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8 / 2012 www.audio.de Deutschland 5,50 €<br />
XXX › XXX<br />
HIFI · SURROUND · HIGH END · MUSIK<br />
9 <strong>ideale</strong> <strong>Anlagen</strong><br />
JOAN ARMATRADING<br />
Neues Album „Starlight": Gewagter<br />
Alleingang – mit audiophilem Ausgang<br />
Die Erfolgsgeschichte geht weiter:<br />
2000-Euro-Ketten, die perfekt auf den<br />
Punkt spielen.<br />
GENIALER<br />
NETZWERK-<br />
WOOFER<br />
Der Sonos Sub: Wie er klingt,<br />
wie man ihn am besten nutzt,<br />
womit man ihn kombiniert.<br />
28<br />
Neuheiten im Test:<br />
Boxen, Player,<br />
Verstärker, Kopfhörer...<br />
TRAUMBOX FÜR 5500 EURO:<br />
Die neue T+A Criterion im Exklusivtest<br />
Cambridge StreamMagic 6<br />
Für 1 1000 www.audio.de Euro: ›10 Top-Wandler, /2011 Spitzen-Streamer, tolle App-Steuerung<br />
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Meinung › EDITORIAL<br />
nuVero11<br />
Bernhard Rietschel<br />
brietschel@wekanet.de<br />
AUSSEN HUI, INNEN HUI?<br />
Als HiFi noch ein echtes Männerhobby war, man sich noch an spannungsführenden<br />
Röhrenverstärker-Gehäuseteilen den Tod holen konnte und beim Hantieren mit<br />
dem Plattenspieler Sicherheitsschuhe tragen musste, in grauer Vorzeit also, als<br />
Herren noch mit Hausjacke, Cognac und Pfeife vor dem Höraltar Platz nahmen,<br />
muss ein Kanon von stilistischen Grundregeln dieses Hobbys entstanden sein, die<br />
wir bis heute spüren – auch wenn ihre technische Grundlage, sofern einst überhaupt<br />
vorhanden, längst weggefallen ist. Eine dieser Regeln brachte mich kurz ins<br />
Zaudern, als es darum ging, das Titelmotiv dieser Ausgabe festzulegen: Was gut<br />
aussieht, kann nicht gut klingen. Ich kann nachvollziehen, wie es zu dieser Haltung<br />
kommt – gerade bei Lautsprechern, wo höchste Glaubwürdigkeit stets mit einer<br />
gewissen Scheußlichkeit einherging und -geht, die man heldenhaft-humorvoll in<br />
Kauf nahm und irgendwann dann sogar schön fand. Man denke nur an Klipschorn,<br />
Naim DBL, Tannoy Westminster, JBL Everest und unzählige andere Herrenhörer-<br />
Vehikel, die ich auch alle jederzeit und mit Freuden in meinem Wohnzimmer<br />
platzieren würde – wenn ich mir sie denn leisten könnte.<br />
Man muss auch zugeben, dass sich Design-HiFi nicht ganz zu Unrecht zu einem<br />
Schimpfwort entwickelt hat – viel Abscheuliches mussten wir in den vergangenen<br />
Jahrzehnten kommen und gehen sehen – und zum Glück nicht alles davon auch<br />
hören. Das Sonos-Musiksystem auf dem Titel trägt also ein schweres Erbe, für das<br />
es gar nichts kann. Es sieht gigantisch gut aus (sagen zumindest auch Leute ohne<br />
meine HiFi-Vorbelastung), und die Satelliten bestehen zu allem Überfluss auch<br />
noch aus Plastik. Was nach rotem Tuch roch, bekam sowohl im Messlabor als auch<br />
im Hörraum sattgrünes Licht. Nicht dass mich das überrascht hätte. Schließlich<br />
hatte ich mit den Sonos-Komponenten schon einen versehentlichen Blindtest mit<br />
dem womöglich kritischsten Publikum der Welt gemacht – 2011 auf der High End<br />
in München, mit den Besuchern unserer Vorführung. Wer damals dabei war, hat<br />
den wichtigsten Schritt schon hinter sich: Trauen Sie sich und probieren Sie Neues<br />
aus. Sie werden feststellen, dass nicht in jeder schicken Schale ein fauler Kern<br />
steckt, und in mancher vielleicht sogar die Saat für das HiFi der Zukunft schlummert.<br />
Die alten Tannoys werden dadurch ja nicht schlechter.<br />
Viel Spaß mit diesem Heft wünscht<br />
„Standbox des Jahres“<br />
– das 3. Jahr in Folge<br />
Leserwahlgewinner bei Audio und Stereoplay<br />
Kategorie Standboxen bis 3000 €<br />
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nuVero 11: „Dürfte so schnell kaum zu toppen sein“ Stereoplay-Highlight<br />
4/09 · „Unter den ganz schlanken Lautsprechern<br />
klanglich einer der mächtigsten“ Klangtipp Referenzklasse<br />
HiFi Test 4/09 · 520/360 Watt · Höhe 113 cm · 1345,-/Box*<br />
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www.audio.de ›08 /2012<br />
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Inhalt › <strong>AUDIO</strong> 08/2012<br />
Gebündelte Power :<br />
T+A TCD 210 S 24<br />
Ideale <strong>Anlagen</strong><br />
34<br />
Und wieder dürfen neun spannende Händler-<strong>Anlagen</strong><br />
zeigen, was sie zu bieten haben.<br />
4B Vollverstärker<br />
Cambridge 651 A<br />
SPITZEN-<br />
TRUMPF<br />
5B CD-Player<br />
NAD C546 BEE<br />
SPITZEN-<br />
TRUMPF<br />
1B<br />
Vollverstärker<br />
Denon PMA-520 AE<br />
Preis €<br />
Sinusleistung 4/8Ω W<br />
<strong>AUDIO</strong>-Kennzahl<br />
Eingänge<br />
<strong>AUDIO</strong>-Klangpunkte<br />
Test in Ausgabe<br />
SPITZEN-<br />
TRUMPF<br />
800<br />
119/82<br />
49<br />
6<br />
85<br />
8/12<br />
3C Standlautsprecher<br />
Wharfedale Diamond 10.7<br />
Preis €<br />
560<br />
Fehlerkorrektur bis mm 1,1/2,4<br />
Störabstand dB<br />
110<br />
Ausgangswiderstand Ω 165<br />
<strong>AUDIO</strong>-Klangpunkte 98<br />
Test in Ausgabe<br />
8/12<br />
9B Aktiv-Lautsprecher<br />
ADAM Artist 5<br />
SPITZEN-<br />
TRUMPF<br />
SPITZEN-<br />
TRUMPF<br />
Preis €<br />
Sinusleistung 8/4Ω W<br />
<strong>AUDIO</strong>-Kennzahl<br />
Eingänge<br />
<strong>AUDIO</strong>-Klangpunkte<br />
Test in Ausgabe<br />
250<br />
58/82<br />
54<br />
5<br />
68<br />
8/12<br />
Preis €<br />
Anzahl Wege<br />
Volumen l<br />
Gewicht kg<br />
<strong>AUDIO</strong>-Klangpunkte<br />
Test in Ausgabe<br />
900<br />
3,5<br />
50<br />
22<br />
80<br />
8/12<br />
Preis €<br />
Anzahl Wege<br />
Volumen l<br />
Gewicht kg<br />
<strong>AUDIO</strong>-Klangpunkte<br />
Test in Ausgabe<br />
800<br />
2<br />
7<br />
7<br />
77<br />
8/12<br />
MAGAZIN<br />
8 News<br />
Das BeoPlay A8 von Bang&Olufsen<br />
bekommt ein schickes Design und Airplay<br />
spendiert. Und der Bose-Klassiker Wave<br />
ist in einer neuen Version verfügbar.<br />
Chesky stellt seine legendären Kunstkopf-Aufnahmen<br />
zum Download bereit, und<br />
bei Linn Records gibt es jetzt auch<br />
HighRes-Files von Labels wie Universal<br />
oder Warner.<br />
10 Szene HiFi-Events & Termine<br />
RUBRIKEN<br />
3 Editorial<br />
79 Markt<br />
132 Bestenliste<br />
144 Leserbriefe<br />
144 Impressum<br />
146 <strong>Vorschau</strong><br />
LAUTSPRECHER<br />
16 Vergleichstest: Kompaktboxen<br />
Drei Neulinge von AVM, Epos und Dynaudio<br />
wollen mit optimierten Schallwänden für<br />
einen besseren Klang sorgen – ob ihnen das<br />
auch gelingt?<br />
24 Test: T+A TCD 210 S<br />
HiFi für Erwachsene: Die neue Standbox<br />
von T+A nutzt ausgeklügelte Technik und<br />
legt verblüffende Stärken an den Tag.<br />
28 Test: Subwoofer<br />
Ein Sub von Velodyne-Sub bringt eine<br />
schlaue Raum-Einmessfunktion zu einem<br />
verblüffend günstigen Preis. Wenn jetzt<br />
auch noch der Klang überzeugt ...<br />
30 Test: Subwoofer<br />
Der smarten Sonos-Netzwerksystem hat<br />
eigentlich nur eines gefehlt: ein drahtloser<br />
Sub. Bis jetzt ...<br />
KOMPLETTANLAGEN<br />
34 Ideale <strong>Anlagen</strong> um 2000 Euro, Teil 2<br />
Neun weitere spannende Ketten, vorgeschlagen<br />
von kundigen HiFi-Händlern,<br />
müssen die Karten auf den Tisch legen:<br />
Möge das Spiel beginnen ...<br />
36 Die erste Anlage besteht aus nagelneuer<br />
Elektronik von Denon und einer Standbox<br />
von Phonar –der Veritas P4 Next.<br />
41 Ein Rega RP1 beliefert einen Naim Nait<br />
5i/2 mit analogen Signalen. Die kompakte<br />
B&W 686 übernimmt dann den Rest.<br />
42 Die Wharfedale Diamond 10.7 und eine<br />
Amp/Player-Kette von Exposure bilden in<br />
dieser Anlage ein Dream-Team.<br />
44 Die KEF R 100 bezaubert an Elektronik<br />
von Cambridge mit Spitzenklang.<br />
48 Die fünfte Anlage trumpft mit Dynaudios<br />
Excite X16 plus einem Verstärker und<br />
einem neuen CD-Laufwerk von NAD auf.<br />
50 Ein Hit nicht nur für Retro-Fans: Yamaha-<br />
Elektronik an der Standbox Boston A 360.<br />
4 www.audio.de ›08 /2012
Inhalt › <strong>AUDIO</strong> 08/2012<br />
16<br />
WAND-STARK:<br />
AVM, Dynaudio und Epos optimieren<br />
bei ihren Kompaktboxen nicht nur die<br />
Chassis und Weichen, sondern auch<br />
die Schallwand der Gehäuse.<br />
TON-NETZ<br />
Neue AV-Receiver verbinden Surround-<br />
Klang mit Netzwerkfunktionen. Onkyo und<br />
Sony wollen zeigen, was sie können.<br />
MELODY<br />
GARDOT<br />
In 80 Takten rund um die Welt: An locations<br />
von Marokko bis Portugal entstand mit „The<br />
Absence“ ein Barjazz-Album der Extraklasse.<br />
69<br />
58<br />
126<br />
44<br />
HIFI-KOPFHÖRER FÜR JEDERMANN<br />
IM TEST<br />
AV-RECEIVER<br />
Onkyo TX-NR 818, Sony STR-DA<br />
3700ES ..................................................58<br />
CD-PLAYER<br />
Cambridge Azur 651C .........................44<br />
Denon DCD-520 AE .............................38<br />
NAD C 546 BEE ....................................48<br />
Rotel RCD-06 SE ..................................54<br />
D/A-WANDLER<br />
Pro-Ject Dac Box S USB ..................... 51<br />
HIFI-KOPFHÖRER<br />
Beyerdynamic T90, Focal Spirit One,<br />
Fostex TH-900, PSB M4U 2, Sony<br />
MDR-MA900 .......................................126<br />
IPOD-DOCKS<br />
Creative Ziisound D5x, Klipsch G-17<br />
Air, Logitech UE Air Speaker, Sony<br />
RDP-XA900iP ......................................122<br />
KOMPAKTBOXEN<br />
Adam Artist 5 .......................................56<br />
AVM Audition, Dynaudio Excite X16,<br />
Epos Elan 15 .........................................16<br />
KEF R 100 ..............................................44<br />
T+A KR 450............................................ 51<br />
NETZWERK-PLAYER<br />
Cambridge Stream Magic 6 ...............12<br />
STANDBOXEN<br />
Phonar Veritas P4 Next .......................36<br />
T+A TCD 210 S ......................................24<br />
Wharfedale Diamond 10.7 ..................42<br />
SUBWOOFER<br />
Sonos Sub ............................................30<br />
Velodyne EQ-Max 12 ...........................28<br />
VOLLVERSTÄRKER<br />
Cambridge Azur 651A .........................44<br />
Denon PMA-520 AE .............................38<br />
Bilder: Titel: Archiv, J. Bauer, Michael Robert Williams; Inhalt: Archiv, H. Härle, MPS, Universal<br />
51 Vielseitig: Ein Sonos Connect versorgt<br />
über einen D/A-Wandler von Pro-Ject<br />
einen Verstärker von Rotel. Die T+A<br />
KR450 ist für die Schallwandlung zuständig.<br />
54 Und erneut eine B&W-Box: Die CM5 trifft<br />
auf eine Rotel-Kette. Mit dabei: der neue<br />
CD-Player RCD-06 SE!<br />
56 Und zum Finale räumt die aktive Kompakt<br />
box von Adam, die Artist 5, mit dem<br />
digitalen Alleskönner Audiolab 8200 CDQ<br />
ganz groß ab.<br />
VERSTÄRKER<br />
58 Vergleichstest: AV-Receiver<br />
Die neuen Surround-Spezialisten von Sony<br />
und Onkyo sind nicht nur Experten in<br />
Sachen Mehrkanalton, sondern wollen<br />
auch mit smarter Netzwerktechnik<br />
punkten.<br />
KOMPLETTSYSTEME<br />
122 Vergleichstest: iPod-Docks<br />
Klein, aber oho: Vier One-Box-Lösungen<br />
von Klipsch, Logitech, Creative und Sony.<br />
KOPFHÖRER<br />
126 Test: HiFi-Kopfhörer<br />
Fünf Testkandidaten bieten alles, was man<br />
für audiophilen Musikgenuss benötigt.<br />
DIGITAL-QUELLEN<br />
12 Test: Netzwerk-Player<br />
Der Stream Magic 6 von Cambridge:<br />
Allrounder und Klangwunder in einem.<br />
REPORT<br />
64 Serie: Kult-Tracks<br />
Die neue <strong>AUDIO</strong>-Serie nimmt Musik-Meilensteine<br />
unter die Tontechnik-Lupe und<br />
erklärt wie sie entstanden sind.<br />
MUSIK<br />
67 Pop-CDs<br />
Tom Jones, Blackmore’s Night, Patti Smith,<br />
Rush, Maximo Park, Joe Jackson, Rumer,<br />
Ultravox, Slash, Joe Walsh, Glenn Frey ...<br />
68 Die Audiophilen<br />
Joan Armatrading, Cassandra Wilson:<br />
Songwriter-Delikatesse von Jazz bis Folk<br />
70 Geheimtipp<br />
A Place To Bury Strangers: New Yorker<br />
Noise-Rock mit Gänsehautgarantie –<br />
und ohne Kompromisse<br />
72 Musik Blu-ray, DVD<br />
The Beatles, Simply Red, The Raconteurs ...<br />
74 Oldie-CDs<br />
David Bowie, Paul Simon, Kylie Minogue ...<br />
75 Jazz-CDs<br />
Marcus Miller und seine fulminante<br />
„Renaissance“ des Funk-Jazz<br />
76 Klassik-CDs<br />
Meister der Präzision: wie das Mandelring<br />
Quartett Mendelssohn-Bartholdy seziert<br />
www.audio.de ›08 /2012<br />
5
Das audiophile Dream-Team<br />
CM9 und CM5<br />
jetzt ebenfalls in<br />
Weiß erhältlich.<br />
PV1D – der<br />
neue digitale<br />
Aktiv-Subwoofer.<br />
68%<br />
ÜBERRAGEND<br />
CM 8<br />
CM5<br />
Weiß – Synonym für Vollkommenheit und die Farbe der<br />
Freude und des Glücks. So auch für den audiophilen<br />
Klang-Gourmet. Denn ausgestattet mit den neusten B&W-<br />
Klangtechnologien begeistern die Lautsprecher der CM-Serie<br />
selbst anspruchsvolle Musik- und Design-Liebhaber mit ihrem<br />
einzigartig natürlichen Klang sowie einer zeitlos eleganten<br />
Erscheinung. Dank vielfältiger Kombinationsmöglichkeiten<br />
auf Basis der Standlautsprecher CM 9 und CM 8 mit den<br />
Kompaktmodellen CM 5 und CM 1 sowie dem CM-Center,<br />
steht auch einem mitreißenden Heimkinoerlebnis nichts im<br />
Weg. Zudem sind die genannten Modelle ab sofort in der<br />
hochwertig neuen Ausführung Schleiflack-Weiß erhältlich.
