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EINBLICK<br />

<strong>AGAPLESION</strong> <strong>BETHANIEN</strong> DIAKONIE<br />

AGA<br />

03/2013<br />

TITELTHEMA<br />

„Nicht nur sauber,<br />

sondern rein!“<br />

Ein Blick hinter die Kulissen der hauseigenen Wäscherei, S. 12<br />

Perspektiven der Pflege<br />

Interview mit Geschäftsführer<br />

Alexander Dettmann, S. 2<br />

100 Jahre Sophienhaus<br />

Teil 2 der Chronik: Die Jahre<br />

1946 bis 1997, S. 4<br />

Im Kiez beliebt<br />

Das Café Bethesda<br />

in Kreuzberg, S. 9<br />

03/2013 EINBLICK | 1


Editorial | Intern<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

Sie wundern sich über unsere<br />

Titelgeschichte? Saubere Wäsche<br />

ist für uns ein wichtiges Thema.<br />

Oft werden die Hauswäsche und<br />

die Wäsche der Bewohner von<br />

externen Dienstleistern gereinigt.<br />

Wir hatten im Sophienhaus in<br />

Steglitz schon immer eine eigene<br />

Wäscherei. Das Haus Elisabeth<br />

(Verwaltung) war ehem<strong>als</strong> das<br />

Waschhaus des Krankenhauses.<br />

Heute befindet sich unsere moderne<br />

Wäscherei im Bethanien<br />

Havelgarten in Spandau. Damit<br />

wissen Sie natürlich noch nicht,<br />

über welche Stationen die persönliche<br />

Wäsche wieder an den<br />

Besitzer zurückkommt. In dieser<br />

Ausgabe von EINBLICK bietet<br />

Ihnen unsere Fotoreportage einen<br />

„Blick hinter die Kulissen“. Mehr<br />

dazu auf den Seiten 12/13.<br />

Am 9. Oktober 1913 wurde das<br />

Sophienhaus – dam<strong>als</strong> Ebenezer-<br />

Krankenhaus – eingeweiht. Aus<br />

der 100-jährige Geschichte des<br />

Standortes berichten wir diesmal<br />

in Teil 2 unserer Chronik aus den<br />

Jahre 1946 bis 1997.<br />

Es gibt in diesem Jahr weitere<br />

Jubiläen: Seit zehn Jahren besteht<br />

unsere Seniorentagesstätte in<br />

Steglitz. Dies wurde am 29. Mai<br />

mit einem großen Sommerfest<br />

auf der neu gestalteten Terrasse<br />

gefeiert. Außerdem blickt die Bethanienschwesternschaft<br />

zurück<br />

auf 130 Jahre Diakonissendienst<br />

in Berlin. Ohne die Diakonissen<br />

gäbe es weder das Sophienhaus<br />

noch die <strong>AGAPLESION</strong> BETHA-<br />

NIEN DIAKONIE. Ich danke<br />

den Schwestern im Namen aller<br />

Mitarbeiter und Bewohner sehr<br />

herzlich für ihren unermüdlichen<br />

Einsatz.<br />

Ihr Alexander Dettmann<br />

Geschäftsführer<br />

Perspektiven der Pflege<br />

Wir werden immer älter. Damit<br />

verbunden steigt das Risiko, pflegebedürftig<br />

zu werden. Diese Veränderungen<br />

haben auch Einfluss auf<br />

die zukünftige Nachfrage nach Pflegeleistungen.<br />

EINBLICK sprach mit<br />

Alexander Dettmann, Geschäftsführer<br />

der <strong>AGAPLESION</strong> <strong>BETHANIEN</strong><br />

DIAKONIE, über die Entwicklung in<br />

der Pflege.<br />

Die Bundesregierung favorisiert<br />

seit einigen Jahren den Ansatz<br />

„Ambulant vor Stationär“. Ist dies<br />

die Zukunft?<br />

Dettmann: Sie will damit die Versorgung<br />

in der häuslichen Umgebung<br />

stärken. Allerdings gibt es<br />

immer mehr Pflegebedürftige, die<br />

keine Angehörigen haben, welche<br />

sich um sie kümmern könnten.<br />

Dann steht der Ansatz doch im<br />

Widerspruch zur demografischen<br />

Entwicklung.<br />

Dettmann: Der Ansatz entspricht<br />

dem Wunsch der meisten Menschen,<br />

auch im Alter im eigenen<br />

Zuhause und der vertrauten Umgebung<br />

zu leben. „Ambulant vor<br />

Stationär“ stellt vor allem Anbieter<br />

von ambulanten Pflege- und Versorgungsleistungen<br />

vor neue Herausforderungen.<br />

Sie müssen den Wegfall<br />

traditioneller Familienstrukturen<br />

kompensieren.<br />

Bedeutet dies langfristig das Aus<br />

für die Pflegeheime?<br />

Dettmann: Nein, die Bedeutung<br />

der stationären Pflege wird, trotz<br />

des Vorrangs häuslich vor stationär,<br />

weiter wachsen. Allerdings nimmt<br />

die Verweildauer im Pflegeheim,<br />

die heute im Durchschnitt bei<br />

einem Jahr liegt, weiter ab.<br />

Woran liegt das?<br />

Dettmann: Es leben immer mehr<br />

Menschen mit Pflegestufe II und III<br />

Alexander Dettmann, Geschäftsführer der<br />

<strong>AGAPLESION</strong> <strong>BETHANIEN</strong> DIAKONIE<br />

in Pflegeheimen. Dies ist ein Indikator<br />

dafür, dass weiterhin Pflegeheime<br />

gebraucht werden, weil<br />

nicht jede Art der pflegerischen<br />

Versorgung und Betreuung rein<br />

ambulant möglich ist.<br />

Müssen sich die Pflegeheime dafür<br />

anders ausrichten?<br />

Dettmann: Die Pflegeheime der<br />

Zukunft werden sich zwangsläufig<br />

verändern, das Angebot wird immer<br />

differenzierter. So gibt es heute<br />

schon hotelähnliche Einrichtungen,<br />

familiennahe Hausgemeinschaftsmodelle,<br />

kleine Wohngruppen mit<br />

spezialisierten Angeboten, Seniorendörfer<br />

und vieles mehr.<br />

Wie sieht das Pflegemodell der<br />

Zukunft aus?<br />

Dettmann: Es ist eine Kombination<br />

aus unterschiedlichen, auf die individuellen<br />

Bedürfnisse ausgerichteten<br />

Möglichkeiten der häuslichen,<br />

ambulanten, teilstationären und<br />

stationären Pflege.<br />

Welche Erwartungen leiten sich für<br />

die Anbieter von professionellen<br />

Pflege- und Versorgungsleistungen<br />

daraus ab?<br />

Dettmann: Sie müssen jedem Menschen<br />

ein für seine persönlichen<br />

Vorlieben, familiären Verhältnisse<br />

und die jeweilige Lebenssituation<br />

maßgeschneidertes Angebot unterbreiten<br />

können.<br />

2 | EINBLICK 03/2013


Standort Steglitz<br />

Die Entstehung einer Landschaft<br />

„Eine Idee muss Wirklichkeit werden,<br />

sonst ist sie eine eitle Seifenblase“,<br />

sagte der deutsche Schriftsteller<br />

Berthold Auerbach. Im Frühjahr<br />

