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Münchner Lehrerzeitung - BLLV

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ISSN 0340-5834 · B 3387 F · Dezember 2013<br />

<strong>Münchner</strong> <strong>Lehrerzeitung</strong><br />

6<br />

MLZ – Verbandsorgan des <strong>Münchner</strong> Lehrer- und Lehrerinnenverbandes e. V.<br />

Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr


Editorial / Inhalt<br />

Vorsicht bei der Umstrukturierung des RBS!<br />

Im Referat für Bildung und Sport zeichnet sich<br />

derzeit eine Umstrukturierung ab. Das klingt<br />

für Lehrkräfte und Schulleitungen auf den<br />

ersten Blick eher unbedeutend – ist es aber<br />

keineswegs! Blättern Sie jetzt also nicht<br />

einfach weiter! Denn sicher ist: Es betrifft<br />

alle unsere Schülerinnen und Schüler!<br />

Was ist geschehen? Die Kienbaum Management Consultants<br />

GmbH hat kürzlich ein „Externes Gutachten zu Optimierungsmöglichkeiten<br />

von Strukturen und Prozessen im Referat für<br />

Bildung und Sport“ vorgelegt. Darin werden Defizite im Bereich<br />

der intensiven Kommunikation und Interaktion festgestellt. Dies<br />

spiegelt die Erfahrung vieler <strong>Münchner</strong> Schulen durchaus wider.<br />

Die Konsequenz bei Kienbaum: Schnittstellen und Leitungsspannen<br />

müssen reduziert werden. Das Gutachten schlägt<br />

daher vor, die Anzahl der Geschäftsbereiche stark zu verringern.<br />

Gymnasien, Realschulen, Mittelschulen, Förderschulen,<br />

Grundschulen sowie Schulen besonderer Art sollen zusammengefasst<br />

werden. Daneben soll es einen übergreifenden Geschäftsbereich<br />

für „Querschnittsaufgaben“ geben. Auf den<br />

ersten Blick sieht das durchaus zielführend aus – aber nur auf<br />

den ersten Blick!<br />

Denn: Die Erfahrung zeigt, dass bereits jetzt die Kommunikation<br />

zwischen den Schulen und dem RBS starken Verzögerungen<br />

unterliegt. Zu häufig muss weitergeleitet werden. Zu selten<br />

gelingt es, zügig und inhaltlich zuverlässig den richtigen<br />

Ansprechpartner zu erreichen, der mit dem Anliegen der jeweiligen<br />

Schulart und des einzelnen Schulstandortes vertraut<br />

ist. Genau darauf aber kommt es an!<br />

Damit kein Missverständnis entsteht: Die Verzögerungen entstehen<br />

nicht wegen fehlender Kompetenz oder Motivation im<br />

Referat. Sie finden ihre Ursachen vielmehr in der personellen<br />

Unterbesetzung und in einer nicht mehr zeitgemäßen Organisationsstruktur.<br />

Hier liegt Kienbaum richtig, in der Konsequenz<br />

daraus jedoch nicht. Denn die geplante Umstrukturierung mag<br />

zwar zu verschlankten Leitungsspannen führen, aber eben auch<br />

zu ausgeweiteten Kommunikationswegen, weil sich die spezifischen<br />

Anliegen der Schularten keineswegs verallgemeinert<br />

bearbeiten lassen. Am Rande bemerkt: In der Leitungsebene<br />

der geplanten Geschäftsbereiche findet sich nach derzeitigem<br />

Stand kein Pädagoge mehr!<br />

Die Kommunikation zwischen dem RBS und den Großstadtschulen<br />

muss inhaltlich besser und zeiteffizienter werden.<br />

Daher fordert der MLLV für alle Schülerinnen und Schüler<br />

der Schulstadt München:<br />

• Jede Schulart erhält einen eigenen Geschäftsbereich.<br />

• In den Führungsebenen sind Pädagogen vertreten.<br />

• Die personelle Unterbesetzung im RBS ist zu beheben.<br />

Es grüßt Sie sehr herzlich<br />

Michael Hoderlein-Rein<br />

Inhalt<br />

Editorial<br />

2 Editorial<br />

Bildungspolitik<br />

3 Referat für Bildung und Sport soll nach<br />

Kienbaumgutachten umstrukturiert werden<br />

6 Neues Kabinett, neuer Hauptpersonalrat<br />

7 <strong>Münchner</strong> Bildungspolitiker im Staatsministerium<br />

8 Broschüre für Leitlinien beim Schulhausbau vorgestellt<br />

12 Kerschensteiner Medaille<br />

Geschichtswerkstatt<br />

5 Vortragsreihe<br />

Kommentar<br />

11 Freiham: Stadt prescht allein voran<br />

Dienstrecht und Besoldung<br />

14 Ballungsraumzulage<br />

Kinderhilfe<br />

7 Das <strong>BLLV</strong>-Kinderhaus „CASADENI“<br />

16 Hohe Auszeichnung für Frühstücksprojekt „denkbar“<br />

17 Kinder ohne Hunger<br />

Verbandsleben<br />

14 Geburtstage<br />

15 Volleyballturnier 2014<br />

Berufswissenschaft<br />

18 Serie: Ökonomische Verbraucherbildung (3)<br />

FG Schulverwaltung / FG Seminar<br />

19 Guter Unterricht ist erwünscht<br />

Forum Demokratie<br />

20 Jugendliche im Holocaust<br />

Praxistipp<br />

22 Baby-Bedenkzeit: ein Elternpraktikum für Schüler<br />

23 Mit dem „Walking Bus“ sicher zur Schule<br />

FG Ernährung und Gestaltung/FG musisch/technisch<br />

24 Fachtagung „Upcycling“<br />

26 Hauptreferat der Fachtagung: Ästhetische Bildung"<br />

FG Seminar<br />

27 Theaterworkshop<br />

ABJ<br />

28 Wechsel des ABJ Vorstands<br />

Pensionisten aktiv<br />

30 Ausflug nach Nürnberg, Otto Zieroff im Team<br />

31 Pensionistenversammlung, Computerkurs<br />

Jahresplanung 2014: Stammtisch, Ausflüge<br />

IMPRESSUM<br />

Inhaber und Verleger:<br />

<strong>Münchner</strong> Lehrer- und Lehrerinnenverband e. V. (MLLV), Bezirksverband<br />

des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes (<strong>BLLV</strong>), Bavariaring 37,<br />

80336 München, Telefon: 089 - 72 10 01-808, Fax: 089 - 72 10 01-809<br />

Verantwortliche Redakteurin: Sabine Sattler,<br />

Telefon: 089 / 719 21 01, E-Mail: bina.sattler@gmx.de<br />

Layout, Gestaltung, Anzeigenbetreuung:<br />

Masterplan München, Grafik- und Webdesign, www.mymasterplan.de<br />

Redaktionsschluss Heft 1/2014: 6. Februar 2014<br />

Alle Artikel und Mitteilungen bitte stets per Mail an den Redakteur senden, Post an den<br />

<strong>Münchner</strong> Lehrer- und Lehrerinnenverband. Manuskripte, Zeitschriften, Nachrichtendienste<br />

und Besprechungsexemplare werden ebenfalls an den Redakteur erbeten. Für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte und Besprechungsexemplare wird keine Haftung übernommen.<br />

Die mit Namen gekennzeichneten Artikel stellen die Meinung des Verfassers, nicht aber eine<br />

Stellungnahme der Redaktion dar. Die <strong>Münchner</strong> <strong>Lehrerzeitung</strong> erscheint 6 x jährlich. Preis<br />

je Ausgabe 2,– € zzgl. Versandkosten. Für Mitglieder des MLLV ist der Verkaufspreis durch<br />

