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Dichlorethan -> Ethen - Chik.die-sinis.de

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Reihe „Alles Plastik? – Kleidung aus Kunststoffen“<br />

Reaktionsmechanismus <strong>de</strong>r Eliminierung<br />

I. Allgemeine Informationen<br />

<strong>Ethen</strong> H 2 C = CH 2 als Grundchemikalie<br />

Ethylenglykol, Detergentien,<br />

Farbstoffe, Chemiefasern<br />

Lösemittel,<br />

Farbstoffe,<br />

Detergentien,<br />

Pharmaka,<br />

Textilhilfsmittel<br />

H 3 C<br />

H 2<br />

C<br />

Ethanol<br />

OH<br />

H 2 C CH 2<br />

O<br />

Ethylenoxid<br />

+ H 2 O<br />

300 - 400° C,<br />

20 - 40 bar<br />

Ag -Katalysator<br />

+ 1/2 O 2<br />

Benzol +<br />

H 2 C CH 2<br />

Katalysator<br />

Katalysator<br />

+ 1/2 O 2<br />

+ Cl 2<br />

H 3 C<br />

PdCl 2 / CuCl 2 -<br />

Katalysator<br />

C<br />

Ethanal<br />

O<br />

H<br />

+ n H 2 C CH 2 H 2 H 2<br />

C C<br />

Polymerisation<br />

Polyethen<br />

Polyethen,<br />

Kunststoffe,<br />

Chemiefasern<br />

H 2<br />

H 2 C CH 2<br />

C CH 3<br />

Cl Cl<br />

Ethylbenzol<br />

<strong>Dichlorethan</strong><br />

- H 2<br />

- HCL<br />

500° C<br />

H 2 C<br />

C<br />

H<br />

H 2 C<br />

H<br />

C<br />

Cl<br />

Vinylchlorid<br />

Styrol<br />

Polystyrol, Kunststoffe<br />

Polyvinylchlorid (PVC),<br />

Kunststoffe<br />

<strong>Ethen</strong>, früher auch Ethylen ö<strong>de</strong>r Äthylen genannt, ist ein farbloses, schwach süßlich riechen<strong>de</strong>s,<br />

brennbares Gas.<br />

Luftgemische mit 3-29 Vol % E. sind explosiv.<br />

Toxikologie: E. ist wenig giftig, wirkt aber in höheren Konzentrationen in Verbindung mit Sauerstoff<br />

narkotisch. Eine ausreichen<strong>de</strong> Narkosetiefe erfor<strong>de</strong>rt jedoch <strong>de</strong>rart hohe <strong>Ethen</strong> - Konzentrationen,<br />

dass im Gemisch nicht ausreichend Sauerstoff zur Erhaltung <strong>de</strong>r vitalen Funktionen vorhan<strong>de</strong>n ist.<br />

Verwendung: <strong>Ethen</strong> ist ein Pflanzenhormon, das vielfältige Wirkungen auf <strong>de</strong>n Pflanzenstoffwechsel<br />

besitzt. In <strong>de</strong>n USA behan<strong>de</strong>lt man seit einiger Zeit <strong>die</strong> grün geernteten Bananen, Orangen und<br />

Zitronen mit <strong>Ethen</strong>, um sie künstlich ausreifen zu lassen; an<strong>de</strong>rerseits kann man durch künstliches<br />

Entfernen von E. aus Lagerfrüchten <strong>de</strong>ren Frische erhalten.<br />

E. gehört mengenmäßig zu <strong>de</strong>n wichtigsten Rohstoffen <strong>de</strong>r organischen Chemie. So ist <strong>Ethen</strong> <strong>die</strong><br />

Ausgangsbasis für rund 30% aller Petrochemikalien.