Die CM-Serie in Weiß<br />
Jetzt erhältlich bei folgenden autorisierten B&W Fachhändlern:<br />
01067 Dresden<br />
Radio Körner<br />
Könneritzstr. 13<br />
23611 Bad Schwartau<br />
Projekt Akustik<br />
Tremskamp 51-51a<br />
38106 Braunschweig<br />
Wyrwas Hifi - Special<br />
Humboldtstr. 23<br />
53881 Euskirchen<br />
Klangforum<br />
Postweg 4<br />
71101 Schönaich<br />
Hifi und Wohnen<br />
Cheruskerstr. 6/1<br />
91074 Herzogenaurach<br />
Radio Haberzettl<br />
Erlanger Str. 58<br />
01259 Dresden<br />
EP: Radio Hanel<br />
Bahnhofstr. 70a<br />
24119 Kiel-Kronshagen<br />
Begehr Bild-Tontechnik<br />
Kieler Str. 62-64<br />
40210 Düsseldorf<br />
Hifi-Referenz<br />
Steinstr. 31<br />
54290 Trier<br />
Hifi Kohr & Roensch<br />
Jüdemerstr. 28-32<br />
71711 Murr<br />
Hifi Keller<br />
Gottlieb-Daimler-Str. 37<br />
91083 Baiersdorf<br />
Hifi Forum<br />
Breslauer Str. 29<br />
04103 Leipzig<br />
Uni Hifi<br />
Goldschmidtstr. 14<br />
24837 Schleswig<br />
Audio Point<br />
Kornmarkt 3<br />
40477 Düsseldorf<br />
Hifi-Audio Ulrike Schmidt<br />
Eulerstr. 50<br />
55116 Mainz<br />
Hifi Profis<br />
Rheinstr. 4<br />
72764 Reutlingen<br />
Akustik Studio Biegler<br />
Kanzleistr. 53<br />
97072 Würzburg<br />
Audioladen<br />
Kliebertstr. 3<br />
04109 Leipzig<br />
media@home Schöne<br />
Hainstr. 1<br />
26655 Westerstede<br />
Coldewey<br />
Burgstr. 6<br />
42853 Remscheid<br />
Amadeus Hifi Studio<br />
Hindenburgstr. 31<br />
55294 Mainz/Bodenheim<br />
Klangstudio Pohl<br />
Mainzer Str. 73<br />
76133 Karlsruhe<br />
SG-Akustik<br />
Amalienstrasse 45<br />
97437 Haßfurt<br />
Euronics Schlegelmilch<br />
Godelstatt 8<br />
07743 Jena<br />
Röhlig Vision & Sound<br />
Holzmarkt 1<br />
28203 Bremen<br />
Uni Hifi<br />
Am Dobben 23<br />
44141 Dortmund<br />
RAE Akustik<br />
Märkische Str. 125<br />
56068 Koblenz<br />
Schmitz Hifi-Video<br />
Emil-Schüller-Str. 37-39<br />
77855 Achern<br />
Audio-Box<br />
Hauptstr. 87<br />
97783 Karsbach-Weyersfeld<br />
MD Sound<br />
Im Wiesgarten 5<br />
08056 Zwickau<br />
Röhlig Vision & Sound<br />
Äußere Schneeberger Str. 93<br />
08523 Plauen<br />
media@home Hifi Böhm<br />
Unterer Steinweg 8<br />
10178 Berlin<br />
Saturn Alexanderplatz<br />
Alexanderplatz 3<br />
10623 Berlin<br />
King Music<br />
Uhlandstr. 20-25<br />
10789 Berlin<br />
Saturn Europa-Center<br />
Tauentzienstr. 9<br />
30159 Hannover<br />
Thorenz<br />
Karmarschstr. 43<br />
30159 Hannover<br />
Alex Giese Hifi+TV Technologie<br />
Theaterstr. 14<br />
30167 Hannover<br />
Uni Hifi<br />
Königsworther Str. 8<br />
30173 Hannover<br />
Musikus-Hifi<br />
Hildesheimer Str. 119<br />
32049 Herford<br />
EP Unger<br />
Mindener Str. 85<br />
44805 Bochum<br />
HiFi Center Liedmann<br />
Harpener Hellweg 22<br />
45127 Essen<br />
Hifi Spezialist Werner Pawlak<br />
Schwarze Meer 12<br />
45472 Mülheim<br />
HiFi Zentrum Werner Pawlak<br />
Humboldtring 13<br />
45888 Gelsenkirchen<br />
Audio Fidelity<br />
Bulmker Str. 32 a<br />
47877 Willich<br />
Hifi Schluderbacher<br />
Schmelzerstr. 26<br />
56727 Mayen<br />
Musikhaus Geiermann<br />
Göbelstr. 12<br />
59065 Hamm<br />
Auditorium<br />
Feidikstr. 93<br />
60318 Frankfurt<br />
Hifi Profis<br />
Am Eschenheimer Tor 2<br />
63067 Offenbach<br />
Hifi im Hinterhof<br />
Geleitsstraße 50<br />
63739 Aschaffenburg<br />
Hifi Dillity<br />
Würzburger Str. 33<br />
79098 Freiburg<br />
Hifimarket Esser<br />
Gauchstr. 17<br />
79539 Lörrach<br />
Akustik Studio Herrmann<br />
Wallbrunnstr. 57<br />
80333 München<br />
HEC-Store<br />
Kardinal-Döpfner-Str. 6<br />
80798 München<br />
sound reference<br />
Schellingstr. 103<br />
81369 München<br />
Hifi Treffpunkt<br />
Albert-Roßhaupter-Str. 40<br />
Österreich:<br />
1010 Wien<br />
Mediamagic<br />
Opernring 4<br />
1020 Wien<br />
Downtown HiFi<br />
Praterstr. 1<br />
1080 Wien<br />
Raum-Akustik<br />
Lerchenfelder Str. 30<br />
1090 Wien<br />
Audio Emotion<br />
Schwarzspanierstr. 11<br />
10963 Berlin<br />
HiFi im Hinterhof<br />
Großbeerenstr. 65<br />
12163 Berlin<br />
Saturn Berlin-Steglitz<br />
Schloßstr. 110<br />
12203 Berlin<br />
Triangle Trading Enterprise<br />
Gardeschützenweg 86<br />
12555 Berlin<br />
media@home Wuntke<br />
Bahnhofstr. 33-38<br />
17033 Neubrandenburg<br />
Heuer Hifi-TV-Video<br />
Behmenstr. 6<br />
20095 Hamburg<br />
Wiesenhavern<br />
Mönckebergstr. 11<br />
20146 Hamburg<br />
Audiophonie<br />
Rentzelstr. 10<br />
21337 Lüneburg<br />
RAE-Akustik<br />
Dahlenburger Landstr. 72<br />
32423 Minden<br />
Knicker & Wortmann<br />
Königstr. 45<br />
33100 Paderborn<br />
Sound Systems<br />
Detmolder Str. 192<br />
33415 Verl<br />
Beckhoff Technik & Design<br />
Uhlandstr. 2<br />
33602 Bielefeld<br />
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Zimmerstr. 8<br />
34117 Kassel<br />
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Oberste Gasse 17<br />
34117 Kassel<br />
Maurer e.K.<br />
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35039 Marburg<br />
Acoustics Hifi-Studio<br />
Neue Kasseler Str. 62<br />
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48143 Münster<br />
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Alter Steinweg 22-24<br />
48431 Rheine<br />
Radio Saatjohann<br />
Münsterstr. 1a<br />
48720 Rosendahl<br />
Wolbeck Hifi<br />
Schöppinger Str. 28<br />
49078 Osnabrück<br />
HiFi SPECTRUM<br />
Arndtplatz 2<br />
49084 Osnabrück<br />
Ton-Art Studio<br />
Hannoversche Str. 99<br />
50667 Köln<br />
MSP - HiFi Studio<br />
Cäcilienstr. 48<br />
50670 Köln<br />
Saturn<br />
Maybachstr. 115<br />
51109 Köln<br />
Rheinklang<br />
Olpener Str. 955<br />
64283 Darmstadt<br />
Hifi Profis<br />
Grafenstr. 29<br />
65185 Wiesbaden<br />
Hifi Profis<br />
Rheinstr. 29<br />
66113 Saarbrücken<br />
Elektro R. Meyer<br />
Friedrich-Hecker-Str. 1<br />
66265 Heusweiler<br />
Elektro R. Meyer<br />
Holzerstr. 54<br />
66424 Homburg<br />
expert Axel Ulmcke<br />
Talzentrum / Talstr. 38b<br />
67071 Ludwigshafen<br />
Hirsch + Ille<br />
Hedwig Laudien Ring 21<br />
67655 Kaiserslautern<br />
Phoenix Hifi-Studio<br />
Richard-Wagner-Str. 65<br />
68161 Mannheim<br />
Die Media Profis<br />
N4, 21-23<br />
81667 München<br />
Hifi Concept<br />
Wörthstr. 45<br />
84030 Landshut<br />
M&K Hifi<br />
Neidenburgerstr. 6<br />
85055 Ingolstadt<br />
Media@Home Ostermeier<br />
Freyberger Str. 27<br />
86150 Augsburg<br />
High-Fidelity Studio<br />
Dominikanergasse 7<br />
87439 Kempten<br />
Hifi Hartmann<br />
Heiligenkreuzer Str. 16+17<br />
88131 Lindau<br />
Blank Hifi<br />
Anton-Gies-Str. 2<br />
89073 Ulm<br />
Hifi Kemper<br />
Neue Str. 50<br />
89073 Ulm<br />
Ton und Bild Kemper<br />
Hafenbad 1<br />
2334 Vösendorf-Süd<br />
HeimkinoWelt<br />
Shopping City Süd,<br />
Top G264<br />
4020 Linz-Donau<br />
Der Gross<br />
Landstr. 47<br />
4840 Vöcklabruck<br />
Ton Art Franz Stöger<br />
Freileiten 6<br />
5301 Eugendorf<br />
Cinema Audio<br />
und Videotechnik<br />
Ischlerbahnstr. 23a<br />
6020 Innsbruck<br />
Sound Gallery Innsbruck<br />
Pembaurstr. 14<br />
6850 Dornbirn<br />
Visions for you Kreil<br />
Rathausplatz 4<br />
8010 Graz<br />
Hifi Team Czesany<br />
Am Fuße des Schloßberges 4<br />
22175 Hamburg<br />
Hifi Studio Bramfeld<br />
Bramfelder Chaussee 332<br />
35390 Gießen<br />
Schäfer & Blank<br />
Sonnenstr. 1-3<br />
52064 Aachen<br />
Klangpunkt<br />
Karlsgraben 35<br />
69115 Heidelberg<br />
Expert Esch Heidelberg<br />
Sofienstr. 3<br />
90552 Röthenbach<br />
EP: Grau<br />
Martin-Luther-Str. 1<br />
9020 Klagenfurt<br />
Hifi Video Majdic<br />
Inglitschstr. 26<br />
22457 Hamburg<br />
Fidelity Acker & Buck<br />
Frohmestr. 5<br />
38100 Braunschweig<br />
Radio Ferner<br />
Neue Str. 22/23<br />
53113 Bonn<br />
Hifi Linzbach<br />
Adenauerallee 124<br />
70178 Stuttgart<br />
Studio 26<br />
Sophienstr. 26<br />
90762 Fürth<br />
Audioviel<br />
Gustavstr. 12<br />
9500 Villach<br />
Hifi Video Majdic<br />
Kärtnerstr. 34<br />
Mehr zur CM-Serie auf:<br />
www.gute-anlage.de und<br />
www.bowers-wilkins.de
Magazin › NEWS<br />
AUGUST 2012<br />
COUPE DANMARK<br />
MIT APFEL<br />
Schon in <strong>AUDIO</strong> 4/2011 begeisterte<br />
die augenfällige Klangskulptur Beo-<br />
Sound 8 von Bang & Olufsen, zum<br />
Beispiel mit superber Höhen-Auflösung<br />
und enormer Pegelfestigkeit.<br />
Kein Wunder, dass das von Designer<br />
David Lewis entworfene Sound-Tool<br />
zum meistverkauften System von<br />
Bang & Olufsen avancierte.<br />
Nun setzen die Dänen noch eins drauf<br />
und spendieren ihrer neuen BeoPlay A8<br />
Apple-Appeal: Via AirPlay lassen sich<br />
so Songs drahtlos direkt vom iPhone oder<br />
iPad streamen; eine spezielle App erleichtert<br />
überdies die Installation. Zusammen mit den<br />
angestammten Tugenden wie der „Adaptive<br />
Bass Linearisation“ aus der Haus-Trickkiste<br />
(einer Equalizer-Schaltung mit Pegelüberwachung)<br />
und dem Stereo-Zweiwegelautsprechersystem<br />
sowie diversen stylischen Farben<br />
für die Textilabdeckung dürfte die BeoPlay A8<br />
viele Augen und Ohren auf sich ziehen. Der<br />
Preis der Schönheit: rund 1150 Euro. www.<br />
bang-olufsen.com cd<br />
NEW WAVE<br />
Auch wenn das Design vielleicht nicht jedermanns Geschmack sein mag, bereichert Bose mit seinem Tischradio Wave<br />
bereits seit vielen Jahren die Hörlandschaft. Nun kommt das Wave in der Version III mit verfeinerter Ausstattung: Der<br />
UKW-Tuner wurde empfangsstärker, außerdem empfängt die amerikanische Tisch-Anlage nun das Digitalradio DAB+.<br />
Wer die flache Fernbedienung einmal verlegt hat, kann das neue Wave in Grundfunktionen auch über die „Touch-Top“-<br />
Kontrollfläche auf dem Gehäuse bedienen – eine Funktion, die wir beim alten Wave oft vermissten. Ebenfalls neu: die<br />
duale Weckfunktion, die zwei verschiedene Zeiten speichern kann. Mit Extra-Paketen (rund 100 Euro) können auch<br />
iPhone & Co andocken oder Bluetooth-Gerätschaften Lieblingssongs drahtlos auf das Wave III beamen. Zum Glück<br />
beim Alten geblieben ist der sehr kräftige, sonore Klang. Preis der Basisversion: rund 500 Euro. www.bose.de cd<br />
8<br />
www.audio.de ›08 /2012
Magazin › NEWS<br />
BLACK-BOX<br />
MIKRO-KOSMOS<br />
iPhone, iPad, iPod und MacBook lassen sich auch als<br />
Aufnahmeleiter einsetzen: Für klangstarke Musik-Takes<br />
oder Interviews rüstet der Spezialist MicW Apple-<br />
Geräte mit seinem ultrakleinen Mikrofon i266 auf. Das<br />
Vier-Zentimeter-Zäpfchen arbeitet mit Nieren-Richtcharakteristik<br />
und soll dank relativ großer Membranflächen<br />
selbst subtile Details aufnehmen. Durch iTunes-Synchronisation<br />
und im Verbund mit diversen Apps lassen<br />
sich die Mitschnitte komfortabel verwalten. Auch an<br />
Geräte anderer Hersteller kann das i266 andocken –<br />
wenn diese ihm eine vierpolige 3,5-mm-Klinkenbuchse<br />
bieten. Der Preis: 132 Euro; mit Zubehör-Kit 169 Euro.<br />
www.mic-w.com cd<br />
Arcam stellt mit seinem<br />
neuen rPac einen smarten, USBbetriebenen<br />
Digital-/Analogwandler vor – ideal<br />
für mobilen Klanggenuss: Das 300 Gramm leichte schwarze<br />
Alukästchen soll PC, Mac oder Laptops ohne extra Treiber zu<br />
einer klangstarken Performance beflügeln. Dazu wandelt der<br />