den Mitgliedsbeitrag abgegolten.<br />

2 <strong>Münchner</strong> <strong>Lehrerzeitung</strong> Dezember/2013


Bildungspolitik<br />

Referat für Bildung und Sport<br />

soll nach Kienbaumgutachten umstrukturiert werden<br />

Alle Fachleute sind sich einig: Die<br />

Herausforderungen in den <strong>Münchner</strong><br />

Schulen machen eine Umstrukturierung<br />

im Referat für Bildung und Sport<br />

notwendig!<br />

Auf die Schulen in der Schulstadt<br />

München kommen in den nächsten<br />

Jahren große pädagogische und schulpolitische<br />

Herausforderungen zu,<br />

wollen wir den Bedürfnissen der Schülerinnen<br />

und Schüler gerecht werden:<br />

Die Schülerzahlen steigen, der Betreuungsbedarf<br />

wird stetig größer. Unterricht<br />

und Erziehung müssen inklusiv<br />

und integrativ ausgerichtet werden,<br />

Eltern erwarten zu Recht den Ausbau<br />

des Ganztagsunterrichts – gigantische<br />

und zugleich lohnenswerte Aufgaben,<br />

die das Zusammenwirken aller Beteiligten<br />

erfordern!<br />

Nun hat die Kienbaum Management<br />

Consultants GmbH kürzlich ein „Externes<br />

Gutachten zu Optimierungsmöglichkeiten<br />

von Strukturen und Prozessen<br />

im Referat für Bildung und Sport“<br />

vorgelegt und darin eine Verschlankung<br />

von Schnittstellen und Leitungsspannen<br />

angemahnt. Die Intention ist positiv,<br />

soll damit doch eine höhere Effizienz<br />

in der Kommunikation mit den<br />

Schulen erreicht werden.<br />

Was auf den ersten Blick sinnvoll zu sein<br />

scheint, erweist sich für die tägliche<br />

Arbeit an den Schulen bei vertiefter<br />

Betrachtung jedoch als bedenklich:<br />

Gymnasien, Realschulen, Mittelschulen,<br />

Förderschulen, Grundschulen sowie<br />

Schulen besonderer Art sollen in einem<br />

Geschäftsbereich zusammengefasst<br />

werden. Daneben soll es einen übergreifenden<br />

Geschäftsbereich für „Querschnittsaufgaben“<br />

geben. Bemerkenswert:<br />

In der Leitungsebene der Geschäftsbereiche<br />

findet sich nach derzeitigem<br />

Stand keine Pädagogen mehr.<br />

Der MLLV befürchtet, dass die<br />

Kommunikationswege in Zukunft<br />

noch länger werden, da die spezifischen<br />

Aufgaben der einzelnen<br />

Schularten nicht verallgemeinert<br />

behandelt werden können.<br />

Nicht zuletzt auch wegen der personellen<br />

Unterbesetzung im Referat gelingt<br />

es bereits heute zu selten, wirklich effizient<br />

zusammen zu arbeiten. Der MLLV<br />

mahnt daher an, dass jede Schulart in<br />

ihrer Organisationsstruktur und in ihrer<br />

Führung nach außen stark repräsentiert<br />

sein muss. Dies entspricht dem Selbstverständnis<br />

der Großstadt München als<br />

Schulstadt am besten.<br />

Der MLLV wollte daher von den Parteien<br />

wissen, wie sie zu der Umstrukturierung<br />

im RBS stehen. Lesen Sie<br />

im Folgenden die Stellungnahmen:<br />

Vielen Dank für Ihr Schreiben, das<br />

sich sehr konstruktiv und vor allem<br />

direkt aus den Praxiserfahrungen<br />

heraus mit dem externen Gutachten<br />

durch die Kienbaum Management<br />

Consultants GmbH befasst hat.<br />

Nach Erhalt des Gutachtens hat die<br />

SPD-Stadtratsfraktion viele Gespräche<br />

geführt, unter anderem mit der zweiten<br />

Bürgermeisterin Christine Strobl, mit<br />

dem Dienstellenpersonalrat sowie mit<br />

Vertreterinnen und Vertretern der Beruflichen<br />

Schulen. Es ist wichtig, die verschiedenen<br />

Sichtweisen einzubinden.<br />

Wichtig ist vor allem die Beschleunigung<br />

und Vereinfachung der Prozesse mit klar<br />

definierten AnsprechpartnerInnen und<br />

Schnittstellen. In vielen Bildungsgesprächen<br />

in der SPD-Fraktion waren immer<br />

wieder die starken Verzögerungen und<br />

bestehende Kommunikationsschwierigkeiten<br />

die größten Kritikpunkte aus Sicht<br />

der Schulen. In diesem Punkt sind sich<br />

alle Beteiligten einig, dass wir uns hier<br />

verbessern wollen und auch verbessern<br />

müssen. Da sind viele Vorschläge im<br />

Gutachten, aber auch die Gespräche<br />

und Arbeitsgruppen im Referat, die<br />

diese jetzt umsetzen wollen, eine sehr<br />

positive Entwicklung.<br />

Mich hat die Zusammenfassung der<br />

verschiedenen Schularten in einer<br />

einzigen Schulsäule im Organigramm<br />

nicht komplett überzeugt. Die Argumente<br />

für eine Trennung in zwei Geschäftsbereiche<br />

(Schulsäulen), die dann viel<br />

zielgenauer arbeiten können, überwiegen<br />

nach meiner Auffassung. Hier kann<br />

den Besonderheiten des beruflichen<br />

Dieter Reiter<br />

Oberbürgermeisterkandidat<br />

der <strong>Münchner</strong> SPD<br />

<strong>Münchner</strong> <strong>Lehrerzeitung</strong><br />

Dezember/2013<br />

3


Bildungspolitik<br />

Schulwesens entsprechend Rechnung<br />

getragen werden, was mir in meiner<br />

Eigenschaft als Referent für Arbeit und<br />

Wirtschaft sehr wichtig ist.<br />

Gerade diese passgenaue Aufteilung<br />

mit zeitgleich verschlankten Verwaltungswegen<br />

erscheint die richtige<br />

organisatorische Lösung für unsere<br />

Schulstadt München. Allerdings darf<br />

ich Sie darauf hinweisen, dass die<br />

Entscheidung darüber natürlich im<br />

Stadtrat getroffen wird.<br />

Josef Schmid<br />

Oberbürgermeisterkandidat der<br />

<strong>Münchner</strong> CSU<br />

Da das für die geplante Umstrukturierung<br />

des Referates für Bildung<br />

und Sport erstellte umfangreiche<br />

„Kienbaumgutachten“ und die Vorschläge<br />

des Referates im Stadtrat<br />

noch nicht vorgestellt und diskutiert<br />

worden sind, kann ich derzeit nicht<br />

ins Detail gehen. Aber einige grundsätzliche<br />

Bemerkungen sind auch<br />

jetzt schon möglich:<br />

1. Die großen Herausforderungen im<br />

Bildungsbereich, insbesondere die<br />

neuen pädagogischen Schwerpunkte<br />

wie Inklusion und der Ausbau der<br />

Ganztagsbetreuung und -bildung<br />

und die ständig steigenden Schülerzahlen<br />

machen eine organisatorische<br />

Umstrukturierung im Referat<br />

für Bildung und Sport notwendig.<br />

Nur mit effizienten Strukturen können<br />

die gewaltigen Aufgaben der<br />

Zukunft bewältigt werden.<br />

2. Das Zentrale Immobilienmanagement<br />

muss so aufgestellt werden,<br />

dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

in die Lage versetzt werden,<br />

sowohl den erheblichen Sanierungsstau<br />

abzuarbeiten als auch die<br />

Planungen für den Neubau der<br />

benötigten Schulen voranzutreiben.<br />

3. Auch die neue Organisationsstruktur<br />

muss sicherstellen, dass das vielgliedrige<br />

Schulsystem nicht in Frage<br />

gestellt wird. Insoweit muss vor allem<br />

die Zusammenfassung aller Schularten<br />

(Berufliche Schulen, Gymnasien,<br />

Realschulen, Mittelschulen, Grundund<br />

Förderschulen, Schulen besonderer<br />

Art) in einem Geschäftsbereich<br />

noch intensiv diskutiert werden.<br />

Auch die Unterschiede der beruflichen<br />

Bildung und der Allgemeinbildung<br />

müssen berücksichtigt werden.<br />

4. Die neue Organisationsstruktur muss<br />

auch dafür geeignet sein, die Kommunikationswege<br />

innerhalb des großen<br />

Verwaltungskörpers aber vor allem<br />

auch mit allen Partnern in der Bildungsarbeit,<br />

bei der Kinderbetreuung und im<br />

Sport möglichst kurz zu gestalten.<br />

Ich freue mich auf eine konstruktive<br />

Diskussion zur geplanten Umstrukturierung<br />

des Referates für Bildung.<br />

Dr. Michael Mattar, Oberbürgermeisterkandidat<br />

der <strong>Münchner</strong> FDP<br />

Ich halte die Umstrukturierung des<br />

Referats für Bildung und Sport für<br />

dringend erforderlich, um Prozesse<br />

zu beschleunigen und qualitative<br />

Verbesserungen zwischen Schulen<br />

und Kitas einerseits und Referat<br />

andererseits zu erreichen. Die Straffung<br />

und Reduzierung der Geschäftsbereiche<br />

(GB) ist grundsätzlich richtig.<br />

Die GBs Kita, Sport und Pädagogisches<br />

Institut sind wenig umstritten.<br />

Solange das Zentrale Immobilienmanagement<br />

noch in der Aufbauphase ist,<br />

sollte dieses auch ein eigener GB sein.<br />

Die Zusammenfassung aller Schularten<br />

in einen einzigen GB halte ich für problematisch.<br />

Für das Berufliche Schulwesen<br />

sollte ein eigener GB gebildet werden.<br />

Dann wäre der GB Allgemeinbildende<br />

Schulen sicher nicht zu groß und<br />

handlungsfähig. Ihrer Sorge, dass die<br />

Ansprechpartner für die Schulen wechseln<br />

könnten, muss natürlich begegnet<br />

werden. Die neue Organisation sollte<br />

daher mit den selben Ansprechpartnern<br />

arbeiten. Aus meiner Sicht sollte der<br />

Bereich „Querschnittsaufgaben“ nur<br />

von sehr begrenzten Umfang sein,<br />

damit die operativen Bereiche (Gymnasien,<br />

Realschulen und Grund/ Mittel/<br />

Förderschulen) kompetent die Fragen<br />

der Schulen alleine klären können.<br />

4 <strong>Münchner</strong> <strong>Lehrerzeitung</strong> Dezember/2013


Bildungspolitik / Geschichtswerkstatt<br />

Mit der Organisationsuntersuchung<br />

wollten wir das Referat für Bildung<br />

und Sport für die großen pädagogischen<br />

Fragestellungen wie Inklusion<br />

und Ganztagsbildung stärken, die<br />

Effektivität steigern, die pädagogischen<br />

Fachbereiche stärker verzahnen<br />

und mögliche Doppelstrukturen<br />

und Prozessabläufe überprüfen. Wie<br />

auch dem MLLV liegt uns viel an der<br />

Verbesserung der Kommunikation<br />

zwischen den Schulen und dem<br />

Referat.<br />

Basierend auf den Ergebnissen des<br />

Gutachtens sollen kurze Wege und<br />

klare Verantwortlichkeiten die Abläufe<br />

effektiver gestalten. Vorgesehen sind<br />

eine Säule Zentrale Verwaltung, eine<br />

Säule KITA, eine Säule Sport, eine<br />

Säule Pädagogisches Institut (PI), eine<br />

Säule Zentrales Immobilienmanagement<br />

(ZIM) und zwei Säulen Schule<br />

(Allgemeinbildende und berufliche<br />

Schulen). Parallel dazu soll ein Prüfauftrag<br />

zur kontinuierlichen und - nach<br />

drei Jahren - abschließenden Evaluation<br />

erteilt werden. Mittelfristig streben<br />

wir ein Modell mit nur einer Säule<br />

„Schule“ an.<br />

Da viele Schulen vor allem bauliche<br />

Fragen haben, haben wir für diesen<br />

Bereich ein zusätzliches Gutachten<br />

beauftragt. Die Ergebnisse liegen vor<br />

und die Empfehlungen werden umgesetzt:<br />

Die Abteilung ZIM wird personell<br />

gestärkt und die Bauplanungen von<br />

Controlling begleitet.<br />

Die beiden Schulsäulen ermöglichen<br />

es, die Pädagogik zu bündeln. Das<br />

Modell erlaubt zudem verlässliche<br />

Absprachen und kontinuierliche Informationsflüsse.<br />

Die einzelnen Fachabteilungen<br />

ziehen nun viel stärker an<br />

einem Strang, wissen und lernen mehr<br />

voneinander. Für jede Form von Querschnittsprojekten<br />

ist das von großem<br />

Vorteil, für die Schulstadt München<br />

eine deutliche Stärkung.<br />

Für die Schulen verändert sich zunächst<br />

wenig. Sie behalten ihre Ansprechpartner<br />

in den Fachabteilungen, unabhängig<br />

von der Zusammenfassung des Geschäftsbereichs<br />

„Allgemeinbildende<br />

Schulen“. Schulen müssen sich nun<br />

nicht mehr an vier verschiedene Abteilungen<br />

wenden. Ein klarer Vorteil gegenüber<br />

einer Struktur nach einzelnen<br />

Schularten und dem zusätzlichen Geschäftsbereich<br />

Tagesheimen, die weder<br />

die Leitungsspanne verringern noch zur<br />

besseren Kommunikation zwischen den<br />

Bereichen beitragen würde.<br />

Unsere Vision ist eine transparente<br />

Verwaltung mit wenigen Teilbereichen.<br />

Die Kommunikation soll in intelligenten<br />

Strukturen fließen und das Management<br />

muss die Möglichkeit haben zwar<br />

alles zu überblicken aber auch delegieren<br />

zu können.<br />

Sabine Nallinger<br />

Oberbürgermeisterkandidatin<br />

von Bündnis 90/Die Grünen<br />

Geschichtswerkstatt<br />

Vortragsveranstaltung: Unter dem geflügelten Rad<br />

Wichtige Etappen der bayerischen<br />

Eisenbahngeschichte und der<br />

Industrialisierung an den Beispielen<br />

• Geschichte der Privatbahn München<br />

– Augsburg (ab 1839/40) und<br />

der privaten Ostbahn (ab 1856)<br />

• Lokomotivfabrik Krauss (ab 1866)<br />

• Zentralwerkstätte der „Kgl. Bayerischen<br />

Eisenbahn“ (ab 1871).<br />

Auch sozialgeschichtliche Aspekte<br />

der Industrialisierung werden angesprochen.<br />

Zeit:<br />

Donnerstag, 13. Februar 2014, 19:30 Uhr<br />

Ort:<br />

Kulturpavillon, Arnulfstraße 294<br />

Die Veranstaltung erfolgt in Kooperation<br />

mit der Geschichtswerkstatt Neuhausen.<br />

Anmeldung:<br />

Anmeldung erbeten unter<br />

mllvgeschichtswerkstatt@gressirer.de<br />

Der Eintritt<br />

ist frei!<br />

Die Fortbildung wird vom Staatlichen<br />

Schulamt in der Landeshauptstadt<br />

München als eine die staatliche<br />

Lehrerfortbildung ergänzende Maßnahme<br />

anerkannt.<br />

!<br />

<strong>Münchner</strong> <strong>Lehrerzeitung</strong><br />

Dezember/2013<br />

5


Bildungspolitik<br />

www.stmbkwk.bayern.de<br />

Gratulation an die Spitzen des Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst und unsere Personalvertretung.<br />

Bayern hat gewählt. Ministerpräsident<br />

Seehofer stellt sein Kabinett<br />

zusammen. Das Kultus- und Wissenschaftsministerium<br />

legt er in die Hand<br />

unseres Kultusministers Spaenle,<br />

unterstützt von den Staatssekretären<br />

Sibler und Eisenreich. Die Zusammenlegung<br />

beider Ministerien zum<br />

Bayerischen Staatsministerium für<br />

Bildung und Kultus, Wissenschaft<br />

und Kunst hat Folgen für den Hauptpersonalrat.<br />

Rolf Habermann erfährt<br />

Stärkung bei der Wahl zum Vorsitzenden<br />

des Übergangshauptpersonalrats.<br />

Nach den Landtagswahlen hat Dr.<br />

Ludwig Spaenle auch die Aufgaben<br />

des bisherigen FDP-Ministers Heubisch<br />

übertragen bekommen: Die Ministerien<br />

für Unterricht und Kultus sowie für<br />

Wissenschaft, Forschung und Kunst<br />

wurden zu einem einzigen Staatsministerium<br />

zusammengelegt („Staatsministerium<br />

für Bildung und Kultus, Wissenschaft<br />

und Kunst“). Spaenle erhofft sich<br />

davon eine stärkere Verzahnung von<br />

Schule und Hochschule. Ihm zur Seite<br />

stehen weiterhin Bernd Silbler (Bereich<br />

Wissenschaft und Kunst) und Georg<br />

Eisenreich (Bildung und Kultus). Beide<br />

Staatssekretäre gehören als Kabinettsmitglieder<br />

zur Staatsregierung.<br />

Spaenle bedankt sich beim MLLV für<br />

die Glückwünsche: „Freu mich auf<br />

weiteres gutes Miteinander.“ Spaenle<br />

will die miteinander eng verwobenen<br />

Bereiche ganzheitlich weiterentwickeln.<br />

Eisenreich ist dies wichtig: „Das Staatsministerium<br />

für Unterricht und Kultus mit<br />

dem Wissenschafts- und Kunstministerium<br />

zu vereinigen, ist ein neuer Weg,<br />

Schule und Hochschule enger miteinander<br />

zu verbinden - davon kann das<br />

bayerische Bildungssystem nur profitieren.<br />

Auf die neuen Aufgaben, die mir als<br />

Staatssekretär übertragen worden sind,<br />

freue ich mich sehr. Dabei kommen mir<br />

meine Erfahrungen als bisheriger Vorsitzender<br />

des Arbeitskreises für Bildung,<br />

Jugend und Sport sicherlich zugute.“<br />

Staatssekretär Sibler, der den MLLV bei<br />

unterschiedlichen Veranstaltungen<br />

unterstützte, hat einen großen Wunsch:<br />

„Ich will Bayern als Top-Bildungs- und<br />

Top-Wissenschaftsland positionieren.“<br />

Der MLLV kann das nur begrüßen und<br />

wird gerne seine Expertise zur Verfügung<br />

stellen.<br />

Wir werden das Ministerium erinnern:<br />

• dass es dabei darum geht alle<br />

Kinder mitzunehmen,<br />

• dass es um ganzheitliche Bildung<br />

geht. Es ist wissenschaftlich belegt,<br />

dass die musische/ästhetische<br />

Bildung Grundlage für die Aktivierung<br />

der Motivationssysteme ist,<br />

• dass Pädagoginnen und Pädagogen<br />

Rückhalt erwarten, wenn ihre<br />

Profession von Eltern und Rechtsanwälten<br />

angezweifelt wird,<br />

• dass die Weiter- und Fortbildung<br />

von Pädagoginnen und Pädagogen<br />

zeitliche und finanzielle Ressourcen<br />

erfordert,<br />

• dass in einem „Top-Bildungsland“<br />

die offene, konstruktive Kommunikation<br />

ein unersetzbarer Wert ist.<br />

(zwischen den Verwaltungsebenen,<br />

der Politik und innerhalb der Schule)<br />

• dass „Zeit“ für Beziehungs- und<br />

Entwicklungsarbeit Voraussetzung<br />

ist. Deswegen hat der MLLV seine<br />

Delegiertenversammlung vor einem<br />

Jahr unter das Motto „Zeit für<br />

Innovationen“ gesetzt.<br />

Bei allen Entscheidungen des Ministeriums<br />

hat der Hauptpersonalrat ein<br />

Informations- bzw. Mitwirkungsrecht.<br />

Mit der Zusammenlegung der zwei<br />

Ministerien mussten auch die Hauptpersonalräte<br />

zusammengelegt werden.<br />

Es wurde ein Übergangshauptpersonalrat<br />

gebildet. Rolf Habermann, bisheriger<br />

Vorsitzender des Hauptpersonalrats<br />

beim Ministerium für Unterricht<br />

und Kultus, wurde als Vorsitzender<br />

dieses 42köpfigen Gremiums gewählt,<br />

das bis zur Neuwahl 2014 die<br />

Beschäftigten des neuen Ministeriums<br />

vertritt.<br />

Waltraud Lučić<br />

6 <strong>Münchner</strong> <strong>Lehrerzeitung</strong> Dezember/2013


Bildungspolitik<br />

Bildungspolitiker übernimmt<br />

Aufgaben im Ministerium<br />

Helfen Sie mit!<br />

Chancengerechtigkeit<br />

und Lebensglück<br />

für alle Kinder!<br />

Das <strong>BLLV</strong>-Kinderhaus<br />

„CASADENI“ gibt seit 1995<br />

den ärmsten Kindern in<br />

Ayacucho (Peru) ein<br />

Zuhause. Diese Kinder sind<br />

für jede finanzielle Hilfe<br />

dankbar.<br />

Die MLLV-Vorsitzende bedankt sich beim Staatssekretär für die über 100 zusätzlichen<br />

geschaffenen Klassen, die durch die Migrations-Regelung 2013 geteilt werden durften.<br />

Zudem erinnert Lucic an die Gegenüberstellung Wirtschaftsschule/Mittelschule, die der<br />

