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Januar/Februar 2014 - von DF 2 JB

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Titelthema<br />

Jahreslosung <strong>2014</strong><br />

Gott nahe zu sein ist mein Glück. (Psalm 73,28 )<br />

Was ist Glück? Ernest Hemingway<br />

hat auf diese Frage geantwortet:<br />

„Glück ist eine gute Gesundheit<br />

und ein schlechtes Gedächtnis.“ Was<br />

würden wir als Glück empfinden: ein<br />

intaktes Familienleben, ein erholsamer<br />

Urlaub, ein Lottogewinn, ein Sprung<br />

auf der Karriereleiter, ein Jahr ohne<br />

schwerwiegende Krankheiten? Unsere<br />

äußeren Lebensumstände sind<br />

wichtig für Zufriedenheit und Glücksempfinden.<br />

Trotzdem sind Wohlstand,<br />

Beruf und Gesundheit immer Geschenke<br />

auf Zeit und letztlich<br />

noch keine Garantie für<br />

ein glückliches Leben.<br />

Glückliche Menschen<br />

habe ich vor einigen Jahren<br />

in einem Elendsviertel<br />

der afrikanischen Stadt<br />

Windhoek getroffen.<br />

In einer alten und baufälligen Kirche<br />

wurde am Sonntagmorgen ein Gottesdienst<br />

gefeiert. In der Umgebung gab<br />

es vor allem Wellblechhütten, keine<br />

befestigten Straßen, kein fließendes<br />

Wasser, noch nicht einmal Strom. Die<br />

Gottesdienstbesucher hatten zum Teil<br />

einen zweistündigen Fußmarsch bei<br />

glühender Hitze auf sich genommen,<br />

um zur Kirche zu kommen. Der Gottesdienst<br />

dauerte über drei Stunden.<br />

Es wurde gesungen, getanzt, gefeiert,<br />

gelacht. Für mich war es damals die<br />

eindrücklichste Erfahrung in Namibia.<br />

Wie können Menschen, denen<br />

das Nötigste zum Leben fehlt, glücklich<br />

sein? Wie können Menschen lachen<br />

und feiern, auch wenn sie kein<br />

vernünftiges Zuhause und keine medizinische<br />

Versorgung haben?<br />

Eine neuere britische Studie hat ausfindig<br />

gemacht, dass die glücklichsten<br />

Menschen der Welt auf der Südseeinsel<br />

Vanuatu sowie in den Entwicklungsländern<br />

Costa Rica und Kolumbien leben.<br />

Glück ist offensichtlich auch jenseits<br />

der äußeren Lebensverhältnisse zu finden.<br />

Darauf zielt die Jahreslosung für<br />

das neue Jahr <strong>2014</strong>. Der Psalmbeter<br />

beschreibt zuvor, dass er sein Leben<br />

als Unglück erlebt. Unerträglich<br />

ist für ihn der Gedanke,<br />

dass es vielen gottlosen<br />

Menschen so gut geht.<br />

Er als frommer Mensch<br />

ist hingegen mancherlei<br />

Leid und vielen Schwierigkeiten<br />

ausgesetzt.<br />

Ganz zum Schluss des<br />

Psalmes finden sich dann die Worte<br />

der Jahreslosung: Gott nahe zu sein<br />

ist mein Glück.<br />

Gott nahe zu sein, das können wir<br />

nicht selbst bewirken. Gottes Nähe ist<br />

immer geschenkte Nähe. Es mag Orte,<br />

Handlungen und Erfahrungen geben,<br />

die mir Gottes Nähe in besonderer<br />

Weise vermitteln. Aber oft merke ich<br />

nicht, dass Gott mir zur Seite steht.<br />

Oft entferne ich mich <strong>von</strong> Gott. Trotzdem<br />

bleibt er mir nahe. Trotzdem behält<br />

er den Überblick und lässt meine<br />

Hand nicht los. Diese Zusage gilt: in<br />

frohen Zeiten, aber auch und gerade<br />

in Zeiten <strong>von</strong> Sorge und Leid. Das ist<br />

mein Glück!<br />

Ralf Düchting<br />

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