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Stil – das Wohnmagazin - Berliner Zeitung

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<strong>Stil</strong> <strong>–</strong><strong>das</strong> <strong>Wohnmagazin</strong><br />

26 Eine Verlagsbeilage der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 61 · M ittwoch, 13. März 2013<br />

························································································································································································································································································· Holz hält in allen<br />

Bereichen von<br />

Haus und Wohnung<br />

Einzug,auch<br />

in der Küche.<br />

Küchenmöbel aus<br />

Holz können auch<br />

elegant und modernwirken.<br />

FINCA<br />

Schubladen aus<br />

schadstofffreiem<br />

Holz<br />

Vollholzküchen sind populär,doch teuer.Viele Konsumenten<br />

träumen von Holzmöbeln, die schadstofffrei und nachhaltig hergestellt<br />

wurden, damit die Schränke keine Giftstoffe ausdünsten. Die Küche ist<br />

schließlich der Ort, wo sich die Familie jeden Tagtrifft.<br />

KAI<br />

Bio liegt nicht nur bei Lebensmitteln voll im<br />

Trend. Auch bei der Ausstattung von Küchen<br />

achten viele Kunden auf Schadstofffreiheit,<br />

Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Küchenkollektionen<br />

in Echtholz sind deshalb stark nachgefragt.<br />

Der Wunsch nach Natürlichkeit und einem gesunden<br />

Raumklima in der Küche ist groß. Gerade Vollholzküchen<br />

verströmen einen schönen Geruch, der an<br />

ländliche Ausflüge und Waldspaziergänge erinnert.<br />

Holz ist von Grund auf ein warmes Material, <strong>das</strong> Gemütlichkeit<br />

