Antike Bildwerke in Rom : mit Ausschluss der ... - Warburg Institute
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36 Reliefs, welche zum Schmuck ö^FE^'TL. Gebäude dienten.<br />
l<strong>in</strong>ks oben e<strong>in</strong> Theil des schräg abfallenden Daches. Die Säulen<br />
s<strong>in</strong>d cannellirt , und haben das römisch-kor<strong>in</strong>thische Capital (aus<br />
doppeltem großblätterigem Kranze hervorwachsende kle<strong>in</strong>e aber hohe<br />
Voluten) des zweiten Jahrhun<strong>der</strong>ts ; <strong>der</strong> Zwischenraum ZAvischen<br />
<strong>der</strong> fünften und sechsten Säule ;von letzterer noch <strong>der</strong> Capitälansatz<br />
erhalten war größer als ZAvischen den an<strong>der</strong>en, imi <strong>der</strong> dazwischen<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Tempelwand sich nach <strong>in</strong>nen öifnenden Doppelthür<br />
Raum zu geben, <strong>der</strong>en Metallbeschlag und Nägel deutlich angegeben<br />
s<strong>in</strong>d : sie ist von dreifacher glatter Leiste e<strong>in</strong>gefasst : die h<strong>in</strong>ter<br />
den Säulen sich h<strong>in</strong>ziehende Tempelwand ist charakterisirt als aus<br />
großen Marmorquadeni <strong>mit</strong> zwischengezogenen Facettiiimgskanälen<br />
errichtet. Auf dem schmalen Epistyl liegt <strong>der</strong> breitere glatte Architrav,<br />
oben durch Zahnschnitt abgeschlossen, worüber die unten<br />
cassettirte Grundfläche des Giebels vorspr<strong>in</strong>gt. Genau <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mitte<br />
des Giebelfeldes gewahrt man die n. r. gelagerte Figur <strong>der</strong> Rhea<br />
Silvia, <strong>mit</strong> nacktem Oberleibe, den r. Arm auf Felsgrund gestützt,<br />
den 1. im Schlafe über den Kopf gelegt. Von r. oben kommt Mars<br />
herab, von dem jedoch nur nocli die Be<strong>in</strong>e und die r. Hand <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Lanze erhalten.<br />
Die Darstellung rechts ist verloren; l<strong>in</strong>ks ist die Wölf<strong>in</strong> n. r., unter<br />
sich die Zwill<strong>in</strong>ge , zu welchen sie <strong>in</strong> bekannter Weise den<br />
Kopf umwendet; zwei aus dem Hgr. n. 1. eilig vorkommende, sehr<br />
zerstörte Hirten, von denen <strong>der</strong> vor<strong>der</strong>e e<strong>in</strong> Fell umgebunden und<br />
im 1. Arme e<strong>in</strong> Pedum hat, sche<strong>in</strong>en sich über den Vorgang zu<br />
wun<strong>der</strong>n ; zwei Hirten statt des literarischen Faustulus auch auf <strong>der</strong> Ära Casali,<br />
e<strong>in</strong>em an<strong>der</strong>en Relief auf <strong>der</strong> Loggia scoperta des Vatikan I31ns. P.-Cl. V, 24),<br />
<strong>der</strong> neugefundenen vierseitigen Basis aus Ostia iO<strong>in</strong>rn. Pompei. 18S1.), <strong>der</strong> Nebenseite<br />
des S.'s im ])om von Amalfi (Gerhard, Ant. Büdiv. cxvill), und auf Münzen<br />
(vgl. Visconti ebenda 15G). Ganz l<strong>in</strong>ks liegen e<strong>in</strong> Schaf und e<strong>in</strong><br />
Wid<strong>der</strong>. Lei<strong>der</strong> ist von <strong>der</strong> Giebele<strong>in</strong>fassung sowohl die 1. wie die<br />
obere Ecke zerstört, so dass nicht mehr zu constatiren ist, ob Figuren<br />
auf denselben standen. Über <strong>der</strong> gewöhnlichen E<strong>in</strong>fassung erhebt<br />
sich noch e<strong>in</strong>e breite palmettengeschmückte Leiste ; über resp. h<strong>in</strong>ter<br />
<strong>der</strong>selben wird e<strong>in</strong> Theil des Daches sichtbar, das aus breiten<br />
quadratischen Platten <strong>mit</strong> schmalen Dcckziegelreihcn gebildet ist.<br />
In dem Relief erkannte man gleich bei se<strong>in</strong>er W'ie<strong>der</strong>auft<strong>in</strong>dung ziemlich<br />
e<strong>in</strong>stimmig e<strong>in</strong>e Reproduction des Venus- und <strong>Rom</strong>atempcls ; die Gicbeldarstellungen<br />
legten den Gedanken sehr nahe, und die Münzbil<strong>der</strong> desselben zeigten<br />
ihn im AVesentlichcn gleichartig ; erst spätere Untersuchung <strong>der</strong> Ru<strong>in</strong>en ergab,<br />
dass <strong>der</strong>selbe <strong>in</strong> <strong>der</strong> That zehn Säulen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Front gehabt hatte ; die Säulen des<br />
Reliefs cnts])rechen den factisch erhaltenen. Säulen und Capitäle <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e,<br />
sowie <strong>der</strong> Stil des ganzen sorgfältig und gut gearbeiteten Reliefs bestätigen die<br />
Identifieirung, welche nur von Fea <strong>mit</strong> unzurciclieiulcn Gründen bestritten, von<br />
an<strong>der</strong>en Seiten, wenn aucli <strong>mit</strong> mehr o<strong>der</strong> weniger Vorbehalt, angenommen wurde.