landesjugendamt abgestimmt wurde, im Rahmen der Fusion eine komplette
Unterbringung der beiden Einrichtungen im derzeitigen Kindergartengebäude der Stadt<br />
(ehem. Rathaus) vorzunehmen. Dies bedeutete, dass die Stadt eine neue<br />
Betriebserlaubnis für 4 Gruppen beantragen und im zweigeschossigen Gebäude in der<br />
Höcherbergstraße Platz schaffen musste, um die dann insgesamt wohl über 80 Kindern<br />
unterzubringen. So geschah es dann auch, Ortsvorsteher und Ortsrat mit ihrem<br />
Sitzungszimmer wie auch das DRK mussten Platz machen und entsprechende notwendige<br />
„Umbaumaßnahmen“, wie kindgerechte Toilette und Heizkörperverkleidung, in die Wege<br />
geleitet werden. Da musste also nochmals für eine Übergangsphase „Geld in die<br />
Hand“ genommen werden. Für die Beschäftigten des kath. Kindergartens sollte eine<br />
vertragliche „Übergangslösung“ im Dienst der Stadt gefunden werden, bis dann die<br />
allgemeine Personalübernahme durch die Arbeiterwohlfahrt erfolgen kann.<br />
Die Kinder und das Personal des kath. Kindergartens konnten, nach entsprechender<br />
Anmeldung, nahtlos nach den Sommerferien 2011 in den erweiterten städtischen<br />
Kindergarten im ehem. Rathaus in der Höcherbergstraße wechseln. Sobald die neue<br />
Kindertagesstätte fertig ist, ziehen alle als ein „städt. Kindergarten“ um.<br />
Eine lange Tradition ging zu Ende - Ein Blick <strong>zur</strong>ück<br />
Eine lange Tradition hatte der kath. Kindergarten St. Elisabeth, der sich rd. 84 Jahre<br />
als eine wichtige Einrichtung der Jugendpflege in Frankenholz darstellte. Er war die<br />
erste Einrichtung dieser Art in der damals noch aufstrebenden Bergmannsgemeinde am<br />
Südhang des Höcherberges. Die Entstehungsgeschichte des Kindergartens ist<br />
eingebettet in die Geschichte des „Krankenhilfevereins St. Elisabeth“. Der Verein<br />
wurde am 15. Juli 1924 gegründet und hatte neben seiner Kernaufgabe, der<br />
Krankenpflege, es sich zum Ziel gesetzt, auch eine „Kleinkinderbewahrschule“ zu<br />
führen. Doch für diese Aufgaben brauchte man natürlich Personal und wie <strong>zur</strong> damaligen<br />
Zeit üblich, wurden Ordensschwestern mit dieser Aufgabe betraut. Noch bevor<br />
Frankenholz eine eigene kath. Kirche bzw. auch Pfarrei hatte, also noch in die<br />
Kirchengemeinde Höchen “eingepfarrt” war, kamen auf Veranlassung des dortigen<br />
Pfarrers Eiswirt, die ersten Schwestern vom Institut der Armen Schulschwestern,<br />
heute Institut der Dominikanerinnen aus Speyer am 25.Juni 1924 nach Frankenholz. Der<br />
eigentliche Gründungstag der “Kleinkinderbewahrschule” in Frankenholz ist nicht<br />
bekannt. Auf jeden Fall bekannt ist, dass nach dem Umzug der kath. Schule vom<br />
Luitpoldschulhaus in die neue Schillerschule Anfang Januar 1927 in der nun<br />
„leeren“ Luitpoldschule die räumlichen Möglichkeiten geboten waren. Der<br />
satzungsgemäßen Zielsetzung entsprechend wurde unter der Trägerschaft des St<br />
Elisabethenvereins in der Luitpoldschule im gleichen Jahr dann die Einrichtung<br />
eröffnet, die von den Kindern beider Konfessionen besucht werden konnte. In<br />
Frankenholz wurde also schon sehr früh “Ökumene” geübt, was sich bereits auch bei<br />
anderen Gelegenheiten zeigte.<br />
Im Jahre 1932 erwarb der „Trägerverein St. Elisabeth“ das alte Schulhaus in der<br />
Schulstraße von der politischen Gemeinde Oberbexbach-Frankenholz. Nach dem<br />
Grunderwerb wurde das erste Frankenholzer Schulgebäude, das im Jahre 1852<br />
errichtet und 1893 aufgestockt worden war, nun zum Schwesternhaus und Kindergarten<br />
