Traum Vogel
Traum Vogel
Traum Vogel
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Der<br />
<strong>Traum</strong><br />
vogel
Der <strong>Traum</strong>vogel<br />
Gedichte
Lied vom Blag<br />
Heute bin ich ein unerhörtes Blag<br />
Morgen früh spiel ich vielleicht<br />
mal wieder brav.
Heute tanz ich Seil auf morschen Nerven<br />
und will mit bunten Farben<br />
nach grauen Leuten werfen!<br />
Bau eine Schwalbe<br />
von Papier aus dem Diktat
und eine Burg aus Sand<br />
vorm Fernsehapparat!<br />
Mal’ auf die langweilige Tapete<br />
ein schrecklich schönes Bild<br />
für Tante Käthe<br />
Und jedem Griesgram auf der Straße<br />
dreh ich<br />
eine lange Nase!<br />
Birgit Kattelmann
Wunschwöllen<br />
Will und wolle<br />
Wollte doch
Wollte gerne<br />
Will es noch<br />
Will so gerne<br />
Will noch mehr
Willst du auch mal<br />
Bitte sehr<br />
Bettina Thierig
<strong>Traum</strong>vogel<br />
Schreit nicht, ihr großen Leute!<br />
Ihr wisst wohl nicht, dass ein Gebrüll<br />
den bunten <strong>Vogel</strong> schreckt<br />
der immer bei mir fliegt und sich vor euch versteckt<br />
in meinen wilden Haaren.
Er schüttelt seine federleichten Lieder<br />
für mich aus seinem <strong>Traum</strong>gefieder<br />
wenn alle andren schwiegen<br />
oder schon fortgegangen waren.<br />
Streitet nicht, ihr großen, seid nicht grob!<br />
Ihr wisst wohl nicht, dass Grobheit<br />
den scheuen <strong>Vogel</strong> mir vertreibt<br />
der selbst im Dunklen bei mir bleibt<br />
und helle Träume schenkt.<br />
Er kann auf unsichtbaren Schwingen<br />
mich fort in bunte Länder bringen<br />
wenn alles grau ist<br />
und beengt.
Schimpft nicht! Hört hin!<br />
Erinnert euch an euren bunter <strong>Vogel</strong><br />
der längst davongeflogen -<br />
ich weiß, er ist noch irgendwo dort oben<br />
über allen Bäumen.<br />
Und wer ganz leicht und frei sein kann<br />
dem fliegt er vielleicht irgendwann<br />
noch einmal auf die Hand<br />
beim Träumen.<br />
Birgit Kattelmann
Mein großer <strong>Traum</strong><br />
Ich sitz im Garten unterm Baum<br />
und träume meinen großen <strong>Traum</strong>.<br />
Ich möchte einen Papa haben<br />
der mit mir lacht und lustig ist.<br />
Ich möchte einen Papa haben<br />
der mich auch mal am Abend küsst.
Die Mutti sagt: (sie glaubt ich schlief)<br />
„Es geht im Leben alles schief!"<br />
Ich möchte einen Papa haben<br />
er ab und zu ein Liedchen singt<br />
und der mich auch nach Arbeitstagen,<br />
noch gern zum Fußballstation bringt<br />
und jubelt wenn ich gut gespielt,<br />
ganz sicher auf das Tor gezielt.
Ein Foto von ihm in meiner Tasche<br />
den Freunden zeigen, das war Klasse.<br />
Ich möchten einen Papa haben<br />
weil-ich habe so vielAe Fragen,<br />
auch wenn er dann mal zornig ist,<br />
ich glaube dass man das schnell vergisst.<br />
So sitze ich eben unterm Baum<br />
und träume meinen großen <strong>Traum</strong><br />
Ursula Fricke Gummersbach
KINDERTRAUM<br />
Ich möchte mit einem Indianer sprechen.<br />
Für viel Taschengeld des Nachbars Garten rechen.<br />
Ich will die höchsten Berggipfel besteigen.<br />
Ein Leben lang keine Krankheit erleiden.<br />
Ich möchte ein richtiger Lokführer werden.<br />
Nicht nur in den Schulferien reiten auf Pferden.
