Belgische Bartkaninchen - Herten erleben

Bei der Arbeit: Michael Hamann und Annette Schulte im Stall. Streicheleinheiten: Belgische Bartkaninchen sind sehr zutraulich,
aber auch neugierig und ausgesprochen flauschig — wie das Jungtier.
Fotos: Ramona Vauseweh
Der W 293 ist ein Traditionsverein. Sein
100-jähriges Bestehen hat er 2007 gefeiert.
„Mehr als 30 aktive Mitglieder zwischen 30 und
60 Jahren beschäftigten sich mit den verschiedensten
Rassen von kleinen weißen Hermelinkaninchen
bis zu mittelgroßen roten Neuseeländern“,
so Brigitte Lührs. Das Besondere der
Bartkaninchen: „Natürlich der Bart“, sagt Michael
Hamann. Dazu die „Abzeichen“: „Besonders
dunkle Fellstrukturen an den Flanken“.
Wir und unsere
Kaninchen
Bereits während einer Ausstellung in den
1960er Jahren im belgischen Gent wurde der
Versuch unternommen, das Belgische Bartkaninchen
als neue Rasse vorzustellen. Erfolglos.
Im Zentralverband Deutscher Rasse-Kaninchenzüchter
(ZDRK) sind die Tiere bis heute nicht
anerkannt. Ein Verfahren läuft. Der positive Ausgang
kann bewirken, dass sich mehr Züchter als
bisher für die noch immer seltenen Kaninchen
interessieren.
Denn nur Tiere aus anerkannten Rassen
werden auf Schauen bewertet und ausgezeichnet.
Wettbewerbe, die Züchtern zumeist wichtig
sind. Die Bartkaninchen sind bereit. Weil ihre
Halter Vereinsmitglieder sind, bekommen Jungtiere
die Vereinstätowierung ins Ohr und werden
registriert. Die Saison beginnt im November.
Auftaktveranstaltung in Scherlebeck ist die Alttierschau
in der Maschinenhalle. „Außer den
aktiven Mitgliedern kommen gut 150 weitere
Besucher“, weiß Brigitte Lührs,
„Züchter von außerhalb und andere
Menschen, die Kaninchen mögen.“
Inzwischen gehört ein Halterwettbewerb
für Kinder zum Programm –
kombiniert mit einem Quiz für die jüngeren Tierfreunde:
„Da geht keiner ohne Preis nach
Hause.“
Auf dem Grundstück des Züchterpaares steht
ein großer Freilauf, zwei Jungtiere genießen das
frische Grün. Das Futter kommt aus dem eigenen
Garten, „von Gras bis Fallobst“ – im Sommer reicht
das, „im Winter kaufen wir einen Sack Möhren zu“.
Fast zwei Stunden am Tag nehmen sich die Züchter,
um ihre Tiere zu versorgen. Füttern, Trink­
flaschen kontrollieren, Ernte von Grünfutter und
Heu, am Wochenende Ausmisten. Nachwuchs
gibt es ab Frühjahr und damit Extra-Arbeit: „Wir
schauen täglich nach den Jungen, sie müssen
rechtzeitig geimpft und speziell gefüttert werden.“
Annette Schulte und Michael Hamann vermehren
die Kaninchen allerdings nicht für den
kommerziellen Verkauf. Dennoch sie freuen sich,
wenn bei dem großen Nachwuchs – bis zu 30
Junge pro Jahr – überzählige Tiere in gute Hände
kommen. Sie gehen vor allem an andere
Züchter von Bartkaninchen. „Die Tiere eignen
sich genau so hervorragend als Haustiere und
Spielkameraden für Kinder“, betonen die Züchter.
Für die Wohnung eignen sie sich jedoch
nicht, „allein schon, weil sie als echte Nager
Kabel anknabbern!“
infotipps
Kleintierzuchtverein
Herten-Scherlebeck W 293
Brigitte Lührs
Kettelerstraße 24 · 45701 Herten
Tel.: 02 09/61 25 57
www.klzvw293.de
Ramona Vauseweh
44|2013 Herten erleben 49