umfunktioniert. Damit wurde auch die Erziehungs- und Bildungsarbeit in diesem
ehemaligen alten Schulhaus fortgesetzt. Mit Schreiben vom 22.1.1979 teilte das<br />
“Institut St. Dominikus in Speyer” mit, dass die damals als Leiterin tätige<br />
Ordensschwester aus Altersgründen aufgeben werde. Weiter hieß es wörtlich: “Wegen<br />
des akuten Nachwuchsmangels können wir leider keine anderen Schwestern nach<br />
Frankenholz senden. Daher hat der Provinzrat des Instituts beschlossen, die<br />
Schwesternstation Frankenholz zum 31. Juli 1979 aufzuheben.“ 55 Jahre lang hatten<br />
insgesamt 21 Ordensfrauen in verschiedenen Funktionen segensreich und selbstlos in<br />
der Pfarrei und der Gemeinde gewirkt. Der kath. Kindergarten oft auch neben dem 1937<br />
gegründeten Gruben- und späteren Gemeindekindergarten, als<br />
„Schwesternkindergarten“ bezeichnet, hatte damit diese<br />
„Begriffsbestimmung“ verloren. Der St. Elisabethenverein führte seine Arbeit als<br />
Trägerverein des kath. Kindergartens im ehemaligen Schwesternhaus mit „weltlichem<br />
Personal“ fort. Er musste sich den wandelnden Zeiten stellen, wohl aber besorgt darauf,<br />
dass die Erziehung der Kinder im christlichen Glauben im Mittelpunkt der Arbeit in der<br />
Einrichtung stehen muss. Es ist schon irgendwie Schicksal, dass genau auf den Tag 32<br />
Jahre nach dem Weggang der Schwestern, am 31. Juli 2011 nun der kath. Kindergarten<br />
St. Elisabeth Frankenholz seine Pforten schließt. Damit ging eine Ära zu Ende.<br />
Auf dem Weg in die Fusion<br />
- Bestrebungen <strong>zur</strong> Zusammenlegung<br />
Zur Erinnerung: Schon lange war es klar, dass beide Häuser, der kath. Kindergarten<br />
(das alte Schulhaus) wie auch der städt. Kindergarten (das alte Grubenschlafhaus) von<br />
ihrer Bausubstanz wie auch der Funktionsräume her, eigentlich nicht mehr für ihren<br />
Zweck geeignet waren. Die baulichen Zustände waren völlig unbefriedigend. Angedachte<br />
Neubaupläne des St. Elisabethenvereins mussten auch aus finanziellen Gründen<br />
<strong>zur</strong>ückgestellt werden, obwohl ein Baugelände neben der Pfarrkirche (Pfarrgarten) <strong>zur</strong><br />
Verfügung gestanden hätte. Dazu hatte auch der demographische Wandel und die damit<br />
verbundene rückläufige Entwicklung der Kinderzahlen in Frankenholz Anfang 2000 die<br />
Fusion beider Kindergärten in die Diskussion gebracht. Die Zusammenlegung in einem<br />
geeigneten Neubau, so hat man sich die Zukunft der Kindergartenlandschaft vor Ort<br />
vorgestellt. Eines war klar, dass zwei Kindergärten im Ort auf Dauer nicht<br />
„lebensfähig“ seien.<br />
Jahre vergingen, Gespräche wurden geführt und ein Projekt als Anbau an die<br />
Schillerschule 2004 „angedacht“. In dieses Projekt sollte auch die freiwillige<br />
Ganztagsschule eingebunden werden. Die Entwicklung der Schullandschaft mit der<br />
Grundschulreform im Jahre 2005 hat die baulichen Vorstellungen im Hinblick auf die<br />
Schillerschule dann eingeholt, vor allem im Hinblick auf die Bildung des<br />
„Grundschulzentrums am oberen Höcherberg“, das natürlich einen weitaus größeren<br />
Platzbedarf hatte als die „Grundschule“ vorher. Die weitere Entwicklung stagnierte<br />
wohl, auf jeden Fall wurden keine weiteren „Schlagzeilen“ mehr „produziert“. Bei vielen<br />
Gelegenheiten sprachen sich Kommunalpolitiker für die „Zukunftssicherung“ der<br />
Frankenholzer Kindergärten aus. Bei einer Besichtigung im Oktober 2006 soll Landrat<br />
Lindemann seinerseits eindeutig zum Ausdruck gebracht haben, dass endlich was getan<br />
werden müsse.
