Sommer-Action in Wien - Kinderfreunde
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KINDERGARTEN UND HORT<br />
Diese Serie soll aufzeigen, welche pädagogischen Überlegungen h<strong>in</strong>ter e<strong>in</strong>zelnen Aktivitäten<br />
im K<strong>in</strong>dergarten stecken und welcher entscheidende Beitrag zur sozialen,<br />
motorischen und kognitiven Entwicklung des K<strong>in</strong>des mit diesen Aktivitäten geleistet<br />
werden kann. Diesmal geht es um Medienpädagogik und die etwas umstrittene Frage<br />
des E<strong>in</strong>satzes von Computern im K<strong>in</strong>dergarten.<br />
Der Computer<br />
im K<strong>in</strong>dergarten<br />
Unsere Serie – Teil 6:<br />
Nur gespielt?<br />
Computer und andere elektronische<br />
Geräte zur Information und Freizeitgestaltung<br />
s<strong>in</strong>d aus dem Alltag der<br />
Familien nicht mehr wegzudenken. Das beg<strong>in</strong>nt<br />
bei Kle<strong>in</strong>stk<strong>in</strong>dern mit der Nutzung<br />
elektronischer Medien wie Hörbüchern, CDs<br />
und DVDs und setzt sich bereits im K<strong>in</strong>dergartenalter<br />
mit Fernseher und Computer der<br />
Eltern fort.<br />
Ganz selbstverständlich nutzen die K<strong>in</strong>der<br />
diese Geräte, und e<strong>in</strong> ganzer Wirtschaftszweig<br />
beschäftigt sich mit elektronischen<br />
K<strong>in</strong>dermedien, die immer vielfältiger und für<br />
immer jüngere K<strong>in</strong>der konzipiert werden. So<br />
kann man davon ausgehen, dass K<strong>in</strong>der im<br />
K<strong>in</strong>dergartenalter vielfältige Medien kennengelernt<br />
haben und zumeist schon den<br />
Umgang mit diesen beherrschen. Sie halten<br />
überall danach Ausschau und s<strong>in</strong>d fasz<strong>in</strong>iert<br />
von allem, was sich auf den Bildschirmen bewegt<br />
und bunt ist.<br />
Der E<strong>in</strong>satz moderner Informations- und<br />
Kommunikationstechnologie im K<strong>in</strong>dergarten<br />
ist noch immer umstritten, bei PädagogInnen<br />
ebenso wie bei Eltern. „Mangelnde<br />
Bewegung“, „schlecht für die Augen“, „soziales<br />
Lernen kommt zu kurz“, Suchtgefahr, Verarmung<br />
der sprachlichen Ausdrucksfähigkeit,<br />
Verkümmerung der Kreativität – das s<strong>in</strong>d<br />
die häufigsten Argumente der GegnerInnen<br />
e<strong>in</strong>er Integration des Computers <strong>in</strong> den K<strong>in</strong>dergarten.<br />
Andererseits: Bevor K<strong>in</strong>der heute<br />
lesen lernen, haben sie schon e<strong>in</strong>e Karriere als<br />
FernsehnutzerInnen h<strong>in</strong>ter sich. Die schnellen<br />
Schritte haben die Wahrnehmung beschleunigt.<br />
Sie s<strong>in</strong>d an viele Reize aller S<strong>in</strong>ne und an<br />
e<strong>in</strong>en schnellen Wechsel von Aktionen und<br />
Emotionen gewöhnt. Anders als das Fernsehen<br />
ist der Computer allerd<strong>in</strong>gs als Medium<br />
nicht alle<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Spiel- und Unterhaltungsgerät,<br />
sondern kann wie das Bilderbuch oder<br />
Bauste<strong>in</strong>e als Lernhilfe genutzt werden. Wenn<br />
wir vom spielerischen Lernen mit dem Computer<br />
sprechen, so be<strong>in</strong>haltet dies das ganze<br />
Spektrum, das Spielen <strong>in</strong>sgesamt bedeutet.<br />
Kompetenzerwerb mit Computern<br />
Sachkompetenz: Die K<strong>in</strong>der erwerben altersentsprechendes<br />
