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Übergang für Inhaftierte gestalten durch ... - ESF in Hamburg

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<strong>ESF</strong>-Wettbewerbsverfahren 2013<br />

Leistungsbeschreibung <strong>ESF</strong> Nr.: C1_14<br />

Öffentliche Aufforderung zur Abgabe e<strong>in</strong>es Projektvorschlags <strong>für</strong> die Durchführung<br />

von Maßnahmen <strong>in</strong> der <strong>ESF</strong>-Förderperiode 2014-2020<br />

Die im Operationellen Programm <strong>für</strong> die Freie und Hansestadt <strong>in</strong> der <strong>ESF</strong>-<br />

Förderperiode 2014 -2020 geplanten Maßnahmen werden im Rahmen von Wettbewerbsverfahren<br />

vergeben. 1 Näheres regelt die Förderrichtl<strong>in</strong>ie vom 18.04.2013. Unter<br />

Bezug auf diese Förderrichtl<strong>in</strong>ie zielt die vorliegende Aufforderung auf die Abgabe e<strong>in</strong>es<br />

Projektvorschlags:<br />

<strong>Übergang</strong> <strong>für</strong> <strong>Inhaftierte</strong> <strong>gestalten</strong> <strong>durch</strong> Fallmanagement und Begleitung<br />

Leistungsbeschreibung<br />

1. Anlass der Aufforderung<br />

In der „Fachkommission zur Optimierung der ambulanten und stationären Resozialisierung<br />

<strong>in</strong> <strong>Hamburg</strong>“ haben Vertreter der zuständigen Behörden und Fachorganisationen<br />

sowie unabhängige Experten festgestellt, dass auf der Grundlage von wissenschaftlichen<br />

Erkenntnissen mit verschiedenen Projekten des <strong>Übergang</strong>smanagements <strong>in</strong><br />

Deutschland Veränderungsvorschläge <strong>für</strong> die zukünftige Weiterentwicklung des Gesamtsystems<br />

gemacht worden s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong> zentrales Anliegen dieser Projekte war, „dass<br />

es <strong>durch</strong> e<strong>in</strong> strategisches und operatives Schnittstellenmanagement gel<strong>in</strong>gt, die Rückfallquoten<br />

zu senken und die Integrationserfolge nach der Entlassung zu steigern (Stabilisierung<br />

<strong>in</strong> den Lebenslagen wohnen, Arbeit, Absicherung des Lebensunterhalts,<br />

Entschuldung, Drogenabst<strong>in</strong>enz, soziale Beziehungen etc.). Die Fachkommission hat<br />

<strong>in</strong> diesem Zusammenhang auch auf die Ergebnisse e<strong>in</strong>es Forschungsprojekts <strong>in</strong> Nordrhe<strong>in</strong>-<br />

Westfalen zum Nachweis der e<strong>in</strong>deutigen Auswirkung von erfolgreicher beruflicher<br />

Integration von haftentlassenen Personen auf deren strafrechtlicher Rückfallgefährdung<br />

h<strong>in</strong>gewiesen und folgendes festgehalten:<br />

„Diese Erkenntnisse erfordern <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e rationale Vollzugs- und E<strong>in</strong>gliederungspolitik<br />

e<strong>in</strong>e Weiterentwicklung der vollzuglichen Behandlungsprogramme sowie e<strong>in</strong>e strukturelle<br />

Verzahnung mit der Vielzahl der zuständigen und mitwirkenden ambulanten<br />

Dienste und E<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong> der jeweiligen Region bei der sozialen Integration <strong>in</strong> die<br />

Gesellschaft.“<br />

1<br />

Die Genehmigung des Operationellen Programm <strong>für</strong> <strong>Hamburg</strong> <strong>für</strong> die <strong>ESF</strong>-<br />

Förderperiode 2014 – 2020 <strong>durch</strong> die Europäische Kommission steht noch aus. Das<br />

OP kann nach Genehmigung unter der Internetadresse www.esf-hamburg.de abgerufen<br />

werden.


