mailing.25 - Wasser, Umwelt - Gruner AG

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25<br />

Die Kundenzeitschrift der <strong>Gruner</strong> Gruppe<br />

<strong>Wasser</strong>, <strong>Umwelt</strong>


Inhalt<br />

Dr. Stefan Mützenberg<br />

CEO Stucky SA,<br />

Mitglied Gruppenleitung<br />

<strong>Gruner</strong> Gruppe<br />

<strong>Wasser</strong>kraft und Hochwasserschutz<br />

4 Erster Hochwassertest bestanden – Erneuerung<br />

Kraftwerk Rüchlig in Aarau<br />

6 Anspruchsvolle Karstwasserfassung im Schrägstollen –<br />

Pumpspeicherwerk Limmern<br />

8 Stucky Experten am Himalaya – <strong>Wasser</strong>kraftanlage Ratle<br />

10 Sanierung der Salanfe-Staumauer – Aussergewöhnliche<br />

Entlastungsschnitte<br />

12 Umsetzung Naturgefahrenkarten – Massnahmenplanung<br />

und Objektschutz<br />

14 Hochwasserschutz mit energetischem Mehrwert –<br />

Ausbau Etzel-Pumpspeicherkraftwerke an der Sihl<br />

16 Hochwasserschutz zwischen Hochhäusern, Industriegebäuden<br />

und Bauernhof – Aufwertung der Wigger<br />

18 Grundwasserschutz – <strong>Wasser</strong>bauprojekt schützt<br />

Trinkwasserfassung<br />

21 Grundwassernutzung – Grundwasserpumpwerk Schachen<br />

in Weinfelden<br />

24 Überflutungssicherheit – Umgestaltung eines Entwässerungssystems<br />

in Leipzig<br />

<strong>Umwelt</strong>schutz<br />

26 Experten für den <strong>Umwelt</strong>schutz – 25 Jahre <strong>Umwelt</strong>verträglichkeitsprüfung<br />

28 Herausforderung Schadstoffmanagement –<br />

Neue Fachabteilung der <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong><br />

30 Ökologische Stromgewinnung – Abwärmenutzung<br />

im Zementwerk<br />

32 Autoren<br />

34 Last Minute<br />

35 Adressen<br />

Editorial_<strong>Wasser</strong>, <strong>Umwelt</strong><br />

Geschätzte Leserinnen, geschätzte Leser<br />

Die rasante Wirtschaftsentwicklung und die damit<br />

einhergehende Verstädterung sind in vielen Regionen<br />

der Welt mit hohen <strong>Umwelt</strong>kosten verbunden.<br />

Aber solange wir den Erfolg einer Nation an ihrem<br />

Wirtschaftswachstum und nicht an ihrem Engagement<br />

für den <strong>Umwelt</strong>schutz messen, so lange<br />

betreiben wir Raubbau an unseren wichtigsten<br />

Lebensgrundlagen. Bereits heute leidet ein grosser<br />

Teil der Weltbevölkerung an <strong>Wasser</strong>knappheit oder<br />

hat keinen Zugang zu sauberem <strong>Wasser</strong>. So lesen<br />

wir es immer öfter: <strong>Wasser</strong> wird in naher Zukunft<br />

einer der teuersten Rohstoffe sein, nicht nur in<br />

Trockengebieten, sondern überall auf der Welt.<br />

<strong>Wasser</strong> ist aber nicht nur die Quelle unseres<br />

Lebens und eine wichtige Ressource. <strong>Wasser</strong> ist<br />

gleichzeitig auch eines der zerstörerischsten<br />

Elemente unseres Planeten und verantwortlich für<br />

verheerende Naturkatastrophen. Diese Extreme<br />

verlangen das genaue Analysieren der Situation und<br />

das Erarbeiten angepasster Lösungen – sowohl<br />

in technisch-wissenschaftlicher Hinsicht wie auch<br />

unter sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen<br />

Aspekten.<br />

Es überrascht daher nicht, dass die Themen <strong>Wasser</strong><br />

und <strong>Umwelt</strong> nicht nur auf der politischen Bühne,<br />

sondern auch in den Ingenieur- und Naturwissenschaften<br />

heute fest verankert sind. Denn natürliche<br />

Systeme zeichnen sich durch eine hohe Komplexität<br />

aus und das Verstehen erfordert ein breites, interdisziplinäres<br />

Fachwissen. Wir müssen neue Prozesse<br />

entwickeln, die nach dem Vorbild natürlicher<br />

Kreisläufe unsere Bedürfnisse nach Wachstum und<br />

Wohlstand mit dem Anspruch an <strong>Umwelt</strong>schutz,<br />

Freizeitaktivitäten und Erholungsraum verbinden.<br />

Wirtschaftswachstum und <strong>Umwelt</strong>schutz dürfen<br />

heute nicht mehr im Widerspruch stehen.<br />

In diesem <strong>mailing.25</strong> geben wir Ihnen einen<br />

Ein blick in die vielseitigen Aufgaben, welche die<br />

<strong>Gruner</strong> Gruppe rund um die Themen <strong>Wasser</strong> und<br />

<strong>Umwelt</strong> bearbeitet. Unsere Ingenieure und <strong>Umwelt</strong>fachleute<br />

aus über 50 verschiedenen Berufen<br />

befassen sich täglich mit dem gemeinsamen<br />

Erarbeiten von verantwortungsbewussten und<br />

umweltverträglichen Lösungen.<br />

Wir zeigen Ihnen beispielhafte Projekte, bei denen<br />

die Ressource <strong>Wasser</strong> nachhaltig für die Stromerzeugung<br />

genutzt oder für den täglichen Gebrauch<br />

als Trinkwasser gefördert wird. Auf der anderen<br />

Seite stellen wir Ihnen Lösungen vor, wie wir<br />

die Gefahrenquelle <strong>Wasser</strong> kontrollieren und gleichzeitig<br />

das ökologische Gleichgewicht bewahren.<br />

Nach 25 Jahren <strong>Umwelt</strong>verträglichkeitsprüfung<br />

(UVP) blicken wir zurück auf die langjährige, fachübergreifende<br />

Erfahrung, mit der sich unsere Teams<br />

bei zahlreichen Projekten stetig weiterentwickeln<br />

konnten. Schad- und Abfallstoffe nicht nur zu managen,<br />

sondern auch zu nutzen, sind heute Schlüsselfaktoren<br />

für eine ökologisch und ökonomisch ausgeglichene<br />

<strong>Umwelt</strong>bilanz. Wir haben vieles erreicht,<br />

und wir sind bereit für die neuen Herausforderungen,<br />

die auf uns zukommen.<br />

Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre!<br />

Stefan Mützenberg<br />

Impressum<br />

mailing. der <strong>Gruner</strong> Gruppe<br />

Ausgabe 25, 02/13<br />

erscheint zweimal jährlich<br />

> Adresse<br />

Gellertstrasse 55<br />

CH-4020 Basel<br />

> Autoren<br />

Mitarbeitende der<br />

<strong>Gruner</strong> Gruppe<br />

> Redaktion<br />

Stephanie Schorn, M. A.<br />

Marketing, Kommunikation<br />

<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong><br />

> Gestaltung<br />

Brenneisen<br />

Communications,<br />

Basel<br />

> Fotos<br />

Friedel Ammann, Basel, Ralph Bensberg,<br />

Zürich, Daniel Desborough, Schönenwerd,<br />

Reto Gysin, Zug, Peter Hauck, Basel, Lilli Kehl,<br />

Basel, Peter Kirchhofer, Basel, Manfred<br />

Richter, Reinach; Titel: Olivier Vallotton, Renens<br />

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Erster Hochwassertest bestanden_Erneuerung Kraftwerk Rüchlig in Aarau.<br />

Bei der «Runderneuerung» des Kraftwerks Rüchlig gab es bereits in der Bauphase<br />

Ende Mai 2013 starke Regenfälle und ein Hochwasser. Das Naturereignis<br />

verdeutlichte, dass der Bauherr mit der Planung neuer Massnahmen zum Hochwasserschutz<br />

die richtigen Weichen gestellt hat. Die Kraftwerksanlage wird ab<br />

Januar 2015 einen wesentlichen Beitrag zum Hochwasserschutz leisten.<br />

Luftaufnahme der Baustelle des Kraftwerks Rüchlig<br />

Saugrohrschalung beim Dotierkraftwerk<br />

1.5 m dicke Mittelwand der Hochwasserentlastung<br />

Im August 2011 erhielt die Axpo Power <strong>AG</strong> die Baubewilligung für<br />

die Erneuerung des bestehenden Kraftwerkes Rüchlig. Das modernisierte<br />

Kraftwerk soll Anfang 2015 wieder betriebsbereit sein<br />

und Strom für rund 14 000 Haushalte liefern. Mit der Erneuerung<br />

wird die Jahresproduktion von heute 55 auf 64 GWh und die installierte<br />

Leistung von 9 auf 11 MW erhöht. Gleichzeitig investiert<br />

Axpo in umfangreiche ökologische Begleitmassnahmen sowie in<br />

einen verbesserten Hochwasserschutz.<br />

Die <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong> unterstützt die Axpo Power <strong>AG</strong> bereits seit der<br />

Vorprojektphase und bearbeitet derzeit die Ausführungsplanung für<br />

die Massivbauten und die zugehörigen Baugruben.<br />

Investition in den Hochwasserschutz<br />

Mit der Erneuerung der Kraftwerksanlagen wird die maximale<br />

Abflussmenge von 1180 Kubikmeter pro Sekunde auf 1700 Kubikmeter<br />

pro Sekunde erhöht. Durch die bessere Ausnutzung der<br />

Abflusskapazitäten im Kanal kann der Hochwasserpegel reguliert<br />

werden.<br />

Zwei neue Wehrfelder in der rechten Kanalhälfte neben dem Hauptkraftwerk<br />

ermöglichen es im Hochwasserfall, zusätzliche <strong>Wasser</strong>mengen<br />

durch den Kanal abzuführen. Über diese sogenannte Hochwasserentlastung<br />

führen die Wehrbrücke und der Dienststeg.<br />

Mit einem <strong>Wasser</strong>durchlass von je 14 m pro Wehrfeld wird der<br />

Gefahr Rechnung getragen, dass angeschwemmtes Treibgut den<br />

Abfluss verschliessen könnte.<br />

Erneuertes Kraftwerksareal<br />

Die gesamte Erneuerung des Kraftwerkes umfasst die bauliche und<br />

elektromechanische Modernisierung der bestehenden drei Rohrturbinen<br />

sowie den Neubau einer vierten Maschinengruppe. Direkt<br />

neben dem Hauptkraftwerk wird die zweifeldrige Hochwasserentlastung<br />

errichtet, mit der sich die Abflussverhältnisse in der Aare<br />

steuern lassen. In der alten Aare wird ein zusätzliches Dotierkraftwerk<br />

ebenfalls Strom erzeugen. Die Gesamtanlage wird durch den<br />

Neubau der Kommandozentrale und einer Bootsübersetzungsanlage<br />

und über eine neue Wehrbrücke erschlossen. Beim Hauptkraftwerk<br />

entsteht zusätzlich ein für Schweizer Kraftwerke einmaliger Fischaufstieg<br />

mit einer neuartigen Lockstrompumpe.<br />

Wirtschaftlicher Stahlverbrauch<br />

Insgesamt werden bei dem Neubau etwa 15 000 m 3 Stahlbeton verbaut.<br />

Durch Anwendung eines modernen Bemessungskonzeptes<br />

konnte trotz der hohen Anforderungen hinsichtlich Dichtigkeit und<br />

bei Bauteilstärken bis zu 5 m ein wirtschaftlicher Stahlverbrauch<br />

erzielt werden. Die konstruktiven Herausforderungen hinsichtlich<br />

der Etappierung und der Bewehrungsführung liessen sich in Zusammenarbeit<br />

mit den Projektbeteiligten gut meistern.<br />

Anspruchsvolle Grossbaugruben im Fliessgewässer<br />

Der Rückbau des alten Kraftwerks und die Kraftwerksneubauten<br />

erforderten die Konstruktion einer nahezu dichten Baugrubenumschliessung.<br />

Eine besondere Herausforderung stellte hierbei die<br />

Lage der Baustellen inmitten eines Fliessgewässers dar. Die auf-<br />

tretenden Belastungen und die zu erwartenden Hochwassersituationen<br />

erforderten die Kombination von Spundwänden, Fangedämmen,<br />

Bohrpfahlwänden sowie die Nutzung von verbleibenden<br />

Bauwerksteilen.<br />

Schallschutz im Grossformat<br />

Zur Minimierung etwaiger Körperschallemissionen wurde beim<br />

gesamten Kraftwerksneubau genauestens darauf geachtet, dass<br />

eine Schallübertragung in den anstehenden Fels erschwert wird.<br />

Dazu war unter anderem die akustische Abkopplung von Hauptkraftwerk<br />

und Hochwasserentlastung erforderlich. Die <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong> unterstützte<br />

hier den Bauherrn mit diversen Expertisen, der konzeptuellen<br />

Entwicklung der Körperschallabkopplung bis hin zur Umsetzung<br />

in den massiven Bauwerksteilen.<br />

Zeitliche Meilensteine des Bauvorhabens<br />

2. Juli 2012: Ausserbetriebnahme<br />

Hauptkraftwerk<br />

ab September 2012:<br />

Erstellung der Baugruben, Bau des<br />

neuen Haupt- und Dotierkraftwerks<br />

November 2014:<br />

Inbetriebnahme Dotierkraftwerk<br />

Januar 2015:<br />

Abschluss etappierte<br />

Inbetriebnahme Hauptkraftwerk<br />

Sommer 2015:<br />

Abschluss Bau- und<br />

Umgebungsarbeiten<br />

Kennzahlen, Technische Daten<br />

Baukosten Rohbau/Baugruben: ca. 20 Mio. CHF<br />

Betonkubatur Neubau: ca. 15 000 m 3<br />

Stahltonnage:<br />

ca. 1200 t<br />

Tobias Hoch<br />

dipl. Bauing. FH<br />

Senior Ingenieur,<br />

<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel<br />

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Anspruchsvolle Karstwasserfassung im Schrägstollen_Pumpspeicherwerk<br />

Limmern. Im Rahmen des Projekts Linthal 2015 realisieren die Kraftwerke Linth<br />

Limmern <strong>AG</strong> (KLL) den Ausbau ihrer bestehenden <strong>Wasser</strong>kraftanlagen im Kanton<br />

Glarus. In einer Ingenieurgemeinschaft plante die <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong> den Zugangsstollen I<br />

mit 24% Gefälle inkl. Fassung und Ableitung einer angefahrenen Karstquelle.<br />

