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Tango Süd trifft Tango Nord 28. 9. 2013 Köln - WDR.de

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Pentti Hietanen<br />

Michael Quast<br />

als Jugendlicher erste musikalische<br />

Schritte als Gitarrist,<br />

Pop- und Rock-Sänger<br />

Studium (Gesangspädagogik<br />

und Gesang) am Konservatorium<br />

von Tampere<br />

private Gesangsstudien bei Rudolf Bautz<br />

und Juri Statnik<br />

1985 – 1987 Solist am Opernstudio <strong>de</strong>r<br />

Finnischen Nationaloper<br />

vielseitiges Repertoire: Oratorien, Opern,<br />

Operetten, Musicals, Pop- und Rock-Musik<br />

Auftritte u. a. am Nationaltheater in Helsinki,<br />

am Salzburger Lan<strong>de</strong>stheater und an <strong>de</strong>n<br />

Opernhäusern von Vaasa, Pori, Turku, Kuopio<br />

und Tampere<br />

Einladungen zu Musikfestivals wie <strong>de</strong>m<br />

Schleswig-Holstein Musik Festival, <strong>de</strong>m<br />

Ilmajoki Music Festival und <strong>de</strong>m Savonlinna<br />

Opera Festival<br />

Tuomas Hannikainen<br />

Dirigierstudium bei Ilya<br />

Musin am St. Petersburger<br />

Konservatorium sowie beim<br />

Tanglewood Music Centre,<br />

u. a. bei Seiji Ozawa, Simon<br />

Rattle und Roger Norrington<br />

1994 – 1998 Chefdirigent <strong>de</strong>s Tampere<br />

Philharmonic Orchestra<br />

2001 – 2003 erster Gastdirigent <strong>de</strong>s West<br />

Australian Symphony Orchestra<br />

2005 – 2009 künstlerischer Leiter <strong>de</strong>s<br />

Barockorchesters Helsinki<br />

zur Zeit einer <strong>de</strong>r vier Hauptdirigenten <strong>de</strong>s<br />

Ostbottnischen Kammerorchesters<br />

musikalische Zusammenarbeit mit nahezu<br />

allen großen nordischen Orchestern, Gastdirigate<br />

u. a. bei <strong>de</strong>n St. Petersburger Philharmonikern,<br />

<strong>de</strong>m rso Frankfurt, <strong>de</strong>m<br />

bbs Scottish Symphony und <strong>de</strong>m Sinfonieorchester<br />

von Sydney<br />

zahlreiche Einspielungen finnischer Musik<br />

mit Auszeichnungen, u.a. die komplette<br />

Karelia-Musik von Sibelius mit <strong>de</strong>m Tampere<br />

Philharmonic Orchestra<br />

vielseitiger Komödiant, Referent<br />

und Regisseur, u. a. am<br />

Staatstheater Stuttgart, bei<br />

<strong>de</strong>n Hamburger Kammerspielen,<br />

am Theater Hei<strong>de</strong>lberg<br />

sowie an <strong>de</strong>r Oper Frankfurt<br />

mehrmals zu Gast beim Rheingau Musik<br />

Festival und bei <strong>de</strong>n Salzburger Festspielen<br />

Zusammenarbeit mit Orchestern wie <strong>de</strong>r<br />

Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, <strong>de</strong>m<br />

Barockensemble »Batzdorfer Hofkapelle«<br />

und zahlreichen Klangkörpern <strong>de</strong>r ard<br />

Miterfin<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Sommerfestivals »Barock am<br />

Main. Der Hessische Molière« und Leiter <strong>de</strong>r<br />

»Fliegen<strong>de</strong>n Volksbühne Frankfurt Rhein-Main«<br />

Auszeichnung u. a. mit <strong>de</strong>m »Deutschen<br />

Kleinkunstpreis«, <strong>de</strong>m »Rheingau Musikpreis«<br />

und <strong>de</strong>m Frankfurter »Binding Kulturpreis«<br />

wdr Rundfunkorchester <strong>Köln</strong><br />

1947 gegrün<strong>de</strong>t<br />

Repertoire: leichte Unterhaltungsmusik,<br />

Musical, Operette und Oper, klassische und<br />

zeitgenössische unterhalten<strong>de</strong> Musik, Jazz-,<br />

Film- und Spielemusik<br />

regelmäßige Auftritte in <strong>de</strong>n Konzertsälen<br />

<strong>Nord</strong>rhein-Westfalens und bei Musikfestivals<br />

im In- und Ausland<br />

internationale Anerkennung u. a. für Interpretationen<br />

<strong>de</strong>r Werke Kurt Weills und Franz<br />

Schrekers<br />

Ehrendirigent: Helmuth Froschauer<br />

<strong>de</strong>signierter Chefdirigent ab 2014/15:<br />

Wayne Marshall<br />

Impressum<br />

Herausgeber: West<strong>de</strong>utscher Rundfunk <strong>Köln</strong>, Marketing<br />