Leistungsbeschreibung <strong>ESF</strong> Nr.: C1_14<br />

In ihren praxisbezogenen Empfehlungen hat die Fachkommission dann zur besseren<br />

Koord<strong>in</strong>ation der Angebote des Justizvollzuges und der ambulanten Anbieter zur Vermeidung<br />

des häufigen Wechsels von handelnden Personen und von Betreuungsabbrüchen<br />

„e<strong>in</strong> System des strukturierten <strong>Übergang</strong>smanagements <strong>durch</strong> die Methode<br />

des Fallmanagement“ angeregt.<br />

Im Verlauf des Prozesses der Umsetzung dieser Empfehlungen wurde entschieden,<br />

dass <strong>in</strong>sbesondere der Gruppe der Gefangenen mit mittleren und kürzeren Haftstrafen,<br />

die nach der Haftentlassung ke<strong>in</strong>e Unterstützung der Bewährungshilfe <strong>in</strong> Anspruch<br />

nehmen können, e<strong>in</strong> entlassungsüberbrückendes Betreuungsangebot gemacht werden<br />

soll. Der Schwerpunkt dieses Angebotes soll <strong>in</strong> der Unterstützung nach der Haftentlassung<br />

liegen.<br />

Die bereits bestehenden Projekte zur Förderung der Qualifizierung und der berufsbezogenen<br />

Wiedere<strong>in</strong>gliederung im Justizvollzug konzentrieren sich bei ihren Fördermaßnahmen<br />

zunächst auf die berufliche Bildung während des Aufenthalts <strong>in</strong> den Vollzugsanstalten<br />

und entwickeln darauf aufbauend e<strong>in</strong>e längerfristige Perspektive, die die<br />

gesellschaftliche Integration maßgeblich unterstützen soll. E<strong>in</strong>e Voraussetzung <strong>für</strong> die<br />

Teilnahme der e<strong>in</strong>zelnen Gefangenen ist, dass e<strong>in</strong> ausreichender Zeitraum <strong>für</strong> die anstalts<strong>in</strong>ternen<br />

Fördermaßnahmen zur Verfügung steht.<br />

Das hier beschriebene neue Projekt wird im Unterschied dazu <strong>für</strong> die große Gruppe<br />

der kurzzeitig <strong>Inhaftierte</strong>n, die bisher im wesentlichen aus zeitlichen Gründen nicht <strong>in</strong><br />

die bestehenden Projekte <strong>in</strong>tegriert werden konnten, e<strong>in</strong> Unterstützungsangebot vorhalten,<br />

das während der Haftzeit Fördermaßnahmen vorbereitet, se<strong>in</strong>en eigentlichen<br />

Betreuungsschwerpunkt aber nach der Haftentlassung hat. Schwerpunkt dieser Betreuungsarbeit<br />

soll <strong>in</strong> der beruflichen E<strong>in</strong>gliederung liegen.<br />

Bei der Zielgruppe handelt es sich um straffällig gewordene Männer mit kürzeren Haftstrafen,<br />

die häufig strafrechtlich rückfällig geworden s<strong>in</strong>d, die bisher vielfach ke<strong>in</strong>e ausreichende<br />

berufliche Qualifizierung erhalten haben bzw. unbeschäftigt waren, deren<br />

Wohnsituation als unbefriedigend erlebt wird, die Probleme beim Zugang zu den Hilfesysteme<br />

der Stadt haben, die suchtgefährdet se<strong>in</strong> können, die über ke<strong>in</strong> tragfähiges<br />

Netz von sozialen Beziehungen verfügen und die Unterstützung bei der persönlichen<br />

Stabilisierung und bei der Regelung lebenspraktischer Anliegen benötigen. Die E<strong>in</strong>beziehung<br />

von straffällig gewordenen Frauen ist möglich, sofern sich hier Unterstützungsbedarfe<br />

ergeben.<br />

Die Hilfsangebote zur beruflichen Integration sollen zunächst den Zugang zu den zuständigen<br />

