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Ausgabe 09/2013 - Bund Deutscher Forstleute (BDF)

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<strong>Ausgabe</strong> 9 • <strong>2013</strong> 54. Jahrgang ISSN-Nr. <strong>09</strong>45-6538<br />

Solling<br />

WALDGEBIET <strong>2013</strong><br />

■ Kurzumtriebsplantagen ■ Windenergie aus dem Wald


Editorial Inhalt<br />

<strong>Ausgabe</strong> 9 • <strong>2013</strong> 54. Jahrgang ISSN-Nr. <strong>09</strong>45-6538<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

im letzten Monat galt es ein Jubiläum zu feiern. Das<br />

<strong>Bund</strong>esamt für Naturschutz besteht nunmehr seit 20<br />

Jahren. Über das aus diesem Anlass veranstaltete<br />

Fachforum berichten wir in dieser <strong>Ausgabe</strong>. Der <strong>BDF</strong> gratuliert hierzu ganz herzlich,<br />

verbindet uns doch zu einigen Kolleginnen und Kollegen ein mittlerweile sehr<br />

gutes Verhältnis. Dieses hat sich durch die vielzähligen Diskussionsveranstaltungen<br />

ergeben, in denen wir uns über Themen des Waldnaturschutzes ausgetauscht<br />

haben. Bedauerlich ist nur, dass viele Presseverlautbarungen des BfN,<br />

wenn sie sich denn mit dem Wald befassen, doch häufig sehr pauschal die Klaviatur<br />

mancher Naturschutzverbände bedienen und das BfN damit der wichtigen<br />

Rolle in der forst- und naturschutzpolitischen Diskussion auf <strong>Bund</strong>esebene aus<br />

unserer Sicht nicht immer gerecht wird.<br />

Ein unterschiedliches Rollenverständnis ist derzeit auch in Bezug auf die Nationalparkdiskussion<br />

im Nordschwarzwald, in Ansätzen aber auch in den anderen von<br />

Neuausweisungen betroffenen <strong>Bund</strong>esländern festzustellen. Da es sich immer um<br />

Wald-Nationalparks handelt, ist der <strong>BDF</strong> immer betroffen und muss sich positionieren.<br />

Der Begriff des „Emotionalparks“ macht derzeit die Runde, er umschreibt<br />

die Qualität der Diskussionen recht passend.<br />

Welche Rolle spielt der <strong>BDF</strong> in dieser Diskussion? Wir setzen uns für die Belange<br />

unserer Mitglieder ein, aber auch für die Forstwirtschaft im Allgemeinen. Unsere<br />

Positionen in Bezug auf den Naturschutz und seine Ausgestaltung auf der Fläche<br />

sind mittlerweile bundesweit bekannt. Häufig geht es auch darum, Kompromisse<br />

zu finden, Entwicklungen, die wir zwar für nicht richtig erachten, die aber politisch<br />

gewollt und nicht zu verhindern sind, kritisch zu begleiten. In der Regel kommen<br />

Forderungen nach Nationalparkausweisungen aus der Politik. Der <strong>BDF</strong>, wir Förster,<br />

eigentlich den forstlichen Fakten verpflichtet, stehen mittendrin in dieser, wie<br />

dargestellt, teilweise sehr aufgeheizten Diskussion. Es ist nachvollziehbar und meiner<br />

Ansicht nach geradezu unabdingbar, dass der <strong>BDF</strong> sich nicht in den Kampf<br />

gegen die Windmühlenflügel der Befürworter begibt, weil viele von uns den Sinn<br />

einer neuerlichen Ausweisung ohne belastbare fachlich fundierte Begründung bezweifeln.<br />

Setzt sich der politische Wille durch, dann führt diese Vorgehensweise zu<br />

einem Ausschluss des <strong>BDF</strong> aus der weiteren Diskussion.<br />

Eine unlängst abgeschlossene Evaluierung aller deutschen Nationalparks kommt<br />

zu dem Ergebnis, dass in vielen Fällen die Finanz- und Personalausstattung eine<br />

umfassende Umsetzung der NLP-Ziele gefährdet, ganz abgesehen von den notwendigen<br />

begleitenden Forschungsvorhaben. Hier sind wir Förster(innen) gefragt,<br />

natürlich in Zusammenarbeit mit den Experten der Einzeldisziplinen. Hier muss der<br />

<strong>BDF</strong> einsetzen, klare Forderungen aufstellen und in der Politik vertreten.<br />

Sicher, der <strong>BDF</strong> verficht die Strategie des integrierten Naturschutzes auf der Fläche,<br />

großflächige Stilllegungen sind demgegenüber rein segregativ. Aber, auch<br />

das müssen wir attestieren, im Einzelfall sind solche Stilllegungen notwendig. Wie<br />

immer geht es um das Maß.<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen, der <strong>BDF</strong> wird auch weiterhin den Finger in die<br />

Wunde politisch motivierter Naturschutzpolitik legen, die fachlich nicht zu rechtfertigen<br />

ist, sondern lediglich pauschalen Zielsetzungen folgt. Aber wir müssen und<br />

werden uns auch konstruktiv kritisch mit der Umsetzung dieser Konzepte auseinandersetzen.<br />

Ob Deutschland am Ende des Tages 3 Prozent oder 5 Prozent<br />

seiner Waldflächen mit Nutzungsverzichten belegt, wir <strong>Forstleute</strong> sind und bleiben<br />

zuständig und das muss oberstes Ziel der <strong>BDF</strong>-Arbeit bleiben.<br />

Ihr<br />

Hans Jacobs<br />

Solling<br />

WALDGEBIET <strong>2013</strong><br />

■ Kurzumtriebsplantagen ■ Windenergie aus dem Wald<br />

Titelfoto: Wildkater im Wildkatzendorf<br />

Hütscheroda (Hainich)<br />

Forstpolitik<br />

KUP-Chance als Energieholz? 3<br />

Windenergie im Wald<br />

Spruch des Monats<br />

6<br />

10 Fragen an <strong>Bund</strong>esforst 8<br />

20 Jahre BfN 10<br />

Frauen im Forstbereich 12<br />

Rettungspunkte-App 41<br />

Arbeitskreise/Vertretungen<br />

BuLeiTicker 13<br />

AK Verkehrssicherung 14<br />

Fitness-Lügen Teil 2 16<br />

Jugend-Nordtreffen 39<br />

Aus den Ländern<br />

Prozessschutz NP Nordschwarzwald 18<br />

Großer Bayerischer Waldtag<br />

20<br />

Wahlprüfsteine Bayern 24<br />

Wahlprüfsteine Hessen 26<br />

Neuer Landesvorsitzender in Nds. 29<br />

Deutsch-polnischer Austausch 31<br />

Widersprüche zu Besoldungserhöhung 34<br />

Hanß Carl von Carlowitz 37<br />

Personelles<br />

Freud und Leid 42<br />

Wenn Du Deine Berufung zum Beruf machst,<br />

dann arbeitest Du nicht, dann lebst Du.<br />

<br />

Michael Flatley<br />

2 <strong>BDF</strong>aktuell 9•<strong>2013</strong><br />

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TitelThema<br />

Kurzumtriebsplantagen –<br />

Chance für die Energieholz-<br />

Produktion?<br />

Biomasse für eine<br />

energetische Nutzung<br />

Die Welt ist im Wandel. Erneuerbare<br />

Energieträger werden aus Gründen<br />

des Klimaschutzes gebraucht<br />

(Reduzierung klimaschädlicher Gase)<br />

und aus Gründen der Ökonomie benötigt<br />

(Reduzierung der Nutzung fossiler<br />

Energieträger, Wertschöpfung).<br />

Die energetische Nutzung von Biomasse<br />

im zukünftigen Energiemix ist<br />

heute schon fester Bestandteil der<br />

Energiepolitik in Deutschland und der<br />

Europäischen Union. So sollen bis<br />

zum Jahr 2020 in Deutschland aus<br />

erneuerbaren Energieträgern 18 %<br />

des Endenergieverbrauchs gedeckt<br />

und bis zum Jahr 2050 60 % erreicht<br />

werden (BMWI & BMU, 2010). Im<br />

Jahr 2011 betrug ihr Anteil etwa 12 %<br />

des Endenergieverbrauches, wobei<br />

die Biomasse mit etwa 70 % den<br />

größten Beitrag zu diesem Ergebnis<br />

geleistet hat. Damit sind Land- und<br />

Forstwirte schon gegenwärtig wichtige<br />

Akteure auf den nationalen Energiemärkten.<br />

Die größten Biomasse-<br />

Anteile für eine energetische Nutzung<br />

entfallen dabei auf Holz für die Wärme-Produktion<br />

und auf landwirtschaftliche<br />

Kulturen vor allem für die<br />

Produktion von Kraftstoffen (Bioethanol)<br />

und Strom aus Biogas.<br />

Gegenwärtig wird diese energetische<br />

Nutzung von Biomasse intensiv<br />

und kontrovers (u. a. Nationale Akademie<br />

der Wissenschaften Leopoldina,<br />

2012) diskutiert. Danach sollte<br />

sich die energetische Biomasse-Nutzung<br />

auf Formen beschränken, die<br />

weder zu einer Verknappung von<br />

Nahrungsgütern führt, noch deren<br />

Preise erhöht und in die Bewertung<br />

dieser Biomasse-Nutzung sollten alle<br />

klimaschädlichen Emissionen einbezogen<br />

werden.<br />

Obwohl für die Produktion der<br />

Biomasse ‚Holz‘ im Wald (‚Dendromasse‘)<br />

keine Konkurrenz zur Nahrungsgüterproduktion<br />

besteht, konkurriert<br />

die energetische Nutzung von<br />

Holz mit der stofflichen Produktion.<br />

Holz: kein unerschöpflicher<br />

Rohstoff<br />

Abbildung 1: Entwicklung der stofflichen und energetischen Holzverwendung<br />

am Gesamtholz verbrauch in Deutschland (Quelle: MANTAU, 2012)<br />

Wald erfüllt neben der Produktion<br />

von Holz weitere Aufgaben: er erbringt<br />

Schutz- und Erholungsleistungen und<br />

‚nebenbei‘ nimmt er über die Photosynthese<br />

Kohlendioxid auf und speichert<br />

daraus den Kohlenstoff langfristig<br />

im Boden und der oberirdischen<br />

Biomasse. Holz ist bei einer nachhaltigen<br />

Bewirtschaftung des Waldes, verbunden<br />

mit den positiven ökologischen<br />

Wirkungen nach der Zeit<br />

unbegrenzt, nach dem Umfang aber<br />

für eine wirtschaftliche Nutzung begrenzt<br />

verfügbar. Das unterscheidet<br />

die Holzbereitstellung von unserem<br />

Umgang mit den mineralischen Rohstoffen,<br />

die ohne Rücksicht auf den<br />

zukünftigen Bedarf ausgebeutet werden.<br />

Deutschland verfügt in Europa –<br />

außer Russland – über die höchsten<br />

Holzvorräte. Seit etwa zwei Jahrzehnten<br />

werden diese Ressourcen zunehmend<br />

stofflich und energetisch genutzt<br />

(vgl. Abbildung 1).<br />

Schon heute ist Holz damit in<br />

Deutschland der bedeutendste nachwachsende<br />

Rohstoff. Zukünftig kann<br />

Holz im Rahmen einer ‚Rohstoffersatzwirtschaft‘<br />

zusätzlich für die Produktion<br />

von chemischen Grundstoffen<br />

bedeutsam werden (MANTAU &<br />

SAAL, 2011).<br />

Bei einer linearen Fortführung dieser<br />

aus ökologischen Gründen (Klimaschutz)<br />

und ökonomischen Gesichtspunkten<br />

(Wertschöpfung) sinnvollen<br />

Holznutzung nur aus dem Wald sowie<br />

durch zunehmende Wald-Nutzungsrestriktionen<br />

(u. a. Naturschutz, Biodiversität)<br />

ist in Deutschland ab 2020 ein<br />

Holzdefizit von 20 Mio. m 3 pro Jahr zu<br />

erwarten (THRÄN et al., 20<strong>09</strong>; WEN-<br />

DISCH, 2010).<br />

Ein wesentlicher Grund hierfür ist<br />

eine deutliche Steigerung der Holznutzung<br />

für energetische Zwecke in den<br />

vergangenen Jahren (Scheitholz, Hackschnitzel<br />

und Pellets in Haushalten,<br />

Holz in Heizwerken und Heizkraft-<br />

Werken) bei einer relativ konstant gebliebenen<br />

Rohstoffquelle. In der Folge<br />

der wachsenden Holz-Nachfrage steigen<br />

auch die Holzpreise.<br />

Kurzumtriebswirtschaft –<br />

eine neue Strategie für die<br />

Produktion und Bereitstellung<br />

von Holz<br />

Aktuell werden unterschiedliche<br />

Überlegungen angestellt, wie zusätzliche<br />

Mengen an Waldholz für eine<br />

stoffliche und energetische Nutzung<br />

bereitgestellt werden können. So ließen<br />

sich über eine kurzfristige Erhöhung<br />

des Holzeinschlages, verbunden<br />

mit einer längerfristig wirkenden Veränderung<br />

der Waldbaustrategie oder<br />

über eine Steigerung von Holzimporten<br />

zusätzliche Potenziale erschließen.<br />

Allerdings ist allein über diese Wege<br />

das prognostizierte Holzdefizit nicht zu<br />

schließen. Zudem werden diese Möglichkeiten<br />

aus ökologischen Gesichtspunkten<br />

sehr kritisch diskutiert.<br />

Eine weitere Möglichkeit, Holz vor<br />

allem für eine energetische Nutzung<br />

mittelfristig zu produzieren und damit<br />

den Holzmarkt zu entlasten, besteht in<br />

der Anlage und Nutzung von Kurzumtriebsplantagen<br />

(KUP) auf landwirtschaftlichen<br />

Flächen (NITSCH et al.,<br />

2010).<br />

KUP sind Anbauten schnellwachsender<br />

Baumarten, die nach Umtriebszeiten<br />

(Rotationen) von zwei bis<br />

zwanzig Jahren geerntet werden, wobei<br />

die Wurzelstöcke im Boden verbleiben<br />

und in der darauffolgenden<br />

Vegetationsperiode erneut ausschlagen.<br />

Dafür zugelassene Baumarten<br />

sind Pappel, Weide, Robinie, Birken,<br />

Erlen, Eschen und Eichen (BLE 2010).<br />

Nach der Novellierung des <strong>Bund</strong>eswaldgesetzes<br />

von 2010 sind derartige<br />

KUP aus dem Waldbegriff und somit<br />

auch von daran anknüpfenden<br />

waldrechtlichen Anforderungen ausgenommen<br />

(s. dazu BEMMANN &<br />

BUTLER MANNING, <strong>2013</strong>).<br />

<strong>BDF</strong>aktuell 9•<strong>2013</strong> 3


TitelThema<br />

Holz-Zuwachs von KUP<br />

Bei den in Deutschland vorherrschenden<br />

Wuchsbedingungen sind in<br />

erster Linie Pappel und Weide sowie<br />

Robinie auf trockeneren Standorten zur<br />

Bewirtschaftung im Kurzumtrieb geeignet.<br />

Grundsätzlich ist zwischen energetischer<br />

und stofflicher Nutzung von<br />

KUP-Holz zu differenzieren. Während<br />

bei der energetischen Nutzung das<br />

Hauptaugenmerk auf der Maximierung<br />

der Biomasseproduktion liegt (s. Abbildung<br />

2), wird bei der stofflichen Nutzung<br />

die Produktion von Stammholz, d.<br />

h. größtmöglicher Durchmesser der<br />

Einzelbäume, in Beständen mit geringerer<br />

Dichte angestrebt (s. Abbildung 3).<br />

3-jährige, sehr dichte Weiden-KUP zur<br />

energetischen Nutzung (Sachsen), begründet<br />

im Doppelreihenverband (Foto: RÖHLE)<br />

Die Realisierung einer maximalen<br />

Bestandesbiomasse und die gleichzeitige<br />

Förderung des Durchmesserwachstums<br />

einzelner Bäume beschreiben<br />

konkurrierende Zielstellungen, die<br />

sich nicht simultan in einer Plantage<br />

erreichen lassen. Deshalb ist bereits vor<br />

der Anlage einer KUP festzulegen, ob<br />

die produzierte Dendromasse energetisch<br />

oder stofflich genutzt werden soll.<br />

Da das in KUP produzierte Holz<br />

vorrangig energetisch genutzt wird, ist<br />

die ‚Masse‘ ein geeigneter Maßstab<br />

zur Beurteilung der standörtlichen<br />

Leistungsfähigkeit und nicht das ‚Volumen‘,<br />

bzw. der Vorrat in Kubikmetern,<br />

wie es traditionell in der Forstwirtschaft<br />

üblich ist. Um Vergleiche zwischen<br />

verschiedenen Baumarten und Klonen<br />

zu ermöglichen und Verzerrungen<br />

durch abweichende Holzfeuchtegehalte<br />

zu vermeiden, hat sich die Angabe<br />

von Holz-Zuwachs und Gesamtholz-Vorrat<br />

in Tonnen Trockensubstanz<br />

bewährt. Als Leistungsgrößen finden<br />

sowohl der stehende Vorrat (t atro<br />

ha -1 )<br />

als auch der durchschnittliche Gesamtzuwachs<br />

(dGZB) an Biomasse<br />

(Dendromasse) in Tonnen pro Hektar<br />

und Jahr Verwendung (t atro<br />

ha -1 a -1 ).<br />

5-jährige Pappelplantage zur stofflichen<br />

Nutzung (Norditalien), Pflanzverband 4 m x 7 m<br />

Gegenüberstellung der Wuchsleistung von<br />

Aspe und Douglasie (jeweils 12-jährig) auf einer<br />

Versuchspflanzung in Südschweden<br />

Einige Baumarten, die sich für die<br />

Kurzumtriebswirtschaft eignen, besitzen<br />

ein besonders rasantes Jugendwachstum.<br />

So übertreffen junge Pappeln<br />

selbst außerordentlich raschwüchsige<br />

Nadelbaumarten wie die Douglasie im<br />

Durchmesser- und Höhenwachstum<br />

bei Weitem (s. Abbildung 4).<br />

Die Wuchsleistungen von KUP in<br />

Deutschland variieren stark, die in erster<br />

Linie standörtlichen Faktoren, aber<br />

auch der Baumarten- und Klon-Auswahl,<br />

Begründung, Bestandesbehandlung<br />

und Rotationslänge geschuldet<br />

sind. So reicht der dGZ B<br />

bei Pappel von<br />

etwa 3 bis zu mehr als 20 t atro<br />

ha -1 a -1 ,<br />

bei Weide von etwa 4 bis zu 18 t atro<br />

ha -1<br />

a -1 und bei Robinie von 2 bis zu knapp<br />

10 t atro<br />

ha -1 a -1 . Ackerstandorte mittlerer<br />

bis guter Nährstoffausstattung und<br />

durchschnittlichen Jahrestemperaturen<br />

von über 7 °C sind grundsätzlich für die<br />

Anlage von KUP geeignet. Entscheidend<br />

für das gute Wachstum von Pappeln<br />

und Weiden sind die Wasserverfügbarkeit<br />

bzw. Wasserhaltefähigkeit<br />

des Bodens, gekennzeichnet durch<br />

Niederschläge von mindestens 300<br />

mm in der Vegetationszeit sowie einer<br />

hohen nutzbaren Feldkapazität im effektiven<br />

Wurzelraum. Geringere Niederschlagsmengen<br />

können allerdings<br />

durch direkten Grundwasseranschluss<br />

kompensiert werden.<br />

Neben den genannten Standortfaktoren<br />

bestimmen vor allem die Bestandesdichte<br />

(Anzahl von Stämmen/<br />

Trieben pro Hektar) sowie die Zahl an<br />

Rotationen an der Gesamtstandzeit<br />

der KUP deren Leistungsfähigkeit. So<br />

ist bei der Anlage einer KUP eine große<br />

Anzahl von Steckhölzern erforderlich,<br />

wenn bereits in der 1. Rotation hohe<br />

Dendromasseerträge erzielt werden<br />

sollen, denn nur dann wird der verfügbare<br />

Standraum bereits von Beginn an<br />

optimal genutzt. Besonders deutlich<br />

wird dieser Zusammenhang am Beispiel<br />

eines neunjährigen Pappel-Versuchsfeldes<br />

in Mecklenburg-Vorpommern:<br />

hier bewirkte eine Verdoppelung<br />

der Stammzahl von 8.000 auf 16.000<br />

Stück pro Hektar in der ersten Rotation<br />

eine Zunahme des dGZ B<br />

von 13,5 t atro<br />

ha -1 a -1 auf knapp 24 t atro<br />

ha -1 a -1 , was<br />

einer Ertragssteigerung von 78 % bzw.<br />

von 10,5 t atro<br />

ha -1 a -1 entspricht.<br />

Ab der 2. Rotation ist in KUP im<br />

Regelfall eine deutliche Leistungssteigerung<br />

zu verzeichnen. Ursächlich<br />

dafür dürften sowohl das überproportional<br />

entwickelte Wurzelsystem der<br />

Unterlage als auch die höhere Triebzahl<br />

nach der Ernte bzw. dem Rückschnitt<br />

sein. Die Steigerung des dGZ B<br />

geht dabei stets mit einer Erhöhung<br />

der Triebzahl einher. Generell gilt,<br />

dass der dGZB in Folgerotationen<br />

umso stärker steigt, je schlechter der<br />

Standort ist und je geringer die<br />

Wuchsleistung in der 1. Rotation war.<br />

Um die Leistungsfähigkeit und<br />

damit die Rentabilität einer KUP auf<br />

gegebenem Standort beurteilen zu<br />

können, wurden am Institut für<br />

Waldwachstum und Forstliche Informatik<br />

der TU Dresden Instrumente zur<br />

Ertragsschätzung für Pappel und<br />

Weide entwickelt. Diese Schätzhilfen<br />

stehen dem Nutzer kostenlos auf der<br />

Homepage des Institutes zur Verfügung<br />

(http://www.forst.tu-dresden.de/<br />

Waldwachstum/index-php?page=<br />

kup-ertrag).<br />

4 <strong>BDF</strong>aktuell 9•<strong>2013</strong>


TitelThema<br />

Betriebswirtschaftliche<br />

Bewertung von KUP<br />

Für eine betriebswirtschaftliche Bewertung<br />

von KUP hat sich die s. g. ‚Annuitätenmethode‘,<br />

ein dynamischer<br />

Kalkulationsansatz, bewährt (KRÖBER<br />

et al. <strong>2013</strong>). Dies deshalb, weil sich aufgrund<br />

des langen Nutzungszeitraumes<br />

von KUP deren Kosten nicht festschreiben<br />

lassen und darum – wie für annuelle<br />

Kulturen üblich – eine statische Deckungsbeitragskalkulation<br />

nicht eignet.<br />

Die konkrete ‚Annuität‘ (€ ha -1 a -1 )<br />

ist – je nach Region und Standort – von<br />

einer Vielzahl von Einflussgrößen abhängig<br />

und kann sich gegenwärtig zwischen<br />

100 und 500 € ha -1 a -1 bewegen.<br />

Den größten Einfluss auf die<br />

Annuität haben der Holzzuwachs (möglichst<br />

> 10 t atro<br />

ha -1 a -1 ) und der Hackschnitzelpreis<br />

(möglichst > 100 € t atro<br />

-1<br />

).<br />

Zur Berechnung der Annuität von<br />

KUP wurde vom Thünen-Institut für<br />

Forstökonomie (Hamburg) und von<br />

der Professur für Landwirtschaftliche<br />

Betriebslehre (Martin-Luther-Universität<br />

Halle-Wittenberg) ein s. g. ‚KUP-Kalkulator‘<br />

entwickelt, der kostenlos genutzt<br />

werden kann (http://www.energieholzportal.de/367-0-KUP-Kalkulator-Oekonomie.html).<br />

Zum gleichen Zweck und<br />

mit gleicher Methodik hat die DLG das<br />

Merkblatt 372 ‚DLG-Standard zur Kalkulation<br />

einer Kurzumtriebsplantage‘<br />

entwickelt.<br />

Mit einem extensiven Ausbau von<br />

KUP in Deutschland könnten diese einen<br />

substanziellen Beitrag zur Verringerung<br />

des prognostizierten Holzdefizits in<br />

Deutschland leisten. So wäre bei einem<br />

durchschnittlichen Holz-Zuwachs von 8<br />

t atro<br />

ha -1 a -1 bei einer potenziellen Anbaufläche<br />

von KUP auf 400.000 ha ein jährlicher<br />

Ertrag von 3,2 … 4,0 Mio. tatro zu<br />

erwarten. Das entspräche etwa 7 … 9<br />

Mio. m 3 Holz pro Jahr (d. h. etwa 13 …<br />

17 % des Holzeinschlages von 54,4<br />

Mio. m 3 im Jahre 2011). Um diese Zahlen<br />

in die ‚Realität‘ zu rücken: 2012 wurde<br />

in Deutschland auf einer Fläche von<br />

etwa 800.000 ha Mais für eine energetische<br />

Nutzung angebaut, während sich<br />

die KUP-Fläche auf etwa 6.000 ha belief.<br />

KUP können aber in Zukunft einen<br />

wichtigen Beitrag zur Holzversorgung in<br />

Deutschland leisten und parallel dazu<br />

hohe ökologische Leistungen erbringen.<br />

Gleichzeitig bieten KUP insbesondere<br />

Landwirten die Chance, an dieser<br />

Entwicklung und steigenden Energieund<br />

Rohstoffpreisen zu partizipieren.<br />

Woran liegt es nun, dass trotz der<br />

offensichtlichen Chancen für den Anbau<br />

von KUP deren Flächenausweitung<br />

in Deutschland nur langsam voran<br />

geht? Die Hemmnisse für die<br />

Anlage von KUP sind vielfältig (BEM-<br />

MANN et al., 2010):<br />

Der starke Anstieg der durchschnittlichen<br />

Betriebsgröße und der damit<br />

einhergehende Zwang zu mehr Effizienz<br />

von verbesserter Maschinenauslastung<br />

stößt an Grenzen; erheblicher<br />

Anstieg von Pachtpreisen<br />

und Flächennachfrage weit über<br />

dem Angebot.<br />

Bedenken der Landwirte hinsichtlich<br />

einer langfristigen Flächenbindung<br />

(Pachtzeiten, Pachtpreise)<br />

und eines langfristig sicheren<br />

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<strong>BDF</strong>aktuell 9•<strong>2013</strong> 5


TitelThema<br />

Der neue LIECO-Katalog ist erschienen.<br />

Neben knapp 40 verschiedenen Baumarten finden Sie nützliche<br />

Informationen rund ums Aufforsten. Der Katalog 2014 samt<br />

Preisliste wird auf Anfrage gerne kostenlos per Post oder E-Mail<br />

verschickt. Fordern Sie den Katalog auf unserer Homepage<br />

www.lieco-forstpflanzen.de, per E-Mail an lieco@sfl.at oder<br />

telefonisch unter +43(0)3846/8693-0 an.<br />

Absatzes von KUP-Hackschnitzeln<br />

sowie des politischen Wi l lens<br />

auf <strong>Bund</strong>es- und teilweise Landesebene,<br />

eine Kurzumtriebswirtschaft<br />

in die Praxis umzusetzen.<br />

Die ökologischen und naturschutzfachlichen<br />

Leistungen sowie die<br />

Energieeffizienz von KUP werden in<br />

den <strong>Bund</strong>esländern sehr unterschiedlich<br />

eingeschätzt und damit<br />

Landwirten kaum zu dieser Bewirtschaftung<br />

geraten; die ökologischen<br />

Leistungen von KUP werden im Fördersystem<br />

der Landwirtschaft bisher<br />

nicht honoriert.<br />

Bei Landwirten bestehen ‚psychologische<br />

Barrieren‘ gegenüber Bäumen<br />

auf Ackerflächen.<br />

Es existiert eine Vielzahl rechtlicher<br />

Vorgaben für die Anlage von KUP, die<br />

der Landwirt bei deren Anlage beachten<br />

muss, die es in diesem Umfang<br />

für den Anbau konventioneller landwirtschaftlicher<br />

Kulturen nicht gibt.<br />

Um zukünftig die Chancen für<br />

eine Anlage von KUP besser nutzen<br />

und die genannten Hemmnisse dafür<br />

verringern zu können, sollten:<br />

Forschungsarbeiten zu einer Kurzumtriebswirtschaft<br />

intensiviert;<br />

wirkungsvolle finanzielle Anreize<br />

zur Anlage von KUP forciert sowie<br />

der Wissenstransfer in die Praxis<br />

vertieft werden. M<br />

Albrecht Bemmann, Heinz Röhle,<br />

David Butler Manning (TU Dresden)<br />

i<br />

Die Literaturliste finden<br />

Sie im internen Bereich<br />

der <strong>BDF</strong>-Homepage.<br />

www.bund-deutscherforstleute.de<br />

Zur Akzeptanz von Windenergieanlagen<br />

auf Waldstandorten<br />

„Wir alle sind Passagiere an Bord des Schiffes Erde, und wir dürfen nicht zulassen, dass es<br />

zerstört wird. Eine zweite Arche Noah wird es nicht geben.“ Michail Gorbatschow<br />

