IOEW SR 075 Ökonomische Alternativen zum Ausbau E..., Seiten 1 ...
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pazitätsauslastung der neuen, unter zentraler Regie meist westdeutscher Konzerne<br />
stehenden vergrößerten Weiterverarbeitungsbetriebe in der Situation, sich auf den<br />
übersättigten Märkten durchsetzen zu müssen. Letztlich können allerdings nur die<br />
Anbieter erfolgreich werden, die sich mit ihrer Produktion strategische Wettbewerbsvorteile<br />
sichern. Solche Vorteile bestehen in hoher Qualität und gesundheitlicher<br />
Unbedenklichkeit der Lebensmittel und dies auch bei Angebot großer einheitlicher<br />
Partien, wie sie die großen landwirtschaftlichen Betriebe produzieren. Für die<br />
Anbieter von Fleisch und Milchprodukte bedeutet das, Qualität durch definierte Produktionstechniken<br />
und organisatorische Maßnahmen gezielt zu erzeugen. Die Gewährleistung<br />
hoher Prozeßqualität setzt den vertikalen Verbund von den Erzeugern<br />
bis <strong>zum</strong> Vermarkter und Handel voraus.<br />
2.3.5 Situation des ökologischen Landbaus in der Untersuchungsregion<br />
Die Umweltvorteile des ökologischen Landbaus sind zwar deutlich, aber sein Anteil<br />
an der Landwirtschaft in Deutschland ist noch sehr gering, obwohl in den letzten<br />
Jahren ein deutliches Wachstum zu verzeichnen war. Abhängig von den zugrunde<br />
gelegten Kriterien werden 0,7% (Mitgliedsbetriebe der AGÖL 73 ) bis 1,5%<br />
(Anbaumethoden entsprechend der EG-VO 2092/91 über den ökologischen Landbau)<br />
der landwirtschaftlichen Fläche ökologisch bewirtschaftet. Im Rahmen der Datenrecherche<br />
wurden die einzelnen Anbauverbände der AGÖL angeschrieben und<br />
um Informationen zu folgenden Fragestellungen gebeten:<br />
• Anzahl, Größe und Art (Betriebsform) der in den jeweiligen Anbauverbänden organisierten<br />
landwirtschaftlichen Betriebe in den Elbanrainerkreisen des betreffenden<br />
Bundeslandes,<br />
• Informationen über eventuell existierende regionale Vermarktungs- und Weiterverarbeitungsstrukturen.<br />
• Das Datenmaterial ist aus mehreren Gründen lückenhaft bzw. gibt nicht immer<br />
den derzeitigen und mit anderen Bundesländern vergleichbaren Stand wieder:<br />
• In offiziellen Berichten (z. B. Bundesagrarberichte, Landesagrarberichte) sind nur<br />
unzureichende Daten <strong>zum</strong> ökologischen Landbau zu finden. 74<br />
• Der Rücklauf der Anfragen war recht gering, was sicherlich damit zusammenhängt,<br />
daß sich die Recherche immer direkt auf die Elbanrainerkreise des Untersuchungsgebietes<br />
beschränkten und dort nicht immer Betriebe mit ökologischem<br />
Landbau vertreten waren. Außerdem wird die Verwaltung der Verbandsgeschäfte<br />
auf regionaler/ kommunaler Ebene oft in ehrenmatlicher Tätigkeit neben der eigenen<br />
Hofbewirtschaftung durchgeführt, so daß Anfragen auch aus personellen<br />
Engpässen oft nicht beantwortet werden können. Trotzdem müßte bei einer<br />
nachfolgenden Recherche an dieser Stelle noch einmal verstärkt bei den einzelnen<br />
Anbauverbänden nachgefragt werden.<br />
73 ArbeitsGemeinschaft Ökologischer Landbau (Mitgliedsverbände: demeter, Bioland, Biokreis e.V., Naturland, ANOG, ECO<br />
VIN, Gäa, ökosiegel)<br />
74 Der Agrarbericht der Bundesregierung umfaßt nur Flächen von Betrieben, welche Mitglieder in der Arbeitsgemeinschaft<br />
Ökologischer Landbau (AGÖL) sind. Die Zahl der ökologisch wirtschaftenden Betriebe ohne AGÖL-Mitgliedschaft, welche<br />
erheblich angewachsen sind, werden nicht mit erfaßt. Aus mehreren Gründen wird somit der Umfang des ökologischen<br />
Landbaus im Bericht der Bundesregierung unterbewertet. Gleichzeitig erfolgt keine Ausweisung der Zahl der Betriebe, welche<br />
bereits die Anerkennung als Ökolandbaubetrieb haben und denen, die sich in der Umstellungsphase befinden. Die<br />
grundsätzlich unterschiedlichen Einkommensverhältnisse aufgrund verschiedener Abschreibungsverluste kommen nicht<br />
<strong>zum</strong> Tragen, (s. hierzu: Uli Zerger (1994): Ökologischer Landbau im Agrarbericht der Bundesregierung; Anmerkungen, Kritik<br />
und Anregungen; in: Agrarbündnis e.V: .Landwirtschaft 1994 - Der kritische Agrarbericht (S. 209-213))