MLLV vor einem halben Jahr mit der Bitte um Korrektur abgegeben hat.<br />

Staatssekretär Georg Eisenreich:<br />

42 Jahre, Rechtsanwalt, Kreisvorsitzender<br />

der CSU im <strong>Münchner</strong><br />

Süden, Landtagsabgeordneter seit<br />

2003, stellvertretender Vorsitzender<br />

des Ausschusses für Bildung,<br />

Jugend und Sport im vorigen Landtag,<br />

Vater einer 3 Monate alten<br />

Tochter, begeisterter Bergsteiger<br />

und begnadeter Kabarettist.<br />

Genau in der heißen Wahlkampfphase<br />

erblickte die kleine Nicole Eisenreich<br />

das Licht der Welt. Hat sie ihm zweimal<br />

Glück gebracht oder hat der Ministerpräsident<br />

erkannt, dass eine kritische<br />

Stimme, die das Ohr nahe am Volk hat,<br />

von unschätzbarem Wert ist?<br />

Auf alle Fälle arbeitet nun ein weiterer<br />

<strong>Münchner</strong> an entscheidender Stelle im<br />

Staatsministerium für Bildung und Kultus,<br />

Wissenschaft und Kunst. Eisenreich<br />

setzt sich für Qualität und Chancengerechtigkeit,<br />

flächendeckende<br />

qualitätsvolle Bildungsangebote, den<br />

massive Ausbau von Ganztagsschulen,<br />

die Inklusion und die Digitalisierung ein.<br />

Eisenreich will die frühzeitige Förderung<br />

von Kindern ausbauen und will<br />

qualitativ hochwertig ausgebildete<br />

Fachkräfte in den Kindergärten wissen.<br />

Wichtig ist ihm vor allem, die sprachlichen<br />

Defizite, die sich nicht nur bei<br />

Kindern aus Migrantenfamilien sondern<br />

durchaus auch bei deutschen Kindern<br />

finden, möglichst bereits vor der Einschulung<br />

auszugleichen.<br />

„Solide haushalten, klug und<br />

nachhaltig investieren, Innovationen<br />

fördern“, lautet Eisenreichs<br />

Credo.<br />

Denn seiner kleinen Tochter und allen<br />

anderen Kindern in Bayern will er „Chancen<br />

hinterlassen, keine Schulden!“<br />

Waltraud Lučić<br />

Unterstützen Sie unsere Arbeit im<br />

Kinderhaus durch Ihre Spende,<br />

als Fördermitglied, indem Sie<br />

monatlich einen festen Betrag<br />

(ab 10,- €) spenden<br />

durch eine einmalige Spende<br />

STADTSPARKASSE MÜNCHEN<br />

<strong>BLLV</strong>-Kinderhilfe<br />

Konto: 907 144 141<br />

BLZ: 701 500 00<br />

Wir versichern Ihnen, dass wir<br />

mit Ihren Spenden äußerst<br />

sorgsam umgehen.<br />

www.bllv.de/<strong>BLLV</strong>-Kinderhilfe<br />

<strong>Münchner</strong> <strong>Lehrerzeitung</strong><br />

Dezember/2013<br />

7


Bildungspolitik<br />

Leitlinien für guten Schulbau vorgestellt<br />

Full House bei Präsentation der neuen Broschüre in Trudering<br />

Guter Schulbau ist weit über München<br />

hinaus ein brandaktuelles Thema.<br />

Das wurde deutlich, als über 150<br />

Teilnehmer aus ganz Deutschland zur<br />

Vorstellung der neu erstellten „Leitlinien<br />

für leistungsfähige Schulbauten<br />

in Deutschland“ nach München kamen.<br />

Diese Empfehlungen wurden<br />

von den Montag-Stiftungen, dem<br />

<strong>BLLV</strong>/VBE und dem Bund Deutscher<br />

Architekten (BDA) gemeinsam entwickelt<br />

und herausgegeben.<br />

Die Aula des neu eröffneten Gymnasiums<br />

an der Friedenspromenade bot den<br />

Rahmen für einen spannenden Nachmittag,<br />

an dem Architektur, Pädagogik und<br />

Schulpraxis gleichberechtigt ihre Sichtweisen<br />

und Erfahrungen einbringen<br />

konnten.<br />

„Möglichkeitsräume“<br />

Prof. Felix Schürmann, der leitende<br />

Architekt des Gymnasiums, wies gleich<br />

zu Beginn auf einen fundamentalen<br />

psychologischen Zusammenhang hin,<br />

der oft unterschätzt wird: Die Beschaffenheit<br />

eines Raumes und die Struktur<br />

eines Gebäudes prägen wesentlich das<br />

Erleben und Verhalten seiner Nutzer.<br />

Identität und Eigenverantwortung entstehen<br />

durch kleinräumige Strukturen,<br />

die „in Besitz genommen werden können“<br />

und damit Heimat bieten. Mitbestimmung<br />

und Demokratie wiederum<br />

erfordern ein Forum ähnlich dem eines<br />

Marktplatzes. Schürmann sah es als<br />

seine Aufgabe an, solche räumlichen<br />

Angebote als „Möglichkeitsräume“<br />

für Lernen und Zusammenleben zu<br />

schaffen.<br />

Die Schule ist nach dem <strong>Münchner</strong><br />

Lernhauskonzept strukturiert und verfügt<br />

damit über relativ kleine Klassenzimmer,<br />

dafür aber über sehr breit<br />

angelegte Flure, die als vollwertige<br />

Lernzonen nutzbar sind. Als Fluchtwege<br />

dienen Außengalerien und zusätzliche<br />

Treppenhäuser. Schürmann musste mit<br />

dem derzeit geförderten Flächenmaß<br />

auskommen. Mehrkosten für die Stadt<br />

entstanden allerdings, weil pädagogisch<br />

genutzte Flächen durch höhere Anforderungen<br />

(Akustik, Oberflächen, Beleuchtung,<br />

Belüftung...) teurer sind als reine<br />

Erschließungszonen.<br />

Asam berichtete, wie stark das Lernhauskonzept<br />

die interne Organisation und die<br />

alltägliche Arbeit beeinflusst. So verliere<br />

die Fachschaft massiv an Bedeutung<br />

zugunsten des Jahrgangsstufenteams,<br />

das im Teamraum eine feste Anlaufstation<br />

innerhalb des Lernhauses habe.<br />

Ständig erfordere es der Alltag, gewohnte<br />

Denkmuster zu hinterfragen und<br />

Neues zu wagen. Das Kollegium, das<br />

überwiegend aus Lehrkräften besteht,<br />

die sich direkt an diese Schule beworben<br />

haben, nehme diese Herausforderungen<br />

hoch motiviert an. In wöchentlichen<br />

Konferenzen, die mangels eines<br />

Lehrerzimmers in der Aula stattfinden,<br />

finde derzeit die laufende Feinabstimmung<br />

statt.<br />

Auch bei den Schülern sei der Wandel<br />

spürbar: Während sich die jungen<br />

Jahrgänge schnell einlebten, falle den<br />

Älteren mit längerer Erfahrung an herkömmlichen<br />

Gymnasien das Neue noch<br />

nicht immer leicht.<br />

Alltag im „Lernhaus“<br />

Direktorin Susanne Asam zeigte sich<br />

insgesamt begeistert vom neuen Bau.<br />

Der Grundriss bringe zwar enorm lange<br />

Wege mit sich, aber das „Konzept<br />

einer strukturierten Offenheit“ sei aufgegangen.<br />

Kritik übte Asam bei den Rahmenbedingungen<br />

für den Ganztagsbetrieb:<br />

„Generell ist noch nicht durchdacht,<br />

welche Flächen und Rückzugsräume<br />

für guten Ganztag wirklich<br />

nötig sind.“<br />

Die neue Aula in Trudering:<br />

Schön oder nicht schön –<br />

das ist hier die Frage<br />

8 <strong>Münchner</strong> <strong>Lehrerzeitung</strong> Dezember/2013


Bildungspolitik<br />

<strong>BLLV</strong>-Präsident Klaus Wenzel: „Bildung<br />

gehört in den Mittelpunkt!“<br />

Direktorin Susanne Asam: „Ganztag – noch nicht<br />

durchdacht!“<br />

Architekt Felix Schürmann erläutert sein<br />

Konzept.<br />

<strong>Münchner</strong> <strong>Lehrerzeitung</strong><br />

Dezember/2013<br />

9


Bildungspolitik<br />

Die Flurzone im Lernhaus der Unterstufe<br />

Sylvia Dreher wundert sich über das kleine Klassenzimmer<br />

Leitlinien bieten Orientierung<br />

Hier setzen die neuen Leitlinien an. Nach<br />

gründlichem Austausch zwischen Architekten<br />

und Pädagogen stellen sie nicht<br />

nur tragfähige räumliche Konzepte für<br />

zeitgemäßes Lernen vor, sondern empfehlen<br />

auch ganz konkrete Flächenzahlen<br />

für die verschiedenen Schulstufen.<br />

Dabei werden auch Ganztagsbetrieb und<br />

Inklusion angemessen berücksichtigt.<br />

Damit liegen die Zahlen wesentlich<br />

höher als in der gegenwärtigen Praxis.<br />

Heiner Farwick, der Vizepräsident des<br />

BDA, machte deutlich: „Qualitätvoller,<br />

zukunftsfähiger Schulbau ist nicht zum<br />

Nulltarif zu haben!“ Auch Architektin<br />

Doris Gruber (BDA) sprach sich für eine<br />

Reform des Förderrechts aus. Dringend<br />

nötig sei ein Gesamtkonzept, das die<br />

verschiedensten Aspekte bündelt (Pädagogik,<br />

Energie, Brandschutz, Bautechnik...)<br />

und am Ende Korridore für flexible<br />

Lösungen im Einzelfall vor Ort eröffnet.<br />

Nun hängt es davon ab, ob die bayerische<br />

Bildungs- und Förderpolitik den<br />

Ball aufnimmt. In Baden-Württemberg<br />

werden bereits neue Empfehlungen für<br />

die Schulbauförderung erarbeitet.<br />

<strong>BLLV</strong>-Präsident Klaus Wenzel, der an<br />

den Leitlinien persönlich mitgearbeitet<br />

hat, stellte in seinem Statement mehrere<br />

Forderungen auf:<br />

• Jede Schule braucht auch beim<br />

Bau erheblich mehr Gestaltungsspielräume!<br />

• Guter Schulbau schützt generell die<br />

Gesundheit von Lehrkräften und<br />

Schülern, gerade auch hinsichtlich<br />

der Akustik!<br />

• In allen Phasen der Lehrerbildung<br />

müssen zeitgemäßer Schulbau und<br />

die damit verbundene veränderte<br />

Pädagogik und Didaktik ein zentrales<br />

Thema sein!<br />

Darüber hinaus warb Wenzel für die<br />

neue Schulbau-Handreichung des<br />

<strong>BLLV</strong>, eine ideale Ergänzung zu den<br />

vorgestellten Leitlinien.<br />

Martin Göb<br />

Bezugsadressen:<br />

Die Broschüre „Leitlinien für<br />

leistungsfähige Schulbauten<br />

in Deutschland“ steht auf der<br />

Website www.paedagogischearchitektur.de<br />

als kostenloser<br />

PDF-Download bereit.<br />

Ein kostenloses Druckexemplar<br />

kann per E-Mail an bestellungenmur@montag-stiftungen.de<br />

angefordert<br />

werden.<br />

Die <strong>BLLV</strong>-Handreichung „Schulen<br />

pädagogisch bauen“ ist zum<br />

Preis von € 10,- bei der Versandstelle<br />

des <strong>BLLV</strong> (versand@bllv.de)<br />

erhältlich.<br />

10 <strong>Münchner</strong> <strong>Lehrerzeitung</strong> Dezember/2013


Kommentar<br />

Von der „Spurgruppe“ fehlt seit Monaten jede Spur<br />

Freiham: Stadt prescht allein voran<br />

Es gab Zeiten, da wurde der Sachverstand<br />

des MLLV in Sachen Schulbau<br />

von der Stadt München geschätzt<br />

und nachgefragt. So wurde der MLLV<br />

im Rahmen der „Zukunftskonferenz“<br />

zum Bildungscampus Freiham eingebunden,<br />

die im vergangenen Februar<br />

stattfand. Viele MLLVler folgten der<br />

Einladung gern und brachten dort<br />

ihre Erfahrungen und Forderungen<br />

ein (MLZ berichtete). Auch danach<br />

lud das Referat für Bildung und Sport<br />

noch zweimal zu einem Treffen der<br />

„Spurgruppe“ ein, die den weiteren<br />

Prozess begleiten sollte. Auch dort<br />

war der MLLV vertreten. Seit Mai<br />

haben sich deren Spuren allerdings<br />

verloren.<br />

Very well alone?<br />

Stattdessen prescht die Stadt seitdem<br />

allein voran. So wurden die Rahmenplanungen<br />

für den neuen Stadtteil ohne<br />

jede Information oder Beteiligung des<br />

MLLV durchgewunken und damit wertvolle<br />

Chancen für einen attraktiven<br />

Bildungs- und Kulturcampus vermutlich<br />

endgültig vertan. Auch die Planung der<br />

Raumprogramme der einzelnen Schulen<br />

wurde ohne Anhörung der Verbände<br />

durchgezogen.<br />

Plötzlich brennt es im Referat terminlich<br />

an allen Ecken und Enden. Seltsam:<br />

Wenn wir in den vergangenen Jahren<br />

mit wachsender Eindringlichkeit einen<br />

vertieften Dialog über die Gestaltung<br />

des künftigen Bildungsstandorts Freiham<br />

einforderten, bekamen wir regelmäßig<br />

von Verantwortlichen der Stadt<br />

zu hören: „Ihr seid viel zu früh dran,<br />

das alles kommt erst viel später auf die<br />

Agenda.“ Jetzt, wo es eng wird, meint<br />

man wohl, nur noch ohne Zwischentöne<br />

voranzukommen.<br />

Freihamer Grundschulen:<br />

Wettbewerb entschieden!<br />

Eine weitere Überraschung gab es im<br />

Oktober, als die Stadt die Sieger eines<br />

Architektenwettbewerbs aus dem Hut<br />

zauberte, bei dem es um die Gestaltung<br />

der beiden Grundschulen ging, die in<br />

Freiham außerhalb des Bildungscampus<br />

gebaut werden. Auch in dieser Sache<br />

waren weder der MLLV noch der Örtliche<br />

Personalrat eingebunden gewesen. Und<br />

das, obwohl der erwählte Entwurf sogar<br />

als Blaupause für ganze fünf anstehende<br />

Neubauprojekte dienen soll! Nun bekommen<br />

wir voraussichtlich lauter Schulen,<br />

die außer „Teamräumen“ kein geeignetes<br />

Lehrerzimmer haben werden und<br />

von denen zumindest eine über keine<br />

brauchbare Aula verfügt. Von weiteren<br />

„Details“ ganz zu schweigen. Schade.<br />

So weit der Stand Mitte November. Mal<br />

sehen, wie die Geschichte weitergeht.<br />

Sonntagsreden?<br />

Stadtbaurätin Merk setzt dem gegenüber<br />

in der Novemberausgabe der<br />

„Standpunkte“ des <strong>Münchner</strong> Forums<br />

einen ganz anderen Akzent: „Wir müssen<br />

die Kommunikationsprozesse und<br />

Dialoge über die politischen und administrativen<br />

Grenzen hinaus führen.“<br />

Treffender kann man das Gebot der<br />

Stunde nicht auf den Punkt bringen. Den<br />

Worten müssen nur endlich wieder Taten<br />

folgen, bevor es endgültig zu spät ist!<br />

Es wäre mehr als bedauerlich, wenn<br />

das Referat für Bildung und Sport das<br />

zarte Pflänzchen „Beteiligung“ schon<br />

wieder verkümmern lassen würde.<br />

Der MLLV steht jedenfalls zum Gießen<br />

bereit!<br />

Martin Göb<br />

Martin Göb<br />

<strong>Münchner</strong> <strong>Lehrerzeitung</strong><br />

Dezember/2013<br />

11


Bildungspolitik<br />

Stadt München ehrt Heinrich Traublinger<br />

Präsident der Handwerkskammer für München<br />

und Oberbayern erhält Kerschensteiner-Medaille 2013<br />

Photo: Heribert Mühldorfer<br />

Die zweite Bürgermeisterin, Christine Strobl, überreicht Heinrich Traublinger die Kerschensteiner-Medaille<br />