2011 äußerte Andrea Diegel,<br />

Leiterin der Bethanien Tagesstätte,<br />

den Wunsch, die Terrasse für die Tagesgäste<br />

freundlicher zu gestalten.<br />

Beim Blick aus dem Fenster schauten<br />

sie nicht nur auf Grünpflanzen,<br />

sondern auch auf eine hohe graue<br />

Wand. Bei schlechtem Wetter war<br />

das ein sehr trostloser Anblick. Eine<br />

Wandbemalung sollte die Aussicht<br />

verschönern.<br />

Im Mai 2013 konnte das Projekt<br />

endlich verwirklicht werden. Gemeinsam<br />

mit Kunsttherapeut Jörg<br />

Frey entwarf Andrea Diegel eine<br />

Bildidee und suchte die Farben aus.<br />

Es sollte eine Landschaft gestaltet<br />

werden, die in der Ferne liegt und<br />

nur schemenhaft zu erkennen ist.<br />

Man beauftragte Dennis Möbius<br />

mit den Malerarbeiten. Bis zur<br />

10-Jahres-Feier der Tagesstätte am<br />

29. Mai sollte das Werk vollendet<br />

sein. Möbius blieben noch gut<br />

drei Wochen für die Umsetzung.<br />

Die Hausmeister Andreas Deich<br />

und Michael Ruppert unterstützten<br />

ihn beim Aufbau eines vier Meter<br />

hohen Gerüstes. Es wurden Farben,<br />

Pinsel, Abdeckplane und Klebeband<br />

besorgt. Kunsttherapeut Jörg<br />

Frey malte die Silhouette vor und<br />

erklärte dem Maler, wie er sich das<br />

Bild vorstellte. Dann begann Herr<br />

Möbius mit der Arbeit: Folie auslegen,<br />

Farbe umrühren... Pinselstrich<br />

für Pinselstrich entstand das Bild.<br />

Damit die neue Wandgestaltung<br />

bis zur Feier fertig war, erhielt Herr<br />

Möbius Unterstützung durch zwei<br />

Teilnehmer aus der Kunsttherapiegruppe<br />

in Bethanien Radeland.<br />

Herr Prenzlow und Frau Römer<br />

kamen in Begleitung von Herrn<br />

Hiob nach Steglitz. Sie freuten sich<br />

auf die Aufgabe, waren aber auch<br />

etwas aufgeregt. Das legte sich mit<br />

den ersten Pinselstrichen und zu<br />

dritt ging es nun zügig voran. Die<br />

Landschaft wurde immer deutlicher.<br />

Die Tagesgäste schauten von drinnen<br />

gespannt zu und diskutierten,<br />

was dort wohl gemalt wird.<br />

Eine Woche vor dem Jubiläumsfest<br />

und zwei Jahre nach der ersten Idee<br />

war die Wandgestaltung abgeschlossen.<br />

Entstanden war das reale Bild<br />

einer Landschaft aus der Ferne betrachtet.<br />

Jetzt schauen die Besucher<br />

der Tagesstätte in die Natur und ein<br />

Wandbild an, das auch an grauen<br />

Tagen einen freundlichen Anblick<br />

bietet.<br />

Ein Dankeschön an alle Beteiligten<br />

fürs Entwerfen, Vorzeichnen, Ausmalen<br />

und Gerüstaufbauen.<br />

ZEHN JAHRE <strong>BETHANIEN</strong> TAGESSTÄTTE: „GEBURTSTAGSFEIER“ AM 29. MAI 1013<br />

Mit einem abwechslungsreichen Programm und zahlreichen Gästen wurde in gewohnt ausgelassener Atmosphäre gefeiert.<br />

03/2013 EINBLICK | 3


Jubiläum<br />

100 Jahre Sophienhaus<br />

Teil 2: Vom Krankenhaus zum Krankenheim zum Pflegeheim –<br />

die Jahre 1946 – 1997<br />

Die im Oktober 1913 vom „Bethanien-Verein<br />

in Norddeutschland“<br />

eröffnete erste Belegklinik Berlins<br />

wurde während des Zweiten Weltkrieges<br />

bei mehreren Luftangriffen<br />

beschädigt, doch traf es das Krankenhaus<br />

nie so hart, dass eine<br />

Weiterarbeit nicht mehr möglich<br />

gewesen wäre.<br />

Die Nachkriegszeit<br />

In der ersten Zeit war die Lebensmittelversorgung<br />

noch schlechter<br />

<strong>als</strong> in den letzten Kriegsmonaten,<br />

so dass es für die Schwestern ein<br />

großer Segen war, einen eigenen<br />

Garten zu besitzen. Sie ernteten<br />

Aprikosen, Quitten, Kirschen, Pflaumen,<br />

Johannis- und Himbeeren,<br />

machten daraus Marmeladen,<br />

Gelees und Kompott. Eine Diakonisse<br />

erinnert sich: „Gemüse hatten<br />

wir auch ganz viel. Ostern gab es<br />

immer den ersten Salat aus dem<br />

Frühbeet, das war Tradition. Wir<br />

hatten Spinat, Spargel, Bohnen,<br />

zwei Meter hoch, wir haben uns<br />

fast von dem Garten ernährt.“ Auch<br />

die Obdachlosen, die täglich von<br />

der Küche eine warme Mahlzeit<br />

bekamen, wussten das zu schätzen.<br />

Die Schwestern kümmerten sich<br />

nicht nur um das leibliche, sondern<br />

auch das seelische Wohl der Patienten.<br />

Von 1946 bis 1998 hielten sie<br />

jeden Samstag ab 15 Uhr auf allen<br />

Stationen eine Andacht mit anschließendem<br />

Singen des Schwesternchores.<br />

Im Juni 1947 gründeten sie im<br />

Speisesaal mit einstigen Patienten<br />

und Freunden des Hauses eine Gemeinde,<br />

die schnell wuchs, so dass<br />

der Andachtsraum für die Gottesdienste<br />

bald zu klein war und der<br />

Bau einer Notkirche geplant wurde.<br />

Paul Richter, 1936 – 1953 Direktor<br />

des Bethanienvereins in Berlin,<br />

konnte von den Amerikanern eine<br />

gebrauchte Baracke erwerben. Mit<br />

dem Material sollte ein Gotteshaus<br />

aus Holz auf dem eigenen Grundstück<br />

entstehen. Als das Gerüst<br />

stand, boten Freunde ihre Arbeitskraft<br />

und Material für einen massiven<br />

Ausbau an. Dafür wurden<br />

40.000 Steine aus den Trümmern<br />

der Umgebung verwendet. Die<br />

Muttergemeinde Berlin Schöneberg<br />

Das Sophienkrankenhaus mit neuer Eingangshalle (1961) und Anbau (1972).<br />

4 | EINBLICK 03/2013


Jubiläum<br />

Wegzug nach Hamburg. Danach<br />

wohnte das Hausmeisterehepaar<br />

Sträke hier, das das Sophienkrankenhaus<br />

betreute. Hier fand auch<br />

die Sonntagsschule statt und gegenwärtig<br />

wohnen noch drei Schwestern<br />

im Untergeschoss.“<br />

1952 feierte das Schwesternheim<br />

sein 40-jähriges Bestehen.<br />

1957 wurde im Schwesternheim<br />

die Abteilung 4 <strong>als</strong> provisorische<br />

Station des Krankenhauses eingerichtet.<br />

Ebenezer-Kapelle, entstanden aus einer US-Holzbaracke und 40.000 Trümmersteinen.<br />