Programmheftredaktion: Michael Krügerke, Tilla Clüsserath<br />

Redaktion und Produktion <strong>de</strong>s Konzerts: Dr. Michael Breugst<br />

Fotos © AFP Photo/Juan Mabromata, Imago, picture alliance/<br />

Bildagentur-online, Presse, Eero Aho, Ute Schen<strong>de</strong>l, wdr/Herby Sachs<br />

<strong>Tango</strong> <strong>Süd</strong> <strong>trifft</strong><br />

<strong>Tango</strong> <strong>Nord</strong><br />

<strong>28.</strong> <strong>9.</strong> <strong>2013</strong><br />

<strong>Köln</strong><br />

www.wdr-orchester.<strong>de</strong><br />

Im Radio<br />

Pentti Hietanen, Tenor<br />

Juraj Cizmarovic, Violine<br />

wdr Rundfunkorchester <strong>Köln</strong><br />

Leitung: Tuomas Hannikainen<br />

Mo<strong>de</strong>ration: Michael Quast


<strong>Tango</strong> <strong>Süd</strong> <strong>trifft</strong> <strong>Tango</strong> <strong>Nord</strong><br />

Mit <strong>de</strong>m melancholischen finnischen <strong>Tango</strong> und <strong>de</strong>m<br />

argentinischen <strong>Tango</strong> Nuevo treffen trotz gemeinsamen<br />

Ursprungs zwei gegensätzliche Welten aufeinan<strong>de</strong>r.<br />

Programm<br />

astor piazzolla<br />

Verano porteño (Sommer in Buenos Aires)<br />

timo forsström<br />

Soittakaa lujempaa (Spiel lauter)<br />

olavi virta/arr. kalevi olli<br />

Punatukkaiselle tytölleni<br />

(Für mein rothaariges Mädchen)<br />

astor piazzolla/yrjö hjelt<br />

Café 1930<br />

unto mononen<br />

Satumaa (Feenland)<br />

kalle elkomaa<br />

Jääkyyneleet (Tränen aus Eis)<br />

astor piazzolla/arr. yrjö hjelt<br />

Bor<strong>de</strong>l 1900<br />

astor piazzolla<br />

Otoño porteño (Herbst in Buenos Aires)<br />

Pause<br />

astor piazzolla<br />

Invierno porteño<br />

(Winter in Buenos Aires)<br />

olavi virta/arr. kalevi olli<br />

Sä et kyyneltä nää<br />

(Du siehst die Tränen nicht)<br />

jukka linkola<br />

Die zweite Heimat <strong>de</strong>s <strong>Tango</strong>s:<br />

Mikä ilmestys<br />

Onnen hetki<br />

<strong>Tango</strong> concertante<br />

astor piazzolla<br />

Primavera porteño<br />

(Frühling in Buenos Aires)<br />

arturo márquez<br />

Danzon Nr. 2<br />

Sendung: wdr 4<br />

Sa, 26. Oktober <strong>2013</strong><br />

20.05 Uhr<br />

Wenn bis zu 200.000 Gäste beim alljährlichen<br />

<strong>Tango</strong>-Festival im finnischen Seinäjoki auf <strong>de</strong>r<br />

Straße tanzen, gilt dabei quasi nur eine Regel:<br />

Eine Einladung zum Tanz wird immer angenommen<br />

– alles an<strong>de</strong>re gilt als unhöflich.<br />

Unto Mononen erdichtete in Satumaa – <strong>de</strong>r<br />

inoffiziellen finnischen »Nationalhymne« –<br />

ein wun<strong>de</strong>rsames Märchenland, irgendwo<br />

jenseits <strong>de</strong>s großen Ozeans, wo in <strong>de</strong>n Armen<br />