International gelten die Energieversorgung<br />

und der Klimawandel als<br />

weltweit dringendes Problem. Global<br />

zeichnen sich höchst unerfreuliche soziale<br />

Szenarien des Klimawandels ab.<br />

Während die Industrieländer sich<br />

einen hohen Stromverbrauch leisten<br />

und in den Schwellenländern ein stark<br />

wachsender Energiebedarf zu verzeichnen<br />

ist, gilt eine fehlende Energieversorgung<br />

in der Dritten Welt heute<br />

häufig noch als ein Armutsfaktor.<br />

Fossile Energieträger sind Hauptursache<br />

der klimaschädlichen CO 2<br />

-<br />

Emissionen. Die Vorräte sind begrenzt,<br />

worin wohl auch die Ursache<br />

für die Häufigkeit internationaler Konflikte<br />

in Erdölfördergebieten liegt.<br />

Die Atomenergie birgt hohe Sicherheitsrisiken.<br />

Eine Endlagerung der<br />

verbrauchten Brennstäbe ist nach wie<br />

vor ungelöst.<br />

Erneuerbare Energien sind dagegen<br />

weitgehend klimaneutral und<br />

weltweit verbrauchernah nachhaltig<br />

verfügbar.<br />

Deutschland als Vorreiter<br />

Deutschland hat bei der Entwicklung<br />

und Etablierung erneuerbarer<br />

Energien frühzeitig eine weltweite Vorreiterrolle<br />

eingenommen. Nach der Katastrophe<br />

von Fukushima im März<br />

2011 wurde dieser eingeschlagene<br />

Weg durch den Beschluss der Energiewende<br />

in Deutschland weiter bestärkt.<br />

Insbesondere in den waldreichen<br />

süddeutschen <strong>Bund</strong>esländern wurde<br />

der Wald für die Windenergie geöffnet,<br />

um in den angestrebten Energiemix der<br />

erneuerbaren Energien neben Photovoltaik,<br />

Wasserkraft und verbraucherferner,<br />

teurer Offshore-Windenergie auch maßgebliche<br />

Anteile von verbrauchernaher,<br />

preiswerterer Onshore-Windenergie mit<br />

einzubringen.<br />

Windenergie soll hierbei als effektivste<br />

erneuerbare Energieform auf windhöffige<br />

Standorte konzentriert werden, welche<br />

häufig bewaldet sind. In den<br />

einzelnen <strong>Bund</strong>esländern sollen lediglich<br />

rund 2 % der Waldfläche, bevorzugt vorbelastete<br />

Gebiete, genutzt werden.<br />

Pauschaler Ausschluss von<br />

Wald behindert Energiewende<br />

Da Wald als naturnahe Bodennutzungsform<br />

eine hohe ökologische Wertigkeit<br />

aufweist und häufig besonderen<br />

Schutz genießt (FFH-Gebiete, Wasserschutzgebiet<br />

u. Ä.), würde ein Festhalten<br />

an einem pauschalen Ausschluss von<br />

Waldflächen in küstenfernen und waldreichen<br />

<strong>Bund</strong>esländern dazu führen,<br />

dass hier die Energiewende nicht angemessen<br />

entwickelt werden kann. Deshalb<br />

wird zunehmend ein pauschaler<br />

Ausschluss von Waldflächen planungsrechtlich<br />

durch eine detaillierte Einzelfallprüfung<br />

ersetzt, um v. a. artenschutzrechtliche<br />

Belange weiter sicherzustellen.<br />

6 <strong>BDF</strong>aktuell 9•<strong>2013</strong>


TitelThema<br />

Bei näherer Betrachtung zeigt sich,<br />

dass dies gut möglich ist, da lange nicht<br />

jede fliegende Spezies einem Kollisionsrisiko<br />

mit modernen, hohen Windenergieanlagen<br />

unterliegt und als windradsensibel<br />

einzustufen ist. Ergänzende<br />

spezielle Instrumentarien der Konfliktminimierung<br />

wurden entwickelt (z. B. Abschaltalgorithmen,<br />

Fledermaus- und<br />

Vogelzugmonitoring) und kommen mittlerweile<br />

standardmäßig zum Einsatz.<br />

Durch die Anwendung eingriffsminimierender<br />

Standards für die Erschließung<br />

und die Standortausformung ist eine reduzierte<br />

Waldinanspruchnahme möglich.<br />

Bei modernen, großen Windenergieanlagen<br />

liegt diese deutlich unter 1<br />

ha je WEA.<br />

Das Schutzgut „Mensch“ spielt<br />

wegen der relativ größeren Entfernung<br />

zu Ortschaften in aller Regel bei<br />

Waldstandorten eine geringere Rolle<br />

als bei Freilandstandorten. Schattenschlag<br />

und übermäßige Geräuschemissionen<br />

werden im Rahmen der<br />

behördlichen Genehmigungsverfahren<br />

ohnehin ausgeschlossen.<br />

Zudem ist mit Onshore-Windenergie<br />

auch eine nennenswerte Wertschöpfung<br />

in ländlichen Regionen verbunden.<br />

Zunehmend örtlicher<br />

Widerstand<br />

Die Angemessenheit einer Gesamtabwägung<br />

zugunsten von Windenergieanlagen<br />

auf Waldstandorten<br />

wird in den letzten Monaten aber zunehmend<br />

hinterfragt. Es etablieren<br />

sich zunehmend örtliche Bürgerinitiativen<br />

gegen Windenergie im Wald.<br />

Häufig werden diese auch durch<br />

die regionalen Umweltverbände getragen.<br />

Bei differenzierter Betrachtung dieser<br />

Protestbewegungen lassen sich<br />

einige typische Merkmale beobachten:<br />

Die Diskussion um Windenergie im<br />

Wald wird sehr emotional geführt.<br />

Der Protest wird überwiegend generationenspezifisch<br />

getragen durch<br />

ältere, freizeitorientierte Mitbürgerinnen<br />

und Mitbürger. Bei jüngeren<br />

Leuten überwiegt die Zustimmung<br />

zu Windenergieanlagen.<br />

Überregional wird Windenergie in<br />

aller Regel befürwortet, örtlich<br />

aber strikt abgelehnt.<br />

Kernpunkt des Protestes<br />

ist die Sichtbarkeit der<br />

Anlagen und die Beeinträchtigung<br />

des Landschaftsbildes.<br />

Vereinzelt<br />

besteht trotz der immissionsschutzrechtlichen<br />

Auflagen auch Angst vor<br />

gesundheitlichen Beeinträchtigungen.<br />

Zur Untermauerung der<br />

ablehnenden Haltung<br />

werden häufig ergänzende<br />

Diskussionen um<br />

Artenschutz, Immobilienpreise<br />

aber auch allgemeine<br />

energiepolitische<br />

Belange geführt.<br />

Während vor Ort in den<br />

<strong>Bund</strong>esländern die Thematik<br />

teilweise eher kleinlich<br />

diskutiert wird, findet das<br />

Konzept der Windenergieanlagen<br />

auf Waldstandorten<br />

international großes Interesse.<br />

Als <strong>Forstleute</strong> sollten<br />

wir uns gerade auch beim<br />

Thema Windenergie auf<br />

unsere 300-jährige Tradition<br />

der Nachhaltigkeit besinnen<br />

und unseren Blick<br />

nicht nur auf die von uns<br />

betreuten Waldbestände beschränken.<br />

Nehmen wir auch die<br />

weltweiten Problemstellungen<br />

wahr und bringen uns<br />

verantwortlich und konstruktiv<br />

in die Diskussion um<br />

Windenergie im Wald ein.<br />

Liegt es doch an uns,<br />

unseren Wald nicht nur angemessen<br />

zu schützen,<br />

sondern gleichzeitig auch<br />

einen wesentlichen Beitrag<br />

zur Lösung des weltweiten<br />

Energieproblems und zur<br />

Vermeidung des Klimawandels<br />

(auch in unseren<br />

Waldökosystemen) zu leisten.<br />

Auch bei der Windenergie<br />

im Wald gilt: „Suche<br />

nicht nach Fehlern, suche<br />

nach Lösungen.“ (Henry<br />

Ford) M<br />

Michael Diemer und<br />

Rüdiger Scheffer<br />

<strong>BDF</strong>aktuell 9•<strong>2013</strong> 7


Forstpolitik<br />

10 Fragen an …<br />

<strong>Bund</strong>esforst<br />

Als ein Element der „Kommunikationsplattform<br />

Forstliche Hochschulausbildung“,<br />

die mit einer ersten Zukunftskonferenz<br />

Ende letzten Jahres<br />

startete, sollen die großen öffentlichen<br />

Arbeitgeber zu den Perspektiven<br />

für Absolventen, aber auch zu<br />

Anforderungen, Erfahrungen und Herausforderungen<br />

befragt werden.<br />

Nach dem Landesforstbetrieb Wald<br />

und Holz NRW haben wir <strong>Bund</strong>esforst<br />

interviewt.<br />

<strong>BDF</strong>: In den letzten Jahren und<br />

Jahrzehnten haben sich Forstverwaltungen<br />

und -betriebe stark gewandelt.<br />

Personal wurde stark<br />

abgebaut. Die personelle Nachhaltigkeit<br />

ist teilweise nicht gegeben.<br />

Nun kommt man jedoch an<br />

die Grenzen der Bewältigung von<br />

Aufgaben, an Überlastungsgrenzen.<br />

In den nächsten Jahren werden<br />

darüber hinaus zahlreiche<br />

Kollegen pensioniert. Wie hat sich<br />

in diesem Zusammenhang die<br />

Personalpolitik der <strong>Bund</strong>esan -<br />

stalt / von <strong>Bund</strong>esforst gewandelt.<br />

Gibt es einen Einstellungskorridor?<br />

Wenn ja, wie sieht er aus<br />

(nach gehobener, höherer Dienst,<br />

Waldarbeiter, Angestellte)?<br />

BF: Auch <strong>Bund</strong>esforst hat ab Mitte<br />

der 1990er-Jahre bis 2005 nur vereinzelt<br />

Einstellungen vornehmen können.<br />

Das hat zuletzt unbestritten<br />

auch zu Überlastungen bei den Beschäftigten<br />

geführt. Mit Übergang in<br />

die <strong>Bund</strong>esanstalt für Immobilienaufgaben<br />

haben wir sehr frühzeitig auf<br />

die veränderten Rahmenbedingungen<br />

und Anforderungen reagiert. Mit<br />

der 2006 begonnenen und zum<br />

01.10.20<strong>09</strong> umgesetzten Neustrukturierung<br />

der bis dahin 36 <strong>Bund</strong>esforstämter<br />

zu 17 <strong>Bund</strong>esforstbetrieben<br />

(BFB) haben wir eine sehr<br />

detaillierte Analyse der Aufgabenentwicklung<br />

vorgenommen. Auf dieser<br />

Grundlage konnten wir die Stellen im<br />

mittleren Dienst (Angestellte in den<br />

Serviceeinheiten der <strong>Bund</strong>esforstbetriebe)<br />

nachbesetzen und mit der Unterstützung<br />

des Vorstandes und der<br />

Personalvertretung ab 2007 im gehobenen<br />

Forstdienst und ab 2010 auch<br />

Waldarbeiter(innen) werden bei <strong>Bund</strong>esforst selbst ausgebildet, jedoch nur in geringem Umfang<br />

übernommen<br />

im höheren Forstdienst einen Einstellungskorridor<br />

schaffen.<br />

Im Bereich der Beschäftigten in<br />

der Waldarbeit können wir nur dort<br />

nachbesetzen, wo ein nachhaltiges<br />

Aufgabenvolumen im Dienstleistungssektor<br />

(also außerhalb der motormanuellen<br />

Holzernte) gesichert ist.<br />

In diesem Bereich besteht, auch aufgrund<br />

der Flächenbereitstellung für<br />

das Nationale Naturerbe, noch eine<br />

Überausstattung. Gleichwohl müssen<br />

auch hier die Herausforderungen<br />

der demografischen Entwicklung bewältigt<br />

werden. In den nächsten zehn<br />

Jahren scheiden etwa 140 Waldarbeiter<br />

altersbedingt aus. Im gehobenen<br />

Forstdienst sind dies 85 und im<br />

höheren Forstdienst 30 Personen.<br />

Seit 2006 haben wir insgesamt<br />

16 Beschäftigte des höheren, 74 Beschäftigte<br />

des gehobenen Dienstes<br />

Seit 2006 wird bei <strong>Bund</strong>esforst wieder Personal<br />

eingestellt<br />

mit forst- oder naturschutzfachlicher<br />

Ausbildung eingestellt. Hinzu kommen<br />

zehn Beschäftigte des gehobenen<br />

Dienstes mit geografischer bzw.<br />

immobilienwirtschaftlicher Ausbildung<br />

sowie eine vergleichsweise geringe<br />

Anzahl an Beschäftigten, die<br />

das Unternehmen zwischenzeitlich<br />

wieder verlassen haben.<br />

Im Bereich der Tarifbeschäftigten<br />

in der Waldarbeit haben wir seither 30<br />

Auszubildende in ein unbefristetes<br />

Beschäftigungsverhältnis übernommen.<br />

In diesem Jahr werden wir jeweils<br />

acht bis zehn Beschäftigte im höheren<br />

und gehobenen Dienst einstellen.<br />

<strong>BDF</strong>: Bildet <strong>Bund</strong>esforst selbst<br />

aus? Wie viele Stellen stehen hier<br />

jedes Jahr zur Verfügung (Forstwirtsausbildung,<br />

Vorbereitungsdienst,<br />

Referendariat)?<br />

BF: <strong>Bund</strong>esforst bildet nur im Bereich<br />

der Forstwirte selbst aus. In 11<br />

Ausbildungsbetrieben stellen wir insgesamt<br />

ca. 54 Ausbildungsplätze (18<br />

pro Jahrgang) zur Verfügung. Die Ausbildungsquote<br />

liegt deutlich über unserem<br />

eigenen Bedarf. Wir haben<br />

aber die Erfahrung gemacht, dass nahezu<br />

alle von uns ausgebildeten Forstwirte<br />

eine Beschäftigung in der Forstbranche<br />

oder verwandten Bereichen<br />

finden. Als öffentliches Unternehmen<br />

sehen wir uns in der Verantwortung<br />

ausreichend Ausbildungsplätze auch<br />

im strukturschwachen Raum zur Verfügung<br />

zustellen.<br />

Seit diesem Jahr erfolgt die Ausbildung<br />

der Forstwirtinnen und Forstwirte<br />

bei <strong>Bund</strong>esforst durch Forstwirtschaft-<br />

8 <strong>BDF</strong>aktuell 9•<strong>2013</strong>


ForstPolitik<br />

meister (FWM). In zwei BFB wurden<br />

die Ausbilder bereits zum FWM bestellt,<br />

in den restlichen Ausbildungsbetrieben<br />

werden wir die Ausbilder im<br />

Rahmen der Mitarbeiterförderung zu<br />

Forstwirtschaftmeistern weiterbilden.<br />

Innerhalb der <strong>Bund</strong>esanstalt werden<br />

aber beispielsweise auch Kaufleute<br />

bzw. Fachkräfte für Bürokommunikation<br />

oder Immobilienkauffrauen<br />

und -männer ausgebildet, die auch in<br />

den <strong>Bund</strong>esforstbetrieben eine Anschlussverwendung<br />

finden können.<br />

Referendariat und Vorbereitungsdienst<br />

bietet <strong>Bund</strong>esforst nicht an. Da<br />

die <strong>Bund</strong>esanstalt keine Verbeamtungen<br />

vornimmt, ist eine Laufbahnbefähigung<br />

formal keine Einstellungsvoraussetzung.<br />

Aufgrund des im Rahmen<br />

des Vorbereitungsdienstes vermittelten<br />

Praxiswissens halte ich diese Qualifizierung<br />

jedoch für vorteilhaft. Wir<br />

werden daher zukünftig sicherstellen<br />

müssen, dass den Absolventinnen<br />

und Absolventen der forstlichen Hochschulen<br />

die Möglichkeit geboten wird,<br />

entsprechende Erfahrungen in unserem<br />

Unternehmen zu erlangen.<br />

<strong>BDF</strong>: Welches Anforderungsprofil<br />

hat <strong>Bund</strong>esforst gegenüber<br />

den Bewerbern für Vorbereitungsdienst<br />

bzw. Referendariat?<br />

BF: Auch wenn wir keinen Vorbereitungsdienst<br />

anbieten, sollten Hochschulabsolventinnen<br />

und -absolventen,<br />

neben einer fundierten und<br />

praxisbezogenen fachlichen Ausbildung<br />

(Bachelor- / Masterstudiengänge)<br />

mit ökologischem, technischem<br />

und betriebswirtschaftlichem Schwerpunkt<br />

vor allem Teamfähigkeit sowie<br />

analytisch-strategische und soziale<br />

Kompetenz mitbringen. Letzteres gilt in<br />

besonderem Maße für Führungskräfte.<br />

Darüber hinaus erwarten wir kundenorientiertes<br />

Denken und Handeln, Flexibilität<br />

sowie eine hohe Identifikation mit<br />

den Aufgaben und dem Unternehmen.<br />

<strong>BDF</strong>: Bringen die Absolventen<br />

der Hochschulen (getrennt nach<br />

FH/Uni) diese Voraussetzungen<br />

mit? Wenn nein, wie stellen Sie<br />

die Qualifizierung sicher?<br />

BF: Die Ausbildung an den forstlichen<br />

Hochschulen ist grundsätzlich<br />

gut. Wir stellen aber fest, dass die Bewerberinnen<br />

und Bewerber sehr unterschiedliche<br />

Voraussetzungen mitbringen.<br />

Mit der Bologna-Reform hat sich<br />

auch die Ausrichtung der Studiengänge<br />

diversifiziert mit der Möglichkeit der<br />

frühzeitigen Spezialisierung. Hinsichtlich<br />

der Vermittlung von Praxiswissen mit<br />

Blick auf eine forstbetriebliche Orientierung<br />

sind nach meinem Eindruck auch<br />

Unterschiede zwischen den Hochschulstandorten<br />

zu erkennen. Daher<br />

würde ich mir wünschen, wenn wir die<br />

Zusammenarbeit zwischen den forstlichen<br />

Hochschulen und den Forstbetrieben<br />

intensivieren könnten. Neu eingestellten<br />

Beschäftigten bieten wir<br />

neben einer anforderungsgerechten<br />

Fortbildung auch gezielte Personalentwicklungsmaßnahmen,<br />

z. B. durch unterschiedliche<br />

Verwendungen in den<br />

<strong>Bund</strong>esforstbetrieben oder der Zentrale.<br />

<strong>BDF</strong>: Können Sie diese Stellen<br />

zu Ihrer Zufriedenheit besetzen?<br />

Gibt es genügend qualifizierte<br />

Bewerber?<br />

BF: Wir erhalten im Schnitt etwa<br />

150 bis 200 Bewerbungen pro Ausschreibung.<br />

Bisher konnten wir alle<br />

Stellen mit sehr gut qualifiziertem und<br />

motiviertem Personal besetzen. Wir<br />

erkennen aber eine verschärfte Konkurrenzsituation<br />

am Arbeitsmarkt.<br />

<strong>BDF</strong>: Wie viele der Absolventen<br />

(Forstwirtsausbildung, Vorbereitungsdienst,<br />

Referendariat) übernehmen<br />

Sie? Oder werden zu besetzende<br />

Stellen extern ausgeschrieben?<br />

BF: Bisher schreiben wir die Stellen<br />

im gehobenen und höheren<br />

Dienst extern aus. Hier haben wir in<br />

der Vergangenheit auch von dem<br />

durch die Forstverwaltungen, -anstalten<br />

und -betriebe der Länder sehr gut<br />

ausgebildeten Personal profitieren<br />

können. Über den Einstellungskorridor<br />

haben wir ja bereits gesprochen<br />

(Frage 1).<br />

<strong>BDF</strong>: Gibt es Ihrer Meinung<br />

nach einen Fachkräftemangel in<br />

der Forstwirtschaft oder zeichnet<br />

sich ein solcher ab? Wie wollen Sie<br />

geeignetes Personal gewinnen?<br />

BF: Ein Fachkräftemangel wird<br />

sich in den nächsten Jahren einstellen.<br />

Wir spüren das bereits jetzt in qualitativer<br />

Hinsicht, erwarten aber eine<br />

deutliche Verschärfung der Situation.<br />

Nach meiner Einschätzung werden<br />

hervorragend qualifizierte Absolventen<br />

mit einer klassischen, umfassenden<br />

Forstausbildung fehlen. Wir wollen geeignetes<br />

Personal – auch durch einen<br />

verbesserten Kontakt zu den Hochschulen<br />

– frühzeitig für unsere speziellen<br />

Dienstleistungen und die Karrieremöglichkeiten<br />

interessieren.<br />

<strong>BDF</strong>: Was sollten Studierende<br />

tun, wenn sie sich für ein Studium<br />

der Forstwirtschaft/Forstwissenschaft<br />

entscheiden?<br />

BF: Studierende sollten sich möglichst<br />

frühzeitig über die Ausrichtung<br />

ihres Studiums klar werden. Hierzu<br />

empfehle ich über Praktika, Bacheloroder<br />

Masterarbeit Kontakt zu potenziellen<br />

Arbeitgebern zu suchen, auch<br />

um die eigene berufliche Orientierung<br />

Teamfähigkeit und soziale Kompetenz werden bei <strong>Bund</strong>esforst groß<br />

geschrieben<br />

zu verfestigen. Auch die durchaus unterschiedliche<br />

Ausrichtung der Studieninhalte<br />

an den forstlichen Fachhochschulen<br />

und Universitäten sollte<br />

beachtet werden. Eine sehr praxisorientierte<br />

Ausbildung ist besonders für<br />

den Berufswunsch Revierleitung zu<br />

empfehlen.<br />

Die Studierenden können sich in<br />

den BFB über Möglichkeiten zur Ableistung<br />

von Praktika informieren. Im<br />

Rahmen der Praktikantenrichtlinie des<br />

<strong>Bund</strong>es erhalten Studentinnen und<br />

Studenten eine Vergütung in Höhe von<br />

mindestens 300,- Euro monatlich.<br />

<strong>BDF</strong>: Ist der Vorbereitungsdienst<br />

/ das Referendariat für<br />

<strong>Bund</strong>esforst noch aktuell oder<br />

wünschen Sie sich eher ein Traineeprogramm?<br />

Wie sind die klassischen<br />

Dienste Ihrer Meinung<br />

nach ggf. zu verändern?<br />

BF: Ich halte Vorbereitungsdienst<br />

und Referendariat nach wie vor für<br />

geeignete Formen der beruflichen<br />

Qualifizierung. Für <strong>Bund</strong>esforst wün-<br />

<strong>BDF</strong>aktuell 9•<strong>2013</strong> 9


Forstpolitik<br />

sche ich mir natürlich eine eigene<br />

Möglichkeit der Berufsvorbereitung.<br />

So können wir eine anforderungsgerechte<br />

Personalentwicklung sicherstellen<br />

und haben bessere Möglichkeiten<br />

das Personal auch langfristig<br />

<strong>Bund</strong>esforst bietet über den klassischen Forstbetrieb hinaus vielfältige<br />

Herausforderungen<br />

an das Unternehmen zu binden. Daher<br />

wird <strong>Bund</strong>esforst, voraussichtlich<br />

ab 2014, ein Traineeprogramm für den<br />

höheren und gehobenen Forstdienst<br />

anbieten. Das Trainee wird voraussichtlich<br />

auf 18 Monate angelegt sein<br />

und den Hochschulabsolventen die<br />

Möglichkeit bieten, einschlägige Berufserfahrung<br />

zu sammeln und ggf. in<br />

ein dauerhaftes Beschäftigungsverhältnis<br />

übernommen zu werden.<br />

<strong>BDF</strong>: Warum sollte ein junger<br />

Absolvent zu <strong>Bund</strong>esforst kommen?<br />

BF: Als wirtschaftlich ausgerichtetes<br />

Dienstleistungsunternehmen mit<br />

öffentlichem Auftrag legen wir besonderen<br />

Wert auf gut ausgebildetes, motiviertes<br />

und zufriedenes Personal.<br />

<strong>Bund</strong>esforst betreut ein ökologisch<br />

besonders hochwertiges Flächenportfolio<br />

und nimmt vielfältige Tätigkeiten,<br />

auch über den klassischen Forstbetrieb<br />

hinaus wahr. Die Dienstleistungen für<br />

unsere Hauptkunden <strong>Bund</strong>eswehr,<br />

Gaststreitkräfte, Wasser- und Schifffahrtsverwaltung,<br />

<strong>Bund</strong>esfernstraßenverwaltung<br />

aber auch auf Liegenschaften<br />

des Nationalen Naturerbes (z. B. für<br />

die DBU-Naturerbe GmbH oder andere<br />

Naturschutz-Stiftungen und Verbände)<br />

sowie unser Auftrag im Rahmen der<br />

Konversion ehemaliger militärischer Liegenschaften<br />

bietet zahlreiche Herausforderungen<br />

in unterschiedlichen Disziplinen<br />

des Umweltmanagements (z. B.<br />

Forstliche Dienstleistungen, Kompensationsmaßnahmen,<br />

Einsatz Erneuerbarer<br />

Energien, Wertermittlung, Verkehrssicherung,<br />

Altlastenmanagement).<br />

Aufgrund unserer bundesweiten<br />

Organisation gibt es zahlreiche Möglichkeiten<br />

hinsichtlich der räumlichen<br />

Einsatzbereiche wie auch der Aufgabeninhalte<br />

bis hin zu einer beruflichen<br />

Weiterentwicklung in den immobilienwirtschaftlichen<br />

Sparten der <strong>Bund</strong>esanstalt.<br />

Im Rahmen einer gezielten Personalentwicklung<br />

legen wir besonderen<br />

Wert auf die persönliche Weiterentwicklung<br />

und die anforderungsgerechte<br />

Fortbildung unseres Personals.<br />

Chancengleichheit und Vereinbarkeit<br />

von Beruf und Familie (Gender<br />

mainstreaming) sind uns dabei besonders<br />

wichtig. M<br />

Die Fragen stellte Jens Düring.<br />

Für <strong>Bund</strong>esforst antwortete<br />

Burkhard Schneider<br />

Leiter Stab Organisation und<br />

Personal <strong>Bund</strong>esforst<br />

Wir brauchen eine ökologische<br />

soziale Marktwirtschaft<br />

<strong>Bund</strong>esamt für Naturschutz feiert 20-jähriges Bestehen<br />

Mit einem sommerlichen Gartenempfang<br />

und einem Fachforum „Naturschutz<br />

– mitten in der Gesellschaft“<br />

wurde der runde Geburtstag gebührend<br />

begangen. Durch das Programm<br />

geführt durch die Fernsehmoderatorin<br />

und Journalistin Nina Ruge, ging es um<br />

eine momentane Standortbestimmung<br />

des Naturschutzes im Kontext der verschiedenen<br />

Gesellschaftsbereiche.<br />

Malerei zur ideologiefreien<br />

Betrachtung<br />

Eingeleitet wurde die Veranstaltung<br />

durch den Vortrag des Malers<br />

und Künstlers Thomas Kohl. Dieser<br />

spannte zunächst einen geschichtlichen<br />

Bogen um die Darstellung von<br />

Natur, Landschaft und naturbezogenen<br />

Motiven. Leonardo da Vinci ebenso<br />

wie die antiken griechischen Maler<br />

bis hin zu Caspar David Friedrich haben<br />

in ihrer jeweiligen Epoche zentrale<br />

Aussagen malerisch in den Vordergrund<br />

geschoben und zum Ausdruck<br />

gebracht. Diese Zielsetzungen haben<br />

sie mit den Philosophen gemein. In<br />

der heutigen Zeit, so Kohl, sei die Bedeutung<br />

zeitgenössischer Philosophen<br />

deutlich reduziert, sodass der<br />

Malerei als ideologisch unabhängiger<br />

Instanz zunehmende Bedeutung zukomme.<br />

Dem Naturschutz und insbesondere<br />

dem BfN wünschte Kohl,<br />

dass man Malerei und Philosophie<br />

stärker einbinde, um auf diese Weise<br />

den Zugang zu einer ideologiefreien<br />

und auf die Grundessenz ausgerichtete<br />

Betrachtung zu erleichtern. Insgesamt<br />

bot vor allem dieser Vortrag eine<br />

Fülle von Verknüpfungen zwischen<br />

Beate Jessel, Präsidentin des BfN<br />

praktischer Naturschutzarbeit und der<br />

Vermittlung gesellschaftlicher Werte.<br />

Geschichte in vier Phasen<br />

In seinem Grußwort umschrieb<br />

<strong>Bund</strong>esumweltminister Peter Altmaier<br />

die Geschichte des Naturschutzes in<br />

vier Phasen. Während in der Phase<br />

des Wiederaufbaus nach dem zweiten<br />

Weltkrieg und der Zeit des Wirt-<br />

10 <strong>BDF</strong>aktuell 9•<strong>2013</strong>


ForstPolitik<br />

schaftswunders naturgemäß der Naturschutz<br />

noch keine politische Rolle<br />

spielte, wurden in den 60er- und 70er-<br />

Jahren die Ziele und Bedeutung des<br />

Schutzes der natürlichen Ressourcen<br />

erstmalig formuliert. Es folgte die Aufbruchphase<br />

in den 90er-Jahren mit<br />

der Umweltkonferenz von Rio, der<br />

Agenda 21 und der Verabschiedung<br />

des Kyoto-Protokolls. Auch die Verabschiedung<br />

der Nationalen Biodiversitätsstrategie<br />

und die Umsetzung des<br />

Nationalen Naturerbes fallen in diese<br />

Zeit. Ab der Jahrtausendwende hat<br />

der Naturschutz gesamtpolitisch wieder<br />

an Gewicht verloren, Finanz- und<br />

Bankenkrise mit anschließender Wirtschaftskrise<br />

und die Rettung des EU-<br />

ROs überlagerten andere Themen erheblich.<br />

Der Minister forderte, dass<br />

der Naturschutz wieder im Zentrum<br />

der Politik angesiedelt werde müsse.<br />

Altmaier lokalisierte drei global gleich<br />

wichtige Themenbereiche, den Klimawandel,<br />

die Erhöhung der Ressourceneffizienz<br />

sowie die Erhaltung der<br />

Biodiversität. Am Beispiel der Energiewende<br />

demonstrierte er die Aufgabe<br />

des BfN als Politik beratende Fachund<br />

Forschungsinstitution. Im Rahmen<br />

der Umsetzung von Offshore-<br />

Windparks habe das BfN z. B. die<br />

fachlichen Grundlagen für eine schallminimierende<br />

Gründungstechnik für<br />

die Türme entwickelt.<br />

In seinem Fazit wies der Minister<br />

auf eine alte Initiative einer Vorgängerregierung<br />

hin, die unsere soziale Marktwirtschaft<br />

auf ökologische Grundlagen<br />

stellen wollte. Die Ergänzung um das<br />

Attribut „ökologisch“ schaffe erst eine<br />

rundum nachhaltige Wirtschaftsordnung.<br />

Die Menschheit als<br />

geologische Kraft<br />

Prof. Klaus Töpfer umschrieb als<br />

damaliger Umweltminister und Gründungsvater<br />

des BfN die letzten Jahrzehnte<br />

mit einem Zitat von Paul Crutzen:<br />

„nature is over“. Das Holozän sei<br />

in ein Anthropozän übergegangen, in<br />

dem die Menschheit eine quasi geologische<br />

Kraft geworden sei. Sie beeinflusse<br />

die Bausteine des Lebens der<br />

Gestalt, dass nicht mehr die Natur an<br />

sich erhalten bliebe, sondern nur das,<br />

was der Mensch noch zuließe. Problematisch<br />

in diesem Zusammenhang sei<br />

die Kurzfristigkeit menschlicher Entscheidungen,<br />

bei denen langfristige<br />

Auswirkungen unberücksichtigt bleiben.<br />

Diese „Diktatur der Kurzfristigkeit“<br />

sei die Ursache für alle Krisen dieser<br />

Welt. „Das Wissen muss dem kausalen<br />

Ausmaß des Handelns größengleich<br />

sein“ (Hans Jonas). Wer heute<br />

von Naturkatastrophen spricht, verkennt,<br />

dass es nicht die Katastrophen<br />

der Natur sind, die mit diesem Begriff<br />

umschrieben werden, sondern die katastrophalen<br />

Auswirkungen menschlichen<br />

Handelns und menschlicher Unbedachtsamkeit<br />

sind, die solche<br />

Katastrophen erst zulassen. Im Rahmen<br />

der Forderung nach einer auf<br />

Langfristigkeit ausgerichteten Risikoabschätzung<br />

heutiger Entscheidungen<br />

verwies Töpfer auf den „Vater“ der<br />

Nachhaltigkeit, Hans Carl von Carlowitz,<br />

der als erster langfristig, weil<br />

Generationen übergreifend gedacht<br />

habe, in dem er die nachhaltige, weil<br />

auf die nachfolgenden Generationen<br />

ausgerichtete Holznutzung einforderte.<br />

In seinem Fazit umschrieb Klaus Töpfer<br />

den Naturschutz mit der Aufgabe,<br />

dem Menschen zu zeigen, dass er nur<br />

Mensch und nicht Schöpfer sei.<br />

Naturschutzziele nicht starr<br />

ausrichten<br />

Im Abschlussvortrag wagte der<br />

Neurobiologe Prof. Dr. Gerald Hüther<br />

einen Erklärungsversuch zu der Frage,<br />

warum der hohe Grad an Erkenntnis<br />

biologischer und ökologischer Zusammenhänge<br />

nicht zu einer naturverträglicheren<br />

Gesellschaftsentwicklung führt.<br />

Im Kern, so Hüther, liegt das daran, dass<br />

wir Menschen nicht nur wissensgesteuert<br />

handeln. Menschen machen Erfahrungen.<br />

Wenn diese wiederkehrend<br />

gleichlautend sind, entsteht eine Haltung<br />

zu einem Thema, etwa dem Naturschutz.<br />

Erfahrungen entstehen nach<br />

Prof. Hüther durch die Verknüpfung von<br />

Wissen mit eigenen Emotionen.<br />

Wenn die Gesellschaft also ihr Verhalten<br />

naturverträglicher gestalten soll,<br />

dann ist es erforderlich, das Thema auf<br />

emotionaler Ebene in die Köpfe und<br />

Herzen der Menschen zu bringen, erst<br />

dann sind sie bereit, ihr Handeln diesbezüglich<br />

zu ändern. Nebenbei vertrat<br />

der Redner die Auffassung, dass es in<br />

Zeiten des Klimawandels und den damit<br />

zusammenhängenden umfangreichen<br />

Anpassungsprozessen in der Natur<br />

völlig unsinnig sei, Naturschutzziele<br />

starr an derzeitigen oder bislang geltenden<br />

Gegebenheiten zu orientieren.<br />

Die BfN-Präsidentin Prof. Beate<br />

Jessel beschrieb die Geschichte des<br />

BfN als auch die zukünftige Bedeutung<br />

und Entwicklungsmöglichkeiten<br />

des BfN im Interview mit der Moderatorin.<br />

M<br />

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<strong>BDF</strong>aktuell 9•<strong>2013</strong> 11


