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Aktionstag in Rilchingen: „Gute Pflege braucht bessere Rahmen ...

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Neue Wege …<br />

… für psychisch bee<strong>in</strong>trächtigte<br />

und suchtkranke Menschen<br />

Die Barmherzigen Brüder Schönfelderhof und die AWO Suchthilfe<br />

geme<strong>in</strong>nützige GmbH gehen bei der Integration psychisch bee<strong>in</strong>trächtigter<br />

und abhängigkeitskranker Menschen neue Wege. Damit<br />

eröffnen sie diesen Menschen e<strong>in</strong>e Perspektive auf den ersten<br />

Arbeitsmarkt. Erste Erfolge s<strong>in</strong>d bereits vorzuweisen.<br />

Die AWO – Suchthilfe geme<strong>in</strong>nützige<br />

GmbH, e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>nützige Gesellschaft<br />

der Arbeiterwohlfahrt, Kreisverband<br />

Neuwied e.V., hat sich ganz im S<strong>in</strong>ne der<br />

Inklusion die Schaffung und Erhaltung<br />

von „Stadtteil- und Dorfläden“ auf ihre<br />

Fahne geschrieben und sich zur Aufgabe<br />

gestellt, abhängigkeitskranken Menschen<br />

e<strong>in</strong>e Chance zur sozialen und beruflichen<br />

Wiedere<strong>in</strong>gliederung zu bieten. Seit 2009<br />

betreibt der Träger drei Stadtteil- und<br />

Dorfläden <strong>in</strong> Trier-Nord, Trier-Pfalzel und<br />

<strong>in</strong> Föhren.<br />

Koord<strong>in</strong>ierte Hilfe<br />

Geme<strong>in</strong>sam mit den Barmherzigen Brüdern<br />

Schönfelderhof wirken sie nun <strong>in</strong><br />

den jeweiligen <strong>in</strong>dividuellen beruflichen<br />

Rehabilitationsprozessen, stimmen ihre<br />

Hilfsangebote aufe<strong>in</strong>ander ab und koord<strong>in</strong>ieren<br />

die Hilfen ganz im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er engen<br />

und e<strong>in</strong>zelfallbezogenen Kooperation.<br />

So bef<strong>in</strong>den sich derzeit zwei Bewohner<br />

des Schönfelderhofes <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er virtuellen<br />

Berufsbildungsphase mit dem Ziel der Integration<br />

<strong>in</strong> die „Stadtteil- und Dorfläden“<br />

der AWO Suchthilfe, mit festem Arbeitsvertrag<br />

nach Abschluss der beruflichen<br />

Berufsbildungsmaßnahme. Menschen<br />

mit psychischen Bee<strong>in</strong>trächtigungen,<br />

die vom Fachpersonal des Schönfelderhofes<br />

im <strong>Rahmen</strong> der E<strong>in</strong>gliederungshilfe<br />

ambulant betreut werden, erhalten<br />

ebenfalls die Möglichkeit, <strong>in</strong> Form von<br />

Praktika und Probearbeitsverhältnissen<br />

e<strong>in</strong>en Arbeitsplatz <strong>in</strong> den Stadtteil- und<br />

Dorfläden anzustreben.<br />

60 FORUM 3+4/11<br />

Zugang zum Arbeitsleben<br />

Die Läden s<strong>in</strong>d als Integrationsfirmen<br />

konzipiert und ermöglichen Menschen<br />

mit den unterschiedlichsten Bee<strong>in</strong>trächtigungen,<br />

Beh<strong>in</strong>derungen und Erkrankungen<br />

den Zugang zum und Teilhabe am<br />

Arbeitsleben. Nicht die Gew<strong>in</strong>nmaximierung<br />

steht im Vordergrund, vielmehr ist<br />

die Schaffung von Dauerarbeitsplätzen<br />

unter humanen Bed<strong>in</strong>gungen und im<br />

marktwirtschaftlichen Wettbewerb für<br />

beh<strong>in</strong>derte und benachteiligte Menschen<br />

der unternehmerische Antrieb.<br />

Verdrängt vom Discounter<br />

In vielen Dörfern und strukturell unterversorgten<br />

Gebieten ist es mittlerweile für<br />

ältere Menschen sowie für Großfamilien<br />

schwierig, ihre E<strong>in</strong>käufe zu erledigen.<br />

Vor 30 bis 40 Jahren h<strong>in</strong>gegen gab es<br />

<strong>in</strong> jedem Dorf m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en<br />

Lebensmittele<strong>in</strong>zelhandel. Diese Läden<br />

waren soziale Treffpunkte für jung und<br />

alt und „Nachrichtenzentrale“ des jeweiligen<br />

Ortes. Dort wurde das Mite<strong>in</strong>ander<br />

gelebt und hier bekam man alles, was<br />

man <strong>braucht</strong>e. Im Zuge der Expansion von<br />

Supermärkten und Discountern wurden<br />

und werden immer noch diese kle<strong>in</strong>en<br />

Läden auf dem Lande geschlossen.<br />

Vorteile für alle<br />

Intention der AWO Suchthilfe war es,<br />

diesem Trend etwas entgegenzusetzen<br />

und für suchtkranke und bee<strong>in</strong>trächtigte<br />

Menschen unter realitätsnahen Bed<strong>in</strong>gungen<br />

s<strong>in</strong>nvolle Beschäftigungsmöglichkei-<br />

ten zu schaffen. Neben der Förderung<br />

der fachlichen Qualifikation ist es dem<br />

Träger wichtig, Stabilisierungsprozesse<br />

<strong>in</strong> Gang zu setzen.<br />

Alle Dorf- und Stadtteilläden bieten<br />

<strong>in</strong>sbesondere älteren, nicht so mobilen<br />

E<strong>in</strong>wohnern die Möglichkeit, ortsnah ihren<br />

täglichen Bedarf an Lebensmitteln<br />

und Haushaltswaren zu decken.<br />

Zudem wird der Kontakt zwischen den<br />

Dorfbewohnern durch den E<strong>in</strong>kauf im<br />

„Dorfladen“ gefördert. Die Läden bieten<br />

sogar e<strong>in</strong>en Lieferservice an, so dass nicht<br />

mobile Menschen ihren Bedarf auch bis<br />

<strong>in</strong> die Wohnung getragen bekommen.<br />

Produkte, welche <strong>in</strong> den St. Bernhards-<br />

Werkstätten Schönfelderhof oder dem<br />

Berufsbildungsbereich und/oder der<br />

Ergotherapie hergestellt werden (Eier,<br />

Wurstwaren, Kunstkarten, Geschenkartikel<br />

<strong>in</strong> Eigenfertigung) werden zudem <strong>in</strong>

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