E<strong>in</strong>richtungen des Job-Centers bzw. der Arbeitsagenturen auch ggf. <strong>durch</strong><br />

persönliche Anwesenheit des Fallmanagers erleichtern, die Motivierung zur Teilnahme<br />

an berufsbildenden Maßnahmen fördern und letztlich auch die Arbeitsaufnahme anregen<br />

und begleitend unterstützen. E<strong>in</strong> weiterer Arbeitsschwerpunkt sollen Unterstützungsmaßnahmen<br />

zur Verbesserung des Zugangs zu Wohnraum se<strong>in</strong>. Dabei wird es<br />

auf e<strong>in</strong>e gute Zusammenarbeit mit den genannten E<strong>in</strong>richtungen und auf e<strong>in</strong>e realistische<br />

und die Fähigkeiten, Möglichkeiten und Vorstellungen der e<strong>in</strong>zelnen Klienten berücksichtigende<br />

Abstimmung der Zielvorstellungen ankommen.<br />

In gleicher Weise sollen Kontakte zu E<strong>in</strong>richtungen der Suchthilfe, der Schuldnerberatung<br />

u.a. aufgenommen und zu ihnen Verb<strong>in</strong>dungen hergestellt werden, die der Klient<br />

nutzen kann. Es sollten auch weitere Maßnahmen e<strong>in</strong>bezogen werden, die der persönlichen<br />

Stabilisierung und der Bearbeitung psychischer Probleme dienen.<br />

Dieses umfassende Betreuungsangebot im Rahmen des Fallmanagements soll die<br />

Bed<strong>in</strong>gungen <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e Wiedere<strong>in</strong>gliederung nach der Haftverbüßung <strong>für</strong> die betroffenen<br />

Personen entscheidend verbessern und e<strong>in</strong>en Beitrag zur Vermeidung von erneuter<br />

Strafffälligkeit se<strong>in</strong>.<br />

Das vorgesehene Projekt soll <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit der geplanten Fachstelle <strong>Übergang</strong>smanagement<br />

des Fachamtes Strafffälligen – und Gerichtshilfe der Erprobung e<strong>in</strong>es<br />

neuen e<strong>in</strong>richtungsübergreifenden Systems zur Resozialisierung <strong>für</strong> die Haftentlasse-<br />

2


Leistungsbeschreibung <strong>ESF</strong> Nr.: C1_14<br />

nen dienen, die von den bisher vorhandenen Systemen des <strong>Übergang</strong>smanagement<br />

nur unzureichend oder gar nicht erfasst werden.<br />

In diesem Zusammenhang wird auch die Bewertung der hier erbrachten e<strong>in</strong>zelfallbezogenen<br />

aber auch e<strong>in</strong>zelfallübergreifenden Leistungen wichtige Impulse zu e<strong>in</strong>er kritischen<br />

Betrachtung der Bedarfslage und <strong>für</strong> zukünftige Entscheidungen zur dauerhaften<br />

und zuverlässigen Optimierung des Resozialisierungssystems <strong>in</strong> <strong>Hamburg</strong> geben.<br />

Darüberh<strong>in</strong>aus wird dieses Projekt sicherlich beispielgebende Anregungen <strong>für</strong> die Kooperation<br />

zwischen staatlichen E<strong>in</strong>richtungen und freien Trägern <strong>in</strong> der Straffälligenhilfe<br />

vermitteln können.<br />

2. Rahmenbed<strong>in</strong>gungen der Projektförderung<br />

Nummer der Leistungsbeschreibung<br />

Förderziele<br />

Zielgruppe/n<br />

C 1_14<br />

Berufliche Integration <strong>in</strong> den Arbeitsmarkt <strong>durch</strong> Maßnahmen, die der<br />

persönlichen Stabilisierung dienen.<br />

Dies s<strong>in</strong>d die Klärung der materiellen Unterstützung und der f<strong>in</strong>anziellen<br />