Forstpolitik<br />

KOMMENTAR<br />

Aktuelle Situation von Frauen im Forstbereich<br />

Der Verein „Frauen im Forstbereich e. V.“<br />

Ab Anfang der 1970er-Jahre belegten an den drei westdeutschen<br />

forstwissenschaftlichen Fakultäten (der Universitäten<br />

Freiburg, Göttingen und München) mindestens drei oder vier<br />

Frauen pro Semester oder Jahrgang den bis dahin traditionell<br />

ausschließlich männlichen Studiengang Forstwissenschaften.<br />

Mit knapp zehnjähriger Verzögerung gelang es auch den ersten<br />

Frauen, an den beiden verwaltungsinternen forstlichen<br />

Fachhochschulen in Rottenburg und München/Weihenstephan<br />

sowie an der „freien“, d. h. verwaltungsexternen forstlichen<br />

Fachhochschule in Göttingen, als Anwärterinnen des<br />

gehobenen Forstdienstes bzw. als Studentinnen und Aspirantinnen<br />

auf eine Laufbahn im gehobenen Forstdienst angenommen<br />

zu werden.<br />

Damit waren ab Ende der 1970er-, Anfang der 1980er-Jahre<br />

an den Forstfakultäten, und ab Mitte der 1980er-Jahre auch<br />

an den forstlichen Fachhochschulen ständig etwa zwanzig<br />

bis dreißig Forstfrauen präsent. Es entstand – zunächst an<br />

jeder einzelnen Fakultät, später übergreifend – die Idee eines<br />

Forstfrauennetzwerks. Ziele dieses Netzwerks waren das gegenseitige<br />

Kennenlernen, der Austausch frauenspezifischer<br />

Studien- und Berufserfahrungen sowie die gegenseitige Unterstützung<br />

im männlich geprägten Umfeld „Forst“. Seit 1987<br />

existiert „offiziell“ ein bundesweites Forstfrauen-Netzwerk,<br />

und 1993 wurde der Verein „Frauen im Forstbereich e.V.“ formal<br />

gegründet und eingetragen.<br />

<strong>Bund</strong>esforstfrauentagung 1987 – die damaligen Forstpionierinnen<br />

ziehen nach 26 Jahren Berufstätigkeit eine ernüchternde Bilanz:<br />

Gleichstellung von Frauen und Männern ist im Forstbereich noch lange<br />

nicht erreicht<br />

Engagierte Forstfrauen richten seit 1987 an wechselnden Orten<br />

jährlich eine <strong>Bund</strong>es-ForstfrauenTagung aus. Parallel<br />

dazu finden auf Länderebene in unregelmäßigen Abständen<br />

Länder-Forstfrauentreffen statt.<br />

Hauptanliegen des Vereins ist die Förderung der beruflichen,<br />

wirtschaftlichen und sozialen Gleichstellung von Frauen und<br />

Männern durch Interessenvertretung, Netzwerkarbeit, Verbesserung<br />

der Situation aller Forstfrauen in Familie, Beruf und<br />

Gesellschaft sowie durch Berufs- und Bildungsförderung. So<br />

bietet der Verein heute allen forstlich interessierten Frauen<br />

bundesweite und internationale Aktivitäten, Erfahrungsaustausch<br />

und fachliche Fortbildungen an. Die Angebote des<br />

Vereins richten sich nicht nur an Vereinsfrauen, sondern an<br />

alle im Forstbereich tätigen Frauen, seien sie nun Beamtinnen,<br />

Angestellte, Forstwirtinnen, Freiberuflerinnen, Waldpädagoginnen<br />

oder Waldbesitzerinnen.<br />

Etwa seit Mitte/Ende der 1970er-<br />

Jahre gibt es forstlich ausgebildete,<br />

und etwa seit Anfang der 1980er-<br />

Jahre forstlich berufstätige Frauen.<br />

Bis zur Jahrtausendwende waren sie<br />

überwiegend als Beamtinnen des gehobenen<br />

oder höheren Forstdienstes<br />

oder als direkt oder indirekt (und zunehmend<br />

befristet) Beschäftigte bei<br />

oder als forstliche Dienstleisterin im<br />

Bereich einer Forstverwaltung tätig.<br />

Erst im Verlauf dieser vergangenen<br />

gut vierzig Jahre wird die Berufstätigkeit<br />

von Frauen im Forstbereich thematisiert;<br />

die Kulturfrauen dagegen, die in den<br />

Nachkriegsjahren tausende von Hektar<br />

Kahlhiebsflächen wieder in Bestockung<br />

brachten, und die, nach dem Tarif der<br />

„Leichtlohngruppe“ bezahlt, eine der<br />

anstrengendsten, schmutzigsten und<br />

„niedrigsten“ Arbeiten verrichteten, die<br />

die Forstwirtschaft zu bieten hat, lösten<br />

keine berufspolitische Diskussion aus.<br />

Ausgehend von den Zahlen der im<br />

(überwiegend staatlich bzw. öffentlich<br />

organisierten) Forstbereich Tätigen ist<br />

die Situation von Frauen gekennzeichnet<br />

durch:<br />

eindeutige Unterrepräsentanz in den<br />

klassischen forstlichen Beamt(inn)en-<br />

Laufbahnen staatlicher Forstorganisationen<br />

(weniger als 10 % Frauenanteil);<br />

noch stärker ausgeprägte Unterrepräsentanz<br />

in den oberen Hierarchieebenen<br />

und Statusämtern –<br />

kurz: in Führungspositionen – staatlicher<br />

Forstorganisationen (weniger<br />

als 1 % Frauenanteil);<br />

eindeutige Unterrepräsentanz in der<br />

Berufsgruppe der Selbstständigen<br />

und forstlichen Dienstleister(innen)<br />

(belastbare Zahlen fehlen);<br />

weitgehende „Unsichtbarkeit“ im<br />

Privatwald – sowohl als Beschäftigte<br />

wie auch als Waldeigentümerin;<br />

(vermutete) Geschlechterparität im<br />

forstlicherseits organisierten/getragenen<br />

Umweltbildungsbereich (belastbare<br />

Zahlen fehlen);<br />

eindeutige Überrepräsentanz forstlich<br />

tätiger, jedoch nicht forstlich<br />

ausgebildeter Frauen im Büro- und<br />

Verwaltungsbereich forstlicher Organisationen<br />

oder Firmen sowie<br />

(vermutete) Überrepräsentanz in<br />

befristeten und/oder niedrig(er) bewerteten<br />

Beschäftigungsverhältnissen<br />

forstlicher Organisationen<br />

oder Firmen (vergleichende oder<br />

zusammenfassende Auswertungen<br />

vermutlich vorhandener Zahlen<br />

– z. B. Beschäftigten-Statistiken<br />

– fehlen).<br />

Bereits die reinen Zahlen widerlegen<br />

damit die optimistische Einschätzung<br />

speziell der 1980er- und 1990er-<br />

Jahre, wir Frauen hätten es „geschafft“:<br />

Mit teilweise exzellenten Noten in den<br />

beamteten Forstdienst übernommen<br />

worden zu sein, schien uns geradewegs<br />

in die forstberufliche Selbstverständlichkeit<br />

in allen Tätigkeiten und<br />

auf allen Ebenen zu führen, leistungsfähig<br />

und leistungsbereit wie wir waren;<br />

und die Studentinnen-Zahlen stiegen<br />

… Vollständige berufliche Gleichstellung<br />

auch im Forstbereich konnte nur<br />

noch eine Frage der Zeit sein!<br />

Dass dem nicht so ist, belegen bereits<br />

die belastbaren Zahlen eindrucksvoll.<br />

– Vor diesem Hintergrund beabsichtigen<br />

wir, gemeinsam mit dem <strong>BDF</strong><br />

der Frage nach den beruflichen Situationen<br />

von Forstfrauen und den Gründen<br />

dafür im Rahmen einer Artikelserie<br />

nachzugehen. An Schlagworten seien<br />

dazu vorab genannt: „Emanze war gestern“;<br />

„Teilzeitfalle“ und „Gläserne Decke“;<br />

Beurteilungs- und Beförderungspraxis<br />

in Forstverwaltungen; forstliche<br />

Berufsbilder im Wandel; Organisationsreformen,<br />

knappe öffentliche Haushalte<br />

und Neue Steuerungsinstrumente; Entwicklungen<br />

im ländlichen Raum … .<br />

Wir freuen uns auf eine breit angelegte<br />

Diskussion, die unterschiedliche<br />

Sichtweisen auf forstliche Berufstätigkeit<br />

sichtbar, verständlich und<br />

akzeptabel macht, die Frauen und<br />

Männern eine weitestgehend selbstbestimmte<br />

Berufstätigkeit im Forstbereich<br />

ermöglicht, und die dadurch<br />

zu einer Standortbestimmung und<br />

vielleicht einer (Neu-)Positionierung<br />

des Forstsektors in einer Welt im<br />

Wandel beitragen kann.<br />

Fragen und Anregungen können<br />

Sie an info@forstfrauen.de oder frauenvertretung@bdf-online.de<br />

richten. M<br />

12 <strong>BDF</strong>aktuell 9•<strong>2013</strong>


BuLeiTicker<br />

BuLeiTicker<br />

BMELV legt heimlich<br />

Thünen-Institute zusammen<br />

Ende Juli dieses Jahres hat der<br />

<strong>BDF</strong> aus verlässlicher Quelle erfahren,<br />

dass das BMELV das Thünen-<br />

Institut für Weltforstwirtschaft zum<br />

1.10.<strong>2013</strong> schließen bzw. mit dem TI<br />

für Forstökonomie fusionieren will.<br />

Die Mitarbeiter wurden von offizieller<br />

Seite nicht informiert und schon gar<br />

nicht in die Entscheidung einbezogen.<br />

Die Verantwortlichen reagierten auf<br />

Nachfragen sehr knapp und kurz angebunden.<br />

Offensichtlich ist die plötzliche<br />

öffentliche Aufmerksamkeit für die Umstrukturierung<br />

unangenehm. Jede Personaleinsparung<br />

oder anderweitige<br />

Mutmaßungen wurden schnell dementiert.<br />

Man wolle lediglich die Forschungsinstitutionen<br />

durch größere Einheiten<br />

stärken und die Zusammenarbeit mit<br />

der Uni Hamburg neu gestalten.<br />

Nachdem der <strong>BDF</strong> diesen Vorgang<br />

öffentlich machte, gab es von<br />

allen Seiten – aus der Forstfachwelt<br />

und der Politik – ungläubige Nachfragen.<br />

Wir werden den geplanten Zusammenschluss<br />

weiter verfolgen und<br />

darauf drängen, dass die wichtige<br />

Forschung der TI gestärkt wird und es<br />

keine Personaleinsparungen gibt.<br />

Neuer PEFC-Vorsitzender<br />

Wir gratulieren Prof. Dr. Ulrich<br />

Schraml zur erfolgreichen Wahl als<br />

Vorsitzender von PEFC Deutschland<br />

Prof. Dr. Schraml ist neuer Vorsitzender von<br />

PEFC Deutschland<br />

und wünschen ihm viel Erfolg bei der<br />

konstruktiven Weiterentwicklung des<br />

Zertifizierungssystems. M<br />

Anzeige<br />

Weiterentwicklung von Bioölen – Innovatives Hydraulikölkonzept<br />

Als Voraussetzung für eine nachhaltige Bau-/Land- und Forstwirtschaft<br />

ist der Einsatz biologisch abbaubarer Hydraulikflüssigkeiten<br />

heute unumstritten. Die in den Anfangsjahren zunächst<br />

verwendeten Rapsöle wurden in den 90er-Jahren<br />

weitestgehend von synthetischen Estern abgelöst. Seit etwa<br />

fünf Jahren finden nun auch „vermehrt“ Hydrauliköle auf PAO<br />

(Polyalfaolefine)-Basis Anwendung. Hierbei handelt es sich um<br />

synthetische Kohlenwasserstoffe (HEPR). Umweltverträgliche<br />

Druckflüssigkeiten werden gemäß DIN ISO 6743-4 klassifiziert.<br />

Eine Unterteilung erfolgt anhand der verwendeten Basisflüssigkeit.<br />

Diese sind HEES (Synth. Ester, Polyolester etc.), HEPG<br />

(Polyglycole etc.), HETG (natürliche Ester, Raps, Soja etc.) und<br />

HEPR (Polyalphaolefine und verwandte Kohlenwasserstoffe).<br />

Ob ein Öl als biologisch abbaubar ausgelobt werden darf, richtet<br />

sich nach den technischen und ökologischen Eigenschaften<br />

des Fluides. Ein Ökolabel ist nicht zwingend, kann aber als Abverkaufshilfe<br />

nützlich sein. Eine genaue Definition des Begriffs<br />

„Bioöl“ gibt es bis heute nicht. Diskussionen zu diesem Thema<br />

sind häufig politisch geprägt und oft nicht wissenschaftlich<br />

fundiert. Fest steht jedoch, dass Bioöle ungiftig und biologisch<br />

abbaubar sein müssen, damit sie die Umwelt nicht belasten.<br />

Ebenso könnte man von Bioölen erwarten, dass man durch ihre<br />

Anwendung wertvolle Ressourcen einsparen kann und dass<br />

durch sie das Prinzip der Nachhaltigkeit realisiert wird. Produkte<br />

unterschiedlicher Basisflüssigkeiten erfüllen häufig unterschiedliche<br />

Leistungsstandards, was einen direkten Vergleich<br />

oft komplex macht. Als markantes Beispiel ist der von den Ölen<br />

zu bestehende TOST-Test zu nennen, der Aufschluss über das<br />

Alterungsverhalten gibt. Vor dem Hintergrund, dass beispielsweise<br />

bei HEES- (synth. Ester-)Flüssigkeiten dieser Test ohne<br />

Anwesenheit von Wasser durchgeführt wird, also in abgewandelter<br />

Form, bleibt die Frage der Übertragbarkeit von Theorie in<br />

die Praxis ungeklärt. Im Gegensatz hierzu durchlaufen HEPR-<br />

(PAO-)Flüssigkeiten sowie HEPG- (Polyglycol-)Flüssigkeiten das<br />

Testverfahren in Anwesenheit von Wasser (nasser TOST-Test).<br />

Genauso verhält es sich auch für Prüfmethoden zur biologischen<br />

Abbaubarkeit, bei denen auch auf die Eignung der Prüfmethode<br />

zum Produkt und dessen Anwendung geachtet werden muss.<br />

Gewachsene Anforderungen an Druckflüssigkeiten erfordert<br />

Innovationskraft<br />

Die zunehmende Leistungsdichte in Maschinen und die immer<br />

komplexer werdenden Applikationen stellen die Zulieferindustrie<br />

vor höchste Anforderungen. Während Performance und<br />

Vielseitigkeit von Maschinen/Anlagen immer mehr zunehmen,<br />

unterliegen Komponenten einem großen Druck der Langlebigkeit<br />

und Leistungsübertragung. Die tribologischen Anforderungen<br />

an das System und die Komponentenpaare sind enorm.<br />

Hinzu kommt die ökologische Verantwortung bezüglich Ressourcenschonung,<br />

der wir alle unterliegen. Dies erfordert eine<br />

stetige Weiterentwicklung und Innovationskraft der Schmierstoffhersteller.<br />

Sich auf „Altbewährtes“ zu verlassen birgt die<br />

Gefahr, auf der Stelle zu treten und wichtige Trends zu verpassen.<br />

Getreu dem Motto „Stillstand heißt Rückschritt“.<br />

Aus der Praxis<br />

Die Firma Wahlers Forsttechnik, Uffenheim ist Generalimporteur<br />

des finnischen Forstmaschinenherstellers PONSSE für<br />

Deutschland, Österreich, die Tschechische Republik und Teile<br />

der Schweiz. Wahlers hat seine Kompetenz im Laufe der Jahre<br />

ausgebaut und fingiert mittlerweile auch als Entwickler und<br />

Hersteller in der Forsttechnik. Das Unternehmen kann auf 75<br />

Jahre Erfahrung bauen und hat sich mit Zuverlässigkeit, Innovation<br />

und Qualität auf dem Markt etabliert. Das Unternehmen<br />

wird geleitet von Ralf Dreeke. Wahlers hat schon vor längerer<br />

Zeit erste PONSSE-Geräte mit PAO-Bioöl der Hermann Bantleon<br />

GmbH befüllt. Mittlerweile haben die Geräte zwischen<br />

5.000 und 6.500 Bh absolviert, ohne Ölwechsel und<br />

bei geringer Nachfüllmenge. Die Ölanalysen bestätigen<br />

den einwandfreien Zustand des Öls.<br />

Ralf Dreeke, Geschäftsführer der Firma<br />

Wahlers im Interview:<br />

Welche Anforderungen stellen Sie grundsätzlich<br />

an ein biologisch abbaubares Hydrauliköl?<br />

„Für uns Maschinenhersteller bzw. Maschinenhändler<br />

steht natürlich primär die einwandfreie<br />

Funktionalität des Öles in unseren Maschinen<br />

im Vordergrund. Wir sind darauf angewiesen,<br />

dass alle Hydraulikkomponenten über einen langen<br />

Zeitraum problemlos funktionieren. Ist dies nicht<br />

der Fall, verlieren wir früher oder später unsere Kunden.<br />

Das optimale Zusammenspiel<br />

zwischen Hydraulikkomponenten<br />

und Hydrauliköl spielt<br />

dabei sicherlich eine wesentliche<br />

Rolle und somit ist die Verwendung<br />

geeigneter Hydrauliköle in<br />

unseren Maschinen für uns ein<br />

sehr wesentlicher Erfolgsfaktor.<br />

Ein optimaler Verschleißschutz und die Verträglichkeit gegenüber<br />

den Hydraulikkomponenten stellen eine zentrale Anforderung<br />

dar.<br />

Das Problem bei modernen Forstmaschinen ist die extrem<br />

hohe hydraulische „Leistungsdichte“ auf sehr kompaktem<br />

Raum. Bei maximaler Einsatzbeanspruchung werden bis zu<br />

500l/min durch eine 1,5“-Leitung gepresst und das Öl verweilt<br />

rein rechnerisch nur ca. 30 Sekunden im Hydrauliköltank, bis<br />

es durch die Hydraulikpumpe wieder „auf die Reise geschickt<br />

wird“. Diese Einsatzbedingungen liegen sicherlich weit über<br />

denen in der Stationärhydraulik und sicherlich auch über den<br />

meisten Einsatzszenarien der Mobilhydraulik. Hieraus ergeben<br />

sich einige sehr hohe Anforderungen an das Hydrauliköl, z. B.<br />

in Bezug auf das Luftabscheidevermögen oder auf die Temperaturstabilität.“<br />

Herr Dreeke, welche positiven Eigenschaften des PAO-Öls sehen<br />

Sie im Vergleich zu herkömmlichen Bioölen?<br />

„Diese Frage kann ich noch nicht verbindlich beantworten, da<br />

wir uns erst seit einigen Monaten mit diesem Öltyp beschäftigen.<br />

Erfahrungen von Kunden mit dem PAO von Bantleon in den Maschinen<br />

Ponsse Ergo und Ponsse Buffalo haben bis heute die<br />

folgenden positiven Eigenschaften dieses Öles ergeben:<br />

– sehr gute Verträglichkeit mit den Hydraulikschläuchen – insbesondere<br />

auch in Bezug auf die äußere Ummantelung der<br />

Schläuche;<br />

– sehr gute Temperaturstabilität;<br />

– geringere Empfindlichkeit gegenüber Wasser.<br />

Die Begutachtung der Hydraulikkomponenten steht noch aus.<br />

Basierend auf Gesprächen mit dem Komponentenhersteller<br />

gehen wir aber von einem sehr guten Verschleißschutz aus. “<br />

Herr Dreeke, beabsichtigen Sie, in naher Zukunft weitere Geräte<br />

mit diesem Öl zu befüllen?<br />

„Aufgrund der positiven Erfahrungen und aufgrund der prinzipiellen<br />

Freigaben nahezu aller Hersteller der in unseren Maschinen<br />

verwendeten Hydraulikkomponenten – definitiv ja. Wir diskutieren<br />

derzeit auch die Möglichkeit, bei Verwendung von<br />

Hydraulikölen, mit denen wir sehr gute Erfahrungen gemacht<br />

haben, eine Garantieverlängerung auf die Hydraulikkomponenten<br />

zu gewähren. Das PAO von Bantleon wird sicherlich dazugehören.“<br />

<strong>BDF</strong>aktuell 9•<strong>2013</strong> 13


ArbeitskreiseVertretungen<br />

Nach dem Urteil ist vor dem Urteil!?<br />

Arbeitskreis Verkehrssicherung<br />

des <strong>BDF</strong><br />

Der Arbeitskreis der Berufsvertretung der <strong>Forstleute</strong> setzt sich<br />

aus Praktikern aller Waldbesitzarten und nahezu aller <strong>Bund</strong>esländer<br />

zusammen, ergänzt durch Juristen und Sachverständige.<br />

Das Ergebnis ist eine Diskussion auf breiter praktischer<br />

Basis und bundesweiten Erkenntnissen.<br />

Aus dem Arbeitskreis heraus wird in den Strukturen der FLL<br />

mitgewirkt, um letztlich praktikable und rechtssichere Standards<br />

zu erarbeiten und weiterzuentwickeln.<br />

Zentrale Forderungen des <strong>BDF</strong> an die Arbeitgeber sind:<br />

• Eindeutige Dienstanweisungen zur Verkehrssicherung<br />

(Festlegung der zu kontrollierenden Objekte, Festlegungen<br />

zu Intervallen, zur Art der Kontrolle, zur Kennzeichnung, zur<br />

Dokumentation, zur Informationsweiterleitung, zur Delegierung<br />

der Verantwortlichkeit und zur Maßnahmeeinleitung<br />

• Ermöglichung von Schulungen zu „anerkannten Regeln der<br />

Technik“ zum Thema (VTA, FLL, etc.) als Erst- und Folgeveranstaltungen<br />

• Rechtsschutz in Vorermittlungsverfahren<br />

Weiterhin soll das Arbeitszeitvolumen von fachlich hochwertigen<br />

Kontrollen quantifiziert werden, um sie als gewerkschaftliche<br />

Forderungen in Stellenplanverhandlungen einzubringen.<br />

Ganz praktisch ist auch die Aufzeigung von Versicherungshaftung<br />

bei mittlerer und grober Fahrlässigkeit im Schadensfall<br />

für Beschäftigte.<br />

Die zentrale Einschätzung des Arbeitskreises zur Verkehrssicherungspflicht<br />

ist die Verneinung von Kontrollen (auf waldtypische<br />

Gefahren) in Waldbeständen und an Waldwegen (bis<br />

auf sog. Megagefahren), jedoch die Bejahung zur besonderen<br />

Kontrolle an öffentlichen Wegen und Bebauungsgrenzen.<br />

verkehrssicherung@bdf-online.de<br />

Nach dem lange als richtungsweisend<br />

erwarteten Urteil des <strong>Bund</strong>esgerichtshofes<br />

(BGH) zur Verkehrssicherung<br />

im Wald im Herbst letzten Jahres (VI ZR<br />

311/11) sind weitere Diskussionen und<br />

Festlegungen zu diesem Thema notwendig.<br />

Stimmen aus der Praxis und<br />

Veröffentlichungen der Fachpresse machen<br />

immer wieder deutlich, dass die<br />

erhoffte Klarheit nicht erbracht wurde.<br />

Aus diesem Grund beschäftigte<br />

sich das 2. Rottenburger Forum Verkehrssicherung<br />

an Waldbeständen<br />

vorrangig mit dem Urteil. Mitveranstalter<br />

war der Arbeitskreis Verkehrssicherung<br />

des <strong>Bund</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Forstleute</strong><br />

(<strong>BDF</strong>), der sich vor allem aus<br />

Sicht der Beschäftigten und damit<br />

vor Ort Verantwortlichen mit der Gesamtthematik<br />

auseinandersetzt.<br />

Einig war man sich bei der Haftung<br />

bei:<br />

waldatypischen Gefahren,<br />

Waldbäumen an öffentlich gewidmeten<br />

Straßen/Wegen, an Bebauungsgrenzen,<br />

üblichen Sorgfaltspflichten bzw. „Allgemeine<br />

Kontrollpflicht“: allgemeine<br />

Überprüfung häufig genutzter Waldwege<br />

(etwa nach einem Sturm oder<br />

bereits lange Zeit auch für Laien offensichtliche<br />

Gefährdungen) – es<br />

müsse bspw. gehandelt werden,<br />

wenn eine gefährdende Situation<br />

länger bekannt sei.<br />

Dagegen gibt es noch offene Fragen<br />

für die Verkehrssicherungspflicht:<br />

selbst geschaffene (oder geduldete)<br />

Gefahrenlagen (z. B. Läufertreff<br />

mit/ohne Hütte, Hinweistafeln)<br />

Möglichkeit der Haftungsreduzierung<br />

durch Länderwaldgesetze<br />

Reaktionspflichten des Waldbesitzers<br />

bei erkannten Gefahrenlagen<br />

Reduzierte Pflichten in NSG und<br />

Nationalparken<br />

Verkehrssicherungspflicht bei besonderen<br />

Wetterlagen<br />

Folgen aus Wegeausweisungen<br />

(„Traumpfade“, Premiumwege) für<br />

Waldbesitzer und Ausweisende<br />

Forderungen des <strong>BDF</strong><br />

Die Verkehrssicherung von Waldbeständen<br />

ist eine Pflichtaufgabe der<br />

Waldbesitzer und damit der für sie tätigen<br />

<strong>Forstleute</strong>. Roland Haering, Leiter<br />

des Arbeitskreises Verkehrssicherung<br />

des <strong>BDF</strong>, konstatierte für dieses<br />

Aufgabenfeld viele Versäumnisse und<br />

offene Baustellen aufseiten der Arbeitgeber.<br />

Diese reichen von fehlenden<br />

Dienstanweisungen und mangelhafter<br />

Sachkenntnis über unklare Verantwortlichkeiten<br />

bis hin zu nicht vorhandenem<br />

Schutz der Beschäftigten.<br />

Der <strong>BDF</strong> hat es sich daher zur gewerkschaftlichen<br />

Aufgabe gemacht,<br />

diese Missstände zu beschreiben<br />

und klare Forderungen zu erheben<br />

(siehe Kasten). Dabei versteht sich<br />

der Berufsverband jedoch durchaus<br />

auch als Partner der Arbeitgeber.<br />

Aus diesem Grund ist der <strong>BDF</strong><br />

auch Mitglied in der FLL und wird dort<br />

an den Regelwerken mitarbeiten, um<br />

die Problematik von Waldbäumen bei<br />

der Verkehrssicherung mit fachlicher<br />

Expertise einzubringen. Dies wird<br />

auch als wesentlich für eine höhere<br />

Rechtssicherheit angesehen, da die<br />

FLL-Regelwerke vor Gericht weitgehend<br />

anerkannt sind. M<br />

AK Verkehrssicherung<br />

verkehrssicherung@bdf-online.de<br />

Buchtipp: Landschaftsschutzrecht<br />

Der Autor, ein ausgewiesener<br />

Experte der Materie,<br />

gibt einen Überblick über alle<br />

Gesetzmäßigkeiten, die den<br />

Schutz der Landschaft betreffen.<br />

Dabei beschreibt er zunächst<br />

die grundlegenden<br />

Begriffe und geht auf die verschiedenen<br />

Landschaften mit<br />

ihren Schutzgegenständen<br />

ein. Erich Gassner beweist<br />

nicht nur seine juristischen<br />

Kenntnisse sondern<br />

auch fundierte<br />

Einblicke in die Ökologie.<br />

Systematisch und<br />

leicht verständlich arbeitet<br />

er danach die rechtlichen<br />

Instrumente und<br />

Rechtsgebiete ab. Der<br />

Leser erhält so einen fundierten Überblick.<br />

Bereichert wird das Werk durch<br />

aktuelle Bezüge und anschauliche Bilder<br />

und Grafiken. Das Buch ist ein<br />

hilfreicher Leitfaden für alle, die mit<br />

Natur und Landschaft arbeiten.<br />

Erich Gassner, 245 S., Taschenbuch,<br />

32,80 €, ISBN 978-3-503-<br />

13696 4, Erich Schmidt Verlag<br />

14 <strong>BDF</strong>aktuell 9•<strong>2013</strong>


ArbeitskreiseVertretungen<br />

Erreichen Sie mehr als Sie für<br />

möglich gehalten haben...<br />

Das scheinbar Unmögliche doch möglich zu machen ist unsere Leidenschaft seit über<br />

50 Jahren. Aus dieser Einstellung heraus sind viele innovative Maschinen entstanden.<br />

Etwa die neuen Motorsägen der 500er Serie. Diese beeindruckend leistungsstarken,<br />

ebenso kompakten wie leichten Motorsägen erlauben es Ihnen, jede Aufgabe im Wald<br />

zu bewältigen. Und so das manchmal unmöglich Scheinende doch möglich zu machen.<br />

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Copyright © <strong>2013</strong> Husqvarna AB (publ). All rights reserved.<br />

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Pauschalzahlung in Höhe von 300,00 €<br />

Für das Jahr 2012 wurde innerhalb<br />

der Tarifeinigung mit <strong>Bund</strong> und<br />

Kommunen eine Pauschalzahlung fixiert<br />

und für <strong>2013</strong> wurde diese Zahlung<br />

offen gehalten. Jetzt steht fest,<br />

dass die Entgeltordnung in diesem<br />

Jahr nicht in Kraft treten wird, denn<br />

die Verhandlungen laufen noch.<br />

Der dbb und der <strong>Bund</strong> haben sich<br />

auf einen Tarifvertrag über eine einmalige<br />

Pauschalzahlung für <strong>2013</strong> in<br />

Höhe von 300,00 € verständigt. Der<br />

Tarifvertrag befindet sich derzeit noch<br />

im Unterschriftsverfahren.<br />

Mit dem Entgelt Oktober <strong>2013</strong> erhalten<br />

alle TVöD-Beschäftigten beim<br />

<strong>Bund</strong>, deren Arbeitsverhältnis zwischen<br />

dem 01.10.2005 und dem 31.12.2012<br />

begonnen hat und die am 31.10.2012<br />

in den Entgeltgruppen 2 bis 8 eingruppiert<br />

waren, ohne Antrag eine Pauschalzahlung<br />

von 300 Euro. Eine weitere<br />

Voraussetzung für diese Zahlung<br />

ohne Antragstellung ist, dass im Jahr<br />

<strong>2013</strong> bis zum 31. Oktober für mindesten<br />

einen Tag Anspruch auf Entgelt besteht<br />

und dass das Arbeitsverhältnis<br />

bis zu diesem Zeitpunkt fortbesteht.<br />

Die aus dem BAT/-O übergeleiteten<br />

Beschäftigten, denen zwischen<br />

dem 01.10.2005 und dem 31.12.2012<br />

eine andere Tätigkeit übertragen wurde,<br />

die zu einem neuen Eingruppierungsvorgang<br />

in die Entgeltgruppe 2-8<br />

geführt hat, müssen die Zahlung des<br />

Pauschalbetrages beantragen.<br />

Ebenso müssen die Beschäftigten,<br />

die zwischen dem 01.01.<strong>2013</strong> und<br />

dem 01.07.<strong>2013</strong> neu eingestellt wurden,<br />

diese Zahlung beantragen, sofern<br />

die Voraussetzungen eines Tätigkeitsmerkmales<br />

erfüllt sind, das ein Aufstieg<br />

nach einer Dauer von längstens einem<br />

Jahr vorsieht, und sofern das Arbeitsverhältnis<br />

im Oktober <strong>2013</strong> fortbesteht.<br />

Die Beschäftigten, die im Oktober <strong>2013</strong><br />

bereits in die Aufstiegsentgeltgruppe<br />

eingruppiert wurden, sind von dieser<br />

Zahlung ausgenommen. Entsprechend<br />

steht die Pauschalzahlung auf Antrag<br />

ebenso den sogenannten „Wechslern“<br />

zu, die zwischen dem 01.01.<strong>2013</strong> und<br />

dem 01.07.<strong>2013</strong> aufgrund eines Tätigkeitswechsels<br />

ein Tätigkeitsmerkmal<br />

erfüllen, das einen Aufstieg nach Dauer<br />

von längstens einem Jahr vorsieht.<br />

Den Antrag zur Geltendmachung<br />

dieses Pauschalbetrages erhalten Sie<br />

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<strong>BDF</strong>aktuell 9•<strong>2013</strong> 15


ArbeitskreiseVertretungen<br />

Die zwanzig größten Fitness-Lügen – Teil 2<br />

11. Langsames Laufen lässt<br />

die Pfunde schmelzen<br />

Wer zu langsam läuft, tut zwar etwas<br />

für seine Gesundheit, bleibt aber<br />

auf seinem Fett sitzen. Der Gesamtenergieumsatz<br />

ist bei niedriger Anstrengung<br />

deutlich geringer als bei höherer<br />

Intensität. Ein Auto, das schnell fährt,<br />

verbraucht schließlich auch mehr Sprit.<br />

Am effizientesten funktioniert die Fettverbrennung<br />

bei 70-80 % des Maximalpulses.<br />

Anfänger dürfen langsamer einsteigen,<br />

können den Kalorienverbrauch<br />

jedoch durch kurze Zwischensprints<br />

erhöhen.<br />

12. Kaffee – ein Tabu für<br />

Sportler?<br />

Kaffee entzieht dem Körper Wasser<br />

und steigert den Blutdruck? Unsinn!<br />

Gerade Sportler können Kaffee als Geheimwaffe<br />

einsetzen. Eine Stunde vor<br />

dem Training getrunken, kurbelt ein Espresso<br />

sowohl den Kreislauf als auch<br />

den Energieverbrauch an.<br />

13. Muskelkater als Zeichen<br />

für gutes Training<br />

Schmerzende Muskeln nach dem<br />

Training bedeuten nur eines: man hat<br />

sich übernommen. Bei Muskelkater<br />

entstehen nämlich durch Überanstrengung<br />

kleine Risse im Muskelgewebe.<br />

Die Dehnungsschmerzen sind<br />

also kein Indikator für Muskelwachstum,<br />

sondern für Überlastung.<br />

14. Radfahren macht impotent<br />

Nicht das Radfahren an sich, sondern<br />

der falsche Sattel kann unter Umständen<br />

Impotenz verursachen. Besonders<br />

bei sportlichen Rennsatteln<br />

mit langer Nase, kann durch den ständigen<br />

Druck auf die Dammregion die<br />

Blutzufuhr zum Penis beeinträchtigt<br />

werden. Abhilfe schafft ein breiter Sattel,<br />

bestenfalls mit einer großen Einkerbung<br />

an der Spitze. Zudem sollte die<br />

Nase des Sattels nicht nach oben sondern<br />

geradeaus zeigen. Häufige Pausen<br />

oder Sprinteinlagen im Stehen lassen<br />

das Blut wieder zirkulieren.<br />

15. Rückenmuskeltraining hilft<br />

bei Rückenschmerzen<br />

Bei Rückenschmerzen kann man<br />

durch gezieltes Krafttraining Abhilfe<br />

schaffen. Dabei spielen nicht jedoch<br />

nur die Rücken-, sondern auch die<br />

Bauchmuskeln eine große Rolle. Ein<br />

ausgewogenes Training dieser beiden<br />

Partien sorgt für einen kräftigen Torso,<br />

der nicht so leicht ins Hohlkreuz kippen<br />

kann. Um eine Verkürzung der Muskeln<br />

auszuschließen, sollte man nach dem<br />

Training das Dehnen nicht vergessen.<br />

16. Schwangere sollten keinen<br />

Sport treiben<br />

Sport in der Schwangerschaft<br />

wirkt sich grundsätzlich positiv auf<br />

Mutter und Kind aus. Er steigert das<br />

Wohlbefinden und sorgt schon während<br />

der Schwangerschaft dafür, dass<br />

sich der Körper nach der Geburt wieder<br />

schneller regeneriert. Vermeiden<br />

sollten werdende Mütter aber Sportarten<br />

mit direktem Gegnerkontakt, Leistungssport,<br />

Skifahren und Reiten. Ideal<br />

ist leichtes Ausdauertraining wie<br />

Walking oder Schwimmen. Bei einer<br />

Risikoschwangerschaft sollte jedoch<br />

vorher ein Gynäkologe zu Rate gezogen<br />

werden.<br />

17. Mit Muskeltraining gezielt<br />

Fett abbauen<br />

Stimmt leider nicht. Gezieltes<br />

Bauch-Beine-Po-Training führt in der<br />

Regel nicht dazu, dass auch genau an<br />

diesen Stellen Fett abgebaut wird. Es<br />

ist individuell festgelegt, wo und in<br />

welcher Reihenfolge der Körper Fettdepots<br />

abbaut. Bei Frauen verschwindet<br />

häufig der Speck am Oberkörper<br />

schneller, als an Hüften und Po. Es ist<br />

jedoch möglich, gezielt Muskulatur<br />

aufzubauen.<br />

18. Nach Sport zwei Stunden<br />

nichts essen<br />

Nach intensivem Training verbrennt<br />

der Köper auch Stunden nach dem<br />

Sport noch Fett. Dass man in dieser<br />

Zeit nichts essen sollte, ist jedoch ein<br />

Märchen. Wer abnehmen will, sollte<br />

darauf achten, dass er nicht mehr Kalorien<br />

zu sich nimmt, als er verbrennt.<br />

Wann man diese Kalorien isst, ist egal.<br />

Der Bedarf an Eiweiß liegt nach dem<br />

Sport höher als sonst, denn es hilft den<br />

Muskeln sich zu regenerieren.<br />

19. Mit Sit-ups zum perfekten<br />

Sixpack<br />

Ein muskulöser Bauch ist wesentlich<br />

schwerer anzutrainieren, als beispielsweise<br />

kräftige Oberarme. Trotz<br />

intensiven Trainings liegt besonders bei<br />

Frauen, häufig eine Fettschicht über<br />

den Muskeln. Bevor also die Muskeln<br />

in Erscheinung treten können, müssen<br />

sie erst einmal dem Bauchfett den<br />

Kampf ansagen. Das funktioniert am<br />

besten durch fettarme Ernährung und<br />

regelmäßiges Ausdauertraining. Erst<br />

dann bringen Sit-ups sichtbare Resultate.<br />

(„Mit 300 Sit-ups [Rumpfbewegungen]<br />

zum Sixpack [Waschbrettbauch]“)<br />

20. Sport macht schlank<br />

Sport allein bringt nichts bei ungesunder<br />

Ernährung. Wer dauerhaft<br />

abnehmen möchte, sollte immer weniger<br />

Kalorien zu sich nehmen, als er<br />

verbraucht. Nur in Kombination mit<br />

bewusster Ernährung und regelmäßigem<br />

Sport ist gesundes Abnehmen<br />

möglich. Alles paletti? M (senvt/rh)<br />

Seniorenvertretung<br />

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16 <strong>BDF</strong>aktuell 9•<strong>2013</strong>


aus den ländern<br />

Baden-Württemberg<br />

Mehrarbeit bei den unteren Forstbehörden<br />

jetzt offiziell bestätigt<br />

Forderung des <strong>BDF</strong> nach zusätzlichen Stellen pro Kreis wird von Landkreis- und Städtetag gestützt<br />

