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Das <strong>eBook</strong> • Journalistische Praxis 36<br />
• Darstellung der Lage: Das Problem oder die Nachrichtenlage wird kurz skizziert,<br />
damit der Leser weiß, worum es geht.<br />
• Folgerung daraus<br />
• Widerlegung gegnerischer Argumente (wenn es um die Auseinandersetzung<br />
mit einem anderen Standpunkt geht)<br />
• Schlussfolgerung, Ausblick oder Prognose<br />
Die Glosse<br />
Die Glosse ist ein kurzgefasster, pointierter Kommentar, der bissig-ironisch<br />
zu Tagesereignissen Stellung nimmt. Sie ist im Allgemei nen kürzer als der<br />
Kommentar und konzentriert sich meist nur auf einen Aspekt. Die zugespitzte<br />
Form der Argumentation läuft auf eine Schlusspointe hinaus. Die Glosse gibt<br />
es zu ernsten Themen, oft widmet sich der Autor aber lustigen oder alltäglichen<br />
Themen.<br />
Gute Glossen sind sehr schwer zu schreiben – leben sie doch von Ironie, Satire<br />
und Sprachwitz. Übertragen, übertreiben und übertreten sind drei wichtige<br />
Stilmittel der Glosse.<br />
• Übertreiben: Am Beispiel der Bahnpreise: „Eins wissen wir jetzt über die<br />
Bahn: Je schneller, desto teurer. Deshalb arbeiten in den Hochgeschwindigkeits-ICEs<br />
so viele Menschen am Laptop, weil sie sich das Fahrgeld unterwegs<br />
verdienen müssen.“<br />
• Übertragen: „Bahnchef Grube wird von seiner Frau übrigens nie zum Einkaufen<br />
geschickt, denn sobald er etwas anfasst, wird es teurer.“<br />
• Übertreten: Tabus werden bewusst gebrochen.<br />
Glossen im Lokalteil werden häufig Lokalspitze genannt.<br />
Die Karikatur<br />
Karikaturen sind Bildkommentare zu aktuellen Themen, die Eigenschaften,<br />
Handlungsweisen oder Zustände in übersteigerter Form darstellen. Karikaturen<br />
sind keine einfachen Witze, sie wollen einen Missstand bloßstellen oder<br />
den Kern einer Sache freilegen.<br />
Eine Definition des Karikatur & Cartoon-Museums in Basel: „Karikaturen, mit<br />
ihren Stilmitteln der Verzerrung und Übertreibung, bilden die älteste Form humoristischer<br />
Darstellungen. Mit Karikaturen holt man sich die großen Helden<br />
in Politik, Gesellschaft und Wissenschaft auf den Boden der Menschlichkeit<br />
zurück und schrumpft deren Bedeutung auf das Maß der eigenen Augenhöhe.<br />
Karikaturen kannte man schon im Altertum, doch erst im 20. Jahrhundert<br />
sprengten die humoristischen Zeichnungen die engen Genre-Grenzen der Karikatur,<br />
die immer als Gegenkunst gegolten hatte.“<br />
© media consulting team