Nach einiger Zeit der Verhandlungen, in der auch zunächst der Krankenhilfeverein St.<br />
Elisabeth als „Trägerverein“ eines neuen Kindergartens nach einer Zusammenführung im<br />
Gespräch war, endeten 2009 Verhandlungen mit der Stadt <strong>Bexbach</strong> und der Diözese<br />
Speyer (oberste Aufsicht des kirchlichen Vereins St. Elisabeth), ohne konkretes<br />
Ergebnis, weil weder die Diözese noch die Stadt die „Bauträgerschaft“ für einen neuen<br />
Kindergarten übernehmen wollte. Die Arbeiterwohlfahrt Saar erklärte sich <strong>zur</strong><br />
Übernahme der Trägerschaft bereit. Nachdem das Thema 2009 im Kommunalwahlkampf<br />
Streitthema war und zu einigen Differenzen im Hinblick auf die Trägerschaft führte,<br />
diese dann im Juni durch den Stadtrat (auch der Ortsrat hatte zugestimmt) der AWO<br />
übertragen wurde, hatte im August 2009 der Elisabethenverein beschlossen, nach dem<br />
Bau der neuen Kindertagesstätte, seine Einrichtung zu schließen, also einer<br />
Zusammenführung der Kindergärten zugestimmt. Seitens der Stadt erfolgte der<br />
Grundstückserwerb für das Baugelände, und zwar das Gelände des ehemaligen<br />
Pfarrgartens hinter Kirche und Pfarrhaus St. Josef. Die Arbeiterwohlfahrt hat das<br />
Baugelände in Erbpacht übernommen.<br />
Eigentlich hätte man erwartet, dass nach dem Bauplatzkauf und den damaligen<br />
Ankündigungen ein rascher Baubeginn nur noch eine Frage der Zeit wäre. Doch es kam,<br />
wie auch immer, anders als gedacht. Es wurden wieder „Steine in den Weg gerollt“, da<br />
trotz der Zusagen durch Kreis und Stadt, eine endgültige Zuschussbewilligung des<br />
Landes auf sich warten ließ. Ortsrat Frankenholz und Stadtrat forderten mit einer<br />
Resolution im Frühjahr 2011 die saarländische Landesregierung auf, die Finanzierung<br />
der Baumaßnahme durch die Freigabe der Fördermittel von Bund und Land<br />
sicherzustellen.<br />
Der Bauplatz im ehemaligen Pfarrgarten<br />
„wartete“ auf die Verwirklichung des<br />
Bauvorhabens.<br />
Im Juni 2011 wurde dann berichtet, dass der<br />
„vorgezogene Baubeginn“ genehmigt worden sei<br />
Sollte die „unendliche Geschichte“ in<br />
Frankenholz jetzt endlich „zu Ende<br />
geschrieben“ werden können? Im September<br />
2011 kam endlich der erwartete<br />
Zuschussbescheid des Landes und am 21.<br />
September erfolgte durch die Arbeiterwohlfahrt die Projektvorstellung im<br />
Bürgerzentrum. Die Gesamtkosten wurden auf 1,93 Mio. € (Land und Bund 750.000 €,<br />
Saarpfalz-Kreis 390.000 € und Stadt <strong>Bexbach</strong> 800.000 € Stadt- und Trägeranteil)<br />
beziffert.<br />
Nach dem Spartenstich am 4.11.2011 rollten die Bagger an und die Baumaßnahme konnte<br />
beginnen.