Nun haben wir es also schwarz<br />

auf weiß: Landkreis- und Städtetag<br />

bestätigen, dass seit Beginn des Projektes<br />

Landesforstverwaltung 20<strong>09</strong><br />

bei den Kreisen Mehrarbeit im Umfang<br />

von durchschnittlich 1,6 Stellen<br />

gehobener Dienst angefallen ist. Dies<br />

berücksichtigt nur die Zusatzaufgabe,<br />

die das Land den Kreisen übertragen<br />

hat und noch nicht die durch die Eingliederung<br />

hinzugekommenen Aufgaben.<br />

Wir lagen mit unserer Forderung<br />

nach 150 Neustellen für den gesamten<br />

Bereich von ForstBW also goldrichtig:<br />

zwei Stellen pro Kreis waren<br />

hierin enthalten. Die beiden kommunalen<br />

Spitzenverbände haben sich<br />

nun an den Finanzminister gewandt<br />

mit der Bitte um zeitnahe Erhöhung<br />

der Finanzzuweisungen um die Mittel<br />

für eine Stelle, die restlichen 0,6 wollen<br />

sie im Hinblick auf die Haushaltssituation<br />

des Landes erst zu einem<br />

späteren Zeitpunkt thematisieren. Die<br />

Erkenntnis stammt aus einer Arbeitsgruppe,<br />

die unter Federführung der<br />

Unterarbeitsgruppe Forst des Landkreistags<br />

eine Umfrage bei den unteren<br />

Forstbehörden veranstaltet hat.<br />

Die Mehraufgaben resultieren aus den<br />

Bereichen FSC, Waldnaturschutz/<br />

Nachhaltigkeit, Waldpädagogik/Tourismus/Öffentlichkeitsarbeit<br />

und Energie<br />

im Wald – teilweise aus neuen,<br />

teilweise aus der Erweiterung bestehender<br />

Aufgaben. Der <strong>BDF</strong> hält seine<br />

Forderung nach insgesamt 150 Stellen<br />

weiter aufrecht. Zum Jahreswechsel<br />

kam die gemeinsame Zusage der<br />

beiden Fraktionsspitzen der GRÜNEN<br />

(Edith Sitzmann) und der SPD (Claus<br />

Schmiedel), dass sie sich um die Probleme<br />

des Forstes „kümmern“ werden.<br />

Der nächste Nachtragshaushalt<br />

bietet hierfür Gelegenheit. M DH<br />

Staatsministerium und Landkreistag wollen den<br />

höheren Dienst bei den Kreisen kommunalisieren<br />

Fachressorts wehren sich<br />

<strong>BDF</strong>-Schreiben an MP<br />

Kretschmann „Wider die Kommunalisierung<br />

des höheren<br />

Dienstes – das Land entledigt<br />

sich seiner technischen Fachverwaltungen“<br />

In einem Schreiben an den MP wehrt<br />

sich der <strong>BDF</strong> gegen die Pläne des<br />

Staatsministeriums und von Herrn Fraktionsvorsitzenden<br />

Claus Schmiedel, SPD<br />

den hD bei den Kreisen zu kommunalisieren.<br />

Man will so 25 Mio. € einsparen<br />

und teilt offen mit, dass dies dadurch<br />

möglich werde, dass die Kreise zunächst<br />

Stellen abbauen und die verbliebenen<br />

anschließend geringer bewerten können<br />

als derzeit beim Land. Dies ist auch erklärte<br />

Absicht der Kreise. Es geht also<br />

nicht um die Frage, welche Aufgaben hat<br />

die Landesverwaltung zu erledigen, wieviel<br />

Personal, welche Strukturen braucht<br />

sie hierfür, sondern es geht um weiteren<br />

Stellenabbau und zusätzlich um geringere<br />

Stellenbewertungen. „Sparen, wo es<br />

der Bürger nicht merkt“, nennt Claus<br />

Schmiedel dieses Vorgehen in der Stuttgarter<br />

Zeitung. Er unterstellt, dass Beamte<br />

trotz Mehrarbeit und weniger Gehalt<br />

immer dieselbe Leistung für den Bürger<br />

liefern wie bisher, dass Ausbildung und<br />

Erfahrung auf verschiedenen Dienstposten<br />

innerhalb der Landesverwaltung, die<br />

die meisten der betroffenen Kolleginnen<br />

und Kollegen vorweisen können, unbeachtlich<br />

sind. Unfassbar! Dabei geht es<br />

lediglich darum, den Landeshaushalt<br />

medienwirksam um ein paar Stellen zu<br />

entlasten und diese in die „unsichtbaren“<br />

Kreishaushalte zu verschieben, um sie<br />

dort wie dargestellt zu „behandeln“.<br />

Gegen eine solche, die Leistung der aktuellen<br />

Stelleninhaberinnen und Stelleninhaber<br />

missachtenden Personalpolitik<br />

wehren wir uns entschieden. Wir haben<br />

klar zum Ausdruck gebracht, dass dies<br />

massiven Einfluss auf die Aufgabenerledigung<br />

haben muss.<br />

Außerdem folgt nach der Kommunalisierung<br />

des Personals zwangsläufig<br />

die Kommunalisierung der Aufgabe.<br />

Die Kreise wollen dies – aus ihrer Sicht<br />

nur allzu verständlich. Dies bedeutet<br />

aber dann die Aufgabe des Einheitsforstamtes<br />

und den Rückzug des Landes<br />

auf die forsthoheitlichen und<br />

forstaufsichtlichen Bereiche – ist dies<br />

effizient und modern, oder eher mittelalterlich?<br />

Um zu retten was zu retten<br />

ist, müsste ForstBW dann einen reinen<br />

Staatsforstbetrieb nach dem Modell<br />

BaySF gründen. Wollen wir dies? Der<br />

<strong>BDF</strong> nicht!<br />

Wir haben gegenüber dem MP<br />

auch klar zum Ausdruck gebracht,<br />

dass mit diesem Ansinnen erneut<br />

ausschließlich die technischen Fachverwaltungen<br />

getroffen werden, der<br />

personalstarke Kultusbereich z. B. mit<br />

seinen Regelungen zu Stellenausstattung<br />

und -bewertung, Deputatsreduzierungen,<br />

Ferienregelung, etc. hiervon<br />

nicht betroffen ist. Wir fordern<br />

hier im Sinne unserer Mitglieder eine<br />

Angleichung der Regelungen bevor<br />

<strong>BDF</strong>aktuell 9•<strong>2013</strong> 17


aus den ländern<br />

erneut in die immer wieder geschröpften<br />

Bereiche eingegriffen wird. Es<br />

lässt sich vor dem Hintergrund unserer<br />

aktuellen Situation im Forst in der<br />

jetzigen Diskussion leider nicht vermeiden,<br />

solche Forderungen aufzuwerfen<br />

– auch wenn diese uns leicht<br />

als Eröffnung einer Neiddiskussion<br />

wieder zurückgespielt werden können<br />

– dem ist nicht so! Wir gönnen<br />

allen ihre Stellenbewertungen und<br />

ihre Arbeitsbedingungen, wir wehren<br />

uns aber gegen diese einseitig gegen<br />

uns gerichtete Personalpolitik und<br />

fordern Gleichbehandlung bei vergleichbarer<br />

Ausbildung und Verantwortung.<br />

Ach ja, und dann war da ja noch<br />

etwas wie „Stärkung der Forstverwaltung<br />

entprechend ihrer Aufgaben“ im<br />

Koalitionsvertrag. Stimmt: Ist die Aufgabe<br />

weg, hat sich das mit der Stärkung<br />

auch erledigt … Das Schreiben<br />

an Herrn Kretschmann finden Sie auf<br />

unserer Homepage. Wir haben auch<br />

die Fraktionen um Unterstützung gebeten,<br />

denn der Landtag entledigt<br />

sich damit jeglicher Einflussnahme<br />

auf die Aufgabenerledigung. Wir halten<br />

Sie auch in dieser Thematik auf<br />

dem Laufenden. M<br />

DH<br />

Landesgeschäftsstelle<br />

Telefon (0 62 62) 92 51 25<br />

geschaeftsstelle@bdf-bw.de<br />

www.bdf-bw.de<br />

Nationalpark<br />

Wir veröffentlichen im Folgenden<br />

einen Beitrag zur NLP-Diskussion von<br />

Herrn Forstpräsident i. R. Peter Weidenbach,<br />

der zusammen mit Herrn Dr.<br />

Tzschupke verfasst wurde. Der Beitrag<br />

stellt die Privatmeinung seiner Autoren<br />

dar. Forstpräsident P. Weidenbach<br />

ist langjähriges Mitglied im <strong>BDF</strong>,<br />

Dr. Tzschupke wegen der <strong>BDF</strong>-Position<br />

PRO-NLP ausgetreten. Wir veröffentlichen<br />

die von der <strong>BDF</strong>-Positionierung<br />

abweichende Meinungsäußerung<br />

als demokratisch legitimierten Beitrag<br />

zur freien Meinungsäußerung, distanzieren<br />

uns aber ausdrücklich von den<br />

im Beitrag enthaltenen Unterstellungen<br />

gegenüber der Landesregierung<br />

und den Gutachtern. Weiter mag jeder<br />

selbst beurteilen, ob Herr Dr. Tzschupke<br />

als Wissenschaftler in der Lage ist,<br />

alle Spezialgebiete im Gutachten mit<br />

derselben Kompetenz und Tiefe zu<br />

beurteilen wie die mit mehreren Spezialisten<br />

arbeitenden Büros PWC und<br />

ökonzept. Im Kern der NLP-Frage<br />

geht es aber darum, wie man zum<br />

Prozessschutz generell steht, oder<br />

einfacher ausgedrückt: Will man's<br />

oder will mans' nicht. Da Prozessschutz<br />

den Faktor Zeit völlig ausblenden<br />

muss, können die meisten Erfolge<br />

und Misserfolge des NLP erst in der<br />

nach uns folgenden Generation bewertet<br />

werden. Das vollständige Gutachten<br />

Weidenbach/Tzschupke finden<br />

Sie auf unserer Homepage.<br />

Auch der <strong>BDF</strong> hat seine Positionierung<br />

mit Forderungen verknüpft<br />

und drängt darauf, Schwächen des<br />

Gutachtens zu beheben. Unser PRO-<br />

NLP-Papier ist das Ergebnis einer<br />

Mehrheitsentscheidung innerhalb des<br />

Landesvorstandes. Siehe auch hierzu<br />

unsere Homepage und die <strong>Ausgabe</strong><br />

7/8 <strong>2013</strong> bdf-aktuell. M DH<br />

Kurzfassung:<br />

Die wichtigsten Fehler, Irrtümer und falschen<br />

Schlussfolgerungen des „Gutachten zum potenziellen<br />

Nationalpark im Nordschwarzwald“<br />

bearbeitet von Prof. Dr. Wolfgang Tzschupke, Freudenstadt und<br />

Forstpräsident i. R. Peter Weidenbach, Bad Liebenzell<br />

1. Die Zielsetzung des Gutachtens<br />

macht deutlich, dass der geplante Nationalpark<br />

von Beginn an dogmatisch<br />

als alternativlos betrachtet wurde und<br />

dass es die Gutachter als ihre Aufgabe<br />

ansahen, dieses Vorhaben konsequent<br />

zu unterstützen. „Ergebnisoffen"<br />

war die Arbeit der Gutachter daher<br />

zu keinem Zeitpunkt.<br />

2. Die IUCN/EUROPARC-Kriterien<br />

können mit den möglichen Nationalparkflächen<br />

nicht erfüllt werden.<br />

3. Entgegen der Annahme der<br />

Gutachter ist ein Nationalpark Nordschwarzwald<br />

kein effektives Instrument<br />

zur Sicherung der Biodiversität<br />

und der Artenvielfalt.<br />

4. Die Ausführungen der Gutachter<br />

verharmlosen bzw. schönen die zu<br />

erwartenden Auswirkungen des geplanten<br />

Nationalparks auf die Forstwirtschaft,<br />

da sie auf eindeutig zu<br />

niedrig veranschlagten Kosten und<br />

anderen fehlerhaften Zahlen beruhen;<br />

sie stehen überdies im Widerspruch<br />

zu wichtigen Teilaussagen der waldbaulichen<br />

Machbarkeitsstudie.<br />

5. Die Auswirkungen auf die Holzwirtschaft<br />

und auf die gesamte Wertschöpfungskette<br />

vom Forstbetrieb bis<br />

zum fertigen Holzprodukt werden durch<br />

unvollständige, teilweise falsche und<br />

unzulässige Annahmen klein gerechnet.<br />

So ist langfristig nach Einrichtung des<br />

Nationalparks mit einem um wenigstens<br />

40.000 m³ p. a. (und nicht nur um<br />

18 <strong>BDF</strong>aktuell 9•<strong>2013</strong>


aus den ländern<br />

30.000 m³) verringerten örtlichen Rohholzaufkommen<br />

zu rechnen, ohne dass<br />

aufgezeigt werden konnte, wie diese<br />

Reduktion realistisch kompensiert werden<br />

könnte. Darüber hinaus muss<br />

durch Ausblendung der negativen Effekte<br />

jenseits der baden-württembergischen<br />

Landesgrenzen die regionalwirtschaftliche<br />

Folgerechnung als geschönt<br />

bezeichnet werden.<br />

6. Die Aussagen der Gutachter zu<br />

der künftigen touristischen Entwicklung<br />

des Nordschwarzwaldes nach<br />

Einrichtung eines Nationalparks beruhen<br />

einerseits auf spekulativen Szenarien<br />

ohne sichere und nachprüfbare<br />

wissenschaftliche Grundlagen und andererseits<br />

auf einer methodisch fehlerhaften<br />

Berechnung der sog. Gesamtbesucherprognosen.<br />

Nach Korrektur<br />

der Berechnung sinkt die Gesamtbesucherprognose<br />

deshalb für das sog.<br />

realistische Szenario von 3.052.694<br />

auf 2.040.672 prognostizierte Besucher.<br />

Das vorliegende Gutachten geht<br />

bei seinen regionalwirtschaftlichen Berechnungen<br />

somit von einer um über 1<br />

Mio. zu hohen Besucherzahl aus. (Bei<br />

den beiden anderen Szenarien sinken<br />

die Besucherprognosen um 1,08 Mio.<br />

bzw. um 950.000 Besucher.) Damit<br />

sind alle weiteren aus der Besucherprognose<br />

abgeleiteten Zahlen (Umsätze,<br />

Arbeitsplätze) falsch.<br />

7. Die von den Gutachtern erwartete<br />

Beschränkung des Borkenkäferbefalls<br />

(durch den sog. Buchdrucker) auf<br />

kleinere Flächen widerspricht der tatsächlichen<br />

Gefahrenlage und den seitherigen<br />

Erfahrungen mit dem Buchdrucker.<br />

Außerdem enthält das Gutachten<br />

deutliche Hinweise darauf, dass durch<br />

Überflüge und durch Windverfrachtung<br />

auch für weiter entfernt liegende Waldflächen,<br />

z. B. die Privatwaldflächen im<br />

Raum Besenfeld und im Tal der Schönmünz<br />

eine deutlich erhöhte Befallsgefährdung<br />

besteht.<br />

8. Die Ausführungen der Gutachter<br />

zum Wildtiermanagement ignorieren<br />

die durch Forschungsergebnisse<br />

und langjährige praktische Erfahrung<br />

nachgewiesenen gravierenden negativen<br />

Folgen einer ganz oder teilweise<br />

aufgegebenen Wildstandsregulierung<br />

für die angestrebte Waldentwicklung.<br />

Bei nicht regulierten Reh- und Rotwildbeständen<br />

wird deshalb das erklärte<br />

Ziel der Förderung von Buchen<br />

und Tannen im geplanten Nationalpark<br />

nicht erreicht werden können.<br />

9. Die Gutachter vermeiden es,<br />

trotz Kenntnis der Sachlage die Gefährdung<br />

der regionalen Auerhuhnpopulation<br />

durch den geplanten Nationalpark<br />

unmissverständlich zu benennen.<br />

10. Wie die Gutachter einräumen,<br />

sind „die Prinzipien und Zusammenhänge<br />

natürlicher Waldentwicklung<br />

weitgehend unbekannt." (Ziff. 3059);<br />

ihre waldbaulichen Prognosen entbehren<br />

daher ebenso wie ihre waldbauliche<br />

Machbarkeitsstudie jeder<br />

belastbaren fachlichen Grundlage.<br />

Hoffnungen auf eine größere Biodiversität<br />

und Natürlichkeit der sich<br />

selbst überlassenen Wälder sind somit<br />

unbegründet.<br />

11. Die Gutachter beschreiben<br />

zwar die große Bedeutung geschlossener<br />

Waldbestände für den Hochwasserschutz;<br />

sie vermeiden es aber<br />

deutlich darauf hinzuweisen, dass<br />

durch Borkenkäferbefall entnadelte<br />

Fichtenbestände zu einem erhöhten<br />

Hochwasserrisiko der jeweiligen Unterlieger<br />

führen.<br />

12. Mit dem Versuch, die Bedeutung<br />

der Klimaschutzwirkung nachhaltig<br />

und naturnah bewirtschafteter Wälder<br />

zu relativieren, verkennen die<br />

Gutachter die große Bedeutung regionaler,<br />

auf nachwachsenden Rohstoffen<br />

basierender Kreislaufwirtschaften<br />

für den Umweltschutz und insb. für<br />

den Klimaschutz.<br />

13. Die laufenden Personal- und<br />

Sachkosten sowie die erforderlichen<br />

Investitionen und die Förderung nationalparkorientierter<br />

Maßnahmen werden<br />

für das Land Baden-Württemberg<br />

zukünftig durch Mehraufwendungen<br />

und Mindererlöse zu einer jährlichen<br />

finanziellen Zusatzbelastung von wenigstens<br />

15 bis 20 Mio. € führen. M<br />

Mitten iM Leben. Mitten iM beruf.<br />

und wenn sich pLötzLich etwas ändert?<br />

unfall oder krankheit können ein leben ganz plötzlich verändern.<br />

wenn Sie dann ihren dienst nicht mehr ausüben<br />

können, kommen neben den gesundheitlichen Sorgen,<br />

finanzielle hinzu. Denn aufgrund einer Reihe von Reformen<br />

im Beamtenrecht hat sich die Versorgungssituation bei<br />

dienstunfähigkeit erheblich verschlechtert. Schützen Sie sich:<br />

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<strong>BDF</strong>aktuell 9•<strong>2013</strong> 19


aus den ländern<br />

Bayern<br />

Großer Bayerischer Waldtag<br />

Der große Bayerische Waldtag,<br />

veranstaltet vom Bayerischen Waldbesitzerverband,<br />

fand mit viel Prominenz<br />

bei tropischen Temperaturen statt. Zunächst<br />

unterzeichneten Ministerpräsident<br />

Horst Seehofer, Staatsminister<br />

Dem Ministerpräsidenten Horst Seehofer (links) erläuterte Gunther<br />

Hahner (rechts) in gelöster Atmosphäre nochmals die Forderungen der<br />

bayerischen Förster<br />

Helmut Brunner und die Vertreter des<br />

Waldbesitzer- und Bauernverbandes<br />

den „Pakt für den Privatwald“ vor<br />

Ehrengästen im Schloss Gaibach.<br />

Anschließend ging es zu der nahegelegenen<br />

Konstitutionssäule, die Franz<br />

Erwein Graf von Schönborn –<br />

Wiesentheid zu Ehren der ersten<br />

bayerischen Verfassung und König<br />

Ludwigs I. errichten ließ. In der Fachpresse<br />

wurde und wird über die gelungene<br />

Veranstaltung ausführlich berichtet.<br />

Im Folgenden daher nur ein Ausschnitt:<br />

Nach der Begrüßung durch den<br />

ersten Vizepräsidenten Eugen Freiherr<br />

von Redwitz, der für den Waldbesitzerverband<br />

pointiert und humorvoll<br />

durch das Programm führte,<br />

sprach der Hausherr Paul Graf von<br />

Schönborn über die Geschichte des<br />

Versammlungsortes sowie die Einschränkungen<br />

der Waldbewirtschaftung<br />

durch NATURA 2000. Der Erste<br />

Bürgermeister der Stadt Volkach – Peter<br />

Kornell – forderte bessere rechtliche<br />

Grundlagen für die altrechtlichen<br />

Körperschaften sowie eine Forcierung<br />

der Waldflurbereinigung.<br />

Heidl: Staatliche Beratung und<br />

forstliche Zusammenschlüsse<br />

von großer Bedeutung<br />

Walter Heidl, der Präsident des<br />

Bayerischen Bauernverbandes, sprach<br />

sich klar für den Grundsatz „Schützen<br />

durch Nützen“ aus. Für den kleinstrukturierten<br />

Privatwald seien auf der einen<br />

Seite die staatliche Beratung und auf<br />

der anderen Seite die Forstlichen Zusammenschlüsse<br />

von großer Bedeutung.<br />

Als wichtige Zukunftsaufgabe<br />

bezeichnete er den Waldumbau. Ein<br />

nachhaltiger Mischwald sei kein Wald<br />

ohne den „Brotbaum“ Fichte, aber ein<br />

Wald, der nicht nur aus reiner Fichte<br />

bestehe. Hierzu brauche es auch angepasste<br />

Wildbestände, die die Naturverjüngung<br />

und die eingebrachten<br />

Mischbaumarten ohne Zaun hochkommen<br />

lassen.<br />

Seehofer: keine Flächenstilllegung<br />

gegen den Willen der<br />

Bevölkerung vor Ort<br />

Ministerpräsident Horst Seehofer<br />

bezeichnete den gerade unterschriebenen<br />

„Pakt für den Privatwald“<br />

als „wichtige Antwort auf Zukunftsfragen“.<br />

Mehrfach lobte er die Waldbesitzer<br />

für ihr verantwortungsvolles Handeln<br />

und ihr großes Engagement im Wald. Er<br />

bekräftigte den Grundsatz „Schützen<br />

durch Nützen“, da diese „herrliche Natur<br />

Bayerns“ durch die Waldbesitzer geschaffen<br />

worden sei und nicht durch<br />

„kluge Paragrafen“. Insbesondere an die<br />

zahlreichen Vertreter des Vereins „Unser<br />

Steigerwald“ gewendet, versprach er,<br />

dass es auch nach der Wahl keine großflächigen<br />

Stilllegungen und keinen Nationalpark<br />

gegen den Willen der Bevölkerung<br />

vor Ort geben werde.<br />

Seehofer: „Wir brauchen<br />

da und dort mehr staatliches<br />

Personal für die Beratung“<br />

Der Waldumbau sei gerade im Zeichen<br />

des Klimawandels eine große<br />

Herausforderung und wichtige Zukunftsaufgabe.<br />

Hier müsse Bayern mit<br />

gutem Beispiel vorangehen. Das Ziel,<br />

100.000 Hektar bis zum Jahr 2020<br />

umzubauen, ginge aber nur mit den<br />

Waldbesitzern. Man brauche hierzu<br />

mehr Anreize und weniger Vorschriften.<br />

Aber auch dem Strukturwandel<br />

bei den Waldbesitzern, die zunehmend<br />

ihr Wissen und oft auch die Bindung<br />

zum Wald verlieren, müsse entgegengewirkt<br />

werden. Deshalb habe er heute<br />

auch den „Pakt für den Privatwald“<br />

unterzeichnet, der u. a. die Fördermöglichkeiten<br />

der Forstlichen Zusammenschlüsse<br />

im nächsten Doppelhaushalt<br />

Dem Ministerpräsidenten Horst Seehofer (rechts) überreicht Gunther Hahner die Forstpolitischen<br />

Forderungen des <strong>BDF</strong> im Beisein von MdL Heinrich Rudrof (links). Foto: Guido Chuleck im Auftrag<br />

des Bayerischen Waldbesitzerverbandes<br />

20 <strong>BDF</strong>aktuell 9•<strong>2013</strong>


aus den ländern<br />

von drei auf fünf Millionen Euro erhöht.<br />

Zudem hätten ihn schon mehrere Leute<br />

angesprochen, dass die staatliche<br />

Beratung verstärkt werden müsse.<br />

Dazu sagte er wörtlich: „Das tun wir<br />

zum einen mit dem Waldpakt. Zum anderen<br />

brauchen wir aber da und dort<br />

mehr staatliches Personal. Das muss<br />

uns die Pflege und die Nachhaltigkeit<br />

unserer Wälder wert sein.“ Und er bekräftigte<br />

dies mit einem „Das tun wir!“.<br />

Bei der Bewirtschaftung des Waldes<br />

müsse man Ökologie, Ökonomie<br />

und Soziales in Einklang bringen. Er rief<br />

erneut den Paragrafenstopp für die<br />

nächsten fünf Jahre aus, bezeichnete<br />

die Bayern als „Tiefwurzler“, nicht als<br />

„Flachwurzler“ und zeigte sich auch<br />

sonst in seiner bildreichen Sprache eng<br />

mit den Waldbesitzern und <strong>Forstleute</strong>n<br />

verbunden. Bayern sei Waldland Nummer<br />

Eins und solle dies auch bleiben.<br />

Von Gaibach aus solle die Botschaft<br />

der Nachhaltigkeit ausgehen.<br />

Spann: Pakt für den Privatwald<br />

ein großer Erfolg<br />

Josef Spann, der Präsident des<br />

Waldbesitzerverbandes, fasste die Veranstaltung<br />

mit ihren zentralen Botschaften<br />

zusammen und überreichte dem<br />

Ministerpräsidenten einen Bollerwagen<br />

aus Holz, den dieser umgehend dem<br />

anwesenden Kindergarten schenkte.<br />

Hahner überreicht Brief an<br />

Seehofer<br />

Nach der Unterzeichnung des<br />

Paktes für den Privatwald hatte Landesvorsitzender<br />

Gunther Hahner dem<br />

Ministerpräsidenten bereits ein Schreiben<br />

des <strong>BDF</strong> überreicht. Bei einem<br />

weiteren persönlichen Kontakt während<br />

der Veranstaltung sicherte der<br />

Ministerpräsident ein Gespräch nach<br />

der Wahl zu. Bei der Verabschiedung<br />

bezeichnete Seehofer – nach einem<br />

Dank des <strong>BDF</strong> für die klaren Worte –<br />

die staatliche Beratung durch die<br />

Förster als „das A und O“. Deshalb<br />

habe er diese nochmals pointiert angesprochen.<br />

M<br />

Landesgeschäftsstelle<br />

Telefon (0 97 20) 7 43<br />

bdf.bayern@t-online.de<br />

Zur Info:<br />

Seniorentreffen Oberbayern am<br />

17.9. Treffpunkt 10 Uhr in Einsiedel<br />

(Mautstraße Jachenau). Führung<br />

Versuchsanstalt für Wasserbau.<br />

Nachmittags Spaziergang<br />

auf dem „Magdalena-Neuner-Panoramaweg“.<br />

Anmeldung bei Hermann<br />

Schmidt unter 08825-1042.<br />

Nachhaltigkeit für <strong>Forstleute</strong> auf der<br />

Bezirks versammlung Oberbayern eingefordert<br />

Mehr Nachhaltigkeit für <strong>Forstleute</strong><br />

forderte Gunther Hahner, Vorsitzender<br />

des <strong>Bund</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Forstleute</strong>, Landesverband<br />

Bayern auf der Bezirksversammlung<br />

in Großhartpenning vor fast<br />

150 <strong>Forstleute</strong>n aus ganz Oberbayern.<br />

Rudolf: „Gesicht“ von BaySF<br />

und FoV geht verloren<br />

Bezirksvorsitzender Herbert Rudolf<br />

stellte fest, dass die Forstreform die<br />

Nähe zu den Bürgern verringert habe,<br />

die Glaubwürdigkeit sei auf der Strecke<br />

geblieben. Der „Förster vor Ort“ sei für<br />

die Bevölkerung das „Gesicht“ der Bayerischen<br />

Staatsforsten und der Forstverwaltung.<br />

Mit dem Rückzug der Förster<br />

aus der Fläche gehe nicht nur das<br />

Vertrauen in die Bewirtschaftung verloren,<br />

sondern auch ein Stück Heimat.<br />

„Wie sollen die Förster im Wald nachhaltig<br />

arbeiten, wenn nicht einmal ihre<br />

personelle Nachhaltigkeit gewährleistet<br />

ist?“ fragte Hahner die Abgeordnete<br />

und Vorsitzende des Ausschusses für<br />

den öffentlichen Dienst – Ingrid Heckner<br />

(CSU). Hahner weiter: „Wir werden immer<br />

weniger, die Aufgaben wachsen,<br />

Betriebe und Reviere sind inzwischen<br />

die größten in ganz Deutschland, die<br />

Verdienste der jungen Förster gehen<br />

sogar zurück und Verbesserungen des<br />

Neuen Dienstrechts kommen bei den<br />

Staatsforsten kaum an“.<br />

MdL Heckner:<br />

haben Versprechen gehalten<br />

Gerade bei den letzten beiden<br />

Punkten zeigte sich Heckner sehr verwundert.<br />

Durch das Neue Dienstrecht<br />

hätten die Beamten nun vergleichbare<br />

Einkommenszuwächse wie die Arbeitnehmer.<br />

Zudem sei die Arbeitszeit<br />

schrittweise wieder auf 40 Wochenstunden<br />

reduziert worden, das Weihnachtsgeld<br />

blieb erhalten und viele<br />

Stellenhebungen seien erfolgt. „Bayern<br />

war damit das einzige <strong>Bund</strong>esland,<br />

das nach der Föderalismusreform Verbesserungen<br />

für seine Beamten beschlossen<br />

hat“ so Heckner, „die CSU<br />

hat ihre Versprechen gehalten“. Wer<br />

auf die Wahlkampfversprechen anderer<br />

Parteien höre, sollte sich lieber die<br />

Politik in den von diesen Parteien geführten<br />

<strong>Bund</strong>esländern ansehen.<br />

MdL Heckner: Personalabbau<br />

fachlich diskutieren<br />

Nachhaltigkeit bedeute auch nachhaltige<br />

Finanzpolitik. Dafür sei auch ein<br />

Personalabbau notwendig. Sie sei<br />

aber dabei die härteste Verfechterin,<br />

dass große öffentliche Verwaltungen<br />

nicht auf Kosten der kleineren Bereiche<br />

gehalten bzw. ausgebaut werden. Der<br />

gegenwärtige Personalabbau sei auf<br />

den Prüfstand zu stellen und erneut<br />

fachlich zu diskutieren. Für die berechtigten<br />

Anliegen des zahlenmäßig sehr<br />

kleinen Forstbereichs fehlen leider oft<br />

die Mehrheiten. Dennoch werde sie<br />

sich hierfür bei den „Forstverantwortlichen“<br />

und in der Fraktion einsetzen.<br />

Konkret bot sie an, nach der Wahl gemeinsame<br />

Gespräche mit den Fachpolitikern<br />

zu führen. Verärgert zeigte sie<br />

sich, dass im Unternehmen Bayerische<br />

Staatsforste anscheinend Teile<br />

des Neuen Dienstrechts wie z. B. Stellenhebungen<br />

kaum umgesetzt werden.<br />

„Hier werde ich ernste Gespräche<br />

führen“ so Heckner. Zur Stellenrückgabe<br />

durch die Arbeitszeitverkürzung bezog<br />

sie eine klare Position: „Alle durch<br />

<strong>BDF</strong>aktuell 9•<strong>2013</strong> 21


aus den ländern<br />

die Arbeitszeitverkürzung eingezogenen<br />

Stellen werden zurückgegeben,<br />

keine weiteren Stellen hierfür abgebaut“.<br />

Gunther Hahner bedankte sich<br />

bei MdL Heckner wegen ihres großen<br />

Engagements für die bayerischen Beamten<br />

und Arbeitnehmer, ihre großen<br />

Erfolge und für ihre Gesprächsbereitschaft.<br />

Die Diskussion habe aber gezeigt,<br />

dass die positiven Ergebnisse<br />

der bayerischen Beamtenpolitik von<br />

den fachlichen Problemen der Förster<br />

überlagert würden.<br />

Waas: Als Beamte werden<br />

Förster gut behandelt, als<br />

Förster nicht<br />

Landtagskandidat der Grünen und<br />

Förster Gerhard Waas erhielt für seinen<br />

Ausspruch: „Als Beamte werden Förster<br />

gut behandelt, als Förster wirklich<br />

nicht“ große Zustimmung. Er stellte kurz<br />

die Kernpunkte des Grünen Wahlprogramms<br />

zum Wald dar, wie Stopp des<br />

Personalabbaus, Erhalt der Synergien<br />

zwischen den Förstern im Staatswald<br />

sowie im Privat- und Kommunalwald<br />

und den Erhalt und Ausbau der neutralen<br />

Beratung der privaten Waldbesitzer.<br />

Er kritisierte die Darstellung im landwirtschaftlichen<br />

Wochenblatt scharf, dass<br />

nach Rechnungshofberichten die Zahl<br />

der Berater zu hoch sei. „Der Bericht,<br />

den ich kenne, fordert mehr Beratung<br />

für den Privatwald. Mit über 2000 Waldbesitzer<br />

pro Förster ist dies auch dringend<br />

notwendig“ so Waas. Er forderte,<br />

Vorsitzender Gunther Hahner (l.) bedankte sich sehr herzlich bei Ingrid Heckner (2. v. l.), Vorsitzende<br />

des Ausschusses für den öffentlichen Dienst und CSU-Abgeordnete, wegen ihres großen Engagements<br />

für die bayerischen Beamten und Arbeitnehmer, bei Gerhard Waas (r.), Landtagskandidat der<br />