rPac die Musikdaten aus dem Computer mit Abtastraten von<br />
bis zu 24-Bit/96kHz um. Der Clou: Der rPac agiert auch als<br />
Kopf hörerverstärker – so lassen sich Lieblingssongs unterwegs<br />
oder zuhause ungestört genießen. Und mit dem Cinch-Line-<br />
Level-Ausgang schickt die Black-Box ihre Soundfracht direkt an<br />
HiFi-Verstärker. Dafür braucht das schwarze Zauberkästchen<br />
kein Netzteil – den nötigen Saft holt es sich via USB-Bus. Der<br />
Preis: rund 200 Euro. www.arcam.de cd<br />
Fotos: Archiv, billybear (2) – Shutterstock.com<br />
KUNST IM KOPF<br />
Die Soundprofis des New Yorker Labels<br />
Chesky schaffen Raum: Was zum Beispiel<br />
die Mikrofon- und Kopfhörer-Cracks Sennheiser<br />
bereits in den 70ern forcierten, wollen<br />
die Cheskys nun audiophilem Publikum<br />
verfeinert auf die Ohren geben: Kunstkopf-<br />
Aufnahmen mit 192 kHz / 24 Bit, aufgenommen<br />
mit dem Neumann-Kunstkopf KU-100,<br />
bei dem zwei Mikros in den Gehörgängen<br />
eines Dummys sitzen. In der Binaural+-Serie<br />
sind für 2012 vier Alben geplant, in den USA<br />
als Downloads auf www.hdtracks.com erhältlich.<br />
Ob sie in Deutschland downloadbar<br />
sein werden, steht noch nicht fest, die physischen<br />
Tonträger vertreibt in-akustik. www.<br />
chesky.com; www.in-akustik.com cd<br />
HIGHEND-MAINSTREAM<br />
Tonträger limitieren je nach Format oft das ursprüngliche Aufnahmepotenzial. Hochauflösende<br />
Downloads können das Problem lösen und theoretisch sogar den Klang von SACD<br />
oder DVD hinter sich lassen. Linn Records und das Berliner Portal Highresaudio bieten<br />
solch edle Klangkost schon seit geraumer Zeit zum Herunterladen an – neuerdings auch<br />
Aufnahmen von großen Companies wie Universal oder Warner. So kommen Audiophile<br />
in den hochauflösenden Genuss von Top-Acts wie Tom Petty And The Heartbreakers,<br />
George Harrison oder Diana Krall. Über 400 Studio-Master-Alben sind bereits auf Linn<br />
Records erhältlich, von den Beatles bis zu den Rolling Stones. Die Kooperation der<br />
Schotten mit Universal baut das Angebot nun aus. „Wir wissen, dass eine steigende<br />
Zahl unserer Künstler dem Wunsch nach höherer Klangqualität in der Digitaldomäne und<br />
anderen Formaten sehr positiv gegenübersteht", so Andrew Daw, Vice President für Strategisches<br />
Marketing bei der Universal Music International. Und auch Neil Young machte<br />
sich bei der diesjährigen Dive-into-Media-Konferenz für eine höhere Klangqualität stark.<br />
Warner will ebenfalls stärker ins Geschäft einsteigen und Musik in Studio-Masterquali tät<br />
zum Download über Highresaudio anbieten. Losgehen soll es mit dem Eagles-Klassiker<br />
„Hotel California“ und „Under Rug Swept“ von Alanis Morissette. www.highresaudio.<br />
com, www.linnrecords.com cd<br />
www.audio.de ›08 /2012<br />
9
Magazin › XXXXXXXXXXXXXXX<br />
SZENE<br />
HIFI-TERMINE<br />
6. 7. - 3. 8. PhonoPhono, 10961 Berlin<br />
informiert immer freitags (Bergmannstr. 17, 17 bis 19 Uhr) schwerpunktmäßig<br />
über analoge Klangkultur. Die Themen der kommenden Veranstaltungen.<br />
6. Juli: moderne Plattenspieler aus verschiedenen Preisklassen<br />
im Direktvergleich. 13. 7.: Preiswerte HiFi-Technik – woran erkennt man<br />
gute Geräte, wie kombiniert man eine komplette, top klingende HiFi-<br />
Anlage? PhonoPhono zeigt an praktischen Beispielen, wie gut Einsteiger-<br />
<strong>Anlagen</strong> anno 2012 klingen können. 20. 7.: Platten waschen & reinigen –<br />
Tipps & Tricks zum Thema Schmutz und Staub, Waschmaschinen und<br />
Spezialreiniger. 27. 7.: Tonabnehmer im Vergleich – wie klingt ein<br />
preiswertes MM-System, welchen Einfluss hat der Nadelschliff, welcher<br />
Tonabnehmer passt zu welchem Plattenspieler? 3. August: High-End für<br />
Kenner und Genießer – hochwertige Plattenspieler namhafter Hersteller<br />
im direkten Vergleich. www.phonophono.de<br />
7. 7. SG Akustik, 76133 Karlsruhe<br />
lädt zum Karlsruher Analog-Forum. Themen sind unter anderem das<br />
Digitalisieren von Schallplatten und Vergleiche zwischen unterschiedlichen<br />
Tonabnehmern und Laufwerkkonzepten. Die Anzahl der<br />
Plätze ist begrenzt; um Anmeldungen wird gebeten. Telefon: 0721 /<br />
941 45 80. email: www.sg-akustik.de<br />
2. 8. Boxen Gross, 10999 Berlin<br />
veranstaltet jeden ersten Donnerstag im Monat (18-20 Uhr) einen<br />
HiFi-Workshop. Thema am 2. August: ein Systemvergleich verschiedener<br />
Aktivlautsprecher-Konzepte. Das Team um Siegfried Wörner erklärt die<br />
Vorteile der „Aktiven“ und deren Arbeitsweisen anhand diverser<br />
Vertreter der Aktivtechnik. Mit dabei. die Audium Comp5 aktiv als<br />
anpassbarer Breitbänder mit integriertem Sub; das Dynaudio-Set Xeo 5<br />
(wireless) + Fokus 110a + Sub250 als Vergleich zwischen einer aktiven<br />
Standbox und einem aktiven Sub-/Sat-System; die Linn Isobarik mit<br />
schrittweiser nachträglicher Aktivierung sowie die Linn Klimax 350 Aktiv,<br />
die mit einer Membrankontrolle im Bass aufwartet. www.boxengross.de<br />
13./14. 7. Musik im Raum, 65183 Wiesbaden<br />
freut sich auf den Besuch von<br />
Werner Strehl vom ATC-Vertrieb,<br />
der zusammen mit Musik-im<br />
Raum-Chef Bernd Hauptmann die<br />
exklusive „Privat-Edition“ der ATC<br />
SCM-50 präsentiert – für Aktivboxen-Fans<br />
eine der aktuell wohl<br />
spannendsten und attraktivsten<br />
Boxen der Szene (ausführlich<br />
getestet wurde die lederummantelte<br />
Schönheit in der aktuellen Ausgabe<br />
von <strong>AUDIO</strong>s High-End-Sonderheft<br />
<strong>AUDIO</strong>phile, die jetzt erhältlich ist).<br />
Zudem stehen beide HiFi-Experten<br />
für’s Fachsimpeln und zum<br />
highfidelen Meinungsaustausch<br />
bereit. Anmeldung erbeten unter<br />
Telefon 0611 / 52 46 48.<br />
14. 7. / 27. 7. Radio Ferner, 38100 Braunschweig<br />
erwartet im Rahmen seiner Veranstaltungsreihe „Im Fokus“ (jeweils am<br />
zweiten Samstag des Monats) die dänische Elektronikfirma Gryphon<br />
sowie die Schweizer Lautsprecherschmiede Piega. Hermann Noch vom<br />
deutschen Vertriebspartner T.A.D. stellt diese beiden für kompromisslose<br />
Qualität stehenden Highend-Marken vor und zeigt aktuelle Neuheiten. Die<br />
Präsentationen beginnen jeweils um 11, 14 und 16 Uhr. Die zweite<br />
Radio-Ferner-Eventreihe „Die Kleine Hörprobe“ (jeden letzten Freitag im<br />
Monat von 18-20 Uhr) widmet sich am 27. 7. dann den beiden Herstellern<br />
Primare und Sonus Faber: Schwedische Präzisionselektronik trifft auf<br />
italienische Lautsprecher-Eleganz. Anmeldung erbeten unter Telefon 0531<br />
/ 494 87; mail: verkauf@radio-ferner.com www.radio-ferner.com<br />
17.-28. 7. Luna Audio Lounge, 90471 Nürnberg<br />
Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt: Da wollte Thomas<br />
Mathejczyk im Juli in aufgeräumter Sommerlaune den 1. Geburtstag<br />
seiner „Luna Audio Lounge“ feiern – weil aber kurzfristig der Eigentümer<br />
der Geschäftsimmobilie gewechselt hat und das Gebäude künftig<br />
anderweitig genutzt wird, steht statt einer Party jetzt ein Umzug an.<br />
Deshalb gibt es in der Breslauer Str. 406 vom 17.-28. Juli eine „Räumungsverkauf<br />
wegen Umzug“-Aktion: Alle vorrätigen Lautsprecher, HiFi- und<br />
Surround-Komponenten werden in diesem Zeitraum mit massiven<br />
Preisnachlässen abverkauft. Jeder Interessent kann so quasi beim Umzug<br />
helfen und sich sein persönliches HiFi-Schnäppchen sichern. Ab August/<br />
September (der genaue Termin steht noch nicht fest) bezieht Luna Audio<br />
dann seine neuen Räumlichkeiten. Die Adresse: Euckenweg 17, 90471<br />
Nürnberg. Telefon: 0911 / 4310 727; mail: luna-audio@gmx.de <strong>AUDIO</strong><br />
wünscht auch am neuen Standort viel Erfolg und viele zufriedene Kunden.<br />
www.luna-audio.de<br />
20./21. 7. Graf HiFi, 70182 Stuttgart<br />
will unter dem Motto „Drahtlos für Fortgeschrittene“ zeigen, wie<br />
highendig moderne Wireless-Systeme inzwischen klingen können.<br />
Dazu präsentieren Torsten Graf und sein Team in der Charlottenstr.<br />
die neuen Drahtlos-Speaker XEO von Dynaudio, demonstrieren,<br />
wie die AirPlay-Geräte von Apple Musik und Videobilder drahtlos<br />
durch’s ganze Haus streamen können und präsentieren den RS<br />
220 von Sennheiser – den vielleicht besten Funk-Kopfhörer der<br />
Welt. Vorgeführt wird am 20. 7. von 16-19 Uhr und am 21. 7. von<br />
10-20 Uhr. www.graf-hifi.de<br />
21. 7. HiFi Concept, 81667 München<br />
Edel, edler, Accuphase: High-Ender schwärmen nicht ohne Grund<br />
von der japanischen Traummarke Accuphase. Bekannte Bestseller<br />
sowie aktuelle 2012er-Neuheiten aus dem Portfolio der<br />
Nobelmarke sind nun in der Wörthstr. 45+38 zu sehen und zu<br />
hören. Als Lautsprecherpartner assistiert – ebenfalls den Besuch<br />
wert – die neue Sasha von Wilson Audio. Neben dem HiFi-Concept-Team<br />
um Robert Heisig sind Mitarbeiter des deutschen<br />
PIA-Vertriebs sind vor Ort und freuen sich auf’s Fachsimpeln mit<br />
HiFi-Freunden. www.hificoncept.de<br />
www.audio.de ›08 /2012
Magazin › SZENE<br />
27. 7. HiFi auf dem Bauernhof, 87452 Altusried<br />
lädt jeden letzten Freitag im Monat zu einem Musikabend. Im<br />
gemütlichen Dachstudio des im schönen Allgäu gelegenen „HiFi-<br />
Bauernhofs“ treffen sich ab 19 Uhr HiFi- und Musikliebhaber, um auf<br />
spannenen <strong>Anlagen</strong>konfigurationen und in lockerer Atmosphäre<br />
aktuelle Tonträger und interessantes Zubehör kennen zu lernen. Und<br />
für’s leibliche Wohl gibt es Snacks und Getränke. Nächster Termin<br />
ist der 27. 7. – ein Livemusik-Event ist in Planung ... Die<br />
Teilnehmerzahl ist auf 30 Personen begrenzt; daher<br />
bitte vorher anmelden. Telefon: 083 73 / 7019.<br />
www.hifi-bauernhof.de<br />
4. 8. B&M Service-Center Süd, 70806 Kornwestheim<br />
veranstaltet in Stuttgart einen Workshop mit Lautsprechern der<br />
Aktivspezialisten Backes + Müller. Abwechselnd werden Modelle aus<br />
der Prime- und aus Line-Serie vorgeführt; als Zuspielgeräte kommen<br />
Komponenten von Restek zum Einsatz. Besucher dürfen gerne eigene<br />
Vorführ-CDs mitbringen bzw. im Vorfeld individuelle Musikwünsche<br />
äußern. Anmeldung und Infos unter Telefon 07154 / 4413. Dort<br />
erfährt man auch den genauen Veranstaltungsort.<br />
mail: info@service-sued-backesmueller.de.<br />
www.service-sued-backesmueller.de<br />
27./28. 7. Sound @ Home,<br />
72764 Reutlingen<br />
ist (siehe 13./14. 7.) ebenfalls eine Station der<br />
„Private Edition"-Tournee der Lautsprechermarke<br />
ATC. Matthias Schneider von Sound@Home und<br />
Werner Strehl vom ATC-Vertrieb werden diese<br />
exklusive Aktivbox mal so richtig von der Leine<br />
lassen – und zeigen natürlich auch die ganze Fülle<br />
der individuellen, frei nach persönlichem<br />
Geschmack wählbaren Gehäusefinishings!<br />
www.sound@home.de<br />
MUSIK IM HANDEL<br />
Service-Wüste Plattenladen? Keineswegs – es gibt sie noch, die engagierten und<br />
kompetenten Tonträger-Händler. <strong>AUDIO</strong> stellt in Zusammenarbeit mit der Handelsgemeinschaft<br />
Aktiv Music Marketing (amm) jeden Monat einen spannenden record<br />
shop vor und fragt nach audiophilen Tipps und musikalischen Entdeckungen. Eine<br />
Übersicht über alle amm-Händler gibt es online unter www.amm.de<br />
