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QuoVadis - Jugendhilfe Projekt - Quo Vadis

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<strong>Jugendhilfe</strong>projekte<br />

<strong><strong>Quo</strong><strong>Vadis</strong></strong><br />

Träger der <strong>Jugendhilfe</strong><br />

Konzept


<strong><strong>Quo</strong><strong>Vadis</strong></strong><br />

<strong>Jugendhilfe</strong>projekte<br />

1. rechtliche Grundlagen / Leitbild<br />

„Jeder junge Mensch hat ein Recht auf Förderung seiner Entwicklung<br />

und auf Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und<br />

gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit.“<br />

(§ 1 Abs. 1 SGB VIII)<br />

Nach §§ 27 ff.(34, 35, 35a, 41 sowie § 19) SGB VIII (KJHG) soll<br />

Jugendlichen Intensive Sozialpädagogische Einzelbetreuung<br />

(INSPE) gewährt werden, wenn sie dieser zur sozialen Integration<br />

und eigenverantwortlichen Lebensführung bedürfen.<br />

Hierzu bietet <strong><strong>Quo</strong><strong>Vadis</strong></strong> verschiedene individualpädagogische<br />

Betreuungsmodelle an, welche Jugendlichen die<br />

Chance geben, neue Handlungsstrategien jenseits von Kriminalität,<br />

Drogenkonsum und belastender Familiensituation zu<br />

entdecken und zu erleben.<br />

Aus Grundüberzeugung legen wir hierzu ein positives Menschenbild<br />

zugrunde, welches jedem Jugendlichen ermöglicht,<br />

seine persönlichen Begabungen und Neigungen auszubauen<br />

und Defizite auszugleichen. Eine funktionierende Pädagogik<br />

kann ohne Beziehung nicht stattfinden. Die Grundlage für den<br />

Prozess der Betreuung ist eine gelungene Interaktion zwischen<br />

den Betreuern und den Jugendlichen.<br />

Für den Personenkreis, welcher in der <strong>Jugendhilfe</strong> mit herkömmlichen<br />

Hilfsangeboten nicht mehr zu erreichen ist, sind<br />

häufig die Distanz zu problematischen familiären Hintergründen<br />

sowie gefährdendem Umfeld wichtig. Ebenso bedarf es<br />

einer umfassenden Antwort auf die aktuelle Lebenssituation<br />

und Bedürftigkeit. Ein entsprechendes gesundes Umfeld in<br />

einer Lebensphase, in welcher auch biologisch ein Entwicklungssprung<br />

passiert, unterstützt diese Lebenschance positiv.<br />

Ein Element unserer Betreuungsform ist das Erlebnis und die<br />

daraus resultierende Erfahrung. In einer Lebensphase, welche<br />

für Entwicklungsschritte besonders geeignet ist (Adoleszenz),<br />

bietet u.a. die Individualpädagogik Möglichkeiten, identitätsbildende<br />

und stabilisierende Erfahrungen zu machen.<br />

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<strong><strong>Quo</strong><strong>Vadis</strong></strong><br />

