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26 Tag&Nacht<br />

CON-<br />

CURSO<br />

<br />

AUGSBURGS<br />

<br />

Geistreiche Blicke auf eine verkannte Stadt<br />

von Professor Dr. August Spätzle<br />

tapas<br />

SPRACHKLUB<br />

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UNTER<br />

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dRUCK<br />

>> Was wäre Kunst eigentlich ohne Provokation?<br />

Diese Frage habe ich bei meinem letzten<br />

sehr gut besuchten Vortrag über Kunst und Rebellion<br />

nebenbei gestellt. Die Antwort war, hm, unterschiedlich.<br />

Der eine Teil des Publikums meinte: Kunst ist<br />

Kunst, Provokation muss gar nicht unbedingt sein.<br />

Der andere Teil meinte: Ohne Provokation ist Kunst<br />

nur eine Art Opium fürs Bildungsbürgervolk. Beide<br />

Seiten hatten wohl recht, und als gewiefter Referent<br />

weiß man ja ohnehin, dass man es sich mit keinem<br />

Teil der Zuhörer verscherzen soll. Deswegen sagte ich<br />

einfach: Jaa, das ist ein<br />

Ansatz, den man diskutieren<br />

kann. Ich war in<br />

Gedanken ehrlich gesagt<br />

schon beim Buffet.<br />

Woran man sieht, dass<br />

man ernste Themen im<br />

Angesicht guten Essens<br />

und/oder schöner Damen<br />

einfach nicht konzentriert<br />

und sinnvoll<br />

besprechen kann.<br />

Nach meinem Vortrag<br />

fuhr ich auf dem<br />

Rad, nicht im Taxi, wie<br />

es sich eigentlich gehören<br />

würde, aber die<br />

Veranstalter waren beschämend<br />

knausrig, ich fuhr also mit dem Rad nach<br />

Hause und was sah ich? Eine mögliche Antwort. Auf<br />

einer Plakatwand. Zu sehen: Das Logo eines bekannten<br />

Privatsenders, gemalt von (politisch korrekt)<br />

Kindern aller Hautfarben, die den Betrachter fröhlich<br />

anstrahlten. Darunter stand Wir helfen Kindern. Als<br />

Antwort darauf, wiederum von den Kindern gemalt:<br />

Danke. Dieses Plakat wäre, für sich genommen, schon<br />

ein hinreichendes Beispiel für manipulative Selbstbeweihräucherung<br />

abgeben. Aber ein unbekannter Provokateur<br />

(nein, nicht ich!) tat mehr als sich im Stillen<br />

die Wahrheit zu denken, er griff zur Sprühdose und<br />

ergänzte das Eigenlob des Senders mit den oben zu<br />

sehenden Worten.<br />

Was sehen wir hier? Wir sehen verlogene Kunst<br />

(das ursprüngliche Plakat) und den kreativen Aufstand<br />

dagegen. Das zeigt zweierlei. Kunst, und gut<br />

gemachte Werbung ist Kunst, ist für sich genommen<br />

noch nichts Gutes. Und es zeigt, dass intelligenter<br />

Widerstand dagegen möglich ist.<br />

Natürlich würden die RTL-Macher dagegen einwenden,<br />

dass sie ja tatsächlich Kindern helfen und dass<br />

das manipulative Kindchenschema ja auch von Firmen<br />

genutzt wird, die damit nur ihren eigenen Profit steigern<br />

wollen, statt, wie sie, Almosen zu verteilen. Diese<br />

Rechtfertigung könnte man bei einer normalen Firma<br />

halbwegs durchgehen lassen. Normal will heißen:<br />

Eine Firma, die ihr Geld nicht damit verdient, dass sie<br />

die Würde des Menschen systematisch verletzt, indem<br />

diese bloßgestellt werden und sich mit einem humanitären<br />

Feigenblatt als Menschenfreund darstellt.<br />

RTL ist demnach bekanntlich keine normale Firma.<br />

Die Entblößung der menschenverachtenden Entblößer<br />

quasi. Man könnte auch fragen: Wird bei solcher Heuchelei<br />

Widerstand zur (kreativen) Pflicht?<br />

Nun, Pflicht ist vielleicht ein zu strenges Wort.<br />

Wenn man das zu Ende denkt, müssten die Menschen<br />

ja zu Tausenden mit Sprühdosen durch durch Stadt<br />

ziehen und unzählige Plakate, Slogans, Schaufenster<br />

und Firmenschilder mit Widerworten besprühen....<br />

aber, wieso eigentlich nicht?

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