Montage Tunnelbohrmaschine<br />

<strong>Wasser</strong>einbruch während Vortrieb, angeschnittene Karstwasserquelle<br />

(Quelle: Axpo Power <strong>AG</strong>)<br />

Leitung 1 im Schrägstollen<br />

Stollenquerung ab Quelle Tunnelmeter 1285<br />

Leitungen 1 und 2 im Zugang Talstation<br />

Die Arbeiten an der Karstquelle umfassten sowohl die hydraulischen<br />

Berechnungen als auch die Projektierung der Leitungen und zugehörigen<br />

Fassungsbauwerke. Kernstück der neuen Kraftwerksanlage<br />

bildet die Kavernenzentrale Limmern, welche auf rund 1700 m ü.M.<br />

zwischen dem Muttsee (Stauziel neu 2474 m ü.M.) und dem Stausee<br />

Limmernboden (Stauziel 1857 m ü.M.) liegt.<br />

Zugangsstollen I<br />

Die KLL beauftragte die Ingenieurgemeinschaft EB-KLL mit der<br />

<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong> als federführender Firma mit der Planung des Zugangsstollens<br />

I (ZS I) für den Transport der Maschinenkomponenten in der<br />

Bauphase sowie für Personentransporte in der Bau- und Betriebsphase<br />

von Tierfehd direkt in die Maschinenkaverne der neuen Kraftwerkszentrale.<br />

Eine Standseilbahn soll Nutzlasten von bis zu 215 t<br />

(Sondertransport Transformatoren) transportieren. Weiter dient der<br />

ZS I der Energieab- und -zuleitung der Kavernenzentrale; entsprechende<br />

380-kV-Kabel werden beidseitig in den Banketten resp. in<br />

einem Energieableitungsbauwerk geführt.<br />

Quintnerkalk – Geologie und Hydrologie<br />

Der gesamte Zugangsstollen I liegt im Quintnerkalk, einem dichten,<br />

kompakten Kalk mit guter Felsqualität. Beim Quintnerkalk handelt<br />

es sich um ein verkarstungsfähiges Gestein. Die chemische Erosion<br />

weitet wasserführende Klüfte zu Karströhren auf und es kann<br />

eine Karstwasserzirkulation stattfinden. Das gesamte Gebirge<br />

wird von einem Karst drainiert. Die Stollenabschnitte liegen<br />

über dem Gebirgswasserspiegel. Die Gebirgsdurchlässigkeit ist<br />

an die geöffneten Klüfte gebunden. Für den Vortrieb konnten<br />

die Geologen Karstwassereinbrüche von über 100 l/s nicht ausschliessen.<br />

Planung Zugangsstollen I mit Standseilbahn<br />

Eine Standseilbahn mit einem konstanten Gefälle stellte sich als<br />

wirtschaftlichste Lösung heraus. Mit der Maschinenkaverne ist die<br />

Bergstation und damit das Ende von Zugangsstollen I definiert.<br />

Die Talstation liegt in einer Kaverne mit ca. 360 m 2 Ausbruchfläche<br />

und 35 m Länge. Die Erschliessung erfolgt über einen 220 m langen<br />

Zugang mit 50 m 2 Ausbruchfläche.<br />

Nach einer eingehenden Risikoanalyse kam für den 3764 m langen<br />

und mit 24% steigenden Stollenabschnitt eine offene Hartgestein-<br />

Tunnelbohrmaschine (TBM) mit einer X-Verspannung in zwei Ebenen<br />

und Rückfallsicherung zum Einsatz.<br />

Der Ausbau des Schrägstollens mit 8 m Innendurchmesser erfolgt<br />

einschalig in Spritzbeton. In der Sohle wird ein Sohltübbing versetzt.<br />

Der Zugangsstollen I wird in der Betriebsphase im Trennsystem entwässert.<br />

Fassung und Nutzung der Karstwasserquellen<br />

Nach rund 1300 m TBM-Vortrieb wurden überraschend zwei Karstwasserquellen<br />

angeschnitten – beidseitig im Stollen. Aufgrund der<br />

teils beträchtlichen Schüttmengen (bis 250 l/s) entschied sich die<br />

Bauherrschaft, das <strong>Wasser</strong> zu Kühlzwecken zu nutzen. Die Schüttmenge<br />

variiert saisonal sehr stark und die beiden Quellen versiegen<br />

in den Wintermonaten.<br />

Die zwei Quellen werden in seitlichen Schächten gefasst und teilweise<br />

mit aufwendigen Leitungsführungen mit Querung in der Sohle<br />

(Schlitz in Sohltübbing) einem Sammelbecken zugeführt. Dort erfolgt<br />

eine Beruhigung des mit bis zu 7 m/s eingeleiteten <strong>Wasser</strong>s in<br />

einem ersten Becken. Zwei weitere Becken dienen der primären<br />

Beschickung der Leitung 1 (Nutzung) sowie der Überleitung in die<br />

Leitung 2 (Entlastung). Die Konzeption der Becken ermöglicht beim<br />

Maximalabfluss eine gleichmässige Beschickung beider Leitungen.<br />

In den nachfolgenden Steilleitungen (24% Gefälle) tritt überwiegend<br />

Freispiegelabfluss mit Luftaufnahme auf. Im Rückstaubereich der<br />

Kaverne muss diese Luft in der Steilleitung rückzirkulieren können.<br />

Deshalb werden bei Volllast beide Leitungen möglichst gleichmässig<br />

beschickt. Beide Leitungen weisen eine Gesamtlänge von rund<br />

1.6 km mit unterschiedlichen Durchmessern, sehr unterschiedlichen<br />

Gefällen und rund je 50 Formelementen auf. Bei einem kompletten<br />

Einstau der Leitung 1 treten Drücke bis 30 bar auf.<br />

Peter Kirchhofer<br />

dipl. Bauing. ETH/SIA<br />

Abteilungsleiter Untertagebau,<br />

<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel<br />

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Stucky Experten am Himalaya_<strong>Wasser</strong>kraftanlage Ratle. Im Rahmen<br />

des indischen <strong>Wasser</strong>kraftprojekts Ratle plant Stucky gemeinsam mit einer<br />

Partnerfirma sämtliche unterirdische Kraftwerksanlagen, darunter die Einlaufbauwerke,<br />

Druckschächte, die Kraftwerkskaverne, die Transformatorenkaverne, das<br />

<strong>Wasser</strong>schloss sowie die Unterwasserstollen. Zudem ist Stucky mit der Überprüfung<br />

und der Optimierung der Ausschreibungsunterlagen, der Ausführungsplanung,<br />

der Begleitung zusätzlicher geotechnischer Untersuchungen sowie der<br />

lokalen Bauleitung beauftragt.<br />

Das geplante <strong>Wasser</strong>kraftwerk Ratle der GVK Ratle Hydro Electric<br />

Project Private Limited befindet sich im Distrikt Kishtwar, im indischen<br />

Bundesstaat Jammu und Kashmir. Die Anlage umfasst eine<br />

133 m hohe Schwergewichtsstaumauer aus Beton im Fluss Chenab,<br />

Triebwasserstollen sowie eine unterirdische Kraftwerkszentrale.<br />

Das <strong>Wasser</strong>kraftwerk mit einer installierten Gesamtleistung<br />

von 850 MW soll Spitzenlasten bei einer mittleren jährlichen Stromproduktion<br />

von 3100 GWh abdecken. Die Ausbauwassermenge<br />

beträgt 960 m 3 /s, die Nettofallhöhe 97 m. Die Investitionskosten<br />

belaufen sich auf insgesamt 730 Mio. USD. L & T Larsen and<br />

Toubro Ltd, eine der grössten Baufirmen Indiens, hat den Zuschlag<br />

erhalten, das Projekt im Rahmen eines EPC-Auftrages (Engineering-<br />

Procurement-Construction) als Totalunternehmer zu realisieren.<br />

Der Abschluss der Arbeiten ist nach einer geplanten Bauzeit von<br />

54 Monaten im Juli 2017 vorgesehen.<br />

ser über vier gepanzerte Druckschächte zur Kraftwerkszentrale<br />

geleitet wird. Die 200 m langen Druckschächte haben einen Innendurchmesser<br />

von 6.6 m. Unterwasserseitig wird das turbinierte<br />

<strong>Wasser</strong> über vier 360 m lange, betonverkleidete Stollen mit einem<br />

Innendurchmesser von 8.6 m in den Fluss zurückgegeben. Die vier<br />

Unterwasserstollen sind zur Dämpfung der Druckstösse mit einem<br />

Unterwasserschloss (L = 114 m × B = 22 m × H = 45.4 m) verbunden.<br />

Das Dotierwassersystem besteht aus einer Fassung neben dem<br />

Einlaufbauwerk, einem stahlverkleideten Druckstollen (3 m Durchmesser)<br />

und einem betonverkleideten Unterwasserstollen (4.7 m<br />

Durchmesser). Die Freiluft-Schaltanlage befindet sich auf dem<br />

rechten Flussufer des Chenab, zwischen der Staumauer und dem<br />

Auslaufbauwerk.<br />

Umfangreiche Vorstudien und Tests<br />

Zurzeit finden ergänzende geologische Untersuchungen statt, die<br />

einen genaueren Aufschluss über die geotechnischen Eigenschaften<br />

des Gesteinsmassivs sowie über die Kontaktfläche zwischen den<br />

beiden vorherrschenden Gesteinsformationen (Gneiss und Schiefer)<br />

geben sollen. Im bestehenden Zugangsstollen zur Kraftwerkszentrale<br />

werden zudem Sondierbohrungen und Hydraulic-Fracturing-Tests<br />

ausgeführt. Mit diesen zusätzlichen Angaben können die Orientierung<br />

der Kaverne optimiert und die geotechnischen Parameter für die<br />

Ausbruchssicherung festgelegt werden. Die Bauplanung für die<br />

Kraftwerkszentrale hat bereits begonnen, ebenso die Abstimmung<br />

mit dem E & M-Lieferanten (Alstom India). Zur Optimierung des<br />

Unterwasserschlosses werden zurzeit ergänzende numerische Transientenberechnungen<br />

durchgeführt. Zudem wird in der Versuchsanstalt<br />

Irrigation Research Institute in Roorkee das Einlaufbauwerk<br />

im hydraulischen Modellversuch im Massstab 1:20 untersucht. Insbesondere<br />

soll dabei das Risiko der Wirbelbildung überprüft sowie<br />

die Höhenlage der <strong>Wasser</strong>einläufe bestätigt werden. Ein besonderes<br />

Problem sind die hohen jährlichen Sedimentfrachten. Generell ist für<br />

die langfristige Wirtschaftlichkeit von Flusskraftwerken im Himalaya<br />

das Sedimentmanagement von grosser Bedeutung. Daher werden<br />

anhand eines zweiten hydraulischen Modells im Massstab 1:55 Sedimentstudien<br />

durchgeführt. Die Tests sollen Aufschluss darüber<br />

geben, wie effizient das <strong>Wasser</strong> über die Hochwasserentlastungsanlage,<br />

nahe dem Einlauf der Triebwasserstollen, abgeleitet werden<br />

kann. Das lokale Planungsteam wird dabei von Fachleuten von<br />

Stucky unterstützt, die zu regelmässigen Besprechungen mit dem<br />

Kunden nach Delhi reisen. Derzeit werden weitere Optimierungsmöglichkeiten<br />

der einzelnen Anlagenteile ausgearbeitet und kostensparende<br />

Lösungen vorgeschlagen, ein wesentlicher Aspekt im Rahmen<br />

des EPC-Vertrages unseres Kunden.<br />

Übersicht Ratle Project, 133 m hohe Schwergewichtsstaumauer<br />

3-D-Ansicht der unterirdischen Kraftwerksanlage<br />

<strong>Wasser</strong>kraftprojekt Ratle am Fluss Chenab<br />

Überquerung des Flusses Chenab<br />

Auslegung der Kraftwerksanlage<br />

Die Kraftwerkskaverne weist eine Länge von 168 m, eine Höhe<br />

von 48 m und eine Breite von 24.5 m auf. Sie umfasst vier Francis-<br />

Turbinen mit einer installierten Leistung von je 205 MW und eine<br />

Dotierwasserturbine mit 30 MW Leistung, welche das aus ökologischen<br />

Gründen abgegebene Dotierwasser energetisch nutzt.<br />

Parallel zur Kraftwerkskaverne befindet sich die Transformatorenkaverne<br />

mit einer gasisolierten Schaltanlage. Diese Kaverne<br />

weist eine Länge von 127 m, eine Höhe von 22 m sowie eine Breite<br />

von 14.3 m auf. Der oberwasserseitige Triebwasserweg besteht<br />

aus dem Einlaufbauwerk am rechten Flussufer, von wo aus das Was-<br />

Das Wichtigste auf einen Blick<br />

Bauherr:<br />

GVK Ratle Hydro Electric Project<br />

Private Limited<br />

EPC-Auftragnehmer (Kunde): L & T Larsen and Toubro Ltd<br />

Baukosten:<br />

730 Millionen USD<br />

Bauzeit: 54 Monate (Jan. 2013 bis Juli 2017)<br />

Wichtigste unterirdische Unterirdische Kraftwerkszentrale,<br />

Bauten:<br />

Trafokaverne, <strong>Wasser</strong>schloss,<br />

4 Druckschächte, 4 Unterwasserstollen,<br />

Hilfsturbine<br />

Leistungen von Stucky: – Überprüfung der Ausschreibungsunterlagen,<br />

Prüfkonzept,<br />

ergänzende Studien<br />

– Ausführungsplanung<br />

– Unterstützung während der<br />

Bau- und Inbetriebnahmephase<br />

Luciano Canale<br />

M.Sc. Bauingenieur<br />

Projektleiter Staudämme und <strong>Wasser</strong>kraftanlagen,<br />

Stucky SA, Renens<br />

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Sanierung der Salanfe-Staumauer_Aussergewöhnliche Entlastungsschnitte.<br />

Die Anfang der 1950er-Jahre errichtete Salanfe-Staumauer liegt in 1925 Metern<br />

Meereshöhe am Fuss der Dents du Midi im Kanton Wallis. Alpiq Suisse <strong>AG</strong><br />

betreibt hier das Kraftwerk Salanfe SA und führt mit den <strong>Wasser</strong>bauexperten der<br />

