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AUDIO 9 ideale Anlagen (Vorschau)

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8 / 2012 www.audio.de Deutschland 5,50 €<br />

XXX › XXX<br />

HIFI · SURROUND · HIGH END · MUSIK<br />

9 <strong>ideale</strong> <strong>Anlagen</strong><br />

JOAN ARMATRADING<br />

Neues Album „Starlight": Gewagter<br />

Alleingang – mit audiophilem Ausgang<br />

Die Erfolgsgeschichte geht weiter:<br />

2000-Euro-Ketten, die perfekt auf den<br />

Punkt spielen.<br />

GENIALER<br />

NETZWERK-<br />

WOOFER<br />

Der Sonos Sub: Wie er klingt,<br />

wie man ihn am besten nutzt,<br />

womit man ihn kombiniert.<br />

28<br />

Neuheiten im Test:<br />

Boxen, Player,<br />

Verstärker, Kopfhörer...<br />

TRAUMBOX FÜR 5500 EURO:<br />

Die neue T+A Criterion im Exklusivtest<br />

Cambridge StreamMagic 6<br />

Für 1 1000 www.audio.de Euro: ›10 Top-Wandler, /2011 Spitzen-Streamer, tolle App-Steuerung<br />

Österreich € 6,30 - Schweiz sfr 11<br />

Spanien € 7,45 - BeNelux € 6,50<br />

Griechenland € 7,70 - Italien € 7,45<br />

Finnland € 8,10 - Slowenien € 7,45


CineMate<br />

® 1 SR<br />

Digital Home Cinema Speaker System<br />

Stellen Sie sich vor, Sie könnten endlich Home Cinema Sound ohne<br />

Lautsprecher im ganzen Raum genießen. Eine Innovation von<br />

Bose ermöglicht jetzt raumfüllenden Klang –mit nur einem<br />

sichtbaren Lautsprecher, der unauffällig unter Ihrem Fernsehgerät<br />

Platz findet, und einem kabellosen, versteckt platzierbaren<br />

Acoustimass ® Modul. Hören Sie das CineMate ® 1 SR System selbst und entdecken<br />

Sie, wie Bose Ihre Vorstellung von Home Cinema für immer verändert.<br />

Erleben Sie den Unterschied. Fragen Sie nach einer Vorführung!<br />

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Kennziffer: 12AYAUD027 Internet: www.bose.de<br />

oder besuchen Sie den Bose Fachhändler in Ihrer Nähe.


Meinung › EDITORIAL<br />

nuVero11<br />

Bernhard Rietschel<br />

brietschel@wekanet.de<br />

AUSSEN HUI, INNEN HUI?<br />

Als HiFi noch ein echtes Männerhobby war, man sich noch an spannungsführenden<br />

Röhrenverstärker-Gehäuseteilen den Tod holen konnte und beim Hantieren mit<br />

dem Plattenspieler Sicherheitsschuhe tragen musste, in grauer Vorzeit also, als<br />

Herren noch mit Hausjacke, Cognac und Pfeife vor dem Höraltar Platz nahmen,<br />

muss ein Kanon von stilistischen Grundregeln dieses Hobbys entstanden sein, die<br />

wir bis heute spüren – auch wenn ihre technische Grundlage, sofern einst überhaupt<br />

vorhanden, längst weggefallen ist. Eine dieser Regeln brachte mich kurz ins<br />

Zaudern, als es darum ging, das Titelmotiv dieser Ausgabe festzulegen: Was gut<br />

aussieht, kann nicht gut klingen. Ich kann nachvollziehen, wie es zu dieser Haltung<br />

kommt – gerade bei Lautsprechern, wo höchste Glaubwürdigkeit stets mit einer<br />

gewissen Scheußlichkeit einherging und -geht, die man heldenhaft-humorvoll in<br />

Kauf nahm und irgendwann dann sogar schön fand. Man denke nur an Klipschorn,<br />

Naim DBL, Tannoy Westminster, JBL Everest und unzählige andere Herrenhörer-<br />

Vehikel, die ich auch alle jederzeit und mit Freuden in meinem Wohnzimmer<br />

platzieren würde – wenn ich mir sie denn leisten könnte.<br />

Man muss auch zugeben, dass sich Design-HiFi nicht ganz zu Unrecht zu einem<br />

Schimpfwort entwickelt hat – viel Abscheuliches mussten wir in den vergangenen<br />

Jahrzehnten kommen und gehen sehen – und zum Glück nicht alles davon auch<br />

hören. Das Sonos-Musiksystem auf dem Titel trägt also ein schweres Erbe, für das<br />

es gar nichts kann. Es sieht gigantisch gut aus (sagen zumindest auch Leute ohne<br />

meine HiFi-Vorbelastung), und die Satelliten bestehen zu allem Überfluss auch<br />

noch aus Plastik. Was nach rotem Tuch roch, bekam sowohl im Messlabor als auch<br />

im Hörraum sattgrünes Licht. Nicht dass mich das überrascht hätte. Schließlich<br />

hatte ich mit den Sonos-Komponenten schon einen versehentlichen Blindtest mit<br />

dem womöglich kritischsten Publikum der Welt gemacht – 2011 auf der High End<br />

in München, mit den Besuchern unserer Vorführung. Wer damals dabei war, hat<br />

den wichtigsten Schritt schon hinter sich: Trauen Sie sich und probieren Sie Neues<br />

aus. Sie werden feststellen, dass nicht in jeder schicken Schale ein fauler Kern<br />

steckt, und in mancher vielleicht sogar die Saat für das HiFi der Zukunft schlummert.<br />

Die alten Tannoys werden dadurch ja nicht schlechter.<br />

Viel Spaß mit diesem Heft wünscht<br />

„Standbox des Jahres“<br />

– das 3. Jahr in Folge<br />

Leserwahlgewinner bei Audio und Stereoplay<br />

Kategorie Standboxen bis 3000 €<br />

Machen Sie Ihren<br />

nuVero 11 Klangtest!<br />

Anthrazit, Perlweiß, Mocca<br />

nuVero 11: „Dürfte so schnell kaum zu toppen sein“ Stereoplay-Highlight<br />

4/09 · „Unter den ganz schlanken Lautsprechern<br />

klanglich einer der mächtigsten“ Klangtipp Referenzklasse<br />

HiFi Test 4/09 · 520/360 Watt · Höhe 113 cm · 1345,-/Box*<br />

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www.audio.de ›08 /2012<br />

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Schwäbisch Gmünd und D-73430 Aalen ■ Bestell-Hotline mit<br />

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Inhalt › <strong>AUDIO</strong> 08/2012<br />

Gebündelte Power :<br />

T+A TCD 210 S 24<br />

Ideale <strong>Anlagen</strong><br />

34<br />

Und wieder dürfen neun spannende Händler-<strong>Anlagen</strong><br />

zeigen, was sie zu bieten haben.<br />

4B Vollverstärker<br />

Cambridge 651 A<br />

SPITZEN-<br />

TRUMPF<br />

5B CD-Player<br />

NAD C546 BEE<br />

SPITZEN-<br />

TRUMPF<br />

1B<br />

Vollverstärker<br />

Denon PMA-520 AE<br />

Preis €<br />

Sinusleistung 4/8Ω W<br />

<strong>AUDIO</strong>-Kennzahl<br />

Eingänge<br />

<strong>AUDIO</strong>-Klangpunkte<br />

Test in Ausgabe<br />

SPITZEN-<br />

TRUMPF<br />

800<br />

119/82<br />

49<br />

6<br />

85<br />

8/12<br />

3C Standlautsprecher<br />

Wharfedale Diamond 10.7<br />

Preis €<br />

560<br />

Fehlerkorrektur bis mm 1,1/2,4<br />

Störabstand dB<br />

110<br />

Ausgangswiderstand Ω 165<br />

<strong>AUDIO</strong>-Klangpunkte 98<br />

Test in Ausgabe<br />

8/12<br />

9B Aktiv-Lautsprecher<br />

ADAM Artist 5<br />

SPITZEN-<br />

TRUMPF<br />

SPITZEN-<br />

TRUMPF<br />

Preis €<br />

Sinusleistung 8/4Ω W<br />

<strong>AUDIO</strong>-Kennzahl<br />

Eingänge<br />

<strong>AUDIO</strong>-Klangpunkte<br />

Test in Ausgabe<br />

250<br />

58/82<br />

54<br />

5<br />

68<br />

8/12<br />

Preis €<br />

Anzahl Wege<br />

Volumen l<br />

Gewicht kg<br />

<strong>AUDIO</strong>-Klangpunkte<br />

Test in Ausgabe<br />

900<br />

3,5<br />

50<br />

22<br />

80<br />

8/12<br />

Preis €<br />

Anzahl Wege<br />

Volumen l<br />

Gewicht kg<br />

<strong>AUDIO</strong>-Klangpunkte<br />

Test in Ausgabe<br />

800<br />

2<br />

7<br />

7<br />

77<br />

8/12<br />

MAGAZIN<br />

8 News<br />

Das BeoPlay A8 von Bang&Olufsen<br />

bekommt ein schickes Design und Airplay<br />

spendiert. Und der Bose-Klassiker Wave<br />

ist in einer neuen Version verfügbar.<br />

Chesky stellt seine legendären Kunstkopf-Aufnahmen<br />

zum Download bereit, und<br />

bei Linn Records gibt es jetzt auch<br />

HighRes-Files von Labels wie Universal<br />

oder Warner.<br />

10 Szene HiFi-Events & Termine<br />

RUBRIKEN<br />

3 Editorial<br />

79 Markt<br />

132 Bestenliste<br />

144 Leserbriefe<br />

144 Impressum<br />

146 <strong>Vorschau</strong><br />

LAUTSPRECHER<br />

16 Vergleichstest: Kompaktboxen<br />

Drei Neulinge von AVM, Epos und Dynaudio<br />

wollen mit optimierten Schallwänden für<br />

einen besseren Klang sorgen – ob ihnen das<br />

auch gelingt?<br />

24 Test: T+A TCD 210 S<br />

HiFi für Erwachsene: Die neue Standbox<br />

von T+A nutzt ausgeklügelte Technik und<br />

legt verblüffende Stärken an den Tag.<br />

28 Test: Subwoofer<br />

Ein Sub von Velodyne-Sub bringt eine<br />

schlaue Raum-Einmessfunktion zu einem<br />

verblüffend günstigen Preis. Wenn jetzt<br />

auch noch der Klang überzeugt ...<br />

30 Test: Subwoofer<br />

Der smarten Sonos-Netzwerksystem hat<br />

eigentlich nur eines gefehlt: ein drahtloser<br />

Sub. Bis jetzt ...<br />

KOMPLETTANLAGEN<br />

34 Ideale <strong>Anlagen</strong> um 2000 Euro, Teil 2<br />

Neun weitere spannende Ketten, vorgeschlagen<br />

von kundigen HiFi-Händlern,<br />

müssen die Karten auf den Tisch legen:<br />

Möge das Spiel beginnen ...<br />

36 Die erste Anlage besteht aus nagelneuer<br />

Elektronik von Denon und einer Standbox<br />

von Phonar –der Veritas P4 Next.<br />

41 Ein Rega RP1 beliefert einen Naim Nait<br />

5i/2 mit analogen Signalen. Die kompakte<br />

B&W 686 übernimmt dann den Rest.<br />

42 Die Wharfedale Diamond 10.7 und eine<br />

Amp/Player-Kette von Exposure bilden in<br />

dieser Anlage ein Dream-Team.<br />

44 Die KEF R 100 bezaubert an Elektronik<br />

von Cambridge mit Spitzenklang.<br />

48 Die fünfte Anlage trumpft mit Dynaudios<br />

Excite X16 plus einem Verstärker und<br />

einem neuen CD-Laufwerk von NAD auf.<br />

50 Ein Hit nicht nur für Retro-Fans: Yamaha-<br />

Elektronik an der Standbox Boston A 360.<br />

4 www.audio.de ›08 /2012


Inhalt › <strong>AUDIO</strong> 08/2012<br />

16<br />

WAND-STARK:<br />

AVM, Dynaudio und Epos optimieren<br />

bei ihren Kompaktboxen nicht nur die<br />

Chassis und Weichen, sondern auch<br />

die Schallwand der Gehäuse.<br />

TON-NETZ<br />

Neue AV-Receiver verbinden Surround-<br />

Klang mit Netzwerkfunktionen. Onkyo und<br />

Sony wollen zeigen, was sie können.<br />

MELODY<br />

GARDOT<br />

In 80 Takten rund um die Welt: An locations<br />

von Marokko bis Portugal entstand mit „The<br />

Absence“ ein Barjazz-Album der Extraklasse.<br />

69<br />

58<br />

126<br />

44<br />

HIFI-KOPFHÖRER FÜR JEDERMANN<br />

IM TEST<br />

AV-RECEIVER<br />

Onkyo TX-NR 818, Sony STR-DA<br />

3700ES ..................................................58<br />

CD-PLAYER<br />

Cambridge Azur 651C .........................44<br />

Denon DCD-520 AE .............................38<br />

NAD C 546 BEE ....................................48<br />

Rotel RCD-06 SE ..................................54<br />

D/A-WANDLER<br />

Pro-Ject Dac Box S USB ..................... 51<br />

HIFI-KOPFHÖRER<br />

Beyerdynamic T90, Focal Spirit One,<br />

Fostex TH-900, PSB M4U 2, Sony<br />

MDR-MA900 .......................................126<br />

IPOD-DOCKS<br />

Creative Ziisound D5x, Klipsch G-17<br />

Air, Logitech UE Air Speaker, Sony<br />

RDP-XA900iP ......................................122<br />

KOMPAKTBOXEN<br />

Adam Artist 5 .......................................56<br />

AVM Audition, Dynaudio Excite X16,<br />

Epos Elan 15 .........................................16<br />

KEF R 100 ..............................................44<br />

T+A KR 450............................................ 51<br />

NETZWERK-PLAYER<br />

Cambridge Stream Magic 6 ...............12<br />

STANDBOXEN<br />

Phonar Veritas P4 Next .......................36<br />

T+A TCD 210 S ......................................24<br />

Wharfedale Diamond 10.7 ..................42<br />

SUBWOOFER<br />

Sonos Sub ............................................30<br />

Velodyne EQ-Max 12 ...........................28<br />

VOLLVERSTÄRKER<br />

Cambridge Azur 651A .........................44<br />

Denon PMA-520 AE .............................38<br />

Bilder: Titel: Archiv, J. Bauer, Michael Robert Williams; Inhalt: Archiv, H. Härle, MPS, Universal<br />

51 Vielseitig: Ein Sonos Connect versorgt<br />

über einen D/A-Wandler von Pro-Ject<br />

einen Verstärker von Rotel. Die T+A<br />

KR450 ist für die Schallwandlung zuständig.<br />

54 Und erneut eine B&W-Box: Die CM5 trifft<br />

auf eine Rotel-Kette. Mit dabei: der neue<br />

CD-Player RCD-06 SE!<br />

56 Und zum Finale räumt die aktive Kompakt<br />

box von Adam, die Artist 5, mit dem<br />

digitalen Alleskönner Audiolab 8200 CDQ<br />

ganz groß ab.<br />

VERSTÄRKER<br />

58 Vergleichstest: AV-Receiver<br />

Die neuen Surround-Spezialisten von Sony<br />

und Onkyo sind nicht nur Experten in<br />

Sachen Mehrkanalton, sondern wollen<br />

auch mit smarter Netzwerktechnik<br />

punkten.<br />

KOMPLETTSYSTEME<br />

122 Vergleichstest: iPod-Docks<br />

Klein, aber oho: Vier One-Box-Lösungen<br />

von Klipsch, Logitech, Creative und Sony.<br />

KOPFHÖRER<br />

126 Test: HiFi-Kopfhörer<br />

Fünf Testkandidaten bieten alles, was man<br />

für audiophilen Musikgenuss benötigt.<br />

DIGITAL-QUELLEN<br />

12 Test: Netzwerk-Player<br />

Der Stream Magic 6 von Cambridge:<br />

Allrounder und Klangwunder in einem.<br />

REPORT<br />

64 Serie: Kult-Tracks<br />

Die neue <strong>AUDIO</strong>-Serie nimmt Musik-Meilensteine<br />

unter die Tontechnik-Lupe und<br />

erklärt wie sie entstanden sind.<br />

MUSIK<br />

67 Pop-CDs<br />

Tom Jones, Blackmore’s Night, Patti Smith,<br />

Rush, Maximo Park, Joe Jackson, Rumer,<br />

Ultravox, Slash, Joe Walsh, Glenn Frey ...<br />

68 Die Audiophilen<br />

Joan Armatrading, Cassandra Wilson:<br />

Songwriter-Delikatesse von Jazz bis Folk<br />

70 Geheimtipp<br />

A Place To Bury Strangers: New Yorker<br />

Noise-Rock mit Gänsehautgarantie –<br />

und ohne Kompromisse<br />

72 Musik Blu-ray, DVD<br />

The Beatles, Simply Red, The Raconteurs ...<br />

74 Oldie-CDs<br />

David Bowie, Paul Simon, Kylie Minogue ...<br />

75 Jazz-CDs<br />

Marcus Miller und seine fulminante<br />

„Renaissance“ des Funk-Jazz<br />

76 Klassik-CDs<br />

Meister der Präzision: wie das Mandelring<br />

Quartett Mendelssohn-Bartholdy seziert<br />

www.audio.de ›08 /2012<br />

5


Das audiophile Dream-Team<br />

CM9 und CM5<br />

jetzt ebenfalls in<br />

Weiß erhältlich.<br />

PV1D – der<br />

neue digitale<br />

Aktiv-Subwoofer.<br />

68%<br />

ÜBERRAGEND<br />

CM 8<br />

CM5<br />

Weiß – Synonym für Vollkommenheit und die Farbe der<br />

Freude und des Glücks. So auch für den audiophilen<br />

Klang-Gourmet. Denn ausgestattet mit den neusten B&W-<br />

Klangtechnologien begeistern die Lautsprecher der CM-Serie<br />

selbst anspruchsvolle Musik- und Design-Liebhaber mit ihrem<br />

einzigartig natürlichen Klang sowie einer zeitlos eleganten<br />

Erscheinung. Dank vielfältiger Kombinationsmöglichkeiten<br />

auf Basis der Standlautsprecher CM 9 und CM 8 mit den<br />

Kompaktmodellen CM 5 und CM 1 sowie dem CM-Center,<br />

steht auch einem mitreißenden Heimkinoerlebnis nichts im<br />

Weg. Zudem sind die genannten Modelle ab sofort in der<br />

hochwertig neuen Ausführung Schleiflack-Weiß erhältlich.


Die CM-Serie in Weiß<br />

Jetzt erhältlich bei folgenden autorisierten B&W Fachhändlern:<br />

01067 Dresden<br />

Radio Körner<br />

Könneritzstr. 13<br />

23611 Bad Schwartau<br />

Projekt Akustik<br />

Tremskamp 51-51a<br />

38106 Braunschweig<br />

Wyrwas Hifi - Special<br />

Humboldtstr. 23<br />

53881 Euskirchen<br />

Klangforum<br />

Postweg 4<br />

71101 Schönaich<br />

Hifi und Wohnen<br />

Cheruskerstr. 6/1<br />

91074 Herzogenaurach<br />

Radio Haberzettl<br />

Erlanger Str. 58<br />

01259 Dresden<br />

EP: Radio Hanel<br />

Bahnhofstr. 70a<br />

24119 Kiel-Kronshagen<br />

Begehr Bild-Tontechnik<br />

Kieler Str. 62-64<br />

40210 Düsseldorf<br />

Hifi-Referenz<br />

Steinstr. 31<br />

54290 Trier<br />

Hifi Kohr & Roensch<br />

Jüdemerstr. 28-32<br />

71711 Murr<br />

Hifi Keller<br />

Gottlieb-Daimler-Str. 37<br />

91083 Baiersdorf<br />

Hifi Forum<br />

Breslauer Str. 29<br />

04103 Leipzig<br />

Uni Hifi<br />

Goldschmidtstr. 14<br />

24837 Schleswig<br />

Audio Point<br />

Kornmarkt 3<br />

40477 Düsseldorf<br />

Hifi-Audio Ulrike Schmidt<br />

Eulerstr. 50<br />

55116 Mainz<br />

Hifi Profis<br />

Rheinstr. 4<br />

72764 Reutlingen<br />

Akustik Studio Biegler<br />

Kanzleistr. 53<br />

97072 Würzburg<br />

Audioladen<br />

Kliebertstr. 3<br />

04109 Leipzig<br />

media@home Schöne<br />

Hainstr. 1<br />

26655 Westerstede<br />

Coldewey<br />

Burgstr. 6<br />

42853 Remscheid<br />

Amadeus Hifi Studio<br />

Hindenburgstr. 31<br />

55294 Mainz/Bodenheim<br />

Klangstudio Pohl<br />

Mainzer Str. 73<br />

76133 Karlsruhe<br />

SG-Akustik<br />

Amalienstrasse 45<br />

97437 Haßfurt<br />

Euronics Schlegelmilch<br />

Godelstatt 8<br />

07743 Jena<br />

Röhlig Vision & Sound<br />

Holzmarkt 1<br />

28203 Bremen<br />

Uni Hifi<br />

Am Dobben 23<br />

44141 Dortmund<br />

RAE Akustik<br />

Märkische Str. 125<br />

56068 Koblenz<br />

Schmitz Hifi-Video<br />

Emil-Schüller-Str. 37-39<br />

77855 Achern<br />

Audio-Box<br />

Hauptstr. 87<br />

97783 Karsbach-Weyersfeld<br />

MD Sound<br />

Im Wiesgarten 5<br />

08056 Zwickau<br />

Röhlig Vision & Sound<br />

Äußere Schneeberger Str. 93<br />

08523 Plauen<br />

media@home Hifi Böhm<br />

Unterer Steinweg 8<br />

10178 Berlin<br />

Saturn Alexanderplatz<br />

Alexanderplatz 3<br />

10623 Berlin<br />

King Music<br />

Uhlandstr. 20-25<br />

10789 Berlin<br />

Saturn Europa-Center<br />

Tauentzienstr. 9<br />

30159 Hannover<br />

Thorenz<br />

Karmarschstr. 43<br />

30159 Hannover<br />

Alex Giese Hifi+TV Technologie<br />

Theaterstr. 14<br />

30167 Hannover<br />

Uni Hifi<br />

Königsworther Str. 8<br />

30173 Hannover<br />

Musikus-Hifi<br />

Hildesheimer Str. 119<br />

32049 Herford<br />

EP Unger<br />

Mindener Str. 85<br />

44805 Bochum<br />

HiFi Center Liedmann<br />

Harpener Hellweg 22<br />

45127 Essen<br />

Hifi Spezialist Werner Pawlak<br />

Schwarze Meer 12<br />

45472 Mülheim<br />

HiFi Zentrum Werner Pawlak<br />

Humboldtring 13<br />

45888 Gelsenkirchen<br />

Audio Fidelity<br />

Bulmker Str. 32 a<br />

47877 Willich<br />

Hifi Schluderbacher<br />

Schmelzerstr. 26<br />

56727 Mayen<br />

Musikhaus Geiermann<br />

Göbelstr. 12<br />

59065 Hamm<br />

Auditorium<br />

Feidikstr. 93<br />

60318 Frankfurt<br />

Hifi Profis<br />

Am Eschenheimer Tor 2<br />

63067 Offenbach<br />

Hifi im Hinterhof<br />

Geleitsstraße 50<br />

63739 Aschaffenburg<br />

Hifi Dillity<br />

Würzburger Str. 33<br />

79098 Freiburg<br />

Hifimarket Esser<br />

Gauchstr. 17<br />

79539 Lörrach<br />

Akustik Studio Herrmann<br />

Wallbrunnstr. 57<br />

80333 München<br />

HEC-Store<br />

Kardinal-Döpfner-Str. 6<br />

80798 München<br />

sound reference<br />

Schellingstr. 103<br />

81369 München<br />

Hifi Treffpunkt<br />

Albert-Roßhaupter-Str. 40<br />

Österreich:<br />

1010 Wien<br />

Mediamagic<br />

Opernring 4<br />

1020 Wien<br />

Downtown HiFi<br />

Praterstr. 1<br />

1080 Wien<br />

Raum-Akustik<br />

Lerchenfelder Str. 30<br />

1090 Wien<br />

Audio Emotion<br />

Schwarzspanierstr. 11<br />

10963 Berlin<br />

HiFi im Hinterhof<br />

Großbeerenstr. 65<br />

12163 Berlin<br />

Saturn Berlin-Steglitz<br />

Schloßstr. 110<br />

12203 Berlin<br />

Triangle Trading Enterprise<br />

Gardeschützenweg 86<br />

12555 Berlin<br />

media@home Wuntke<br />

Bahnhofstr. 33-38<br />

17033 Neubrandenburg<br />

Heuer Hifi-TV-Video<br />

Behmenstr. 6<br />

20095 Hamburg<br />

Wiesenhavern<br />

Mönckebergstr. 11<br />

20146 Hamburg<br />

Audiophonie<br />

Rentzelstr. 10<br />

21337 Lüneburg<br />

RAE-Akustik<br />

Dahlenburger Landstr. 72<br />

32423 Minden<br />

Knicker & Wortmann<br />

Königstr. 45<br />

33100 Paderborn<br />

Sound Systems<br />

Detmolder Str. 192<br />

33415 Verl<br />

Beckhoff Technik & Design<br />

Uhlandstr. 2<br />

33602 Bielefeld<br />

Hört sich gut an<br />

Zimmerstr. 8<br />

34117 Kassel<br />

A E S<br />

Oberste Gasse 17<br />

34117 Kassel<br />

Maurer e.K.<br />

Fünffensterstr. 2a<br />

35039 Marburg<br />

Acoustics Hifi-Studio<br />

Neue Kasseler Str. 62<br />

35108 Allendorf<br />

Sound Studio Allendorf<br />

Besenacker 8<br />

48143 Münster<br />

Auditorium<br />

Alter Steinweg 22-24<br />

48431 Rheine<br />

Radio Saatjohann<br />

Münsterstr. 1a<br />

48720 Rosendahl<br />

Wolbeck Hifi<br />

Schöppinger Str. 28<br />

49078 Osnabrück<br />

HiFi SPECTRUM<br />

Arndtplatz 2<br />

49084 Osnabrück<br />

Ton-Art Studio<br />

Hannoversche Str. 99<br />

50667 Köln<br />

MSP - HiFi Studio<br />

Cäcilienstr. 48<br />

50670 Köln<br />

Saturn<br />

Maybachstr. 115<br />

51109 Köln<br />

Rheinklang<br />

Olpener Str. 955<br />

64283 Darmstadt<br />

Hifi Profis<br />

Grafenstr. 29<br />

65185 Wiesbaden<br />

Hifi Profis<br />

Rheinstr. 29<br />

66113 Saarbrücken<br />

Elektro R. Meyer<br />

Friedrich-Hecker-Str. 1<br />

66265 Heusweiler<br />

Elektro R. Meyer<br />

Holzerstr. 54<br />

66424 Homburg<br />

expert Axel Ulmcke<br />

Talzentrum / Talstr. 38b<br />

67071 Ludwigshafen<br />

Hirsch + Ille<br />

Hedwig Laudien Ring 21<br />

67655 Kaiserslautern<br />

Phoenix Hifi-Studio<br />

Richard-Wagner-Str. 65<br />

68161 Mannheim<br />

Die Media Profis<br />

N4, 21-23<br />

81667 München<br />

Hifi Concept<br />

Wörthstr. 45<br />

84030 Landshut<br />

M&K Hifi<br />

Neidenburgerstr. 6<br />

85055 Ingolstadt<br />

Media@Home Ostermeier<br />

Freyberger Str. 27<br />

86150 Augsburg<br />

High-Fidelity Studio<br />

Dominikanergasse 7<br />

87439 Kempten<br />

Hifi Hartmann<br />

Heiligenkreuzer Str. 16+17<br />

88131 Lindau<br />

Blank Hifi<br />

Anton-Gies-Str. 2<br />

89073 Ulm<br />

Hifi Kemper<br />

Neue Str. 50<br />

89073 Ulm<br />

Ton und Bild Kemper<br />

Hafenbad 1<br />

2334 Vösendorf-Süd<br />

HeimkinoWelt<br />

Shopping City Süd,<br />

Top G264<br />

4020 Linz-Donau<br />

Der Gross<br />

Landstr. 47<br />

4840 Vöcklabruck<br />

Ton Art Franz Stöger<br />

Freileiten 6<br />

5301 Eugendorf<br />

Cinema Audio<br />

und Videotechnik<br />

Ischlerbahnstr. 23a<br />

6020 Innsbruck<br />

Sound Gallery Innsbruck<br />

Pembaurstr. 14<br />

6850 Dornbirn<br />

Visions for you Kreil<br />

Rathausplatz 4<br />

8010 Graz<br />

Hifi Team Czesany<br />

Am Fuße des Schloßberges 4<br />

22175 Hamburg<br />

Hifi Studio Bramfeld<br />

Bramfelder Chaussee 332<br />

35390 Gießen<br />

Schäfer & Blank<br />

Sonnenstr. 1-3<br />

52064 Aachen<br />

Klangpunkt<br />

Karlsgraben 35<br />

69115 Heidelberg<br />

Expert Esch Heidelberg<br />

Sofienstr. 3<br />

90552 Röthenbach<br />

EP: Grau<br />

Martin-Luther-Str. 1<br />

9020 Klagenfurt<br />

Hifi Video Majdic<br />

Inglitschstr. 26<br />

22457 Hamburg<br />

Fidelity Acker & Buck<br />

Frohmestr. 5<br />

38100 Braunschweig<br />

Radio Ferner<br />

Neue Str. 22/23<br />

53113 Bonn<br />

Hifi Linzbach<br />

Adenauerallee 124<br />

70178 Stuttgart<br />

Studio 26<br />

Sophienstr. 26<br />

90762 Fürth<br />

Audioviel<br />

Gustavstr. 12<br />

9500 Villach<br />

Hifi Video Majdic<br />

Kärtnerstr. 34<br />

Mehr zur CM-Serie auf:<br />

www.gute-anlage.de und<br />

www.bowers-wilkins.de


Magazin › NEWS<br />

AUGUST 2012<br />

COUPE DANMARK<br />

MIT APFEL<br />

Schon in <strong>AUDIO</strong> 4/2011 begeisterte<br />

die augenfällige Klangskulptur Beo-<br />

Sound 8 von Bang & Olufsen, zum<br />

Beispiel mit superber Höhen-Auflösung<br />

und enormer Pegelfestigkeit.<br />

Kein Wunder, dass das von Designer<br />

David Lewis entworfene Sound-Tool<br />

zum meistverkauften System von<br />

Bang & Olufsen avancierte.<br />

Nun setzen die Dänen noch eins drauf<br />

und spendieren ihrer neuen BeoPlay A8<br />

Apple-Appeal: Via AirPlay lassen sich<br />

so Songs drahtlos direkt vom iPhone oder<br />

iPad streamen; eine spezielle App erleichtert<br />

überdies die Installation. Zusammen mit den<br />

angestammten Tugenden wie der „Adaptive<br />

Bass Linearisation“ aus der Haus-Trickkiste<br />

(einer Equalizer-Schaltung mit Pegelüberwachung)<br />

und dem Stereo-Zweiwegelautsprechersystem<br />

sowie diversen stylischen Farben<br />

für die Textilabdeckung dürfte die BeoPlay A8<br />

viele Augen und Ohren auf sich ziehen. Der<br />

Preis der Schönheit: rund 1150 Euro. www.<br />

bang-olufsen.com cd<br />

NEW WAVE<br />

Auch wenn das Design vielleicht nicht jedermanns Geschmack sein mag, bereichert Bose mit seinem Tischradio Wave<br />

bereits seit vielen Jahren die Hörlandschaft. Nun kommt das Wave in der Version III mit verfeinerter Ausstattung: Der<br />

UKW-Tuner wurde empfangsstärker, außerdem empfängt die amerikanische Tisch-Anlage nun das Digitalradio DAB+.<br />

Wer die flache Fernbedienung einmal verlegt hat, kann das neue Wave in Grundfunktionen auch über die „Touch-Top“-<br />

Kontrollfläche auf dem Gehäuse bedienen – eine Funktion, die wir beim alten Wave oft vermissten. Ebenfalls neu: die<br />

duale Weckfunktion, die zwei verschiedene Zeiten speichern kann. Mit Extra-Paketen (rund 100 Euro) können auch<br />

iPhone & Co andocken oder Bluetooth-Gerätschaften Lieblingssongs drahtlos auf das Wave III beamen. Zum Glück<br />

beim Alten geblieben ist der sehr kräftige, sonore Klang. Preis der Basisversion: rund 500 Euro. www.bose.de cd<br />

8<br />

www.audio.de ›08 /2012


Magazin › NEWS<br />

BLACK-BOX<br />

MIKRO-KOSMOS<br />

iPhone, iPad, iPod und MacBook lassen sich auch als<br />

Aufnahmeleiter einsetzen: Für klangstarke Musik-Takes<br />

oder Interviews rüstet der Spezialist MicW Apple-<br />

Geräte mit seinem ultrakleinen Mikrofon i266 auf. Das<br />

Vier-Zentimeter-Zäpfchen arbeitet mit Nieren-Richtcharakteristik<br />

und soll dank relativ großer Membranflächen<br />

selbst subtile Details aufnehmen. Durch iTunes-Synchronisation<br />

und im Verbund mit diversen Apps lassen<br />

sich die Mitschnitte komfortabel verwalten. Auch an<br />

Geräte anderer Hersteller kann das i266 andocken –<br />

wenn diese ihm eine vierpolige 3,5-mm-Klinkenbuchse<br />

bieten. Der Preis: 132 Euro; mit Zubehör-Kit 169 Euro.<br />

www.mic-w.com cd<br />

Arcam stellt mit seinem<br />

neuen rPac einen smarten, USBbetriebenen<br />

Digital-/Analogwandler vor – ideal<br />

für mobilen Klanggenuss: Das 300 Gramm leichte schwarze<br />

Alukästchen soll PC, Mac oder Laptops ohne extra Treiber zu<br />

einer klangstarken Performance beflügeln. Dazu wandelt der<br />

rPac die Musikdaten aus dem Computer mit Abtastraten von<br />

bis zu 24-Bit/96kHz um. Der Clou: Der rPac agiert auch als<br />

Kopf hörerverstärker – so lassen sich Lieblingssongs unterwegs<br />

oder zuhause ungestört genießen. Und mit dem Cinch-Line-<br />

Level-Ausgang schickt die Black-Box ihre Soundfracht direkt an<br />

HiFi-Verstärker. Dafür braucht das schwarze Zauberkästchen<br />

kein Netzteil – den nötigen Saft holt es sich via USB-Bus. Der<br />

Preis: rund 200 Euro. www.arcam.de cd<br />

Fotos: Archiv, billybear (2) – Shutterstock.com<br />

KUNST IM KOPF<br />

Die Soundprofis des New Yorker Labels<br />

Chesky schaffen Raum: Was zum Beispiel<br />

die Mikrofon- und Kopfhörer-Cracks Sennheiser<br />

bereits in den 70ern forcierten, wollen<br />

die Cheskys nun audiophilem Publikum<br />

verfeinert auf die Ohren geben: Kunstkopf-<br />

Aufnahmen mit 192 kHz / 24 Bit, aufgenommen<br />

mit dem Neumann-Kunstkopf KU-100,<br />

bei dem zwei Mikros in den Gehörgängen<br />

eines Dummys sitzen. In der Binaural+-Serie<br />

sind für 2012 vier Alben geplant, in den USA<br />

als Downloads auf www.hdtracks.com erhältlich.<br />

Ob sie in Deutschland downloadbar<br />

sein werden, steht noch nicht fest, die physischen<br />

Tonträger vertreibt in-akustik. www.<br />

chesky.com; www.in-akustik.com cd<br />

HIGHEND-MAINSTREAM<br />

Tonträger limitieren je nach Format oft das ursprüngliche Aufnahmepotenzial. Hochauflösende<br />

Downloads können das Problem lösen und theoretisch sogar den Klang von SACD<br />

oder DVD hinter sich lassen. Linn Records und das Berliner Portal Highresaudio bieten<br />

solch edle Klangkost schon seit geraumer Zeit zum Herunterladen an – neuerdings auch<br />

Aufnahmen von großen Companies wie Universal oder Warner. So kommen Audiophile<br />

in den hochauflösenden Genuss von Top-Acts wie Tom Petty And The Heartbreakers,<br />

George Harrison oder Diana Krall. Über 400 Studio-Master-Alben sind bereits auf Linn<br />

Records erhältlich, von den Beatles bis zu den Rolling Stones. Die Kooperation der<br />

Schotten mit Universal baut das Angebot nun aus. „Wir wissen, dass eine steigende<br />

Zahl unserer Künstler dem Wunsch nach höherer Klangqualität in der Digitaldomäne und<br />

anderen Formaten sehr positiv gegenübersteht", so Andrew Daw, Vice President für Strategisches<br />

Marketing bei der Universal Music International. Und auch Neil Young machte<br />

sich bei der diesjährigen Dive-into-Media-Konferenz für eine höhere Klangqualität stark.<br />

Warner will ebenfalls stärker ins Geschäft einsteigen und Musik in Studio-Masterquali tät<br />

zum Download über Highresaudio anbieten. Losgehen soll es mit dem Eagles-Klassiker<br />

„Hotel California“ und „Under Rug Swept“ von Alanis Morissette. www.highresaudio.<br />

com, www.linnrecords.com cd<br />

www.audio.de ›08 /2012<br />

9


Magazin › XXXXXXXXXXXXXXX<br />

SZENE<br />

HIFI-TERMINE<br />

6. 7. - 3. 8. PhonoPhono, 10961 Berlin<br />

informiert immer freitags (Bergmannstr. 17, 17 bis 19 Uhr) schwerpunktmäßig<br />

über analoge Klangkultur. Die Themen der kommenden Veranstaltungen.<br />

6. Juli: moderne Plattenspieler aus verschiedenen Preisklassen<br />

im Direktvergleich. 13. 7.: Preiswerte HiFi-Technik – woran erkennt man<br />

gute Geräte, wie kombiniert man eine komplette, top klingende HiFi-<br />

Anlage? PhonoPhono zeigt an praktischen Beispielen, wie gut Einsteiger-<br />

<strong>Anlagen</strong> anno 2012 klingen können. 20. 7.: Platten waschen & reinigen –<br />

Tipps & Tricks zum Thema Schmutz und Staub, Waschmaschinen und<br />

Spezialreiniger. 27. 7.: Tonabnehmer im Vergleich – wie klingt ein<br />

preiswertes MM-System, welchen Einfluss hat der Nadelschliff, welcher<br />

Tonabnehmer passt zu welchem Plattenspieler? 3. August: High-End für<br />

Kenner und Genießer – hochwertige Plattenspieler namhafter Hersteller<br />

im direkten Vergleich. www.phonophono.de<br />

7. 7. SG Akustik, 76133 Karlsruhe<br />

lädt zum Karlsruher Analog-Forum. Themen sind unter anderem das<br />

Digitalisieren von Schallplatten und Vergleiche zwischen unterschiedlichen<br />

Tonabnehmern und Laufwerkkonzepten. Die Anzahl der<br />

Plätze ist begrenzt; um Anmeldungen wird gebeten. Telefon: 0721 /<br />

941 45 80. email: www.sg-akustik.de<br />

2. 8. Boxen Gross, 10999 Berlin<br />

veranstaltet jeden ersten Donnerstag im Monat (18-20 Uhr) einen<br />

HiFi-Workshop. Thema am 2. August: ein Systemvergleich verschiedener<br />

Aktivlautsprecher-Konzepte. Das Team um Siegfried Wörner erklärt die<br />

Vorteile der „Aktiven“ und deren Arbeitsweisen anhand diverser<br />

Vertreter der Aktivtechnik. Mit dabei. die Audium Comp5 aktiv als<br />

anpassbarer Breitbänder mit integriertem Sub; das Dynaudio-Set Xeo 5<br />

(wireless) + Fokus 110a + Sub250 als Vergleich zwischen einer aktiven<br />

Standbox und einem aktiven Sub-/Sat-System; die Linn Isobarik mit<br />

schrittweiser nachträglicher Aktivierung sowie die Linn Klimax 350 Aktiv,<br />

die mit einer Membrankontrolle im Bass aufwartet. www.boxengross.de<br />

13./14. 7. Musik im Raum, 65183 Wiesbaden<br />

freut sich auf den Besuch von<br />

Werner Strehl vom ATC-Vertrieb,<br />

der zusammen mit Musik-im<br />

Raum-Chef Bernd Hauptmann die<br />

exklusive „Privat-Edition“ der ATC<br />

SCM-50 präsentiert – für Aktivboxen-Fans<br />

eine der aktuell wohl<br />

spannendsten und attraktivsten<br />

Boxen der Szene (ausführlich<br />

getestet wurde die lederummantelte<br />

Schönheit in der aktuellen Ausgabe<br />

von <strong>AUDIO</strong>s High-End-Sonderheft<br />

<strong>AUDIO</strong>phile, die jetzt erhältlich ist).<br />

Zudem stehen beide HiFi-Experten<br />

für’s Fachsimpeln und zum<br />

highfidelen Meinungsaustausch<br />

bereit. Anmeldung erbeten unter<br />

Telefon 0611 / 52 46 48.<br />

14. 7. / 27. 7. Radio Ferner, 38100 Braunschweig<br />

erwartet im Rahmen seiner Veranstaltungsreihe „Im Fokus“ (jeweils am<br />

zweiten Samstag des Monats) die dänische Elektronikfirma Gryphon<br />

sowie die Schweizer Lautsprecherschmiede Piega. Hermann Noch vom<br />

deutschen Vertriebspartner T.A.D. stellt diese beiden für kompromisslose<br />

Qualität stehenden Highend-Marken vor und zeigt aktuelle Neuheiten. Die<br />

Präsentationen beginnen jeweils um 11, 14 und 16 Uhr. Die zweite<br />

Radio-Ferner-Eventreihe „Die Kleine Hörprobe“ (jeden letzten Freitag im<br />

Monat von 18-20 Uhr) widmet sich am 27. 7. dann den beiden Herstellern<br />

Primare und Sonus Faber: Schwedische Präzisionselektronik trifft auf<br />

italienische Lautsprecher-Eleganz. Anmeldung erbeten unter Telefon 0531<br />

/ 494 87; mail: verkauf@radio-ferner.com www.radio-ferner.com<br />

17.-28. 7. Luna Audio Lounge, 90471 Nürnberg<br />

Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt: Da wollte Thomas<br />

Mathejczyk im Juli in aufgeräumter Sommerlaune den 1. Geburtstag<br />

seiner „Luna Audio Lounge“ feiern – weil aber kurzfristig der Eigentümer<br />

der Geschäftsimmobilie gewechselt hat und das Gebäude künftig<br />

anderweitig genutzt wird, steht statt einer Party jetzt ein Umzug an.<br />

Deshalb gibt es in der Breslauer Str. 406 vom 17.-28. Juli eine „Räumungsverkauf<br />

wegen Umzug“-Aktion: Alle vorrätigen Lautsprecher, HiFi- und<br />

Surround-Komponenten werden in diesem Zeitraum mit massiven<br />

Preisnachlässen abverkauft. Jeder Interessent kann so quasi beim Umzug<br />

helfen und sich sein persönliches HiFi-Schnäppchen sichern. Ab August/<br />

September (der genaue Termin steht noch nicht fest) bezieht Luna Audio<br />

dann seine neuen Räumlichkeiten. Die Adresse: Euckenweg 17, 90471<br />

Nürnberg. Telefon: 0911 / 4310 727; mail: luna-audio@gmx.de <strong>AUDIO</strong><br />

wünscht auch am neuen Standort viel Erfolg und viele zufriedene Kunden.<br />

www.luna-audio.de<br />

20./21. 7. Graf HiFi, 70182 Stuttgart<br />

will unter dem Motto „Drahtlos für Fortgeschrittene“ zeigen, wie<br />

highendig moderne Wireless-Systeme inzwischen klingen können.<br />

Dazu präsentieren Torsten Graf und sein Team in der Charlottenstr.<br />

die neuen Drahtlos-Speaker XEO von Dynaudio, demonstrieren,<br />

wie die AirPlay-Geräte von Apple Musik und Videobilder drahtlos<br />

durch’s ganze Haus streamen können und präsentieren den RS<br />

220 von Sennheiser – den vielleicht besten Funk-Kopfhörer der<br />

Welt. Vorgeführt wird am 20. 7. von 16-19 Uhr und am 21. 7. von<br />

10-20 Uhr. www.graf-hifi.de<br />

21. 7. HiFi Concept, 81667 München<br />

Edel, edler, Accuphase: High-Ender schwärmen nicht ohne Grund<br />

von der japanischen Traummarke Accuphase. Bekannte Bestseller<br />

sowie aktuelle 2012er-Neuheiten aus dem Portfolio der<br />

Nobelmarke sind nun in der Wörthstr. 45+38 zu sehen und zu<br />

hören. Als Lautsprecherpartner assistiert – ebenfalls den Besuch<br />

wert – die neue Sasha von Wilson Audio. Neben dem HiFi-Concept-Team<br />

um Robert Heisig sind Mitarbeiter des deutschen<br />

PIA-Vertriebs sind vor Ort und freuen sich auf’s Fachsimpeln mit<br />

HiFi-Freunden. www.hificoncept.de<br />

www.audio.de ›08 /2012


Magazin › SZENE<br />

27. 7. HiFi auf dem Bauernhof, 87452 Altusried<br />

lädt jeden letzten Freitag im Monat zu einem Musikabend. Im<br />

gemütlichen Dachstudio des im schönen Allgäu gelegenen „HiFi-<br />

Bauernhofs“ treffen sich ab 19 Uhr HiFi- und Musikliebhaber, um auf<br />

spannenen <strong>Anlagen</strong>konfigurationen und in lockerer Atmosphäre<br />

aktuelle Tonträger und interessantes Zubehör kennen zu lernen. Und<br />

für’s leibliche Wohl gibt es Snacks und Getränke. Nächster Termin<br />

ist der 27. 7. – ein Livemusik-Event ist in Planung ... Die<br />

Teilnehmerzahl ist auf 30 Personen begrenzt; daher<br />

bitte vorher anmelden. Telefon: 083 73 / 7019.<br />

www.hifi-bauernhof.de<br />

4. 8. B&M Service-Center Süd, 70806 Kornwestheim<br />

veranstaltet in Stuttgart einen Workshop mit Lautsprechern der<br />

Aktivspezialisten Backes + Müller. Abwechselnd werden Modelle aus<br />

der Prime- und aus Line-Serie vorgeführt; als Zuspielgeräte kommen<br />

Komponenten von Restek zum Einsatz. Besucher dürfen gerne eigene<br />

Vorführ-CDs mitbringen bzw. im Vorfeld individuelle Musikwünsche<br />

äußern. Anmeldung und Infos unter Telefon 07154 / 4413. Dort<br />

erfährt man auch den genauen Veranstaltungsort.<br />

mail: info@service-sued-backesmueller.de.<br />

www.service-sued-backesmueller.de<br />

27./28. 7. Sound @ Home,<br />

72764 Reutlingen<br />

ist (siehe 13./14. 7.) ebenfalls eine Station der<br />

„Private Edition"-Tournee der Lautsprechermarke<br />

ATC. Matthias Schneider von Sound@Home und<br />

Werner Strehl vom ATC-Vertrieb werden diese<br />

exklusive Aktivbox mal so richtig von der Leine<br />

lassen – und zeigen natürlich auch die ganze Fülle<br />

der individuellen, frei nach persönlichem<br />

Geschmack wählbaren Gehäusefinishings!<br />

www.sound@home.de<br />

MUSIK IM HANDEL<br />

Service-Wüste Plattenladen? Keineswegs – es gibt sie noch, die engagierten und<br />

kompetenten Tonträger-Händler. <strong>AUDIO</strong> stellt in Zusammenarbeit mit der Handelsgemeinschaft<br />

Aktiv Music Marketing (amm) jeden Monat einen spannenden record<br />

shop vor und fragt nach audiophilen Tipps und musikalischen Entdeckungen. Eine<br />

Übersicht über alle amm-Händler gibt es online unter www.amm.de<br />

CD LOUNGE<br />

Georg Kruse<br />

Wilhelminenstr. 25<br />

64283 Darmstadt<br />

Telefon: 06151-291705<br />

cdlounge@amm.de<br />

Fotos: Archiv, J. Bauer, dowiliukas / Sergey Kandakov / billybear – Shutterstock.com<br />