Verb<strong>in</strong>dlichkeiten, e<strong>in</strong>e vernünftige Regelung der Wohnsituation,<br />

Hilfsangebote bei psychischen Problemen und bei Suchtgefährdung,<br />

migrantenspezifische Förderung, angemessene Angebote zur Freizeitgestaltung<br />

und aktive Beratung und Begleitung bei unterschiedlichen<br />

Anliegen nach der Haftentlassung.<br />

Erwachsene Haftentlassene nach der Verbüßung von kürzeren Haftstrafen,<br />

die nicht an den Fördermaßnahmen der bestehenden Projekte<br />

teilnehmen konnten schwerpunktmäßig aus der Justizvollzugsanstalt<br />

(JVA) Billwerder aber auch aus der JVA Glasmoor. Die Zielgruppe<br />

umfasst pro Jahr ca. 800 Personen.<br />

Zeitraum<br />

Förderumfang<br />

Zur Verfügung stehende<br />

Gesamtmittel<br />

Durchführungsort<br />

Antragsberechtigte<br />

01.07.2014 – 31.12.2016 (30 Monate)<br />

1 Projekt<br />

Für das o. g. Projekt und den o.g. Zeitraum steht e<strong>in</strong>e Zuwendungssumme<br />

von bis zu 750.000 Euro zur Verfügung, die sich wie folgt zusammensetzt:<br />

<strong>ESF</strong>: 500.000 €<br />

BASFI: 175.000 € (AI: 150.000 €, FS: 25.000 €)<br />

JB: 75.000 €.<br />

Weitere 250.000 € s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Form von privaten Mitteln / Freistellungen<br />

während der Projektlaufzeit nachzuweisen.<br />

Durchführungsort des Vorhabens ist <strong>Hamburg</strong>. Es können nur die beschriebenen<br />

Teilnehmer aus Justizvollzugsanstalten und Haftentlassene<br />

gefördert werden.<br />

Antragsteller können natürliche und juristische Personen se<strong>in</strong>. E<strong>in</strong>e<br />

e<strong>in</strong>zelbetriebliche Förderung ist nicht möglich.<br />

Abgabefrist 28. Februar 2014<br />

3


Leistungsbeschreibung <strong>ESF</strong> Nr.: C1_14<br />

3. Anforderungen – Antragsteller müssen folgenden Anforderungen genügen:<br />

• Nachgewiesene Erfahrungen mit Beratungsangeboten zur Integration von straffällig<br />

gewordenen Menschen mit dem Schwerpunkt auf berufsbezogene Förderung und<br />

der Verbesserung des Zugangs zu Wohnraum<br />

• Nachgewiesene Vernetzung <strong>in</strong> der Straffälligenhilfe, regelmäßige Kontaktpflege zu<br />

den E<strong>in</strong>richtungen des sozialen Sicherungssystems und der beruflichen Förderung<br />

• Nachgewiesene praktische Erfahrungen im Umgang mit der Zielgruppe<br />

• Bereitstellung von fachlich qualifiziertem Personal<br />

• Sehr gute Kenntnisse des <strong>in</strong> <strong>Hamburg</strong> zur Verfügung stehenden Hilfsangebotes, <strong>in</strong>sbesondere<br />

der Straffälligenhilfe, der Suchthilfe, der Unterstützungsmöglichkeiten bei<br />

Wohnungslosigkeit, der Bildungsträger und der Zuständigkeiten im Zusammenhang<br />

mit ALG I und ALG II und des relevanten Leistungsrechts ( SGB II, SGB III, SGB XII,<br />

SGB V)<br />

3.1 Konzeptionelle Anforderungen<br />

Das Ziel der hier beschriebenen Hilfsmaßnahmen <strong>für</strong> die betroffenen Personen ist die Integration<br />