Stucky SA, Renens, notwendige Sanierungsarbeiten an der Staumauer aus.<br />

Antriebsmaschine für<br />

das Schneidkabel<br />

Führungsschienen<br />

der Maschine<br />

Vertikale Rolle<br />

Horizontale Rollen<br />

Schnittachse<br />

Vertikale Rolle<br />

Umlaufrichtung<br />

des Schneidkabels<br />

Installationen auf der Staumauerkrone<br />

Luftbild der Baustelle<br />

graphique pour mailing25_korr101017.pdf 1 17.10.13 08:23<br />

Salanfe-Staumauer und Salanfe-Stausee, im Hintergrund das Bergmassiv der Tour Sallière<br />

Auszug aus den Ergebnissen des digitalen 3-D-Modells der Staumauer<br />

Z<br />

Zugänglich ist die Gewichtsstaumauer ausschliesslich über einen<br />

unterirdischen Aufzug oder über einen Fussweg von mehr als einer<br />

Stunde. Die Staumauer ist maximal 52 m hoch und an ihrer Basis<br />

38 m dick. In der Draufsicht ist das Bauwerk in vier gerade Teile<br />

untergliedert, die zusammen eine Kronenlänge von 600 m bilden.<br />

Veränderungen an Staumauer und Dammkrone<br />

Aufgrund einer internen chemischen Reaktion zwischen dem Zement<br />

und den Zuschlagstoffen quellen die 230 000 m³ Beton der<br />

Mauer auf. Die Intensität und das Potenzial dieser Reaktion hängen<br />

von zahlreichen Parametern ab, wie der chemischen Zusammensetzung<br />

des Zements und der Zuschlagstoffe, deren Grösse, der Umgebungsfeuchtigkeit<br />

und -temperatur sowie dem Belastungszustand.<br />

Die Entwicklung der berg- und talseitigen Deformationen an der<br />

Dammkrone wird seit der Inbetriebnahme der Staumauer im Jahr<br />

1953 gemessen. Die Messungen zeigen, dass die Alkali-Aggregat-<br />

Reaktion seit rund dreissig Jahren deutlich spürbar ist und auch<br />

in den letzten Jahren nicht nachgelassen hat.<br />

Durch die Längenausdehnung der geraden Bauteile wirken asymmetrische<br />

Kräfte auf die Mauerknicke ein, die in der Folge zur Bergseite<br />

hin rotieren. Dadurch wird der Beton in diesen Zonen besonders<br />

schnell beschädigt.<br />

Professionelle Talsperrenüberwachung<br />

Dank umfangreicher Tests und verbesserter Messanlagen zur Talsperrenüberwachung<br />

liess sich der Fortschritt der chemischen<br />

Reaktion und deren Potenzial an mehreren Stellen der Staumauer<br />

genauer ermitteln.<br />

Durch die Erhebung all dieser Informationen war es möglich, die<br />

Parameter eines digitalen Modells mittels finiter Elemente zu kalibrieren.<br />

Die Parameter berücksichtigen das Kriechen des Betons<br />

in Abhängigkeit seiner Traglast im Zeitverlauf, die hydrothermische<br />

Umgebung sowie den Belastungszustand des Betons. Im Rahmen<br />

dieses Modells konnten das Fortschreiten der Reaktion besser beurteilt<br />

und angemessene Massnahmen für das Problem und den<br />

Umgang mit den daraus resultierenden Schäden entwickelt werden.<br />

Massnahmen zur Staumauersanierung<br />

Um den Beschädigungsprozess des Betons zu verringern, werden<br />

im Rahmen des Sanierungsprojekts dem oberen Bereich der Staumauer<br />

dünne vertikale Betonscheiben entnommen. Dort wirkt sich<br />

das Aufquellen des Betons derzeit am stärksten aus. Die Schnittfugen<br />

durchlaufen die Staumauer in ihrer gesamten Dicke. Die durch<br />

die Fugen entstehenden Zwischenräume ermöglichen eine Dekomprimierung<br />

des aufgequollenen und dadurch unter Spannung stehenden<br />

Betons. Auch wenn die Reaktion dadurch nicht gestoppt wird,<br />

kann sich die Mauerstruktur durch diese Zwischenräume weiterhin<br />

ausdehnen.<br />

Die Zwischenräume werden im Betonsägeverfahren mittels eines<br />

Diamantschneidkabels herausgesägt. Das Kabel wird über Rollen<br />

geführt, die an der Aussenverkleidung und auf der Krone der Staumauer<br />

befestigt sind. Eine Maschine, die permanent die Kabelspannung<br />

kontrolliert, bewegt das Kabel mit grosser Geschwindigkeit.<br />

Als Schmiermittel für das Kabel wird <strong>Wasser</strong> verwendet.<br />

Der Sägeschlamm wird aufgefangen und in eine Aufbereitungsanlage<br />

geleitet. Diese sorgt für das Recycling des <strong>Wasser</strong>s, das<br />

schliesslich wieder in den Kreislauf zurückgeführt wird.<br />

Bergwärtsverschiebung [mm]<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

–5<br />

–10<br />

–15<br />

–20<br />

–25<br />

1953<br />

1960<br />

1970<br />

Jahresschwankung<br />

Bergwärts-/Talwärtsverschiebung der Staumauerkrone seit ihrer Inbetriebnahme<br />

22 Entlastungsschnitte in die Staumauer<br />

Zwischen April und Juni 2013 wurden 22 Schnittfugen in die Staumauer<br />

gesägt. Anfänglich waren sie zwischen 11 und 15 mm breit.<br />

Die längsten Fugen erreichen bis zu 24 m Höhe und sind auf einmal<br />

gesägt worden. Dies entspricht einer Fläche von insgesamt 3700 m².<br />

Das Kabel wurde zunächst durch ein Loch geführt, das vorab am<br />

unteren Ende der Schnittfuge gebohrt worden war. Die Antriebs maschine<br />

wurde auf der Staumauerkrone platziert und sorgte in der<br />

Rückwärtsbewegung für den erforderlichen Kabelzug. Gesägt wurde<br />

von unten nach oben. Danach wurde an der Schnittfuge bergseitig<br />

eine Dichtung angebracht, um den künftigen Betrieb des Stausees<br />

sicherzustellen. Der Staudamm blieb während dieser aussergewöhnlichen<br />

Bauarbeiten in Betrieb. Die Sicherheit und die Überwachung<br />

der Anlage waren zu jeder Zeit gewährleistet.<br />

1980<br />

1990<br />

2000<br />

2010<br />

Draufsicht auf die Staumauer und Anordnung der 22 Schnittfugen<br />

Olivier Vallotton<br />

Bauing. EPFL<br />

Projektleiter und Experte für Staudämme,<br />

Stucky SA, Renens<br />

X<br />

Y<br />

10 | <strong>mailing.25</strong><br />

| 11


Umsetzung Naturgefahrenkarten_Massnahmenplanung und Objektschutz.<br />

Gefahrenkarten zeigen auf, welche Siedlungsräume durch Naturgefahren<br />

bedroht und in welchem Umfang respektive mit welcher Intensität sie davon<br />

betroffen sind. Mit dem Abschluss der Naturgefahrenkarten steht für die Kantone<br />

deren Umsetzung an.<br />

Massnahmenplanung Stallikon<br />

Die bei der Massnahmenplanung Stallikon ZH untersuchten Naturgefahren<br />

betreffen die Prozesse Hochwasser und Massenbewegungen<br />

(Steinschlag und Rutschungen).<br />

Im Bereich Hochwasser gehen Gefährdungen von 20 Nebengewässern<br />

der Reppisch (Talgewässer) mit einer Gesamtlänge von rund<br />

30 km aus. Zum heutigen Zeitpunkt muss bei einem HQ100 von einem<br />

Schadenspotenzial von rund 32 Millionen CHF ausgegangen werden.<br />

Die Massenbewegungen spielen bezogen auf das Schadenspotenzial<br />

an Gebäuden und der Infrastruktur durch die relativ geringe Ausdehnung<br />

in der Gemeinde Stallikon eine untergeordnete Rolle.<br />

Nach dem Entwurf verschiedener Schutzmassnahmen auf Konzeptstufe<br />

wurden diese mittels einer Nutzen-Kosten-Analyse auf ihre<br />

Effektivität und ihre Wirtschaftlichkeit hin verglichen, um so Prioritäten<br />

für die Gemeinde zur Realisierung der Massnahmen zu setzen.<br />

Zu den Schutzmassnahmen gehören, neben den baulichen Mass-<br />

nahmen an den Schwachstellen selbst, Schutzmassnahmen an den<br />

betroffenen Objekten sowie Kontroll-, Notfall- und raumplanerische<br />

Massnahmen.<br />

Gezielte Investitionen in den Hochwasserschutz<br />

Mittels Investitionskosten von rund 6.2 Millionen CHF lässt sich der<br />

Schadenserwartungswert deutlich reduzieren und das geforderte<br />

Hochwasserschutzziel von einem HQ100 im Siedlungsgebiet von Stallikon<br />

erreichen.<br />

Die Massnahmenplanung zeigt, dass in der Gemeinde Handlungsbedarf<br />

besteht. Mit der Massnahmenplanung hat die Böhringer <strong>AG</strong> für<br />

die Gemeinde ein Werkzeug geschaffen, mit welchem sie mittels<br />

gezielter Investitionen einen möglichst optimalen Schutz vor Naturgefahren<br />

erreichen kann. Die jährlichen finanziellen Mittel zur Reduktion<br />

des Gefahrenpotenzials und zur Beseitigung des vorhandenen<br />

Schutzdefizits müssen in den nächsten Jahren eingeplant werden.<br />

Bereits umgesetzte Massnahme: Ausdolung Stucklibach<br />

Schadensfunktion Hochwasser (vor und nach Massnahmen)<br />

Massnahmenübersichtskarte Irgelbach (Konzeptstufe)<br />

Gemeinde Stallikon im Reppischtal (Quelle: Baudirektion Kt. Zürich, AWEL, Foto: Hansjörg Egger, Uster)<br />

Auszug Naturgefahrenkarte Stallikon<br />

Auswirkung Objektschutzmassnahme<br />

Die Böhringer <strong>AG</strong> überprüfte mittels 2-D-Überflutungssimulationen,<br />

wie sich die in der Naturgefahrenkarte ausgewiesene Gefährdung<br />

durch eine in erhöhter Lage geplante Neuüberbauung verändert.<br />

Mit den Berechnungen konnten die Istsituation und der Zielzustand<br />

(mit dem Projekt Neuüberbauung) simuliert und die festgestellten Differenzen<br />

und Auswirkungen auf die Nachbarparzellen bewertet werden.<br />

Daraus abgeleitet wurden für die Detailumsetzung konkrete<br />

Massnahmen zur weiteren Verbesserung der Situation vorgeschlagen.<br />

Die Böhringer <strong>AG</strong> unterstützt Gemeinden, Architekten und Bauherren<br />

dabei, wie mit den ausgewiesenen Gefahren im Gemeindeoder<br />

Projektgebiet umgegangen werden kann und welche Massnahmen<br />

zu treffen sind.<br />

Umgang mit Naturgefahren<br />

Architekten und Bauherren müssen ihre in gefährdeten Zonen<br />

liegenden Bauvorhaben gegen Hochwasser schützen. Das heisst, die<br />

Architekten haben in verschiedenen Kantonen im Rahmen der Baueingabe<br />

einen sogenannten Objektschutznachweis Hochwasser zu<br />

erbringen und dabei aufzuzeigen, dass die getroffenen Massnahmen<br />

die umliegenden Liegenschaften nicht massgeblich negativ beeinflussen.<br />

Die Gemeinden sind nun ebenfalls gefordert. Sie werden beispielsweise<br />

im Kanton Zürich verpflichtet, neben der raumplanerischen<br />

Umsetzung in den Zonenplänen eine Massnahmenplanung durchzuführen.<br />

Hierbei stehen sie vor anspruchsvollen Aufgaben und Fragenstellungen<br />

wie z.B.:<br />

––<br />

Wie kann das Gemeindegebiet ganzheitlich und nachhaltig vor<br />

Naturgefahren geschützt werden?<br />

––<br />

Was kommt auf die Gemeinde in organisatorischer und finanzieller<br />

Hinsicht zu?<br />

––<br />

Welche Prioritäten sind dabei zu berücksichtigen?<br />

Fliesstiefenkarte HQ100 mit geplanter Neuüberbauung in Dammlage<br />

Florian Drändle<br />

dipl. Bauing. FH<br />

Projektleiter Abteilung <strong>Wasser</strong>,<br />

Böhringer <strong>AG</strong>, Oberwil<br />

12 | <strong>mailing.25</strong><br />

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Hochwasserschutz mit energetischem Mehrwert_Ausbau Etzel-Pumpspeicherkraftwerke<br />

an der Sihl. Für den Hochwasserschutz der Sihl in Zürich<br />

wird eine langfristige Lösung gesucht. Das Konzept «Kombilösung Energie» –<br />

eine der möglichen Varianten – sieht einen Ausbau der Etzel-Pumpspeicherkraftwerke<br />

und eine Überleitung der Alp in den Sihlsee vor. Dadurch soll der Hochwasserschutz<br />

entlang der Sihl gewährleistet und ein energetischer Mehrwert<br />

geschaffen werden.<br />

Gewässerstruktur sicherstellen. Für die Gewährleistung der<br />

Hochwasser sicherheit müssen die grossen Hochwasser wiederum<br />

fast komplett in den Sihlsee geleitet werden. Mit detaillierten hydrologischen<br />

Untersuchungen der Teileinzugsgebiete und umfangreichen<br />

hydraulischen Abklärungen wurde die Funktionsweise der<br />

zukünftigen Fassung der Alp untersucht. Es stellte sich heraus, dass<br />

die Rand bedingungen nur mit einer gesteuerten Fassung eingehalten<br />

werden können, welche mit einem Prognosetool der Abflusswerte<br />

gekoppelt ist.<br />

Eine weitere Herausforderung bei der «Kombilösung Energie»<br />

war die Retention der gewaltigen <strong>Wasser</strong>volumen im Sihlsee.<br />

Das benötigte Retentionsvolumen kann u.a. durch Vorabsenkung<br />

des Sihlseewasserspiegels zur Verfügung gestellt werden. Es<br />

galt dabei wiederum, diverse politische, wirtschaftliche, ökologische<br />

und hydraulische Randbedingungen zu berücksichtigen und<br />

eine integrale Lösung für die Herausforderung Hochwasserschutz<br />

zu ermitteln.<br />

Flachmoor im Uferbereich des Sihlsees<br />

Staumauer In den Schlagen (Quelle: Baudirektion Kt. Zürich, AWEL, Foto: Hansjörg Egger, Uster)<br />