In diesem Jahr wurde die Kerschensteiner–Medaille<br />

der Landeshauptstadt<br />

München an Heinrich Traublinger,<br />

den Präsidenten der Handwerkskammer<br />

für München und Oberbayern,<br />

für seinen langjährigen und<br />

innovativen Einsatz im beruflichen<br />

Schulwesen verliehen. Die 2. Bürgermeisterin<br />

Christine Strobl würdigte<br />

vor allem seinen Einsatz für Erhalt<br />

und Aufwertung der beruflichen<br />

Bildung in Deutschland, die gleichwertige<br />

Anerkennung der beruflichen<br />

und akademischen Bildung, die Öffnung<br />

des dualen Systems für besondere,<br />

auch schwächerer Zielgruppen,<br />

die Steigerung der Attraktivität des<br />

dualen Systems und die Verbreitung<br />

und Stärkung des dualen Systems<br />

in Europa.<br />

Die Idee zur Verleihung der Kerschensteiner<br />

– Medaille geht auf den Ehrenvorsitzenden<br />

des MLLV Christian Marek<br />

zurück, die das Schulreferat und der<br />

Stadtrat der Landeshauptstadt München<br />

dankbar aufgegriffen haben. Die<br />

Medaille wurde erstmals zum einhundertsten<br />

Jubiläum der Ernennung Georg<br />

Kerschensteiners zum Stadtschulrat der<br />

Stadt München im Jahr 1995 verliehen.<br />

Mit dieser Auszeichnung werden seither<br />

alljährlich Personen geehrt, die sich<br />

besonders um die Bildung von Kindern<br />

und Jugendlichen in München verdient<br />

gemacht haben. In diesem Jahr hat sich<br />

die Jury für Heinrich Traublinger, den<br />

Präsidenten der Handwerkskammer<br />

München und Oberbayern entschieden.<br />

Ausschlaggebend für diese Wahl waren<br />

seine jahrzehntelangen Verdienste auf<br />

dem Gebiet des beruflichen Schulwesens.<br />

Die zweite Bürgermeisterin der<br />

Stadt München Christine Strobl skizzierte<br />

in ihrer Laudatio den Lebensweg von<br />

Heinrich Traublinger nach und hob vor<br />

allem seinen Einsatz für den Erhalt und<br />

die Aufwertung der beruflichen Bildung<br />

hervor.<br />

Das Ziel seines Handelns war und<br />

ist die gleichwertige Anerkennung<br />

der beruflichen und akademischen<br />

Bildung, die Öffnung des dualen<br />

Systems für besondere, auch<br />

schwächerer Zielgruppen, die Steigerung<br />

der Attraktivität des dualen<br />

Systems und die Verbreitung und<br />

Stärkung des dualen Systems in<br />

Europa.<br />

12 <strong>Münchner</strong> <strong>Lehrerzeitung</strong> Dezember/2013


Bildungspolitik<br />

Gleichwertigkeit von beruflicher<br />

und allgemeiner Bildung –<br />

Studienberechtigung für Handwerksmeisterinnen<br />

und -meister<br />

Die Ausbildung im dualen System ist ein<br />

Stützpfeiler der Wirtschaft Münchens.<br />

Jeder fünfte Jugendliche in München ist<br />

in einem Ausbildungsberuf. Daher war<br />

und ist die Gleichwertigkeit von beruflicher<br />

und akademischer Bildung ein besonderes<br />

Anliegen von Heinrich Traublinger.<br />

Seinem beharrlichen und langjährigen<br />

Einsatz ist es zu verdanken, dass<br />

• in Bayern Handwerksmeisterinnen und<br />

-meister die uneingeschränkte Studienberechtigung<br />

erhalten haben.<br />

• gemeinsam mit der Hochschule München<br />

für angewandte Wissenschaften<br />

ein passgenaues Studienangebot für<br />

Meisterinnen und Meister etabliert<br />

wurde.<br />

• ein eigener Bachelor-Studiengang<br />

„Unternehmensführung“ geschaffen<br />

wurde.<br />

Zudem ist es ihm ein besonderes Anliegen,<br />

das Handwerk in der gesellschaftlichen<br />

Meinung wieder zu stärken und<br />

hervorzuheben. Daher wurde auf Initiative<br />

von Heinrich Traublinger im Jahr 2010<br />

ein Symposium zum Thema „Der Mensch<br />

beginnt nicht erst beim Akademiker“<br />

durchgeführt und gemeinsam mit Prof.<br />

Schleicher, Leiter der Abteilung Indikatoren<br />

und Analysen, Direktorat der OECD,<br />

ein gemeinsames Positionspapier entwickelt,<br />

das die Kernaussage enthält „Der<br />

Meisterbrief im Handwerk ist eine Spitzenqualifizierung,<br />

die ebenso wie viele<br />

akademische Abschlüsse im tertiären<br />

Bildungsbereich anzusiedeln ist.“<br />

Öffnung des dualen Systems für<br />

besondere, auch schwächere<br />

Zielgruppen<br />

„Jeder ausbildungswillige und ausbildungsfähige<br />

Jugendliche erhält einen<br />

Ausbildungsplatz im Handwerk, wenn<br />

auch nicht unbedingt am Wunschort<br />

und im Wunschberuf.“ Zu dieser Aussage<br />

steht der Präsident der Handwerkskammer.<br />

Daher hat er sich für<br />

benachteiligte und schwächere Zielgruppen<br />

mit folgenden Maßnahmen verstärkt<br />

eingesetzt:<br />

• Projekt zur aktiven Ansprache von<br />

Jugendlichen mit Migrationshintergrund<br />

mit dem Ziel, die Jugendlichen<br />

selbst sowie deren Eltern über die<br />

Möglichkeiten der Berufsausbildung<br />

zu informieren.<br />

• Passgenaue Vermittlung von Jugendlichen<br />

in Lehrstellen im Rahmen eines<br />

Matching-Projektes, wobei bewusst<br />

auch schwächere Jugendliche angesprochen<br />

wurden.<br />

• Projekt, mit dem Ziel junge, arbeitslose<br />

Fachkräfte in Spanien anzusprechen,<br />

bedarfsorientiert nachzuqualifizieren<br />

und in Handwerksbetriebe<br />

zu vermitteln (Projektstart 2012).<br />

Duales System in Europa<br />

etablieren<br />

In Europa setzt sich Heinrich Traublinger<br />

engagiert für die Belange des Handwerks<br />

und der beruflichen Bildung ein.<br />

In verschiedenen osteuropäischen<br />

Kerschensteiner-Medaille<br />

Das Gremium, welches<br />

entscheidet, an wen die<br />

Kerschensteiner-Medaille<br />

verliehen wird, setzt sich<br />

aus folgenden Personen<br />

zusammen:<br />

Vertreter der Politik, des Handwerks,<br />

der Industrie- und<br />

Handelskammer, der Wissenschaft,<br />

des MLLV, des Gemeinsamen<br />

Elternbeirates sowie die<br />

zweite Bürgermeisterin der<br />

Landeshauptstadt München<br />

Christine Strobl und Stadtschulrat<br />

Rainer Schweppe<br />

Staaten brachte er den Aufbau von<br />

leistungs-fähigen Handwerksorganisationen<br />

maßgeblich voran. Vor allem in<br />

Kroatien, Slowenien und Ungarn wurden<br />

die Partnerschaftsabkommen mit den<br />

dortigen Handwerksorganisationen<br />

genutzt, um wertvolle Hilfestellung und<br />

Unterstützung beim Aufbau moderner<br />

beruflicher Bildungssysteme zu geben.<br />

Heinrich Traublinger bedankte sich im<br />

Anschluss für die Auszeichnung. Er<br />

machte in seiner Rede deutlich, dass<br />

ihm als <strong>Münchner</strong> gerade auch die<br />

Zusammenarbeit mit seiner Heimatstadt<br />

am Herzen liege. Dabei forderte er die<br />

Kommunen und die Stadt München auf,<br />

auch weiterhin verstärkt mit der Handwerkskammer<br />

zu kooperieren.<br />

„Der Zweckverband der Meisterschulen<br />

am <strong>Münchner</strong> Ostbahnhof ist ein wunderbares<br />

Beispiel für die Früchte, die die<br />

erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen<br />

der Handwerkskammer und der Kommune<br />

trägt“, so Traublinger. Er hoffe<br />

auf weitere Erfolgsmodelle.<br />

Dr. Julia Bernreuther,<br />

Birgit Maria Mayer<br />

MLLV Presse-Team<br />

Anzeige<br />

<strong>Münchner</strong> <strong>Lehrerzeitung</strong><br />

Dezember/2013<br />

13


Dienstrecht und Besoldung<br />

Geburtstage<br />

Liebe Mitglieder,<br />

wir gratulieren allen Mitgliedern herzlich,<br />

die im November, Dezember und Januar<br />

50, 60, 65, 70, 75, 80, 85 oder 90 Jahre<br />

alt werden. Ab dann gelten unsere<br />

besonderen Glückwünsche jedes Jahr.<br />

Ihre Sabine Sattler<br />

Redakteurin<br />

Gauweiler<br />

Bauch<br />

Schönsiegel<br />

Müller<br />

Voraus<br />

Burkhardt<br />

Reuleaux<br />

Hartmann<br />

Appelt<br />

Mc Devitt<br />

Wiesner<br />

Bauer<br />

Hecker<br />

Götz<br />

Herle<br />

Mölter<br />

Huß<br />

Prenntzell<br />

Süßmann<br />

Schmieder<br />

Haimerl<br />

Sichlinger<br />

Roesler-Pasquay<br />

Hoyer<br />

Schaudeck<br />

Jungbeck<br />

Zieroff<br />

Skiba<br />

Koenen<br />

Leicht<br />

Olbrich<br />

Krebs<br />

Promm<br />

Rösner<br />

Goigner<br />

Wiedmann<br />

Paulini<br />

Hemmer<br />

Schilling-Klöckner<br />

Hofmann<br />

Leuthold<br />

Wintergerst<br />

Breittruck-Siegesleitn<br />

Baumgartner<br />

Güll<br />

Marek<br />

Dichtl<br />

Sander-Leuchtma<br />

Busch<br />

Elsner<br />

Detsch<br />

Foscari<br />

Maier-Preuschl<br />

Abd<br />

Waszak<br />

Poth<br />

Lütticken<br />

Stumpf<br />

Hildegard<br />

Kreszentia<br />

Rosemarie<br />

Hermine<br />

Karl Fr.<br />

Sophie<br />

Margaret<br />

Hilde<br />

Irmgard<br />

Irina<br />

Christl<br />

Margarete<br />

Gudrun<br />

Franz<br />

Alfred<br />

Ursula<br />

Anneliese<br />

Petra<br />

Ulrike<br />

Christian<br />

Sylvia<br />

Ingrid<br />

Inge<br />

Birgit<br />

Helmut<br />

Josef<br />

Udo Franz<br />

Heinrich<br />

Rosemarie<br />

Elisabeth<br />

Marianne<br />

Franz<br />

Barbara<br />

Carolina<br />

Monika<br />

Martha<br />

Richard<br />

Monika<br />

Hildegard<br />

Elisabeth<br />

Ellinor<br />

Brigitte<br />

Christa<br />

Theresia<br />

Martin<br />

Johanna<br />

Erna<br />

Ingrid<br />

Angela<br />

Alja<br />

Bernhard<br />

Angelika<br />

Elvira<br />

El Mouna<br />

Marion<br />

Angelika<br />

Sabine<br />

Christine<br />

„Münchenzulage“ – Stand ab 1.1.2014<br />

Die Zulage - für Beamte „Ballungsraumzulage“,<br />

für Arbeitnehmer „Ergänzende<br />

Leistung“ - wird in unveränderten<br />

gleichen Beträgen für die<br />

beiden Beschäftigtengruppen bezahlt:<br />

Höhe der monatlichen Leistung<br />

• Grundbetrag: 75,00 € (bei Teilzeit<br />

entsprechend der Teilzeitquote)<br />

• Anwärter/innen: 37,50 €<br />

• Kinderzuschlag: 20,00 €<br />

(je Kind mit Kindergeldberechtigung,<br />

entsprechend der Teilzeitquote)<br />

Die Zahlung wird von Amts wegen vorgenommen,<br />

also ohne Antragsstellung.<br />

Voraussetzung<br />

Dienststelle und Hauptwohnsitz müssen<br />

im gemäß „Landesentwicklungsprogramm<br />

Bayern“ (LEP) definierten Verdichtungsraum<br />

München liegen, das<br />

sind derzeit folgende Gemeinden:<br />

Alling, Anzing, Aschheim, Baierbrunn,<br />

Berg, Dachau, Ebersberg, Eching,<br />

Eichenau, Emmering, Erding, Feldafing,<br />

Feldkirchen, Forstern, Forstinning,Freising,<br />

Fürstenfeldbruck, Garching bei<br />

München, Gauting, Germering, Gilching,<br />

Gräfelfing, Grafing b. München, Grafrath,<br />

Grasbrunn, Gröbenzell, Grünwald,<br />

Haar, Hallbergmoos, Hebertshausen,<br />

Herrsching a. Ammersee, Höhenkirchen-Siegertsbrunn,<br />

Hohenbrunn,<br />

Ismaning, Karlsfeld, Kirchheim bei<br />

München, Kirchseeon, Kottgeisering,<br />

Krailling, Maisach, Mammendorf, Markt<br />

Schwaben, Landeshauptstadt München,<br />

Neubiberg, Neufahrn b. Freising, Neuried,<br />

Oberhaching, Oberschleißheim,<br />

Oberschweinbach, Olching, Ottenhofen,<br />

Ottobrunn, Planegg, Pliening, Pöcking,<br />

Poing, Puchheim, Pullach i. Isartal,<br />

Putzbrunn, Röhrmoos, Schäftlarn,<br />

Schöngeising, Seefeld, Starnberg,<br />

Taufkirchen, Türkenfeld, Tutzing, Unterföhring,<br />

Unterhaching, Unterschleißheim,<br />

Vaterstetten, Vierkirchen, Weßling,<br />

Wörth, Wörthsee, Zorneding.<br />

Neben den bereits erfolgten Änderungen<br />

- meist Ausweitungen - des regionalen<br />

Berechtigungskreises gemäß<br />

aktuellem LEP, werden für die Zulage<br />

aber auch die Grenzbeträge den Besoldungs-<br />

bzw. Entgelterhöhungen entsprechend<br />

angepasst.<br />

Einkommensgrenzen<br />

Die Zahlung erfolgt nur bis zum Erreichen<br />

von Grenzbeträgen. Maßgebend<br />

ist das Grundgehalt (ohne Familienzuschlag<br />

und weitere andere Bezügebestandteile)<br />

bzw. das Entgelt, das bei<br />

Vollzeitbeschäftigung zusteht bzw.<br />

zustünde.<br />

ab 1. Januar 2014 Beamte Arbeitnehmer<br />

Einkommensgrenzen Grundgehalt Entgelt<br />

Grenzbetrag 3.258,40 € 3.265,01 €<br />

Kindergrenzbetrag 4.542,49 € 4.546,74 €<br />

Grenzbetrag<br />

Anwärter/Auszubildende<br />

1.153,26 € 1.154,17 €<br />

Leider sind weder die bezahlten Beträge ein wirklicher Ausgleich der höheren Lebenshaltungskosten<br />

in den betroffenen Regionen noch sind die Einkommensgrenzbeträge<br />

hoch genug angesetzt. Verbesserungsbedarf besteht vor allem für Lehramtsanwärter/innen<br />

(nur Fach- und Förderlehreranwärter gehen nicht völlig leer aus),<br />

für die die Lebenshaltungskosten ja nicht geringer sind, weil sie sich in der Ausbildung<br />

befinden – im Gegenteil!<br />

Oswald Hofmann, Abteilungsleiter Dienstrecht und Besoldung<br />

14 <strong>Münchner</strong> <strong>Lehrerzeitung</strong> Dezember/2013


Verbandsleben<br />

Volleyballturnier 2014<br />

Der MLLV veranstaltet auch im Jahr 2014 wieder sein traditionelles Volleyballturnier für <strong>Münchner</strong> Lehrermannschaften.<br />

!<br />

Termin: Freitag, den 14. Februar 2013<br />

13:30 Uhr – 19:00 Uhr<br />

ab 13:00 Uhr Einspielmöglichkeit<br />

Ort:<br />

Elly-Heuss-Realschule<br />

Ungsteinerstr. 46, 81539 München<br />

Anmeldungen an: sylvia.dreher@gmx.de, Tel.: 089-680 63 55<br />

Anmeldeschluss: 7. Februar 2013<br />

Teilnahmebedingungen:<br />

1. Möglichst Schulmannschaften<br />

2. Mindestens zwei Frauen müssen während des Spiels<br />

im Einsatz sein.<br />

3. Eine MS kann mit einer zugehörigen Sprengel GS eine<br />

Mannschaft bilden. Jede Mannschaft bringt bitte ihren<br />

eigenen Ball und eine Schiedsrichterpfeife mit.<br />

Anmeldungen sind auch per Fax oder schriftlich an die Geschäftsstelle des MLLV, Bavariaring 37, 80336 München möglich.<br />

Anmeldung „Volleyballturnier 2014“, Termin 14. Februar 2014<br />

________________________________________________________________________________________<br />

Schule<br />

________________________________________________________________________________________<br />

Mannschaftsführer, Telefon<br />

Ich würde mich freuen, zahlreiche Mannschaften bei unserem Turnier begrüßen zu können. Anschließend treffen wir uns<br />

zur traditionellen Siegerehrung im „Poseidon“ am Karl-Preis-Platz 1. Sylvia Dreher<br />

