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Wie können Beschäftigungs- und Arbeitsfragen in ... - ETUC

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EGB‐ <strong>Wie</strong> <strong>können</strong> <strong>Beschäftigungs</strong>‐ <strong>und</strong> <strong>Arbeitsfragen</strong> <strong>in</strong> Anbetracht der Auswirkungen der Umstrukturierungen<br />

auf die Rolle der Arbeitsgruppe als Faktor für den (<strong>Wie</strong>der‐)Aufbau von Fachwissen verknüpft werden?<br />

die Standardisierung der Arbeitsprozesse auf zentralisierter „Backoffice“‐Ebene<br />

immer formaler, bürokratischer <strong>und</strong> unpersönlicher.<br />

• Was die Verhandlungen über die „Arbeitsorganisation“ betrifft, ist der E<strong>in</strong>fluss der<br />

e<strong>in</strong>zelnen Arbeitnehmer <strong>und</strong> Gewerkschaftsvertreter auf den Entscheidungsprozess<br />

<strong>in</strong> beiden Unternehmen <strong>und</strong> der Gruppenebene gesunken.<br />

• Mehr denn je wird die Leistung der e<strong>in</strong>zelnen Mitarbeiter an der Erreichung<br />

spezifischer <strong>in</strong>dividueller Ziele gemessen. Dies geht mit hoher Stressbelastung <strong>und</strong><br />

ger<strong>in</strong>gem Verhandlungsspielraum bezüglich der Ziele e<strong>in</strong>her.<br />

• Die Mitarbeiter‐K<strong>und</strong>en‐Beziehungen s<strong>in</strong>d jetzt mit höherer Arbeitsbelastung<br />

verb<strong>und</strong>en, gleichzeitig s<strong>in</strong>d die Autonomie <strong>und</strong> kollektive Unterstützung vonseiten<br />

des Teams auf „Filialebene“ e<strong>in</strong>geschränkt.<br />

• Die Kluft zwischen Banken <strong>und</strong> ihrem E<strong>in</strong>zugsbereich (E<strong>in</strong>zelpersonen, Familien,<br />

Unternehmen) hat sich vergrößert, weil die Beziehungen zwischen der „Bankfiliale“<br />

<strong>und</strong> den „lokalen K<strong>und</strong>en“ jetzt über das „zentrale Backoffice“ abgewickelt werden<br />

<strong>und</strong> gleichzeitig die Möglichkeit direkter <strong>und</strong> persönlicher Beziehungen zwischen<br />

Mitarbeitern <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en e<strong>in</strong>geschränkt wurden.<br />

• Der Arbeitsprozess erfordert jetzt e<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierliche Auffrischung der<br />

Produktkenntnisse, die Qualifikationen <strong>und</strong> Kompetenzen der Mitarbeiter wie auch<br />

ihr tatsächliches Wissen über die Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen nehmen jedoch ab.<br />

Das Verhandlungssystem für die Diskussion aller Aspekte des Umstrukturierungsprozesses<br />

ist durchaus leistungsfähig, die „Arbeitsgruppe“ sowie die „Arbeitsorganisation“ s<strong>in</strong>d<br />

jedoch ke<strong>in</strong>e Kernthemen der Verhandlungen <strong>und</strong> der E<strong>in</strong>fluss auf die Qualität der Arbeit,<br />

<strong>in</strong>sbesondere im H<strong>in</strong>blick auf Autonomie <strong>und</strong> Kompetenzen, ist sehr e<strong>in</strong>geschränkt. Die<br />

neuen Herausforderungen für die Gewerkschaften s<strong>in</strong>d daher:<br />

• Förderung von Verhandlungen über die Arbeitsorganisation als Kernthema, um die<br />

zentralisierten Rationalisierungsprozesse zu bee<strong>in</strong>flussen;<br />

• Verbesserung des sozialen Dialogs über „Produkte“ <strong>und</strong> „Dienstleistungen" sowie<br />

das „System für die Bewertung, Ziele <strong>und</strong> Prämien“;<br />

• Verbesserung der Entscheidungsautonomie der e<strong>in</strong>zelnen Mitarbeiter <strong>und</strong> der<br />

Arbeitsgruppe auf „Filialebene“: Möglichkeit für die Mitarbeiter ihr persönliches<br />

Risiko im Rahmen der K<strong>und</strong>enbeziehungen besser zu managen;<br />

• Förderung e<strong>in</strong>es <strong>in</strong>klusiven sozialen Dialogs: K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Verbraucherverbände<br />

könnten e<strong>in</strong>e wichtige Rolle im Verhandlungssystem spielen, <strong>in</strong>sbesondere<br />

h<strong>in</strong>sichtlich der Beziehungen zwischen der Qualität der Arbeit <strong>und</strong> der Qualität der<br />

Dienstleistungen.<br />

46 Europapanorama – 7 Fallstudien aus 6 Ländern zur Veranschaulichung der<br />

Lage

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