Mendelsche Genetik, Kopplung und genetische Kartierung
Mendelsche Genetik, Kopplung und genetische Kartierung
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<strong>Mendelsche</strong> <strong>Genetik</strong>, <strong>Kopplung</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>genetische</strong> <strong>Kartierung</strong><br />
Gregor Mendel<br />
Thomas Hunt Morgan
Definitionen<br />
Diploide Eukaryonten: Das Genom besteht aus<br />
einem (haploiden) mütterlichen <strong>und</strong> aus einem<br />
väterlichen Genom<br />
Das Allel: Zustandform eines Genes<br />
Ein Individuum ist hinsichtlich eines Genlocus<br />
homozygot, wenn die Allele dieses Ortes<br />
gleich sind, <strong>und</strong> heterozygot, wenn die Allele<br />
unterschiedlich sind.<br />
Dominanz: die Durchsetzung/Überdeckung von<br />
Erbfaktoren in der Merkmalsausprägung<br />
Abb. 1
Die von Mendel ausgewählte<br />
Merkmale<br />
Abb. 2<br />
Samen r<strong>und</strong>er-runzlig; Samenfärbung gelb-grün; Blütenfärbung<br />
lila-weiss; Hülse gewölbt-runzlig; Farbe der Hülse grün-gelb;<br />
Blütenstellung achsen-endständig; Achsenlänge kurz-lang
F1 <strong>und</strong> F2 Generationen der<br />
gezielten Kreuzungen<br />
Die Gartenerbse ist ein Zwitter, mit weiblichen (Eizelle) <strong>und</strong> männlichen (der<br />
Pollen) Geschlechtsorgane, damit Selbstbefruchtung <strong>und</strong> gezielte Befruchtung<br />
sind möglich.<br />
1. Gesetz. Das Uniformitäts- <strong>und</strong> Reziprozitätsgesetz, F1 Generation<br />
2. Gesetz. Das Spaltungsgesetz; phänotypisch 3:1, genotypisch 1:2:1, F2<br />
Generation<br />
Abb. 3
Das Modell der Vererbung der<br />
unterschiedlichen Merkmale<br />
Eltern: Einheitlicher Gamet<br />
F1: Heterozygot<br />
F2: 3:1 phänotypische<br />
Spaltung, 1:2:1 genotypische<br />
Spaltung<br />
Das Kreuzungsquadrat,<br />
Punett-Quadrat<br />
Abb. 4
Genetische Analyse der F2<br />
Generation<br />
Zwitter-Pflanzen: Selbstbefruchtung<br />
Tieren: Test-Kreuzung (testcross),<br />
Kreuzung mit homozygot rezessive<br />
a<br />
a<br />
a<br />
a<br />
A<br />
¼ A/a ¼ A/a<br />
A<br />
¼ A/a ¼ A/a<br />
a<br />
¼ a/a ¼ a/a<br />
A<br />
¼ A/a ¼ A/a<br />
A/a X a/a Kreuzung<br />
A/A x a/a Kreuzung<br />
Abb. 5
Vergleich von Mitose <strong>und</strong> Meiose<br />
Abb. 5a Die Eigenschaften der Meiose spiegeln die mendelschen Gesetze wieder
Abb. 5b<br />
Verdopplung der DNA
Dihybridkreuzung, das Unabhängigkeitsoder<br />
Rekombinationsgesetz<br />
In einer Dihybridkreuzung jedes<br />
Merkmalspaar wird nach dem 2. Gesetz<br />
vererbt, <strong>und</strong> zwar unabhängig von<br />
anderen Merkmalspaaren<br />
(3. Gesetz)<br />
Zahlenverhältnis von 9:3:3:1<br />
für die vier auftretenden Phänotypen<br />
Abb. 6
Unabhängigkeits- u. Rekombinationsgesetz<br />
Dihybrider Erbgang mit<br />
Allelen zwei Drosophila<br />
Gene<br />
vg: Stummelflügel<br />
e: Schwarzer Körper<br />
Erbgang: Nach dem<br />
Zweiten Gesetz<br />
Drei Allelpaare: 64 Felder<br />
Intrachromosomale<br />
rekombination<br />
Abb. 7
Systematische Anordnung der F2 Genotypen<br />
Abb. 8
Geschlechtsgekoppelte<br />
Vererbung<br />
Autosomen –<br />
Gesclechtschromosomen<br />
X –Y Geschlechtsbestimmung<br />
X w/Y hemizygot Männchen<br />
X/X homozygot Weibchen<br />
Abb. 9
Brachydaktylie: Dominanter<br />
Erbgang<br />
Abb. 10
Die Expressivität (Ausprägung) kann unterschiedlich sein; einige<br />
Mutationsträgeneden Patienten entwickeln 0, einige 4 betroffene<br />
Extremitaten, extra Finger oder Zehe<br />
Polydaktylie: Dominanter<br />
Erbgang<br />
Abb. 11
Rezessiver Erbgang: Zystische<br />
Fibrose (Mukoviszidose)<br />
Die häufigste autosomal rezessive Erkrankung<br />
der Kaukasischen Bevölkerung<br />
1 zu 2500 Neugeborene,<br />
Heterozygotenhäufigkeit 1/25<br />
Obstruktion der Drüsenausführungsgänge<br />
von hochviskösem Sekret<br />
Sek<strong>und</strong>äre Zystenbildung <strong>und</strong> Fibrose der<br />
Gewebe<br />
Das Gen: Chlorid-Kanal<br />
Häufigste Mutation: Deletion CTT, Phe 508<br />
