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<strong>Akzente</strong><br />

Neues aus der <strong>Nordzucker</strong>-Welt | Ausgabe 2 | Juli 2013<br />

175 Jahre <strong>Nordzucker</strong><br />

Nachhaltig. Engagiert. Miteinander.<br />

EU-Zuckermarktordnung<br />

Entscheidung gefallen: Die Zuckermarktordnung wird<br />

letztmalig um zwei Jahre bis September 2017 verlängert.<br />

Vorjahr erneut übertroffen<br />

Das dritte Jahr in Folge sind Umsatz und<br />

Ergebnis deutlich gewachsen.<br />

Follow us<br />

Nachhaltigkeitsbericht vorgelegt –<br />

<strong>Nordzucker</strong> spart Energie und CO 2<br />

ein.


| Rubrik | Reihe oder Ergänzung |<br />

80.000.000<br />

Euro investiert <strong>Nordzucker</strong> in diesem Geschäftsjahr im gesamten<br />

Konzern. Das ist im Vergleich zum Vorjahr eine erneute Steigerung.<br />

2


| Editorial |<br />

„Wir halten Ausschau nach Möglichkeiten,<br />

wie wir das Unternehmen weiterentwickeln<br />

können, um auch unter veränderten<br />

Rahmen bedingungen ähnlich erfolgreich<br />

wie heute agieren zu können.“<br />

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,<br />

liebe Leserinnen und Leser,<br />

das vergangene Geschäftsjahr wird als das bisher erfolgreichste in die Geschichte<br />

der <strong>Nordzucker</strong> eingehen. Zum dritten Mal in Folge konnten wir Umsatz und Ergebnis<br />

deutlich steigern. Das alles wäre aber nicht möglich ohne ein hervorragendes Team,<br />

welches sich an jedem Standort im Konzern mit Ideen und Verve einsetzt.<br />

Unser hervorragendes Ergebnis ist in jedem Fall ein Grund zur Freude! Es<br />

gibt einen weiteren: 175 Jahre! Vor 175 Jahren wurde in Klein Wanzleben die erste<br />

noch bestehende Zuckerfabrik im Gebiet der heutigen <strong>Nordzucker</strong> gegründet. Sie<br />

ist somit eine der Keimzellen unseres heutigen Unternehmens. In den folgenden<br />

Jahren und Jahrzenten entstanden immer mehr Fabriken. Die Aktionäre der ersten<br />

Stunde haben visionär in die Zukunft geblickt; sie haben die Chancen der neuen<br />

Technologien erkannt und sich durch ihr Engagement dauerhaft eine Absatzmöglichkeit<br />

für ihre Rüben gesichert.<br />

Gemeinsam blicken wir heute in die Zukunft. Die Märkte sind weiter volatil,<br />

sodass Preisschwankungen auch in der Zukunft eine Herausforderung für uns blei ­<br />

ben werden. Auch das Gefüge der Zuckerproduzenten in Europa wird sich verändern.<br />

Außerdem wissen wir seit Kurzem, dass die Zuckermarktordnung nun bereits 2017<br />

enden wird. Es sind also Veränderungen in vielen verschiedenen Bereichen, die vor<br />

uns liegen. Auf diese Veränderungen bereiten wir uns vor. Wir investieren im gesamten<br />

Konzern – in Anlagen zur Energieeinsparung, zur Verbesserung der Logistik und<br />

zur Produktsicherheit. Außerdem halten wir Ausschau nach Möglichkeiten, wie wir<br />

das Unternehmen weiterentwickeln können, um auch unter veränderten Rahmenbedingungen<br />

ähnlich erfolgreich wie heute zu agieren.<br />

<strong>Nordzucker</strong> war und ist ein Unternehmen auf dem Weg in Richtung Zukunft.<br />

Das haben die Aktionäre der ersten Stunde gewusst und es ist heute genauso wichtig,<br />

gemeinsam an einem Strang zu ziehen.<br />

Ich wünsche Ihnen einen guten Sommer.<br />

Herzlichst Ihr<br />

Am Standort Clauen<br />

investiert <strong>Nordzucker</strong> in<br />

eine neue Saftreinigung.<br />

Hartwig Fuchs<br />

<strong>Akzente</strong> Juli 2013 3


| iNhalt |<br />

Reportage: Zwei an einem Ort<br />

Seit 2008 wird im polnischen Chełmża<br />

zusätzlich zur Rüben kampagne jährlich<br />

eine Roh zuckerkampagne gefahren.<br />

20 22<br />

Sommerzeit, Beerenzeit …<br />

Europa kocht Konfitüre – die Produkte<br />

von SweetFamily und Dansukker helfen<br />

dabei.<br />

PANORAMA<br />

6 Nachhaltig. Engagiert. Miteinander – <strong>Nordzucker</strong><br />

feiert 175­jähriges Jubiläum<br />

8 Vorjahr erneut übertroffen – <strong>Nordzucker</strong> wächst<br />

weiter deutlich bei Umsatz und Gewinn<br />

10 Entscheidung aus Brüssel: Die EU­Zuckermarktordnung<br />

endet 2017<br />

11 Wie geht es ab 2017 weiter?<br />

11 Hartwig Fuchs: „Fahrt aufnehmen in eine neue<br />

Zuckerwelt“<br />

12 Später Kaltstart in das Rübenjahr<br />

BLICK IN DEN MARKT<br />

16 EU­Kommission genehmigt zusätzliche Importe<br />

vom Weltmarkt<br />

NAHAUFNAHME<br />

18 20 · 20 · 20: Mit 20 Tonnen Zucker die<br />

Wettbewerbsfähigkeit der Rübe steigern<br />

19 Verantwortung, Engagement, Courage und<br />

Wertschätzung: vier Werte – ein Unternehmen<br />

20 Zwei an einem Ort – ein Besuch am Standort<br />

Chełmża<br />

13 Interview: „Kein Rekordjahr“<br />

13 <strong>Nordzucker</strong> testet Ertragspotential im Paperpot­<br />

Verfahren<br />

14 Follow us – <strong>Nordzucker</strong> veröffentlicht ihren dritten<br />

Nachhaltigkeitsbericht<br />

15 Wesentliche Investitionen zur Kampagne 2013<br />

SÜSSE SEITEN<br />

22 Sommerzeit, Beerenzeit – Erdbeeren sind<br />

Europas liebste Frucht<br />

23 Sommer mit Dansukker<br />

23 Geschmack des Jahres: Gelieren und genießen<br />

mit SweetFamily von <strong>Nordzucker</strong><br />

4


Nachgefragt<br />

Menschen bei <strong>Nordzucker</strong>:<br />

Kazimierz Kuśmierek arbeitet<br />

seit 38 Jahren im Werk Chełmża.<br />

KURZ NOTIERT<br />

24 <strong>Nordzucker</strong>s bunte Welt<br />

MENSCHEN BEI NORDZUCKER<br />

26 Kazimierz Kuśmierek: Betriebsingenieur Zuckerhaus<br />

und Service Center, Chełmża<br />

ANGEKLICKT<br />

27 Ein Blick ins Internet<br />

REZEPT<br />

28 Rote Grütze Biskuitröllchen<br />

26<br />

Prof. em. Dr. phil.<br />

Hans Jürgen Teuteberg<br />

war Professor für Neuere<br />

und Neueste Wirtschaftsund<br />

Sozialgeschichte sowie<br />

Direktor des Historischen<br />

Seminars an der Westfälischen<br />

Wilhelms-Universität Münster.<br />

1747 entdeckte der Berliner Chemiker Andreas Sigismund<br />

Marggraf, dass der Zucker aus drei Rübenarten<br />

mit dem Zucker des Zuckerrohrs chemisch identisch ist.<br />

Sein Schüler Franz Carl Achard setzte die Forschungen<br />

fort und errichtete 1802 die erste Rübenzuckerfabrik in<br />

Schlesien. Es dauerte jedoch noch Jahrzehnte, bis sich die<br />

Zuckerproduktion aus Rüben durchsetzte. Drei Fragen zur<br />

Geschichte des Zuckers an Herrn Professor Teuteberg.<br />

1838 wurde in Klein Wanzleben eine Zuckerfabrik gegründet.<br />

Wie hat sich die Zuckerindustrie in den folgenden Jahrzehnten<br />

entwickelt?<br />

„Zwischen 1840 und der deutschen Reichsgründung 1870<br />

stieg die Zahl der deutschen Rübenzuckerfabriken von 54<br />

auf 304, also um mehr als das Fünffache, an. Gleichzeitig<br />

stieg die Menge der verarbeiteten Rüben von 26.080 Tonnen<br />

auf drei Millionen Tonnen. Ende der 1850er­Jahre war<br />

die Rübenzuckerproduktion schon so hoch, dass sie die binnenländische<br />

Nachfrage überstieg und der Export begann.“<br />

Was hat diese Entwicklung begünstigt?<br />

„Neben steuerlichen Rahmenbedingungen sind besonders<br />

züchterische Ergebnisse sowie die fortschreitende Industrialisierung<br />

zu nennen. Mitte des 19. Jahrhunderts entdeckte<br />

der Franzose Vilmorin, wie durch systematische Zucht der<br />

Zuckergehalt in den Rüben erhöht werden kann. Gleichzeitig<br />

konnten die Produktionskosten in den Zuckerfabriken<br />

durch den Einsatz von Dampfmaschinen und Transportbändern<br />

erheblich reduziert werden.“<br />

Was bedeutete dies für den Zuckerkonsum?<br />

„Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieb die Masse der Bevölkerung<br />