<strong>Jugendhilfe</strong>projekte<br />

2. Berufs- und lebensnahe Individualpädagogik<br />

Eine Möglichkeit der individuellen Arbeit ist die Zusammenarbeit<br />

einer pädagogischen Fachkraft (Erzieher,Sozialarbeiter<br />

und Pädagogen) und einer erwachsenen Persönlichkeit aus<br />

einem fachfremden Berufsfeld. In dieser Konstellation können<br />

die Jugendlichen zeitgleich mit verschiedenen Ansätzen persönlichkeits-<br />

und berufsfördernd betreut werden.<br />

In der Krise haben Jugendliche hier die Möglichkeit, zwischen<br />

zwei Ansprechpartnern zu wählen. Ebenso ergeben sich für<br />

die Betreuer durch diese sehr enge Zusammenarbeit Ansätze,<br />

spezielle Handlungsstrategien gegenüber dem jeweiligen Jugendlichen<br />

und der Situation entsprechend zu entwickeln.<br />

Neben dieser Form der 1:1 Betreuung bieten wir auch spezielle<br />

individualpädagogische Lebensgemeinschaften an.<br />

Pädagogische Grundlage ist hier, den Kindern und Jugendlichen<br />

die Entwicklung einer authentischen, familienanalogen<br />

Beziehung zu den Betreuern zu ermöglichen.<br />

Der Jugendliche wird aus seinem ihn negativ beeinflussenden<br />

Umfeld herausgeholt, er erhält die Möglichkeit, für einen individuell<br />

den Bedürfnissen entsprechenden Zeitraum sich in<br />

einem gesunden Umfeld, mit neuen Bezugspersonen zu entwickeln.<br />

Das Umfeld wird passend für den Jugendlichen gesucht,<br />

wobei ein Schwerpunkt die inländische Unterbringung<br />

ist.<br />

3. <strong>Projekt</strong>standorte<br />

Standort- und Reiseprojekte sollen nach Möglichkeit in<br />

Deutschland durchgeführt werden. Zeitlich begrenzte Standort-<br />

und Reiseprojekte im Ausland sind im Bedarfsfall möglich<br />

und werden individuell geplant.<br />

Vor- und Nachbereitung der <strong>Projekt</strong>e:<br />

• Psychologische und / oder pädagogische Eingangsdiagnostik<br />

liegt vor, oder wird durch externe Fachkräfte erstellt<br />

(Zusatzleistung)<br />

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<strong><strong>Quo</strong><strong>Vadis</strong></strong><br />

<strong>Jugendhilfe</strong>projekte<br />

• Ärztlichen Untersuchungen<br />

• Abklärung mit Gerichten und anderen Behörden<br />

Die Jugendlichen und Erziehungsberechtigten bekommen vor<br />

<strong>Projekt</strong>beginn konkrete Informationen zum <strong>Projekt</strong> und lernen<br />

nach Möglichkeit die <strong>Projekt</strong>betreuer kennen (Erlebnispädagogische<br />

Elemente).<br />

Das Standortprojekt führt den Jugendlichen in eine Verselbstständigungsphase<br />

entlässt ihn im Idealfall in die Selbstständigkeit.<br />

Die einzelnen <strong>Projekt</strong>e werden hierzu individuell für den<br />

jeweiligen Jugendlichen am Hilfebedarf orientiert konzipiert.<br />

4. Qualitätssicherung<br />

Qualitätssicherung / entwicklung ist ein fortlaufender Prozess,<br />

der über die Hilfeplanung hinaus bis in das alltägliche Handeln<br />

herein reicht. Qualitätsentwicklung ist ein offener Prozess,<br />

in dem die pädagogische Arbeit stets in Überprüfung steht.<br />

Dennoch muss Qualitätsentwicklung nicht um ihrer selbst willen<br />

stattfinden, - sie muss sich am Kind und seinem individuellen<br />

Bedarf orientieren.<br />

Qualitätsentwicklung fordert zur Flexibilität im praktischen<br />

Handeln auf, aber auch zur Bereitschaft, eigene Stärken und<br />

Schwächen zu formulieren, zu reflektieren und letztendlich<br />

wieder gewinnbringend in den Alltag einzuflechten. Erster<br />

und bedeutendster Indikator für Qualität ist das einzelne Kind<br />

und seine Rückmeldungen. Die gemeinsamen Zielsetzungen<br />

orientieren sich an den Möglichkeiten und Bedürfnissen des<br />

einzelnen Kindes oder Jugendlichen.<br />

5.1 Ziele<br />

Wie bereits beschrieben ist das oberste Ziel unserer Arbeit,<br />

dem Kind oder Jugendlichen bestmögliche Hilfe anzubieteund<br />

innovativ und flexibel neue Hilfeformen zu konzipieren<br />

und einzurichten, um wachsenden Anforderungen im Bereich<br />

der <strong>Jugendhilfe</strong> entsprechen zu können.<br />

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<strong><strong>Quo</strong><strong>Vadis</strong></strong><br />