GRÜNEN und Förster, wegen seines Einsatzes für den Wald und die <strong>Forstleute</strong> sowie bei den einstimmig<br />

wiedergewählten Bezirksvorsitzenden Herbert Rudolf (Mitte) und Stellvertreter Tobias Büchner<br />

(2. v. r.) für ihre gute Arbeit im Bezirk Oberbayern<br />

dass die Politik eine bessere Vorsorge<br />

betreibe. „Wenn es eines Jahrhunderthochwassers<br />

bedarf, dass die personell<br />

stark ausgedünnten Wasserwirtschaftsämter<br />

150 Stellen erhalten, wie ist dann<br />

so viel Weitblick zu erwarten, dass genügend<br />

<strong>Forstleute</strong> für die Stabilisierung<br />

der Wälder eingestellt werden?“<br />

Rudolf und Büchner<br />

wiedergewählt<br />

In der internen Mitgliederversammlung<br />

wurden Herbert Rudolf als<br />

Bezirksvorsitzender, Tobias Büchner<br />

als stellvertretender Bezirksvorsitzender,<br />

Bernhard Thalhammer als Jugendvertreter<br />

BaySF, Josef Pritzl als<br />

Jugendvertreter FoV und Wolfgang<br />

Matschke als Pensionistenvertreter<br />

einstimmig (mit je einer Enthaltung)<br />

gewählt. Seit der Gründung haben<br />

dem <strong>BDF</strong> die Treue gehalten: Fritz Urban,<br />

Helmut Jordan, Gerhard Penzl<br />

und Hermann Schmid. Für 40 Jahre<br />

Mitgliedschaft geehrt wurden Adolf<br />

Betz, Siegfried Janner, Franz Karches,<br />

Otto Oswald, Josef Radlmaier<br />

und Erhard Thiermeyer; für 25 Jahre<br />

Ernst Barthels, Stefan Bauernfeind,<br />

Hans-Jürgen Gulder, Robert Lindner,<br />

Franz-Josef Mayer und Hans-Peter<br />

Schöler. An die Berichte vom <strong>BDF</strong><br />

Sozialwerk, von Gunther Hahner und<br />

Klaus Wagner zu aktuellen Vorgängen<br />

in den Staatsforsten und der<br />

Forstverwaltung schloss sich eine intensive<br />

Diskussion an. M<br />

Buchtipp: GEISTIG FIT – Aufgabensammlung <strong>2013</strong><br />

Das Fitnesstraining für<br />

den Kopf<br />

Wer sein geistiges Leistungsvermögen<br />

erhalten<br />

und vielleicht sogar noch<br />

ausbauen möchte, muss<br />

etwas dafür tun. Die Leistungsfähigkeit<br />

des Gehirns<br />

hängt davon ab, ob es im<br />

richtigen Maße gefordert beziehungsweise<br />

trainiert wird. Wie sollte ein solches<br />

Training sein, um optimale Wirkung<br />

zu erzielen? Darauf kann die<br />

Wissenschaft hilfreiche Antworten geben.<br />

Aufbauend auf eben diesen Erkenntnissen<br />

wurde das<br />

Mentale Aktivierungs Training<br />

MAT entwickelt. Mit<br />

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damit erwiesenermaßen ganz gezielt<br />

die zentralen Grundfunktionen der<br />

geistigen Leistungsfähigkeit. Schon<br />

5-10 Minuten tägliches Training genügen,<br />

um die Synapsen in Schwung zu<br />

bringen. Das allerdings konsequent,<br />

jeden Tag auch am Wochenende und<br />

im Urlaub. Keine Angst: Der „Bizeps“<br />

im Gehirn verursacht keine „Schwielen“<br />

– im Gegenteil! Also denn, ran ans<br />

Tastenbrett (… Seite 114) . [rh]<br />

Erstellt v. Friederike Sturm; 160 Seiten,<br />

brosch., zahlreiche Bilder, Diagramme,<br />

Skizzen … s/w + farbig,<br />

€ 16,95, ISBN 978 3-88562-115-7,<br />

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22 <strong>BDF</strong>aktuell 9•<strong>2013</strong>


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Für eine gemeinsame Zukunft in der Forstwirtschaft<br />

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Forsttechnik vor allem die Berufsvertretung<br />

unserer deutschen Forstwirtschaft<br />

unterstützen. Firmeninhaber<br />

Müller-Habbel hat erkannt, dass<br />

den steigenden Anforderungen an<br />

eine zukunftsorientierte, den sozioökonomischen<br />

und ökologischen<br />

Verhältnissen angepassten Forstwirtschaft<br />

nicht alleine mit modernen Maschinen<br />

und Breitreifen entgegnet<br />

werden kann.<br />

MHD-Forsttechnik ist erfahrener<br />

Partner für anspruchsvolle Forsttechnik.<br />

Das Programm bietet eine große<br />

Auswahl an serienmäßigen Forstmaschinen<br />

für die kleineren und größeren<br />

Aufgaben eines Forstbetriebes.<br />

Aber gerade für die besonders anspruchsvollen<br />

Anforderungen werden<br />

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Das Leistungsspektrum beginnt<br />

mit der Fertigung eigener Spezialmaschinen,<br />

angefangen vom Rückewagen<br />

mit und ohne Antrieb,<br />

Forstaufbauten speziell auf Valtra-<br />

Traktoren und dem Sondermaschinenbau.<br />

Im Programm sind namhafte<br />

Hersteller unter anderem der Generalvertrieb<br />

der bekannten LKT-Forstspezialschlepper<br />

und der LOGSET<br />

Forstmaschinen aus Finnland, wofür<br />

die Firma MHD-Fosttechnik bundesweit<br />

tätig ist.<br />

Kundenorientiertes Handeln steht<br />

im Vordergrund, so steht die Firma<br />

angefangen von der betriebswirtschaftlichen<br />

Beratung bis hin zum<br />

Neumaschinenverkauf seinen Kunden<br />

zur Seite. Die enge Zusammenarbeit<br />

führt somit zu praxisorientierten<br />

Lösungen. Der Mietpark an Forstmaschinen<br />

ist ebenfalls eines der Standbeine<br />

der Firma MHD-Forsttechnik<br />

mit Stammsitz im Sauerland. Ein weiterer<br />

Service- und Vertriebsstandort<br />

wird momentan im Odenwald aufgebaut<br />

und bundesweit wird mit autorisierten<br />

Servicepartnern zusammen<br />

gearbeitet. Zur Sicherung des Betriebes<br />

wird seit vielen Jahren Ausbildung<br />

betrieben und das bestehende<br />

Fachpersonal wird regelmäßig in den<br />

Fachbereichen geschult und weitergebildet.<br />

Aber auch an die CO²-Bilanz wurde<br />

gedacht – die rund 2100 m² überdachte<br />

Fläche des Betriebes wird mit<br />

einem eigenem Hackspäneheizwerk<br />

erwärmt und die Dachflächen sind<br />

mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet.<br />

M<br />

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www.mueller-habbel.de oder per<br />

E-Mail info@mhd-forsttechnik.de


aus den ländern<br />

Vergleich der Wahlprogramme<br />

Als Service für seine Mitglieder stellt der <strong>BDF</strong> die wichtigsten Aussagen der Wahlprogramme der verschiedenen<br />

Parteien zu Wald und Forstwirtschaft gegenüber (Stand 26.07.<strong>2013</strong>).<br />

Thema CSU SPD<br />

Forstwirtschaft<br />

Arbeitsplätze<br />

Wir wollen gesunde und klimatolerante Wälder in Bayern<br />

und eine naturnahe und nachhaltige Waldbewirtschaftung.<br />

In Bayern wird es auch künftig ein eigenständiges<br />

Ministerium für Landwirtschaft und Forsten<br />

geben.<br />

Die BayernSPD setzt sich dafür ein, dass für die drei<br />

großen Zielrichtungen im Wald, dazu gehört neben<br />

den Nutzfunktionen vor allem die Schutz- und Erholungsfunktion,<br />

ein fairer Ausgleich gefunden wird.<br />

Wir brauchen gut ausgebildete Förster und Waldarbeiter.<br />

Wir werden deshalb den Personalabbau in diesem<br />

Bereich stoppen und umkehren.<br />

Staatswald<br />

Privatwald<br />

Der Staatswald ist dem Gemeinwohl besonders verpflichtet.<br />

Durch eine naturnahe Bewirtschaftung und<br />

gegen eine auf kurzfristigen Gewinn ausgerichtete<br />

Forstwirtschaft muss der Staatsforst als Vorbild für<br />

private Waldbesitzer dienen. Das Gemeinwohl hat für<br />

uns Vorrang vor den Nutz- und Einkommensfunktionen.<br />

Neben den klassischen Aufgaben eines Försters muss<br />

die fachkundige Beratung von Waldbesitzern verstärkt<br />

werden.<br />

Wir werden verstärkt Personal einsetzen, um Waldbesitzer<br />

beim Waldumbau zu unterstützen.<br />

Wir werden flexible und unbürokratische Fördermaßnahmen<br />

anbieten, die den Waldumbau vorantreiben.<br />

Austausch BaySF – FoV<br />

Zusammen arbeit allgemein<br />

Jagd<br />

Wir stehen für ein kooperatives Miteinander von<br />

Jagd und Wald.<br />

Wir brauchen angepasste Wildbestände, um die dringend<br />

benötigte Naturverjüngung für den Waldumbau<br />

nicht zu gefährden.<br />

Wir werden im Konsens Konzepte und Vorgaben zur<br />

Jagd in Bayern überarbeiten.<br />

Naturschutz<br />

Statt Waldstilllegung sind wir für Schützen durch Nützen.<br />

Nutzungsverbot rein nach Flächenprozenten halten wir<br />

für nicht zielführend. Wir setzen auf das integrative<br />

Modell.<br />

In der Kernzone der Nationalparks Berchtesgaden und<br />

Bayerischer Wald wird völlig auf die Holznutzung verzichtet.<br />

Wir setzen uns für einen dritten Nationalpark, den<br />

Steigerwald ein.<br />

Forstliche Zusammenschlüsse<br />

Lehre, Forschung, Bildung<br />

Sonstiges<br />

Der CSU-Abgeordnete Alexander Radwan (Mitte) zeigte<br />

sich bei einem Gespräch mit Armin Just (r.) und Robert<br />

Nörr (l.) sehr aufgeschlossen für die Belange der <strong>Forstleute</strong>.<br />

Die forstpolitischen Forderungen der forstlichen<br />

Berufsverbände wurden intensiv diskutiert.<br />

Als zentrale Aufgabe sehen wir den nachhaltigen Umgang<br />

mit Nährstoffen im Wald. Hier zeigen wir durch<br />

ein klares Konzept Möglichkeiten auf. Qualifizierte Beratung<br />

ist hier besonders vonnöten. Dafür werden wir<br />

sorgen.<br />

Als BayernSPD machen wir uns besonders für die<br />

Tanne stark – tief, stabil und klimatauglich.<br />

24 <strong>BDF</strong>aktuell 9•<strong>2013</strong>


aus den ländern<br />

GRÜNE FW FDP<br />

Einer GRÜNEN, zukunftsfähigen Waldbewirtschaftung<br />

kommt für die nachhaltige Entwicklung der ländlichen<br />

Regionen Bayerns eine besondere Bedeutung zu.<br />

Den Stellenabbau bei den Revierförster(inne)n und insbesondere<br />

bei den Waldarbeiter(inne)n im Staatswald<br />

werden wir beenden.<br />

Wo es notwendig ist, werden wir auch zusätzliche<br />

Arbeitsplätze schaffen.<br />

Wir Grüne stoppen den Stellenabbau in der Forstverwaltung.<br />

Gemeinwohl im Bürgerwald: Den eingeleiteten Waldumbau<br />

werden wir konsequent weiterführen. Wir setzen<br />

auf eine Bewirtschaftung, die den Prinzipien der<br />

naturgemäßen Waldwirtschaft entspricht.<br />

GRÜNE Waldbewirtschaftung im Staatswald setzt auf<br />

Kostenreduktion durch die vorrangige Ausnutzung<br />

biologischer Prozesse zur Erreichung waldbaulicher<br />

Ziele. Einen maschinengerechten Wald lehnen wir ab.<br />

Mehr Anerkennung für den Privatwald:<br />

Waldumbau: Es bedarf dringend einer Intensivierung<br />

der staatlichen Beratung.<br />

Der beratende Förster soll künftig wieder mehr<br />

Arbeitszeit vor Ort im Wald und weniger Zeit im Auto<br />

sowie Büro verbringen.<br />

Entsprechende Gelder für den Waldumbau müssen<br />

bereitgestellt werden.<br />

Die personelle Durchlässigkeit zwischen Bayerischer<br />

Forstverwaltung und den Bayerischen Staatsforsten<br />

muss auf Dauer gesichert werden.<br />

GRÜNE Jagdpolitik wird sich streng an den Kriterien<br />

der Ökologie und des Tierschutzes orientieren. Eine<br />

natürliche Waldverjüngung muss möglich sein.<br />

Wir GRÜNE werden den Grundsatz „Wald vor Wild“<br />

auch im Jagdgesetz verankern.<br />

Die unteren Jagdbehörden werden wir in die Ämter für<br />

Ernährung Landwirtschaft und Forsten integrieren.<br />

Den Zwang zur Trophäenschau werden wir abschaffen<br />

und die Fütterung von Wild nur noch in den tatsächlichen<br />

Notzeiten zulassen.<br />

Die Liste der jagdbaren Tierarten werden wir überarbeiten.<br />

Wir wollen auf bis zu 10 Prozent der Staatswaldfläche<br />

eine ungestörte natürliche Walddynamik zulassen.<br />

Wir wollen bis Ende 2014 für alle Staatswaldbetriebe<br />

regionale Naturschutzkonzepte vorlegen.<br />

Die Mittel für den Vertragsnaturschutz im Wald sollen<br />

erhöht werden.<br />

Die Nutzung des wichtigsten nachwachsenden Rohstoffes<br />

Holz, dem bedeutenden heimischen Bau- und<br />

Werkstoff, auf dem überwiegenden Teil der Waldfläche<br />

halten wir aus ökologischen wie wirtschaftlichen Gründen<br />

für unverzichtbar.<br />

Wir werden die freiwilligen Zusammenschlüsse der<br />

Waldbesitzer(innen) durch eine Ausweitung der Zusammenarbeit<br />

mit der Forstverwaltung stärken.<br />

Mehr Wissen rund um Wald, Forst und Holz: Hierzu<br />

wollen wir die Forschung an den Hochschulen Bayerns<br />

auf diesem Sektor deutlich intensivieren.<br />

GRÜNE geben der „Waldpädagogik“ wieder einen<br />

höheren Stellenwert.<br />

Wir GRÜNE wollen den „Cluster Forst und Holz“ stärken<br />

und weiter ausbauen. Unser Ziel ist es, den nachwachsenden<br />

Rohstoff Holz so nachhaltig und naturverträglich<br />

wie möglich bereitzustellen und ihn so<br />

intelligent und effizient wie möglich zu nutzen.<br />

Wir wollen dezentrale Strukturen fördern.<br />

Wir FREIEN WÄHLER wollen:<br />

• Die Schaffung weiterer Anreize in der Waldwirtschaft,<br />

um die Wälder nachhaltig zu bewirtschaften und vor<br />

zerstörerischen Eingriffen zu schützen.<br />

• Schaffung weiterer Anreize, um die Wälder nachhaltig<br />

zu bewirtschaften.<br />

• Stärkung der neutralen Beratung der Privatwaldbesitzer<br />

durch die Bayerische Forstverwaltung<br />

• Eine engere Zusammenarbeit zwischen Forstverwaltung<br />

und Staatsforsten<br />

• Eine enge Zusammenarbeit mit den Waldbesitzern,<br />

Jägern und Förstern vor Ort<br />

• Den Erhalt des Revierjagdsystems<br />

• Den Erhalt der Pflichtmitgliedschaft in Jagdgenossenschaften<br />

• Die Beibehaltung des Jagdrechts<br />

• Keine großflächigen Stilllegungen im öffentlichen<br />

Wald<br />

• Weiterhin eine Unterstützung und Förderung der<br />

Forstzusammenschlüsse als Selbsthilfeeinrichtungen<br />

der Waldbesitzer durch forstliche Beratung und Förderung<br />

Die bayerische FDP will die Nachhaltigkeit der Forstwirtschaft<br />

in Bayern weiter sichern.<br />

Die bayerische FDP will die naturnahe Waldwirtschaft<br />

im gesamten öffentlichen Wald vorbildlich erfüllen.<br />

Die Mobilisierung der wertvollen Ressource Holz stellt<br />

zunehmend eine Herausforderung dar.<br />

Die bayerische FDP will den Grundsatz „Wald und<br />

Wild“ verwirklichen.<br />

Die bayerische FDP will keinen Anteil von höher als 5<br />

Prozent der Waldfläche aus der Bewirtschaftung herausnehmen.<br />

Zur Sicherung der Nachhaltigkeit der Forstwirtschaft in<br />

Bayern gehört die verstärkte Pflanzung von hitze- und<br />

trockenheitsresistenten Baumarten ebenso wie die<br />

weitere Verbesserung von Erntetechniken.<br />

<strong>BDF</strong>aktuell 9•<strong>2013</strong> 25


aus den ländern<br />

Brandenburg / Berlin<br />

Zum 65. Geburtstag von Prof. Dr. Klaus Höppner<br />

Am 21. Juni <strong>2013</strong> beging unser<br />

Mitglied Klaus Höppner in Eberswalde<br />

seinen 65. Geburtstag.<br />

Damit endet ein äußerst erfolgreiches<br />

Berufsleben, das den Jubilar<br />

über verschiedene berufliche Stationen<br />

in den letzten Jahren untrennbar<br />

mit dem Landeskompetenzzentrum<br />

(LFE) in Eberswalde verband. Unter<br />

seiner Leitung bestand die ehemalige<br />

Landesforstanstalt Eberswalde (LFE)<br />

nicht nur weiter, sondern entwickelte<br />

sich weit über Brandenburg hinaus<br />

zu einer gefragten und geachteten<br />

Einrichtung der Landesforstverwaltung<br />

Brandenburgs.<br />

Als Vorsitzender des Brandenburger<br />

Forstvereins war und ist er für den <strong>BDF</strong><br />

Landesverband Brandenburg-Berlin<br />

Prof. Dr. Klaus Höppner<br />

stets ein zuverlässiger Ansprechpartner<br />

und engagierter Mitstreiter in den unzähligen<br />

forstpolitischen und gewerkschaftlichen<br />

Scharmützeln der Brandenburger<br />

„Forstreformen“ gewesen.<br />

Geschätzt wurde seine konsequente<br />

und ruhige Beharrlichkeit, sein vermittelndes<br />

Wesen und sein Fachwissen,<br />

das nicht nur bei den politischen Gesprächspartnern<br />

die Türen offen hielt.<br />

Lieber Klaus, die Kolleginnen und<br />

Kollegen des LV wünschen Dir auf<br />

diesem Wege nochmals alles Gute,<br />

insbesondere Gesundheit und die Fähigkeit<br />

langsam und gelassen Abstand<br />

vom Arbeitsleben und anderen<br />

bisherigen Verpflichtungen zu nehmen.<br />

M<br />

<strong>BDF</strong> Vorstand<br />

Landesgeschäftsstelle<br />

Telefon (0 30) 40 81 67 00<br />

brandenburg-berlin@bdf-online.de<br />

www.bdf-brandenburg-berlin.de<br />

Hessen<br />

Wahlprüfsteine des <strong>BDF</strong> Hessen<br />

Landtagswahlkampf <strong>2013</strong>: 12 Fragen des <strong>BDF</strong> Hessen an die Fraktionen<br />