aufgrund der hohen Zuckerpreise vom Konsum<br />

so gut wie ausgeschlossen. Zucker ist ein typisches Produkt<br />

der Industrialisierung und stellt zusammen mit der Kartoffel<br />

die größte Neuerung in unseren Nahrungsverhältnissen seit<br />

dem Spätmittelalter dar.“<br />

<strong>Akzente</strong> Juli 2013 5


| PANORAMA |<br />

1<br />

1838<br />

Die Zuckerfabrik Klein<br />

Wanzleben wird gegründet<br />

– eine Keimzelle der<br />

<strong>Nordzucker</strong><br />

1865 – 1900<br />

Gründungsboom in Europa:<br />

Die Werke Nordstemmen,<br />

Clauen, Schladen, Uelzen,<br />

Nakskov, Nykøbing, Arlöv,<br />

Örtofta, Chełmża, Opalenica<br />

und Trenčianska Teplá<br />

entstehen<br />

Nachhaltig. Engagiert.<br />

Miteinander. –<br />

<strong>Nordzucker</strong> feiert<br />

175-jähriges Jubiläum<br />

Sie begründet das 175-jährige Firmenjubiläum:<br />

die Zuckerfabrik in Klein Wanzleben.<br />

Wechselnde Rechts- und Eigentumsverhältnisse,<br />

Umbauten, Kriege und Zerstörung<br />

und schließlich ein kompletter Neubau<br />

haben nichts daran geändert, dass<br />

die 1838 gegründete Zuckerfabrik in<br />

der Magdeburger Börde die erste Keimzelle<br />

von allen noch bestehenden Fabriken<br />

der <strong>Nordzucker</strong> darstellt. <strong>Nordzucker</strong> hat<br />

sich aus einzelnen Fabrikgesellschaften<br />

stetig weiterent wickelt. Courage und<br />

Unternehmergeist haben die Geschichte<br />

an vielen Stellen geprägt und entscheidend<br />

vorangebracht. Heute beliefern<br />

mehr als 15.000 Landwirte aus ganz<br />

Europa 13 Zucker fabriken in sieben<br />

Ländern mit Zucker rüben.<br />

<strong>Nordzucker</strong> nimmt dieses besondere<br />

Jahr zum Anlass, um sich ihrer Wurzeln<br />

zu besinnen, aber vor allem auch, um<br />

nach vorn zu schauen und neue Impulse<br />

zu setzen.<br />

Offizieller Festakt<br />

Die offizielle Jubiläumsfeier am 26. September<br />

stellt den Höhepunkt des Veranstaltungsjahres<br />

dar. Rund 500 nationale<br />

und internationale Besucher werden in<br />

Braunschweig erwartet, darunter Kunden,<br />

Politiker und zahlreiche Vertreter<br />

von Verbänden und der allgemeinen<br />

Öffentlichkeit. Mit einem musikalisch<br />

umrahmten Festakt und einigen Grußworten<br />

unter anderem durch den Ehrenpräsidenten<br />

des Deutschen Bauernverbands,<br />

Gerd Sonnleitner, sowie den<br />

Ministerpräsiden ten Dr. Reiner Haseloff<br />

aus Sachsen-Anhalt und Dr. Robert Kloos,<br />

Staatssekretär im Bundesministerium<br />

für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucher<br />

schutz, wird die Tagesveranstaltung<br />

eingeläutet.<br />

Vorträge und Podiumsdiskussion<br />

„Nachhaltig leben und wirtschaften –<br />

werden wir unserer Verantwortung<br />

gerecht?“ – Unter dieser Fragestellung<br />

trägt ab dem frühen Nachmittag Bundesumweltminister<br />

a. D. Professor Klaus Töpfer<br />

mit einem Impulsreferat zum Thema Nachhaltigkeit<br />

dazu bei, den Blick der Gäste<br />

in die Zukunft zu lenken. Ein hoch rangig<br />

besetztes Podium wird diese Frage stellung<br />

unter dem jeweils eigenen Blickwinkel<br />

beleuchten und damit die Im pulswirkung<br />

der Jubiläumsveranstaltung unterfüttern:<br />

Aus der Sicht der Landwirtschaft wird<br />

1985<br />

1996 – 2000<br />

Das Engagement in<br />

Osteuropa beginnt<br />

zunächst in Tschechien,<br />

es folgen die Slowakei<br />

und Polen<br />

2003<br />

Union-Zucker kommt zur<br />

<strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong><br />

2012/13<br />

Die Zucker-Aktiengesellschaft<br />

Uelzen-<br />

Braunschweig wird<br />

gegründet<br />

Mit einem Rekordergebnis<br />

endet das<br />

bisher erfolgreichste<br />

Geschäftsjahr der<br />

<strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong><br />

2<br />

3<br />

4<br />

1939 – 1945<br />

Zucker gilt als „kriegswichtig“.<br />

Rübenanbauer und Zuckerindustrie<br />

werden zu erhöhter<br />

Produktion aufgerufen<br />

1990<br />

Fünf Gesellschaften<br />

schließen sich zur<br />

Zucker-Verbund<br />

Nord <strong>AG</strong> zusammen<br />

Die <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong><br />

entsteht<br />

1997<br />

2009<br />

<strong>Nordzucker</strong> erwirbt<br />

Nordic Sugar und wird<br />

endgültig ein europäisches<br />

Unternehmen<br />

6


1 2<br />

4<br />

Hier finden Sie mehr<br />

Informationen:<br />

Historische Festschrift:<br />

Die Festschrift „175 Jahre <strong>Nordzucker</strong>. Eine Zuckergeschichte“<br />

wird am 26. September im Rahmen des Jubiläums<br />

vorgestellt. Das rund 150 Seiten starke Buch zeichnet<br />

in einer gut lesbaren Form in fünf Kapiteln alle wesentlichen<br />

Stationen der Firmengeschichte nach. Die<br />

Recherchen basieren unter anderem auf Zeitzeugeninterviews.<br />

Das Buch wird auf Deutsch und Englisch verfügbar<br />

sein. Sie können es mit der beigelegten Karte bereits<br />

jetzt bestellen (Schutzgebühr 10 Euro).<br />

Zu den regionalen Veranstaltungen gibt <strong>Nordzucker</strong><br />

Broschüren in der jeweiligen Landessprache heraus,<br />

die kurz und knapp einen Überblick über die wichtigen<br />

Meilensteine der <strong>Nordzucker</strong> geben und je eine<br />

Länderseite enthalten.<br />

3<br />

Unter www.175Jahre-<strong>Nordzucker</strong>.de finden Sie weitere Informationen zum Firmenjubiläum, aber auch Aktuelles zu den regionalen Jubiläums-Veranstaltungen<br />

der <strong>Nordzucker</strong>-Werke im August und September.<br />

Carl-Albrecht Bartmer, aus der Sicht der<br />

Kunden Ulrik Nehammer von Coca-Cola<br />

und aus der Sicht der Verbraucher Frau<br />

Professor Lucia Reisch mitdiskutieren.<br />

Dr. Klaus Schumacher wird die Sicht der<br />

<strong>Nordzucker</strong> vertreten.<br />

Durch den Tag führt die aus dem<br />

NDR bekannte Journalistin Inka Schneider<br />

die Gäste mit kurzweiligen Interviews und<br />

kleinen kulturellen Schmankerln. Mit<br />

einem Dinner im kleineren Kreis wird der<br />

Festtag am Abend gemütlich ausklingen.<br />

Veranstaltungen für alle Mitarbeiter<br />

Alle 3.300 Mitarbeiter feiern mit – und<br />

zwar auf eigens organisierten Veranstaltungen,<br />

die vom Frühstück über ein Familienpicknick<br />

bis hin zur Fete am Abend reichen.<br />

Auch Gäste aus Nachbarschaft und der<br />

Öffentlichkeit vor Ort sind zu den Veranstaltungen<br />

vorgesehen. <strong>Nordzucker</strong> dankt<br />

allen Mitarbeitern für ihr Engagement<br />

und ihre Leistung und würdigt auf diese<br />

Weise den jeweiligen Beitrag zum Erfolg<br />

des Unternehmens. <br />

tsd<br />

<strong>Akzente</strong> Juli 2013 7


| PaNoraMa |<br />

Vorjahr erneut übertroffen<br />

<strong>Nordzucker</strong> wächst weiter deutlich bei Umsatz und Gewinn<br />

Das dritte Jahr in Folge legt <strong>Nordzucker</strong><br />

ein hervorragendes Ergebnis vor. Dank<br />

guter Marktlage und eigener Maßnah-<br />

Wir haben die Nettoverschuldung<br />

auf 59<br />

Millionen Euro zurückgefahren.<br />

<strong>Nordzucker</strong><br />

ist finanzwirtschaftlich<br />

in einer sehr guten<br />

Verfassung.<br />

Dr. Michael Noth, Chief Financial Officer<br />

men zur Steigerung der Rentabilität<br />

wurden deutliche Umsatz- und Gewinnsteigerungen<br />

realisiert. Der Umsatz<br />

konnte im Geschäftsjahr 2012/13 um<br />

mehr als 20 Prozent auf 2,4 Milliarden<br />

Euro gesteigert werden. Auch das Ergebnis<br />

erreichte mit 360 Millionen Euro<br />

eine neue Höchstmarke. <strong>Nordzucker</strong><br />

übertrifft damit auch das bereits sehr<br />

gute Vorjahrs ergebnis noch einmal<br />

deutlich. „Das ist das mit Abstand beste<br />

Ergebnis in der Geschichte un seres<br />

Unternehmens“, bilanziert der Fi -<br />

nanzvorstand der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong><br />

Dr. Michael Noth. „Und was uns im<br />

<strong>Nordzucker</strong>- Jubiläumsjahr besonders<br />

freut: in allen Regionen waren wir sehr<br />

erfolgreich.“<br />

Über den guten Jahresabschluss dürfen<br />

sich auch die Aktionäre der <strong>Nordzucker</strong><br />

freuen: Der Dividendenvorschlag an die<br />

Hauptversammlung im Juli 2013 beläuft<br />

sich auf 1,80 Euro je Aktie. Im Vorjahr<br />

wurde ein Euro je Anteil gezahlt. Damit<br />

werden gleichzeitig die Aktionäre angemessen<br />

am guten Ergebnis beteiligt und<br />

die Finanzierung des Unternehmens gestärkt.<br />

Ergebnissprung um 152 Millionen Euro<br />

Im Vergleich zum Vorjahr hat <strong>Nordzucker</strong><br />

den Konzernumsatz im Geschäftsjahr<br />

2012/13 um 424,8 Millionen Euro auf<br />

2,443 Milliarden Euro steigern können.<br />

Im Konzern wurde dabei ein Jahresüberschuss<br />

von 360 Millionen Euro erwirtschaftet:<br />

Nach 208 Millionen Euro im<br />

Vorjahr entspricht das einem deutlichen<br />

Ergebnisanstieg um 152 Millionen<br />

Euro.<br />

Profitiert hat <strong>Nordzucker</strong> vor<br />

allem von einer insgesamt günstigen<br />

Marktlage mit gestiegenen<br />

Quotenzuckerpreisen und einer<br />

größeren Absatzmenge an Nicht­<br />

Quotenzucker. Ebenfalls positiv zum<br />

Ergebnis beigetragen haben dauerhaft<br />

wirksame Einsparungen im gesamten<br />

Konzern. Grundlage dafür ist das seit<br />

drei Jahren laufende Programm „Profitabilität<br />

plus“ – das auf insgesamt fünf Jahre<br />

angelegte Maßnahmenpaket, mit dem<br />

<strong>Nordzucker</strong> gezielt ihre Wettbewerbsfähigkeit<br />

steigern will. „Wir ha ben Marktchancen<br />

genutzt und unseren Kurs konsequent<br />

fortgesetzt, ohne die Weiterentwicklung<br />

des Unternehmens zu<br />

vernachlässigen. Dieser Weg zahlt sich<br />

aus“, unterstreicht der Vorstandsvorsitzende<br />

Hartwig Fuchs.<br />

Auslandsanteil steigt auf 56 Prozent<br />

Erneut mehr als die Hälfte des Umsatzes<br />

erwirtschaftete <strong>Nordzucker</strong> außerhalb<br />

Deutschlands. „ Wir sind ein starkes<br />

europäisches Unternehmen in attraktiven<br />

regionalen Märkten“, stellt Dr. Noth fest<br />

und verweist auf die Entwicklung der<br />

Umsätze in den drei <strong>Nordzucker</strong>­Regionen:<br />

Im Geschäftsjahr 2012/13 entfielen<br />

44 Prozent der Konzernumsätze (Vorjahr:<br />

47) auf die Region Zentraleuropa,<br />

40 Prozent (40) auf die Region Nordeuropa<br />

und 16 Prozent (13) auf die Region<br />

Osteuropa.<br />

Eigenkapital wächst über die<br />

Milliarden-Marke<br />

Die guten Ergebnisse erlaubten <strong>Nordzucker</strong><br />

eine weitere Stärkung des Eigenkapitals,<br />

das mit 1,316 Milliarden Euro erstmals<br />

die Marke von einer Milliarde Euro überschritten<br />

hat. „Die Steigerung der Eigenkapitalquote<br />

haben wir uns vor drei Jahren<br />

zum Ziel gesetzt“, erläutert Dr. Noth.<br />

„2012/13 erreichen wir – trotz höherer<br />

Bilanzsumme – eine noch einmal ver besserte<br />

Eigenkapitalquote in Höhe von 55<br />

Prozent.“ Zudem hat <strong>Nordzucker</strong> das<br />

gute Jahr genutzt und die Netto ver schuldung<br />

weiter auf nunmehr rund 59 Mil­<br />

8


Geschäftsbericht 2012/13<br />

Hartwig Fuchs, Chief Executive Officer <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong><br />