<strong>AUDIO</strong>: Welche (Wieder-)Veröffentlichung können Sie aus<br />

klanglicher Sicht derzeit besonders empfehlen?<br />

Kruse: Alan Parsons Project: „Tales Of Mystery And Imagination“<br />

(Mercury/Universal veröffentlichte kürzlich eine „Deluxe<br />

Edition“). Die Platte hält, was der Titel verspricht. Eine auch<br />

klanglich hervorragende Umsetzung der haarsträubenden<br />

Geschichten von Edgar Allan Poe. Wie hier mit zum Teil ganz<br />

wenigen Mitteln eine vielschichtige Atmosphäre geschaffen<br />

wurde, ist für mich immer noch unerreicht.<br />

?: Welche Neuerscheinung sticht<br />

für Sie musikalisch hervor?<br />

!: Richard Hawley: „Standing At<br />

The Sky’s Edge“ (Parlophone/<br />

EMI). Schon das erste Stück zeigt<br />

die Vielfalt dieser Platte: Leise<br />

Passagen wechseln sich mit<br />

lauteren ab, ohne krawallig oder<br />

gar verzerrt zu wirken. Mein Favorit<br />

ist der Titelsong. Hier entstehen faszinierende Klangwelten, bei<br />

denen man sich wirklich wie am Rande des Himmels fühlt.<br />

Der Laden<br />

Nicht nur aus Darmstadt, sondern aus dem gesamten Odenwald<br />

oder gar aus Wiesbaden und Worms kommen Musikfans<br />

in die Wilhelminenstr. 25 – aus gutem Grund: Auf etwa 100<br />

Quadratmetern bietet die CD Lounge ständig 10.000 Titel auf<br />

CD und DVD aus Klassik, Jazz und Pop an. „Wir verkaufen gute<br />

Musik aus jedem Bereich“, fasst Georg Kruse die Philosophie<br />

des Hauses zusammen, „Qualität spielt die entscheidende<br />

Rolle.“ Dazu gibt’s einen Bestellservice sowie vier Abhörplätze,<br />

und dank elektronischer Datenbanken kann praktisch in das<br />

gesamte Repertoire des verfügbaren CD-Marktes hineingehört<br />

werden. Besonderen Wert legt man bei der CD Lounge auf die<br />

Preisvielfalt: Kruse und sein Team leisten gerne auch Hilfestellung<br />

bei der Titelrecherche für den kleinen Geldbeutel. Ebenfalls<br />

viel Raum ist Raritäten und Vinylerscheinungen gewidmet.<br />

www.audio.de ›08 /2012<br />

11


Stream Magic 6? Bei einer solch verheißungsvollen<br />

Bezeichnung<br />

drängt sich der Gedanke an Druiden,<br />

wallende Gewänder und an sagenumwobene<br />

Locations wie Stonehenge<br />

förmlich auf. Es ist uns ja kein Geheimnis,<br />

dass die Engländer neben Einfallsreichtum<br />

und ausgefallenem Humor<br />

auch einen ausgeprägten Hang zum<br />

Magischen und Okulten pflegen. Und<br />

tatsächlich: Schaut man ein wenig genauer<br />

hin, stellt man fest, dass Winston<br />

Churchill im Jahre 1908 in die Albion Loge<br />

der „Ancient Order Of Druids“ eintrat,<br />

und Königin Elisabeth II. nach wie<br />

vor als Ehrendruidin der walisischen<br />

„Gorsedd Of Bards“ vorsteht.<br />

Der technische Oberdruide von Cambridge<br />

Audio nun heißt Matthew Bramble<br />

– und auch er kreiert in seiner HiFi-<br />

Hexenküche regelmäßig neue digitale<br />

Zaubereien. Doch für seine neueste<br />

Schöpfung, den Stream Magic 6, wollte<br />

12 www.audio.de ›08 /2012<br />

Mr. Bramble nicht nur Altbewährtes in<br />

den Kessel werfen – sondern konzeptionell<br />

einen Schritt weitergehen. Dass die<br />

Cambridge-Magier dabei auf das Erbgut<br />

von bereits bestens beleumundeten<br />

Kreationen wie dem Sonata NP 30<br />

(<strong>AUDIO</strong> 3/12) sowie dem DacMagic Plus<br />

(<strong>AUDIO</strong> 4/12) zurückgreifen, ist so naheliegend<br />

wie vielversprechend – komplett<br />

neu zu erfinden braucht Cambridge die<br />

Gerätekategorie der Netzwerkplayer<br />

schließlich nicht. Und ihre Kompetenz in<br />

dieser Produktklasse haben die Briten<br />

auch schon hinreichend bewiesen.<br />

Und doch entstand mit dem Stream<br />

Magic 6 nicht bloß ein schlichtes Derivat,<br />

vielmehr leitet er eine eigenständige<br />

Weiterentwicklung ein: Er ist ein Netzwerkplayer,<br />

der eine D/A-Wandlereinheit<br />

mit High-End-Anspruch in einem Gehäuse<br />

vereint. Von außen betrachtet, wirkt<br />

der Brite dabei zunächst unscheinbar.<br />

Erst eine genauere Inspizierung lässt erahnen,<br />

dass die Entwickler bei Cambridge<br />

von Frugalität nichts wissen wollten<br />

– weder in Sachen Wiedergabevielfalt<br />

noch bei den inneren Werten. Bescheiden<br />

und kärglich dürfen ruhig andere<br />

sein.<br />

UNDERSTATEMENT?<br />

NICHT MEHR ALS NÖTIG!<br />

Gegenüber der so naheliegenden wie<br />

beliebten Kombination aus einem einfachen<br />

Streamer (etwa einer Squeezebox)<br />

und einem separaten DAC hat der<br />

Stream Magic – wie jeder andere hochwertige<br />

Netzwerkplayer – einen eingebauten<br />

Vorteil: Player- und Wandlerseite<br />

sind füreinander konstruiert und kommunizieren<br />

praktisch jitterfrei miteinander –<br />

eine in diesem Punkt heikle S/PDIF-Verbindung<br />

entfällt.<br />

Um in Sachen Digitalwandlung ja nichts<br />

anbrennen zu lassen, wurden gleich zwei<br />

hochwertige WM8740 von Wolfson ver-


Digital-Quellen › MUSIKSERVER<br />

MUSIK-MAGIER<br />

Anschlüsse für fast alle Fälle? Klar! Ein stimmiges Bedienkonzept, wertige Verarbeitung? Aber<br />

sicher! Mit dem Stream Magic 6 präsentiert Cambridge einen Allroundplayer, der kaum Wünsche<br />

offenlässt – und zudem jenes gewisse klangliche Etwas besitzt, das ein überzeugendes Gerät zum<br />

einem außergewöhnlichen macht.<br />

■ Text: Fritz I. Schwertfeger<br />

TEST<br />

Ein Netzwerkplayer mit britischen Genen<br />

CAMBRIDGE STREAM MAGIC 6 1000 €<br />

Fotos: Archiv, MPS, H. Härle, B. Rietschel<br />

pflichtet, von denen jeder ein sich spiegelndes<br />

Signalpaar zur Verfügung stellt.<br />

Dies schiebt nicht nur die Störabstände<br />

in noch weitere Ferne, sondern ermöglicht<br />

über die XLR-Buchsen eine lupenrein<br />

symmetrische Ausgabe. Ebenfalls<br />

eine Spezialität von Cambridge ist die<br />

Upsampling-Digitalfilterung: Das im<br />

Wolfson bereits implementierte und mit<br />

Taktraten von 24/192 spielerisch umgehende<br />

Digitalfilter verschmähend, jazzt<br />

hier ein 32-Bit-DSP von Analog Devices<br />

das Signal mit dem „ATF 2“ genannten<br />

Upsampling-Verfahren auf respektable<br />

24/384 hoch. Gemeinsam mit der aus<br />

der Schweiz stammenden Firma Anagram<br />

Technologies entwickelt, soll dieses<br />

Verfahren durch die sogenannte<br />

Poly nominterpolation eine präzisere und<br />

geschmeidigere Annäherung an die Sinuswellenform<br />

des Originalsignals ermöglichen.<br />

Und nebenbei – dank eines<br />

speziellen Modells bei Pufferung und<br />

Neutaktung der Datenpakete – dem gefürchteten<br />

Jitter den Garaus machen.<br />

Doch der DSP kann noch mehr. Drei per<br />

Knopfdruck wählbare Variationen des Digitalfilters<br />

erlauben eine Veränderung im<br />

Klang-Timbre und somit eine Anpassung<br />

an persönliches Hörempfinden. Erreicht<br />

wird dies über Filteralgorithmen, die entweder<br />

die Gruppenlaufzeit linearisieren,<br />

die Impulswiedergabe optimieren oder<br />

oberhalb des Durchlassbandes sehr<br />

steilflankig abfallen. Diese an sich bereits<br />

beeindruckende Phalanx aus komplexer,<br />

hochgradiger Rechen kapazität<br />

sowie feinsten Ingredienzen in Sachen<br />

D/A-Wandlung wird von einem höchst<br />

seriösen Aufbau der Stromversorgung<br />

und der Ausgangsstufen flankiert.<br />

Schweift der Blick dann ans hintere<br />

Anschlussfeld, kommt weitere Freude<br />

auf. Für Freunde des kabellosen Understatements<br />

ist das lokale Netzwerk dank<br />

integriertem WLAN ohne Umstände erreichbar.<br />

Optional erhältlich ist das Bluetooth-Modul<br />

BT 100, mit dem Streaming<br />

von jedem Android- oder iOS-Gerät ganz<br />

ohne Zauberei zum Kinderspiel wird.<br />

USB-Festplatten oder -Sticks sowie PC/<br />

Mac nebst vorhandener NAS finden<br />

ebenfalls unkomplizierten Anschluss –<br />

sei es per Netzwerkkabel, normalem<br />

USB oder asynchronem USB-Eingang.<br />

Sehr erfreulich, dass die Qualität der<br />

Wolfson-Wandler auf Wunsch auch anderen<br />

Gerätschaften wie z. B. einem älteren<br />

CD-Player oder einem Apple-TV<br />

zur Verfügung steht.<br />

Bleibt man auf der digitalen Domäne,<br />

übernimmt der Cambridge gerne auch<br />

die Funktion einer Vorstufe. Symmetrische<br />

sowie auch unsymmetrische Ausgänge<br />

lassen sich entweder an aktive<br />

Lautsprecher oder direkt an Endstufen<br />

anschließen, die Lautstärkeregelung erfolgt<br />

entweder über die Fernbedienung<br />

oder über eine eigene App. Die Bedie-<br />

www.audio.de ›08 /2012<br />

13


Digital-Quellen › MUSIKSERVER<br />

MAGIE GIBT'S NICHT UMSONST:<br />

Cambridge hat die Hauptplatine des<br />

Stream Magic luxuriös bestückt.<br />

Rechts unter der schwarzen Haube<br />

sitzt der Netzwerk-Chipsatz, in der<br />

Mitte der große, quadratische<br />

Upsampling-DSP, darüber der USB-<br />

Pro zessor von XMOS und ganz links<br />

die Audio stufe mit zwei doppelt-differentiell<br />

beschalteten Wolfson-DACs.<br />

nung und Einrichtung ist beinahe selbsterklärend<br />

und auch für Netzwerkphobiker<br />

zu bewältigen. Beste Dienste leistet<br />

dabei eine hervorragend programmierte<br />

und sehr gut agierende, kostenlose App<br />

namens Stream Magic Remote. (für Android<br />

sowie iOS). Damit wird zum Beispiel<br />

die Anzeige der Plattencover oder<br />

die Zusammenstellung von Wiedergabelisten<br />

(„Queues“) zu einer derart fixen<br />

und bequemen Angelegenheit, dass<br />

man sich fragt, wie man all die Jahre bloß<br />

ohne derlei Annehmlichkeiten ausgekommen<br />

ist. So sorgt der Cambridge für<br />

vielfältigen musikalischen Input – sei es<br />

durch das Potpourri des lokalen Netzwerkes<br />

oder die zahlreichen Streaming-<br />

Dienste wie etwa AUPEO! oder Rhapsody.<br />

Auch Podcasts und der ganze Ozean<br />

an Internetradiostationen ergießt sich<br />

aus dem Stream Magic 6 – selbst ausgefallene<br />

Vorlieben bleiben nicht unerfüllt.<br />

An der Front mittig platziert, bietet das<br />

azurblau schimmernde Display reichlich<br />

Informationen, beschränkt sich dabei jedoch<br />

auf alphanumerische Zeichen.<br />

Durchdacht konstruiert und solide verarbeitet,<br />

strebt der Stream Magic 6 unübersehbar<br />

nach höheren Weihen. Der<br />

schwere Drehknopf liegt satt in der Hand<br />

und erlaubt eine prompte Navigation. Im<br />

Vergleich zum bereits sehr gut verarbeiteten<br />

NP 30 wirkt alles nochmals eine<br />

Klasse satter und wertiger.<br />

DER GROSSE BRUDER<br />

TRUMPFT AUF<br />

Im Hörraum traten dann die beiden Camridge-Brüder<br />

zum Kräftemessen an. Dabei<br />

zeigte der Große dem Kleinen bei<br />

„Hold On“ von Angus & Julia Stone, wie<br />

eine tiefe und stabile Raumabbildung<br />

auszusehen hat. Spielte der NP 30<br />

vordergründiger und mit beinahe ungestümem<br />

Willen, so schien der Stream<br />

Magic 6 aus den Tönen ein feines Netz<br />

zu spinnen, das die Musik in zarter Erhabenheit<br />

trägt und wiegt, sie losgelöst<br />

und befreit wirken lässt. Alles klang feinfühliger,<br />

seidiger, mehr in die Tiefe des<br />

Stücks hineinleuchtend. Die reichen<br />

Schattierungen in Julia Stones Stimme<br />

stellte er besonders plastisch-intensiv<br />

dar, überspannte dabei aber nie den Bogen<br />

ins Analytische, sondern begeisterte<br />

durch homogenen wirkende Spielfreude.<br />

Erst der zum Vergleich herangezogene<br />

Linn Sneaky DS war ihm ein ebenbürtigen<br />

Gegner. Arnold Schönbergs „Verklärte<br />

Nacht op. 4“ (Fassung für Streich-<br />

MESSLABOR<br />

Der Stream Magic nutzt die Bandbreite der unterstützten<br />

Samplingraten (192kHz als Koax- und<br />

USB-DAC, 96kHz als Netzwerk- und USB-Player)<br />

voll aus, wie die ausgewogenen Frequenzgänge<br />

(2) zeigen. Exzellent sind Störabstand (um<br />

115dB) und Ausgangswiderstand (48/94Ω über<br />

Cinch/XLR); der Klirr (o.Abb.) ist sehr gering mit<br />

harmonischem Verlauf über den gesamten Dynamikbereich.<br />

Hervorragend gering (143ps Koax,<br />

166ps Streaming) ist auch der Jitter (1).<br />

14<br />

www.audio.de ›08 /2012


orchester) mit ihren fünf Abschnitten wirkte über den Sneaky<br />

eine Spur dramatischer, körperhafter und gewährte zum<br />

Beispiel dem Streichorchester etwas leuchtendere Farben,<br />

während sich der Cambridge mit seiner leichteren, dennoch<br />

luftigen und sensiblen Spielweise einen gleichrangigen Platz<br />

in den Herzen des Auditoriums erspielte.<br />

FAZIT<br />

Fritz I. Schwertfeger<br />

<strong>AUDIO</strong>-Mitarbeiter<br />

Der Cambridge ist ein universelles und vielseitiges<br />

Gerät, das kaum Wünsche offen lässt und klanglich<br />

in hohe Regionen vorrückt. Einerseits zart und fein,<br />

dennoch voller Punch, erinnert der Stream Magic 6<br />

den Autor an den altehrwürdigen Trank namens<br />

Lagavulin 16. Dessen unvorsichtige Einnahme kann<br />

kann jedoch zu Wahrnehmungs- und Koordinationsschwierigkeiten<br />

führen. Der Cambridge hingegen<br />

vermag nur zu berauschen, befreit von all den<br />

vorher genannten Nebenwirkungen.<br />

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Erleben Sie die Leichtigkeit, entdecken Sie Transparenz und<br />

Auflösung und lassen Sie sich von exzellenter Klangwiedergabe<br />

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Laufwerk CD/DVD/BD – / – /–<br />

Analog In/Out<br />

– / 1 Cinch / 1 XLR<br />

USB<br />

3x (Host)<br />

Digital In koax/optisch 1 / 1<br />

Digital out Koax/optisch 1 / 1<br />

Netzwerk<br />

WLAN, LAN<br />

FUNKTIONEN<br />

Display / OSD • (FL)/ –<br />

Schneller Vor/Rücklauf –<br />

Erweiterte Playlists (Queue) •<br />

Bluetooth/Airplay • (optional) / –<br />

Coveranzeige<br />

• (per Stream Magic Remote-App)<br />

Radio FM/DAB – / –<br />

Internetradio/Anbieter<br />

• / Stream Magic Home Portal<br />

Formate<br />

FLAC, WAV, MP3, AAC, Ogg, etc.<br />

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UPnP<br />

Gapless<br />

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Audio Forum HiFi-Studios GmbH, Nestorstraße 56 (Ecke Kurfürstendamm 150),10709 Berlin • Triangle<br />

Trading Enterprise eKfr., Gardeschützenweg 86, 12203 Berlin • Hifi Studio am Hofweg Juergen Boesch<br />

GmbH, Hofweg 11, 22085 Hamburg • Hi-Fi-Studio “Hört-sich-gut-an” GmbH, Hermann-Weigmann-Straße<br />

12-16, 24114 Kiel • Studio45, Breitenweg 57-59, 28195 Bremen • HiFi Studio Gärtner, Ehlenbrucher<br />

Straße 6, 32791 Lage /Kachtenhausen • Hifi Gärber, Abtstor 7-9, 36037 Fulda • Hifi Referenz Hans<br />

Weiß GmbH, Steinstraße 31, 40210 Düsseldorf • Hi-Fi Center Liedmann, Harpener Hellweg 22A, 44805<br />

Bochum • AURA HIFI Seiffert und Bonsiepen GbR, Rüttenscheider Str. 168-170, 45131 Essen • AUDITORIUM<br />

GmbH, Alter Steinweg 22 – 24, 48143 Münster • Hifi Atelier Köln, Bonner Str. 262 & 264, 50968 Köln •<br />

Elektrowelt Weyrauch, Linnicher Straße 64, 50933 Köln • Hifi-Circle GmbH, Lievelingsweg 106,<br />

53119 Bonn • HiFi 2000 Günther e.K., Freudenberger Straße 20, 57072 Siegen • AUDITORIUM GmbH,<br />

Feidikstrasse 93, 59065 Hamm • Loftsound Tonstudio, Kantstrasse 20, 59755 Arnsberg-Neheim • Hör<br />

An, See Str. 20 A, 63741 Aschaffenburg • MT HiFi Tonstudio GmbH, Q4, 12-16, 68161 Mannheim •<br />

KellerGruppe, Gottlieb-Daimler-Str. 37, 71711 Murr • Puls Hifi und Wohnen, Hunnsgasse 6, 79588<br />

Lörrach/Efringen • MW-Audio Hifi Studio,Tumblinger Str. 30 Rückgebäude, 80337 München • Hifi auf dem<br />

Bauernhof, Äußere Kemptener Straße 3, 87452 Altusried • Fränkischer Lautsprechervertrieb (FLSV), Innere<br />

Löwenstrasse 6, 96047 Bamberg<br />

Kontakt: DALI GmbH, Tel: 0731 1411 68610, kontakt@dali.dk | www.dali-speakers.com


Lautsprecher › KOMPAKTBOXEN<br />

FRONT-ANSICHTEN<br />

Dass eine Kompaktbox der High-End-Klasse beste Chassis und eine sorgsam abgestimmte<br />

Frequenzweiche enthält, ist selbstverständlich. Doch manche Hersteller denken weiter -<br />

etwa durch eine ausgeklügelte, akustisch optimierte Gestaltung der Schallwand. Die nebenbei<br />

auch verdammt schick aussehen kann.<br />

■ Text: Malte Ruhnke, Stefan Schickedanz<br />

Fotos: H. Härle, Archiv, MPS, FotoYakov – Shutterstock.com<br />

16 www.audio.de ›08 /2012


Lautsprecher › KOMPAKTBOXEN<br />

Wieviel Einfluss hat die Gestaltung<br />

der Schallwand auf den<br />

Klang? Er ist größer, als viele<br />

denken. Denn ein Gutteil der Schallenergie<br />

, die die Chassis in alle Richtungen abstrahlen,<br />

wird von selbiger mehr oder<br />

minder gleichmäßig reflektiert und in den<br />

vorderen Halbraum Richtung Hörer zurückgeworfen.<br />

Je breiter die Front selbst,<br />

desto tiefere Frequenzen können von ihr<br />

TEST<br />

2-Wege-Kompaktboxen mit besonderer<br />

Schallwandgeometrie<br />

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AVM AUDITION 2250 €<br />

noch gebündelt werden. Harte Absätze<br />

und Kanten sollten insbesondere im Bereich<br />

um den Hochtöner vermieden werden.<br />

Doch auch der Rand spielt eine starke<br />

Rolle: Strahlen einzelne Treiber, gerade<br />

im Hochton, breit ab, bilden sich an<br />

der Abrisskante fiese Reflexionen, die<br />

das Klangbild verschlechtern. In die Gestaltung<br />

der Schallwand muss ein Hersteller<br />

deshalb viel Sorgfalt und akustisches<br />

Feintuning investieren. Bei dendrei<br />

Kompakten dieses Testfeldes entdeckte<br />

<strong>AUDIO</strong> besonders durchdachte<br />

Lösungen: AVM setzt auf eine Alu- Platte<br />

mit integrierter Schallführung, Dynaudio<br />

auf eine großzügig angefaste Konstruktion.<br />

Und Epos liefert gar zwei Schallwände<br />

mit: einmal ohne, einmal mit Bespannung<br />

– damit das Klangbild in jeder<br />

Betriebsvariante stets gleich bleibt.<br />

www.audio.de ›08 /2012<br />

17


Lautsprecher › KOMPAKTBOXEN<br />

DYN<strong>AUDIO</strong> EXCITE X16 UM 1150 EURO<br />

Effizienz und Dynamik sind gerade<br />

in aller Munde, wenn es um Fortbewegung<br />

geht. In Zeiten wie diesen<br />

können sich selbst die in High-Regionen<br />

gemeinhin eher zur Verschwedung<br />

neigenden Audio-Spezialisten diesem<br />

Trend nicht verschließen. So verspricht<br />

Dynaudio für seine aus Stand- und Kompakt-Lautsprechern<br />

bestehende Excite-<br />

Linie, dass jedes Modell das Maximum<br />

aus der eingespeisten Verstärkerleistung<br />

macht. Die Dänen sollen auch mit<br />

einfachen Verstärkern zur Höchstform<br />

auflaufen. Das ist gerade im Bereich der<br />

kompakten Excite X16 eine äußerst sinnvolle<br />

Eigenschaft, die Upgrades durch<br />

bessere Boxen erleichtert. Um die Anforderungen<br />

an den angeschlossenen<br />

Verstärker zu senken, stiegen die Anforderungen<br />

an die Qualität der Chassis.<br />

GROSSZÜGIGE CHASSIS<br />

Deshalb spendierten die Entwickler<br />

dem mit 18 Zentimetern Durchmesser<br />

für eine Zweiwege-Kompaktbox reichlich<br />

üppigen Tief-Mitteltöner einen besonders<br />

großen Antriebsmagneten aus<br />

hochverdichtetem Ferrit. Dazu kommt<br />

eine besonders lange Schwingspule für<br />

großen linearen Hub der für Dynaudio typischen<br />

Membran aus Magnesium-Silikat<br />

. Weil die Schwingspule für hohe Belastbarkeit<br />

und breitflächige Kraftübertragung<br />

auf den Konus auch den für den<br />

Hersteller aus Skanderborg üblichen<br />

großen Durchmesser aufweist, verbot<br />

sich der Einsatz von Kupferdraht. Dessen<br />

Gewicht wäre bei diesen Gardemaßen<br />

für den Einsatz im Mitteltonbereich<br />

viel zu hoch gewesen. So griffen<br />

die Dänen zu leichtem Aluminium.<br />

Weiteres Augenmerk legten sie auf die<br />

Belüftung der Antriebsspule, was durch<br />

eine hinterlüftete Zentrierspinne erreicht<br />

wird. Um die langen Stege schmal, steif<br />

und aerodynamisch günstig zu halten,<br />

bestehen sie aus Aluminiumdruckguss.<br />

Der untere Treiber des 2-Wege-Bassreflex-Systems<br />

gibt bereits bei 1800<br />

Hertz an den Hochtöner ab, um Bündelungen<br />

zu vermeiden, die auf Grund seines<br />

großen Durchmessers im Mitteltonbereich<br />

entstehen könnten.<br />

Diese den Messungen auf Seite 27 zufolge<br />

erfolgreiche Strategie macht dafür<br />

allerdings einen Hochtöner erforderlich,<br />

der weiter als üblich hinunter kommt.<br />

Das ließ wiederum seinen Durchmesser<br />

auf 2,7 Zentimeter anwachsen. Unter<br />

den Kalotten der Konkurrenz wirkt der<br />

beschichtete Seiden-Dome damit ein<br />

wenig wie Pamela Anderson zwischen<br />

Magermodels, erfüllt aber seinen Zweck<br />

und schlägt sich auch außerhalb der<br />

Achse achtbar. Damit sich das Potenzial<br />

der hochkarätigen Chassis in einer Kom-<br />

RAUM UND<br />

AUFSTELLUNG<br />

Raumgröße<br />

K M<br />

Akustik<br />

T<br />

A<br />

Aufstellung<br />

W<br />

D<br />

G<br />

H<br />

20 Grad am Hörer vorbei<br />

oder parallel zur Wand.<br />

Abstand zu Seiten- und<br />

Hinterwand wahren.<br />

Die Aufschlüsselung der Symbole finden Sie<br />

auf Seite 132.<br />

F<br />

STECKBRIEF<br />

DYN<strong>AUDIO</strong><br />

EXCITE X 16<br />

Vertrieb<br />

Dynaudio<br />

04108 / 41 80-0<br />

www.<br />

dynaudio.com<br />

Listenpreis<br />

1.150 Euro<br />

Garantiezeit<br />

5 Jahre<br />

Maße B x H x T<br />

20 x 35 x 29 cm<br />

Gewicht<br />

9 kg<br />

Furnier/Folie/Lack • / – / •<br />

Farben<br />

Ahorn, Kirsche, Rosenholz,<br />

Hochglanz Schwarz/Weiß<br />

Arbeitsprinzipien 2-Wege-Bassreflex<br />

Raumanpassung –<br />

Besonderheiten –<br />

<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />

ÅPräzise, feinzeichnende<br />

und räumlich korrekt abbildende<br />

Box mit natürlicher<br />

Abstimmung.<br />

Í Könnte bei hohen Pegeln<br />

etwas sanfter und offener<br />

agieren.<br />

Neutralität (2x) 90<br />

Detailtreue (2x) 90<br />

Ortbarkeit 85<br />

Räumlichkeit 95<br />

Feindynamik 85<br />

Maximalpegel 60<br />

Bassqualität 60<br />

Basstiefe 75<br />

Verarbeitung<br />

sehr gut<br />

KLANGURTEIL<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

82 PUNKTE<br />

SEHR GUT<br />

18 www.audio.de ›08 /2012


Lautsprecher › KOMPAKTBOXEN<br />

paktbox entfalten kann, galt es noch, die<br />

Gehäuse mit dicken Wänden ruhig zu<br />

stellen. Ein übriges zur klanglichen Sauberkeit<br />

der aus der Oberklasse stammenden<br />

Dänin und deren hoher Sozial-<br />

Verträglichkeit in Bezug auf Amps aus<br />

der Arbeiter-Klasse steuert die phasenkorrigierte<br />

Frequenzweiche bei. Diese<br />

bewährte Schlichtungsmaßnahme soll<br />

Impedanzwogen im gesamten Übertragungsbereich<br />

glätten und damit weniger<br />

laststabilen Verstärkern das Leben erleichtern.<br />

California“ von den Eagles in der Live-<br />

Version des viel beanspruchten Konzertmitschnitts<br />

„Hell Freezes Over“. Als die<br />

Stimme von Don Henley dazu kam, hätte<br />

allerdings ein wenig mehr Wärme und<br />

Relaxtheit nicht unbedingt geschadet.<br />

Es schien, als sei die Excite in letzter<br />

Konsequenz mehr auf Durchhörbarkeit,<br />

Abbildungspräzision und Detailauflösung<br />

getrimmt als darauf, die letzten<br />

feinsten Nuancen und Schattierungen<br />

aus der Klangfarbenpalette herauszuschälen.<br />

Kurzum: ein Lautsprecher für<br />

Kopf-Hörer.<br />

KONTUR-GUT<br />

Im Hörtest gab sich die Dänin dementsprechend<br />

umgänglich und entwickelte<br />

selbst an preiswerten Verstärkern ein<br />

gehöriges Maß an Spielfreude. Ihre herausragende<br />

Stärke war die besonders<br />

großflächige, von den Boxen gelöste<br />

Abbildung. Die transparente Excite erzeugte<br />

den Eindruck eines hohen, breiten<br />

und tiefen Raums, was sich sehr<br />

schön mit Klassik-Aufnahmen heraushören<br />

ließ. Der Bassbereich überzeugte<br />

durch ein gehöriges Maß an Präzision,<br />

könnte allerdings ganz unten etwas<br />

mehr Druck und Volumen vertragen.<br />

Dennoch meisterte die kleine Dynaudio<br />

auch die in den untersten Oktaven sehr STEELY DANE: Der Korb des Tiefmitteltöners besteht aus solidem Aluminiumfordernden<br />

ersten Minuten von „Hotel Druckguss und lässt aerodynamische Optimierungen erkennen.<br />

_06XKV_Reichmann_Audio_12_11_RZ.pdf;S: 1;Format:(210.00 x 92.00 mm);24. Oct 2011 11:37:59<br />

KEINE KOMPROMISSE.<br />

Vollverstärker M6i Eingänge: 4xCinch, 1xXLR, 1xUSB; Ausgänge:<br />

1xLautsprecher, Tape-Out, Pre-Out; Leistung 200Watt/Kanal, silber<br />

oder schwarz, 17Kg, 2.450,-€<br />

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TELEFON 077 28-1064·WWW.REICHMANN-<strong>AUDIO</strong>SYSTEME.DE


Lautsprecher › STANDBOXEN<br />

EPOS ELAN 15 UM 950 EURO<br />

Um die Schöpfungen von Michael<br />

Creek ranken sich viele Mythen<br />

– man denke nur an seine legendären<br />

Verstärker. Dem Heldenepos des<br />

englischen Star-Entwicklers wurde ein<br />

neues Kapitel hinzugefügt, als Creek gegen<br />

Ende des letzten Jahrtausends die<br />

1983 von Robin Marshall gegründete<br />

Lautsprechermarke Epos kaufte. Seitdem<br />

beglückt er eine eingeschworene<br />

Anhängerschaft mit klanglich eigenständigen<br />

und sehr spritzigen Boxen.<br />

Die Elan 15 ist wie die Dynaudio Excite<br />

X16 die größere der beiden Kompakt-<br />

Boxen in ihrer Baureihe. Allerdings gibt<br />

es bei den puristischen Briten keine speziellen<br />

Heimkino-Erweiterungen. Auch<br />

aufwändige Frequenzweichen sind bei<br />

den Briten tabu: Simpel und straight lautet<br />

die Devise in Sachen Konstruktion,<br />

und die für Epos offenbar essentielle Bedeutung<br />

besitzt. Die Übergangsfrequenz<br />

der mit Metalloxyd-Wiederständen und<br />

hochwertigen Polypropylen-Kondensatoren<br />

umgesetzten, phasenunkritischen<br />

Filter zweiter Ordnung liegt bei 3,2 Kilohertz<br />

und verlangt dem Tief-Mitteltöner<br />

einiges ab. Dafür trennt sie die beiden<br />

Chassis der Zwei-Wege-Bassreflex-Box<br />

nicht mitten im kritischen Bereich der<br />

menschlichen Stimme auf, wo es besonders<br />

störend auffallen könnte.<br />

EIN GESCHOSS VON CHASSIS<br />

Damit der Tief-Mitteltöner auch unter<br />

hoher Beanspruchung steif bleibt wie<br />

Sherlock Holmes in einem britischen<br />

Club, setzten ihm seine Entwickler eine<br />

Staubschutzkappe in Form einer Gewehrkugel<br />

auf. Durch diese formstabile,<br />

optimal bedämpfte Lösung soll unter anderem<br />

das Roll-Verhalten des Polypropylen-Konus<br />

an der Grenze des Arbeitsbereichs<br />

optimiert werden. Das 18,7-<br />

Zentimeter-Chassis entstand als Neuentwicklung<br />

mit Hilfe von CAD-Computer-<br />

Simulation. Schließlich sind auch Klanggurus<br />

in good old England mit den Segnungen<br />

der Neuzeit gewappnet. Damit<br />

der Hochtöner mit diesem Geschoss<br />

von einem Chassis mithalten kann, verpasste<br />

man ihm einen kurzen Hornfortsatz<br />

zur Steigerung des Wirkungsgrades.<br />

Damit ihm der angeschlossene Verstärker<br />

auch richtig Dampf machen kann,<br />

soll eine Ferrofluidkühlung der Schwingspule<br />

seiner 2,5-cm-Kunststoffkalotte<br />

zu hoher Wärmeableitung verhelfen.<br />

Die Gehäusewände der Elan 15 bestehen<br />

aus 18 Millimeter dickem MDF. Weil<br />

diese Stärke nicht gerade safeartige Verwindungsteifigkeit<br />

verheißt, vertrauen<br />

die Entwickler auf interne Versteifungen.<br />

Das Holzfurnier ist von guter Qualität,<br />

die Schallwand liegt einmal mit und einmal<br />

ohne Bespannung bei. Sie lässt sich<br />

durch Clips auf der dahinterliegenden<br />

Frontplatte fixieren. Daher blickt man<br />

auch ohne Bespannung auf eine glatte,<br />

seitlich und zu den Treibern hin gerundete<br />

Fläche. Die Chassis sind perfekt organisch<br />

eingepasst und weisen keinerlei<br />

offenliegende Schrauben auf, die mit ihren<br />

Kanten den Klang brechen oder das<br />

Auge des Betrachters stören könnten.<br />

RAUM UND<br />

AUFSTELLUNG<br />

Raumgröße<br />

K M<br />

Akustik<br />

T<br />

A<br />

Aufstellung<br />

W<br />

D<br />

G<br />

H<br />

20 Grad am Hörer vorbei<br />

oder parallel zur Wand.<br />

Abstand zu Seiten- und<br />

Hinterwand wahren.<br />

Die Aufschlüsselung der Symbole finden Sie<br />

auf Seite 132.<br />

F<br />

STECKBRIEF<br />

EPOS<br />

ELAN 15<br />

Vertrieb<br />

Reson<br />

07753 / 624 335<br />

www.<br />

reson.de<br />

Listenpreis<br />

950 Euro<br />

Garantiezeit<br />

5 Jahre<br />

Maße B x H x T<br />

21 x 41 x 28 cm<br />

Gewicht<br />

8,8 kg<br />

Furnier/Folie/Lack • / – / –<br />

Farben<br />

Eiche schwarz, Kirsche,<br />

Arbeitsprinzipien 2-Wege-Bassreflex<br />

Raumanpassung –<br />

Besonderheiten –<br />

<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />

ÅDynamische, feinzeichnende<br />

und lebendige Box<br />

mit kräftigem Fundament, bei<br />

allen Pegeln souverän.<br />

Í Könnte in der Mitte etwas<br />

direkter aufspielen.<br />

Neutralität (2x) 80<br />

Detailtreue (2x) 85<br />

Ortbarkeit 95<br />

Räumlichkeit 75<br />

Feindynamik 90<br />

Maximalpegel 70<br />

Bassqualität 80<br />

Basstiefe 65<br />

Verarbeitung<br />

gut<br />

KLANGURTEIL<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

81 PUNKTE<br />

ÜBERRAGEND<br />

20 www.audio.de ›08 /2012


Lautsprecher › STANDBOXEN<br />

Klanglich störte rein gar nichts den Auftritt<br />

der Epos. Die kleine Engländerin<br />

musizierte mit gehöriger Homogenität.<br />

Stimmen und Naturinstrumenten verlieh<br />

sie die angestammten Klangfarben. Besonderen<br />

Respekt verschaffte ihr allerdings<br />

der für diese Klasse extrem knackige,<br />

satte und konturierte Bass. In den<br />

Hörtestprotokollen verdiente er sich das<br />

Prädikat „sauschnell“. Allerdings kam<br />

diese Stärke nur mit geeigneter Musik<br />

richtig zum tragen, etwa mit Elektro-<br />

Beats oder Schlagzeugsoli. Wenn es mit<br />

Rockmusik, Pop oder Jazzaufnahmen in<br />

allen Bereichen gleichzeitig zur Sache<br />

ging, wirkten die Mitten geringfügig distanziert,<br />

während die Höhen mitunter<br />

davon galoppierten – denn die waren<br />

noch etwas „schneller“ als der Bass.<br />

Insgesamt ließen sich diese kleinen<br />

Eigenheiten durch die für Epos typische<br />

wandnahe, parallele Aufstellung mindern<br />

und auch die Abbildung wirkte unter<br />

diesen Voraussetzungen äußerst stabil<br />

und plastisch. Und was Musikalität<br />

und Spielfreude betrifft, macht die Elan<br />

ihrem Namen ohnehin alle Ehre.<br />

FAZIT<br />

Stefan Schickedanz<br />

<strong>AUDIO</strong>-Mitarbeiter<br />

IMMER ADRETT: Abnehmbare Bespannung war gestern. Epos legt zwei<br />

Schallwände bei, die der Besitzer nach belieben verwenden kann.<br />

_08J1S_Magnat_Audio_08_HECO_Phalanx.pdf;S: 1;Format:(210.00 x 95.00 mm);08. Jun 2012 12:01:45<br />

Für mich sind kompakte Zwei-<br />

Wege-Boxen nicht nur einfach ein<br />

Kompromiss in Sachen Kosten und<br />

Platzbedarf. Wegen der üblicherweise<br />

sehr großen Homogenität<br />

und Natürlichkeit solcher Konzepte,<br />

die sich nicht mit unzähligen<br />

Chassis und komplexen Mehrwegeweichen<br />

herumschlagen<br />

müssen, lässt sich damit stundenlang<br />

stressfrei Musik hören. Die<br />

Kompaktgehäuse verbessern zudem<br />

die Abstrahlung. Die Dynaudio<br />

und die Epos sind gelungene<br />

Beispiele, die zudem auch im Bass<br />

beachtliche Qualitäten offenbaren.<br />

270 mm<br />

238 mm<br />

PHALANX MICRO 200A<br />

Die kleine „Walze“ macht mächtig viel Power und das<br />

gleich mit drei 200 mm Alu-Membranen!<br />

Im ursprünglichen, altgriechischen Sinne beschreibt „Phalanx“<br />

eine Kampfformation oder eine Walze. Beide Interpretationen sind<br />

sehr zutreffend für diesen 300 Watt starken Aktiv-Subwoofer. Der<br />

Phalanx Micro 200A arbeitet mit einer Aktiv-Membran und zwei<br />

Passiv-Membranen, die als Langhub-Bassradiatoren ausgelegt<br />

sind und in einem geschlossenen Gehäuse den Job zweier<br />

Bassreflexrohre übernehmen. Das Ergebnis: viel Bass-Spaß bei<br />

extrem geringen Abmessungen...<br />

Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.heco-audio.de.<br />

245 mm


Lautsprecher › STANDBOXEN<br />

AVM AUDITION S3 UM 2250 EURO<br />

Der Ruf von AVM begründet sich<br />

seit über 25 Jahren auf highendige,<br />

gleichwohl nach besten<br />

deutschen Ingenieurstugenden entwickelten<br />

und dennoch nicht zu teuren<br />

Elektronikkomponenten. Eine Kompaktbox<br />

der Edelklasse war nun eher nicht<br />

das Produkt, was man von den Badenern<br />

erwarten konnte. Geschäftsführer<br />

Udo Besser führte auch eher praktische<br />

Gründe an, warum die „Audio Video Manufaktur“<br />

sich an dieses Projekt wagte:<br />

Zu den edlen Vollverstärkern des Hauses<br />

– und besonders dem CD-Receiver – Inspiration<br />

C8 gibt es schlicht keine optisch<br />

passenden Lautsprecher am Markt.<br />

Natürlich kann man selbst als erfahrener<br />

„Entwickler mit Goldohren“ keine 25 Jahre<br />

Erfahrung im Chassisbau über Nacht<br />

aufholen. So ließen sich die Badener die<br />

Komponenten für ihre Audition S3 bei<br />

Elac maßschneidern: Der 15er-Tiefmitteltöner<br />

besteht aus einem verdeckt arbeitenden<br />

Pappkonus, der mit einer gerundeten<br />

Inverskalotte aus tiefgezogenem<br />

Aluminium großzügig verklebt wird<br />

und so selbst bei höchsten Auslenkun-<br />

gen steif und schnell bleibt. Um den notwendigen<br />

Hub bei energiereichen Tiefbässen<br />

zu begrenzen, unterstützt unter<br />

70 Hz ein rückwärtiges Bassreflexrohr<br />

den kleinen Konus, das bei Positionierung<br />

im Regal auch verschlossen werden<br />

kann.<br />

Auch der Hochtöner stammt von Elac,<br />

die sich mit ihrem JET als Spezialisten für<br />

Air-Motion-Transformer schon lange<br />

einen hervorragenden Ruf erworben<br />

haben. AVM orderte natürlich die neueste<br />

Variante dieses mit gefalteten Lamellen<br />

arbeitenden magnetostatischen Töners,<br />

doch in einer Spezialversion, die mit der<br />

hauseigenen Schallwand eine akustische<br />

Synergie erzeugt: Schallführung<br />

und Schallwand sind nämlich aus dem<br />

vollen Alu hergestellt und begrenzen den<br />

Abstrahlwinkel des Hochtöners sanft. In<br />

Kombination mit der überstehenden<br />

Schallwand verhindert das Kantenreflexionen<br />

sehr effektiv.<br />

WENIG HUB, VIEL RAUM<br />

Mit etwas weniger Hubraum, sprich Volumen,<br />

musste die Audition S3 gegen<br />

RAUM UND<br />

AUFSTELLUNG<br />

Raumgröße<br />

K M<br />

Akustik<br />

T<br />

A<br />

Aufstellung<br />

W<br />

D<br />

G<br />

H<br />

Ungefähr auf den Hörer<br />

richten. Im Regal oder<br />

direkt an der Wand<br />

Reflexrohr verschließen.<br />

Die Aufschlüsselung der Symbole finden Sie<br />

auf Seite 132.<br />

F<br />

die teils deutlich preiswertere Konkurrenz<br />

wie die B&W CM5 antreten – und überflügelte<br />

diese besonders mit ihrer feinseidigen<br />

Auflösung und ihrer unbändigen<br />

Spielfreude. Detaildarstellung und Transparenz<br />

bei Johann Strauss’ „Fledermaus“<br />

(Boskowsky) waren schlicht sensationell,<br />

den feinen dynamischen Schattierungen<br />

folgte die AVM genauer und mit besserem<br />

Timing als die etwas cremigere, dafür<br />

auch gemächlichere B&W.<br />

Im Tiefbass kannte die Audition physikalisch<br />

bedingte Grenzen: Sie brillierte bei<br />

Ani DiFrancos „Evolve“ zwar mit einem<br />

knackigen und eher leicht federnden<br />

Bass, ließ allerdings den letzten Schub<br />

ganz unten vermissen und kannte für<br />

Lauthörer auch bemerkbare Grenzen im<br />

Pegel. Doch beides verbesserte sich,<br />

wenn man sie direkt an der Wand platzierte<br />

und das Reflexrohr verschloss:<br />

Dann gewann das Timing nochmals, zugleich<br />

wurde das akustische Gesamtbild<br />

noch plastischer und dynamischer. Ihre<br />

Raumdarstellung war nicht so tief wie<br />

anderswo schon gehört, aber wunderbar<br />

zur Seite und nach oben aufgespannt.<br />

STECKBRIEF<br />

AVM<br />

AUDITION S3<br />

Vertrieb<br />

AVM<br />

07246 / 4285<br />

www.<br />

avm-audio.de<br />

Listenpreis<br />

2.250 Euro<br />

Garantiezeit<br />

5 Jahre<br />

Maße B x H x T<br />

23 x 34,5 x 24 cm<br />

Gewicht<br />

10 kg<br />

Furnier/Folie/Lack – / – / •<br />

Farben<br />

Hochglanz Schwarz, Weiß je<br />

mit Alu-Front<br />

Arbeitsprinzipien 2 Wege Bassreflex<br />

Raumanpassung –<br />

Besonderheiten<br />

AMT-Hochtöner<br />

<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />

ÅSehr lebendige, hochauflösende<br />

und neutrale Kompakte<br />

mit tollem Timing.<br />

Í Tiefbasskraft kennt naturgemäß<br />

Grenzen.<br />

Neutralität (2x) 90<br />

Detailtreue (2x) 100<br />

Ortbarkeit 95<br />

Räumlichkeit 85<br />

Feindynamik 95<br />

Maximalpegel 55<br />

Bassqualität 75<br />

Basstiefe 60<br />

Verarbeitung<br />

überragend<br />

KLANGURTEIL<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

85 PUNKTE<br />

SEHR GUT<br />

22 www.audio.de ›08 /2012


Lautsprecher › STANDBOXEN<br />

Für eine Kompaktbox eine hervorragende<br />

Vorstellung, die weit über den Design-Appeal<br />

der Audition hinausgeht.<br />

FAZIT<br />

Malte Ruhnke<br />

<strong>AUDIO</strong>-Redakteur<br />

AUSSEN UND INNEN: Die Lamellen des AMT schwingen in einem starken Magnetfeld, der<br />

Waveguide ist in die Schallwand eingefräst. Rechts die edel bestückte Frequenzweiche<br />

Die HiFi-Geschichte ist voller Anekdoten<br />

über Hersteller, die sich in<br />

fremden Gewässern verfahren haben.<br />

Umso mehr freut es mich, dass<br />

AVM mit seiner High-End-Box einen<br />

Volltreffer gelandet hat: Wer nicht<br />

brüllend laut hört, erhält hier einen<br />

herausragend genauen und homogen<br />

klingenden Monitor. Angesichts<br />

des superben Front-Finishs fallen mir<br />

auf Anhieb einige Komponenten ein,<br />

zu der die Audition perfekt passt ...<br />

MESSLABOR<br />

Die Schallwände der drei Kompakten sind offensichtlich so abgestimmt,<br />

dass die Abstrahlung nur im Sweet-Spot frei von Interferenzen<br />

und Bündelungseffekten bleibt – in der Praxis sollte man<br />

deshalb genau anwinkeln und mit der Höhe experimentieren.<br />

Die AVM mit ihrem kleinsten Innenvolumen mobilisiert bei der<br />

Maximalpegelmessung erstaunliche 102 Dezibel, bis sie die Klirrgrenze<br />

erreicht, im Hörtest geht sie sogar noch etwas lauter. Die<br />

Dynaudio ist im Oberbass bei 100 Dezibel limitiert – hier kommt<br />

es auf die Zusammensetzung des Musikmaterials an, wie laut sie<br />

wirklich geht. Pegelwunder ist naturgemäß die Epos, die allerdings<br />

im Bass auch nur bis 47 Hz (-6dB) reicht, während die Dynaudio die<br />

40-Hz-Marke erreicht.<br />

AVM Audition 3<br />

Frequenzgang<br />

100 dB<br />

axial 10*hoch 30*seitl.<br />

Dynaudio Excite X16<br />

Frequenzgang<br />

100 dB<br />

axial 10*hoch 30*seitl.<br />

Epos Elan 15<br />

Frequenzgang<br />

100 dB<br />

axial 10*hoch 30*seitl.<br />

90 dB<br />

90 dB<br />

90 dB<br />

80 dB<br />

80 dB<br />

80 dB<br />

70 dB<br />

16 Ohm<br />

70 dB<br />

16 Ohm<br />

70 dB<br />

16 Ohm<br />

8 Ohm<br />

8 Ohm<br />

8 Ohm<br />

60 dB<br />

4 Ohm<br />

60 dB<br />

4 Ohm<br />

60 dB<br />

4 Ohm<br />

2 Ohm<br />

Impedanzverlauf<br />

50 dB<br />

1 Ohm<br />

10 Hz 100 Hz 1 kHz 10 kHz 40 kHz<br />

2 Ohm<br />

Impedanzverlauf<br />

50 dB<br />

1 Ohm<br />

10 Hz 100 Hz 1 kHz 10 kHz 40 kHz<br />

2 Ohm<br />

Impedanzverlauf<br />

50 dB<br />

1 Ohm<br />

10 Hz 100 Hz 1 kHz 10 kHz 40 kHz<br />

AVM Audition 3<br />

Pegel- & Klirrverlauf<br />

110 dB<br />

85 dB 90 dB 95 dB 100 dB<br />

100 dB<br />

Dynaudio Excite X16 Pegel- & Klirrverlauf<br />

110 dB<br />

85 dB 90 dB 95 dB 100 dB<br />

100 dB<br />

Epos Elan 15<br />

Pegel- & Klirrverlauf<br />

110 dB<br />

85 dB 90 dB 95 dB 100 dB<br />

100 dB<br />

90 dB<br />

90 dB<br />

90 dB<br />

80 dB<br />

80 dB<br />

80 dB<br />

70 dB<br />

70 dB<br />

70 dB<br />

60 dB<br />

60 dB<br />

60 dB<br />

50 dB<br />

20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz<br />

50 dB<br />

20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz<br />

50 dB<br />

20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz<br />

AVM AUDITION S3<br />

Neutral, recht tief, Sweet-Spot aber wegen<br />

Bündelungseffekten nicht so groß. Impedanz<br />

etwas schwankend, aber unkritisch.<br />

Klirr noch gut mit Reserven im Bass.<br />

AK: 65<br />

4 Ohm<br />

DYN<strong>AUDIO</strong> EXCITE X16<br />

Ausgewogen mit kräftigem, sehr tiefem<br />

Bass, gleichmäßiges Rundstrahlverhalten.<br />

Impedanz leicht zu treiben. Mittelhochton<br />

blitzsauber, im Oberbass limitiert.<br />

AK: 63<br />

4 Ohm<br />

EPOS ELAN 15<br />

Ausgewogen, aber leichte Mittensenke und<br />

sanft fallender Bass. Guter Wirkungsgrad<br />

und unkritische Impedanz. Klirr durchweg<br />

sehr gering, hohe Bassreserven.<br />

AK: 58<br />

4 Ohm<br />

www.audio.de ›08 /2012<br />

23


Lautsprecher › STANDBOXEN<br />

Führungskraft<br />

Eine Box, die große Räume beherrschen soll, braucht ausgeklügelte<br />

Technik. Die neue TCD 210 von T+A hat genau das, und ihr Name<br />

ist Programm: T steht für Transmissionline, CD für Constant<br />

Direc tivity, also konstante Schallbündelung. Sind Sie bereit für ein<br />

wirklich großes Konzert?<br />

■ Text: Malte Ruhnke<br />

Mit der Solitaire-Linie betrat T+A<br />

jüngst akustisches Neuland:<br />

Der Zeilenstrahler aus Elektrostat<br />

und Mitteltöner-Array erwies sich in<br />

Hörtests als der Geheimtipp, um schwierige<br />

Räume und große Hördistanzen zu<br />

beherrschen. Schon die kleine CWT 500<br />

brachte im <strong>AUDIO</strong>-Hörraum eine Detailauflösung<br />

und Direktheitheit des Klangbilds,<br />

wie man es sonst nur von Flächenstrahlern<br />

und Hörnern erwarten kann –<br />

siehe Test in Heft 9/11. Diese Technik 1:1<br />

auf die neue Criterion-TCD-Linie zu übertragen,<br />

musste jedoch schon am enormen<br />

Material- und Fertigungsaufwand<br />

scheitern. Gleichwohl wurde die TCD<br />

210 S – anders als ihre Vorgängerin – explizit<br />

für eine deutliche Schallbündelung<br />

optimiert, wie sie bei Hörabständen oberhalb<br />

drei Metern und schwach bis mittel<br />

bedämpften Räumen akustisch klar von<br />

Vorteil ist.<br />

Dafür musste man sich bei T+A durchaus<br />

von liebgewonnenen technischen<br />

Lösungen verabschieden, etwa dem<br />

hochgelobten Ringradiator: Im Hochtonbereich<br />

arbeitet bei der TCD stattdessen<br />

eine klassische Einzoll-Gewebekalotte,<br />

die mittels einer mehrere Zentimeter<br />

tiefen Hornführung auf das gewünschte<br />

konstante Bündelungsmaß<br />

mit etwa 100 Grad horizontalem Abstrahlwinkel<br />

gebracht wird. Bereits ab<br />

2000 Hz greift diese Konstruktion – da<br />

die Schallführung zugleich den Kennschalldruck<br />

steigert, vollführt die Kalotte<br />

Höchstleistungen ohne erkennbaren<br />

Klirr. Damit die Mitteltöner im Übernah-<br />

mebereich eine ähnliche Schallbündelung<br />

aufweisen und der durch den Raum<br />

mehrfach reflektierte indirekte Schall<br />

verfärbungsfrei bleibt, arbeiten zwei davon<br />

parallel – einer oberhalb, einer unterhalb<br />

des Hochtöners. So stellt sich<br />

nach der Theorie von d’Apollito eine<br />

deutliche vertikale Bündelung mit<br />

zunehmender Frequenz ein. Die hat zugleich<br />

den positiven Nebeneffekt, dass<br />

Boden- und Deckenreflektionen, die das<br />

menschliche Gehör als direkte Schallereignisse<br />

missinterpretieren könnte,<br />

weitgehend ausgeblendet werden.<br />

DIE ZUTATEN<br />

Die Mitteltöner im 17-Zentimeter-Format<br />

sind als typische T+A-Spezialität in<br />

Anlehnung an die Solitaire-Modelle ausgeführt:<br />

Die Membran, von T+A Greycone<br />

genannt, besteht aus einem Mix<br />

aus Holzfasern und Graphitpartikeln,<br />

was die innere Dämpfung erhöht. Damit<br />

sich keine Membranresonanzen und<br />

Partialschwingungen ausbilden, werden<br />

die Konen in schrägen Linien eingeschnitten<br />

und anschließend wieder verklebt.<br />

Ein Phaseplug innerhalb des<br />

Schwingspulendurchmessers sorgt dafür,<br />

dass sich im oberen Einsatzbereich<br />

auch in der Luft keine Resonanzen und<br />

TEST Interferenzen ausbilden, die das Abstrahlverhalten<br />

Pegelstarke Standboxen verschlechtern mit erwachsenen könnten.<br />

Mit Basstönern der großen und 3-/4-Wege-Technik<br />

Membranfläche der zwei<br />

17er CANTON ist es CHRONO T+A möglich, SL 595.2 den gesamten 2400 €<br />

Grundtonbereich CHARIO SYNTAR 533 bis 200 Hz hinunter 1650 €<br />

von QUADRAL den Mitteltönern ASCENT 90 wiedergeben 1200 zu €<br />

lassen, wovon sich Boxenentwickler<br />

Fotos: H. Härle, Archiv, MPS<br />

www.audio.de ›08 /2012<br />

25


Lautsprecher › STANDBOXEN<br />

Die Mitteltonmembran ist vielfach geprägt und mit einem Phaseplug ausgestattet, um<br />