Noch vor der Sommerpause hat<br />

eine Arbeitsgruppe des <strong>BDF</strong> Hessen<br />

Fragen an die Fraktionen im hessischen<br />

Landtag gestellt, die aktuelle<br />

Probleme aufgreifen und für die Mitglieder<br />

vielleicht eine kleine Hilfe für<br />

Wussten Sie …<br />

... dass Wim Wenders die Krise Europas mit der sinngemäßen<br />

Äußerung „Aus der Idee ist eine Bürokratie geworden, und jetzt<br />

wird die Bürokratie für die Idee gehalten“, treffend auf den Punkt<br />

bringt?<br />

die Landtagswahl sein könnten. Die<br />

Antworten sind rechtzeitig eingegangen,<br />

sind jedoch mit insgesamt 25<br />

Seiten Text nur schwer in <strong>BDF</strong>-Aktuell<br />

zu veröffentlichen. Es wird daher der<br />

Versuch unternommen, die Kernaussagen<br />

gegenüberzustellen, auch auf<br />

die Gefahr hin, holzschnittartig zu vergröbern.<br />

Um dennoch differenzierte<br />

Aussagen der Fraktionen fairerweise<br />

zugänglich zu machen, werden die<br />

kompletten Antworten unter www.<br />

bdf-hessen.de veröffentlicht.<br />

zu Wald und Forstwirtschaft<br />

1. Welche Bedeutung hat der<br />

hessische Wald für Ihre Partei<br />

und Ihre Arbeit in der kommenden<br />

Legislaturperiode?<br />

Natürlich liegt der Wald allen Fraktionen<br />

am Herzen, allerdings mit unterschiedlichen<br />

Schwerpunkten. Während<br />

die CDU den Nutzen der wertvollen<br />

Ressource, ein „gutes Miteinander von<br />

Mensch und Natur“ betont und einen<br />

fairen Ausgleich der Nutzungsinteressen<br />

anstrebt, sehen die GRÜNEN den<br />

Schutz des Waldes als Kernaufgabe<br />

des Umweltschutzes, darüber hinaus<br />

auch den Wald als Rohstoff- und Energielieferanten.<br />

Die SPD beschränkt sich<br />

auf die Multifunktionalität des Waldes<br />

ohne Prioritätensetzung. Ähnlich äußert<br />

sich die FDP-Fraktion und betont das<br />

neue Waldgesetz, das „unter Wahrung<br />

aller wirtschaftlichen, gesellschaftlichen<br />

und privaten Interessen modernisiert“<br />

wurde; die Stärkung der Eigentümerrechte<br />

und die Rohstoffversorgung der<br />

heimischen Wirtschaft aus naturnaher<br />

Waldbewirtschaftung werden als kurzfristige<br />

Ziele hervorgehoben. Auch die<br />

LINKE bekennt sich zur multifunktionalen<br />

Waldwirtschaft, warnt aber vor einer<br />

starken betriebswirtschaftlichen Orientierung,<br />

die Ökologie und Erholungsfunktion<br />

ignoriert.<br />

Erneuerbare Energien und<br />

Rohstoffe<br />

2. Wie stehen Sie zu den Thematiken<br />

„Windkraft im Wald“ und<br />

„Rohstoff Holz“?<br />

Beim Thema „Windkraftanlagen im<br />

Wald“ sind sich alle Fraktionen einig,<br />

dass auf eine Inanspruchnahme von<br />

Waldflächen (Abstände, Windhöffigkeit<br />

26 <strong>BDF</strong>aktuell 9•<strong>2013</strong>


aus den ländern<br />

etc.) nicht verzichtet werden kann und<br />

dem Staatswald hier eine Vorbildfunktion<br />

zukommt, nicht zuletzt auch durch<br />

Verpachtung von Flächen und Beteiligung<br />

der betroffenen Kommunen an<br />

den Einnahmen (SPD, GRÜNE) oder<br />

kostenlose Überlassung von Flächen<br />

für energiewirtschaftlich tätige Kommunen<br />

(Änderung der HGO angestrebt)<br />

bei genereller Einzelfallprüfung (DIE LIN-<br />

KE). Die FDP ist für Windkraft im Wald,<br />

„wo sie wirtschaftlich sinnvoll und möglichst<br />

umweltverträglich“ ist. Auch die<br />

CDU will den Ausbau so „schonend<br />

und naturverträglich wie möglich“, „soweit<br />

wie möglich auf Natura2000-Gebiete<br />

verzichten“ und auch auf forstwirtschaftliche<br />

Belange Rücksicht nehmen.<br />

Da sich der zweite Teil der Frage<br />

mit Frage 3 überschneidet und die<br />

Fraktionen z. T. die Themen zusammengefasst<br />

haben, werden sie gemeinsam<br />

unter dem nächsten Punkt<br />

betrachtet.<br />

3. Bei knapper werdenden fossilen<br />

Rohstoffen treiben wir auf ein<br />

Rohstoffproblem zu. Welche Wege<br />

sehen Sie für unser rohstoffarmes<br />

<strong>Bund</strong>esland, den nachwachsenden<br />

Rohstoff Holz stofflich und<br />

energetisch in Wert zu setzen und<br />

die Veredelung im Land zu fördern?<br />

Von allen Fraktionen wird die Bedeutung<br />

des Rohstoffs und die Regionalität<br />

des Wirtschaftsbereichs hervorgehoben.<br />

Die SPD will sich nach der<br />

Wahl konzeptionell positionieren, die<br />

CDU die Wettbewerbsfähigkeit steigern,<br />

die FDP auch durch Förderung<br />

der Rohholz-Mobilisierung (FBVs für<br />

Kleinprivatwald), aber bei „reduziertem<br />

Verwaltungsaufwand“. Der stofflichen<br />

Nutzung wird Vorrang eingeräumt,<br />

wobei allerdings die FDP und GRÜNE<br />

sich auch Kurzumtriebsplantagen auf<br />

geeigneten Flächen spez. zur Energiegewinnung<br />

vorstellen können. Explizit<br />

fordern nur die GRÜNEN eine FSC-<br />

Zertifizierung.<br />

4. Mit dem Nationalpark Kellerwald-Edersee,<br />

vielen Naturschutzgebieten,<br />

Naturwaldreservaten,<br />

Altholzinseln usw. sind ca.<br />

6 % der Waldflächen des Landes<br />

Hessen stillgelegt und der Natur<br />

überlassen. Dies führt zu einem<br />

verminderten Angebot des Rohstoffs<br />

Holz und kann zu Verlusten<br />

von Arbeitsplätzen in der Forstund<br />

Holzindustrie führen. Wie<br />

stehen Sie zu weiteren Flächenstilllegungen<br />

im Wald?<br />

Die CDU lehnt weitere Flächenstilllegungen<br />

entschieden ab und beruft<br />

sich dabei spez. auf die Naturschutzleitlinie<br />

sowie auf die Probleme<br />

durch verstärkte Holzimporte; die<br />

FDP schließt sich dem an und baut<br />

auf integrierte Waldnaturschutzkonzepte<br />

mit Beteiligung aller Betroffenen.<br />

Die anderen Parteien unterstützen<br />

die Biodiversitätsstrategie des<br />

<strong>Bund</strong>es und fordern 10 % Flächenstilllegungen<br />

des Staatswaldes im<br />

Sinne einer Vorbildfunktion. Die LINKE<br />

sieht zudem keine Gefahr von Arbeitsplatzverlusten:<br />

„Arbeit im und um den<br />

Wald ist genug da, nur muss sie auch<br />

öffentlich wertgeschätzt und bezahlt<br />

werden.“<br />

Gemeinwohlleistungen<br />

5. Wie wird Ihre Partei in der<br />

kommenden Legislaturperiode Gemeinwohlleistungen<br />

wie z. B. Waldpädagogik,<br />

Waldnaturschutz, Wald -<br />

forschung und Kleinprivatwaldbetreuung<br />

gewährleisten? Wel che<br />

Ressourcen werden Sie im Falle<br />

einer Regierungsbeteiligung dafür<br />

zur Verfügung stellen?<br />

Zwar will die SPD die Mittel für Gemeinwohlleistungen<br />

erhöhen, will sich<br />

aber bis zum „Kassensturz“ nicht konkret<br />

festlegen; auch die GRÜNEN gewährleisten<br />

lediglich, „dass weiterhin<br />

eine qualitätsvolle Arbeit mit gut ausgebildetem<br />

Personal geleistet werden<br />

kann“. Dem schließt sich auch die Linke<br />

an und sieht großen Bedarf an Förderung<br />

mit öffentlichen Mitteln spez. bei<br />

Bildungsangeboten zu Umweltfragen.<br />

Die CDU tritt weiterhin für die Finanzierung<br />

gemeinwohlorientierter Leistungen<br />

aus dem Landeshaushalt ein und zählt<br />

hierzu auch die Kleinprivatwaldförderung.<br />

Die FDP vertraut auf ausgleichende<br />

Lösungen und will die Angemessenheit<br />

der Ressourcen jährlich überprüfen.<br />

6. Finden Sie es richtig, dass der<br />

Landesbetrieb Hessen-Forst zukünftig<br />

gemeinwohlbezogene Produktbereiche<br />

zunehmend durch die<br />

Einnahmen aus dem Holzverkauf<br />

und somit abhängig von der Holzkonjunktur<br />

im Staatswald querfinanzieren<br />

soll?<br />

FDP, GRÜNE und SPD lehnen<br />

dies kategorisch ab; die CDU schließt<br />

sich dem an, behält aber eine Einzelfallprüfung<br />

vor. Die LINKE sieht hier<br />

Hessen-Forst als Einheit, wobei also<br />

Quersubventionierung denkbar ist,<br />

die Erstattung von Gemeinwohlleistungen<br />

darf jedoch keinesfalls vom<br />

Holzmarkt abhängig sein.<br />

Forstliche Mitarbeiter<br />

7. Wie wichtig ist Ihrer Partei<br />

der Wunsch Ihrer Mitbürger nach<br />

der örtlichen Präsenz des Försters<br />

im Wald?<br />

Hier sind die Positionen der Regierungsfraktionen<br />

interessant: während<br />

sich die CDU „ohne Wenn und<br />

Aber“ zum Einheitsforstamt bekennt,<br />

ist es der FDP „ein wichtiges Anliegen,<br />

dass der Förster in angemessenen<br />

und regelmäßigen Abständen als<br />

Ansprechpartner … fungieren kann“.<br />

Die SPD sieht zwar die Notwendigkeit<br />

„qualifizierter Förster“, äußert sich jedoch<br />

nicht über die Form ihres Einsatzes.<br />

GRÜNE und LINKE fordern<br />

den Förster „vor Ort“.<br />

8. Wie stehen Sie zu den Planungen<br />

der Landesforstverwaltung<br />

bis zum Jahr 2025 bis zu<br />

20 % des Personals im Landesbetrieb<br />

Hessen-Forst zu streichen?<br />

Die CDU steht hier zum Personalentwicklungskonzept<br />

und die FDP<br />

betont, dass sie „Teamstrukturen in<br />

Verbindung mit einer sozialverträglichen<br />

Einsparung im Personalbereich<br />

ausgebaut“ hat. SPD, GRÜNE und<br />

LINKE lehnen pauschale Personalkürzungen<br />

ab.<br />

9. Welche Lösungsansätze<br />

verfolgt Ihre Partei, um den zunehmenden<br />

außerplanmäßigen<br />

Abgängen, Ausfällen und Leistungsminderungen<br />

aufgrund der<br />

Altersstruktur bei Hessen-Forst zu<br />

begegnen?<br />

Während sich die CDU erneut auf<br />

das Personalentwicklungskonzept<br />

beruft, setzt die SPD auf „Verbesserung<br />

der Arbeitsbedingungen“ und<br />

die FDP auf die Gewissheit, dass<br />

„ausreichend gut geplant worden ist“.<br />

Die GRÜNEN wollen „ausreichend“<br />

neues Personal ausbilden und einstellen.<br />

Nur die LINKE fordert konkret<br />

178 neue Waldarbeiter- und 100<br />

Försterstellen und kritisiert die prekä-<br />

<strong>BDF</strong>aktuell 9•<strong>2013</strong> 27


aus den ländern<br />

ren Arbeitsverhältnisse, die durch<br />

Outsourcing entstanden sind.<br />

10. Werden Sie, im Falle einer<br />

Regierungsbeteiligung, in der kommenden<br />

Legislaturperiode über<br />

das aktuelle Stellenkontingent von<br />

Hessen-Forst hinaus Forstbedienstete<br />

einstellen, um die danach<br />

beginnende Pensionierungswelle<br />

abzufedern und eine Vertretungsreserve<br />

zu bilden?<br />

Die Standpunkte zu dieser Frage<br />

sind durch die vorangegangenen<br />

Aussagen bereits hinreichend deutlich<br />

geworden und wurden meist<br />

auch gemeinsam beantwortet.<br />

11. Junge forstliche Berufsanfänger<br />

wechseln seit Einführung<br />

des Angestelltenstatus zunehmend<br />

in andere <strong>Bund</strong>esländer<br />

und andere hessische Verwaltungen.<br />

Werden unter Ihrer Regierungsverantwortung<br />

die forsttechnischen<br />

Angestellten wieder<br />

eine Chance auf Verbeamtung<br />

erhalten? Falls Sie mit Nein antworten:<br />

Werden Sie sicherstellen,<br />

dass die Vergütung der forsttechnischen<br />

Angestellten denen der<br />

Forstbeamten angeglichen werden,<br />

um eine gerechte Entlohnung<br />

sicherzustellen?<br />

Die SPD hält die „Möglichkeit der<br />

Verbeamtung“ für ein wichtiges personalwirtschaftliches<br />

Instrument und<br />

hält die derzeitige Tendenz für falsch.<br />

CDU und FDP setzen erneut auf das<br />

Personalentwicklungskonzept bzw.<br />

auf die Tarifparteien. GRÜNE und<br />

LINKE sind zwar für soziale Verbesserungen<br />

und Stärkung des öffentlichen<br />

Dienstes, aber ebenfalls nicht<br />

für Verbeamtungen.<br />

12. Welchen Raum und welche<br />

Bedeutung nehmen Wald und<br />

Forstwirtschaft in Ihrem Wahlprogramm<br />

für die Landtagswahl <strong>2013</strong><br />

und damit die kommende Legislaturperiode<br />

ein? Bedeutet ein<br />

geringer Anteil in Ihrem Wahlprogramm,<br />

dass Sie zufrieden sind<br />

mit der Waldpflege und dass Sie<br />

die Stabilität der Verhältnisse fördern<br />

wollen?<br />

Die Fraktionen verweisen hier zu<br />

Recht auf ihre Landeswahlprogramme,<br />

die zum Zeitpunkt der Befragung<br />

teilweise noch nicht beschlossen waren.<br />

Die Leser kommen also nicht<br />

umhin, sich selber ein Bild über den<br />

aktuellen Stand zu machen.<br />

Fazit<br />

Es ist ungeheuer schwierig, die<br />

Aussagen der Fraktionen hier auf das<br />

Wesentliche zu reduzieren und gegenüber<br />

zu stellen, zumal je nach politischer<br />

Grundausrichtung die Antworten<br />

zu einem Thema mehr oder<br />

weniger ausführlich sind. Um sowohl<br />

den Fraktionen als auch den Lesern<br />

gerecht zu werden, sei hier nochmals<br />

auf die Homepage des <strong>BDF</strong> Hessen<br />

verwiesen (www.bdf-hessen.de). M<br />

Landesgeschäftsstelle<br />

Tel.: (0 66 31) 70 82 60<br />

info@bdf-hessen.de<br />

Termine<br />

11./12.10.<strong>2013</strong>, Landesjugendtag in<br />

Vöhl (Details s. Juli-<strong>Ausgabe</strong> von <strong>BDF</strong>-<br />

Aktuell)<br />

29.10.<strong>2013</strong>, Landgasthaus „Kupferschmiede“,<br />

Schotten-Rainrod: mitgliederoffene<br />

Vorstandssitzung<br />

Niedersachsen<br />

Stellenausschreibung der FBG Egestorf-Hanstedt<br />

Die Stellenausschreibung einer Bezirksförsterei<br />

durch die FBG Egestorf-<br />

Hanstedt löste bei etlichen Kolleginnen<br />

und Kollegen hinsichtlich der Verlässlichkeit<br />

des bestehenden LWK-Betreuungssystemes<br />

im niedersächsischen<br />

Privatwald große Sorgen aus.<br />

Geschäftsführer der FBG Egestorf-<br />

Hanstedt ist Norbert Leben, der auch<br />

Präsident des Niedersächsischen Waldbesitzerverbandes<br />

sowie Mitglied des<br />

LWK-Vorstandes und des LWK-<br />

Forstauschusses ist. Auf Nachfrage des<br />

<strong>BDF</strong> verweist er bei der ausgeschriebenen<br />

Stelle auf besondere künftige Aufgabenstellungen,<br />

die sich im Rahmen<br />

der Kooperationsverträge mit der LWK<br />

wirtschaftlich nicht vernünftig abdecken<br />

lassen. Gleichzeitig hat er sich eindeutig<br />

zum Betreuungssystem der Landwirtschaftskammer<br />

bekannt.<br />

Gleichwohl wird durch die Stellenausschreibung<br />

eine falsche Signalwirkung<br />

befürchtet. Dies insbesondere, weil<br />

es sich bei der ausgeschriebenen Stelle<br />

um eine bislang durch einen Forstbeamten<br />

der LWK besetzte Bezirksförsterei<br />

handelt, für die eigentlich einer der LWK-<br />

Anwärter vorgesehen war.<br />

Nach eingehender Beratung ist der<br />

Landesvorstand des <strong>BDF</strong> Niedersachsen<br />

unverändert von den Vorteilen des<br />

etablierten Beratungssystem durch die<br />

LWK Niedersachsen überzeugt. Dies<br />

auch unter Würdigung von Entwicklungen<br />

in anderen <strong>Bund</strong>esländern.<br />

Die Privatwaldbetreuung durch die<br />

Landwirtschaftskammer Niedersachsen<br />

gewährleistet Verlässlichkeit auch<br />

in Krisensituationen (die BWI 2 weist<br />

angesichts von Holzvorräten in bisher<br />

unbekanntem Ausmaß darauf hin,<br />

dass diese nicht nur Chancen sondern<br />

auch Risiken bergen). Verlässlichkeit<br />

meint dabei auch eine fachlich<br />

kompetente und unabhängige forstliche<br />

Beratung. Dazu gehört die glücklicherweise<br />

wieder sehr wichtig werdende<br />

Ausbildung junger <strong>Forstleute</strong><br />

und deren kontinuierliche Fortbildung.<br />

Aus diesen Gründen hat sich der<br />

Landesvorstand schriftlich an Herrn<br />

Leben gewandt und sich klar für das<br />

Betreuungssystem LWK-Niedersachsen<br />

bekannt. Wir hoffen so zu einer<br />

Entscheidungsfindung im Sinne unserer<br />

jungen Kolleginnen und Kollegen<br />

beigetragen zu haben. M<br />

Landesgeschäftsstelle<br />

Telefon (0 51 98) 98 96 94<br />

info@bdf-niedersachsen.de<br />

www.bdf-niedersachsen.de<br />

28 <strong>BDF</strong>aktuell 9•<strong>2013</strong>


aus den ländern<br />

Dirk Schäfer –<br />

der neue Landesvorsitzende stellt sich vor<br />

Nein, nur glücklich bin ich über<br />

den Zugewinn eines neuen Amtes<br />

nicht. Landesverbandsvorsitzender –<br />

das klingt gut – allerdings verbirgt<br />

sich hinter diesem Ehrenamt nicht nur<br />

Ehre sondern auch viel Verantwortung<br />

und viel investierte Freizeit. Insofern<br />

begegne ich der Aufgabe mit<br />

gehörigem Respekt – mehr als jedem<br />

Hauptamt im Beruf, das ich bislang<br />

wahrgenommen habe.<br />

Aber zunächst ein paar Worte zu<br />

meiner Person: Ich bin 45 Jahre alt und<br />

wohne mit meiner Frau und meinen<br />

beiden Söhnen (12 und 14 Jahre) in<br />

Wolfsburg in der Dienstwohnung der<br />

Stadtforst. Seit 5 Jahren bin ich hier<br />

Stadtförster. Die Stadtforst ist eine ganz<br />

besondere Konstruktion, da die Landesforsten<br />

den Wald der Stadt sozusagen<br />

von Anfang an (die Stadt ist erst 75<br />

Jahre alt) in sehr bewährter Weise betreuen.<br />

Und das, obwohl es sich um<br />

einen kompletten Kommunalforstbetrieb<br />

mit einem für eine Försterei wohl<br />

einmaligen Mitarbeiterstab einschließlich<br />

Forstbetriebshof mit Tischlerei, Maschinen<br />

und Fuhrpark etc. handelt.<br />

Hier habe ich die Leidenschaft<br />

wiederentdeckt, die mich in den Beruf<br />

geführt hat: Waldbau ist eine genussvolle<br />

Aufgabe! Ich betrachte es<br />

als großes Vorrecht, auf 1.900 ha<br />

Waldgeschichte mitgestalten zu können.<br />

Und dass man nebenbei auch<br />

noch jagdlich Einfluss nehmen kann,<br />

macht es nicht uninteressanter …<br />

Zuvor war ich für kurze Zeit Revierassistent,<br />

2 Jahre bei der Bezirksregierung<br />

Braunschweig, 7 Jahre beim<br />

Landwirtschaftsministerium und knapp<br />

4 Jahre Verwaltungsdezernent im Forstamt<br />

Danndorf. Alles in allem eine bewegte<br />

Zeit, die mir viele berufliche Erfahrungen<br />

eingebracht hat. Besonders<br />

meine Tätigkeit im Personalbereich<br />

während der Reformbewegung von<br />

1997 bis 2004, bei der ich in einem der<br />

wichtigsten Aufgabenfelder eines Berufsverbandes<br />

tätig war – allerdings auf<br />

der anderen Seite des Verhandlungstisches.<br />

Möglicherweise kam daher der<br />

Gedanke, mich nach meiner Bereitschaft<br />

zur Kandidatur für das Amt zu<br />

Dirk Schäfer<br />

fragen. Mit ausreichendem Abstand<br />

zur damaligen Verantwortung und in<br />

dem Bewusstsein, dass die Herausforderungen<br />

heute vollkommen anders<br />

gelagert sind, habe ich mich<br />

letztlich bereit erklärt. Auch nachdem<br />

die Vorgespräche mit Verantwortlichen<br />

des <strong>BDF</strong> schnell gezeigt haben,<br />

dass es offenbar eine gute Basis gemeinsamer<br />

Auffassungen für künftige<br />

Aufgabenschwerpunkte gibt.<br />

Nun bin ich kein Fähnchen schwingender<br />

oder Parolen schmetternder<br />

Funktionär, sondern interessiert an der<br />

Suche nach ausgewogenen Lösungen<br />

und der Einbringung von Ideen. Hinhören<br />

wird dabei wichtig sein.<br />

Dabei sehe ich u. a. folgende große<br />

Herausforderungen der nächsten<br />

Zeit:<br />

Wir werden wieder jünger! Wie<br />

schön, dass das so ist. Junge Menschen<br />

haben im Wald auch wieder<br />

eine berufliche Perspektive. Für das<br />

Berufsfeld zu werben, Acht geben<br />

auf qualitativ gute Ausbildungsgänge,<br />

<strong>Forstleute</strong> für die Ausbildung zu<br />

gewinnen und zu überlegen, wie<br />

solches Engagement vernünftig honoriert<br />

werden kann, sind für mich<br />

das wichtigste und dankbarste Aufgabenfeld<br />

bei der Landwirtschaftskammer,<br />

in den Landesforsten und<br />

allen anderen Bereichen, wo <strong>Forstleute</strong><br />

arbeiten.<br />

Daraus resultiert besonders für die<br />

Landesforsten die Konsequenz<br />

der Integration von forstlichem Tarifpersonal<br />

in den noch von Forstbeamten<br />

dominierten Bereich der<br />

Ingenieure und Wissenschaftler.<br />

Die hier zu Recht bestehende Unzufriedenheit<br />

stellt m. E. ein gravierendes<br />

Problem dar und bedarf<br />

sorgfältiger Moderation.<br />

Forstpolitisch muss die Entwicklung<br />

in der Privatwaldbetreuung<br />

beobachtet werden: eine kompetente<br />

und unabhängige forstfachliche<br />

Betreuung wie sie durch die<br />

LWK gewährleistet wird, ist dabei<br />

ein gewichtiges Pfund!<br />

Der <strong>BDF</strong> hat Tradition! Er wurde<br />

von vielen im Laufe der Zeit getragen,<br />

viele davon sind heute Ruheständler.<br />

Es ist wichtig, dieses zu<br />

würdigen und den Verband als<br />

forstliche Heimat zu pflegen.<br />

In dem allen gilt es, dass wir <strong>Forstleute</strong><br />

uns nicht verstecken: wir haben<br />

einen gewichtigen Beitrag für unsere<br />

Gesellschaft zu leisten. Nachhaltigkeit,<br />

Kostenbewusstsein und ein Verständnis<br />

für die Dynamik langfristiger Prozesse<br />

sind nur einige Stichworte dazu.<br />

Als Stadtförster stehe ich laufend<br />

im Diskurs mit verschiedensten Interessengruppen<br />

wie z. B. Sport oder<br />

Naturschutz. Mit der breit angelegten<br />

Ausbildung eines Försters sind die<br />

Voraussetzungen für einen fachlichen<br />

Ausgleich besonders gut! Ich bin<br />

überzeugt, dass es unsere gemeinsame<br />

Stärke ist, in solchen Prozessen<br />

keine leichten Kompromisse sondern<br />

vernünftige und bezahlbare Lösungen<br />

zu finden. Dieses Selbstbewusstsein<br />

zu stärken, sehe ich auch als<br />

Aufgabe des <strong>BDF</strong> an.<br />

Froh bin ich über einen der vom<br />

Landesverbandstag getroffenen Beschlüsse:<br />

Gründung von Arbeitsgruppen<br />

zu den wichtigsten Themen. Nach<br />

meiner Vorstellung werden wir im Vorstand<br />

zügig einen Prozess zur Focussierung<br />

auf Themenschwerpunkte anstoßen.<br />

In deren Verlauf wird die<br />

wichtige Analyse von Zielgruppen und<br />

Handlungsfeldern sowie die Herausarbeitung<br />

von Maßnahmen oder Vorschlägen<br />

seitens des Berufsverbandes<br />

erfolgen. Ich bin gespannt darauf! M<br />

Dirk Schäfer<br />

<strong>BDF</strong>aktuell 9•<strong>2013</strong> 29


aus den ländern<br />

Minister beschreibt politischen<br />

Paradigmenwechsel in der Forstwirtschaft<br />

Minister Christian Meyer (Bündnis<br />

90/Die Grünen) war beim Landesverbandstag<br />

des <strong>BDF</strong> zu Gast:<br />

In seiner Rede schafft er es, die<br />

wichtigsten Themenfelder forstlichen<br />

Wirkens in Niedersachsen zu behandeln:<br />

Die Bedeutung der Holznutzung<br />

angesichts historisch nie zuvor erreichter<br />

Holzvorräte, die ernorme<br />

Wichtigkeit der Betreuung der Privatund<br />

Genossenschaftswälder mit ihren<br />

70 % Flächenanteil, die Auswirkungen<br />

des Klimawandels auf den<br />

Waldbau, die Bedeutung des Verhältnisses<br />

von Wald und Wild und dessen<br />

Auswirkungen auf jagdpolitische<br />

Vorhaben und der Wert von Umweltbildung<br />

und Waldpädagogik.<br />

Ein Schwerpunkt der Rede war die<br />

Frage der ökologischen Bedeutung<br />

des Waldes und die auf den Wald gerichteten<br />

Zielsetzungen der Naturschutzverbände.<br />

Dabei ging er auch<br />

auf die Forderungen nach Flächenstilllegungen<br />

im Walde ein. Hierbei zeigt<br />

sich der Minister sehr interessiert an<br />

den vorhandenen Konzepten und aktuellen<br />

wissenschaftlichen Untersuchungen<br />

zu dem Thema: wie viel faktischen<br />

Prozessschutz haben wir bereits<br />

und welche Möglichkeiten zielgerichteter<br />

Flächenstilllegungen gibt es, um die<br />

Ziele der nationalen Biodiversitätsstrategie<br />

zu erreichen.<br />

Überraschend pointiert beschreibt<br />

der Minister seine Einschätzung zur<br />

künftigen Organisations- und Personalentwicklung<br />

mit Blick auf Landesforsten<br />

und Landwirtschaftskammer<br />

und führt dazu aus:<br />

„Es gibt einen Punkt, an dem ein<br />

Personalabbau ein Ende finden<br />

muss. Mir geht es dabei im Kern darum,<br />

dass in ganz Niedersachsen eine<br />

angemessene Flächenpräsenz von<br />

Försterinnen und Förstern im Wald<br />

gewährleistet bleibt.<br />

Sie müssen als Ansprechpartner<br />

vor Ort für unsere Bürgerinnen und<br />

Bürger erreichbar sein, sonst kann<br />

der gesetzliche Auftrag an die Landesforsten<br />

meines Erachtens nicht<br />

umfassend erfüllt werden.“<br />

Zuvor hat er bereits angesichts<br />

des anstehenden personellen Umbruchs<br />

in den Forstbetrieben und<br />

-verwaltungen auf die Anstrengungen<br />

zur Intensivierung der Ausbildung in<br />

den verschiedenen forstlichen Berufsgruppen<br />

hingewiesen und das Bewusstsein<br />

dafür erkennen lassen,<br />

dass ohne intensive und qualifizierte<br />

Ausbildung eine Sicherung des Qualitätsstandards<br />

in der Forstwirtschaft<br />

nicht möglich ist. So hat er konkret angekündigt,<br />

dass die LWK künftig 10<br />

Plätze für Forstinspektorenanwärter<br />

vorhalten werde (statt bisher max. 5).<br />

Position des <strong>BDF</strong><br />

Alle Achtung! An vielen Stellen<br />

rennt der Minister beim Berufsverband<br />

offene Türen ein!<br />

Dabei sind Aussagen zur Abkehr<br />

von dem Prinzip der Personaleinsparung<br />

und die Hervorhebung der Bedeutung<br />

der Forstlichen Nachwuchsarbeit<br />

besonders zu würdigen. Beide<br />

Themen sind Grundvoraussetzung für<br />

alle anderen unserer Tätigkeitsbereiche:<br />

ohne qualifiziertes Personal in<br />

den Forstbetrieben und -verwaltungen<br />

Niedersachsens – und damit sind alle<br />

mitarbeitenden Menschen gemeint –<br />

wird es uns nicht möglich sein, die<br />

steigenden gesellschaftlichen Anforderungen<br />

an den Wald zu erfüllen.<br />

Mithin: der Minister greift konkrete<br />

Vorschläge unseres Verbandes auf (siehe<br />

Anhebung der Ausbildungskapazitäten<br />

für Forstinspektorenanwärter), er<br />

reicht uns die Hand, wir schlagen ein!<br />

Und halten die Augen dabei offen: bei<br />

Fragen des Umganges mit unserem<br />

Wald erwecken manche gesellschaftliche<br />

Gruppen den Eindruck, der Wald<br />

müsse vor den <strong>Forstleute</strong>n geschützt<br />

werden. Es wird im Diskurs mit der<br />

neuen Landesregierung darum gehen<br />

deutlich zu machen, dass die Seele unseres<br />

schönen niedersächsischen Waldes<br />

seit Jahrhunderten von <strong>Forstleute</strong>n<br />

umsorgt wird. Auf viele Fragen, insbesondere<br />

des Naturschutzes, gibt es<br />

bereits fundierte Antworten. Wir sind<br />

aber auch nicht bange, zu neuen Fragestellungen<br />

unter Wahrung des Prinzips<br />

ökonomischer, sozialer und ökologischer<br />

Nachhaltigkeit weiterführende<br />

Lösungen zu entwickeln. M<br />

Dirk Schäfer, Landesvorsitzender<br />

Volker Schulte,<br />

Stellvertretender Landesvorsitzender<br />

Ernst August Bergmann – Eine Ära endet<br />

Nach über 14 Jahren als Vorsitzender<br />

des Landesverbands Niedersachsen<br />

des <strong>Bund</strong>es <strong>Deutscher</strong> <strong>Forstleute</strong><br />

hat Ernst-August Bergmann beim Landesverbandstag<br />

am 26.6.13 in Bad Fallingbostel<br />

nicht wieder kandidiert.<br />

Mit lang anhaltendem Beifall der<br />

Mitglieder und Delegierten wurde er<br />

vom wiedergewählten stellvertretenden<br />

Landesvorsitzenden Ulrich Zeigermann<br />

aus dem Vorstand verabschiedet.<br />

„Ernst August Bergmann hat<br />

sich um den Landesverband Niedersachsen<br />

des <strong>BDF</strong> verdient gemacht.<br />

Sein Engagement verdient großen Respekt<br />

und Dank.“<br />

Als Dank des Landesverbands erhielt<br />

er einen großen Geschenkkorb<br />

mit Regionalen Spezialitäten.<br />

Ernst August Bergmann hat den<br />

Landeverband seit Anfang 1999 erfolgreich<br />

durch schwierige Zeiten geführt.<br />

Nach dem Tod des langjährigen<br />

Vorsitzenden Bodo Fischer übernahm<br />

er den Verband inmitten der<br />

gravierendsten Reformen der Niedersächsischen<br />

Forstverwaltungen. Viele<br />

Kollegen und deren Familien waren<br />

durch die „Reform“ betroffen und unzufrieden.<br />

Die Frustration der Mitglieder<br />

abzubauen, war eines der Hauptanliegen,<br />

denen sich E. A. Bergmann<br />

zu Beginn seiner Tätigkeit widmete.<br />

30 <strong>BDF</strong>aktuell 9•<strong>2013</strong>


aus den ländern<br />

Hier hat er viel Zeit mit Gesprächen<br />

verbracht, die eigentlich nicht seine<br />

Aufgabe waren, sondern eher von<br />

den Arbeitgebern zu führen waren.<br />

In diese Zeit fällt auch die Öffnung<br />

des Verbands für Forstwirte und<br />

Forstwirtschaftsmeister. Ernst August<br />

Bergmann hat sich mit großem Elan<br />

auch für diese Beschäftigungsgruppe<br />

eingesetzt und Erfolge erzielt, die sich<br />

im Ergebnis der Personalratswahlen<br />

manifestieren.<br />

Mit Gründung der Anstalt Niedersächsische<br />

Landesforsten wurde Bergmann<br />

als Vertreter der Beschäftigten in<br />

den Verwaltungsrat gewählt. Liegt diese<br />

Tätigkeit auch eher im Verborgenen, so<br />

hat er auch dort sich für die Belange der<br />

Mitarbeiter eingesetzt.<br />

Die Sparauflagen der Politik machten<br />

die Verbandsarbeit schwierig. Erfolge<br />

gab es wenige zu verzeichnen.<br />

Bergmann hat es geschafft, durch beharrliches<br />

Bohren von dicken Brettern<br />

und durch geschicktes Arbeiten abseits<br />

der Öffentlichkeit die Belange<br />

des Verbandes in die Niedersächsische<br />

Politik zu tragen. Viele Gespräche<br />

im Landwirtschaftsministerium in<br />

Hannover und später bei den Landesforsten,<br />

sowie bei der Landwirtschaftskammer<br />

erst in Hannover und<br />

später in Oldenburg zeigten zunächst<br />

keine konkreten Ergebnisse. Erst auf<br />

längere Sicht scheinen bei den Entscheidungsträgern<br />

die Argumente des<br />

<strong>BDF</strong> Wirkung gezeigt zu haben.<br />

Sein Kontakt mit den zuständigen<br />

Abgeordneten des Nds. Landtags<br />

sorgte auch dafür, dass in der Politik<br />

die Belange des Niedersächsischen<br />

Waldes und seiner Mitarbeiter Gehör<br />

fanden.<br />

Ein weiterer Aspekt seiner Tätigkeit<br />

waren die Tarifverhandlungen mit<br />

den landwirtschaftlichen Arbeitgebern<br />

in Niedersachsen, mit denen der <strong>BDF</strong><br />

einen Tarifvertrag für private Forstbeschäftigte<br />

abgeschlossen hat. Hier<br />

wurden erfolgreich Tarife für die Beschäftigten<br />

in den privaten Forstbetrieben<br />

vereinbart. Sein anderes Ziel, einen<br />

Tarifvertrag für Förster bei der Arbeitsgemeinschaft<br />

Forstlicher Lohnunternehmer<br />

(AFL) abzuschließen, konnte<br />

er nicht erreichen.<br />

Hier bleibt für den neuen Vorstand<br />

noch Arbeit.<br />

Zusammenfassend bleibt festzustellen,<br />

dass mit dem Abgang von<br />

Ernst August Bergmann eine Ära im<br />

<strong>BDF</strong> Niedersachsen endet. Seinem<br />

Ulrich Zeigermann (r.) dankt Ernst-August Bergmann<br />

Nachfolger Dirk Schäfer aus Wolfsburg<br />

sei eine glückliche Hand in der<br />

Verbandsführung gewünscht. M<br />

Ulrich Zeigermann<br />

Stellvertretender Landesverbandsvorsitzender<br />

Nordrhein-westfalen<br />

Zwölf Jahre deutsch-polnischer Austausch<br />

Besuch in der FD Krakau<br />

Zwischen dem 2. bis 8. Juni <strong>2013</strong><br />

hatten 16 Forstkollegen die Möglichkeit,<br />

ausgesuchte Ziele in der Forstdirektion<br />

Krakau besuchen zu können.<br />

Ermöglicht wurde dies durch den bereits<br />

im zwölften Jahr stattfindenden<br />

Die „Motoren“ des Austausches (v. l.): Robert<br />

Jansen (<strong>BDF</strong>), Marian Siemion (Dolmetscher),<br />

Prof. Kazimierz Gadek (Vors. SITLiD Krakau),<br />

Stanislaw Wicz (FA Myclenice)<br />

Austausch zwischen dem polnischen<br />

Verband SITLiD der Region Krakau<br />

und dem <strong>BDF</strong> Landesverband NRW,<br />

der maßgebliche Unterstützung durch<br />

die Forstliche Regionaldirektion Krakau<br />

erfährt.<br />

Wenn auch Niederschlag in unterschiedlichsten<br />

Intensitäten die Woche<br />

von der Wetterseite her prägte,<br />

war das ausgewählte Exkursionsprogramm<br />

so reichhaltig und vielfältig<br />

ausgelegt, dass forstliche Themen<br />

und auch kulturelle und geschichtliche<br />

Aspekte nicht zu kurz kamen.<br />

So begann die Exkursionswoche im<br />

Südosten der FD Krakau im Dreiländereck<br />

Ukraine und Slowakei. Hier unterhält<br />

die Universität Krakau eine Lehrund<br />

Versuchsanstalt, die als Forstamt<br />

mit Internatsbetrieb geführt wird. Hier<br />

findet die praktische Ausbildung von<br />

Forststudenten statt; gleichzeitig wird<br />

aber auch Umwelterziehung für Kinder<br />

und Erwachsene sowie Besucher des<br />

Bad- und Kurortes Krynica angeboten.<br />

So wie im Lehr- und Versuchsforstamt<br />

(LZD Krynica) ist auch im Nachbarforstamt<br />

Nawajowa der Aufbau leistungsstarker,<br />

standortgerechter Waldbestände<br />

Ziel der Wirtschafter. In diesen Lagen<br />

der Beskiden bzw. Karpaten spielt die<br />

Weißtanne eine zentrale Rolle. Beeindruckend<br />

sind hier die vorratsreichen,<br />

plenterwaldartig bewirtschafteten Bestände<br />

in Nawajowa. Aufmerksam beobachten<br />

die polnischen <strong>Forstleute</strong> die<br />

natürlich ablaufenden Prozesse in Tannen-Buchenwäldern,<br />

um hieraus Erkenntnisse<br />

für eigenes waldbauliches<br />

Handeln ableiten zu können. Das Na-<br />

<strong>BDF</strong>aktuell 9•<strong>2013</strong> 31


aus den ländern<br />

NRW-Reisegruppe <strong>2013</strong><br />

turreservat „Labowiec“ mit seinen Alttannen,<br />

das seit 1910 nicht mehr bewirtschaftet<br />

wird, gibt hier gute Hinweise<br />

und bietet Grundlagen für eine wissenschaftliche<br />

Auswertung. Pflanzenanzucht<br />

bewährter Herkünfte von Weißtanne,<br />

aber auch Lärche und Buche<br />

werden in forstamtseigenen Baumschulen<br />

mit hervorragender Qualität<br />

und nach europäischen Vermehrungsgutvorschriften<br />

gekennzeichnet, vorgenommen.<br />

Gleichzeitig werden hier im<br />

Rahmen von Artenschutzprogrammen<br />

auch seltene Baumarten wie die Eibe<br />

vegetativ oder generativ vermehrt.<br />

Ein forstamtsübergreifendes Thema<br />

ist die Umweltbildung aller Bevölkerungsgruppen,<br />

die in mehreren Zentren<br />

und durch viele „Edukationspfade“ u. a.<br />

EU-finanziert umgesetzt wird. Entsprechende<br />

Räumlichkeiten mit neuester<br />

Vortragstechnik, kleinen Museen und<br />

Werkräumen werden vorgehalten. Begleitet<br />

wird diese Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

durch Einbeziehung von<br />

Internet und Facebook sowie einer Vielzahl<br />

hervorragend bebilderter Informationsbroschüren.<br />

Das FA Piwniczna<br />

kann hier als bemerkenswertes Beispiel<br />

genannt werden. Beeindruckend<br />

und einmalig war natürlich in diesem FA<br />

der Besuch des Lindenurwald-Reservates<br />

„Oberzyska“. Hier sind bis zu<br />

200-jährige Winterlinden anzutreffen.<br />

Eine Bewirtschaftung der Kernflächen<br />

findet nicht mehr statt; ausgewählte<br />

Samenbäume liefern Saatgut für die<br />

Weiterverbreitung dieser Baumart.<br />

Mittelpunkt auch der diesjährigen<br />

Exkursion war natürlich Krakau. Besucht<br />

wurde zunächst die Forstliche<br />

Fakultät, die seit Beginn dieses Austausches<br />

sich immer inhaltlich eingebracht<br />

hat. Auch hier ist nach den zwölf Jahren<br />

eine stetige Weiterentwicklung zu erkennen.<br />

Der Bologna-Prozess wurde<br />

mit all seinen Umstellungsproblemen<br />

gemeistert. Hörsäle auf neuestem technischem<br />

Standard – unterstützt durch<br />

EU-Mittel – konnten mit berechtigtem<br />

Stolz präsentiert werden. Besonders<br />

Highlight war der Besuch des Bodenkundeinstitutes,<br />

das ein neu eingerichtetes<br />

„Bodenmuseum“ (www.muzeumgleb.pl),<br />

staatlich und europäisch<br />

finanziert, präsentieren konnte. Aber<br />

auch die Forstdirektion Krakau stellte<br />

ihre Naturaldaten und Bewirtschaftungsvorgehensweise<br />

mit kahlschlagsfreier<br />

Wirtschaft ohne Pestizideinsatz,<br />

Einbindung von Natur- und Artenschutz<br />

sowie Umweltbildungs- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

vor.<br />

Kultureller Höhepunkt ist natürlich<br />

immer wieder die Stadtführung durch<br />

Krakau mit Besuch des größten<br />

Marktplatzes Europas (4 ha groß) und<br />

seinen „Tuchhallen“, dem stündlichen<br />

Erklingen des Trompetenspiels von<br />

der zentral am Markt gelegenen Marienkirche,<br />

dem Glockenspiel im Collegium<br />

Maius, an dem Kopernikus und<br />

Papst Johannes Paul II studiert haben,<br />

sowie zum Abschluss ein Besuch<br />

des Wawelhügels mit Schloss<br />

und Kathedrale.<br />

Bevor es zum Abschiedsabend<br />

bei Lagerfeuer auf eine Berghütte im<br />

FA Myslenice ging, hatte die Exkursionsgruppe<br />

in diesem Forstamt in<br />

mehreren Revieren die Gelegenheit,<br />

hervorragende waldbauliche Arbeit<br />

auf standörtlicher Grundlage sehen zu<br />

können. Voranbauten mit Weißtanne<br />

und Rotbuche unter Kiefer, aber auch<br />

die Übernahme der Naturverjüngung<br />

beider Baumarten ergänzt um Pflanzungen<br />

von Eiche, Kirsche und Bergahorn<br />

lassen für die Zukunft bestens<br />

ausgestattete, vorrats- und werthaltige<br />

Bestände erwarten.<br />

Bei der Verabschiedung war man<br />

sich einig, diesen Austausch auch<br />

weiterhin aufrechtzuerhalten. Dank gilt<br />

dem polnischen Verband SITLiD der<br />

Region Krakau mit ihrem Vorsitzenden,<br />

Hern Prof. Gadek, der Generaldirektion<br />

der Staatswälder in Krakau<br />

RDLP, Herrn Direktor Sennik, die uns<br />

einen vielfältigen Einblick in die Waldbewirtschaftung<br />

der Wälder in Südpolen<br />

sowie in Kultur und Landschaft der<br />

Region Krakau ermöglicht haben. Die<br />

Exkursionsgruppe dankt für die großzügige<br />

Gastfreundschaft. M<br />

Robert Jansen<br />

Landesgeschäftsstelle<br />

Telefon (0 23 94) 28 66 31<br />

Telefax (0 23 94) 28 66 32<br />

kontakt@bdf-nrw.de<br />

Windräder im Wald – geht das?<br />

Der Vorsitzende des Arbeitskreises<br />

der Senioren im <strong>BDF</strong>-Landesverband<br />

NRW, Fritz-Ewald Klocke, hatte<br />

zum ersten landesweiten Seniorentreffen<br />

am 14. Juni <strong>2013</strong> zu einer besonderen<br />

Exkursion nach Hilchenbach im<br />

Siegerland eingeladen. Das Thema:<br />

„Windparkanlagen im Wald“. Fritz-<br />

Ewald Klocke freute sich über das große<br />

Interesse an diesem Treffen und<br />

konnte zahlreiche interessierte Forstkollegen<br />

im Ruhestand, darunter auch<br />

den ehemaligen Landesvorsitzenden<br />

Bernhard Dierdorf, der aus Schleswig-<br />

Holstein angereist war, begrüßen.<br />

Inmitten der wunderschönen, waldreichen<br />

Landschaftskulisse ragten fünf<br />

140 m hohe Windkraftanlagen in den<br />

blauen, fast wolkenlosen Himmel. Die<br />

Gruppe traf sich am Windrad Nr. 1, das<br />

von allen fünf Windrädern die größte<br />

bauliche Grundfläche in Anspruch nehmen<br />

musste, wie uns der Geschäftsführer<br />

der RothaarWind GmbH, einer<br />

Bürger-GmbH, Günter Pulte, bei seiner<br />

Begrüßung erklärte. Während die anderen<br />

vier Windräder unmittelbar auf der<br />

Bergkuppe errichtet werden konnten,<br />

ist das Windrad Nr. 1 vierzig Meter unterhalb<br />

der Kuppe in den Hang gebaut<br />

worden. Dies machte unter anderem<br />

eine größere Arbeitsfläche als sonst üblich<br />

notwendig. Günter Pulte machte<br />

gleich in seinem Eingangsstatement<br />

deutlich, dass es für ihn keine Frage sei,<br />

dass Windenergiegewinnung gerade<br />

32 <strong>BDF</strong>aktuell 9•<strong>2013</strong>


aus den ländern<br />

Die Teilnehmer des Pensionärstreffens folgen aufmerksam den Ausführungen von Geschäftsführer<br />