<strong>in</strong> den Arbeitsmarkt. Zu deren wirksamer Unterstützung ist es erforderlich, den<br />

ganzheitlichen Ansatz der Beratung und Förderung mit der Methode des Fallmanagements<br />

umzusetzen. Vom Antragsteller wird erwartet, dass die im Projekt e<strong>in</strong>zusetzenden Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

und Mitarbeiter über entsprechende Kenntnisse der Grundlagen verfügen. Es wird<br />

davon ausgegangen, dass die Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter bereits befähigt s<strong>in</strong>d, <strong>für</strong> den<br />

zielgerichteten E<strong>in</strong>satz die Methoden der E<strong>in</strong>zelfallhilfe und der Gruppenarbeit, z.B. das Angebot<br />

e<strong>in</strong>es Sozialen Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs (ggf. als fortgesetztes Angebot als Brücke zwischen „dr<strong>in</strong>nen<br />

und draußen“) anzuwenden und dass sie über Erfahrungen <strong>in</strong> der Kooperation mit den Justizvollzugsanstalten,<br />

den Arbeitsagenturen, des Job-Centers, Bildungsträgern, Unternehmen<br />

aber auch unterstützenden E<strong>in</strong>richtungen wie der Suchtberatung und der Suchttherapie, der<br />

Schuldenregulierung, der Wohnungslosenhilfe der psychotherapeutischen Unterstützung und<br />

der staatlichen Straffälligenhilfe verfügen. Es wird vorausgesetzt, dass während der Projektlaufzeit<br />

e<strong>in</strong> grundsätzlicher aber auch e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelfallbezogener fachlicher Austausch mit den<br />

genannten E<strong>in</strong>richtungen stattf<strong>in</strong>det, wobei <strong>in</strong>sbesondere die Abstimmung mit den Fachkräften<br />

der bestehenden Projekte, die bereits das <strong>Übergang</strong>smanagement <strong>für</strong> Gefangene der<br />

<strong>Hamburg</strong>er Vollzugsanstalten sicherstellen, e<strong>in</strong>en hohen Stellenwert hat.<br />

Für den konkreten Umgang mit der Klientel wird e<strong>in</strong> Tätigkeitskonzept auf folgenden Grundlagen<br />

sozialer Arbeit vorausgesetzt:<br />

• klientenzentrierter Arbeitsansatz<br />

• lösungsorientierte Kurz<strong>in</strong>tervention<br />

• Lebenswelt- und Ressourcenorientierung<br />

• Entwicklung von Perspektiven<br />

In der Praxis s<strong>in</strong>d mit den Methoden der E<strong>in</strong>zelfallhilfe und der Gruppenarbeit folgende sozialpädagogische<br />

Leistungen im Zusammenhang mit den genannten Förderzielen als aufsuchende<br />

Arbeit oder <strong>in</strong> eigenen Räumen zu erbr<strong>in</strong>gen:<br />

• Stärkung der Motivation <strong>für</strong> berufsbildende Maßnahmen<br />

• Stärkung der Motivation zur Übernahme von Eigenverantwortung, zur Entwicklung<br />

von Selbstdiszipl<strong>in</strong> und zum Erlernen e<strong>in</strong>er s<strong>in</strong>nvollen Zeite<strong>in</strong>teilung und zur Mobilisierung<br />

eigener Fähigkeiten <strong>für</strong> die Selbsthilfe.<br />

• Praktische Unterstützung bei der Kontaktaufnahme zu Behörden und Beratungsstellen,<br />

bei der Gesprächsführung bei schwierigen Sachverhalten und bei der Antragstellung<br />

auf Leistungen<br />

4


Leistungsbeschreibung <strong>ESF</strong> Nr.: C1_14<br />

• Unterstützung des Erlernens e<strong>in</strong>es wirtschaftlichen Umgangs mit den zur Verfügung<br />

stehenden Mitteln und der Regulierung bestehender f<strong>in</strong>anzieller Verb<strong>in</strong>dlichkeiten<br />