Anzeige<br />

<strong>Münchner</strong> <strong>Lehrerzeitung</strong><br />

Dezember/2013<br />

15


Kinderhilfe<br />

Hohe Auszeichnung für „Frühstücksprojekt denkbar“<br />

Edeltraud Jornitz-Foth und Waltraud Lučić nehmen mit großer<br />

Freude den Preis entgegen.<br />

Sieglinde Stanzl und Brigitte Eisenhut, Mitarbeiterinnen des Projektteams<br />

denkbar, freuen sich ebenfalls über die Auszeichnung.<br />

Das <strong>BLLV</strong>-Frühstücksprojekt denkbar<br />

ist mit dem Award der Cleven Stiftung<br />

„fit4future 2013“ ausgezeichnet worden.<br />

Mit dem Preis ehrt die Stiftung<br />

einmal im Jahr Projekte, die sich um<br />

die Gesundheit von Kindern und<br />

Jugendlichen verdient machen. Er<br />

wird jeweils für ein Projekt in den<br />

Kategorien „Ernährung“, „Bewegung“<br />

und „Ernährung/Bewegung“ vergeben.<br />

Die Vizepräsidentin des Bayerischen<br />

Lehrer- und Lehrerinnenverbandes,<br />

Waltraud Lučić, und Projektleiterin,<br />

Edeltraut Jornitz-Foth, nahmen<br />

den Preis in der Kategorie „Ernährung“<br />

bei einer Gala in Bad Griesbach<br />

in Empfang. „Die Auszeichnung<br />

spornt uns an, weiterzumachen“,<br />

erklärte Lučić. Bislang hätten sich<br />

über 100 Schulen in Bayern an dem<br />

Frühstücksprojekt beteiligt. „Wir<br />

haben weit über 5.000 Kinder und<br />

Jugendliche an allen Schularten<br />

erreicht.“ Lučić sieht in den Zahlen<br />

eine Bestätigung dafür, dass der<br />

Bedarf im wohlhabenden Bayern<br />

offensichtlich sehr groß sei.<br />

„Wir könnten noch wesentlich mehr<br />

Schulen begleiten, doch dafür brauchen<br />

wir noch mehr Unterstützung.“<br />

Lučić dankte allen Beteiligten, die sich<br />

mit hohem Einsatz um das Projekt<br />

bemühten. „Dazu gehören nicht nur<br />

die Kolleginnen in München, die die<br />

denkbar organisatorisch begleiten,<br />

sondern vor allem auch die Schulen<br />

vor Ort. Ohne engagierte Schulleitungen<br />

und Frühstückslotsen, ohne das<br />

Engagement vieler Eltern und Kommunen<br />

wäre das Frühstücksprojekt<br />

nicht möglich.“<br />

Lučić hofft, dass die Auszeichnung der<br />

Cleven Stiftung Anlass für Politik und<br />

Unternehmen ist, das Projekt weiter zu<br />

unterstützen. „Unsere Kapazitäten sind<br />

begrenzt, gleichzeitig steigt der Bedarf.“<br />

Es mache sie betroffen, dass<br />

die Zahl der Kinder, die hungrig in die<br />

Schule kämen und nicht ausreichend zu<br />

essen bekämen, steige. Lučić appellierte<br />

an die Bayerische Staatsregierung,<br />

solche Informationen nicht einfach<br />

hinzunehmen, sondern zu handeln.<br />

Armut grenze aus - Ausgrenzung dürfe<br />

aber in einem christlich-sozialen Bundesland<br />

nicht toleriert werden. „Wir<br />

waren zwar schon vor Projektbeginn<br />

davon ausgegangen, dass in einigen<br />

Schulen bis zu 70 % der Kinder mit<br />

leerem Magen im Unterricht sitzen<br />

würden, sind dann aber doch erschrocken,<br />

wie konsequent unsere Einschätzung<br />

bestätigt wurde.“<br />

Ziel der denkbar sei es, pragmatisch<br />

und unbürokratisch zu helfen. Auf den<br />

Weg gebracht haben die denkbar die<br />

Benefizaktion Sternstunden des Bayerischen<br />

Rundfunks in Kooperation mit der<br />

<strong>BLLV</strong>-Kinderhilfe. Das Schulfrühstück<br />

wird auch vom Bayerischen Kultusministerium<br />

in Form von Anrechnungsstunden<br />

unterstützt.<br />

Derzeit leben rund 150.000 Mädchen<br />

und Jungen an der Armutsgrenze - jedes<br />

vierte Kind in Bayern. „Viele von ihnen<br />

haben nicht genug zu essen und nehmen<br />

auch nicht an einem kindgerechten<br />

Leben teil, weil es sich ihre Eltern nicht<br />

16 <strong>Münchner</strong> <strong>Lehrerzeitung</strong> Dezember/2013


Kinderhilfe<br />

leisten können. Wir wissen, dass Kinder<br />

aus sozioökonomisch benachteiligten<br />

Familien anhaltend mangelernährt sind<br />

und oft hungrig in die Schule oder in den<br />

Kindergarten kommen.“ Sie seien unkonzentriert<br />

und schnitten im Leistungsvergleich<br />

deutlich schlechter ab als gut<br />

versorgte. „Wie sich herausgestellt hat,<br />

gibt es aber auch viele Kinder aus<br />

besser gestellten Familien, die allein<br />

gelassen werden und ihren Alltag mehr<br />

oder weniger selber bewältigen müssen“,<br />

betonte Lučić. Das Schulfrühstück<br />

denkbar wende sich deshalb an alle,<br />

die Hilfe brauchen und Hilfe annehmen<br />

wollten. „Unser Ziel ist es, eine flächendeckende<br />

und schulartübergreifende<br />

Versorgung aufzubauen, wobei die<br />

Schulen die Freiheit haben, die finanziellen<br />

Zuwendungen so einzusetzen, wie<br />

es vor Ort am sinnvollsten ist.“ Armut<br />

und Verwahrlosung seien leider in vielen<br />

Familien zum Thema geworden - „wir<br />

dürfen das nicht ignorieren, sondern<br />

stehen in der Pflicht zu helfen.“ „Die<br />

Schulen können Bedarf anmelden und<br />

erhalten vor allem konzeptionelle Unterstützung,<br />

um allen Kindern, die zu<br />

Hause kein Frühstück bekommen, einen<br />

gesunden Imbiss anbieten zu können“,<br />

erklärte Lučić. Wie das Frühstück zubereitet,<br />

wo und wann es eingenommen<br />

werde, regle die Schule selbst. Begleitet<br />

werde das Ernährungsprojekt von<br />

„Frühstückslotsen“, die vor Ort beim<br />

Organisieren helfen, sich um Details<br />

kümmern und die Lehrkräfte entlasten.<br />

Sie erhalten für ihren Einsatz eine geringe<br />

Aufwandsentschädigung. Die<br />

Heranwachsenden erhielten Informationen<br />

über ganzheitliche Lebensweise.<br />

„Von Anfang an wurde den Schulen<br />

bei Gestaltung und Durchführung des<br />

Schulfrühstücks kein allgemeinverbindliches<br />

Patentrezept an die Hand gegeben.<br />

Wie sich zeigt, kommen an den<br />

geförderten Schulen unterschiedliche<br />

Menschen aus unterschiedlichen Organisationen<br />

und Gruppierungen als<br />

Frühstückslotsen zum Einsatz. Senioren,<br />

Eltern, Verwandte helfen mit, genauso<br />

wie Lehrkräfte, Fördervereine, Kirchen<br />

Das <strong>BLLV</strong>-Projekt erhält den<br />

Award der Cleven Stiftung<br />

fit4future. Für Vizepräsidentin<br />

Waltraud Lučić ein Ansporn:<br />

„Es gibt viele hungrige Kinder<br />

in Bayern. Sie brauchen Hilfe“<br />

oder Jugendliche, die ein freiwilliges<br />

soziales Jahr absolvieren. Wichtig ist<br />

uns lediglich, dass die Kinder einen<br />

Bezug zum jeweiligen Frühstückslotsen<br />

aufbauen können - nur so werden sie<br />

gerne am Schulfrühstück teilnehmen.“<br />

Auf Anfrage vermitteln wir Ihnen<br />

gerne Schulen, in denen das Projekt<br />

denkbar umgesetzt wird. Bei<br />

Interesse wenden Sie sich bitte an<br />

das Projektteam denkbar im <strong>BLLV</strong>,<br />

Tel: 089 / 72100 864. Weitere Informationen<br />

zum Schulfrühstück<br />

finden Sie auf der <strong>BLLV</strong>-Homepage<br />

unter www.denkbar.bllv.de oder<br />

unter http://www.facebook.com/<br />

bllv. kinderhilfe<br />

Das Frühstücksprojekt – für einen gesunden Start in den Schultag.<br />

Umfragen belegen, dass immer<br />

weniger Kinder und Jugendliche ein<br />

gesundes und nahrhaftes Frühstück<br />

bekommen, bevor sie in die Schule<br />

gehen. Fehlende und ungesunde<br />

Ernährung führen nicht nur zu gesundheitlichen<br />

Folgen, sondern auch<br />

zu Defiziten in der Aufmerksamkeit,<br />

sowie Merk- und Leistungsfähigkeit<br />

der betroffenen Kinder.<br />

Das Frühstücksprojekt von Kinder<br />

ohne Hunger e. V., hat es sich zum<br />

Ziel gesetzt, allen Kindern in München<br />

ein gesundes und nahrhaftes Frühstück<br />

zu ermöglichen. Nur so können<br />

gerade Kinder aus Familien, die nicht<br />

für die wichtigste Mahlzeit des Tages<br />

sorgen können, optimal in den Schultag<br />

starten. Im Gespräch mit „denkbar“,<br />

einer Initiative der <strong>BLLV</strong> Kinderhilfe,<br />

wurde deutlich, dass deren Möglichkeiten<br />

an weiteren Frühstückprojekten in<br />

München bereits ausgeschöpft sind.<br />

Aus diesem Grund kann Kinder ohne<br />

Hunger e. V. <strong>Münchner</strong> Schulen in beratender<br />

und finanzieller Hinsicht helfen.<br />

Kinder, die ohne reichhaltige Mahlzeiten<br />

aufwachsen, gibt es auch im reichen<br />

München und vielleicht auch an Ihrer<br />

Schule. Um diesen Kindern eine gesunde<br />

Ernährung und somit eine faire<br />

Chance zu geben, bieten wir Ihnen<br />

unsere Unterstützung an. Haben<br />

Sie Interesse an Ihrer Schule ein Frühstücksprojekt<br />

für Ihre Schüler anzubieten,<br />

dann unterstützen wir Sie nicht nur<br />

in beratender Funktion, sondern vor<br />

allem auch finanziell.<br />

Für alle<br />

Kinder!<br />

Bitte helfen Sie uns, den Kindern zu<br />

helfen. Brauchen Sie Unterstützung?<br />

Dann melden Sie sich bitte bei:<br />

Dr. Sybille Bayerl<br />

Mail: sybille.bayerl@kinder-ohnehunger.org<br />

Telefon: 0172 – 374 62 08<br />

oder Sybille Hohnhaus<br />

Mail: sybille.hohnhaus@kinder-ohnehunger.org,<br />

Telefon: 0172 – 266 09 95<br />

<strong>Münchner</strong> <strong>Lehrerzeitung</strong><br />

Dezember/2013<br />

17


Berufswissenschaft<br />

Ergänzung & Erweiterung der Richtlinien zur<br />

Ökonomischen Verbraucherbildung Bayern (3)<br />

Abb. 2: Grundlegende Dimensionen einer umfassenden Verbraucherbildung<br />

Kanon der Allgemeinbildung aufgenommen<br />

werden. Notwendig dafür<br />

ist die Konzeption einer Ernährungs-,<br />

Gesundheits- und Verbraucherbildung,<br />

die kompetenzorientiert erfolgt,<br />

deren Basis sich nicht ausschließlich<br />

an den Fachsystematiken der Bezugswissenschaften<br />

orientiert, sondern<br />

Lebensweltbezug und Alltagstauglichkeit<br />

in das Unterrichtsgeschehen<br />

integriert und damit auf die relevanten<br />

Aspekte und Perspektiven der<br />

Bewältigung und Gestaltung des<br />

eigenen Lebens ausrichtet.<br />

Werner Brandl M.A., Institutsrektor<br />

Staatsinstitut für die Ausbildung von<br />

Fachlehrern in München hat diese<br />

Arbeit geschrieben, die nun als<br />

Reihe in der MLZ veröffentlicht wird.<br />

Mit der Ergänzung der ökonomischen<br />

Verbraucherbildung um die Aspekte<br />

einer allgemeinen Verbraucherbildung<br />

und Erweiterung um eine Ernährungsund<br />

Gesundheitsbildung (vgl. Abb. 2)<br />

werden nicht nur die offensichtlichen<br />

konzeptionellen Leerstellen gefüllt,<br />

sondern auch dem Umstand Rechnung<br />

getragen, dass gesamtgesellschaftlich<br />

als problematisch definierte<br />

ernährungs-, verbraucher- und gesundheitsrelevante<br />

Defizite als solche<br />

wahrgenommen und eine bildungspolitisch<br />

verantwortliche Verankerung<br />

erfahren, die die zunehmenden ernährungsbezogenen<br />

Gesundheitsprobleme,<br />

individuellen Verhaltensunsicherheiten<br />

und gesellschaftlichen<br />

Belastungssituationen in den Bereichen<br />

Ernährung und Konsum thematisiert.<br />

Darüber hinaus wird damit der Anspruch<br />

aller Schülerinnen und Schüler<br />

formuliert, sie mit den Kompetenzen<br />

auszustatten, die ihnen eine<br />

selbstbestimmte Lebensgestaltung<br />

in und verantwortliche Teilhabe an<br />

unserer Gesellschaft gestatten. Die<br />

Aneignung und Entwicklung von<br />

Kernkompetenzen im Zusammenhang<br />

mit Esskultur, Konsumverhalten<br />

und Gesunderhaltung stellen eine<br />

Aufgabe dar, der sich Unterricht und<br />

Erziehung in allen Schularten und<br />

Jahrgangsstufen stellen müssen und<br />

als Bildungsauftrag für alle Schülerinnen<br />

und Schüler ausgewiesen wird –<br />

gleichgewichtig und gleichwertig wie<br />

Lesen, Schreiben, Rechnen ... Kinder<br />

und Jugendliche haben ein Recht auf<br />

eine Grundbildung für die alltägliche<br />

Lebensgestaltung in der modernen<br />

Konsumgesellschaft – inklusive einer<br />

Ernährungs-, Gesundheits- und<br />

Verbraucherbildung! Eine solche<br />

Haltung gegenüber einer als essentiell<br />

verstandenen Ernährungs-,<br />

Gesundheits- und Verbraucherbildung<br />

dokumentiert zudem gegenüber<br />

Eltern, Politik und Gesellschaft, dass<br />

man den ernährungs-, gesundheitsund<br />

verbraucherspezifischen Kompetenzen<br />

eine prominente Stellung<br />

zuweist und damit anerkennt, dass<br />

sie zurecht in einen erweiterten<br />

Eine umfassende und kontinuierliche<br />

Ernährungs-, Gesundheits- und Verbraucherbildung<br />

kann nur gewährleistet<br />

werden, wenn sie in durchgängige<br />

und langfristig angelegte Lernprozesse<br />

eingebettet wird und von<br />

den Lehrkräften in Unterrichtssequenzen<br />

geplant, unterrichtlich umgesetzt,<br />

didaktisch- methodisch auf<br />

professionellem Niveau durchgeführt<br />

und pädagogisch verantwortet werden<br />

kann. Punktuelle Projekte und<br />

temporäre Programme, ebenso der<br />

Einbezug externer Lernorte und<br />

Expertise, die zweifelsohne einen<br />

wertvollen Beitrag zur Ernährungs-,<br />

Gesundheits- und Verbraucherbildung<br />

leisten, können ihre Wirkung<br />

allerdings nur langfristig entfalten<br />

und aufrechterhalten, wenn sie in<br />

einen konzeptionellen Rahmen und<br />

unterrichtliche Kontexte eingebunden<br />

werden. Erst die Verbindlichkeit<br />

als Richtlinie und eine Verankerung,<br />

die fachlich wie fachdidaktisch und<br />

methodisch professionellen Ansprüchen<br />

genügt, können im Sinne eines<br />

lebensbegleitenden Lernens erst eine<br />

dauerhafte und nachhaltige praktische<br />

Wirksamkeit der Ernährungs-,<br />

Gesundheits- und Verbraucherbildung<br />

sicherstellen.<br />

18 <strong>Münchner</strong> <strong>Lehrerzeitung</strong> Dezember/2013


FG Schulverwaltung / FG Seminar / Berufswissenschaft<br />

Guter Unterricht ist erwünscht!<br />

Die Fachgruppen Schulverwaltung und Seminar zusammen mit der Fachlichen Leiterin Frau<br />