Jahresumsatz weiter<br />

gesteigert<br />

Millionen Euro<br />

2.443<br />

2.018<br />

2011/12<br />

2012/13<br />

Dank positiver Markt lage<br />

konnte der Umsatz im<br />

Geschäftsjahr 2012/13<br />

um mehr als 20 Prozent<br />

auf 2,4 Milliarden Euro<br />

gesteigert werden.<br />

lionen Euro zurück gefahren, freut sich<br />

Noth und sieht <strong>Nordzucker</strong> „in sehr<br />

guter finanzwirtschaftlicher Verfassung“.<br />

Solides Fundament für nachhaltiges<br />

Wachstum<br />

Mit Blick auf steigende Lagerbestände<br />

erwartet <strong>Nordzucker</strong>, dass die Zuckerpreise<br />

auf dem Weltmarkt auf dem derzeit<br />

niedrigeren Niveau bleiben, sodass<br />

<strong>Nordzucker</strong> für das laufende Geschäftsjahr<br />

einen Rückgang bei Umsatz und<br />

Ergebnis erwartet. Den eingeschlagenen<br />

Weg zu Wachstum und Effizienzsteigerung<br />

werde das Unternehmen<br />

konsequent weitergehen. „Darin liegt<br />

unser Schlüssel zu nachhaltiger Stärke<br />

und Wettbewerbsfähigkeit“, betont der<br />

Vorstandsvorsitzende. <br />

sdp<br />

Jahresüberschuss auf Rekordniveau<br />

Millionen Euro<br />

Zum dritten Mal in Folge<br />

verbucht <strong>Nordzucker</strong><br />

360<br />

ein Rekordergebnis.<br />

2012/13 trugen vor<br />

allem gestiegene Quotenzuckerpreise,<br />

höhere<br />

208<br />

Absatzmengen an Nicht-<br />

91<br />

Quotenzucker und Einsparungen<br />

in Produktion<br />

und Verwaltung dazu bei.<br />

2010/11 2011/12 2012/13<br />

Werte leben.<br />

Wachstum schaffen.<br />

Details finden Sie in<br />

un se rem Geschäfts bericht –<br />

online auch unter<br />

www.nordzucker.de<br />

<strong>Akzente</strong> Juli 2013 9


| PaNoraMa |<br />

Nach mehr als<br />

45 Jahren endet<br />

die ZMO.<br />

EU-Zuckermarktordnung<br />

endet 2017<br />

Noch vier Kampagnen zu gewohnten<br />

Bedingungen<br />

Jetzt ist es amtlich: In gut vier Jahren –<br />

am 30. September 2017 – läuft die EU­<br />

Zuckermarktordnung (ZMO) endgültig<br />

aus. Eine Verlängerung wird es für das<br />

in seinen Grundelementen seit 1968<br />

be stehende Marktsystem nach diesem<br />

Datum nicht mehr geben. Darauf einigten<br />

sich die EU­Agrarminister als Ergebnis<br />

der Verhandlungen mit EU­Kommission<br />

und EU­Parlament am 26. Juni in Luxemburg.<br />

Danach wird die bis zum Ende des<br />

Zuckerwirtschaftsjahres 2014/15 gültige<br />

Marktordnungsperiode noch ein letztes<br />

Mal um zwei Jahre bis 2016/17 verlängert.<br />

Die Entscheidung ist Teil des um ­<br />

fassenden Reformpaketes, das die drei<br />

EU­Organe für ihre Gemeinsame Agrarpolitik<br />

(GAP) beschlossen haben.<br />

Das Verhandlungsergebnis zum<br />

Ende der ZMO stellt einen Kompromiss<br />

dar: Das Europaparlament hatte am<br />

13. März 2013 für eine Verlängerung<br />

um fünf Jahre bis 2020 plädiert, während<br />

die EU­Kommission die ZMO ohne<br />

weitere Verlängerung bereits 2014/15<br />

auslaufen lassen wollte. Die EU­Agrarminister<br />

hatten sich ebenfalls im März<br />

für eine Laufzeitverlängerung ausgesprochen,<br />

jedoch nur bis 2016/17.<br />

Beschlossen wurde jetzt das Auslaufen<br />

der Quotenregelung zum Ablauf<br />

des Zuckerwirtschaftsjahrs 2016/17. Der<br />

Kompromiss ist das Ergebnis langwieriger<br />

und schwieriger Verhandlungen. Für die<br />

Vollzeitraffinerien bleibt es bis September<br />

2017 bei ihrem Exklusivitätszugriff<br />

auf den Import von bis zu 2,5 Millionen<br />

Ton nen Rohrohrzucker binnen der ersten<br />

drei Monate des Zuckerwirtschaftsjahres.<br />

Weniger Planungssicherheit<br />

Für <strong>Nordzucker</strong> und ihre Rübenanbauer<br />

bedeutet das Auslaufen der ZMO und<br />

der damit verbundene Wegfall der Quotenregelung<br />

am 30. September 2017,<br />

dass ein Stück Planungssicherheit verloren<br />

geht. Bis 2017 wird die EU auch<br />

die seit der Reform 2006 umstrittene Produktionsabgabe<br />

in Höhe von 12 Euro<br />

pro Tonne Zucker weiter erheben.<br />

Erleichterter Zugang zum Weltmarkt<br />

Inwieweit sich das Ende der ZMO auf<br />

den bisher durch Produktionsquoten<br />

gesicherten Selbstversorgungsgrad der<br />

EU von derzeit 85 Prozent auswirken<br />

wird, bleibt ebenso abzuwarten wie die<br />

Entwicklung der künftig stärker vom<br />

Weltmarkt beeinflussten Zuckerpreise in<br />

der EU. Erleichtert wird der Zugang zum<br />

Weltmarkt für EU­Zuckerunternehmen,<br />

denn mit dem Ende der Quotenregelung<br />

entfällt auch das WTO­Exportlimit<br />

für EU­Zucker von 1,37 Millionen Tonnen.<br />

Offen bleibt aus heutiger Sicht<br />

auch, wie sich der europäische Markt für<br />

Isoglukose nach dem Ende der ZMO<br />

entwickeln wird. sdp<br />

10


KOMMENTAR HARTWIG FUCHS<br />

Fahrt aufnehmen<br />

in eine neue Zuckerwelt<br />

Zwei Jahre, vier Jahre oder sieben Jahre: Wie viel Zeit gibt<br />

die EU für den Systemwechsel des EU­Zuckersektors, der an<br />

vielen Stellen noch in den Nachwehen der großen Reformschnitte<br />

von 2006 bis 2009 steckt? Seit Ende Juni kennen wir<br />

die Antwort: In vier Kampagnen startet <strong>Nordzucker</strong> in eine<br />

neue Zuckerwelt ohne Marktordnung. Wir bekommen zwei<br />

Jahre mehr Vorbereitungszeit als zwischenzeitlich zu befürchten<br />

stand – drei Jahre weniger, als wir uns das gewünscht hatten.<br />

Ein Kompromiss. Kein Grund zum Jubeln; aber auch kein Anlass,<br />

den Kopf in den Sand zu stecken. Im Gegenteil!<br />

Wie geht es ab 2017 weiter?<br />

Die Zeit nach dem Auslaufen der Zuckermarktordnung stellt<br />

Rübenanbauer und Zuckerindustrie in der EU nach der einschneidenden<br />

Reform von 2006 erneut vor große Herausforderungen.<br />

Im Fokus steht auch in den kommenden Jahren die Steigerung<br />

von Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit von Rübenanbau und<br />

Zuckergewinnung. Darüber hinaus werden neue Vertragssysteme<br />

für den Rübenanbau benötigt, die die bis zu zweijährige Zeitspanne<br />

zwischen Anbauplanung und Verkauf des Zuckers ohne<br />

die bisher wirksamen Marktordnungsinstrumente handhabbar<br />

machen. Die Zuckerrübenanbau­ und ­lieferkonditionen wird<br />

<strong>Nordzucker</strong> weiter mit den Anbauerverbänden aushandeln. Ein<br />

wichtiges Thema wird sein, welche Formen der Preisabsicherung<br />

für Zucker in vier Jahren zum Tragen kommen werden. <strong>Zur</strong> Diskussion<br />

stehen Systeme, wie sie zum Beispiel für Raps und Weizen<br />

üblich sind. Wichtig für die Zuckererzeugung in Europa ist ein<br />

auch nach 2017 wirksamer EU­Außenschutz. Dazu muss Zucker in<br />

Verhandlungen um bilaterale und multinationale Handelsabkommen<br />

weiter ausgeklammert bleiben. <br />

sdp<br />

Schneller kommerzieller und wettbewerbsfähiger werden<br />

<strong>Nordzucker</strong> muss noch schneller kommerzieller und wettbewerbsfähiger<br />

werden. Das ist die Botschaft! Dass wir dazu<br />

die nötige Kraft haben, zeigen enorme Fortschritte, die wir<br />

in den vergangenen Jahren erzielt haben. Die Weichen haben<br />

wir frühzeitig gestellt – hin zu kontinuierlicher Verbesserung<br />

von Effizienz und Ertragskraft. Jetzt gilt für uns und unsere<br />

Rübenanbauer: Den bereits eingeschlagenen Kurs engagiert<br />

und konsequent fortsetzen. Ab jetzt – und das ist gut für uns<br />

alle – mit verbind lichem Zeitplan.<br />

Durch den Wegfall der Quotenregelung und des WTO­<br />

Exportlimits wird der EU­Markt nach 2017 insgesamt stärker<br />

vom Marktgeschehen auf dem Weltmarkt beeinflusst werden.<br />

Derzeit liegt die Selbstversorgung der EU mit Zucker für<br />

Lebensmittel bei 85 Prozent. Nach 2017 steht der gesamte<br />

in der EU erzeugte Zucker für Nahrungszwecke zur Verfügung.<br />

Zudem stehen wir bei unseren Kunden künftig stärker in Konkurrenz<br />

zu Isoglukose, für die dann ebenfalls keine Quotenregelung<br />

mehr greift. Nicht zuletzt muss sich die Rübe nachhaltig<br />

gegenüber Konkurrenzfrüchten auf dem Acker behaupten<br />

und auch im Wettbewerb mit möglicherweise zunehmenden<br />

Rohrzuckerimporten bestehen. Das Ende der ZMO bringt jedoch<br />

nicht nur neue Aufgaben, sondern auch neue Chancen:<br />

Der Wegfall des WTO­Exportlimits für Zucker heißt auch, dass<br />

wir deutlich mehr als heute vom Exportmarkt profitieren können<br />

– immer vorausgesetzt natürlich, dass wir gut sind und die<br />

Preise es zulassen. Sicher ist auch, dass es zu einer weiteren<br />

Konsolidierungswelle in der EU kommen wird. Auch daran<br />

wird sich <strong>Nordzucker</strong> aktiv beteiligen.<br />

Mit Leidenschaft und Courage an der richtigen Stelle<br />

werden wir den Wegfall gewohnter Ordnungsinstrumente<br />

und den Übergang in eine neue Zuckerwelt erfolgreich meistern<br />

– da bin ich sicher! Wichtig ist uns dabei der Schulterschluss<br />

mit unseren Anbauern. Und eine Politik, die ihre Verantwortung<br />

bei der Schaffung neuer, vernünftiger Rahmenbedingungen<br />

wahrnimmt. <br />

<strong>Akzente</strong> Juli 2013 11


| PaNoraMa |<br />

Später Kaltstart in das Rübenjahr<br />

Verzögertes Wachstum vor allem in den deutschen und dänischen Anbaugebieten<br />