• Überlegungen zur Freizeitgestaltung und entsprechende Angebote machen<br />

3.2 Organisatorische Anforderungen<br />

• Erreichbarkeit <strong>in</strong> eigenen Beratungsräumen sicherstellen<br />

• Mobilität im Zusammenhang mit Besuchen <strong>in</strong> Justizvollzugsanstalten und bei der Begleitung<br />

des Klientels.<br />

• Fortführung der im Vollzug erstellten E<strong>in</strong>gliederungspläne<br />

• Bereitschaft zur Kooperation und zur Berichterstattung gegenüber der Vollzugsanstalt<br />

und der Fachstelle <strong>Übergang</strong>smanagement, Abgabe von fachbezogenen Sachberichten<br />

• E<strong>in</strong>zelfall- und gruppenbezogene Leistungserfassung und deren statistische Aufbereitung<br />

3.3. Querschnittsziele<br />

Erforderlich s<strong>in</strong>d darüber h<strong>in</strong>aus Angaben darüber, welcher Beitrag mit der Maßnahme zur<br />

Erreichung der Querschnittsziele der <strong>ESF</strong> geleistet wird (Chancengleichheit, Nichtdiskrim<strong>in</strong>ierung,<br />

nachhaltige Entwicklung). Bitte richten Sie Ihre diesbezüglichen Angaben an den<br />

folgenden Leitl<strong>in</strong>ien aus:<br />

3.2.1 Chancengleichheit<br />

Das geplante Projekt:<br />

• eröffnet Frauen oder Männern Zugang zu Berufsfeldern, <strong>in</strong> denen sie bisher unterrepräsentiert<br />

s<strong>in</strong>d;<br />

• verbessert Gleichstellungschancen <strong>durch</strong> Veränderung von Strukturen (z.B. Arbeitszeit,<br />

Vere<strong>in</strong>barkeit von Familien- und Erwerbsarbeit);<br />

• erleichtert Frauen den Zugang zu Führungspositionen;<br />

• richtet sich auf den Abbau von geschlechtsspezifischen H<strong>in</strong>dernissen im lebensweltlichen<br />

Bezug (z.B. <strong>durch</strong> Sensibilisierung, Orientierung, Abbau von Stereotypen).<br />

3.2.2 Nichtdiskrim<strong>in</strong>ierung<br />

Das geplante Projekt<br />

• richtet sich gegen die Diskrim<strong>in</strong>ierung bestimmter Bevölkerungsgruppen im allgeme<strong>in</strong>en;<br />

• fördert gezielt e<strong>in</strong>e von Diskrim<strong>in</strong>ierung bedrohte Bevölkerungsgruppe (aufgrund des<br />

Geschlechts, der Rasse oder ethnischen Herkunft, der Religion oder Weltanschauung,<br />

e<strong>in</strong>er Beh<strong>in</strong>derung, des Alters oder sexuellen Ausrichtung).<br />

5


Leistungsbeschreibung <strong>ESF</strong> Nr.: C1_14<br />

3.2.3 Nachhaltigkeit<br />

Das geplante Projekt zielt auf:<br />

• die nachhaltige Stabilisierung im Anschluss von vorangegangenen Orientierungs- und<br />

Integrationsmaßnahmen;<br />

• die Persönlichkeitsentwicklung von E<strong>in</strong>zelnen und deren dauerhafte Integration <strong>in</strong> das<br />

Erwerbsleben;<br />

• die wirtschaftliche und soziale Entwicklung <strong>in</strong> benachteiligten Stadtteilen.<br />

3.2.4 Transnationale Zusammenarbeit<br />

Die Bereitschaft zur transnationalen Zusammenarbeit mit europäischen Partnern wird bei<br />