Ich will Mama und Papa ewig lieben.<br />
Manchmal bei ihnen tun dürfen alles - nach Belieben.<br />
Ich möchte mit dem Ballon zu den Wolken fliegen.<br />
Bei den Bundesjugendspielen regelmäßig siegen.<br />
Ich will einfach damit zufrieden sein.<br />
Wenn ich muss leiden niemals Pein.<br />
Erich Pfefferlen
Jan Schiet
Kennt ihr Jan Schiet, den schrecklichen Piraten?<br />
Er wohnt bei mir im Garten<br />
und fährt bei untergeh‘nder Sonne<br />
zur See in meiner Regentonne.<br />
Er sagt: „Die Welt ist rund! Das sieht man doch.<br />
Und meine Hose hat ein großes Loch,<br />
das ist am Rand zerklüftet<br />
weil das Piratenmode ist. Und weil die Hose dann belüftet.“<br />
Birgit Kattelmann
mit dir<br />
mit dir<br />
den neuen tag<br />
beginnen<br />
und für dich<br />
den ersten Sonnenstrahl<br />
gewinnen
und dir<br />
das wolkenmeer<br />
von oben zeigen<br />
an deiner hand<br />
den höchsten berg<br />
besteigen
nachts im traum<br />
mit einem bären<br />
ringen<br />
und mit dir<br />
den bösen alp<br />
bezwingen<br />
neben dir<br />
in eine pfütze<br />
springen<br />
und dir danach<br />
kein handtuch<br />
bringen<br />
artur nickel
<strong>Traum</strong>woche<br />
Am Montag träumte ich<br />
von einem Riesen,<br />
der über violette Wiesen<br />
wie ein Floh gesprungen kam.<br />
Am Dienstag träumte ich<br />
von hurtigen Garnelen,<br />
die wollten tunlichst nicht verhehlen,<br />
wie gut ihnen ein Anzug stand.
Am Mittwoch träumte ich<br />
von drei Piraten,<br />
die zwinkerten und freundlich taten<br />
auf ihrem Schiff aus Himbeereis.<br />
Am Donnerstag da träumte ich<br />
von blauen Elefanten.<br />
Sie tuschelten wie kleine Tanten,<br />
die Schaumwein durch die Nase tranken.
Am Freitag träumte ich<br />
vom letzten der Vampire,<br />
der küsste hinterrücks zwei Stiere<br />
auf den Scheitel und den Po.<br />
Oh! Und am Samstag träumte ich<br />
von einem Falter,<br />
der setzte sich gekonnt auf einen Schalter<br />
und flutete das All mit Licht.<br />
Am Sonntag endlich schlief ich nicht,<br />
blieb wach<br />
und dachte lange drüber nach,<br />
was mit mir wär',<br />
wenn meine Träume wirklich werden.<br />
Simak Büchel
Kann ich im Schlaf<br />
Im Schlaf kann ich Dinge<br />
die kann ich sonst nie<br />
fliegen wie die Schmetterlinge<br />
Schanzenspringen ohne Ski!<br />
Trau mich sogar was zu sagen<br />
da wo ich sonst nur schweige<br />
kann Schmerz und Marterpfahl ertragen<br />
spiele vor hundert Leuten Geige
Manchmal muss ich ganz schnell rennen<br />
und komme trotzdem kaum vom Fleck<br />
manchmal seh ich Bücher brennen<br />
die Augen voller Staub und Dreck<br />
Grüne Wiese aber, warme Sonne<br />
Äpfel unterm Apfelbaum<br />
diese friedevolle Wonne<br />
war mein allererster <strong>Traum</strong>.<br />
Georg Paal
REGENBOGEN<br />
Möchte auf dem Regenbogen stehen,<br />
möchte die Welt so schön bunt sehen<br />
wie er es selber immer tut.<br />
Er macht mir dazu sogar Mut.
Und ist ja selbst so wunderschön und bunt,<br />
mit seinem großen halben Rund,<br />
dass ich fast neidisch zu ihm schau,<br />
obwohl er so vergänglich ist, vergeht<br />
so rasch wie morgendlicher Tau.<br />
Erich Pfefferlen
Der <strong>Traum</strong>freund<br />
Ach, ich kann es keinem sagen<br />
mich plagen Sorgen noch und noch<br />
und meine Schule in allen Tagen<br />
erscheint mir wie ein schwarzes Loch.<br />
Die letzte ,Mathe' ging daneben<br />
schon kommt die nächste, welch ein Mist!<br />
Ich meld mich krank: Erkältung eben<br />
was nun mal nicht zu ändern ist.<br />
Nein, sagt die Mutter zu mir Armen<br />
ich glaub sie meint es ernst damit,<br />
kein Verständnis, kein Erbarmen,<br />
so heftig ich auch darum stritt!<br />
Die Nacht war lang - in meinem <strong>Traum</strong><br />
sitzt ein Männchen auf dem Baum.<br />
„Hallo, wer bist du?" fragte ich<br />
„Das rätst du nie", sagte er,<br />
„Ich bin Adam das Mathegenie!"<br />
„Du musst mir helfen“, bitte ich.<br />
„Ich habe Angst, ich graule mich!“<br />
„Du musst mir helfen“, bitte ich.<br />
„Ich habe Angst, ich graule mich!“<br />
„Ich steh vor einem Zahlenberg<br />
und fühl mich selber wie ein Zwerg,<br />
weißt du, so wie ein Fragezeichen<br />
ich kann den Stoff halt nicht begreifen!“
Da lacht das Männchen aber keck<br />
„Ich blase dir die Ängste weg<br />
die grauen, dunklen Gedanken<br />
kommen das ganz schon ins Wanken.<br />
Klar wird der Kopf, sogar die Glieder<br />
gewinnen ihre Tatkraft wieder."<br />
„Dann hüpf ich in deine Schülermappe<br />
keine Angst ich halt die Klappe<br />
und morgen wenn du aufgewacht,<br />
verschwindet deine Angst der Nacht<br />
und was ich sonst noch sagen will,<br />
schlaf ruhig ein und sei jetzt still."<br />
In der Schule schrieb ich aufs Papier<br />
Ergebnisse (der Freund war hier).<br />
Aufgaben mit Ecken und mit Kanten<br />
die zwar nicht jede Lösung fanden,<br />
nun, damit könnt ich schon leben<br />
eine fünf wird es nicht geben!<br />
Hallo <strong>Traum</strong>freund meiner Nacht<br />
das hast du wirklich toll gemacht!<br />
Ursula Fricke<br />
Das Morgenlicht stand auf der Schwelle<br />
da trat ich mutig in das Helle.<br />
Wo war Adam mein nächtlicher Freund<br />
was hatte ich da bloß geträumt?
