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Brüglinger Mosaik 2008

Freunde des Botanischen Gartens in Brüglingen, Merian Park AG, Jahresbericht 2007

Freunde des Botanischen Gartens in Brüglingen, Merian Park AG, Jahresbericht 2007

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Freunde des<br />

Botanischen Gartens<br />

in Brüglingen<br />

Merian Park,<br />

Jahresbericht der AG<br />

brÜglinger<br />

mosaik<br />

<strong>2008</strong>


INHALT<br />

Seite 2 JAHRESBERICHT 2007: MERIAN PARK von Edi Kühner<br />

Seite 7 JAHRESBERICHT 2007: FREUNDE DES BOTANISCHEN<br />

GARTENS IN BRÜGLINGEN von Michaela Geiger<br />

Seite 10 BÄUME ALS SICHERHEITSRISIKO von Christoph Wicki<br />

Seite 12 VOM UMGANG MIT DEM BAUMBESTAND von Sabine Sonntag<br />

Seite 22 DER FACHTECHNISCHE AUSSCHUSS von Christian Stoll<br />

Seite 24 MITARBEITER-PORTRÄT: GERDA PIRCHER von Christian Stoll<br />

Seite 29 ADRESSEN, SCHLUSSPUNKT<br />

IMPRESSUM<br />

Das <strong>Brüglinger</strong> <strong>Mosaik</strong>, Nr. 52 Frühjahr/Sommer <strong>2008</strong><br />

erscheint jährlich. Auflage: 3 000 Ex.<br />

Redaktion: Christian Stoll (stoll@magnet.ch).<br />

Produktionsleitung: Thomas Lehner (thomas.lehner@gmx.ch)<br />

Fotografie: Christoph Stulz (stuluz@gmx.ch)<br />

Layout: Marius Hügli (marius_huegli@bluewin.ch)<br />

Druck: Job Factory Basel AG


editorial<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

Die Zukunft vorwegnehmen<br />

Wir alle erleben es tagtäglich und die Aussage ist trivial: Die Welt<br />

um uns verändert sich. Unser oft auch etwas hilfloser Versuch, dynamische<br />

Prozesse anhalten zu wollen und für die Ewigkeit festzuhalten<br />

und festzuschrauben, gelingt uns doch kaum. Die «Natur»<br />

hat etwas Anderes vorgesehen und handelt in Zyklen mit Wachstum,<br />

Stabilität und Absterben. Der Besuch im Merian Park zeigt es<br />

uns beispielhaft: Die grosse Allee zwischen Merian Villa und Pächterhaus<br />

ist ausgedünnt und neu gepflanzte Bäume starten mit dynamischem<br />

Wachstum. Grosse, alte (zu alte ?) Bäume am «Dych» und<br />

Südausgang wurden aus Sicherheitsgründen entfernt, im Trockenbiotop<br />

wurde durch Schnittmassnahmen an Bäumen der Wachstumsprozess<br />

im Unterbereich gefördert. Im englischen Landschaftsgarten,<br />

bei Villa Merian und Teich, wird in etwas fernerer<br />

Zukunft das uns wohlvertraute und emotional ansprechende Bild<br />

Änderungen erfahren. Christoph Merian und seine Mitarbeiter<br />

haben sich und uns einen paradiesisch gestalteten Raum ausgedacht<br />

und hinterlassen. Wir haben die Chance, diesen Park zu bewundern<br />

und zu geniessen und dürfen, müssen und sollen uns<br />

Gedanken machen, wie denn wohl in Zukunft dieses Paradies aussehen<br />

könnte. Stellen Sie sich vor, bei einem Bier oder Sirup auf der<br />

Terrasse des Café Merian mit Blick zum Teich zu sitzen. Die Föhrengruppe<br />

links wird in etwa zwanzig Jahren verschwinden, die<br />

grossen dominierenden Buchen zur rechten Seite werden in dreissig<br />

bis fünfzig Jahren altershalber verschwunden sein. Was dann?<br />

Wir haben die Zukunft vorweggenommen und zeigen im <strong>Mosaik</strong><br />

<strong>2008</strong> was denkbar, möglich, wünschenswert, abscheulich oder zukünftig<br />

sein könnte. Wir rechnen mit Ihrer Phantasie und vergessen<br />

Sie nicht: Die imposanten, ausgewachsenen Blutbuchen sind<br />

weit über hundert Jahre alt. Das wäre in aller Bescheidenheit etwa<br />

der Planungs- und Gedankenzeitrahmen. Eine wohlbekannte Umweltorganisation<br />

sagt uns: Wir haben die Erde nicht von unseren<br />

Vorfahren geerbt, sondern von unseren Nachkommen geliehen.<br />

Also: Auf ins Café Merian zu Wein, Kaffee und sprudelndem Mineralwasser<br />

und sprudelnden Gedanken für unsere Nachkommen.<br />

Es grüsst Sie:<br />

christian stoll<br />

Redaktionsverantwortlicher <strong>Brüglinger</strong> <strong>Mosaik</strong><br />