Bedarf erwartet. Falls vorhanden, nennen Sie bisherige Erfahrungen.<br />

4. Zielzahlen und Projektcontroll<strong>in</strong>g<br />

Zielobjekt Zielzahl Kriterium Erfolgskennzahl<br />

(Ergebnis)<br />

Erfolgskennzahl<br />

<strong>Inhaftierte</strong> und Haftentlassene<br />

Anzahl<br />

Vermittlung <strong>in</strong> Weiterbildung,<br />

arbeitsmarktpolitische Fördermaßnahmen,<br />

Beschäftigung<br />

Anzahl<br />

Es wird darüber h<strong>in</strong>aus erwartet,<br />

dass sich der Träger zu<br />

folgenden Kriterien im Sachbericht<br />

äußert:<br />

Anzahl:<br />

migrantenspezifische Förderungen<br />

Vermittlungen <strong>in</strong> Unterkunft<br />

Absicherung der Wohnverhältnisse<br />

Integration <strong>in</strong> begleitende soziale<br />

Sicherungs- und Hilfesystem<br />

H<strong>in</strong>führung zu therapeutischen<br />

Angeboten<br />

Beg<strong>in</strong>n bzw. Weiterführung<br />

von Schuldenregulierung<br />

(H<strong>in</strong>weis: Bitte verwenden Sie bei mehreren Zielobjekten ausschließlich das grau h<strong>in</strong>terlegte<br />

<strong>für</strong> die E<strong>in</strong>gabe der Anzahl der Zielobjekte im Kalkulationsformular)<br />

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Leistungsbeschreibung <strong>ESF</strong> Nr.: C1_14<br />

Es ist erforderlich, dass der Träger e<strong>in</strong> aussagefähiges und nachvollziehbares Projektcontroll<strong>in</strong>g<br />

aufbaut. Dazu gehören neben der Erfassung der erforderlichen Daten zur Abbildung der<br />

Ziel- und Erfolgserreichung (Soll-Ist-Abgleich) auch differenzierte Angaben zur Kostenstruktur<br />

(z.B. Kosten pro Vermittlung) und regelhaft zum Verbleib der Teilnehmer (sechs Monate<br />

nach Projektaustritt).<br />

5. Anforderungen an den Projektvorschlag<br />

Das Wettbewerbsverfahren bezweckt, h<strong>in</strong>reichend konkretisierte Projektvorschläge zu erhalten,<br />

die die Gewähr bieten, die beabsichtigten Ziele zu erreichen.<br />

Interessenten werden gebeten, e<strong>in</strong>e Projektkonzeption und e<strong>in</strong>e Kurzkalkulation e<strong>in</strong>zureichen.<br />

Da<strong>für</strong> s<strong>in</strong>d nur die auf der Website www.esf-hamburg.de h<strong>in</strong>terlegten Formulare<br />

„Projektvorschlag“ und „Kostenplan“ zu benutzen. Die Verwendung älterer/ anderer Formulare<br />

ist nicht zulässig. Das Formular „Projektvorschlag“ sollte vollständig ausgefüllt werden,<br />

d.h. zu allen genannten Punkten werden Aussagen erwartet. Die Kurzkalkulation muss sich<br />

<strong>in</strong>haltlich auf das Konzept beziehen und muss neben den E<strong>in</strong>nahmen und Ausgaben auch<br />

Angaben zur Anzahl Zielobjekte und zur Laufzeit enthalten. Beide Dokumente müssen von<br />

der gleichen zeichnungsberechtigten Person unterschrieben werden.<br />

E<strong>in</strong>gereichte Projektvorschläge, die formlos Projektangaben be<strong>in</strong>halten, werden nicht berücksichtigt.<br />

Wir bitten Sie, sich im eigenen Interesse prägnant auszudrücken.<br />

Der Projektvorschlag darf den Gesamtumfang von zehn Seiten nicht überschreiten, die<br />

Schriftgröße 11 pt ist beizubehalten.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus ist folgende Anlage zw<strong>in</strong>gend beizufügen:<br />