<strong>Jugendhilfe</strong>projekte<br />

Besondere Schwerpunkte hierbei sind:<br />

• Rückführung des Kindes/Jugendlichen in seine Herkunftsfamilie<br />

• Nutzung der Ressourcen des Familiensystems, u.a. Ausbau<br />

der Erziehungskompetenz der Bezugspersonen<br />

• Regelmäßige Überprüfung der Unterbringungsdauer – „so<br />

lange wie nötig, so kurz wie möglich“<br />

• Vermeidung kurzfristiger Betreuungsabbrüche<br />

• Evaluation der Arbeit und Effekte<br />

5.2 Schlüsselprozesse<br />

Die folgenden Schlüsselprozesse und Instrumente der<br />

Qualitätssicherung/-entwicklung haben wir verbindlich geregelt.<br />

Sie sind standardisiert, und werden kontinuierlich überprüft.<br />

• Aufnahmeverfahren (wird individuell gestaltet)<br />

• Alltagsgestaltung<br />

• Zusammenarbeit mit Schulen und Ausbildungsstellen<br />

• Mitgestaltung der Hilfeplanung<br />

• Erziehungsplanung<br />

• Krisenintervention<br />

• Informationswege und -weitergabe<br />

• Wechsel von Kindern / Jugendlichen in eine andere<br />

Betreuungsform<br />

• Kommunikation (intern / extern)<br />

5.3 Instrumente der Qualitätssicherung / Qualitätsmerkmale<br />

• Supervisionsangebote für alle Mitarbeiter und Betreuer<br />

• Fremdbewertung durch Organisationsberatung des<br />

Leistungsteams<br />

• Regelmäßige interne Fortbildungsveranstaltungsangebote<br />

(ca. 2 pro Jahr) für die Betreuer sowie individuelle externe<br />

Fortbildungen<br />

• Dokumentation der Arbeit gegenüber den jeweiligen Jugendämtern<br />

• Mitarbeiter- und Betreuergespräche über Arbeitsleistung<br />

Vorstellungen und Wünsche bei Bedarf<br />

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<strong><strong>Quo</strong><strong>Vadis</strong></strong><br />

<strong>Jugendhilfe</strong>projekte<br />

Seitens der Koordinatoren werden die jeweiligen Betreuungsstellen<br />

regelmäßig (bedarfsorientiert oder gemäß den Vorgaben<br />

des jew. LJA) besucht.<br />

5.4 Aufgaben der Bereichsleitung / Koordination<br />

• Ständige Erreichbarkeit und Möglichkeit zum Austausch<br />

über den aktuellen <strong>Projekt</strong>verlauf für Erziehungsberechtigte<br />

und Mitarbeiter öffentlicher Träger<br />

• 24-stündige Rufbereitschaft für Betreuer und Jugendliche<br />

• Regelmäßiger Austausch mit den Betreuern<br />

6. Hilfeplanung § 36 SGB VIII (KJHG)<br />

• Erstes Hilfeplangespräch (HPG) sollte vor Beginn der Hilfe<br />

stattfinden<br />

• Ermittlung des Hilfebedarfs in Kooperation mit dem zuständigen<br />

Jugendamt<br />

• Konkrete Formulierung der Erziehungsziele (Beteiligung aller<br />

am HPG).<br />

• Planung des Betreuungssettings<br />

• Regelmäßige kritische Überprüfung der pädagogischen<br />

Zielformulierungen und deren Realisierung<br />

• Schriftliche Vorabinformation an den zuständigen Sachbearbeiter<br />

des Jugendamtes 14 Tage vor HPG - Termin<br />

• Fortschreibung der Hilfeplanung<br />

• Der Jugendliche wird seinen Möglichkeiten entsprechend<br />

in die <strong>Projekt</strong>planung mit einbezogen<br />

• Ggf. Videobegleitung des <strong>Projekt</strong>es als Teil der Biographiearbeit<br />

unter Berücksichtigung der Persönlichkeitsrechte<br />

des Jugendlichen<br />

• Beteiligung des Jugendlichen bei der Beendigung des<br />

<strong>Projekt</strong>es<br />

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<strong><strong>Quo</strong><strong>Vadis</strong></strong><br />

<strong>Jugendhilfe</strong>projekte<br />

Leitlinien Bundeskinderschutzgesetz, Beschwerdekonzept<br />

und Beteiligung<br />

Im Hinblick auf die Novellierung des Bundeskinderschutzgesetzes<br />

gelten für den <strong>Jugendhilfe</strong>träger <strong>Quo</strong> <strong>Vadis</strong> folgende<br />

Leitlinien: Beschwerden<br />

1. Kinder und Jugendliche, die in den Betreuungsstellen des<br />

<strong>Jugendhilfe</strong>trägers <strong>Quo</strong> <strong>Vadis</strong> untergebracht sind werden<br />