stiftete aus ihrer zerstörten Kirche<br />

die noch gut erhaltene Zentralheizung.<br />

In kürzester Zeit entstand<br />

eine Kirche mit 400 Sitzplätzen.<br />

Die Bauleitung übernahm Heinrich<br />

Höse, der schon für den Krankenhausbau<br />

zuständig gewesen war.<br />

Unmittelbar im Anschluss an den<br />

Einweihungsgottesdienst am 21.<br />

Dezember 1947 eröffnete Oberschwester<br />

Elsa Stark eine Sonntagsschule<br />

mit 40 Kindern.<br />

Die erste Hochzeit in der Ebenezer-<br />

Kapelle fand 1948 statt, <strong>als</strong> sich<br />

hier die Eheleute Gronenberg das<br />

Ja-Wort gaben. Dr. Wolfgang Gronenberg<br />

absolvierte gerade seine<br />

Facharztausbildung in der Charité.<br />

1959 wurde er zum Chefarzt des<br />

Sophienkrankenhauses berufen –<br />

<strong>als</strong> Nachfolger seines Schwiegervaters<br />

Dr. Max Dienel.<br />

Frau Gronenberg geb. Dienel erzählte<br />

später: „Meine ersten vier Kinder<br />

habe ich auf der Entbindungsstation<br />

im Sophienkrankenhaus mit Hilfe<br />

meines Vaters zur Welt gebracht.<br />

Bei der Geburt meines fünften Kindes<br />

1961 gab es keine Entbindungsstation<br />

mehr, da mein Vater nicht<br />

mehr lebte. Im Januar 1978 zogen<br />

wir in die Villa Gritzner Straße, die<br />

den Schwestern des Bethanienvereins<br />

gehörte. Hier wohnte einst<br />

Direktor Richter bis zu seinem<br />

Die Zeit des Wirtschaftswunders<br />

Unter der Leitung von Oberschwester<br />

Johanne Steffen (1959 – 1973)<br />

erfolgten zahlreiche Umbau- und<br />

Modernisierungsmaßnahmen.<br />

Der neu gestaltete Krankenhauseingang<br />

mit Vorhalle und Pforte wurde<br />

1961 in Betrieb genommen. Eine<br />

Teilverwirklichung früherer Baupläne<br />

erfüllte sich am 14. April 1966<br />

mit der Einweihung des neuen<br />

Schwesternwohnheims und eines<br />

Verbindungstraktes zum Krankenhaus<br />

mit einem großen Saal, der<br />

sich in einen Andachtsraum und<br />

einen Speiseraum unterteilen ließ.<br />

Danach wurde die Abteilung 4<br />

umgebaut und den Erfordernissen<br />

einer modernen Krankenstation<br />

angepasst.<br />

Neuer Speisesaal und Andachtsraum. Neues Schwesternheim im alten Garten (1966).<br />

03/2013 EINBLICK | 5


Jubiläum<br />

Aufsichtsbehörde aufgekündigt<br />

wurden. Damit war die Grundlage<br />

für die wirtschaftliche Existenz zur<br />

Führung eines Krankenhauses entzogen.<br />

1949: Dr. Robert Kaiser im OP. Andacht mit Schwesternchor.<br />

1972 musste die Ebenezer-Kapelle<br />

einem Anbau mit Bettenfahrstuhl,<br />

zusätzlichen Behandlungsräumen<br />

und Patientenzimmern sowie einer<br />

Krankenwageneinfahrt weichen.<br />

Das restliche Gelände wurde <strong>als</strong><br />

Parkplatz genutzt. Nach dem Abriss<br />

der Kapelle fanden im Haus keine<br />

Gottesdienste mehr statt.<br />

Die Zeit der Reformen:<br />

Auf dem Weg zum Krankenheim<br />

Am 1. Oktober 1972 trat das<br />

Krankenhausfinanzierungsgesetz<br />

in Kraft, das eine grundlegende<br />

Reform im Gesundheitswesen<br />

einleitete. Chefarzt Dr. Gronenberg<br />

meinte zurückblickend: „Zur<br />

Krankenhausreform kann ich nur<br />

sagen, sie war richtig, denn ein<br />

Krankenheim war bei weitem nicht<br />

so kostenintensiv wie ein Krankenhaus.“<br />

Blühender Patientengarten in den 1970er Jahren.<br />

Ab dem 1. Januar 1974 erhielt das<br />

Sophienkrankenhaus keine öffentlichen<br />

Fördermittel mehr, weil es<br />

mit 81 Betten die Mindestanforderung<br />

von 100 Krankenhausbetten<br />

nicht erfüllte. Dennoch konnte die<br />

Krankenhausarbeit zunächst weitergeführt<br />

werden, da man durch die<br />

Pflegesatzverhandlungen mit den<br />

Krankenkassen die Benutzerkosten<br />

gesichert hatte. Die durchschnittliche<br />

jährliche Belegung der Betten<br />

war gut, denn die Berliner suchten<br />

zur stationären Behandlung gerne<br />

das Sophienkrankenhaus auf.<br />

Weitere gesetzliche Maßnahmen<br />

zur Kostendämpfung und zur<br />

Durchführung des Krankenhausbedarfsplans<br />

sowie die gesetzliche<br />

Handhabe für die Krankenkassenverbände<br />

führten am 30. September<br />

1980 dazu, dass die Pflegesatzvereinbarungen<br />

mit Zustimmung der<br />

Gespräche mit dem Evangelischen<br />

Krankenhausverband und dem Senat<br />

von Berlin eröffneten eine neue<br />

Aufgabenstellung <strong>als</strong> Krankenheim.<br />

Die Arbeit bezog sich nun schwerpunktmäßig<br />

auf die aktivierende<br />

Pflege. Unter fachlicher professioneller<br />

Anleitung sollte der Kranke<br />

seine Selbstständigkeit erhalten<br />

oder wiedererlangen. In der Mehrzahl<br />

handelte es sich um ältere<br />

Menschen mit lang andauernden<br />

körperlichen und psychischen Beeinträchtigungen,<br />

die oft auf mehr<br />

<strong>als</strong> eine Krankheit zurückzuführen<br />

waren. Diese Menschen benötigten<br />

meist nur einen geringen Umfang<br />

HAUSLEITUNGEN<br />

1913 – 1943<br />

Diakonisse Emma Beck<br />

1943 – 1960<br />

Diakonisse Lena Tiedemann<br />

1960 – 1973<br />

Diakonisse Johanne Steffen<br />

1973 – 1983<br />

Diakonisse Elsa Stark<br />

1983 – 1987<br />

Diakonisse Anita Bochmann<br />

1987 – 1993<br />

Diakonisse Hildegard Irle<br />

1993 – 1998<br />

Helga Heinzel<br />

1999 – 2012<br />

Burkard Bachnick<br />

2012 – heute<br />

Cornelia Clauß<br />

LEITENDE ÄRZTE<br />

1913 – 1919<br />

Dr. med. Walbaum<br />

1919 – 1959<br />

Dr. med. Max Dienel<br />

1959 – 1997<br />

Dr. med. Wolfgang Gronenberg<br />

6 | EINBLICK 03/2013


Jubiläum<br />

An den Sommerfesten im Garten nahmen auch bettlägerige Patienten teil, um nicht nur Leierkastenfrau Sr. Helena Vahl zu erleben.<br />