CD LOUNGE<br />
Georg Kruse<br />
Wilhelminenstr. 25<br />
64283 Darmstadt<br />
Telefon: 06151-291705<br />
cdlounge@amm.de<br />
Fotos: Archiv, J. Bauer, dowiliukas / Sergey Kandakov / billybear – Shutterstock.com<br />
<strong>AUDIO</strong>: Welche (Wieder-)Veröffentlichung können Sie aus<br />
klanglicher Sicht derzeit besonders empfehlen?<br />
Kruse: Alan Parsons Project: „Tales Of Mystery And Imagination“<br />
(Mercury/Universal veröffentlichte kürzlich eine „Deluxe<br />
Edition“). Die Platte hält, was der Titel verspricht. Eine auch<br />
klanglich hervorragende Umsetzung der haarsträubenden<br />
Geschichten von Edgar Allan Poe. Wie hier mit zum Teil ganz<br />
wenigen Mitteln eine vielschichtige Atmosphäre geschaffen<br />
wurde, ist für mich immer noch unerreicht.<br />
?: Welche Neuerscheinung sticht<br />
für Sie musikalisch hervor?<br />
!: Richard Hawley: „Standing At<br />
The Sky’s Edge“ (Parlophone/<br />
EMI). Schon das erste Stück zeigt<br />
die Vielfalt dieser Platte: Leise<br />
Passagen wechseln sich mit<br />
lauteren ab, ohne krawallig oder<br />
gar verzerrt zu wirken. Mein Favorit<br />
ist der Titelsong. Hier entstehen faszinierende Klangwelten, bei<br />
denen man sich wirklich wie am Rande des Himmels fühlt.<br />
Der Laden<br />
Nicht nur aus Darmstadt, sondern aus dem gesamten Odenwald<br />
oder gar aus Wiesbaden und Worms kommen Musikfans<br />
in die Wilhelminenstr. 25 – aus gutem Grund: Auf etwa 100<br />
Quadratmetern bietet die CD Lounge ständig 10.000 Titel auf<br />
CD und DVD aus Klassik, Jazz und Pop an. „Wir verkaufen gute<br />
Musik aus jedem Bereich“, fasst Georg Kruse die Philosophie<br />
des Hauses zusammen, „Qualität spielt die entscheidende<br />
Rolle.“ Dazu gibt’s einen Bestellservice sowie vier Abhörplätze,<br />
und dank elektronischer Datenbanken kann praktisch in das<br />
gesamte Repertoire des verfügbaren CD-Marktes hineingehört<br />
werden. Besonderen Wert legt man bei der CD Lounge auf die<br />
Preisvielfalt: Kruse und sein Team leisten gerne auch Hilfestellung<br />
bei der Titelrecherche für den kleinen Geldbeutel. Ebenfalls<br />
viel Raum ist Raritäten und Vinylerscheinungen gewidmet.<br />
www.audio.de ›08 /2012<br />
11
Stream Magic 6? Bei einer solch verheißungsvollen<br />
Bezeichnung<br />
drängt sich der Gedanke an Druiden,<br />
wallende Gewänder und an sagenumwobene<br />
Locations wie Stonehenge<br />
förmlich auf. Es ist uns ja kein Geheimnis,<br />
dass die Engländer neben Einfallsreichtum<br />
und ausgefallenem Humor<br />
auch einen ausgeprägten Hang zum<br />
Magischen und Okulten pflegen. Und<br />
tatsächlich: Schaut man ein wenig genauer<br />
hin, stellt man fest, dass Winston<br />
Churchill im Jahre 1908 in die Albion Loge<br />
der „Ancient Order Of Druids“ eintrat,<br />
und Königin Elisabeth II. nach wie<br />
vor als Ehrendruidin der walisischen<br />
„Gorsedd Of Bards“ vorsteht.<br />
Der technische Oberdruide von Cambridge<br />
Audio nun heißt Matthew Bramble<br />
– und auch er kreiert in seiner HiFi-<br />
Hexenküche regelmäßig neue digitale<br />
Zaubereien. Doch für seine neueste<br />
Schöpfung, den Stream Magic 6, wollte<br />
12 www.audio.de ›08 /2012<br />
Mr. Bramble nicht nur Altbewährtes in<br />
den Kessel werfen – sondern konzeptionell<br />
einen Schritt weitergehen. Dass die<br />
Cambridge-Magier dabei auf das Erbgut<br />
von bereits bestens beleumundeten<br />
Kreationen wie dem Sonata NP 30<br />
(<strong>AUDIO</strong> 3/12) sowie dem DacMagic Plus<br />
(<strong>AUDIO</strong> 4/12) zurückgreifen, ist so naheliegend<br />
wie vielversprechend – komplett<br />
neu zu erfinden braucht Cambridge die<br />
Gerätekategorie der Netzwerkplayer<br />
schließlich nicht. Und ihre Kompetenz in<br />
dieser Produktklasse haben die Briten<br />
auch schon hinreichend bewiesen.<br />
Und doch entstand mit dem Stream<br />
Magic 6 nicht bloß ein schlichtes Derivat,<br />
vielmehr leitet er eine eigenständige<br />
Weiterentwicklung ein: Er ist ein Netzwerkplayer,<br />
der eine D/A-Wandlereinheit<br />
mit High-End-Anspruch in einem Gehäuse<br />
vereint. Von außen betrachtet, wirkt<br />
der Brite dabei zunächst unscheinbar.<br />
Erst eine genauere Inspizierung lässt erahnen,<br />
dass die Entwickler bei Cambridge<br />
von Frugalität nichts wissen wollten<br />
– weder in Sachen Wiedergabevielfalt<br />
noch bei den inneren Werten. Bescheiden<br />
und kärglich dürfen ruhig andere<br />
sein.<br />
UNDERSTATEMENT?<br />
NICHT MEHR ALS NÖTIG!<br />
Gegenüber der so naheliegenden wie<br />
beliebten Kombination aus einem einfachen<br />
Streamer (etwa einer Squeezebox)<br />
und einem separaten DAC hat der<br />
Stream Magic – wie jeder andere hochwertige<br />
Netzwerkplayer – einen eingebauten<br />
Vorteil: Player- und Wandlerseite<br />
sind füreinander konstruiert und kommunizieren<br />
praktisch jitterfrei miteinander –<br />
eine in diesem Punkt heikle S/PDIF-Verbindung<br />
entfällt.<br />
Um in Sachen Digitalwandlung ja nichts<br />
anbrennen zu lassen, wurden gleich zwei<br />
hochwertige WM8740 von Wolfson ver-
Digital-Quellen › MUSIKSERVER<br />
MUSIK-MAGIER<br />
Anschlüsse für fast alle Fälle? Klar! Ein stimmiges Bedienkonzept, wertige Verarbeitung? Aber<br />
sicher! Mit dem Stream Magic 6 präsentiert Cambridge einen Allroundplayer, der kaum Wünsche<br />
offenlässt – und zudem jenes gewisse klangliche Etwas besitzt, das ein überzeugendes Gerät zum<br />
einem außergewöhnlichen macht.<br />
■ Text: Fritz I. Schwertfeger<br />
TEST<br />
Ein Netzwerkplayer mit britischen Genen<br />
CAMBRIDGE STREAM MAGIC 6 1000 €<br />
Fotos: Archiv, MPS, H. Härle, B. Rietschel<br />
pflichtet, von denen jeder ein sich spiegelndes<br />
Signalpaar zur Verfügung stellt.<br />
Dies schiebt nicht nur die Störabstände<br />
in noch weitere Ferne, sondern ermöglicht<br />
über die XLR-Buchsen eine lupenrein<br />
symmetrische Ausgabe. Ebenfalls<br />
eine Spezialität von Cambridge ist die<br />
Upsampling-Digitalfilterung: Das im<br />
Wolfson bereits implementierte und mit<br />
Taktraten von 24/192 spielerisch umgehende<br />
Digitalfilter verschmähend, jazzt<br />
hier ein 32-Bit-DSP von Analog Devices<br />
das Signal mit dem „ATF 2“ genannten<br />
Upsampling-Verfahren auf respektable<br />
24/384 hoch. Gemeinsam mit der aus<br />
der Schweiz stammenden Firma Anagram<br />
Technologies entwickelt, soll dieses<br />
Verfahren durch die sogenannte<br />
Poly nominterpolation eine präzisere und<br />
geschmeidigere Annäherung an die Sinuswellenform<br />
des Originalsignals ermöglichen.<br />
Und nebenbei – dank eines<br />
speziellen Modells bei Pufferung und<br />
Neutaktung der Datenpakete – dem gefürchteten<br />
Jitter den Garaus machen.<br />
Doch der DSP kann noch mehr. Drei per<br />
Knopfdruck wählbare Variationen des Digitalfilters<br />
erlauben eine Veränderung im<br />
Klang-Timbre und somit eine Anpassung<br />
an persönliches Hörempfinden. Erreicht<br />
wird dies über Filteralgorithmen, die entweder<br />
die Gruppenlaufzeit linearisieren,<br />
die Impulswiedergabe optimieren oder<br />
oberhalb des Durchlassbandes sehr<br />
steilflankig abfallen. Diese an sich bereits<br />
beeindruckende Phalanx aus komplexer,<br />
hochgradiger Rechen kapazität<br />
sowie feinsten Ingredienzen in Sachen<br />
D/A-Wandlung wird von einem höchst<br />
seriösen Aufbau der Stromversorgung<br />
und der Ausgangsstufen flankiert.<br />
Schweift der Blick dann ans hintere<br />
Anschlussfeld, kommt weitere Freude<br />
auf. Für Freunde des kabellosen Understatements<br />
ist das lokale Netzwerk dank<br />
integriertem WLAN ohne Umstände erreichbar.<br />
Optional erhältlich ist das Bluetooth-Modul<br />
BT 100, mit dem Streaming<br />
von jedem Android- oder iOS-Gerät ganz<br />
ohne Zauberei zum Kinderspiel wird.<br />
USB-Festplatten oder -Sticks sowie PC/<br />
Mac nebst vorhandener NAS finden<br />
ebenfalls unkomplizierten Anschluss –<br />
sei es per Netzwerkkabel, normalem<br />
USB oder asynchronem USB-Eingang.<br />
Sehr erfreulich, dass die Qualität der<br />
Wolfson-Wandler auf Wunsch auch anderen<br />
Gerätschaften wie z. B. einem älteren<br />
CD-Player oder einem Apple-TV<br />
zur Verfügung steht.<br />
Bleibt man auf der digitalen Domäne,<br />
übernimmt der Cambridge gerne auch<br />
die Funktion einer Vorstufe. Symmetrische<br />
sowie auch unsymmetrische Ausgänge<br />
lassen sich entweder an aktive<br />
Lautsprecher oder direkt an Endstufen<br />
anschließen, die Lautstärkeregelung erfolgt<br />
entweder über die Fernbedienung<br />
oder über eine eigene App. Die Bedie-<br />
www.audio.de ›08 /2012<br />
13
Digital-Quellen › MUSIKSERVER<br />
MAGIE GIBT'S NICHT UMSONST:<br />
Cambridge hat die Hauptplatine des<br />
Stream Magic luxuriös bestückt.<br />
Rechts unter der schwarzen Haube<br />
sitzt der Netzwerk-Chipsatz, in der<br />
Mitte der große, quadratische<br />
Upsampling-DSP, darüber der USB-<br />
Pro zessor von XMOS und ganz links<br />
die Audio stufe mit zwei doppelt-differentiell<br />
beschalteten Wolfson-DACs.<br />
nung und Einrichtung ist beinahe selbsterklärend<br />
und auch für Netzwerkphobiker<br />
zu bewältigen. Beste Dienste leistet<br />
dabei eine hervorragend programmierte<br />
und sehr gut agierende, kostenlose App<br />
namens Stream Magic Remote. (für Android<br />
sowie iOS). Damit wird zum Beispiel<br />
die Anzeige der Plattencover oder<br />
die Zusammenstellung von Wiedergabelisten<br />
(„Queues“) zu einer derart fixen<br />
und bequemen Angelegenheit, dass<br />
man sich fragt, wie man all die Jahre bloß<br />
ohne derlei Annehmlichkeiten ausgekommen<br />
ist. So sorgt der Cambridge für<br />
vielfältigen musikalischen Input – sei es<br />
durch das Potpourri des lokalen Netzwerkes<br />
oder die zahlreichen Streaming-<br />
Dienste wie etwa AUPEO! oder Rhapsody.<br />
Auch Podcasts und der ganze Ozean<br />
an Internetradiostationen ergießt sich<br />
aus dem Stream Magic 6 – selbst ausgefallene<br />
Vorlieben bleiben nicht unerfüllt.<br />
An der Front mittig platziert, bietet das<br />
azurblau schimmernde Display reichlich<br />
Informationen, beschränkt sich dabei jedoch<br />
auf alphanumerische Zeichen.<br />
Durchdacht konstruiert und solide verarbeitet,<br />
strebt der Stream Magic 6 unübersehbar<br />
nach höheren Weihen. Der<br />
schwere Drehknopf liegt satt in der Hand<br />
und erlaubt eine prompte Navigation. Im<br />
Vergleich zum bereits sehr gut verarbeiteten<br />
NP 30 wirkt alles nochmals eine<br />
Klasse satter und wertiger.<br />
DER GROSSE BRUDER<br />
TRUMPFT AUF<br />
Im Hörraum traten dann die beiden Camridge-Brüder<br />
zum Kräftemessen an. Dabei<br />
zeigte der Große dem Kleinen bei<br />
„Hold On“ von Angus & Julia Stone, wie<br />
eine tiefe und stabile Raumabbildung<br />
auszusehen hat. Spielte der NP 30<br />
vordergründiger und mit beinahe ungestümem<br />
Willen, so schien der Stream<br />
Magic 6 aus den Tönen ein feines Netz<br />
zu spinnen, das die Musik in zarter Erhabenheit<br />
trägt und wiegt, sie losgelöst<br />
und befreit wirken lässt. Alles klang feinfühliger,<br />
seidiger, mehr in die Tiefe des<br />
Stücks hineinleuchtend. Die reichen<br />
Schattierungen in Julia Stones Stimme<br />