Wissen zu den Funktionen<br />
und Nutzungsmöglichkeiten (Lern-, Gestaltungs-<br />
und Arbeitsmittel) des Computers.<br />
Selbstkompetenz: Aufgrund der praktischen<br />
Erfahrungen mit dem Computer entwickeln<br />
sie Vertrauen <strong>in</strong> ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten<br />
(eigenes persönliches Tempo bestimmen,<br />
Umgang mit der Maus üben etc.).<br />
Sozialkompetenz: Durch das Spielen mit<br />
e<strong>in</strong>er/m PartnerIn am Computer entwickeln<br />
sie sich altersentsprechend sozial weiter.<br />
Die multimedialen Spiel- und Lernwelten<br />
am PC sollen daher als gleichwertiges Angebot<br />
neben den gängigen Medien wie Bilderbüchern,<br />
Hörspielkassetten, Dias, Filmen,<br />
dem wertvollen Freispiel und all den anderen<br />
Aktivitäten des K<strong>in</strong>dergartenalltags erlebt<br />
und – wohldosiert – genutzt werden können.<br />
Margit Ste<strong>in</strong>er<br />
Leiter<strong>in</strong> Betriebsk<strong>in</strong>dergarten T-Mobile<br />
Gemma <strong>in</strong> den K<strong>in</strong>dergarten<br />
Geme<strong>in</strong>sam den K<strong>in</strong>dergartenweg erleben mit mehr Aktivität<br />
„Ich habe die Zeit mit me<strong>in</strong>em K<strong>in</strong>d <strong>in</strong>tensiver<br />
verbracht. Man hat geme<strong>in</strong>same<br />
Erlebnisse vom K<strong>in</strong>dergartenweg“,<br />
stellt e<strong>in</strong>e Mutter fest, die im Rahmen<br />
des Projektes „Gemma weiter“ ihre<br />
Tochter zu Fuß <strong>in</strong> den K<strong>in</strong>dergarten gebracht<br />
und abgeholt hat, statt wie gewöhnlich<br />
mit dem Auto zu fahren.<br />
G<br />
emma weiter“ ist e<strong>in</strong> vom Bundesm<strong>in</strong>isterium<br />
für Verkehr, Innovation<br />
und Technologie gefördertes<br />
Projekt mit dem Ziel, K<strong>in</strong>dern und Eltern<br />
den Spaß an der alltäglichen Fortbewegung<br />
zu vermitteln und Bewusstse<strong>in</strong> für<br />
e<strong>in</strong>e nachhaltige Verkehrsmittelwahl zu<br />
schaffen. Für die Durchführung des Projektes<br />
s<strong>in</strong>d FACTUM OG, e<strong>in</strong> privates wissenschaftliches<br />
Forschungs<strong>in</strong>stitut, und<br />
MAKAM Market Research verantwortlich,<br />
unterstützt werden sie von den <strong>Wien</strong>er<br />
K<strong>in</strong>derfreunden. Im Zentrum des Projektes<br />
stehen bewusstse<strong>in</strong>sbildende Aktionen<br />
– unter anderem <strong>in</strong> sieben K<strong>in</strong>dergärten der<br />
<strong>Wien</strong>er K<strong>in</strong>derfreunde – zum Thema Mobilität<br />
und Verkehr.<br />
In den K<strong>in</strong>dergärten werden Infomaterialien<br />
aufgelegt, Elternabende veranstaltet und<br />
unterschiedliche Aktivitäten mit den K<strong>in</strong>dern<br />
durchgeführt, um das Interesse für Gehen,<br />
Radfahren und öffentliche Verkehrsmittel zu<br />
wecken: Da wird e<strong>in</strong> Parcours mit dem Fahrrad<br />
abgefahren, das Schuhmuseum besucht,<br />
Schritte werden gezählt, Geh-Geschicklichkeitsspiele<br />
durchgeführt oder Mobilitätsfeste<br />
für K<strong>in</strong>der und Eltern veranstaltet. Die<br />
Auswirkungen der Maßnahmen auf das<br />
Mobilitätsverhalten werden evaluiert. Erste<br />
Ergebnisse über den Erfolg der Aktionen wird<br />
es im Herbst 2012 geben.<br />
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