an medizinischer und grundpflegerischer<br />

Versorgung, dafür aber ein<br />

hohes Maß an persönlicher Zuwendung<br />

und Betreuung.<br />

Für die Umstellung bewilligte der<br />

Senat rund 1,1 Mio. D-Mark. Bauliche<br />

Auflagen waren zu erfüllen.<br />

Bis zum Abschluss der Bauarbeiten<br />

am 1. Februar 1982 war der Heimbetrieb<br />

stark beeinträchtigt. Als man<br />

dann 100 Betten genehmigt bekam,<br />

musste noch eine zweite Krankenabteilung<br />

im alten Schwesternheim<br />

eingerichtet werden. Aus dem 70<br />

Jahre alten Gebäudekomplex war<br />

ein schmuckes Krankenheim entstanden.<br />

Eine Diakonisse berichtete: „Seitdem<br />

das Haus Pflegeheim ist, gibt<br />

es Krankengymnastik, Gruppenbetreuung<br />

mit Schwerpunkt Beschäftigungstherapie<br />

in einem eigenen<br />

Raum. Dort wird gesungen, gespielt,<br />

gebastelt und gebacken. Im Sommer<br />

findet die Therapie im Garten<br />

statt. Was in der Therapie erarbeitet<br />

wurde, gab es dann auf dem Basar<br />

zu kaufen. Höhepunkt des Jahres<br />

war das Sommerfest im Garten.<br />

Beinahe alle Bewohner waren draußen,<br />

oft standen 20 bis 30 Betten<br />

mit Sonnenschutz auf der Wiese.<br />

Zur musikalischen Unterhaltung<br />

spielte ein Leierkasten. Es gab viel<br />

Kuchen, Eis, Würstchen, Gegrilltes<br />

und auch eine Tombola. Gesponsert<br />

wurden diese Feste seit den 1950er<br />

Jahren durch amerikanische Soldaten<br />

und ihre Frauen. Sie veranstalteten<br />

auch Adventsnachmittage und<br />

Weihnachtsfeiern, bei denen sie die<br />

Patienten reichlich mit Süßigkeiten<br />

beschenkten.“<br />

Um das Heim wohnlicher zu gestalten,<br />

stellten die Diakonissen entgegen<br />

der Brandschutzbestimmung<br />

auf den Fluren Tische und Stühle<br />

auf. Zwei Diakonissen erinnerten<br />

sich: „... die Leute haben so gerne<br />

draußen gesessen, weil sie was<br />

gesehen und erlebt haben. Und wir<br />

mussten alles wegräumen, das war<br />

wirklich schlimm, weil alles wieder<br />

Gemütlich, aber verboten: Möbel im Flur.<br />

den Charakter eines Krankenhauses<br />

hatte. Wir waren uns alle einig, man<br />

braucht Inseln zum Zurückziehen<br />

und Ruhe tanken, aber auch Räumlichkeiten,<br />

die zur Kommunikation<br />

und zum Leben anregen, da es<br />

sonst zu Depressionen und zum<br />

Rückzug kommt.“<br />

In die Zeit um 1996/97 fallen die<br />

ersten Überlegungen zum Bau einer<br />

neuen Pflegeeinrichtung. Dafür<br />

bot sich das Areal des alten Gartens<br />

an. Das Schwesternheim musste<br />

nach 30 Jahre abgerissen werden.<br />

1998 zogen neun Diakonissen in<br />

das Mutterhaus nach Hamburg<br />

um. Am 17. Dezember 1999 fand<br />

die Grundsteinlegung für das neue<br />

Pflegeheim statt.<br />

Das Grundstück, auf dem sich das<br />

heutige Clubhaus und das Gartenhaus<br />

der Seniorenresidenz befinden,<br />

wurde verkauft.<br />

Lesen Sie im nächsten EINBLICK:<br />

„Weiterentwicklung eines Standorts,<br />

1998 – 2013“.<br />

Quellen:<br />

Viola Steinlicht: Chronik des Sophienhauses<br />

in Berlin Steglitz mit zeitgeschichtlichem<br />

Hintergrund, Manuskript, 2004<br />

100 Jahre Diakonissendienst in Berlin,<br />

1883 – 1983. Vom Eben-Ezer zum<br />

Sophienkrankenhaus, Hamburg 1983<br />

03/2013 EINBLICK | 7


Standort Spandauer Burgwall<br />

Jahresbäume und mehr ...<br />

Ausstellung der Holzbildhauerin Irene Frank im Bethanien Havelgarten<br />

Die Ausstellung „Jahresbäume und<br />

mehr von Irene Frank“ wurde ursprünglich<br />

zum 85. Geburtstag der<br />

Holzbildhauerin am 14. März 2012<br />

von ihrer Tochter Sabine konzipiert<br />

und im Bethanien Sophienhaus gezeigt,<br />

wo die an Demenz erkrankte<br />

Künstlerin seit Dezember 2010 lebt.<br />

Der große Erfolg dieser Werkschau<br />

ermutigte Sabine Frank, mit Unterstützung<br />

der <strong>AGAPLESION</strong> BETHA-<br />

NIEN DIAKONIE einige Skulpturen<br />

jetzt auch im Bethanien Havelgarten<br />

auszustellen und danach <strong>als</strong> Wanderausstellung<br />

an weiteren Orten<br />

zu präsentieren.<br />

Zur Eröffnung der Ausstellung am<br />

27. Juni 2013 konnte die Hausleiterin<br />

des Bethanien Havelgarten,<br />

Erika Kühn, auch den Spandauer<br />

Bezirksbürgermeister Helmut Kleebank<br />

und den Prokuristen der<br />

<strong>AGAPLESION</strong> <strong>BETHANIEN</strong> DIAKO-<br />

NIE Burkard Bachnick begrüßen.<br />

Kindertraumwelten<br />

Spielplatzfest am Spandauer Burgwall<br />

Der Bethanien Havelgarten hatte<br />

<strong>als</strong> Pate des Spielplatzes am Spandauer<br />

Burgwall im Rahmen der<br />

diesjährigen Spandauer Spielplatzwochen<br />

unter dem Motto „Kindertraumwelten“<br />

wieder Kinder aus<br />

den umliegenden Kindertagesstätten<br />

zu einem großen Fest eingeladen.<br />

Bei sommerlichem Wetter<br />

kamen am 5. Juni rund fünfzig<br />

Kinder mit ihren Erzieherinnen und<br />

Erziehern, um in die Fantasiewelt<br />

des Malens einzutauchen.<br />

Unterstützt<br />

wurde die Aktion von<br />

der Firma Edding, die<br />

aus der Serie FUN-<br />

TASTIC, Windowcolours,<br />

Zauberstifte,<br />

Schminkstifte und<br />

Malvorlagen für<br />

Elfen, Piraten und<br />

Pferde spendierte. Katja Beachus,<br />

Kunsttherapeutin im Bethanien<br />

Havelgarten, hatte an sechs Tischen<br />

verschiedene Mal- und Zeichenangebote<br />

vorbereitet. Es dauerte nur<br />

wenige Minuten, bis die Kinder<br />

alles um sich herum vergaßen und<br />

nur noch Augen und Ohren für ihr<br />

Fantasiebild hatten. Eifrig wurden<br />

Stifte getauscht und nach und nach<br />

fanden auch die Bilder aus den<br />

Köpfen der Kinder auf das Papier.<br />

Bewohnerinnen und Bewohner des<br />

Bethanien Havelgarten gesellten<br />

sich zu ihnen, malten mit oder<br />

erfreuten sich einfach daran, die<br />

Kinder zu beobachten.<br />

Als kleine Stärkung gab es frische<br />

Melone, selbstgebackene Muffins<br />

und Streuselkuchen, Apfelsaft und<br />

Orangensaft. Nach zwei Stunden<br />

war alles ausgetrunken und aufgegessen.<br />

Mit den eigenen Bildern<br />

und einer großen Tüte voll Stiften,<br />

Süßigkeiten und Malvorlagen<br />

machten sich die Gruppen wieder<br />

auf den Weg zurück in ihre Kitas.<br />

8 | EINBLICK 03/2013


Standort Kreuzberg<br />

Alles blüht<br />

Pflanzfest im Havelgarten<br />

„Blumen sind das Lächeln der<br />

Natur. Es geht auch ohne sie, aber<br />

nicht so gut“ sagte der deutsche<br />

Komponist Max Reger und so<br />