„In Dänemark liegen die Bestände gegenüber<br />

,normalen‘ Jahren etwa zehn Tage zurück. Positiv<br />

vermerken wir hohe Pflanzenbestände und ausgezeichnete<br />

Herbizidwirkungen in allen vier Ländern.“<br />

Christer Sperlingsson, Senior Manager<br />

Beet Supply, Nordic Sugar<br />

„Der lange Winter, nasse Böden und viele überflutete<br />

Felder erlaubten keine frühe Aussaat. Umso mehr<br />

freuen wir uns, dass unsere Anbauer in Polen und in<br />

der Slowakei alle verfügbaren Ressourcen genutzt<br />

haben und die Rüben schließlich in nur 16 Tagen im<br />

Boden waren.“<br />

Dr. Gerd Jung, Senior Vice President, Beet<br />

Procurement <strong>Nordzucker</strong> Eastern Europe<br />

„Der Rübe geht’s wie den Menschen: Kalt und nass<br />

macht eben keinen Spaß! 2013 wird bei uns ein eher<br />

unterdurchschnittliches Rübenjahr.“<br />

Volker Bückmann, Senior Vice President, Beet<br />

Procurement <strong>Nordzucker</strong> Central Europe<br />

Die Rübenaussaat begann 2013 in den<br />

meisten Anbauländern der <strong>Nordzucker</strong><br />

später als im fünfjährigen Mittel. Verglichen<br />

mit der sehr frühen kompakten Aussaat<br />

2012 verzeichneten fast alle Rübenbüros<br />

der <strong>Nordzucker</strong> einen deutlich späteren<br />

Saatbeginn Anfang April und verbreitet<br />

längere Aussaatperioden. Vielerorts musste<br />

die Bestellung nach Spätfrost und ergiebigen<br />

Niederschlägen mehrfach unterbrochen<br />

werden. In Deutschland, Polen und<br />

der Slowakei war die Aussaat Ende April<br />

vollständig abgeschlossen. Auch in Dänemark<br />

verschob sich die Aussaat gegenüber<br />

dem fünfjährigen Mittel um elf Tage<br />

nach hinten. Lediglich in Schweden konnten<br />

die Anbauer ihre Rüben fast zu den hier<br />

üblichen Zeiten bestellen – wenn auch mit<br />

großen Abweichungen zwischen den westlichen<br />

und östlichen Anbaugebieten.<br />

Sehr gute Aufgangsbedingungen<br />

Gute Bodenstruktur, Frostgare und ausreichende<br />

Bodenfeuchte sorgten durchgehend<br />

für sehr gute Aufgangsbedingungen,<br />

sodass gleichmäßige Bestände mit<br />

optimaler Pflanzendichte erzielt werden<br />

konnten. Auch die Herbizidwirkung war<br />

dank günstiger Bodenfeuchte insgesamt<br />

sehr gut; wobei lokal auch Wachstumsverzögerungen<br />

durch Herbizidstress zu<br />

beobachten waren.<br />

April und Mai blieben vor allem in Deutschland<br />

und Dänemark anhaltend kalt und<br />

regnerisch. Die Rübenbestände entwickelten<br />

sich nur sehr zögerlich und der Reihenschluss<br />

war in beiden Ländern vielerorts<br />

erst Ende Juni zu verzeichnen. In Deutschland<br />

kam es nach Pfingsten lokal zu Überschwemmungen<br />

und verschlämmten<br />

Bodenoberflächen nach Starkregen. Betroffen<br />

waren vor allem Flächen in den<br />

Niederungen der Rübeneinzugsgebiete<br />

der Werke Schladen, Nordstemmen und<br />

Clauen, wo um den 25. Mai Niederschläge<br />

bis über 100 Millimeter pro Tag und Quadratmeter<br />

gemessen wurden.<br />

12


Kein Rekordjahr<br />

In fast allen Anbaugebieten der<br />

<strong>Nordzucker</strong> wurden die Rüben<br />

2013 später als in den vergangenen<br />

Jahren gesät. Wie groß ist die<br />

„Verspätung“ tatsächlich?<br />

Dr. Pörksen: Konzernweit kam die<br />

Rübensaat in diesem Jahr zwei bis drei<br />

Wochen später als im Vorjahr in den<br />

Boden. Gegenüber dem fünfjährigen<br />

Mittel liegen wir allerdings durchschnittlich<br />

nur etwa zehn Tage später. Ein spätes<br />

Frühjahr also in allen Anbauländern:<br />

Besonders ausgeprägt in Deutschland<br />

und Finnland, wo die Rübenbestellung<br />

im Schnitt drei Wochen später als 2012<br />

abgeschlossen war.<br />

Wie sieht es aktuell auf den<br />

Rübenfeldern aus? Sehen Sie<br />

Aufholchancen für die Bestände?<br />

Bei extrem warmem, sonnigem Wetter und<br />

ausreichend Niederschlag entwickelten<br />

sich die Bestände in Finnland und Litauen<br />

sehr gut und schnell, sodass die auch hier<br />

späte Aussaat teilweise kompensiert werden<br />

konnte und wie in Schweden eine<br />

Bestands entwicklung im fünfjährigen<br />

Mittel zu beobachten ist.<br />

In Polen und in der Slowakei begünstigte<br />

eine Warmwetterperiode nach der Aussaat<br />

bei ausreichender Bodenfeuchte und regelmäßigen<br />

Niederschlägen einen zügigen<br />

Feldaufgang und eine gute Pflanzenentwicklung.<br />

Gebremst wurde das Wachstum<br />

auch hier durch einen Kälteeinbruch in<br />

Dr. Pörksen: Definitiv nein. Die Verzögerung<br />

kann nicht mehr aufgeholt werden.<br />

Anhaltende Kälte, viel Regen und<br />

wenig Sonne haben die Bestände zu<br />

lange im Zwei­ und Vier­Blatt­Stadium<br />

verharren lassen. Hinzu kommen Wuchsverzögerungen<br />

als Kehrseite der 2013<br />

durchgängig hervorragenden Herbizidwirkung<br />

auf den feuchten Böden. In<br />

Deutschland haben viele unserer Anbauer<br />

außerdem mit den Folgen von<br />

Starkregen Ende Mai, zeitweise überfluteten<br />

Feldern und Verschlämmungen<br />

zu tun. Zum Glück hielten sich Komplettausfälle<br />

hier in Grenzen. Das Rübenwachstum<br />

ist allerdings auf vielen dieser Flächen<br />

zusätzlich beeinträchtigt.<br />

Aus heutiger Sicht: Was heißt das<br />

für die Rübenernte und Kampagne<br />

2013?<br />

Dr. Pörksen: „Ganz klar: Dieses Rübenjahr<br />

wird kein Rekordjahr werden.<br />

<strong>Nordzucker</strong> wird eine deutlich kleinere<br />

Rübenernte ver arbeiten. Wenn alles gut<br />

läuft, erreichen wir maximal Erträge im<br />

fünfjährigen Mittel. Wann genau wir im<br />

Herbst die Verarbeitung beginnen, entscheidet<br />

sich anhand der Ergebnisse der<br />

Probe rodungen im August. Was ich aber<br />

sagen kann: Es gibt aus heutiger Sicht keinen<br />

Grund für einen extra frühen Kampagnestart.<br />

Interview Susanne Dismer-Puls<br />

der dritten Maidekade. Insgesamt zeigen<br />

sich die Bestände beider Länder in guter<br />

Form. Etwa die Hälfte der Flächen erreichte<br />

den Reihenschluss zum 10. Juni; die<br />

übrigen Flächen folgten etwa zehn Tage<br />

später.<br />

Ernteaussichten: eher Durchschnitt<br />

Unterm Strich zeigt sich in Deutschland<br />

und Dänemark eine Rübenentwicklung,<br />

die Ende Juni auf ein insgesamt eher unterdurchschnittliches<br />

Rübenjahr 2013 hindeutet.<br />

In Schweden, Finnland und Litauen<br />

erwartet <strong>Nordzucker</strong> durchschnittliche<br />

und in Osteuropa gut durchschnittliche<br />

Erträge. <br />

sdp<br />

Die zu verarbeitende<br />

Rübenmenge<br />

wird in<br />

der Kampagne<br />

deutlich kleiner<br />

ausfallen.<br />

<strong>Nordzucker</strong> testet<br />

Ertragspotential<br />

im Paperpot-Verfahren<br />

Frühe Aussaat und eine lange Wachstumsperiode<br />

sind ein Schlüssel für gute<br />

Erfolge im Zuckerrübenanbau. Je länger<br />

die frostempfindliche Rübe wachsen<br />

kann, desto größer sind die Chancen<br />

auf überdurchschnittliche Erträge. Wie<br />

weit lässt sich der Ertrag durch größere<br />

Wachstumsfenster beim Einsatz vorgezogener<br />

Rübenpflanzen steigern? Dieser<br />

Frage geht <strong>Nordzucker</strong> im Rahmen ihrer<br />

Initiative 20 · 20 · 20 in einem Anbauversuch<br />

in Schleswig­Holstein nach.<br />

Acht Wochen Vorsprung<br />

Im Kronprinzenkoog in Dithmarschen<br />

wurden dazu am 10. April 2013 rund<br />

7.000 im Gewächshaus vor gezogene<br />

Zuckerrübenpflanzen ausgepflanzt. Die<br />

von den Landwirten Björn Göser und<br />

Hans­Reimer Thießen mit einer Kohlpflanzmaschine<br />

ausgepflanzten Rüben<br />

haben einen Wachstumsvorsprung von<br />

bis zu acht Wochen gegenüber den<br />

regulär in Schleswig Holstein gedrillten<br />

Zuckerrüben. Vor gezogen wurden die<br />

Pflanzen im Gewächshaus in sogenannten<br />

Paperpots, die bereits am 19. und<br />

26. Februar besät wurden. Paperpots<br />

sind etwa 15 Zentimeter lange Pflanzschläuche<br />

aus Papier, die sich im Boden<br />

auflösen.<br />

sdp<br />

<strong>Akzente</strong> Juli 2013 13


| PaNoraMa |<br />

Nachhaltige Produktion vom Feld bis zum Endprodukt<br />

gewinnt zunehmend an Bedeutung.<br />

Definierte Produkt-, Umwelt-, Sicherheits- und<br />

Sozialstandards werden nachvollziehbar dokumentiert.<br />

Follow us: Interessier dich für uns<br />

<strong>Nordzucker</strong> veröffentlicht ihren dritten Nachhaltigkeitsbericht<br />

Der Nachhaltigkeitsbericht<br />

der <strong>Nordzucker</strong>:<br />

gedruckt und online<br />

verfügbar.<br />

„Follow us“ titelt der aktuelle 60-Seiter der <strong>Nordzucker</strong> selbstbewusst.<br />

In Social-Media-Diensten wie Facebook oder Twitter bedeutet<br />

das so viel wie: „Folge uns!“ oder „interessier dich für uns!“<br />

„Dazu brauchen wir nicht mehr aufzufordern“, lacht Produk tionsvorstand<br />

Axel Aumüller. Das Interesse an dem, was <strong>Nordzucker</strong><br />

in Sachen Nachhaltigkeit leistet, ist längst da. „Und es nimmt<br />

zu“, betont er. An Bedeutung und an Verbindlichkeit. „Die<br />

Anzahl der Kunden steigt, die mit Fragen zur Nachhaltigkeit<br />

unserer Produktion an uns herantreten. Vorreiter waren die<br />

großen Kunden“, erläutert Aumüller. „Vor allem Lebensmittelhersteller,<br />

die weltweit ein­ und verkaufen, haben inzwischen<br />

sehr konkrete Anforderungen.“ Erwartet wird, dass <strong>Nordzucker</strong><br />

definierte Produkt­, Umwelt­, Sicherheits­ und Sozialstandards<br />

in der Produktion einlöst – und dieses nachvollziehbar dokumentieren<br />

kann.<br />

Im Fokus: die gesamte Prozesskette<br />

Über solche Vorgaben sichern <strong>Nordzucker</strong>­Kunden nicht<br />

zuletzt den eigenen Nachhaltigkeits­Ansatz. „Und der reicht<br />

inzwischen bei immer mehr unserer Kunden über die komplette<br />

Lieferkette“, unterstreicht Aumüller. „Vom Feld über unsere<br />

Fabriken bis hin zum Endverbraucher.“<br />

Über Generationen beispielhaft<br />

„Follow us“ meint aber auch: „Nimm’ dir ein Beispiel an uns.“<br />

Richtungsweisend sind einige der Zwischenergebnisse, die<br />

<strong>Nordzucker</strong> im aktuellen Nachhaltigkeitsbericht dokumentiert.<br />

Nicht zufällig feiert <strong>Nordzucker</strong> in diesen Tagen ihr 175. Jubiläum.<br />

Wo die Rübe wächst, wächst sie über Generationen: bis<br />

heute mit nachhaltig steigenden Erträgen und sinkendem Ressourceneinsatz.<br />

„Dieses Jubiläum wäre nicht denkbar ohne<br />

Generationen von Landwirten, die bis heute nachhaltig in die<br />

Fruchtbarkeit ihrer Böden investieren – durchaus keine Selbstverständlichkeit“,<br />

resümiert Aumüller. Ebenso anerkannt sind<br />

die hohen Standards, die <strong>Nordzucker</strong>­Fabriken durch kontinuierliche<br />

Verbesserungen bei Energie effizienz und CO 2<br />

­Einsparung<br />

erreichen. „Da sind wir ein gefragtes Vorbild für andere.<br />

Aber auch, was Fragen der Produktsicherheit betrifft, sind wir<br />

konzernweit gut aufgestellt.“<br />

14


Energieeffizienz und CO 2<br />

-Einsparung bei <strong>Nordzucker</strong> sind vorbildlich.<br />

Engagiert: <strong>Nordzucker</strong> gibt im Nachhaltigkeitsbericht<br />

einen umfassenden Überblick.<br />

Werte geben Orientierung im Tagesgeschäft<br />

Mit dem Nachhaltigkeitsbericht gibt <strong>Nordzucker</strong> spannende<br />

Einblicke in alle Prozessstufen ihrer Zuckerproduktion: Anknüpfungspunkte<br />

für Austausch und Orientierung auch über Leitlinien,<br />

nach denen <strong>Nordzucker</strong> arbeitet. Wie <strong>Nordzucker</strong>-Werte<br />

und Nachhaltigkeitsanspruch im Arbeitsalltag und Tagesgeschäft<br />

bei <strong>Nordzucker</strong> aussehen, regelt ein Verhaltenskodex, der demnächst<br />

online verfügbar sein wird.<br />

Kür und Kompendium, nicht nur für Kunden<br />

„Unser Nachhaltigkeitsbericht ist keine gesetzlich vorgeschriebene<br />

Pflichtübung“, unterstreicht Marion Schaefer energisch.<br />

„Das ist Kür für uns und sehr gefragte Lektüre bei unseren Geschäftspartnern“,<br />

erläutert <strong>Nordzucker</strong>s Koordinatorin für Nachhaltigkeit.<br />

„Ein Kompendium für Fachleute und alle, die mehr<br />

über uns wissen wollen.“ Intern interessiere sich besonders der<br />

Vertrieb dafür, weiß Schaefer. Extern liegt der Bericht bei jedem<br />

Kunden-Audit auf dem Tisch. Für Kundengespräche werde es<br />

künftig noch eine Kurzfassung geben. Gefragt ist er aber auch<br />

in Bankengesprächen oder in den Werken, wenn zum Beispiel<br />

Besuche von Vertretern der Umweltbehörden anstehen. Seit<br />

Anfang April ist der <strong>Nordzucker</strong>-Nachhaltigkeitsbericht 2012/13<br />

gedruckt und online verfügbar: Unter <strong>Nordzucker</strong>/ Downloads<br />

kann jeder virtuell darin blättern. <br />

sdp<br />

Wesentliche Investitionen<br />

zur Kampagne 2013<br />

Energie, Wasser, Produkt sicherheit, Logistik<br />

<strong>Zur</strong> Kampagne 2013 schließt <strong>Nordzucker</strong> zwei mehrjährige große<br />

