Ökologische Nutztierhaltung – Produktionspotential ... - Greenpeace
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<strong>Ökologische</strong> <strong>Nutztierhaltung</strong> - <strong>Produktionspotential</strong> der Schweizer Landwirtschaft FO 1.3.00.5<br />
Im Pflanzenbau führen die ökologischen Vorgaben, das Bevölkerungswachstum und schwindende Produktionsflächen<br />
dazu, dass im Referenz- und im Worst Case Szenario pro Kopf und Jahr weniger Weizen(mehl),<br />
Kartoffeln, Freilandgemüse und Rapsöl zur Verfügung stehen (Abbildung 4). Im Best Case Szenario hingegen<br />
stehen etwa gleichviel Weizen und Kartoffeln und deutlich mehr Gemüse aus Inlandproduktion zur Verfügung<br />
als heute, da das Wachstum der Hektarerträge zusammen mit der Erhaltung der Fruchtfolgefläche<br />
die Bevölkerungszunahme (über)kompensiert.<br />
Abbildung 4: Verfügbare pflanzliche Nahrungsmittel aus Inlandproduktion pro Kopf und Jahr im Vergleich zum<br />
gesamten Angebot 2010 (inkl. Importe)<br />
Erläuterung: vgl. Abbildung 2.<br />
Diskussion und Schlussfolgerungen<br />
Insgesamt produziert die Schweizer Landwirtschaft auch bei strengen ökologischen Vorgaben erhebliche<br />
Mengen an Nahrungsmitteln. So können im Jahr 2050 trotz der Annahme einer Bevölkerung von 10 Millionen<br />
Menschen pro Kopf und Jahr hohe Mengen an tierischen Produkten und pflanzlichen Grundnahrungsmitteln<br />
erzeugt werden: 250 bis 320 kg Kuhmilch, 13 bis 18 kg verkaufsfertiges Fleisch, 35 bis 60 kg Mehl<br />
und 40 bis 90 kg Kartoffeln und Gemüse. Zu berücksichtigen ist hierbei, dass 10 Prozent des Ackerlandes<br />
für den Anbau von Ackerfrüchten für die menschliche Ernährung reserviert sind, ohne diese näher zu spezifizieren.<br />
Die pflanzliche Produktion ist daher <strong>–</strong> bewusst <strong>–</strong> unterschätzt. Ein starker Rückgang findet hingegen<br />
in der Schweinefleischproduktion statt (von heute 25 kg auf 5 bis 8 kg pro Kopf) und Mastpoulet aus Inlandproduktion<br />
verschwindet praktisch vom Speisezettel (von heute 5,5 auf 0,01 bis 0,02 kg Althennenfleisch).<br />
Vergleich CH - Welt<br />
Bei einer ökologischen <strong>Nutztierhaltung</strong> könnte in der Schweiz im Jahr 2050 pro<br />
Kopf und Jahr zwar weniger Fleisch und Milch erzeugt werden als heute, jedoch <strong>–</strong><br />
trotz einem Bevölkerungswachstum von 8 auf 10 Millionen Menschen <strong>–</strong> mehr als<br />
Fairlie (2010) für die Welt insgesamt schätzt. Im optimistischen Szenario, wo angenommen<br />
wird, dass die landwirtschaftlich genutzten Flächen erhalten und die Erträge<br />
im Bio Landbau gesteigert werden, könnten in der Schweiz im Vergleich zu Fairlie<br />
pro Kopf doppelt so viel Fleisch und dreizehnmal so viel Milch produziert werden.<br />
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