wollten sich viele Bewohnerinnen<br />

und Bewohner des Bethanien Havelgarten<br />

beim diesjährigen Pflanzfest<br />

ein Lächeln der Natur in das<br />

eigene Zimmer holen.<br />

Bei strahlend blauem Himmel boten<br />

sich den Besuchern vor dem Haupteingang<br />

verschiedenste Blumen und<br />

Pflanzen. Die Auswahl fiel schwer<br />

und auch die Entscheidung, wo<br />

welche Pflanze platziert werden<br />

sollte, musste genau bedacht werden.<br />

Das Ergotherapie-Team um<br />

Frau Stübe half den Bewohnerinnen<br />

und Bewohnern dabei und natürlich<br />

auch beim Einpflanzen und<br />

dem Transport ins eigene Zimmer.<br />

Wer vom Einkaufen hungrig und<br />

durstig geworden war, konnte sich<br />

selbstverständlich stärken. Es gab<br />

leckere Rostbratwürste vom Grill<br />

und am Nachmittag servierte das<br />

Küchenteam auch ein Stück Kuchen<br />

zum frisch gebrühten Kaffee.<br />

Café Bethesda – Treffpunkt im Kiez<br />

Geschickt verpackt Yasemin Yildiz<br />

die vegetarische Mittagsmahlzeit.<br />

„Dann noch ein Stück Kuchen“, bittet<br />

der Herr mittleren Alters im Radler-Outfit.<br />

„Welchen möchten Sie?“,<br />

fragt die Servicefachfrau freundlich.<br />

„Ach, eigentlich schmecken die alle<br />

toll.“ „Vielleicht den Mandarinen-<br />

Quark-Kuchen?“ „Ja, gerne.“ Es ist<br />

12:30 Uhr und wie jeden Mittag<br />

besorgt der Mann für seinen Vater,<br />

der in einem Apartment im Ernst-<br />

Pieper-Seniorenwohnhaus gleich<br />

nebenan lebt, im Café Bethesda das<br />

Mittagessen.<br />

„Ich möchte frühstücken“, sagt da<br />

eine Frau und bestellt einen Latte<br />

Macchiato, Rührei, Brötchen und<br />

Marmelade, „aber bitte keine Orangenmarmelade“.<br />

Der Wunsch wird<br />

gerne erfüllt.<br />

„Wie geht es Ihrer Tochter?“, fragt<br />

eine ältere Dame, ebenfalls Stammgast<br />

im Café Bethesda. „Sie meldet<br />

sich immer, wenn ich gerade fest<br />

schlafe“, antwortet Yasmin Yildiz.<br />

Sie managt das Café Bethesda und<br />

wird zurzeit von ihrer 19-jährigen<br />

Tochter, die für ein Jahr <strong>als</strong> Au-Pair<br />

in den USA ist, regelmäßig nachts<br />

angerufen. „Wie groß ist die Zeitverschiebung?“,<br />

fragt die Dame. Sie<br />

rechnen gemeinsam nach. „Rufen<br />

Sie doch mal morgens um acht an,<br />

da schläft dann ihre Tochter.“ Beide<br />

lachen.<br />

Zwei Stunden später stapeln sich<br />

in der Geschirrrückgabe 36 große<br />

Mittagsteller – an einem Mittwochmittag!<br />

Das Café Bethesda ist ein<br />

beliebter Treffpunkt im Graefe-Kiez.<br />

Das Mittagessen schmeckt lecker,<br />

die Kuchen noch besser. Drinnen ist<br />

die Atmosphäre heimelig, draußen<br />

sitzen die Gäste gemütlich auf dem<br />

Bürgersteig an der verkehrsberuhigten<br />

Dieffenbachstraße. „Aber wir<br />

haben hier nicht nur Stammkunden,<br />

sondern auch viele Touristen – ganz<br />

junge Menschen“, freut sich Yasemin<br />

Yildiz und bereitet schon den<br />

nächsten Kaffee zu.<br />

Kiezatmosphäre: Das Café Bethesda in der Kreuzberger Dieffenbachstraße<br />

03/2013 EINBLICK | 9


Standort Spandau Radelandstraße<br />

Inklusion: Teilhabe an der Normalität<br />

Alpaka-Zuwachs<br />

„Inklusion“ meint: weg von allen<br />

Sonderwelten hin zur Teilhabe von<br />

psychisch erkrankten und geistig<br />

behinderten Menschen am ganz<br />

normalen Alltag und allen gesellschaftlichen<br />

Prozessen. Dafür<br />

bieten wir in Bethanien Radeland<br />

und Bethanien Havelstrand im<br />

Rahmen der vollstationären Pflege<br />

und Betreuung nach dem Normalitätsprinzip<br />

Unterstützung, Zuwendung<br />

und Anerkennung, durch die<br />

insbesondere jüngere Bewohner<br />

eine Chance erhalten, den Alltag<br />

wiederzuerlernen und auf dieser<br />

Basis in ein selbstbestimmtes Leben<br />

zurückkehren zu können. Die folgenden<br />

drei Beispiele veranschaulichen,<br />

wie wir Inklusion in Radeland<br />

verstehen und umsetzen:<br />

Spaziergang in der Gartenkolonie<br />

Im Juni luden die Gartenfreunde des<br />

Vereins Waldfrieden in guter Tradition<br />

Menschen mit Handicap zum<br />

Spaziergang durch ihre Kleingartenanlage<br />

ein. Hinzu gesellten sich<br />

Spandaus Baustadtrat Carsten<br />

Röding und der 2. Vorsitzende des<br />

Bezirksverbands Spandau, Helmut<br />

van Heese. Nach der Begrüßung<br />

durch den Vereinsvorsitzenden<br />

Märald Soyke startete der grüne<br />

Rundgang unter fachkundlicher<br />

Führung von Gartenfreund Peter<br />

Münch. Bei der anschließenden<br />

Kaffeetafel im Vereinshaus wurden<br />

angeregte Gespräche geführt. Man<br />

war sich einig, dass diese Veranstaltung<br />

wiederholt werden soll.<br />

Frank Schmidt, Waldfrieden e. V.<br />

Disko mit DJ Flo<br />

Seit September 2012 laden unsere<br />

Psychologen einmal im Monat zu<br />

einer moderierten Gesprächsrunde<br />

für Angehörige von psychisch<br />

erkrankten Menschen ein. Diese<br />

offene Selbsthilfegruppe dient dem<br />

gegenseitigen Erfahrungsaustausch<br />

und will auch fachliche Unterstützung<br />

bieten. Im Rahmen der Treffen<br />

konnte ein Kontakt zu den Eltern<br />

eines psychisch erkrankten jungen<br />

Mannes aufgebaut werden, der zu<br />

Hause lebt. Die Familie suchte für<br />

ihren Sohn eine Beschäftigung, die<br />

seiner musikalischen Neigung entsprach.<br />

Daraus entstand ein regelmäßig<br />

stattfindender Diskoabend.<br />

DJ Flo kommt nun alle drei Monate<br />

ins Haus Radeland, um heiße<br />

Rhythmen nach den Wünschen der<br />

Bewohner aufzulegen.<br />

Sandra Müller<br />

Unterstützung für die Zukunft<br />

Für die Fachhochschulreife benötigt<br />

ein 20-jähriger Spandauer Schüler<br />

mit Autismus neben der schulischen<br />

Ausbildung ein einjähriges Praktikum<br />

in einer sozialen Einrichtung.<br />

Hilfesuchend wandte sich seine<br />

Familie an die Integrationsbeauftragte<br />

der Stephanus Werkstätten im<br />

Johanneststift, Anna Sonneborn. Da<br />

sie für den jungen Mann im Johannesstift<br />

aber keinen Praktikumsplatz<br />

fand, fragte Frau Sonneborn in die<br />

Psychosozialen Arbeitsgemeinschaft<br />

„Arbeit und Beschäftigung“ nach,<br />

in der auch Bethanien Radeland<br />

durch die Leiterin der Ergotherapie<br />

Brigitte Schmidt vertreten ist.<br />

Seit einem Vierteljahr absolviert der<br />

Schüler nun ein Praktikum in der<br />

Verwaltung von Bethanien Radeland,<br />

wo er die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter bei den anfallenden<br />