Investitionsprojekte ab: Im dänischen Werk Nakskov geht der mit<br />

17,5 Millionen Euro realisierte neue Verdampfungstrockner (VDT)<br />

erstmalig in Betrieb; das Werk Clauen startet die Premiere der für<br />

fünf Millionen Euro installierten neuen Saftreinigung. Zeitgleich<br />

abgeschlossen werden die Vorarbeiten zur Installation eines weiteren<br />

VDT sowie eines vertikalen Kristallisationsturms (VKT) im<br />

schwedischen Werk Örtofta – zwei neue Großprojekte mit einem<br />

Gesamtvolumen von 23,3 Millionen Euro, die beide 2014 betriebsbereit<br />

sein werden. Energie- und CO 2<br />

-Einsparungen stehen auch<br />

2013 obenan. So spart der VDT in Nakskov durch innovative Technik<br />

bei der Schnitzel trock nung künftig rund ein Viertel des jährlichen<br />

Energieaufwands im gesamten Werk ein. Außerdem investiert<br />

<strong>Nordzucker</strong> rund 3,7 Millionen Euro in die Weiterentwicklung<br />

der Produktsicherheit: Ab Herbst sollen die Verpackungsanlagen<br />

und Loseverladungen aller <strong>Nordzucker</strong>-Fabriken mit sogenannter<br />

All-Metall-Erkennung arbeiten. Große Schritte vorangekommen<br />

sind auch die laufenden Projekte für eine zukunftsorientierte<br />

Abwas serreinigung: So wurden im Werk Nord stemmen weitere<br />

1,7 Millionen Euro für den dritten Bauabschnitt des dort begonnenen<br />

Projektes zur Verbesserung von Geruchs emis sionen investiert.<br />

Nach Fertigstellung der Anaerobie im Vorjahr schließt das<br />

polnische <strong>Nordzucker</strong>-Werk Opalenica die Modernisierung seiner<br />

Abwasserreinigungsanlage mit der Inbetriebnahme der Aerobie<br />

ab. Die neuen Anlagen in Opalenica wurden für insgesamt 3,9<br />

Millionen Euro realisiert. Derzeit im Bau befindet sich außerdem<br />

ein neues 80.000-Tonnen-Silo in Uelzen, welches im Laufe der<br />

nächsten Kampagne in Betrieb gehen wird. <br />

sdp<br />

<strong>Akzente</strong> Juli 2013 15


| Blick in den Markt |<br />

ZUCKERMARKT<br />

EU-Kommission genehmigt<br />

zusätzliche Importe vom<br />

Weltmarkt<br />

EU-Kommission:<br />

1,2 Millionen Tonnen<br />

zusätzlicher Zucker.<br />

Seit der Änderung der EU-Zuckermarktordnung (ZMO) 2006<br />

kann die EU ihren Verbrauch im Lebensmittelsektor nur noch<br />

zu rund 85 Prozent decken. Die EU ist seitdem zu einem Nettoimporteur<br />

von Zucker geworden und vor allem auf Importe<br />

aus den sogenannten AKP -/ LDC-Staaten angewiesen (AKP =<br />

ehemalige Kolonien Frankreichs und Großbritanniens in Afrika,<br />

der Karibik und dem Pazifik; LDC = die am wenigsten entwickelten<br />

Länder). Allerdings kommen diese Importmengen nicht<br />

automatisch. Wenn der Weltmarktpreis über den in der EU zu<br />

erzielenden Preisen liegt, besteht nur ein geringer Anreiz für<br />

die AKP-/ LDC-Länder, ihren Zucker in die EU zu verkaufen.<br />

Um ein damit mögliches Versorgungsdefizit auf dem Markt der<br />

EU zu verhindern, hat die Kommission der EU die Möglichkeit,<br />

für ein größeres Angebot an Zucker zu sorgen. Hierfür stehen<br />

ihr vor allem zwei Instrumente zur Verfügung: zum einen die<br />

Umwandlung von Nicht-Quotenzucker in Quotenzucker, der<br />

dann im Lebensmittelsektor verwendet werden darf, und zum<br />

anderen die Gewährung von zusätzlichen Importen zu reduzierten<br />

Einfuhrzollsätzen. Von beiden Instrumenten hat die<br />

EU-Kommission bereits in den beiden vergangenen Zuckerwirtschafts<br />

jahren Gebrauch gemacht (<strong>Akzente</strong> berichtete).<br />

Freigabe von Zucker für den menschlichen Verbrauch<br />

soll Markt entlasten<br />

Da die EU-Kommission auch für das laufende Wirtschaftsjahr<br />

2012/13 eine enge Versorgungssituation auf dem Zuckermarkt<br />

der EU erwartet, hat sie im Januar 2013 im Verwaltungsausschuss<br />

Zucker beschlossen, zusätzlich 1,2 Millionen Tonnen<br />

Zucker auf den EU-Markt zu bringen. „Bei einem Verbrauch<br />

von rund 16,9 Millionen Tonnen für den menschlichen Verzehr<br />

sind dies rund sieben Prozent des jährlichen Zuckerverbrauchs<br />

für den Lebensmittelsektor in der EU“, sagt der <strong>Nordzucker</strong>-<br />

Markt experte Dr. Klaus Schumacher. Die Hälfte dieser Menge,<br />

also insgesamt 600.000 Tonnen, kommt dabei aus der Freigabe<br />

von Nicht-Quotenzucker zu Quotenzucker. Die Anträge für<br />

die Freigabe werden von den Zuckerproduzenten gestellt<br />

(maximal 50.000 Tonnen pro rechtlich selbständiger Unternehmens<br />

einheit). Die Kommission hat die Freigabe der insgesamt<br />

600.000 Tonnen auf vier Tranchen zu jeweils 150.000<br />

Tonnen aufgeteilt. Da die beantragten Mengen jeweils deutlich<br />

höher lagen, wurde eine entsprechende Pro-rata-Zuteilung<br />

vorgenommen. Wird Nicht-Quotenzucker freigegeben, werden<br />

Abgaben fällig. Bei den beschlossenen Sondermaßnahmen<br />

liegen diese unter dem sonst üblichen Satz (siehe Grafik).<br />

Die restlichen im Januar bewilligten etwa 600.000 Tonnen<br />

Zucker können zu reduzierten Einfuhrzollsätzen aus allen<br />

Nicht-EU-Ländern importiert werden. Auch hier gilt, dass der<br />

Import dieser Menge nicht auf einmal, sondern in insgesamt<br />

vier Bebietungsverfahren erfolgt.<br />

Vier Bebietungsverfahren in 2013<br />

„Bei diesen sogenannten Importtenderverfahren geben die interessierten<br />

Unternehmen ein Gebot ab, welchen Importzoll<br />

pro Tonne sie für welche zusätzliche Menge an importiertem<br />

Zucker zu zahlen bereit sind. Aus den Angeboten der Bieter<br />

werden dann die Zuschläge an die erteilt, die die höchsten<br />

Einfuhrzölle bieten“, erläutert Schumacher. Im Rahmen dieser<br />

vier Bebietungen wurden insgesamt Angebote für 371.000<br />

Tonnen Rohzucker und 174.000 Tonnen Weißzucker akzeptiert.<br />

Die reduzierten Einfuhrzölle lagen dabei für Rohzucker<br />

zwischen 141 und 195 Euro pro Tonne und die für Weißzucker<br />

zwischen 161 und 240 Euro pro Tonne.<br />

Die EU-Kommission geht davon aus, dass das zusätzliche<br />

Angebot von insgesamt 1,2 Millionen Tonnen Zucker für ausreichende<br />

Lagerbestände zum Ende des Wirtschaftsjahres<br />

2012/13 sorgen wird und damit eine ausreichende Versorgung<br />

des Marktes gewährleistet ist. <br />

tm, nt<br />

16


Interview<br />

Die Weltmarktpreise sind derzeit auf<br />

einem deutlich geringeren Niveau als<br />

im Juli 2012. Die Ursache hierfür liegt<br />

vor allem in guten Ernten, die zu einem<br />

Aufbau von Lagerbeständen auf dem<br />

Weltmarkt führen. Dennoch erwartet<br />

die Kommission der Europäischen Union<br />

für das laufende Zuckerwirtschaftsjahr<br />

eine enge Versorgungssituation auf<br />

dem Zuckermarkt der EU. Als Grund<br />

hierfür werden ein höherer als bisher<br />

angenommener Verbrauch und daraus<br />

resultierende kleinere Lagerbestände<br />

genannt. Die EU-Kommission hat daher<br />

Maßnahmen eingeleitet, um zusätzlich<br />

1,2 Millionen Tonnen Zucker per<br />

Import ausschreibung und durch die<br />

Freigabe von Nichtquotenzucker auf<br />

den EU-Markt zu bringen. Mit dem Vorstand<br />

für Marketing und Vertrieb Mats<br />

Liljestam sprach Nina Tatter.<br />

Wie hoch sind derzeit die Zuckerpreise<br />

auf dem Welt- und dem EU-<br />

Markt?<br />

Mats Liljestam: Der durchschnittliche<br />

EU­Marktpreis aus den Preisberichterstattungen<br />

hat sich in den vergangenen<br />

Monaten sehr stabil entwickelt und lag<br />

zuletzt bei 731 Euro je Tonne [Stand April<br />

2013]. Er liegt damit über dem Referenz­<br />

preis von 404 Euro je Tonne. Im Gegensatz<br />

zur Situation vor etwa zwei Jahren,<br />

als der Weltmarktpreis phasenweise<br />

über dem EU­Preis lag, liegt er derzeit<br />

mit 391 Euro je Tonne deutlich unter<br />

dem EU­Marktpreis und sogar auf dem<br />

Niveau des Referenzpreises. Die Schere<br />

geht also mittlerweile in die andere Richtung<br />

deutlich auseinander. Aber die Statistik<br />

zeigt nicht die ganze Wahrheit,<br />

denn sie spiegelt die Preise aus den derzeit<br />

laufenden Verträgen, die zum Teil<br />

bereits im letzten Jahr abgeschlossen<br />

wurden. Die heutige Marktsituation sieht<br />

anders aus. Die Preise für neue Verträge<br />

und für Spot­Verkäufe sind gesunken.<br />

Wie beurteilen Sie die Freigabe von<br />

600.000 Tonnen Nicht-Quotenzucker<br />

durch die EU und die vergünstigten<br />

Zollsätze für den Import von ebenfalls<br />

600.000 Tonnen Zucker vom<br />

Weltmarkt? Was ergibt sich hieraus<br />

für <strong>Nordzucker</strong>?<br />

Mats Liljestam Wir haben uns an den Verfahren<br />

zur Freigabe von Nicht­Quotenzucker<br />

beteiligt, aber eigentlich wären diese<br />

Maßnahmen nicht notwendig gewesen,<br />

da der Markt ausreichend mit Zucker versorgt<br />

ist. Ganz im Gegenteil, diese Schritte<br />

führen dazu, dass Bestände in der EU aufgebaut<br />

werden und wir unseren Rübenanbauern<br />

mitteilen mussten, dass sie ihre<br />

Rübenfläche für die Kampagne 2013/14<br />

verringern sollten. <br />

Instrumente der EU-Kommission zur Vermeidung von Versorgungsdefiziten in der EU<br />

