Bundesverband der Vertragspsychotherapeuten ev ... - BVVP
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vvp bvvp e.V. Stellungnahme 11.02.2007 Seite 16<br />
Vorgesehen werden sollte z.B. auch ein Vergleich 2 Jahre vor <strong>der</strong> Psychotherapie zu<br />
2 Jahre nach Beendigung <strong>der</strong> Psychotherapie hinsichtlich allgemeiner Versorgungsparameter<br />
(Medikamentenverbrauch, Arztbesuche, Klinikaufenthalte).<br />
C. Kriterien zur Beurteilung <strong>der</strong> externen Validität (S. 29 – 31):<br />
Kritikpunkte wurden bereits unter 2.4. aufgeführt. Die externe Validität wird nur in<br />
Hinsicht auf RCT-Studien o<strong>der</strong> Studien mit parallelisierten Untersuchungsarmen operationalisiert.<br />
An dieser Stelle fehlen Kriterien für Versorgungsstudien/ naturalistische<br />
Studien. Dabei sind Abstriche hinsichtlich <strong>der</strong> Kontrollbedingungen hinzunehmen,<br />
dafür aber Kriterien <strong>der</strong> externen Validität schärfer zu fassen. Folgen<strong>der</strong> Lösungsansatz<br />
ist denkbar:<br />
- Der Kriterienkatalog C wird für die Beurteilung <strong>der</strong> externen Validität von am<br />
experimentellen Studientyp ausgerichteten Studien – unter Berücksichtigung<br />
<strong>der</strong> vorgeschlagenen Modifikationen – angewendet.<br />
- Für die Beurteilung naturalistischer Studien wird ein eigener Kriterienkatalog<br />
mit Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> methodischen Qualität, <strong>der</strong> internen und externen Validität<br />
entworfen. Dabei könnten Gesichtspunkte u.a. sein:<br />
- keine Spezifikation von Treatmentmerkmalen<br />
- erheblich höhere Stichproben<br />
- ggf. Behandlungsprozess-Kriterien (z.B. Heidelberger Umstrukturierungsskala)<br />
- größeres Gewicht von Katamnese-Untersuchungen (deutlich länger als<br />
ein halbes Jahr, mindestens 2 Jahre)<br />
- größeres Gewicht von allgemeinen outcome- Maßen wie Patientenzufriedenheit,<br />
Lebenszufriedenheit, Inanspruchnahme von medizinischen-<br />
Reha-, sozialen Versorgungsleistungen etc.<br />
Fydrich und Schnei<strong>der</strong> zu Naturalistischen Studien: „Naturalistische Studien im klinischen<br />
Feld werden hier im Sinne von Versorgungsstudien verstanden, in denen zwar<br />
eine direkte Interventions-Wirkungsaussage erschwert ist, die dafür aber – im Sinne<br />
erhöhter externer Validität – psychotherapeutische Interventionen deutlich repräsentativer<br />
abbilden, als dies im Rahmen von RCT Studien möglich ist. Naturalistische<br />
Studien sind nicht grundsätzlich von geringerer Qualität als RCT-Studien. Beide Studienformen<br />
ermöglichen jedoch unterschiedliche Aussagen (vgl. Leichsenring & Rüger,<br />
2004). Wird in den klinischen Studien (RCTs) die Wirkung(efficacy) einer Intervention<br />
erfasst und die interne Validität hoch gehalten, si haben naturalistische Studien<br />
die Potenz einer hohen externen Validität und es kann kamit die Wirksamkeit<br />
(effectiveness)von therapeutischen Behandlungen unter Alltagsbedingungen geprüft<br />
werden.