Tätigkeiten und Aufgaben<br />

unterstützt.<br />

Sandra Müller<br />

In Bethanien Radeland leben seit<br />

Mai 2012 zwei Alpakas: Lucky<br />

und Aramis. Sie werden in der<br />

tiergestützten Therapie eingesetzt,<br />

die von den Bewohnern sehr gut<br />

angenommen wird. Daher baten Ergotherapeutin<br />

Linda Temizkan und<br />

Beschäftigungsassistentin Manuela<br />

Luck zur Entlastung von Lucky und<br />

Aramis um die Anschaffung von<br />

zwei weiteren Tieren.<br />

Kleine Herde: Aramis, Fuchur, Diego und<br />

Lucky (v.l.n.r.)<br />

Es ging zu den erfahrenen Alpakazüchtern<br />

Bernd und Ursula Funke<br />

in der Nordwestuckermark. Funke,<br />

der Lucky und Aramis gut kennt,<br />

wusste gleich, welche zwei Jungtiere<br />

zu den beiden passen würden.<br />

Die Wahl fiel auf Diego (schwarz)<br />

und Fuchur (weiß), die sehr zutraulich<br />

waren. Zudem ist Fuchur durch<br />

die Grüne Woche bereits an Menschenmengen<br />

gewöhnt. „Diego<br />

ließ sich sofort streicheln und kam<br />

neugierig auf Frau Luck und mich<br />

zu“, berichtet Linda Temizkan, „beide<br />

Tiere haben sich gut eingelebt,<br />

laufen ohne Probleme am Halfter<br />

und Diego hat schon gelernt, sich<br />

auf Kommando abzulegen.“ Bei der<br />

Zusammenführung der Tiere gab es<br />

keine Probleme. Sie begutachteten<br />

sich und gingen sich anfangs aus<br />

dem Weg. Nach und nach wachsen<br />

sie jetzt zu einer kleinen Herde<br />

zusammen. Die beiden Neuen<br />

orientieren sich stark an Lucky und<br />

Aramis.<br />

Sandra Müller<br />

10 | EINBLICK 03/2013


Ausbildung & Weiterbildung<br />

Kamera läuft! Ein Ausbildungsvideo entsteht<br />

Spaziergang an der Havel – und die Kamera ist an diesem Tag<br />

immer mit dabei.<br />

Gina und die Bewohnerinnen lassen sich bei ihren Gymnastikübungen<br />

mit dem Ball von der Kamera nicht irritieren.<br />

„…und ab“ sagt der Kameramann<br />

kurz und knapp. Gina Kollatsch<br />

sitzt in der Gymnastikgruppe und<br />

sagt ihrerseits an, welche Ballübung<br />

<strong>als</strong> nächstes gemacht werden soll.<br />

Gefühlte dreißig Minuten später ist<br />

die Szene „im Kasten“. Aus dem,<br />

was gerade im Bethanien Havelgarten<br />

aufgenommen wird, soll ein<br />

Video entstehen, das Jugendlichen<br />

über die Ausbildung zur Altenpflegerin<br />

bzw. zum Altenpfleger<br />

in den Häusern der <strong>AGAPLESION</strong><br />

<strong>BETHANIEN</strong> DIAKONIE informiert.<br />

Zuvor hatte die Agentur Smack<br />

Communications gemeinsam mit<br />

Andreas Wolff von der Unternehmenskommunikation<br />

ein Drehbuch<br />

mit typischen Szenen aus dem<br />

Ausbildungsberuf abgestimmt.<br />

Zum Drehtermin treffen sich die<br />

Agenturchefin, ihr Kameramann,<br />

die Auszubildenden Gina Kollatsch<br />

und Franz Babic sowie Praktikanleiterin<br />

Marlen Gamlin um zehn Uhr<br />

morgens im Bethanien Havelgarten.<br />

„Wir sind ganz schön nervös“,<br />

sagen Gina und Franz. Neben der<br />

Gymnastik stehen ein Interview, die<br />

Begleitung bei einem Spaziergang,<br />

das Servieren des Mittagessens,<br />

eine Dienstbesprechung, Blutdruckmessen<br />

und weitere Szenen auf<br />

dem Programm.<br />

Nicht jede Szene gelingt gleich<br />

beim ersten Mal. Die Anstrengung<br />

der Wiederholungen kann man den<br />

Gesichtern von Gina und Franz<br />

dann auch ablesen – sie sind eben<br />

keine Schauspieler, sondern echte<br />

Altenpflege-Azubis. Gutes Zureden<br />

von allen Seiten, eine kurze Atempause<br />

und die Erkenntnis, dass es<br />

den Profis vor der Kamera auch so<br />

geht, muntern die beiden wieder<br />

auf.<br />

„… und Schnitt!“ Nach fünf Stunden<br />

ist auch die letzte Szene abgedreht.<br />

Gina und Franz sind müde,<br />

aber auch ein wenig stolz auf ihre<br />

Leistung. Das Ergebnis überzeugt.<br />

Der kurze Film wird im Internet<br />

unter www.bethanien-diakonie.de<br />

gezeigt.<br />

Herzlichen Dank an Gina und<br />

Franz für ihren Mut mitzumachen<br />

und ihr Durchhaltevermögen.<br />

Ausbildung zum Altenpfleger und zur Altenpflegerin<br />

erfolgreich abgeschlossen<br />

Bethanien Radeland, 23. Mai 2013: Hausleiter Heiko Wiemer (links) und<br />

Pflegedienstleiter und Diakon Peter Sehmsdorf (rechts) gratulieren Ronny<br />

Ortmann und Janina Jonath zum bestandenen Altenpflege-Examen.<br />

03/2013 EINBLICK | 11


Titelthema<br />

Frisch duftend und sauber: Die Hauswäscherei<br />

1 Anlieferung der Schmutzwäsche. 2 Am Ende der Wäscherutsche. 3 Vorsortieren für die Waschgänge.<br />

4 Beladen der Waschmaschine. 5 Dosierung des Waschmittels. 6 Entnahme der sauberen Wäsche ...<br />

7 ... und sortenweise ab in die Trockner. 8 Alle Trockner sind im Einsatz. 9 Die Blusen sind bügelbereit.<br />

10 Wäschelegeplatz: Die Frotteewäsche unterscheidet sich farblich entsprechend ihrer Bestimmungsetage im jeweiligen Haus.<br />

Die Hauswäscherei der AGAPLESI-<br />

ON <strong>BETHANIEN</strong> DIAKONIE reinigt<br />

täglich rund 700 kg Wäsche aus<br />

dem Sophienhaus in Steglitz, dem<br />

Bethanien Havelgarten in Spandau<br />

und dem Haus Bethesda in Kreuzberg.<br />

Die Einrichtungen werden getrennt<br />

vorbereitet und abgearbeitet.<br />

So ist sichergestellt, dass jede Wäsche<br />

wieder dorthin zurückgelangt,<br />

woher sie kam. Dafür sorgen mit<br />

dem Leiter der Wäscherei, Ronny<br />

Rothe, neun Mitarbeiterinnen, die<br />

montags bis freitags von 7 bis 18:30<br />

Uhr in zwei Schichten, samstags in<br />

einer Schicht tätig sind. Rothe ist allerdings<br />

meist schon früh um sechs<br />

Uhr an seinem Arbeitsplatz.<br />

Der Diplom-Ingenieur (FH) für<br />

Textilreinigung absolvierte die Ingenieurschule<br />

in Forst, machte nach<br />

der Wende seine Meisterprüfung<br />

bei Henkel in Düsseldorf, arbeitete<br />

danach einige Jahre in Leipzig und<br />

leitet seit 2009 die Wäscherei der<br />

<strong>AGAPLESION</strong> <strong>BETHANIEN</strong> DIAKO-<br />

NIE im Bethanien Havelgarten.<br />

12 | EINBLICK 03/2013


Titelthema<br />

sorgt für volle Kleiderschränke der Bewohner<br />

11 Praktisch: der Hemdenbügelautomat. 12 Die Jeans wird von Hand gebügelt. 13 Tischdecken glättet die Heißmangel.<br />

14 Namentliche Kennzeichnung der persönlichen Wäsche neuer Bewohner. 15 Kleine Ausbesserungsarbeiten.<br />

16 Organisieren gehört auch mit dazu. 17 Zusammenlegen der Bewohnerwäsche. 18 Zuordnung der sauberen Wäsche.<br />

19 Jeder Bewohner hat ein eigenes Fach im Regalwagen. 20 Fertig zum Versand!<br />

Zu reinigen sind Bewohnerwäsche<br />

(Unter- und Oberbekleidung), hauseigene<br />

Wäsche (Frotteehandtücher,<br />

Waschhandschuhe, Tischdecken)<br />

sowie Küchenwäsche (Kochjacken<br />

und -hosen, Vorbinder, Geschirrtücher).<br />

Hingegen werden Flachund<br />

Glättwäsche von einer externen<br />

Großwäscherei bearbeitet.<br />

Die Schmutzwäsche aus dem Havelgarten<br />

landet über eine Rohrrutsche<br />

in einem zentralen Kellerraum,<br />

aus dem Haus Bethesda und dem<br />

Sophienhaus wird sie vom Fahrer<br />

des Unternehmens angeliefert. Die<br />

Schmutzwäsche wird nach Farben<br />

und Pflegekennzeichnung vorsortiert,<br />

anschließend gewaschen, sortenweise<br />

getrocknet, gelegt, nicht<br />

knitterfreie Wäsche gebügelt und<br />

gelegt oder aufgehängt und dann in<br />

die gesäuberten Regalwagen und<br />

desinfizierten Container eingeordnet.<br />

Am Ende werden die Schutzhauben<br />

wieder übergezogen und<br />

alles steht noch am gleichen Tag<br />

wieder zum Versand bereit.<br />

03/2013 EINBLICK | 13


<strong>AGAPLESION</strong> – Unsere Werte verbinden<br />

Unsere Werte verbinden<br />

<strong>AGAPLESION</strong> wurde am 26. Juni<br />

2002 <strong>als</strong> gemeinnützige Aktiengesellschaft<br />

in Frankfurt am Main<br />

gegründet mit dem Ziel, christliche<br />

und soziale Einrichtungen auch in<br />

einer anspruchsvollen Wirtschaftsund<br />

Wettbewerbssituation zu<br />

stärken.<br />

Die <strong>AGAPLESION</strong> <strong>BETHANIEN</strong><br />

DIAKONIE gehört diesem Verbund<br />

seit 2005 an, der mittlerweile mehr<br />

<strong>als</strong> 100 Einrichtungen bundesweit<br />

zählt. Über 19.000 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter sorgen für eine<br />