stoll@magnet.ch<br />

3


jahresbericht 2007<br />

merian park<br />

1. rÜckblick<br />

Die laufenden Pflegemassnahmen im Trockenbiotop initiierte<br />

der Landschaftsarchitekt Peter Steiger. Er erklärte – nach Rücksprache<br />

mit dem Landschaftspfleger Basel-Landschaft, Paul Imbeck<br />

– der Frey-Clavel-Stiftung die nationale Bedeutung dieses<br />

Trockenstandortes, worauf sich diese entschied, die Umsetzung<br />

der Arbeiten finanziell zu unterstützen, vielen Dank. Gezielte,<br />

mutige Ausräumungsschnitte haben zum Ziel, den Lichteinfall<br />

dort zu fördern und dadurch der natürlichen Verjüngung wertvoller<br />

Pflanzen vermehrt Chancen zu geben. Der Bereich wurde<br />

im Jahre 2000 ins nationale inventar der trockenwiesen<br />

und -weiden aufgenommen, ein Status, den in der näheren Umgebung<br />

Basels nur gerade sechs Objekte aufzuweisen haben. Als<br />

rare Pflanzen finden sich dort der arg bedrohte Doldenblütler<br />

Feldmannstreu oder die auffallend karminrot blühende Kartäusernelke.<br />

Reichlich finden sich auch hoch spezialisierte und bedrohte<br />

Insekten wie Bläuling, Scheckenfalter, Blau- und Rotflüglige<br />

Ödlandschrecke, Gottesanbeterin oder Sandlaufkäfer. Die<br />

Arbeiten werden in drei Jahresetappen erledigt, laufend fachlich<br />

begleitet und bringen das Gebiet zurück in die zur G 80 geschaffene<br />

Kargheit.<br />

B<br />

In unmittelbarer Umgebung, unten am Dyych, wurden<br />

eine grosse, von verschiedenen Pilzarten (Mischinfektion<br />

durch Nectria und Phytopthora) befallene Buche und die riesengrosse<br />

Esche am Eingang Süd gefällt; haben Sie das bemerkt? Beiden<br />

Eingriffen lagen Sicherheitsaspekte zugrunde. Zum Ausgleich<br />

nehmen wir, in Absprache mit dem Fachtechnischen Ausschuss,<br />

Ersatzpflanzungen vor. Die übrigen Gartenbereiche erfuhren die<br />

gewohnten Pflegemassnahmen. Besonderes Gewicht liessen wir<br />

den Kletterpflanzen zukommen. Dort wurde im gesamten Wurzelbereich<br />

die Erde ausgetauscht. Erwähnt seien hier auch einmal die<br />

liebevoll gestalteten Rabatten, die zwei bis drei Mal jährlich neu<br />

bepflanzt werden. Dem von Ihnen erkennbaren, meist farbenprächtigen<br />

Bild, gehen jeweilen umfangreiche Planungs- und Anzuchtarbeiten<br />

B<br />

voraus.<br />

Die Renovation des Kinderspielplatzes konnte rechtzeitig<br />

zum Frühjahrsbeginn abgeschlossen werden. Vom Profi<br />

des Hochbauamtes begleitet, brachten wir die kleine Anlage auf<br />

den Stand heutiger (Sicherheits-)Erkenntnisse und werteten die<br />

Umgebung mit passenden Pflanzen auf. Die Investition war mit<br />

über CHF 35 000.– beträchtlich. Die Kinder aber fühlen sich wohl,<br />

Mütter sprechen uns Dank aus.<br />

4


jahresbericht 2007 merian park<br />

B<br />

Mit derselben Intensität, die wir im Trockenbiotop der<br />

Vergangenheit zukommen liessen, kümmerten wir uns im<br />

planerischen Bereich um die Zukunft. Im Arbeitstitel unseres Themas<br />

kommt zum Ausdruck, was gemeint ist: «Masterplan Merian<br />

Park / Unterbrüglingen»: Der Planungs-Perimeter umfasst ausser<br />

dem heutigen Areal des Merian Parks auch die Flächen des <strong>Brüglinger</strong>hofes<br />

und der Stadtgärtnerei. Das heisst, einige Gebäude, viel<br />

«Glas» sowie mehrere Hektar Boden werden im Projekt als erweiterte<br />

Einheit angedacht. Die Visionen und das Ziel heissen:<br />

– Brüglingen wird ein Raum, mit einer Trägerschaft, geführt unter<br />

einer Verantwortung.<br />

– Brüglingen ist Ort der Erholung, des Natur- und Gartenerlebnisses<br />

und der Kontemplation – für die angrenzenden Quartiere,<br />

für die Stadt und die Agglomeration Basel.<br />

– Brüglingen ist Ort, wo die Pflanzenwelt erlebt und die Kreisläufe<br />

der Natur beobachtet werden können. Dafür werden Umweltbildungsprojekte<br />

entwickelt.<br />

– Brüglingen verfolgt den Weg einer nachhaltigen Entwicklung.<br />

– Brüglingen strahlt in die Stadt und die Region aus.<br />

Brüglingen soll Erholungsraum für die Bewohnerinnen und Bewohner<br />

der Stadt und der Region sein. Die Anlage soll breite Bevölkerungskreise<br />

ansprechen und gleichzeitig den umliegenden Quartieren<br />

als Grün- und Freiraum dienen. Bei der Themenzuweisung<br />

wollen wir die natürlichen Geländestufen, sowie die vorhandenen<br />

Akzente nutzen. So wird den Flächen auf Niveau Birsebene das Thema<br />

natur und nutzen (Pflanzen in der Produktion, Nutzpflanzen,<br />

Anwendung und Einsatz) zugedacht. Die mittlere Ebene wird<br />

geprägt durch die Begriffe natur und schÖnheit (Englischer<br />

Landschaftspark mit Villa Merian). Die Niederterrassen schliesslich,<br />

bieten sich an für den Themenkreis natur und<br />

B<br />

aussicht.<br />

Ausblick: In der laufenden Projektphase, die im Januar <strong>2008</strong><br />

begonnen hatte, haben wir vier Teilprojekte geschaffen. Die<br />

Themen: Organisation & Finanzen; Räumliches Konzept; Umweltbildung<br />

/ Soziales; Kultur & Veranstaltungen. Die Arbeitsgruppen sind<br />

personell so bestückt, dass die nötigen Kompetenzen gewährleistet<br />

sind. Wiederum liegt auch diesem Abschnitt ein sportlicher Zeitplan<br />

zu Grunde, der im Jahresverlauf Resultate sicherstellen wird. Koordinationstermine<br />

im April und Juni gewährleisten, dass nichts aus dem<br />

Ruder läuft und auftauchende Bedürfnisse rechtzeitig berücksichtigt<br />

werden können. An unserer Generalversammlung vom 28. Mai a. c.<br />

werden wir gerne über den neuesten Stand der Dinge berichten. Ein<br />

Blick auf die Tabellen der Meteorologen erklärt, weshalb diese – namentlich<br />

im Januar und April – geradezu aus dem Häuschen gerieten.<br />

Jene Rekord-Monatsmitteltemperaturen waren Schuld, dass der<br />

Winter, wie auch der Frühling so warm waren wie noch nie seit Beginn<br />

der Aufzeichnungen. In der zweiten Jahreshälfte normalisierte<br />

sich dann die Lage, September und November wiesen sogar landesweit<br />

unterdurchschnittliche Werte auf. All dies führte dazu, dass sowohl<br />

die jährliche Niederschlagsmenge (+15,35%), wie auch die Sonnenscheindauer<br />

(+12%) über dem langjährigen Mittelwert lagen.<br />

5


jahresbericht 2007 merian park<br />

2. die generalversammlung<br />

Der Präsident des Verwaltungsrates, Felix Moppert, begrüsste am<br />

6. Juni 79 Aktionäre und Aktionärinnen im Holzsaal herzlich. Es<br />

waren 4 317 Stimmen vertreten. Bilder zum wettermässig wechselvollen<br />

Berichtsjahr gingen dem speziellen Dank voraus, den der<br />

Präsident der Standortgemeinde Münchenstein aussprach. Diese<br />

hatte mit einer grossen Feuerwehrübung die 54-tägige Trockenzeit<br />

im BSommer gelindert.<br />

Der Präsident orientierte über das Projekt «Master Plan<br />

Merian Park / Unter Brüglingen». Die Erweiterung des Perimeters<br />

um die Gebiete der Stadtgärtnerei und des <strong>Brüglinger</strong>hofes<br />

stellte er als Bereicherung dar. Er ging auf die Resultate des zweitägigen<br />

Workshops unter Leitung von Heller Enterprises ein, deren<br />

Schlussbericht Mitte April vorlag. Die Kernaussage bestand darin,<br />

dass sich die Entscheidungsträger für eine Stossrichtung entscheiden<br />

müssen. Da keine Anträge vorlagen und keine Änderung der<br />

Traktandenliste verlangt wurde, konnten Jahresbericht, Jahresrechnung<br />

und Bericht der Kontrollstelle sowie Behandlung des<br />

Bilanzverlustes zügig behandelt werden. Einstimmig folgte die Versammlung<br />

auch dem Antrag auf Entlastung des Verwaltungsrates,<br />

dem der Präsident den herzlichen Dank für die erbrachte Arbeit<br />

aussprach. Frau Stoll kritisierte die Unzugänglichkeit mit Rollstuhl<br />

auf dem Mergelweg hinter dem Irisfeld. Der Präsident entschuldigte<br />

sich und stellte die Reparatur in Aussicht. Der Präsident drückte<br />

im Folgenden seinen verbindlichsten Dank aus. Erwähnt wurden:<br />

Der Fachtechnische Ausschuss, die Einwohnergemeinde der Stadt<br />

Basel und die Bürgergemeinde der Stadt Basel, Helferinnen und<br />

Helfer, zugewandte Orte, zahlende Gemeinden – insbesondere die<br />

Standortgemeinde Münchenstein, der Christoph Merian Stiftung,<br />

der Verein Freunde, der uns auch im Berichtsjahr grosszügig bedachte<br />

und sein Führungsangebot bereits im vierten Jahr auch auf<br />

Mittwoch-Vorabende ausgebaut hat, der Verein Kultur, die Aktionärinnen<br />

und Aktionären schliesslich die Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern.<br />

