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15. Ausgabe deutsch - Eco World Styria

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WORLD MAGAZINE 7<br />

ENERGIETECHNIK<br />

Neue EU Klimaziele<br />

bis 2030<br />

Die EU-Kommission plant in ihren Richtlinien und Programmen lange im Voraus<br />

auch in punkto Klimaschutz. Bis Ende 2013 will die Kommission nun neue<br />

Energie- und Klimaziele für das Jahr 2030 vorschlagen. Auch 2050 ist bereits<br />

im Visier.<br />

„Für Energieinvestitionen war 2020 gestern, und<br />

2030 ist morgen.“ So formulierte EU-Energiekommissar<br />

Günther Oettinger die Notwendigkeit<br />

für ein neues Klimaschutz- und Energieprogramm<br />

nach 20-20-20. Und er drängt bereits<br />

zur Eile. „Wir müssen unseren Rahmen bis 2030<br />

möglichst bald aufstellen um angemessene Investitionen<br />

zu sichern, die uns nachhaltiges<br />

Wachstum und wettbewerbsfähige Energiepreise<br />

gewährleisten.“<br />

Die Europäische Kommission will nun noch in<br />

diesem Jahr einen neuen Rahmen für die Energie-<br />

und Klimapolitik der EU bis 2030 vorschlagen.<br />

Den Startschuss für eine breite Debatte darüber<br />

hat sie bereits im Frühjahr mit der Vorlage<br />

eines Grünbuchs gegeben. Dieses Grünbuch<br />

2030 stellt die Weiterführung und den Ausbau<br />

der Ziele im Programm „Europa 2020“ dar, das<br />

2010 verabschiedet wurde. Darin verpflichteten<br />

sich alle Mitgliedsstaaten einem „intelligenten, nachhaltigen<br />

und integrativen Wachstum“ sowie der Reduzierung<br />

der Treibhausgasemissionen um 20 % im<br />

Vergleich zu 1990, die Anteile erneuerbarer Energien<br />

auf 20 % zu erhöhen und die Energieeffizienz um 20 %<br />

zu steigern. Ein Zwischenstand hinsichtlich der drei Aktionsfelder<br />

zeigt, dass die Union bis dato ganz gut am<br />

Weg ist, die gesetzten Einsparungs-, bzw. Ausbauvorsätze<br />

zu erfüllen.<br />

Bei den Treibhausgasen lag man 2011 bei einem<br />

Rückgang von 16,5 %. Erste Hochrechnungen für das<br />

Jahr 2020 prognostizieren ein Minus von 19 % zum<br />

Vergleichswert aus 1990. Hier besteht also noch etwas<br />

Handlungsbedarf. Auch die Tendenz im Ausbau der Erneuerbaren<br />

Energien kann sich bereits sehen lassen.<br />

EU-weit gibt es dabei eine Steigerung von 8,5 % in<br />

„Europa muss seine Führungsrolle in der Energietechnologie weiter festigen<br />

und ausbauen.“ EU-Energiekommissar Günther Oettinger<br />

2005 auf 12,7 % in 2010. Am weitesten entfernt liegt<br />

das 20-er Ziel beim Punkt Energieeffizienz. Die Richtlinie<br />

2012/27/EU sollte dazu einen Turnaround in Europa<br />

auslösen, damit die Steigerung doch noch erreicht<br />

werden kann.<br />

CO 2<br />

Reduktion um 40 %?<br />

Diskutiert wird nun ob für 2030 wieder drei Ziele festgelegt<br />

werden oder ob es nur noch ein verbindliches<br />

Leitziel zur CO ²<br />

-Reduktion geben soll. Auch die Höhe<br />

möglicher neuer Zielvorgaben ist noch unklar. Doch<br />

die EU-Kommission hatte bereits 2011 in den sogenannten<br />

Energie- und Klima-Fahrplänen eine Minderung<br />

der CO ²<br />

-Emissionen um 40 % bis 2030 als kosteneffizienten<br />

Pfad dargestellt. Und das mit Blick auf<br />

das europäische Langfristziel von 80 bis 95 % weniger<br />

Treibhausgase bis 2050. Die Absicht dahinter ist also<br />

eindeutig: „Wir haben beschlossen, dass wir in<br />

Europa bis 2050 eine CO ²<br />

-arme Gesellschaft<br />

erreichen wollen“, konstatiert auch Klimakommissarin<br />

Connie Hedegaard.<br />

Bei den Erneuerbaren Energien wurden Anteile von<br />

etwa 30 % nahegelegt. Das neue Grünbuch<br />

liefert hierzu aber noch keine konkreten Vorschläge<br />

oder fertigen Antworten. Vielmehr<br />

gibt es eine Bestandsaufnahme der bisherigen<br />

Energie- und Klimapolitik und benennt die<br />

künftigen Herausforderungen.<br />

Führungsrolle in der Technologie<br />

Von Rückschlägen oder Abwärtstrends dürfe<br />

man sich dabei aber in keinster Weise aufhalten<br />

lassen, wie auch EU-Kommissar Oettinger kommentiert:<br />

„Der neue Politikrahmen muss auch<br />

ambitioniert genug sein.“ Und das trotz Finanzkrise<br />

und stotterndem Wirtschaftsmotor. Oder<br />

gerade deshalb. Denn gerade jetzt könne Europa an<br />

technologischem Vorsprung gewinnen.<br />

Erstmals thematisiert die EU-Kommission für diese<br />

Ziele auch die Fragen der industriellen Wettbewerbsfähigkeit<br />

Europas im internationalen Kontext. Technologiewandel<br />

sowie Forschung und Entwicklung im Energiebereich<br />

spielen hier laut Oettinger eine große Rolle:<br />

„Europa muss seine Führungsrolle in der Energietechnologie<br />

weiter festigen und ausbauen.“ Oettinger möchte<br />

dazu einen europäischen Referenzrahmen entwickeln, in<br />

dem die Mitglied-staaten und Regionen ihre Anstrengungen<br />

maximieren können, solche Technologien schneller<br />

auf den Markt zu bringen. „Europa verfügt über einige<br />

der besten Hersteller und Forschungseinrichtungen im<br />

Bereich der Erneuerbaren Energien“, betont Oettinger.<br />

„Diese Führung dürfen wir nicht abgeben.“<br />

Foto: ec.europa.eu

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