Resonanzen zu bedämpfen. Rechts sieht man die Hornführung des Hochtöners.<br />

Jochen Fabricius eine besonders homogene<br />

und dynamische Stimmwiedergabe<br />

verspricht.<br />

Die Tieftöner im mächtigen 22-Zentimeter-Format<br />

werden in ähnlicher Form<br />

auch in der Spitzenserie Solitaire eingesetzt.<br />

In der Criterion TCD sind allerdings<br />

ihre Parameter leicht verändert, weil sie<br />

hier nicht aufs geschlossene Gehäuse<br />

spielen, sondern auf eine Transmissionline.<br />

Dieser zweifach gefaltete Schallkanal,<br />

der das ganze Innenvolumen der<br />

210er ausfüllt, arbeitet ähnlich wie eine<br />

Orgelpfeife und versetzt die Luft lediglich<br />

durch seine Länge in effizienzsteiger<br />

nde Schwingung, ohne auf das Prinzip<br />

eines Helmholtz-Resonators mit<br />

Luftfeder und Masse vertrauen zu müssen,<br />

wie wir es von einem Bassreflexrohr<br />

oder einer Passivmembram kennen.<br />

Von dieser Technik versprechen sich die<br />

T+A-Entwickler einerseits mehr Dynamik<br />

als vom geschlossenen System gleicher<br />

Membranfläche, aber auch eine<br />

leichtere Ansprache und einen trockeneren,<br />

homogeneren Tieftonbereich als<br />

beim Reflexsystem.<br />

IN VOLLENDUNG<br />

Bei dieser geballten Ladung Technik<br />

überrascht, dass auch ins Äußere der<br />

Criterion viel Geld und Entwicklungszeit<br />

floss: Dank der angerundeteten, echtholzfurnierten<br />

Seitenwangen sieht die<br />

210er deutlich eleganter aus, als sie breit<br />

ist. Der überragend gemachte Klavierlack<br />

über dem Holz und die mit bestmöglichen<br />

Spaltmaßen installierte Glasplatte<br />

auf der Oberseite verraten eine<br />

Liebe zum Detail, die auch einer doppelt<br />

und dreifach so teuren Box gut zu<br />

Gesicht gestanden hätte.<br />

Im Hörraum forderte sie Sorgfalt ein: Die<br />

ersten Takten von Chris Andersons „You<br />

Dont Know What Love Is“ offenbarten<br />

einen gigantisch druckvollen Bass, der<br />

sämtliche Hörer vor Staunen erstum-<br />

RAUM UND<br />

AUFSTELLUNG<br />

Raumgröße<br />

M<br />

K<br />

Akustik<br />

T<br />

D<br />

A<br />

Aufstellung<br />

W<br />

G<br />

H<br />

15-20 Grad am Hörer vorbei<br />

oder parallel zur Wand.<br />

Hörabstände 3 bis 6 m sind<br />

ideal, wandnah zu fett.<br />

Die Aufschlüsselung der Symbole finden Sie<br />

auf Seite 132.<br />

F<br />

26 www.audio.de ›08 /2012


men ließ, ein extrem plastisches, doch<br />

auch sehr direkt abgebildetes Panorama,<br />

dazu ein fast energischer Hang zur Auflösung.<br />

Das verschwand bei einer Vergrößerung<br />

des Hörabstandes, mit weniger<br />

Einwinkelung und konsequent wandferner<br />

Aufstellung – so spielte die T+A im<br />

Hörraum überragend stimmig. Sie malte<br />

bei Prokofieffs 2. Klavierkonzert (Litton)<br />

ein plastisches, hervorragend gestaffeltes<br />

Klangbild in den Raum und zeichnete<br />

die Wucht von Flügel, Kontrabässen und<br />

Pauken mit voller Kraft, aber auch atemberaubender<br />

Homogenität nach. Streicher<br />

und Holz bewahrte sie mit unbedingter<br />

Neutralität und Transparenz im<br />

Klangbild, blieb gleichwohl dem Hörer<br />

akustisch immer sehr nahe. Ihr Tieftoncharakter<br />

war eindeutig auf der voluminösen,<br />

doch federnd-beschwingten Seite<br />

einzuordnen, was besonders beim<br />

Hören zu nächtlicher Stunde ein Vorteil<br />

ist: Zusammenhalt und Struktur des<br />

Klangbildes blieben auch bei Flüsterpegeln<br />

voll erhalten, ihre überragende<br />

Detailauflösung holte sie nicht über<br />

einen energisches Hochtonbereich, sondern<br />

über eine feintransparente Klarheit<br />

und ein eher warm-seidiges Klangbild.<br />

Quer durch alle Genres erwies sich die<br />

T+A als musikalisches Allround-Talent.<br />

Den größten Spaßfaktor indes entfalteten<br />

ältere Rockaufnahmen, denen es<br />

über andere Boxen an Substanz mangelt.<br />

Queens „Prophet Song" habe ich nur selten<br />

so kraftvoll und vollständig gehört.<br />

FAZIT<br />

Malte Ruhnke<br />

<strong>AUDIO</strong>-Redakteur<br />

Die neue T+A überrascht gleich<br />

mehrfach: Dieses Kraftpaket weckt<br />

das Kind im Manne, wenn sie dynamisch<br />

und basstechnisch loslegt<br />

wie eine große PA beim Rockkonzert.<br />

Doch sie ist das Gegenteil einer<br />

plumpen Partybox, kann auch bei<br />

Zimmerlautstärke mit überraschend<br />

vollen und seidigen Klängen überzeugen.<br />

Die Optimierung für große<br />

Hörabstände geht voll auf – nur kleine<br />

Räume sind mit ihrem Bass<br />

schlicht überfordert.<br />

MESSLABOR<br />

Der Frequenzgang zeigt auf Achse eine<br />

leichte Unruhe oberhalb 7 kHz, die aber<br />

seitlich schnell und vollständig verschwindet.<br />

Trotz deutlicher Bündelung<br />

überrascht der große Sweet-Spot praktisch<br />

ohne Einbrüche 30 Grad seitlich.<br />

Die Transmissionline reicht recht tief<br />

(38Hz) und klirrt bauartbezogen sehr<br />

wenig. Oberhalb 120 Hz ist kaum Klirr<br />

erkennbar, in der Praxis geht die TCD<br />

lauter als die rechnerischen 107 Dezibel.<br />

T+A Criterion TCD 210 S Frequenzgang<br />

100 dB<br />

axial 10*hoch 30*seitl.<br />

90 dB<br />

80 dB<br />

70 dB<br />

60 dB<br />

STECKBRIEF<br />

Vertrieb<br />

2 Ohm<br />

Impedanzverlauf<br />

50 dB<br />

1 Ohm<br />

10 Hz 100 Hz 1 kHz 10 kHz 40 kHz<br />

www.<br />

Listenpreis<br />

Garantiezeit<br />

Maße B x H x T<br />

Gewicht<br />

Furnier/Folie/Lack<br />

Farben<br />

Arbeitsprinzipien<br />

Raumanpassung –<br />

Besonderheiten –<br />

<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />

T+A<br />

TCD 210 S<br />

T+A<br />

05221 / 7676-0<br />

taelektroakustik.de<br />

ab 5.500 Euro<br />

5 Jahre<br />

30 x 122 x 44 cm<br />

47 kg<br />

• / – / •<br />

Nussbaum, Kirsch, Makassar,<br />

schwarz, weiß u.a.<br />

3 Wege Transmissionline<br />

ÅSehr ausgewogene, enorm<br />

druckvolle und seidige Box<br />

mit gigantischer Kraft auch in<br />

großen Räumen.<br />

Í Braucht viel Platz und<br />

Liebe bei der Aufstellung.<br />

Neutralität (2x) 95<br />

Detailtreue (2x) 100<br />

Ortbarkeit 105<br />

Räumlichkeit 100<br />

Feindynamik 100<br />

Maximalpegel 95<br />

Bassqualität 90<br />

Basstiefe 90<br />

Verarbeitung<br />

überragend<br />

KLANGURTEIL<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

97 PUNKTE<br />

ÜBERRAGEND<br />

16 Ohm<br />

8 Ohm<br />

4 Ohm<br />

T+A Criterion TCD 210 S Pegel- & Klirrverlauf<br />

110 dB<br />

85 dB 90 dB 95 dB 100 dB<br />

100 dB<br />

90 dB<br />

80 dB<br />

70 dB<br />

60 dB<br />

50 dB<br />

20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz<br />

EMPFEHLUNG<br />

GROSSE RÄUME<br />

08/12<br />

made in Germany<br />

Dual steht nach wie vor für höchste Qualität,<br />

lange Lebensdauer und kundenorientierter<br />

Service. Aus diesem gutem Grunde hat Dual<br />

sich etwas neues ausgedacht:<br />

Der Vollautomat CS-460<br />

The spirit of<br />

the 70s...<br />

Jazz hört man<br />

auf Vinyl<br />

CS-460<br />

mit Sandwichteller<br />

Stukturlack Schwarz, Finish Silber<br />

Dieser Plattenspieler<br />

beherrscht alle Tricks!<br />

CS-460<br />

Voll-Automatik mit Sandwichteller<br />

Klavierlack Schwarz, Finish Silber<br />

www.sintron-audio.de<br />

Sintron Vertriebs GmbH · Südring 14 · D-76473 Iffezheim<br />

Tel.: 0 72 29 - 18 29 50 · Fax.: 0 72 29 - 18 29 51


Lautsprecher › SUBWOOFER<br />

MAXIMATOR<br />

Ein Sub, der druckvollen Film und ausgewogene Musikwiedergabe<br />

beherrscht, sich mit Mikrofon und Equalizer an die Raum akustik<br />

anpasst und bezahlbar ist – das kann ja gar nicht sein! Kann es<br />

doch: Der amerikanische Spezialist Velodyne bringt mit dem<br />

EQ-Max 12 einen Alleskönner – für sage und schreibe 870 Euro.<br />

■ Text: Malte Ruhnke<br />

Ein Sub kann für sich genommen<br />

noch so gut klingen – unter realen<br />

Bedingungen bestimmt die Raumakustik<br />

mindestens zur Hälfte die<br />

Wiedergabequalität. Denn im Frequenzbereich<br />

unter 100 Hertz gibt es kaum effektive<br />

Bedämpfung, sorgen Raumresonanzen<br />

nicht nur für ein unausgewogenes<br />

Klangbild, sondern auch für Dröhnen<br />

und einen Verlust an klanglicher Homogenität.<br />

Ein Equalizer packt<br />

diese Probleme zwar nicht an<br />

der Wurzel, kann aber das<br />

Klangbild so deutlich verbessern,<br />

dass auch Musikwiedergabe<br />

wieder Spaß macht. Parametrische<br />

Equalizer mit manuellem<br />

Abgleich allerdings sind<br />

etwas für Profis – einfacher<br />

geht es mit einem One-Touch-<br />

System, bei dem der Subwoofer<br />

die Einmessung per Mikrofon<br />

selbst vornimmt.<br />

Solche Systeme waren bisher<br />

teuer. Velodyne bietet die<br />

Selbsteinmessung in der EQ-<br />

Max-Serie nun bereits ab 540<br />

Euro für die 8-Zoll-Version an,<br />

wobei das zweitgrößte Modell,<br />

der EQ-Max 12, den besten<br />

Kompromiss aus Preis und<br />

Membranfläche bietet. Das<br />

30-Zentimeter-Chassis wird<br />

von einem 225 Watt Sinus starken<br />

Schaltverstärker angetrieben,<br />

der seine Ströme in eine<br />

zweifach gewickelte Kupferschwingspule<br />

abgibt. Das Bassreflexrohr<br />

arbeitet downfire, um<br />

unter kontrollierten Bedingungen das<br />

28 www.audio.de ›08 /2012


Lautsprecher › SUBWOOFER<br />

Fotos: Archiv, MPS, comodore – Shutterstock.com<br />

Chassis im Tiefstbass zu unterstützen.<br />

Vielseitigkeit und Bedienkomfort des<br />

EQ-Max brauchen auch den Vergleich<br />

mit mehrfach so teuren Subs der Konkurrenz<br />

nicht zu fürchten: So lässt sich<br />

der Pegel bequem mit der Fernbedienung<br />

angleichen und am großen LED-<br />

Display kontrollieren; ebenso kann die<br />

automatische Equalization gestartet und<br />

die Phasenlage in 90-Grad-Schritten<br />

fernbedient werden, um direkt am Hörplatz<br />

die Einstellung mit optimaler Schalladdition<br />

zu erwischen. Arbeitet der<br />

Woofer optimal mit den Hauptboxen zusammen,<br />

ist der IR-Sender dennoch<br />

nicht arbeitslos: Vier vorgegebene EQ-<br />

Presets (etwa „Classical“ für Neutralität<br />

und „Cinema“ für maximalen Pegel) lassen<br />

sich ebenso anwählen wie der<br />

„Night“-Modus, der den Pegel nachbarschaftsschonend<br />

bei Spitzen begrenzt.<br />

GEHT NICHT? GIBT´S NICHT!<br />

Das war im <strong>AUDIO</strong>-Hörraum naturgemäß<br />

nicht notwendig. Nach einem sehr<br />

kurzweiligen Einmessprozess mit dem<br />

Mikrofon auf dem Hörplatz und einigen<br />

Testsignalen legte der Velodyne im Hörtest<br />

in Zusammenarbeit mit der ideal für<br />

den 2.1-Betrieb abgestimmten Cabasse<br />

Minorca bei Joe Satrianis „Engines Of<br />

Creation“ los. Aber wie! Sein Tiefbass<br />

klang satt und souverän, ohne zu verfetten,<br />

und musikalischen Strukturen folgte<br />

er behände, ohne allzu trocken zu<br />

agieren. Bei Stevie Ray Vaughans „Pride<br />

And Joy“ stürmte das Trio musikalisch<br />

voran, der Velodyne gab der Musik den<br />

entscheidenden Kick und die Energie.<br />

Anspruchsvolle klassische Werke wie<br />

Brittens „War Requiem“ untermalte er<br />

mit furchteinflössenden Pauken- und<br />

MESSLABOR<br />

Mit 108 Dezibel Maximalpegel in Neutralstellung<br />

gehört der EQ-Max klassenbezogen<br />

zu den potenten Woofern, wenn auch<br />

nicht zu den allerlautesten. Offensichtlich<br />

war hier der Tiefgang (sehr gute 31 Hz bei<br />

-6dB) wichtiger, im-Preset „Cinema“ dagegen<br />

geht er sehr viel lauter – bei etwas<br />

weniger Tiefstbass (o. Abb.). Das Klangbild<br />

ist bis 40 Hz hinab vorbildlich sauber<br />

und zeigt keinen hörbaren Klirr.<br />

AUF KNOPFDRUCK: Die Fernbedienung<br />

steuert Pegel und Betriebsarten, setzt aber<br />

auch die Einmessung per Mikrofon in Gang.<br />

Trommeleinsätzen, ohne sich in den Vordergrund<br />

zu drängen. Allenfalls ein Tick<br />

an Präzision fehlte, um in die Riege der<br />

mehrfach teureren High-End-Woofer<br />

aufzusteigen. Auf der anderen Seite<br />

konnte er auch gut zulangen: Der Vorspann<br />

des „Herrn der Ringe“ geriet selten<br />

so souverän, den Zuschauern stockte<br />

der Atem vor Spannung – sofern man<br />

den Velodyne im „Cinema“-Modus mit<br />

minimal weniger Tiefbass betrieb.<br />

FAZIT<br />

Malte Ruhnke<br />

<strong>AUDIO</strong>-Redakteur<br />

Entweder starkes Heimkino oder<br />

ausgewogene Musik – bezahlbare<br />

Subs bedeuten oft einen Kompromiss.<br />

Beim EQ-Max habe ich davon<br />

nichts gespürt. Selbst nach dem<br />

Genuss von mehreren „Maximator"<br />

macht er noch Spaß – dabei<br />

handelt es sich übrigens um ein<br />

ähnlich vielseitiges bayrisches<br />

Starkbier. Prost!<br />

Velodyne EQ Max 12 BVE Pegel- & Klirrverlauf<br />

110 dB<br />

85 dB 90 dB 95 dB 100 dB<br />

100 dB<br />

90 dB<br />

80 dB<br />

70 dB<br />

60 dB<br />

50 dB<br />

20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz<br />

VIELSEITIG: Der Velodyne akzeptiert<br />

Cinch- wie Hochpegelsignale.<br />

STECKBRIEF<br />

VELODYNE<br />

EQMAX 12<br />

Vertrieb<br />

Audio Reference<br />

040 / 533 203 59<br />

www.<br />

audio-reference.de<br />

Listenpreis<br />

870 Euro<br />

Garantiezeit<br />

3 Jahre (5 Jahre auf Chassis)<br />

Maße B x H x T<br />

41,5 x 45,5 x 46 cm<br />

Gewicht<br />

28 kg<br />

Furnier/Folie/Lack – / • / –<br />

Farben<br />

Kirsche, Ebenholz<br />

Arbeitsprinzipien Bassreflex<br />

AUSSTATTUNG<br />

Standby-Automatik •<br />

Phase Invers/regelb. • / • (in 90 Grad Schritten)<br />

Remote Pegel/Frequenz • / –<br />

Raumanpassung • (selbsteinmessender EQ)<br />

Input Cinch/XLR/LS • / – / •<br />

Output Cinch/XLR/LS • / – / •<br />

Hochpassweiche •<br />

Besonderheiten<br />

Limiter-Mode, 4 Preset-EQs<br />

<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />

ÅSehr vielseitiger, kräftiger,<br />

musikalischer und sauberer<br />

Woofer mit toller Einmessung.<br />

ÍBei lautem Filmbetrieb<br />

nicht ganz so tief.<br />

Klang Musik 87<br />

Klang Film 85<br />

Ausstattung/Bedienung überragend/sehr gut<br />

Verarbeitung<br />

gut<br />

KLANGURTEIL<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

86 PUNKTE<br />

ÜBERRAGEND<br />

EMPFEHLUNG<br />

FLEXIBILITÄT<br />

08/12<br />

www.audio.de ›08 /2012<br />

29


Lautsprecher › Netzwerk-Musiksystem<br />

Auf der HIGH END 2011 in München<br />

passierte dem Autor dieses<br />

Tests ein kleines, lehrreiches<br />

Missgeschick: In der <strong>AUDIO</strong>-Vorführung<br />

mit feinsten Netzwerkplayern aller Preisklassen<br />

tippte er die falsche Schaltfläche<br />

auf dem iPad an – und startete nicht<br />

die große Anlage mit ihren ausgewachsenen<br />

KEF Q900 und den dicken Class-<br />

A-Endstufen von Vincent, sondern das<br />

eher zum Spaß parallel aufgebaute System<br />

aus zwei Sonos S5. Robbie Williams<br />

samt Big Band swingte folglich<br />

aus zwei unscheinbaren Kunststoffgehäusen<br />

jeweils vom Format eines besseren<br />

Kofferradios – und keinem der 40<br />

anwesenden Zuhörer (den Vorführer eingeschlossen)<br />

fiel auf, dass die Musik<br />

nun nicht mehr aus den daneben stehenden,<br />

großvolumigen Standboxen kam.<br />

Der S5 – mittlerweile umgetauft in<br />

Play:5 – mag nach nichts aussehen, aber<br />

er birgt in seinem Inneren fünf hochwertige<br />

Lautsprecher, individuelle Endstufen<br />

für jeden sowie eine digitale Aktivweiche.<br />

Und das ist noch der einfachere<br />

Teil. Er kann als Einzelkämpfer einen<br />

Raum mit Stereomusik aus dem Internet<br />

Bass erstaunt<br />

Das erfolgreichste Netzwerk-Musiksystem baut Sonos schon. Jetzt legen<br />

die Amerikaner nach: Der neue Netzwerk-Woofer Sonos Sub lässt sich mit<br />

den bestehenden Playern zu phantastisch klingenden <strong>Anlagen</strong> kombinieren.<br />

<strong>AUDIO</strong> nahm alle Konfigurationen im Hörraum unter die Lupe.<br />

■ Text: Bernhard Rietschel<br />

Test<br />

Wireless-Netzwerk-Woofer für Sonos-<br />

Musiksysteme<br />

Sonos Sub 700 €<br />

30 www.audio.de ›08 /2012


Lautsprecher › Netzwerk-Musiksystem<br />

Fotos: Archiv, MPS, J. Bauer, B. Rietschel<br />

www.audio.de ›08 /2012<br />

31


Lautsprecher › NETZWERK-MUSIKSYSTEM<br />

oder von beliebigen im Heimnetz erreichbaren<br />

Festplatten versorgen – ähnlich,<br />

wie das auch die anderen Sonos-<br />

Playermodelle können. Oder er kann mit<br />

einem zweiten Play:5 jenes Stereopaar<br />

bilden, dessen Klangfülle und -Genauigkeit<br />

uns damals so gründlich foppte. Die<br />

gleichen Möglichkeiten, nur in etwas<br />

kleinerem Maßstab, eröffnen sich mit<br />

dem preiswerteren Play:3, das wie sein<br />

großer Bruder sowohl als One-Box-Lösung<br />

als auch als Stereo-Aktivbox mit<br />

eingebautem Netzwerkplayer dient.<br />

ENDGÜLTIG ERWACHSEN<br />

Und nun können Sonos-Besitzer die<br />

starken Duos um einen maßgeschneiderten<br />

Subwoofer ergänzen. Wobei in<br />

der Terminus in die Irre führt: Mit dem<br />

typischen Heimkino-Basswürfel hat der<br />

Sonos Sub nichts zu tun, er hat nicht einmal<br />

konventionelle Toneingänge. Man<br />

könnte ihn als auf Bass spezialisierten<br />

Netzwerkplayer bezeichnen, der sich<br />

mit minimalem Wisch und Tipp in ein bestehendes<br />

Sonos-Netzwerk integriert.<br />

Das Setup verläuft Sonos-typisch intuitiv<br />

in wenigen Schritten (siehe Screenshots<br />

oben rechts): Nachdem die Steuersoftware<br />

(verfügbar für Android, iOS,<br />

OSX und Windows) das neue Familienmitglied<br />

entdeckt hat, muss man ihr lediglich<br />

mitteilen, mit welchem Player<br />

oder Player-Paar es zusammenspielen<br />

soll. Handelt es sich dabei um Play:3<br />

oder Play:5, stellen sich diese und der<br />

Sub automatisch auf die perfekt passende<br />

Trennfrequenz ein. Man erhält ein<br />

maßgeschneidertes Sub-Sat-System<br />

mit allen Vorteilen (neben dem tieferen<br />

Bass also auch weniger Klirr und höhere<br />

Pegelfestigkeit), aber ohne die damit<br />

normalerweise einhergehenden Umstände:<br />

Die einzigen Kabel, die zu den<br />

drei Komponenten führen müssen, sind<br />

die Stromkabel, und die sonst heikle Anpassung<br />

der jeweiligen Arbeitsbereiche<br />

entfällt bis auf die erwähnten zwei, drei<br />

Dialogschritte.<br />

Die weitestgehende Kabellosigkeit ermuntert<br />

zu Experimenten mit der Platzierung<br />

des stattlichen Quaders: Vom<br />

Design her zwar für stehenden Betrieb<br />

vorgesehen, ist der Sub so konstruiert,<br />

dass er auch flach auf der Seite liegend<br />

– womöglich sogar unter einem anderen<br />

EINFACHES SETUP: Die Steuer-App (hier fürs iPhone) ordnet den Sub seinen Partnern zu<br />

(1). Testtöne erleichtern die Phasen- und Pegelanpassung (2). Manuelle Trennfrequenz-<br />

Auswahl (3) ist nur beim Connect:Amp möglich – bei den Play-Modellen geht’s automatisch.<br />

Möbelstück – voll einsatzfähig ist. Besonders<br />

umgänglich wird der Sub durch<br />

seine Treiberanordnung: Zwei ovale Alumembran-Chassis<br />

stehen sich im Mittelschlitz<br />

des Gehäuses exakt gegenüber,<br />

ebenso – darüber und darunter –<br />

die zugehörigen Reflexports. Was dazu<br />

führt, dass Vibrationen, die die Chassis<br />

bei ihrem harten Job ans Gehäuse abgeben,<br />

sich gegenseitig kompensieren.<br />

KRÄFTEGLEICHGEWICHT: Zwei stabile<br />

Alumembran-Bässe mit jeweils eigenen<br />

Endstufen pumpen im Gleichtakt Luft in den<br />

Mittelschacht. In dessen Boden und Decke<br />

münden, wiederum symmetrisch, die beiden<br />

Reflexkanäle.<br />

Der Erfolg ist ein Woofer, der selbst hohe<br />

Pegel scheinbar unbeteiligt abgibt –<br />

das glänzend schwarze, beachtlich<br />

schwere Kabinett bleibt tatsächlich ruhig<br />

wie ein Grabstein.<br />

RICHTIG KOMBINIERT<br />

Da der Sub theoretisch mit allen Sonos-<br />

Geräten mit Ausnahme des reinen Netzwerkplayers<br />

Connect zusammenspielt,<br />

STECKBRIEF<br />

SONOS<br />

SUB<br />

Vertrieb<br />

Sonos<br />

0800-000 5339<br />

www.<br />

sonos.com<br />

Listenpreis<br />

700€, ab Herbst auch matte<br />

Version für 600€<br />

Garantiezeit<br />

2 Jahre<br />

Maße B x H x T<br />

40,2 x 38 x 15,8 cm<br />

Gewicht<br />

16 kg<br />

Furnier/Folie/Lack – / – / •<br />

Farben<br />

schwarz<br />

Arbeitsprinzipien 2x Bassreflex<br />

AUSSTATTUNG<br />

Standby-Automatik •<br />

Phase invertier-/regelb. • / –<br />

Remote Pegel/Frequenz • / •<br />

Raumanpassung –<br />

Input Cinch/XLR/LS – / – / – (SonosNet via LAN /<br />

Output Cinch/XLR/LS – / – / – Wireless)<br />

Hochpassweiche über Connect:Amp<br />

Besonderheiten<br />

Nur in Sonos-Umfeld nutzbar<br />

<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />

ÅPerfekte Funktion, sauberer<br />

Klang, tolle <strong>Anlagen</strong>-<br />

Möglichkeiten<br />

Í Kein Netzschalter.<br />

Klang<br />

105 (mit zwei Play:5)<br />

(als Stereo-Komplettsystem)<br />

95 (mit zwei Play:3)<br />

Ausstattung/Bedienung sehr gut / gut<br />

Verarbeitung<br />

sehr gut<br />

KLANGURTEIL<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

105 / 95 PUNKTE<br />

ÜBERRAGEND<br />

32<br />

www.audio.de ›08 /2012


Lautsprecher › NETZWERK-MUSIKSYSTEM<br />

Sonos Sub + 2 Sonos Play:5, 1500€ Der Play:5 kann<br />

im Einzelbetrieb fast schon zu warm und rund<br />

klingen. Das gibt sich bereits im Stereobetrieb,<br />

weil die DSP-Weichen hier eine andere Arbeitsteilung<br />

vorgeben. Im 2.1-Betrieb arbeiten die Play:5<br />

dann nur noch bis ca. 80 Hertz hinunter, wovon<br />

Abbildung und Klarheit im Mittelhochton enorm<br />

profitieren. Als Stereo-Komplettsystem bei korrekt<br />

platziertem Woofer mühelos 105 Punkte – und<br />

damit seinen Preis mehrfach – wert.<br />

Sonos Sub + 2 Sonos Play:3, 1300€ Hochkant wie<br />

liegend betreibbar, passt der Zweiwege-Play:3 fast<br />

überall hin – die Aktivweiche passt ihre Charakteristik<br />

sogar automatisch an die Ausrichtung an.<br />

Rechts und links sollten aber logischerweise gleich<br />

stehen und ein vernünftiges Stereodreieck bilden.<br />

Trotz perfekter Messwerte und nur minimal<br />

günstigerem Preis klingt die Kombi etwas dünner<br />

und weniger griffig-lebendig als die große Version.<br />

Als Stereo-Komplettsystem 95 Punkte.<br />

Sonos Sub + Connect:Amp 1200€ Der Connect:<br />

Amp entält neben dem Sonos-Netzwerkteil einen<br />

knackigen Vollverstärker mit Schaltendstufen.<br />

Wird er mit dem Sub gepaart, lässt sich dessen<br />

Trennfrequenz siebenstufig (zwischen ca. 50 und<br />

100Hz) an die vorhandenen Boxen anpassen, der<br />

Amp filtert dann seinerseits deren Signal passend.<br />

Die resultierende Entlastung von der Bassarbeit<br />

scheint dem Verstärker auch klanglich gut zu tun.<br />

Kombinieren Sie ihn <strong>ideale</strong>rweise mit nicht zu<br />

hellen Boxen, etwa KEF oder Dynaudio.<br />

stellt sich natürlich die Frage, welche<br />

Kombinationen die sinnvollsten sind. Die<br />

Antwort haben wir oben in einer kleinen<br />

Tabelle zusammengefasst. Natürlich<br />

kann man auch einen einzelnen Play:5<br />

und sogar einen Solo-Play:3 mit Bassunterstützung<br />

betreiben. Da der Woofer<br />

aber das Doppelte eines Play:3 kostet<br />

und der kleine Speaker im Solobetrieb<br />

praktisch mono spielt, sollte man in diesem<br />

Fall unbedingt zuerst ein Steropaar<br />

daraus machen – bereits dadurch profitiert<br />

der Bass übrigens erheblich. Auch<br />

die Kombination mit einem einzelnen<br />

Play:5 ist eher ungewöhnlich, zumal ein<br />

zweiter Play:5 wiederum deutlich günstiger<br />

kommt als der Woofer.<br />

Absolut phantastisch klingen die Play-<br />

Modelle als Paar mit Woofer. Die Play:5-<br />

Kombi ist schon ganz großes, erwachsenes<br />

HiFi – ausgewogen, detailreich, pegelfest<br />

und breitbandig. Und das ganze<br />

aus einer Kette, die unterm Strich 1500<br />

Euro kostet, sich ganz unscheinbar im<br />

Wohnzimmer integrieren lässt und jederzeit<br />

in beliebig viele weitere Räume<br />

erweiterbar ist – ohne dass man je mehr<br />

als ein paar Netzkabel verlegen muss.<br />

FAZIT<br />

Bernhard Rietschel<br />

<strong>AUDIO</strong>-Chefredakteur<br />

Messtechnisch wie klanglich ist<br />

der Sub die <strong>ideale</strong> Ergänzung für<br />

die Sonos-Aktivbox-Player: Die mit<br />

ihnen erreichbare Klangqualität<br />

macht durch die Entlastung im<br />

Bass – und dessen kompetente<br />

Wiedergabe – einen Riesenschritt.<br />

MESSLABOR<br />

Bild 1 zeigt den Woofer-Frequenzgang<br />

(schwarz) mit der automatisch gewählten<br />

Trennfrequenz für das Play 3. Dessen – übrigens<br />

perfekt linearer – Frequenzgang (rot)<br />

ist ebenfalls automatisch (hochpass-)gefiltert,<br />

der Übergang passt wie im Bilderbuch.<br />

Der Sub reicht nicht extrem tief (-6dB bei<br />

ca. 30Hz), ist aber sehr ausgewogen und<br />

klirrarm (2). Ab 100dB setzt ein dezenter<br />

Tiefstbass-Limiter ein.<br />

Sonos SUB<br />

Pegel- & Klirrverlauf<br />

110 dB<br />

85 dB 90 dB 95 dB 100 dB<br />

100 dB<br />

90 dB<br />

80 dB<br />

70 dB<br />

60 dB<br />

50 dB<br />

20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz<br />

www.audio.de ›08 /2012<br />

33


Komplettanlagen › HÄNDLER-TIPPS<br />

9 MAL KLUG<br />

Wer gute HiFi-Komponenten kombiniert, bekommt recht zuverlässig<br />

auch eine gute Anlage. Aber erst die kluge Auswahl jedes einzelnen<br />

Kettenglieds lässt etwas Neues entstehen, eine Kombi, die besser<br />

klingt als die Summe ihrer Einzelteile. Neun Händler zeigen hier trotz<br />

knappem Budget, wie man's richtig macht.<br />

■ Text: Bernhard Rietschel, Alexandros Mitropoulos, Fritz I. Schwertfeger<br />

TEIL 2<br />

Die <strong>Anlagen</strong> in diesem Artikel<br />

basieren auf Händlerempfehlungen,<br />

<strong>AUDIO</strong> hat nur den Preisrahmen<br />

vorgegeben, sämtliche <strong>Anlagen</strong> im<br />

Hörraum nachgebaut und ver glichen.<br />

Bislang ungetestete Geräte –<br />

darunter viele brandaktuelle<br />

Neuheiten – wurden dabei<br />

natürlich gleich getestet.<br />

34 www.audio.de ›08 /2012


Komplettanlagen › HÄNDLER-TIPPS<br />

Man kann sich die Anschaffung<br />

einer HiFi-Anlage leicht machen<br />

und einfach den erstbesten<br />

Gerätestapel kaufen. Oder eine Lebensaufgabe<br />

darin sehen und seine Zeit<br />

mit Grübeln, Hadern, rastlosen Tauschaktionen<br />

und nervenzehrender Recherche<br />

verbringen. Von beidem rät <strong>AUDIO</strong><br />

ab – im ersten Fall ist die Chance groß,<br />

dass der Klang nachher nicht zum Hörer<br />

passt, und im zweiten Fall wird man zum<br />

Sonderling, der vor lauter HiFi irgendwann<br />

nicht mehr zum Musikhören kommt.<br />

Der goldene Mittelweg führt direkt zum<br />

Ziel: Nutzen Sie die Erfahrung und Leidenschaft<br />

eines guten, aktiven Händlers.<br />

Auch da wird vielleicht nicht gleich die erste<br />

Kombi genau das sein, was Sie sich<br />

vorgestellt haben – schließlich hat jeder<br />

Mensch ein eigenes Paar Ohren. Aber die<br />

Treffsicherheit, mit der auch die neun<br />

Spezialisten in Folge 2 unserer großen<br />

<strong>Anlagen</strong>beratung ihre Ketten zusammengestellt<br />

haben, zeigt: Diese Leute verstehen<br />

ihr Handwerk und haben Ihr Vertrauen<br />

verdient.<br />

TEST<br />

9 <strong>Anlagen</strong> mit folgenden Neutests:<br />

LAUTSPRECHER<br />

Phonar Veritas P4 Next 1600 €<br />

Wharfedale Diamond 10.7 900 €<br />

KEF R100 800 €<br />

T+A KR-450 1500 €<br />

ADAM Artist 5 800 €<br />

CD-SPIELER / DACS<br />

Denon DCD-520 AE 250 €<br />

Cambridge 651C 800€<br />

NAD C-546BEE 550€<br />

Rotel RCD-06 SE 600€<br />

Pro-Ject DAC Box S USB 150€<br />

VERSTÄRKER<br />

Denon PMA-520 AE 250€<br />

Cambridge 651A 800€<br />

Fotos: Archiv, MPS, H. Härle, J. Bauer, Hywit Dimyadi – Shutterstock.com<br />

www.audio.de ›08 /2012<br />

35


Komplettanlagen › HÄNDLER-TIPPS<br />

1C Lautsprecher<br />

Phonar Veritas P4 Next<br />

NEU<br />

IM<br />

TEST<br />

Preis €<br />

Anzahl Wege<br />

Volumen l<br />

Gewicht kg<br />

<strong>AUDIO</strong>-Klangpunkte<br />

Test in Ausgabe<br />

1A CD-Spieler<br />

Denon DCD-520 AE<br />

Preis €<br />

Fehlerkorrektur bis mm<br />

Störabstand dB<br />

Ausgangswiderstand Ω<br />

<strong>AUDIO</strong>-Klangpunkte<br />

Test in Ausgabe<br />

1600<br />

2,5<br />

35<br />

25<br />

83<br />

8/12<br />

NEU<br />

IM<br />

TEST<br />

250<br />

1,2<br />

111<br />

464<br />

88<br />

8/12<br />

1B Vollverstärker<br />

Denon PMA-520 AE<br />

Preis €<br />

Sinusleistung 8/4Ω W<br />

<strong>AUDIO</strong>-Kennzahl<br />

Eingänge<br />

<strong>AUDIO</strong>-Klangpunkte<br />

Test in Ausgabe<br />

NEU<br />

IM<br />

TEST<br />

250<br />

58/82<br />

54<br />

5<br />

68<br />

8/12<br />

Luna Audio<br />

Thomas Mathejczyk<br />

90471 Nürnberg<br />

Tel.: 0911 / 4310727<br />

www.luna-audio.de<br />

OLD SCHOOL<br />

Thomas Mathejczyk steckt den<br />

Löwenanteil seines Budgets in die<br />

Lautsprecher – wie man das schon<br />

vor 30 Jahren empfohlen bekam. Selten<br />

hat Vernunft so gut geklungen.<br />

Laufkundschaft dürfte Thomas<br />

Mathejczyks Hörräume wohl nur<br />

selten erreichen. Luna Audio versteckt<br />

sich diskret in einer Büroetage,<br />

bietet dafür aber umso mehr Ruhe und<br />

beste Bedingungen zum Vorführen und<br />

Experimentieren. Auf die <strong>AUDIO</strong>-Frage,<br />

doch mal eine optimale 2000-Euro-<br />

Kette zusammenzustellen, reagierte der<br />

Nürnberger blitzschnell und mit einer<br />

auf den ersten Blick sehr konservativen,<br />

fast klassischen Empfehlung.<br />

80% BOXEN, 20% ELEKTRONIK<br />

Wuchtige Standboxen aus deutscher<br />

Fertigung verschlingen glatt vier Fünftel<br />

des Budgets. Mit den verbleibenden<br />

400 Euro kommt Mathejczyk dann zwar<br />

doch nicht ganz hin, schafft es aber mit<br />

preiswerter japanischer Elektronik, am<br />

Schluss nur um 100 Euro über dem Limit<br />

zu liegen. Das ist völlig in Ordnung, zumal<br />

der von ihm gewählte Lautsprecher<br />

so neu ist, dass selbst sein Hersteller<br />

Phonar überrascht war, ihn bereits in<br />

einer „<strong>ideale</strong>n Anlage“ wiederzufinden.<br />

In der mittlerweile finalisierten Preisliste<br />

kostet die Phonar Veritas P4 Next 1600<br />

Euro, solange man mit einer exzellenten,<br />

seidigen Lackoberfläche zufrieden ist.<br />

Echtholz, darunter ein berückend schönes<br />

Walnussfurnier, kostet 200 Euro extra.<br />

Die Box aus Deutschlands hohem<br />

Norden überrascht angesichts ihrer grazilen<br />

Erscheinung mit knackigen 20 Kilo<br />

Kampfgewicht. Ihr Gehäuse ist intern<br />

zweigeteilt: Zwei Drittel des Volumens<br />

stehen dem Tieftöner zur Verfügung, ein<br />

Drittel dem Tiefmitteltöner; die beiden<br />

Treiber arbeiten bis 800 Hertz parallel,<br />

der obere übergibt dann bei relativ tiefen<br />

2,2kHz an den Hochtöner. Der breite Einsatzbereich<br />

bringt Vorteile im Abstrahlverhalten,<br />

läst sich aber nur mit technisch<br />

hervorragendem Material problemlos<br />

realisieren. Die Entwickler griffen<br />

daher zu einem relativ teuren Hochtöner,<br />

dem D-2604 von Scan Speak. Diese<br />

Einzoll-Gewebekalotte mit auffallend<br />

breiter Sicke ist nicht nur sehr breitbandig,<br />

sondern vor allem ausgesprochen<br />

klirrarm – eine Eigenschaft, die auch auf<br />

die mit hochwertigen Markenbauteilen<br />

(MKP- und MKT-Folienkondensatoren<br />

sowie Luftspulen von Intertechnik) aufgebaute<br />

Frequenzweiche zutrifft. In der<br />

Praxis sehr sinnvoll ist die Option, über<br />

eine Steckbrücke den Hochtonpegel<br />

feinfühlig zu beeinflussen: Je nach Aufstellung,<br />

Hörgeschmack und Raumakustik<br />

lässt sich der Tweeter damit gegenüber<br />

der neutralen Grundstellung um ein<br />

Dezibel anheben oder absenken.<br />

Die beiden Bässe stammen von Peerless<br />

und haben Membranen aus der Aramidfaser<br />

Nomex. Ihr Konusdurchmesser<br />

von nur 13 cm ermöglicht den Einbau<br />

in eine schicke, schmale Schallwand,<br />

die durch ihre auch akustisch sinnvolle<br />

MESSLABOR<br />

Der Frequenzgang der Phonar (1) ist fast perfekt<br />

linear, mit einem Minibuckel im Oberbass<br />

und einem zu den Höhen ganz leicht fallenden<br />

Verlauf. Der resultierende, warme Charakter<br />

wird durch die Tatsache unterstützt, dass der<br />

Hochtöner (in Neutralstellung gemessen) sich<br />

ab 30° Abstrahlwinkel merklich ausblendet.<br />

Die Phonar spielt weitestgehend klirrfrei (2)<br />

und mit 108dB Maximalpegel auch enorm laut<br />

– beachtlich für eine Box ihrer Größe. AK=56.<br />

Phonar Akustik Veritas P4 Pegel- Next & Klirrverlauf<br />

110 dB<br />

85 dB 90 dB 95 dB 100 dB<br />

100 dB<br />

90 dB<br />

80 dB<br />

70 dB<br />

60 dB<br />

50 dB<br />

20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz<br />

36<br />

www.audio.de ›08 /2012


Komplettanlagen › HÄNDLER-TIPPS<br />

GUTES MATERIAL: Die Tieftöner der Veritas stammen aus dem Programm von Peerless,<br />

die Innenverkabelung erfolgt über „Stream“-Solidcore-Kabel von Wireworld.<br />

leichte Rückneigung eine sehr elegante,<br />

entfernt an Klassiker von Audio Physic<br />

erinnernde Silhouette entstehen lässt.<br />

SCHLANKE BOX, FETTE DYNAMIK<br />

Befürchtungen, das schicke Böxchen<br />

könnte mit heftigeren Pegeln in Bedrängnis<br />

kommen, erwiesen sich jedoch<br />

als völlig unbegründet: Breitbandig und<br />

STECKBRIEF<br />

PHONAR<br />

VERITAS P4 NEXT<br />

Vertrieb<br />

Phonar<br />

0 4638 / 8924-0<br />

www.<br />

phonar.de<br />

Listenpreis<br />

1600 Euro<br />

Garantiezeit<br />

5 Jahre<br />

Maße B x H x T<br />

19 x 92,7 x 29,5 cm<br />

Gewicht<br />

25 kg<br />

Furnier/Folie/Lack – / – / • (Furnier +200€)<br />

Farben<br />

schwarz, silber matt<br />

Arbeitsprinzipien 2,5-Wege Bassreflex<br />

Raumanpassung Hochton ±1dB (Steckbrücke)<br />

Besonderheiten<br />

Wireworld-Innenverkabelung<br />

<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />

ÅTop-Verarbeitung,<br />

schlankes Design, erwachsener<br />

Klang, sehr hohe<br />

Pegelreserven.<br />

ÍKann je nach Amp etwas<br />

bedeckt klingen<br />

Neutralität (2x) 90<br />

Detailtreue (2x) 80<br />

Ortbarkeit 85<br />

Räumlichkeit 85<br />

Feindynamik 75<br />

Maximalpegel 85<br />

Bassqualität 80<br />

Basstiefe 80<br />

Verarbeitung<br />

überragend<br />

KLANGURTEIL<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

83 PUNKTE<br />

SEHR GUT<br />

dynamisch rockten die Phonars mit „The<br />

Grudge“ von Tool (Album: „Lateralus“)<br />

den <strong>AUDIO</strong>-Hörraum. Die dicht im Mix<br />

gedrängten, verzerrten Gitarrenspuren<br />

kippten dabei nicht ins Nervig-Schrille,<br />

sondern behielten auch bei höchsten<br />

Pegeln ihre sonore Röhrenamp-Signatur<br />

bei, die Drums trumpften herrlich tief<br />

und druckvoll auf. Trotz messtechnisch<br />

absolut linearer Abstimmung wirkte die<br />

Veritas dabei stets eher ein wenig der<br />

warmen Seite zugeneigt – die Hochtöner<br />

brachten Details, Klangfarben und<br />

Raumanteile auch ohne wildes Gezimbel,<br />

ganz mühelos und unspektakulär an<br />

den Tag. Die preislich vergleichbare Canton<br />

Chrono SL 570.2 (<strong>AUDIO</strong> 4/12) wählte<br />

einen anderen Ansatz und präsentierte<br />

die Musik deutlich spektakuärer, noch<br />

detailreicher und lebendiger, aber auch<br />

mit schlankeren Stimmen<br />

und etwas mehr<br />

Eigenklang.<br />

Auch wenn die Canton<br />

unterm Strich auf einen<br />

Punkt mehr kam, ist die<br />

Entscheidung zwischen<br />

ihr und der Phonar in<br />

erster<br />

Linie<br />

Geschmacks sache: Gefällt<br />

einem die eine, wird<br />

man die andere nicht so<br />

mögen und umgekehrt.<br />

Selbst Hörer, die das<br />

vornehme Wesen der<br />

RAUM UND<br />

AUFSTELLUNG<br />

Raumgröße<br />

K M<br />

Akustik<br />

T<br />

D<br />

A<br />

Aufstellung<br />

W<br />

G<br />

H<br />

Wandfern und direkt auf den<br />

Hörer gerichtet aufstellen, auch<br />

noch stärkere Einwinklung kann<br />

vorteilhaft sein.<br />

Die Aufschlüsselung der Symbole finden Sie<br />

auf Seite 132.<br />

F<br />

NEU<br />

IM<br />

TEST<br />

PHONAR<br />

VERITAS P4 NEXT<br />

UM 1600 EURO<br />

www.audio.de ›08 /2012<br />

37


Komplettanlagen › HÄNDLER-TIPPS<br />

NEU<br />

IM<br />

TEST<br />

NEU<br />

IM<br />

TEST<br />

DENON PMA-520AE UM 250 EURO / DCD-520AE UM 250 EURO<br />

Phonar schätzen, werden jedoch versuchen,<br />

es nicht noch mit einem obenherum<br />

zurückhaltenden Verstärker zu kombinieren<br />

– das wäre dann des Guten zuviel.<br />

Thomas Mathejczyk bewies bei der<br />

Verstärkerwahl ein gutes Händchen:<br />

Sein Tipp, der Denon PMA-510 AE (AU-<br />

DIO 6/09) kostet nur 250 Euro und kombiniert<br />

beachtlichen Bass-Punch mit<br />

freien, detailreichen Höhen – an manchen<br />

Boxen schon fast zu silbrig, passte dieser<br />

Klang zur Phonar wie angegossen.<br />

DENON 520AE: PERFEKTES TIMING<br />

Gleichzeitig mit dem 510er, den der Autor<br />

für die Hörtests noch einmal angefordert<br />

hatte, traf jedoch ein weiteres Paket<br />

in der Redaktion ein, dessen Inhalt die<br />

Anlage sogar noch besser machte: Denon<br />

hatte nämlich gleich noch ein Exemplar<br />

des brandneuen, gerade fertiggestellten<br />

510er-Nachfolgers eingeflogen<br />

und mitgeschickt. Der PMA-520AE kostet<br />

das Gleiche wie sein Vorgänger, bietet<br />

aber weniger Ausstattung: Die zweite<br />

Tapeschleife fehlt, ebenso die Möglichkeit,<br />

per Umschalter zwischen zwei<br />

Lautsprecherpaaren zu wählen. Das verbleibende<br />

Boxen-Klemmenpaar ist dafür<br />

etwas hochwertiger geworden, und<br />

auch der Rest des Ersparten ist nicht in<br />

Denons Kasse geflossen, sondern hat in<br />

Form besserer Bauteile im Inneren des<br />

Geräts seinen Niederschlag gefunden.<br />

So arbeitet das Netzteil jetzt mit neuen,<br />

schnelleren Schottky-Dioden, und die<br />

neue Eingangsstufe begrüßt das Musiksignal<br />

mit Feldeffekt-Transistoren statt<br />

mit bipolaren Halbleitern. Die neue Eingangsschaltung<br />

vereinfacht nebenbei<br />

auch den Signalweg – wenig überraschend<br />

also, dass der 520er im <strong>AUDIO</strong>-<br />

Hörraum merklich sauberer klang als<br />

sein Vorfahr. Das reizvoll Offene, Feinperlende,<br />

das schon den 510er auszeichnete,<br />

bleibt dabei voll erhalten, aber<br />

ohne dessen Neigung, gelegentlich<br />

auch mal rauh und zimbelig über die<br />

Stränge zu schlagen. Am anderen Ende<br />

des Spektrums knurrte und groovte der<br />

Bass etwas weiger dominant, dafür aber<br />

MESSLABOR<br />

Gegenüber dem Vorgänger 510AE hat der 520<br />

geringfügig an Leistung und Laststabilität (1) zugelegt<br />

(2x58/82W an 8/4Ω, AK=54). Der Klirrverlauf<br />

in der Harmonischen-Analyse (2) hat sich<br />

kaum verändert und sollte akustisch unauffällig<br />

bleiben. Sehr ordentlich ist der Phono-Eingang<br />

mit geringem Rauschen (-78dB) und ausgewogenem<br />

Frequenzgang (o.Abb.), der dank niedriger<br />

Abschlusskapazität (216pF) auch an realen<br />

MM-Systemen erhalten bleibt.<br />

38 www.audio.de ›08 /2012


www.teufel.de<br />

VON GENERATION ZU GENERATION: Der PMA-520AE ist auf den ersten Blick kaum<br />

von seinem älteren Bruder 510 zu unterscheiden – der wiederum war schon ein nahezu identischer<br />