Maßnahme 1: Gewährung von zusätzlichen Importen<br />

zu reduzierten Einfuhrzollsätzen:<br />

Maßnahme 2: Freigabe zur Umwandlung von<br />

Nicht-Quotenzucker zu Quotenzucker für die<br />

Nutzung in der Lebensmittelindustrie:<br />

Reduzierte Einfuhrzollsätze<br />

für Importe<br />

2012/13:<br />

Rohzucker 141–195<br />

Weißzucker 161–240<br />

Normale Zollsätze bei<br />

Import von Zucker in<br />

die EU:<br />

(in Euro pro Tonne)<br />

Abgaben während der<br />

Sondermaßnahmen der<br />

EU-Kommission:<br />

zwischen 148 und 224 Euro<br />

pro Tonne<br />

Normale Abgabe:<br />

500 Euro pro Tonne<br />

Rohzucker 339<br />

Weißzucker 419<br />

<strong>Akzente</strong> Juli 2013 17


| Nahaufnahme |<br />

Mit 20 Tonnen Zucker die<br />

Wettbewerbsfähigkeit der Rübe steigern<br />

20 · 20 · 20-Meeting in Reinstorf<br />

Dr. Niels Pörksen:<br />

„Mit 20 · 20 · 20 bereitet<br />

sich <strong>Nordzucker</strong><br />

auf die Zukunft vor.“<br />

An welchen Stellschrauben muss gedreht<br />

werden, damit im Jahr 2020 20<br />

Prozent der Rübenanbauer 20 Tonnen<br />

Zucker je Hektar erzielen? Im gesamten<br />

Konzern geht das Rübenmanagement<br />

dieser Frage nach. Am 13. Juni fand ein<br />

großes 20 · 20 · 20-Meeting in Reinstorf<br />

statt.<br />

Der Tag stand unter dem Motto „Agrar<br />

und Rübe gestalten die Zukunft“, denn<br />

um die Wettbewerbsfähigkeit der Rübe<br />

gegenüber anderen Feldfrüchten zu<br />

erhalten, sind Ertragssteigerungen notwendig.<br />

„Das ist der Ausgangspunkt<br />

für unser Projekt 20 · 20 · 20. Seit Projektbeginn<br />

im Jahr 2011 haben wir bereits<br />

verschiedene Themen bearbeitet, zum<br />

Beispiel das Herbstschlitzsaatverfahren<br />

auf schweren Böden, Unterfußdüngung<br />

oder die Vermeidung von Rodeverlusten.<br />

Nun geht es darum mit unserem gesamten<br />

<strong>Nordzucker</strong>-Beraterteam, weiter zu<br />

denken“, sagt Agrarvorstand Dr. Niels<br />

Pörksen.<br />

In der Zukunft wird es noch mehr<br />

als heute darum gehen, die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Rübe zu erhöhen, so ein<br />

Ergebnis der Tagung. Wie <strong>Nordzucker</strong><br />

vom internationalen Austausch profitiert,<br />

zeigte sich in den Arbeitsgruppen. Hier<br />

kamen Kollegen aus den verschiedenen<br />

<strong>Nordzucker</strong>-Ländern zusammen, um<br />

über die Themen Ertragssteigerung,<br />

Anbauberatung, Kommunikation, Nachhaltigkeit<br />

und Zusammenarbeit mit den<br />

Landwirten zu diskutieren.<br />

„In jedem Naturraum sind die Be ­<br />

dingungen unterschiedlich. Innerhalb<br />

unseres Konzerns gibt es aber Regionen,<br />

die durchaus miteinander vergleichbar<br />

sind. Die Ergebnisse und Erkenntnisse<br />

aus verschiedenen Ländern miteinander<br />

zu teilen und zu diskutieren, ist daher<br />

ein wichtiges Pfund unserer internationalen<br />

Zusammenarbeit im Konzern.<br />

Gemeinsam kommen wir ans Ziel“,<br />

unterstreicht Pörksen.<br />

In Reinstorf ging es nicht allein<br />

darum, zu diskutieren, was bereits<br />

erreicht wurde und wie die Ergebnisse<br />

18


Vier Werte – ein Unternehmen<br />

Verantwortung, Engagement, Courage<br />

und Wertschätzung<br />

Senior Vice President Jannik Robin Olejas<br />

moderierte die Diskussion.<br />

Gemeinsam und international: <strong>Nordzucker</strong>-<br />

Kollegen aller Standorte tauschten sich aus.<br />

Welche Werte leiten uns in unserem<br />

Handeln? Seit mehr als einem Jahr<br />

diskutieren und beleuchten Mitarbeiter<br />

an allen <strong>Nordzucker</strong>-Standorten die vier<br />

Unternehmenswerte Verantwortung,<br />

Engagement, Courage und Wertschätzung.<br />

Ziel ist es, die Werte zu einem<br />

gemeinsamen Handlungsrahmen im<br />

gesamten Konzern zu machen.<br />

Um dies zu erreichen, stand das vergangene<br />

Jahr unter dem Motto „Die Werte<br />

werden diskutiert“. In allen <strong>Nordzucker</strong>­<br />

Ländern und auf allen Ebenen wurde<br />

über die Werte gesprochen, um ein gemeinsames<br />

Verständnis zu entwickeln.<br />

Im zweiten Jahr geht es nun darum, dass<br />

sie ein selbstverständlicher Bestand teil<br />

des Arbeitstags bei <strong>Nordzucker</strong> werden.<br />

Im Kleinen wie im Großen ist es das Ziel,<br />

die Werte zu leben: in Verhandlungen,<br />

Besprechungen oder Mitarbeitergesprächen<br />

sind die Werte die Basis. Das Gleiche<br />

gilt für Richtlinien und Standards im<br />

Konzern, auch sie werden auf Grundlage<br />

der Unternehmenswerte festgelegt.<br />

„Mithilfe unserer Werte ist <strong>Nordzucker</strong><br />

dabei, eine eigene Nord zucker­Kultur zu<br />

schaffen, und zwar über kulturelle und<br />

Ländergrenzen hinweg. Mit ihrer Hilfe<br />

werden wir noch besser zusammenarbeiten,<br />

egal ob wir in Deutschland,<br />

Polen oder Finnland oder ob wir im Büro<br />

oder im Werk arbeiten. Durch die Werte<br />

rücken wir noch enger zusammen und<br />

das wird <strong>Nordzucker</strong> stärken. Ich bin<br />

stolz, mit wie viel Engagement unsere<br />

Mitarbeiter den Prozess tragen und weiterentwickeln“,<br />

sagt der Vorstandsvorsitzende<br />

Hartwig Fuchs.<br />

Das Diskutieren und Reflek tieren der<br />

Werte ist kein Selbstzweck: „Jeder von uns<br />

hat sein ganz persönliches Werte gerüst,<br />

manchmal ist es uns gar nicht so bewusst.<br />

Durch den Austausch bekommen wir ein<br />

gemeinsames Verständnis und schaffen<br />

Sensibilität für die Anwendung der Werte.<br />

Die Werte sind auch ein gutes Werkzeug,<br />

wenn zum Beispiel Entscheidungen ab ­<br />

gewogen werden müssen“, sagt Bianca<br />

Deppe­Leickel, Projektmanager im Werteteam.<br />

Dass der Werteprozess bei <strong>Nordzucker</strong><br />

vom ganzen Unternehmen getragen<br />

wird, zeigt sich am Interesse der Mitarbeiter:<br />

Im gesamten Unternehmen haben<br />

sich Kolleginnen und Kollegen gefunden,<br />

die sich als Wertebotschafter engagieren<br />

und den Prozess vorantreiben. nt<br />

in anderen Naturräumen genutzt werden<br />

können, sondern auch darum, frische<br />

Ideen zu sammeln. „Wir haben in den<br />

Arbeitsgruppen nach Ideen abseits der<br />

ausgetretenen Pfade gesucht. Denn<br />

wenn man anschaut, wo wir heute stehen<br />

und wo der Rübenanbau vor 10,<br />

15 Jahren stand, so hat es hier einen<br />

großen Sprung gegeben. Vieles von<br />

dem, was wir heute tun, war damals<br />

schwer vorstellbar. Deshalb haben wir<br />

in Reinstorf auch Ideen für Neues, heute<br />

noch schwer umsetzbares gesucht“, sagt<br />

Senior Vice President Beet Procurement<br />

Northern Europe Jannik Robin Olejas,<br />

der die Gruppen moderierte. nt<br />

Verantwortung<br />

Courage<br />

Engagement<br />

Engagement<br />

Wertschätzung<br />

<strong>Akzente</strong> Juli 2013 19


| Nahaufnahme |<br />

Tomasz Soliwodzki<br />

ist seit 2004 Direktor<br />

des Werks und der<br />

Zuckerraffinerie<br />

Chełmża. Seit 2008<br />

fährt die Fabrik zusätzlich<br />

eine Rohzuckerkampagne<br />

pro Jahr.<br />

Zwei an einem Ort<br />

Standort Chełmża fährt jedes Jahr Rüben- und Rohzuckerkampagne<br />

Leuchtend liegt die Dvadesetprvi Maj<br />

mit ihrem roten Rumpf und den vier<br />

weißen Ladekränen im Hafen von<br />

Gdynia. Etwa drei Wochen hat der<br />

Massengutfrachter aus Afrika in den<br />

Ostseehafen nördlich von Gdansk<br />

gebraucht. Neun Tage wird es dauern,<br />

bis der Rohzucker im Hafen komplett<br />

gelöscht ist, und der Frachter zu einer<br />

neuen Tour aufbrechen kann. Der<br />

Rohrrohzucker ist für die Raffinerie<br />

in Chełmża bestimmt. Ein Besuch bei<br />

<strong>Nordzucker</strong> Polska am Standort<br />

Chełmża:<br />

„Als wir die Zuckerfabrik Chełmża 2008<br />

so ausgebaut haben, dass sie sowohl als<br />

Zuckerfabrik Zucker aus Rüben gewinnen,<br />

als auch Rohrrohzucker raffinieren<br />

kann, waren wir die erste Zuckerraffinerie<br />

in Polen. Heute gibt es eine zweite,<br />

die gehört einem Wettbewerber“, erklärt<br />

Tomasz Soliwodzki, Direktor des<br />

Werks und der Raffinerie in Chełmża.<br />

Zwischen Frühjahr und Sommer<br />

verarbeitet die Raf finerie etwa zwei<br />

Monate lang Rohzucker zu Weißzucker.<br />

Der Zucker kommt aus Mittelamerika,<br />

Südamerika oder Afrika. „Per Lkw wird<br />

der Zucker zu uns gebracht. Sie fahren<br />

rückwärts die Rampe hoch und kippen<br />

ihre Ladung ab. Der Zucker wird von<br />

einer Förderschnecke und Förderbändern<br />

aufgenommen und ins Lager<br />

gebracht“, so Soliwodzki weiter.<br />

Wir gehen ins Rohzuckerlager der<br />

Fabrik. Etwa 4.000 Tonnen Rohzucker<br />

können hier gelagert werden. Bei unserem<br />

Besuch ist das Lager nur mit wenig<br />

Rohzucker gefüllt. Ein Radlader schüttet<br />

den braunen Rohzucker, der aus der<br />

Ferne eher Sand ähnelt, über einem<br />

groben Gitterrost zu großen Haufen<br />

auf. Über darunterliegende Transportbänder<br />

gelangt der Zucker zum ersten<br />

Schritt im Raffinationsprozess: „Der<br />

Zucker, der bei uns ankommt, muss<br />

gereinigt werden, bis er weiterverarbeitet<br />

werden kann. In der Affinationsmaische,<br />

die wir 2008 neu gebaut haben, werden<br />

die Zuckerkristalle abgespült und an ­<br />

schließend in den Affinationszentrifugen<br />

geschleudert, sodass sie von Nichtzuckerstoffen<br />

getrennt werden. Das ist die<br />

erste Reinigungsstufe“, sagt Kazimierz<br />

Kuśmierek, der als Betriebsingenieur<br />

den Umbau von der „herkömmlichen“<br />

Zuckerfabrik zur kombinierten Fabrik<br />

geleitet hat. Anschließend entsteht die<br />

Kläre, die gereinigt und filtriert wird,<br />

bevor sie entfärbt wird. Bei der Raffination<br />

von Rohzucker spielt die Entfärbung<br />

eine entscheidende Rolle: ein spezielles<br />

Harz absorbiert die Farbverbindungen.<br />

Danach wird die Kläre eingedickt, filtriert<br />

und kristallisiert. Die Entfärbungsstation<br />

in Chełmża ist eine der wenigen<br />

in Europa.<br />

Wir gehen weiter durch die Raffinerie<br />

und Kazimierz Kuśmierek erklärt:<br />

„Der große Unterschied zwischen Raffinations-<br />

und Kampagnebetrieb ist, dass bei<br />

der Raffination in unserem Werk gleichzeitig<br />

an drei Stufen Weißzucker entsteht.<br />

<strong>Zur</strong> gleichen Zeit entstehen drei<br />

weitere Produkte, sogenannte Re coveries,<br />

die erneut verarbeitet werden müssen.<br />

Sie werden wieder aufgelöst und erneut<br />

eingekocht, bis auch hier Weißzucker<br />

entstanden ist. In der Rübenkampagne<br />

hingegen erhalten wir ein Produkt Weißzucker<br />

und zwei Produkte, die wieder<br />

aufgelöst und weiterverarbeitet werden,<br />

zur gleichen Zeit.“<br />

Jährlich im Herbst und Winter fährt<br />

das Werk eine Rübenkampagne und verarbeitet<br />

wie die anderen <strong>Nordzucker</strong>-<br />

Werke die Rüben ihrer lokalen Anbauer.<br />

Die Zeit zwischen dem Ende der Rübenkampagne<br />

und der Rohzuckerraffination<br />

ist kurz und das Zeitfenster für die notwendigen<br />

Umbauarbeiten klein: „Damit<br />

aus der Fabrik eine Raffinerie wird, müssen<br />

die Wege der Massenflüsse zwischen den<br />

einzelnen Apparaten geändert werden.<br />

Dazu stellen wir verschiedene Klap pen<br />

anders ein und setzen etwa 200 Blindscheiben<br />

anders ein“, erklärt Tomasz<br />

Soliwodzki. <br />

nt<br />

20


Alles im Blick: Egal ob Rohzuckerraffination<br />

oder Rübenkampagne – im Leitstand wird<br />

jeder Produktionsschritt überwacht.<br />

Stimmen die Farbwerte? Im Labor werden<br />

Qualitätskontrollen durchgeführt.<br />

Etwa 20 Kilometer von Toruń entfernt befindet sich Chełmża. 1882 wurden hier die ersten Rüben verarbeitet.<br />