patientenorientierte Medizin und<br />

eine menschenwürdige Pflege nach<br />

anerkannten Qualitätsstandards. In<br />

29 Krankenhäusern stehen mehr<br />

<strong>als</strong> 9.400 Betten zur Verfügung. Die<br />

31 Wohn- und Pflegeeinrichtungen<br />

verfügen über rund 3.000 Pflegeplätze<br />

und 800 Apartments für das<br />

Betreute Wohnen.<br />

Gemeinsam wurden sechs Kernwerte<br />

für <strong>AGAPLESION</strong> definiert:<br />

Nächstenliebe, Wertschätzung,<br />

Verantwortung, Transparenz, Professionalität<br />

und Wirtschaftlichkeit.<br />

In der EINBLICK-Ausgabe 02/2013<br />

haben wir unser Verständnis von<br />

Nächstenliebe vorgestellt, heute erfahren<br />

Sie mehr über den Kernwert<br />

Wertschätzung.<br />

In dem Wort Wertschätzung sind<br />

vielfältige Gedanken enthalten: Es<br />

geht darum, den Wert von etwas zu<br />

beurteilen und aktiv wahrzunehmen.<br />

Dies bezieht sich nicht nur<br />

auf Gegenstände und Dinge des<br />

täglichen Gebrauchs, sondern vor<br />

allem auch auf die Beziehungen<br />

und täglichen Begegnungen zwischen<br />

Menschen. Wertschätzung<br />

bedeutet, seinem Gegenüber mit<br />

Achtung und Respekt zu begegnen,<br />

unabhängig von dessen Taten und<br />

Leistungen.<br />

Wertschätzung lässt sich auf verschiedene<br />

Weisen ausdrücken: Oft<br />

genügt schon ein Lächeln oder ein<br />

Wort um auszudrücken: „Sie sind<br />

es mir wert, Ihnen einen Augenblick<br />

meiner Zeit zu schenken, Ihnen zuhören<br />

oder Anteil an Ihren Gedanken<br />

und Problemen zu nehmen.“<br />

Nehmen wir uns im Alltag tatsächlich<br />

die Zeit, hin und wieder innezuhalten<br />

und anderen Menschen<br />

mit Wertschätzung zu begegnen?<br />

Wer dazu in der Lage ist, wird bald<br />

feststellen, dass er selbst von seinem<br />

Gegenüber ebenfalls mit anderen<br />

Augen und mehr Wertschätzung<br />

betrachtet wird.<br />

Wertschätzung geht über den privaten<br />

Bereich hinaus. Im Beruflichen<br />

ist dies Teil der gelebten Unternehmenskultur:<br />

Mitarbeiter werden<br />

darüber motiviert, Leistungsbereitschaft<br />

zu zeigen und Führungskräfte<br />

angeregt, Vorbildfunktion zu<br />

übernehmen. Dabei geht es nicht<br />

nur darum, jemanden zu loben,<br />

sondern auch konstruktive Kritik<br />

zu äußern. Dadurch wird nicht nur<br />

das Arbeitsklima positiv beeinflusst,<br />

sondern auch der Umgang mit Patienten<br />

Bewohnern und Gästen.<br />

Unter Wertschätzung verstehen wir<br />

die positive Grundhaltung, Respekt<br />

und das Vertrauen gegenüber jedem<br />

Menschen <strong>als</strong> Ebenbild Gottes.<br />

• Wir kommunizieren mit Zugewandtheit,<br />

einfühlsamer Offenheit<br />

und Verbindlichkeit.<br />

• Wir erkennen unsere Mitarbeiter<br />

an und ermutigen sie auch mit<br />

konstruktiver Kritik, ihr Wissen und<br />

Können weiterzuentwickeln.<br />

14 | EINBLICK 03/2013


Seelsorge<br />

Herbst des Lebens<br />

Ich mag den Sommer. Für mich kann<br />

es gar nicht warm genug sein. Und<br />

doch habe ich mich an manchem<br />

heißen Tag dieses Sommers ertappt,<br />

schon mal sehnsüchtige Gedanken<br />

an den Herbst zu senden. Die Nächte<br />

sind wieder länger und eben auch<br />

kühl. Die Natur verändert sich.<br />

Manches vergeht, wird welk und<br />

fällt ab. Aber die Blätter der Bäume<br />

und Sträucher färben sich ganz<br />

wunderbar. Der Herbst ist so bunt.<br />

Und was ist es für ein Spaß, seinen<br />

Drachen steigen zu lassen. Dann<br />

zurrt der Wind an der Leine, <strong>als</strong><br />

würde er ihn haben wollen. Der<br />

Drachen tanzt am Himmel und ich<br />

spüre die Freiheit zu fliegen.<br />

Für mich macht der Herbst sehr<br />

viel von Gottes Fülle für uns<br />

deutlich. Im Herbst des Lebens<br />

vergeht manches, muss Abschied<br />

genommen werden von Freunden,<br />

von Möglichkeiten, von Selbstverständlichkeiten.<br />

Und die Ahnung,<br />

dass auch wir unausweichlich dem<br />

Ende entgegengehen,<br />

wird immer mehr zur<br />

Gewissheit. Da tut es<br />

gut zu wissen, dass<br />

Gott uns zugesagt hat,<br />

uns bis ins Alter zu<br />

tragen und für seine<br />

Menschen da zu sein<br />

(Jesaja 46, 4).<br />

Im Herbst wird auch<br />

geerntet: Die Bäume<br />

hängen voller Birnen<br />

und Pflaumen und Äpfel,<br />

Kartoffeln werden<br />

eingefahren, die letzten<br />

Felder abgemäht.<br />

Ich finde das ein schönes Bild für<br />

die Ernte, die auch wir im Herbst<br />

des Lebens haben. Da sind viele<br />

Erinnerungen an gute und schwere<br />

Zeiten, an Menschen, an Lachen<br />

und Weinen. Ich bin immer wieder<br />

erstaunt, wie viel in den verschiedenen<br />

Rucksäcken von Menschen<br />

an Ernte drin ist. Und es berührt<br />

mich, auf wie viel Dankbarkeit ich<br />

treffe.<br />

Begleitung zum wöchentlichen Hausgottesdienst in der<br />

Hoffnungskapelle im Bethanien Havelgarten.<br />

Von Martin Luther stammt der Satz:<br />

„Niem<strong>als</strong> empfindet man wohl die<br />

Hand Gottes kräftiger über sich, <strong>als</strong><br />

wenn man die Jahre seines vergangenen<br />

Lebens betrachtet und mit<br />

dieser Erfahrung nach vorn blickt.“<br />

Luthers Leben war nicht nur einfach<br />

und gut. Und doch finde ich, dass<br />

der Herbst des Lebens in seiner ganzen<br />

Fülle kaum besser zu beschreiben<br />

ist. Birgit Fahnert, Pastorin<br />

Pastor Mohr beendet seelsorgerische Tätigkeit in Berlin<br />

Wir haben Pastor Karsten W. Mohr<br />

am 17. Juli 2013 in einer Feierstunde<br />

im John-Wesley-Saal des<br />

Sophienhauses in den Ruhestand<br />

verabschiedet. Als Direktor der<br />

Hamburger Bethanienschwesternschaft<br />

und <strong>als</strong> Theologe der AGAP-<br />

LESION <strong>BETHANIEN</strong> DIAKONIE<br />

hat Pastor Mohr unseren Leitsatz<br />

„Zuhause in christlicher Geborgenheit“<br />

entscheidend mit geprägt und<br />

gestaltet. In seinen gleichnamigen<br />

Workshops für die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter der <strong>AGAPLESION</strong><br />