Klon des PMA-500. Dennoch steckt viel Feinarbeit in jedem Modellwechsel.<br />

aufgeräumter und melodischer als beim<br />

PMA-510AE. Beide klanglichen Neuerungen<br />

passten wunderbar zur Phonar,<br />

die im Oberbass und Grundton ohnehin<br />

schon recht rund spielt, ganz oben aber<br />

etwas Spritzigkeit bestens verträgt.<br />

Dass Denon auch den CD-Spieler-Bruder<br />

des PMA-520 überarbeitet hat,<br />

macht die ganze Sache zusätzlich rund.<br />

Der ebenfalls in Heft 6/09 getestete<br />

DCD-510 AE hatte damals nicht restlos<br />

begeistert, wirkte etwas kraftlos und<br />

blechern. Das kann man dem ausgewogener<br />

und fundierter spielenden DCD-<br />

520AE nun nicht mehr vorwerfen. Die<br />

Denon-Entwickler überarbeiteten so<br />

ziemlich alle Baugruppen mit einem Eifer,<br />

der eines High-End-Geräts würdig<br />

gewesen wäre. Nur mussten sie sich dabei<br />

an enge Preisgrenzen halten. Immerhin<br />

schaffte es ein neuer Wandlerchip in<br />

das 2012er-Modell, ein moderner 32-Bitler<br />

von Burr-Brown. Außerdem soll der<br />

zentrale Takt-Oszillator jetzt noch genauer<br />

arbeiten – eine Maßnahme, die vor<br />

allem dem neuen Schaltungslayout geschuldet<br />

ist, also zwar Entwicklungszeit<br />

kostet, das Gerät in der Herstellung aber<br />

nicht teurer macht.<br />

STECKBRIEF<br />

Vertrieb<br />

www.<br />

Listenpreis<br />

Garantiezeit<br />

Maße B x H x T<br />

Gewicht<br />

DENON<br />

PMA-520AE<br />

Denon<br />

0 21 57 / 12 08 0<br />

denon.de<br />

250 Euro<br />

3 Jahre<br />

43,5 x 12,1 x 30,9 cm<br />

6,5 kg<br />

ANSCHLÜSSE<br />

Phono MM / MC • / –<br />

Hochpegel Cinch / XLR 5 / –<br />

Festpegel Eingang –<br />

PreOut / TapeOut 0 / 1<br />

Lautsprecherpaare 1<br />

Kopfhörer<br />

•<br />

FUNKTIONEN<br />

Aufnahmewahlschalter –<br />

Klangregler/ abschaltbar • / •<br />

Loudness<br />

•<br />

Besonderheiten<br />

Buchsen für Steuerung über<br />

Netzwerkplayer<br />

<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />

ÅKlar und fein zeichnender,<br />

schwungvoller Klang, ordentlich<br />

Punch im Bass.<br />

Í Nichts, was man ihm bei<br />

diesem Preis vorwerfen<br />

könnte.<br />

Phono MM/MC 63/–<br />

Klang Cinch / XLR 68/–<br />

Ausstattung<br />

gut<br />

Bedienung<br />

sehr gut<br />

Verarbeitung<br />

gut<br />

KLANGURTEIL<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

68 PUNKTE<br />

SEHR GUT<br />

Thorsten Reuber<br />

Geschäftsführer bei Teufel<br />

Raumfeld HiFi-Streaming<br />

Die innovativen „Raumfeld by Teufel“<br />

Audio-Streaming-Systeme kombinieren<br />

herausragende Klangeigenschaften und<br />

riesige Musikvielfalt mit einfacher Bedienbarkeit.<br />

Genießen Sie Ihre digitale Lieblingsmusik<br />

und Internet-Musikdienste im ganzen<br />

Haus: kabellos, unkompliziert, in höchster<br />

Klangqualität, auf Raumfeld Speakern oder<br />

über Ihre vorhandene HiFi-Anlage.<br />

Die Teufel Vorteile:<br />

8 Wochen Probe hören mit vollem Umtausch-<br />

und Rückgaberecht | 12 Jahre<br />

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Hersteller | Umfassend informieren und<br />

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... macht glücklich


Komplettanlagen › HÄNDLER-TIPPS<br />

DA WÄRE NOCH EIN BISSCHEN PLATZ: Nicht besetzte Platinenbereiche etwa in der Analog-Ausgangsstufe (rechts oben) deuten an,<br />

dass auf der 520er-Plattform auch ein noch etwas größerer Player wachsen kann – der DCD-720 AE.<br />

MESSLABOR<br />

Der Frequenzgang des DCD-520AE<br />

(o.Abb.) ist strichgerade, beachtlich für<br />

einen Player seiner Preisklasse sind<br />

aber vor allem der relativ niedrige Jitter<br />

(263ps, Bild rechts), der gute Störabstand<br />

(111dB) und die sehr ordentliche<br />

Fehlerkorrektur (bis 1.2mm). Der ausgangswiderstand<br />

könnte noch niedriger<br />

sein (464Ω), ist an normalen Kabeln<br />

aber völlig unkritisch.<br />

Erhalten geblieben ist dem kleinsten Denon-Player<br />

die Fähigkeit, neben normalen<br />

Audio-CDs auch Datenscheiben mit<br />

Ordnern voller MP3-Files wiederzugeben.<br />

Dank des alphanumerischen Punktmatrix-Displays<br />

kann man dann sogar<br />

Track- und Ordnernamen sauber ablesen<br />

wie bei einem Netzwerkplayer.<br />

Apropos Netzwerk: Wer einen Denon-<br />

Streamer besitzt oder anschafft (momentan<br />

gibt es nur den DNP-720AE, der aber<br />

sicher bald passende Brüder bekommt),<br />

kann den CD-Spieler und sogar den Verstärker<br />

über die Steuer-App des Netzwerkplayers<br />

mitbedienen. Er muss dazu<br />

nur vom DNP ein Remote-Käbelchen zu<br />

den entsprechenden Buchsen an Amp<br />

und Player führen. Konservativere Geister<br />

freuen sich, dass beiden Geräten die<br />

neue Systemfernbedienung beiliegt, die<br />

den vollen Funktionsumfang der ganzen<br />

Produktfamilie beherrscht.<br />

Was sollte man tun, wenn man diese Anlage<br />

noch verbessern will? Die Box hat<br />

allemal das Potential für noch hochkarätigere<br />

Mitspieler, aber unmittelbarer Handlungsbedarf<br />

sieht anders aus – und hört<br />

sich anders an. Ohne den direkten Vergleich<br />

kann man mit Thomas Mathej czyks<br />

Kette stunden- und nächtelang zufrieden<br />

Musik genießen, ohne vom Upgradefieber<br />

befallen zu werden. Im Zweifel sollte<br />

man sich zunächst eine weitere Quelle<br />

gönnen, einen Netzwerkplayer etwa, der<br />

nicht nur potenziell besser klingt, sondern<br />

vor allem die mediale Vielfalt erhöht. br<br />

STECKBRIEF<br />

DENON<br />

DCD-520 AE<br />

Vertrieb<br />

Denon<br />

0 21 57 / 12 08 0<br />

www.<br />

denon.de<br />

Listenpreis<br />

250 Euro<br />

Garantiezeit<br />

3 Jahre<br />

Maße B x H x T<br />

43,5 x 12,1 x 30,9 cm<br />

Gewicht<br />

4 kg<br />

AUSSTATUNG<br />

Zufallstitelwahl<br />

•<br />

Spielzeit Titel / CD / Programierung<br />

• / • / –<br />

Restzeit Titel / CD / Programierung<br />

• / • / –<br />

Wiederholung CD / Titel / • / • / •<br />

A–B<br />

Fernbedienung<br />

•<br />

Ausgang regelbar / fixed – / •<br />

Ausgang Cinch / XLR • / –<br />

Digitalausgang Cinch / – / •<br />

Optisch<br />

Kopfhörerausgang / regelbar – / –<br />

Digitaleingang Cinch / – / – / –<br />

Optisch / USB<br />

USB-Host / iPod – / –<br />

Besonderheiten<br />

spielt MP3-CDs<br />

<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />

ÅFeiner, lebendiger<br />

Klang.<br />

Í–<br />

Klang CD / SACD 88 / –<br />

Ausstattung<br />

gut<br />

Bedienung<br />

sehr gut<br />

Verarbeitung<br />

gut<br />

KLANGURTEIL<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

88 PUNKTE<br />

SEHR GUT<br />

40<br />

www.audio.de ›08 /2012


Komplettanlagen › HÄNDLER-TIPPS<br />

2B Vollverstärker<br />

Naim Nait 5i/2<br />

2C<br />

Kompaktlautsprecher<br />

B&W 686<br />

Preis €<br />

Anzahl Wege<br />

Volumen l<br />

Gewicht kg<br />

<strong>AUDIO</strong>-Klangpunkte<br />

Test in Ausgabe<br />

Preis €<br />

Sinusleistung 8/4Ω W<br />

<strong>AUDIO</strong>-Kennzahl<br />

Eingänge<br />

<strong>AUDIO</strong>-Klangpunkte<br />

Test in Ausgabe<br />

460<br />

2<br />

8<br />

5<br />

66<br />

1/08<br />

1000<br />

2x 58/98<br />

54<br />

4<br />

95<br />

8/11<br />

2A Plattenspieler<br />

Rega RP1<br />

Preis €<br />

Maße cm<br />

Gewicht kg<br />

Drehzahl U/min<br />

Tonarmmasse eff. g<br />

Test in Ausgabe<br />

350<br />

44,5x12x38<br />

5<br />

33, 45<br />

10,5<br />

2/11<br />

SG Akustik<br />

Stefan Gellrich<br />

76133 Karlsruhe<br />

Tel.: 0721 / 9414580<br />

www.sg-akustik.de<br />

ANALOG-POWER<br />

Stefan Gellrich baut seine Kette aus<br />

der Mitte heraus auf: ker mit Phono-Beiboot trifft Platten-<br />

Top-Vollverstärspieler<br />

und Kompaktbox der geho-<br />

benen Einstiegsklasse – stimmig!<br />

Da muss ein gescheiter Verstärker<br />

dabei sein, sinniert Dynamikfreund<br />

Gellrich am Telefon und<br />

verwirft einen ersten Ansatz mit größeren<br />

Boxen – da bleibt nicht genug Geld<br />

für den Amp übrig. Seit der Autor noch<br />

selbst bei SG-Akustik <strong>Anlagen</strong> verkaufte,<br />

hat sich viel getan in der HiFi-Welt. Manches<br />

ist aber auch beim Alten geblieben:<br />

Ein „gescheiter Verstärker“ ist in Karlsruhe<br />

Synonym für Naim, in diesem Fall<br />

für den handgefertigten Nait 5i/2, der<br />

den zentralen Platz in der Kette einnehmen<br />

soll, nein – muss. Was dann auch<br />

gelingt, nachdem die preiswerte B&W<br />

686 entsprechend Luft im Budget geschaffen<br />

hat. Die Box ist zwar günstig,<br />

aber durchaus nachhaltig konstruiert<br />

und mit zehnjähriger Garantie gesegnet<br />

– das passt zum Amp, dessen Unverwüstlichkeit<br />

ohnehin legendär ist.<br />

Auch der Plattenspieler ist ein alter Bekannter.<br />

Regas RP1 überraschte die Tester<br />

in Heft 1/11 mit einem Klang, den<br />

man einem 350-Euro-Spieler bis dahin<br />

nicht zugetraut hätte. Im Grunde verstößt<br />

Gellrich mit der Wahl des Rega<br />

dennoch gegen die alte Analogregel,<br />

nach der es nichts bringt, am Laufwerk<br />

zu sparen. Streng genommen würden<br />

sowohl der Autor als auch der SG-Akustiker<br />

mindestens zu einem RP3 raten,<br />

der mit einem steiferen Tonarm und geräuschärmerem<br />

Laufwerk mehr Entwicklungspotenzial<br />

für hochwertige Tonabnehmer<br />

bietet. Dann jedoch wäre der<br />

Preisrahmen definitiv gesprengt. Ande-<br />

rerseits – wer weiß? Vielleicht hat der<br />

Händler ja ein Auslauf-, Vorführ- oder<br />

sonstwie günstigeres Exemplar an der<br />

Hand. Gerade bei Händlern mit ausgeprägtem<br />

Analogschwerpunkt wie SG<br />

lohnt sich das Nachfragen immer.<br />

Was nicht heißt, dass das Konzept nicht<br />

auch mit dem RP1 perfekt aufgeht. Es<br />

macht immer wieder ein Riesenspaß zuzuhören,<br />

was ein Weltklasse-Vollverstärker<br />

aus einem unscheinbaren Böxchen<br />

wie der 686 zu machen imstande<br />

ist. Anders als etwa die Standboxen-basierenden<br />

Ketten in dieser Geschichte<br />

lässt sich die Karlsruher Anlage dabei<br />

auch hervorragend in kleineren Räumen<br />

betreiben: Der Plattenspieler bevorzugt<br />

ohnehin ein stabiles Plätzchen auf einem<br />

Wandhalter – zur Not einfach aus Baumarktwinkeln<br />

gezimmert – und die<br />

B&Ws können, wenn schon nicht direkt<br />

an der Wand, so doch zumindest in<br />

Wandnähe erfolgreich betrieben<br />

werden. Von dort aus – ob auf einem<br />

Ständer oder auf einem Regal<br />

beziehungsweise Sideboard<br />

– überraschen die britischen<br />

Kompakten mit tief reichendem,<br />

sauberem Bass, hervorragender<br />

Detailarbeit und einem<br />

Raum, der auch kompakte<br />

Studentenbuden in Konzertsäle<br />

verwandeln kann. Genau im letzteren<br />

Punkt leistet der Naim-Verstärker<br />

besonders inten sive<br />

Schützenhilfe: Versuchsweise<br />

angeschlossene, preiswertere<br />

Amps konnten folglich zwar genauso<br />

laut wie der Naim (weil das Pegel-Limit<br />

hier klar durch die Box definiert ist), ließen<br />

aber lange nicht so tief in die Aufnahmen<br />

hineinhören wie der akkurat<br />

durchzeichnende, zugleich wunderbar<br />

lebendig spielende britische Amp. „Let<br />

My Baby Ride“ von der mittlerweile zum<br />

Hörraum-Standard avancierten LP<br />

„Come On In“ von R. L. Burnside (Fat<br />

Possum) ließ sich jedenfalls fast so<br />

erleben, als säße man mit im Studio.<br />

Fast hätten wir ein wichtiges Bindeglied<br />

vergessen: Da der Naim-Amp keine internen<br />

Phonoeingänge hat und die externe<br />

Naim-Lösung hier viel zu teuer<br />

wäre, fungiert als Mittler zwischen Rega<br />

und Naim der bewährte, verblüffend<br />

preiswerte Musical Fidelity V-LPS MkII<br />

(oben), der genug Potential für eine<br />

lange Analog-Karriere mitbringt. br<br />

SCHLICHTER GEHT'S NICHT: Einfaches<br />

Strangprofil beherbergt einen Phono-Preamp, der<br />

vielfach teurere Modelle in Bedrängnis bringen kann.<br />

www.audio.de ›08 /2012<br />

41


Komplettanlagen › HÄNDLER-TIPPS<br />

3C Standlautsprecher<br />

Wharfedale Diamond 10.7<br />

Preis €<br />

Anzahl Wege<br />

Volumen l<br />

Gewicht kg<br />

<strong>AUDIO</strong>-Klangpunkte<br />

Test in Ausgabe<br />

NEU<br />

IM<br />

TEST<br />

900<br />

3,5<br />

50<br />

22<br />

80<br />

8/12<br />

3B Vollverstärker<br />

Exposure 1010 A<br />

Preis €<br />

Sinusleistung 8/4Ω W<br />

<strong>AUDIO</strong>-Kennzahl<br />

Eingänge<br />

<strong>AUDIO</strong>-Klangpunkte<br />

Test in Ausgabe<br />

660<br />

47/57<br />

51<br />

4<br />

90<br />

9/11<br />

3A CD-Spieler<br />

Exposure 1010 CD<br />

Preis €<br />

Fehlerkorrektur bis mm<br />

Störabstand dB<br />

Ausgangswiderstand Ω<br />

<strong>AUDIO</strong>-Klangpunkte<br />

Test in Ausgabe<br />

620<br />

0,6<br />

103<br />

101<br />

95<br />

9/11<br />

HiFi Haus Berlin<br />

Jan Förster<br />

13156 Berlin<br />

Tel.: 030 / 21 46 14 66<br />

www.hifi-haus-berlin.de<br />

BRITISH DYNAMITE<br />

Große englische Namen finden im<br />

HiFi Haus Berlin zueinander: Exposure<br />

und Wharfedale bilden eine<br />

Kette, deren klangliche Sprengkraft<br />

zu diesem Preis kaum zu schlagen ist.<br />

NEU<br />

IM<br />

TEST<br />

RAUM UND<br />

AUFSTELLUNG<br />

Raumgröße<br />

K M<br />

Akustik<br />

T<br />

D<br />

WHARFEDALE<br />

DIAMOND 10.7<br />

UM 900 EURO<br />

Jan Försters Anlage kann man getrost<br />

als anglophil bezeichnen – auch wenn<br />

Wharfedale und Exposure, die beiden<br />

Marken, die an der Kette beteiligt<br />

sind, längst chinesische Besitzer oder<br />

Geldgeber haben. So hat die IAG-Gruppe,<br />

die sich vor einigen Jahren das damals<br />

kränkelnde Traditionsunternehmen<br />

Wharfedale gönnte, penibel darauf geachtet,<br />

dass Stil und Identität der Marke<br />

erhalten bleiben, womöglich sogar<br />

wieder stärker zum Vorschein kommen<br />

als noch vor der Übernahme.<br />

Diamond heißt die Einstiegsserie bei<br />

Wharfedale schon seit vielen Jahren,<br />

aber mit jeder Generation bekommen<br />

die Modelle einen feineren Schliff – ohne<br />

freilich ihre wichtigste<br />

A<br />

Aufstellung<br />

W<br />

G<br />

H<br />

Fern von jeder Wand aufstellen,<br />

leicht zum Hörer anwinkeln, auf<br />

wackelfreien Stand achten,<br />

Spikes gut anziehen.<br />

Die Aufschlüsselung der Symbole finden Sie<br />

auf Seite 132.<br />

F<br />

Grundtugend zu verlieren:<br />

das gute Preis-<br />

Leistungsverhältnis.<br />

Die 10.7, größtes Modell<br />

der aktuellen Generation,<br />

treibt es auf<br />

die Spitze: Mehr Box<br />

ist für 900 Euro Paarpreis<br />

beim besten Willen<br />

nicht machbar. Auf<br />

der gut einen Meter<br />

hohen, glänzend<br />

lackierten Schallwand<br />

findet sich ein<br />

stattliches Treiberquartett, das nach<br />

dem Dreieinhalb-Wege-Prinzip arbeitet<br />

und das nur deshalb so preiswert zu haben<br />

ist, weil IAG sämtliche Chassis bis<br />

zum letzten Kleinteil komplett selbst<br />

baut. Tief- und Tiefmitteltöner im üppigen<br />

17-cm-Format lassen Membranen<br />

aus schwarz eingefärbtem Kevlar schwingen<br />

und erhalten Unterstützung von<br />

einem rückseitig angebrachten, großkalibrigen<br />

Reflexrohr. Die höheren Frequenzen<br />

kommen aus Gewebekalotten, wobei<br />

vor allem der Mitteltöner interessant<br />

ist, der den Bereich zwischen 800 und<br />

4500 Hertz abdeckt: Die 50-Millimeter-<br />

„Bärennase“ ist für schnelles, transparentes<br />

Ansprechen bekannt, aber selbst in<br />

höheren Preisklassen sonst selten zu finden.<br />

Auch die Anschlussterminals mit<br />

den schlau versetzten, selbst mit Wurstfingern<br />

problemlos greifbaren Schraubklemmen<br />

und die mitgelieferten, schönen<br />

Metallspikes würden einem teureren<br />

Lautsprecher alle Ehre machen. Zugeständnisse<br />

muss der Diamond-Fan<br />

nur bei kosmetischen Dingen machen:<br />

An der 10.7 ist nicht alles Metall, was<br />

glänzt, und es ist auch nicht alles Holz,<br />

was braun und gemasert daherkommt<br />

UMWERFENDE DYNAMIK<br />

Wie fast alle Mitbewerber trägt die Diamond<br />

statt Furnier Foliendekor, aber das<br />

ist auch das einzige, was man an dieser<br />

Box als dünn bezeichnen darf. „Impossible<br />

Soul“ von Sufjan Stevens jedenfalls<br />

hat der Autor mit erschwinglichen Boxen<br />

42 www.audio.de ›08 /2012


Komplettanlagen › HÄNDLER-TIPPS<br />

DIE NASE DES BÄREN: Kalotten-<br />

Mitteltöner funktionieren nur in echten<br />

Dreiwegeanordnungen vernünftig und sind<br />

etwas aus der Mode gekommen – zu Unrecht.<br />

(die ruhig auch das Doppelte kosten dürfen)<br />

selten so prachtvoll und vielschichtig<br />

erlebt. Der 25-minütige Song-Kawentsmann,<br />

der Stevens’ bislang bestes<br />

Album „The Age Of Adz“ abschließt,<br />

kann verschlossen wirken, wenn ihm<br />

unten das Fundament fehlt, er kann chaotisch<br />

und dissonant klingen, wenn es<br />

der Kette an Auflösung mangelt. Oder er<br />

kann sich im Hörraum entfalten, mit<br />

jeder Wendung an Farbe und Kraft hinzugewinnen<br />

und direkt mit der Seele<br />

des Hörers kommunizieren – die 10.7 beherrschte<br />

dieses Kunststück.<br />

Dabei bestach sie weniger durch Neutralität<br />

als durch Dynamik, Abbildungsmaßstab<br />

und Spielfreude. Im Mittelton<br />

konnte die britisch-chinesische Box sehr<br />

direkt spielen, und manchen Instrumenten,<br />

etwa den Violinen in der Sinfonia zu<br />

Händels „Acis and Galatea“ (Dunedin<br />

Consort, Linn Records; Studio Master<br />

Download) schien es etwas an feinsten<br />

Farbschattierungen zu mangeln. Andererseits<br />

wirkte die Darstellung des Aufnahmeraums<br />

absolut überzeugend,<br />

konnten es sich Instrumenten- und Sängergruppen<br />

auf einer weiten Bühne<br />

bequem machen.<br />

Die wahren Qualitäten der Wharfedale<br />

kamen jedoch mit modernerer Musik<br />

zum Vorschein: Selbst eine in Dynamikfragen<br />

alles andere als zimperliche Canton<br />

Chrono SL 570, immerhin 60 Prozent<br />

teurer als die 10.7, hatte der vereinten<br />

Energie der Wharfedale-Treiber nur zaghaften<br />

Widerspruch entgegenzusetzen.<br />

Wer das feine, elektronisch pulsierende<br />

Popalbum „What?“ der Berliner Band<br />

Bodi Bill mit vollem Kick genießen, den<br />

brillanten Rapper Eminem mit allem Ingrimm<br />

heraufbeschwören oder den<br />

durchgeknallten Krautrock der neuen<br />

Beak-Scheibe „>>“ hemmungslos zelebrieren<br />

wollte, griff intuitiv zur breitbandigen,<br />

fein- wie grobdynamisch noch<br />

lebendiger spielenden Wharfedale.<br />

Mit einem untenherum dicken, oben<br />

runden Amp braucht man der Wharfedale<br />

aber nicht zu kommen: Schlank,<br />

schnell und energiereich muss die Elektronik<br />

klingen, wenn sie passen soll. Jan<br />

Förster hat mit dem Exposure 1010 die<br />

<strong>ideale</strong> Wahl getroffen: Ohnehin einer der<br />

besten Amps seiner Preisklasse, zeigte<br />

er perfekte Kontrolle im Bass und kompensierte<br />

den etwas zurückhaltenden<br />

Grundton der Box mit seiner direkten,<br />

griffigen Spielweise in diesem Bereich.<br />

Unterm Strich ist diese Kombi möglicherweise<br />

die stärkste der insgesamt<br />

18 vorgestellten 2000-Euro-<strong>Anlagen</strong> –<br />

zumindest für Pop- und Rockhörer. br<br />

STECKBRIEF<br />

WHARFEDALE<br />

DIAMOND 10.7<br />

Vertrieb<br />

IAD<br />

02161 / 61783 0<br />

www.<br />

iad-audio.de<br />

Listenpreis<br />

900 Euro<br />

Garantiezeit<br />

5 Jahre<br />

Maße B x H x T<br />

22,3 x 96,5 x 30,1 cm<br />

Gewicht<br />

22 kg<br />

Furnier/Folie/Lack – / • / –<br />

Farben<br />

Rosewood, Walnuss, Ahorn<br />

hell & dunkel, Kirsche,<br />

Wenge, Esche schwarz<br />

Arbeitsprinzipien 3,5 Wege, Bassreflex<br />

Raumanpassung –<br />

Besonderheiten<br />

Kalotten-MT<br />

<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />

ÅRiesige Dynamik, druckvoller<br />

Bass.<br />

Í Mitten etwas verfärbt.<br />

Neutralität (2x) 70<br />

Detailtreue (2x) 80<br />

Ortbarkeit 80<br />

Räumlichkeit 85<br />

Feindynamik 90<br />

Maximalpegel 85<br />

Bassqualität 80<br />

Basstiefe 80<br />

Verarbeitung<br />

gut<br />

KLANGURTEIL<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

80 PUNKTE<br />

ÜBERRAGEND<br />

EMPFEHLUNG<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

08/12<br />

MESSLABOR<br />

Die Wharfedale zeigt auf Achse gemessen eine<br />

leichte Grund- und Mitteltonsenke, 30 Grad<br />

seitlich ist diese weniger ausgeprägt, aber immer<br />

noch vorhanden (1). Der Wirkungsgrad ist<br />

sehr gut, der Bass sehr kräftig und tiefreichend.<br />

Im Ausklingspektrum (o. Abb.) bleibt die Box<br />

über den gesamten Frequenzbereich sehr sauber,<br />

das Klirrdiagramm (2) zeigt dagegen eine<br />

etwas frühe, nichtlineare Zunahme im Präsenzbereich,<br />

die im Hörtest aber folgenlos blieb.<br />

Wharfedale Diamond 10.7<br />

Frequenzgang<br />

100 dB<br />

axial 10*hoch 30*seitl.<br />

90 dB<br />

80 dB<br />

70 dB<br />

60 dB<br />

50 dB<br />

10 Hz 100 Hz 1 kHz 10 kHz 40 kHz<br />

Wharfedale Diamond 10.7 Pegel- & Klirrverlauf<br />

110 dB<br />

85 dB 90 dB 95 dB 100 dB<br />

100 dB<br />

90 dB<br />

80 dB<br />

70 dB<br />

60 dB<br />

50 dB<br />

20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz<br />

www.audio.de ›08 /2012<br />

43


Komplettanlagen › HÄNDLER-TIPPS<br />

4A CD-Player<br />

Cambridge 651 C<br />

4C<br />

Kompaktlautsprecher<br />

KEF R 100<br />

NEU<br />

IM<br />

TEST<br />

Preis €<br />

Fehlerkorrektur bis mm<br />

Störabstand dB<br />

Ausgangswiderstand Ω<br />

<strong>AUDIO</strong>-Klangpunkte<br />

Test in Ausgabe<br />

NEU<br />

IM<br />

TEST<br />

800<br />

0,7/1,9<br />

119<br />

47,4<br />

95<br />

8/12<br />

4B Vollverstärker<br />

Cambridge 651 A<br />

NEU<br />

IM<br />

TEST<br />

NAGELNEU<br />

HiFi Schluderbacher<br />

Krey Baumgartl<br />

47877 Willich<br />

Tel.: 02154 / 88570<br />

www.hifi-schluderbacher.de<br />

Preislich schießt die Anlage von Krey<br />

Preis €<br />

Anzahl Wege<br />

Volumen l<br />

Gewicht kg<br />

<strong>AUDIO</strong>-Klangpunkte<br />

Test in Ausgabe<br />

800<br />

2<br />

7<br />

6,6<br />

76<br />

8/12<br />

Preis €<br />

Sinusleistung 4/8Ω W<br />

<strong>AUDIO</strong>-Kennzahl<br />

Eingänge<br />

<strong>AUDIO</strong>-Klangpunkte<br />

Test in Ausgabe<br />

800<br />

119/82<br />

49<br />

6<br />

85<br />

8/12<br />

Baumgartl von HiFi-Schluderbacher<br />

am Ziel vorbei, ist aber mit drei<br />

aktuellen, ungetesteten Geräten von<br />

KEF und Cambridge äußerst reizvoll.<br />

KEF<br />

R100<br />

UM 800 EURO<br />

NEU<br />

IM<br />

TEST<br />

44 www.audio.de ›08 /2012<br />

Als das <strong>AUDIO</strong>-Team vor einigen<br />

Monaten die Prem iere der neuen<br />

R-Serie von KEF miterlebte und<br />

die R700 hörte, war eines klar: Die wollen<br />

wir testen! Schon in Heft 1/12 war es<br />

dann soweit – und die kompakte R 300<br />

sorgte im Redaktions-Hörraum mächtig<br />

für Furore (<strong>AUDIO</strong> 3/12). Doch das kleinste<br />

Mitglied der Familie, die R<br />

100, hatte bislang keine<br />

Chance zu beweisen, was<br />

in ihr steckt.<br />

Umso erfreulicher, dass<br />

Krey Baumgartl von HiFi-<br />

Schluderbacher in seinem<br />

<strong>Anlagen</strong>-Tipp die kleine<br />

KEF empfiehlt. Noch interessanter<br />

wird diese<br />

2400-Euro-Kette, weil mit<br />

den nagelneuen Elek tronik-<br />

Komponenten von Cambridge,<br />

die auf der HIGH<br />

RAUM UND<br />

AUFSTELLUNG<br />

Raumgröße<br />

M<br />

K<br />

Akustik<br />

T<br />

D<br />

A<br />

Aufstellung<br />

W<br />

G<br />

H<br />

Freistehend und wandnah<br />

ausgewogen. Direkt auf die<br />

Ohren des Hörers richten.<br />

Hörabstände bis 2m wahren.<br />

Die Aufschlüsselung der Symbole finden Sie<br />

auf Seite 132.<br />

F<br />

END ihren ersten Auftritt hatten, in dieser<br />

Anlage zwei weitere, aufsehenerregende<br />

2012er-Neulinge ihre Premierenvorstellung<br />

geben. Somit umfasst das<br />

Set gleich drei brandneue Geräte.<br />

PATEN-ONKEL: BLADE<br />

Für die R-Serie diente kein geringerer als<br />

das KEF-Flaggschiff Blade als Vorbild.<br />

Viele deren technischer Merkmale finden<br />

sich daher auch bei der R 100. Im<br />

Mittelpunkt steht das neu entwickelte<br />

Uni-Q-Chassis, bei dem Hoch- und Tieftöner<br />

quasi wie eine Einpunktschallquelle<br />

arbeiten. Ein 25-Millimeter-Tweeter mit<br />

harter Aluminium-Kalotte soll dank eines<br />

starken Neodym-Magneten die Höhenfrequenzen<br />

präziser wieder ge ben. Durch<br />

die Belüftung des Hochtöners wollen die<br />

KEF-Ingenieure den Schalldruck hinter<br />

der Kalotte senken, damit der Tiefmitteltöner<br />

ungestört werkeln kann und die<br />

beiden sich frequenztechnisch nicht in<br />

die Quere kommen. Beim 13-cm-Woofer<br />

kommt leichtes Aluminium in der<br />

Schwingspule zum Einsatz, was eine<br />

flottere Wiedergabe garantieren soll. Die<br />

Membran des Basskollegen besteht aus<br />

einer Magnesium-Legierung. Für ein satteres<br />

Fundament greift ein während der<br />

Entwicklungsphase per Computer optimiertes<br />

Bassreflex-System dem Tiefton<br />

zusätzlich unter die Arme.<br />

Wahlweise ist es möglich, die 2-Wege-<br />

Box mit einem geeigneten Verstärker<br />

(mit vier Endstufen) auch im Bi-Amping-<br />

Modus zu betreiben. Hoch- und Tiefton


Komplettanlagen › HÄNDLER-TIPPS<br />

SCHLAUE LÖSUNG: Die R 100<br />

unterstützt Bi-Wiring. Mit den<br />

Drehschaltern stellt man den<br />

Modus ein – Brücken sind unnötig.<br />

MEHRTEILIG: Der HF/MF-Treiber der KEF R 100 basiert auf Blade-Technologie.<br />

Markantestes Beispiel dafür ist der Tangerine-Waveguide, der dafür sorgen soll, dass hochfrquente<br />

Schallanteile breiter abgestrahlt werden.<br />

werden dann getrennt von einander verstärkt,<br />

was in aller Regel einen hörbar<br />

besseren Klang liefert. Über das sauber<br />

eingefügte Anschlussfeld auf der Rückseite<br />

lassen sich insgesamt zwei Kabelpaare<br />

einstöpseln. Nettes Detail: Um die<br />

Box auf Bi-Amp-Betrieb umzuschalten,<br />

muss man nicht zwingend Brücken einsetzen<br />

– ein Switch am kleinen Drehschalter<br />

genügt vollkommen.<br />

Die Verarbeitung der kleinsten R-Box ist<br />

tadellos: Die schwarze Hochglanz-<br />

Lackierung ist perfekt ausgeführt und<br />

verleiht der KEF einen edlen Look. Wer<br />

es etwas moderner mag, kann das<br />

Gehäuse auch in hochglanz-weiß ordern.<br />

Klassischere Ausführungen mit Nussbaum-<br />

oder Palisander-Furnier sind ebenfalls<br />

verfügbar – hübsch anzusehen sind<br />

sie alle.<br />

SAHNE-KEFCHEN<br />

Cremig und charmant geriet der Ton<br />

während des Hörtest: An einem NAD-<br />

Verstärker tönte die KEF präzise und<br />

schnell im Tiefton, wenngleich sie auf<br />

Grund ihres kleineren Volumens nicht<br />

ganz so voll klang wie mancher es gerne<br />

hätte. Den Hochton empfanden die AU-<br />

DIO-Tester als leicht zurückhaltend – und<br />

so wirkte auch die räumliche Abbildung<br />

trockener.<br />

Dank dieses gediegeneren Charakters<br />

machte sich die R 100 jedoch exzellent<br />

bei entspannteren akustischen Aufnahmen.<br />

Und besonders mit dem richtigen<br />

Verstärker mauserte sich das KEF-Böxchen<br />

zum wahren Jazz-Meister. Der<br />

Creek Destiny 2 (Test: <strong>AUDIO</strong> 4/07) gefiel<br />

nach langer Suche am besten. Und<br />

so schufen die Engländerinnen etwa bei<br />

„I Understand” von den Zoot Sims (aus<br />

dem Album „In Paris”) einen ausgewogeneren<br />

Sound als vorher und flirteten den<br />

Hörer mit einer gehörigen Portion<br />

Charme an – blieben aber im Hochton<br />

nach wie vor eher schüchtern. Metal-<br />

Cracks und Fans von ultra-feinauflösenden<br />

Aufnahmen könnte diese Gutmütigkeit<br />

aber fast etwas zu weit gehen.<br />

STECKBRIEF<br />

KEF<br />

R 100<br />

Vertrieb<br />

GP Acoustics<br />

0231 / 98 60 32 0<br />

www.<br />

kef-audio.de<br />

Listenpreis<br />

800 Euro<br />

Garantiezeit<br />

5 Jahre<br />

Maße B x H x T<br />

18 x 28 x 28,9 cm<br />

Gewicht<br />

6,6 kg<br />

Furnier/Folie/Lack • / – / •<br />

Farben<br />

Nussbaum, Palisander, Hochglanz<br />

schwarz, -Weiß<br />

Arbeitsprinzipien 2 Wege Bassreflex, Koaxial-<br />

Mittel-Hochtöner<br />

Raumanpassung –<br />

Besonderheiten<br />

Bi-Wiring<br />

<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />

ÅTechnik, schneller und<br />

präziser Bass.<br />

Í Könnte spritziger und<br />

mit mehr Höhen spielen,<br />

trockene Abbildung.<br />

Neutralität (2x) 85<br />

Detailtreue (2x) 80<br />

Ortbarkeit 80<br />

Räumlichkeit 60<br />

Feindynamik 70<br />

Maximalpegel 70<br />

Bassqualität 70<br />

Basstiefe 60<br />

Verarbeitung<br />

sehr gut<br />

KLANGURTEIL<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

76 PUNKTE<br />

GUT<br />

MESSLABOR<br />

Im Mit Frequenzgang 0,048% Hochtonverzerrungen (Abb. rechts) ist eine und Betonung<br />

um 800Hz erweist erkennbar. sich Konstanter das Talismann Abfall v2<br />

110µ<br />

Abtastfähigkeit<br />

Gold ab 2kHz als sogar bis in den noch obersten sauberer Hochtonbereich.<br />

als sein Kollege<br />

Senke Yoseki von von rund EAT 5dB – wobei im Bereich beide um in 15kHz diesem und<br />

Punkt bei 20kHz. jenseits Obere von Grenzfrequenz Gut und Böse liegen. oberhalb Nicht von<br />

40kHz ganz ideal (Messmikrofone ist der markante bis Hochtonanstieg<br />

40kHz begrenzt)<br />

zwischen und die untere 5 und bei 10kHz 55Hz (o. . Die Abb.). Klirrmessung Das Laufwerk<br />

(Abb. misst ganz sich dafür rechts) deutlich zeigt erst rumpelärmer bei 100dB (Bild Auf-2fälligkeiten<br />

85,5dB am mit Koppler) leichter als Kompression der EAT, bei gleicher-<br />

im Bass.<br />

Maximallautstäre maßen exzellentem beträgt Gleichlauf 98dB. (Bild AK=65. 1, ±0,05%).<br />

KEF R100<br />

Pegel- & Klirrverlauf<br />

110 dB<br />

85 dB 90 dB 95 dB 100 dB<br />

100 dB<br />

90 dB<br />

80 dB<br />

70 dB<br />

60 dB<br />

50 dB<br />

20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz<br />

www.audio.de ›08 /2012<br />

45


Komplettanlagen › HÄNDLER-TIPPS<br />

NEU<br />

IM<br />

TEST<br />

CAMBRIDGE<br />

AZUR 651 A<br />

UM 800 EURO<br />

NEU<br />

IM<br />

TEST<br />

CAMBRIDGE<br />

AZUR 651 C<br />

UM 800 EURO<br />

RANDVOLL: Die englischen Entwickler<br />

haben den 651A mit zahlreichen neuen technischen<br />

Features ausgestattet.<br />

Vom englischen Hersteller Cambridge<br />

stammt die Elektronik der empfohlenen<br />

Anlage. Dabei lösen der Vollverstärker<br />

651A und das CD-Laufwerk<br />

651C die alte 650er-Reihe ab.<br />

Zwar sehen die zwei Neuen ihren<br />

Vorgängern zum Verwechseln ähnlich,<br />

doch bei genauerer Betrachtung<br />

zeigt sich, dass der Cambridge-Amp<br />

(verfügbar nach wie vor im gebürsteten<br />

Edelstahl-Look) ein höheres<br />

Gehäuse bekam. Grund dafür<br />

dürften die Neuerungen sein, die<br />

die Entwickler dem 651A spendiert<br />

haben: So sitzen jetzt insgesamt<br />

acht Elkos (vier für jeden Kanal)<br />

direkt neben einem riesigen Endstufen-<br />

Kühlkörper. Und ein üppig dimensionierter<br />

Ringkerntrafo sorgt für eine<br />

konstante Stromversorgung.<br />

Anschlüsse hat der Verstärker<br />

auch jede Menge an<br />

Bord: Neben vier Boxenklemmen für den<br />

Betrieb von zwei Lautsprecherpaaren<br />

stehen fünf analoge Cinch-Eingänge bereit,<br />

was den meisten Nutzern vollkommen<br />

genügen dürfte. Eine weitere Neu-<br />

STECKBRIEF<br />

CAMBRIDGE<br />

AZUR 651 A<br />

Vertrieb<br />

Taurus High-End<br />

040 / 55 35 35 8<br />

www.<br />

cambridgeaudio.com<br />

Listenpreis (Paar) 800 Euro<br />

Garantiezeit<br />

2 Jahre<br />

Maße B x H x T<br />

43 x 12 x 35 cm<br />

Gewicht<br />

8,4 kg<br />

ANSCHLÜSSE<br />

Phono MM / MC – / –<br />

Hochpegel Cinch / XLR 5 / 0 (+ 1x 3,5mm-Klinke)<br />

Festpegel Eingang –<br />

PreOut / TapeOut 1 / 2 (+ 1x Subwoofer-Out)<br />

Lautsprecherpaare 2<br />

Kopfhörer<br />

•<br />

FUNKTIONEN<br />

Aufnahmewahlschalter –<br />

Klangregler/ abschaltbar • / •<br />

Loudness –<br />

Besonderheiten<br />

USB-Interface für Computer<br />

<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />

ÅSatte Basswiedergabe,<br />

viele Anschlussmöglichkeiten,<br />

solide Verarbeitung,<br />

USB-Anschluss.<br />

Í bis auf USB keine zusätzlichen<br />

digitalen Eingänge<br />

Phono MM/MC – –/–<br />

Klang Cinch / XLR sehr gut 85/–<br />

Ausstattung<br />

sehr gut<br />

Bedienung<br />

sehr gut<br />

Verarbeitung<br />

sehr gut<br />

KLANGURTEIL<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

85 PUNKTE<br />

sehr gut<br />

MESSLABOR<br />

Mit Die 0,048% Klirrmessung Hochtonverzerrungen (Abb. rechts) ergab und eine 110µ sehr gute<br />

Abtastfähigkeit Verteilung von K2 erweist und K3. sich Der das Frequenzgang Talismann v2 (ohne<br />

Abb.) Gold als für sogar niederohmige noch sauberer Boxen als zeigt sein einen Kolle-<br />

unauffälligen<br />

Yoseki Verlauf. von EAT Bei – hochohmigen wobei beide in Boxen diesem spielt der<br />

Punkt 651A nicht jenseits ganz von so Gut breitbandig. und Böse Der liegen. Würfel Nicht (Abb.<br />

ganz rechts) ideal ist zeigt der markante einen deutlichen Hochtonanstieg Abfall der Ausgangsleistung<br />

5 und bei 10kHz positiven (o. Abb.). Phasendrehungen. Das Laufwerk Die<br />

zwischen<br />

Leistung misst sich bei dafür 4/8 deutlich Ohm fällt rumpelärmer mit 119/82 Watt (Bild pro 2,<br />

Kanal 85,5dB üppig am Koppler) aus. Der als Rauschabstand der EAT, bei gleichermaßen<br />

exzellentem Gleichlauf (Bild 1,<br />

beträgt 108dB.<br />

AK=49<br />

±0,05%).<br />

46 www.audio.de ›08 /2012


Komplettanlagen › HÄNDLER-TIPPS<br />

erung ist der integrierte USB-Eingang,<br />

über den der 651A direkt mit einem Computer<br />

kommunizieren kann. Dabei erscheint<br />

der Amp quasi wie eine Soundkarte<br />

und übernimmt die D/A-Wandlung<br />

anstelle der meist kümmer lichen On-<br />

Board-Soundkarten von PCs, die in aller<br />

Regel Unmengen an Jitter und Störgeräuschen<br />

verursachen.<br />

An den Referenzboxen (den KEF 207/2)<br />

lieferte der 651A im Vergleich zu seinem<br />

Vorgänger einen druckvolleren und vor<br />

allem präziseren Bass. Sein Hochton tönte<br />

aber deutlich frischer – das gefällt sicherlich<br />

nicht jedem, sorgt aber für eine<br />

bessere Detailabbildung und Auflösung.<br />

MESSLABOR<br />

Mit Der 0,048% Frequenzgang Hochtonverzerrungen des Cambridge 651C und 110µ ist<br />

Abtastfähigkeit brettgerade (ohne erweist Abb.). sich Der das Störabstand Talismann liegt v2<br />

Gold bei sehr als sogar guten noch 119 dB, sauberer und der als Ausgangswiderstange<br />

Yoseki beträgt von lediglich EAT – wobei 47,4Ohm. beide Die in diesem Korrektur-<br />

sein Kollefähigkeit<br />

Punkt jenseits des Laufwerks von Gut und erzielt Böse mit liegen. 0,7/1,9mm Nicht<br />

ganz recht ideal anständige ist der markante Werte. Die Hochtonanstieg<br />

Harmnischen-Analyse<br />

(ohne 5 Abb.) und 10kHz zeigt einen (o. Abb.). ungleichmäßigen<br />

Das Laufwerk<br />

zwischen<br />

Verlauf misst sich von dafür K3 und deutlich K5 zwischen rumpelärmer -6dB und (Bild 0dB. 2,<br />

Der 85,5dB Jitter am (Abb. Koppler) rechts) als erzielte der EAT, mit bei 167ps gleichermaßen<br />

exzellentem Werte. Gleichlauf (Bild 1,<br />

hervorragende<br />

±0,05%).<br />

EDEL: Der englische Hersteller lässt mit der analogen Ausgangsstufe nichts anbrennen:<br />

Jede Menge hochwertiger ICs sind jeweil für einen der beiden Stereo-Kanäle zuständig.<br />