• Kosten- und F<strong>in</strong>anzierungsplan<br />

Folgende Unterlagen s<strong>in</strong>d nur nach Erteilung e<strong>in</strong>es Zuschlags im Rahmen des Zuwendungsverfahrens<br />

im Anschluss an das Wettbewerbsverfahren <strong>in</strong> aktueller Fassung zusammen<br />

mit der ausführlichen Projektkalkulation e<strong>in</strong>zureichen:<br />

☐Liste der Vorstands- bzw. Aufsichtsratsmitglieder<br />

☐Kopie des Handels- bzw. Vere<strong>in</strong>sregisterauszugs<br />

☐Kopie der derzeit gültigen Satzung / des Gesellschaftsvertrages<br />

☐Umsatz des Trägers (Kopien der Bilanzen der letzten drei Jahre)<br />

☐Organigramme (Organisation / Projekt)<br />

☐Angaben zur Mitarbeiterzahl (gesamt und <strong>für</strong> den Geschäftsbereich, der das Projekt <strong>durch</strong>führen<br />

soll)<br />

☐Stellenbeschreibungen und Qualifikationen des geplanten Personals<br />

☐Bei tarifvertraglicher B<strong>in</strong>dung der Tarifvertrag sowie e<strong>in</strong>en <strong>für</strong> das e<strong>in</strong>zusetzende Projektpersonal<br />

gültigen, anonymisierten Arbeitsvertrag <strong>in</strong> dem Bezug auf den entsprechenden Tarifvertrag<br />

genommen wird.<br />

Nicht fristgerecht e<strong>in</strong>gereichte oder unvollständig ausgefüllte Projektvorschläge<br />

und/oder Kalkulationsformulare führen zum Ausschluss des Antragstellers aus dem<br />

Wettbewerbsverfahren.<br />

7


Leistungsbeschreibung <strong>ESF</strong> Nr.: C1_14<br />

6. Bewertung der Projektvorschläge<br />

Fristgerecht e<strong>in</strong>gegangene Projektvorschläge werden von e<strong>in</strong>er Auswahlkommission geprüft<br />

und bewertet. Im ersten Schritt werden die formale Vollständigkeit (Ausschlusskriterium) und<br />

die grundsätzliche Förderfähigkeit geprüft.<br />

In die Bewertung werden alle nummerierten Kriterien im Formular Projektvorschlag e<strong>in</strong>bezogen<br />

und zusammen mit bis zu 75 % gewertet. Unvollständige oder fehlende Angaben wirken<br />

sich negativ auf die Gesamtbewertung Ihres Projektantrags aus. Die Kosten pro Zielobjekt<br />

(siehe Kriterium) fließen mit 20 % und die Tarifgebundenheit mit 5 % <strong>in</strong> die Bewertung e<strong>in</strong>.<br />

7. Antragsstelle<br />

Die Projektkonzeptionen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>klusive aller Anlagen <strong>in</strong> der oben genannten Reihenfolge<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>facher Ausfertigung <strong>in</strong> Papierform e<strong>in</strong>zureichen bei:<br />

Abteilung Arbeitsmarktpolitik<br />

Behörde <strong>für</strong> Arbeit, Soziales, Familie und Integration<br />

Frau Vanessa Schüler<br />

<strong>Hamburg</strong>er Straße 47<br />

22083 <strong>Hamburg</strong><br />

Bitte reichen Sie darüber h<strong>in</strong>aus Ihren Projektvorschlag sowie den Kostenplan (unverändert<br />

im Excel-Format xls) per Mail e<strong>in</strong>: esf-wettbewerbsverfahren@basfi.hamburg.de<br />

Verwenden Sie diese E-Mail-Adresse auch <strong>für</strong> Rückfragen.<br />

Sollten Sie sich auf mehrere Leistungsbeschreibungen bewerben, schicken Sie bitte<br />

<strong>für</strong> jede Leistungsbeschreibung e<strong>in</strong>e gesonderte Mail. Verwenden Sie im Betreff bitte<br />

folgende Angabe: Projektvorschlag Nr. der Leistungsbeschreibung /Name ihrer Organisation<br />

(Beispiel Projektvorschlag A1_X / XXXXX).<br />

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