TOP 7 Dorothee Gabler - Evangelische Landeskirche in Württemberg

BERICHT
des Theologischen Ausschusses
in der Sitzung der 14. Landessynode am 21. Oktober 2013
zu TOP 7:
Trauagende
Frau Präsidentin,
Hohe Synode,
Bei der Herbstsynode 2011 wurde der Antrag Nr. 34/11 eingebracht und an den Theologischen
Ausschuss verwiesen.
Der Antrag lautet:
„Die Landessynode möge beschließen:
Der Oberkirchenrat wird gebeten, baldmöglichst eine Neubearbeitung der Trauagende vorzunehmen.“
Begründung:
Die bisherige Trauagende ist vergriffen.
Eine Neubearbeitung böte zudem die Möglichkeit, die veränderte Lebenswirklichkeit in den Blick
zu nehmen und zu prüfen, inwieweit auch neuere „Kasualien“ erforderlich sind:
Nicht alle Paare verlassen mit der Eheschließung das Elternhaus. Oft haben sie schon einige
Zeit zusammengelebt.
Ein besonderes Augenmerk sollte den ökumenischen Trauungen und den Gottesdiensten anlässlich
der Eheschließung mit Nicht-Christen gelten. Die Bandbreite der Nicht-Christen reicht
von getauften Ausgetretenen, über Ungetaufte bis zu Angehörigen anderer Religionen. Reicht
ein Formular dafür aus?
Paare, die schon etliche Jahre verheiratet sind, wünschen sich eine Vergewisserung und Stärkung
auf ihrem gemeinsamen Weg. Ein Segenszuspruch schon vor der Goldenen Hochzeit wäre
ihnen wichtig; das zeigt die Nachfrage nach Formen wie Valentinsgottesdiensten.
Angesichts der Tatsache, dass jede dritte Ehe scheitert, wäre auch zu überlegen, ob es für das
Ende einer Ehe nicht nur seelsorgerliche, sondern auch liturgische Möglichkeiten des Beistandes
gibt.“
Der Theologische Ausschuss hat sich im Januar 2012 mit dem Antrag befasst und über die Revision
der Agenden insgesamt beraten. Angesichts des Konsultationsprozesses zum Thema
Taufe, der vom Oberkirchenrat initiiert wurde, war ursprünglich vereinbart worden, zunächst an
der Taufagende zu arbeiten. Im Januar 2012 hat der Theologische Ausschuss den Oberkirchenrat
nochmals mit Nachdruck darum gebeten, die Überarbeitung der Taufagende in Angriff zu
nehmen. Die Arbeit an zwei Agenden gleichzeitig wurde nicht für sinnvoll erachtet.
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Bericht vor der 14. Landessynode in der Sitzung am 21. Oktober 2013
Zu TOP 7: Trauagende Seite 2/2
Aufgrund des Themenjahrs Taufe im Rahmen der Lutherdekade wurde die Revision der Taufagende
auch von der VELKD in Angriff genommen. Das wiederrum veranlasste den Oberkirchenrat,
diese Ergebnisse zur Taufagende abzuwarten. So wurde auch die Arbeit an der Taufagende
bisher leider nicht aufgenommen
Die während der 14. Landessynode erschienene Agende der VELKD und der UEK zum Thema
Berufung – Einführung – Verabschiedung haben wir im Theol. Ausschuss zur Kenntnis genommen.
Diese Agende wird von der Württembergischen Landeskirche nicht übernommen. Hier
halten wir an der eigenen Agende fest.
Inhaltliche Fragen der Trauagende haben wir jedoch im Rahmen des EKD-Pfarrdienstgesetzes
und jüngst anlässlich des Familienpapiers im Theol. Ausschuss immer wieder bewegt.
In welcher Reihenfolge eine neue Synode nun die Arbeit an den Agenden vornehmen wird, wollen
wir als Theol. Ausschuss nicht festlegen, deshalb bitten wir die Synode den Antrag Nr. 34/11
nicht weiter zu verfolgen.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Dorothee Gabler
Vorsitzende des Theologischen Ausschusses