NEUER CAMBRIDGE-PLAYER<br />

Der CD-Kollege 651C präsentiert sich im<br />

selben Edelstahl-Kleid und macht – wie<br />

auch der 651A – einen unkaputtbaren<br />

Eindruck. Und das Innenleben des Briten<br />

hält, was die edle Optik verspricht: Gleich<br />

zwei hochwertige Wolfson-DAC-Chips<br />

vom Typ WM8742 (mit 192kHz/24bit)<br />

teilen sich die Konvertierung der Kanäle.<br />

Erwähnenswert ist der extrem aufwendige<br />

Aufbau der analogen Ausgangsstufe<br />

(siehe Detailbild oben rechts). Hier löteten<br />

die Cambridge-Entwickler nicht einfach<br />

nach dem Motto „Hauptsache, es<br />

spielt“ irgendwelche Teile zusammen,<br />

sondern wollten erkennbar das Optimum<br />

an Klangqualität aus dem 651C rausholen.<br />

So nutzten sie etwa bei der Konzeption<br />

eine doppelseitige Bauteilmontage,<br />

um die Signalwege so kurz wie möglich<br />

zu halten.<br />

Im A/B-Vergleich mit dem 650C besaß<br />

der neue Cambridge-Spieler einen weicheren<br />

Bass und eine leichte Präsenzbetonung.<br />

Die <strong>AUDIO</strong>-Tester kombinierten<br />

ihn daher mit einem NAD 326BEE,<br />

der dank dunklerer Abstimmung den gewünschten<br />

Ausgleich im Ton brachte.<br />

BRITISCH, PRAKTISCH, GUT<br />

In dieser Konfiguration ergänzten sich alle<br />

Komponenten auf wunderbare Art.<br />

Denn die Frische der Cambridge-Geräte<br />

verschwand auf Grund des leicht hochtonarmen<br />

Klanges der KEFs. So sorgte<br />

die Kette im <strong>AUDIO</strong>-Hörraum während<br />

den ersten Takten von Zainichi Funks „Kizu”<br />

für große Augen – und Ohren. Ihr<br />

Klang fiel herrlich direkt aus – man wähnte<br />

sich quasi, als säße man zentral vor<br />

den R 100. Diese Nähe im Ton entstand,<br />

weil sich die kleine KEF erstaunlich<br />

schnell den Dynamiksprüngen der Musik<br />

anpasste. Der Tiefton war präzise und<br />

gefiel auf Grund seiner Bassgüte. Richtig<br />

tief in den Basskeller ging es dann aber<br />

doch nicht, weil der kleine 13er-Woofer<br />

an seine Grenzen kam. Direkt auf die Ohren<br />

des Hörers gerichtet, sorgte der KEF-<br />

Tweeter für einen gediegener Klang, mit<br />

einem interessanten Analog-Flair. Gerade<br />

aufgestellt, dominierte eine große<br />

Bühne und ein natürliches Gefühl von<br />

Raumtiefe – und die Anlage spielte bei<br />

dieser Aufstellung sogar noch entspannter<br />

und cremiger.<br />

am<br />

STECKBRIEF<br />

CAMBRIDGE<br />

AZUR 651 C<br />

Vertrieb<br />

Taurus High-End<br />

040 / 55 35 35 8<br />

www.<br />

cambridgeaudio.com<br />

Listenpreis<br />

800 Euro<br />

Garantiezeit<br />

2 Jahre<br />

Maße B x H x T<br />

43 x 8,5 x 30,5 cm<br />

Gewicht<br />

4,8 kg<br />

AUSSTATUNG<br />

Zufallstitelwahl<br />

•<br />

Spielzeit Titel / CD / Programierung<br />

• / • / •<br />

Restzeit Titel / CD / Programierung<br />

• / • / •<br />

Wahlwiederholung CD / Titel • / • / •<br />

/ A–B<br />

Fernbedienung<br />

•<br />

Ausgang regelbar / fixed – / •<br />

Ausgang Cinch / XLR • / –<br />

Digitalausgang Cinch / Optisch • / •<br />

Kopfhörerausgang / regelbar – / –<br />

Digitaleingang Cinch / Optisch – / – / –<br />

/ USB<br />

USB-Host / iPod – / –<br />

Besonderheiten<br />

<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />

ÅGute Verarbeitung<br />

und Ausstattung.<br />

ÍKlang etwas schlank.<br />

Klang CD / SACD 95 / –<br />

Ausstattung<br />

sehr gut<br />

Bedienung<br />

sehr gut<br />

Verarbeitung<br />

sehr gut<br />

KLANGURTEIL<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

95 PUNKTE<br />

GUT<br />

www.audio.de ›08 /2012<br />

47


Komplettanlagen › HÄNDLER-TIPPS<br />

5A CD-Player<br />

NAD C546 BEE<br />

5C Kompaktlautsprecher<br />

Dynaudio Excite X16<br />

Preis €<br />

Anzahl Wege<br />

Volumen l<br />

Gewicht kg<br />

<strong>AUDIO</strong>-Klangpunkte<br />

Test in Ausgabe<br />

Preis €<br />

Fehlerkorrektur bis mm<br />

Störabstand dB<br />

Ausgangswiderstand Ω<br />

<strong>AUDIO</strong>-Klangpunkte<br />

Test in Ausgabe<br />

1150<br />

2<br />

10<br />

9<br />

82<br />

8/12<br />

NEU<br />

IM<br />

TEST<br />

560<br />

1,1/2,4<br />

110<br />

165<br />

98<br />

8/12<br />

5B Vollverstärker<br />

NAD C326 BEE<br />

Preis €<br />

Sinusleistung 4/8Ω W<br />

<strong>AUDIO</strong>-Kennzahl<br />

Eingänge<br />

<strong>AUDIO</strong>-Klangpunkte<br />

Test in Ausgabe<br />

460<br />

66/65<br />

56<br />

7<br />

80<br />

8/09<br />

HiFi-Studio Helmig<br />

Eberhard Mattausch<br />

32756 Detmold<br />

Tel.: 05231 / 23561<br />

www.hifi-studio-helmig.de<br />

KLANG-LUPE<br />

NAD und Dynaudio gehören für<br />

Eberhard Mattausch einfach zusammen.<br />

Die aus einer Hand geführten<br />

Marken ergänzen sich denn auch zu<br />

einer edlen Kette, die glücklich macht.<br />

War die KEF-Cambridge-Kette<br />

eher für entspannteres Musikhören<br />

geeignet, dürften HiFiisten<br />

mit Wunsch nach maximaler Auflösung<br />

beim Vorschlag von Eberhard<br />

Mattauschs die Ohren spitzen. Der Geschäftsführer<br />

des HiFi-Studios Helmig<br />

aus Detmold kombiniert Dynaudios<br />

Kompaktbox Excite X16 mit einem<br />

Elektro nik-Duo aus dem Hause NAD.<br />

FRISCH: Die Dynaudio Excite 16 überzeugt mit<br />

einer detailreichen Abbildung und einem lebendigen,<br />

spielfreudigen Klang.<br />

Genaueres zur Dynaudio findet sich in<br />

dieser Aus gabe ab Seite 16, deshalb<br />

widmet sich dieser Test ihren Qualitäten<br />

in Kurzform: Sowohl in Sachen Verarbeitung<br />

wie auch im Klang kann die Dänin<br />

überzeugen. Ihre Trümpfe sind ein sattes<br />

Fundament und ein detailverliebter,<br />

hochaufl ösender Hochton. Manchen<br />

könnte die Frische im Klang, sogar ein<br />

bisschen zu viel des Guten sein. Daher<br />

muss man ihr einen passenden Verstärkerpartner<br />

gönnen, der tonal zur Excite<br />

passt – sprich: etwas dunkler klingt. Wie<br />

gut sie sich in einer Kette schlägt, hängt<br />

also stark vom empfohlenen Amp ab.<br />

Und da kommt der altbewährte C326<br />

BEE ins Spiel (<strong>AUDIO</strong> 8/09), der in der<br />

Redaktion nach wie vor gern gesehen<br />

ist. Dank der musikalischen, aber eher<br />

gutmütigeren Höhenabstimmung dürfte<br />

der starke NAD-Amp gut zur flinken Dynaudio<br />

passen – was aber noch im Hörtest<br />

geklärt werden muss.<br />

THE BEE SHE IS<br />

Doch der Reihe nach: Denn größtes<br />

Highlight der Mattausch-Anlage ist der<br />

nagelneue C546 BEE, der seinen großen<br />

Amp-Bruder mit CD-Signalen versorgt.<br />

Viele Hersteller bringen momentan<br />

neue CD-Player auf den Markt – entsprechend<br />

moderne Features sind darin<br />

verbaut. Bleibt etwa der NAD längere<br />

Zeit untätig, versetzt er sich automatisch<br />

in den Ruhezustand. Neue EU- Richtlinien<br />

schreiben den Herstellern nämlich vor,<br />

dass aktuelle Geräte einen bestimmten<br />

Stromverbrauch selbst im Standby-<br />

Betrieb nicht überschreiten dürfen – für<br />

den C546 BEE also kein Problem.<br />

Ganz in NAD-Manier besteht seine<br />

Frontpartie aus einer massiven Metallplatte,<br />

die auch sämtliche Knöpfchen<br />

STECKBRIEF<br />

NAD<br />

C546 BEE<br />

Vertrieb<br />

Dynaudio<br />

04108 / 41 80 0<br />

www.<br />

nad.de<br />

Listenpreis<br />

560 Euro<br />

Garantiezeit<br />

2 Jahre<br />

Maße B x H x T<br />

43,5 x 8,9 x 30,7 cm<br />

Gewicht<br />

4,9 kg<br />

AUSSTATUNG<br />

Zufallstitelwahl<br />

•<br />

Spielzeit Titel / CD / Programierung<br />

• / • / •<br />

Restzeit Titel / CD / Programierung<br />

• / • / •<br />

Wahlwiederholung CD / Titel • / • / •<br />

/ A–B<br />

Fernbedienung<br />

•<br />

Ausgang regelbar / fixed – / •<br />

Ausgang Cinch / XLR • / –<br />

Digitalausgang Cinch / Optisch • / •<br />

Kopfhörerausgang / regelbar – / –<br />

Digitaleingang Cinch / Optisch – / – / •<br />

/ USB<br />

USB-Host / iPod – / –<br />

Besonderheiten<br />

<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />

ÅMusikalischer Klang<br />

der Spaß macht, tolle<br />

Ausstattung.<br />

Í–<br />

Klang CD / SACD 98 / –<br />

Ausstattung<br />

sehr gut<br />

Bedienung<br />

sehr gut<br />

Verarbeitung<br />

sehr gut<br />

KLANGURTEIL<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

98 PUNKTE<br />

ÜBERRAGEND<br />

EMPFEHLUNG<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

08/12<br />

48<br />

www.audio.de ›08 /2012


Komplettanlagen › HÄNDLER-TIPPS<br />

NEU<br />

IM<br />

TEST<br />

NAD C546 BEE UM 560 EURO<br />

beherbergt – etwa, um durch die CD zu<br />

zappen oder die Quelle anzuwählen.<br />

Denn der NAD verarbeitet auch digitale<br />

Signale über den frontseitigen USB-Eingang<br />

(im MP3- und WMA-Format), wodurch<br />

USB-Sticks und externe Festplatten<br />

Anschluss finden. Ein Drehpoti auf<br />

der Gerätefront erlaubt es dann, die darauf<br />

enthaltenen Alben zu durchforsten.<br />

Um Verstärker mit Musik zu beliefern<br />

stehen ganz klassisch, ein analoger Ausgang<br />

und jeweils ein coaxialer und optischer<br />

Ausgang auf der Rückseite bereit.<br />

Beim Hörtest, in dem die <strong>AUDIO</strong>-Tester<br />

die drei neuen CD-Player in dieser Strecke<br />

gegeneinander antreten ließen, fiel<br />

sofort der lebendige Klang des NAD-<br />

Spielers auf. Als Vergleichs-CD diente<br />

unter anderem Jimi Hendrix „Axis – Bold<br />

As Love”. Über die Referenzkette (Ayre<br />

Vor-/End mit den KEF 207/2) lieferte der<br />

C546 BEE etwa beim Klassiker „Little<br />

Wing” einen wunderbar musikalischen<br />

Ton – was zu spontanem Mitwippen des<br />

Test-Teams führte. Entscheidenden Anteil<br />

daran hatte der Bass, der mit Präsenz<br />

und dynamischem Spiel glänzte.<br />

Der Hochton geriet präzise und angenehm<br />

warm (eben typisch NAD), und<br />

Details wie Hallfahnen kamen absolut<br />

sauber rüber.<br />

DYN<strong>AUDIO</strong> + NADX2<br />

Die von Eberhard Mattausch zusammengestellte<br />

Anlage mit den Dynaudios<br />

als Schallwandler unterstrich diesen detailverliebten<br />

Charakter des NAD-Players.<br />

Dabei entschärfte sein Verstärker-Pendant,<br />

der C326 BEE, den Hochton der<br />

Excite 16 so weit, dass es immer noch<br />

feinzeichnend frisch tönte und dabei<br />

nicht aufdringlich<br />

wirkte. Besonders<br />

überzeugend<br />

agierte die NAD-<br />

Dyn audio-Kombination<br />

in Sachen<br />

Bassqualität: Auch<br />

schwierigste Basslinien<br />

vermochte<br />

sie präzise und<br />

gleichzeitig druckvoll<br />

abzubilden. Im<br />

Hörraum erwies<br />

sich eine relativ<br />

stark angewin-<br />

kelte Ausrichtung der Boxen (45 Grad)<br />

als optimale Positionierung: So entlockte<br />

man der Anlage eine unglaublich hohe<br />

Auflösung mit tiefstem Raumgefühl,<br />

und einen herrlich direkten Klang. Auch<br />

bestach die Kombi bei etwas härteren<br />

Sachen wie bei Tools „The Grudge”<br />

(„Lateralus“) mit blitzschnellem Sound<br />

– und mit enormen Pegelreserven. am<br />

KLARER FALL: So viel muss gar nicht drin<br />

stecken, damit gute Töne raus kommen – der<br />

NAD C546 BEE ist der beste Beweis.<br />

MESSLABOR<br />

Die Frequenzmessung zeigt einen linealgeraden<br />

Verlauf mit leichtem Höhen-Verlust<br />

bei Nutzung der Filter (ohne Abb.). Der Ausgangswiderstand<br />

beläuft sich auf 165Ohm.<br />

Die Korrekturfähigkeit des Laufwerks beträgt<br />

1,1/2,4mm und der Störabstand 110 dB ist sehr<br />

gut. Die Harmnischen-Analyse (Abb. rechts)<br />

zeigt einen gleichmäßigen Verlauf von K3 und<br />

K2 bis 0dB. Der Jitter (Abb. ganz rechts) erzielte<br />

mit 218ps recht niedrige Werte.<br />

www.audio.de ›08 /2012<br />

49


Komplettanlagen › HÄNDLER-TIPPS<br />

6A CD-Spieler<br />

Yamaha CD-S 700<br />

6C Lautsprecher<br />

Boston A 360<br />

Preis €<br />

Anzahl Wege<br />

Volumen l<br />

Gewicht kg<br />

<strong>AUDIO</strong>-Klangpunkte<br />

Test in Ausgabe<br />

Preis €<br />

Fehlerkorrektur bis mm<br />

Störabstand dB<br />

Ausgangswiderstand Ω<br />

<strong>AUDIO</strong>-Klangpunkte<br />

Test in Ausgabe<br />

800<br />

3<br />

25<br />

20<br />

75<br />

4/11<br />

480<br />

3,0/3,0<br />

109<br />

624<br />

85<br />

3/09<br />

6B Vollverstärker<br />

Yamaha A-S 700<br />

Preis €<br />

Sinusleistung 4/8Ω W<br />

<strong>AUDIO</strong>-Kennzahl<br />

Eingänge<br />

<strong>AUDIO</strong>-Klangpunkte<br />

Test in Ausgabe<br />

580<br />

188/124<br />

66<br />

6<br />

85<br />

3/09<br />

HiFi-Referenz<br />

Hans Weiß<br />

40210 Düsseldorf<br />

Tel.: 0211 / 325152<br />

www.hifi-referenz.de<br />

OLD SCHOOL<br />

Mit wunderschön im Retro-Look<br />

gehaltener Yamaha-Elektronik und<br />

einer klassischen 3-Wegebox von<br />

Boston atmet die Kette von Hans<br />

Weiß unwiderstehlichen Charme.<br />

Wer sich zu Hause eine tige Anlage in den Hörraum<br />

vernünfstellen<br />

will, muss tief in die<br />

Tasche greifen. High-Fidelity kann einfach<br />

nicht preiswert sein – das zumindest<br />

glauben viele HiFi-Neulinge. Aber<br />

halt: Auch in bezahlbaren Regionen gibt<br />

es Boxen und Amps, die einen einen exzellenten<br />

Gegenwert bieten und einen<br />

freudvollen Einstieg ins Hobby HiFi garantieren.<br />

Genau so eine Kombination<br />

aus (fast) highendigen Preis-Leistungs-<br />

Hits empfiehlt Hans Weiß von HiFi-<br />

Referenz aus Düsseldorf.<br />

Wer bereits einen Blick auf die Quartett-<br />

Karten oben am Seitenkopf geworfen<br />

hat, wird drei alte Bekannte erkannt haben:<br />

So kommt als Schallwandler die beliebte<br />

Boston A 360 (Audio 4/11) zum<br />

Einsatz: Die 3-Wege-Standbox punktet<br />

mit einer klug durchdachten, aufwendigen<br />

Gehäusekonstruktion und einer sauberen<br />

Verarbeitung (sehr hübsch: die<br />

weiße Lackierung). Klanglich gefällt sie<br />

wegen ihrer Flexibilität: Einerseits spielt<br />

sie gemütlich und eignet sich ideal für<br />

lange Hörsessions – kann aber auch ordentlich<br />

den Putz von der Decke holen.<br />

Voraussetzung dafür ist jedoch der passende<br />

Verstärker. Hans Weiß kombiniert<br />

die Boston mit einer Elektronik-Kette<br />

von Yamaha: Der bullige Vollverstärker<br />

A-S 700 (<strong>AUDIO</strong> 3/09) besitzt massig<br />

Leistung und gefällt dem <strong>AUDIO</strong>-Team<br />

besonders wegen seiner 70er-Jahre-<br />

Optik mit den flachen Metallpotiknöpfen<br />

und dem überdimensionierten Lautstär-<br />

keregler. Auch klanglich spielt er in sei-<br />

ner Preisklasse ganz weit oben mit und<br />

wird für seinen warmen Sound geschätzt.<br />

Als CD-Lieferant dient der CD-S<br />

700 (<strong>AUDIO</strong> 3/09), der im selben Edelstahl-Kleid<br />

wie sein Amp-Bruder steckt.<br />

WOHLKLANG FÜR JEDERMANN<br />

Gespannt, wie sich das Trio als Kombi<br />

macht, versammelten sich die <strong>AUDIO</strong>-<br />

Tester im Hörraum. Gefüttert mit dem<br />

Elektro-Soul von Jo Bartmes („Modular<br />

Soul”, Indigo), zeigte die Anlage einen<br />

dynamischen, sehr feinfühligen Klang.<br />

Eine freistehende, auf den Hörer gerichtete<br />

Aufstellung der Boxen erwies sich<br />

dabei als ideal. Und bei „Your Guts” hielt<br />

die Kombi mit schön runden Bäsen und<br />

angenehm seidigen Höhen all das, was<br />

sie in der Theorie versprochen hatte –<br />

Vorhang auf für entspanntes stundenlanges<br />

Hörvergnügen.<br />

am<br />

REICH BESTÜCKT: Unüblich für diese Preiskategorie sind die vier Transistoren auf jeder<br />

Seite. Den Platz auf der Hochkantplatine (ganz rechts) teilen sich der Phono- und der<br />

CD-Eingang. Die übrigen Eingänge befinden sich auf der Platine links daneben.<br />

50 www.audio.de ›08 /2012


7B D/A-Wandler<br />

Pro-Ject DAC BOX S USB<br />

Komplettanlagen › HÄNDLER-TIPPS<br />

7D Lautsprecher<br />

T+A KR 450<br />

Preis €<br />

Anzahl Wege<br />

Volumen l<br />

Gewicht kg<br />

<strong>AUDIO</strong>-Klangpunkte<br />

Test in Ausgabe<br />

NEU<br />

IM<br />

TEST<br />

1500<br />

2<br />

11<br />

8<br />

82<br />

8/12<br />

Preis €<br />

D/A-Wandler-Chip<br />

Gewicht g<br />

Samplingrate USB bis kHz<br />

<strong>AUDIO</strong>-Klangpunkte<br />

Test in Ausgabe<br />

7A Netzwerk-Client<br />

Sonos Connect<br />

PRO-JECT<br />

DAC BOX S USB<br />

UM 160 EURO<br />

Preis €<br />

Samplingrate bis kHz<br />

Benötigter Server<br />

Netzwerk<br />

<strong>AUDIO</strong>-Klangpunkte<br />

Test in Ausgabe<br />

NEU<br />

IM<br />

TEST<br />

160<br />

TI 24/96<br />

680<br />

96<br />

95<br />

8/12<br />

Wie bei einem Budget von (okay, in diesem<br />

Fall etwas mehr als) 2000 Euro das<br />

Segeln auf allen Meeren möglich sein<br />

kann, zeigt Heiko Dräger vom Stuttgarter<br />

Stud!o 26. Über den typischen Tellerrand<br />

des HiFi-Marktes hinausblickend,<br />

vereint er Bewährtes mit Modernem.<br />

Zukunftsfähig ist dieses Set mit dem<br />

Netzwerkplayer Connect von Sonos allemal<br />

– holt der doch die ganze weite<br />

Welt von Internet-Radios und Streaming-Diensten<br />

ins Haus oder fischt sich<br />

die auf einem NAS abgelegte eigene<br />

Musiksammlung, ist blitzschnell einge-<br />

350<br />

48<br />

Keiner<br />

LAN/WLAN<br />

100<br />

1/09<br />

7C Vollverstärker<br />

Rotel RA-04SE<br />

Preis €<br />

Sinusleistung 8/4Ω W<br />

<strong>AUDIO</strong>-Kennzahl<br />

Eingänge<br />

<strong>AUDIO</strong>-Klangpunkte<br />

Test in Ausgabe<br />

NEU<br />

IM<br />

TEST<br />

400<br />

51/77<br />

46<br />

5<br />

75<br />

10/10<br />

richtet – und<br />

via Smartphone,<br />

Tablet<br />

oder PC<br />

bzw.Mac<br />

auch wunderbar<br />

zu steuern.<br />

Bei Bedarf lässt<br />

sich natürlich ein<br />

schöner Plattenspieler<br />

anschließen.<br />

Dazu kommen bei Heiko Dräger der klassisch<br />

analoge Amp RA-04 SE von Rotel<br />

(dessen Qualität in <strong>AUDIO</strong> 10/10 überzeugte)<br />

und die im edlen Aluminiumgewand<br />

auftretende Zwei-Wege-<br />

Box KR-450 von T+A – die<br />

<strong>AUDIO</strong> noch nicht kannte.<br />

Noch was vergessen? Tatsächlich:<br />

Wohl ließe sich der Sonos<br />

Connect mit seinen analogen<br />

Ausgänge auch solo betreiben.<br />

Aber der Weg über die DAC BOX S<br />

USB von Pro-Ject ist klanglich und<br />

auch dank der an Bord befindlichen<br />

drei Digital-Eingänge die klar cleverere<br />

Variante. Zumal sie nebenbei<br />

auch den direkten Anschluss von<br />

PC/Mac erlaubt – eine immer wichtigere<br />

Option in der Multimedia-<br />

Welt. Innerhalb des smarten Böxchen<br />

der Österreicher werkelt<br />

ein DAC von Texas Instruments,<br />

der optisch und koaxial Daten<br />

bis 24/96, per USB angeschlossen<br />

immerhin noch<br />

HEIMSPIEL<br />

Stud!o 26<br />

Heiko Dräger<br />

70178 Stuttgart<br />

Tel.: 0711 / 294444<br />

www.studio26.de<br />

Heiko Dräger vom Stuttgarter Studio<br />

26 baut eine ebenso schicke wie<br />

moderne Kette: Netzwerkspieler von<br />

Sonos, Boxen von T+A, Amp von<br />

Rotel – und einen DAC als Bonus.<br />

16bit/48kHz versteht. Im Aufbau zwar<br />

puristisch, macht der Pro-Ject aber<br />

klanglich eine mehr als ordentliche Figur.<br />

Vom Grundcharakter her eher ruhig und<br />

sanft, ergatterte er sich mit schön akzentuiertem<br />

und auch untenrum sattem<br />

Spiel respektable 95 Punkte und reihte<br />

sich damit genau zwischen seinen bereits<br />

getesteten Geschwistern, der DAC<br />

Box FL und der USB Box ein.<br />

Gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe<br />

in Sachen äußere Erscheinung und technologischem<br />

Know-How schlägt T+A<br />

mit seiner als Regallautsprecher konzipierten<br />

KR 450. Durch das aus Aluminium<br />

gefertigte Gehäuse ergibt sich eine<br />

TIEFSTAPLER: Pro-<br />

Ject huldigt dem Minimalismus<br />

– dank SMD-<br />

Bauweise dominieren<br />

kurze Signalwege.<br />

www.audio.de ›08 /2012<br />

51


Komplettanlagen › HÄNDLER-TIPPS<br />

hohe Stabilität und Resonanzarmut bei<br />

gleichzeitig enorm schmalen Gehäusewänden.<br />

Aufgrund dieses Effektes vergrößert<br />

sich das zur Verfügung stehende<br />

Nettovolumen – was schon allein rein<br />

physikalisch für besseren Klang sorgt.<br />

Dank modernster maschineller Fertigung<br />

ist diese Bauweise nunmehr auch in<br />

preislichen Regionen realisierbar, die<br />

früher undenkbar waren. Neue Materialien<br />

machen indes auch neue Chassis<br />

erforderlich, und so wurden der 15-Zentimeter-Tiefmitteltöner<br />

und die bei 2200<br />

Hz einsetzende und auf geringen Klirr<br />

STECKBRIEF<br />

PRO-JECT<br />

DAC BOX S USB<br />

Vertrieb<br />

ATR<br />

0 2 08 / 88 26 60<br />

www.<br />

audiotra.de<br />

Listenpreis<br />

160 Euro<br />

Garantiezeit<br />

2 Jahre<br />

Abmessungen B x H x T 10,3 x 3,6 x 11,5 cm<br />

Gewicht<br />

680 g<br />

DIGITAL IN/OUT<br />

USB Host / Stream/iPod • / – / –<br />

USB Host: Formate WAV<br />

Koax/optisch/BNC/AES 1 / 1 / – / –<br />

Digitalausgang –<br />

AUSGÄNGE<br />

Cinch / XLR / DIN 1 / –<br />

Pegel regelbar – / –<br />

schaltb. Digitalfilter – / –<br />

AUSSTATTUNG<br />

Fernbedienung –<br />

Anzeige kHz / Bit – / –<br />

Software updatefähig –<br />

Besonderheiten –<br />

<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />

ÅUnaufgeregter, entspannter<br />

Klang. Etwas „soft“ im<br />

oberen Bereich. Unkompliziert<br />

im Anschluss an PC<br />

/ Mac<br />

Í Sehr leise, Ausgangspannung<br />

recht niedrig.<br />

Klang Cinch 95<br />

Klang USB 95<br />

Ausstattung<br />

gut<br />

Bedienung<br />

sehr gut<br />

Verarbeitung<br />

sehr gut<br />

KLANGURTEIL<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

95 PUNKTE<br />

GUT<br />

NEU<br />

IM<br />

TEST<br />

T+A KR 450 UM 1.500 EURO<br />

getrimmte 25-Millimeter-Gewebekalotte<br />

eigens für das Gehäuse der KR 450<br />

entwickelt und abgestimmt.<br />

Präzise Feinarbeit wurde auch bei der<br />

Frequenzweiche geleistet. Hier geht<br />

T+A andere Wege als die Konkurrenz<br />

und setzt statt auf eine flache lieber auf<br />

steilflankigere Filterung, die zwar einen<br />

größeren Materialaufwand erfordert,<br />

dafür aber das Abstrahlverhalten sowie<br />

die Basswiedergabe verbessern soll.<br />

Wer glaubt, dass solch ein Lautsprecher<br />

„blechern“ klingen könnte, wird von der<br />

KR 450 schnell eines Besseren belehrt.<br />

Laura Gibsons „La Grande“ aus dem<br />

gleichnamigen Album (City Slang) erklang<br />

mit feinfühligem und farbenfrohen<br />

Grundcharakter. Rhythmisch treibend<br />

bearbeitet in diesem Stück der Schlagzeuger<br />

mit filzbewährten Sticks sein Instrument<br />

– erstaunlich, mit welcher Verve<br />

und Geschmeidigkeit die T+A hier<br />

agierte und dabei nie die Übersicht zu<br />

verlieren schien. Trotz ihrer geringen Abmaße<br />

geizte sie nicht mit Tiefgang und<br />

heimste damit anerkennendes Kopf-<br />

MESSLABOR<br />

Mit Die 0,048% DAC Box Hochtonverzerrungen verbindet den Ausgang und ihres 110µ<br />

Abtastfähigkeit Wandlerchips direkt erweist mit sich den das Buchsen. Talismann Das v2<br />

erklärt Gold als die sogar niedrige noch Ausgangsspannung sauberer als sein Kollege<br />

0,81V Yoseki und von den EAT leichten – wobei Bassabfall beide in im diesem Fre-<br />

von<br />

quenzgang Punkt jenseits (-1dB von bei Gut 10Hz, und o.Abb.). Böse liegen. Der Ausgangswiderstand<br />

ganz ideal ist markante ist mit 600Ω Hochtonanstieg<br />

etwas hoch,<br />

Nicht<br />

zwischen der Rauschabstand 5 und 10kHz mit (o. 103dB Abb.). aber Das völlig Laufwerk in<br />

Ordnung. misst sich Für dafür diese deutlich sehr einfache rumpelärmer Konstruktion (Bild 2,<br />

sehr 85,5dB gut am ist der Koppler) Jitter als (276ps, der EAT, 2), auch bei gleichermaßen<br />

exzellentem Klirrverlauf (1) Gleichlauf ist gutmütig. (Bild 1,<br />

der dynamische<br />

±0,05%).<br />

52 www.audio.de ›08 /2012


Komplettanlagen › HÄNDLER-TIPPS<br />

RAUM UND<br />

AUFSTELLUNG<br />

Raumgröße<br />

K M<br />

Akustik<br />

T<br />

A<br />

Aufstellung<br />

W<br />

D<br />

G<br />

H<br />

20 Grad am Hörer vorbei oder<br />

parallel zur Wand. Abstand zu<br />

Seiten- und Hinterwand<br />

wahren.<br />

Die Aufschlüsselung der Symbole finden Sie<br />

auf Seite 132.<br />

DEUTSCHER TRESOR: Das formschönes, ultrastabile Gehäuse besteht aus Aluminium –<br />

ein Holzgehäuse wäre bei gleichem Innenvolumen deutlich opulenter. Die frontseitigen Bassreflexausgänge<br />

erlauben eine Aufstellung auch im Regal oder auf dem Sideboard (linkes Bild).<br />

F<br />

dergabe der am Anfang einsetzenden<br />

Bläser in deren dynamischen Schattierungen<br />

und bildete mit Genauigkeit und<br />

Eleganz das gesamte Orchester im Hörraum<br />

ab.<br />

Wandnah statt frei aufgestellt, bot die<br />

KR 450 sogar mehr Homogenität und<br />

heimst durch ihre Fähigkeit, auch bei geringen<br />

Pegeln zu überzeugen, ein Leisehörprädikat<br />

ein. Im direkten Vergleich<br />

mit der als Konkurrentin gut geeigneten<br />

CM 5 von Bowers & Wilkins (<strong>AUDIO</strong><br />

5/09) lieferten sich die beiden ein spannendes<br />

Duell: Agierte die CM 5 leichtfüßig,<br />

spritzig und fast autoritär, konterte<br />

die KR 450 mit Finesse und Geschmeidigkeit,<br />

blieb tonal ausgeglichen und gab<br />

gewissermaßen den Fels in der Brandung.<br />

Letztlich hatte die B&W mit 84<br />

Punkten gegenüber der T+A (82) aber<br />

knapp die Nase vorn. Lautsprecher zum<br />

Verlieben, die endloses, stressfreises<br />

Hörvergnügen garantieren, sind aber<br />

beide – äußerlich wie klanglich.<br />

So erfrischt diese Kombination die Sinne<br />

wie eine Brise auf offenem Meer. Das<br />

ist vergleichbar mit einem schnellen und<br />

wendigen Katamaran, der grazil begeisternd<br />

und mit außergewöhnlicher Erhabenheit<br />

durch die Wellen pflügt. fis<br />

KLEINE PEGEL<br />

STECKBRIEF<br />

dB<br />

T+A<br />

GROSSER KLANG<br />

KR 450<br />

Vertrieb<br />

T+A<br />

05221 / 76 76 0<br />

www.<br />

taelektroakustik.de<br />

Listenpreis<br />

1.500 Euro<br />

Garantiezeit<br />

2 Jahre<br />

Maße B x H x T<br />

19 x 30 x 27 cm<br />

Gewicht<br />

8 kg<br />

Furnier/Folie/Lack – / – / – (eloxiert)<br />

Farben<br />

Schwarz/Aluminium<br />

Arbeitsprinzipien 2 Wege Bassreflex<br />

Raumanpassung –<br />

Besonderheiten –<br />

nicken der Redakteure ein. Dass sie<br />

auch pegelstarke Hörsessions meistern<br />

kann, bewies sie mit „Trials Of The Past“<br />

von SBTRKT vom ebenfalls gleichnamigen<br />

Album (Indigo). Die atmosphärischen<br />

Dubsteb-Beats drangen glasklar und<br />

energiegeladen aus den Lautsprechern.<br />

Steuerte das musikalische Programm in<br />

ruhigere Gewässer wie z. B. bei Jean<br />

Sibelius’ Finlandia, Op. 26, No. 7 (mit<br />

Herbert von Karajan; DG), bot die KR<br />

450 ein weitläufig-breit gefächertes<br />

Panorama. Sie schwelgte bei der Wie-<br />

<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />

ÅSouveräne, musikalische<br />

Box. Homogenes, fein<br />

austariertes Klangbild.<br />

Unaufdringlich und aufstellungsunkritisch.<br />

Í Kein Bi-Wire-Terminal,<br />

braucht für optimale Dynamik<br />

potente Verstärker.<br />

Neutralität (2x) 95<br />

Detailtreue (2x) 90<br />

Ortbarkeit 80<br />

Räumlichkeit 90<br />

Feindynamik 85<br />

Maximalpegel 60<br />

Bassqualität 65<br />

Basstiefe 60<br />

Verarbeitung<br />

sehr gut<br />

KLANGURTEIL<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

82 PUNKTE<br />

SEHR GUT<br />

MESSLABOR<br />

Mit Die 0,048% KR-450 reicht Hochtonverzerrungen im Bass nicht sehr und tief 110µ und<br />

Abtastfähigkeit zeigt im Oberbass erweist nur eine sich ganz das Talismann leichte Betonung<br />

als – ist sogar also noch auch bedingt sauberer für als wandnahen sein Kolle-<br />

v2<br />

Gold<br />

ge Betrieb Yoseki geeignet. von EAT Der – wobei Frequenzgang beide in diesem (1) ist sehr<br />

Punkt ausgewogen; jenseits der von leichte Gut und Höhenanstieg Böse liegen. auf Nicht<br />

Achse ganz ideal ist im ist Raum der markante durch einen Hochtonanstieg entprechenden<br />

Abfall zwischen außerhalb 5 und 10kHz der Achse (o. Abb.). kompensiert. Das Laufwerk Die<br />

Maximallautstärke misst sich dafür deutlich ist durch rumpelärmer den ab 95dB (Bild stark 2,<br />

zunehmenden 85,5dB am Koppler) Klirr im als Bass der EAT, begrenzt bei gleichermaßen<br />

exzellentem ist der Gleichlauf Klirr unkritisch. (Bild 1,<br />

(2), im<br />

Mittelhochton ±0,05%).<br />

T+A KR 450<br />

Frequenzgang<br />

100 dB<br />

axial 10*hoch 30*seitl.<br />

90 dB<br />

80 dB<br />

70 dB<br />

60 dB<br />

50 dB<br />

10 Hz 100 Hz 1 kHz 10 kHz 40 kHz<br />

T+A KR 450<br />

Pegel- & Klirrverlauf<br />

110 dB<br />

85 dB 90 dB 95 dB 100 dB<br />

100 dB<br />

90 dB<br />

80 dB<br />

70 dB<br />

60 dB<br />

50 dB<br />

20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz<br />

www.audio.de ›08 /2012<br />

53


Komplettanlagen › HÄNDLER-TIPPS<br />

8B Vollverstärker<br />

Rotel RA-04 SE<br />

8C<br />

Kompakt-Lautsprecher<br />

B&W CM 5<br />

Preis €<br />

Sinusleistung 8/4Ω W<br />

<strong>AUDIO</strong>-Kennzahl<br />

Eingänge<br />

<strong>AUDIO</strong>-Klangpunkte<br />

Test in Ausgabe<br />

400<br />

51/77<br />

46<br />

5<br />

75<br />

10/10<br />

8A CD-Spieler<br />

Rotel RCD-06 SE<br />

NEU<br />

IM<br />

TEST<br />

HiFi Market Esser<br />

Peter Esser<br />

79098 Freiburg/Breisgau<br />

Tel.: 0761 / 222 02<br />

www.hifi-market.de<br />

GUTE FREUNDE<br />

Zwei Mal Rotel-Elektronik plus eine<br />

Preis €<br />

Anzahl Wege<br />

Volumen l<br />

Gewicht kg<br />

<strong>AUDIO</strong>-Klangpunkte<br />

Test in Ausgabe<br />

1200<br />

2<br />

6<br />

5<br />

84<br />

5/09<br />

Preis €<br />

Fehlerkorrektur bis mm<br />

Störabstand dB<br />

Ausgangswiderstand Ω<br />

<strong>AUDIO</strong>-Klangpunkte<br />

Test in Ausgabe<br />

600<br />

2<br />

113<br />

100<br />

98<br />

8/12<br />

Kompaktbox von B&W – fertig ist<br />

eine Kette, die perfekt harmoniert.<br />

Ein Trio, das wie für einander gemacht<br />

wirkt.<br />

Auch die von Peter Esser vorgeschlagene<br />

Kombination aus<br />

Rotel-CD und -Amp sowie der<br />

B&W CM 5 erinnert an alte Freunde, die<br />

sich lange nicht mehr gesehen haben –<br />

und die bei einem zufälligen Treffen feststellen,<br />

dass einfach alles immer noch<br />

genauso passt wie früher.<br />

Das beginnt schon bei der Optik – diese<br />

Anlage harmoniert als vornehmes, elegantes<br />

Gesamtgebilde. Als Verstärker<br />

und Steuerzentrale kommt auch hier der<br />

Rotel RA-04 SE (<strong>AUDIO</strong> 10/10) zum<br />

Einsatz: grazil und schlank in seinem<br />

Aufbau, mit hochwertigen Bauteilen ausgestattet,<br />

solide und durchdacht in der<br />

inneren Gliederung. Ein großzügig<br />

dimensionierter Ringkerntransformator<br />

liefert ordentlich Saft, während der in der<br />

Mitte des Gehäuses platzierte Kühlkörper<br />

dafür sorgt, dass es den Einzeltransistoren,<br />

die im Gegentakt schuften,<br />

nicht allzu heiß wird. Abschaltbare<br />

Klangregler<br />

und ein Anschluss für<br />

NEU<br />

IM<br />

TEST<br />

ein zweites Boxenpaar (im Gegensatz<br />

zum puristisch-direkt verbundenen A-<br />

Pärchen mit stabilitätsförderlichen Boucherot-Gliedern)<br />

lassen zusätzlich aufhorchen<br />

– vor allem wenn man bedenkt,<br />

dass man es hier mit einem Amp der<br />

400-Euro-Klasse zu tun hat. Neben seinem<br />

gut umgesetzen und fein tönendem<br />

Phono-Eingang bietet der Rotel<br />

fünf weitere Hochpegel eingänge und<br />

sogar einen Vorstufen ausgang. Und sollten<br />

dem Besitzer eines Tages die zwei<br />

mal 75 Watt pro Kanal zu dürftig erscheinen,<br />

lässt sich über eine separate Endstufe<br />

umgehend und unkompliziert Abhilfe<br />

schaffen. Lediglich eine Fernbedienung<br />

lässt der Rotel vermissen, dafür ist<br />

er einfach zu sehr Purist.<br />

Als musikalischen Zuspieler empfahl<br />

Peter Esser den Rotel RCD-06 SE.<br />

Genauso wie beim dazugehörigen Amp<br />

signalisiert hier das Kürzel SE in der<br />

Typen bezeichnung, dass der Hersteller<br />

hier kürzlich noch ein wenig Feinschliff<br />

geleistet hat. So wurde die D/A-Wandlung<br />

dem bestens bekannten 8740 von Wolfson<br />

anvertraut, während die analogen<br />

Filterstufen mit Styroflex-Kondensatoren<br />

aufgewertet wurden. Alles in allem<br />

ebenfalls ein solider Player, der mit dem<br />

Rotel-Amp nicht nur äußerlich, sondern<br />

auch klanglich wundervoll harmonierte.<br />

Koppelte man Amp und CD mit anderen<br />

Geräten, zeigte sich eine vorher nicht<br />

vorhandene Nervosität, die erst dann<br />

wich, als die Rotels wieder gemeinsam<br />

musizierten. Dass sich hier zwei<br />

gefunden hatten, die einfach zusammen<br />

gehören, war recht schnell klar.<br />

Interessant war die Frage, wie sich lautsprecherseitig<br />

die CM 5 von Bowers &<br />

Wilkins in dieses Gefüge einreihen würde.<br />

Schließlich ist die Komination in<br />

Deutschland zwar wegen des gemeinsamen<br />

Verriebs naheliegend, aber das<br />

muss technisch/klanglich ja noch nichtes<br />

heißen. Die in traditioneller Quaderform<br />

gehaltene Kompaktbox arbeitet<br />

nach dem Zweiwege-Konzept und vereint<br />

ausgeklügelte, aus der 800er-Serie<br />

ROTEL<br />

RCD-06 SE<br />

UM 600 EURO<br />

54 www.audio.de ›08 /2012<br />

ROTEL<br />

RA-04SE<br />

UM 400 EURO


Komplettanlagen › HÄNDLER-TIPPS<br />

abgeleitete Technik mit schmuckem Äußeren.<br />

Vor allem in schwarz glänzender<br />

Ausführung ist die CM 5 ein echter Eyecatcher.<br />

Mittlerweile sind auch drei echte<br />

Holzfuniere bestellbar – da sollte für<br />

jeden Geschmack der passende Look<br />

dabei sein.<br />

Edel in ihrer optischen Wirkung: die beiden<br />

in Aluminium eingefassten Chassis.<br />

Zudem stören keinerlei Befestigungshalterungen<br />

für die (magnetisch haftende)<br />

Frontblende. Der 17er-Tiefmitteltöner<br />

sticht mit seiner in charakteristischem<br />

Signalgelb strahlenden, aus Kevlar<br />

gewobenen Membran deutlich hervor,<br />

während der über ihm arbeitende<br />

Aluminium-Hochtöner echtes Understatement<br />

praktiziert. Ausgestattet mit<br />

der sich nach hinten verjüngenden Röhre<br />

aus der Nautilus-Entwicklung, macht<br />

er unschöne Resonanzen quasi ganz en<br />

passant zunichte. Die Frequenzweiche<br />

kommt mit wenigen, aber dafür sehr<br />

edlen Bauteilen aus. Von jeglicher Komplexität<br />

befreit, wirkt sie fast spartanisch<br />

und bedingt dadurch eine ausgezeichnete<br />

Qualität der vorgeschalteten Chassis.<br />

Bereits mit den ersten Tönen machte<br />

dieses Trio ungemein viel Freude. „Der<br />

Mond hatte<br />

frei“ von Nylon<br />

(aus „10<br />

Lieder über<br />

Liebe“, Boutique/Universal)<br />

drang<br />

offen und<br />

fein timbriert<br />

aus der CM<br />

5. Diese vermochte<br />

nicht nur eine<br />

große<br />

Bühne zu zeichnen, sondern reichte<br />

feinste Infor mationen, die manch anderer<br />

Wandler gerne mal verschluckt, wie<br />

selbstverständlich und unaufgeregt-seidig<br />

zum Hörer durch. Dank des hohen<br />

Wirkungsgrads von 88 db schien der Rotel-Amp<br />

zudem frei von jeglicher Anstrengung,<br />

was ihm die CM 5 mit einem<br />

kontrollierten, lebhaften Klang dankte.<br />

„The Daily Growl“ vom Lambchop- Album<br />

„Is A Woman“ (City Slang) begeisterte<br />

wiederum mit toller Tiefenstaffelung.<br />

Kurt Wagners Stimme wurde mit einer<br />

erdigen, an warmes Umbra erinnernden<br />

Farbe wiedergegeben. Kraftvoll im Bass<br />

und dank zarter, dabei gleichzeitig gestochen<br />

scharfer Hochtonauflösung ist hier<br />

auch das Leise hören ein absoluter Genuss.<br />

Doch hohe Pegel sind genauso erlaubt<br />

– die CM 5 bleibt sauber und frei<br />

von Kompression. Als echtes Schmankerl<br />

für eine spannende Hörprobe wanderte<br />

dann der Track „Kizu“ von Zainichi<br />

Funk in den Player. Damit entfachte die<br />

B&W-Rotel-Kette dann ein geradezu infernalisches<br />

Funk-Feuerwerk, dass man<br />

einer Box dieser Größe nie zugetraut hätte.<br />

Kraft und Eleganz finden hier in überzeugender<br />

Art und Weise zusammen –<br />

eine <strong>ideale</strong> <strong>Anlagen</strong>kombination. fis<br />

STECKBRIEF<br />

ROTEL<br />

RCD-06 SE<br />

Vertrieb<br />

B&W Deutschland<br />

052 01 / 8717-0<br />

www.<br />

gute-anlage.de<br />

rotel-hifi.de<br />

Listenpreis<br />

600 Euro<br />

Garantiezeit<br />

2 Jahre<br />

Maße B x H x T<br />

43,5 x 7,2 x 31,3 cm<br />

Gewicht<br />

5,0 kg<br />

AUSSTATUNG<br />

Zufallstitelwahl<br />

•<br />

Spielzeit Titel / CD / Programierung<br />

• / • / •<br />

Restzeit Titel / CD / Programierung<br />

• / • / •<br />

Wahlwiederholung CD / Titel • / • / –<br />

/ A–B<br />

Fernbedienung<br />

•<br />

Ausgang regelbar / fixed – / •<br />

Ausgang Cinch / XLR • / –<br />

Digitalausgang Cinch / • / –<br />

Optisch<br />

Kopfhörerausgang / regelbar – / –<br />

Digitaleingang Cinch / – / – / –<br />

Optisch / USB<br />

USB-Host / iPod – / –<br />

Besonderheiten –<br />

<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />

ÅAusgewogener,<br />

seidiger Klang mit<br />

gutem Timing und hoher<br />

Musikalität.<br />

Í–<br />

Klang CD / SACD 98<br />

Ausstattung<br />

gut<br />

Bedienung<br />

sehr gut<br />

Verarbeitung<br />

sehr gut<br />

KLANGURTEIL<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

AUFGEWERTET:<br />

Passend zum<br />

neuen DAC-Chip<br />

haben die Roteliers<br />

auch die analoge<br />

Ausgangsstufe<br />

neu abgestimmt –<br />

unter anderem mit<br />

den langbeinigen<br />

(weil Löthitzeempfindlichen)<br />

Styroflex-Folienkondensatoren.<br />

98 PUNKTE<br />

SEHR GUT<br />

MESSLABOR<br />

Mit Niedriger 0,048% Ausgangswiderstand Hochtonverzerrungen (100Ω) und und 110µ<br />

Abtastfähigkeit sehr guter Störabstand erweist (112dB) sich das lassen Talismann auf eine v2<br />

Gold sorgfältige als sogar Konstruktion noch sauberer von Wandler- als sein Kollege<br />

Yoseki von schließen EAT – wobei – obwohl beide sich in diesem letztere<br />

und Ausgangsstufe<br />

einen Punkt ganz jenseits leichten von Gut Bassabfall und Böse im liegen. Frequenzgang<br />

ideal (o. Abb.) ist der leistete. markante Für ein Hochtonanstieg<br />

penibles Digital-<br />

Nicht<br />

ganz<br />

zwischen Layout spricht 5 und auch 10kHz der (o. sehr Abb.). niedrige Das Laufwerk Jitter<br />

(173ps, misst sich 2), dafür zumal deutlich der Player rumpelärmer diesen Wert (Bild ohne 2,<br />

Abtastratenwandlung 85,5dB am Koppler) als erzielt. der EAT, Unauffällig-harmoniscmaßen<br />

exzellentem ist auch der Gleichlauf Klirrverlauf (Bild (1). 1,<br />

bei gleicher-<br />

±0,05%).<br />

www.audio.de ›08 /2012<br />

55


Komplettanlagen › HÄNDLER-TIPPS<br />

9A Player-Vorverstärker<br />

Audiolab 8200 CDQ<br />

9B Aktiv-Lautsprecher<br />

ADAM Artist 5<br />

NEU<br />

IM<br />

TEST<br />

Max Schlundt Kuturtechnik<br />

Max Schlundt<br />

10623 Berlin<br />

Tel.: 030 / 31 51 53 40<br />

www.maxschlundt.de<br />

Preis €<br />

Anzahl Wege<br />

Volumen l<br />

Gewicht kg<br />

<strong>AUDIO</strong>-Klangpunkte<br />

Test in Ausgabe<br />

800<br />

2<br />

7<br />

7<br />

77<br />

8/12<br />

Preis €<br />

Fehlerkorrektur bis mm<br />

Störabstand dB<br />

Ausgangswiderstand Ω<br />

<strong>AUDIO</strong>-Klangpunkte<br />

Test in Ausgabe<br />

1200<br />

2<br />

109<br />


Komplettanlagen › HÄNDLER-TIPPS<br />

REGELZENTRALE: Stereolink verbindet<br />

beide Lautsprecher untereinander. Zur individuellen<br />

Raumanpassung gibt’s regelbare Filter.<br />

bräuchte es dann aber einen separaten<br />

Phono-Pre. Die vollwertige analoge<br />

Lautstärkeregelung und die symmetrischen<br />

Ausgänge laden förmlich zu einer<br />

störungsfreien, lange währenden Verbindung<br />

mit den aktiven ADAMs ein.<br />

Und: Die kompakte, apart in Weiß oder<br />

Schwarz hochglanzlackierte und nur sieben<br />

Kilo leichte Artist 5 hat es genauso<br />

faustdick hinter den Ohren.<br />

Als Weiterentwicklung der in Studio- wie<br />

HiFi-Kreisen gleichermaßen beliebten<br />

A5 verfügt sie über mehr Leistung: zwei<br />

nach Einsatz gebiet getrennte Leistungsabteilungen<br />

mit je 50 Watt in Inneren<br />

nehmen die Zügel fest in die Hand und<br />

kontrollieren somit die Chassis optimal.<br />

Gelblich schimmernd, blinzelt der auf<br />

den Air- Motion-Transformer von Oskar<br />

Heil zurückgehende Hochtöner, den<br />

ADAM X-ART getauft hat. Dessen gefaltete<br />

Membran ist extrem leicht und effizient,<br />

was für ein frei auspielenden Klang<br />

bei exzellentem Impulsverhalten bürgt.<br />

Der 13,9 Zentimeter große, aus einem<br />

aufwendigen Materialmix gefertigte<br />

Tiefmitteltöner arbeitet bis in den Grundtonbereich<br />

hinein und überlässt ab 2500<br />

Hz dem Hochtöner das Feld. Zahlreiche<br />

Finessen – Pegelanpassung für den<br />

Hochton, verschiedene Shelving-Filter<br />

zur Ortsanpassung des Bassbereichs –<br />

sucht man bei passiven Boxen schon<br />

prinzipbedingt vergeblich. Mal eben den<br />

PC / Mac oder einen iPod direkt und unkompliziert<br />

anschließen? Neben der gewohnten<br />

Cinch-/XLR-Anbindung stehen<br />

für genau diese Zwecke ein USB-Anschluß<br />

und eine 3,5-mm-Klinke parat,<br />

letztere frontseitig. Da beide Boxen über<br />

einen kompletten Elektronik-Einschub<br />

verfügen, ist keiner des anderen Sklave,<br />

kanalgetrennte Lautstärkeregelung damit<br />

kein Problem. Will man aber nur über<br />

eine Box regeln, sich dadurch auch noch<br />

die Vorstufe sparen, können die ADAMs<br />

dank Stereolink auch das.<br />

Im Hörtest mit Musik aus dem Audiolab<br />

versorgt, zeigten die Berliner Boxen<br />

recht schnell, aus welchem Holz sie geschnitzt<br />

sind. Sie spielten sehr neutral,<br />

gleichzeitig sehr leichtfüßig und schnell.<br />

Dazu gesellte sich ein kontrollierter, zwar<br />

nicht abgrund tiefer, aber dafür steppenartig<br />

trockener Bass, der kaum Wünsche<br />

offen ließ, außer nach längerem<br />

Hören den nach einem Kaltgetränk.<br />

„Everybody Hurts“ von R.E.M. bildeten<br />

die ADAMs ultrapräzise ab und sorgten<br />

mit einer weit in die Tiefe des Stücks<br />

leuchtenden Raumabbildung für große<br />

Emotionalität und Gänsehaut-Feeling.<br />

„Ringo No Utah“ von Tokyo Jihen überzeugte<br />

mit Druck, Dynamik und außerordentlichem<br />

Detailreichtum. Dieses tiefe<br />

Eindringen in die Musik kam vor allem<br />

bei Klassik deutlich zum Tragen und unterstrich<br />

den gehobenen Anspruch dieser<br />

Kette. Jenseits jeglicher Genre-Grenzen<br />

spielten die ADAMs wie aus einem<br />

Guss und feurig nicht nur im Hochtonbereich.<br />

Schätzt man eine etwas analytische<br />

Gangart, die kleinste Details offenbart,<br />

ist man hier genau richtig.<br />

Für ihre Größe zeichnet die Artist 5 ein<br />

beachtlich großes Bühnenbild, das auch<br />

bei wandnaher Aufstellung nicht in sich<br />

zusammenschrumpfte. Sie empfahl sich<br />

somit nicht nur für eine freie Aufstellung,<br />

sondern auch für wandnahes Nahfeldhören<br />

– dank Anpassung auch ohne jegliches<br />

Bassproblem. Neutral, ehrlich und<br />

für Lautstärken geeignet, die locker das<br />

nächstgelegene SEK auf den Plan rufen,<br />

begeisterte diese Kombi mit rasanter<br />

Feurigkeit: Tabasco für die Ohren! fis<br />

WOLF IM SCHAFSPELZ: Hinter der unscheinbaren Front des Audiolab steckt eine satte Portion<br />

an Ausstattung und Klang. Gut zu sehen: die Anzeige der fernbedienbaren Lautstärkeregelung.<br />

MESSLABOR<br />

Wer glaubt, die ARTist 5 sei nur eine aufgehübschte,<br />

verteuerte A5, sieht sich nach<br />

Betrachtung der Messungen aufs Angenehmste<br />

widerlegt: Deutlich ausgewogener<br />

und mit tiefer reichendem Bass zeigt sich der<br />

Frequenzgang (1,wie immer in Neutralstellung<br />

gemessen), auch der Klirr (2) hat deutlich abgenommen,<br />

was wiederum den erreichbaren<br />

Maximalpegel erhöht – auf größen- und bandbreitenbezogen<br />

respektable 98dB.<br />

Adam ARTist 5<br />

Frequenzgang<br />

100 dB<br />

axial 10*hoch 30*seitl.<br />

90 dB<br />

80 dB<br />

70 dB<br />

60 dB<br />

50 dB<br />

10 Hz 100 Hz 1 kHz 10 kHz 40 kHz<br />

Adam ARTist 5<br />

Pegel- & Klirrverlauf<br />

110 dB<br />

85 dB 90 dB 95 dB 100 dB<br />

100 dB<br />

90 dB<br />

80 dB<br />

70 dB<br />

60 dB<br />

50 dB<br />

20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz<br />

www.audio.de ›08 /2012<br />

57


Verstärker › AV-RECEIVER<br />

TEST<br />

7-Kanal AV-Receiver<br />

ONKYO TX-NR 818 1200 €<br />

SONY STR-DA 3700 ES 1200 €<br />

GET TOGETHER<br />

Moderne AV-Receiver erhalten durch ihren Netzwerk-Anschluss Zugriff auf eine<br />

Fülle an Medieninhalten. Unsere beiden satt ausgestatteten Testkandidaten Onkyo<br />

TX-NR818 und Sony STR-DA 3700ES zu je 1200 Euro können aber noch viel mehr.<br />