Reihe „Alles Plastik? – Kleidung aus Kunststoffen“<br />

Reaktionsmechanismus <strong>de</strong>r Eliminierung<br />

Produktion: In Europa stellt Deutschland <strong>de</strong>n größten <strong>Ethen</strong> - Produzenten dar (2,9 Mio t<br />

1989), gefolgt von Frankreich (2,5 Mio t) und England (1,9 Mio t). Etwa <strong>die</strong> Hälfte <strong>de</strong>s <strong>Ethen</strong>s wird<br />

zur Herstellung von Polyethylen benutzt. Die an<strong>de</strong>re Hälfte wird zur Herstellung einer Vielzahl von<br />

chemischen Basischemikalien eingesetzt.<br />

Die Herstellung von <strong>Ethen</strong> erfolgte ursprünglich über Dehydratisierung von Ethanol o<strong>de</strong>r<br />

durch Isolierung aus Kokerei-Gas. Diese Verfahren sind heute in Län<strong>de</strong>rn mit einer gut entwickelten<br />

Petrochemie be<strong>de</strong>utungslos. Allerdings wird das Dehydratisierungsverfahren in Entwicklungslän<strong>de</strong>rn<br />

mit einer Produktion an Bioalkohol (wie z.B. in Südamerika, Asien und Afrika) zur Zeit noch<br />

durchgeführt.<br />

Heute wird <strong>Ethen</strong> überwiegend durch thermische Spaltung (Cracking) von Erdöl und Erdgas gewonnen.<br />

II. Allgemeines Reaktionsschema <strong>de</strong>r Eliminierung<br />

am Beispiel <strong>de</strong>r Dehydratisierung von Ethanol<br />

Versetzt man Ethanol mit konzentrierter Schwefelsäure und erhitzt auf 180 0 C, so entsteht ein<br />

farbloses, leicht süßlich riechen<strong>de</strong>s, brennbares Gas. Dieses ist in <strong>de</strong>r Lage, Bromwasser zu entfärben.<br />

C 2 H 5 OH C 2 H 4 + H 2 O<br />

Reaktionsmechanismus<br />

1. Die Schwefelsäure gibt Protonen ab, <strong>die</strong>se lagern sich an <strong>die</strong> OH-Gruppen <strong>de</strong>r Alkoholmoleküle<br />

an. Es bil<strong>de</strong>t sich jeweils ein Alkoholmolekül mit einer – OH2 + -Gruppe (Oxonium-<br />

Gruppe).<br />

2. Die C-O –Bindung wird dadurch so geschwächt, dass <strong>die</strong> Erwärmung auf 1800 C zur Spaltung<br />

<strong>die</strong>ser Bindung führt. Es entsteht ein Wassermolekül („Dehydratisierung“) und ein positiv<br />

gela<strong>de</strong>nes Carbeniumion*. *Erklärung: Da <strong>de</strong>r Sauerstoff stark elektronegativ ist, wird<br />

<strong>die</strong> C-O –Bindung heterolytisch gespalten, d.h. das bin<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Elektronenpaar verbleibt beim<br />

Sauerstoff. Dem betreffen<strong>de</strong>n Kohlenstoffatom fehlt nun ein Elektron, es ist daher positiv<br />

gela<strong>de</strong>n.<br />

3. Carbeniumionen sind sehr reaktionsfreudig. Deshalb wird am benachbarten Kohlenstoffatom<br />

ein Proton abgespalten (Heterolyse!) und es bil<strong>de</strong>t sich eine Doppelbindung zwischen<br />

<strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Kohlenstoffatomen, es entsteht <strong>Ethen</strong>. Das freigesetzte Proton kann nun <strong>die</strong><br />

nächste Reaktion in Gang setzen, es hat also <strong>die</strong> Funktion eines Katalysators.<br />

Aufgaben<br />

1. Bauen Sie mit <strong>de</strong>m Molekülbaukasten <strong>die</strong> einzelnen Reaktionsschritte nach.<br />

2. Formulieren Sie dann <strong>die</strong> Zwischenschritte mit Strukturformeln.


Reihe „Alles Plastik? – Kleidung aus Kunststoffen“<br />

Reaktionsmechanismus <strong>de</strong>r Eliminierung<br />

III. Versuch<br />

Bitte lesen Sie sich <strong>die</strong> Versuchsanleitung vor Beginn <strong>de</strong>s Versuches vollständig durch!<br />

Beachten Sie <strong>die</strong> R- und S-Sätze!<br />

Versuchsanleitung<br />

Geräte<br />

RG mit passen<strong>de</strong>m durchbohrtem Stopfen,<br />

Waschflasche<br />

Schlauchverbindung<br />

- zur Waschflasche o<strong>de</strong>r<br />

- zum Standzylin<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r pneumatischen Wanne<br />