Rund 70 Lkw bringen täglich während der<br />

Kampagne ihre Ladung zur Rohzuckerannahme.<br />

Rohrrohzucker aus Afrika<br />

Die Schiffe mit Rohzucker kommen im Hafen von<br />

Gdynia an, um die Raffinerie für ihre rund zwei<br />

Monate dauernde Raffineriekampagne mit Zucker<br />

zu versorgen.<br />

Automatisiert<br />

Im Service Center in Chełmża werden 1-kg-Päckchen,<br />

25-kg-Säcke, und Bigbags zu 1.000 Kilogramm abgefüllt.<br />

Mit dem dritten Palettierroboter, der 2012<br />

aufgebaut wurde, konnte die Leistung des Service<br />

Centers ausgebaut und optimiert werden.<br />

<strong>Akzente</strong> Juli 2013 21


| sÜssE sEitEN |<br />

Sommerzeit,<br />

Beerenzeit …<br />

Erdbeeren sind Europas liebste Frucht<br />

Der Sommer lässt sich in Gläser abfüllen<br />

– mit selbst gemachter Konfitüre aus<br />

Erdbeeren, Aprikosen, Johannis­ oder<br />

Brombeeren. Dazu braucht es nichts<br />

weiter als Obst, Gelierzucker oder Zucker<br />

und Gläser für die fertige Konfitüre. So<br />

kann man auch im Winter noch den<br />

Sommer genießen. Die Gewohnheiten<br />

beim Kochen von Konfitüre sind in Eu ­<br />

ropa durchaus unterschiedlich.<br />

„In polnischen Haushalten werden<br />

in erster Linie Erdbeeren, Äpfel und<br />

Pflaumen zu Konfitüre verarbeitet. Das<br />

heißt, es wird den ganzen Sommer über<br />

leckere Konfitüre selbst gemacht. Im<br />

Gegensatz zu Deutschland verwenden<br />

die meisten normalen Zucker und fügen<br />

Gelierhilfen wie Pektin selbst hinzu“,<br />

erzählt Mária Cselková, Marketing &<br />

Communication Specialist bei der slowakischen<br />

<strong>Nordzucker</strong> Tochter Považský<br />

cukor a.s. „Bei uns in der Slowakei sind<br />

Erdbeeren, gefolgt von Pfirsichen und<br />

Pflaumen, die Favo riten, wenn es um das<br />

Kochen von Marmelade geht. Die Früchte<br />

werden zum Kochen gebracht und dann<br />

der Zucker hinzugefügt. Auch bei uns<br />

wird häufig normaler Haushaltszucker<br />

verwandt, aber auch Gelierzucker.“<br />

Erdbeerkonfitüre ist auch in<br />

Deutschland überaus beliebt: Sie führt<br />

die Verkaufs listen der großen Konfitürenhersteller<br />

an und Erdbeeren werden<br />

privat wie in Polen und der Slowakei<br />

noch vor allem anderen Obst zu Konfitüre<br />

gekocht.<br />

In Nordeuropa beginnt die Saison<br />

etwas später als in Deutschland oder<br />

Polen. Auch in Nordeuropa stehen Erdbeeren<br />

auf der Liste der beliebten Früchte<br />

ganz oben. Hier beginnt die Saison etwas<br />

später als in Deutschland oder Polen.<br />

„In Finnland verwenden die meisten Kunden<br />

unseren Dansukker Gelierzucker. In<br />

den baltischen Staaten wird häufig Haus ­<br />

halts zucker ohne den Zusatz von Pektin<br />

verwandt. Die Konfitüre wird dann sehr<br />

lange gekocht, bis die gewünschte Textur<br />

er reicht ist“, berichtet Jeanette Nordenhem,<br />

Product Marketing Manager bei<br />

Nordic Sugar. <br />

nt<br />

22


Sommer mit<br />

Dansukker<br />

Nordic Sugar gibt ihren Kunden in<br />

Dänemark und Schweden Tipps<br />

rund um das Gelieren mit Dansukker<br />

Produkten. Zu der Sommerkampagne<br />

gehören die Broschüre „Det smager<br />

af sommer!” („Der Geschmack des<br />

Sommers!“) mit Rezepten und Anregungen<br />

sowie ein Video auf dem<br />

Social­Media­Dienst YouTube und<br />

auf Facebook. Hier kann man Schritt<br />

für Schritt lernen, wie schnell und<br />

einfach es ist, Konfitüre aus Früchten<br />

und Beeren selbst zu machen. „Wir<br />

laden unsere Kunden ein, selbst Konfitüre<br />

zu kochen. Dafür nutzen wir<br />

bewusst mehrere Kanäle, sodass<br />

unsere Kunden die<br />

Tipps auf unterschied<br />

lichen Wegen<br />

erhalten, sagt<br />

Product Marketing<br />

Manager Jeanette<br />

Nordenhem.“ <br />

Lecker: Konfitüre aus frischen<br />

Sommerfrüchten.<br />

Gelieren und genießen mit SweetFamily von <strong>Nordzucker</strong><br />

Lust auf Konfitüre<br />

mit einem Hauch von<br />

Vanille und Zitronenmelisse?<br />

Probieren<br />

Sie den Geschmack<br />

des Jahres.<br />

In Deutschland bietet Sweet Family von <strong>Nordzucker</strong> den Kunden<br />

in diesem Jahr zwei neue Produkte zum Gelieren an. Einen neuen<br />

„Geschmack des Jahres“ und einen Gelierzucker, der Dank der<br />

Süße aus der Steviapflanze kalorienreduziert ist.<br />

„Unser Gelierzucker ,Geschmack des Jahres‘ mit Vanille­<br />

Zitronenmelisse­Geschmack ist besonders auf Erdbeeren abgestimmt<br />

und bringt gemeinsam mit seiner harmonisch­frischen<br />

Kombination Abwechslung auf den Frühstückstisch“, sagt Anne<br />

Hofmann, Product Manager.<br />

Neu im Supermarktregal ist SweetFamily SteviaGelierzucker,<br />

der die kalorienfreie Süße aus der Steviapflanze mit der Süße von<br />

Zucker kombiniert. „Selbst gemachter Fruchtaufstrich mit Sweet­<br />

Family SteviaGelierzucker enthält 40 Prozent weniger Kalorien als<br />

die gleiche Menge eines Fruchtaufstrichs, der mit Gelierzucker<br />

1:1 zubereitet wurde“, so Hofmann.<br />

Leckere Rezeptideen für Konfitüren und Gelees finden Sie unter:<br />

www.sweet­family.de <br />

<strong>Akzente</strong> Juli 2013 23


| kurz NotiErt |<br />

Holdings<br />

Nordharzer Zucker <strong>AG</strong> und <strong>Nordzucker</strong><br />

Holding <strong>AG</strong> schlagen Verschmelzung vor<br />

In ihren Hauptversammlungen am 9. bzw. 10. Juli werden die Nordharzer Zucker<br />

<strong>AG</strong> und die <strong>Nordzucker</strong> Holding <strong>AG</strong> ihren Aktionärinnen und Aktionären einen<br />

Beschlussvorschlag vorlegen, der die Verschmelzung der Nordharzer Zucker <strong>AG</strong> auf<br />

die <strong>Nordzucker</strong> Holding <strong>AG</strong> vorsieht. Ziel der Verschmelzung ist es, den „Einfluss<br />

auf die <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> zu erweitern, die Interessen der bäuerlichen Aktionäre<br />

weiter zu bündeln und damit das Stimmrecht auf der Hauptversammlung der<br />

<strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> zu stärken“, sagt Hans Jochen Bosse, Vorstandsvorsitzender der<br />

Nordharzer Zucker <strong>AG</strong>, und Helmut Bleckwenn, stellvertretender Vorsitzender der<br />

<strong>Nordzucker</strong> Holding <strong>AG</strong>,<br />

ergänzt: „Wir sehen in<br />

der Verschmelzung einen<br />

wichtigen strategischen<br />

Schritt. Durch eine Fusion<br />

mit der Nordharzer wird<br />

unser Einfluss auf die<br />

<strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> deutlich<br />

gefestigt.“ <br />

red<br />

Geburtstag<br />

<strong>Nordzucker</strong> startet mit<br />

Spende in das Jubiläumsjahr<br />

Mit 60.000 Euro unterstützt die <strong>Nordzucker</strong><br />

<strong>AG</strong> im Jubiläumsjahr die Kirchengemeinde<br />

und die Bürgerstiftung Klein Wanzleben.<br />

Denn 1838 – vor 175 Jahren – wurde hier<br />

in der Magdeburger Börde von 19 Bauern,<br />

Handwerkern und Gastwirten die Zuckerfabrik<br />

gegründet, die bis heute ihre Bedeutung<br />

im europäischen Kontext erhalten hat.<br />

In der Zwischenzeit trägt der Ort Klein<br />

Wanzleben den Zusatz „Zuckerdorf“. Dies<br />

knüpft an die beiden historisch erfolgreichen<br />

Entwicklungen der Zuckerfabrik und der<br />

Saatzucht der KWS an. <br />

red<br />

<strong>Nordzucker</strong> hilft<br />

Spenden für<br />

Flutopfer<br />

Bei der internen Spendenaktion „<strong>Nordzucker</strong> hilft“<br />

zugunsten der Flutopfer kamen fast 20.000 Euro von<br />

den Mitarbeitern zusammen, das Unternehmen rundete<br />

auf 50.000 Euro auf.<br />

„Wir sind sehr beeindruckt von der Spendenbereitschaft<br />

unserer Mitarbeiter und möchten uns<br />

bei allen Gebern für die Betei li gung bedanken. Dieses<br />

Ergebnis ist Ausdruck einer großartigen Haltung unserer<br />

Mitarbeiter“, sagt Vorstandsvorsitzender Hartwig Fuchs.<br />

Die Spende wird an das Bündnis deutscher Hilfsorganisationen<br />

„Hochwasserhilfe Aktion Deutschland<br />

Hilft e.V.“ gehen. <br />

red<br />

20 · 20 · 20<br />

Impulse für die Praxis<br />

Niedersächsischer Rübentag in Vinstedt<br />

Unter dem Motto „Impulse<br />

für die Praxis“ fand<br />

am 12. Juni 2013 der<br />

Niedersächsische Rübentag<br />

in Vinstedt im<br />

Landkreis Uelzen auf<br />

dem Hof von Friedrich­<br />

Karl Bodin statt. Übergeordnetes<br />

Ziel der<br />

gemein samen Veranstaltung<br />

der Landwirtschaftskammer<br />

Nieder sachsen, des Rüben anbauer­ und Aktionärsverbandes<br />

Nord e. V. und der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> war es, zukunftsweisende<br />

produktionstechnische Maßnahmen zu zeigen, mit Hilfe derer die<br />

Wirtschaftlichkeit der Zuckerrübe weiter optimiert werden kann.<br />

„Für die Zuckerrübenproduktion gab es auf diesem Rübentag<br />

wertvolle Impulse für die Praxis. Es geht darum, alle Bereiche der<br />

Produktionstechnik hinsichtlich Ertragssteigerung und gleichzeitiger<br />

Kostensenkung zu betrachten, “ lobte Dr. Niels Pörksen die Veranstaltung,<br />

an der auch das gesamte nationale und internationale Rübenmanagement­Team<br />

teilnahm. Der Gruppe wurde im Anschluss eine<br />

ausführliche Betriebsführung zuteil, dem Einstieg in eine intensive<br />

20 · 20 ·20­Tagung (s. Bericht). red<br />

24


Axel Aumüller<br />

COO <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong><br />

Personalie<br />

Axel Aumüller ist neuer Vorsitzender<br />

des Vereins der Zuckerindustrie<br />

Axel Aumüller, Mitglied des Vorstands der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong>, ist am<br />