stellte er besonders plastisch-intensiv<br />
dar, überspannte dabei aber nie den Bogen<br />
ins Analytische, sondern begeisterte<br />
durch homogenen wirkende Spielfreude.<br />
Erst der zum Vergleich herangezogene<br />
Linn Sneaky DS war ihm ein ebenbürtigen<br />
Gegner. Arnold Schönbergs „Verklärte<br />
Nacht op. 4“ (Fassung für Streich-<br />
MESSLABOR<br />
Der Stream Magic nutzt die Bandbreite der unterstützten<br />
Samplingraten (192kHz als Koax- und<br />
USB-DAC, 96kHz als Netzwerk- und USB-Player)<br />
voll aus, wie die ausgewogenen Frequenzgänge<br />
(2) zeigen. Exzellent sind Störabstand (um<br />
115dB) und Ausgangswiderstand (48/94Ω über<br />
Cinch/XLR); der Klirr (o.Abb.) ist sehr gering mit<br />
harmonischem Verlauf über den gesamten Dynamikbereich.<br />
Hervorragend gering (143ps Koax,<br />
166ps Streaming) ist auch der Jitter (1).<br />
14<br />
www.audio.de ›08 /2012
orchester) mit ihren fünf Abschnitten wirkte über den Sneaky<br />
eine Spur dramatischer, körperhafter und gewährte zum<br />
Beispiel dem Streichorchester etwas leuchtendere Farben,<br />
während sich der Cambridge mit seiner leichteren, dennoch<br />
luftigen und sensiblen Spielweise einen gleichrangigen Platz<br />
in den Herzen des Auditoriums erspielte.<br />
FAZIT<br />
Fritz I. Schwertfeger<br />
<strong>AUDIO</strong>-Mitarbeiter<br />
Der Cambridge ist ein universelles und vielseitiges<br />
Gerät, das kaum Wünsche offen lässt und klanglich<br />
in hohe Regionen vorrückt. Einerseits zart und fein,<br />
dennoch voller Punch, erinnert der Stream Magic 6<br />
den Autor an den altehrwürdigen Trank namens<br />
Lagavulin 16. Dessen unvorsichtige Einnahme kann<br />
kann jedoch zu Wahrnehmungs- und Koordinationsschwierigkeiten<br />
führen. Der Cambridge hingegen<br />
vermag nur zu berauschen, befreit von all den<br />
vorher genannten Nebenwirkungen.<br />
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Auflösung und lassen Sie sich von exzellenter Klangwiedergabe<br />
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Radio FM/DAB – / –<br />
Internetradio/Anbieter<br />
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53119 Bonn • HiFi 2000 Günther e.K., Freudenberger Straße 20, 57072 Siegen • AUDITORIUM GmbH,<br />
Feidikstrasse 93, 59065 Hamm • Loftsound Tonstudio, Kantstrasse 20, 59755 Arnsberg-Neheim • Hör<br />
An, See Str. 20 A, 63741 Aschaffenburg • MT HiFi Tonstudio GmbH, Q4, 12-16, 68161 Mannheim •<br />
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Kontakt: DALI GmbH, Tel: 0731 1411 68610, kontakt@dali.dk | www.dali-speakers.com
Lautsprecher › KOMPAKTBOXEN<br />
FRONT-ANSICHTEN<br />
Dass eine Kompaktbox der High-End-Klasse beste Chassis und eine sorgsam abgestimmte<br />
Frequenzweiche enthält, ist selbstverständlich. Doch manche Hersteller denken weiter -<br />
etwa durch eine ausgeklügelte, akustisch optimierte Gestaltung der Schallwand. Die nebenbei<br />
auch verdammt schick aussehen kann.<br />
■ Text: Malte Ruhnke, Stefan Schickedanz<br />
Fotos: H. Härle, Archiv, MPS, FotoYakov – Shutterstock.com<br />
16 www.audio.de ›08 /2012
Lautsprecher › KOMPAKTBOXEN<br />
Wieviel Einfluss hat die Gestaltung<br />
der Schallwand auf den<br />
Klang? Er ist größer, als viele<br />
denken. Denn ein Gutteil der Schallenergie<br />
, die die Chassis in alle Richtungen abstrahlen,<br />
wird von selbiger mehr oder<br />
minder gleichmäßig reflektiert und in den<br />
vorderen Halbraum Richtung Hörer zurückgeworfen.<br />
Je breiter die Front selbst,<br />
desto tiefere Frequenzen können von ihr<br />
TEST<br />
2-Wege-Kompaktboxen mit besonderer<br />
Schallwandgeometrie<br />
DYN<strong>AUDIO</strong> EXCITE X16 1150 €<br />
EPOS ELAN 15 950 €<br />
AVM AUDITION 2250 €<br />
noch gebündelt werden. Harte Absätze<br />
und Kanten sollten insbesondere im Bereich<br />
um den Hochtöner vermieden werden.<br />
Doch auch der Rand spielt eine starke<br />
Rolle: Strahlen einzelne Treiber, gerade<br />
im Hochton, breit ab, bilden sich an<br />
der Abrisskante fiese Reflexionen, die<br />
das Klangbild verschlechtern. In die Gestaltung<br />
der Schallwand muss ein Hersteller<br />
deshalb viel Sorgfalt und akustisches<br />
Feintuning investieren. Bei dendrei<br />
Kompakten dieses Testfeldes entdeckte<br />
<strong>AUDIO</strong> besonders durchdachte<br />
Lösungen: AVM setzt auf eine Alu- Platte<br />
mit integrierter Schallführung, Dynaudio<br />
auf eine großzügig angefaste Konstruktion.<br />
Und Epos liefert gar zwei Schallwände<br />
mit: einmal ohne, einmal mit Bespannung<br />
– damit das Klangbild in jeder<br />
Betriebsvariante stets gleich bleibt.<br />
www.audio.de ›08 /2012<br />
17
Lautsprecher › KOMPAKTBOXEN<br />
DYN<strong>AUDIO</strong> EXCITE X16 UM 1150 EURO<br />
Effizienz und Dynamik sind gerade<br />
in aller Munde, wenn es um Fortbewegung<br />
geht. In Zeiten wie diesen<br />
können sich selbst die in High-Regionen<br />
gemeinhin eher zur Verschwedung<br />
neigenden Audio-Spezialisten diesem<br />
Trend nicht verschließen. So verspricht<br />
Dynaudio für seine aus Stand- und Kompakt-Lautsprechern<br />
bestehende Excite-<br />
Linie, dass jedes Modell das Maximum<br />
aus der eingespeisten Verstärkerleistung<br />
macht. Die Dänen sollen auch mit<br />
einfachen Verstärkern zur Höchstform<br />
auflaufen. Das ist gerade im Bereich der<br />
kompakten Excite X16 eine äußerst sinnvolle<br />
Eigenschaft, die Upgrades durch<br />
bessere Boxen erleichtert. Um die Anforderungen<br />
an den angeschlossenen<br />
Verstärker zu senken, stiegen die Anforderungen<br />
an die Qualität der Chassis.<br />
GROSSZÜGIGE CHASSIS<br />
Deshalb spendierten die Entwickler<br />
dem mit 18 Zentimetern Durchmesser<br />
für eine Zweiwege-Kompaktbox reichlich<br />
üppigen Tief-Mitteltöner einen besonders<br />
großen Antriebsmagneten aus<br />
hochverdichtetem Ferrit. Dazu kommt<br />
eine besonders lange Schwingspule für<br />
großen linearen Hub der für Dynaudio typischen<br />
Membran aus Magnesium-Silikat<br />
. Weil die Schwingspule für hohe Belastbarkeit<br />
und breitflächige Kraftübertragung<br />
auf den Konus auch den für den<br />
Hersteller aus Skanderborg üblichen<br />
großen Durchmesser aufweist, verbot<br />
sich der Einsatz von Kupferdraht. Dessen<br />
Gewicht wäre bei diesen Gardemaßen<br />
für den Einsatz im Mitteltonbereich<br />
viel zu hoch gewesen. So griffen<br />
die Dänen zu leichtem Aluminium.<br />
Weiteres Augenmerk legten sie auf die<br />
Belüftung der Antriebsspule, was durch<br />
eine hinterlüftete Zentrierspinne erreicht<br />
wird. Um die langen Stege schmal, steif<br />
und aerodynamisch günstig zu halten,<br />
bestehen sie aus Aluminiumdruckguss.<br />
Der untere Treiber des 2-Wege-Bassreflex-Systems<br />
gibt bereits bei 1800<br />
Hertz an den Hochtöner ab, um Bündelungen<br />
zu vermeiden, die auf Grund seines<br />
großen Durchmessers im Mitteltonbereich<br />
entstehen könnten.<br />
Diese den Messungen auf Seite 27 zufolge<br />
erfolgreiche Strategie macht dafür<br />
allerdings einen Hochtöner erforderlich,<br />
der weiter als üblich hinunter kommt.<br />
Das ließ wiederum seinen Durchmesser<br />
auf 2,7 Zentimeter anwachsen. Unter<br />
den Kalotten der Konkurrenz wirkt der<br />
beschichtete Seiden-Dome damit ein<br />
wenig wie Pamela Anderson zwischen<br />
Magermodels, erfüllt aber seinen Zweck<br />
und schlägt sich auch außerhalb der<br />
Achse achtbar. Damit sich das Potenzial<br />
der hochkarätigen Chassis in einer Kom-<br />
RAUM UND<br />
AUFSTELLUNG<br />
Raumgröße<br />
K M<br />
Akustik<br />
T<br />
A<br />
Aufstellung<br />
W<br />
D<br />
G<br />
H<br />
20 Grad am Hörer vorbei<br />
oder parallel zur Wand.<br />
Abstand zu Seiten- und<br />
Hinterwand wahren.<br />
Die Aufschlüsselung der Symbole finden Sie<br />
auf Seite 132.<br />
F<br />
STECKBRIEF<br />
DYN<strong>AUDIO</strong><br />
EXCITE X 16<br />
Vertrieb<br />
Dynaudio<br />
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Listenpreis<br />
1.150 Euro<br />
Garantiezeit<br />
5 Jahre<br />
Maße B x H x T<br />
20 x 35 x 29 cm<br />
Gewicht<br />
9 kg<br />
Furnier/Folie/Lack • / – / •<br />
Farben<br />
Ahorn, Kirsche, Rosenholz,<br />
Hochglanz Schwarz/Weiß<br />
Arbeitsprinzipien 2-Wege-Bassreflex<br />
Raumanpassung –<br />
Besonderheiten –<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
ÅPräzise, feinzeichnende<br />
und räumlich korrekt abbildende<br />
Box mit natürlicher<br />
Abstimmung.<br />
Í Könnte bei hohen Pegeln<br />
etwas sanfter und offener<br />
agieren.<br />
Neutralität (2x) 90<br />
Detailtreue (2x) 90<br />
Ortbarkeit 85<br />
Räumlichkeit 95<br />
Feindynamik 85<br />
Maximalpegel 60<br />
Bassqualität 60<br />
Basstiefe 75<br />
Verarbeitung<br />
sehr gut<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
82 PUNKTE<br />
SEHR GUT<br />
18 www.audio.de ›08 /2012
Lautsprecher › KOMPAKTBOXEN<br />
paktbox entfalten kann, galt es noch, die<br />
Gehäuse mit dicken Wänden ruhig zu<br />
stellen. Ein übriges zur klanglichen Sauberkeit<br />
der aus der Oberklasse stammenden<br />
Dänin und deren hoher Sozial-<br />
Verträglichkeit in Bezug auf Amps aus<br />
der Arbeiter-Klasse steuert die phasenkorrigierte<br />
Frequenzweiche bei. Diese<br />
bewährte Schlichtungsmaßnahme soll<br />
Impedanzwogen im gesamten Übertragungsbereich<br />
glätten und damit weniger<br />
laststabilen Verstärkern das Leben erleichtern.<br />
California“ von den Eagles in der Live-<br />
Version des viel beanspruchten Konzertmitschnitts<br />
„Hell Freezes Over“. Als die<br />
Stimme von Don Henley dazu kam, hätte<br />
allerdings ein wenig mehr Wärme und<br />
Relaxtheit nicht unbedingt geschadet.<br />
Es schien, als sei die Excite in letzter<br />
Konsequenz mehr auf Durchhörbarkeit,<br />
Abbildungspräzision und Detailauflösung<br />
getrimmt als darauf, die letzten<br />
feinsten Nuancen und Schattierungen<br />
aus der Klangfarbenpalette herauszuschälen.<br />
Kurzum: ein Lautsprecher für<br />
Kopf-Hörer.<br />
KONTUR-GUT<br />
Im Hörtest gab sich die Dänin dementsprechend<br />
umgänglich und entwickelte<br />
selbst an preiswerten Verstärkern ein<br />
gehöriges Maß an Spielfreude. Ihre herausragende<br />
Stärke war die besonders<br />
großflächige, von den Boxen gelöste<br />
Abbildung. Die transparente Excite erzeugte<br />
den Eindruck eines hohen, breiten<br />
und tiefen Raums, was sich sehr<br />
schön mit Klassik-Aufnahmen heraushören<br />
ließ. Der Bassbereich überzeugte<br />
durch ein gehöriges Maß an Präzision,<br />
könnte allerdings ganz unten etwas<br />
mehr Druck und Volumen vertragen.<br />
Dennoch meisterte die kleine Dynaudio<br />
auch die in den untersten Oktaven sehr STEELY DANE: Der Korb des Tiefmitteltöners besteht aus solidem Aluminiumfordernden<br />
ersten Minuten von „Hotel Druckguss und lässt aerodynamische Optimierungen erkennen.<br />
_06XKV_Reichmann_Audio_12_11_RZ.pdf;S: 1;Format:(210.00 x 92.00 mm);24. Oct 2011 11:37:59<br />
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EPOS ELAN 15 UM 950 EURO<br />
Um die Schöpfungen von Michael<br />
Creek ranken sich viele Mythen<br />
– man denke nur an seine legendären<br />
Verstärker. Dem Heldenepos des<br />
englischen Star-Entwicklers wurde ein<br />