Müller, die im Rahmen der Versammlung feierlich in den Vorruhestand verabschiedet wurde.<br />

Es gibt Untersuchungen, die hauen<br />

selbst erfahrene Lehrkräfte um: Die<br />

Hattie-Studie zeigte auf, dass der<br />

sog. offene Unterricht nur unwesentlich<br />

am Ergebnis „Maßnahme schadet“<br />

vorbeikommt, während instruktive<br />

Unterrichtsformen qualitativ fast<br />

die Bewertung „Maßnahme ist äußerst<br />

erfolgreich“ erhält.<br />

Die beiden Fachgruppen Schulverwaltung<br />

und Seminar treffen sich einmal<br />

im Jahr, um sich auszutauschen und<br />

die gemeinsame Arbeit zu reflektieren.<br />

20 Schulrätinnen und SeminarrektorInnen<br />

folgten der Einladung und waren<br />

gebannt und beeindruckt von den Ausführungen<br />

zum Thema „Guter Unterricht“.<br />

Schulamtsdirektor a. D. Rainer<br />

Maras, langjähriger Autor, prägt mit<br />

seinen Veröffentlichungen seit Jahrzehnten<br />

die Lehrerbildung in Bayern.<br />

Er ist auch im Ruhestand fachlich und<br />

als Lernbegleiter an einer <strong>Münchner</strong><br />

Grundschule tätig. Seine Darlegungen<br />

wurden sofort konkret und kritisch.<br />

„Guter Unterricht ist erwünscht, er ist<br />

ein grundlegendes und sehr aktuelles<br />

Thema. Sowohl in der gelenkten wie<br />

auch in der offenen Form können Unterrichtskonzepte<br />

zu „gutem Unterricht“<br />

führen.“ Rainer Maras warnte davor, das<br />

selbstständige und schülerzentrierte<br />

Lernen zu missbilligen. Vielmehr sollten<br />

sich die Lehrkräfte bekannter schulpädagogischer<br />

Positionen besinnen.<br />

Die Basisfaktoren guten Unterrichts sind<br />

Kriterien für den Vollzug gelingenden<br />

Unterrichtens und Erziehens. Allerdings<br />

darf kein starrer Katalog von Beurteilungsmerkmalen<br />

dazu verführen, die<br />

Komplexität von Unterricht umfassend<br />

zu bewerten. „Unterricht ist ein Prozess.<br />

Eine eindeutige Trennung von Wahrnehmung<br />

und Bewertung ist für den<br />

Sachverhalt Unterricht nicht oder kaum<br />

möglich.“<br />

Der Referent blieb Hinweise zur<br />

Praxis guten Unterrichts nicht<br />

schuldig:<br />

• Qualitätssicherung findet in gelenkten<br />

(die Lehrkraft lehrt) und<br />

offenen (die Lehrkraft hält) Unterrichtsformen<br />

statt.<br />

• Die Schüler/innen reflektieren über<br />

das Lernen: Eigene Vorstellungen,<br />

Denk-, Lern- und Lösungswege<br />

werden bewusstgemacht und<br />

dargelegt.<br />

• Es finden Rückmeldungen über die<br />

Arbeit an die Schüler/innen und<br />

Lehrkraft statt. Hierbei werden<br />

Kompetenzen im Detail aufgezeigt.<br />

Gerne wurde im Anschluss an den<br />

Vortrag die Gelegenheit zum gedanklichen<br />

Austausch und fachlichen Diskurs<br />

genützt. Die Teilnehmer/innen aus beiden<br />

Fachgruppen nehmen Impulse und<br />

Motivation für die anstehende Arbeit im<br />

noch jungen Schuljahr dankbar mit.<br />

Beate Eckert-Kalthoff<br />

CASA DE LA MUSICA<br />

14 Locations in München und<br />

Umgebung. Auch in Schulen.<br />

Anzeige<br />

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<strong>Münchner</strong> <strong>Lehrerzeitung</strong><br />

Dezember/2013<br />

19


Forum Demokratie<br />

Jugendliche im Holocaust<br />

Tag der Quellen – Nacht der Zeitzeugen<br />

Hunderte Kinder und Jugendliche<br />

haben in der Zeit des Nationalsozialistischen<br />

Regimes ihre Erlebnisse,<br />

Schmerzen und Hilferufe in Tagebüchern,<br />

Briefen und auch Aufsätzen<br />

niedergeschrieben. Bisher nicht<br />

veröffentlichte Dokumente wurden<br />

jetzt u. a. vom Institut für Zeitgeschichte<br />

zusammengetragen.<br />

Schülerinnen und Schüler von 14<br />

<strong>Münchner</strong> Schulen (11 Gymnasien,<br />

eine Realschule und zwei Mittelschulen)<br />

haben am „Tag der Quellen“ diese<br />

Tagebucheinträge auf der Bühne des<br />

<strong>Münchner</strong> Volkstheaters vorgelesen.<br />

Indem sie den historischen Dokumenten<br />

ihre Stimme verliehen, führten sie<br />

den Zuschauern die Geschehnisse aus<br />

der Sicht von Kindern und Jugendlichen<br />

eindrucksvoll vor Augen. Mit<br />

verschiedenartigsten Inszenierungen<br />

trugen die Schülerinnen und Schüler<br />

die von ihnen ausgewählten Texte in<br />

einer 20minütigen Präsentation vor.<br />

Am Abend nahm dann jeweils ein Vertreter<br />

der teilnehmenden Schulen an<br />

der „Nacht der Zeitzeugen“ teil, die in<br />

Zusammenarbeit mit dem Bayrischen<br />

Rundfunk und dem Institut für Zeitgeschichte<br />

stattfand. Hierzu waren Charlotte<br />

Knobloch, Präsidentin der Israelitischen<br />

Kultusgemeinde für München<br />

und Oberbayern und Heinz Hesdörffer<br />

zu einem Gespräch mit Prof. Andreas<br />

Bönte vom Bayrischen Rundfunk<br />

gekommen. Die Schülerinnen und<br />

Schüler hatten im Anschluss an die<br />

ergreifenden Schilderungen die Möglichkeit,<br />

Fragen an die beiden Überlebenden<br />

des Holocausts zu stellen.<br />

Christian Stückl, der Intendant des<br />

<strong>Münchner</strong> Volkstheaters bedankte<br />

sich zum Abschluss der von über<br />

1000 Schülern besuchten Veranstaltung<br />

herzlich für das gezeigte Engagement<br />

aller Beteiligten.<br />

Birgit Dittmer-Glaubig<br />

20 <strong>Münchner</strong> <strong>Lehrerzeitung</strong> Dezember/2013


Forum Demokratie<br />

Metin Sirli aus der M10 begleitet die Lesung mit seinem Cello.<br />

Schülerinnen und Schüler der Mittelschule<br />

an der Simmernstraße lesen<br />

aus Tagebüchereinträgen jüdischer<br />

Kinder und Jugendlicher zur Zeit des<br />

Nationalsozialismus.<br />

<strong>Münchner</strong> <strong>Lehrerzeitung</strong><br />

Dezember/2013<br />

21


Praxistipp<br />

Baby-Bedenkzeit-Projekt in der MS an der Simmernstraße<br />

In einem viertägigen Seminar können Jugendliche erleben, wie ein Kind ihr Leben verändern würde.<br />

Jugendliche träumen häufig davon,<br />

schon bald eine eigene „richtige“<br />

Familie zu gründen. Ein eigenes Kind<br />

scheint der Weg ins Glück sowie die<br />

Erfüllung des Wunsches nach Anerkennung<br />

und Liebe zu sein. Dass<br />

frühe Schwangerschaften jedoch<br />

meist nur mit körperlicher und psychischer<br />

Überforderung, einem<br />

schwierigen Start ins Berufsleben<br />

sowie Geldsorgen und Beziehungskonflikten<br />

verbunden sind, sehen die<br />

Jugendlichen dabei kaum. Eskalierende<br />

Situationen bis hin zur Vernachlässigung<br />

des Neugeborenen sind dann<br />

häufige Folgen. Hilfsangebote und<br />

Gewaltpräventionsangebote setzen in<br />

der Regel erst nach der Geburt des<br />

Kindes ein, wenn die Hilflosigkeit<br />

schon schwerwiegende Konsequenzen<br />

nach sich gezogen hat.<br />

Hier setzt das Projekt „Baby-Bedenkzeit“<br />

der heilpädagogischen psychotherapeutischen<br />

Kinder- und Jugendhilfe<br />

e. V. (hpkj) an. In einem viertägigen<br />

Seminar, das auf einem Konzept von<br />

Ingrid Lanfranco basiert, und einem<br />

„Elternpraktikum“ gleichkommt, können<br />

Jugendliche erleben, wie ein Kind ihr<br />

Leben verändern würde. Sie erfahren in<br />

einer realitätsnahen Situation, wie es<br />

sich anfühlt, Mutter bzw. Vater zu sein.<br />

Schon zum zweiten Mal bekamen die<br />

Schülerinnen und Schüler der neunten<br />

Klassen der MS an der Simmernstraße<br />

die Möglichkeit, ihre Belastbarkeit mit<br />

Hilfe des „Real Care Babys“ zu testen,<br />

praktische Erfahrungen zu sammeln und<br />

das konkrete Erleben einer Elternschaft<br />

zu erproben. In einem Vorgespräch wurden<br />

die vier (diesmal nur) Mädchen auf<br />

die dreitägige Rund-um-die-Uhr-Versorgung<br />

vorbereitet. Sie lernten sich sowohl<br />

auf nächtliche Störungen, als auch<br />

auf ständigen Forderungen nach Zuwendung<br />

einzustellen. „Wie genervt bin<br />

ich?“, wenn das Baby mich ständig<br />

braucht. Die Schülerinnen konnten an<br />

sich genau beobachten, was mit ihnen<br />

passiert, wenn sie diesen ständigen<br />

Stresssituationen ausgeliefert sind. Für<br />

„unlösbare“ Situationen hatten die Teilnehmerinnen<br />

eine Notfallnummer, die<br />

ihnen Tag und Nacht zur Verfügung stand.<br />

Wie im vergangenen Jahr waren auch<br />

diesmal die Rückmeldungen der Neuntklässlerinnen<br />

sehr positiv. Alle Beteiligten<br />

waren mit Eifer dabei, betrachteten<br />

es als großen Erfahrungswert und würden<br />

es jederzeit weiter empfehlen. Insgesamt<br />

gelingt es dem Projekt sehr gut,<br />

nicht als „Abschreckungsprogramm“ zu<br />

dienen, sondern den Jugendlichen auf<br />

anschauliche Weise die Folgen und die<br />

Verantwortung einer Familiengründung<br />

klar zu machen und ihnen zu verdeutlichen,<br />

dass bestimmte Voraussetzungen,<br />

wie ein Schulabschluss, eine Berufsausbildung<br />

und eine gefestigte private<br />

Beziehung eine Familienplanung positiv<br />

beeinflussen können.<br />

Birgit Dittmer-Glaubig<br />

Kontakt:<br />

hpkj e.V<br />

Saarstraße 5, 80797 München<br />

Frau Lanfranco, Pädagogin M.A.,<br />

Familientherapeutin, E-Mail: potential<br />

@hpkj-ev.de, Telefon: 089-288907-0<br />

22 <strong>Münchner</strong> <strong>Lehrerzeitung</strong> Dezember/2013


Praxistipp<br />

Mit dem „Walking Bus“ sicher zur Schule<br />

Gesund und sicher zu Fuß zur Schule<br />

und wieder nach Hause? Das geht<br />

mit dem Walking Bus (WB).<br />

Es handelt sich um einen virtuellen Bus,<br />

mit dem Kinder in Begleitung von Erwachsenen<br />

den Schulweg zu Fuß<br />

bestreiten. Ein Bus mit real existierenden<br />

Haltestellen, festen Routen und<br />

Fahrzeiten, den Kindern als „Passagieren“<br />

und den begleitenden Erwachsenen<br />

als „Busfahrer“. Auf einer durch<br />

die Polizei festgelegten risikoarmen<br />

Busstrecke laufen die Kinder zur Schule<br />

und sammeln an den installierten<br />

WB-Haltestellen weitere Kinder ein.<br />

Die begleitenden Erwachsenen haben<br />

als „Busfahrer“ dafür Sorge zu tragen,<br />

dass der Bus die Haltestellen und die<br />

Schule pünktlich erreicht.<br />

Seit der Einführung des WB im Frühjahr<br />

2005 an einer kleinen Paderborner<br />

Grundschule, hat er sich in Paderborn<br />

und weit über die Kreisgrenzen hinaus<br />

verbreitet und ist heute fester Bestandteil<br />

vieler Grundschulen. Mit der Einführung<br />

des WB hat sich der Schulweg für<br />

viele Kinder vom Transport im elterlichen<br />

Auto in einen aktiven Schulweg<br />

zu Fuß umgewandelt. Für einen normalen<br />

Schulweg sind für den Hin- und<br />

Rückweg insgesamt ca. 30 – 45 Minuten<br />

einzuplanen, d. h. die aktiven Kinder<br />

leisten im Rahmen des Schulwegs<br />

einen gewichtigen Beitrag, um den<br />

internationalen Richtwert für tägliche<br />

körperliche Aktivität von 60 Minuten zu<br />

erreichen. Der WB trägt somit nachhaltig<br />

zur Aktivitätssteigerung bzw. Reduzierung<br />

des Bewegungsmangels im<br />

Alltag von Kindern bei und leistet damit<br />

einen Beitrag zur Gesundheitserhaltung<br />

bzw. -förderung. Zudem hilft die körperliche<br />

Aktivität vor dem Unterrichtsbeginn,<br />

die Konzentrationsfähigkeit und<br />

die kognitive Leistungsfähigkeit zu<br />

erhöhen und zugleich das soziale Miteinander<br />

zu fördern.<br />

Jun.-Prof. Dr. Miriam Kehne<br />

Ankündigung<br />

3. <strong>Münchner</strong> Ganztagsbildungskongress<br />

Ganztagsbildung gemeinsam gestalten<br />

Das Referat für Bildung und Sport<br />

der Landeshauptstadt München veranstaltet<br />

den 3. <strong>Münchner</strong> Ganztagsbildungskongress<br />

vom 14.1.2014 bis<br />

16.1.2014, der unter dem Motto<br />

„Ganztagsbildung gemeinsam gestalten<br />

- Lehr- und Lernkultur in der<br />

Ganztagsbildung" steht. Der Kongress<br />

findet in der Alten Kongresshalle<br />

auf der Theresienhöhe statt.<br />

Wie kann nachhaltiges und zukunftsfähiges<br />

Lernen im Ganztag gestaltet<br />

werden? Wie können Kinder und<br />

Jugendliche ihren individuellen Bedürfnissen<br />

entsprechend besser<br />

gefördert werden? Auf diese und auf<br />

viele weiteren Fragen will die dreitägige<br />

Veranstaltung mit namhaften<br />

Referentinnen und Referenten, Best-<br />

Practice-Beispielen, Workshops,<br />

Projektpräsentationen und mit dem<br />

vielfältigen Markt der Möglichkeiten<br />

Antworten bieten.<br />

Der <strong>Münchner</strong> Ganztagsbildungskongress<br />

versteht sich als Format,<br />

durch das zukunftsorientierte Entwicklungen<br />

im Ganztag angestoßen<br />

werden. Der Kongress wendet sich an<br />

alle Bildungsbeteiligten, Schülerinnen<br />

und Schüler, Eltern, Lehrkräfte, Schulleitungen,<br />

pädagogisches Personal,<br />

politisch Verantwortliche sowie Bildungsakteure<br />

und alle Interessierten.<br />

Die Online-Anmeldung und das detaillierte<br />

Programm können Sie unter<br />

www.ganztagsbildungskongress.de.<br />

einsehen. Weitere Informationen rund<br />

um das Thema Ganztag und zum<br />

<strong>Münchner</strong> Ganztagsbildungskongress<br />

finden Sie auf der Internetseite<br />

der <strong>Münchner</strong> Serviceagentur für<br />

Ganztagsbildung www.ganztagmuenchen.de.<br />

!<br />

<strong>Münchner</strong> <strong>Lehrerzeitung</strong><br />

Dezember/2013<br />

23


FG Ernährung und Gestaltung / FG musisch/technisch<br />

2. Fachtagung der Fachgruppen EG und MT<br />

Upcycling - Gestaltung aus „Weggeworfenem“<br />

Großer Andrang herrschte von Beginn an bei den Messeständen, die Anregungen für die Einbindung des Kunst- und WTG-Unterrichts in den<br />