Günter Pulte, im Bild links<br />

im Wald am rechten Platz stattfinde.<br />

Bemerkenswert, dass diese Aussage<br />

bei den anwesenden <strong>Forstleute</strong>n auf<br />

Akzeptanz stieß.<br />

Günter Pulte stellte vor Ort die<br />

technischen Fakten vor und erläuterte<br />

im Inneren des Windrades technische<br />

und bauliche Details. Es handelt<br />

sich bei den Windrädern um Enercon<br />

E 82 – Anlagen mit einer Nabenhöhe<br />

von 138 Metern und einem Turmdurchmesser<br />

am Boden von 14 Metern.<br />

Es ist ein getriebeloses Konzept;<br />

d. h.: die Rotation des Rotors wird<br />

direkt ohne Getriebe an den Generator<br />

weitergegeben. Damit ist dieses<br />

System weniger reparaturanfällig.<br />

Pulte ging auch auf die enormen logistischen<br />

Leistungen ein, die bei der<br />

Errichtung der Windparkanlage erbracht<br />

werden mussten. Die Aufträge<br />

für die Errichtung der Windparkanlage<br />

sind ausschließlich an heimische<br />

Unternehmen vergeben worden. Damit<br />

ist die Wertschöpfung aus diesen<br />

Aufträgen in der Region geblieben,<br />

ein Prinzip der RothaarWind GmbH.<br />

In seinem der Ortsbegehung angeschlossen<br />

Vortrag referierte Günter<br />

Pulte sachlich wie leidenschaftlich<br />

über die Vorteile einer Bürger-Windparkanlage,<br />

wie sie die RothaarWind<br />

GmbH verkörpere. Pulte: „Windenergieanlagen<br />

schaffen globalen Umweltnutzen,<br />

verursachen aber auch lokale<br />

Eingriffe. Der Vermeidung klimaschädlicher<br />

Treibhausgase steht der Eingriff<br />

in das örtliche Landschaftsbild und<br />

eine Geräuschentwicklung im Nahbereich<br />

gegenüber“. In seinen Ausführungen<br />

machte Pulte deutlich, dass<br />

die Vorteile der Philosophie der RothaarWind<br />

GmbH gegenüber den Eingriffen<br />

überwiegen. Die erneuerbaren<br />

Energien in Bürgerhand, also die Demokratisierung<br />

der Stromerzeugung,<br />

führe zu einer Mitbestimmung und zu<br />

einer Kontrolle durch die Verbraucher.<br />

Und – der Strom bliebe auch, so Pulte,<br />

in der Zukunft bezahlbar. Fazit: Ein<br />

spannendes Thema stieß bei den<br />

<strong>Forstleute</strong>n auf ungeteiltes Interesse.<br />

Wer sich über die RothaarWind GmbH<br />

ausführlich informieren will, kann das<br />

im Internet unter www.rothaarwind.de<br />

tun.<br />

Als einen weiteren Höhepunkt des<br />

Seniorentreffens erwies sich der fundierte<br />

Bericht des Landesvorsitzenden<br />

Fred Josef Hansen über die aktuellen<br />

Schwerpunkte aus der forst- und berufspolitischen<br />

Arbeit des Landesverbandes.<br />

Fred Josef Hansen berichtete<br />

über den Sachstand zu dem Klausnervertrag,<br />

über die Novellierung des Landesjagdgesetzes,<br />

über das Scheitern<br />

des Nationalparkes Teutoburger Wald<br />

und über das Gutachten von Professor<br />

Schraml zur Evaluation der Pilotprojekte<br />

zur direkten Förderung der Holzvermarktung<br />

und der Waldbewirtschaftung<br />

in Forstwirtschaftlichen Zusammenschlüssen<br />

Nordrhein-Westfalens.<br />

Der Bericht wurde mit großem Interesse<br />

aufgenommen. Die Geschehnisse um<br />

den Klausnervertrag, auch der derzeit<br />

stattfindende juristische Teil, stießen bei<br />

der Zuhörerschaft auf Unverständnis.<br />

Nach dem Mittagessen sorgte<br />

der Kollege Matthias Vollpracht, Leiter<br />

des FBB Hofginsberg im Regionalforstamt<br />

Siegen-Wittgenstein für<br />

die Abrundung eines gelungenen<br />

Pensionärstreffens. Bei einem Waldspaziergang<br />

im Revierteil Breiten-<br />

Matthias Vollpracht (rechts) zeigt Waldbilder zum Thema Nachhaltigkeit<br />

bachtalsperre wurde an zwei Waldbildern<br />

das Thema „300 Jahre forstliche<br />

Nachhaltigkeit“ diskutiert. M<br />

Bernhard Dierdorf<br />

Der <strong>BDF</strong> NRW lädt ein zu den ersten Gelsenkirchener Verkehrssicherheitstagen.<br />

Sie finden statt am 15. Oktober <strong>2013</strong> ab 9.30 Uhr im Regionalforstamt<br />

Ruhrgebiet, Brößweg 40, 45897 Gelsenkirchen. Anmeldungen bitte an die Geschäftsstelle.<br />

<strong>BDF</strong>aktuell 9•<strong>2013</strong> 33


aus den ländern<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Regionalverband Eifel: neuer Vorstand<br />

Blick vom Calmont-Wandersteig auf Moselschleife bei Ediger und Bremm<br />

Im Juli traf sich der Regionalverband<br />

zur Exkursion in den Staatswald<br />

Sommet im Forstamtsbereich Cochem.<br />

Diskutiert wurde das Thema:<br />

„Douglasie in FFH-Gebieten“. An einem<br />

der Exkursionspunkte, einem<br />

60-jährigen Douglasienbestand, wurde<br />

die weitere Vorgehensweise diskutiert.<br />

Eine Einbringung der Douglasie<br />

wird i. d. R. als erhebliche Beeinträchtigung<br />

gewertet – damit konkurrieren<br />

natürlich die wirtschaftlichen Interessen<br />

des Waldbesitzers. Aus Sicht der<br />

Exkursionsteilnehmer soll sich der <strong>BDF</strong><br />

weiter um die Thematik kümmern.<br />

So hochsommerlich warm es bei<br />

der Exkursion war, so kühl waren die<br />

zur Wildbratwurst gereichten Getränke.<br />

Der Landesvorsitzende Jochen<br />

Raschdorf sprach die aktuellen Themen<br />

der Verbandsarbeit an. Neben<br />

dem großen Ärgernis der Beamtenbesoldungsanpassung<br />

(Stichwort „5<br />

x 1 %“) kamen Fragen und Anregungen<br />

zur Dienstkleidung, zur Verkehrssicherungspflicht,<br />

zum Projekt „Landesforsten<br />

2020“ bzw. dem im Juni<br />

vorgelegten „Analysebericht“ und zur<br />

Dienstwagenproblematik.<br />

Daran anschließend wurde der Regionalvorstand<br />

neu gewählt. Neue Vorsitzende<br />

ist Wiebke Bönig (Forstamt<br />

Gerolstein) mit den Stellvertretern Markus<br />

Nockelmann, Josef Bleser (beide<br />

FA Cochem) und Christoph Hartung<br />

(FA Ahrweiler). Jochen Raschdorf bedankte<br />

sich beim neuen Vorstand für<br />

die Bereitschaft, im <strong>BDF</strong> mitzuarbeiten.<br />

Er drückte seine Freude darüber aus,<br />

dass sich weitere junge Leute im Berufsverband<br />

engagieren. Sein herzlicher<br />

Dank galt Markus Nockelmann für<br />

dessen langjährige Leitung des Regionalverbands<br />

und sein Mitwirken und<br />

Einbringen im Landesvorstand. Prima,<br />

dass er als Stellvertreter kandidierte<br />

und damit seine Erfahrungen an die<br />

neu Gewählten weitergeben wird! M<br />

Wiebke Bönig<br />

Regionalverband Westerwald/ Taunus<br />

Am 27.<strong>09</strong>.<strong>2013</strong> findet eine Exkursion<br />

des Regionalverbandes ins ehemalige<br />

Forstrevier Altendiez statt. Geplant<br />

ist eine ca. zweistündige Wanderung mit<br />

Diskussionen zu den Themen Tannen-<br />

Voranbau und Fremdländer-Anbau. Im<br />

Anschluss findet die Regionalversammlung<br />

zu aktuellen Themen statt. Gäste<br />

und Mitglieder anderer Regionalverbände<br />

sind herzlich willkommen. Treffpunkt<br />

ist um 14.00 Uhr am Wanderparkplatz<br />

an der B 417 zwischen Altendiez und<br />

Hirschberg. Um für die Regionalversammlung<br />

und das gemütliche Beisammensein<br />

planen zu können, bitte ich um<br />

Anmeldung bei mir unter 02603-2914<br />

oder silke.weyer@wald-rlp.de bis zum<br />

20.<strong>09</strong>.<strong>2013</strong>. M Silke Weyer<br />

Stand der Prüfung „Rechtmäßigkeit der<br />

5 x 1%-igen Besoldungs- und Versorgungserhöhung<br />

in den Jahren 2012 – 2016“<br />

Nach zahlreich eingereichten Widersprüchen<br />

im Jahr 2012 hat das<br />

Finanzministerium auf die Einreichung<br />

weiterer förmlicher Widersprüche verzichtet.<br />

Es gibt die Zusage, dass die<br />

Landesregierung eine höchstrichterliche<br />

Entscheidung akzeptieren wird,<br />

ganz gleich, ob die Betroffenen Widerspruch<br />

eingelegt bzw. einen Antrag<br />

auf amtsangemessene Besoldung<br />

gestellt haben oder nicht.<br />

Nachdem die Musterkläger am 19.<br />

März <strong>2013</strong> ablehnende Widerspruchsbescheide<br />

erhalten haben, erhob das<br />

DBB-Dienstleistungszentrum die verwaltungsgerichtlichen<br />

Klagen. Die drei<br />

Musterklagen wurden bei den Verwaltungsgerichten<br />

Mainz, Neustadt an der<br />

Weinstraße und Trier eingereicht. Nach<br />

einer Synchronisierung der Verfahren<br />

und jeweiliger Klageerwiderung durch<br />

das Land hatten die Kläger bis Ende<br />

August Zeit zur Stellungnahme. Ein<br />

Verhandlungstermin war zum Redaktionsschluss<br />

noch nicht bekannt. Wir<br />

werden über den Fortgang weiter informieren.<br />

M Ralf Konwinski<br />

34 <strong>BDF</strong>aktuell 9•<strong>2013</strong>


aus den ländern<br />

„Altersdiskriminierende Besoldung/<br />

Senioritätsprinzip“<br />

Bis zur Reform des finanziellen öffentlichen<br />

Dienstrechts in Rheinland-Pfalz<br />

zum 1. Juli <strong>2013</strong> hing die Besoldung von<br />

Beamten unter anderem von der jeweiligen<br />

Zuordnung zu einer Dienstaltersstufe<br />

ab. Die Zuordnung erfolgte größtenteils<br />

unabhängig von der Dauer der Tätigkeit<br />

im Beamtenverhältnis.<br />

In der Folge erhielten ältere Beamtinnen<br />

und Beamte in der gleichen Besoldungsgruppe<br />

höhere Bezüge als die<br />

Jüngeren. In dieser Regelung sahen<br />

Kolleginnen und Kollegen eine Diskriminierung<br />

im Sinne des Allgemeinen<br />

Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) und<br />

Aus dem Landesvorstand<br />

Neben den „normalen“ Tätigkeiten<br />

bestimmte die Vorbereitung und Durchführung<br />

der mitgliederoffenen Landesvorstandssitzung<br />

im Juni hauptsächlich<br />

die Arbeit im Landesvorstand. Zwei größere<br />

Themen wurden diskutiert, zum einen<br />

die Aktualisierung der Betriebskostenbeiträge<br />

(BKB), zum anderen die<br />

Technische Produktion (TP). Herr Mauerhof<br />

erläuterte die BKB-Überlegungen,<br />

die zu einem insgesamt transparenteren<br />

und gerechteren Abrechnungsmodus<br />

führen sollen. Den Themenbereich TP<br />

eröffnete Herr Hans-Dietrich Hoffmann<br />

mit einem Blick auf die im starken Wandel<br />

befindliche gesellschaftliche Wahrnehmung<br />

von „Forstwirtschaft“. Beschwerden<br />

von Waldnutzern über die<br />

Bewirtschaftung der Wälder kommen<br />

insbesondere dann, wenn Holzeinschlag<br />

stattfindet oder durchgeführt<br />

wurde. Das bedeute, so Hoffmann,<br />

dass sich die Waldbesitzer vermehrt<br />

Gedanken über ihre Öffentlichkeitsarbeit<br />

(in Verbindung mit Netzwerkbildungen),<br />

legten Widerspruch gegen die individuelle<br />

Besoldungshöhe ein. Unter Gewährung<br />

des gewerkschaftlichen Rechtschutzes<br />

wurde in drei Musterfällen in<br />

Rheinland-Pfalz Klage bei den zuständigen<br />

Verwaltungsgerichten (VG) eingereicht.<br />

Alle anderen Fälle in denen Widersprüche<br />

vorliegen, wurden unter<br />

Verzicht auf die Einrede der Verjährung<br />

bis zu einer höchstrichterlichen Entscheidung<br />

ruhend gestellt. Das gilt in<br />

der Regel für die kommunalen und<br />

staatlichen Beamten. Sowohl das VG<br />

Koblenz wie das VG Mainz setzten das<br />

Verfahren jedoch im Januar <strong>2013</strong> aus.<br />

aber insbesondere über die Qualitätssicherung<br />

der Technischen Produktion<br />

machen müssen.<br />

Neben diesen beiden Themenblöcken<br />

war natürlich der am 11. Juni veröffentlichte<br />

Analysebericht zu „Landesforsten<br />

– Zukunftswerkstatt 2020“ der<br />

Hauptgesprächspunkt. Auch wenn<br />

endlich, wie von uns lange gefordert,<br />

eine Personalmindestzahl festgeschrieben<br />

ist und der Einstellungskorridor<br />

erheblich erweitert wurde, auch<br />

wenn – ganz wichtig – der derzeitige<br />

Organisationsaufbau nicht schon wieder<br />

infrage gestellt ist: die im Bericht<br />

vorgezeigte Entwicklung wird größere<br />

Änderungen hervorrufen, denen wir<br />

uns stellen müssen und wollen und die<br />

vom Landesverband in der Verwaltung<br />

und in den politischen Gesprächen intensiv<br />

diskutiert und kritisch begleitet<br />

werden (NB: Ihre Rückmeldungen zu<br />

diesem Thema sind uns sehr wichtig,<br />

wenden Sie sich an den Landesverband!).<br />

Einladung zum Treffen der Ruheständler<br />

Unter dem Motto: „300 Jahre Nachhaltigkeit – 300-jährige Eichenbestände“ treffen<br />

sich die über 60-jährigen Kollegen mit ihren Damen am Dienstag, dem 17.September<br />

<strong>2013</strong>, um 9.30 Uhr im Haus der Nachhaltigkeit in Johanniskreuz.<br />

Vorgesehen ist:<br />

• Frühstück<br />

• Besichtigung von Eichenwertholzbeständen (Führung Herr Steckel)<br />

• Mittagessen im Haus der Nachhaltigkeit (HdN)<br />

• Führung im HdN von Herrn Leschnig<br />

• Bericht aus der aktuellen Arbeit des Landesvorstands.<br />

Anmeldung bitte bis 9.9.13 bei Dieter Grauheding, Tel. 06351/43837<br />

Hauptversammlung <strong>2013</strong><br />

Unsere diesjährige Hauptversammlung findet am Mittwoch,<br />

20. November <strong>2013</strong>, am frühen Nachmittag im<br />

Wald erlebniszentrum Soonwald in Neupfalz statt. Den<br />

Festvortrag hält unsere Ministerin, Frau Ulrike Höfken.<br />

Die Einladung mit Tagesordnung wird im <strong>BDF</strong>-Aktuell 11/<strong>2013</strong><br />

veröffentlicht werden.<br />

Der ursprünglich geplante Termin 26.9. konnte nicht gehalten<br />

werden, da an diesem Tag das Landeskonzept zum Nationalpark<br />

durch Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Umweltministerin<br />

Ulrike Höfken vorgestellt wird.<br />

Ihre Themenwünsche zur Hauptversammlung sind sehr willkommen.<br />

Bitte teilen Sie uns diese gerne vorab mit! Bis spätestens<br />

im November, ich freue mich auf unser Treffen!<br />

Jochen Raschdorf, Landesvorsitzender<br />

Grund: Ein vergleichbares Verfahren<br />

wurde vom VG Berlin dem Europäischen<br />

Gerichtshof (EuGH) zur Klärung<br />

vorgelegt. Es gilt nun die Entscheidung<br />

des EuGH's abzuwarten. M<br />

Ralf Konwinski<br />

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Tel: <strong>09</strong>434-902989 · Fax: <strong>09</strong>434-902997<br />

E-mail: info@skadi-waffen.de<br />

Internet: www.skadi-waffen.de<br />

Weitere Themen waren die Vorbereitung<br />

der Jahreshauptversammlung<br />

(neuer Termin 20.11.<strong>2013</strong>, siehe nebenstehende<br />

Information), die Zusammenarbeit<br />

mit Politikern (nach unseren<br />

intensiven und guten Erfahrungen aus<br />

der Unterschriftenaktion im ersten<br />

Quartal) und Netzwerkbildung mit anderen<br />

Verbänden. Das Positionspapier<br />

zum Klimawandel wurde nochmals<br />

überarbeitet und soll in Kürze veröffentlicht<br />

werden. Ferner wurden weitere<br />

Ansätze für die Öffentlichkeitsarbeit des<br />

Landesverbands diskutiert. M<br />

Jürgen Thielen<br />

Landesgeschäftsstelle<br />

Jochen Raschdorf<br />

Telefon: (0 67 06) 91 34 74<br />

Mobil: (01 75) 8 99 89 70<br />

info@bdf-rlp.de<br />

www.bdf-rlp.de<br />

<strong>BDF</strong>aktuell 9•<strong>2013</strong> 35


aus den ländern<br />

Saarland<br />

Fortbildungsveranstaltung des<br />

Saarforst Landesbetriebes<br />

Jahreshauptversammlung<br />

<strong>2013</strong> des <strong>BDF</strong>-<br />

Saar<br />

Hiermit laden wir unsere Mitglieder<br />

herzlich zur diesjährigen<br />

Jahreshauptversammlung<br />

des <strong>BDF</strong> Saar ein. Die Veranstaltung<br />

findet am 24. September<br />

um 14:00 Uhr in den Räumlichkeiten<br />

des Saarforst Landesbertriebes<br />

in Eppelborn statt. Wir<br />

freuen uns über eine rege Teilnahme.
<br />

i. V. M. Weber, Schriftführer<br />

Im Juni diesen Jahres fand eine<br />

Fortbildungsveranstaltung zum Thema<br />

Waldbewirtschaftung, insbesondere<br />

der Hauptschwerpunkte Jungwaldpflege<br />

und Dimensionierung statt.<br />

Referenten dieser Veranstaltung waren<br />

Forstdirektor Joachim Stelzer und<br />

Förster Urban Backes. Die zweitägige<br />

Blockfortbildung bestand aus Theorie<br />

und Praxis. Teilnehmer waren alle<br />

Forstwirtazubis, Forstwirte und Förster<br />

des Landesbetriebes.<br />

Es wurden verschiedene Bestände<br />

in unterschiedlichen Revieren besichtigt.<br />

Über die Herangehensweise<br />

in der Jungwaldpflege und der Dimensionierung<br />

wurde ausführlich in<br />

den Waldbeständen diskutiert und<br />

verschiedene Lösungsansätze besprochen.<br />


Der <strong>BDF</strong> Saar begrüßt solche praxisnahen<br />

Fortbildungsmaßnahmen und<br />

hofft, dass in Zukunft weitere Veranstaltungen<br />

dieser Art stattfinden werden. M<br />

<br />

Sebastian Auler<br />

Landesvorsitzender<br />

Telefon (06 81) 9 71 70 16 d<br />

u.backes@sfl.saarland.de<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Landesverbandstag in Hundisburg<br />

Der Landesverbandstag am 28. September findet im Haus des Waldes<br />

auf Schloss Hundisburg statt<br />

Am 28.<strong>09</strong>.<strong>2013</strong> findet um 9:30 Uhr<br />

der Landesverbandstag des <strong>BDF</strong><br />

Sachsen-Anhalt im Haus des Waldes<br />

auf Schloss Hundisburg statt.<br />

Das Motto des Verbandstages im<br />

Kampagnenjahr zu 300 Jahren Forstlicher<br />

Nachhaltigkeit ist „Nachhaltigkeit<br />

– wirtschaftlich und personell“. Auf der<br />

Tagesordnung stehen neben Fachvorträgen<br />

von Referenten unterschiedlicher<br />

<strong>Bund</strong>esländer, der Geschäftsbericht<br />

des Vorstands, die Ehrung von<br />

Mitgliedern und die Neuwahl des Vorstands.<br />

Landwirtschafts- und Umweltminister<br />

Dr. Hermann Onko Aeikens<br />

hat seine Teilnahme bereits zugesagt.<br />

ALLE Mitglieder sind aufgerufen,<br />

zahlreich zu diesem Verbandstag zu<br />

kommen, um die Weichen für die Zukunft<br />

des Landesverbandes zu stellen.<br />

Der Landesverband übernimmt<br />

die Fahrtkosten der Mitglieder, so -<br />

weit Fahrgemeinschaften gebildet werden.<br />

Landesvorstand<br />

Neuer Zertifikatslehrgang<br />

Waldpädagogik<br />

Das Landeszentrum Wald bietet ab<br />

September <strong>2013</strong> die Fortbildung „Zertifikat<br />

Waldpädagogik“ an. Der 22-tägige<br />

Kurs, der sich in Modulen über ein Jahr<br />

erstreckt, richtet sich an <strong>Forstleute</strong>, Erzieher<br />

und Erzieherinnen sowie an Pädagogen<br />

und Pädagoginnen, die den<br />

Wald als Bildungsraum entdeckt haben<br />

und in Sachsen-Anhalt aktiv werden<br />

wollen. Nach erfolgreicher praktischer<br />

Abschlussprüfung im September und<br />

Oktober 2014 erhalten die Absolventen<br />

das „Zertifikat Waldpädagogik“.<br />

Die Fortbildung beginnt am 17.<br />

September <strong>2013</strong> im Haus des Waldes<br />

auf Schloss Hundisburg. Zusätzlich<br />

zum Kurs ist ein begleitendes<br />

40-stündiges Praktikum erforderlich.<br />

Der Ausbildungslehrgang und ggf.<br />

folgende Lehrgänge werden mindestens<br />

zur Hälfte mit verwaltungsinternem<br />

Forstpersonal besetzt. Mehr<br />

Information ist unter www.landeszentrumwald.sachsen-anhalt.de<br />

zu finden.<br />

M<br />

Landesgeschäftsstelle<br />

Telefon (03 94 85) 9 71 11 (d)<br />

bdf-lsa@gmx.de<br />

36 <strong>BDF</strong>aktuell 9•<strong>2013</strong>


aus den ländern<br />

Anzeige<br />

Neu: Schnittschutzschuh Tango Extreme<br />

Fast 2 Jahre Entwicklungszeit, seit November 2012 in<br />

der Testphase und Ende <strong>2013</strong> erstmals live zu sehen:<br />

Der neue Schnittschutzschuh „Tango Extreme“ wirft<br />

seine Schatten voraus: Gefertigt von erfahrenen italienischen<br />

Herstellern von Schnittschutzschuhen ist er<br />

nicht nur ein hochwertiger Sicherheitsschuh sondern<br />

auch ein echter Hingucker: Das rote, atmungsaktive<br />

Spaltleder korrespondiert mit den schwarzen Kunsstoffelementen,<br />

die zu Stabilitätszwecken unerlässlich<br />

sind. Dazu kommt das geringe Gewicht: Nur 1 300 g<br />

bei Schuhgröße 43. Bei alledem überzeugt der Tango<br />

Extreme trotzdem in jedem Arbeitsbereich: Durch seine<br />

seilschonende Schlaufenschnürung kann der<br />

Schnittschutzschuh nicht nur im Forstbereich, sondern<br />

auch bei Fällarbeiten mit der Seilklettertechnik in<br />

der Baumpflege eingesetzt werden. Praktisch: Durch<br />

die aufwendig konzipierte Schlaufenschnürung ist ein<br />

einfaches An- und Ausziehen möglich. Der „Tango<br />

Extreme“ besitzt eine flexible, rutsch- und steigeisenfeste<br />

Sohle , die in Verbindung mit der 3D ergonomisch<br />

vorgeformten PU-Zwischensohle ein ermüdungsarmes<br />

Arbeiten über längere Zeiträume mit<br />

Steigeisen ermöglicht. Der Clou ist, dass durch das<br />

hervorragende Abrollverhalten der Sohle ebenso<br />

Baumkletterarbeiten möglich sind. Die Ausstattung<br />

mit Event® Gewebe in Kombination mit der patentierten<br />

Oberflächenbehandlung gegen das Eindringen<br />

von Feuchtigkeit sorgen für ein dauerhaft angenehmes<br />

Fußklima.<br />

Ein wahrer Alleskönner also, der mit der Schnittschutzklasse<br />

2 (24 m/s ) zertifiziert ist. Die stahlkappengeschützte<br />

Zehenpartie sowie die Ferse wird durch eine<br />

zusätzliche Gummischutzlasche gegen Verschleiß geschützt.<br />

Die Zulassung beim KWF für das Prüfzeichen<br />

„KWF-PROFI“ ist beantragt. Nur im Fachhandel erhältlich.<br />

Kosten: 229,- € netto.<br />

Drayer Fachhandel für Baumpflege<br />

www.drayer.de/<br />

Sachsen<br />

Auf den Spuren von Hanß Carl von Carlowitz<br />

Zugegeben, ein wenig kühn war<br />

die Einladung schon, alle <strong>Forstleute</strong>,<br />

unabhängig von ihrer Mitgliedschaft,<br />

ihrem Arbeitsverhältnis und anderen<br />

„Grenzen“ zum 4. Sächsischen Förstertag<br />

nach Freiberg zu laden. Zu verstehen<br />

ist dies aber vielleicht als eine<br />

kleine Referenz an jene Zeit und Aufbruchstimmung,<br />

wie wir sie nach der<br />

Wiedervereinigung erlebten und die<br />

sich tief in unsere Herzen eingrub. Ich<br />

jedenfalls denke gern daran zurück.<br />

Es war auch unsererseits nicht beabsichtigt,<br />

dass an diesem Wochenende<br />

extra viel los war in Freiberg. Die Universitätsstadt<br />

feierte ihr 28. Bergstadtfest,<br />

wählte die 13. Bergstadtkönigin,<br />

der Oberbürgermeister Bernd-Erwin<br />

Schramm stach das Jubiläumsfassbier<br />

an und natürlich fehlte auch nicht<br />

die große Bergparade. Und wenn man<br />

bedenkt, dass Freiberg im Jahr der<br />

Nachhaltigkeit noch von PEFC zur<br />

Die beiden lebenden Oberberghauptmänner Prof. Dr. B. Cramer (li.) und<br />

Prof. Dr. R. Schmidt im Portal des Freiberger Oberbergamtes.<br />

Waldhauptstadt gekürt wurde, was<br />

will man mehr. Da müsste man meinen,<br />

es kämen die Förster mit ihren<br />

Familien aus allen Himmelsrichtungen<br />

und alles wäre total überlaufen. Nein,<br />

es war nicht so. Um die fünfzig Teilnehmer,<br />

vielleicht einige Wenige mehr<br />

als im vergangenen Jahr, trafen sich<br />

und verbrachten einen Tag miteinander.<br />

Deren Meinungen aber waren<br />

durchweg positiv: „Klasse“, „Prima“<br />

und „da müssen wir noch mal herkommen,<br />

weil einmal nicht reicht.“<br />

Die unterschiedlichen „Exkursionen“<br />

begannen an den verschiedenen<br />

Ausgangspunkten und es sei allen<br />

noch einmal herzlich gedankt, die sich<br />

organisatorisch dabei mit eingebracht<br />

haben. Die ersten, die sich trafen, waren<br />

jene, die sich mit Helm und Stirnlampe<br />

ausrüsten mussten und die<br />

unter Tage eingefahren sind. Die Führung<br />

in einem der ältesten und größten<br />

Silberbergwerke in Sachsen beeindruckte<br />

sehr. Mit einem kompletten<br />

Streckennetz von über 2000 km handelt<br />

es sich um eines der größten Silberbergbaugebiete<br />

Europas.<br />

<strong>BDF</strong>aktuell 9•<strong>2013</strong> 37


aus den ländern<br />

Das gesellige Beisammensein<br />

Im Arbeitszimmer von H. C. v. Carlowitz (v. l.): Oberberghauptmann Prof. Dr. B. Cramer, Dr. F. Leube,<br />

