5/2002 SAC SEKTION AM ALBIS - SAC Sektion Albis
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Grenzgedanken –<br />
Gedankengrenzen<br />
Soll ich wirklich in den sonnenfeindlichen<br />
Nordhängen nach dem bisschen Winter<br />
suchen? Mich den schneesüchtigen Tourenfahrern<br />
und den entblössten Steinen in den<br />
Weg stellen? Nicht doch lieber am durchwärmten<br />
Südhang an den zaghaften Spuren<br />
des Frühlings Freude haben? Ich entscheide<br />
mich für Letzteres. Kein Gipfelerlebnis<br />
aber vorwitzige Gänseblümchen und<br />
Huflattiche sowie verhaltenes Üben eines<br />
Amselkonzertes. Einladend der trockene<br />
Boden zum Dösen, Träumen und Sinnieren.<br />
Gedanken sind da, kreisen ein wenig und<br />
sind schon wieder weg.<br />
Die Schneegrenze ist hochgerückt, über die<br />
Waldgrenze hinaus. Ich schaue hinüber zum<br />
Felsgrat. Wie Brautschleier wehen Schneefahnen<br />
darüber hinweg. Die Nullgradgrenze<br />
wird tief sein. Grenzen. Ich werde ein wenig<br />
traurig, denn zu gerne hätte ich diesen<br />
Handwerk im Eseltritt<br />
Lust auf ein Aktivwochenende<br />
im Eseltritt?<br />
Am Samstag, 8. Juni <strong>2002</strong> werden die<br />
60 neuen Stühle zusammengesetzt.<br />
Zudem erledigen wir Arbeiten im und<br />
ums Haus. Jede Hand ist herzlich willkommen.<br />
Insbesondere benötigen wir<br />
noch erfahrene HelferInnen für die<br />
Küchenreinigung.<br />
Übernachten im Eseltritt und eine währschafte<br />
Verpflegung sind selbstverständlich<br />
offeriert.<br />
HelferInnen melden sich unter<br />
Telefon 01 391 57 26.<br />
Ich freue mich über jeden Anruf.<br />
Euer Hüttenchef Bruno Kistler<br />
<strong>SEKTION</strong><br />
<strong>AM</strong><br />
<strong>ALBIS</strong><br />
Grat einmal bestiegen. Es liegt nicht mehr<br />
«drin», ich muss mich abfinden mit den<br />
Grenzen, die der Körper setzt. Überall müssen<br />
wir mit Grenzen leben, lernen zu leben.<br />
Grenzen können schützen, sollen sichern,<br />
doch sie grenzen auch ab und ein und aus,<br />
trennen in draussen und drinnen, scheiden,<br />
teilen, schliessen aus. Plötzlich fühlen wir<br />
die Grenzen unserer Kräfte. Was wir früher<br />
leicht bewältigten, gelingt uns heute nicht<br />
mehr so gut, es verbraucht uns. Die Seele<br />
hält nicht mehr so viel aus, verdaut nicht<br />
mehr so schnell, liegt zuweilen schwer auf.<br />
Und der Geist ist erst recht nicht mehr so<br />
flink im Denken. Es wird uns schmerzlich<br />
bewusst, dass wir keine Zeit mehr haben,<br />
alles Wissen dieses Lebens aufnehmen zu<br />
können. Wahrscheinlich müsste sich das<br />
Leistungsdenken ändern, das «Mengen-Denken».<br />
Beginnen Grenzen im Kopf? Oder im Herzen?<br />
Denken wir zu eng, fühlen wir zu verhalten?<br />
Lässt unsere Sichtweise Grenzen<br />
in uns drin entstehen, und verschliessen wir<br />
uns so vor den grenzenlosen Möglichkeiten<br />
unserer Welt?<br />
Auf dem Grenzstein zu sitzen ist etwas besonderes.<br />
Ein Bein baumelt im Bekannten,<br />
im Vergangenen, das andere im Neuland,<br />
in der Zukunft. Das Alte gibt noch die Sicherheit<br />
um den Schritt ins Ungewisse zu wagen.<br />
Wir erkennen, dass beide Seiten der Grenze<br />
zum Leben gehören.<br />
Titelbild: Skitour auf der Grimsel<br />
Foto: Hans Seifert, sen.<br />
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