<strong>de</strong>r Liebsten alle Sorgen im Win<strong>de</strong> verwehen.<br />

Jenseits <strong>de</strong>s weiten Meeres liegt auch Argentinien.<br />

Dort tanzt man einen auch sehnsuchtsvollen,<br />

doch nahezu erotisch anmuten<strong>de</strong>n<br />

<strong>Tango</strong>, <strong>de</strong>r als Mischung aus verschie<strong>de</strong>nsten<br />

Musikstilen entstand. Er vereint europäische<br />

Musik mit <strong>de</strong>n Rhythmen Afrikas und Lateinamerikas.<br />

Typischerweise besteht ein <strong>Tango</strong>-Orchester<br />

aus einem Piano, einem Kontrabass, zwei<br />

Violinen und zwei Bandoneons. Es gibt aber<br />

auch an<strong>de</strong>re Formen <strong>de</strong>r Instrumentierung.<br />

Als eines <strong>de</strong>r wichtigsten Instrumente <strong>de</strong>s<br />

<strong>Tango</strong>-Orchesters kommt <strong>de</strong>m Ban<strong>de</strong>on eine<br />

beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utung zu: Sein Klangbild versinnlicht<br />

<strong>de</strong>n melancholischen Charakter <strong>de</strong>s<br />

<strong>Tango</strong>s. Der berühmte Ban<strong>de</strong>onspieler Astor<br />

Piazzolla verband als Vater <strong>de</strong>s <strong>Tango</strong> Nuevo<br />

europäische Kunstmusik und Jazz. Trotz gemeinsamen<br />

Ursprungs treffen mit <strong>Tango</strong> <strong>Süd</strong><br />

und <strong>Tango</strong> <strong>Nord</strong> zwei gegensätzliche Welten<br />

aufeinan<strong>de</strong>r. Die Argentinier singen von <strong>de</strong>r<br />

verletzten männlichen Ehre, die mit Rache gesühnt<br />

wird: »Du hast meine Liebste verführt,<br />

also stirb.« Der Finne dagegen singt schicksalsergeben:<br />

»Du hast mir meine Liebste genommen,<br />

so muss ich vor Kummer sterben.«<br />

Es ist über 100 Jahre her, da scharrte<br />

sich ganz Finnland um Detektorenempfänger,<br />

um live aus Paris <strong>de</strong>m lasterhaften <strong>Tango</strong> zu<br />

lauschen. Aber dazu tanzen – das traute man<br />

sich noch nicht. Im 1<strong>9.</strong> Jahrhun<strong>de</strong>rt hatten sich<br />

finnische Auswan<strong>de</strong>rInnen nach <strong>Süd</strong>amerika<br />

eingeschifft. Als sie um 1910 in ihre Heimat<br />

zurückkehrten, kreierten sie eine Musik voller<br />

Poesie und Tiefe. In <strong>de</strong>n Jahren 1939/40, als<br />

die Sowjetunion das inzwischen unabhängige<br />

Land überfiel, wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r <strong>Tango</strong> zur Sprache,<br />

mit <strong>de</strong>r man sein Leid ausdrücken und sein<br />

Schicksal beklagen konnte. Zum Star mutierte<br />

Olavi Virta, <strong>de</strong>r 1944 seinen kriegsmü<strong>de</strong>n<br />

Lands leuten mit Darum bin ich traurig aus <strong>de</strong>r<br />

Seele sang. Auf <strong>de</strong>r Reise vom <strong>Süd</strong>en in <strong>de</strong>n<br />

<strong>Nord</strong>en kühlte sich <strong>de</strong>r hitzi ge <strong>Tango</strong> auch<br />

musikalisch ab: Die Synkopen wur<strong>de</strong>n weitgehend<br />

abgeschliffen, die Dur-Melodien kippten<br />

ins Moll. Es röchelt nicht mehr das heisere<br />

Bandoneon, dafür weint und tröstet sinnlichschaurig<br />

das behäbige Schifferklavier: Je trauriger<br />

die Musik, <strong>de</strong>sto inniger <strong>de</strong>r finnische<br />

<strong>Tango</strong>. Noch heute sagt man, dass nur die<br />

EinwohnerInnen Finnlands einen finnischen<br />

<strong>Tango</strong> komponieren können.<br />

Anja Rüter

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