<strong>Umwelt</strong>schutz<br />

Die umweltrelevanten Projektelemente wurden auf mögliche Konflikte<br />

untersucht. Mit den projektierenden Ingenieuren wurden Alternativen<br />

gesucht resp. Varianten bewertet. Die Bauherren konnten<br />

über die wesentlichen Projektrisiken informiert werden, um diese bei<br />

der Variantenwahl angemessen berücksichtigen zu können.<br />

Folgende Schwerpunkte haben sich herauskristallisiert:<br />

Sihlsee<br />

Der Sihlsee und seine Uferbereiche sind in vielen nationalen Inventaren<br />

erwähnt, u.a. Flachmoorinventar, Inventar der Amphibienlaichgebiete.<br />

Welche Anforderungen muss das Projekt erfüllen (Seespiegelschwankungen,<br />

Einleitungen, Ausleitungen), um die Bewilligungsfähigkeit<br />

des Projektes nicht infrage zu stellen?<br />

Landschaftsschutz zwischen Sihl- und Zürichsee<br />

Die Landschaft zwischen Sihl- und Zürichsee würde durch sichtbare<br />

Druckleitungen stark belastet. Die Bauherrschaft wird eine teurere<br />

bergmännische Variante bevorzugen, welche die Landschaft schont<br />

und die Projektrisiken (Einsprachen) minimiert.<br />

Abflussganglinie Blattwaag vor (blau) und nach (rot) Umsetzung der Hochwasserschutzmassnahmen<br />

(Ausbau Pumpspeicherkraftwerk und Bau Alpstollen). Abfluss über die Etzel-Pumpspeicherkraftwerke<br />

(grün) und über das Wehr der Staumauer In den Schlagen (violett).<br />

Die SBB als Besitzerin der Etzelwerke, die Kantone Zürich und<br />

Schwyz sowie die Bezirke Einsiedeln und Höfe beauftragten die<br />

IG Etzel-Power, für den Ausbau der Etzelwerke eine Vorstudie<br />

zu erarbeiten. Die Böhringer <strong>AG</strong> und die <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong> waren als<br />

Subplaner für die Untersuchung der Hochwasser- und <strong>Umwelt</strong>aspekte<br />

zuständig.<br />

Hochwasserschutz<br />

Bei der Alpüberleitung erwies sich der Balanceakt zwischen wirtschaftlichen,<br />

ökologischen und politischen Interessen als Herausforderung.<br />

Einerseits soll das <strong>Wasser</strong> der Alp zukünftig für die Energieerzeugung<br />

genutzt werden. Andererseits sollen kleinere Hochwasser<br />

in der Alp verbleiben und somit eine möglichst naturnahe<br />

Alpfassung<br />

Für die Alpfassung wurden Alternativstandorte gesucht, weil sie in<br />

ein Grundwasserschutzareal zu liegen kommen sollte. Schliesslich<br />

mussten alle Alternativen aus unterschiedlichen Gründen verworfen<br />

werden. Diese Beurteilung konnte der kantonalen Bewilligungsbehörde<br />

erläutert werden. Der ursprüngliche Standort kann, mit den für<br />

den Grundwasserschutz erforderlichen Auflagen, bewilligt werden.<br />

Mit dem Fachwissen der <strong>Gruner</strong> Gruppe konnten in der Vorstudie<br />

Lösungen aufgezeigt werden, welche sowohl das Bestreben<br />

der SBB nach einer erhöhten Energieproduktion erfüllten als auch<br />

die Anliegen der Standortkantone und -bezirke betreffend Hochwasser-,<br />

<strong>Umwelt</strong>- und Landschaftsschutz berücksichtigten.<br />

Monika Burri<br />

Dipl. phil. II, Biologin<br />

Projektleiterin <strong>Umwelt</strong>,<br />

<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel<br />

Andreas Simonsen<br />

MSc Bauing. ETH<br />

Projektingenieur <strong>Wasser</strong>bau,<br />

Böhringer <strong>AG</strong>, Oberwil<br />

14 | <strong>mailing.25</strong><br />

| 15


Fahrspur für Unterhalt /<br />

Schotterrasen<br />

+425.58<br />

+425.48 EHQ<br />

Hochwasserschutz zwischen Hochhäusern, Industriegebäuden und<br />

Bauernhof_Aufwertung der Wigger. Bis 2017 soll das Wohn- und Industriegebiet<br />

von Zofingen und Strengelbach vor Hochwasser der Wigger geschützt<br />

mittlere Sohle MW<br />

Ufersicherung<br />

abbrechen<br />

+421.50<br />

best. Kanal verlegen<br />

werden. Gemäss neuer Gewässerschutzverordnung ist dafür ausreichend Gewässerraum<br />

zur Verfügung zu stellen. Wie ist das in einem dicht besiedelten Gebiet<br />

Linkes Ufer<br />

Querprofil km 4.405<br />

möglich?<br />

1:5<br />

+ 120cm<br />

~1:3<br />

+424.78 HQ100<br />

Raubaum<br />

Vorschüttung Kies aus<br />

Aushub linkes Ufer<br />

bestehenden Uferschutz unterfangen,<br />

Steine frostsicher, 1.5-2t, 120-150cm<br />

~1:2<br />

+ 85cm<br />

Weg projektiert<br />

+425.58<br />

Abbruch Weg<br />

best. <strong>Wasser</strong> GD 200<br />

2:3<br />

best. Kanal SBR 1000<br />

geschützte Hecke<br />

428<br />

426<br />

424<br />

422<br />

420<br />

Rechtes Ufer<br />

418<br />

best. Parkplatz<br />

Autobahn A2<br />

eingedeckt<br />

Linkes Ufer<br />

Querprofil km 5.199<br />

Raubaum<br />

MW<br />

+428.56 HQ100<br />

+429.18 EHQ<br />

432<br />

+ 60cm<br />

Zaun<br />

Weg projektiert<br />

+429.00<br />

1.50<br />

Abbruch Weg<br />

Winkelplatte mit<br />

Betonfundament<br />

Rechtes Ufer<br />

best. Elektro<br />

430<br />

428<br />

426<br />

424<br />

422<br />

best. Parzellengrenze<br />

Gemeinde Strengelbach<br />

Gemeinde Zofingen<br />

Gewässerraum<br />

0 10 20 30 40<br />

+ 60cm<br />

Autobahn A2 Lärmschutzwand<br />

+431.66 EHQ<br />

+430.88 HQ100<br />

MW<br />

Geotextilpackung<br />

+431.68<br />

1:1<br />

best. Parzellengrenze<br />

best. Elektro<br />

best. Gas GD 200<br />

best. Elektro<br />

best. <strong>Wasser</strong> GG 100<br />

best. Parzellengrenze<br />

Wiggerweg<br />

Parkplatz<br />

434<br />

432<br />

430<br />

428<br />

426<br />

best. Parzellengrenze<br />

Gemeinde Strengelbach<br />

Gemeinde Brittnau<br />

Gewässerraum<br />

0 10 20 30 40 50<br />

+ 120cm<br />

Weg projektiert<br />

Raubaum<br />

+435.84 EHQ<br />

Abbruch Eisengrubenweg<br />

+435.88<br />

+435.08 HQ100<br />

Autobahn A2 Lärmschutzwand<br />

Ufersicherung<br />

abbrechen<br />

MW<br />

mittlere Sohle<br />

+432.09<br />

bestehenden Uferschutz<br />

unterfangen, Steine frostsicher,<br />

1.5-2t, 120-150cm<br />

best. Parzellengrenze<br />

best. Parzellengrenze<br />

Neigung variabel<br />

best. Elektro<br />

verlegen<br />

best. <strong>Wasser</strong> GD 250<br />

verlegen<br />

Elektro<br />

projektiert<br />

<strong>Wasser</strong> GD 250<br />

projektiert<br />

1:5<br />

Linkes Ufer<br />

Querprofil km 5.702<br />

Rechtes Ufer<br />

424<br />

Linkes Ufer<br />

Querprofil km 6.504<br />

Aufweitung der Wigger (gestrichelt: heutiges Profil)<br />

Hochhäuser, Industriebauten und Bauernhof sind bis dicht an die Wigger gebaut<br />

Kanalisierter Flusslauf der Wigger<br />

Baufälliges Aeschwuhr<br />

Zweiter Ausbau innert 50 Jahren<br />

Im Rahmen des Autobahnbaus der A2 Basel–Luzern wurde die Wigger<br />

in den 1970er-Jahren auf 150 m 3 /s ausgebaut. Wie die Hochwasser<br />

2005 und 2007 zeigten, genügt dieser Ausbau den aktuellen<br />

Anforderungen nicht mehr. Das Schadenspotenzial ist so gross,<br />

dass ein erneuter Ausbau dringlich ist. Trotz engen Platzverhältnissen<br />

ist dem erhöhten Raumbedarf gemäss der neuen Gewässerschutzverordnung<br />

Genüge zu leisten. Das Projektteam der <strong>Gruner</strong><br />

Gruppe erarbeitet dieses Projekt, welches rund 11 Mio. CHF kostet,<br />

für die Abteilung Landschaft und Gewässer des Kantons Aargau<br />

zusammen mit Seippel Landschaftsarchitekten GmbH, Wettingen.<br />

Wehrneubau und Sohlabsenkung<br />

Im untersten Abschnitt, in welchem auch das Industrie- und Gewerbegebiet<br />

sowie ein Bauernhof liegen, kann der Hochwasserschutz<br />

nur durch eine Sohlabsenkung von rund 1 m erreicht werden.<br />

Dazu ist das bestehende, sich in schlechtem baulichem Zustand<br />

befindliche Aeschwuhr neu zu bauen. Parallel dazu erfolgen zwei<br />

Aufweitungen, welche allein jedoch nicht ausreichen würden,<br />

die Hochwassersicherheit zu gewährleisten.<br />

Gerinneaufweitungen<br />

Im Rahmen des Wiggerausbaus in den 1970er-Jahren wurde der<br />

Fluss in ein strenges Trapezprofil gedrängt, dessen Sohle gleichmässig<br />

flach (monoton) ist. Die Ufer sind mittlerweile sehr<br />

dicht bestockt, weshalb die Wigger vom direkt daneben liegenden<br />

Spazierweg weder einseh- und erlebbar noch zugänglich ist.<br />

In einzelnen Abschnitten wird die Wigger aufgeweitet, sodass der<br />

Hochwasserschutz dort durch Vergrösserung des Gewässerraums<br />

sichergestellt werden kann und gleichzeitig eine deutliche ökologische<br />

Aufwertung der Wigger erfolgt. Gezielte Bereiche werden<br />

für die Bevölkerung zugänglich gemacht, sodass mit den Aufweitungen<br />

gleichzeitig auch eine Aufwertung der Naherholung<br />

erreicht wird.<br />

Niedere Ufermauern<br />

Im mittleren Abschnitt ist zwischen Hochhäusern und der Autobahn<br />

kein freier Raum mehr verfügbar, weshalb eine optimal ins Landschaftsbild<br />

eingepasste Lösung mit einer niederen Hochwasserschutzmauer<br />

gewählt wurde. Diese verläuft teilweise vor und teilweise<br />

hinter dem Uferweg. An verschiedenen Stellen wird sie durch<br />

Dämme und durch Rampen unterbrochen, sodass auch die Quervernetzung<br />

für Kleintiere gewährleistet ist. Die Zugänge (Fusswege)<br />

sind so gestaltet, dass ein Gefälle von 6% nicht überschritten wird.<br />

Interdisziplinäres Team<br />

Die vielen Fachbereiche der <strong>Gruner</strong> Gruppe tragen zu einem<br />

optimierten Projekt bei. Spezialisten aus den Bereichen konstruktiver<br />

<strong>Wasser</strong>bau (Wehr), Siedlungsentwässerung, Hydraulik,<br />

naturnaher <strong>Wasser</strong>bau, Bodenschutz, Gewässerökologie, Altlasten<br />

und Bautenerhalt arbeiten in einem interdisziplinären Team<br />

zusammen. So können wir gemeinsam mit den Landschaftsarchitekten<br />

im engen Umfeld für Mensch und Natur eine deutliche<br />

Verbesserung erreichen.<br />

Michael Aggeler<br />

dipl. Kulturing. ETH<br />

Abteilungsleiter <strong>Wasser</strong>,<br />

Stv. Geschäftsleiter,<br />

Böhringer <strong>AG</strong>, Oberwil<br />

Patrick Saladin<br />

dipl. Kulturing. ETH<br />

Stv. Abteilungsleiter <strong>Wasser</strong>,<br />

Böhringer <strong>AG</strong>, Oberwil<br />

16 | <strong>mailing.25</strong> | 17


Grundwasserschutz_<strong>Wasser</strong>bauprojekt schützt Trinkwasserfassung.<br />

Mit einem nach längerer Planungsphase Anfang 2013 durchgeführten integralen<br />

<strong>Wasser</strong>bauprojekt sichert die Gemeinde Risch-Rotkreuz eine wichtige Grundwasserfassung.<br />

Dank der guten Zusammenarbeit zwischen Planer, Unternehmer,<br />

Landeigentümer, der Gemeinde und kantonalen Amtsstellen liessen<br />

sich mit dem umfassenden Projekt gleichzeitig ökologische Aufwertungen,<br />

arrondierte Naturschutzzonen und ein erneuertes Wegnetz realisieren.<br />

Uferrenaturierung: Das renaturierte Reussufer bietet eine hohe Strukturvielfalt<br />

(Aufnahme: 6 Monate nach Projektabschluss)<br />

Vor der Uferrenaturierung: Betonplatten mit schmalem Plattenweg<br />

Uferrenaturierung der Reuss schafft vielfältige<br />

Lebensräume<br />

Ein Ziel des Projekts war die ökologische Aufwertung des Reussufers<br />

auf einem Kilometer Länge: Statt eines Betonverbaus<br />

erhält die Reuss wieder eine naturnahe Ufersicherung – mit Kleinbuhnen,<br />

Schroppenlagen und ingenieurbiologischen Massnahmen.<br />

Schachenweid: erhöhter Damm mit neuem Dammweg, Pumpstation der <strong>Wasser</strong>versorgung Risch-Rotkreuz im Hintergrund<br />

Helltobelbach: renaturierter Abschnitt im bewaldeten Naturschutzgebiet, Vernetzung mit der Reuss<br />