neues Kapitel hinzugefügt, als Creek gegen<br />
Ende des letzten Jahrtausends die<br />
1983 von Robin Marshall gegründete<br />
Lautsprechermarke Epos kaufte. Seitdem<br />
beglückt er eine eingeschworene<br />
Anhängerschaft mit klanglich eigenständigen<br />
und sehr spritzigen Boxen.<br />
Die Elan 15 ist wie die Dynaudio Excite<br />
X16 die größere der beiden Kompakt-<br />
Boxen in ihrer Baureihe. Allerdings gibt<br />
es bei den puristischen Briten keine speziellen<br />
Heimkino-Erweiterungen. Auch<br />
aufwändige Frequenzweichen sind bei<br />
den Briten tabu: Simpel und straight lautet<br />
die Devise in Sachen Konstruktion,<br />
und die für Epos offenbar essentielle Bedeutung<br />
besitzt. Die Übergangsfrequenz<br />
der mit Metalloxyd-Wiederständen und<br />
hochwertigen Polypropylen-Kondensatoren<br />
umgesetzten, phasenunkritischen<br />
Filter zweiter Ordnung liegt bei 3,2 Kilohertz<br />
und verlangt dem Tief-Mitteltöner<br />
einiges ab. Dafür trennt sie die beiden<br />
Chassis der Zwei-Wege-Bassreflex-Box<br />
nicht mitten im kritischen Bereich der<br />
menschlichen Stimme auf, wo es besonders<br />
störend auffallen könnte.<br />
EIN GESCHOSS VON CHASSIS<br />
Damit der Tief-Mitteltöner auch unter<br />
hoher Beanspruchung steif bleibt wie<br />
Sherlock Holmes in einem britischen<br />
Club, setzten ihm seine Entwickler eine<br />
Staubschutzkappe in Form einer Gewehrkugel<br />
auf. Durch diese formstabile,<br />
optimal bedämpfte Lösung soll unter anderem<br />
das Roll-Verhalten des Polypropylen-Konus<br />
an der Grenze des Arbeitsbereichs<br />
optimiert werden. Das 18,7-<br />
Zentimeter-Chassis entstand als Neuentwicklung<br />
mit Hilfe von CAD-Computer-<br />
Simulation. Schließlich sind auch Klanggurus<br />
in good old England mit den Segnungen<br />
der Neuzeit gewappnet. Damit<br />
der Hochtöner mit diesem Geschoss<br />
von einem Chassis mithalten kann, verpasste<br />
man ihm einen kurzen Hornfortsatz<br />
zur Steigerung des Wirkungsgrades.<br />
Damit ihm der angeschlossene Verstärker<br />
auch richtig Dampf machen kann,<br />
soll eine Ferrofluidkühlung der Schwingspule<br />
seiner 2,5-cm-Kunststoffkalotte<br />
zu hoher Wärmeableitung verhelfen.<br />
Die Gehäusewände der Elan 15 bestehen<br />
aus 18 Millimeter dickem MDF. Weil<br />
diese Stärke nicht gerade safeartige Verwindungsteifigkeit<br />
verheißt, vertrauen<br />
die Entwickler auf interne Versteifungen.<br />
Das Holzfurnier ist von guter Qualität,<br />
die Schallwand liegt einmal mit und einmal<br />
ohne Bespannung bei. Sie lässt sich<br />
durch Clips auf der dahinterliegenden<br />
Frontplatte fixieren. Daher blickt man<br />
auch ohne Bespannung auf eine glatte,<br />
seitlich und zu den Treibern hin gerundete<br />
Fläche. Die Chassis sind perfekt organisch<br />
eingepasst und weisen keinerlei<br />
offenliegende Schrauben auf, die mit ihren<br />
Kanten den Klang brechen oder das<br />
Auge des Betrachters stören könnten.<br />
RAUM UND<br />
AUFSTELLUNG<br />
Raumgröße<br />
K M<br />
Akustik<br />
T<br />
A<br />
Aufstellung<br />
W<br />
D<br />
G<br />
H<br />
20 Grad am Hörer vorbei<br />
oder parallel zur Wand.<br />
Abstand zu Seiten- und<br />
Hinterwand wahren.<br />
Die Aufschlüsselung der Symbole finden Sie<br />
auf Seite 132.<br />
F<br />
STECKBRIEF<br />
EPOS<br />
ELAN 15<br />
Vertrieb<br />
Reson<br />
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Listenpreis<br />
950 Euro<br />
Garantiezeit<br />
5 Jahre<br />
Maße B x H x T<br />
21 x 41 x 28 cm<br />
Gewicht<br />
8,8 kg<br />
Furnier/Folie/Lack • / – / –<br />
Farben<br />
Eiche schwarz, Kirsche,<br />
Arbeitsprinzipien 2-Wege-Bassreflex<br />
Raumanpassung –<br />
Besonderheiten –<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
ÅDynamische, feinzeichnende<br />
und lebendige Box<br />
mit kräftigem Fundament, bei<br />
allen Pegeln souverän.<br />
Í Könnte in der Mitte etwas<br />
direkter aufspielen.<br />
Neutralität (2x) 80<br />
Detailtreue (2x) 85<br />
Ortbarkeit 95<br />
Räumlichkeit 75<br />
Feindynamik 90<br />
Maximalpegel 70<br />
Bassqualität 80<br />
Basstiefe 65<br />
Verarbeitung<br />
gut<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
81 PUNKTE<br />
ÜBERRAGEND<br />
20 www.audio.de ›08 /2012
Lautsprecher › STANDBOXEN<br />
Klanglich störte rein gar nichts den Auftritt<br />
der Epos. Die kleine Engländerin<br />
musizierte mit gehöriger Homogenität.<br />
Stimmen und Naturinstrumenten verlieh<br />
sie die angestammten Klangfarben. Besonderen<br />
Respekt verschaffte ihr allerdings<br />
der für diese Klasse extrem knackige,<br />
satte und konturierte Bass. In den<br />
Hörtestprotokollen verdiente er sich das<br />
Prädikat „sauschnell“. Allerdings kam<br />
diese Stärke nur mit geeigneter Musik<br />
richtig zum tragen, etwa mit Elektro-<br />
Beats oder Schlagzeugsoli. Wenn es mit<br />
Rockmusik, Pop oder Jazzaufnahmen in<br />
allen Bereichen gleichzeitig zur Sache<br />
ging, wirkten die Mitten geringfügig distanziert,<br />
während die Höhen mitunter<br />
davon galoppierten – denn die waren<br />
noch etwas „schneller“ als der Bass.<br />
Insgesamt ließen sich diese kleinen<br />
Eigenheiten durch die für Epos typische<br />
wandnahe, parallele Aufstellung mindern<br />
und auch die Abbildung wirkte unter<br />
diesen Voraussetzungen äußerst stabil<br />
und plastisch. Und was Musikalität<br />
und Spielfreude betrifft, macht die Elan<br />
ihrem Namen ohnehin alle Ehre.<br />
FAZIT<br />
Stefan Schickedanz<br />
<strong>AUDIO</strong>-Mitarbeiter<br />
IMMER ADRETT: Abnehmbare Bespannung war gestern. Epos legt zwei<br />
Schallwände bei, die der Besitzer nach belieben verwenden kann.<br />
_08J1S_Magnat_Audio_08_HECO_Phalanx.pdf;S: 1;Format:(210.00 x 95.00 mm);08. Jun 2012 12:01:45<br />
Für mich sind kompakte Zwei-<br />
Wege-Boxen nicht nur einfach ein<br />
Kompromiss in Sachen Kosten und<br />
Platzbedarf. Wegen der üblicherweise<br />
sehr großen Homogenität<br />
und Natürlichkeit solcher Konzepte,<br />
die sich nicht mit unzähligen<br />
Chassis und komplexen Mehrwegeweichen<br />
herumschlagen<br />
müssen, lässt sich damit stundenlang<br />
stressfrei Musik hören. Die<br />
Kompaktgehäuse verbessern zudem<br />
die Abstrahlung. Die Dynaudio<br />
und die Epos sind gelungene<br />
Beispiele, die zudem auch im Bass<br />
beachtliche Qualitäten offenbaren.<br />
270 mm<br />
238 mm<br />
PHALANX MICRO 200A<br />
Die kleine „Walze“ macht mächtig viel Power und das<br />
gleich mit drei 200 mm Alu-Membranen!<br />
Im ursprünglichen, altgriechischen Sinne beschreibt „Phalanx“<br />
eine Kampfformation oder eine Walze. Beide Interpretationen sind<br />
sehr zutreffend für diesen 300 Watt starken Aktiv-Subwoofer. Der<br />
Phalanx Micro 200A arbeitet mit einer Aktiv-Membran und zwei<br />
Passiv-Membranen, die als Langhub-Bassradiatoren ausgelegt<br />
sind und in einem geschlossenen Gehäuse den Job zweier<br />
Bassreflexrohre übernehmen. Das Ergebnis: viel Bass-Spaß bei<br />
extrem geringen Abmessungen...<br />
Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.heco-audio.de.<br />
245 mm
Lautsprecher › STANDBOXEN<br />
AVM AUDITION S3 UM 2250 EURO<br />
Der Ruf von AVM begründet sich<br />
seit über 25 Jahren auf highendige,<br />
gleichwohl nach besten<br />
deutschen Ingenieurstugenden entwickelten<br />
und dennoch nicht zu teuren<br />
Elektronikkomponenten. Eine Kompaktbox<br />
der Edelklasse war nun eher nicht<br />
das Produkt, was man von den Badenern<br />
erwarten konnte. Geschäftsführer<br />
Udo Besser führte auch eher praktische<br />
Gründe an, warum die „Audio Video Manufaktur“<br />
sich an dieses Projekt wagte:<br />
Zu den edlen Vollverstärkern des Hauses<br />
– und besonders dem CD-Receiver – Inspiration<br />
C8 gibt es schlicht keine optisch<br />
passenden Lautsprecher am Markt.<br />
Natürlich kann man selbst als erfahrener<br />
„Entwickler mit Goldohren“ keine 25 Jahre<br />
Erfahrung im Chassisbau über Nacht<br />
aufholen. So ließen sich die Badener die<br />
Komponenten für ihre Audition S3 bei<br />
Elac maßschneidern: Der 15er-Tiefmitteltöner<br />
besteht aus einem verdeckt arbeitenden<br />
Pappkonus, der mit einer gerundeten<br />
Inverskalotte aus tiefgezogenem<br />
Aluminium großzügig verklebt wird<br />
und so selbst bei höchsten Auslenkun-<br />
gen steif und schnell bleibt. Um den notwendigen<br />
Hub bei energiereichen Tiefbässen<br />
zu begrenzen, unterstützt unter<br />
70 Hz ein rückwärtiges Bassreflexrohr<br />
den kleinen Konus, das bei Positionierung<br />
im Regal auch verschlossen werden<br />
kann.<br />
Auch der Hochtöner stammt von Elac,<br />
die sich mit ihrem JET als Spezialisten für<br />
Air-Motion-Transformer schon lange<br />
einen hervorragenden Ruf erworben<br />
haben. AVM orderte natürlich die neueste<br />
Variante dieses mit gefalteten Lamellen<br />
arbeitenden magnetostatischen Töners,<br />
doch in einer Spezialversion, die mit der<br />
hauseigenen Schallwand eine akustische<br />
Synergie erzeugt: Schallführung<br />
und Schallwand sind nämlich aus dem<br />
vollen Alu hergestellt und begrenzen den<br />
Abstrahlwinkel des Hochtöners sanft. In<br />
Kombination mit der überstehenden<br />
Schallwand verhindert das Kantenreflexionen<br />
sehr effektiv.<br />
WENIG HUB, VIEL RAUM<br />
Mit etwas weniger Hubraum, sprich Volumen,<br />
musste die Audition S3 gegen<br />
RAUM UND<br />
AUFSTELLUNG<br />
Raumgröße<br />
K M<br />
Akustik<br />
T<br />
A<br />
Aufstellung<br />
W<br />
D<br />
G<br />
H<br />
Ungefähr auf den Hörer<br />
richten. Im Regal oder<br />
direkt an der Wand<br />
Reflexrohr verschließen.<br />
Die Aufschlüsselung der Symbole finden Sie<br />
auf Seite 132.<br />
F<br />
die teils deutlich preiswertere Konkurrenz<br />
wie die B&W CM5 antreten – und überflügelte<br />
diese besonders mit ihrer feinseidigen<br />
Auflösung und ihrer unbändigen<br />
Spielfreude. Detaildarstellung und Transparenz<br />
bei Johann Strauss’ „Fledermaus“<br />
(Boskowsky) waren schlicht sensationell,<br />
den feinen dynamischen Schattierungen<br />
folgte die AVM genauer und mit besserem<br />
Timing als die etwas cremigere, dafür<br />
auch gemächlichere B&W.<br />
Im Tiefbass kannte die Audition physikalisch<br />
bedingte Grenzen: Sie brillierte bei<br />
Ani DiFrancos „Evolve“ zwar mit einem<br />
knackigen und eher leicht federnden<br />
Bass, ließ allerdings den letzten Schub<br />
ganz unten vermissen und kannte für<br />
Lauthörer auch bemerkbare Grenzen im<br />
Pegel. Doch beides verbesserte sich,<br />
wenn man sie direkt an der Wand platzierte<br />
und das Reflexrohr verschloss:<br />
Dann gewann das Timing nochmals, zugleich<br />
wurde das akustische Gesamtbild<br />
noch plastischer und dynamischer. Ihre<br />
Raumdarstellung war nicht so tief wie<br />
anderswo schon gehört, aber wunderbar<br />
zur Seite und nach oben aufgespannt.<br />
STECKBRIEF<br />
AVM<br />
AUDITION S3<br />
Vertrieb<br />
AVM<br />
07246 / 4285<br />
www.<br />
avm-audio.de<br />
Listenpreis<br />
2.250 Euro<br />
Garantiezeit<br />
5 Jahre<br />
Maße B x H x T<br />
23 x 34,5 x 24 cm<br />
Gewicht<br />
10 kg<br />
Furnier/Folie/Lack – / – / •<br />
Farben<br />
Hochglanz Schwarz, Weiß je<br />
mit Alu-Front<br />
