Wien Journal 2014 - Vienna
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Die Pandas zählen zu den<br />
Publikumslieblingen des Tiergartens.<br />
Nachwuchs in Schönbrunn ist immer<br />
eine Sensation.<br />
Tierische<br />
<strong>Wien</strong>er<br />
Mit Rekorden kennt sich der Tiergarten Schönbrunn aus: Seit über 260 Jahren gibt<br />
es den ältesten noch bestehenden Zoo der Welt. Und was die Tierbabys betrifft,<br />
blickt mittlerweile die ganze Welt auf <strong>Wien</strong>: Die Zuchterfolge bei Pandabären, Elefanten<br />
und Co. sind unerreicht.<br />
2007 passierte es das erste Mal, 2010 wieder, und 2013 bereits zum dritten Mal: Zuerst<br />
kam Fu Long, dann Fu Hu und jetzt erneut ein Pandababy. Die Geburt der drei<br />
Kleinen war eine Sensation. Keinem anderen Zoo in Europa ist es jemals geglückt,<br />
die stark vom Aussterben bedrohten Bären auf natürlichem Wege zu züchten. In<br />
<strong>Wien</strong> allerdings stimmt die Chemie. Und auch bei den Elefanten gibt es Nachwuchs<br />
zu bewundern.<br />
Der Babyboom im Zoo sorgt für eine traumhafte Bilanz: Mit 2,2 Millionen Besuchern<br />
im Jahr 2012 ist der Tiergarten im Schlosspark von Schönbrunn eine der wichtigsten<br />
Sehenswürdigkeiten <strong>Wien</strong>s. 1752 hat Kaiser Franz I. Stephan von Lothringen, der umtriebige<br />
Gatte Maria Theresias, den Grundstein für den heutigen Zoo gelegt. 1770 zog<br />
der erste Elefant ein, 1828 sorgt die erste Giraffe für helle Aufregung in <strong>Wien</strong>. Noch<br />
heute ist der ursprüngliche Charme der imperialen Bauten erhalten. – Nur eines der<br />
Erfolgsgeheimnisse, so Direktorin Dagmar Schratter im Interview: „Gerade für Touristen<br />
ist die ‚imperiale Komponente‘ ein wichtiger Faktor, den Tiergarten zu besuchen.<br />
Das Zusammenspiel des barocken Ambientes mit zeitgemäßer Tierhaltung macht den<br />
besonderen Charme unseres Zoos aus. Diese Tatsache macht ihn einzigartig, denn keiner<br />
kann das kopieren.“<br />
Neue Eisbärenanlage<br />
Seit Schratters Vorgänger, Helmut Pechlaner, 1992 die Zoodirektion übernahm, wird<br />
umgebaut und modernisiert. – Und dieser Bauboom hält bis heute an: Im Mai <strong>2014</strong><br />
wird das neue Zuhause für die Eisbären eröffnet, das „Franz Josef Land“. Elf Millionen<br />
Euro wurden investiert. Die Außenanlage ist 1.700 m² groß. Erstmals werden die Besucher<br />
die Eisbären auch unter Wasser beobachten können. Vom neuen Polardom, der<br />
in „kühler Atmosphäre“ Informationen zu Arktis und Antarktis liefert, hat man den<br />
besten Blick auf die beiden weißen Bären, die ab Mai hier wohnen.<br />
Doch der Tiergarten hat noch viel mehr als weiße oder schwarz-weiße Bären zu bieten.<br />
Genauer gesagt, mehr als 8.000 Tiere aus mehr als 600 Arten. Bereits drei Mal wurde<br />
der Tiergarten Schönbrunn zum besten Zoo Europas gewählt. Und daran wird sich<br />
auch in Zukunft wenig ändern, denn das nächste Großprojekt steht schon in den Startlöchern:<br />
Die Giraffenanlage muss umgebaut werden.<br />
Auf Schratters Wunschzettel ganz oben steht auch noch eine weitere Baby-Premiere:<br />
„Erfreulich wäre Nachwuchs bei unseren beiden Panzernashörnern Sundari und<br />
Jange. Wir sind auch sehr bemüht, den beiden die besten Voraussetzungen dafür zu<br />
schaffen.“ Wer wahrscheinlich nicht mehr für Nachkommen sorgen wird, ist die Seychellen-Riesenschildkröte<br />
„Schurli“. Der alte Knabe hat nämlich mittlerweile mehr als<br />
100 Jahre auf dem Buckel und ist das älteste Tier im Zoo.<br />
Heißer Wüstensand<br />
(Noch) ein Geheimtipp ist das frisch renovierte Wüstenhaus neben dem Tiergarten Schönbrunn, vis-à-vis<br />
vom Palmenhaus: Auf rund 2.000 m² erwarten die Besucher Rötliche Saugbarben, auch als „Knabberfische“<br />
bekannt, Große Wüstenspringmäuse, Zagrosmolche, Schwarzschwanzklapperschlangen und<br />
Nacktmulle. Letztere sind zwar ausgesprochen hässlich, haben aber ein ausgeprägtes Sozialleben, das sich<br />
in ihrem neuen 70 Meter langen Glasröhrenlabyrinth bestens beobachten lässt.<br />
Auch Elefantenbabys sind Publikumsmagneten. Die Nachzucht in<br />
<strong>Wien</strong> funktioniert hervorragend.<br />
Vom ehemaligen kaiserlichen Frühstückspavillon aus lassen sich<br />
die Schönbrunner Tiere bestens beobachten.<br />
Museums<br />
TIPP<br />
Wenn im Tiergarten Schönbrunn<br />
ein Tier das Zeitliche segnet, kann<br />
es durchaus sein, dass es kurze Zeit<br />
später im Naturhistorischen Museum<br />
wieder auftaucht. Dort ist der eine<br />
oder andere frühere Zoobewohner dann<br />
(ausgestopft) zu bewundern.