Revitalisierung und Renaturierung Helltobelbach<br />

Der Helltobelbach entwässert die Schachenweid und war gemäss<br />

kantonalem Richtplan seit Längerem für eine Renaturierung vorgesehen.<br />

Mit dem Projekt wurde dieses Seitengerinne wieder mit der<br />

Reuss vernetzt. Die im Einlaufbereich erstellte Sichelbuhne verhindert<br />

Bachablagerungen und Kiesbänke im Mündungsbereich.<br />

Die Einwohnergemeinde Risch-Rotkreuz ZG zählt über 10 000 Einwohner.<br />

Rund die Hälfte des Trinkwassers stammt aus der Grundwasserfassung<br />

Schachenweid. Sie liegt an der Reuss und wird<br />

durch den Reussschotter gespiesen. Hochwasser der Reuss führten<br />

wiederholt zu Sedimentablagerungen im Gebiet Schachenweid.<br />

Diese können belastet sein und die Trinkwasserqualität gefährden.<br />

Dammsanierung verhindert Sedimenteinträge<br />

in Grundwasserschutzzonen<br />

Die von der Gemeinde Risch-Rotkreuz mit der Projektplanung beauftragten<br />

Ingenieure der Berchtold + Eicher Bauingenieure <strong>AG</strong>, Zug,<br />

konnten mit einer geringfügigen Dammerhöhung und -verlängerung<br />

die Hochwassersicherheit auf HQ100 erhöhen. Gleichzeitig verhindert<br />

der erneuerte Damm den Sedimenteintrag mit nachfolgender Ablagerung<br />

in der flachen Ebene. Die Projekterarbeitung erfolgte in<br />

enger Zusammenarbeit mit einem Landschaftsarchitekten sowie<br />

der Abteilung <strong>Wasser</strong>bau des kantonalen Tiefbauamtes.<br />

Dammerhöhung und -verlängerung<br />

Sichelbuhne bei Mittelwasser: Mündung Helltobelbach (blau), Ablenkung Geschiebetrieb Reuss (grün),<br />

induzierte Strömungen verhindern Ablagerungen im Mündungsbereich (rot, violett)<br />

Bau der Sichelbuhne im Einmündungsbereich des renaturierten Helltobelbaches<br />

18 | <strong>mailing.25</strong><br />

| 19


Grundwasserschutz_<strong>Wasser</strong>bauprojekt schützt Trinkwasserfassung.<br />

Grundwassernutzung_Grundwasserpumpwerk Schachen in Weinfelden.<br />

<strong>Gruner</strong> + Wepf Ingenieure <strong>AG</strong>, St. Gallen, übernahm – unterstützt von den<br />

Ingenieuren der <strong>Gruner</strong> Ingenieure <strong>AG</strong>, Olten – die Gesamtleitung für ein<br />

innovatives Bauprojekt: das Grundwasserpumpwerk Schachen mit Horizontalfilterbrunnen.<br />

Beim Bau der Grundwasserfassung galt es der hochwasserexponierten<br />

Lage im Thurtal Rechnung zu tragen.<br />

Ein Holzsteg führt Fussgänger durch das Naturschutzgebiet<br />

Neuer Weiher in der Naturschutzzone A: Morgenstimmung im Spätsommer, 6 Monate nach Realisierung<br />

Massnahmen im Naturschutzgebiet<br />

Der untere Bereich der Schachenweid liegt in einem kantonalen<br />

Naturschutzgebiet, in das der ehemalige Uferweg der Reuss verlegt<br />

werden musste. Dieser Aspekt verlangte nach besonders sensibler<br />

Planung: Die Fussgänger queren heute dieses ökologisch besonders<br />

wertvolle und geschützte Gebiet auf einem Holzsteg.<br />

Die Naturschutzzone wurde für eine bessere Bewirtschaftung<br />

angrenzender Landwirtschaftsflächen arrondiert und mit Gehölzgruppen<br />

sowie drei Weihern ergänzt. Die Planung dieser Arbeiten<br />

erfolgte mit dem Amt für Raumplanung und dem betroffenen<br />

Landwirt ebenfalls im Rahmen des <strong>Wasser</strong>bauprojektes der <strong>Gruner</strong><br />

Gruppe.<br />

Feuertaufe bestanden<br />

Alle Arbeiten und Bepflanzungen wurden wie geplant vor der<br />

Hochwassersaison und unter Einhaltung der Baukosten von rund<br />

700 000 CHF termingerecht abgeschlossen. Anfang Juni 2013 trat<br />

nach intensiven Regenfällen ein Spitzenabfluss von 660 m 3 /s auf.<br />

Dieses 20-jährliche Hochwasser führte nur zu geringfügigen<br />

Schäden. Diese traten vor allem in den Bereichen mit ingenieurbiologischen<br />

Massnahmen auf (noch fehlende Verwurzelung).<br />

Die entsprechenden Sanierungen werden unter der Leitung der<br />

Berchtold + Eicher Bauingenieure <strong>AG</strong> im Herbst 2013 vorge nommen.<br />

Reto Gysin<br />

dipl. Kulturing. ETH<br />

Leiter Abteilung <strong>Wasser</strong>, <strong>Umwelt</strong>, Geomatik,<br />

Mitglied der Geschäftsleitung,<br />

Berchtold + Eicher Bauingenieure <strong>AG</strong>, Zug<br />

Brunnenschacht mit drei Steigleitungen, Podesten und Leiter<br />

Der 2010–2012 erbaute Horizontalfilterbrunnen darf als einer der<br />

modernsten Brunnen in der Schweiz, vielleicht sogar in Europa<br />

bezeichnet werden. Das Grundwasserpumpwerk Schachen sichert<br />

die <strong>Wasser</strong>beschaffung in der Region Weinfelden TG für die kommenden<br />

Jahrzehnte. Im Rahmen der Standortevaluation im Schachen<br />

wurde im mächtigen Thur-Grundwasserstrom dem Bau eines<br />

grossen Horizontalfilterbrunnens gegenüber mehreren Vertikalfilterbrunnen<br />

der Vorzug gegeben. Bei gleichzeitig geringerer örtlicher<br />

Absenkung kann mit dem Horizontalfilterbrunnen an nur einem<br />

Standort eine viel grössere <strong>Wasser</strong>menge gefasst werden.<br />

Im Evaluationsverfahren wurden für den Brunnenschacht den Ortbetonlösungen<br />

(Schachtdurchmesser innen 4 m) Lösungen mit<br />

Fertigelementen (Schachtdurchmesser innen 2.8 m) gegenübergestellt.<br />

Für die Lösung mit Fertigelementen sprachen die kürzere<br />

Bauzeit sowie die deutlich geringeren Kosten. Die Anordnung der<br />

Filterstränge erfolgte in 4 Horizonten, wobei der oberste Horizont,<br />

in einer Tiefe von 17 m, als Schutzhorizont mit selektiver Entnahme<br />

ausgebaut werden kann. Die Filterstränge wurden teilweise bis zu<br />

40 m gepresst und dann mit Schlitzbrückenfilterrohren, DN 300 mm,<br />

ausgebaut.<br />

Innovatives Entsandungsverfahren<br />

Die Entsandung der einzelnen Fassungsstränge wurde aufgrund des<br />

hohen Sandanteils und der Heterogenität des Grundwasserleiters<br />

im Weinfelder Schachen erstmalig in der Schweiz mittels impulsgestützter<br />

Doppelkolbenkammerentsandung (Hochleistungsentsandung<br />

SDKK) ausgeführt. Das Verfahren verlangte von allen Beteiligten<br />

grossen Einsatz, der mit erstklassigen Resultaten und sehr<br />

geringen Restsandgehalten belohnt wurde.<br />

20 | <strong>mailing.25</strong> | 21


Grundwassernutzung_Grundwasserpumpwerk Schachen in Weinfelden.<br />

Rohrinstallation im Rohrkeller<br />

Pressvortrieb, Einschub Filterrohr<br />

Brunnenkopf aus Edelstahl mit Abdeckung inkl. Sichtfenster<br />

Hochwassersicherheit und Vorflutereinflüsse<br />

Der Brunnenkopf liegt mit 80 cm Freibord über dem Höchsthochwasserspiegel<br />

von 421.20 m ü.M. Die <strong>Gruner</strong> Ingenieure haben das<br />

Gesamtbauwerk auftriebssicher und als dichte Wanne geplant. Der<br />

danebenliegende Ölibach, welcher früher als Ableitung der ARA<br />

diente, wurde während des Zwischen- und Abnahmeversuchs intensiv<br />

überwacht und kontrolliert. Eine Beeinflussung des Baches<br />

konnte bei den Pumpversuchen, welche eine rechnerische Kapazität<br />

des Brunnens von rund 30 000 l/min ergaben, nicht nachgewiesen<br />

werden. In den ersten 2 Jahren nach der Inbetriebnahme im April<br />

2012 werden mittels Monitoring durch das AfU Thurgau verschieden e<br />

Parameter erfasst. Sollten sich wider Erwarten Veränderungen<br />

ergeben, kann der entsprechende Bachabschnitt abgedichtet werden.<br />

Chronologie<br />

1992–2000 Standortevaluation / 00: Ausscheidung<br />

Schutzareal / 01: Landerwerb<br />

2005–2008 Detailuntersuchungen Brunnenstandort<br />

2008–2009 Bauprojekt, Baueingabe GWPW, Baubewilligung,<br />

Submission<br />

08–09 / 2009 Erstellung Brunnenschacht<br />

10 /09–09 /10 Erstellung horizontale Fassungsstränge<br />

03/10–03/11 Zwischenpumpversuch, Entsandung Filterstränge,<br />

Abnahmepumpversuch<br />

04/11–03/12 Bau Brunnengebäude inkl. Innenausbau und<br />

Brunnenausrüstung<br />

04/2012 Inbetriebnahme, Ausscheidung Schutzzone,<br />

Einweihung mit Tag der offenen Tür<br />

Technische Daten<br />

Förderleistung:<br />

Dimensionierungsmenge bei<br />

Niedrigwasser 15 000 l/min / Spitzenentnahmemenge<br />

18 000 l/min<br />

(3 redundante Tauchmotorpumpen<br />

à je 6000 l/min)<br />

Brunnenschacht:<br />

Di 2.80 m, Da 3.40 m, Tiefe 30 m<br />

Horizontale Fassungsstränge: 15 St. auf 4 Horizonten in 17, 21, 25<br />

und 29 m Tiefe, Gesamtlänge 414 m<br />

(Edelstahl-Schlitzbrückenfilterrohre<br />

DN 300 mm mit Schlitzweiten<br />

0.8–2.5 mm)<br />

Gebäude Ortbeton 19 × 15 × 6 m,<br />

inkl. Trafostation<br />

Das Wichtigste auf einen Blick<br />

Auftraggeber:<br />

Technische Betriebe Weinfelden <strong>AG</strong><br />

(TBW)<br />

Standort:<br />

Schachen, Thurtal, Weinfelden,<br />

Kanton Thurgau<br />

Gesamtkosten:<br />

ca. 6 Mio. CHF<br />

Bauzeit: 08/2009–04/2012<br />

Bearbeitungszeitraum: 2008–2012<br />

Brunnenschacht mit Unterwasserbeleuchtung<br />

René Buri<br />

dipl. Kultur-/<strong>Umwelt</strong>ing. ETH/SIA<br />

Mitglied der Geschäftsleitung,<br />

Niederlassungsleiter, <strong>Gruner</strong> Ingenieure <strong>AG</strong>, Olten<br />

Matthias Ensinger<br />

dipl. Bauing. TU/SIA<br />

Mitglied der Geschäftsleitung,<br />

Niederlassungsleiter, <strong>Gruner</strong> + Wepf Ingenieure <strong>AG</strong>,<br />

St. Gallen, Buchs<br />

22 | <strong>mailing.25</strong> | 23


Überflutungssicherheit_Umgestaltung eines Entwässerungssystems in<br />

Leipzig. In einem Kreuzungsbereich der Deutschen Bahn <strong>AG</strong> (DB) erfolgt die<br />

Neugestaltung der Mischwasserentsorgung unter Berücksichtigung der Gas- und<br />

<strong>Wasser</strong>leitungskreuzungsrichtlinie der DB von 2012. Die Umgestaltung gilt als<br />

wichtige Massnahme zum Schutz vor Überflutungen in diesem Bereich der DB<br />

in Leipzig.<br />

Bewehrung<br />

Schalung<br />

Ausgangspunkt für die Dimensionierung des Bauwerkes stellte die<br />

mittels hydraulischer Berechnungen ermittelte <strong>Wasser</strong>menge von<br />

150 Litern in der Sekunde dar. Herzstück des Bauwerkes sind zwei<br />

300 kg schwere Pumpen.<br />

Besonders bei der Erarbeitung der Schalungs- und Bewehrungspläne<br />

war das planerische Geschick der Ingenieure gefordert. Viele<br />

Öffnungen im Bauwerk und die Besonderheit einer geneigten Bauwerksdecke<br />

stellten eine Herausforderung dar.<br />

Bauwerkskörper Pumpbauwerk<br />

Seit einigen Jahren äussert sich der Klimawandel in zunehmend<br />

ex tremen Wettersituationen. Diese immer häufiger auftretenden<br />

Er eig nisse beeinflussen das alltägliche Leben und scheinen oft unbeherrschbar;<br />

so auch am 20. Juni dieses Jahres in der Stadt Leipzig.<br />

Während eines Starkregenereignisses zeigte sich, dass die Kanalisationen<br />

für heutige Anforderungen an einigen Stellen zu gering dimensioniert<br />

sind.<br />

Neudimensionierung der Kanalisation<br />

Im Rahmen des Grossprojektes «Stadtbahnlinie 15 – Verkehrsbauvorhaben<br />

Lützner Strasse in Leipzig» soll daher das Entwässerungssystem<br />

im Baubereich neu gestaltet werden. Die <strong>Gruner</strong> + Partner<br />

GmbH Leipzig erhielt den Auftrag, dieses für die KWL - Kommunale<br />

<strong>Wasser</strong>werke Leipzig GmbH neu zu planen. Hier führt eine Brücke,<br />

die ausschliesslich für den Zugverkehr der DB genutzt wird, über<br />

eine Senke. Im Unterführungsbereich kreuzen der Strassenbahnverkehr<br />

der Leipziger Verkehrsbetriebe GmbH (LVB), der Kraftfahrzeugverkehr<br />

und Fussgänger die Gleise der DB.<br />

Neben der Überflutungsgefährdung macht eine bauseitig bedingte<br />

Absenkung der Fahrbahn um etwa einen halben Meter unter Einhalt<br />

der Mindestüberdeckungshöhen die Neudimensionierung der Kanalisation<br />

erforderlich.<br />

Nach ausgiebiger Untersuchung verschiedener Lösungsvarianten<br />

kristallisierte sich die Entkopplung des Regenwassers aus dem Mischwassersystem<br />