<strong>BETHANIEN</strong> DIAKONIE interpretierte<br />

er diesen Leitsatz immer<br />

wieder aufs Neue, damit die Teilnehmer<br />

ihn verstehen und durch<br />

eigenes Handeln mit Leben füllen<br />

können. Pastor Mohr verstand es,<br />

die Menschen dort abzuholen, wo<br />

sie gerade standen, und vermittelte<br />

auf herzliche Art christliche Werte.<br />

Ob Gesamtleitungskonferenzen<br />

oder Strategieworkshops, auch in<br />

diesen Runden machte Pastor Mohr<br />

durch seine Worte zu Beginn und<br />

am Ende einer jeden Veranstaltung<br />

den christlichen Gedanken immer<br />

wieder bewusst.<br />

Im Bethanien Radeland führte er<br />

für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

die „Atempause“ ein, die<br />

zum Innehalten im hektischen<br />

Alltagsgeschehen diente. Er hatte<br />

stets ein offenes Ohr für Mitarbeiter,<br />

Angehörige und Bewohner aller<br />

Häuser. Wir sagen Danke für sein<br />

Engagement und seine ganz eigene<br />

Art, christliche Werte mit Geschichten<br />

zu vermitteln.<br />

Andreas Wolff<br />

Pastor Mohr bei der Einweihungsfeier<br />

des Bethanien Havelgarten 2007<br />

03/2013 EINBLICK | 15


Termine und Kontakte<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

So erreichen Sie uns:<br />

6. Konzert der <strong>AGAPLESION</strong><br />

<strong>BETHANIEN</strong> DIAKONIE<br />

mit Jessica Gall und Band<br />

Freitag, 20.09.2013, 18:00 Uhr<br />

Matthäus-Kirche, Berlin (Steglitz)<br />

Weltalzheimertag<br />

Samstag, 21.09.2013<br />

Woche der pflegenden Angehörigen<br />

23. – 29. September 2013<br />

Jubiläumsveranstaltung<br />

„100 Jahre Sophienhaus“<br />

Mittwoch 09.10.2013, ab 10:00 Uhr<br />

Welttag der seelischen Gesundheit<br />

Donnerstag, 10.10.2013<br />

ANGEHÖRIGEN-AKADEMIE<br />

Vorträge jeweils 17:30 – 19:00 Uhr<br />

Teilnahme: kostenfrei<br />

Anmeldung: T (030) 89 79 12 - 724,<br />

akademie@bethanien-diakonie.de<br />

18.09.13, Bethanien Havelgarten<br />

Man kann nicht immer nur lächeln<br />

23.10.13, Bethanien Havelgarten<br />

Kommunikation mit dementen<br />

Menschen<br />

23.10.13, Bethanien Haus Bethesda<br />

Demenz – was ist das?<br />

23.10.13, Bethanien Tagesstätte<br />

Trauerbegleitung<br />

30.10.13, Bethanien Tagesstätte<br />

Pflegefall – Wann muss ich für<br />

meine Eltern zahlen?<br />

06.11.13, Bethanien Haus Bethesda<br />

Kinesiologie – Ihr Körper kennt<br />

die Antwort<br />

13.11.13, Bethanien Sophienhaus<br />

Anspannung braucht Entspannung<br />

13.11.13, Bethanien Radeland<br />

Begleiten bis zum Schluss<br />

BETREUTES WOHNEN<br />

RESIDENZ SOPHIENGARTEN<br />

Paulsenstr. 3-6, 12163 Berlin<br />

Residenzleitung: Ruth Willecke<br />

Tel. (030) 820 98-0<br />

sophiengarten@bethanien-diakonie.de<br />

RESIDENZ HAVELGARTEN<br />

Spandauer Burgwall 24-29, 13581 Berlin<br />

Residenzleitung: Christina von Hinrichs<br />

Tel. (030) 31 98 10-500<br />

residenz-havelgarten@<br />

bethanien-diakonie.de<br />

TAGESPFLEGE<br />

<strong>BETHANIEN</strong> TAGESSTÄTTE<br />

Paulsenstr. 5-6, 12163 Berlin<br />

Pflegedienstleitung: Andrea Diegel<br />

Tel. (030) 89 79 12-38<br />

seniorentagesstaette@<br />

bethanien-diakonie.de<br />

<strong>BETHANIEN</strong> TABEA<br />

Böckhstr. 22/23, 10967 Berlin<br />

Pflegedienstleitung: Andrea Diegel<br />

T (030) 690 00 - 23 50<br />

tabea@bethanien-diakonie.de<br />

A<strong>MB</strong>ULANTE PFLEGE<br />

Diakonie-Station Charlottenburg<br />

diakonie-station-charlottenburg@<br />

bethanien-diakonie.de<br />

Nord: Toeplerstr. 5, 13627 Berlin<br />

Pflegedienstleitung: Kyra Rusch<br />

Tel. (030) 38 39 67-0<br />

Westend: Frankenallee 13, 14052 Berlin<br />

Pflegedienstleitung:<br />

Theresia Frei-Pöhlchen<br />

Tel. (030) 305 20 09<br />

Süd: Leibnizstr. 79, 10625 Berlin<br />

Pflegedienstleitung:<br />

Dorothea Sohn-Kuhblank<br />

Tel. (030) 31 59 75-0<br />

Diakonie-Station<br />

Wilmersdorf – Bethanien<br />

Wilhelmsaue 121, 10715 Berlin<br />

Ansprechpartnerin: Annette Schmidt<br />

Tel. (030) 86 09 97-12<br />

diakoniestation@bethanien-diakonie.de<br />

VOLLSTATIONÄRE PFLEGE<br />

<strong>BETHANIEN</strong> HAVELGARTEN<br />

Spandauer Burgwall 29, 13581 Berlin<br />

Hausleitung: Erika Kühn<br />

Tel. (030) 35 53 08-400<br />

havelgarten@bethanien-diakonie.de<br />

<strong>BETHANIEN</strong> HAUS BETHESDA<br />

(auch: Senioren-Wohnungen)<br />

Dieffenbachstr. 40, 10967 Berlin<br />

Hausleitung: Viola Kleßmann<br />

Tel. (030) 69 00 02-0<br />

bethesda@bethanien-diakonie.de<br />

<strong>BETHANIEN</strong> SOPHIENHAUS<br />

Paulsenstr. 5-6, 12163 Berlin<br />

Hausleitung: Cornelia Clauß<br />

Tel. (030) 89 79 12-0<br />

sophienhaus@bethanien-diakonie.de<br />

PFLEGE CHRONISCH PSYCHISCH<br />

KRANKER MENSCHEN<br />

<strong>BETHANIEN</strong> RADELAND<br />

Radelandstr. 199-205, 13589 Berlin<br />

Hausleitung: Heiko Wiemer<br />

Tel. (030) 37 03-0<br />

radeland@bethanien-diakonie.de<br />

<strong>BETHANIEN</strong> HAVELSTRAND<br />

Rohrweihstr. 15, 13505 Berlin<br />

Hausleitung: Heiko Wiemer<br />

Tel. (030) 43 55 78 61<br />

havelstrand@bethanien-diakonie.de<br />

WEITERE INFORMATIONEN<br />

www.bethanien-diakonie.de<br />

IMPRESSUM<br />

EINBLICK wird herausgegeben von der <strong>AGAPLESION</strong> <strong>BETHANIEN</strong> DIAKONIE gemeinnützige GmbH,<br />

Paulsenstraße 5-6, 12163 Berlin; V.i.S.d.P.: Alexander Dettmann, Geschäftsführer<br />

Redaktionsleitung: Andreas Wolff, Redaktion: Nicola v. Amsberg; Fotos: Archiv, Marcus v. Amsberg,<br />

Christian Lietzmann, Sandra Müller, Frank Schmidt, Andreas Wolff<br />

16 | EINBLICK 03/2013

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