B<br />

Der Multikulturelle Kinderchor kolibri unter der Leitung<br />

von Sabine Wöhrle trug Lieder aus aller Welt vor. Zum Abschluss<br />

lud der Präsident die Aktionärinnen und Aktionäre zum<br />

Apéro in das Gewächshaus ein. Da ging es heute etwas lebhafter zu,<br />

als bisher. Der Kinderchor sorgte für Leben! Weine sowie die vorausgegangene<br />

Musik sponserte die Christoph Merian Stiftung. Als<br />

«B’Haltis» standen Arizona Sun (Prärie-Kokardenblume) bereit.<br />

3. personelles<br />

Ende Mai verliess uns Ursula Jakob auf eigenen Wunsch. Es zog sie<br />

wieder in ihr angestammtes Fach, die Hotellerie. Die gemeinsamen<br />

sechs Jahre waren geprägt, durch ein ausgesprochen tragfähiges<br />

Vertrauensverhältnis, stillen und hohen Einsatz, aber auch Ausgeglichenheit<br />

und viel Fröhlichkeit. Wir wünschen ihr alles Gute für<br />

die Zukunft. Neu nimmt Regula Niederberger die Sekretariatsarbeiten<br />

wahr. Thomas Buchli löste im Januar Walter Brack als Mit-<br />

6


jahresbericht 2007 merian park<br />

glied der Projektleitung Master Plan Merian Park / Unterbrüglingen<br />

ab. Dieser Schritt erfolgte auf Grund einer Neuorganisation der<br />

Ressorts<br />

B<br />

in der Geschäftsleitung der CMS.<br />

Céline Schuhmacher hat die Lehrzeit bei uns beendet. Unsere<br />

Lernenden für die Jahre 2007 – 2010 heissen Florence<br />

Haller und Drissa Diarra. Gerne halten wir hier fest, dass sie mit<br />

dem Dritten im Bunde, Christian Degen, ein Trio bilden, das sich<br />

gegenseitig anspornt, die gestellten Aufgaben seriös anpackt und<br />

viel Freude bereitet. Weiter so! Wo die Reise hin gehen soll, zeigte<br />

unser letzter Abgänger auf: Thomas Ruesch schloss seine Lehre im<br />

April ab, Note: 5.2. Nach zwei Jahren sorgfältiger Arbeit an unserer<br />

Pflanzendatenbank verliess uns Monika Jeanguenat per Ende Dezember.<br />

Nun verfügen wir über das elektronische Werkzeug, das<br />

den Anschluss an die (inter-) nationalen Botanischen Gärten und<br />

Pflanzensammlungen sichert. Die Verwaltungsrätin Danielle Kaufmann,<br />

Delegierte des Bürgergemeinderates der Stadt Basel, nimmt<br />

ihre Aufgabe seit Ende Juni wahr. Wir heissen sie an dieser Stelle<br />

willkommen und wünschen ihr Befriedigung im neuen Amt.<br />

4. finanzielles<br />

Die Rechnung im Berichtsjahr zeigt ein leicht positives Ergebnis.<br />

Der erzielte Mehrertrag im Aktivitätenbereich reichte nicht ganz<br />

aus, um die Erneuerung der Toilettenanlagen des Café Merian zu<br />

finanzieren, weshalb wir marginal Rückstellungen auflösten. Der<br />

Fonds Pamina stellte mit einem bedeutenden Betrag den Unterhalt<br />

des Arzneipflanzengartens sicher. Auch wurde ein Betrag bereitgestellt,<br />

der Schulen unentgeltlich Führungen zum Thema<br />

«Bienen» ermöglicht. Erstmals dürfen wir der Ramsey-Stiftung<br />

danken, die uns wohl gesonnen war. Unter den Rubriken: Vorlesungen,<br />

Schulungen, Seminare, Geschäftliches, Gesellschaftliches<br />

und Kulturelles fanden 357 Anlässe statt, die Anzahl liegt damit<br />

leicht Bunter dem Vorjahr.<br />

Das Angebot des Vereins «Freunde des Botanischen Gartens<br />

in Brüglingen» umfasste 25 informative Veranstaltungen.<br />

An 20 Sonntagen lud der Verein «Kultur in Brüglingen» zur<br />

beliebten Matinee; «Leonce & Lena» wurde 10 Mal aufgeführt. Im<br />

Rahmen des Kinderprogramms besuchten uns 32 Klassen, über<br />

500 Kinder wurden so erreicht. Wir danken allen Beteiligten für ihr<br />

wertvolles Engagement, das zur Vielfalt unserer Institution wesentlich<br />

beigetragen hat.<br />

5. dank<br />

Wir bedanken uns bei allen, die uns ihr Wohlwollen einmal mehr<br />

zukommen liessen. Die Unterstützung durch die Einwohnergemeinde<br />

und die Bürgergemeinde der Stadt Basel aus ihren Anteilen<br />

am Reingewinn der Christoph Merian Stiftung waren und sind das<br />

finanzielle Fundament unserer Arbeit. Die Christoph Merian Stiftung<br />

als Gebrauchsleihe- und Baurechtsgeberin unterstützte uns mit<br />

Rat und Tat, herzlichen Dank für alles! Die finanziellen Beiträge der<br />

Standortgemeinde Münchenstein sowie einiger umliegender Ge-


jahresbericht 2007 merian park<br />

meinden aus dem unteren Kantonsteil Basellandschaft schätzen wir<br />

ebenso wie die privaten Spenden. Neben dem Geld sind uns aber<br />

auch die eher ideellen Unterstützungen wichtig, so jene der erwähnten<br />

veranstaltenden Vereine «Freunde» und «Kultur», der freiwilligen<br />

Helferinnen und Helfer und aller stillen, ungenannt sein wollenden<br />

guten Geistern. Der Dank geht auch an unser Personal, das stets<br />

beflissen ist, den vielseitigen, hohen Erwartungen entsprechen zu<br />

können. Unser besonderer Dank gilt den drei folgenden Institutionen<br />

für ihre grosse Unterstützung<br />

Jahresrechnung 2007 und der Bericht der Kontrollstelle liegen statutengemäss<br />