Arbeitsprinzipien 2 Wege Bassreflex<br />
Raumanpassung –<br />
Besonderheiten<br />
AMT-Hochtöner<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
ÅSehr lebendige, hochauflösende<br />
und neutrale Kompakte<br />
mit tollem Timing.<br />
Í Tiefbasskraft kennt naturgemäß<br />
Grenzen.<br />
Neutralität (2x) 90<br />
Detailtreue (2x) 100<br />
Ortbarkeit 95<br />
Räumlichkeit 85<br />
Feindynamik 95<br />
Maximalpegel 55<br />
Bassqualität 75<br />
Basstiefe 60<br />
Verarbeitung<br />
überragend<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
85 PUNKTE<br />
SEHR GUT<br />
22 www.audio.de ›08 /2012
Lautsprecher › STANDBOXEN<br />
Für eine Kompaktbox eine hervorragende<br />
Vorstellung, die weit über den Design-Appeal<br />
der Audition hinausgeht.<br />
FAZIT<br />
Malte Ruhnke<br />
<strong>AUDIO</strong>-Redakteur<br />
AUSSEN UND INNEN: Die Lamellen des AMT schwingen in einem starken Magnetfeld, der<br />
Waveguide ist in die Schallwand eingefräst. Rechts die edel bestückte Frequenzweiche<br />
Die HiFi-Geschichte ist voller Anekdoten<br />
über Hersteller, die sich in<br />
fremden Gewässern verfahren haben.<br />
Umso mehr freut es mich, dass<br />
AVM mit seiner High-End-Box einen<br />
Volltreffer gelandet hat: Wer nicht<br />
brüllend laut hört, erhält hier einen<br />
herausragend genauen und homogen<br />
klingenden Monitor. Angesichts<br />
des superben Front-Finishs fallen mir<br />
auf Anhieb einige Komponenten ein,<br />
zu der die Audition perfekt passt ...<br />
MESSLABOR<br />
Die Schallwände der drei Kompakten sind offensichtlich so abgestimmt,<br />
dass die Abstrahlung nur im Sweet-Spot frei von Interferenzen<br />
und Bündelungseffekten bleibt – in der Praxis sollte man<br />
deshalb genau anwinkeln und mit der Höhe experimentieren.<br />
Die AVM mit ihrem kleinsten Innenvolumen mobilisiert bei der<br />
Maximalpegelmessung erstaunliche 102 Dezibel, bis sie die Klirrgrenze<br />
erreicht, im Hörtest geht sie sogar noch etwas lauter. Die<br />
Dynaudio ist im Oberbass bei 100 Dezibel limitiert – hier kommt<br />
es auf die Zusammensetzung des Musikmaterials an, wie laut sie<br />
wirklich geht. Pegelwunder ist naturgemäß die Epos, die allerdings<br />
im Bass auch nur bis 47 Hz (-6dB) reicht, während die Dynaudio die<br />
40-Hz-Marke erreicht.<br />
AVM Audition 3<br />
Frequenzgang<br />
100 dB<br />
axial 10*hoch 30*seitl.<br />
Dynaudio Excite X16<br />
Frequenzgang<br />
100 dB<br />
axial 10*hoch 30*seitl.<br />
Epos Elan 15<br />
Frequenzgang<br />
100 dB<br />
axial 10*hoch 30*seitl.<br />
90 dB<br />
90 dB<br />
90 dB<br />
80 dB<br />
80 dB<br />
80 dB<br />
70 dB<br />
16 Ohm<br />
70 dB<br />
16 Ohm<br />
70 dB<br />
16 Ohm<br />
8 Ohm<br />
8 Ohm<br />
8 Ohm<br />
60 dB<br />
4 Ohm<br />
60 dB<br />
4 Ohm<br />
60 dB<br />
4 Ohm<br />
2 Ohm<br />
Impedanzverlauf<br />
50 dB<br />
1 Ohm<br />
10 Hz 100 Hz 1 kHz 10 kHz 40 kHz<br />
2 Ohm<br />
Impedanzverlauf<br />
50 dB<br />
1 Ohm<br />
10 Hz 100 Hz 1 kHz 10 kHz 40 kHz<br />
2 Ohm<br />
Impedanzverlauf<br />
50 dB<br />
1 Ohm<br />
10 Hz 100 Hz 1 kHz 10 kHz 40 kHz<br />
AVM Audition 3<br />
Pegel- & Klirrverlauf<br />
110 dB<br />
85 dB 90 dB 95 dB 100 dB<br />
100 dB<br />
Dynaudio Excite X16 Pegel- & Klirrverlauf<br />
110 dB<br />
85 dB 90 dB 95 dB 100 dB<br />
100 dB<br />
Epos Elan 15<br />
Pegel- & Klirrverlauf<br />
110 dB<br />
85 dB 90 dB 95 dB 100 dB<br />
100 dB<br />
90 dB<br />
90 dB<br />
90 dB<br />
80 dB<br />
80 dB<br />
80 dB<br />
70 dB<br />
70 dB<br />
70 dB<br />
60 dB<br />
60 dB<br />
60 dB<br />
50 dB<br />
20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz<br />
50 dB<br />
20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz<br />
50 dB<br />
20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz<br />
AVM AUDITION S3<br />
Neutral, recht tief, Sweet-Spot aber wegen<br />
Bündelungseffekten nicht so groß. Impedanz<br />
etwas schwankend, aber unkritisch.<br />
Klirr noch gut mit Reserven im Bass.<br />
AK: 65<br />
4 Ohm<br />
DYN<strong>AUDIO</strong> EXCITE X16<br />
Ausgewogen mit kräftigem, sehr tiefem<br />
Bass, gleichmäßiges Rundstrahlverhalten.<br />
Impedanz leicht zu treiben. Mittelhochton<br />
blitzsauber, im Oberbass limitiert.<br />
AK: 63<br />
4 Ohm<br />
EPOS ELAN 15<br />
Ausgewogen, aber leichte Mittensenke und<br />
sanft fallender Bass. Guter Wirkungsgrad<br />
und unkritische Impedanz. Klirr durchweg<br />
sehr gering, hohe Bassreserven.<br />
AK: 58<br />
4 Ohm<br />
www.audio.de ›08 /2012<br />
23
Lautsprecher › STANDBOXEN<br />
Führungskraft<br />
Eine Box, die große Räume beherrschen soll, braucht ausgeklügelte<br />
Technik. Die neue TCD 210 von T+A hat genau das, und ihr Name<br />
ist Programm: T steht für Transmissionline, CD für Constant<br />
Direc tivity, also konstante Schallbündelung. Sind Sie bereit für ein<br />
wirklich großes Konzert?<br />
■ Text: Malte Ruhnke<br />
Mit der Solitaire-Linie betrat T+A<br />
jüngst akustisches Neuland:<br />
Der Zeilenstrahler aus Elektrostat<br />
und Mitteltöner-Array erwies sich in<br />
Hörtests als der Geheimtipp, um schwierige<br />
Räume und große Hördistanzen zu<br />
beherrschen. Schon die kleine CWT 500<br />
brachte im <strong>AUDIO</strong>-Hörraum eine Detailauflösung<br />
und Direktheitheit des Klangbilds,<br />
wie man es sonst nur von Flächenstrahlern<br />
und Hörnern erwarten kann –<br />
siehe Test in Heft 9/11. Diese Technik 1:1<br />
auf die neue Criterion-TCD-Linie zu übertragen,<br />
musste jedoch schon am enormen<br />
Material- und Fertigungsaufwand<br />
scheitern. Gleichwohl wurde die TCD<br />
210 S – anders als ihre Vorgängerin – explizit<br />
für eine deutliche Schallbündelung<br />
optimiert, wie sie bei Hörabständen oberhalb<br />
drei Metern und schwach bis mittel<br />
bedämpften Räumen akustisch klar von<br />
Vorteil ist.<br />
Dafür musste man sich bei T+A durchaus<br />
von liebgewonnenen technischen<br />
Lösungen verabschieden, etwa dem<br />
hochgelobten Ringradiator: Im Hochtonbereich<br />
arbeitet bei der TCD stattdessen<br />
eine klassische Einzoll-Gewebekalotte,<br />
die mittels einer mehrere Zentimeter<br />
tiefen Hornführung auf das gewünschte<br />
konstante Bündelungsmaß<br />
mit etwa 100 Grad horizontalem Abstrahlwinkel<br />
gebracht wird. Bereits ab<br />
2000 Hz greift diese Konstruktion – da<br />
die Schallführung zugleich den Kennschalldruck<br />
steigert, vollführt die Kalotte<br />
Höchstleistungen ohne erkennbaren<br />
Klirr. Damit die Mitteltöner im Übernah-<br />
mebereich eine ähnliche Schallbündelung<br />
aufweisen und der durch den Raum<br />
mehrfach reflektierte indirekte Schall<br />
verfärbungsfrei bleibt, arbeiten zwei davon<br />
parallel – einer oberhalb, einer unterhalb<br />
des Hochtöners. So stellt sich<br />
nach der Theorie von d’Apollito eine<br />
deutliche vertikale Bündelung mit<br />
zunehmender Frequenz ein. Die hat zugleich<br />
den positiven Nebeneffekt, dass<br />
Boden- und Deckenreflektionen, die das<br />
menschliche Gehör als direkte Schallereignisse<br />
missinterpretieren könnte,<br />
weitgehend ausgeblendet werden.<br />
DIE ZUTATEN<br />
Die Mitteltöner im 17-Zentimeter-Format<br />
sind als typische T+A-Spezialität in<br />
Anlehnung an die Solitaire-Modelle ausgeführt:<br />
Die Membran, von T+A Greycone<br />
genannt, besteht aus einem Mix<br />
aus Holzfasern und Graphitpartikeln,<br />
was die innere Dämpfung erhöht. Damit<br />
sich keine Membranresonanzen und<br />
Partialschwingungen ausbilden, werden<br />
die Konen in schrägen Linien eingeschnitten<br />
und anschließend wieder verklebt.<br />
Ein Phaseplug innerhalb des<br />
Schwingspulendurchmessers sorgt dafür,<br />
dass sich im oberen Einsatzbereich<br />
auch in der Luft keine Resonanzen und<br />
TEST Interferenzen ausbilden, die das Abstrahlverhalten<br />
Pegelstarke Standboxen verschlechtern mit erwachsenen könnten.<br />
Mit Basstönern der großen und 3-/4-Wege-Technik<br />
Membranfläche der zwei<br />
17er CANTON ist es CHRONO T+A möglich, SL 595.2 den gesamten 2400 €<br />
Grundtonbereich CHARIO SYNTAR 533 bis 200 Hz hinunter 1650 €<br />
von QUADRAL den Mitteltönern ASCENT 90 wiedergeben 1200 zu €<br />
lassen, wovon sich Boxenentwickler<br />
Fotos: H. Härle, Archiv, MPS<br />
www.audio.de ›08 /2012<br />
25
Lautsprecher › STANDBOXEN<br />
Die Mitteltonmembran ist vielfach geprägt und mit einem Phaseplug ausgestattet, um<br />
Resonanzen zu bedämpfen. Rechts sieht man die Hornführung des Hochtöners.<br />
Jochen Fabricius eine besonders homogene<br />
und dynamische Stimmwiedergabe<br />
verspricht.<br />
Die Tieftöner im mächtigen 22-Zentimeter-Format<br />
werden in ähnlicher Form<br />
auch in der Spitzenserie Solitaire eingesetzt.<br />
In der Criterion TCD sind allerdings<br />
ihre Parameter leicht verändert, weil sie<br />
hier nicht aufs geschlossene Gehäuse<br />
spielen, sondern auf eine Transmissionline.<br />
Dieser zweifach gefaltete Schallkanal,<br />
der das ganze Innenvolumen der<br />
210er ausfüllt, arbeitet ähnlich wie eine<br />
Orgelpfeife und versetzt die Luft lediglich<br />
durch seine Länge in effizienzsteiger<br />
nde Schwingung, ohne auf das Prinzip<br />
eines Helmholtz-Resonators mit<br />
Luftfeder und Masse vertrauen zu müssen,<br />
wie wir es von einem Bassreflexrohr<br />
oder einer Passivmembram kennen.<br />
Von dieser Technik versprechen sich die<br />
T+A-Entwickler einerseits mehr Dynamik<br />
als vom geschlossenen System gleicher<br />
Membranfläche, aber auch eine<br />
leichtere Ansprache und einen trockeneren,<br />
homogeneren Tieftonbereich als<br />
beim Reflexsystem.<br />
IN VOLLENDUNG<br />
Bei dieser geballten Ladung Technik<br />
überrascht, dass auch ins Äußere der<br />
Criterion viel Geld und Entwicklungszeit<br />
floss: Dank der angerundeteten, echtholzfurnierten<br />
Seitenwangen sieht die<br />
210er deutlich eleganter aus, als sie breit<br />
ist. Der überragend gemachte Klavierlack<br />
über dem Holz und die mit bestmöglichen<br />
Spaltmaßen installierte Glasplatte<br />
auf der Oberseite verraten eine<br />
Liebe zum Detail, die auch einer doppelt<br />
und dreifach so teuren Box gut zu<br />
Gesicht gestanden hätte.<br />
Im Hörraum forderte sie Sorgfalt ein: Die<br />
ersten Takten von Chris Andersons „You<br />
Dont Know What Love Is“ offenbarten<br />
einen gigantisch druckvollen Bass, der<br />
sämtliche Hörer vor Staunen erstum-<br />
RAUM UND<br />
AUFSTELLUNG<br />
Raumgröße<br />
M<br />
K<br />
Akustik<br />
T<br />
D<br />
A<br />
Aufstellung<br />
W<br />
G<br />
H<br />
15-20 Grad am Hörer vorbei<br />
oder parallel zur Wand.<br />
Hörabstände 3 bis 6 m sind<br />
ideal, wandnah zu fett.<br />
Die Aufschlüsselung der Symbole finden Sie<br />
auf Seite 132.<br />
F<br />
26 www.audio.de ›08 /2012
men ließ, ein extrem plastisches, doch<br />
auch sehr direkt abgebildetes Panorama,<br />
dazu ein fast energischer Hang zur Auflösung.<br />
Das verschwand bei einer Vergrößerung<br />
des Hörabstandes, mit weniger<br />
Einwinkelung und konsequent wandferner<br />
Aufstellung – so spielte die T+A im<br />
Hörraum überragend stimmig. Sie malte<br />
bei Prokofieffs 2. Klavierkonzert (Litton)<br />
ein plastisches, hervorragend gestaffeltes<br />
Klangbild in den Raum und zeichnete<br />
