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26 Stolpersteine<br />

Die Cloppenburger Stolpersteine<br />

Stolpern mit Kopf und Herz –<br />

Ein Blick in die Geschichte jüdischer Familien in Cloppenburg<br />

Sei es, dass man sich auf einem Bummel<br />

durch Cloppenburg befindet oder man<br />

auch nur schnell etwas besorgen will – unwillkürlich<br />

stößt man bei jedem Gang durch<br />

die Stadt auf die Cloppenburger Stolpersteine.<br />

Natürlich nicht im Sinne von Anstoßen<br />

und Hinfallen, vielmehr gründet der<br />

Name sich aus „Aufmerksamkeit erwecken<br />

und Daran denken.“<br />

In dem Sinne wird als Grund für die Verlegung<br />

der Stolpersteine am 08. November 2010<br />

durch den Künstler Gunter Demnig nicht nur<br />

der historische Hintergrund sichtbar, auch<br />

die Erinnerung an die neun jüdischen Familien<br />

Cloppenburgs bleibt erhalten: an die<br />

Familie Jacobs, die Familie Simon, die Familie<br />

Siegfried Rosenthal, die Familien Kurt Willner,<br />

Heiersberg, oder an die Familie Hans Willner,<br />

an die Familie Moses Frank, die Familie Julius<br />

Frank oder an die Familie Lazarus, – ob<br />

sie nun vor den Schergen des Hitlerregimes<br />

geflohen sind oder in deren Konzentrationslagern<br />

ums Leben kamen.<br />

Stolpersteine, überall in Europa<br />

Geschaffen wurde das Projekt 1992 von dem<br />

eingangs benannten Kölner Künstler Gunter<br />

Demnig, und hat seither große Kreise in ganz<br />

Europa gezogen. Mehr als 43.500 Stolpersteine<br />

wurden in über 1000 Orten in ganz Europa<br />

dort verlegt, wo jüdische Familien ihren letzten,<br />

selbstgewählten Wohnsitz vor der Flucht<br />

oder Deportation hatten.<br />

Jedem Familienmitglied ein<br />

Stolperstein<br />

Die Stolpersteine, die aus individuell beschrifteten<br />

Messingplatten bestehen, sind<br />

auf einem kubisch geformten Betonstein befestigt<br />

und ebenerdig in den Gehweg vor der<br />

damaligen Wohnung der jeweiligen Familie<br />

eingelassen. Dabei ist jedem der einzelnen<br />

Familienmitglied ein eigener Stein gewidmet,<br />

mit Namen, Vornamen; mit Geburtsnamen,<br />

Geburtsjahr, Deportationsjahr und -ort. Darüber<br />

hinaus bleibt auch der (Leidens-) weg<br />

jener Menschen nicht verborgen. So wurden<br />

in Cloppenburg insgesamt 39 Stolpersteine<br />

verlegt, mit Bezeichnungen wie „ Flucht“,<br />

„versteckt überlebt“, „deportiert“, „überlebt“<br />

oder „ermordet“.<br />

„Kauft nicht bei Juden!”<br />

Eine dieser Familien, ist die alte<br />

Cloppenburger Familie Kurt Willner, die ihr<br />

Textilgeschäft in der Mühlenstraße 14-16 betrieben.<br />

Kurt Willner übernahm das Geschäft<br />

des Vaters Georg im Jahre 1930. Acht Jahre<br />

später entschieden er und seine Frau Fredda<br />

sich das Geschäft aufgrund des schlechten<br />

Umsatzes zu verkaufen. Immerhin war es<br />

nicht-jüdischen Bürgern zu jenen Zeiten vom<br />

NS Regime verboten, bei Juden zu kaufen. Im<br />

August 1938 kaufte Johannes Bersenbrügge<br />

den Willner-Betrieb.<br />

Die Cloppenburger Stolpersteine der Familie<br />

Heiersberg liegen in der Lange Straße vor<br />

dem ESPRIT Store

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