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IOEW SR 075 Ökonomische Alternativen zum Ausbau E..., Seiten 1 ...

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170<br />

gerechten Landwirtschaft im Großschutzgebiet Elbtalaue ist die Möglichkeit der<br />

Qualitätsproduktion gegeben, die die Voraussetzung für gezielte regionale Verarbeitung<br />

und Vermarktung ist. Zur Förderung des Absatzes regionaler Qualitätsprodukte<br />

aus ökologischem Landbau bieten sich folgende Maßnahmen an:<br />

Gründung einer Erzeugergemeinschaft für "Qualitätsfleisch aus dem Elbetal"<br />

Die unter extensiven und artgerechten Bedingungen gehaltenen Rinder lassen sich<br />

nur zu einem höheren Preis vermarkten, wenn <strong>zum</strong> einen eine hohe Qualität<br />

(geringer Fettgehalt, Zartheit, geringer Bratenverlust) gewährleistet ist und <strong>zum</strong> anderen<br />

diese Qualität für den Verbraucher durch Kennzeichnung und Marketing erkennbar<br />

ist. Gegenüber der Fleischgüte haben die Haltungsbedingungen bisher kein<br />

so hohes Gewicht bei der Kaufentscheidung. Krankheitsprobleme (BSE, Schweinepest,<br />

etc.) und Skandale (unwürdige Tiertransporte), die hauptsächlich durch Massentierhaltung<br />

und entsprechende Fütterungs- und Verarbeitungsbedingungen verursacht<br />

werden, lassen aber die Sensibilität der Bevölkerung für artgerechte Tierhaltung<br />

steigen.<br />

Eine regionale Erzeugergemeinschafte mit einem Markenzeichen für Qalitätsfleisch<br />

aus artgerechter Tierhaltung 96 ist für die Vermarktung ein gutes Instrument. Der finanzielle<br />

und organisatorische Aufwand ist so eher zu leisten als bei einzelbetrieblichen<br />

Aktivitäten. In den landwirtschaftlichen Betriebsablauf lassen sich Anforderungen<br />

der Kundenlnnen oft schwer integrieren. Erzeugergemeinschaften können ein<br />

vielfältiges und über das Jahr konstantes Angebot gewährleisten. Damit sind sie<br />

auch für Großabnehmer, wie Großküchen, Gastronomie und Lebensmittelhandel<br />

interessanter, als für Einzelbetriebe, da sie regelmäßig beliefert werden wollen.<br />

Gleichzeitig kann eine Erzeugergemeinschaft eine stärkere Verhandlungsposition<br />

aufbauen, als dies bei einzelbetrieblicher Vermarktung möglich wäre. Gleiches gilt<br />

für das Verhältnis zu Verarbeitungsbetrieben.<br />

Direktvermarktung ab Hof<br />

Die Direktvermarktung von Obst und Gemüse ab Hof ist für viele Betriebe des ökologischen<br />

Landbaus ein lohnendes Standbein. Ein Fleisch- und Wurstangebot kann<br />

das Angebot abrunden. Untersuchungen zeigen, daß viele Kunden des Naturkosthandels<br />

und von Hofläden zwar wenig Fleisch konsumieren, allerdings wäre für ein<br />

qualitativ hochwertiges Fleischangebot aus artgerechter Tierhaltung eine Nachfrage<br />

durchaus vorhanden. Günstige Bedingungen für eine Direktvermarktung haben<br />

stadtnahe Höfe, so daß in der bevölkerungsarmen Elberegion hier nur einige Höfe<br />

eine Nische finden können. Aufgrund der Hygienevorschriften für den Fleischverkauf<br />

ist ein Kundenlnnenstamm von Vorteil, der eigene Vorratsmöglichkeiten hat und<br />

größere Partien (1/8, 1/4, 1/2) in zerlegtem Zustand abnimmt.<br />

Zusammenarbeit mit Metzgereien oder Schlachthöfen in der Region<br />

Der direkte Verkauf von Schlachtvieh an Metzgereien bringt im allgemeinen höhere<br />

Erlöse als der Verkauf an Schlachthöfe, da hier ein Handelsschritt ausgelassen wird.<br />

Für Qualitätsfleisch können Metzgereien einen höheren Preis erzielen, besonders<br />

96 Beispiele für entsprechende Markenzeichen sind Neuland (mit einem eigenem Netz von Metzgereien) und die Erzeugergemeinschaft<br />

Eichhof aus Osnabrück (deren Mastbedingungen allerdings nur teilweise extensiven oder ökologischen Kriterien<br />

entsprechen)

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