im Pächterhaus in Vorder Brüglingen zur Einsichtnahme auf.<br />

verwaltungsrat<br />

christian felber, Vertreter des Bürgerrates (CMS), Vizepräsident,<br />

Delegierter; thomas fries, Vertreter der Einwohnergemeinde der<br />

Stadt Basel; heinrich h. heusser, Vertreter der Bürgergemeinde der<br />

Stadt Basel; danielle kaufmann, Vertreterin des Bürgergemeinderates<br />

(ab Juni 2007); felix moppert, Präsident; daniel mÜller,<br />

Vertreter des Bürgerrates; andrea nÜtzi, Vertreterin des Bürgerrates;<br />

markus ritter, durch die Generalversammlung gewählt; andrÉ<br />

schenker, Vertreter der Gemeinde Münchenstein; dr. christian<br />

stoll, Vertreter des «Verein Freunde des Botanischen Gartens in<br />

Brüglingen»; lilli strassmann, Vertreterin des Bürgerrates;<br />

emanuel trueb, Vertreter der Einwohnergemeinde der Stadt Basel;<br />

prof. dr. andres wiemken, Vertreter der Einwohnergemeinde der<br />

Stadt Basel.<br />

kontrollstelle<br />

erwin meier, dr. donald stÜckelberger.<br />

personal<br />

hanna bader, Reviergärtnerin; christian degen, Lernender;<br />

drissa diarra, Lernender (ab 01.08.2007); laurent dischler,<br />

Betriebsleiter; bernhard eckert, Reviergärtner; thomas<br />

fÜglistaller, Beauftragter Aktivitäten und EDV; andrea gass,<br />

Finanzen; philip glatthaar, Abwart; florence haller,<br />

Lernende (ab 01.08.2007); edi kÜhner, Geschäftsführer; christian<br />

loosli, Reviergärtner; riza maraj, Facharbeiter; lorenz meier,<br />

Reviergärtner; regula niederberger (ab 01.05.2007), Administration;<br />

laurent ott, Betriebshandwerker; gerda pircher, Reviergärtnerin;<br />

sabine roth, Reviergärtnerin; thomas ruesch,<br />

Lernender (bis 31.07.2007); cÉline schumacher, Lernende (bis<br />

31.07.2007); peter sollberger, Reviergärtner; andres sprecher,<br />

Pädagoge; alfred sprenger, Reviergärtner; stefan tschirky,<br />

Reviergärtner.<br />

fachtechnischer ausschuss<br />

bÉla bartha, Koordination, Didaktik; laurent dischler,<br />

Gartenbau; edi kÜhner, Geschäftsführer; sabine sonntag,<br />

Gartengestaltung; daniel wenk, Dendrologie; dr. michael zemp,<br />

Wissenschaftliches.<br />

8


jahresbericht 2007<br />

der freunde des<br />

botanischen gartens<br />

Sehr geehrte, liebe Freunde des Botanischen Gartens<br />

in Brüglingen. Gleich zu Beginn des neuen Jahres<br />

wurden Delegierte unseres Vereins von der CMS zu<br />

einem Informationstreffen zum Masterplan eingeladen.<br />

Über das Jahr verteilt traf sich unser Vorstand<br />

zu vier Sitzungen, um den Bedürfnissen unserer<br />

Organisation gerecht werden zu können.<br />

A<br />

Edith Senn und ihr Team konnten im 2007 wieder ein<br />

reichhaltiges Führungs- und Veranstaltungsprogramm zusammenstellen.<br />

Fachleute aus vielfältigen Gebieten offerierten<br />

sechs Beratungen über unterschiedliche Aspekte der Pflege unserer<br />

Pflanzen im Garten, 13 verschiedene Führungen durch den Garten;<br />

dreimal wurden Rundgänge, oder auch Vorträge im Freien durch<br />

Degustationen versüsst. An den kälteren Tagen konnten unsere<br />

Mitglieder drei spannenden Dia-Vorträgen zu unterschiedlichen<br />

Themen beiwohnen, die auf ein positives Echo stiessen. Unsere<br />

Veranstaltungen sind auf einem langen Leporello aufgeführt, das<br />

Sie auch im Park aufliegend finden können. Im Internet informieren<br />

wir Sie über unsere Veranstaltungen unter www.bogabrueglingen.ch.<br />

Zudem sind sie auch in der BaZ am Mittwoch und Samstag<br />

unter Ader Rubrik «Heute» publiziert.<br />

Das <strong>Brüglinger</strong> <strong>Mosaik</strong> erschien im 2007 mit einer Sondernummer<br />

zum Thema bienen und ihr neues bienenhaus<br />

im merian park. Nachdem vor drei Jahren das alte Bienenhaus<br />

abgebrannt war, konnte endlich das neue, modern konzipierte Bienenhaus<br />

eröffnet werden. Die Artikel beleuchteten verschiedene<br />

Aspekte der Kunst der Bienenzucht, waren feinfühlig illustriert und<br />

fanden<br />

A<br />

so bei den Lesern eine sehr positive Aufnahme.<br />

Grosses Interesse fand unser Ausflug nach Beromünster.<br />

Anfang Juni fuhren wir in zwei Bussen zuerst zum Schloss<br />

Heidegg und seinem berühmten Rosengarten. Die Aussicht auf<br />

den See war zwar etwas von Wolken verhangen, doch sowohl das<br />

Innere des Schlosses, als auch der modern angelegte Rosengarten<br />

vermochten uns vollauf zu begeistern. Zum Mittagessen wurden<br />

wir in den Holz getäferten Sälen des historischen Restaurants Hirschen<br />

in Beromünster verwöhnt. Einen weiteren Genuss bereitete<br />

9


jahresbericht freunde botanischer garten brÜglingen<br />

uns der Besuch der nahe gelegenen Stiftskirche. Uns begleitete ein<br />

englischer Organist, Derek Clark, der nacheinander auf den drei<br />

unterschiedlich alten Orgeln Kompositionen aus dem 16. und 17.<br />

Jahrhundert spielte. Ausklingend offerierte er uns noch als Eigenkomposition<br />