■ Text: Holger Seybold<br />

58 www.audio.de ›08 /2012


Verstärker › AV-RECEIVER<br />

AV-Receiver sind wahre Ausstattungswunder.<br />

Ihr Tätigkeitsfeld<br />

geht schließlich weit über die Signalverstärkung<br />

und Quellenumschaltung<br />

hinaus: Sie wandeln analoge in digitale<br />

Signale und umgekehrt, dekodieren unterschiedliche<br />

Surround- und Komprimierungs-Formate,<br />

skalieren Videobilder<br />

und messen den Hörraum via Mikrofon<br />

aus. Und neuerdings sind sie Mitglied im<br />

heimischen Computerverbund.<br />

NICHT OHNE MEIN NETZWERK<br />

Der Ethernet-Buchse hat sich im Rahmen<br />

dieser Entwicklung zur wichtigsten Anschlussoption<br />

gemausert. Sowie nämlich<br />

die Receiver im Heimnetz angemeldet<br />

sind, legen sie erst richtig los. Tausende<br />

Radiosender, davon über 1700<br />

deutschsprachige inklusive Exoten wie<br />

Radio Siam aus Bangkok, strömen als Datenpakete<br />

ins heimische Wohnzimmer.<br />

Die gesamte Musikbibliothek des Netzwerkservers<br />

(NAS) oder die freigegebenen<br />

Inhalte des Computers finden ihren<br />

Weg in den AV-Receiver. In Kombination<br />

mit einem WLAN-Router kommunizieren<br />

sie zudem mit dem Smartphone. Sie<br />

greifen nicht nur auf dessen Medien-<br />

Inhalte zu, sondern lassen sich mittels einer<br />

kostenlosen App (die es sowohl für<br />

Apple- als auch für Android-Geräte gibt)<br />

äußerst komfortabel fernsteuern. Die<br />

beiliegenden Infrarot-Fernbedienungen<br />

haben dieser kinderleichten Bedienführung<br />

via App nicht wirklich etwas entgegenzusetzen<br />

und dürften fortan in der<br />

Schublade verstauben. Die beiden<br />

Receiver könnten übrigens ebenfalls<br />

komplett im Schrank verschwinden, ohne<br />

ihre alltägliche Funktionalität einzubüßen.<br />

Damit steigt der HAF (Hausfrauen-Akzeptanz-Faktor)<br />

um ein Vielfaches.<br />

Und weil der WLAN-Funk meist durch<br />

das ganze Haus reicht, gewinnen die<br />

weiteren Hörzonen (Onkyo: 2 Zonen,<br />

Sony: 1 Zone) an Bedeutung. Die letzte<br />

Hürde zum Multiroom-Audio-System ist<br />

fortan nur noch das Lautsprecherkabel.<br />

Das „V“ in der Gerätegattung AV-Receiver<br />

steht ja bekanntlich für „Video“. Das<br />

nimmt der Sony STR-DA3700ES wie<br />

schon sein großer Bruder DA5700ES<br />

(Test: <strong>AUDIO</strong> 5/2012) beim Wort und<br />

streamt konsequenterweise sogar Video-Inhalte.<br />

Nach aktuellem Kenntnisstand<br />

kann das zur Zeit noch keiner der<br />

Konkurrenten am Markt. Wobei es vermutlich<br />

nur eine Frage der Zeit ist, bis die<br />

anderen nachziehen und ihren Netzwerk-<br />

Fotos: Archiv, H. Seybold, Sinisa Botas – Shutterstock.com<br />

www.audio.de ›08 /2012<br />

59


Verstärker › AV-RECEIVER<br />

ONKYO<br />

TX-NR 818<br />

UM 1200 EURO<br />

SEKTIONELL: Der Onkyo ist sehr eindeutig<br />

in drei Bereiche unterteilt. Das vordere<br />

Drittel teilen sich Trafo und Lüfter, in der<br />

Mitte reihen sich senkrecht die<br />

Endstufenkanäle, und im Heck stapeln sich<br />

übereinander alle Platinen zur Signal-<br />

Verwaltung und -Bearbeitung.<br />

Sektionen diese Fähigkeiten anerziehen.<br />

Noch aber muss auch der aktuelle Onkyo<br />

TX-NR 818 in dieser Hinsicht zurückstecken<br />

– weiß aber mit anderen Qua litäten<br />

gegenzuhalten.<br />

DAS SCHLACHTSCHIFF<br />

Etwa mit seiner coolen Aluminium-Frontblende,<br />

die sich in nichts von jenen der<br />

teureren 9-Kanal-Modellen unterscheidet<br />

und so vom ersten Augenblick an<br />

mächtig Eindruck schindet. Sein Kampfgewicht<br />

von gut 18 Kilo unterstreicht die<br />

Solidität. Das Gros der Bedienelemente<br />

verstaut er ganz dezent hinter einer breiten<br />

Blende. Auf seiner Rückseite offenbart<br />

sich die erfreulich breit gefächerte<br />

Anschlussvielfalt: Neben den sieben HD-<br />

MI-Eingängen bietet er zwei ebensolche<br />

Ausgänge für TV und Beamer. Dabei<br />

blickt Onkyo schon weit in die Zukunft<br />

und skaliert auf bis zu 4K (Quad-HD)<br />

hoch, also zweimal so breit und zweimal<br />

so hoch wie Full HD. Bild-Perfektionisten<br />

erfreuen sich zudem über die exakte Videokalibrierung<br />

nach dem isf-Standard.<br />

Das beste Pferd aus dem Audyssey-Stall,<br />

MultEQ XT 32, kümmert sich im Rahmen<br />

der Selbsteinmessung um den akustischen<br />

Abgleich. Was die Surroundformate<br />

angeht, liegt der Onkyo ebenfalls voll<br />

auf der Höhe der Zeit und verarbeitet mit<br />

DTS Neo:X beziehungsweise Dolby Pro<br />

Logic IIz bis zu 9.1-Kanäle, die er allesamt<br />

an Vorverstärker-Ausgänge weiterreicht.<br />

Seine sieben eingebauten Endstufen<br />

sind für das volle Programm allerdings<br />

wahrlich zu wenig, dazu muss schon ein<br />

separater Verstärker unterstützend eingreifen.<br />

Seine knappen Ressourcen verteilt<br />

er dennoch sinnvoll und je nach Bedarf<br />

auf insgesamt elf Lautsprecherklemmen,<br />

so dass unterschiedlichste<br />

Konfigurationen inklusive zweier weiterer<br />

Stereo-Hörzonen ohne Umstöpseln<br />

an der Anschlussleiste Kontakt finden.<br />

Im Bi-Amping-Betrieb der Hauptlautsprecher<br />

trennt er die beiden Wege sogar<br />

aktiv voneinander. Das „Digital Processing<br />

Crossover Network“ eröffnet<br />

mit einer wählbaren Trennfrequenz zwischen<br />

250 Hz und 5 kHz in 1/3-Oktave-<br />

Schritten verschiedene Anwendungsmöglichkeiten.<br />

Für den häufigen Fall, dass sich in der<br />

Box eine nicht zu umgehende Weiche<br />

befindet, überlappt der Prozessor einfach<br />

die Trennfrequenzen, so dass beide<br />

Wege bis zur Übernahmefrequenz das<br />

volle Signal erhalten. In jedem Fall profitiert<br />

die Box durch die nachgeschaltete<br />

Korrektur von Pegeldifferenzen bis zu ±6<br />

dB sowie die Möglichkeit, Laufzeitunterschiede<br />

elektronisch auszugleichen.<br />

Anstelle eines LAN-Kabels darf es beim<br />

Onkyo auch der optionale WLAN-Adapter<br />

UWF-1 (um 50 Euro) sein, der die Ver-<br />

PLUSPUNKT: Der Phono-Eingang, eine<br />

PC-Buchse, der vollkanalige Vorverstärker-<br />

Ausgang sowie elf Lautsprecherklemmen<br />

sind die rückseitigen Vorzüge des Onkyo.<br />

60<br />

www.audio.de ›08 /2012


Verstärker › AV-RECEIVER<br />

SONY<br />

STR-DA 3700 ES<br />

UM 1200 EURO<br />

KLEINE HÜTTE: Unter dem Blechkleid des<br />

Sony geht es recht beengt zu. Der Aufbau<br />

wirkt zudem etwas ungeordnet. Unter dem<br />

Lüfter sitzt ein Kühlkörper, der wahrscheinlich<br />

zum Signalprozessor gehört.<br />

bindung ins Heimnetz herstellt. Mit der<br />

Remote-App (im Test auf einem Android<br />

2.3-Smartphone) gelingt die Bedienung<br />

intuitiv. Lediglich der unsensible Lautstärke-Bargraph<br />

ist nix für Grobmotoriker<br />

– daher sollte man im Sinne der Nachbarschaft<br />

und zum Schutz der angeschlossenen<br />

Lautsprecher die Lautstärkebegrenzung<br />

aktivieren. Sind die Voreinstellungen<br />

und Favoritenlisten erst einmal<br />

eingerichtet, läuft alles derart<br />

reibungslos, dass es richtig Spaß macht.<br />

LIEBE AUF DEN ZWEITEN BLICK<br />

Ausstattungs-Fetischisten kommen<br />

beim Sony STR-DA 3700 ES auf den ersten<br />

Blick nicht ganz so auf ihre Kosten,<br />

wie mit dem prall gefüllten Onkyo. Dem<br />

Fehlen von Phono-Eingang und Vorverstärker-Buchsen<br />

setzt er FBAS- und<br />

YUV-Video-Ausgänge für die Zone 2 entgegen.<br />

Ansonsten sind es hauptsächlich<br />

die „Goodies“, auf die man beim Sony<br />

verzichten muss. Dem Gros aller Anwender<br />

genügt eine HDMI-Ausgang mit<br />

1080p Full-HD-Skalierung vollkommen<br />

aus, und mehr als sieben Lautsprecher<br />

sind ebenfalls nur selten in heimischen<br />

Wohnzimmern anzutreffen.<br />

Der Vorrat an Surround-Formaten passt<br />

exakt zur verfügbaren Kanalanzahl, bietet<br />

also logischerweise keine 9.1- oder<br />

11.1-Varianten wie Pro Logic IIz oder<br />

Neo:X. Genauso wie beim Onkyo dürfen<br />

es aber gerne hochauflösende Tonspuren<br />

à la Dolby TrueHD, Dolby Digital Plus<br />

sowie DTS HD Master sein. Beide Receiver<br />

begrüßen am HDMI-Eingang sogar<br />

den datenintensiven DSD-Strom eines<br />

SACD-Spielers. Die etablierten Audioformate<br />

wie MP3, WAV und FLACs bis zu<br />

192/24 futtern beide Receiver gerne; der<br />

Onkyo verdaut zudem WMAs. Das bereits<br />

erwähnte erweiterte Nahrungsangebot<br />

des Sony umfasst MPEG-, AV-<br />

CHD- und Xvid-Filme. Windows Media-<br />

Dateien wollte er in unserem Test allerdings<br />

nicht verarbeiten, obwohl er laut<br />

Anleitung WMA- und WMV-verträglich<br />

sein soll.<br />

Neben einigen klassischen Raumklang-<br />

Setups hat der 3700er das authentische<br />

Surround-Programm „Berlin Philharmonic<br />

Hall“ an Bord, dessen Parameter im<br />

Berliner Original eingefangen und im Prozessor<br />

hinterlegt wurden. Mit der Einmessautomatik<br />

D.C.A.C., die auch die<br />

Phase der Lautsprecher korrigieren soll,<br />

setzt Sony ebenfalls auf hauseigenes<br />

Know-How. Sein Ass im Ärmel ist allerdings<br />

die starke Netzwerk-Sektion. Das<br />

fängt schon beim Anschluss an. Statt einer<br />

einzigen Ethernet-Buchse wartet der<br />

3700er mit einem vierfachen Netzwerk-<br />

Switch auf, der die Datenpakete an drei<br />

weitere Peripheriegeräte wie beispielsweise<br />

Bluray-Player, Spielekonsole und<br />

SEINER ZEIT VORAUS: Der Sony erfreut<br />

mit einem integrierten Ethernet-Switch, der<br />

die Datenpakete aus Web und Netzwerk an<br />

die Peripherie wie Internet-TV, Spielekonsole<br />

und Bluray-Spieler weiterverteilt.<br />

www.audio.de ›08 /2012<br />

61


Verstärker › AV-RECEIVER<br />

Internet-TV verteilt und so die Verkabelung<br />

vereinfacht. Die passenden Webangebote<br />

holt er sich über derzeit rund<br />

25 vorprogrammierte Zugänge diverser<br />

TV-Sender, der Berliner Philharmonie sowie<br />

Youtube & Co. Wie am heimischen<br />

Computer zeigt er die Inhalte in vollem<br />

Bildschirmformat.<br />

Der Startbildschirm der Fernsteuer-App<br />

„Remote ES“ ist mit seiner hübsch gestalteten<br />

Benutzeroberfläche am Fernseher<br />

fast identisch und wirft in den Basisfunktionen<br />

keinerlei Fragen auf. Die Bedienung<br />

flutscht allerdings nicht so zackig<br />

wie mit der Onkyo-Applikation. Die aktuelle<br />

Version (1.0.0) ist leider nicht an den<br />

Zugang „Sony Entertainment Network“<br />

gekoppelt und in den Internet-Funktionen<br />

nicht nutzbar. Sie zeigt an einigen<br />

Ecken auch noch etwas Verbesserungspotential<br />

– so funktioniert etwa der Serverzugriff<br />

mit fremden Streaming-Apps<br />

wie „iMediaShare“ oder „allShare“ deutlich<br />

bedienfreundlicher.<br />

DER SCHÖNE UND DAS BIEST<br />

Der Sony startete im analogen Stereo-<br />

Modus mit Katie Meluas „Ghost Town“<br />

ausgesprochen neutral, als wolle er hierbei<br />

bloß nichts falsch machen. Der<br />

Onkyo ging hingegen etwas rauhbeiniger,<br />

aber auch glanzvoller und dynamischer<br />

zur Sache. Besonders Fetziges<br />

wie „Barbossa Is Hungry“ vom Soundtrack<br />

des Blockbusters „Fluch der Karibik“<br />

ließ er seine Muskeln spielen und schüchterte<br />

den naturgetreuen Sony etwas ein.<br />

Der wiederum rappelte sich im Surround-<br />

Mode wieder auf und setzte dem sympathisch<br />

schmutzigen Onkyo ein akkurateres<br />

Feingefühl entgegen.<br />

Bis dahin sah es schon nach einem Patt<br />

aus, doch der Onkyo setzte sich mit seiner<br />

präziseren Raumaufteilung doch wieder<br />

knapp vor den Sony. Das gleiche Bild<br />

bot sich mit HD-Material, mit dem sich<br />

beide Kandidaten nochmals steigern<br />

konnten. Auch wenn sie auf ähnlich hohem<br />

Level spielten, taten sie dies mit unterschiedlichem<br />

Charakter: Der Onkyo<br />

führt sich auf wie ein hartgesottener cooler<br />

Rapper, während der Sony den professionellen<br />

Standard-Tänzer auf edlem<br />

Parkett abgibt.<br />

FAZIT<br />

Holger Seybold<br />

<strong>AUDIO</strong>-Mitarbeiter<br />

Allein durch seine Fähigkeit, nun<br />

auch Bildinhalte zu streamen, verdient<br />

sich der Sony STR-DA 3700ES<br />

seinen Zuspruch, schließlich gehört<br />

das Bild in Zeiten von Youtube & Co<br />

schlicht und einfach mit dazu. Das<br />

STECKBRIEF<br />

ONKYO<br />

SONY<br />

TX-NR 818<br />

STR-DA 3700 ES<br />

Vertrieb<br />

Onkyo<br />

0 81 42 / 42 08 -10<br />

Sony<br />

0 30 / 25 75 55 0<br />

www. onkyo.de sony.de<br />

Listenpreis 1200 Euro 1200 Euro<br />

Garantiezeit 2 Jahre 2 Jahre<br />

Maße B x H x T 43,5 x 19,9 x 43,6 cm 43,0 x 16,2 x 38,8 cm<br />

Gewicht 18,3 kg 13,2 kg<br />

ANSCHLÜSSE<br />

Phono MM / MC • / – – / –<br />

Line In / Out 6 / Zone2 + Zone3 7 / 2 + Zone2<br />

Analog-Video In 4 FBAS / 2 YUV / 1 D-Sub 4 FBAS / 2 YUV<br />

Analog-Video Out 1 FBAS Monitor / 1 YUV Monitor 1 FBAS + Monitor + Zone2 / 1 YUV Monitor<br />

+ Zone2<br />

Frontanschlüsse<br />

Kopfhörer, USB (inkl. iPod), HDMI, AV<br />

(Cinch), Digital-In optisch, Setup-Mic<br />

Kopfhörer, Setup-Mic, USB (inkl. iPod), AV<br />

(Cinch), HDMI<br />

Digital In 2 optisch / 3 koaxial 3 optisch / 1 koaxial<br />

Digital Out - –<br />

HDMI In / Out / Version 7 / 2 / 1.4a 5 / 1 / 1.4a<br />

unterstützte Funktion HDMI 3D, ARC, Deep Colour, x.v.Color, LipSync, 3D, ARC, Deep Colour, x.v.Color, Control<br />

Control<br />

Docking-Port / USB / RS232 – / • (front + rück) / • – / • / •<br />

Mehrkanaleingang – –<br />

Boxen Front / Cent. / Surr 1P. / 1 / 1P. / 1P. / front wide + Zone2 / front 1P. / 1 / 1P. / 1P. (o. FH / Zone2) + Front B<br />

/ Back<br />

high + Bi-Amp + Zone3<br />

Zahl Endstufen 7 7<br />

Bi-Amping<br />

• (mit digitaler Frequenzweiche, Pegel- •<br />

Frontlautsprecher<br />

korrektur, Zeitkorrektur)<br />

Pre Out 9.2 2 Subwoofer<br />

FUNKTIONEN<br />

Decoder HD-Ton Dolby TrueHD + Digital Plus, DTS-HD, DSD Dolby TrueHD + Digital Plus, DTS-HD, DSD<br />

Vollw. Einmessung • (Audyssey MultEQ XT 32) • (D.C.A.C.)<br />

LipSync Delay • (bis 800ms; 10ms-Schritte) • (bis 300ms; 10ms-Schritte, je Quelle)<br />

Bass-Trennfrequenz 40-200 Hz, 10Hz-Schritte 40-200 Hz, 10Hz-Schritte<br />

Fernbedienung /program- • / • / • • / • / –<br />

mierbar / lernfähig<br />

Video-Konverter 4K (bis 4096 x 2160) 1080p<br />

Netzwerk / Webradio / • / • / • • / • / •<br />

UPnP<br />

Smartphone Controll-App Onkyo Remote (AndroidOS 2.1


Verstärker › AV-RECEIVER<br />

MESSLABOR<br />

Der Onkyo TX-NR818 zeigt zwar recht<br />

früh ansteigende Klirrkomponenten,<br />

dafür aber einen kontinuierlichen Verlauf<br />

ohne deutliche Unlinearitäten. Am<br />

Powerwürfel ist nur ein minimal abfallendes<br />

Spannungsniveau sichtbar, bis<br />

zu 3 Ohm gibt er sich jedoch unbeeindruckt<br />

gegenüber komplexer Last.<br />

Die geradzahligen Klirrkomponenten<br />

k2 und k4 des Sony STR-DA 3700ES<br />

steigen erst mit zunehmender Leistung<br />

merklich an, hingegen bleiben<br />

die ungeraden Klirrkomponenten k3<br />

und k5 auf höherem Niveau konstant.<br />

Unterhalb von 4 Ohm reagiert der<br />

Sony merklich sensibler gegenüber<br />

induktiver als auch kapazitiver Last<br />

und reduziert die Ausgangsspannung.<br />

ONKYO TX-NR818: Sinus an 8/4Ω:<br />

2x142/214W; 5x71/133W, Musik<br />

an 8/4Ω: 2x159/244; 5x121/151W;<br />

7x107/133 W. AK=68<br />

SONY STR-DA3700ES: Sinus<br />

an 8/4Ω: 2x124/178 W; 5x89/103<br />

W, Musik an 8/4Ω: 2x133/185 W;<br />

5x93/104W; 7x71/73 W. AK=64<br />

_08JLZ_Bose_Soundlink_Wireless_Audio_08_12.pdf;S: 1;Format:(210.00 x 137.00 mm);12. Jun 2012 11:19:06<br />

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Bose Corporation erfolgt unter Lizenz.


Serie › KULT-TRACKS<br />

Alexandros Mitropoulos<br />

<strong>AUDIO</strong>-Redakteur<br />

THE EAGLES<br />

HOTEL<br />

CALIFORNIA<br />

Die <strong>AUDIO</strong>-Serie „Geheimnisse der Tontechnik” enthüllte<br />

zuletzt viele Tricks der Studio-Profis und erklärte<br />

die Grundlagen der Tontechnik. Genau dort knüpft nun<br />

die Folge-Serie „Kult-Tracks” an – und nimmt Meilensteine<br />

der Musikgeschichte unter’s Klangmikroskop. In<br />

Teil 1 auf dem Plattenteller: der Eagles-Klassiker<br />

„Hotel California“ und sein legendärer Titelsong.<br />

Das Fieber, mit dem die Fans der<br />

Eagles im Winter 1976 auf das<br />

angekündigte neue Album ihrer<br />

Lieblingsband warteten, war förmlich<br />

spürbar – satte 18 Monate hatten sie sich<br />

nach dem Nachfolger des 75er-Topsellers<br />

„One Of These Nights“ gesehnt.<br />

Doch ihre Geduld sollte belohnt werden:<br />

Nach rund neun Monaten im Tonstudio<br />

hatten die Westcoast-Stars ein Album<br />

kreiert, das Musikgeschichte schreiben<br />

sollte. Vom Tag der Veröffentlichung<br />

(dem 8. Dezember 1976) kam es in Fankreisen<br />

exzellent an, avancierte dank des<br />

Zuspruch von Millionen neuer Fans zur<br />

meistverkauften Platte der Band – und<br />

wurde über die Jahrzehnte hinweg zum<br />

mythenumwobe nen Kultalbum, das mit<br />

magischer Musik und schillernden Songtexten<br />

fasziniert, in denen Eagles-Jünger<br />

immer neue verrätselte Botschaften zu<br />

entdecken glauben.<br />

„Hotel California“ war das erste Werk<br />

ohne den langjährigen, überwiegend von<br />

der Country Music geprägten Gitarristen<br />

Bernie Leadon. Seinen Platz nahm Joe<br />

Walsh ein, wodurch die Band hörbar rockiger<br />

klang. Zudem füllte Don Henley<br />

(git., dr.) auch die Rolle als Lead-Sänger<br />

und Textautor immer besser aus, agierte<br />

deutlich souveräner am Mikrofon und<br />

schrieb bestechende Liedtexte.<br />

So markierte „Hotel California“ einen<br />

Wendepunkt für die Band – nicht nur in<br />

personeller Hinsicht, sondern auch durch<br />

den stilistischen Wandel zum Mainstream-Rock.<br />

Und durch einen markanten<br />

Zuwachs an Kreativität: Das neun<br />

Songs starke Opus erzählt als<br />

Konzeptalbum eine durchgehende<br />

Geschichte vom Verfall<br />

des „American Dream of Live”<br />

in einer fiktiven südkalifornischen<br />

Szenerie, die dank der<br />

grandiosen musika lischen Ausarbeitung<br />

nochmals an Intensität<br />

gewinnt.<br />

TON-GENIE SZYMCZYK<br />

Neben der Band selbst war für<br />

den Erfolg des Albums indes<br />

auch der Mann hinter dem Pult<br />

entscheidend verantwortlich:<br />

Bill Szymczyk. Der Produzent<br />

und Tontechniker aus Michigan<br />

war bereits 1973 für die<br />

Aufnahmen von „On The Border”<br />

und im Folgejahr für „One<br />

Of These Nights” zuständig.<br />

Als die Sessions für „Hotel California”<br />

begannen, waren alle Beteiligten<br />

also gut aufeinander eingespielt –<br />

und wild entschlossen, in jeder Hinsicht<br />

neue Maßstäbe zu setzen. Doch das sollte<br />

sich als Kraftakt erweisen, zumal in<br />

zwei Studios gearbeitet wurde: Szymczyk<br />

standen das „Record Plant” in Los<br />

Angeles wie auch das „Criteria” in Miami<br />

zu Verfügung (hier wurde dann auch das<br />

ZWEI LEGENDEN: Tontechnik-Guru Bill Szymczyk hört<br />

während einer Session mit B.B. King gespannt zu.<br />

64<br />

www.audio.de ›08 /2012


Serie › KULT-TRACKS<br />

Fotos: Archiv, Lorrie Sullivan (Elektra Asylum Records)<br />

Abmischen der Mehrkanalspuren auf<br />

das Mastertape vorgenommen). Der<br />

Tontechniker arbeitete während der Produktion<br />

mit Geräten, von denen die meisten<br />

Kollegen heute nur träumen können:<br />

In beiden Locations veredelten zahlreiche<br />

Urei 1176, Universal Audio LA3A<br />

und jede Menge Pultec EQP1 das<br />

Aufnahme signal. Zudem stand im Kontrollraum<br />

des Studios in L.A. ein exzellentes<br />

API-Mischpult – es ist noch heute für<br />

seinen extrem musikalischen Klang berühmt.<br />

Das Hauptaufnahmepult in Miami<br />

war eine reine Class-A-Konsole von Trident.<br />

Für den Masteringprozess kam im<br />

selben Studio eine modifizierte Version<br />

eines MCI-Pultes zum Einsatz, die auf 24<br />

Kanäle erweitert war.<br />

Richtet man das Augenmerk auf den bekanntesten<br />

Track – den Titelsong „Hotel<br />

California” –, fällt der aus tontechnischer<br />

Sicht saubere Klang der Aufnahme auf.<br />

Das ist insofern bemerkenswert, da alle<br />

Instrumente wie Schlagzeug, Bass und<br />

Rhythmus-Gitarren im selben Raum und<br />

zur selben Zeit aufgenommen wurden.<br />

Lediglich die Stimmen und die Solo-Gitarren<br />

wurden nachträglich im „Overdub”-<br />

Verfahren auf Band gebracht. Szymczyk<br />

nutzte aus diesem Grund spezielle schallabsorbierende<br />

Trennwände („Gobos”),<br />

um Übersprechungseffekte der Mikrofone<br />

zu minimieren. Und bei der Auswahl<br />

der Schallwandler wechselte er gerne<br />

das Modell, um je nach Song das bestmögliche<br />

Ergebnis zu erzielen.<br />

Eine Konstante bei der Aufnahme war,<br />

dass Randy Meisners E-Bass-Verstärker<br />

(ein Ampeg) zwar entsprechend<br />

mikrofoniert, aber zusätzlich direkt über<br />

eine „DI-Box” (Direct-Insert-Box) in das<br />

Mischpult wanderte. Eine DI-Box wandelt<br />

das hochohmige Signal des Tonabnehmers<br />

eines Instrumentes in ein<br />

niederohmiges, wodurch es vom Pult<br />

korrekt verarbeitet werden kann. Somit<br />

erhält man neben dem mikrofonierten<br />

Klang (der in der Regel auch Raumanteile<br />

enthält) ein staubtrockenes zweites<br />

Signal, was im Bass einen druckvolleren<br />

Klang ergibt. Ein<br />

Equalizer (vermutlich<br />

der eingebaute<br />

des API-Pultes) hat<br />

ihn um 63Hz verstärkt<br />

(Grundfrequenz<br />

des E-Basses)<br />

und Frequenzen<br />

ab 4 kHz abgeschwächt.<br />

Einer der<br />

vielen Urei 1176<br />

komprimierte das<br />

Signal anschließend<br />

mit einer Ratio von<br />

4:1 bis 8:1 (mit einer mittleren Attackund<br />

Release-Zeit).<br />

WENIGER IST MEHR<br />

Für das Schlagzeug hatte Szymczyk insgesamt<br />

neun Mikrofone zur Auswahl.<br />

Standardmäßig setzte er ein AKG D88<br />

vor die Bassdrum und bearbeitete die<br />

Spur danach mit einem Pultec (in der<br />

30Hz-Einstellung). Ein Urei übernahm<br />

dann den Rest und komprimierte die Pegelspitzen<br />

mit einer Ratio von 8:1 und einer<br />

(typisch) kurzen Attackzeit. Für die<br />

Snare kam das Arbeitstier Shure SM57<br />

(und eventuell noch ein Sennheiser<br />

414er) zum Einsatz. Alles andere geschah<br />

mit Hilfe von Overhead-Mikros (vermutlich<br />

Kleinmembraner von Neumann) und<br />

mit Buskompressoren des Pultes. Im<br />

Falle der Drums standen nur wenige<br />

Gobos um die Trommeln, da Szymczyk<br />

einen mächtigen Klang erzielen wollte –<br />

was ihm bekanntlich prächtig gelang.<br />

Für die Amps der elektrischen Gitarren<br />

nahm der Tontechniker Mikros wie zuvor<br />

erwähntes Shure SM57 / SM58 sowie<br />

verschiedene Sennheiser. Da verzerrte<br />

Gitarrensounds bereits durch die übersteuernden<br />

Röhren komprimiert werden,<br />

ist es erfahrungsgemäß unnötig, sie<br />

zusätzlich zu begrenzen. Doch um die<br />

vielen Gitarrenspuren miteinander zu<br />

verbinden, empfahl sich ein sehr dezent<br />

arbeitender Buskompressor als <strong>ideale</strong><br />

Lösung. Ein Paar Neumann KM84 nahmen<br />

die akustischen Gitarren in speziellen<br />

Isolationskammern ab – so auch Don<br />

Henleys zwölfsaitige Gitarre im Intro.<br />

Um einen geeigneten Tonwandler für die<br />

Stimmen zu finden, experimentierte<br />

Szymczyk lange, ehe er sich für je ein<br />

Neumann 67 und 87 entschied.<br />

PRÄZISIONSARBEIT<br />

Die Aufnahmen dauerten auch deshalb<br />

so lange, weil die Eagles ohne fertig geschriebene<br />

Songs ins Studio gingen. So<br />

lautete der Arbeitstitel für „Hotel California”<br />

zunächst „Mexican Reggae” – der<br />

Text und der endgültige Titel entstand<br />

erst später. Da Band und Studiocrew<br />

also sehr viel ausprobieren mussten, entstanden<br />

von diesem Song mehrere Aufnahmen<br />

(„Takes”). Szymczyk musste<br />

dann in mühseliger Feinarbeit die einzelnen<br />

Teile („Parts”) miteinander verbinden.<br />

Eine besondere Herausforderung war<br />

etwa der Moment bei 3:28, wo der<br />

Refrain in einen ruhigeren Teil übergeht,<br />

um schließlich wieder in der Strophe zu<br />

landen. Hört man genau hin, erkennt<br />

man die Stelle, an der zwei Parts miteinander<br />

verbunden wurden.<br />

Soviel zum wohl größten aller Eagles-<br />

Songs, der ob seiner Komplexität nicht<br />

nur zu den Kult-Tracks der Musikgeschichte,<br />

sondern auch zu denen der<br />

Tontechnik zählt. In <strong>AUDIO</strong> 9/12 geht es<br />

dann um einen weiteren Titel, der<br />

musi kalisch als auch tontechnisch Furore<br />

machte. Vorschläge und Wünsche sind<br />

übrigens jederzeit willkommen:<br />

amitropoulos@wekanet.de<br />

www.audio.de ›08 /2012 65


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| POP | OLDIES | JAZZ | KLASSIK | auf CD, SACD, LP und Blu-ray/DVD<br />

POP-CD<br />

DES MONATS<br />

INDIE/FOLK<br />

GLEN<br />

HANSARD<br />

Rhythm And Repose<br />

Anti (Indigo); CD, LP<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

HEIMLICH, STILL UND LEISE LEIDEN<br />

Große Emotionen, zärtliche Songs: „Once“-Star Glen Hansard veröffentlicht sein Solo-Debütalbum.<br />

Fotos: Shutterstock.com, Conor Masterson / Anti<br />

Fast überrascht es, dass Glen Hansard<br />

jetzt erst sein Solodebüt gibt. Zu gut<br />

und lang glaubt man den irischen Singer/<br />

Songwriter mit der markanten, immer etwas<br />

traurigen Stimme schon zu kennen.<br />

Seit 1991 veröffentlicht er Platten mit seiner<br />

Band The Frames, 2006 wird er mit<br />

dem Musikfilm „Once“ einem breiten<br />

Publikum bekannt und gewinnt für den<br />

berührenden Song „Falling Slowly“ einen<br />

Grammy und einen Oscar. Mit Filmpartnerin<br />

Marketa Irglová betreibt er seither<br />

das Folk-Duo The Swell Season, das auch<br />

schon zwei Studioalben vorweisen kann.<br />

Was kann da solo noch kommen?<br />

Antwort: Es sind noch leisere Töne, die<br />

Hansard auf „Rhythm And Repose“ anschlägt.<br />

Jene sind von Thomas Bartlett<br />

(Antony & The Johnsons) perfekt und<br />

transparent ausproduziert. Mal erinnert<br />

das an Fleetwood Macs „Rumours“, mal<br />

an Prefab Sprout und mal an die Indieband<br />

Midlake. Hansards melancholische Songs<br />

sind auch auf „Rhythm And Repose“<br />

intim, Liebe und Trennung bestimmen<br />

seine Geschichten. In „Philander“ etwa<br />

durchlebt er in kürzester Zeit alle Stufen<br />

der Trauer über das Ende einer Beziehung<br />

– von Nichtwahrhabenwollen über Wut<br />

und Trauer bis zur Akzeptanz der neuen<br />

Situation. Glen Hansard ist ein Meister<br />

darin, starke Emotionen in einen zarten<br />

Drei-Minuten-Popsong zu bannen. Auf<br />

„Rhythm And Repose“ zeigt er dieses<br />

Können eindrucksvoll. Andrea Schmidt<br />

Midlake „The Trials Of Van Occupanther“


Musik › POP UND ROCK<br />

<strong>AUDIO</strong>PHILE POP-CDS DES MONATS<br />

SONGWRITER<br />

JOAN ARMATRADING<br />

Starlight<br />

Hypertension (Soulfood); CD<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

KLANG<br />

TIPP<br />

Es gibt Künstler, denen hört<br />

man auch nach einem Dutzend<br />

Platten noch gerne zu. Zu<br />

jenen zählt Joan Armatrading:<br />

Dass sie, die in den frühen 70er-<br />

Jahren ihre Karriere startete<br />

und später unverhoffte Single-<br />

Hits landete („Drop The Pilot“,<br />

„Walk Under Ladders“, „I’m<br />

Lucky“), seit einigen Jahren<br />

weit weniger im Fokus steht,<br />

hört man ihr kein bisschen an.<br />

Spielfreude und Positivismus<br />

prägen auch ihr neuestes Werk,<br />

warmherzig und beseelt agiert die inzwischen 61-Jährige, und<br />

wohltuend uneitel. Konzeptionell knüpft „Starlight“ an seine<br />

beiden Vorgänger an – nur steht statt dem Zwölftakt-Genre<br />

(„Into The Blues“, 2007) und dem Rock („This Charming Life“,<br />

2010) diesmal der Jazz im Mittelpunkt. Schlagzeug und Bass<br />

wandeln bisweilen auf verschlungenen Pfaden, das Piano<br />

streut aparte blue notes ein. Doch natürlich hat die stilkompetente<br />

Kosmopolitin viel zu viel Spaß auch an anderen Genres<br />

– Abstecher in Reggae, Rock und Pop stehen also auch auf<br />

dem Spielplan. Auch produktionstechnisch gibt’s eine Überraschung:<br />

Das komplette Instrumentarium spielte die in Sachen<br />

Keyboards, Gitarre, Bass und „drum programming“ gleichermaßen<br />

versierte Alleskönnerin im Alleingang ein und setzte<br />

alles mit ihren Mitstreitern Tim Young (Mastering) und Graham<br />

Dickson (Mix) in einem verblüffend dynamischen Mix wieder<br />

zusammen – schöne Raumdarstellung und tiefer, gut konturierter<br />

Bass inklusive. Man hört also eine Ein-Frau-Kapelle in<br />

einer lebhaften, nach einer „richtigen“ Bandproduktion klingenden<br />

live-im-Studio-Atmosphäre. Christof Hammer<br />

CHANSON/BLUES/SOUL<br />

CASSANDRA WILSON<br />

Another Country<br />

Membran (Sony); CD<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

KLANG<br />

TIPP<br />

Ebenfalls fast drei Jahrzehnte<br />

im Geschäft ist nun schon<br />

Cassandra Wilson, Amerikas<br />

große, Grammy-ausgezeichnete<br />

Grenzgängerin zwischen<br />

Jazz und Blues. „Another<br />

Country“, Album Nummer 18<br />

der 56-Jährigen aus Jackson,<br />

Mississippi, schlägt nun die<br />

Brücke zwischen den Sounds<br />

ihrer Südstaaten-Heimat und<br />

eher europäisch-chansonesk<br />

angehauchtem Songwritertum.<br />

Vor allem Akkordeonspieler<br />

Julien Labro sorgt mit beschwingt-melancholischem<br />

Spiel für bisher bei Miss Wilson nicht gehörte Klangfarben<br />

und Stimmungen. Aber auch die Beiträge von Bass-Mann<br />

Nicola Sorato und Gitarrist (sowie Co-Songwriter und Produzent)<br />

Fabrizio Sotti sind Paradebeispiele für genreübergreifend<br />

exquisite Musizierkunst und ein von Sensibilität und<br />

Gleichberechtigung geprägtes Zusammenspiel zwischen<br />

einer eher im Hintergrund agierenden Begleitband und ihrer<br />

prominent-charismatischen Frontfrau. Ob’s nun wirklich<br />

eine Coverversion des neapolitanischen Evergreens „O Sole<br />

Mio“ gebraucht hätte, mag Geschmackssache sein – aber<br />

auch die bewältigt Cassandra Wilson mit fein dosiertem<br />

Schmelz in ihrer wohltemperierten Altstimme. Ein vollmundiger,<br />

luxuriöser Klang, der die Musik wie ein schwerer Samtteppich<br />

trägt und in ein warmes Licht taucht, macht dieses<br />

kammermusikalisch-elegante Gesangs-Glanzstück vollends<br />

zu einem Tipp für eine entspannt-kontemplative Hörsession,<br />

bei der die Welt für knapp über 48 Minuten draußen vor der<br />

Türe bleibt.<br />

Christof Hammer<br />

Edel, gepflegt– und ein<br />

wenig langweilig: Glenn Frey.<br />

FOLK-ROCK<br />

GLENN FREY<br />

After Hours<br />

Concord (Universal); CD, Deluxe Edition<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

INDIE-ROCK<br />

MAXIMO PARK<br />

The National Health<br />

Vertigo (Universal); CD, LP<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Eagles-Sänger<br />

Glenn Frey huldigt<br />

auf diesem<br />

Album mit Coverversionen<br />

seinen Idolen Tony Bennett, Nat<br />

King Cole und Dinah Washington.<br />

Auch wenn Freys Begeisterung für<br />

die Musik seiner Eltern echt sein<br />

mag – ihnen ist das Album gewidmet<br />

–, als Crooner taugt er nicht<br />

wirklich. Selbst edelste Piano- und<br />

Streicherklänge können das aufkommende<br />

Gefühl der Langweile<br />

nicht besiegen.<br />

EL<br />

The Eagles „The Long Run“<br />

Maximo Park<br />

sind zurück – und<br />

keiner hat mehr<br />

darauf gewartet.<br />

„The National<br />

Health“ heißt das vierte Album des<br />

quirligen Quintetts aus Newcastle,<br />

das Mitte der Nullerjahre mit seinem<br />

romantischen wie tanzbaren Postpunk<br />

den i-Punkt auf den Indierock-<br />

Hype tupfte. An ihrem typischen<br />

Sound hat sich dank Paul Smiths Dialekt<br />

und markanten Hooklines nicht<br />

viel verändert. Was auch für diese<br />

Band sprechen kann. FS<br />

„Quicken The Heart“<br />

Fotos: Concord / Universal, Decca / Universal


Augen zu – und von der<br />

vergangenen Weltreise<br />

geträumt: Melody Gardot.<br />

Musik › POP UND ROCK<br />

INDIE-ROCK<br />

THE WALKMEN<br />

Heaven<br />

Cooperative (Universal); CD, LP<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

POP/CHANSON<br />

DIVERSE<br />

Heute hier, morgen dort<br />

Mercury (Universal); CD<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

POP/JAZZ<br />

MELODY GARDOT<br />

The Absence<br />

Decca (Universal); CD, LP<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Hamilton<br />

Leithausers Band<br />

feiert Zehnjähriges!<br />

Sie haben<br />

kurz angestoßen,<br />

aber dann sofort ein neues Album<br />

aufgenommen. Das strotzt nur so<br />

vor grimmigen Songwriter-Rock-<br />

Verweisen. Dazu Leithausers<br />

wandelbar-faszinierende Stimme,<br />

tüchtig Country-Einflüsse und den<br />

Fleet-Foxes-Produzenten Phil Ek<br />

am Mischpult. Insgesamt unaufdringlich,<br />

aber deswegen nicht weniger<br />

eindrucksvoll.<br />

KT<br />

Neil Young, The Strokes, Arcade Fire<br />

Als der Lulatsch<br />

1969 seine ersten<br />

Songs aufnahm,<br />

da nannte man<br />

sowas „Liedermacher“.<br />

War damals cool, cooler<br />

ging’s nimmer: sein Sinn fürs Absurde,<br />

der Mix aus Romantik und<br />

Sozialkritik, der trockene Humor.<br />

Max Prosa, Tiemo Hauer, Anna Depenbusch<br />

und elf weitere junge Fans<br />

aus Pop und Elektro zeigen mit ihrem<br />

„Salut an Hannes Wader“, wie aktuell<br />

dieser „Volkssänger“ jetzt, mit 70,<br />

immer noch ist. Sehr anregend. MI<br />

Hannes Wader, Reinhard Mey<br />

Innerhalb weniger<br />

Jahre hat die<br />

amerikanische<br />

Jazzsängerin<br />

Melody Gardot<br />

Weltruhm erlangt, für ihre neue<br />

Platte „The Absence“ ist sie um die<br />

halbe Welt gereist: von Argentinien<br />

über Marokko nach Frankreich und<br />

Portugal. Mitgebracht hat sie vielfältigste<br />

Sounds – von Bossa Nova<br />

bis Chanson –, die sie gekonnt zu ihren<br />

eigenen macht. Ein sommerlichentspanntes<br />

Barjazz-Album mit<br />

Weltmusik-Einflüssen. AS<br />

Stacey Kent „The Lyric“<br />

ROCK/POP/JAZZ<br />

JOE JACKSON<br />

The Duke<br />

earMusic (edel); CD, LP<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

SONGWRITER/JAZZ/POP<br />

RUMER<br />

Boys Don‘t Cry<br />

Atlantic (Warner); CD, Deluxe Edition, LP<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

BLUEGRASS<br />

SARA WATKINS<br />

Sun Midnight Sun<br />

Nonesuch (Warner); CD<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

ROCK<br />

SLASH<br />

Apocalyptic Love<br />

Roadrunner (Warner); CD, CD + DVD<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Der „Duke“ ohne<br />

Bläser: Es war<br />

laut Joe Jackson<br />

die einzige Regel,<br />

der er sich für<br />

sein Ellington-Tribute „The Duke“<br />

unterwerfen wollte. Wobei: Auch<br />

sonst ließ der wendige Eklektiker<br />

seinen eigenen Ideen sehr freien<br />

Lauf: „I‘m Beginning To See The<br />

Light“ wird zum Easy-Listening-Orgel-Funk,<br />

„Perdido“ erst durch Elektro-Texturen<br />

gebrochen, dann zur<br />

sexy Bossa-Nummer. Oft spannend,<br />

teils etwas zu poppig-konform. RS<br />

„Night And Day II“, „Rain“<br />

Auch Männer<br />

können und<br />

dürfen Gefühle<br />

zeigen. Davon ist<br />

Sängerin Rumer<br />

fest überzeugt. Deshalb interpretiert<br />

die Jazzpop-Britin auf „Boys Don‘t<br />

Cry“ intime Kleinode von (fast) vergessenen<br />

70er-Songwriter-Ikonen:<br />

Jimmy Webb („P. F. Sloan“), Todd<br />

Rundgren („Be Nice To Me“) oder<br />

Terry Reid („Brave Awakenings“) –<br />

und das so gefühl- und geschmackvoll,<br />

dass es selbst gestandene<br />

Männer rühren sollte. SW<br />

Norah Jones, Melody Gardot<br />

Mit „Sun<br />

Midnight Sun“<br />

beschreitet die<br />

Instrumentalistin<br />

und Sängerin<br />

Sara Watkins Solopfade. Das Mitglied<br />

der Bluegrass-Band Nickel<br />

Creek mischt ihr virtuoses Fiedelspiel<br />

mit den Genres, die sie in<br />

der Kindheit prägten: Bluegrass,<br />

Country und Folk. Musikalisch einwandfrei,<br />

irritiert das Album leider<br />

durch den Sound. Besonders bei<br />

den Streichersoli klingt es ein wenig<br />

wie Rohmaterial. NH<br />

Sheryl Crow, The Chieftains<br />

War da was?<br />

Über frühere<br />

Zerwürfnisse mit<br />

Rock-Frontschweinen<br />

wie<br />

Scott Weiland oder Axl Rose kann<br />

Gitarrist Slash inzwischen wohl nur<br />

noch müde lächeln. Vielleicht ist sein<br />

neuer, fester Sänger Myles Kennedy<br />

(Ex-Creed, Alter Bridge) einfach<br />

pflegeleichter. Diese Vermutung<br />

legt „Apocalyptic Love“ zumindest<br />

nahe: Slash kann seine Vision von<br />

schnörkelloser Rockmusik hier kompromisslos<br />

ausleben. NT<br />

Chickenfoot, Alter Bridge<br />

POP<br />

ULTRAVOX<br />

Brilliant<br />

Capitol (EMI); CD<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Es hört, nein,<br />

es fühlt sich so<br />

an wie damals.<br />

Schon nach 30<br />

Sekunden des<br />

Openers „Live Again“ weiß man: Niemand<br />

klingt wie Ultravox. Und kaum<br />

jemand hat eine so außergewöhnliche<br />

Stimme wie Midge Ure. „Brilliant“<br />

heißt ihr Comeback-Album, auf<br />

dem die Briten ganz bewusst an ihre<br />

Vergangenheit anschließen: Sie liefern<br />

epischen, pathosreichen, teils<br />

romantischen Synthie-Rock – fast<br />

so gut wie damals.<br />

RS<br />

„Vienna“, „Lament“<br />

<strong>AUDIO</strong> MUSIK:<br />

SO TESTEN WIR JEDEN MONAT DIE NEUEN CDS<br />

<strong>AUDIO</strong> Musik stellt jeden Monat die wichtigsten<br />

neuen Tonträger vor.<br />

Erfahrene Rezensenten bewerten nach den<br />

folgenden Kriterien:<br />

Musik (Pop, Oldies, Jazz) bzw. Interpretation<br />

(Klassik): für die künstlerische Leistung<br />

Klang für die Aufnahmequalität<br />

Bei DVDs nach Bild, Inhalt und Klang<br />

<strong>AUDIO</strong>-Musik-Tipp: stilistisch verwandtes<br />

Album von hoher Qualität oder Interpret mit<br />

ähnlichem Musikstil<br />

In allen Sparten vergibt <strong>AUDIO</strong> Musik<br />

null bis fünf Ohren.<br />

Das Raster:<br />

überragend<br />

sehr gut<br />

gut<br />

befriedigend<br />

ausreichend<br />

<strong>AUDIO</strong>-Musik-Tipp: stilistisch verwandtes<br />

Album von hoher Qualität oder Interpret<br />

mit ähnlichem Musikstil.<br />

www.audio.de › 08/2012<br />

69


Musik › POP UND ROCK<br />

GEHEIM-<br />

TIPP<br />

Christof Hammer<br />

<strong>AUDIO</strong>-Redakteur<br />

NOISE-ROCK<br />

A PLACE TO BURY<br />

STRANGERS<br />

Worship<br />

Dead Oceans (Cargo); CD, LP<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Kompromisse?<br />

Fehlanzeige. A<br />

Place To Bury<br />

Strangers,<br />

dieses düsterdoomige<br />

New Yorker Trio nimmt<br />

keine Rücksicht auf etablierte<br />

Hör- (und Sende-)gewohnheiten.<br />

Nichts verwässert diesen<br />

psychedelischen Rock’n’ Roll,<br />

der die Errungenschaften von<br />

Krachmachern wie The Jesus<br />

& Mary Chain und das sinistre,<br />

noch nicht in die Weltschmerz-<br />

Ästhetik der frühen 80-er weggekippte<br />

Postpunk-Feeling der<br />

sehr frühen Joy Division mit dem<br />

Flair des aktuellen New Yorker<br />

Underground verbindet. Die<br />

Chuzpe, mit einer solch resoluten<br />

Mischung aus Scheuklappen<br />

und ausgestrecktem Mittelfinger<br />

zu musizieren, könnte aus<br />

Ackermanns finanzieller Unabhängigkeit<br />

resultieren: Hauptberuflich<br />

beliefert er Größen<br />

wie U2-Saitenmann The Edge<br />

mit handgefertigten Effektpedalen<br />

– seine Band ist ihm Vehikel<br />

uneingeschränkter Selbstverwirklichung.<br />

Zart besaitete Hörer<br />

könnten bei Tracks wie „Why<br />

I Can’t Cry Anymore“ schnell<br />

den Raum verlassen – meist<br />

ein sicheres Zeichen für gute,<br />

wichtige Rockmusik. Wer länger<br />

dabei bleibt, wird in diesem wütend<br />

hingeworfenen Haufen aus<br />

wüsten Gitarren, hyperaktivem<br />

Brummel-Bass und nervösen<br />

Reverb- und Feedback-Effekte<br />

durchaus geordnete (aber nie<br />

poppige) Strukturen erkennen<br />

– und als Belohnung ein adrenalingeladenes<br />

Wiederhören mit<br />

lange vergangener musikalischer<br />

Anarchie erleben.<br />

Black Rebel Motorcycle Club<br />

SOUL<br />

MIC DONET<br />

Plenty Of Love<br />

Universal (Universal); CD<br />

Musik:<br />

AMERICANA/COUNTRY<br />

GIANT GIANT SAND<br />

Tucson<br />

Fire (Cargo); CD, LP<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

„Plenty Of Love“<br />

sei „grammywürdig“<br />

– so pries<br />

Xavier Naidoo in<br />

der Castingshow<br />

„Voice Of Germany“ das von seinem<br />

Schützling Mic Donet in Eigenregie<br />

produzierte Album an. Preise (für<br />

Originalität) wird der 32-jährige<br />

Soul-Sänger und Songschreiber<br />

trotzdem nicht gewinnen: In den<br />

besten Fällen streben Klangbild<br />

und Songs nach organisch-üppigen<br />

70er-Vorbildern. Oft genug hört man<br />

aber auch seichten Soft-Pop. SW<br />

Xavier Naidoo, Max Mutzke<br />

INDIE-POP<br />

FIONA APPLE<br />

The Idler Wheel ...<br />

Epic (Sony); CD, LP, Deluxe Edition<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Fiona Apple liebt<br />

Klangexperimente.<br />

Auf „The Idler<br />

Wheel ...“ (wieder<br />

ein Albumtitel<br />

mit 23 Worten!) droht sie Hörnerven<br />

beinahe überzustrapazieren. Die<br />

Songs warten mit einer Vielfalt von<br />

akustischen Momenten auf, dazu<br />

kommen Geräusche wie Türenknarzen,<br />

Herzschlag und Dosengeklapper<br />

– das Ganze ist aber sauber<br />

abgemischt. Ein komplexes Songwriter-Album,<br />

das seine Schönheit<br />

nur langsam enthüllt. NH<br />

Wallis Bird, Ani DiFranco<br />

Klang:<br />

Giant Sand sind<br />

Giant Sand, auch<br />

wenn sie dieses<br />

mal Giant Giant<br />

Sand heißen. Die<br />

Dopplung verdankt sich einer Truppe<br />

von Mariachi-Typen aus Tucson,<br />

sowie Streichern und Sänger/innen<br />

aus dem Dänemark-Umfeld von<br />

Howe Gelbs Truppe. „Tucson“ ist ein<br />

vertontes Roadmovie, das alle Register<br />

einer echten Rock-Oper zieht,<br />

über der eine tiefgründige Aura aus<br />

Americana-, Country- und Wüstenrock-Fragmenten<br />

schwebt. CA<br />

Calexico, Lambchop<br />

PROG-ROCK<br />

RUSH<br />

Clockwork Angels<br />

Roadrunner (Warner); CD, LP<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Das Trio Rush<br />

ist seit fast 40<br />

Jahren in der gleichen<br />

Besetzung<br />

unterwegs und<br />

noch immer bringt es beeindruckende<br />

Progrock-Platten heraus.<br />

„Clockwork Angels“, ein Konzept-<br />

Album über ein fiktives Steam-Punk-<br />

Universum, bildet da keine Ausnahme.<br />

Und ist gewohnt virtuos: Um<br />

sich ganz auf sein Schlagzeugspiel<br />

zu konzentrieren, wurde Drummer<br />

Neil Peart per Taktstock von Produzent<br />

Nick Raskulinecz dirigiert. BH<br />

Queensryche, Dream Theater<br />

MITTELALTER-FOLK<br />

BLACKMORE‘S NIGHT<br />

A Knight In York<br />

Ariola (Sony); CD, LP, DVD, Blu-ray<br />

Musik:<br />

AMERICANA/BLUES<br />

TOM JONES<br />

Spirit In The Room<br />

Island (Universal); CD, Deluxe Edition<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Gitarrist Ritchie<br />

Blackmore (Deep<br />

Purple, Rainbow)<br />

hat sich mit seiner<br />

Frau Candice<br />

Night vollkommen den musikalischen<br />

Klängen des Renaissance-<br />

Zeitalters hingegeben. „A Knight<br />

In York“ dokumentiert (auch als<br />

DVD) ein – solide abgemischtes –<br />

Live-Konzert des Duos mit seiner<br />

sechsköpfigen Backing-Band. Das<br />

ist wunderschön verträumt und<br />

romantisch, wirklich mitreißend ist<br />

das Ganze aber nur selten. BH<br />

Corvus Corax, Schandmaul<br />

Klang:<br />

Zu einem zweiten<br />

Johnny Cash wird<br />

Tom Jones sicher<br />

nicht mehr. Denn<br />

auch wenn er<br />

mit „Spirit In The Room“ bereits zum<br />

zweiten Mal – gemeinsam mit Produzent<br />

Ethan Johns (Ryan Adams)<br />

– fremde Songs (von Paul McCartney,<br />

Paul Simon, Blind Willie Johnson)<br />

auf ihre rohe Essenz reduziert:<br />

Das Röhren des „Tigers“ übertönt<br />

einfach manche Feinheiten der<br />

Originale. Nichtsdestotrotz ein stilsicheres<br />

und altersreifes Werk. SW<br />

„Praise And Blame“, Johnny Cash<br />

Alles andere als bequem: Rush<br />

fordern den Hörer immer noch heraus.<br />

ROCK<br />

JOE WALSH<br />

Analog Man<br />

Concord (Universal); CD, LP<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

20 Jahre hat sich<br />

der Eagles-Gitarrist<br />

für sein neues<br />

Soloalbum Zeit<br />

genommen –<br />

mit durchwachsenem Ergebnis.<br />

Einerseits steckt hier die stoische<br />

digitale Verweigerung drin („Analog<br />

Man“), andererseits aber auch<br />

eine großartige Produktion von<br />

Jeff Lynne, die das Album an einigen<br />

Stellen souverän aus dem<br />

Rock’n’Roll-Klischee heraushebt.<br />

Aber das wird Walsh-Fans nicht davon<br />

abhalten, blind zuzugreifen. KT<br />

The Eagles, Tom Petty<br />

Immer noch eher<br />

Exzentriker als<br />

Existenzialist: Tom Jones.