A. Menzer, Fr. Leube, Oberberghauptmann a. D. Prof. Dr. R. Schmidt und G. John. Das Porträt stellt<br />

Oberberghauptmann von Herder dar.<br />

Eine andere Gruppe traf sich vor<br />

dem Schloss Freudenstein, welches<br />

Markgraf Otto der Reiche 1168 als<br />

Burg zum Schutze des Silberbergbaues<br />

errichten ließ. Im Schloss Freudenstein<br />

befindet sich neben dem<br />

„Sächsischen Staatsarchiv – Bergarchiv<br />

Freiberg“ auch die Freiberger Mineraliensammlung<br />

„terra mineralia“.<br />

Hier wurde bewusst die Tradition mit<br />

moderner Wissenschaft verknüpft.<br />

Das Bergarchiv, ein weltweit einmaliges<br />

Zentrum der Montanhistorie, geht<br />

bis in die Zeit um 1500 zurück und<br />

enthält über 100.000 Pläne, Risse<br />

und sonstige Karten, 63.000 Fotos<br />

sowie 18.000 Bände Bibliotheksgut<br />

und Raritäten. Die schönste Mineralienschau<br />

der Welt jedoch ist die Dauerausstellung<br />

der TU Bergakademie.<br />

Sie zeigt unter anderem etwa 3500<br />

Minerale, Edelsteine und gar auch<br />

Meteoriten. Die prächtigen Exponate<br />

aus allen Erdteilen waren ein unvergessliches<br />

Erlebnis und sind mindestens<br />

einen weiteren Besuch wert.<br />

Zu einer besonders urigen Führung<br />

war eine weitere Gruppe unterwegs.<br />

Sie begab sich in die Kellergewölbe<br />

des Rathauses. Hier war der<br />

Prinzenräuber Kunz von Kaufungen,<br />

ein sächsischer Adeliger, Burgvogt<br />

von Altenburg, im Jahre 1455 kurzerhand<br />

um einen Kopf kürzer gemacht<br />

worden. Er wollte mit einem der beiden<br />

geraubten Prinzen ins Böhmische<br />

und ein Lösegeld für den erlittenen<br />

Verlust seiner Ländereien aushandeln.<br />

Er hatte sich mit dem Kurfürst Friedrich<br />

angelegt, doch der Versuch missglückte<br />

und endete für Kunz tödlich.<br />

Ein schwarzer Pflasterstein kennzeichnet<br />

die Stelle, an die der abgeschlagene<br />

Kopf gerollt sein soll. Am<br />

Rathauserker kann man heute noch<br />

seinen (steinernen) Kopf erblicken.<br />

Die letzte Gruppe traf sich im bekannten<br />

Cafe Hartmann, wo es heute<br />

noch echte Freiberger Eierschecke zu<br />

verzehren gibt. Sie wanderten unter<br />

kundiger Führung auf den Spuren von<br />

Hanß Carl von Carlowitz durch Freiberg.<br />

Ihr Führer war ein Nachfolger im Amt,<br />

Oberberghauptmann a. D. Prof. Dr. R.<br />

Schmidt. Unter anderem sahen sie das<br />

Wohnhaus am Obermarkt, die Werkstatt<br />

seines Zeitgenossen, dem Orgelbauer<br />

Silbermann. Und sie hatten die<br />

Gelegenheit in das „Allerheiligste“, das<br />

Arbeitszimmer von Carlowitz im Sächsischen<br />

Oberbergamt zu gehen. Dies ist<br />

heute noch Arbeitszimmer des Oberberghauptmannes.<br />

Das Oberbergamt<br />

ist eine Vollzugsbehörde. Sie beschäftigt<br />

sich als obere Bergbehörde unter<br />

anderem mit Braunkohlenbergbau,<br />

Steine-Erden-Bergbau, Untertagebergbau,<br />

Markscheidewesen und Altbergbau.<br />

Jetzt residiert da Oberberghauptmann<br />

Prof. Dr. B. Cramer. An dieser<br />

Stelle unseren herzlichen Dank an die<br />

beiden „noch lebenden Oberberghauptmänner“,<br />

die dies ermöglicht haben.<br />

Gegen Mittag traf sich dann die<br />

gesamte beteiligte „Försterfamilie“ im<br />

Brauhof, einem Traditionslokal Freibergs.<br />

Nachdem die Schar eingetrudelt<br />

war, begrüßte der Stellvertretende<br />

Vorsitzende Michael Creutz die Teilnehmer<br />

und überbrachte auch die<br />

herzlichsten Grüße unseres Vorsitzenden<br />

Dr. Heino Wolf. Der Geschäftsführer<br />

bedankte sich bei den sächsischen<br />

<strong>Forstleute</strong>n für ihre herausragende Beteiligung<br />

an der Postkartenaktion des<br />

<strong>Bund</strong>es-<strong>BDF</strong>. Unter Ausschluss des<br />

Rechtsweges traf das Los aus den<br />

ersten Rücksendungen Martin Doberenz.<br />

Er erhielt ein Exemplar der neu<br />

aufgelegten „Sylvicultura oeconomica“<br />

von Carlowitz. Wir nehmen jedoch<br />

Herzliche<br />

Einladung zur<br />

Jahrestagung<br />

<strong>2013</strong><br />

Der Landesverband Sachsen<br />

des <strong>Bund</strong>es <strong>Deutscher</strong><br />

<strong>Forstleute</strong> führt anlässlich der<br />

Messe Forst & Holz am<br />

28.<strong>09</strong>.<strong>2013</strong> seine diesjährige<br />

Jahrestagung durch. Sie findet<br />

in der Messehalle 1, Messeplatz<br />

1 in <strong>09</strong>116 Chemnitz statt und<br />

beginnt um 9:00 Uhr (mit Frühstückskaffee).<br />

Auf der Tagesordnung steht<br />

neben den Berichten des Vorstandes,<br />

der Schatzmeisterin<br />

und der Rechnungsprüfer unter<br />

anderem auch ein Vortrag über<br />

„PEFC – die sächsische Sicht<br />

auf ein Zertifizierungssystem,<br />

Potenziale und Handlungsbedarf“.<br />

Alle Mitglieder sind dazu<br />

herzlich eingeladen.<br />

Der Vorstand<br />

38 <strong>BDF</strong>aktuell 9•<strong>2013</strong>


aus den ländern<br />

keineswegs an, dass die Mitglieder an<br />

der Postkartenaktion nur deshalb teilgenommen<br />

haben, weil ein Preis dafür<br />

ausgelobt war. Den Meisten war es<br />

sicher ein Herzensanliegen, den <strong>Bund</strong>estagsabgeordneten<br />

persönlich mitzuteilen,<br />

dass <strong>Forstleute</strong> bereits seit<br />

300 Jahren die vielfältigen Leistungen<br />

des Waldes sichern. Ebenfalls ein Exemplar<br />

der „Sylvicultura oeconomica“<br />

erhielt unser Ehrenmitglied Volker<br />

Mayer („wer weiß, ob es nicht das letzte<br />

Mal ist, dass ich teilnehmen kann“;<br />

82 Jahre). Wir wünschen ihm sehr,<br />

dass er noch oft dabei sein kann.<br />

Der Nachmittag verging nicht nur<br />

bei Erfahrungsaustauschen, Spezialitäten<br />

der guten sächsischen Küche<br />

sowie allerlei Gesprächsstoff und ich<br />

darf den geneigten Lesern verraten,<br />

keiner ist dabei dümmer geworden.<br />

Und so wird der 4. Sächsische Förstertag<br />

am 29. Juni <strong>2013</strong> in Freiberg –<br />

„vorausschauend aus Tradition“ allen<br />

Beteiligten in guter Erinnerung bleiben.<br />

M Udo Mauersberger<br />

Landesgeschäftsstelle<br />

Telefon (03 73 43) 21 97 66<br />

bdf-sachsen@gmx.de<br />

Schleswig-Holstein<br />

Zweites <strong>BDF</strong>-Jugend Nordtreffen in Schleswig-Holstein<br />

Forstwirtschaft zwischen den Meeren<br />

Vom 31.05.-02.06.<strong>2013</strong> fand das<br />

nunmehr zweite Nordtreffen der <strong>BDF</strong>-<br />

Jugend im Jugendwaldheim Süderlügum<br />

direkt an der dänischen Grenze<br />

statt. Wie im letzten Jahr trafen sich junge<br />

<strong>Forstleute</strong> aus Niedersachsen,<br />

Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein<br />

zum fachlichen Austausch.<br />

Erfreulich war die im Vergleich<br />

zum Vorjahr noch höhere Teilnehmerzahl.<br />

Nach der, für manche Teilnehmer,<br />

recht weiten Anreise am Freitagnachmittag<br />

wurden abends am<br />

Lagerfeuer in gemütlicher Atmosphäre<br />

neue Kontakte geknüpft und alte<br />

aufgefrischt. Im Laufe des Abends<br />

informierte Christos Mincev über Angebote<br />

und Möglichkeiten des <strong>BDF</strong>-<br />

Sozialwerks.<br />

Am Samstagmorgen führte uns<br />

Bernd Friedrichsdorf, Leiter der Abteilung<br />

Waldbau bei den Schleswig-Holsteinischen<br />

Landesforsten AöR (SHLF),<br />

zusammen mit dem zuständigen Revierleiter,<br />

Torsten Bensemann, durch<br />

den Süderlügumer Wald. Hierbei ging<br />

es um Plenterung mit Weißtanne, Fichte<br />

und Buche, wobei die waldbauliche<br />

Behandlung der Weißtanne im Vordergrund<br />

stand. Herr Friedrichdorf erläuterte<br />

die Möglichkeiten im Nordwesten<br />

Schleswig-Holsteins die Weißtanne,<br />

aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit<br />

auch auf niederschlagsärmeren Standorten<br />

anbauen zu können. Die waldbauliche<br />

Behandlung der Weißtanne<br />

wurde anhand von 6 Waldbildern unterschiedlicher<br />

Altersstufen veranschaulicht.<br />

Nach einem Mittagessen aus dem<br />

Rucksack wurde das Programm an<br />

der Wattenmeerküste fortgesetzt. Der<br />

Revierleiter der Försterei Drelsdorf,<br />

Hans-Hermann Hein, führte die Gruppe<br />

durch das Watt zur Hallig Nordstrandischesmoor.<br />

Dieser Marsch war<br />

für Mensch und Hund gleichermaßen<br />

ein tolles Erlebnis. Nach einer Halligfahrt<br />

und einem Dokumentarfilm<br />

über Hochwasserereignisse ging die<br />

Weißtannenwirtschaft in Süderlügum<br />

Fahrt mit der Lore zurück aufs Festland.<br />

Nach einem entspannten Frühstück<br />

am Sonntag fuhren die Teilnehmer des<br />

Treffens wieder Richtung Süden. Als<br />

letzter Exkursionspunkt wurde das<br />

„Flotthofprojekt“ – eine 4-jährige Erstaufforstung<br />

von über 50 ha durch den Revierleiter<br />

Jörg Hanekopf vorgestellt.<br />

Das zweite <strong>BDF</strong>-Jugend Nordtreffen<br />

wurde vom <strong>BDF</strong>-Sozialwerk<br />

und den beiden <strong>BDF</strong>-Landesverbänden<br />

Niedersachsen und Schleswig-<br />

Holstein maßgeblich finanziell unterstützt.<br />

Hierfür möchte sich die <strong>BDF</strong>-<br />

Jugend recht herzlich bedanken.<br />

Ein weiterer Dank richtet sich an<br />

die Exkursionsleiter Bernd Friedrichdorf,<br />

Torsten Bensemann, Hans-Hermann<br />

Hein und Jörg Hanekopf. M<br />

Förster auf Abwegen – Wattwanderung zur Hallig Nordstrandischmoor<br />

Landesgeschäftsstelle<br />

Telefon (0 48 21) 68 42 92<br />

(01 51) 20 33 99 25<br />

Telefax (0 48 21) 68 42 66<br />

<strong>BDF</strong>aktuell 9•<strong>2013</strong> 39


aus den ländern<br />

Buchtipp: Das kulturelle Erbe …<br />

… in der nachhaltigen<br />

Waldbewirtschaftung<br />

Fast alle Wälder in Europa<br />

sind das Werk vieler<br />

Generationen, die allesamt<br />

ihre Spuren hinterlassen<br />

haben. Beispiele hierfür<br />

sind Grenzwälle, keltische<br />

Felder, Grabhügel, Sägegruben,<br />

Rodungen für Weideland<br />

oder Niederwaldbestände. Europaweit<br />

werden solche wertvollen<br />

Forstflächen und historische Objekte<br />

im Wald in der konventionellen<br />

Forstwirtschaft in Mitleidenschaft<br />

ge zogen, in der Regel ohne dass<br />

sich die Handelnden dessen bewusst<br />

sind. Die umfassende und<br />

systematische Untersuchung<br />

und Berücksichtigung<br />

des Kulturerbes<br />

in der Waldbewirtschaftung<br />

muss sich an vielen<br />

Orten erst noch durchsetzen<br />

und notwendi -<br />

ge Fachkenntnisse und<br />

Erfahrungen aufgebaut<br />

werden. Förster und Waldeigentümer<br />

sind sich zudem längst nicht<br />

immer der kulturhistorisch relevanten<br />

Elemente bewusst, die in ihren<br />

Wäldern zu finden sind. In den Niederlanden<br />

erfreut sich die Kulturgeschichte<br />

in der Forstwirtschaft seit<br />

einigen Jahren einer wachsenden<br />

Aufmerksamkeit. Mit diesem Leitfaden<br />

möchte die Stiftung Probos<br />

dazu beitragen, ihre Begeisterung<br />

zu diesem Thema und über einen<br />

Zeitraum von zehn Jahren gewonnen<br />

Erfahrungen auch im deutschsprachigen<br />

Raum zu vermitteln. (rh)<br />

Eine niederländische Perspektive<br />

V. Patrik Jansen, Mark van Benthem,<br />

Casper de Groot, Martijn<br />

Boosten, 96 Seiten, 78 farbige<br />

Abb., brosch., Taschenbuch; Preis<br />

12,00 € incl. Vsd., ISBN 978-90<br />

74277235, © 2012, Verlag: Stichting<br />

Probos, Postfach 253, 6700 AG<br />

Wageningen, Die Niederlande,<br />

+(31)317-466555, mail@probos.nl<br />

www.probos.nl<br />

Verband der <strong>Bund</strong>esforstbediensteten<br />

Führungswechsel bei der<br />

Deutschen <strong>Bund</strong>esstiftung Umwelt<br />

Ehrung<br />

langjähriger<br />

Mitglieder<br />

Wir freuen uns, wieder einen<br />

Forstmann für seine langjährige<br />

Mitgliedschaft ehren zu dürfen.<br />

Herr Forstdirektor Rainer Aumann<br />

aus Möser schenkt dem<br />

Verband bereits seit 25 Jahren<br />

sein Vertrauen. Der Vorstand des<br />

Verbandes der <strong>Bund</strong>esforstbediensteten<br />

beglückwünscht ihn<br />

zu seinem Jubiläum und bedankt<br />

sich bei ihm für seine Treue und<br />

Unterstützung. D. N.<br />

Neuer Generalsekretär der Deutschen<br />

<strong>Bund</strong>esstiftung Umwelt (DBU)<br />

wird Dr. Heinrich Bottermann (57). Er<br />

übernimmt die Führung der DBU zum<br />

01.10.<strong>2013</strong>. Dr. Bottermann studierte<br />

Veterinärmedizin in Gießen und wurde<br />

in Hannover promoviert. Nach mehreren<br />

Stationen in verschiedenen Gesundheitsbehörden<br />

in NRW, Bremen<br />

und beim <strong>Bund</strong> ist er seit 2007 Präsident<br />

des Landesamtes für Natur,<br />

Umwelt und Verbraucherschutz in<br />

Nordrhein-Westfalen. Nach einer mehrstündigen<br />

Personaldebatte entstand<br />

im Kuratorium der DBU eine Pattsituation<br />

zwischen Dr. Bottermann und<br />

Christine Hawighorst. Die Entscheidung<br />

führte schließlich der Kuratoriumsvorsitzende<br />

Hubert Weinzierl durch<br />

sein Votum herbei.<br />

Dr. Bottermann tritt die Nachfolge<br />

von Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde<br />

an, der Ende September in den Ruhestand<br />

tritt. Brickwedde war seit<br />

Gründung der größten Umweltstiftung<br />

Europas im Jahre 1991 Kuratoriumsvorsitzender.<br />

Der Kuratoriumsvorsitzende<br />

der DBU ist gleichzeitig<br />

der Geschäftsführer des Tochterunternehmens<br />

DBU Naturerbe gGmbH.<br />

Diese ist Eigentümerin von 62.000 ha<br />

Wald- und Naturflächen aus dem<br />

ehemaligen Besitz des <strong>Bund</strong>es. Die<br />

Betreuung dieser Flächen wird als<br />

Der neue Generalsekretär der DBU Dr. Heinrich<br />

Bottermann<br />

Dienstleistung von der Sparte <strong>Bund</strong>esforst<br />

wahrgenommen.<br />

Naturerbezentrum Rügen<br />

Mitte September wird sich Dr.<br />

Brickwedde von seinen <strong>Bund</strong>esforstleuten<br />

verabschieden. Aus diesem Anlaß<br />

wurde der traditionelle zweitägige<br />

40 <strong>BDF</strong>aktuell 9•<strong>2013</strong>


aus den ländern<br />

Informationsaustausch der „DBU-<strong>Bund</strong>esforstleute“<br />

vom Frühjahr in den<br />

Spätsommer verlegt. Der Informationsaustausch<br />

findet im Naturerbezentrum<br />

Rügen statt. Dies wurde in nur knapp<br />

einem Jahr Bauzeit im Bereich der<br />

DBU-Naturerbefläche Prora errichtet<br />

und nach Einweihung durch die <strong>Bund</strong>eskanzlerin<br />

schließlich am 15.06.<strong>2013</strong><br />

geöffnet. Ein 1250 m langer Baumwipfelpfad,<br />

der schließlich in eine 40 m<br />

hohe Aussichtsplattform mündet, ermöglicht<br />

vielfältige Einblicke in die<br />

Landschaft. Betreiber ist die „Erlebnis<br />

AKADEMIE AG“ aus Bad Kötzing. Sie<br />

beschäftigt am Standort Prora 30 feste<br />

Mitarbeiter. Die AKADEMIE betreibt<br />

auch den Baumwipfelpfad im Nationalparkzentrum<br />

Bayerischer Wald und<br />

mehrere Hochseilgärten in Deutschland<br />

und Tschechien. Weitere Informationen<br />

sind im Internet unter www.nezr.<br />

de zu finden. M U. D.<br />

Geschäftsstelle <strong>BDF</strong> <strong>Bund</strong>esforst<br />

info@bdf-bundesforst.de<br />

www.bdf-bundesforst.de<br />

Rettungspunkte-App<br />

Die Landesforstbetriebe und einzelne<br />

Tourismusvereine haben in unseren<br />

Wäldern mit den „Rettungstreffpunkten“<br />

eine Infrastruktur geschaffen,<br />

die schnelle Hilfe im Wald ermöglicht.<br />

Der Feuerwehr, der Polizei und<br />

Sanitätern sind die einzelnen Rettungstreffpunkte<br />

und die Anfahrtswege<br />

bekannt, sodass sie bei der Nennung<br />

eines Rettungspunktes schnell<br />

vor Ort sein können.<br />

Die Firma INTEND Geoinformatik<br />

GmbH hat am 12.07.<strong>2013</strong> im Google<br />

Play Store die App „Hilfe im Wald“<br />

veröffentlicht, die mit Smartphones<br />

unter dem Betriebssystem Android<br />

kostenfrei genutzt werden kann. Rettungspunkte<br />

für diese App haben zur<br />

Verfügung gestellt:<br />

Bayerisches Staatsministerium für Ernährung,<br />

Landwirtschaft und Forsten<br />

Bayerische Staatsforsten<br />

Niedersächsische Landesforsten<br />

SaarForst Landesbetrieb<br />

Sauerland-Tourismus e.V.<br />

Schleswig-Holsteinische Landesforsten<br />

Die App wird laufend erweitert<br />

und aktualisiert. Im Unglücksfall hilft<br />

die App mit folgenden Funktionen:<br />

Bei Verortung des Smartphone<br />

durch Satellitenempfang (GPS):<br />

Grafische Darstellung der eigenen<br />

Position in Bezug zu den umliegenden<br />

Rettungspunkten<br />

Anzeige der aktuellen Koordinaten<br />

der eigenen Position<br />

Bezeichnung, Entfernung und Richtungsanzeige<br />

zum ausgewählten<br />

Rettungspunkt<br />

Bei Netzempfang des Smartphone<br />

(GSM):<br />

Darstellung von topografischem<br />

Kartenmaterial und Luftbild<br />

Anruf bei den Rettungskräften mit<br />

Voreinstellung (112)<br />

Die Rettungspunktedaten der<br />

App sind Eigentum der Datenlieferanten,<br />

der Anwender erhält das<br />

nicht ausschließliche und nicht übertragbare<br />

Nutzungsrecht an diesen<br />

Daten. M<br />

INTEND Geoinformatik GmbH<br />

Buchtipp: Archäologie im Wald<br />

Erkennen und Schützen von Bodendenkmälern<br />

v. Klaus Sippel, Landesamt für Denkmalpflege in Hessen und Ulrich Stihl Forstdirektor a. D.<br />

Herausgeber Landesbetrieb HESSEN FORST, 2. Aktualisierte Auflage, Kassel 2006<br />

Bezug: http://www.hessen-forst.de/service/broschueren.htm (rh)<br />

<strong>BDF</strong>aktuell 9•<strong>2013</strong> 41


Personelles Freud und LeiD<br />

Wir gratulieren und wünschen allen beste Gesundheit, Motivation und Freude<br />

Bild des Monats September<br />

89 Jahre: Hermann Bode, Oberrot<br />

(25.9.)<br />

97 Jahre: Fritz Mayer, Recklinghausen<br />

(26.9.)<br />

77 Jahre: Christoph Boos, Biedenkopf<br />

(8.9.)<br />

88 Jahre: Heinz Hahn, Hünstetten (7.9.)<br />

Ein Naturdenkmal Eichen-Solitär am Waldesrand zieht die Blicke auf sich.<br />

Mit einem BHD-Umfang von 490 cm ein imposanter Hingucker.<br />

Baden-Württemberg<br />

65 Jahre: Jörg Schill, Niederstetten<br />

(8.9.); Stephan Verhoff, Freiburg i. Brsg.<br />

(8.9.); Gert Wittlinger, Pfalzgrafenweiler<br />

(11.9.); Ursula Schmidt, Dettenhausen<br />

(27.9.)<br />

76 Jahre: Hans Forster, Mühlingen (6.9.);<br />

Dr. Helmut Brandl, Freiburg (28.9.)<br />

78 Jahre: Friedrich Stotz, Bad-Wildbad<br />

(15.9.)<br />

79 Jahre: Rolf Kemm, Graben-Neudorf<br />

(7.9.)<br />

81 Jahre: Oskar Diringer, Villingen-<br />

Schwenningen (30.9.)<br />

84 Jahre: Wilhelm Moll, Gaildorf (1.9.);<br />

Günter Fischer, Gundelfingen (5.9.); Walter<br />

Fritz, Forbach (19.9.); Frobin Weiger,<br />

Dettenhausen (30.9.)<br />

85 Jahre: Roland Weber, Ettlingen (23.9.)<br />

86 Jahre: Bertold Schmidt, Freiburg<br />

(2.9.)<br />

87 Jahre: Thomas Heidegger, Titisee-<br />

Neustadt (20.9.)<br />

88 Jahre: Julius Kistenfeger, Ehingen-<br />

Kirchen (2.9.); Wilhelm Klein, Ebersbach<br />

(11.9.)<br />

Bayern<br />

70 Jahre: Axel-Roland Röhrig, Hasselberg<br />

(12.9.); Horst Müller, Unterhaindlfing<br />

(28.<strong>09</strong>.)<br />

75 Jahre: Max Stuber, Waldkraiburg<br />

(22.9.)<br />

82 Jahre: Ralf Mentzel, Gunzenhausen<br />

(10.9.)<br />

83 Jahre: Edmund Bauer, Regensburg<br />

(28.9.)<br />

84 Jahre: Walter Hartmann, Reit i. Winkl<br />

(18.9.)<br />

85 Jahre: Andreas Reichel, Augsburg<br />

(8.9.); Michael Stockhammer, Weißenhorn<br />

(23.9.)<br />

86 Jahre: Karlheinz Oppelt, Schnelldorf<br />

(19.9.)<br />

87 Jahre: Emil Schiesser, Auerbach<br />

(18.9.)<br />

88 Jahre: Leonhard Schmidt, Ansbach<br />

(2.9.)<br />

90 Jahre: Ernst Nowak, Hersbruck (2.9.);<br />

Johann Prockl, Waldsassen (15.9.)<br />

92 Jahre: Hans Batz, Benediktbeuern<br />

(12.9.)<br />

brandenburg<br />

65 Jahre: Uwe Sprotte, Altlandsberg OT<br />

Wilkendorf (7.9.)<br />

70 Jahre: Richard Rietz, Müncheberg<br />

(28.9.), Thomas Schnieblich, Bernau<br />

(28.9.); Rolf Gleichmann, Zernikow (29.9.)<br />

81 Jahre: Dieter Hobohm, Schönwalde<br />

(12.9.); Franz Jurisch, Annaburg (30.9.)<br />

83 Jahre: Dietmar Schmidt, Molchow<br />

(5.9.); Günter Petzoldt, Friedrichsdorf<br />

(21.9.)<br />

85 Jahre: Johannes Happe, Zossen OT<br />

Kallinchen (18.9.)<br />

Hessen<br />

73 Jahre: Hans-Christian Holm, Baunatal<br />

(20.9.)<br />

75 Jahre: Walter Corell, Grünberg (6.9.)<br />

76 Jahre: Günter Grotewold,<br />

Hann. Münden (21.9.)<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

82 Jahre: Eduard Gorynia, Neustrelitz<br />

(15.9.)<br />

85 Jahre: Gerhard Nagel, Groß Wüstenfelde<br />

(18.9.)<br />

Niedersachsen<br />

65 Jahre: Peter Halm, Friesoythe (19.9.)<br />

70 Jahre: Günter Feller, Hardegsen<br />

(14.9.); Hartwig Bohlken (23.9.); Jörg<br />

Jahrmärker (29.9.); Heiko Becker (30.9.).<br />

71 Jahre: Jochen Gese, Calberlah (30.9.)<br />

72 Jahre: Henning Böger, Stadthagen<br />

(5.9.); Jürgen-Friedrich Petersen, Stoetze<br />

(9.9.); Gunter Freytag, Oldenburg (14.9.);<br />

Klaus Haake, Handeloh (18.9.); Jürgen<br />

Seckelmann, Holzminden (19.9.)<br />

73 Jahre: Wolfgang Steinborn, Schneverdingen<br />

(3.9.); Ralf Sübert, Beverstedt<br />

(26.9.)<br />

75 Jahre: August Wibbelt, Rotenburg/<br />

Wümme (11.9.)<br />

83 Jahre: Waldemar Pischon, Auetal<br />

(20.9.)<br />

85 Jahre: Eberhard von Lewinski, Bad<br />

Lauterberg (25.9.)<br />

86 Jahre: Hermann Prüser, Wietzendorf<br />

(29.9.)<br />

87 Jahre: Prof. Dr. Friedrich Matthies,<br />

Braunschweig (15.9.)<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

65 Jahre: Werner Westphal (8.9.)<br />

66 Jahre: Dolores Baumgarth-Meyer<br />

(3.8.); Horst Dürholt (5.9.); Erhard Schulz<br />

(9.9.)<br />

67 Jahre: Josef Böhling (22.9.); Günter<br />

Kathol (28.9.)<br />

68 Jahre: Bruno Wiemers (16.9.)<br />

70 Jahre: Burkhard Schulte-Hötte (3.8.);<br />

Hermann Gottschalk (26.8.)<br />

71 Jahre: Herbert Söchtig (20.9.); Klaus<br />

Hogrebe (28.9.)<br />

72 Jahre: Dieter Tomczak (7.9.)<br />

73 Jahre: Helmut Ahlemeyer (9.8.);<br />

Klaus-Peter Oldenburg (30.8.); Klaus<br />

Füser (26.9.)<br />

42 <strong>BDF</strong>aktuell 9•<strong>2013</strong>


Personelles Freud und Leid<br />

74 Jahre: Rüdiger Frank (16.8.)<br />

75 Jahre: Heinz Langer (12.9.)<br />

77 Jahre: Hubertus Meschede (25.9.)<br />

79 Jahre: Hubert Koch (25.9.)<br />

81 Jahre: Theodor Wolf (27.8.)<br />

83 Jahre: Hans Kinast (3.8.)<br />

84 Jahre: Albrecht Schöllchen (4.9.)<br />

86 Jahre: Helmut van Essen (21.8.);<br />

Eberhard Kuhmichel (27.9.)<br />

87 Jahre: Reinhard Adams (22.8.); Karl-<br />

Heinz Günther (25.9.)<br />

88 Jahre: Karl-Heinz Kaup (15.8.); Harri<br />

Gerhardt (23.8.)<br />

89 Jahre: Helmut Schmidt (2.9.)<br />

91 Jahre: Helmut Holzapfel (20.8.)<br />

Rheinland-Pfalz<br />

65 Jahre: Franz Zwick, Leimen (17.9.)<br />

70 Jahre: Wolfgang Ehlen, Mertesdorf<br />

(20.9.)<br />

81 Jahre: Heinz Haag, Stelzenberg<br />

(25.9.)<br />

85 Jahre: Bruno Klein, Eppenbrunn<br />

(19.9.)<br />

86 Jahre: Manfred Fricker, Bernkastel-<br />

Kues (9.9.)<br />

88 Jahre: Rudolf Altenhofen, Arzbach<br />

(22.9.)<br />

91 Jahre: Wilhelm Ellscheid, Wittlich<br />

(5.9.)<br />

Saarland<br />

69 Jahre: Elmar Wolf, Merzig (19.8.)<br />

Sachsen<br />

66 Jahre: Manfred Ebenhöh, Schnarrtanne<br />

(19.9.)<br />

67 Jahre: Martin Doberenz, Chemnitz<br />

(19.9.)<br />

71 Jahre: Hans-Joachim Schönbach,<br />

Brauna (21.9.)<br />

74 Jahre: Fritz Nowusch, Trebendorf (19.9.)<br />

75 Jahre: Gertraude Trensch, Spree<br />

(20.9.)<br />

80 Jahre: Karl Thill, Oberfrauendorf (29.9.);<br />

Helmut Striegler, Wermsdorf (03.<strong>09</strong>.)<br />

83 Jahre: Eberhard Ulbricht, Weißwasser<br />

(26.9.)<br />

Sachsen-Anhalt<br />

77 Jahre: Klaus Kubelka, Kümmernitz<br />

(22.9.)<br />

80 Jahre: Hans-Jochen Steinicke, Ziegelroda<br />

(10.9.)<br />

81 Jahre: Egon Kühnemann, Wippra<br />

(8.9.); Wolfgang Rack, Rothenschirmbach<br />

(19.9.)<br />

85 Jahre: Dr. Günter Pietschmann, Nedlitz<br />

(27.9.)<br />

Schleswig-Holstein<br />

72 Jahre: Gerd Kirschner, Handewitt<br />

(24.9.)<br />

81 Jahre: Helmut Börngen, Griesensdorf<br />

(7.9.); Dr. Gerhard Riehl, Mölln (14.9.)<br />

82 Jahre: Horst-Ekkehart Höhne, Hohwacht<br />

(14.9.)<br />

86 Jahre: Hans Paulsen, Elmenhorst<br />

(18.9.)<br />

Wir gedenken<br />

unserer Verstorbenen<br />

Leopold Baumann, Oppenau-Ibach, 85 Jahre<br />

(Mai <strong>2013</strong>)<br />

Alois Kreutz, Radolfzell, 87 Jahre (Juni <strong>2013</strong>)<br />

Hans-Dieter Mangold, Gerstetten-Dettingen,<br />

65 Jahre (Juni <strong>2013</strong>)<br />

Thomas Heidegger, Titisee-Neustadt, 86 Jahre<br />

(Juni <strong>2013</strong>)<br />

Hans Beck, Gunzenhausen, 82 Jahre (01-<strong>2013</strong>)<br />

Ludwig Gieck, Tambach, 86 Jahre (06-<strong>2013</strong>)<br />

Paul Seitz, Ruhmannsfelden, 88 Jahre (06-<strong>2013</strong>)<br />

Alfred Sussbauer, Nürnberg, 98 Jahre (07-<strong>2013</strong>)<br />

Franz Stanzel, Euerdorf, 87 Jahre (07-<strong>2013</strong>)<br />

Wolfgang Liebrecht, Buckow, 83 Jahre (10.5.<strong>2013</strong>)<br />

Eugen Menke, Osnabrück, 87 Jahre (15.6.<strong>2013</strong>)<br />

Hartmut Schulz, Lemgow/Schweskau, 57 Jahre<br />

(24.6.<strong>2013</strong>)<br />

Wilhelm Rode, Bispingen, 87 Jahre (30.6.<strong>2013</strong>)<br />

Arnulf Burkhart, Fischbach, 88 Jahre (24.7.<strong>2013</strong>)<br />

verband der<br />

bundesforstbediensteten<br />

70 Jahre: Günther Dierks, Weisen (26.9.)<br />

84 Jahre: Preuße, Karl-Ernst, Binz<br />

(10.9.); Dr. Schwenke, Karl Theodor,<br />

Bonn (26.9.)<br />

88 Jahre: Eberhard Springstubbe,<br />

Sandkrug (25.9.)<br />

89Jahre: Wolfgang Ahrend, Fallingbostel<br />

(24.9.); Hermann Hillenkötter,<br />

Munster (14.9.)<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Bund</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Forstleute</strong> (<strong>BDF</strong>), Geschäftsstelle,<br />

Friedrichstraße 169/170, 10117 Berlin,<br />

Telefon (030) 4081-6700, Telefax (030) 40 81-67 10,<br />

Info@bdf-online.de – Fachgewerkschaft<br />

für Forstbeamte und -beschäftigte<br />

im dbb beamtenbund und tarifunion<br />

Verantwortlicher Chefredakteur:<br />

Armin Ristau, Silberborner Straße 1, 37586 Dassel,<br />

Telefon (05564) 91124 (p), Telefax (055 64) 911 23 (p),<br />

bdf.aktuell@ t-online.de<br />

Gesamtherstellung und Vertrieb:<br />

Gebr. Wilke GmbH, Hamm<br />

ISSN-Nr.: <strong>09</strong>45-6538<br />

Bestellanschrift, Anzeigen:<br />

Gebr. Wilke GmbH, Oberallener Weg 1, 59069 Hamm,<br />

Telefon (0 23 85) 4 62 90-0, Telefax (0 23 85) 4 62 90-90<br />

info@wilke-gmbh.de<br />

Anzeigentarif:<br />

Nr. 37 vom 1. Februar 2011<br />

Bezugsbedingungen:<br />

<strong>BDF</strong> AKTUELL erscheint monatlich. Bezugspreis monatlich<br />

2,95 E zuzüglich Porto + Verpackung, für <strong>BDF</strong>-Mitglieder<br />

im Beitrag eingeschlossen.<br />

Erscheinungsweise: zum 5. jedes Monats.<br />

Redaktionsschluss:<br />

Am 7. des Vormonats bei der Redaktion. Bestellungen<br />

sind an den Verlag zu richten. Alle den Text angehenden<br />

Zuschriften sind an die Redaktion und <strong>BDF</strong>-Pressestelle,<br />

Silberborner Straße 1, 37586 Dassel, zu richten. Die mit<br />

Namen oder Anfangsbuchstaben versehenen Artikel<br />

geben nicht unbedingt die Meinung des <strong>BDF</strong> wieder. Für<br />

unverlangt eingesandte Manuskripte keine Gewähr. Aus<br />

Platzgründen behält sich die Redaktion Kürzungen von<br />

Beiträgen vor. Bei Nichtbelieferung ohne Verschulden des<br />

Verlages, bei Streik oder in Fällen höherer Gewalt kein<br />

Entschädigungsanspruch.<br />

Bildnachweise:<br />

Mantau (S. 3), Röhle (S. 4), Dr. Neff (S. 6), <strong>Bund</strong>esforst<br />

(S. 8–10), BfN (S. 10), PEFC (S. 13), Jens Düring (S. 14),<br />

Rainer Sturm, pixelio.de (S. 16), André Jander (S. 26),<br />

Stefan Grußdorf (S. 31), Robert Jansen (S. 32), Bernhard<br />

Dierdorf (S. 33), Stefan Heinzel (S. 36), Armin Ristau (S. 42)<br />

Das Kennwort für den geschützten Internetzugang lautet im September: katze<br />

<strong>BDF</strong>aktuell 9•<strong>2013</strong> 43


100 % Anwuchserfolg mit dem Pein Pot.<br />

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