verspielte Variationen zum Thema des alten Signets<br />

von Radio Beromünster! Zum Abschluss stiegen wir in die Krypta<br />

hinunter, um dort in Gruppen den faszinierenden Kirchenschatz<br />

zu Abewundern.<br />

Kurz darauf trafen sich unsere Mitglieder wieder im Holzsaal<br />

in Brüglingen zur Jahresversammlung. Die statuarischen<br />

Geschäfte konnten nach bewährtem Muster zügig behandelt<br />

werden. Diese Jahr überreichte der Verein der Freunde dem Botanischen<br />

Garten in Brüglingen ein Geschenk von 10 000 Franken<br />

für die didaktische Ausrüstung des neuen Bienenhauses. Zum harmonischen<br />

Ausklang unseres Treffens erläuterte Herr Peter Weiland<br />

die Schmiedekunst am Basler Haus. Draussen genossen wir<br />

den schönen Abend bei Apéro, Käskiechli und freundschaftlichen<br />

Gesprächen.<br />

A<br />

Immer wieder lädt uns der Kulturverein ein, seine bezaubernden<br />

Freilichtaufführungen unter den Linden beim<br />

alten Brunnen in Brüglingen zu besuchen. Letzten Sommer erfreute<br />

er uns mit Büchners komischem Stück Leonce und Lena.<br />

Über hundert Mitglieder kamen so in den Genuss reduzierter Karten.<br />

Für diese Grosszügigkeit möchten wir dem Kulturverein vielmals<br />

danken.<br />

A<br />

Unser Dank richtet sich auch an die zahlreichen Freiwilligen,<br />

die über das Jahr hindurch aktiv zugreifen und so helfen,<br />

den Garten in seiner faszinierenden Form zu erhalten. Ebenfalls<br />

danken möchte ich allen Vorstandsmitgliedern, die mit Engagement<br />

und kollegial die vielfältige Vorstandsarbeit angehen. Als<br />

Freunde des Botanischen Gartens in Brüglingen freuen wir uns,<br />

mit Rat und Tat dazu beitragen zu können, dass dieser zwar kleine,<br />

aber feine Flecken Erde in seiner Schönheit uns erhalten bleibt. In<br />

diesem Sinne sage ich: «Auf Wiedersehen im Garten!»<br />

Für den Vorstand:<br />

michaela geiger<br />

Präsidentin<br />

michaela.geiger@freesurf.ch


wenn bÄume zum<br />

sicherheitsrisiko werden<br />

Pilze und andere Holzschädlinge, die zum Ökosystem<br />

des Parks gehören, bringen die grossen und markanten<br />

Bäume im Botanischen Garten in Gefahr.<br />

In den vergangenen zwei bis drei Jahren mussten etliche Male alte,<br />

charaktervolle Bäume im Botanischen Garten aus Sicherheitsgründen<br />

entfernt werden. Schlüsselerlebnis war ja der Sturz einer alten<br />

Rotbuche am St.Alban-Teich am 11. Mai 2005, einem schönen<br />

Frühlingstag ohne irgendwelchen Sturm oder etwa Blitzschlag.<br />

Spätestens seit diesem Umfallen eines riesigen Baumes<br />

– gewissermassen aus heiterem Himmel – waren die Verantwortlichen<br />

des Botanischen Gartens gewarnt. Doch die Baumpflege-<br />

Firma Tilia aus Frick hatte schon früher kritische Einzelbäume und<br />

die alte Rosskastanien- und Linden-Allee von Oberbrüglingen begutachtet.<br />

Inzwischen werden sämtliche grossen Laubbäume im<br />

Park eingehend überprüft und mittels Lastmessungen auf ihre<br />

Standfestigkeit getestet.<br />

Zwei grosse und markante Bäume am Eingang Süd beim<br />

Rhododendrontal mussten so vor kurzem auf Grund mangelnder<br />

Sicherheit gefällt werden: Der eine war eine Rotbuche (Fagus sylvatica<br />

L.), der andere eine Esche (Fraxinus excelsior L.). Die etwas<br />

oberhalb der Moorbeete stehende Buche hatte an der Stammbasis<br />

eine grossflächige Rindennekrose, vermutlich hervorgerufen<br />

durch Nectria (Buchenkrebs) und Phythophthora (Schleimfluss).<br />

Dieser Name setzt sich aus dem griechischen phyton («Pflanze»)<br />

und phthora («Vernichtung, Zerstörung») zusammen, bedeutet<br />

also soviel wie «Pflanzenzerstörender». Die Phythophthora-Arten,<br />

zu deren verheerendsten Arten die Kraut- und Knollenfäule der<br />

Kartoffel gehört, sind keine echten Pilze sondern Pilzähnliche der<br />

Abteilung Ei- oder Algenpilze.<br />

Solche Pilze sitzen im Holz oder in der Borke und können<br />

nicht durch Fungizide abgetötet werden. Wenn man Fruchtkörper<br />

am Stamm entdeckt, ist es meist zu spät, um den Pilz zu stoppen.<br />

Dann muss die Restwandstärke bestimmt werden, damit abgeschätzt<br />

werden kann, ob der Stamm noch tragfähig ist.<br />

Während der Buchenkrebs durch einen mikrobiologischen<br />

Test eindeutig nachgewiesen werden kann, ist dies beim<br />

Schleimfluss nicht möglich. Verursacher von Phythophthora können<br />

Insekten, der Hallimasch-Pilz, Nectria oder das Triebsterben<br />

sein. Vieles hängt also voneinander ab, und man weiss selten, was<br />

zuerst gekommen ist und welche Pilze sich dann sekundär angesiedelt<br />

haben.


wenn bÄume zum sicherheitsrisiko werden<br />

Lackporling Hallimasch Phytophtora Riesenporling<br />

deren Teilen des Parks wurden dieses Jahr rund 150 Kubikmeter<br />

Holz aus gesundheitlichen und aus Sicherheitsgründen entfernt.<br />

Gesamthaft wurden so rund 200 Kubikmeter Holz- und Astmaterial<br />

der Holzschnitzelanlage zugeführt. Dies macht etwas mehr als<br />

zehn Prozent ihres jährlichen Bedarfs aus.<br />

Zwei wichtige Holzschädlinge sind der Schuppige Porling, der in<br />

der Krone von Eschen festgestellt worden ist, sowie der Hallimasch,<br />

der überall im Bereich des «Dyches» anzutreffen war. Obwohl<br />

dieser Pilz, der riesige Flächen unterirdisch besiedeln kann,<br />

viele alte Bäume befällt, leistet er einen enormen Abbauprozess<br />

von Totholz in der Erde und schafft wieder Humus für neue Lebewesen.<br />

Er ist also ein Glied in der Ökologie-Kette und kann nicht<br />

nur als Schädling bezeichnet werden. Wenn man die weitere Verbreitung<br />

von Hallimasch zum Beispiel im Moorbeet verhindern<br />

will, muss man die Wurzelstöcke entweder ausreissen oder – wenn<br />

es geht – ausfräsen.<br />

Im Trockenbiotop wurden <strong>2008</strong> rund 51 Kubikmeter<br />

Holz entnommen. Dies vor allem, damit die reichhaltige Trockenvegetation<br />

durch den Schatten der Bäume nicht verkümmert oder<br />

durch Saumsträucher und –bäume überwachsen wird. In den anvon<br />

christoph wicki<br />

Dipl. Forsting. ETH/SIA<br />

christoph.wicki@bs.ch<br />

Bilder von<br />

martin erb<br />

Tilia Baumpflege Frick<br />

3


vom umgang mit dem<br />

baumbestand im park<br />

Im Merian Park sind die alten, stattlichen Bäume<br />

das wohl auffälligste Merkmal in der Landschaft<br />

– und gerade über die Pflege und Zukunft dieser<br />

Bäume machen wir uns in diesem Artikel Gedanken.<br />

Die Schönheit und Attraktivität des Botanischen Gartens setzt sich<br />

aus folgenden Elementen zusammen: der Lage und der Anordnung<br />

von Gebäuden und Pflanzen, den Sammlungen und den blühenden<br />

Pflanzen, den Grünstrukturen und den Gebäuden sowie der<br />

Vermittlung von Fachwissen. Diese Faktoren prägen das Erscheinungsbild<br />

des Parks und wirken so auf den Besucher.<br />

Die festen Elemente im Park wiederum lassen sich unterscheiden<br />

in solche, welche die Fläche gliedern (wie Lage und Anordnung)<br />

und jene, die für die räumliche Struktur wichtig sind, wie<br />

Gehölze und Gebäude. Bei den Gehölzen sind die alten, stattlichen<br />

Bäume das wohl auffälligste Merkmal in der Landschaft – und gerade<br />

um die Pflege dieser Bäume geht es in diesem Heft.<br />

Grosse Bäume leben nicht ewig. Sie sterben auf Grund<br />

natürlicher Überalterung oder an Krankheiten. Stirbt ein solcher<br />

Baum und muss entfernt werden, so hinterlässt er eine Lücke in der<br />

räumlichen Struktur des Parks und in seiner Wirkung: eine hun-<br />

dertjährige Eiche hat eine viel stärkere Ausstrahlung als eine fünfjährige.<br />