Schulalltag an Grund- und Mittelschulen gaben.<br />

Unter dem Motto „Upcycling – Gestaltung<br />

aus Weggeworfenem“ fand<br />

die 2. Fachtagung der Fachgruppen<br />

Ernährung und Gestaltung sowie<br />

musisch/technisch an der Mittelschule<br />

am Gotzinger Platz statt. Wie das<br />

Motto schon verriet, hatte die Veranstaltung<br />

zwei Schwerpunkte: Zum<br />

einen die Bedeutung von Gestaltung<br />

und Kunst im alltäglichen Leben aber<br />

vor allem im Unterricht unserer Schüler<br />

und deren Umsetzungsmöglichkeiten<br />

nicht nur im Kunstunterricht;<br />

zum anderen der bewusste Umgang<br />

mit „Wegwerfartikeln“ und deren<br />

„Wiederverwertungsmöglichkeiten“.<br />

Die 1. Vorsitzende des MLLV Waltraud<br />

Lučić forderte in ihrem Statement die<br />

Ausweitung der „kreativen Fächer“<br />

und nicht, wie häufig von der Politik<br />

gefordert, deren Kürzung. Auch der<br />

Hauptreferent Udo Rödel (Institutskonrektor<br />

i. R. der Ausbildung für<br />

Fachlehrer in Bayreuth) wies darauf<br />

hin, dass Kunst und Ästhetik Grundvoraussetzungen<br />

für die Förderung<br />

von Bildung und Werten in unserer<br />

Gesellschaft sind und somit unverzichtbar<br />

für Kinder und Jugendliche.<br />

Der Mensch sollte sich ganzheitlich<br />

erfahren und seine Sinne wieder mehr<br />

bewusst einsetzten und den Schülern<br />

soll in unserer heutigen „Wegwerfgesellschaft“<br />

der Umgang mit und die Möglichkeiten<br />

der Wiederverwertung solcher<br />

„Wegwerfartikel“ bewußt gemacht werden,<br />

dies sind die Forderungen der<br />

Fachgruppen Ernährung und Gestaltung<br />

sowie musisch/technisch bei ihrer<br />

2. Fachtagung an der Mittelschule am<br />

Gotzinger Platz. Daher sollte der Kunstunterricht<br />

an den Schulen nicht als<br />

gestalterische Lernpause oder als<br />

Zeichen- und Malschulung gesehen<br />

werden. Vielmehr sollten durch den<br />

Kunstunterricht ganzheitliche Projekte<br />

angestoßen und in den Schulalltag<br />

integriert werden. Und der moderne<br />

WTG-Unterricht sollte der heutigen<br />

„Wegwerfgesellschaft“ entgegenwirken.<br />

Die 1. Vorsitzende des MLLV Waltraud<br />

Lučić zeigte sich über die Fachtagung<br />

begeistert. Sie forderte entschieden,<br />

dass die „kreativen“ Fächer wie Kunst<br />

und WTG nicht, wie häufig von der<br />

Politik gefordert, gekürzt werden dürfen.<br />

Im Gegenteil man muss darauf drängen,<br />

dass diese Fächer ausgebaut werden.<br />

Udo Rödel (Institutskonrektor i. R. der<br />

Ausbildung für Fachlehrer in Bayreuth)<br />

zeigte im Hauptvortrag auf, dass Kunst<br />

und Ästhetik Bildung und Werte fördern<br />

und somit unverzichtbar für Kinder und<br />

Jugendliche sind. Zudem wird durch<br />

den Kunstunterricht die Vernetzung<br />

beider Hirnhälften gefördert. Dies wirkt<br />

sich in vielen Bereichen wie z. B. Mathematik<br />

äußerst positiv aus.<br />

Die Politik ist immer versucht,<br />

Bildung mit Inhalten zu füllen, nicht<br />

aber mit künstlerischem Erleben.<br />

Dies muss sich ändern, denn ästhetische<br />

Bildung eröffnet den Menschen<br />

neue Erlebniswelten. Insbesondere<br />

Kinder und Jugendliche<br />

profitieren in ihrer persönlichen<br />

Entwicklung von einer intensiven<br />

und vielfältigen Auseinandersetzung<br />

damit.<br />

Anschließend wurden den Teilnehmern<br />

in den vielfältigen Workshops und den<br />

verschiedenen Messeständen Tipps und<br />

Tricks für einen alltagstauglichen, zeitgemäßen<br />

und zielführenden Unterricht<br />

mit kompetenzfördernden Maßnahmen<br />

angeboten. Dabei wurde in vielerlei<br />

Hinsicht die Möglichkeit gegeben, sich<br />

Anregungen für die Einbindung des<br />

Kunst- und WTG-Unterrichts in den<br />

Schulalltag an Grund- und Mittelschulen<br />

zu holen.<br />

Wir bedanken uns ganz herzlich bei<br />

Stefanie Staudacher, Sabrina Bauer,<br />

Sebastian Waßmann und Katrin Heinze<br />

für die gelungene Fachtagung!<br />

Dr. Julia Bernreuther,<br />

Birgit Maria Mayer<br />

MLLV Presse-Team<br />

24 <strong>Münchner</strong> <strong>Lehrerzeitung</strong> Dezember/2013


FG Ernährung und Gestaltung / FG musisch/technisch<br />

Fachgruppenleiter m/t und Veranstalter Sebastian Waßmann begrüßt die 1. Vorsitzende des<br />

MLLV Waltraud Lučić und den Referenten Udo Rödel (Institutskonrektor i. R. der Ausbildung<br />

für Fachlehrer in Bayreuth).<br />

Die Fachgruppenleiterinnen Sabrina Bauer<br />

und Stefanie Staudacher.<br />

Die 1. Vorsitzende des MLLV Waltraud Lučić<br />

forderte in ihrem Statement die Ausweitung<br />

der „kreativen Fächer“ und nicht, wie häufig<br />

von der Politik gefordert, deren Kürzung.<br />

Hauptreferent Udo Rödel wies darauf hin,<br />

dass Kunst und Ästhetik Grundvoraussetzungen<br />

für die Förderung von Bildung und<br />

Werten in unserer Gesellschaft sind.<br />

Sebastian Waßmann bedankte sich herzlich<br />

bei Franz-Josef Bruckbauer (Rektor der MS<br />

am Gotzinger Platz) für seine Unterstützung<br />

und die Bereitstellung der Räumlichkeiten.<br />

Oswald Hofmann (Abteilungsleiter Dienstrecht und Besoldung des MLLV) stand den Teilnehmern bei Fragen zum neuen Dienstrecht oder ihrer<br />

