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Rote Liste der gefährdeten Farn- und Blütenpflanzen der ... - Info Flora

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2 Der IUCN-Standard für <strong>Rote</strong> <strong>Liste</strong>n<br />

2.1 Prinzipien<br />

Seit 1963 erstellt die IUCN <strong>Rote</strong> <strong>Liste</strong>n weltweit gefährdeter Tier- <strong>und</strong> Pflanzenarten.<br />

Die eher subjektiv formulierten Kriterien wurden 1994 durch ein neues, objektiveres<br />

System abgelöst. Die Revision <strong>der</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Liste</strong>-Kategorien hatte zum Ziel, ein System zu<br />

schaffen, das von verschiedenen Personen in konsistenter Weise angewendet werden<br />

kann. Gleichzeitig sollten mittels klarer Richtlinien die Objektivität <strong>der</strong> Einstufung<br />

<strong>und</strong> auch die Vergleichbarkeit verschiedener <strong>Rote</strong>r <strong>Liste</strong>n verbessert werden.<br />

Verschiedene Gr<strong>und</strong>sätze sind für das Verständnis <strong>der</strong> IUCN-<strong>Liste</strong>n wichtig. <strong>Rote</strong> <strong>Liste</strong>n<br />

beurteilen die Aussterbewahrscheinlichkeit einer Art bzw. allgemeiner eines Taxons<br />

innerhalb eines festgelegten Zeitraumes. Bezogen auf ein Land bedeutet dies die Wahrscheinlichkeit,<br />

dass eine Art aus dem Land verschwindet. Dies ist nicht gleichzusetzen<br />

mit <strong>der</strong> Prioritätenbildung im Artenschutz, die auch an<strong>der</strong>e Faktoren berücksichtigt,<br />

z. B. die Verantwortung, die ein Land für die Erhaltung einer bestimmten Art trägt. In<br />

<strong>der</strong> vorliegenden <strong>Rote</strong>n <strong>Liste</strong> wurden als Hilfe bei <strong>der</strong> Prioritätensetzung weitere <strong>Info</strong>rmationen<br />

wie Schutzstatus o<strong>der</strong> Herkunft integriert.<br />

<strong>Rote</strong> <strong>Liste</strong>n können auf je<strong>der</strong> taxonomischen Stufe angesetzt werden. Meist werden<br />

Arten beurteilt, wobei diese nur innerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebiets berücksichtigt<br />

werden. Populationen, die auf Verwil<strong>der</strong>ungen o<strong>der</strong> Ansiedlungen zurückgehen,<br />

werden also nicht eingestuft [in <strong>der</strong> vorliegenden <strong>Liste</strong> wurde von dieser Vorgabe<br />

z. T. abgewichen, die gebietsfremden Vorkommen in <strong>der</strong> Gesamtliste aber gekennzeichnet;<br />

vgl. Kap. 3.2.2]. Prinzipiell werden alle Arten eingestuft, aber die nicht gefährdeten<br />

Arten (LC least concern – nicht gefährdet) werden oft nicht dargestellt. Die Einstufung<br />

basiert auf quantitativen Kriterien. Wenn quantitative Daten fehlen, kann auch auf<br />

Expertenmeinungen zurückgegriffen werden.<br />

Kriterien zur Einstufung<br />

Abweichungen<br />

Die Kriterien zur Einstufung <strong>der</strong> Arten basieren auf einer Kombination von Faktoren,<br />

welche die Aussterbewahrscheinlichkeit massgeblich bestimmen. Es sind dies in erster<br />

Linie die Populationsgrösse <strong>und</strong> die Bestandsverän<strong>der</strong>ung. Je kleiner die Population<br />

<strong>und</strong> je rascher <strong>der</strong> Bestand zurückgeht, um so höher ist die Gefährdungsstufe. Weitere<br />

Faktoren beeinflussen die Wahrscheinlichkeit, dass eine Art ausstirbt o<strong>der</strong> aus einem<br />

bestimmten Raum verschwindet, so die Grösse des Verbreitungsgebietes, die räumliche<br />

Populationsstruktur (starke Fragmentierung bzw. räumliche Isolation von Vorkommen,<br />

Konzentration auf wenige Gebiete) sowie die Grösse <strong>und</strong> Qualität des<br />

Lebensraums. Die wichtigsten Parameter für die Einstufung sind deshalb die Bestandsgrösse<br />

<strong>und</strong> ihre Verän<strong>der</strong>ung im zu beurteilenden Zeitraum, die Grösse <strong>und</strong> Verän<strong>der</strong>ung<br />

des Verbreitungsgebiets sowie die räumliche Populationsstruktur.<br />

Auf Gr<strong>und</strong> <strong>der</strong> weltweit gesammelten Erfahrungen mit <strong>der</strong> Einstufung wurden die<br />

Kriterien von 1994 nochmals revidiert. Die vorliegende <strong>Liste</strong> wurde nach <strong>der</strong> während<br />

2000 gültigen Version erarbeitet, die 2001 abschliessend vorgenommenen Verän<strong>der</strong>ungen<br />

konnten nicht mehr berücksichtigt werden, da die Arbeiten zu weit fortgeschritten<br />

waren. Nachfolgend dargestellt ist die aktuellste Version 3.1 von 2001,<br />

bestehende Unterschiede zur angewendeten Version sind vermerkt.<br />

2 Der IUCN-Standard für <strong>Rote</strong> <strong>Liste</strong>n 15

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