Ein junger Baum braucht je nach Sorte zwanzig bis dreissig<br />

Jahre, bis er die räumliche Wirkung und Ausstrahlung seines Vorgängers<br />

annähernd erreicht hat.<br />

Wartet man nun mit dem Setzen, bis ein Gigant stirbt, so<br />

hat man in den folgenden zwei bis drei Jahrzehnten an diesem Ort<br />

eine Lücke. Dafür kann die räumliche historische Struktur annähernd<br />

erhalten bleiben. Müssen viele solcher Giganten gefällt werden,<br />

so verliert der Park seine räumliche Dimension und es braucht<br />

Jahre, bis diese wieder erlebbar ist. Können Sie sich vorstellen, wie<br />

der Merian Park ohne alte Bäume aussieht?<br />

Deswegen spielt bei der langfristigen Pflege des Merian<br />

Parks nicht nur der Erhalt der Struktur, sondern auch der Erhalt<br />

des Baumbestandes eine wichtige Rolle. Wie gehen wir damit um?<br />

– Wird die alte Struktur beibehalten und ein Ersatz am gleichen<br />

Ort gepflanzt?<br />

– Oder werden jetzt Neupflanzungen an neuen Standorten vorgenommen,<br />

so dass beim Entfernen eines alten Baumes ein «junger<br />

Baum» bereits vorhanden ist? Bei dieser Methode muss beiden viel<br />

Raum zur Verfügung stehen. Die alten Bäume haben ihn schon und<br />

für die Neupflanzungen muss ein Ort gesucht werden, der es ihnen<br />

4


vom umgang mit dem baumbestand im park<br />

ermöglicht, sich optimal zu entwickeln. Dies führt dazu, dass das<br />

Erscheinungsbild eines Parks einem stetigen Wechsel unterworfen<br />

ist und sich dadurch auch die räumliche Gliederung verändert.<br />

– Wie entwickelt sich unser Klima und wie verändern sich unsere<br />

Bedürfnisse? Nehmen wir die veränderten Umweltbedingungen<br />

ernst, oder ist uns der historische Aspekt wichtiger?<br />

Die verschiedenen Möglichkeiten lassen sich im historischen Landschaftspark<br />

sehr gut darstellen. Hier werden in den nächsten fünfzig<br />

Jahren die Buchen altershalber und die Föhren auf Grund eines<br />

Pilzbefalls eingehen. Die folgenden Fotomontagen zeigen verschiedene<br />

Möglichkeiten, wie mit dieser Situation umgegangen werden<br />

kann: Von der konservativen Pflege (es wird der gleiche Baum am<br />

gleichen Ort gepflanzt) bis hin zu Neupflanzungen unter Einbezug<br />

der Klimaerwärmung. Allen Visionen liegt der Gedanke zu Grunde,<br />

dass sich Christoph Merian als Landwirt und Gutsbesitzer mit<br />

dem Anlegen eines englischen Landschaftsgartens ein Stück Paradies<br />

erschaffen wollte. Denn zur Zeit des englischen Landschaftsgartens<br />

glaubte man, dass mit dem biblischen Sündenfall auch die<br />

Landschaft verdammt wurde. Der Künstler hatte nun die Aufgabe,<br />

sich über die gemeine Landschaft zu erheben und mit Hilfe seines<br />

Handwerks das Paradies auf Erden zu rekonstruieren.<br />

von<br />

sabine sonntag<br />

Landschaftsarchitektin HTL, Raumplanerin NDS HTL<br />

ssonntag@gartenarchitekt.ch<br />

zukunftsvisionen: Auf den folgenden Seiten werden verschiedene<br />

Prognosen für die Zukunft der Parkbäume illustriert.<br />

5


ausgangslage: 1824 erhielt Christoph Merian-Burckhardt den Landbesitz Brüglingen von seinem Vater als Hochzeitsgeschenk. Merian war ein innovativer<br />

Landwirt und neuen Entwicklungen nicht abgeneigt. Er legte zu Beginn des 19. Jahrhunderts einen englischen Landschaftsgarten an, der aus dazumal mehrheitlich<br />

fremdländischen Pflanzen bestand. In seiner grossen Orangerie kultivierte er Topfpflanzen wie Orangen- und Zitronenbäume, Lorbeer, Kamelien und Palmen etc.


heute: Der Landschaftspark in seiner heutigen Form. Noch ist der Ursprungsgedanke des englischen Landschaftsparks – ein Paradies zu schaffen – nachvollziehbar.Die<br />

Bäume schützen den Ort und vermitteln dem Besucher ein Gefühl von Geborgenheit. Sie prägen die Anlage und formen seinen Charakter.


die leere: Sterben die Buchen und Föhren, so ändert der Park seinen Charakter. Offen und vor allem in der Höhe ungeschützt, wird dem Besucher ein<br />

vollkommen anderes Erlebnis geboten. So ungefähr präsentiert sich der Park nach dem Sterben der Buchen und Föhren. Sicher kein wünschenswerter Anblick. Es<br />

müssen Bäume nachgepflanzt werden; nur anhand welcher Kriterien soll dies geschehen?


gemÄss der denkmalpflege werden die abgestorbenen Bäume am gleichen Ort ersetzt. Dies führt vorübergehend zu einem freien offenen Park, in dem<br />

der Paradiesgedanke nur noch zu erahnen ist. Bis die Bäume eine markante Grösse erreichen, dauert es 20 bis 30 Jahre. Erst nach dieser Zeit wird der heutige Charakter<br />

wieder erlebbar. Grundgedanke und die räumliche Struktur werden beibehalten, dafür ändert sich der Charakter der Anlage mit dem Wachsen der Bäume.


mit wechselpflanzungen: Bei dieser Variante wird der Grundgedanke des englischen Landschaftsparks beibehalten. In den heute bestehenden<br />

Lücken werden jetzt Neupflanzungen vorgenommen, so dass möglichst lückenlos grosse Bäume im Park vorhanden sind. Nach Abgang der alten Bäume wird sich<br />

die räumliche Struktur des Parks verändern, der Grundgedanke bleibt erhalten.


ein neues paradies: Ist die Vorstellung des Paradieses heute noch die gleiche? Kann man nicht den Ort, die Idee und die Grundstruktur nehmen und<br />

den Rest neu gestalten? Wie könnte dies aussehen? Wie wäre es mit beleuchteten «Fischen» als Ersatz für den Teich und Steinquadern anstelle der Bänke?


der palmengarten: Die grossen Buchen und Föhren im Park mussten gefällt werden. Die milden Winter führten dazu, einen Versuch zu wagen und<br />

die ehemals in Töpfen gezogenen mediterranen Pflanzen anstelle der abgestorbenen Bäume zu setzen. Gleichzeitig wurde wegen der starken Sonneneinstrahlung<br />

viel dichter gepflanzt, so dass ein schattiger paradiesähnlicher Park entstanden ist.