Patti Smith und ihr neues<br />

Album „Banga“ sind heiterer<br />

und gelassener, als es die Fotos<br />

erahnen lassen.<br />

Musik › POP UND ROCK<br />

PUNK‘N‘ROLL<br />

THE BONES<br />

Monkeys With Guns<br />

People Like You/Century Media (EMI); CD, LP<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

„Schuster bleib<br />

bei Deinen<br />

Leisten“. Das<br />

dachten sich<br />

wohl auch The<br />

Bones mit „Monkeys With Guns“:<br />

Denn wenn man etwas gut kann –<br />

und das können die Punk‘n‘Roller<br />

aus Schweden –, sollte man nicht<br />

allzu viel ändern: Schrammelnde<br />

Gitarren, Upbeat-Drums und raue<br />

Vocals bleiben ihr Markenzeichen.<br />

Das rockt, doch der letzte Schritt<br />

hin zur Eigenständigkeit wurde<br />

auch dieses Mal verfehlt. BH<br />

Backyard Babies, Social Distortion<br />

WELTMUSIK/POP<br />

IVETE, GIL, VELOSO<br />

Especial<br />

Wrasse (Harmonia Mundi); CD<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Immer locker bleiben.<br />

Das müssen<br />

die Brasilianer im<br />

Blut haben. Bei<br />

dieser für TV und<br />

CD mitgeschnittenen Liveshow mit<br />

großer Band schwappen die Gefühlswogen<br />

oft hoch, doch die Hits<br />

und Evergreens kommen stets leicht<br />

und beschwingt rüber. So empfiehlt<br />

sich der Liederreigen, den die hierzulande<br />

noch wenig bekannte Ivete<br />

Sangalo mit den Ikonen Gilberto Gil<br />

und Caetano Veloso anstimmt, für<br />

die Sommerparty im Garten. MI<br />

Chico Buarque, Ivan Lins<br />

ROCK<br />

PATTI SMITH<br />

Banga<br />

Columbia (Sony); CD, LP<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

2007 erschien<br />

das bisher letzte<br />

Lebenszeichen<br />

der musikalischen<br />

Seite von<br />

Rock-Ikone Patti Smith: ein Album mit Coverversionen namens „Twelve“,<br />

das ungewöhnliche Interpretationen von Songs wie „Smells Like Teen<br />

Spirit“ beinhaltete. Eine Provokation? Ein Spaß? „Banga“ legt jetzt nahe,<br />

dass die 65-Jährige inzwischen völlig losgelöst von solchen Zuschreibungen<br />

agiert und ein beinahe ein weises und verträgliches Alterswerk<br />

vorlegt. Typischer Patti-Smith-Gesang trifft hier auf harmonische, leicht<br />

rockende Klänge – ganz ohne Schockeffekte, einige meditative Momente<br />

gibt‘s ebenfalls. Textlich huldigt sie Amy Winehouse („This Is The Girl“)<br />

und singt Johnny Depp mit „Nine“ ein Geburtstagslied. Aber als Patti<br />

Smith darf man so was machen, ohne schief angeguckt zu werden. KT<br />

Warpaint, Cat Power<br />

SOUL<br />

DEXYS<br />

One Day I‘m Going To Soar<br />

Buback (Indigo); CD, 2LP<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

SONGWRITER/SOUL<br />

COLD SPECKS<br />

I Predict A Graceful ...<br />

Mute (GoodToGo); CD, LP<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

POWER-/PUNK-POP<br />

THE DB‘S<br />

Falling Off The Sky<br />

Blue Rose (Soulfood); CD, LP<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

INDIE-ROCK<br />

SILVERSUN PICKUPS<br />

Neck Of The Woods<br />

Dangerbird (Warner); CD, LP<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Fotos: Julie Schuchard / Dead Oceans, Roadrunner / Warner, Island / Universal, Yep Roc Records, Steven Sebring / Sony<br />

27 Jahre sind<br />

seit dem letzten<br />

Album der<br />

britischen Soul-<br />

Erneuerer Dexys<br />

Midnight Runners vergangen. Nun<br />

wagt deren Kopf Kevin Rowland ein<br />

Comeback mit Songdramen, die von<br />

männlicher Einsamkeit und grandiosem<br />

Scheitern erzählen. Seine<br />

Stimme erinnert an Van Morrison,<br />

gepaart mit der nervösen Kraft<br />

eines New-Wave-Kämpfers. Ein<br />

Sound, wie ihn so tatsächlich nur<br />

Kevin Rowland hinbekommt. EL<br />

Dexys Midnight Runners „Too Rye Ay“<br />

INDIE-POP<br />

ELENI MANDELL<br />

I Can See The Future<br />

Yep Roc Records (Make My Day Records); CD, LP<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Das achte<br />

Solo-Album der<br />

kalifornischen<br />

Singer/Songwriterin<br />

Eleni<br />

Mandell ist ihre erste reguläre Veröffentlichung<br />

bei einem Plattenlabel.<br />

Zusammen mit Produzent Joe<br />

Chiccarelli (The Strokes) zeigt sie<br />

auf „I Can See The Future“, welch<br />

Meisterin zartbitterer Indie-/Folkpop-Nummern<br />

sie ist. Besonders<br />

toll: das Duett „Never Have To Fall<br />

in Love Again“ mit Indierock-Sänger<br />

Benji Hughes.<br />

AS<br />

The Living Sisters „Love To Live“<br />

Rauchig-soulige<br />

Stimme, melancholische<br />

Gospel-<br />

Stimmung, gute<br />

Musiker – fertig ist<br />

„I Predict A Graceful Expulsion“, das<br />

einnehmende Debüt von Al Spx alias<br />

Cold Specks. Selbst nennt die Kanadierin<br />

ihren Sound „Doom Soul“,<br />

Vergleiche zu Mahalia Jackson, Alan<br />

Lomax oder Tom Waits drängen sich<br />

auf. Produziert hat Jazzgröße Jim<br />

Anderson, und wer auf sphärischen<br />

Songwriter-Soul steht, muss diese<br />

Platte gehört haben.<br />

KT<br />

Bill Callahan, PJ Harvey, Macy Gray<br />

Hut ab: Eleni<br />

Mandell begeistert mit<br />

zartbitteren Songs.<br />

The dB’s wüteten<br />

bereits vor über<br />

30 Jahren irgendwo<br />

zwischen<br />

Power-Pop und<br />

Melody-Punk. Sie klangen so, als<br />

ob die bekifften Beatles mit beschwingten<br />

Undertones um die Wette<br />

jammen würden. „Falling Off The<br />

Sky“, das erste Lebenszeichen seit<br />

25 Jahren, soll die vier Schrammler<br />

nun ins aktuelle Musik-Bewusstsein<br />

portieren. Das klingt eigentümlich –<br />

und wirft die Frage auf: Ist das alles<br />

nun cool? Oder doch nur nett? CA<br />

The Undertones, Big Star<br />

FOLK-PUNK<br />

THE LEVELLERS<br />

Static On The Airwaves<br />

On The Fiddle (Roughtrade); CD, LP<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Natürlich hören<br />

die Folkpunks aus<br />

Großbritannien<br />

jetzt nicht plötzlich<br />

damit auf<br />

auf, unzufrieden und wütend zu sein.<br />

Logisch richten sich die Texte gegen<br />

das korrupte System. Und doch: Die<br />

folkigen Klänge der Levellers, mal<br />

mit E-Gitarre, mal mit der Fiddel gekrönt,<br />

sind diesmal fast ein wenig<br />

anschmiegsam. Sozusagen Feierabendmusik<br />

für müde Widerstandskämpfer,<br />

die das Ziel nicht aus den<br />

Augen verloren haben. KT<br />

Billy Bragg, Against Me<br />

Es bleibt eine<br />

seltene Gabe,<br />

einen Sound zu<br />

entwickeln, der<br />

zwischen allen<br />

anderen hervorsticht. Brian Aubert<br />

und seine Band Silversun Pickups<br />

knüpfen mit diesem dritten Album<br />

nahtlos an ihren ganz eigenen<br />

Klangkosmos an. Shoegaze, Indie-<br />

Rock, Noise und Elektronik wurden<br />

hier mit höchster Präzision zu Popsongs<br />

abseits der gewohnten Pfade<br />

gestaltet. Keine einfache Kost, Ausdauer<br />

wird aber belohnt. KT<br />

Smashing Pumpkins, Eels<br />

SOUL/POP<br />

IMANY<br />

The Shape ...<br />

B1 Recordings (Universal); CD<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Nach zehn<br />

Jahren als Model<br />

in New York<br />

kehrt die aus der<br />

Pariser Vorstadt<br />

stammende Imany in ihre Heimat<br />

zurück und widmet sich der Musik.<br />

Auf ihrem aufwendig produzierten<br />

Debütalbum „The Shape Of A<br />

Broken Heart“ klingt der Soulpop<br />

der Franko-Afrikanerin kantig, zeitlos<br />

und berührend – und ihre Stimme<br />

einzigartig, irgendwo zwischen<br />

Tracy Chapman, Kelis, Macy Gray<br />

und Erykah Badu.<br />

AS<br />

Erykah Badu „Baduizm“<br />

www.audio.de › 08/2012<br />

71


Musik › DVD / BLU-RAY<br />

POP<br />

THE BEATLES<br />

Yellow Submarine<br />

EMI (EMI); DVD, Blu-ray<br />

B: I: K:<br />

Heute noch farbenfroher als 1968:<br />

Die Beatles und ihr „Yellow Submarine“.<br />

BLUES-ROCK<br />

THE RACONTEURS<br />

Live At Montreux 2008<br />

Eagle Vision (Edel); DVD, Blu-ray<br />

B: I: K:<br />

Schwarz-Weiß-Denken in einer<br />

knallbunten Comic-Welt: Der lange<br />

vergriffene Zeichentrickfilm<br />

„Yellow Submarine“ (1968) über,<br />

von und mit<br />

den Beatles<br />

erscheint in einer<br />

aufwendig<br />

restaurierten<br />

DVD-Fassung –<br />

und erstmalig<br />

auch auf Blu-Ray Disc. Das friedliche<br />

Pepperland wird durch die<br />

fiesen Blaumiesen bedroht. Die<br />

einzige Hoffnung für das Land des<br />

Glücks sind die Fab Four Ringo,<br />

John, Paul und George. Ausgerüstet<br />

mit einem quietschgelben<br />

Unterseeboot und „bewaffnet“ mit<br />

den größten Songs der Liverpooler<br />

Jungs, geht es den Blaumiesen an<br />

den Kragen. „Yellow Submarine“<br />

ist eine bunte Wundertüte für Jung<br />

und Alt. Durch die liebevolle Restaurierung<br />

strahlen die Farben satt<br />

und der Sound wurde gehörig aufpoliert.<br />

Macht auch nach 45 Jahren<br />

noch tierisch viel Spaß. NT<br />

The Beatles „Help“<br />

SOUL/POP<br />

SIMPLY RED<br />

Live At Montreux<br />

Eagle Vision (Edel); DVD, Blu-Ray<br />

B: I: K:<br />

„Live At Montreux“ ist das Quasi-<br />

Vermächtnis von Simply Red – einer<br />

der erfolgreichsten britischen<br />

Schmuse-Soul-Pop-Bands der<br />

letzten Jahrzehnte.<br />

Herzstück des<br />

Silberlings ist<br />

ein Auftritt bei<br />

der 2003-er<br />

Ausgabe des<br />

Montreux Jazz-<br />

Festivals, bei der die Band um den<br />

charismatischen Frontmann Mick<br />

Hucknall Hits wie „Something<br />

Got Me Started“, „You Make Me<br />

Feel Brand New“ und „Holding<br />

Back The Years“ zum Besten gab.<br />

Als Bonus wurden weitere sieben<br />

Songs ausgewählt, welche die<br />

Band bei ihrem letzten Montreux-<br />

Besuch 2010 mitschneiden ließ.<br />

Darunter die Kuschel-Pop-Perlen<br />

„Out On The Range“, „For Your Babies“<br />

und „If You Don‘t Know Me<br />

By Now“.<br />

RS<br />

Wet Wet Wet, Lionel Richie<br />

ROCK‘N‘ROLL<br />

THE BASEBALLS<br />

String‘n‘Stripes Live<br />

Warner (Warner); DVD, Blu-ray<br />

B: I: K:<br />

Der King lebt. Nein, nicht im Kühlregal,<br />

sondern im Trio The Baseballs.<br />

Mit ihrem Crossover aus 50er-Jahre<br />

Retro-Rock‘n‘Roll und Cover-<br />

Songs aktueller<br />

Chart-Hits<br />

bringen sie auf<br />

ihrem Live-<br />

Mitschnitt<br />

„Strings‘n‘<br />

Stripes Live“<br />

das restlos<br />

ausverkaufte<br />

Kölner E-Werk zum Kochen. Das<br />

vorwiegend weibliche Publikum<br />

gerät buchstäblich in Ekstase,<br />

wenn Sam, Digger und Basti zu Lil‘<br />

Waynes „Candy Shop“ die Hüften<br />

kreisen lassen, bei Katy Perrys<br />

„California Girls“ die Vorzüge von<br />

Frauen preisen und bei Jason Mraz‘<br />

„I‘m Yours“ ganz viel Gefühl in ihre<br />

nostalgisch klingenden Stimmen<br />

legen. Der 5.1-Surround-Sound versprüht<br />

Konzertatmosphäre, dafür<br />

ist das Bild manchmal etwas körniger.<br />

Nach zweieinhalb Stunden<br />

Konzert ist aber noch lange nicht<br />

Schluss: Fans freuen sich auf einen<br />

kurzen, aber sympathischen Blick<br />

hinter die Kulisse, bei dem selbst<br />

die Bühnen-Roadies zu Wort kommen<br />

dürfen.<br />

NT<br />

Elvis, Dick Brave & The Backbeats<br />

Nachdem es in letzter Zeit etwas<br />

still um The Raconteurs geworden<br />

ist, kommt der Mitschnitt „Live At<br />

Montreux 2008“ gerade recht, um<br />

sich das Blues-<br />

Rock-Quartett<br />

wieder ins<br />

Gedächtnis zu<br />

holen. Auf der<br />

DVD enthalten:<br />

16 Songs ihrer<br />

beiden bisherigen<br />

Alben. Auf der DVD nicht<br />

enthalten: Bonusmaterial. Das<br />

macht aber nichts, denn das würde<br />

womöglich nur von den genialen<br />

Songs der Band um Jack White (The<br />

White Stripes) und Brendan Benson<br />

ablenken. Das Publikum frisst<br />

der Band zu jeder Zeit aus der Hand,<br />

und das nehmen The Raconteurs<br />

gerne hin: Jetzt-schon-Klassiker<br />

wie „Steady As She Goes“, „Consoler<br />

Of The Lonely“, „The Switch And<br />

The Spur“ und „Many Shades Of<br />

Black“ werden von den Fans frenetisch<br />

abgefeiert. Der Sound kommt<br />

äußerst druckvoll und transparent<br />

aus den Boxen, weist in den Höhen<br />

aber ein paar Übersteuerungen auf.<br />

Das Bild schwächelt im Gegensatz<br />

zum Sound deutlich und hat mit<br />

Kantenflimmern und Unschärfen<br />

zu kämpfen. Auf die Spielfreude der<br />

Band hat das freilich keinerlei Auswirkungen.<br />

BH<br />

„Under Blackpool Lights“<br />

Rock‘n‘Roll und<br />

moderne Pophits?<br />

The Baseballs<br />

gelingt der Spagat.<br />

Fotos: EMI / Subafilms Ltd. / Fabian Stürtz / Warner<br />

72 08/2012 › www.audio.de


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Geldinstitut<br />

Datum<br />

✗<br />

Unterschrift<br />

WK 2032 M08


Musik › OLDIES<br />

WHAM! BAM!<br />

THANK YOU, MAM!<br />

Nicht umfangreich, aber besser remastert: An der<br />

Neuauflage von „Ziggy Stardust“ werden sich die<br />

Geister scheiden – an den Songs jedoch nicht.<br />

GLAMROCK<br />

DAVID BOWIE<br />

Ziggy Stardust<br />

EMI (EMI); CD, LP + Audio-DVD<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Wie oft kann man<br />

die Geschichte<br />

von „Ziggy Stardust“<br />

(1972) noch wiederholen?<br />

Von diesem lose<br />

erzählten Konzeptalbum,<br />

in dem ein Außerirdischen<br />

vom Himmel<br />

herabsteigt, um den<br />

Menschen angesichts<br />

ihrer baldigen Auslöschung eine Botschaft der Hoffnung<br />

zu vermitteln? Von einem Hippie-Folkster<br />

namens David Bowie, der alle ihm zur Verfügung<br />

stehenden Register zog, um mit der<br />

Figur zum Glamrock-Superstar aufzusteigen?<br />

Der in seiner Rolle vollends und<br />

in letzter Konsequenz aufging?<br />

Nein, die „40th Anniversary<br />

Edition“ erzählt die Geschichte<br />

dieses Rock-Meilensteins nicht<br />

neu. Sie zeigt das Album aber<br />

als Einheit von elf makel- und<br />

zeitlosen Klassikern.<br />

Im Gegensatz zur letzten Neuauflage<br />

aus dem Jahr 2002 enthält die neue<br />

CD keine Bonustracks. Schade, sind zugunsten<br />

der „Ziggy“-Story weggelassene und später „nur“ als<br />

B-Seiten veröffentlichte Songs wie etwa „Velvet Goldmine“<br />

oder das Jacques-Brel-Cover „Amsterdam“ doch ein wichtiger<br />

Bestandteil der Entstehungsgeschichte des Albums.<br />

Dafür können die frisch remasterten Songs glänzen, denn<br />

viele Makel des 2002-Remasters – wie etwa die Kanalvertauschung<br />

– wurden beseitigt.<br />

Rechtfertigt das schon die erneute Anschaffung? Originalgetreuer<br />

waren die Details auf jeden Fall noch nie zu hören:<br />

Der sanfte Herzschlag-Beat am Anfang der Piano-Pop-Streicherhymne<br />

„Five Years“. Die krachenden Riffs, die unfassbare<br />

Saxofon-Bridge von „Moonage Daydream“. Das Cembalo<br />

im Blues-Rock von „It Ain‘t Easy“. Und die kurze, drei-Noten-<br />

Bridge zwischen „Ziggy Stardust“ und „Suffragette City“.<br />

Und wem das nicht reicht, der mag vielleicht zur ebenfalls<br />

neuen LP samt Bonus-Audio-DVD greifen: Dort wird die<br />

Geschichte von „Ziggy Stardust“ auf audiophilem Vinyl, in<br />

exzellentem 5.1-Surround-Sound und zumindest in vier Bonustracks<br />

(„Moonage Daydream (Instrumental)“, „The Supermen“,<br />

„Velvet Goldmine“ und „Sweet Head“) ein wenig<br />

ausführlicher weitererzählt.<br />

Stefan Weber<br />

Ganz in Schale<br />

und Pose: David<br />

Bowie alias<br />

„Ziggy Stardust“.<br />

74<br />

08/2012 › www.audio.de


Nachdenklich: Paul<br />

Simons Arbeit an „Graceland“<br />

war ein Politikum.<br />

Musik › JAZZ<br />

Fotos: Brian Ward / David Bowie Archive / EMI, Debora Feingold / Sony Music Archives, Mathieu Zazzo<br />

WELTMUSIK/POP<br />

PAUL SIMON<br />

Graceland<br />

Legacy (Sony); CD, CD + DVD, LP, Boxset<br />

Musik:<br />

FOLK/POP/ROCK<br />

PAUL MCCARTNEY<br />

Ram<br />

Concord (Universal); CD, 2 CD, LP, Boxset<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

„Bock“ Lennon<br />

gegen „Schaf“<br />

McCartney: Im<br />

Schlagabtausch<br />

der beiden<br />

Sturpilzköpfe gingen die Qualitäten<br />

von „Ram“ (1971) ziemlich unter.<br />

Von den versteckten Gemeinheiten<br />

gegen seinen Ex-Kollegen abgesehen<br />

ist das Album, das nun in<br />

diversen Formaten neu erscheint,<br />

eines der schönsten McCartneys:<br />

Nonsens und Nichtigkeiten, Kunst<br />

und Kitsch, Folk und Rock vereinten<br />

sich hier zu genialen Songs. NT<br />

„McCartney“, Beatles „Abbey Road“<br />

POP<br />

KYLIE MINOGUE<br />

The Best Of<br />

EMI (EMI); CD, CD + DVD<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Wie oft hat man<br />

diese Songs<br />

schon im Radio<br />

gehört? Jeder<br />

kann „You Can<br />

Call Me Al“ und „Diamonds On The Soles Of Her Shoes“ wenn nicht mitsingen,<br />

dann zumindest mitsummen. 25 Jahre ist das Grammy-prämierte Album<br />

„Graceland“ jetzt alt, und zu diesem Anlass erscheint eine Sonderedition,<br />

die ihm zum einen ein paar Demo- und frühe Versionen hinzufügt. Und<br />

zum anderen eine DVD enthält, auf der der Dokumentarfilm „Under African<br />

Skies“ von Joe Berlinger („Metallica: Some Kind Of Monster“) zu sehen<br />

ist. Jener liefert faszinierende Einblicke in die Entstehungsgeschichte des<br />

Albums zwischen Johannesburg und New York und die politische Kontroverse<br />

um die Aufnahmen im von Apartheid geprägten Südafrika der 80er-<br />

Jahre. Ein Klassiker der Popgeschichte zum Neu-Entdecken. AS<br />

„So Beautiful Or So What“, Vampire Weekend<br />

Klang:<br />

Pop – richtig verstanden:<br />

Bei Kylie<br />

Minogue reichte<br />

die Reihung der<br />

Silbe „La“, um<br />

2001 ihre lahmende Karriere wieder<br />

in Schwung zu bringen. Und so bildet<br />

„Can‘t Get You Out Of My Head“ nun<br />

den Anfang dieser 21-Song-Retrospektive<br />

(plus Musik-Videos auf der<br />

Bonus-DVD), die noch einmal zeigt,<br />

wie das Soap-Mädchen in 25 Jahren<br />

(„I Should Be So Lucky“) zur allseits<br />

respektierten Liebes und Pop-Göttin<br />

(„All The Lovers“) wurde. SW<br />

Madonna, Robbie Williams<br />

FILMMUSIK<br />

MARTIN BÖTTCHER<br />

Die 85 größten Film- und ...<br />

Warner (Warner); 4-CD-Set<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

„Silva‘s Melodie“<br />

aus der ZDF-<br />

Serie „Forsthaus<br />

Falkenau“ hätte<br />

es wohl nicht gebraucht.<br />

Unter den restlichen 84 der<br />

„größten Film- und TV-Melodien“<br />

von Komponist Martin Böttcher<br />

sind jedoch viele Instrumental-<br />

Klassiker: Von seinen unsterblichen<br />

„Winnetou“-Melodien über Easy-<br />

Listening-Versionen von Standards<br />

wie „Moon River“ bis hin zu TV-<br />

Arbeiten für 70er-(Krimi)-Serien<br />

reicht das erschöpfende Set. RS<br />

James Last, Klaus Doldinger<br />

HEAVY METAL<br />

SAXON<br />

The Carrere Years 1979-1984<br />

EMI (EMI); 4-CD-Set<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Früher „New<br />

Wave“ (of British<br />

Heavy Metal),<br />

reiten Saxon bis<br />

heute die Erfolgswelle<br />

im Bereich harter Gitarrenmusik.<br />

Neu und aufregend war<br />

aber vor allem ihr Beginn: Auf „The<br />

Carrere Years 1979-1984“ befinden<br />

sich die ersten sieben Alben des<br />

Metal-Flaggschiffs auf vier Discs<br />

wieder – natürlich in remasterter<br />

Form und mit vielen Bonustracks<br />

und Linernotes versehen. Für echte<br />

Metalheads essenziell. BH<br />

Iron Maiden, Judas Priest<br />

JAZZ-CD DES MONATS<br />

FUNK-JAZZ<br />

MARCUS MILLER<br />

KLANG<br />

TIPP<br />

Renaissance – Dreyfus (Soulfood); CD<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Einerseits ist Marcus Miller ein Tausendsassa.<br />

Er spielt Klavier, Bassklarinette,<br />

Bassgitarre natürlich, arbeitet<br />

als Komponist, Arrangeur, Produzent, hat<br />

an hunderten CDs mitgewirkt und den<br />

Fusion-Sound der zweiten Generation ab<br />

den späten siebziger Jahren nachhaltig<br />

geprägt. Auf der anderen Seite aber hatte er sich seit einiger<br />

Zeit nicht mehr wirklich weiterentwickelt und drehte sich auf immens<br />

hohem Niveau um sich selbst. Insofern ist „Renaissance“<br />

ein ebenso konsequentes wie konservatives Album, das trotzdem<br />

einen Schritt voran bedeutet. Denn Marcus Miller ist inzwischen<br />

in die Rolle geschlüpft, die früher seine Arbeitgeber wie<br />

etwa Miles Davis innehatten. Das Team des Albums ist jung,<br />

zum Teil dem Stab von „Tutu Revisited“ entsprungen, kraftvolle<br />

Bläser wie der Trompeter Sean Jones oder der Saxofonist Alex<br />

Han, den der Bassist als Student eines seiner Meisterkurse<br />

kennengelernt hatte. Die juvenile Vitalität mischt sich mit dem<br />

Impetus, an die eigenen Wurzeln der Soul-Siebziger anzuknüpfen,<br />

und Miller verwirklicht diesen Plan mit eigenen Songs und<br />

Adaptionen von War bis Ivan Lins. Ein paar Gäste<br />

wie Urgestein Dr. John, der Salsa-Prediger Rubén<br />

Blades oder Sängerin Gretchen Parlato ergänzen<br />

das Klangfarbenspektrum. Im Kern jedoch geht<br />

es um die Wiederentdeckung der Bassgitarre als<br />

erzählendes, vokal-nahes, stellenweise höllisch<br />

groovendes Instrument. Wuchtig, aber nicht aufdringlich<br />

gemischt, wird „Renaissance“ damit zu einem Fest<br />

einer Funkyness, die bei Marcus Miller vom Stil zur Haltung<br />

geworden ist. Ralf Dombrowski<br />

Stanley Clarke, Victor Wooten,<br />

Richard Bona, Miles Davis<br />

Cooler Jazzer?<br />

Basser Markus<br />

Miller groovt<br />

höllisch.<br />

75


Musik › JAZZ<br />

Lasziv und sexy:<br />

Caro Josée.<br />

VOCAL JAZZ<br />

CARO JOSÉE<br />

Turning Point<br />

Skip Records (Soulfood); CD<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

PIANO TRIO<br />

BENJAMIN SCHAEFER ...<br />

Leaves Like Snow<br />

Double Moon (Sunny Moon); CD<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

KOLUMNE<br />

KAMMER-JAZZ<br />

DANIEL SCHLÄPPI<br />

Essentials<br />

Catwalk (Harmonia Mundi); CD<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Wer Gedichte<br />

mag, entdeckt oft<br />

beim erneuten<br />

Lesen zwischen<br />

den Zeilen vieles,<br />

was ihm anfangs verborgen blieb. So<br />

verhält es sich auch mit den Duetten<br />

von Kontrabassist Daniel Schläppi<br />

und Pianist Marc Copland: Zunächst<br />

scheinen sie dahinzuplätschern.<br />

Wer genau hinhört, merkt aber, wie<br />

beide kommunizieren: Sie brauchen<br />

keine effektvollen Frage-Antwort-<br />

Figuren, sie verbindet ein gemeinsamer<br />

Bewusstseinsstrom. WS<br />

C. Haden / H. Jones „Come Sunday“<br />

KAMMER-JAZZ<br />

AVISHAI COHEN<br />

Duende<br />

Blue Note (EMI); CD<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Von Israel zog<br />

Avishai Cohen<br />

nach New York,<br />

um sich im Jazz<br />

zu bewähren. Inzwischen<br />

ist er zurück in Tel Aviv:<br />

„Duende“, im Duo mit dem Pianisten<br />

Nitai Hershkovits eingespielt, dokumentiert<br />

ein homogenes Team im<br />

fragilen Zwiegespräch im Studio. Ein<br />

Hauch von Folk färbt die kammerjazzige<br />

Klangwelt, die ansonsten von<br />

Feinheit, Klarheit, künstlerischer<br />

Intimität geprägt ist. Stellenweise<br />

wunderschöne Musik. RD<br />

Bill Evans & Eddie Gomez<br />

Mal federt ein<br />

gelenkiger<br />

Kontrabass, mal<br />

schleichen sich<br />

seidige Streicher<br />

in die Gehörgänge. Dass man aufmerksam<br />

lauscht, liegt aber an der<br />

Stimme, die sich lasziv, sexy, fragil<br />

im musikalischen Kuschelbett räkelt.<br />

Die Hamburgerin Caro Josée<br />

taucht mit „Turning Point“ tief in die<br />

Schummerwelt des Mitternachtsjazz<br />

– ein Wendepunkt für die auch<br />

Soul-Pop-erprobte Sängerin. Aber:<br />

Diese Kleider stehen ihr gut. MI<br />

Melody Gardot, Rickie Lee Jones<br />

MODERN BIG BAND<br />

ARTURO SANDOVAL<br />

Dear Diz<br />

Concord (in-akustik); CD<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Wer erinnert<br />

sich? An Dizzy<br />

Gillespie & The<br />

United Nation Orchestra<br />

mit „Live<br />

At The Royal Festival Hall“, eine<br />

Platte für die Ewigkeit, aufgenommen<br />

1989? Einer der Trompeter<br />

im Line-up war Arturo Sandoval.<br />

Jetzt verneigt er sich mit Big Band<br />

und Gästen wie Organist Joey De<br />

Francesco vor seinem Mentor.<br />

„Dear Diz“ ist swing-boppender<br />

Ensemblejazz, cool, perfekt gespielt<br />

und ein bisschen „schmaltzy“. RD<br />

Count Basie Big Band<br />

BIG BAND<br />

RON CARTER<br />

Ron Carter‘s Great Big Band<br />

Sunnyside (Harmonia Mundi); CD<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Er hat mit allen<br />

Großen gespielt<br />

und auf 2500<br />

Alben mitgewirkt.<br />

Nur eins hat sich<br />

der Kontrabassist Ron Carter erst<br />

zum 75. Geburtstag gegönnt: eine<br />

Platte mit einer eigenen Bigband.<br />

13 Titel arrangierte ihm Robert M.<br />

Friedman: prächtig swingende Versionen<br />

von Standards und Raritäten.<br />

Und bei Carter spielt es keine Rolle,<br />

ob das Thema einst cool oder hitzig<br />

daherkam. Seine Mainstream-Version<br />

macht einfach gute Laune. WS<br />

Sammy Nestico & The SWR Big Band<br />

Nur wenige Takte<br />

benötigt Benjamin<br />

Schaefer, um<br />

den Zuhörer in<br />

seine wohltemperierte<br />

Musik hineinzuziehen. Der<br />

31-Jährige hat „Roots And Wings“<br />

(so der Titel seines tollen Albums<br />

von 2008): Klassisch und modern<br />

emanzipiert spielt er auf, die lyrische<br />

Delikatesse ist schlicht zeitlos. Mit<br />

seinem Trio (Robert Landfermann,<br />

Kontrabass, Marcus Rieck, Drums)<br />

liefert Schaefer hier mal wieder<br />

eine Glanzleistung ab. MI<br />

Yaron Herman, Tingvall Trio<br />

FUSION<br />

MIKE STERN<br />

All Over The Place<br />

Heads Up (in-akustik); CD<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Zu Unrecht<br />

erschrickt, wer<br />

die vielen Namen<br />

liest, die an Mike<br />

Sterns Album<br />

mitgewirkt haben – acht Weltklasse-Bassisten<br />

in elf Titeln lassen<br />

ein krudes Patchwork erwarten.<br />

Irrtum. Ihm gelang ein schlüssiges<br />

Album, dessen Spektrum vom heiteren<br />

Song über weltmusikalische<br />

Bezüge bis zum kernigen Blues<br />

reicht. Harte, präzise Rhythmen und<br />

permanente Farbenwechsel – so<br />

macht Fusion Spaß. WS<br />

Yellowjackets „Yellowjackets“<br />

KAMMER-JAZZ<br />

LOUIS SCLAVIS ...<br />

Sources<br />

ECM (Universal); CD<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

KLANG<br />

TIPP<br />

KLANG<br />

TIPP<br />

Bei Louis Sclavis<br />

kann man sich<br />

nie sicher sein,<br />

was als Nächstes<br />

kommt: Improvisation?<br />

Ballettmusik? Andere Projekte?<br />

Mit dem Atlas Trio (Gitarrist<br />

Gilles Coronado und Keyboarder<br />

Benjamin Moussay) leistet sich der<br />

Klarinettist nun ein Kraftspiel im<br />

kleinen Kreis: „Sources“ klingt nach<br />

freien 70ern aus der Perspektive der<br />

Gegenwart – assoziativ, motivreich,<br />

kollektiv. Musik mit verstecktem<br />

Witz in der Ernsthaftigkeit. RD<br />

Michael Riessler, Michel Portal<br />

Werner Stiefele<br />

<strong>AUDIO</strong>-Mitarbeiter<br />

ALLES MIT<br />

GEIGE<br />

Gute Jazzgeiger sind rar. Umso erstaunlicher<br />

ist, dass in den letzten<br />

Wochen gleich mehrere Scheiben<br />

mit Geigentönen erschienen sind.<br />

Adam Bałdych steht mit rauem<br />

Saitenklang im Zentrum von „Imaginary<br />

Room“. Den füllen der Pole<br />

und seine Baltic Gang mit kraftvollen<br />

Groove-Tunes. Der Trompeter<br />

Verneri Pohjola und der Saxofonist<br />

Marius Neset bringen zusätzliche<br />

Farbe ins Geschehen.Gábor<br />

Bollas Albumtitel „Find Your Way“<br />

kann durchaus programmatisch<br />

verstanden werden. Der Ungar<br />

trumpft mit kernigem Saxofonton<br />

auf und lässt durch den Geiger<br />

Lajos Sārközi die Verbindung vom<br />

kraftvollen, aus Hardbop, Rock und<br />

Funk inspirierten Jazz zur Folklore<br />

der Roma herstellen. Noch ein Brückenschlag:<br />

In einigen Stücken auf<br />

Salsafuerte Featuring Yumarya<br />

bringt Gregor Hübner Geigentöne<br />

in die Salsa. In ihr lodert afrokubanisches<br />

Feuer – und doch stammen<br />

fast alle Musiker aus Deutschland.<br />

Großartig: die aus Curacao stammende<br />

Sängerin Yumarya. Jürgen<br />

Friedrich hat eine „Monosuite“ für<br />

Jazzquintett und Streichorchester<br />

komponiert. Seine Version des<br />

„Third Stream“ zwischen Klassik<br />

und Jazz ist ausgereifter als das<br />

meiste, was in diesem Zwischenbereich<br />

in den letzten 50 Jahren<br />

erschienen ist.<br />

ADAM BAŁDYCH &<br />

THE BALTIC GANG<br />

Imaginary Room<br />

ACT (edel:Kultur)<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

GÁBOR BOLLA<br />

Find Your Way<br />

ACT (edel:Kultur)<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

SALSAFUERTE FEAT. ...<br />

Salsafuerte<br />

edel:Content (edel:Kultur)<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

JÜRGEN FRIEDRICH<br />

Monosuite<br />

Pirouet (edel:Kultur)<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

KLANG<br />

TIPP<br />

Fotos: Thilo Müller / Skip, Uwe Arens<br />

76 08/2012 › www.audio.de


Musik › KLASSIK<br />

DURCHDACHTE DETAILS<br />

Erst Schostakowitsch, jetzt Mendelssohn-Bartholdy: Das Mandelring<br />

Quartett begeistert mit präzisen und detailverliebten Aufnahmen.<br />

KAMMERMUSIK<br />

FELIX MENDELSSOHN-<br />

BARTHOLDY<br />

COMPLETE CHAMBER<br />

MUSIC FOR STRINGS<br />

VOL. I (STREICHQUAR-<br />

TETTE OP. 12, 13 UND<br />

ES-DUR)<br />

Mandelring Quartett<br />

KLANG<br />

Audite (edel); SACD (Hybrid)<br />

TIPP<br />

www.mandelringquartett.de<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Gut gelaunte Meister<br />

der Präzision: das<br />

Mandelring Quartett.<br />

Nach der mehrfach preisgekrönten Gesamteinspielung<br />

der Schostakowitsch-Streichquartette widmet sich<br />

das Mandelring Quartett jetzt also den Streicherwerken<br />

Mendelssohns. Der Start der Aufnahmereihe ist mehr als<br />

verheißungsvoll: Die reizvollen Jugendwerke des frühreifen<br />

Komponisten verbeugen sich zwar zweifelsohne vor<br />

Haydn, Mozart und Beethoven, versprühen aber auch jenen<br />

schwärmerisch-märchenhaften Ton, der im Violinkonzert,<br />

in der Hebriden-Ouvertüre und im Sommernachtstraum so<br />

fasziniert. Diesen Ton trifft das Kleeblatt aus Neustadt an<br />

der Weinstraße frappierend präzise. Das liegt daran, dass<br />

die Vier einen ebenso frischen wie emotionalen und unkonventionellen<br />

Interpretationsansatz haben: Da erklingt<br />

beispielsweise im Kopfsatz von op. 12 eine laute Stelle jäh<br />

leise oder eine schnelle Passage betont langsam. Es sind<br />

solche überraschenden, aber durchdachten Details, die diese<br />

Einspielung weit über den Durchschnitt herausragen lassen.<br />

Hinzu kommt, dass in den Scherzi, die Mendelssohn<br />

Canzonetta, Intermezzo und Minuetto genannt hat, souveräne<br />

Akzentsetzungen pure Spielfreude und tänzerischen<br />

Schwung vermitteln. Und einem fast Mahlerschen Stich ins Herz gleicht der Beginn des<br />

Prestos von op. 13 – nicht zuletzt deshalb, weil der Klang extrem räumlich, lebendig und<br />

transparent ist. Die Aufnahme erweckt den Eindruck, als sitze der Hörer inmitten der<br />

Musiker. Das lesenswerte Booklet rundet diese tolle Produktion ab, die Mendelssohns<br />

frühe Streichquartette als würdige Ergänzung der Gattungsklassiker präsentiert. Auf die<br />

weiteren Veröffentlichungen der Gesamteinspielung darf man sich freuen. Andreas Fritz<br />

Alban Berg Quartett (op. 12 und 13, EMI)<br />

SCHLAGZEUG<br />

FRIEDRICH CERHA<br />

KONZERT FÜR SCHLAG-<br />

ZEUG UND ORCHESTER,<br />

IMPULSE FÜR ORCHESTER<br />

Martin Grubinger (Schlagzeug),<br />

Wiener Philharmoniker,<br />

Peter Eötvös (Konzert),<br />

Pierre Boulez (Impulse)<br />

Kairos (Harmonia Mundi) CD<br />

www.kairos-music.com<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Von der Natur<br />

lässt sich auch<br />

ein Komponist<br />

wie der 1926 in<br />

Wien geborene<br />

Cerha inspirieren – im zweiten<br />

Satz seines Schlagzeugkonzerts<br />

von knackenden Zweigen und raschelndem<br />

Laub. Multipercussionist<br />

Grubinger beweist hier einmal<br />

mehr sein Können an Vibraphon,<br />

Glocken und Gongs. Nicht weniger<br />

virtuos geht er in den Ecksätzen mit<br />

Trommel, Xylophon und Co. um. Die<br />

Wiener begleiten ihn konzentriert<br />

und liefern bei den folgenden Impulsen<br />

eine brillante Interpretation.<br />

Live-Aufnahmen voller Dynamik.<br />

AF<br />

Musik für Schlagzeug und Orchester<br />

(Xenakis, Nörgard etc., BIS)<br />

OPERETTE<br />

JOHANN STRAUSS<br />

PRINZ METHUSALEM<br />

Jana Frey (Mezzo), Jessica<br />

Glatte (Sopran) u.a.,<br />

Staatsoperette Dresden,<br />

Ernst Theis<br />

cpo (Otto Preiser), 2 CDs<br />

www.staatsoperette-dresden.de<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

„Die Politik<br />

verlangt nun mal<br />

zu lügen“, heißt<br />

es immer wieder.<br />

Mit „Prinz Methusalem“<br />

(1877) hat Johann<br />

Strauss eine echte Offenbachiade<br />

geschrieben – über zänkische<br />

Kleinstaaten, eitle Monarchen,<br />

Kriegsspiele, wankelmütiges Volk<br />

und zickige Künstler. Die Staatsoperette<br />

Dresden unter Ernst Theis<br />

wirft sich mit viel Walzerschmäh<br />

ins turbulente Geschehen. „Steuerzahler,<br />

euer Geld“: Derlei Chöre<br />

sind stets aktuell. Und das obligate<br />

Liebespaar zwischen den Fronten<br />

(stark: Jana Frey, Jessica Glatte)<br />

pfeift auf die Politik. Satire pur, liebenswürdig<br />

präsentiert. OPB<br />

Offenbach, La Grande-Duchesse de<br />

Gerolstein (Virgin)<br />

www.audio.de › 08/2012<br />

77


Musik › KLASSIK<br />

SINFONIK<br />

BEETHOVEN<br />

SINFONIE NR. 9<br />

Yano, Höffgen,<br />

Wunderlich, Adam,<br />

Sinfonie-Orchester des HR,<br />

Dean Dixon<br />

Audite (edel:Kultur), CD<br />

www.audite.de<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Die Neunte: Sie<br />

hat unter den<br />

Aufnahmen mit<br />

dem Jahrhunderttenor<br />

Fritz<br />

Wunderlich bisher gefehlt. Doch<br />

die von audite nun entdeckte Monoeinspielung<br />

von 1962 mit dem<br />

Sinfonie-Orchester des HR unter<br />

dem schwarzen Chefdirigenten<br />

Dean Dixon (damals noch eine<br />

Aufsehen erregende Personalie)<br />

ist weit mehr als ein Lückenfüller.<br />

Sie ist das Live-Dokument einer<br />

Sternstunde: Dixon entfesselt einen<br />

Finaljubel ohnegleichen, und<br />

Wunderlichs Tenor-Solo („Froh,<br />

wie seine Sonnen fliegen“) packt<br />

mit wahrhaft himmelsstürmendem<br />

Elan. Glänzend.<br />

OPB<br />

The Art of Fritz Wunderlich, DG (7 CD)<br />

Wilde Lockenpracht,<br />

diskutables<br />

Spiel: Geiger<br />

Nemenja<br />

Radulovic.<br />

VIOLINE<br />

ANTONIO VIVALDI /<br />

ALEKSANDAR SEDLAR<br />

THE 5 SEASONS<br />

Nemanja Radulović<br />

(Violine),<br />

Double Sens (Vivaldi),<br />

The Devil’s Trills (Sedlar)<br />

Artact (Harmonia Mundi), CD<br />

www.artact.org<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Wild sieht er aus<br />

auf dem Cover,<br />

der serbische<br />

Geiger Radulović.<br />

Bei weitem nicht<br />

so wild, aber recht unkonventionell<br />

sind seine Vier, pardon Fünf<br />

Jahreszeiten: Da wird schon mal<br />

aus einem Allegro ein Adagio oder<br />

die Begleitung auf zwei Violinen<br />

reduziert. Herausgekommen ist<br />

eine auch klanglich frische, hörenswerte<br />

Interpretation. Etwas<br />

zu gefällig wirkt hingegen „Spring<br />

in Japan 2011“ – ein Stück, das<br />

Radulović unter dem Eindruck der<br />

dortigen Natur- und Nuklearkatastrophe<br />

bei Landsmann Sedlar bestellte.<br />

Für Entdecker. AF<br />

Joshua Bell (Sony, Vier Jahreszeiten)<br />

VOKAL<br />

GABRIELI, SCHÜTZ<br />

POLYCHORAL SPLENDOUR<br />

Capella Murensis, Cornets<br />

Noirs, Johannes Strobl<br />

Audite (edel: Kultur); SACD<br />

www.audite.de<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

KLANG<br />

TIPP<br />

Surround-<br />

Klang ist keine<br />

Erfindung des 20.<br />

Jahrhunderts:<br />

Auf der Schwelle<br />

von der Renaissance zum Barock<br />

experimentierten viele Komponisten<br />

mit Mehrchörigkeit und im<br />

Raum platzierten Instrumenten.<br />

So ungewohnt der weiträumige<br />

Kirchenklang mit kräftigem Einsatz<br />

der Surround-Kanäle zuerst<br />

erscheinen mag, so stimmig und<br />

faszinierend wirkt die Multikanal-SACD<br />

über die Länge mit<br />

wechselnden Aufstellungen und<br />

Besetzungen. In Stereo bleibt das<br />

wenig spektakulär, doch beweisen<br />

sowohl Chor als auch Instrumentalisten<br />

mit ihrer feinsinnigdezenten<br />

Spielweise viel Gespür<br />

für Alte Musik.<br />

MR<br />

„Römische Mehrchörigkeit“ (Tölzer<br />

Knabenchor, Spektral)<br />

VOKAL<br />

J. S. BACH<br />

MOTETTEN BWV 225-230<br />

Monteverdi Choir,<br />

John Eliot Gardiner<br />

SDG (Harmonia Mundi), CD<br />

www.solideogloria.co.uk<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

KLANG<br />

TIPP<br />

Ein ungewöhnliches<br />

Cover-Bild.<br />

Was hat der Seiltänzer<br />

mit Bachs<br />

Motetten zu<br />

tun? Doch das Gehörte deckt<br />

sich mit diesem nur scheinbar<br />

gewagten Bild. Bachs Motetten<br />

für fünf- bis achtstimmigen Chor<br />

scheinen in dieser Neuproduktion<br />

Gardiners ebenfalls zu schweben.<br />

Völlig schwerelos klingen die Sängerinnen<br />

und Sänger des Monteverdi<br />

Choirs, ein wundervoller<br />

Klang nach dem anderen entströmt<br />

ihren Kehlen. Die Stimmen werden<br />

zu Instrumenten, deren Klänge<br />

John Eliot Gardiner auf das Raffinierteste<br />

abmischt und schattiert.<br />

Eine ungemein erlesene, kostbare<br />

Einspielung, die das Hinreißende<br />

dieser Musik in vollem Glanz erstrahlen<br />

lässt.<br />

LM<br />

Bach, Kantaten, Gardiner (SDG)<br />

OPER<br />

G. F. HÄNDEL<br />

ATALANTA<br />

Labelle, Ryden, Slattery,<br />

Curlip u. a., Philharmonia<br />

Baroque Orchestra,<br />

Nicholas McGegan<br />

PBP (Harmonia Mundi), 2 CDs<br />

www.philharmonia.org<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Leider hält der<br />

Rest nicht, was<br />

die Ouvertüre<br />

verspricht. Die<br />

klingt nämlich<br />

wunderbar präsent, geschmeidig,<br />

souverän und inspiriert. Dirigent<br />

McGegan hat seinem Konkurrenten<br />

René Jacobs doch einiges<br />

an Sensibilität voraus. Aber es<br />

fehlen ihm eben die Mittel eines<br />

potenten CD-Labels. Auf dem orchester-eigenen<br />

reichte es nur für<br />

einen Mitschnitt, und der vereint<br />

die Nachteile der Live-Akustik: Es<br />

rumpelt und poltert in einem fort,<br />

die Solisten klingen angestrengt.<br />

So taugt diese Einspielung eher<br />

als Souvenir denn als Dokument<br />

einer originellen Händel-Oper.<br />

LM<br />

Haydn, Sinfonien, McGegan (PBP)<br />

OBOE<br />

RICHARD STRAUSS /<br />

SKALKOTTAS / AHO<br />

KONZERT / CONCERTINO /<br />

7 INVENTIONS WITH<br />

POSTLUDE<br />

Yeon-Hee Kwak (Oboe),<br />

David Pia (Cello), Münchner<br />

Rundfunkorchester,<br />

Johannes Goritzki<br />

MDG, SACD<br />

www.mdg.de<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

KLANG<br />

TIPP<br />

Einem amerikanischen<br />

Soldaten<br />

verdankte<br />

Strauss 1945 die<br />

Idee zum Oboenkonzert<br />

– ein Glücksfall: Es wimmelt<br />

darin von Eulenspiegeleien und Rosenkavalieren.<br />

Yeon-Hee Kwak und<br />

ihre Mitstreiter vermitteln mitreißend<br />

die Heiterkeit des Werks. Ihr<br />

Ton ist wandlungsfähig, was auch<br />

dem reizvollen Concertino des<br />

griechischen Schönberg-Schülers<br />

Skalkottas und den lyrischen, schöne<br />

Cello-Soli bietenden Inventionen<br />

des Finnen Aho zugute kommt. Eine<br />

spannende, transparent klingende<br />

CD für Entdecker.<br />

AF<br />

Holliger (Strauss, Alto)<br />

Foto: PR<br />

78 08/2012 › www.audio.de


Komplett-<strong>Anlagen</strong> › I-POD-DOCKS<br />

STANDFEST<br />

TEST<br />

Vier edle One-Box-Systeme<br />

CREATIVE ZIISOUND D5X 300 €<br />

KLIPSCH G-17 AIR 550 €<br />

LOGITECH UE AIR SPEAKER 350 €<br />

SONY RDP-XA900IP 500 €<br />

Wer auch im Arbeitszimmer oder auf dem Balkon hochwertig Musik hören<br />

will, greift am besten zu einer smarten One-Box-Lösung. Vier Testgeräte<br />

müssen beweisen, ob sie dafür audiophil genug sind.<br />

■ Text: Alexandros Mitropoulos<br />

KLIPSCH<br />

G-17 AIR<br />

UM 550 EURO<br />

Lautsprecher des amerikanischen<br />

Herstellers Klipsch werden in hifidelen<br />

Kreisen hoch geschätzt. Viel-<br />

■ Text: Alexandros Mitropoulos<br />

leicht ist es ihr nonkonformer Aufbau mit<br />

Hörnern, der jenen besonderen Charme<br />

ausmacht, mit dem Klipsch sich von der<br />

breiten Masse absetzt. Daher wird dieses<br />

Konstruktionsmerkmal konsequent<br />

weitergeführt: Was bereits im legendären<br />

Klipschorn steckte, findet sich (in<br />

überarbeiteter Form) auch in den moderneren<br />

Boxen-Serien wieder.<br />

Und auch Freunde kleiner dimensionierter<br />

HiFi-Technik sowie Apple-Fans dürfen<br />

sich freuen: Gab es von Klipsch bislang<br />

nur konventionelle Docks für iPod & Co.,<br />

präsentierten die Ingenieure aus Arkansas<br />

kürzlich den G-17 Air. Ganz in Klipsch-Manier<br />

kümmern sich zwei kleine Kompressionstreiber<br />

mit Alu-Membran, eingelassen<br />

in ein Hörnchenkleid, um den Hochton.<br />

Den Tiefmittelton übernehmen zwei<br />

MESSLABOR<br />

Auf Im Frequenzgang Achse gemessen rechts zeigt deutlich der Klipsch zu einen<br />

fast schnurgeraden Der Bass geht Frequenzgang nicht beson-<br />

mit<br />

erkennen:<br />

ganz ders laut, leichter die Bass- Senke und um Höhenbetonung<br />

150 Hertz, um<br />

(Abb. 2,5 kHertz rechts). eine Die prägnantere untere Grenzfrequenz Spitze. Genau<br />

in 46Hz dieser bei Frequenz -3dB und schwingt die obere das liegt Go bei<br />

beträgt<br />

+ 24kHz. Play auch Die Maximal-Lautstärke nach (o. Abbildung). beläuft Die Klirramplitudenmessungen<br />