über ihr Beschwerderecht informiert. Sie können diese aktiv<br />

ausüben.<br />

2. Das Kind/der Jugendliche kann sich beschweren, kennt die<br />

Möglichkeiten und Wege und wird im Prozess der Beschwerde<br />

begleitet. Das Ergebnis wird ihm zeitnah mitgeteilt.<br />

3. Bereits bei der Aufnahme wird das Kind/Jugendlicher über<br />

sein Beschwerderecht informiert, welches er/es frei ausüben<br />

kann. Zu diesem Zweck erhält er alle notwendigen Informationen<br />

(Telefonnummern, E-Mail-Adressen, Visitenkarte) etc.<br />

des zuständigen Koordinators an den er sich jederzeit wenden<br />

kann, wenn er einen Anlass zur Beschwerde hat. Alltagsbeschwerden<br />

werden zwischen Koordinator, Betreuungsstelle<br />

und Jugendlichen umgehend geklärt.<br />

4. Die Betreuungsstelle ist verpflichtet, dem Jugendlichen zu<br />

diesem Zweck ungehindert und unbeeinflusst Telefon und Internet<br />

zur Verfügung zu stellen.<br />

5. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, sich im individuellen Gespräch<br />

mit dem Koordinator bei dessen regulären Besuchen<br />

zu beschweren (4-Augen-Gespräch).<br />

6. Der Koordinator dokumentiert die Beschwerde und bittet<br />

den Betreuer möglichst umgehend um eine Stellungnahme<br />

oder Besprechung. Das Ergebnis wird dem Jugendlichen anschießend<br />

telefonisch/persönlich mitgeteilt.<br />

7. Schriftliche Beschwerden werden umgehend der Geschäftsführung/Leitung<br />

mitgeteilt.<br />

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<strong><strong>Quo</strong><strong>Vadis</strong></strong><br />

<strong>Jugendhilfe</strong>projekte<br />

8. Das Ergebnis wird der betreuenden Stelle und nach Rücksprache<br />

mit dem Jugendamt, den Eltern, dem Vormund und<br />

dem Träger umgehend zugesandt.<br />

9. Bei Kindeswohlgefährdung wird der 8a Beauftragte des<br />

Trägers eingeschaltet.<br />

Partizipation<br />

1. Kinder und Jugendliche, die in den Betreuungsstellen des<br />

<strong>Jugendhilfe</strong>trägers <strong>Quo</strong> <strong>Vadis</strong> untergebracht sind werden<br />

über ihre Beteiligungs- und Mitbestimmungs-möglichkeiten informiert.<br />

Sie können diese aktiv ausüben.<br />

2. Das Beteiligungskonzept, die Partizipation wird vom Träger<br />

und der Leitung aktiv gefördert und unterstützt.<br />

3. Im Sinne der Partizipation/Beteiligung werden Kinder/Jugendliche<br />

bzw. deren gesetzliche Vertreter bei Beginn der Betreuung<br />

nach ihren Zielvorstellungen und Wünschen befragt.<br />

Diese fließen in die Hilfeplanbesprechung mit ein. Das Ergebnisprotokoll/Hilfeplanfortschreibung<br />

werden mit den vereinbarten<br />

Zielen allen Beteiligten vom zuständigen Jugendamt<br />

möglichst zeitnah zur Verfügung gestellt.<br />

4. Die Betreuer besprechen aktuelle Maßnahmen im Betreuungsalltag<br />

mit den Kindern und Jugendlichen unter Einbezug<br />

deren Vorstellung, so dass diese sie möglichst verstehen können.<br />

Die Prozessverantwortung bleibt dabei bei den Betreuern.<br />

5. Der Entwicklungsbericht wird je nach Entwicklungsstand mit<br />

den Jugendlichen besprochen. Er wird den Jugendlichen zur<br />

Kenntnis vorgelegt.<br />

6. Bei gravierenden Vorhaben/Maßnahmen, die einschneidenden<br />

Charakter haben, sind Koordinator und ggf. Geschäftsführung,<br />

Jugendamt, Eltern/Vormund einzubeziehen.


<strong><strong>Quo</strong><strong>Vadis</strong></strong><br />

<strong>Jugendhilfe</strong>projekte<br />

Träger der Einrichtung<br />

<strong>Jugendhilfe</strong>projekte <strong><strong>Quo</strong><strong>Vadis</strong></strong><br />

Leitung:<br />

Peter Golly Tel.: +49 (0)202 - 31 71 546 Mobil: 0176 - 240 927 73<br />

Tom Pilgenröder Tel.: +49 (0)202 - 31 71 546 Mobil: 0171 - 470 2 470<br />

Sitz:<br />

<strong><strong>Quo</strong><strong>Vadis</strong></strong><br />

Werkerbend 27<br />

52224 Stolberg<br />

E-mail: info@quovadis-jugendhilfe.de<br />

Web : www.quovadis-jugendhilfe.de<br />

Betriebserlaubnisse durch die LandesjugendämterRheinland,Rheinland-Pfalz, Westfalen-Lippe,<br />

Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen Anhalt und Brandenburg gemäß §45 SGB VIII (KJHG).

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