was ist der<br />

fachtechnische ausschuss?<br />

Im Jahresbericht 2007 des Merian Park ist im<br />

Zusammenhang mit Baum-Ersatzpflanzungen die<br />

Rede vom «Fachtechnischen Ausschuss». Was hat<br />

dieses Gremium eigentlich für eine Aufgabe?<br />

Gemäss Artikel 7 des Organisationsreglements der Merian Park AG,<br />

Botanischer Garten in Brüglingen, berät der Fachtechnische Ausschuss<br />

«den Geschäftsführer/die Geschäftsführerin in allen fachtechnischen<br />

Fragen». Des weiteren bedürfen «konzeptionelle und<br />

gestalterische Änderungen und Eingriffe im Botanischen Garten<br />

(...) der Zustimmung des Fachtechnischen Ausschusses und in<br />

wichtigen Fragen derjenigen des Verwaltungsrates». Dieses mit hoher<br />

Kompetenz ausgestattete Gremium setzt sich aktuell aus folgenden<br />

Personen zusammen:<br />

bela bartha<br />

Biologe mit intensivem Interesse an der Entwicklungsgeschichte<br />

der Kulturpflanzen und Interaktionen von Mensch und Pflanzen.<br />

Fasziniert nicht von der unberührten, wilden Natur sondern von<br />

der gestalteten und geformten Kulturlandschaft. Er mag die Arbeit<br />

der Wissensvermittlung und der Oeffentlichkeitsarbeit. Zwischen-<br />

zeitlich Biologielehrer und seit 1995 bei ProSpecieRara (Schweizerische<br />

Stiftung für die kulturhistorische und genetische Vielfalt von<br />

Pflanzen und Tieren) engagiert, mit damals Büro an einem der<br />

schönsten Arbeitsorte im Merian Park in Brüglingen. Ab November<br />

2002 mit der Geschäftsführung von ProSpecieRara betraut. Er<br />

wohnt mit seiner Frau und den beiden Söhnen in Riehen.<br />

sabine sonntag<br />

Als diplomierte Landschaftsarchitektin mit einer Zusatzausbildung<br />

in Raumplanung interessiert sie sich vor allem für die Beziehung des<br />

Menschen zur (geplanten) Natur. Gärten für Privatkunden zu planen<br />

bedeutet für Sie, den Kunden, seine Beziehung zur Umwelt und<br />

den Garten zu erfassen und die dazu passende Gestaltung zu suchen.<br />

Wohnort und Planungsbüro befinden sich in Beinwil am See.<br />

daniel wenk<br />

Ist 43-jährig und wohnt mit seiner Frau und drei Kindern in Bennwil.<br />

Der Eidg. dipl. Förster ist Betriebsleiter des Forstreviers Bennwil<br />

/ Hölstein / Ramlinsburg. Im Nebenamt ist er tätig als Geschäftsführer<br />

des Waldwirtschaftsverbandes beider Basel und als Fachlehrer<br />

an der Gewerbeschule in Liestal. Er hat eine eigene Firma, wel-<br />

4


der fachtechnische ausschuss<br />

Bela Bartha Sabine Sonntag Daniel Wenk Dr. Michael Zemp Laurent Dischler Edi Kühner<br />