Häuser mit Vergangenheit – Was bringt die Zukunft?<br />
„Das alte Haus von Rocky Docky hat vieles schon erlebt“, so beginnt ein alter<br />
Westernsong von Bruce Low aus dem Jahre 1963. Genau diese Zeile könnte man auch<br />
auf 2 Frankenholzer Gebäude anwenden, die gerade in den vergangenen Jahren wieder<br />
aktuell in aller Munde waren. Entgegen dem weiteren Originaltext des Songs sahen<br />
diese Häuser wohl nicht oft „Angst und Not“, sie könnten aber über viele<br />
„eigene“ Erlebnisse wie auch über Frankenholzer Ereignisse erzählen. Beide sind sie<br />
weit über 100 Jahre alt und wurden eigentlich aus ganz verschiedenen Anlässen und<br />
verschiedenen Zweckbestimmungen errichtet. Sie weisen aber im Laufe der Zeit<br />
Parallelen auf, waren jeweils ein Haus für Menschen, im Wandel der Zeit auch<br />
Erziehungs- und Begegnungsstätten und sind nicht zuletzt lokalgeschichtlich<br />
bedeutsame Bauwerke – Häuser mit Geschichte und Vergangenheit.<br />
Im „Dorfgespräch“ waren sie vor allem deshalb, weil sie „Sitz“ der beiden<br />
Frankenholzer Kindergärten waren, des katholischen St. Elisabeth sowie des<br />
kommunalen, die zum 1.August 2011 fusionierten und nach Zusammenführung nun als<br />
„Städt. Kindergarten“ in den letzten Tagen in eine neue Kindertagesstätte unter<br />
neuem Träger, und zwar der Arbeiterwohlfahrt Saar, umgezogen sind. Begibt man sich<br />
auf die Spuren der Geschichte beider Gebäude, so ist festzustellen, dass zwischen<br />
beider Bauphasen ein Unterschied von rd. 40 Jahren liegt.<br />
Das erste Dorfschulhaus beherbergte den ältesten<br />
Frankenholzer Kindergarten<br />
Im ältesten beider Gebäude in der Schulstraße, war auch der älteste Frankenholzer<br />
Kindergarten St. Elisabeth untergebracht. Es steht am Anfang der Schulgeschichte,<br />
ist also das erste „offizielle“ Dorfschulhaus, das dann ab den 1930iger Jahre zu dem<br />
auch heute noch im Volksmund bezeichneten „Schwesternhaus“ wurde. Obwohl die<br />
erste „Schule“ in Frankenholz im Jahre 1844 „errichtet“ wurde, ist das erste<br />
„richtige“ und auch in der Chronik bekannte Schulhaus im Jahre 1852 seiner<br />
Bestimmung übergeben worden. In dem kleinen Dörflein am Südhang des Höcherberges,<br />
aus dem „Frankenholzer Hof“ (besiedelt 1697) hervorgegangen, lebten damals knapp<br />
über 100 Einwohner.<br />
Das alte Dorfschulhaus wurde, nachdem es ab 1927 nicht mehr als Schule genutzt<br />
wurde, 1932 an den Krankenhilfeverein St. Elisabeth Frankenholz e.V. veräußert, der ab<br />
Januar 1927 Träger des kath. Kindergartens war, damals als
„Kleinkinderbewahrschule“ bezeichnet (gegründet in der Luitpoldschule). Die Wohnung<br />
der kath. Ordensschwestern, eine Krankenstation, der Kindergarten wie auch die von<br />
den Schwestern geführte Handarbeitsschule waren ab 1932 unter „einem<br />
Dach“ untergebracht. Im Laufe der Jahrzehnte haben sich hier verschiedene<br />
Änderungen ergeben.<br />
2012 hätte der kath. Kindergarten in dem 160 Jahre alten Haus sein 85jähriges<br />
Bestehen feiern können. Doch es kam, wie schon erwähnt, mit der <strong>Schließung</strong> des<br />
Kindergartens alles anders. Fast 160 Jahre war das Haus von Kinderlärm und<br />
Kinderlachen, sei es durch Schul- bzw. Kindergartenkinder, erfüllt. Viele Generationen,<br />
ob Schul- oder Kindergartenkinder wurden hier auf das Leben vorbereitet, hatten hier<br />
ihre ersten Gemeinschaftserlebnisse gehabt. Mittlerweile ist das Gebäude samt<br />
Umfeld verkauft worden, seine Zukunft liegt in der privaten Nutzung.<br />
Ein Schlafhaus wurde zum Haus für alle Zwecke<br />
Als ein Haus mit Vergangenheit und ein Haus für alle Zwecke, so kann man das<br />