Brenner, Stativmaterial<br />

Chemikalien Ethanol F R:11 S:7-16<br />

Sand<br />

Bromwasser (sehr verdünnt)<br />

T Xi R: 23-24-36/38 S: 1/2-7/9-26<br />

Aluminiumoxid<br />

Durchführung<br />

Entsorgung<br />

1. Man gibt in ein Reagenzglas ca. 5cm Sand.<br />

2. Der Sand wird mit Ethanol gut durchfeuchtet.<br />

3. Das Reagenzglas wird nahezu waagerecht eingespannt.<br />

4. Man gibt in <strong>de</strong>n vor<strong>de</strong>ren Teil <strong>de</strong>s Reagenzglases etwas Aluminiumoxid.<br />

5. Man füllt eine Waschflasche ca. 5 cm hoch mit verdünntem Bromwasser.<br />

6. Man setzt auf das Reagenzglas einen durchbohrten Stopfen auf, an<br />

<strong>de</strong>m ein Schlauch angeschlossen ist und verbin<strong>de</strong>t ihn mit <strong>de</strong>r<br />

Waschflasche.<br />

7. Man erhitzt mit <strong>de</strong>m Brenner zuerst das Aluminiumoxid und bringt<br />

dann <strong>de</strong>n Alkohol zum verdampfen.<br />

8. Das gasförmige Produkt wird durch Bromwasser geleitet.<br />

9. Alternativ kann man es auch in einem Standzylin<strong>de</strong>r auffangen (in einer<br />

mit Wasser gefüllten pneumatischen Wanne) und <strong>die</strong> Brennprobe<br />

machen. Halten Sie dann einen mit Kalkwasser benetzten Glasstab in<br />

<strong>die</strong> Flamme.<br />

Sand/Aluminiumoxid in <strong>de</strong>n Mülleimer<br />

Bromwasser/Reaktionsprodukt in <strong>de</strong>n Behälter mit organischen Flüssigkeiten


Reihe „Alles Plastik? – Kleidung aus Kunststoffen“<br />

Reaktionsmechanismus <strong>de</strong>r Eliminierung<br />

Aufgaben zum Versuch<br />

1. Notieren Sie <strong>die</strong> Beobachtungen zu <strong>de</strong>n einzelnen Schritten sorgfältig!<br />

2. Formulieren Sie <strong>die</strong> Reaktionsgleichung mit Strukturformeln.<br />

3. Welche Stoffgruppe weisen Sie mit <strong>de</strong>m Bromwasser nach?<br />

4. Welches Reaktionsprodukt entsteht im ersten Teil <strong>de</strong>s Versuchs?<br />

5. Formulieren Sie <strong>die</strong> Reaktionsgleichung <strong>de</strong>r Reaktion <strong>die</strong>ses Produktes mit Brom.<br />

6. Nach welchem Reaktionsmechanismus reagieren <strong>die</strong>se bei<strong>de</strong>n Stoffe?<br />

Evtl. Durchgeführte Brennprobe:<br />

7. Notieren Sie <strong>die</strong> Beobachtungen zum Teil 9 <strong>de</strong>s Versuches.<br />

8. Was weisen Sie mit <strong>de</strong>m Kalkwasser nach?<br />

9. Formulieren Sie <strong>die</strong> Reaktionsgleichung.<br />

Aufgaben zur Dehydratisierung<br />

1. Formulieren Sie <strong>die</strong> Dehydratisierung von 1-Butanol und vergleichen sie mit <strong>de</strong>r Dehydratisierung<br />

von 2-Butanol.<br />

2. Bei <strong>de</strong>r Dehydratisierung von 3-Methylhexan-3-ol können sich verschie<strong>de</strong>ne Alkene bil<strong>de</strong>n.<br />

Geben sie <strong>die</strong> Strukturformeln an und benennen Sie <strong>die</strong> verschie<strong>de</strong>nen Verbindungen.<br />

3. Ist je<strong>de</strong> Dehydratisierungsreaktion automatisch eine Eliminierung? Belegen Sie Ihre Antwort<br />

mit geeigneten Beispielen.<br />

4. Nach welchem Reaktionsmechanismus verläuft <strong>die</strong> Rückreaktion <strong>de</strong>r Dehydratisierung?<br />

5. Wenn man bei <strong>de</strong>r Dehydratisierung von Ethanol <strong>die</strong> Reaktionstemperatur bei ca. 140 0 C<br />

hält, entsteht Diethylether und Wasser. Formulieren Sie <strong>die</strong> Reaktionsgleichung mit Strukturformeln.<br />

