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Herunterladen - Ärztekammer Oberösterreich

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Aktuelle Meldungen des Monats<br />

Präsident<br />

„Schluss mit gesundheitspolitischem Stillstand!“<br />

forderte Dr. Harald Mayer, Kurienobmann der Spitalsärzte der<br />

<strong>Ärztekammer</strong> für OÖ, in einer Pressekonferenz am 6. November.<br />

Es brauche eine aktive Gesundheitspolitik, die Einbindung<br />

der Ärzteschaft bei der Planung und Umsetzung großer Projekte,<br />

Lösungen für die vielfältigen Probleme in den Spitälern uvm.<br />

„Wir weisen seit Jahren auf Fehler im System hin. Die Politik<br />

hat darauf aber bislang entweder gar nicht oder mit völlig<br />

falschen Ansätzen reagiert“, so Dr. Mayer.<br />

Seit Sommer 2012 hat die Bundeskurie<br />

in 21 Aussendungen und sechs<br />

Pressekonferenzen auf Mängel im<br />

heimischen Spitalswesen hingewiesen<br />

und Verbesserungsvorschläge unterbreitet,<br />

oft mit gutem medialen Echo,<br />

jedoch ohne Reaktion seitens der<br />

Politik.<br />

■<br />

Ein Weihnachtsgeschenk oder<br />

doch dasselbe vom Gleichen<br />

Präsident Dr. Peter Niedermoser<br />

© Fotolia.de<br />

Verdiente Ehrung<br />

Es gibt nur wenige Ärzte, die in die Politik gehen und nicht<br />

vergessen, dass sie auch Ärzte sind – mit diesen Lobesworten<br />

eröffnete Dr. Peter Niedemoser die feierliche Überreichung<br />

des Goldenen Ehrenzeichens an Dr. Christiana Dolezal.<br />

OMR Dr. Klaus Haslwanter und Präsident Dr. Peter Niedermoser<br />

überreichten Dr. Christiana Dolezal das Goldene Ehrenzeichen<br />

OMR Dr. Klaus Haslwanter, der die Geehrte schon seit<br />

seiner Zeit als Turnusarzt kennt, ergänzte diese Worte in<br />

seiner Laudatio, indem er Dr. Dolezal als „fröhlich, fleißig,<br />

beliebt, ehrgeizig und zielbewusst“ bezeichnete. Der ehemaligen<br />

Vizebürgermeisterin von Linz sei es immer um die<br />

wesentlichen Dinge gegangen, z.B. in der Organisation der<br />

Medizin etwas weiter zu bringen. Dr. Dolezal genießt, nach<br />

langjähriger Tätigkeit als Ärztin und politische Vertreterin<br />

ihren Ruhestand und widmet sich nun ihrer Rolle als Großmutter<br />

und leidenschaftlicher Gärntnerin.<br />

■<br />

Landmedizin-Kampagne<br />

geht in die zweite Runde<br />

Im Sommer wurde eine Ist-Erhebung der aktuellen Situation der<br />

landmedizinischen Versorgung in Österreich durchgeführt. Dabei<br />

zeigte sich, dass mehr als die Hälfte der im ländlichen Raum<br />

tätigen ÄrztInnen in den kommenden 10 Jahren in Pension gehen<br />

werden. Dazu kommt, dass sich die Nachbesetzung der Praxen als<br />

zunehmend schwierig gestaltet. Mit der ersten Phase der Kampagne<br />

„Landmedizin: Die ärztliche Versorgung sichern“, die vor den<br />

Nationalratswahlen begonnen wurde, war man bis dato sehr erfolgreich.<br />

Nun tritt Phase 2 in Kraft. Per Brief werden Nationalratsabgeordnete,<br />

Gesundheitspolitiker, Bürgermeister und andere Lokalund<br />

Regionalpolitiker eingeladen, die drei Kernforderungen der<br />

Landmediziner zu unterstützen. Diese sind: eine bessere Finanzierung<br />

für längere<br />

Öffnungszeiten,<br />

die Beseitigung<br />

rechtlicher Hürden<br />

für Hausapotheken<br />

und<br />

familienfreundlichere<br />

Bedingungen<br />

für HausärztInnen.<br />

Zudem<br />

wurde der Folder<br />

„LANDME-<br />

DIZIN – die Ärztliche Versorgung<br />

sichern“ entworfen, in dem auch<br />

bereits auf das „duale System“ näher<br />

eingegangen wird.<br />

■<br />

Projekt HÄND wird ausgeweitet<br />

Aufgrund des großen Erfolges des Pilotprojekts „Hausärztlicher Notdienst“ im<br />

Bezirk Perg, wird dieses nun auch in Teilen der Bezirke Eferding und Grieskirchen<br />

eingeführt. Mit 1. Jänner 2014 sichert eine Neuregelung des ärztlichen<br />

Wochenend- und Feiertagsdienstes die medizinische Versorgung. Dazu werden<br />

die Sprengel 14, 15, 16, 41 und 42 zu einem Sprengel zusammengelegt. Über<br />

eine nochmalige Erweiterung des Hausärztlichen Notdiensts auch an Wochentagen<br />

wird Mitte des Jahres 2014 entschieden.<br />

■<br />

Zu Weihnachten bekamen wir das Geschenk einer neuen Regierung. Ob es wirklich<br />