ehemalige Grubengebäude in der Höcherbergstraße 141 bezeichnen. Es war sogar 14<br />
Jahr Sitz des Frankenholzer Bürgermeisters und seiner Gemeindeverwaltung, nachdem<br />
die ehemalige Gemeinde das Gebäude 1960 von den Saarbergwerken erworben hatte.<br />
Denn zum 1. Januar 1974 erfolgte die Auflösung der Kommune im Rahmen der<br />
Gebietsreform. Auch die Polizeistation war während genannter Zeit hier<br />
untergebracht. Eigentlich war es immer schon ein Haus voller Leben, obwohl es von<br />
seiner Zweckbestimmung her zunächst ja ein „Schlafhaus“ war. Doch darin liegt wohl<br />
kein Widerspruch, denn die „Schlafgäste“ schliefen nicht nur dort, sie lebten hier auch<br />
nach der Arbeit. Man kann davon ausgehen, dass es wohl großteils junge Männer waren<br />
und dabei wird es nicht immer so ruhig abgegangen sein. Schließlich war es eines der<br />
drei „Schlafhäuser“, die 1904 in einer Festschrift der Frankenholzer<br />
Bergwerksgesellschaft erwähnt wurden. 25 Jahre vorher, 1879, war mit der Abteufung<br />
von Schacht I der neuen Bergwerksanlage begonnen worden, ab 1881 erfolgte die<br />
Kohlenförderung. Die Grube nahm eine stürmische Entwicklung und mit ihr auch der Ort<br />
Frankenholz. Die Schlafhäuser entstanden in den Jahren 1891-93, also vor 120 Jahren,<br />
wobei sich die Belegschaft der Grube schon auf rd. 1000 Bergleute belief und stetig<br />
wuchs. In besagtem Haus wurde auch der Speicher als Schlafraum hergestellt, so dass<br />
das ganze Haus 200 Schlafstellen aufnehmen konnte. Insgesamt 450 auswärtige<br />
Bergarbeiter waren nach Fertigstellung damals in den 3 Gebäuden während der Woche
um 1900 untergebracht, denn viele kamen von weiter entfernt liegenden Orten und<br />
konnten nur am Wochenende und an Feiertagen bei der Familie sein. Verkehrsmittel<br />
<strong>zur</strong> täglichen An- und Abreise waren zum damaligen Zeitpunkt noch nicht vorhanden.<br />
Nach und nach wohnten immer weniger Arbeiter im Schlafhaus, der Grund war der Bau<br />
eigener Häuser oder die Anmietung von Wohnungen im Dorf und damit verbunden auch<br />
die Familiengründung.<br />
Zu erwähnen wäre auch,<br />
dass während des Ersten<br />
(1914-1918) wie auch gegen<br />
Ende des Zweiten Weltkrieges(1944/45)das<br />
Gebäude<br />
als „Kriegslazarett“ eingerichtet<br />
und von der<br />
Sanitätskolonne Frankenholz<br />
unterhalten wurde.<br />
Als 1935 das Frankenholzer<br />
Steinkohlenbergwerk eine Hauswirtschaftsschule gründete, baute man das nicht mehr<br />
benötigte Schlafhaus zu einem „Schulgebäude“ mit vielen Funktionsräumen um. Es<br />
begann in dem Gebäude eine völlig neue „Zeitepoche“. „Als eines der schönsten<br />
Schulgebäude der Saargruben“ wird das Haus in der Zeitschrift „Der<br />
Saarbergmann“ 1938 bezeichnet. Zwischenzeitlich war das „Koch- und Fürsorgeheim“,<br />
wie es auch genannt wurde, nicht nur mit Abteilungen für Koch- Näh- und<br />
Handarbeitskurse ausgestattet. In der Hauswirtschaftsschule, eine staatlich<br />
anerkannte Berufsschule, wurden stets 70 bis 80 Mädchen aus Frankenholz und der<br />
gesamten Region <strong>zur</strong> tüchtigen Hausfrau ausgebildet. Entsprechende Räume wie<br />
Lehrküche sowie Näh- und Handarbeitsräume waren im Obergeschoß vorhanden.. Die<br />
Küche war mit Herd und drei großen Backöfen ausgestattet. Ein eigener Lehrsaal für<br />
den theoretischen Unterricht wie auch ein Turnsaal waren vorhanden. Die Schule war<br />
auch ab Juli 1938 als staatliche Berufsschule anerkannt, Frankenholz damit auch zum<br />
„Berufsschulstandort“ und Teil der Schulgeschichte geworden. Hinter dem Gebäude<br />
war auch ein großer Schulgarten angelegt. Stauden und Obstgehölze wurden<br />