Um welchen Reaktionstyp han<strong>de</strong>lt es sich bei <strong>die</strong>ser Reaktion?<br />

6. Wenn man bei <strong>de</strong>r Dehydratisierung von Ethanol <strong>die</strong> Reaktionstemperatur unter 140 0 C<br />

hält, entsteht Schwefelsäureethylester und Wasser. Formulieren Sie <strong>die</strong> Reaktionsgleichung<br />

mit Strukturformeln. Um welchen Reaktionstyp han<strong>de</strong>lt es sich bei <strong>die</strong>ser Reaktion?<br />

7. Nur intramolekulare Dehydratisierungen wer<strong>de</strong>n als Eliminierungen bezeichnet.<br />

Nennen Sie zwei grundsätzlich verschie<strong>de</strong>ne intermolekulare Dehydratisierungsreaktionen<br />

und vergleichen Sie.<br />

Aufgaben zur Eliminierung (lat. eliminare = vertreiben)<br />

1. Beschreiben Sie <strong>de</strong>n Reaktionsmechanismus (mit Strukturformeln aller Zwischenschritte)<br />

<strong>de</strong>r Dehalogenierung von <strong>Dichlorethan</strong> mit Zink (<strong>Dichlorethan</strong> reagiert zu <strong>Ethen</strong> und Chlor).<br />

Warum läuft <strong>die</strong>se Reaktion unter Einfluss von Hydroxidionen ab?<br />

2. Beschreiben Sie möglichst genau <strong>de</strong>n Reaktionsmechanismus folgen<strong>de</strong>r Eliminierungsreaktion:<br />

(CH 3 ) 3 C – Br - CH 2 = C(CH 3 ) 2 + HBr<br />

Wie können Sie <strong>die</strong> Entstehung von Bromwasserstoff nachweisen?<br />

3. Welche verschie<strong>de</strong>nen Reaktionsprodukte erwarten Sie bei <strong>de</strong>r Dehydrohalogenierung von<br />

2-Brompentan?


Reihe „Alles Plastik? – Kleidung aus Kunststoffen“<br />

Reaktionsmechanismus <strong>de</strong>r Eliminierung<br />

4. Auch <strong>die</strong> Dehalogenierung mit Zink gehört zu <strong>de</strong>n Eliminierungsreaktionen. Formulieren Sie<br />

alle Schritte <strong>de</strong>r Reaktion unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r Tatsache, dass außer <strong>Ethen</strong> Zinkbromid<br />

entsteht.<br />

5. Definieren Sie allgemein <strong>de</strong>n Begriff Eliminierung.<br />

6. Formulieren Sie <strong>die</strong> Herstellung von 1-Buten, Cyclohexen, Isobuten, Malonsäureanhydrid<br />

(durch Erhitzen von Malonsäure) als Eliminierungsreaktionen.<br />

7. Formulieren Sie <strong>die</strong> Eliminierung von zwei Molekülen Wasser durch Erhitzen von<br />

1,2,3-Propantriol(Glycerin). Es entsteht Propenal (Acrolein).<br />

8. Füllen Sie folgen<strong>de</strong> Tabelle aus:<br />

Reaktionsschema<br />

Hal-H 2 C-CH 2 -Hal <br />

Hal-H 2 C-CH 2 -Hal <br />

H 3 C-CH 3 <br />

H 3 C-CH 2 -OH <br />

HO-H 2 C-CH 2 -OH <br />

Eliminiertes<br />

Molekül<br />

Reaktionsbezeichnung<br />

C 2 H 4 +ZnBr 2<br />

Literatur<br />

Liening Petrochemie<br />

Schroe<strong>de</strong>l Chemie heute SII<br />

Schroe<strong>de</strong>l Organische Chemie<br />

Volk und Wissen allg. und organische Chemie<br />

C.C.Buchner Chemie 2000+ Band 1+2<br />

C.C.Buchner organische Chemie<br />

www.umweltlexikon-online.<strong>de</strong><br />

Es gibt unter<br />

http://www.u-helmich.<strong>de</strong>/che/11/elim01.html<br />

eine kleine Animation über <strong>de</strong>n Mechanismus <strong>de</strong>r<br />

Elimination<br />

www.seilnacht.<strong>de</strong><br />

lexikon freenet.com

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