ein Geschenk ist oder nur dasselbe vom Gleichen wird, werden wir sehen,<br />

jedenfalls ist Minister Alois Stöger nicht neu und wohl bekannt.<br />

Was ich mir in den nächsten Jahren von<br />

Minister Stöger erwarte ist jener Punkt,<br />

auf den er in den letzten Monaten, insbesondere<br />

im Rahmen der Gesundheitsreform,<br />

ganz vergessen hat: jene von<br />

Beginn an einzubinden, die schlussendlich<br />

die Verantwortung bei missglückten<br />

Reformen bei den Patienten zu tragen<br />

haben – die Ärzteschaft und die Pflege.<br />

Was steht im Regierungsprogramm?<br />

Ich hebe einige Sätze heraus, vielleicht<br />

machen Sie sich auch einige Gedanken<br />

darüber.<br />

Die Gesundheitswirtschaft ist zu stärken,<br />

und die Angehörigen der Gesundheitsberufe<br />

sind in ihren verantwortungsvollen<br />

Tätigkeiten zu unterstützen: Ich<br />

hoffe dieser Satz bedeutet eine Reduktion<br />

der verlängerten Dienste in den<br />

Spitälern, familienfreundliche Arbeitsbedingungen,<br />

leistungsgerechte Entlohnung<br />

und Tarife im angestellten und<br />

niedergelassenen Bereich.<br />

Die „ÄrztInnenausbildung NEU“ ist<br />

nach dem Konzept der Ausbildungskommission,<br />

inklusive Lehrpraxis, umzusetzen:<br />

Es ist natürlich positiv, dass<br />

sich die Lehrpraxis an so prominenter<br />

Stellung befindet, aber das bedeutet<br />

auch, das dafür nötige Geld aufzubringen<br />

und da habe ich einige Zweifel –<br />

kenne ich doch die Einstellung einzelner<br />

Landeshauptleute.<br />

ÖBIG Papier ist indiskutabel<br />

Die Ausbildungen in den Pflegeberufen<br />

modernisieren, die Kompetenzen<br />

aufeinander abstimmen, vertiefen und<br />

erweitern: Wenn das heißt, dass die<br />

Pflege, wie in einem Papier des ÖBIG<br />

bereits festgehalten, Tätigkeiten wie Narkosen<br />

oder Schmerzbehandlungen, die<br />

bis jetzt den Ärzten vorbehalten sind, eigenverantwortlich<br />

durchführen können,<br />

dann wünsche ich unseren Patientinnen<br />

und Patienten viel Vergnügen in den<br />

nächsten Jahren.<br />

Wohnortnahe qualitätsgesicherte Primärversorgung<br />

etablieren und dabei die allgemeinmedizinische<br />

Versorgung (Hausarzt)<br />

stärken: Den Stehsatz kennen wir<br />

auch schon seit Jahren, aber wir sollten<br />

optimistisch sein, dass dieses nach Jahrzehnten<br />

endlich gelingt.<br />

Zielsteuerung in OÖ<br />

Am 20.11.2013 wurde der oberösterreichische<br />

Landes-Zielsteuerungsvertrag<br />

vorgestellt. Diese Vereinbarung wurde<br />

zwischen dem Land und den Kassen ausgearbeitet<br />

und weist manche Schwächen<br />

auf in Analogie zum Bundeszielsteuerungsvertrag.<br />

