bewegt 03/13 - Spitex Basel

EINSICHT
Jede Veränderung ist eine Chance
Foto: OnlineReports.ch
Jacques Thurneysen, Fährimaa Münsterfähre Leu, Basel
Wie nehmen Sie den Rhein wahr?
Der Rhein ist ein Lebewesen. Ich nehme ihn deshalb als etwas
wahr, das sich laufend verändert. Der Rhein geht unaufhörlich
seinen Weg. Das Wasser fliesst, ist immer in Bewegung. Seine
Erscheinung ändert sich täglich: Wenn ich auf der Fähri stehe,
sehe ich immer wieder neue Farben im Wasser. Das Licht spiegelt
sich nie gleich. Das Fliessen des Wassers zieht mich manchmal
richtig in seinen Bann. Auch die Geräusche des Wassers
sind faszinierend.
Welche Emotionen löst er in Ihnen aus?
Ich liebe den Rhein – mit all seinen Gesichtern.
Was braucht es Ihrer Meinung nach, um mit Veränderungen
positiv umzugehen?
Das Leben ist voller Veränderungen und lebt von diesen.
Wandel sollte stets positiv aufgenommen werden, denn er bedeutet
immer auch eine Chance. Aus diesem Grunde versuche
ich jeden Morgen, möglichst ohne Erwartungen in den Tag zu
starten.
Herr Thurneysen, beinahe täglich führen Sie Bewohnerinnen
und Bewohner der Stadt, Pendler und Touristen über
den Rhein. Was hat sich im Laufe der Jahre für Sie und Ihre
Gäste auf der Fähri verändert?
Der Rhein ist in den letzten Jahren immer mehr für die Freizeitgestaltung
von den Menschen entdeckt worden. Auf der Fähri
hat man eine gute Sicht auf alle Seiten. Das Ufer ist beliebt und
zieht Menschen aller Couleur an. Insbesondere das Kleinbasler
Rheinufer bietet viel Raum für verschiedene Interessen: Flanieren,
Joggen, Grillen, Musikmachen und vieles mehr. Im Sommer
geniessen die Menschen das Wasser: Oft lassen sie sich
gemütlich auf ihren Schwimmsäcken rheinabwärts treiben.
Dieses Leben und Treiben ist so fliessend wie der Rhein selbst.
Wenn Sie in die Zukunft blicken: Welche Rolle spielt der
Rhein in zehn Jahren für Basel?
In den nächsten zehn Jahren wird sich Basel weiterentwickeln.
Auch die Beziehung der Menschen zum Rhein wird sich verändern.
Seit 1989 bin ich Fährimaa und sah schon viel Wasser
den Bach herunterfliessen. Ich bin gespannt, welche
Rolle der Rhein für Basel in Zukunft spielen wird,
und lasse mich überraschen – ganz ohne
Erwartungen.
Rebecca Häusel