89dB. Die Klirr-Messung belegt (ohne bei hohen Abb.) er-<br />

sich<br />

auf<br />

gab Pegeln bis (85dB dB) gute eine Ergebnisse. Kompression Bei schon lauteren ab<br />

Pegeln 500 Hertz. entsteht Pegeln minimaler (85 dB) eine Klirr im Kompressi-<br />

Bass und<br />

Mittelton schon ab bis 500 etwa Hertz. 1kHz.<br />

2,5-Zoll-Woofer mit zusätzlicher Hilfe eines<br />

Reflex-Systems. Die Öffnung des<br />

Rohres mündet an der linken Geräteseite:<br />

So lässt sich das Dock nicht nur per Standfuß<br />

aufstellen, sondern auch an die Wand<br />

schrauben. Gegenüber befinden sich die<br />

Knöpfe, um den G-17 zu steuern, falls die<br />

mitgelieferte Fernbedienung gerade nicht<br />

zur Hand ist. Ein Stoffkleid verhüllt auf<br />

Wunsch einen Teil der Front des schwarzen<br />

Hochglanzlack-Gehäuses.<br />

Wie der Namenszusatz „Air” andeutet,<br />

versteht das Klipsch-Dock Apples drahtloses<br />

Übertragungsprotokoll AirPlay. Musik<br />

lässt sich also via iPhone, iPod oder<br />

iPad, aber auch von einem Computer<br />

(PC/Mac) mit installiertem iTunes-Programm<br />

auf Knopfdruck streamen – sofern<br />

ein funktionierendes WLAN-Netzwerk<br />

existiert. Alternativ verarbeitet ein<br />

rückseitiger Miniklinken-Eingang analoge<br />

Signale, und ein USB-In digitale von<br />

Klipsch G17 Air<br />

Frequenzgang<br />

100 dB<br />

axial 10*hoch 30*seitl. -30*seitl.<br />

90 dB<br />

80 dB<br />

70 dB<br />

60 dB<br />

50 dB<br />

10 Hz 100 Hz 1 kHz 10 kHz 40 kHz<br />

einem iPod. Klanglich spielte das Klipsch<br />

unaufgeregt und weich, tönte aber vergleichsweise<br />

mittig und engbrüstig.<br />

STECKBRIEF<br />

KLIPSCH<br />

G-17 AIR<br />

Vertrieb<br />

Osiris Audio AG<br />

0 23 1 / 878 004 40<br />

www.<br />

osiris-audio.de<br />

Listenpreis<br />

550 Euro<br />

Garantiezeit<br />

2 Jahre<br />

Abmessungen B x H x T 42,8 x 17,8 x 10,2 cm<br />

Gewicht<br />

4 kg<br />

Fernbed. / iPod-Steuerung • / • (Musik-Menü)<br />

ANSCHLÜSSE<br />

Line In / Out /Subwoofer 1 (3,5 mm Klinke) / – / –<br />

Kopfhörer –<br />

Video –<br />

USB<br />

• (für iPods)<br />

Digital Koax / optisch – / –<br />

LAUTSPRECHER<br />

Kanalzahl / Wege Stereo / 2<br />

Aktivweiche –<br />

schaltbarer Hochpass –<br />

FUNKTIONEN<br />

Display / OSD – / –<br />

Radio / CD / DVD – / – / –<br />

Internetradio/Streaming – / • (via Airplay)<br />

Klangregler / Wecker – / –<br />

Batteriebetrieb –<br />

Bluetooth –<br />

<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />

ÅInbetriebnahme und<br />

Bedienung sehr einfach.<br />

Í Leicht verfärbend, begrenzte<br />

Lautstärkereserven.<br />

Klang 75<br />

Pegelfestigkeit<br />

befriedigend<br />

Praxis<br />

sehr gut<br />

Verarbeitung<br />

gut<br />

KLANGURTEIL<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

75 PUNKTE<br />

BEFRIEDIGEND<br />

122 www.audio.de ›08 /2012


Komplett-<strong>Anlagen</strong> › I-POD-DOCKS<br />

CREATIVE<br />

ZIISOUND D5X<br />

UM 300 EURO<br />

Fotos: Archiv, MPS<br />

MESSLABOR<br />

Den Frequenzgang des Creative ZiiSound<br />

(Abb. rechts) kann man bis auf eine leichte<br />

Senke in den Mitten um 6kHz als durchweg<br />

ausgewogen bezeichnen. Der Bass reicht<br />

bis 64Hz herab (bei -3dB), und die obere<br />

Grenzfrequenz liegt bei 22kHz. Die Maximal-Lautstärke<br />

beträgt 86,5dB. Bei der Klirramplitudenmessung<br />

(ohne Abb.) zeigt sich<br />

erst ab 90dB deutlich Klirr mit Kompression<br />

in den tiefen Frequenzen.<br />

Oft schaut man etwas skeptisch<br />

auf Lautsprecher von Herstellern,<br />

die eigentlich in der PC-<br />

Welt beheimatet sind. Mit viel Plastik<br />

versuchen diese Firmen, eine möglichst<br />

pompöse Optik hinzubekommen und<br />

schenken der Klangqualität keine große<br />

Beachtung – so lautet zumindest das<br />

weit verbreitete Vorurteil. Doch nicht immer<br />

ist das Misstrauen berechtigt: Creative<br />

etwa bewies mit einer Reihe von<br />

preiswerten und gut klingenden Audio-<br />

Produkten des öfteren das Gegenteil.<br />

Mit dem nötigen Know-How im Gepäck<br />

machten sich die Entwickler nun daran,<br />

mit dem ZiiSound D5x eine möglichst<br />

gut klingende, drahtlose One-Box-Lösung<br />

zu erschaffen.<br />

Um den Lizenzgebühren von Apple zu<br />

entgehen, nutzt der zierliche Klangriegel<br />

kein Airplay, sondern das altbewährte<br />

Bluetooth-Protokoll – ein WLAN-Netzwerk<br />

ist somit auch nicht nötig. Der beiliegende<br />

Apple-Adapter erlaubt es iPhone,<br />

iPod und iPad sogar, mit dem neuen<br />

aptX-Standart zu streamen. Zwingend<br />

notwendig für den Betrieb ist der Dongle<br />

aber nicht – für das Creative-Dock<br />

kommen auch die üblichen Bluetooth-<br />

Signalgeber als Zuspieler in Frage. Alternativ<br />

zur kabellosen Übertragung kommt<br />

das D5x dank AUX-Eingang auch mit<br />

analogen Signalen klar. Das mittig platzierte<br />

Bedienelement ist ein Touchpanel:<br />

Lautstärke und Setup sind somit per<br />

Fingertipp steuerbar.<br />

Wer mehr will, kann zusätzliche Zii-<br />

Sound-Module im Verbund nutzen: Entweder<br />

arbeiten dann zwei D5x mit passendem<br />

Subwoofer (DSx) als 2.1-System<br />

zusammen – oder man nutzt bis zu<br />

drei Docks, um mehrere Räume gleichzeitig<br />

zu beschallen. Doch selbst mit<br />

einem D5x tönte es detailreich, lebendig<br />

Creative ZiiSound<br />

Frequenzgang<br />

100 dB<br />

axial 10*hoch 30*seitl. -30*seitl.<br />

90 dB<br />

80 dB<br />

70 dB<br />

60 dB<br />

50 dB<br />

10 Hz 100 Hz 1 kHz 10 kHz 40 kHz<br />

und unverfärbt. Zudem beeindruckten<br />

die enormen Pegelreserven und der tief<br />

hinabreichende Bass.<br />

STECKBRIEF<br />

CREATIVE<br />

ZIISOUND D5X<br />

Vertrieb<br />

Creative Deutschland<br />

0 03 53 / 18 06 67 07<br />

www.<br />

de.creative.com<br />

Listenpreis<br />

300 Euro<br />

Garantiezeit<br />

2 Jahre<br />

Abmessungen B x H x T 42,5 x 10,3 x 10 cm<br />

Gewicht<br />

2,4 kg<br />

Fernbed. / iPod-Steuerung – / • (Musik-Menü)<br />

ANSCHLÜSSE<br />

Line In / Out /Subwoofer 1 (3,5-mm Klinke) / – / –<br />

Kopfhörer –<br />

Video –<br />

USB –<br />

Digital Koax / optisch – / –<br />

LAUTSPRECHER<br />

Kanalzahl / Wege Stereo / 2<br />

Aktivweiche –<br />

schaltbarer Hochpass –<br />

FUNKTIONEN<br />

Display / OSD – / –<br />

Radio / CD / DVD – / – / –<br />

Internetradio/Streaming – / –<br />

Klangregler / Wecker – / –<br />

Batteriebetrieb –<br />

Bluetooth<br />

•<br />

<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />

ÅÜberzeugender Klang,<br />

starke Basswiedergabe.<br />

Í –<br />

Klang 85<br />

Pegelfestigkeit<br />

sehr gut<br />

Praxis<br />

gut<br />

Verarbeitung<br />

sehr gut<br />

KLANGURTEIL<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

85 PUNKTE<br />

ÜBERRAGEND<br />

KAUFTIPP<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

08/12<br />

www.audio.de ›08 /2012<br />

123


Komplett-<strong>Anlagen</strong> › I-POD-DOCKS<br />

LOGITECH<br />

UE AIR SPEAKER<br />

UM 350 EURO<br />

Zweiter im Bunde der PC-Profis ist<br />

Logitech. Auch dieser Hersteller<br />

kann auf zahlreiche Erfolge im Audio-Bereich<br />

zurückblicken. Bekanntestes<br />

Beispiel ist sicher die Squeezebox-<br />

Familie, mit der Musik-Streaming zum<br />

reinsten Kinderspiel wird. Aber auch viele<br />

eher unscheinbar wirkende PC-Lautsprecher<br />

überraschen mit einem exzellenten<br />

Preis-/Leistungsverhältnis.<br />

Die Verschmelzung der zwei Welten –<br />

Streaming und Schallwandler – beschert<br />

Apple-Jüngern nun ein kompaktes Allround-System:<br />

den Logitech UE Air<br />

Speaker. Doch auch PC-Nutzer kommen<br />

via iTunes per Knopfdruck in den drahtlosen<br />

Musikgenuss. Grundvoraussetzung<br />

für Airplay ist ein funktionierendes<br />

WLAN-Netzwerk. Bei der Übertragung<br />

der Musikdateien findet eine Echtzeit-<br />

Konvertierung in das Apple-Lossless-<br />

Format statt. Neigt sich die Akkuladung<br />

MESSLABOR<br />

Auf Achse gemessen ausgewogener Frequenzverlauf<br />

des Logitech (mit minimaler,<br />

für Docks typischer Welligkeit, Abb. rechts).<br />

Zehn Grad hoch, Einbruch bei 9kHz erkennbar.<br />

Die untere Grenzfrequenz liegt bei 71Hz<br />

bei -3dB die obere bei 17kHz. Die Klirrmessung<br />

(ohne Abbildung) erzeilte bis 80dB gute<br />

Werte, darüber zeigte sich leichter Klirr im<br />

Bassbereich. Die Maximallautstärke beträgt<br />

84 dB.<br />

bei dieser Stromfress-Orgie ihrem Ende<br />

zu, kann man seinen iPod getrost auf das<br />

frontseitig ausfahrbare, mechanische<br />

Dock stecken – und dabei auch gleich<br />

Musik hören. Dank LAN-Buchse auf der<br />

Rückseite kann der AirSpeaker auch per<br />

Kabel mit dem heimischen Netzwerk<br />

kommunizieren. Noch einfacher geht es<br />

nur über den Miniklinken-Eingang, wo<br />

beliebige Hochpegel-Zuspieler andocken<br />

können.<br />

Für die Einrichtung der WLAN-Verbindung<br />

muss das iOS-Gerät zunächst auf<br />

die Docking-Schublade Platz nehmen.<br />

Nach dem Download einer kostenlosen<br />

App führt das Setup den Nutzer durch<br />

die nötigen Schritte – und schon strömen<br />

die ersten Töne aus dem UE Air.<br />

Das Spiel des Logitech tönte unaufgeregt<br />

mit einer minimalen Tiefmittenbetonung.<br />

Etwas bassarm, stellte es Stimmen<br />

angenehm direkt, aber anderer-<br />

Logitech Airspeaker<br />

Frequenzgang<br />

100 dB<br />

axial 10*hoch 30*seitl. -30*seitl.<br />

90 dB<br />

80 dB<br />

70 dB<br />

60 dB<br />

50 dB<br />

10 Hz 100 Hz 1 kHz 10 kHz 40 kHz<br />

seits – wohl auch durch Gehäuseresonanzen,<br />

die sich in der Labormessung<br />

zeigten – etwas nasal verfärbt dar.<br />

STECKBRIEF<br />

LOGITECH<br />

UE AIR SPEAKER<br />

Vertrieb<br />

Logitech GmbH<br />

089 / 89 46 70<br />

www.<br />

logitech.de<br />

Listenpreis<br />

350 Euro<br />

Garantiezeit<br />

2 Jahre<br />

Abmessungen B x H x T 55 x 17 x 15 cm<br />

Gewicht<br />

3 kg<br />

Fernbed. / iPod-Steuerung – / • (Musik-Menü)<br />

ANSCHLÜSSE<br />

Line In / Out /Subwoofer 1 (3,5-mm Klinke) / – / –<br />

Kopfhörer –<br />

Video –<br />

USB –<br />

Digital Koax / optisch – / –<br />

LAUTSPRECHER<br />

Kanalzahl / Wege Stereo / 2<br />

Aktivweiche –<br />

schaltbarer Hochpass –<br />

FUNKTIONEN<br />

Display / OSD – / –<br />

Radio / CD / DVD – / – / –<br />

Internetradio/Streaming – / –<br />

Klangregler / Wecker • (über App) / –<br />

Batteriebetrieb –<br />

Bluetooth –<br />

<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />

ÅFormschönes Design,<br />

entspannter Klang.<br />

Í Leichte Mittenbetonung.<br />

Klang 75<br />

Pegelfestigkeit<br />

gut<br />

Praxis<br />

gut<br />

Verarbeitung<br />

gut<br />

KLANGURTEIL<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

75 PUNKTE<br />

GUT<br />

124 www.audio.de ›08 /2012


Komplett-<strong>Anlagen</strong> › I-POD-DOCKS<br />

SONY<br />

RDP-XA900IP<br />

UM 500 EURO<br />

Aus dem Land der aufgehenden<br />

Sonne kommt das vierte Dock im<br />

Testfeld. Noch vor einigen Jahren<br />

glänzten Sonys HiFi-Produkte mit hoher<br />

Verarbeitungsqualität und kultiviertem<br />

Klang. Nachdem man diese Tugenden<br />

zeitweise etwas vernachlässigte, bemüht<br />

sich der japanische Weltkonzern<br />

nun wieder verstärkt darum, hochwertige<br />

Produktfamilien zu lancieren.<br />

Exemplarisch dafür ist das RDP-<br />

XA900iP: Der neueste Spross aus Sonys<br />

Dock-Serie macht bei einer ersten<br />

Begutachtung den mit Abstand edelsten<br />

Eindruck im Testfeld. Das Gerät ist<br />

robust verarbeitet, und die gebürsteten<br />

Edelstahl-Elemente verleihen ihm einem<br />

noblen Look. Doch die Entwickler<br />

investierten auch viel Zeit in die Technik.<br />

Im Inneren des Gehäuses arbeiten insgesamt<br />

fünf Lautsprecher: Zwei 20-Millimeter-Tweeter<br />

bedienen den Hoch-,<br />

MESSLABOR<br />

Am Frequenzgang des Sony (Abb. rechts)<br />

wird eine leichte Senke im Bass und eine<br />

Anhebung der Höhen deutlich, die Entwickler<br />

erwarten offenbar einen wandnahen<br />

Betrieb und haben diesen vorab kompensiert.<br />

Untere Grenzfrequenz beläuft sich<br />

auf 99Hz/-3dB, und die obere auf 21kHz.<br />

Die Maximal-Lautstärke beträgt sehr laute<br />

97,5dB. Bei der Klirrmessung (ohne Abb.)<br />

zeigt sich erst ab 95dB minimaler Klirr.<br />

und zwei 70-mm-Woofer den Tiefmittelton.<br />

Für Druck im Bass sorgt schließlich<br />

ein 135-mm-Sub.<br />

Um das RDP-XA900iP mit Musik zu versorgen,<br />

steht eine üppige Palette an<br />

Anschlüssen bereit: Neben einer ausfahrbaren<br />

Docking-Schublade für iOS-<br />

Geräte beherrscht das Sony auch Apples<br />

Airplay-Standard. Per Kabel finden<br />

Audio- Signale ihren Weg entweder<br />

durch ein optisches Digitaltürchen oder<br />

analog via AUX-Eingang in das Dock.<br />

Sogar eine Composite-Out-Buchse für<br />

die Übertragung von Videos gibt’s auf<br />

der Rückseite. Und wer daheim kein<br />

WLAN nutzt, greift einfach zu einem<br />

Netzwerk-Kabel – auch hierfür ist ein Anschluss<br />

installiert. Das WLAN-Setup<br />

funktioniert übrigens über einen Browser<br />

(Firefox, Safari etc.). Nachdem dort<br />

das Netzwerk-Passwort eingetragen ist,<br />

kann der Streaming-Spaß auch schon<br />

Sony RDP-XA900iP<br />

Frequenzgang<br />

100 dB<br />

axial 10*hoch 30*seitl. -30*seitl.<br />

90 dB<br />

80 dB<br />

70 dB<br />

60 dB<br />

50 dB<br />

10 Hz 100 Hz 1 kHz 10 kHz 40 kHz<br />

beginnen: Sehr präzise und neutral tönte<br />

das Sony; auch das dynamische Spiel<br />

mit seinem spritzigen Ton kam bei den<br />

Testern gut an.<br />

STECKBRIEF<br />

SONY<br />

RDP-XA900IP<br />

Vertrieb<br />

Sony Deutschland<br />

0 92 61 / 99 0<br />

www.<br />

sony.de<br />

Listenpreis<br />

500 Euro<br />

Garantiezeit<br />

2 Jahre<br />

Abmessungen B x H x T 60 x 20 x 20,1 cm<br />

Gewicht<br />

7 kg<br />

Fernbed. / iPod-Steuerung • / • (Musik-Menü)<br />

ANSCHLÜSSE<br />

Line In / Out /Subwoofer 1 (3,5 mm Klinke) / – / –<br />

Kopfhörer –<br />

Video<br />

1 (Composite)<br />

USB<br />

•<br />

Digital Koax / optisch – / –<br />

LAUTSPRECHER<br />

Kanalzahl / Wege Stereo / 2.1<br />

Aktivweiche –<br />

schaltbarer Hochpass –<br />

FUNKTIONEN<br />

Display / OSD – / –<br />

Radio / CD / DVD – / – / –<br />

Internetradio/Streaming – / –<br />

Klangregler / Wecker – / –<br />

Batteriebetrieb –<br />

Bluetooth –<br />

<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />

ÅNeutraler Klang, hochwertige<br />

Verarbeitung.<br />

Í –<br />

Klang 85<br />

Pegelfestigkeit<br />

sehr gut<br />

Praxis<br />

sehr gut<br />

Verarbeitung<br />

überragend<br />

KLANGURTEIL<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

85 PUNKTE<br />

SEHR GUT<br />

www.audio.de ›08 /2012<br />

125


Kopfhörer › HIFI-HÖRER<br />

TEST<br />

Fünf Kopfhörer für gehobene bis<br />

höchste audiophile Ansprüche<br />

BEYERDYNAMIC T 90 500 €<br />

FOCAL SPIRIT ONE 200 €<br />

FOSTEX TH-900 1700 €<br />

PSB M4U 2 450 €<br />

SONY MDR-MA900 300 €<br />

126 www.audio.de ›08 /2012


Kopfhörer › HIFI-HÖRER<br />

REINE KOPFSACHE<br />

Ein guter Kopfhörer gehört einfach in jedes Haus. Sie haben noch keinen? Dann lassen Sie sich<br />

von diesen fünf unterschiedlich teuren und technisch ganz verschieden aufgebauten Neulingen<br />

verführen. Eines nämlich haben alle gemeinsam: Sie spielen auf hifidelem, ja sogar highendigem<br />

Niveau.<br />

■ Text: Alexandros Mitropoulos<br />

BEYERDYNAMIC T 90 UM 500 EURO<br />

Fotos: Archiv, MPS<br />

Fällt der Name Beyerdynamic, ist<br />

nicht nur HiFi-Experten klar: Jetzt<br />

geht’s um Kopfhörer. Bereits 1937<br />

entwickelte die Firma des aus Russland<br />

eingewanderten Tüftlers Eugen Beyer<br />

den DT 48 – den ersten in Serie produzierten<br />

dynamischen Kopfhörer der Welt,<br />

der auch heute noch zum Sortiment<br />

gehört. Seither entwickelten die Beyer-<br />

Ingenieure am Standort Heilbronn ständig<br />

neue Meilensteine im Kopfhörersegment.<br />

Aktuelles Highlight im Portfolio ist<br />

die „Tesla”-Serie, die mit dem T1 (Test<br />

<strong>AUDIO</strong> 12/09) ins Leben gerufen wurde<br />

– und der mit seinem sehr kultivierten<br />

Ton überzeugte.<br />

In den neu entwickelten Treibern sorgt<br />

ein Neodym-Ringmagnet für ein stärkeres<br />

Magnetfeld, was einen höheren Wirkungsgrad<br />

ergeben soll. In Kombination<br />

mit einer neuen Treibermembran, die<br />

aus einer dreilagigen Sandwich-Folienkonstruktion<br />

besteht, erhoffen sich die<br />

Entwickler einen transparenteren Klang.<br />

Neuester Zuwachs der Kopfhörer- Familie<br />

MESSLABOR<br />

Der Frequenzgang des Beyerdynamic T 90<br />

verläuft bis 5kHz schnurgerade. Im oberen<br />

Hochtonbereich fällt die Linie jedoch leicht<br />

ab, bricht aber erst deutlich über 20kHz<br />

ein. Der Bass reicht sehr tief hinab. Der<br />

Wirkungsgrad des T 90 beträgt 95,5 dB<br />

(1mW bei 32Ohm) bei einer Impedanz von<br />

274,5/279, 2 Ohm (L/R).<br />

ist der T 90: Als erstes Modell in offener<br />

Bauweise soll er für ein natürliches<br />

Hörgefühl sorgen – der Eindruck, akustisch<br />

von der Außenwelt abgeschottet zu<br />

werden, soll beim Aufsetzen erst gar<br />

nicht entstehen.<br />

Die Verarbeitung des T 90 ist über alle<br />

Zweifel erhaben: Massive, fein gearbeitete<br />

Edelstahlbügel verleihen ihm nicht<br />

nur ein wertiges Aussehen, sondern<br />

auch eine enorme Stabilität. Beim Kopfbügel<br />

und den Ohrmuschelpolstern setzen<br />

die Heilbronner auf weiches Mikrofaser-Material,<br />

was in Kombination mit<br />

einem Gewicht von 330 Gramm für exzellenten<br />

Tragekomfort sorgt. Obwohl<br />

seine Nennimpedanz von 250 Ohm gerade<br />

noch ausreicht, um ihn mit Portis zu<br />

nutzen, ist er dafür auf Grund seiner<br />

offenen Bauweise eigentlich nicht<br />

gedacht – Stichwort Außenlärm.<br />

Nein, die Welt des T 90 ist viel mehr das<br />

heimische Hör- oder Wohnzimmer. Und<br />

dort zeigt er, angetrieben von einem<br />

guten Kopfhörerverstärker (etwa dem<br />

ANGESCHNITTEN: Der Querschnitt eines T<br />

90-Treibers zeigt die Konstruktion des Neodym-<br />

Ringmagneten und der dreilagigen Membran.<br />

Lehmann Black Cube Linear, <strong>AUDIO</strong><br />

12/10) ein derart ausgewogenes Klangbild,<br />

dass man gerne auf den mobilen<br />

Einsatz verzichtet. Das Klavier auf Aaron<br />

Parks „Riddle Me This” (aus „Invisible<br />

Cinema“) überzeugte mit einem offenen<br />

und natürlichen Ton. Auch der Bass<br />

reichte bis in die untersten Register und<br />

blieb dabei stets definiert und dynamisch.<br />

Und selbst bei hohen Pegeln<br />

blieb der T 90 gelassen und fing nicht an<br />

zu komprimieren.<br />

BEYERDYNAMIC T 90<br />

Vertrieb<br />

Beyerdynamic GmbH<br />

www<br />

beyerdynamic.de<br />

Garantiezeit<br />

2 Jahre<br />

Gewicht<br />

330 Gramm<br />

Zubehör<br />

<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />

EMPFEHLUNG<br />

PRÄZISION<br />

vergoldeter 6,3-mm-Klinkensteckeradapter,<br />

Transporttasche<br />

ÅTransparenter Klang, präziser<br />

und tief herabreichender Bass,<br />

hoher Tragekomfort, tadellose<br />

Verarbeitung.<br />

ÍKabel nicht steckbar.<br />

Verarbeitung sehr gut<br />

KLANGURTEIL 85<br />

PREIS/LEISTUNG SEHR GUT<br />

08/12<br />

www.audio.de ›08 /2012<br />

127


Kopfhörer › HIFI-HÖRER<br />

FOCAL SPIRIT ONE UM 200 EURO<br />

AUFWENDIG: Der trickreiche Aufbau des<br />

Focal soll Außenlärm um bis zu 18dB senken.<br />

MESSLABOR<br />

Mit einem Wirkungsgrad von 96,5dB bei<br />

einer Impedanz von 33,9/34,4 Ohm (1mW)<br />

eignet sich der Focal Spirit One hervorragend<br />

für die mobile Nutzung mit einem Porti.<br />

Die Klirrmessung ergab erst ab einem Pegel<br />

von 110dB vermehrt Klirr im gesamten<br />

Spektrum. Der Frequenzgang verläuft relativ<br />

ausgewogen mit einem Einbruch bei 3-3,5<br />

kHz und einem abfallenden Hochton.<br />

Eignet sich der Beyerdynamic auf<br />

Grund seiner etwas hohen Nennimpedanz<br />

und vor allem wegen<br />

seiner offenen Bauweise weniger gut<br />

für den mobilen Einsatz, so ist der Focal<br />

Spirit One mit einer Impedanz von<br />

32Ohm ganz bewusst auch für den Outdoor-Betrieb<br />

konstruiert. Der französische<br />

Hersteller kann auf eine lange Geschichte<br />

im Boxenbau zurückblicken.<br />

Was mit einem kleinen Zwei-Mann-<br />

Betrieb zu Beginn der 80er Jahre anfing,<br />

ent wickelte sich schnell zu einer der renomiertesten<br />

französischen HiFi-Firmen<br />

– auch im Studiobereich übrigens. Mit<br />

dem Spirit One betritt Focal nun Neuland<br />

und versucht, auch in der Kopfhörerwelt<br />

Fuß zu fassen.<br />

Und weil man bei der Produktpremiere<br />

schließlich beste Eindrücke hinterlassen<br />

möchte, ist der Spirit One auch penibelst<br />

verarbeitet. Dank seiner Edelstahlteile<br />

wirkt er sogar geradezu edel – von Spielzeugflair<br />

trotz des relativ günstigen Preises<br />

also absolut keine Spur. Der eigentliche<br />

Clou ist die extrem aufwendige<br />

Konstruktion des Hörers: Verschiedene<br />

technische Tricks sollen zu einer passiven<br />

Minderung des Außenlärms von bis<br />

zu 18dB (!) führen. Ermöglichen soll das<br />

zum einen eine angepasste Form der<br />

Hörermuscheln, die zusätzlich isolierend<br />

wirken – und zudem ein raffinierter Kopfbügelaufbau:<br />

Durch zwei seitliche Gelenke<br />

drückt sich der Spirit One nicht nur<br />

wie üblich von oben an den Kopf, sondern<br />

auch von der Seite an die Ohren.<br />

Eine pfiffige Idee – allerdings dürften<br />

Brillenträger je nach Art des Gestells daher<br />

einen erhöhten Druck verspüren.<br />

Tatsächlich zeigte der Focal während<br />

des Hörtests einen verblüffenden Isolationseffekt,<br />

der zu einer deutlichen Reduzierung<br />

des Außenlärms führte. Da<br />

nimmt man als HiFi-Fan mit Nasenfahrrad<br />

auch weniger Tragekomfort in Kauf<br />

– zumal der Spirit One mit seinen 40-mm-<br />

Treibern herrlich hochauflösend spielte.<br />

Mit angenehmer Frische waren feinste<br />

Details (etwa das Geräusch der laufenden<br />

Tonbandmaschine auf Aloe Blaccs<br />

„I Need A Dollar”) zu hören. Doch trotz<br />

dieser Detailfülle konnte man über den<br />

Focal stundenlang entspannt Musik hören,<br />

ohne sich überfordert zu fühlen.<br />

Ebenfalls sehr schön: der volle, warm<br />

tönende Bass, der basslastiger Musik eine<br />

ordentliche Spielfreude einhauchte.<br />

FOCAL SPIRIT ONE<br />

KLEINE PEGEL<br />

Vertrieb<br />

Music Line<br />

dB<br />

www<br />

music-line.biz GROSSER KLANG<br />

Garantiezeit<br />

2 Jahre<br />

Gewicht<br />

225 Gramm<br />

Zubehör<br />

6,3-mm-Adapter, 1,2 m-Kabel mit<br />

iPod-Steuerung und Mikro, Transporttasche,<br />

Flugzeugadapter.<br />

<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />

Verarbeitung<br />

KLANGURTEIL<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

ÅGut klingender Mobilhörer,<br />

gute Isolationswirkung.<br />

ÍEingeschränkter Tragekomfort<br />

für Brillenträger.<br />

sehr gut<br />

75 PUNKTE<br />

SEHR GUT<br />

128 www.audio.de ›08 /2012


Kopfhörer › HIFI-HÖRER<br />

ist auch das hochwertige, stoffummantelte<br />

Verbindungskabel, über das der<br />

TH-900 mit Signalen gefüttert wird.<br />

Und die verträgt der Edel-Hörer ausgesprochen<br />

gut: Die 50-mm-Membrane<br />

lieferten etwa bei Joan Armatradings<br />

„Close To Me” („Starlight“, siehe S. 68)<br />

einen beacht lichen Tiefbass. Die Bassdrum<br />

drückte satt, und das virtuose Begleitspiel<br />

der Bassgitarre tönte präzise<br />

und natürlich. Die Becken, die mit anderen<br />

Hörern schon mal etwas schroff klingen<br />

können, wirkten dank eines seidigen<br />

Hochtons angenehm weich. Klangeffekte<br />

wie Hallfahnen gab der Fostex<br />

bei „Summer Kisses” vom selben Album<br />

akkurat wieder und glänzte zudem<br />

mit einer realis tischen Abbildung der<br />

Bühne.<br />

FOSTEX TH-900 UM 1700 EURO<br />

In einer ganz anderen Liga spielt das<br />

neue Topmodell des japanischen<br />

Herstellers Fostex. Selten bekommt<br />

man als Tester die Chance, einen derart<br />

hochwertig gearbeiteten Luxus-Kopfhörer<br />

wie den TH-900 in den Händen zu<br />

halten. Verarbeitungsqualität wird im<br />

Land der aufgehenden Sonne nämlich<br />

ganz groß geschrieben. Man betrachte<br />

nur einmal die Hörermuscheln: Deren<br />

Gehäuse besteht aus japanischer Zierkirschen-Birke,<br />

wird in mühseliger Handarbeit<br />

mit Silberfolie veredelt und anschließend<br />

mit traditionellem „Urushi”-<br />

Lack versiegelt. Nach Einsetzen der aus<br />

Platin hergestellten Fostex-Logos wird<br />

MESSLABOR<br />

Der Fostex besitzt mit einer Impedanz von<br />

lediglich 25,1/25,0 Ohm exzellente Werte<br />

für den Betrieb mit leistungsschwachen Geräten<br />

wie mobilen Playern. Der Wirkungsgrad<br />

beträgt laute 101,5 dB (1mW). Der Frequenzgang<br />

zeigt keine Auffälligkeiten bis auf<br />

eine leichte Welligkeit um 400 Hz und 3 kHz.<br />

Die Klirramplitude offenbart erst bei einer<br />

Lautstärke von 115 dB messbare Werte.<br />

die Oberfläche schließlich in vielen Arbeitsschritten<br />

per Hand auf Hochglanz<br />

poliert und für die lange Trocknungszeit<br />

vorbereitet. Sind die Gehäuseschalen<br />

für den nächsten Arbeitsschritt bereit,<br />

gesellen sich die Verkabelung und die<br />

großen 50-mm-Treiber hinzu.<br />

Ein Neodym-Magnet sorgt für eine Feldstärke<br />

von ungefähr 1,5 Tesla, was einen<br />

enorm großen Wirkungsgrad ergeben<br />

soll. Last but not least kommt feinstes<br />

Leder für die auswechselbaren Ohrpolster<br />

und für den Kopfbügel zum Einsatz.<br />

Letzterer ist erstaunlich flexibel – beides<br />

zusammen führt zu einem schlicht hervorragenden<br />

Tragekomfort. Prachtvoll<br />

BASSWUNDER: Entfernt man die Ohrpolster des<br />

TH-900, kommt die 50-mm-Membran des penibel<br />

eingesetzten „Biodyna”-Treibers zum Vorschein.<br />

FOSTEX TH-900<br />

Vertrieb<br />

Mega Audio<br />

www<br />

megaaudio.de<br />

Garantiezeit<br />

4 Jahre<br />

Gewicht<br />

400 Gramm<br />

Zubehör<br />

Kopfhörer-Ständer<br />

<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />

ÅNeutraler, sehr spielfreudiger<br />

Klang, extrem hohe Verarbeitungsqualität,<br />

sehr guter<br />

Tragekomfort.<br />

ÍKabel nicht steckbar.<br />

Verarbeitung überragend<br />

KLANGURTEIL<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

95 PUNKTE<br />

SEHR GUT<br />

EMPFEHLUNG<br />

<strong>AUDIO</strong>PHILER KLANG<br />

08/12<br />

www.audio.de ›08 /2012<br />

129


Kopfhörer › HIFI-HÖRER<br />

Die kanadischen Lautsprecher-<br />

Spe zialisten von PSB liefern den<br />

einzigen Kopfhörer im Testfeld<br />

mit aktiver Lärmunterdrückung. Doch<br />

anders als die meisten anderen Noise-<br />

Canceller kann der M4U 2 auch rein passiv<br />

spielen. So ist er auch dann noch<br />

nützlich, wenn den zwei AAA-Batterien<br />

mal der Saft ausgeht. Die Stromgeber<br />

befinden sind in der rechten Hörermuschel,<br />

während die gesamte Elektronik<br />

gegenüber im linken Teil sitzt. Die PSB-<br />

Ingenieure gingen sogar einen Schritt<br />

weiter und spendierten dem tadellos<br />

verarbeiteten Hörer neben den zwei<br />

schon erwähnten Modi auch noch einen<br />

aktiven dritten. Doch warum dieser ganze<br />

Aufwand?<br />

Ganz einfach: Dank der verschiedenen<br />

Arbeitsweisen ist der M4U 2 universell<br />

einsetzbar. Ein kleiner, in die linke Muschel<br />

integrierter Schiebschalter (siehe<br />

FACETTENREICH: Der kleine Schalter<br />

stellt die drei Modi ein. Die Elektronik übernimmt<br />

dann den Rest der Arbeit.<br />

PSB M4U 2 UM 450 EURO<br />

MESSLABOR<br />

Der Wirkungsgrad des PSB beträgt 95,5dB<br />

(1mW) bei einer Impedanz von 36,1/35,5<br />

Ohm im passiven, und 12,4/12,6 kOhm im<br />

aktiven Modus (ideal also für Portis). Ausgewogener<br />

Frequenzgang im Passivbetrieb mit<br />

leichter Betonung um 4kHz und Senke um<br />

600Hz. Ähnlich im aktiven Modus, aber mit<br />

präsenterem Bass. Im Noise-Cancelling-Betrieb<br />

ist eine Betonung bei 1-2kHz erkennbar.<br />

Detailbild) stellt die Betriebsart ein. Im<br />

passiven Betrieb (Schalter auf „OFF”)<br />

kann er ganz normal an einem Verstärker<br />

laufen. Im aktiven („ON”) zwar auch,<br />

doch in diesem Fall kommt er vor allem<br />

auch mit signalschwachen Portis klar.<br />

Da letztere oft etwas engbrüstig klingen,<br />

passt sich der Frequenzgang des Kopfhörers<br />

entsprechend an. Steht der Schalter<br />

auf „ANC”, springt die Lärmunterdrückung<br />

an, weshalb der PSB auch für<br />

Vielreisende interessant ist – zumal die<br />

Muscheln platzsparend einklappbar sind.<br />

Dass diese, wie auch der Rest des Gehäuses,<br />

etwas mikrofonisch sind, ist für<br />

diesen Zweck aber eher suboptimal.<br />

Im passiven Modus lieferte der PSB<br />

einen ausgewogenen Klang. Die Bühne<br />

bei „A Real Hero” von College bildete<br />

der M4U 2 realistisch ab und gefiel dank<br />

seiner lockeren Art. Die zweite Betriebsart<br />

(„ON”) bedient Freunde basslastiger<br />

Musik: Der Tiefton gewann deutlich an<br />

Fundament, auch Stimmen kamen klarer<br />

rüber. Der ANC-Modus tönte wie eine<br />

Mischung aus den anderen zwei: Aufgeräumt<br />

im Bass und klar in den Mitten<br />

– und der lästige Außenlärm verschwand<br />

fast komplett.<br />

PSB SPEAKERS M4U 2<br />

Vertrieb<br />

PSB Lautsprecher Deutschland<br />

www<br />

psb-lautsprecher.de<br />

Garantiezeit<br />

2 Jahre<br />

Gewicht<br />

300 Gramm<br />

Zubehör<br />

Transport-Tasche, 6,3mm-Klinkenadapter,<br />

Flugzeugadapter, 2x<br />

AAA-Batterien<br />

<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />

Verarbeitung<br />

KLANGURTEIL<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

EMPFEHLUNG<br />

VIELSEITIGKEIT<br />

ÅVielseitig einsetzbar, guter Klang<br />

in allen drei Modi, viel Zubehör.<br />

ÍGehäuse etwas mikrofonisch.<br />

sehr gut<br />

80 PUNKTE<br />

SEHR GUT<br />

08/12<br />

130 www.audio.de ›08 /2012


Kopfhörer › HIFI-HÖRER<br />

Um mit Signalen von verschiedensten<br />

Quellen klarzukommen (Portis, Verstärker,<br />

Computer) nutzt der Sony-Hörer einen<br />

Schaltkreis zur Impedanzlinearisierung.<br />

Zudem soll die hauseigene „Acoustic<br />

Bass Lens”-Technologie trotz offener<br />

Bauweise für einen satteren Bass<br />

sorgen.<br />

Und den lieferte der MDR-MA900 auch<br />

prompt. Doch seine eigentlichen Qualitäten<br />

waren andere: Der Sony schuf einen<br />

sehr feinfühligen, kultivierten Ton. Zusammen<br />

mit einer beeindruckenden Detailtreue<br />

stellte sich vor allem – aber nicht<br />

nur – bei akustischen Aufnahmen Wohlgefühl<br />

ein. Bei Jimmy Cobbs „My Romance”<br />

(Cobbs Corner / Chesky) bekam<br />

man regelrecht den Eindruck, direkt zwischen<br />

den Musikern zu sitzen.<br />

SONY MDR-MA900 UM 300 EURO<br />

Für Musikfreunde, die das abgeschottete<br />

Gefühl beim Tragen von<br />

geschlossenen Kopfhörern nicht<br />

mögen, sind offene Modelle die bessere<br />

Lösung: Ihr Klang wirkt oft natürlicher,<br />

und auf Grund der besseren Belüftung<br />

bekommt man selbst nach stundenlangem<br />

Musikhören keine feuchten Ohren.<br />

Größter Nachteil dieser Bauweise: Sie<br />

isoliert nicht so gut vor Außenschall,<br />

was sie auf die Nutzung in den heimischen<br />

vier Wänden begrenzt.<br />

Der MDR-MA900 von Sony ist genau<br />

solch ein offenes Exemplar. Das Topmodell<br />

des japanischen Herstellers beeindruckt<br />

bei einer ersten Begutachtung<br />

MESSLABOR<br />

Der Frequenzgang des Sony MDR-MA900<br />

verläuft bis 3kHz linear. Darüber ist eine<br />

leichte Betonung der Mitten erkennbar. Erst<br />

über 20kHz wird ein Frequenz-Einbruch<br />

deutlich. Der Bass fällt bei 60 Hz stetig ab<br />

und reicht bis in den untersten Bassbereich.<br />

Klirr erkennbar erst ab 110dB (ohne Abb.).<br />

Wirkungsgrad 103dB bei einer äußerst niedrigen<br />

Impedanz von 14/14,7 Ohm.<br />

mit einer filigran anmutenden Optik.<br />

Die dünnen Kopfbügel verleihen<br />

ihm nicht nur eine hervorragende<br />

Flexibilität, sondern mindern auch<br />

das Gewicht auf flauschige 195<br />

Gramm – da vergisst man schnell, einen<br />

Kopfhörer zu tragen.<br />

Doch natürlich kommt es auch auf die<br />

inneren Werte an – und da wartet Sony<br />

mit vielen technischen Finessen auf: Die<br />

Entwickler spendierten dem MA900 riesige<br />

70-Millimeter-Treiber, die in den<br />

nach hinten offenen Muscheln sitzen.<br />

Starke Neodym-Magnete und eine<br />

Schwingspule aus sauerstofffreiem<br />

Kupfer vervollständigen die Eckdaten.<br />

BIG-MAG: Ein leistungsstarker Neodym-<br />

Magnet bringt den riesigen 70-mm-Treiber<br />

zum Schwingen. Die Schwingspule besteht<br />

aus sauerstofffreiem Kupfer.<br />

SONY MDR-MA900<br />

Vertrieb<br />

Sony Deutschland<br />

www<br />

sony.de<br />

Garantiezeit<br />

2 Jahre<br />

Gewicht<br />

195 Gramm<br />

Zubehör<br />

Klinkenadapter (6,3mm).<br />

<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />

ÅKultivierter, sehr natürlicher<br />

Klang, guter Tragekomfort.<br />

ÍKaum Zubehör, Kabel nicht<br />

steckbar.<br />

Verarbeitung überragend<br />

KLANGURTEIL<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

85 PUNKTE<br />

SEHR GUT<br />

KAUFTIPP<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

08/12<br />

www.audio.de ›08 /2012<br />

131


HiFi-Service › RAUMAKUSTIK<br />

AKUSTIK ASSISTENT<br />

Nicht jede Box klingt in jedem Raum<br />

gleich gut. Um Sie vor Fehlkäufen zu bewahren,<br />

gibt <strong>AUDIO</strong> bei jedem getesteten<br />

Lautsprecher an, für welche Umgebung<br />

er sich voraussichtlich gut eignet.<br />

Sie müssen dafür Ihren Raum und Ihre<br />

Hörsituation nach drei Kriterien beurteilen:<br />

Raum größe, Raumakustik und<br />

Boxenauf stellung bzw. Wandabstand. Anschließend<br />

suchen Sie in der Bestenliste<br />

nach Boxen, bei denen alle drei Merkmale<br />

Ihrer Hörsituation – z.B. Klein, Hallig,<br />

Wandnah – mit einer grünen Empfehlung<br />

markiert sind. Voila, der Lautsprecher<br />

wird aller Voraussicht nach passen! Die<br />

<strong>AUDIO</strong>-Empfehlungen sind allerdings nur<br />

als grobe Hinweise zu sehen, in Einzelfällen<br />

kann es trotzdem nicht funktionieren.<br />

Deshalb: Probe- und Vergleichshören ist<br />

in jedem Fall ein guter Rat!<br />

K<br />

T<br />

D<br />

M<br />

A<br />

W<br />

G<br />

H<br />

F<br />

RAUMGRÖSSE<br />

K<br />

KLEINER RAUM<br />

(UM 15 m 2 )<br />

Der Hörabstand liegt um oder unter<br />

zwei Meter – die Box muss auch im<br />

Nahfeld homogen spielen und darf<br />

nicht dröhnen. Die Anforderungen an<br />

Pegel und Bündelung sind geringer.<br />

M<br />

MITTELGROSSER RAUM<br />

(UM 24 m 2 )<br />

Abstände von zwei und drei Metern<br />

zwischen Box und Hörer sind typisch,<br />

ansonsten ist diese Raumgröße ideal<br />

– sofern der Lautsprecher etwas<br />

Pegel und Bassdruck produziert.<br />

G<br />

GROSSER RAUM<br />

(UM 45 m 2 )<br />

Bei Hörabständen von vier Metern<br />

oder mehr sind nicht nur die Anforderungen<br />

an Schalldruck und Bass deutlich<br />

höher, auch muss der Lautsprecher<br />

noch fokussieren können.<br />

RAUMAKUSTIK<br />

T<br />

TROCKENER RAUM<br />

Polster, Teppiche und Vorhänge<br />

dämpfen und drücken die Nachhallzeit<br />

im Mittelton unter 0,4 Sekunden,<br />

oft sind die Höhen stärker bedämpft.<br />

Der Lautsprecher darf weder dunkeldumpf<br />

noch zu direkt klingen.<br />

A<br />

AUSGEWOGENER RAUM<br />

Absorbierende Flächen wie Teppich,<br />

Polster etc. und reflektierende Wände<br />

halten einander die Waage.Die<br />

Nachhallzeit beträgt 0,4-0,6 Sekunden,<br />

der Raumhall ist zudem über die<br />

Frequenzen ähnlich verteilt.<br />

H<br />

HALLIGER RAUM<br />

Parkett, Glas, Beton und hartes Holz<br />

überwiegen – die Akustik wird als<br />

hallig empfunden, die Nachhallzeit<br />

übersteigt 0,6 Sekunden. Die Box<br />

muss den Schall bündeln, um nicht<br />

diffus oder scheppernd zu klingen.<br />

AUFSTELLUNG<br />

D<br />

DIREKT AN DER WAND<br />

Zwischen dem Lautsprecher und der<br />

Wand dahinter liegen weniger als 30<br />

Zentimeter. Dies verstärkt den Bass<br />

und macht den Grundton träge – eine<br />

sehr schlanke Abstimmung oder eine<br />

Ortsentzerrung sind notwendig.<br />

W<br />

WANDNAH<br />

Der Wandabstand beträgt zwischen<br />

30 und 90 Zentimeter. Der Bass wird<br />

hörbar fetter und neigt je nach Raumgröße<br />

zum Dröhnen. Boxen mit<br />

schlank abgestimmtem oder sehr trockenem<br />

Bass harmonieren hiermit.<br />

F<br />

FREISTEHEND<br />

Lautsprecher und hintere Wand sind<br />

mehr als einen Meter voneinander<br />

entfernt. Die Box muss auf Bassverstärkung<br />

verzichten, ein satter,<br />

druckvoller oder sogar etwas fetterer<br />

Bass sind von Vorteil.<br />

132 www.audio.de ›08 /2012


Service › BESTENLISTE<br />

DIE BESTENLISTE<br />

bietet eine Übersicht über 1000 Geräte für HiFi, High End, Netzwerk und Surround, die die Redaktion<br />

getestet hat. Doch sie hilft auch bei der richtigen Kombination der einzelnen Komponenten.<br />

Die <strong>AUDIO</strong>-Bestenliste kann auf über 20<br />

Jahre Kontinuität zurückblicken und ist eine<br />

zuverlässige Orientierungshilfe für Ihren<br />

Kauf. Sie basiert auf gründlichen Hörvergleichen<br />

der Kandida ten mit konkurrierenden<br />

Produkten.<br />

• Arbeitsreferenzen sind fett gedruckt<br />

• neu getestete Geräte orange<br />

Trotzdem empfiehlt die Redaktion, Hifi-Ketten<br />

nicht wahllos „nach Punkten“ zusammenzustellen.<br />

Verstärker müssen etwa mit dem<br />

Lautsprecher harmonieren und Boxen wiederum<br />

mit dem Hörraum und der Aufstellung.<br />

<strong>AUDIO</strong> bietet deshalb den einmaligen<br />

Service der <strong>AUDIO</strong>-Kennzahl (AK) und des<br />

<strong>AUDIO</strong>-Akustik-Assistenten.<br />

INHALT<br />

LAUTSPRECHER<br />

1. Standboxen Seite 133<br />

2. Kompaktboxen Seite 134<br />

3. Sub-/Sat-Boxensets Heft 6/12<br />

4. Surround-Sets+Stereo-Frontboxen Heft 4/12<br />

5. Subwoofer Aktiv Seite 135<br />

6. PC-Boxen / Nahfeldmonitore Seite 135<br />

7. Wireless-Boxen Seite 135<br />

VERSTÄRKER<br />

1. Vollverstärker Seite 135<br />

2. Vorverstärker Seite 136<br />

3. Endstufen Seite 137<br />

4. Phono-Vorverstärker Seite 137<br />

5. Kopfhörer-Verstärker Seite 140<br />

6. AV-Receiver Seite 140<br />

7. AV-Vorstufen Heft 6/12<br />

8. Mehrkanal-Endstufen Heft 3/12<br />

ANALOG-QUELLEN<br />

1. Plattenspieler ohne System Seite 140<br />

2. Plattenspieler mit System Seite 140<br />

3. Tonabnehmer Heft 7/12<br />

DIGITAL-QUELLEN<br />

1. CD-/SACD-Player Seite 141<br />

2. Musik-Server Heft 5/12<br />

3. Netzwerk-Player Seite 141<br />

4. D/A Wandler Seite 142<br />

5. Digital Porties Heft 2/12<br />

6. Blu-Ray-Player Heft 5/12<br />