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KMU-Sprechstunde - Gewerbeverband des Kantons Luzern

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Editorial<br />

Gedanken zur aktuellen Bun<strong>des</strong>politik<br />

Woher nur kommt<br />

dieser Eindruck?<br />

Ursula Schürmann-Häberli,<br />

Vizedirektorin <strong>Gewerbeverband</strong><br />

Kanton <strong>Luzern</strong>.<br />

Ganz gerne höre ich mir Diskussionen an, am Radio oder am Fernseher,<br />

gesellschaftskritische, philosophische, insbesondere aber politische,<br />

und – ich gebs zu – auch Radiosendungen für Kinder. Da werden<br />

nämlich nicht immer nur Märchen erzählt. Da gibt es auch<br />

Nachrichten, ernsthafte Informationen und Gespräche über aktuelle<br />

Geschehen im In- und dem Ausland, sehr informativ und gut recherchiert.<br />

Und wissen Sie, was mir dabei besonders auffällt? Die Kinder<br />

sagen unumwunden klar was sie wissen und was sie von der Sache halten. Und wenn<br />

sie etwas nicht wissen, fragen sie auch. Sie reden nicht um den Brei herum und sie<br />

greifen sich nicht an, noch machen sie einander schlecht. Und immer habe ich den<br />

Eindruck, dass es dabei wirklich um die Sache geht und darum, sich offen und unvoreingenommen<br />

damit auseinanderzusetzen. Meine Wahrnehmung ist es zudem, dass<br />

sie sagen was sie meinen und auch wirklich meinen, was sie sagen. Und ich erhalte<br />

nicht das Gefühl, dass sie mich, koste es was es wolle, zu einem besseren Menschen<br />

machen wollen.<br />

Ganz anders ist mein Eindruck jedoch, wenn ich mir politische Diskussionen Erwachsener<br />

anhöre. Die sprechen zwar ebenfalls über politisches Geschehen, sagen auch klar,<br />

was sie erfahren haben und was sie davon halten. Aber mich dünkt, zunehmend sagen<br />

sie auch – nicht immer gleich schmeichelhaft – was sie vom anderen halten. Auch<br />

meine ich vermehrt Märchen erzählt zu bekommen. Und nicht immer ist mir klar, was<br />

lauthals Mitdiskutierende wirklich wissen und was sie einfach kühn behaupten. Auch<br />

bin ich mir <strong>des</strong> Öftern nicht so sicher, ob es da wirklich immer nur um die Sache geht<br />

und darum, sich offen und unvoreingenommen damit auseinanderzusetzen.<br />

Warum nur dieser Eindruck? Warum dünken mich politische Auseinandersetzungen<br />

zunehmend ideologisch motiviert, weit ab von einer realen Einschätzung der Zusammenhänge?<br />

Warum nehme ich immer mehr missionarischen Eifer wahr bei Politikern?<br />

Warum nur habe ich das zunehmende Gefühl, alle wollten die Welt verbessern, aber<br />

nur wenige auch sich?<br />

Ursula Schürmann-Häberli<br />

GEWERBE LUZERN, Oktober 2013<br />

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