Abgesehen von den konkret<br />

formulierten Finanzzielen beinhaltet der<br />

Vertrag lediglich eine Aneinanderreihung<br />

von gesundheitspolitischen Schlagwörtern.<br />

Interessant war dabei allerdings,<br />

dass die einzigen konkreten Projekte,<br />

die als beispielgebend genannt wurden,<br />

gerade jene sind, die auf unsere Initiative<br />

entwickelt wurden. Insbesondere die<br />

Innovative Versorgung der Kinder in<br />

Kirchdorf und der Bereitschaftsdienst in<br />

Perg. Faszinierend dabei war, dass diese<br />

Projekte als ausschließliche Errungenschaften<br />

der Kooperation zwischen Land<br />

und Kassen dargestellt wurden, obwohl<br />

diese Projekte tatsächlich dank unserer<br />

Initiative gelungen sind.<br />

Einbindung scheint nicht geplant<br />

Diese Veranstaltung wurde mit dem<br />

Zweck angekündigt, dass die Zahler<br />

den Leistungserbringern im Gesundheitssystem<br />

ihre Vorstellungen als von<br />

vornherein feststehende Fixpunkte<br />

präsentieren. Dementsprechend hat<br />

auch der Landeshauptmann in seiner<br />

Einleitung betont, dass er es vorziehen<br />

würde, wenn die Leistungserbringer<br />

von sich aus die Vorgaben der Zahler<br />

erfüllen würden, weil es sonst entsprechenden<br />

gesetzlichen und finanziellen<br />

Druck geben müsse. Die Vertreter der<br />

<strong>Ärztekammer</strong> haben darauf hingewiesen,<br />

dass die Politik dabei von<br />

völlig falschen Prämissen ausgeht. Wir<br />

stehen derzeit vor einer Situation, in<br />

der es einen zunehmenden Mangel<br />

an Leistungserbringern gibt. Und das<br />

nicht nur wie schon seit vielen Jahren<br />

im Pflegebereich, sondern mittlerweile<br />

auch bei den ÄrztInnen. Wir haben<br />

daher klargestellt, dass unsere Berufsgruppe<br />

vor politischem Druck keine<br />

Angst haben muss. Wir haben auch<br />

klargemacht, dass wir weiterhin gerne<br />

bereit sind, an der Planung optimaler<br />

Strukturen für unsere Patientinnen und<br />

Patienten an vorderster Front mitzuwirken,<br />

jedoch nur auf Augenhöhe und<br />

nicht als Befehlsempfänger. Und wir<br />

haben betont, der Bevölkerung reinen<br />

Wein einzuschenken, wenn es zu Verschlechterungen<br />

in der Gesundheitsversorgung<br />

kommt und die Politik von<br />

sich aus nicht den Mut hat, der Bevölkerung<br />

zu sagen, was noch finanzierbar<br />

ist und was nicht.<br />

■<br />

Ihr Präsident Dr. Peter Niedermoser<br />

Linz, im Dezember 2013<br />

4 OÖ ÄRZTE | Dezember 2013 - Jänner 2014<br />

OÖ ÄRZTE | Dezember 2013 - Jänner 2014 5

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