11. Juni 2013 zum Vorsitzenden des Vereins der Zuckerindustrie<br />

(VdZ) gewählt worden.<br />

Er übernimmt das Amt von Horst W. Mewis, der altersbedingt<br />

nach neun Jahren an der Spitze ausschied. Über seine Wahl freut<br />

sich der <strong>Nordzucker</strong>­Vorstand und sieht den Schwerpunkt seiner<br />

künftigen Aufgaben so: „Die Herausforderungen für die Zuckerindustrie<br />

nehmen stetig zu, dies sehen wir insbesondere in den<br />

Bereichen Lebensmittelrecht sowie Umwelt und Energie. Deshalb<br />

benötigen wir einen starken VdZ, der mit einer Stimme spricht und<br />

die Interessen seiner Mitglieder engagiert nach außen vertritt.<br />

Dafür setze ich mich gern ein.“<br />

Der VdZ mit Sitz in Bonn ist der Zusammenschluss der Zucker<br />

herstellenden Unternehmen in Deutschland. Er nimmt neben seiner<br />

Funktion als Arbeitgeberverband die Interessen des Wirtschaftszweigs<br />

in den Gebieten Wirtschaft, Recht und Technik wahr. red<br />

Geburtstag<br />

Säkylä wird 60<br />

1953 fuhr die Zuckerfabrik Säkylä in Finnland<br />

ihre erste Kampagne und feiert damit in diesem<br />

Jahr ihr 60­jähriges Bestehen. Die Fabrik<br />

nahm ihre Arbeit in einer Zeit anziehender<br />

Konjunktur nach der Depression infolge des<br />

Zweiten Weltkriegs auf. Zu den guten Rahmenbedingungen<br />

gehörte auch, dass die Rationierung<br />

von Zucker im Frühjahr 1953 eingestellt<br />

worden war.<br />

In der ersten Kampagne lag die Verarbeitungsleistung<br />

der finnischen Fabrik bei 750<br />

Tonnen Rüben pro Tag. Über die Jahre stieg<br />

sie kontinuierlich an: Heute werden in der<br />

Kampagne im Schnitt täglich 7.500 Tonnen<br />

verarbeitet. Die Zuckerfabrik Säkylä gehört<br />

zusammen mit der Raffinerie in Porkala zum<br />

finnischen Teil des <strong>Nordzucker</strong>­Konzerns. red<br />

Umfrage<br />

Landwirte mit<br />

<strong>Nordzucker</strong> zufrieden<br />

Konzernweite Anbauerumfrage<br />

mit positiven Ergebnissen<br />

Im vergangenen Frühjahr startete <strong>Nordzucker</strong><br />

eine konzernweite Umfrage unter allen Rübenanbauern.<br />

Im Zentrum der Umfrage standen<br />

in diesem Jahr Fragen zum Beratungsservice,<br />

zur Qualität und Nutzung der Informationsangebote<br />

und zur Zufriedenheit mit <strong>Nordzucker</strong><br />

als Geschäftspartner. Insgesamt haben<br />

knapp 5.100 Landwirte aus sieben Ländern<br />

an der Umfrage teilgenommen. Besonders in<br />

Deutschland und Polen wurden die Beratung<br />

durch die Rübenbüros sowie die Kommunikation<br />

mit <strong>Nordzucker</strong> deutlich besser bewertet<br />

als in der letzten Umfrage. Die letzte Anbauerumfrage<br />

hatte 2011 stattgefunden. red<br />

Finnland<br />

Premiere in<br />

Kantvik<br />

Im finnischen Kantvik landete<br />

im Frühjahr ein Frachter mit<br />

einer Ladung Rohzucker an.<br />

Diese Verschiffung ist der<br />

erste Rohzuckertransport, den<br />

<strong>Nordzucker</strong> alleine ‚geschlossen‘<br />

also durchgeführt hat.<br />

„Das bedeutet, die komplette<br />

Abwicklung und Koordination vom Einkauf des Rohzuckers über das Chartern<br />

des Schiffes, des Seetransports einschließlich des Löschens des Rohzuckers in<br />

Finnland, haben wir selbst als <strong>Nordzucker</strong> organisiert“, sagt Andreas Tausent,<br />

Senior Manager Sea Logistics & Operations, und ergänzt: „Mit dieser erfolgreichen<br />

Verschiffung besteht für <strong>Nordzucker</strong> die Möglichkeit, auf einer breiteren<br />

Basis Rohzucker einzukaufen, direkt zu verladen und die Planungen sowie die<br />

Kosten zu optimieren.“ <br />

red<br />

<strong>Akzente</strong> Juli 2013 25


| Menschen bei nordzucker |<br />

Kazimierz Kuśmierek<br />

Betriebsingenieur<br />

Zuckerhaus und Service<br />

Center, Chełmża,<br />

<strong>Nordzucker</strong> Polska<br />

Kazimierz Kuśmierek arbeitet seit 38<br />

Jahren in der Fabrik Chełmża. Direkt<br />

nach seinem Studium zum Chemiker<br />

der Lebensmittel/Zuckertechnologe<br />

hat er hier angefangen. „Unsere Fabrik<br />

war früher ein Teil eines Kombinats,<br />

dazu gehörten neben der Zuckerfabrik<br />

eine Alkoholfabrik, eine Kalisalzraffinerie<br />

und eine Trockeneis-Fabrik.<br />

Ich habe damals in der Trockeneisfabrik<br />

und anschließend in der Getreide-<br />

und Rapstrocknung angefangen“,<br />

erinnert er sich. 1977 ist Kazimierz<br />

Kuśmierek in die Zuckerfabrik<br />

gewechselt. Zunächst war er Schichtleiter,<br />

ab 1980 Haupttechnologe und<br />

seit 1987 war er Leiter der Zuckerfabrik.<br />

„2003 wurde ich Betriebsingenieur<br />

im Vorderbetrieb. Heute bin<br />

ich Betriebsingenieur im Zuckerhaus<br />

und für das Service Center zuständig.<br />

In den letzten Jahren habe ich<br />

verschiedene große Modernisierungsprojekte<br />

geleitet, zum Beispiel<br />

den Ausbau der Fabrik zur Zuckerfabrik<br />

und Raffinerie in den Jahren<br />

2007/08. Man kann sagen, dass ich<br />

in unserer Fabrik quasi jede Rohrleitung<br />

kenne“, sagt Kuśmierek und<br />

schmunzelt. <br />

nt<br />

26


| Angeklickt |<br />

Ein Blick ins Internet rund um <strong>Nordzucker</strong>,<br />

SweetFamily.<br />

<strong>Nordzucker</strong> Geschäftsbericht online<br />

Digitaler Geschäftsbericht lädt zum<br />

Durchblättern ein<br />

Blättern Sie auf unserer Internetseite<br />

jetzt online durch den Geschäftsbericht<br />

2012/2013. Mit der neuen Darstellungsform<br />

erhalten Sie einen übersichtlichen<br />

und schnellen Zugriff auf die umfangreichen<br />

Informationen unserer aktuellen<br />

Publikation. Den Zugang zum digitalen<br />

Geschäftsbericht finden Sie im Bild<br />

der Startseite unserer Internetseite<br />

(www.nordzucker.de) und im Menüpunkt<br />

Aktionäre.<br />

Forum Zucker macht Lust aufs Laufen<br />

Das Forum Zucker – eine Initiative der<br />

deutschen Zuckerwirtschaft – macht<br />

auf seiner Internetseite derzeit Lust aufs<br />

Laufen. Mit Tipps vom Lauftherapeuten<br />

Joachim Janke und einem Interview mit<br />

Ironman-Europameister Timo Bracht. Mehr<br />

Informationen gibt es im Internet unter:<br />

www.mitzucker.de<br />

175jahre-nordzucker ist online<br />

Auf den <strong>Nordzucker</strong>-Internetseiten ist<br />

die sogenannte Microsite zum 175-jährigen<br />

Jubiläum online. Unter dem Jubiläumsmotto<br />

„Nachhaltig. Engagiert. Miteinander.“<br />

finden Sie Wissenswertes über<br />

das Jubiläum, eine <strong>Nordzucker</strong>-Chronik<br />

sowie Informationen zu den lokalen Veranstaltungen<br />

im Laufe des Jahres. Sie<br />

können die Microsite direkt anwählen:<br />

www.175jahre-nordzucker.de<br />

Ideen von SweetFamily<br />

Unter www.sweet-family.de finden<br />

Sie derzeit Rezeptideen für Konfitüren<br />

und Gelees. Probieren Sie doch einmal<br />

Heidelbeer-Erdbeer-Fruchtaufstrich.<br />

Geschmack des Jahres geschenkt<br />

Beim Kauf von drei Päckchen SweetFamily<br />

Geschmack des Jahres im Onlineshop,<br />

erhalten Sie jetzt ein Päckchen gratis<br />

dazu. Klicken Sie doch mal rein:<br />

www.sweet-family.de <br />

red.<br />

Die Laufsaison beginnt<br />

SweetFamily: Neue Rezepte online<br />

175 Jahre <strong>Nordzucker</strong><br />

Impressum<br />

Herausgeber: <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong>, Küchenstraße 9, 38100 Braunschweig, Telefon +49 531 2411-348, Telefax +49 531 2411-378, akzente@nordzucker.de | Redaktion (red): Bianca Deppe-Leickel (bdl),<br />

Susanne Dismer-Puls (sdp), Oliver Ditsch, Frank Knälmann, Tomas Kocis, Mariann Mellström (mm), Thordis Möller (tm), Tanja Schneider-Diehl (tsd), Dr. Klaus Schumacher (kds), Marion Stumpe, Nina Tatter (nt),<br />

Gestaltung: Sieler Kommunikation und Gestaltung GmbH, Frankfurt | Druck: Leinebergland Druck GmbH & Co. KG, Alfeld | Bildnachweis: Günter Nimptsch, Nordic Sugar (Apelöga), <strong>Nordzucker</strong>, Shutterstock<br />

<strong>Akzente</strong> Juli 2013 27


Rote Grütze<br />

Biskuitröllchen<br />

Zutaten (10 Stück):<br />

750 g gemischte Beerenfrüchte<br />

(frisch oder TK)<br />

1 Packung SweetFamily<br />

1-2-3 Rote Grütze<br />

6 Eier (Größe M)<br />

150 g „Unser Feinster“ Zucker<br />

von SweetFamily<br />

120 g Mehl<br />

250 ml Schlagsahne<br />

1 Päckchen Vanillezucker<br />

Zubereitung:<br />

Rote Grütze nach Packungsangabe zubereiten.<br />

Eier schaumig schlagen, 120 g Zucker zufügen,<br />

weitere 4 Minuten zu einem elastischen<br />

Schaum schlagen. Dann das Mehl unterziehen.<br />

Den Teig auf einem Blech mit Backpapier glatt<br />

streichen. Im vorgeheizten Ofen bei 180 °C<br />

Ober-/Unterhitze ca. 12 Minuten backen.<br />

Ein Küchentuch mit restlichem Zucker bestreuen.<br />

Die heiße Biskuitplatte mit der gebackenen<br />

Seite darauflegen. Das Backpapier zügig mit<br />

kaltem Wasser bestreichen und abziehen.<br />

Die Hälfte der Roten Grütze auf den Teig streichen,<br />

diesen von der Längsseite aufrollen und<br />

in 10 Stücke schneiden. Sahne mit Vanillezucker<br />

steif schlagen und mit der übrigen Roten<br />

Grütze zu den Biskuitröllchen servieren.<br />

Zubereitungszeit: ca. 35 Minuten<br />

Pro Stück ca.:<br />

358 kcal<br />

12 g Fett<br />

54,6 g Kohlenhydrate<br />

6,9 g Eiweiß<br />

Weitere Tipps und leckere<br />

Rezepte finden Sie unter:<br />

www.sweet-family.de

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