Selektionsvorteil während der Pestseuchen<br />
1/25x1/25=1/625, die Häufigkeit der Frau-Mann Beziehung<br />
als Heterozygoten<br />
¼ der Kinder Homozygot<br />
1/625x1/4=1/2500, die Frequenz der betroffenen Neugeborenen
Tay-Sachs Syndrom<br />
(Gangliosidose), autosomal rez.<br />
Häufigkeit 1:3000 bei Aschkenazi-Juden (der Gründer-Effekt)<br />
Die Symptome der Erkarankung sind:<br />
-Makrozephalie<br />
-mentale Retardierung<br />
-Dezerebration<br />
Defekt des Enzyms b-Hexosaminidase A, B<br />
Nachweiss auf DNA-Ebene, Heterozygotentest<br />
Abb. 13
Sichelzellanämie<br />
Mutation in haemoglobin S<br />
(HBS) Gen verändern die<br />
Löslichkeit des Hämoglobins<br />
polymerisiert in Filamente<br />
Faserbündeln Assoziierung<br />
Verformung der<br />
Erythrozytenmembran<br />
Entstehung Sichelzellen<br />
Abb. 14
Abb. 15<br />
Geschlechtsgekoppelte Vererbung bei<br />
Menschen (Hämophilie)<br />
• Hämophilie:klassische X-chromosomal-rezessive<br />
Erkrankung.<br />
• 85 % der Hamophilienfamilien befindet sich einen<br />
Mangel an antihämophilem Globulin A, Faktor VIII<br />
(Hämophilie A), bei etwa 15 % einen Mangel an<br />
antihämophilem Globulin B, Faktor IX (Hämophilie<br />
B).<br />
• Die Gerinnungsstörung Blutungen bei Verletzungen.<br />
Hämatome der Muskulatur <strong>und</strong> Gelenke.<br />
• Das Faktor VIII Gen ist 200 kb gross <strong>und</strong> kodiert für<br />
2351 Aminosäuren. Bei der schwer betroffenen<br />
Patienten tritt eine micro-Inversion innerhalb der<br />
Promotorregion <strong>und</strong> im Intron 22. Der Erbgang ist<br />
typisch X-Chromosom-gekoppelt: Die Frauen sind<br />
Konduktorinnen <strong>und</strong> weitergeben das Mutationträgende<br />
X Chromosom an Hälfte ihrer Söhne, die<br />
hemizygot für X-Chromosom sind.
Stammbaum der europäischen<br />
Herscher-häuser<br />
Abb. 16
Die europäischen Herscherhäuser
Symptome <strong>und</strong> Erbgang von<br />
Hämophilie<br />
Abb. 18
Vererbung der Kraushaarigkeit<br />
Kreis, gelb: Frau; Quadrat, blau: Mann, beide glatthaarig; rot: Kraushaarig<br />
Kraushaarigkeit: Dominanter Erbgang, ein Elternteil mit Kraushaar ist nötig<br />
Abb. 19
Interchromosomale Rekombination<br />
Abb. 20<br />
Die zwei berücksichtige Gene auf zwei Chromosomen lokalisiert sind<br />
Test-Kreuzung: Die Rekombinanten sind gleich häufig wie die<br />
Nicht-Rekombinanten (1:1:1:1 Verhältnis)<br />
Die Gene sind nicht koppelt
Intrachromosomale Rekombination<br />
bb. 21<br />
Intrachromosomale Rekombination, <strong>genetische</strong> <strong>Kopplung</strong><br />
Die zwei Gene auf ein Chromosom lokalisiert sind, gehören<br />
Einer <strong>Kopplung</strong>sgruppe an<br />
Test-Kreuzung: ~60 % Nicht-Rekombinanten, ~40 % Rekombinanten
Rekombinationenkartierung<br />
bb. 22<br />
Die Anzahl der Rekombinanten (151+154=305)<br />
Dividiert mit der Anzahl der Nachkommenschaft (2839)<br />
Multipliziert mit 100: 305/2839x100=10.7 % ,<br />
10.7 Kartenenheit, 10.7 centiMorgan, cM.
Der Rekombinationswert liegt höchstens<br />
bei 50%<br />
Der RW ist im Mittel nie › 50%, weil:<br />
Mehrfach - C.O.‘s zwischen zwei weit entfernten Genen vorkommen<br />
nur einfache oder andere ungeradzahlige Austauschvorgänge zwischen zwei Genen eines Stranges zu<br />
Rekombination führen<br />
nur zwei Chromatiden an einer Stelle ein C.O. eingehen können<br />
Einfache C.O. zwischen a <strong>und</strong> b<br />
1 <strong>und</strong> 2 (3 <strong>und</strong> 4) sind Schwesterchromatide <strong>und</strong> somit genetisch identisch<br />
2 <strong>und</strong> 3 (1 <strong>und</strong> 4) sind homologe Chromatide <strong>und</strong> genetisch nicht identisch<br />
C.O. zwischen Schwesterchromatiden sind möglich, verlaufen aber unbemerkt<br />
Weitere Austauschmöglichkeiten: 1/4, 2/3, 2/4. Sie führen jeweils zu max. 50% Rekombination.<br />
Bei einem C.O. hat man maximal 50% Austausch!
Die <strong>genetische</strong> Karte des Chr. 1<br />
Abb. 23
Abb. 24<br />
Teil der Karte des Chr. 11