ausstrahlt. Es wirkt lebendig und „atmet“.<br />

Wersich also ein Stück Natur in seine Wohnung holen<br />

möchte, sollte bei der Auswahl der Küchenmöbel gut<br />

überlegen.<br />

Die Konsumenten sind im 21. Jahrhundert aufgeklärter.<br />

Sie wissen, <strong>das</strong>s Holzprodukte über Wochen,<br />

manche über JahreGiftstoffe ausdünsten können, beispielsweise<br />

solche aus Lacken und Klebern. Derartige<br />

Schränke möchte man ungernindem Raum aufstellen,<br />

wo Lebensmittel lagern und verarbeitet werden, wo<br />

sich mehrmals am Tagdie Familie trifft <strong>–</strong>schon gar<br />

nicht, wenn Asthmatiker oder Allergiker in der Familie<br />

leben. Naturholzmöbel dagegen bringen statt dicker<br />

Luft natürliche Frische ins Haus.<br />

Doch welche Küchenartist die richtige? Muss es unbedingt<br />

eine teureVollholzküche sein, oder eignen sich<br />

auch Echtholzküchen mit Furnier für ein gesundes<br />

Raumklima? Müssen Schränke und Arbeitsplatten unbedingt<br />

mit Biowachs und Bioöl behandelt sein, oder<br />

gibt es ebenso schadstoffarme Lasuren? Wie pflegeintensiv<br />

und robust ist welche Holzartund welche Verarbeitung.<br />

DieKüche soll schließlich auch ein paar Jahre<br />

halten und schön aussehen? Fragen über Fragen, die<br />

man am besten vordem Kauf im Detail mit einem Küchenbauprofi<br />

bespricht, denn die Produktauswahl im<br />

Holzküchenbereich ist beeindruckend groß.<br />

Eine Vollholzküche oder aber eine Massivholzküche<br />

(bei der die Rückwand und die Schubladen nicht aus<br />

der jeweiligen Holzartbestehen müssen) sind in jedem<br />

Fall des Naturfreunds Lieblinge: Bei ihnen bestehen<br />

Fronten und auch die Korpusse aus massivem Holz. Je<br />

nach Holzart zählen Vollholz- und Massivholzküchen<br />

allerdings zu den teuersten, da diese Küchen oft noch<br />

als Maßanfertigungen gebaut werden, mit einem hohen<br />

Anteil an Handarbeit. Dafür kann man sich an der<br />

schönen Holzstruktur, Maserung, der authentischen<br />

Farbgebung und am zarten Holzgeruch dieser Küchen<br />

erfreuen <strong>–</strong>nicht nur,wenn man auf die Fronten schaut,<br />

sondern auch, wenn man die Schränke öffnet und <strong>das</strong><br />

Innenleben zutage kommt, <strong>das</strong> bei Echtholzküchen oft<br />

nur aus Spanholz besteht.<br />

Herkömmliche Anbieter haben Vollholz- oder Massivholzküchen<br />

allerdings nur selten im Programm <strong>–</strong>sie<br />

sind <strong>das</strong> Spezialgebiet von kleinen und mittelgroßen<br />

Küchenherstellern und Experten wie Ralf Finkemeyer,<br />

Der älteste Baustoff der Menschheit<br />

DerBaustoff: Holz ist der älteste Baustoff der Menschheit.Weil<br />

jeder Baumstamm eine eigene Zeichnung aufweist,<br />

gehören kleinereund größereFarbabweichungen<br />

auch zum natürlichen Erscheinungsbild vonHolz. Holz<br />

kann Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben.<br />

Daswirkt sich auch auf <strong>das</strong> Raumklima aus.<br />

Die Holzarten: Nach Angaben des Verbandes der Deutschen<br />

Möbelindustrie sind weltweit mehr als 30000<br />

Holzarten bekannt. Verarbeitet werden in der Möbelbranche<br />

aber nur 100 Arten. Dieverschiedenen Hölzer<br />

haben unterschiedliche Eigenschaften, Festigkeiten<br />

und Widerstandfähigkeiten. Daher eignet sich nicht jedes<br />

Holz für jeden Anwendungsbereich.<br />

DasMassivholz: Sehr häufig werben Hersteller mit<br />

Massivholzmöbeln. DerBegriff Massivholz darfaber<br />

der sich dem Thema „natürliche Küchen“ mit seiner<br />

Manufaktur „annex“ im ostwestfälischen Enger<br />

(www.annex.de) bereits vor20Jahren verschrieben hat.<br />

Wer sich auf die Natur einlassen wolle, müsse sie<br />

auch an sich heranlassen, sagt Finkemeyer. Deshalb<br />

sollten Holzküchen wie die annex-Küchen „natürlich,<br />

rein und unverfälscht“ sein, so der gelernte Schreiner<br />

und Ingenieur der Holzwirtschaft. Sein Unternehmen<br />

verwendet ausschließlich Massivholz ohne Schadstoffe<br />

aus heimischer Produktion und nachhaltiger Forstwirtschaft.<br />

DemdeutschenWald verpflichtet fühlt sich auch<br />

die Firma „handmade Möbelbau“ in Potsdam<br />

(www.handmade-moebelbau.de). Wer dort eine Vollholzküche<br />

kauft, pflanzt indirekt für jedes Möbelstück<br />

einen Baum <strong>–</strong>dazu hat sich Tischlermeister MarcoUnger<br />

verpflichtet. Küchen aus gesundem, heimischen<br />

Holz anzufertigen ist eine Selbstverständlichkeit für<br />

viele deutsche Firmen, so auch für die Pfister Möbelwerkstatt<br />

in Angelbachtal, die sich auf Küchenmöbelbau<br />

mit ausgefallenen Obsthölzern spezialisiert hat<br />

(www.pfister-moebelwerkstatt.de).<br />

Wersich vomMassivholzküchenmarkt entfernt, weil<br />

ihm vielleicht <strong>das</strong> Geld für eine solche Küche fehlt, kann<br />

im Echtholzküchenmarkt zwischen unzähligen Kollektionen<br />

wählen. Bei Echtholzküchen wird bei den Küchenfronten<br />

dünnes Holzfurnier auf minderes Holz<br />

aufgeklebt. Diese Furniereentstehen oft aus den besten<br />

und edelsten Holzstämmen <strong>–</strong>leider manchmal auch<br />

Bedenklich werden<br />

Echtholzküchen erst, wenn die<br />

Furniere mit giftigen Lacken<br />

und Klebern behandelt wurden.<br />

aus illegal geschlagenen Tropenhölzern. Wersicher gehen<br />

möchte, sollte beim Kauf auf spezielle Siegel achten,<br />

die eine umweltfreundliche,sozial förderliche und<br />

ökonomisch tragfähige Holzwirtschaft auszeichnen,<br />

wie beispielsweise <strong>das</strong> FSC-Siegel vomForest Stewardship<br />

Council oder <strong>das</strong> Waldzertifizierungssiegel PEFC.<br />

Furniere sind dünne Schichten massives Holz und<br />

dünsten in der Regel keine Schadstoffe aus.Bedenklich<br />

werden Echtholzküchen erst, wenn die Furniere oder<br />

<strong>das</strong> Innenleben der Schränke mit schadstoffreichen Lacken<br />

und Klebernbehandelt wurden. Auch ist man sich<br />

nicht unbedingt sicher,obein Furnier wirklich aus Holz<br />

besteht. Sind Möbelfronten stark profiliert, kommen<br />

leider oft auch Produkte aus PVC zum Einsatz, die<br />

Weichmacher ausdünsten. Furniersiegel zeichnen echtes<br />

Furnierholz aus.<br />

nur für Holz verwendet werden, <strong>das</strong> direkt aus einem<br />

Stück geschnitten wurde.<br />

DerVorteil: EinVorteil des massiven Holzes besteht<br />

darin, <strong>das</strong>s Kratzer und andereBeschädigungen durch<br />

Abschleifen und anschließende Neubehandlung der<br />

Oberfläche beseitigt werden können. Eine massive<br />

Tischplatte ist daher praktisch unverwüstlich.<br />

DerNachteil: Nachteil beim Holz ist die natürliche Veränderung.<br />

Weil Holz Feuchtigkeit aufnehmen und abgeben<br />

kann, verändertsich <strong>das</strong> Volumen. Es wächst bei<br />

Feuchtigkeitsaufnahme und schwindet bei der Abgabe.<br />

Wird ein massives Möbel richtig konstruiertund keiner<br />

Feuchtigkeit ausgesetzt, steigert<strong>das</strong> die Möbelqualität.<br />

Weil Massivholzmöbel sehr aufwendig verarbeitet werden,<br />

liegen sie im höheren Preissegment.

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