im Bereich der Eisenbahnüberführung als zu planende<br />

Lösung heraus. So soll neben dem Mischwasserkanal ein Regenwasserkanal<br />

errichtet werden, welcher ausserhalb des Unterführungsbereiches,<br />

wo ausreichend grosse Dimensionen gewährleistet sind,<br />

wieder in einen Mischwassersammler eingeleitet werden soll.<br />

Planerisch anspruchsvolles Pumpbauwerk<br />

Da die Einbindestelle jedoch über dem tiefsten Punkt im Regenwassersystem<br />

liegen wird, ist die Einleitung in den Mischwasserkanal<br />

nur mithilfe eines Pumpbauwerkes möglich, welches es neben den<br />

Kanälen durch die Ingenieure der <strong>Gruner</strong> + Partner GmbH in Leipzig<br />

zu planen galt.<br />

Vorschweißflansch<br />

323.9/DN 300<br />

Vorschweißbund mit<br />

Losflansch DN 300 PE HD<br />

DL DN 300 PE-HD<br />

Netz-Leipzig Elt FM, vorh.<br />

Netz-Leipzig Elt MS, vorh.<br />

Netz-Leipzig Elt MS, vorh.<br />

Netz-Leipzig Elt NS, vorh.<br />

Netz-Leipzig Elt NS, vorh.<br />

Red. 323.9/273.0<br />

Netz-Leipzig Fremdltg, vorh.<br />

2150<br />

45° Bogen Edelstahl<br />

100 250<br />

1650 250 100<br />

A<br />

900<br />

Gehweg / Zaun vorhanden<br />

Flurstück 621 c<br />

Netz-Leipzig Elt NS, vorh.<br />

Grundriss des Pumpbauwerks<br />

Edelstahlrohr d 273.0<br />

KWL MW Ei 700/1050 B, vorh.<br />

KWL MW DN 700 StB, gepl.<br />

225<br />

100<br />

250<br />

3160<br />

250 100<br />

900<br />

Belüftung<br />

3660<br />

DN 300 GGG<br />

mit Prallblech<br />

Entlüftung<br />

110.41<br />

Netz-Leipzig Elt 2x MS-FM, gepl.<br />

R=1,5xd a<br />

ø960<br />

ø700<br />

Elt 3x KG 110<br />

90° Bogen Edelstahl<br />

150<br />

Schaltschrank, geplant<br />

1374<br />

300<br />

110.41<br />

DN 400 GGG<br />

mit Prallblech<br />

1047<br />

Angaben in mm<br />

A<br />

Grundriss<br />

Als anspruchsvoll stellten sich während der gesamten Planungsphase<br />

die beengten Platzverhältnisse im Verkehrsraum dar. Angrenzende<br />

Medien liessen nur maximale Aussenmasse des Bauwerkes<br />

von rund 2 m Breite und 3.5 m Länge zu. Daraus resultierte die<br />

Gesamttiefe des Bauwerkes von fast 5 m.<br />

Des Weiteren waren eine redundante Pumpenaufstellung, ein<br />

Maximalgewicht je Pumpe von 450 kg und das sich aus Kenndaten<br />

der Pumpe ergebende Nutzvolumen von 9 m³ zu berücksichtigen.<br />

Schnitt A - A<br />

Angaben in mm<br />

4860<br />

300<br />

OK gepl. Gehweg<br />

112.61<br />

Schieber DN 400<br />

250 400<br />

112.45<br />

DN 400 GGG<br />

mit Prallblech<br />

47<br />

250<br />

200<br />

Elt 3x KG 110<br />

Edelstahlrohr d 273.0<br />

Edelstahlrohr d 219.1<br />

ø168.3<br />

Entlüftung<br />

742 1039<br />

Längsschnitt des Pumpbauwerks<br />

2720<br />

60°<br />

1039<br />

240<br />

Edelstahlrohr d 273.0<br />

Edelstahlrohr d 219.1<br />

3160<br />

3660<br />

1100 800<br />

ø168.3<br />

Belüftung<br />

111.05<br />

107.84<br />

107.59<br />

111.97<br />

max. <strong>Wasser</strong>stand<br />

110.31<br />

min. <strong>Wasser</strong>stand<br />

108.39<br />

200<br />

250<br />

OK gepl. Gehweg<br />

112.75<br />

112.59<br />

640<br />

Steigleiter<br />

aus Edelstahl (1.4541)<br />

Abstand Sprossenmitte<br />

zum Bauwerk<br />

nach Herstellerangaben<br />

5000<br />

Befestigung und<br />

Abstand Befestigung<br />

nach Herstellerangaben<br />

Die <strong>Gruner</strong> Ingenieure verfügen über langjährige Erfahrung in der<br />

Planung von Massnahmen in Bereichen der DB. Das neue Entwässerungssystem<br />

stellt die gesamte Abwasserentsorgung im Bereich der<br />

Lützner Strasse auch bei Starkregenereignissen sicher und gewährleistet<br />

die Sicherheit von Zug-, Kraftfahr- und Personenverkehr.<br />

Das Wichtigste auf einen Blick<br />

Bauherr:<br />

KWL - Kommunale<br />

<strong>Wasser</strong>werke Leipzig GmbH<br />

Baujahr: 2014<br />

Masse (L × B × H):<br />

3.66 m × 2.15 m × 4.84 m–4.98 m<br />

Nutzvolumen: ~10 m³<br />

Verwendeter Pumpentyp: Tauchmotorpumpe der Firma KSB<br />

KRTK 200-315 / 96XG-S<br />

Führungsart der Pumpen: 2-Stangen-Führung<br />

Gewicht einer Pumpe: 300 kg<br />

Leistungsbedarf:<br />

6.5 kW<br />

Kostenschätzung<br />

für gesamtes Bauwerk: 97 000 €<br />

Elisa Kleiner<br />

M. Eng.<br />

Projektleiterin Leitungsbau,<br />

<strong>Gruner</strong> + Partner GmbH, Leipzig<br />

24 | <strong>mailing.25</strong> | 25


Experten für den <strong>Umwelt</strong>schutz_25 Jahre <strong>Umwelt</strong>verträglichkeitsprüfung.<br />

Vor 25 Jahren, am 19. Oktober 1988, wurde die Verordnung über die<br />

<strong>Umwelt</strong>verträglichkeitsprüfung (UVP) verabschiedet. Schon vorher – bereits<br />

1986 – erarbeitete die <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong> den ersten <strong>Umwelt</strong>verträglichkeitsbericht (UVB).<br />

Die UVP zum Schutz von Mensch und <strong>Umwelt</strong> ist heute fest im Bauwesen<br />

verankert. Für die <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong> gehört die Erstellung von UVB seit 25 Jahren zu<br />

den Kernkompetenzen.<br />

Walenbrunnen in Erstfeld<br />

AlpTransit-Baustelle Erstfeld<br />

Der von Herzog & de Meuron entworfene Roche Bau 1 (Roche-Turm) in Basel wird mit 175 m das höchste Bürogebäude der Schweiz (Quelle: Herzog & de Meuron)<br />

Naturschutzmassnahmen des Projekts Gotthard-Basistunnel Nord: renaturierter Walenbrunnen in Erstfeld, Trockenmauer in Amsteg<br />

Anhand von UVB können die betreffenden Behörden im Rahmen des<br />

massgeblichen Verfahrens die <strong>Umwelt</strong>verträglichkeit eines Vorhabens<br />

prüfen. Die Prüfung erfolgt in der Regel durch die kantonalen <strong>Umwelt</strong>schutzfachstellen,<br />

bei Bundesverfahren (meist grosse Infrastrukturvorhaben)<br />

auch durch das Bundesamt für <strong>Umwelt</strong> (BAFU) in Bern.<br />

Der <strong>Umwelt</strong>verträglichkeitsbericht gewährleistet:<br />

––<br />

Erfassung aller umweltrechtlichen Fakten<br />

––<br />

Prüfung des anwendbaren <strong>Umwelt</strong>rechts<br />

––<br />

Bewertung der <strong>Umwelt</strong>auswirkungen «einzeln, gesamthaft und<br />

in ihrem Zusammenwirken»<br />

––<br />

Abwägung aller beteiligten Interessen<br />

<strong>Umwelt</strong>verträglichkeitsberichte für Grossprojekte<br />

Ob ein Vorhaben der UVP-Pflicht untersteht, ist im Anhang der<br />

UVP-Verordnung geregelt. Dort sind unter anderem Anlagen aus den<br />

Bereichen Verkehr, Energie, <strong>Wasser</strong>bau, Entsorgung, Militär, Tourismus<br />

und Industrie aufgeführt und meist auch gewisse Schwellenwerte<br />

angegeben. So ist z.B. die Errichtung von mehr als 500<br />

Parkplätzen oder mehr als 7500 m 2 Verkaufsfläche UVP-pflichtig.<br />

Im Laufe der vergangenen 25 Jahre erarbeitete die <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong> für<br />

zahlreiche spannende Projekte aus allen Bereichen und in allen<br />

Regionen der Schweiz den UVB. Dazu zählen z.B. so bekannte Grossüberbauungen<br />

wie IKEA in Spreitenbach, futuro in Liestal, der Roche-<br />

Turm in Basel oder das Erlebnisbad aquabasilea und das Verteilzentrum<br />

der Planzer Transport <strong>AG</strong> in Pratteln, Infrastrukturbauten wie<br />

die Basler Nordtangente und zwei Teilabschnitte des Gotthard-Basistunnels<br />

sowie Entsorgungsanlagen wie die Basler KVA und eine<br />

Altreifen- und Klärschlammverbrennung im Zementwerk Siggenthal.<br />

Auch im Bereich <strong>Wasser</strong>kraft konnte die <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong> einen Beitrag zur<br />

<strong>Umwelt</strong>verträglichkeit leisten, z.B. für die Kleinkraftwerke Mulin GR,<br />

Dornachbrugg BL/SO, Rondchâtel BE, Füllinsdorf BL und Neue Welt<br />

BL, aber auch die grossen Hochrheinkraftwerke Birsfelden und Albbruck-Dogern.<br />

Im Bereich <strong>Wasser</strong>bau erarbeiteten wir zusammen mit<br />

der Böhringer <strong>AG</strong> aus der <strong>Gruner</strong> Gruppe den UVB für das Thurprojekt<br />

Bürglerau im Thurgau und eine <strong>Umwelt</strong>notiz für ein Hochwasserschutzprojekt<br />

an der Wigger im Aargau. Und derzeit erstellen wir für<br />

den Kanton BL den UVB für das Hochwasserschutzprojekt in Laufen<br />

an der Birs, den ersten UVB für ein solches Projekt in diesem Kanton.<br />

Hohes Fachwissen und langjährige Projekterfahrung<br />

Die Erarbeitung des UVB ist eine anspruchsvolle Aufgabe, bei der<br />

sowohl Detailkenntnisse in den einzelnen <strong>Umwelt</strong>bereichen als auch<br />

der Gesamtüberblick von Generalisten gefragt sind. Die regelmässige<br />

enge Zusammenarbeit mit anderen Bereichen innerhalb der<br />

<strong>Gruner</strong> Gruppe sichert der Abteilung <strong>Umwelt</strong>, Sicherheit hervorragende<br />

Fachkompetenz. Das UVB-Team verfügt über Spezialisten mit<br />

langjähriger Berufserfahrung, die von jungen, gut ausgebildeten<br />

Mitarbeitenden unterstützt werden. Weiterbildung wird hier grossgeschrieben,<br />

da es gerade im Bereich <strong>Umwelt</strong>schutz immer neue<br />

Herausforderungen zu bewältigen gilt. Die Grösse des Geschäftsbereichs<br />

<strong>Umwelt</strong>, Sicherheit der <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong> mit heute rund 60 Mitarbeitenden<br />

erlaubt es uns, privaten und öffentlichen Bauherren kompetente,<br />

aber dennoch preislich attraktive Leistungen «aus einer<br />

Hand» anzubieten.<br />

Kai Hitzfeld<br />

Dipl. Geograph, Civil Engineer<br />

Stv. Abteilungsleiter <strong>Umwelt</strong>,<br />

<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel<br />

26 | <strong>mailing.25</strong><br />

| 27


Herausforderung Schadstoffmanagement_Neue Fachabteilung der<br />

<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>. Ein erfahrenes interdisziplinäres Team begegnet dem komplexen<br />

Themenfeld Schadstoffmanagement mit umfassendem Fachwissen und<br />

einem ganzheitlichen Ansatz.<br />

Luftschadstoffe<br />

Gebäudeschadstoffe<br />

(z.B. Asbest, PCB, PAK, Schwermetalle)<br />

Neophyten<br />

Lärm, Vibrationen,<br />

Gerüche<br />

Schimmel und<br />

Bakterien<br />

Bodenbelastungen<br />

Grundwasserbelastungen<br />

Radon aus dem<br />

Untergrund<br />

Belastungen<br />

des Untergrundes<br />

(z.B. Altlasten)<br />

Schadstoffverteilung im Grundwasser<br />

Mögliche Schadstoffvorkommen in Wohnbauten<br />

Erkundung des Bodens<br />

In unserer stetig komplexer werdenden <strong>Umwelt</strong> sind wir ständig<br />

einer Vielzahl von Schadstoffen unterschiedlichster Herkunft ausgesetzt.<br />

Weltweit werden rund 80 000 Chemikalien kommerziell hergestellt<br />

– jedoch ist die Zahl der tatsächlich existierenden und<br />

bekannten Stoffe um den Faktor 1000 grösser. Nur von einem winzigen<br />

Bruchteil dieser Stoffe hat man eine Vorstellung von deren Auswirkungen<br />

auf Mensch und Natur. «Schadstoffe» sind nicht immer<br />

Chemikalien, schädigende Wirkungen gehen auch von künstlichen<br />

oder natürlichen Fasern, Feinstaub, elektromagnetischer Strahlung<br />

oder von Organismen wie Schimmel, Bakterien oder Neozoen aus.<br />

Wir finden Schadstoffe in ausnahmslos allen Medien:<br />

––<br />

in der Geosphäre: in Boden und Untergrund sowie in Grund- und<br />

Oberflächengewässern,<br />

––<br />

in der Atmosphäre, im Freien wie auch in Innenräumen,<br />

––<br />

in der Biosphäre in Form von Wild- und Nutzpflanzen oder -tieren<br />

sowie in Mikroorganismen,<br />

––<br />

in künstlichen Materialien und Strukturen, namentlich in Gebäuden,<br />

Baustoffen oder Möbeln, aber auch in Abfällen jeder Art.<br />

Wechselwirkungen der einzelnen Schadstoffe und Medien sind<br />

dabei nicht die Ausnahme, sondern die Regel.<br />

<strong>Gruner</strong> Fachbereich Schadstoffmanagement<br />

In diesem äusserst komplexen Umfeld ist es einer Einzelperson oder<br />

einem spezialisierten Fachbüro kaum noch möglich, beim Umgang<br />

mit Schadstoffen allen Aspekten nachhaltig gerecht zu werden. Die<br />

<strong>Gruner</strong> Gruppe hat daher innerhalb ihrer Abteilung <strong>Umwelt</strong> einen<br />

eigenen Fachbereich Schadstoffmanagement gebildet: Fachleute<br />

aus allen relevanten Wissensgebieten bilden ein hoch spezialisiertes<br />

interdisziplinäres Team. Eingebunden in die <strong>Gruner</strong> Gruppe<br />

kommt dem jungen Team zugute, dass es letztlich auf die Expertise<br />

und die Erfahrung von über tausend Mitarbeitenden in der <strong>Gruner</strong><br />

