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Hier Fokus 6/13: Ernährungsmanagement in Krankenhäusern

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<strong>Fokus</strong> · <strong>Ernährungsmanagement</strong><br />

iStock<br />

Nutzen Diättherapie<br />

▶ Häufig die e<strong>in</strong>zige Therapiemöglichkeit (angeborene Stoffwechselstörungen,<br />

gastroenterologische Erkrankungen)<br />

▶ Wesentliche Therapiesäule bei bestimmten Indikationen<br />

(z.B. beim Kurzdarmsyndrom)<br />

▶ Kompensation bestehender Störungen (z.B. bei der Malabsorption)<br />

▶ L<strong>in</strong>derung von Krankheitssymptomen<br />

■ Unterstützung bei medikamentöser Therapie (Fettstoffwechselstörungen/Hypertonie)<br />

▶ Verbesserung der Lebensqualität<br />

▶ Vermeidung von Fehl- und Mangelernährung<br />

▶ In manchen Fällen kürzere Verweildauer<br />

▶ Prägung e<strong>in</strong>es gesundheitsfördernden Verhaltens<br />

■ Implementierung e<strong>in</strong>es Ernährungsteams<br />

„E<strong>in</strong> Ernährungsteam ist e<strong>in</strong>e<br />

multidiszipl<strong>in</strong>är zusammengesetzte<br />

Gruppe aus spezialisierten<br />

Fachkräften wie Ärzten, Pflege-<br />

und Ernährungsfachkräften;<br />

fakultativ s<strong>in</strong>d nach Möglichkeit<br />

auch Fachkräfte aus den Bereichen<br />

Logopädie, Ergotherapie und<br />

Physiotherapie sowie Apotheker<strong>in</strong>nen/Apotheker<br />

und Mediz<strong>in</strong>ische<br />

Fachangestellte im Ernährungsteam<br />

tätig. Dies ermöglicht<br />

es, für die e<strong>in</strong>zelne Patient<strong>in</strong>/den<br />

e<strong>in</strong>zelnen Patienten e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dividuelle<br />

Lösung zu erarbeiten.“[1]<br />

Zudem steht das Ernährungsteam<br />

den Patienten beratend zur Seite<br />

und ist Ansprechpartner für konkrete<br />

Fragen bei Ernährungsproblemen.<br />

Weitere Aufgaben s<strong>in</strong>d<br />

beispielsweise die Erarbeitung<br />

und Abstimmung e<strong>in</strong>es Maßnahmenkataloges<br />

zum Ernährungsassessment<br />

und zur Diättherapie,<br />

welcher Ziele und Maßnahmen<br />

für die orale, enterale und parenterale<br />

Ernährung be<strong>in</strong>haltet. [1]<br />

■ Regelung des beherrschbaren<br />

Bereiches (Haftung, Patientensicherheit)<br />

Den Krankenhausträger trifft e<strong>in</strong>e<br />

Organisationspflicht, alle Abläufe<br />

so zu strukturieren, dass Fehler<br />

vermieden werden. Dafür hat er<br />

ausreichend qualifiziertes Personal<br />

zu beschäftigen. Im Schadensfall<br />

muss er sich dann nach § 280<br />

Abs. 1 Satz 2 BgB entlasten, wenn<br />

sich der Gesundheitsschaden im<br />

vollbeherrschbaren Bereich zugetragen<br />

hat. Die Behandlungsseite<br />

hat dann die Vermutung der<br />

objektiven Pflichtverletzung und<br />

des Verschuldens zu widerlegen<br />

(BGH, Beschl. V. <strong>13</strong>.2.2007 – VI<br />

ZR 174/06). Derartige Fälle s<strong>in</strong>d<br />

im Bereich der Speisenversorgung<br />

nicht bekannt, aber ohne weiteres<br />

vorstellbar.<br />

Deshalb sollten die Abläufe im<br />

Krankenhaus und <strong>in</strong> der Reha-<br />

Kl<strong>in</strong>ik so organisiert werden, dass<br />

diese im H<strong>in</strong>blick auf die Diätetik<br />

<strong>in</strong> die Hände von Diätassistenten<br />

gelegt werden.<br />

■ Erfolgreiches Entlassmanagement<br />

■ E<strong>in</strong>halten rechtlicher Bestimmungen<br />

›FAZIT‹<br />

Diätassistenten haben aufgrund von<br />

Aus-, Fort- und Weiterbildung sowie<br />

Berufserfahrung die besten Voraussetzungen,<br />

die Prozesse im <strong>Ernährungsmanagement</strong><br />

zu koord<strong>in</strong>ieren<br />

und hierfür im operativen Alltag verantwortlich<br />

zu se<strong>in</strong>. Auch wenn es<br />

diese Stellen <strong>in</strong> der beschriebenen<br />

Art und Weise bisher noch nicht gibt<br />

und sie für manche <strong>in</strong> unerreichbarer<br />

Ferne ersche<strong>in</strong>en: Visionäres<br />

Denken muss erlaubt se<strong>in</strong>! Denn bekanntlich<br />

fängt alles mit e<strong>in</strong>er Idee<br />

an. Es braucht mutige Kolleg<strong>in</strong>nen<br />

und Kollegen, die Mitstreiter <strong>in</strong> der<br />

Führungsebene f<strong>in</strong>den, um Projekte<br />

dieser Art zu <strong>in</strong>itiieren. In jedem<br />

Fall braucht es Mut und die Bereitschaft<br />

zur Führungsverantwortung.<br />

Der Appell an Diätassistenten: Seien<br />

Sie mutig!<br />

Die Literaturliste ist auf der Homepage<br />

des VDD unter www.vdd.de zu<br />

f<strong>in</strong>den.<br />

Die Autor<strong>in</strong><br />

Evelyn Beyer-Re<strong>in</strong>ers<br />

Diätassistent<strong>in</strong>,<br />

Betriebswirt<strong>in</strong> (HWK)<br />

Geschäftsführer<strong>in</strong> des VDD<br />

Susannastr. <strong>13</strong><br />

45<strong>13</strong>6 Essen<br />

Evelyn.beyer-re<strong>in</strong>ers@vdd.de<br />

D&I · 6/20<strong>13</strong><br />

<strong>13</strong>

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