angepflanzt und alljährlich konnte eine eigene Ernte eingefahren werden. Hinzu kam<br />
noch ein großes Stallgebäude, in dem ein Hühnerstall eingerichtet war und die Aufzucht<br />
von Eintagsküken erlernt werden konnte. Auch zwei kleine Schweinchen hielten ihren<br />
Einzug, die bei passendem Schlachtgewicht zu Wurst, Speck und Schinken verarbeitet<br />
wurden. „Unvergesslich ist uns allen der 1. Dezember 1937. Das Schulhaus war fertig<br />
und stand strahlend weiß, nicht nur außen, sondern auch innen da. Das untere Stockwerk<br />
umfasst die Werksfürsorge und den Kindergarten mit Sprech- und<br />
Höhensonnenzimmer“, so wird auch in der Zeitschrift „Saarbergmann“ das Gebäude<br />
geschildert. Dies sagt aus, dass 1937 auch der Werkskindergarten der Grube hier, und<br />
zwar im Erdgeschoß, eingerichtet wurde. „Unser Kindergarten, von durchschnittlich<br />
fünfzig bis sechzig Kindern täglich besucht, ist nicht allein eine Freude der Kinder,
sondern entzückt alle Besucher“, so wird die erste Leiterin, Frl. Grauvogel, zitiert und<br />
diese Einrichtung stand natürlich vorzugsweise den Kindern der Werksangehörigen des<br />
Steinkohlenbergwerks Frankenholz <strong>zur</strong> Verfügung. Wäre also keine Veränderungen im<br />
Laufe der Zeit eingetreten, Hauswirtschaftsschule und Werkskindergarten könnten in<br />
diesem Jahr auf ein 75jähriges Bestehen <strong>zur</strong>ückblicken.<br />
Mit dem „Aus“ für die Grube St. Barbara im Jahre 1959, damit verbunden auch der<br />
Grubenanlage in Frankenholz, kam auch das Ende für die Schule wie auch für den<br />
Werkskindergarten. Die Gemeinde Frankenholz erwarb 1960 das zentral gelegene<br />
„Grubenhaus“ um endlich ein funktionstüchtiges Bürgermeisteramt in der Ortsmitte zu<br />
bekommen. Mit fast noch vollzähligem Inventar und was nicht mehr nutzbar war, wurde<br />
veräußert bzw. „verschrottet“. Vorhandene Nähmaschinen wurden von einer<br />
Handarbeitsgruppe des VdK-Ortsvereins über Jahre genutzt. Im Dachgeschoß wurden<br />
Wohnräume hergerichtet und auch über einige Zeit vermietet Der ebenfalls im Haus<br />
befindliche „Gruben-Werkskindergarten“ wurde 1960 von der Gemeinde Frankenholz in<br />
den bisherigen Räumlichkeiten weitergeführt und ist auch bis Ende Mai 2013 noch als<br />
kommunaler Kindergarten der Stadt <strong>Bexbach</strong> (STÄKIBE) in Betrieb.<br />
Zwischenzeitlich war nach dem 1. Januar 1974 (Frankenholz war ab da Stadtteil von<br />
<strong>Bexbach</strong>) auch die Neuorganisation vollzogen. Nachdem durch die Auflösung der<br />
Frankenholzer Gemeindeverwaltung und auch der späteren <strong>Schließung</strong> der Polizeistation<br />
Räume im Erdgeschoss leer standen, wurden sie zum Glück nicht<br />
„anderweitig“ vergeben, sondern für den Kindergarten genutzt. Zu der ursprünglichen<br />
räumlichen Ausstattung kamen nun, nachdem sich auch im Hinblick auf die<br />
bedarfsgerechte Betreuung und pädagogische Arbeit die räumlichen und personellen<br />
Rahmen- bedingungen geändert hatten, neue und wichtige Funktionsräume hinzu. Wie<br />
z.B. ein Leiterin- und Personalraum, ein Gymnastikraum, eine Küche und weitere<br />
Funktionsräume. Sehr wichtig war natürlich auch die Neugestaltung der sanitären<br />
Anlagen, die allein im Jahre 1994 einen Kostenaufwand von damals 60.000 DM<br />
verursachte. In einem Zustandsbericht der Stadt vom 24.8.1994 heißt es: “Der städt.<br />
Kindergarten Frankenholz ist die älteste und am schlechtesten ausgestattete<br />
Einrichtung im Stadtgebiet“. Trotz aller Sanierungsarbeiten blieb das Gebäude<br />
einfach ein „altes Haus“, das in die „späten“ Jahre gekommen war.