Gruppe zurückgreifen kann. Eine starke Vernetzung ist uns daher<br />

besonders wichtig.<br />

Das Kernteam besteht aus Geologen, Biologen, Geoökologen,<br />

Geographen, Forst- und <strong>Umwelt</strong>wissenschaftlern, Bauingenieuren<br />

und Geochemikern. Zudem arbeiten wir ständig u.a. mit Baubiologen,<br />

GIS- und Modellierungsfachleuten, Hydrologen, Gebäudetechnikern,<br />

Bauphysikern und Juristen zusammen.<br />

Schadstoffe messen und beherrschen<br />

Die wesentlichen Tätigkeitsfelder für die Bauwirtschaft:<br />

––<br />

Altlasten, <strong>Umwelt</strong>-Due-Diligence, Gebäudeschadstoffe<br />

––<br />

Probenahme und Analytik, Modellierung, Visualisierung,<br />

Dokumentation<br />

––<br />

<strong>Umwelt</strong>baubegleitung, Sanierungsplanung und -begleitung,<br />

Abfallmanagement<br />

Der <strong>Gruner</strong> Fachbereich Schadstoffmanagement erarbeitet die<br />

Fakten und Argumente für die Planungs- und Kostensicherheit der<br />

jeweiligen Bauvorhaben. Die Erkundungen führt das Team selbst<br />

durch, oder in Kooperation mit Fachunternehmen und Laboren.<br />

Sanierungs- oder Lösungsvorschläge münden in abgestimmte Zeitund<br />

Kostenpläne und optimierte Ausschreibungen. Bei Umsetzung<br />

und Dokumentation führen wir die Projekte bis zum Abschluss.<br />

Ganzheitliches Projektmanagement<br />

<strong>Gruner</strong> übernimmt für den Kunden die Koordination mit anderen<br />

Fachbereichen und das gesamte Projektmanagement. Unsere Kunden<br />

profitieren wesentlich davon, dass <strong>Umwelt</strong>- und Schadstofffragen<br />

nicht von einzelnen Fachgutachtern behandelt werden, sondern<br />

alle Antworten aus einer Hand kommen – das entspricht der Philosophie<br />

unseres fachlich breit aufgestellten Gesamtunternehmens.<br />

Schadstoffkartierung im Boden<br />

Patrick Martin<br />

Dr. rer. nat., Diplomgeologe<br />

<strong>Umwelt</strong>, Leiter Fachbereich Schadstoffmanagement,<br />

<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel<br />

28 | <strong>mailing.25</strong> | 29


Ökologische Stromgewinnung_Abwärmenutzung im Zementwerk.<br />

Die Jura Cement Fabriken <strong>AG</strong> in Wildegg wird ab Ende 2013 aus der Abwärme<br />

ihrer Zementproduktion Strom gewinnen können. Das durch <strong>Gruner</strong> Ingenieure<br />

in die Anlage integrierte Energiesystem macht hochwertige Energie nutzbar.<br />

Gesamtansicht in Montagephase<br />

Stahlgerüst mit Turbine und Wärmetauscher<br />

Stahlbühnen mit Heissgasleitungen<br />

Stahlbaumontage durch Dachöffnung<br />

Funktionsschema<br />

Knotendetail<br />

Mögliche Abwärmequellen ORC-Prozess Stromeinspeisung<br />

Industrie<br />

Heisswasserkreislauf<br />

120 – 150 °C<br />

Wärmetauscher<br />

(Verdampfer)<br />

Generator<br />

Die Zementproduktion ist äusserst energieintensiv: Der Klinkerbrennofen<br />

benötigt eine Temperatur von nahezu 1500 °C und gleichzeitig<br />

entsteht beim Verarbeitungsprozess viel Abwärme. Bis anhin<br />

war es mangels verfügbarer Technologie nicht anders möglich,<br />

als einen Grossteil der Abwärme aus dem Brennofen aufwendig herunterzukühlen<br />

und ungenutzt durch den Kamin in die <strong>Umwelt</strong> zu<br />

entlassen. Ein grosser Verlust an hochwertiger Energie.<br />

ORC-Technologie zur Stromerzeugung<br />

Die Industrie hat ein System entwickelt, welches genau diese<br />

Abwärme zur Stromerzeugung nutzt. Die Lösung basiert auf der<br />

ORC-Technologie (Organic Rankine Cycle), die Abwärme mit Temperaturen<br />

ab 200 °C in ökologischen Strom umwandelt. Bei diesem<br />

thermodynamischen Prozess findet am höchsten Punkt des bestehenden<br />

Vorwärmerturms die Wärmeauskopplung statt. Über Heissgasrohre<br />

wird mittels eines Wärmetauschers Wärmeenergie entzogen<br />

und dem ORC-Prozess zugeführt. Im Fluidkreis findet die<br />

eigentliche Energieumwandlung in elektrische Energie statt. Der<br />

Zwischenkreis verbindet beide Bereiche über Rohrleitungen miteinander.<br />

Die besondere Herausforderung liegt in der Auslegung und<br />

der Einbindung des Wärmetauschers, da die Prozessluft stark mit<br />

Rohmehl belastet ist.<br />

Gefragt ist also das technische Know-how, ein solches Kraftwerk<br />

vollständig in den Zementherstellungsprozess zu integrieren.<br />

setzen. Das bedeutet, dass Jura Cement jährlich 14 400 Megawattstunden<br />

elektrische Energie selbst erzeugen und im eigenen<br />

Fabrikationsprozess wieder einsetzen kann. Diese Energiemenge<br />

entspricht in etwa dem Strombedarf von 3600 Haushalten.<br />

Das schweizerische Bundesamt für Energie (BFE) unterstützt<br />

dieses Projekt im Rahmen der «Energiestrategie 2050» zur Senkung<br />

des Energieverbrauchs und zum Ausbau erneuerbarer Energien.<br />

Integration in laufendem Zementbetrieb<br />

<strong>Gruner</strong> Ltd, International hat in enger Zusammenarbeit mit den Projektpartnern<br />

ein Konzept entwickelt, mit welchem das Kraftwerk und<br />

die entsprechende Verfahrenstechnik aus bautechnischer Sicht möglichst<br />

kostengünstig in das bestehende Zementwerk integriert werden<br />

konnte.<br />

Eine besondere Herausforderung waren die Termin- und Betriebsabläufe.<br />

Die Montage der zur Wärmeauskopplung notwendigen<br />

grossen Heissgasleitungen musste zwingend während der jährlichen<br />

kurzen Revisionsphase im Januar 2013 stattfinden. Alle anderen<br />

Bau- und Montagearbeiten waren während des laufenden Betriebs<br />

der Zementanlage zu erbringen, ohne dabei die Produktionsabläufe<br />

zu beeinträchtigen. Entsprechend waren die gesamte Planung, die<br />

Herstellung, die Baustellenlogistik und der Montageablauf darauf<br />

abzustimmen.<br />

Für die verzinkten Stahlkonstruktionen – ein Stahlgerüst für die<br />

ORC-Anlage, diverse Stahlbühnen am vorhandenen Vorwärmerturm<br />

inkl. Betonverankerungen sowie je eine Stahlkonstruktion für die<br />

Kühltürme auf dem Dach des Granuliergebäudes und die Abfangung<br />

einer Heissgasleitung auf einem vorhandenen vorgespannten Elementdach<br />

– lieferte <strong>Gruner</strong> Ltd, International die statischen Berechnungen<br />

inkl. Stahlbauübersichtspläne. Auf dieser Grundlage wurden<br />

die Stahlbaudetailpläne durch den Stahlbauer erstellt und wiederum<br />

von <strong>Gruner</strong> Ltd, International auf Übereinstimmung mit den Berechnungen<br />

geprüft.<br />

Die Herausforderung bei dieser komplexen Aufgabe war einerseits<br />

die bauliche Einbindung dieser Kraftwerksanlage in eine Zementfabrik<br />

ohne Platzreserven und andererseits die Durchführung<br />

der Bau- und Montagearbeiten, ohne dabei den regulären Betrieb<br />

des Zementwerkes zu behindern.<br />

Nach der endgültigen Installation aller Bauteile und Komponenten<br />

ist die Aufnahme der Stromproduktion gegen Ende 2013 vorgesehen.<br />

Bioenergie<br />

Solarenergie<br />

Speisepumpe<br />

ORC-Kreislauf<br />

Wärmetauscher<br />

(Verflüssiger)<br />

ORC-Technologie KWK Systeme: Verstromung von Abwärme aus verschiedenen Abwärmequellen.<br />

Das Abwärmeverstromungsprinzip mit ORC<br />

Turbine<br />

Saubere Energie durch Abwärmenutzung<br />

Die Jura Cement Fabriken <strong>AG</strong> hat sich sowohl aus ökologischen als<br />

auch aus ökonomischen Gründen entschlossen, über ein Energiecontracting<br />

mit der EKZ GETEC <strong>AG</strong> sowie einem befähigten Anlagenlieferanten<br />

dieses System zur Stromerzeugung aus Abwärme einzu-<br />

Der Auftragsumfang für <strong>Gruner</strong> Ltd, International beinhaltete<br />

ausserdem den Betonbau inkl. Abbruch- und Umbauarbeiten mit<br />

statischen Berechnungen, Schalungs- und Bewehrungsplänen sowie<br />

Eisenlisten.<br />

Uli Jordan<br />

Dipl. Bauing. FH<br />

Mitglied der Geschäftsleitung,<br />

<strong>Gruner</strong> Ltd, International, Basel<br />

30 | <strong>mailing.25</strong><br />

| 31


Autoren dieser Ausgabe<br />

4/5<br />

10 /11<br />

14 /15<br />

18–20<br />

24/25<br />

28/29<br />

Tobias Hoch, 1974<br />

dipl. Bauing. FH<br />

Olivier Vallotton, 1965<br />

Bauing. EPFL<br />

Monika Burri, 1957<br />

Dipl. phil. II, Biologin<br />

Reto Gysin, 1972<br />

dipl. Kulturing. ETH<br />

Elisa Kleiner, 1988<br />

M. Eng.<br />

Patrick Martin, 1962<br />

Dr. rer. nat., Diplomgeologe<br />

Faszination am Beruf<br />

Dass man oft auch nach Feierabend an den interessanten<br />

Projekten weiterarbeitet.<br />

Funktion in der <strong>Gruner</strong> Gruppe<br />

Senior Ingenieur, <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel<br />

Hobbys<br />

Feierabend, Familie, Badminton<br />

Faszination am Beruf<br />

Vielseitigkeit der Aktivitäten, Selbstständigkeit,<br />

Arbeiten mit <strong>Wasser</strong> und Bergen.<br />

Funktion innerhalb der <strong>Gruner</strong> Gruppe<br />

Projektleiter und Experte für Staudämme,<br />

Stucky SA, Renens<br />

Hobbys<br />

Die Berge (Wandern, Skifahren, Berglauf), Basteln<br />

Faszination am Beruf<br />

Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund ziehen an einem<br />

Strang, um gemeinsam ein gutes Bauwerk zu erstellen, welches<br />

die Landschaft und ihre Bewohner respektvoll berücksichtigt.<br />

Funktion in der <strong>Gruner</strong> Gruppe<br />

Projektleiterin <strong>Umwelt</strong>,<br />

<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel<br />

Hobbys<br />

Wandern, Jassen, Lesen<br />

Faszination am Beruf<br />

Vielfältigkeit der Herausforderungen,<br />

Mitgestaltung der <strong>Umwelt</strong>.<br />

Funktion in der <strong>Gruner</strong> Gruppe<br />

Leiter Abteilung <strong>Wasser</strong>, <strong>Umwelt</strong>, Geomatik, Mitglied der<br />

Geschäftsleitung, Berchtold + Eicher Bauingenieure <strong>AG</strong>, Zug<br />

Hobbys<br />

Musik, Berge, Handwerk<br />

Faszination am Beruf<br />

Täglich neue Herausforderungen im Berufsalltag.<br />

Etwas zu schaffen, was dem Wohl der Allgemeinheit<br />

dient, und damit den Standard unseres alltäglichen<br />

Lebens stets weiter zu verbessern.<br />

Funktion in der <strong>Gruner</strong> Gruppe<br />

Projektleiterin Leitungsbau,<br />

<strong>Gruner</strong> + Partner GmbH, Leipzig<br />

Hobbys<br />

Garten, Kochen, Radfahren<br />

Faszination am Beruf<br />

Vielfältigkeit der Aufgaben, kein Fall ist wie der andere.<br />

Funktion in der <strong>Gruner</strong> Gruppe<br />

<strong>Umwelt</strong>, Leiter Fachbereich Schadstoffmanagement,<br />

<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel<br />

Hobbys<br />

Wissenschaftlicher Donaldismus<br />

Andreas Simonsen, 1984<br />

MSc Bauing. ETH<br />

6/7<br />

Peter Kirchhofer, 1972<br />

dipl. Bauing. ETH/SIA<br />

Faszination am Beruf<br />

Mitgestaltung von Lösungen für morgen.<br />

Funktion in der <strong>Gruner</strong> Gruppe<br />

Abteilungsleiter Untertagebau,<br />

<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel<br />

Hobbys<br />

Sport (Joggen, Wandern/Bergsteigen u.a.), Trommeln<br />

8/9<br />

Luciano Canale, 1975<br />

M.Sc. Bauing.<br />

Faszination am Beruf<br />

Die grosse Vielfalt der Fachbereiche und die ständig neuen<br />

Herausforderungen der einzelnen Projekte. Jedes Staudammprojekt<br />

und jede <strong>Wasser</strong>kraftanlage ist einzigartig;<br />

das macht die Projekte so besonders und spannend.<br />

Funktion in der <strong>Gruner</strong> Gruppe<br />

Projektleiter Staudämme und <strong>Wasser</strong>kraftanlagen,<br />

Stucky SA, Renens<br />

Hobbys<br />

Fussball, Snowboarden, Reisen, Musik<br />

12/13<br />

Florian Drändle, 1980<br />

dipl. Bauing. FH<br />

Faszination am Beruf<br />

Vielfältige und interessante Aufgabenstellungen rund um<br />

das Thema <strong>Wasser</strong>.<br />

«Das <strong>Wasser</strong> ist ein freundliches Element für den, der damit<br />