che div. Kurse und Weiterbildungen anbietet. Seit 2002 ist er<br />

FDP-Landrat im Kantonsparlament BL. Er ist auch tätig als Koordinator<br />

Zertifizierung der Wälder BL/BS. Nebst seiner Familie liebt<br />

er Bergwanderungen, interessante Bücher, eine gute Zigarre, feinen<br />

Whisky und die Wildhüterei.<br />

dr. michael zemp<br />

Dr. phil.II Biologe. Geboren 1952 in Basel. Studium der Biologie an<br />

der Universität Basel. 1984 Promotion bei Prof. Heinrich Zoller<br />

und PD Dr. Walter Schüepp. Seit 1992 teilzeitlich Leiter der Fachstelle<br />

für Natur- und Landschaftsschutz des Kantons Basel-Stadt,<br />

daneben tätig als freischaffender Gutachter mit Schwerpunkt Geobotanik,<br />

Landschafts- und Siedlungsökologie. Mitautor der «Flora<br />

von Basel und Umgebung 1980-1996».<br />

laurent dischler<br />

Betriebsleiter Merian Park Brüglingen<br />

edi kÜhner<br />

Geschäftsführer Merian Park Brüglingen<br />

5


mitarbeiter portrÄt<br />

gerda pircher<br />

mosaik: Bist Du ein<br />

Beispiel für das Sprichwort:<br />

Was lange währt,<br />

wird endlich gut?<br />

Eine der neun Reviergärtner-<br />

Innen, die für die hohe Pflegequalität<br />

im Merian Park sorgen,<br />

ist Gerda Pircher. Was hat sie<br />

dazu bewogen, sich mit Lust –<br />

unter anderem – der Arbeit des<br />

Jätens hinzugeben?<br />

gerda pircher: Diese Frage bezieht sich<br />

wohl auf meine Ausbildung zu meinem<br />

Traumberuf Gärtnerin. Ich kannte schon<br />

als Kind viele Pflanzen und war naturverbunden.<br />

Wir besassen weder Auto noch Garten, aber einen Gummibaum<br />

in der Stube. In meiner Heimatgegend in Österreich gab<br />

es keine Lehrstelle in einem Gärtnereibetrieb, deshalb lernte ich<br />

Kauffrau. Das war absolut kein Unglück, die Realisierung meines<br />

Traums war damit keineswegs verbaut.<br />

Was fasziniert Dich Mir gefallen Pflanzen und ihr Verhalten an<br />

am Beruf Gärtnerin? Wildstandorten. Ebenso mag ich die Jahreszeiten<br />

und die Ausprägungen der Pflanzen in den verschiedenen<br />

Jahreszeiten. Was gibt es Schöneres als zum Beispiel den Frühling<br />

mit den Neuaustrieben, der Blattbildung, den Farben und den ersten<br />

Blüten. Die unterschiedlichen Pflanzen beeinflussen unser Verhalten.Komm<br />

doch einmal frühmorgens in den Park und du wirst<br />

spüren, was ich meine.<br />

Wie gelangt eine Frau<br />

vom österreichischen<br />

Büroalltag in die Nähe<br />

ihres Traumes?<br />

Meine erste grössere Reise führte mich in<br />

die Schweiz zunächst in einen Ärztehaushalt,<br />

dann in die pharmazeutische Industrie<br />

und zuletzt ins Kantonsspital in die<br />

Röntgenabteilung. Auffallend ist, dass ich mich immer mit dem<br />

medizinisch-menschlichen Bereich befasste. Dass mich das «Leben»<br />

interessierte. Immer beinhaltete das auch Pflanzen und Natur.<br />

Der Gärtnertraum war nicht ausgeträumt.<br />

Erstaunlich und erfreulich<br />

ist die Hartnäckigkeit,<br />

dem eigenen Leben<br />

aktiv den Weg zu weisen.<br />

Die Chance ergab sich durch die Möglichkeit,<br />

in der Stadtgärtnerei (übrigens unter<br />

besten Lernbedingungen) als nicht mehr<br />

ganz junge Person eine Lehre zur Gärtnerin<br />

zu absolvieren. Kurz darauf hat mich der Fachlehrer Samuel Sprunger<br />

mit seiner Botanik-Euphorie dazu motiviert, auch noch Floristin<br />

zu werden. Du kannst Dir meinen Glückszustand kaum vorstellen,<br />

als sich der Lebenstraum Gärtnerin konkret abzeichnete.<br />

6


mitarbeiter-portrait: gerda pircher<br />

Du hast mehrere Aufgaben<br />

im Merian Park.<br />

Wo fühlst Du Dich am<br />

meisten als Gärtnerin?<br />

Das lässt sich nicht in eine eindeutige Reihenfolge<br />

bringen. Die Gestaltung und Organisation<br />

der Wechselflorbepflanzung ist<br />

zwar am künstlichsten, aber auch am kreativsten.<br />

Die Betreuung der Fabaceen ist aufwändig. Bis zur definitiven<br />

Etablierung dauerte es lang. Zudem liegen die Fabaceen etwas<br />

abseits und sind für den Besucher nicht selbsterklärend. Meine<br />

Hauptarbeit besteht in der Pflege des Arzneipflanzengartens, damit<br />

habe ich wieder mit der Verwendbarkeit von Pflanzen für den Menschen<br />

zu tun. Ich bin wieder im Umfeld der Medizin gelandet.<br />

Was bedeutet für Dich<br />

die Pflege als praktische<br />

Tätigkeit in Deinem<br />

Arbeitsalltag?<br />

Ich versuche, den Pflanzen den ihnen angemessenen<br />

Standort zu geben. Ich informiere<br />

mich über Wirkstoffe und Zugehörigkeiten<br />

der Pflanzen, die nach Indikationen<br />

gruppiert sind. Ich habe ein neues Salvien-Beet angelegt. Ich habe<br />

viele Kontakte zu BesucherInnen, hüte mich aber, pharmazeutische<br />

Ratschläge zu erteilen. Meine Tätigkeit ist rational und praktisch, ich<br />

verstehe mich keineswegs als esoterische Kräuterhexe.<br />

Die anstrengende<br />

Arbeit verlangt einen<br />

Ausgleich. Geht es Dir<br />

auch so?<br />

Mein Ausgleich sind die Pflanzen und mein<br />

Leben sind die Pflanzen. Ich betreue einen<br />

kleinen Stadtgarten und einen Garten im<br />

Tessin. Und da beginnt es wieder mit neuen<br />

Fragestellungen: Anderes Klima, andere Böden, andere Pflanzenwelt,<br />

andere Pflanzengesellschaften. Höchst spannend und anregend.<br />

Das ist mein Ausgleich!<br />

Das tönt alles phantastisch.<br />

Fragesteller sind<br />

jedoch immer auch ein<br />

wenig auf der Suche<br />

nach der eher beschwerlichen<br />

Seite des Traums.<br />

Disteln, Neophyten und stark versamende<br />

Pflanzen sind nicht meine Lieblinge. Die<br />

grossen Hitzeperioden bereiten mir eher<br />

Mühe und eine temporäre Allergie gegen<br />

Lippenblütler müsste nicht sein, umso weniger<br />

als meine Salvien-Lieblinge zu den<br />

Lippenblütlern gehören. Doch das Traumhafte überwiegt bei weitem.<br />

Die stark versamenden Pflanzen ermöglichen mir eine meiner<br />

Lieblingsbeschäftigungen: Jäten. Da bin ich als Gärtnerin bevorzugt,<br />

denn das feinfühligere weibliche Geschlecht jätet besser. Das<br />

Spannendste und Anspruchvollste sind jedoch Überlegungen und<br />

Planungen zu Bepflanzungen und deren praktische Umsetzung.<br />

interview: christian stoll


Willkommen im Café Merian<br />

Im Merian Park. Botanischer Garten in Brüglingen, steht die 1711<br />

erbaute Villa Merian, einst Sommerresidenz von Christoph<br />

Merian. An diesem einmaligen Ort kann man sich nur wohl fühlen.<br />

Wir bewirten Sie sieben Tage in der Woche, von neun Uhr bis zum<br />

Sonnenuntergang. Lassen Sie sich verwöhnen: vom feinen<br />

Frühstück über kleine Mittagessen und Nachtessen bis zum stimmigen<br />

Sonnenuntergang bei einem Glas Wein. Der romantische<br />

englische Park und die Villa Merian bilden den idealen Rahmen<br />

für Anlässe wie Apéros und Bankette. Wir freuen uns auf<br />

Ihren Besuch.<br />

Guido Babst<br />

Im Merian Park<br />

4052 Basel<br />

Tel. +41 61 311 24 54<br />

Fax +41 61 378 80 89<br />

gastro@kiebitz.ch<br />

www.cafe-merian.ch


BLUMEN AG<br />

Gärtnerei und Blumengeschäft<br />

4102 Binningen<br />

Paradiesstrasse 40<br />

Telefon 061 421 31 24<br />

Hauptstrasse 30<br />

Telefon 061 421 46 27<br />

E-Mail: blumensenn@bluewin.ch<br />

Telefax 061 421 63 05<br />

sabine sonntag<br />

raum für garten<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Bauleitung<br />

062 772 40 40<br />

www.gartenarchitekt.ch


ADRESSEN<br />

Freunde des Botanischen Gartens in Brüglingen, Postfach 532, 4020 Basel. PC 40-7597-5<br />

PRÄSIDENTIN: Michaela Geiger, Im Rehwechsel 17, 4102 Binningen. Tel. 061 421 63 77<br />

VIZEPRÄSIDENT: Kurt Salathé, Spechtstrasse 5, 4104 Oberwil. Tel. 061 401 44 29<br />

SEKRETÄR: Jörg Affentranger, Hüslimattstrasse 30, 4132 Muttenz. Tel. 061 461 28 62<br />

KASSIER: Nicolas E. Müry, C.F.Meyerstrasse 27, 4059 Basel. Tel. 061 361 37 05<br />

CAFE MERIAN: In Brüglingen, 4052 Basel. Tel. 061 311 24 54, Tel. 061 378 80 89,<br />

gastro@kiebitz.ch, www.café-merian.ch<br />

MERIAN PARK: Botanischer Garten in Brüglingen AG, Vorder Brüglingen 5, 4052 Basel.<br />

Verwaltung: Tel. 061 319 97 80, Fax 061 311 87 84. Info@bogabrueglingen.ch,<br />

www.bogabrueglingen.ch<br />

SCHLUSSPUNKT<br />

EIN BETAGTER MANN VERGISST SEINE EHEFRAU IM PARKHAUS<br />

(sda) Ein 89-jähriger Elsässer hat seine um drei Jahre jüngere Ehefrau in einem Parkhaus in Münchenstein im<br />

Baselbiet vergessen. Das Ehepaar befand sich vergangenen Dienstag auf einem Ausflug in den<br />

Botanischen Garten in Brüglingen. Als die beiden am Abend zur Heimfahrt ins Auto stiegen, gab es Probleme<br />

mit dem Ausfahrticket des Parkhauses. Die Frau stieg aus, entwertete das Ticket und reichte es ihrem<br />

Ehemann durch das Wagenfenster zurück, worauf dieser ohne sie davonfuhr. Die vergessene Ehefrau wandte<br />

sich an eine zufällig vorbeifahrende Polizeipatrouille. Diese informierte die Grenzwächter in Lysbüchel, die<br />

den Mann stoppten und ihn auf das Malheur aufmerksam machten. Nach zwei Stunden war das Ehepaar<br />

wieder vereint. Die Frau soll laut Polizei nicht verärgert gewesen sein.<br />

Neue Züricher Zeitung, 24. 07. 2007

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