Im Obergeschoss war mittlerweile ein Sitzungsraum für den Ortsrat einschließlich<br />
Dienstzimmer für den Ortsvorsteher eingerichtet. Der DRK-Ortsverein hatte<br />
Schulungs- und Lagerräume erhalten. Auch der Arbeiterwohlfahrt wurde ein Raum<br />
zugesprochen.<br />
Die Stadt <strong>Bexbach</strong> hat, wenn man das Gesamtpaket der durchgeführten Maßnahmen<br />
betrachtet, beträchtliche Mittel investiert, auch im Hinblick auf die Ausgestaltung<br />
eines „Kinderhauses“, denn nach der Erweiterung des Betreuungsangebots gab es neben<br />
dem ursprünglichen Kindergarten auch Krippen- und Hortplätze. Im Jahre 2000 konnte<br />
der städt. Kindergarten auf sein 50jähriges <strong>zur</strong>ückblicken, doch da standen schon die<br />
Zeichen auf „Neuanfang“ in einem neuen Gebäude. Gleichzeitig auch mit dem<br />
„Neuanfang“ verbunden war eine <strong>Schließung</strong> zweier „Traditionseinrichtungen“, des Kath.<br />
Kindergartens St. Elisabeth wie auch des Städt. Kindergartens, die in einer neuen<br />
„Trägerschaft“ aufgehen sollten. Bereits zum 1. August 2011, kam es, früher als<br />
eigentlich vorgesehenen, <strong>zur</strong> Fusion beider Kindergärten. Der bisherige katholische<br />
Kindergarten wurde in die städtische Einrichtung „eingegliedert“, verbunden natürlich<br />
mit einem Umzug. Es musste „Platz gemacht werden“ im alten Haus in der<br />
Höcherbergstraße für eine Übergangslösung, bis die neue AWO-Kindertagesstätte ihre<br />
Pforten öffnet. Ortsvorsteher Rudi Müller musste mit seinem Dienst- und<br />
Sitzungsraum für den Ortsrat, genauso wie das DRK, „ausziehen“. Das gleiche Schicksal<br />
hatte die AWO schon vorher hinnehmen müssen. Die jetzt vorhandenen weiteren<br />
Räume wurden entsprechend <strong>zur</strong> Übernahme hergerichtet. Hatte das Haus vorher noch<br />
mehrere Nutzer, so war es jetzt in „einer Hand“ und es „wartete“ praktisch darauf, bis<br />
der „Auszug“ der Kinder erfolgen würde. Nach dem Umzug in der letzten Maiwoche,<br />
soll am 21. Juni 2013 die neue Kindertagesstätte im ehemaligen Pfarrgarten neben der<br />
Pfarrkirche St. Josef offiziell eröffnet werden.<br />
Es wird nun nach rd. 120 Jahren still werden in den alten Gemäuern – was<br />
wird die Zukunft bringen?<br />
Seitens der Stadt soll, wie im Stadtrat 2009 beschlossen, ein Käufer oder Mieter<br />
gesucht werde. Wenn ohne Erfolg, wäre das „Haus mit Vergangenheit und<br />
Geschichte“ wohl, auch mit Blick auf die Unterhaltungskosten, vor dem Abriss nicht zu<br />
„retten“ und würde das gleiche Schicksal wie das alte Krankenhausgebäude und die<br />
ehemalige Bergwerksanlage erleiden.<br />
Vielleicht wird man bald über das leerstehende Gebäude ähnlich wie im Song von Bruce<br />
Low in etwas abgewandelter Form sagen können: „Das alte Haus hat vieles schon<br />
erlebt. Kein Wunder dass es zittert, kein Wunder dass es bebt.<br />
Das alte Haus sah Freude aber auch Angst und Pein und Not. Es wartet jeden<br />
Abend aufs neue Morgenrot“.<br />
Wie lange noch ? Man wird es sehen!