bekannt ist und es zu behandeln weiss.» (Johann Wolfgang<br />

von Goethe)<br />

Funktion in der <strong>Gruner</strong> Gruppe<br />

Projektleiter Abteilung <strong>Wasser</strong>,<br />

Böhringer <strong>AG</strong>, Oberwil<br />

Hobbys<br />

Snowboardfahren, Tennis, Reisen<br />

Faszination am Beruf<br />

Interdisziplinäres Denken und Arbeiten.<br />

Funktion in der <strong>Gruner</strong> Gruppe<br />

Projektingenieur <strong>Wasser</strong>bau,<br />

Böhringer <strong>AG</strong>, Oberwil<br />

Hobbys<br />

Hockey<br />

16 /17<br />

Michael Aggeler, 1969<br />

dipl. Kulturing. ETH<br />

Faszination am Beruf<br />

Zusammenarbeit im Team, Gestaltung von Gewässern<br />

und hydraulische Modellierung.<br />

Funktion in der <strong>Gruner</strong> Gruppe<br />

Abteilungsleiter <strong>Wasser</strong>,<br />

Stv. Geschäftsleiter, Böhringer <strong>AG</strong>, Oberwil<br />

Hobbys<br />

Badminton, Bäche erwandern<br />

Patrick Saladin, 1971<br />

dipl. Kulturing. ETH<br />

Faszination am Beruf<br />

Mit einem lebendigen Medium auf immer neue Art umzugehen<br />

und unseren Lebensraum zu gestalten.<br />

Funktion in der <strong>Gruner</strong> Gruppe<br />

Stv. Abteilungsleiter <strong>Wasser</strong>,<br />

Böhringer <strong>AG</strong>, Oberwil<br />

Hobbys<br />

Wandern, Klettern, Snowboardtouren<br />

21–23<br />

René Buri, 1972<br />

dipl. Kultur-/<strong>Umwelt</strong>ing. ETH/SIA<br />

Faszination am Beruf<br />

Vielseitige Herausforderungen und multidisziplinäre Zusammenarbeit<br />

von einer Vision über die Planung bis zur Realisierung.<br />

Schlussendlich entscheidet immer die Zusammenarbeit<br />

von Menschen aus verschiedensten Gesellschaftsschichten<br />

und Regionen über den Erfolg eines Projektes.<br />

Funktion in der <strong>Gruner</strong> Gruppe<br />

Mitglied der Geschäftsleitung, Niederlassungsleiter,<br />

<strong>Gruner</strong> Ingenieure <strong>AG</strong>, Olten<br />

Hobbys<br />

Landhockey, Skifahren, Wandern, Familie<br />

Matthias Ensinger, 1962<br />

dipl. Bauing. TU/SIA<br />

Faszination am Beruf<br />

Die Vielfältigkeit sowie die Ausarbeitung von<br />

technischen Lösungen.<br />

Funktion in der <strong>Gruner</strong> Gruppe<br />

Mitglied der Geschäftsleitung, Niederlassungsleiter,<br />

<strong>Gruner</strong> + Wepf Ingenieure <strong>AG</strong>, St. Gallen, Buchs<br />

Hobbys<br />

Wandern, Skifahren<br />

26/27<br />

Kai Hitzfeld, 1963<br />

Dipl. Geograph, Civil Engineer<br />

Faszination am Beruf<br />

Man lernt nie aus.<br />

Funktion in der <strong>Gruner</strong> Gruppe<br />

Stv. Abteilungsleiter <strong>Umwelt</strong>,<br />

<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel<br />

Hobbys<br />

Reisen, Natur, Lesen, Wandern, Skifahren<br />

30/31<br />

Uli Jordan, 1957<br />

Dipl. Bauing. FH<br />

Faszination am Beruf<br />

Komplexe Aufgaben in einem interdisziplinären Team<br />

zu lösen und dabei Menschen aus den unterschiedlichsten<br />

Kulturen zu treffen.<br />

Funktion in der <strong>Gruner</strong> Gruppe<br />

Mitglied der Geschäftsleitung,<br />

<strong>Gruner</strong> Ltd, International, Basel<br />

Hobbys<br />

Skisport, Velofahren<br />

Kontaktieren Sie uns bei Fragen zu unseren Projekten, den Quellenangaben oder Literaturhinweisen: mail@gruner.ch<br />

www.gruner.ch<br />

32 | <strong>mailing.25</strong><br />

| 33


Last Minute<br />

Die <strong>Gruner</strong> Gruppe_Ihre Ansprechpartner vor Ort<br />

_ in der Schweiz<br />

_in Europa und international<br />

<strong>Gruner</strong> gewinnt Ausschreibung<br />

Gotthard-Strassentunnel<br />

Basel, Bellinzona. – Das Bundesamt für Strassen hat die Planungs-<br />

und Projektierungsarbeiten der zweiten Tunnelröhre des<br />

Gotthard-Strassentunnels für die Phasen Generelles und Ausführungsprojekt<br />

ASTRA an die Ingenieurgemeinschaft Gottardo<br />

Due (IG G2) vergeben.<br />

Die <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong> ist neben Gähler und Partner <strong>AG</strong>, Rothpletz,<br />

Lienhard + Cie <strong>AG</strong>, CES Bauingenieur <strong>AG</strong> und Sciarini SA massgeblicher<br />

Partner dieser Ingenieurgemeinschaft. Die IG G2 wird<br />

damit in praktisch derselben Konstellation wie beim Gotthard-<br />

Basistunnel für die Bahn in naher Zukunft diese anspruchsvollen<br />

Planungs- und Projektierungsherausforderungen angehen.<br />

Für die <strong>Gruner</strong> Gruppe ist dies ein bedeutender Neuauftrag mit<br />

langer Geschichte. Denn bereits 1947 entwickelte der Ingenieur<br />

Eduard <strong>Gruner</strong> erste Ideen für einen alpenquerenden Basistunnel<br />

zwischen Amsteg und Bodio.<br />

Heute können die jüngsten Erfahrungen vom nahezu fertiggestellten<br />

Rohbau des Gotthard-Basistunnels für die Bahn direkt in die<br />

Planung der zweiten Strassentunnelröhre einfliessen. Beim<br />

Bahntunnel zeigten sich die <strong>Gruner</strong> Ingenieure für Projek tierung,<br />

Bauleitung und <strong>Umwelt</strong>baubegleitung verantwortlich.<br />

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Telefon +41 41 748 20 80<br />

Fax +41 41 748 20 81<br />

Böhringer <strong>AG</strong><br />

Mühlegasse 10<br />

CH-4104 Oberwil<br />

Telefon +41 61 406 13 13<br />

Fax +41 61 406 13 14<br />

Niederlassung<br />

Leimenstrasse 2<br />

CH-4118 Rodersdorf<br />

Telefon +41 61 406 13 13<br />

Gruneko Schweiz <strong>AG</strong><br />

St. Jakobs-Strasse 199<br />

CH-4020 Basel<br />

Telefon +41 61 367 95 95<br />

Fax +41 61 367 95 85<br />

Niederlassung<br />

Rue du Lac 33<br />

CH-1020 Renens<br />

<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong><br />

Gellertstrasse 55<br />

CH-4020 Basel<br />

Telefon +41 61 317 61 61<br />

Fax +41 61 312 40 09<br />

Niederlassungen<br />

Sägestrasse 73<br />

CH-3098 Köniz<br />

Telefon +41 31 917 20 83<br />

Fax +41 31 917 20 21<br />

Mühlegasse 10<br />

CH-4104 Oberwil<br />

Telefon +41 61 406 13 13<br />

Fax +41 61 406 13 14<br />

Rue du Lac 33<br />

CH-1020 Renens<br />

Langackerstrasse 12<br />

CH-4332 Stein<br />

Telefon +41 62 873 34 63<br />

Fax +41 62 873 13 31<br />

Thurgauerstrasse 56<br />

CH-8050 Zürich<br />

Telefon +41 43 299 70 30<br />

Fax +41 43 299 70 40<br />

<strong>Gruner</strong> Ltd, International<br />

St. Jakobs-Strasse 199<br />

Postfach<br />

CH-4020 Basel<br />

Telefon +41 61 317 69 00<br />

Fax +41 61 317 69 90<br />

<strong>Gruner</strong> Ingenieure <strong>AG</strong><br />

Altenburgerstrasse 49<br />

CH-5200 Brugg<br />

Telefon +41 56 460 69 69<br />

Fax +41 56 441 15 75<br />

Niederlassungen<br />

Hohlgasse 45<br />

CH-5000 Aarau<br />

Telefon +41 62 837 52 00<br />

Fax +41 62 837 52 09<br />

Grundstrasse 33<br />

CH-4600 Olten<br />

Telefon +41 62 212 10 58<br />

Fax +41 62 212 34 08<br />

<strong>Gruner</strong> + Wepf Ingenieure <strong>AG</strong>,<br />

St. Gallen<br />

Oberstrasse 153<br />

CH-9000 St. Gallen<br />

Telefon +41 71 272 25 35<br />

Fax +41 71 272 25 45<br />

Niederlassungen<br />

Blattenrain 7<br />

CH-9050 Appenzell<br />

Telefon +41 71 787 10 10<br />

Fax +41 71 335 09 20<br />

Drosselweg 1<br />

CH-9320 Arbon<br />

Telefon +41 71 446 21 21<br />

Fax +41 71 272 25 45<br />

Industriestrasse 8<br />

CH-9471 Buchs<br />

Telefon +41 81 750 18 18<br />

Fax +41 81 750 18 19<br />

Taastrasse 1<br />

CH-9113 Degersheim<br />

Telefon +41 71 372 50 10<br />

Fax +41 71 372 50 19<br />

Ulmenweg 14<br />

CH-9472 Grabs<br />

Telefon +41 81 771 37 33<br />

Fax +41 81 750 18 19<br />

Speicherstrasse 8<br />

CH-9053 Teufen<br />

Telefon +41 71 335 09 22<br />

Fax +41 71 335 09 20<br />

<strong>Gruner</strong> + Wepf Ingenieure <strong>AG</strong>,<br />

Zürich<br />

Thurgauerstrasse 56<br />

CH-8050 Zürich<br />

Telefon +41 43 299 70 30<br />

Fax +41 43 299 70 40<br />

Niederlassungen<br />

Wilerstrasse 1<br />

CH-9230 Flawil<br />

Telefon +41 71 393 20 10<br />

Fax +41 71 393 51 67<br />

Oberdorfstrasse 3<br />

CH-9532 Rickenbach bei Wil<br />

Telefon +41 71 923 39 52<br />

Fax +41 71 393 51 67<br />

Grubensteig 11<br />

CH-9500 Wil<br />

Telefon +41 71 393 20 10<br />

Fax +41 71 393 51 67<br />

Kiwi Systemingenieure und<br />

Berater <strong>AG</strong><br />

Im Schörli 5<br />

CH-8600 Dübendorf<br />

Telefon +41 44 802 11 77<br />

Fax +41 44 802 11 88<br />

Niederlassung<br />

St. Jakobs-Strasse 199<br />

Postfach<br />

CH-4020 Basel<br />

Telefon +41 61 511 09 30<br />

Fax +41 61 511 09 49<br />

Lüem <strong>AG</strong><br />

St. Jakobs-Strasse 199<br />

CH-4020 Basel<br />

Telefon +41 61 205 00 70<br />

Fax +41 61 271 56 41<br />

Roschi + Partner <strong>AG</strong><br />

Sägestrasse 73<br />

CH-3098 Köniz<br />

Telefon +41 31 917 20 20<br />

Fax +41 31 917 20 21<br />

Niederlassung<br />

Unt. Steingrubenstrasse 19<br />

CH-4500 Solothurn<br />

Telefon +41 32 622 34 51<br />

Fax +41 32 623 72 94<br />

Stucky SA<br />

Rue du Lac 33<br />

CH-1020 Renens<br />

Telefon + 41 21 637 15 13<br />

Fax + 41 21 637 15 08<br />

Niederlassung<br />

Rue du Léman 12<br />

CH-1920 Martigny<br />

Telefon +41 21 637 15 13<br />

Fax +21 637 15 08<br />

<strong>Gruner</strong> GmbH<br />

Otto-Bauer-Gasse 6/10<br />

A-1060 Wien<br />

Telefon +43 1 595 22 75<br />

Fax +43 1 595 22 75 11<br />

<strong>Gruner</strong> GmbH, Stuttgart<br />

Zettachring 8<br />

D-70567 Stuttgart<br />

Telefon +49 711 7207119-0<br />

Fax +49 711 7207119-15<br />

<strong>Gruner</strong> + Partner GmbH<br />

Dufourstrasse 28<br />

D-04107 Leipzig<br />

Telefon +49 341 21 72 660<br />

Fax +49 341 21 72 689<br />

<strong>Gruner</strong> Peru S.A.C.<br />

Av. Camino Real 390<br />

Torre Central, Oficina 801<br />

Centro Camino Real<br />

PE-San Isidro, Lima 27<br />

Telefon +51 1 222 52 52<br />

Fax +51 1 421 48 16<br />

Kiwi Investment & Consulting<br />

s.r.o.<br />

Jeremenkova 9<br />

CZ-14700 Prag<br />

Telefon +420 241 431 674<br />

Fax +420 241 430 571<br />

Stucky Atlântico<br />

Avenida da Boavista, 772<br />

1º andar, Sala 1.2<br />

PT-4100-111 Porto<br />

Telefon +351 22 609 41 92<br />

Fax +351 22 609 85 43<br />

Stucky Balkans d.o.o.<br />

Bulevar Mihajla Pupina 10b/II<br />

RS-11000 Belgrad<br />

Telefon +381 11 311 05 11<br />

Fax +381 11 311 05 15<br />

Stucky Teknik Ltd<br />

1408 Sokak No2 Balgat<br />

TR-Ankara<br />

Telefon +90 312 287 12 01<br />

Fax + 90 312 287 60 23<br />

Stucky Caucasus Ltd<br />

11, Apakidze Str., 7th Floor<br />

GE-Tiflis, 0160<br />

Telefon/Fax +995 322 25 0601<br />

Telefon/Fax +995 322 25 0651<br />

mail@gruner.ch<br />

www.gruner.ch<br />

Stand Oktober 2013<br />

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<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong><br />

Gellertstrasse 55<br />

CH-4020 Basel<br />

Telefon +41 61 317 61 61<br />

Fax +41 61 312 40 09<br />

mail@gruner.ch<br />

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