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3R Curaflex Nova (Vorschau)

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Fachbericht<br />

fkks – aktuelles<br />

Medium und anodischem Polarisationspotential im galvanostatischen<br />

Dauerpolarisationsversuch bei einem pH-Wert von<br />

12,6 und einer Ausgangskonzentration von 1.250 mmol/l Cl – .<br />

Die blaue gestrichelte Kurve zeigt die Potentialmittelwerte aller<br />

Proben bei Verringerung der Chloridkonzentration sowie<br />

deren Standardabweichung als Streuband. Im Vergleich dazu<br />

sind die Potentialmittelwerte der Referenzproben, bei denen<br />

der Chloridgehalt der Lösung nicht verringert wurde, als rote<br />

gestrichelte Linie ebenfalls mit zugehöriger Standardabweichung<br />

dargestellt.<br />

Die Grenzkonzentration, bei der eine signifikante und dauerhafte<br />

Veränderung des Korrosionszustandes der Proben anhand<br />

der Polarisationspotentiale festgestellt wurde, lag für die<br />

oben betrachtete Versuchsreihe zwischen 20 mmol/l Cl – und<br />

7 mmol/l Cl – . Auf Grundlage der Untersuchungen des Korrosionszustandes<br />

der Proben mittels elektrochemischer Impedanzspektroskopie<br />

konnte gezeigt werden, dass die Proben<br />

trotz deutlich verringerter Korrosionsrate, nicht den Zustand<br />

der Passivität wiedererlangten, vgl. Bild 3.<br />

Diese Aussage konnte mittels potentiodynamischer<br />

Stromdichte-Potentialkurven verifiziert werden, vgl. Bild 4.<br />

Auf Grundlage der EIS-Messungen und der potentiodynamischen<br />

Polarisationsversuche konnte gezeigt werden, dass<br />

eine Verringerung der Korrosionsrate um etwa eine Größenordnung<br />

erreicht wurde, was im vorliegenden Fall auf das gemeinsame<br />

Wirken von Durchtritts- und Diffusionshemmung<br />

zurückzuführen ist.<br />

Zusammenfassend lässt sich aus den Untersuchungen<br />

zum Einfluss der Verringerung der Chloridkonzentration folgern,<br />

dass das Absenken der Chloridionenkonzentration im<br />

Korrosionsmedium eine dauerhafte Verringerung der Korrosionsrate<br />

des zuvor korrodierenden System verursachen kann,<br />

wenn eine vom pH-Wert der Lösung abhängige spezifische<br />

Grenzkonzentration unterschritten wird.<br />

Bedeutung der Ergebnisse für die Praxis<br />

Bei der Instandsetzung von Stahlbetonbauteilen stellt sich<br />

im Verlauf der Planung im Normalfall die Frage, mit welcher<br />

Restlebensdauer des instandzusetzenden Objektes<br />

nach der Instandsetzung gerechnet werden kann. Dies gilt<br />

sowohl für die konventionelle Instandsetzung als auch für<br />

die Instandsetzung mit Hilfe elektrochemischer Verfahren<br />

wie dem KKS. Im letzteren Fall kommt der Lebendauer des<br />

Anodensystems, das aus der Anode selbst und einem geeigneten<br />

Anodeneinbettmaterial besteht eine besondere<br />

Bedeutung zu. Während hohe Anforderungen an die lebensdauerverlängernde<br />

Wirkung der Instandsetzung bei<br />

Verwendung inerter Anoden, wie Ti-MMO-Anoden, problemlos<br />

möglich sind, stellt sich bei anderen Anodensystemen<br />

regelmäßig die Frage nach der Dauerhaftigkeit. Aus<br />

den oben dargestellten Untersuchungen lässt sich ableiten,<br />

dass die Korrosionsschutzwirkung, die aus den sekundären<br />

Schutzmechanismen hervorgeht auch nach Abschalten der<br />

Anlage bzw. Überschreiten der Lebensdauer des Anodensystems,<br />

Bestand hat. Demzufolge kommt den sekundären<br />

Schutzmechanismen gerade hinsichtlich des Abschätzens<br />

der Dauerhaftigkeit der Instandsetzung eine entscheidende<br />

Bedeutung zu. Für die Praxis bedeutet dies, dass die<br />

lebensdauerverlängernde Wirkung von KKS-Maßnahmen<br />

nicht zwangsläufig mit der Außerbetriebnahme der Anlage<br />

endet, sondern im günstigen Fall anhält. Hinweise dafür,<br />

dass die gezeigten Effekte auch in der Praxis auftreten lassen<br />

sich in der Literatur finden [7, 13-16]. In welchem Maße<br />

diese tatsächlich auftreten und welchen Einfluss die Anoden-<br />

und Bauteilgeometrie auf die sekundären Schutzmechanismen<br />

hat, ist, unter besonderer Berücksichtigung der<br />

Schutzwirkung an der rückseitigen Bewehrung, Thema eines<br />

gemeinsamen Forschungsprojektes von ibac und BAM<br />

mit dem Titel: „Schutzmechanismen bei kathodischer Lang-<br />

Bild 4: Anodische Stromdichtepotentialäste<br />

von Probekörpern der Serie pH 12,6,<br />

[Cl – ]init=1250 mmol/l und unter galvanischer<br />

Polarisation<br />

674 9 / 2012

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