Besoldung gewohnt kompetent mit Rat und Tat zur Seite.<br />

<strong>Münchner</strong> <strong>Lehrerzeitung</strong><br />

Dezember/2013<br />

25


FG EG / m/t<br />

Hauptreferat der Fachtagung von Udo Rödel<br />

Ästhetische Bildung<br />

Der Kern ästhetischer Bildung sind<br />

ästhetische Erfahrungen. Ästhetische<br />

Erfahrungen lassen sich sowohl<br />

rezeptiv als auch produktiv machen,<br />

d. h. sowohl in der Wahrnehmung<br />

gestalteter Objekte und ästhetischer<br />

Phänomene als auch im eigenen<br />

Gestalten, sei es bildnerisch, musikalisch,<br />

dichterisch oder darstellerisch.<br />

Ästhetische Erfahrung bezieht sich<br />

somit nicht auf Kunsterfahrung,<br />

sondern ist ein Modus, die Welt und<br />

sich im Verhältnis zur Welt und der<br />

Sicht der Anderen auf die Welt ständig<br />

kritisch zu beobachten und zu<br />

beurteilen.<br />

Ästhetische Bildung eröffnet den Menschen<br />

neue Erlebniswelten, insbesonders<br />

Kinder und Jugendliche profitieren<br />

in ihrer persönlichen Entwicklung von<br />

einer intensiven und vielfältigen Auseinandersetzung<br />

mit „Kunst und Gestaltung“,<br />

und ruft bei Ihnen neue Assoziationen<br />

hervor.<br />

Viele Kinder aus sozial benachteiligten<br />

Elternhäusern könnten mittels ästhetischer<br />

Wahrnehmungsprozesse sensibilisiert<br />

werden und für diese jungen Menschen<br />

würde dies eine wertvolle Ergänzung<br />

zum regulären Unterricht bedeuten<br />

und sie in ihrem Selbstwertgefühl stärken<br />

... Dies alles weckt bei Ihnen Neugier<br />

und ermutigt sie, Neuland zu betreten<br />

und Neuentdeckungen zu probieren...<br />

(1)<br />

Wieso ist nun künstlerische und<br />

kulturelle Bildung so wichtig für die<br />

soziale und kognitive Entwicklung<br />

für Kinder und Jugendliche?<br />

Ein zentrales Feld der Bildung ist die<br />

Entwicklung der Sinne und der Empfindungs-<br />

und Erkenntnisfähigkeit des<br />

Menschen. Damit ist sowohl die Ausbildung<br />

und Förderung der Wahrnehmungsfähigkeit<br />

umrissen als auch<br />

die Aisthesis, eine eigene Form der<br />

Erkenntnis der Welt. Eben diese ganzheitliche<br />

Betrachtungsweise der Außenund<br />

Innenwelt geschieht produktiv und<br />

reflexiv, es bilden sich eben daraus die<br />

ästhetischen Erfahrungen als Kern<br />

Ästhetischer Bildung. (2)<br />

Ästhetische Erfahrungen sind<br />

somit ein Wert an sich.<br />

„Ästhetische Erfahrung bezieht sich<br />

nicht nur auf Kunsterfahrung, sondern<br />

ist Modus, Welt und sich selbst<br />

im Verhältnis zur Welt und zur Weltsicht<br />

anderer zu erfahren.“<br />

Das Bewusstwerden der sinnlichen<br />

Wahrnehmung und der Sinnsuche im<br />

Erfahrenen durch Erkunden, Auslegen,<br />

Deuten gilt es mit anderen Empfindungen<br />

und Wahrnehmungen zu verknüpfen,<br />

in Beziehung zu setzen und zu<br />

differenzieren.<br />

Die Aufgabe des Lehrenden<br />

in dieser Art von Bildung,<br />

ist es, eine begleitende, eine helfende,<br />

eine vertiefende Unterstützung zu<br />

geben, eben durch diese reflexiv-kritische<br />

Begleitung der Lehrkraft werden<br />

individuelle Lernprozesse gefordert und<br />

gefördert. Die Förderung der Wahrnehmungs-<br />

und Gestaltungsfähigkeiten der<br />

Schüler sind in den Inhaltsfeldern unserer<br />

Fächer immanent vorhanden, wir<br />

müssen sie nur formulieren. Eine enge<br />

fachliche Kooperation der einzelnen<br />

Lehrkräfte ergibt sich als organisatorische<br />

wie unterrichtliche Forderung. (3)<br />

Das sinnstiftende Lernen, das das<br />

Individuum stärkt, seine Persönlichkeit<br />

durch die Förderung des Verständnisses<br />

für die vielfältigen Kommunikations- und<br />

Interaktionsprozesse bildet, ist unabdingbare<br />

Voraussetzung für die Erfüllung<br />

unseres künftigen Bildungsauftrages. (4)<br />

Warum und wozu?<br />

Die allgemeine Bildungspolitik ignoriert<br />

weitgehend die musisch-technischen Fächer,<br />

man hält sie einfach für zu unbedeutend<br />

für die Gesamtentwicklung des<br />

Menschen, dies führte dazu, Programme<br />

jeglicher Art zu entwickeln, aber keine<br />

großflächigen Programme für eben diese<br />

ästhetische Bildung, die für die Ausbildung<br />

beider Gehirnhälften und ihrer<br />

ständigen Vernetzung notwendig wären.<br />

Viele Analysen der letzten Jahrzehnte<br />

zeigten, dass gute Programme in der<br />

Ästhetischen Bildung zur Verbesserung<br />

der Leistung in den akademischen, den<br />

kognitiven Fächern führten … und sich<br />

somit positiv auf anderen Aspekte des<br />

Lernens auswirkten.<br />

Musische Bildung steigert Kooperationsfähigkeit,<br />

Respekt, Verantwortungsgefühl,<br />

Toleranz und<br />

Wertschätzung und wirkt sich somit<br />

positiv auf die Entwicklung<br />

sozialen und kulturellen Verständnisses<br />

aus.<br />

Zu ähnlichen Schlüssen kommt eine<br />

Enquete-Kommission des Deutschen<br />

Bundestages: „Zahlreiche wissenschaftliche<br />

Forschungen der Neurobiologie,<br />

der Psychologie und Pädagogik haben<br />

schon in den 1980er-Jahren nachgewiesen,<br />

dass die passive wie aktive Beschäftigung<br />

mit Musik, bildender Kunst,<br />

Tanz und weiteren musischen Tätigkeiten<br />

zu einer höheren Strukturierung des<br />

Gehirns und damit zu einer differenzier-<br />

26 <strong>Münchner</strong> <strong>Lehrerzeitung</strong> Dezember/2013


FG Seminar<br />

teren Wahrnehmung und Verarbeitung<br />

von Informationen führt. Kunst hat als<br />

kulturelle Fertigkeit zumeist eine so<br />

hohe Komplexität, dass sie die Möglichkeiten<br />

des Gehirns nach heutigen Erkenntnissen<br />

am weitest gehendsten<br />

beansprucht (…) Durch kulturelle Bildung<br />

werden grundlegende Fähigkeiten<br />

und Fertigkeiten erworben, die für die<br />

Persönlichkeitsentwicklung des jungen<br />

Menschen, die emotionale Stabilität,<br />

Selbstverwirklichung und Identitätsfindung<br />

von zentraler Bedeutung sind. (5)<br />

Mit allen Sinnen lernen ... Sich ein Bild<br />

von der Welt zu machen. Kinder machen<br />

sich spielend, erzählend, singend, malend,<br />

zeichnend, gestisch oder mimisch<br />

formend Bilder ihrer Umwelten …<br />

Alle Verantwortlichen sind sich einig,<br />

dass diese Bildung eine zentrale Zukunftsaufgabe<br />

der Gesellschaft ist,<br />

doch leider ist sie zurzeit viel zu ein-<br />

seitig pragmatisch, wissenschaftlich,<br />

technisch ausgerichtet … und dies ist<br />

zu ändern.<br />

Somit schließe ich mit den Worten<br />

unseres wohl wichtigsten Lehrers<br />

der vergangenen Jahrzehnte<br />

Prof. Gunter Otto:<br />

„Ästhetische Erziehung steht für<br />

eine Form der Erkenntnis, die an<br />

die Sinne und oft auch an Handlungen<br />

gebunden ist, an die Wahrnehmung<br />

und das Experiment.<br />

Oder: Was man sich selbst erfinden<br />

muss, lässt im Verstand die Bahn<br />

zurück, die auch bei anderer Gelegenheit<br />

gebraucht werden kann.“ (6)<br />

Udo Rödel, zusammengefasst im<br />

November 2013<br />

(1) Bundesministerium für Bildung<br />

und Forschung, Frau Prof. Schavan<br />

(2) Staatsinstitut für die Ausbildung<br />

von Fachlehrern Abt. Bayreuth<br />

(3) Staatsinstitut für die Ausbildung<br />

von Fachlehrern Abt. Augsburg<br />

(4) Staatsinstitut für die Ausbildung<br />

von Fachlehrern Abt. Augsburg<br />

(5) Enquete-Kommission des<br />

Deutschen Bundestages, 2007<br />

vorgelegter Schlussbericht<br />

(6) Hochschullehrer für Kunsterziehung<br />

/ Gunter Otto 1964<br />

Mitglieder der Fachgruppe Seminar beim Theater-Workshop<br />

„Das Klassenzimmer ist auch eine Bühne“<br />

Beinahe vier Stunden schaffte es<br />

Christian Löber, Ensemblemitglied<br />

der <strong>Münchner</strong> Kammerspiele, die<br />

Teilnehmerinnen und einen männlichen<br />

Teilnehmer der FG Seminar<br />

buchstäblich in seinen Bann zu<br />

ziehen.<br />

Mit Elementen aus der Theaterarbeit<br />

und der Zirkusschule zeigte er seinem<br />

faszinierten Publikum Möglichkeiten<br />

und Wirksamkeit von Körpersprache<br />

auf. Angefangen von Körperbewusstsein,<br />

über Aufmerksamkeitsschulung<br />

bis hin zu Statusdarstellungen und<br />

Blickkontaktübungen zeigte Löber die<br />

erstaunliche Vielfalt und Aussagekraft<br />

von Körperlichkeit im Alltag.<br />

„Nur ein Mal richtig im Moment sein“<br />

– so lautete sein Credo. Alles und<br />

jeden ausblenden und sich auf<br />

einen bestimmten „Augen-Blick“<br />

konzentrieren. Was so einfach und<br />

unbedeutend klingt, es ist so unvorstellbar<br />

schwer. Und das war den<br />

Teilnehmern durchaus anzumerken.<br />

Bei all den Theater- und Schau-<br />

Spiel-Aspekten vergaß Löber nicht,<br />

immer wieder den Bezug zu Unterricht<br />

und Schülern herzustellen.<br />

Wer betritt wie den Raum? Wie<br />

äußern sich Unsicherheit, Verlegenheit<br />

oder Selbstsicherheit? Bei<br />

diesem sog. Statusspiel sollten<br />

Gemütszustände dargestellt werden<br />

- vom Niedrig-Status 1 bis<br />

zum Hoch-Status 10, ein absolutes<br />

Highlight der Veranstaltung, bei<br />

dem das Lachen eine bedeutende<br />

Rolle spielte.<br />

Viele Details ließen sich an dieser<br />

Stelle noch anführen. Stellvertretend<br />

hier einige Statements aus<br />

dem Teilnehmerkreis:<br />

„Danke dem MLLV und dem Leiter<br />

der FG für diese Stern-Fortbildung“<br />

„Ein wunderbarer Nachmittag. Ich<br />

bin ganz beseelt.“ „Dieser Nachmittag<br />

– Hochstatus 10“<br />

Kein Wunder, dass so manche sich<br />

ein Autogramm geben ließ ...<br />

Kann man mehr wollen?<br />

Die Fachgruppe dankt Chris Löber<br />

für diesen beeindruckenden Workshop.<br />

Joachim Höhne,<br />

FG Seminar<br />

<strong>Münchner</strong> <strong>Lehrerzeitung</strong><br />

Dezember/2013<br />

27


ABJ<br />

Das Karussell dreht sich weiter<br />

Die „alte“ ABJ München tritt zurück, ...<br />

Die ABJ München um Judith Schmid sagt<br />

zum Abschied: „Dankeschön!“<br />

Nach 8 Jahren als Vertreter der <strong>Münchner</strong><br />

Junglehrer/-innen sind wir nun alle<br />

etwas in die Jahre gekommen. Daher<br />

beenden wir diesen Herbst unsere<br />

aktive Zeit in der ABJ München. Wir<br />

möchten uns auf diesem Weg herzlich<br />

für die Unterstützung und die<br />

vielen lehrreichen Erfahrungen bedanken.<br />

Für Nachwuchs haben wir in<br />

unseren Augen ausreichend gesorgt,<br />

im Oktober wurde das sechste<br />

<strong>Münchner</strong> ABJ-Kind geboren ...<br />

Wir machen Platz für neue, motivierte<br />

Junglehrer/-innen, frischen Wind und<br />

viele spannende Impulse für die Zukunft<br />

der <strong>Münchner</strong> Junglehrer.<br />

Ganz persönlich möchte ich mich bei<br />

meinen engagierten Kolleginnen bedan-<br />

ken, die über viele Jahre gemeinsam<br />

mit mir Veranstaltungen geplant und<br />

durchgeführt haben, Gespräche vorbereitet<br />

und gesucht haben, Anträge und<br />

Artikel geschrieben, diskutiert, gestritten,<br />

gelacht und Visionen gesponnen haben.<br />

Das kostete Zeit, manchmal Überwindung<br />

und Nerven, obwohl es „nur“ ein<br />

Ehrenamt war und wir alle in Beruf und<br />

Familie gerade spannende Jahre erleben.<br />

Und das ist vor allem nicht selbstverständlich.<br />

Es war eine Freude mit<br />

Euch!<br />

Besonderer Dank gilt auch dem<br />

MLLV für das gute Miteinander, allen<br />

voran Barbara Mang, die uns treu mit<br />

Rat und Tat zur Seite stand.<br />

Judith Schmid<br />

... ein neues Team übernimmt.<br />

Für den Neuanfang sorgt Bettina Hottner, in deren<br />

Händen die ABJ München bestens versorgt, gehegt<br />

und vorangebracht werden wird.<br />

Das neue ABJ München Team mit Barbara Mang, 2. Vorsitzende im<br />

MLLV v. l.: Kathi Winter, Isabelle Richter, Irina Kraus, Bettina Hottner,<br />

Axel Hahn, Michaela Jäger, Steffi Hiendl, Sarah Goldberg<br />

Sie ist Kollegin aus der Mittelschule und wurde im Oktober<br />

von der „neuen“ ABJ München zur 1. Vorsitzenden gewählt.<br />

Vertreten wird sie von Isabelle Richter, Fachlehrerin für<br />

Ernährung, Gestaltung und Wirtschaft und Sarah Goldberg,<br />

Lehramtsanwärterin im zweiten Jahr für die Mittelschule.<br />

Wie gewohnt möchte sich auch das neue ABJ Team für die<br />

Bedürfnisse, Wünsche und Visionen der <strong>Münchner</strong> Lehramtsanwärterinnen<br />

und Lehramtsanwärter und der jungen<br />

Lehrerinnen und Lehrer in München stark machen und<br />

zusammen mit Universität, Seminar und Schule in einen<br />

professionellen Dialog treten. Auch dieses Schuljahr sind<br />

wieder zahlreiche Veranstaltungen zur Prüfungsvorbereitung<br />

und zum Hineinfinden in den Lehrerberuf geplant.<br />

An einer aktiven Mitarbeit interessierte Lehramtsanwärterinnen<br />

und Lehramtsanwärter, sowie Junglehrerinnen<br />

und Junglehrer sind jederzeit herzlich willkommen.<br />

Judith Schmid und Bettina Hottner<br />

28 <strong>Münchner</strong> <strong>Lehrerzeitung</strong> Dezember/2013


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Pensionisten aktiv<br />

Kaiser-Reich-Stadt<br />

Diese bemerkenswerte (sz) Präsentation<br />

auf der Nürnberger Burg und<br />

Kaiserresidenz war das Ziel von 17<br />

MLLV-Pensionisten am 10. Oktober.<br />

Ein gemütlicher Spaziergang führte<br />

durch die Altstadt bei freundlichem<br />

Wetter zur Burg.<br />

Jeder kennt die goldene Bulle, weiß<br />

aber wohl weniger über den Inhalt: 23<br />

von 31 Kapiteln dieses Reichsgrundgesetzes<br />

wurden in Nürnberg geschrieben,<br />

erklärte uns der stellvertretende Proku-<br />

rator der Ausstellung, praktisch die<br />

gesamte Wahlordnung zur Wahl der<br />

deutschen Könige durch die Kurfürsten.<br />

Gewählt wurde in Frankfurt, gekrönt in<br />

Aachen und der erste Hoftag danach<br />

war seit 1356 immer in Nürnberg auf der<br />

Kaiserburg. Dieser wichtige historische<br />

Bau stand Jahrzehnte wie eine kalte<br />

Höhle leer und ist nun prall gefüllt mit<br />

Urkunden und prächtigen Gegenständen<br />

aus dem Hochmittelalter und - in<br />

einem eigenen Raum - in magischem<br />

Licht die Kopien der Reichskleinodien;<br />

ergänzt durch elektronische Konsolen,<br />

auf denen sich die Besucher alles<br />

Wissenswertes digital auf den Bildschirm<br />

holen konnten.<br />

Umso beruhigender die Auskunft unseres<br />

Kurators, dass die Burg nach Ende<br />

der Ausstellung in diesen Tagen nicht<br />

mehr in ihr Schlafkoma zurückfallen<br />

würde: Die meisten ausgestellten Stücke<br />

– bis auf wenige Leihgaben - bleiben<br />

auf der Kaiserburg als Dauerausstellung.<br />

Bei unserem Hoftag, dem guten Mittagessen im traditionellen Bratwurstglöcklein gab es nicht nur Bratwürste, sondern auch das fränkische<br />

„Schäufala“ und ein erfrischendes Kellerbier. So gestärkt konnten wir einen sonnigen Spaziergang über den Schönen Brunnen, die Frauen-<br />

und die Lorenzkirche und den Handwerkerhof zum Bahnhof gut gebrauchen. Der Dank für die Vorbereitung galt diesmal Volker Körner.<br />

Udo Zieroff im Team ...<br />

Wir freuen uns ganz besonders, dass wir unseren langjährigen Stammtischbesucher und Reiseprofi<br />

(Foto aus Iran) Udo Zieroff für unser Vorbereitungsteam gewinnen konnten. Auf unsere Bitte hat er<br />

sofort zugesagt, uns zu helfen und hat auch gleich für 2014 den Ausflug Augsburg übernommen.<br />

Für mich ist dies eine besondere Freude, da wir uns schon seit ABJ-Zeiten kennen. vk<br />

30 <strong>Münchner</strong> <strong>Lehrerzeitung</strong> Dezember/2013


Pensionisten aktiv<br />

MLLV • Pensionisten aktiv • Jahresplanung 2014<br />

Pensionistenversammlung<br />

Gefühlte zwei Zentner Infos und<br />

Broschüren hatte unser Sozialreferent<br />

Dieter Denninger am 12. 11. für uns<br />

zusammengetragen.<br />

Außer den Klassikern Beihilfe, Pflegeversicherung<br />

standen noch knapp<br />

20 Themen auf der Tagesordnung.<br />

Die 16 Teilnehmer dankten dafür mit<br />

großem Beifall.<br />

Pensionistenversammlungen<br />

Dienstag, 11. März 2014 und<br />

Dienstag, 11. November 2014<br />

15 – 17 Uhr, mit Sozialreferent<br />

Dieter Denninger im <strong>BLLV</strong>-Haus,<br />

Bavariaring 37.<br />

• Neues aus Beihilfe und<br />

Versicherungswesen<br />

• Aus der Arbeit des Sozialreferates<br />

• Allgemeines, Informationsmaterial,<br />

Probleme<br />

• Erfahrungsaustausch<br />

Stammtische 2014<br />

29. Januar, 26. Februar, 26. März,<br />

30. April, 28. Mai, 25. Juni,<br />

30. Juli, 24. September,<br />

22. Oktober (wg. Allerheiligen),<br />

26. November<br />

Wie gewohnt jeweils am letzten<br />

Mittwoch im Monat im Rhaetenhaus,<br />

Luisenstr. 27, U-Bahn U2<br />

Haltestelle Königplatz, Aufgang<br />

Karlsstr. Ab 18 Uhr bis ca. 20 Uhr;<br />

im Nebenzimmer, im Sommer im<br />

Garten. Hier werden auch die aktuellen<br />

Informationen ausgetauscht<br />

oder weitere Termine geplant, z. B.<br />

Museumsbesuche.<br />

Ausflüge 2014<br />

5. Febr. Museumsbesuch<br />

mit Führung<br />

7. Mai Ausflug Kaufbeuren<br />

2. Juli Ausflug Donauwörth<br />

8. Okt. Ausflug nach Augsburg<br />

mit Textilmuseum<br />

3. Dez. Adventlicher Ausflug<br />

Bad Tölz<br />

Computerkurse 2014<br />

Anmeldungen für einen Computerkurs<br />

direkt bei Herrn Körner<br />

Telefon: 314 89 29<br />

!<br />

Für alle Veranstaltungen (bis auf die<br />

Computerkurse) ist keine besondere<br />

Anmeldung nötig, einfach kommen,<br />

wir freuen uns auf Sie! Unser Motto:<br />

Sie sollen sich eingeladen,<br />

aber nicht verpflichtet fühlen.<br />

Da Sie sich nicht anmelden müssen,<br />

entfällt im Verhinderungsfalle auch<br />

eine Absage; noch am Ausflugstag<br />

können Sie je nach „Tagesform“<br />

spontan über Ihre Teilnahme entscheiden.<br />

Auch die Teilnahme am<br />

Stammtisch verpflichtet nicht zu<br />

„regelmäßigem“ Besuch: Schauen<br />

Sie immer wieder mal rein und<br />

nehmen Sie die neuesten Infos mit.<br />

Kontakte<br />

Volker Körner 314 89 29, Christa Bopp 56 46 59<br />

Wolfgang Henninger 811 33 60, Udo Zieroff 36196443<br />

Ildiko Luczfalvy-Jancso 0172/8159912<br />

Internet: www.bllv.de<br />

Regional, München, Pensionisten oder Terminkalender<br />

E-Mail: koerner@mnet-mail.de oder christabopp@arcor.de<br />

16. Computerkurs<br />

Am Tag darauf startete der 16. Computerkurs<br />

für die Pensionisten des<br />

MLLV.<br />

Diesmal war das Thema „Digitale Fotografie<br />

und digitale Bildbearbeitung“.<br />

Am 27. November fand dann der 2. Teil<br />

statt.<br />

Adventsüberraschung<br />

Weihnachtliches Basteln im Advent<br />

Auf unserer Website www.mllv.de<br />

finden Sie an den Adventsonntagen<br />

eine Überraschung. Klicken Sie rein!<br />

Wir wünschen Ihnen eine besinnliche<br />

und glückliche Adventszeit!<br />

Ihr MLLV<br />

<strong>Münchner</strong> <strong>Lehrerzeitung</strong><br />

Dezember/2013<br />

31


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