CHbraunvieh 06-2013 [7.39 MB] - Schweizer Braunviehzuchtverband

Zucht
Update ZWS Fruchtbarkeit
Gredler Birgit, Qualitas AG
Schweizer Braunvieh – die langlebige Eiweissrasse. Unter diesem Credo steht das aktuelle Zuchtziel. Damit die
Kuh lange lebt und wirtschaftlich ist, muss sie gute Leistungen erbringen sowie fruchtbar und gesund bleiben.
Fruchtbarkeitsprobleme gehören zu den wichtigsten Abgangsursachen. Ein aktuelles Projekt optimiert die
Zuchtwertschätzung Fruchtbarkeit.
Schweizer Braunvieh
glänzt mit guter
Fruchtbarkeit.
Bild: Braunvieh Schweiz
Die Qualitas AG arbeitet aktuell an der Weiterentwicklung
der Zuchtwertschätzung (ZWS) für Fruchtbarkeit.
Fruchtbarkeit ist ein sehr wichtiges Fitnessmerkmal.
Wie in vielen anderen Ländern zählen Fruchtbarkeitsprobleme
auch beim Schweizer Braunvieh zu
den häufigsten Abgangsursachen. So sind 28 % aller
Abgänge auf schlechte Fruchtbarkeit zurückzuführen.
Eine schlechte Herdenfruchtbarkeit ist für den Züchter
sehr oft mit hohen Kosten für zusätzliche Besamungen
und Behandlungen durch den Tierarzt verbunden.
Eine züchterische Verbesserung der Fruchtbarkeit ist
deshalb wünschenswert. Die neue ZWS soll helfen,
sowohl gute als auch schlechte Vererber für Fruchtbarkeit
besser zu identifizieren.
Wie wird Fruchtbarkeit gemessen?
Die Fruchtbarkeit von Rindern und Kühen ist sehr
komplex und deshalb schwierig mit nur einem Merkmal
zu erfassen. Fruchtbarkeitsmerkmale lassen sich in
Intervall- und Erfolgsmerkmale einteilen. Rastzeit (RZ),
Verzögerungszeit (VZ), Serviceperiode (SP) und die
Zwischenkalbezeit (ZKZ) sind die wichtigsten Intervallmerkmale.
Die RZ beschreibt die Fähigkeit der Kuh,
sich von der Abkalbung zu erholen und wieder eine
neue Brunst zu zeigen. Sie misst das Intervall zwischen
Abkalbung und erster Besamung in Tagen. Die VZ
berechnet sich aus dem Intervall zwischen erster und
letzter (erfolgreicher) Besamung. Sie beschreibt die
Fähigkeit der Kuh, trächtig zu werden. Die SP ergibt
4 CHbraunvieh Nr. 6 ∙ Juli 2013