in für dich da<br />
bin für dich da<br />
wenn du<br />
vor freude<br />
funken sprühst<br />
sehe dich<br />
wenn du<br />
mit deinen freunden<br />
fußball spielst
gehe nicht weg<br />
wenn du<br />
jemanden brauchst<br />
der mit dir geht<br />
begleite dich<br />
wenn du dich<br />
in deinen träumen<br />
verlierst
komme<br />
wenn du wieder mal<br />
keinen ausweg<br />
mehr siehst<br />
artur nickel
Beim Luftholen<br />
(Für Helene)<br />
Ich gehe<br />
Nein gehe<br />
Nein laufe<br />
Und schnelle<br />
Ich schreite<br />
Und wanke<br />
Ich wand're<br />
Ich gehe<br />
Nein schleiche<br />
Spaziere<br />
Ich gehe
Ich wetze<br />
Ich renne<br />
Ich eile<br />
Und gehe<br />
Nein walke<br />
Ich wandle<br />
Stolziere<br />
Ich sprinte<br />
Ich schlend're<br />
Ich gehe<br />
Ich gehe<br />
Bettina Thierig
Nachts<br />
Wenn sie<br />
Heute Nacht wieder<br />
Herauskommen<br />
Werde ich sie<br />
Zuerst sehen<br />
Werde schneller sein<br />
Weil ich<br />
Gar nicht schlafe
Werde hervorspringen<br />
Ihnen das Laserschwert um die Köpfe<br />
Hauen mit Kraft<br />
Töten und aufessen<br />
Oder sie zerfallen
Vielleicht<br />
Nehme ich auch den anderen<br />
In dem ich<br />
Von ganz hinten<br />
Aus der Verteidigung<br />
Über den Rasen nach vorn<br />
Und dann Jubel<br />
Ich<br />
Habe sie gerettet<br />
Vielleicht lieber den<br />
Bettina Thierig
Retten lassen<br />
Ach<br />
Jubelt die Prinzessin<br />
Jetzt<br />
Lasse ich mich<br />
Fallen<br />
Und fallen<br />
Und fallen<br />
Es krachen<br />
Die Gräten<br />
Wenn du<br />
Mich fängst<br />
Bettina Thierig
Dieses Buch ist das Ergebnis eines Gemeinschaftsprojektes<br />
von Studierenden des Bachelorstudiengangs Soziale Arbeit<br />
der Hochschule Vechta unter der Leitung von Ellen Mäder-Gutz.<br />
Idee: Ellen Mäder-Gutz in Kooperation mit dem Geest-Verlag<br />
Gesamtkonzeption und Leitung: Ellen Mäder-Gutz<br />
Gesamtgestaltung: Ellen Mäder-Gutz, Laura Teekens<br />
Autoren:<br />
Artur Nickel, Bettina Thierig, Birgit Kattelmann,<br />
Erich Pfefferlen, Georg Paal, Simak Büchel, Ursula Fricke<br />
llustrationen:<br />
Lied vom Blag - Anastasia Schäfer<br />
Wunschwöllen - Feenja Mammen<br />
<strong>Traum</strong>vogel - Anna Jost<br />
Mein großer <strong>Traum</strong> - Irina Schremp, Hamide Koban<br />
Jan Schiet - Marek Lazar<br />
mit dir - Natalie Pollinski<br />
<strong>Traum</strong>woche - Robert Müller<br />
Kann ich im Schlaf - Eike Heidkroß<br />
Kindertraum - Chayenne Holsmann<br />
Regenbogen - Katharina Kleinert<br />
Der <strong>Traum</strong>freund - Johanna Allner<br />
bin für dich da - Nastja Ebertz<br />
Nachts - Tobias Lücker<br />
Retten lassen - Yvonne Gysbers<br />
Beim Luftholen - Annika Hunfeld<br />
Geest-Verlag<br />
Lange Straße 41a<br />
49377 Vechta-Langförden<br />
Tel.: 04447/856580<br />
Fax: 04447/856581<br />
Email: geest-verlag@t-online.de<br />
http://www.Geest-Verlag.de<br />
ISBN