die Wucht von Flügel, Kontrabässen und<br />
Pauken mit voller Kraft, aber auch atemberaubender<br />
Homogenität nach. Streicher<br />
und Holz bewahrte sie mit unbedingter<br />
Neutralität und Transparenz im<br />
Klangbild, blieb gleichwohl dem Hörer<br />
akustisch immer sehr nahe. Ihr Tieftoncharakter<br />
war eindeutig auf der voluminösen,<br />
doch federnd-beschwingten Seite<br />
einzuordnen, was besonders beim<br />
Hören zu nächtlicher Stunde ein Vorteil<br />
ist: Zusammenhalt und Struktur des<br />
Klangbildes blieben auch bei Flüsterpegeln<br />
voll erhalten, ihre überragende<br />
Detailauflösung holte sie nicht über<br />
einen energisches Hochtonbereich, sondern<br />
über eine feintransparente Klarheit<br />
und ein eher warm-seidiges Klangbild.<br />
Quer durch alle Genres erwies sich die<br />
T+A als musikalisches Allround-Talent.<br />
Den größten Spaßfaktor indes entfalteten<br />
ältere Rockaufnahmen, denen es<br />
über andere Boxen an Substanz mangelt.<br />
Queens „Prophet Song" habe ich nur selten<br />
so kraftvoll und vollständig gehört.<br />
FAZIT<br />
Malte Ruhnke<br />
<strong>AUDIO</strong>-Redakteur<br />
Die neue T+A überrascht gleich<br />
mehrfach: Dieses Kraftpaket weckt<br />
das Kind im Manne, wenn sie dynamisch<br />
und basstechnisch loslegt<br />
wie eine große PA beim Rockkonzert.<br />
Doch sie ist das Gegenteil einer<br />
plumpen Partybox, kann auch bei<br />
Zimmerlautstärke mit überraschend<br />
vollen und seidigen Klängen überzeugen.<br />
Die Optimierung für große<br />
Hörabstände geht voll auf – nur kleine<br />
Räume sind mit ihrem Bass<br />
schlicht überfordert.<br />
MESSLABOR<br />
Der Frequenzgang zeigt auf Achse eine<br />
leichte Unruhe oberhalb 7 kHz, die aber<br />
seitlich schnell und vollständig verschwindet.<br />
Trotz deutlicher Bündelung<br />
überrascht der große Sweet-Spot praktisch<br />
ohne Einbrüche 30 Grad seitlich.<br />
Die Transmissionline reicht recht tief<br />
(38Hz) und klirrt bauartbezogen sehr<br />
wenig. Oberhalb 120 Hz ist kaum Klirr<br />
erkennbar, in der Praxis geht die TCD<br />
lauter als die rechnerischen 107 Dezibel.<br />
T+A Criterion TCD 210 S Frequenzgang<br />
100 dB<br />
axial 10*hoch 30*seitl.<br />
90 dB<br />
80 dB<br />
70 dB<br />
60 dB<br />
STECKBRIEF<br />
Vertrieb<br />
2 Ohm<br />
Impedanzverlauf<br />
50 dB<br />
1 Ohm<br />
10 Hz 100 Hz 1 kHz 10 kHz 40 kHz<br />
www.<br />
Listenpreis<br />
Garantiezeit<br />
Maße B x H x T<br />
Gewicht<br />
Furnier/Folie/Lack<br />
Farben<br />
Arbeitsprinzipien<br />
Raumanpassung –<br />
Besonderheiten –<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
T+A<br />
TCD 210 S<br />
T+A<br />
05221 / 7676-0<br />
taelektroakustik.de<br />
ab 5.500 Euro<br />
5 Jahre<br />
30 x 122 x 44 cm<br />
47 kg<br />
• / – / •<br />
Nussbaum, Kirsch, Makassar,<br />
schwarz, weiß u.a.<br />
3 Wege Transmissionline<br />
ÅSehr ausgewogene, enorm<br />
druckvolle und seidige Box<br />
mit gigantischer Kraft auch in<br />
großen Räumen.<br />
Í Braucht viel Platz und<br />
Liebe bei der Aufstellung.<br />
Neutralität (2x) 95<br />
Detailtreue (2x) 100<br />
Ortbarkeit 105<br />
Räumlichkeit 100<br />
Feindynamik 100<br />
Maximalpegel 95<br />
Bassqualität 90<br />
Basstiefe 90<br />
Verarbeitung<br />
überragend<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
97 PUNKTE<br />
ÜBERRAGEND<br />
16 Ohm<br />
8 Ohm<br />
4 Ohm<br />
T+A Criterion TCD 210 S Pegel- & Klirrverlauf<br />
110 dB<br />
85 dB 90 dB 95 dB 100 dB<br />
100 dB<br />
90 dB<br />
80 dB<br />
70 dB<br />
60 dB<br />
50 dB<br />
20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz<br />
EMPFEHLUNG<br />
GROSSE RÄUME<br />
08/12<br />
made in Germany<br />
Dual steht nach wie vor für höchste Qualität,<br />
lange Lebensdauer und kundenorientierter<br />
Service. Aus diesem gutem Grunde hat Dual<br />
sich etwas neues ausgedacht:<br />
Der Vollautomat CS-460<br />
The spirit of<br />
the 70s...<br />
Jazz hört man<br />
auf Vinyl<br />
CS-460<br />
mit Sandwichteller<br />
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Dieser Plattenspieler<br />
beherrscht alle Tricks!<br />
CS-460<br />
Voll-Automatik mit Sandwichteller<br />
Klavierlack Schwarz, Finish Silber<br />
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Sintron Vertriebs GmbH · Südring 14 · D-76473 Iffezheim<br />
Tel.: 0 72 29 - 18 29 50 · Fax.: 0 72 29 - 18 29 51
Lautsprecher › SUBWOOFER<br />
MAXIMATOR<br />
Ein Sub, der druckvollen Film und ausgewogene Musikwiedergabe<br />
beherrscht, sich mit Mikrofon und Equalizer an die Raum akustik<br />
anpasst und bezahlbar ist – das kann ja gar nicht sein! Kann es<br />
doch: Der amerikanische Spezialist Velodyne bringt mit dem<br />
EQ-Max 12 einen Alleskönner – für sage und schreibe 870 Euro.<br />
■ Text: Malte Ruhnke<br />
Ein Sub kann für sich genommen<br />
noch so gut klingen – unter realen<br />
Bedingungen bestimmt die Raumakustik<br />
mindestens zur Hälfte die<br />
Wiedergabequalität. Denn im Frequenzbereich<br />
unter 100 Hertz gibt es kaum effektive<br />
Bedämpfung, sorgen Raumresonanzen<br />
nicht nur für ein unausgewogenes<br />
Klangbild, sondern auch für Dröhnen<br />
und einen Verlust an klanglicher Homogenität.<br />
Ein Equalizer packt<br />
diese Probleme zwar nicht an<br />
der Wurzel, kann aber das<br />
Klangbild so deutlich verbessern,<br />
dass auch Musikwiedergabe<br />
wieder Spaß macht. Parametrische<br />
Equalizer mit manuellem<br />
Abgleich allerdings sind<br />
etwas für Profis – einfacher<br />
geht es mit einem One-Touch-<br />
System, bei dem der Subwoofer<br />
die Einmessung per Mikrofon<br />
selbst vornimmt.<br />
Solche Systeme waren bisher<br />
teuer. Velodyne bietet die<br />
Selbsteinmessung in der EQ-<br />
Max-Serie nun bereits ab 540<br />
Euro für die 8-Zoll-Version an,<br />
wobei das zweitgrößte Modell,<br />
der EQ-Max 12, den besten<br />
Kompromiss aus Preis und<br />
Membranfläche bietet. Das<br />
30-Zentimeter-Chassis wird<br />
von einem 225 Watt Sinus starken<br />
Schaltverstärker angetrieben,<br />
der seine Ströme in eine<br />
zweifach gewickelte Kupferschwingspule<br />
abgibt. Das Bassreflexrohr<br />
arbeitet downfire, um<br />
unter kontrollierten Bedingungen das<br />
28 www.audio.de ›08 /2012
Lautsprecher › SUBWOOFER<br />
Fotos: Archiv, MPS, comodore – Shutterstock.com<br />
Chassis im Tiefstbass zu unterstützen.<br />
Vielseitigkeit und Bedienkomfort des<br />
EQ-Max brauchen auch den Vergleich<br />
mit mehrfach so teuren Subs der Konkurrenz<br />
nicht zu fürchten: So lässt sich<br />
der Pegel bequem mit der Fernbedienung<br />
angleichen und am großen LED-<br />
Display kontrollieren; ebenso kann die<br />
automatische Equalization gestartet und<br />
die Phasenlage in 90-Grad-Schritten<br />
fernbedient werden, um direkt am Hörplatz<br />
die Einstellung mit optimaler Schalladdition<br />
zu erwischen. Arbeitet der<br />
Woofer optimal mit den Hauptboxen zusammen,<br />
ist der IR-Sender dennoch<br />
nicht arbeitslos: Vier vorgegebene EQ-<br />
Presets (etwa „Classical“ für Neutralität<br />
und „Cinema“ für maximalen Pegel) lassen<br />
sich ebenso anwählen wie der<br />
„Night“-Modus, der den Pegel nachbarschaftsschonend<br />
bei Spitzen begrenzt.<br />
GEHT NICHT? GIBT´S NICHT!<br />
Das war im <strong>AUDIO</strong>-Hörraum naturgemäß<br />
nicht notwendig. Nach einem sehr<br />
kurzweiligen Einmessprozess mit dem<br />
Mikrofon auf dem Hörplatz und einigen<br />
Testsignalen legte der Velodyne im Hörtest<br />
in Zusammenarbeit mit der ideal für<br />
den 2.1-Betrieb abgestimmten Cabasse<br />
Minorca bei Joe Satrianis „Engines Of<br />
Creation“ los. Aber wie! Sein Tiefbass<br />
klang satt und souverän, ohne zu verfetten,<br />
und musikalischen Strukturen folgte<br />
er behände, ohne allzu trocken zu<br />
agieren. Bei Stevie Ray Vaughans „Pride<br />
And Joy“ stürmte das Trio musikalisch<br />
voran, der Velodyne gab der Musik den<br />
entscheidenden Kick und die Energie.<br />
Anspruchsvolle klassische Werke wie<br />
Brittens „War Requiem“ untermalte er<br />
mit furchteinflössenden Pauken- und<br />
MESSLABOR<br />
Mit 108 Dezibel Maximalpegel in Neutralstellung<br />
gehört der EQ-Max klassenbezogen<br />
zu den potenten Woofern, wenn auch<br />
nicht zu den allerlautesten. Offensichtlich<br />
war hier der Tiefgang (sehr gute 31 Hz bei<br />
-6dB) wichtiger, im-Preset „Cinema“ dagegen<br />
geht er sehr viel lauter – bei etwas<br />
weniger Tiefstbass (o. Abb.). Das Klangbild<br />
ist bis 40 Hz hinab vorbildlich sauber<br />
und zeigt keinen hörbaren Klirr.<br />
AUF KNOPFDRUCK: Die Fernbedienung<br />
steuert Pegel und Betriebsarten, setzt aber<br />
auch die Einmessung per Mikrofon in Gang.<br />
Trommeleinsätzen, ohne sich in den Vordergrund<br />
zu drängen. Allenfalls ein Tick<br />
an Präzision fehlte, um in die Riege der<br />
mehrfach teureren High-End-Woofer<br />
aufzusteigen. Auf der anderen Seite<br />
konnte er auch gut zulangen: Der Vorspann<br />
des „Herrn der Ringe“ geriet selten<br />
so souverän, den Zuschauern stockte<br />
der Atem vor Spannung – sofern man<br />
den Velodyne im „Cinema“-Modus mit<br />
minimal weniger Tiefbass betrieb.<br />
FAZIT<br />
Malte Ruhnke<br />
<strong>AUDIO</strong>-Redakteur<br />
Entweder starkes Heimkino oder<br />
ausgewogene Musik – bezahlbare<br />
Subs bedeuten oft einen Kompromiss.<br />
Beim EQ-Max habe ich davon<br />
nichts gespürt. Selbst nach dem<br />
Genuss von mehreren „Maximator"<br />
macht er noch Spaß – dabei<br />
handelt es sich übrigens um ein<br />
ähnlich vielseitiges bayrisches<br />
Starkbier. Prost!<br />
Velodyne EQ Max 12 BVE Pegel- & Klirrverlauf<br />
110 dB<br />
85 dB 90 dB 95 dB 100 dB<br />
100 dB<br />
90 dB<br />
80 dB<br />
70 dB<br />
60 dB<br />
50 dB<br />
20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz<br />
VIELSEITIG: Der Velodyne akzeptiert<br />
Cinch- wie Hochpegelsignale.<br />
STECKBRIEF<br />
VELODYNE<br />
EQMAX 12<br />
Vertrieb<br />
Audio Reference<br />
040 / 533 203 59<br />
www.<br />
audio-reference.de<br />
Listenpreis<br />
870 Euro<br />
Garantiezeit<br />
3 Jahre (5 Jahre auf Chassis)<br />
Maße B x H x T<br />
41,5 x 45,5 x 46 cm<br />
Gewicht<br />
28 kg<br />
Furnier/Folie/Lack – / • / –<br />
Farben<br />
Kirsche, Ebenholz<br />
Arbeitsprinzipien Bassreflex<br />
AUSSTATTUNG<br />
Standby-Automatik •<br />
Phase Invers/regelb. • / • (in 90 Grad Schritten)<br />
Remote Pegel/Frequenz • / –<br />
Raumanpassung • (selbsteinmessender EQ)<br />
Input Cinch/XLR/LS • / – / •<br />
Output Cinch/XLR/LS • / – / •<br />
Hochpassweiche •<br />
Besonderheiten<br />
Limiter-Mode, 4 Preset-EQs<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
ÅSehr vielseitiger, kräftiger,<br />
musikalischer und sauberer<br />
Woofer mit toller Einmessung.<br />
ÍBei lautem Filmbetrieb<br />
nicht ganz so tief.<br />
Klang Musik 87<br />
Klang Film 85<br />
Ausstattung/Bedienung überragend/sehr gut<br />
Verarbeitung<br />
gut<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
86 PUNKTE<br />
ÜBERRAGEND<br />
EMPFEHLUNG<br />
FLEXIBILITÄT<br />
08/12<br />
www.audio.de ›08 /2012<br />
29
Lautsprecher › Netzwerk-Musiksystem<br />
Auf der HIGH END 2011 in München<br />
passierte dem Autor dieses<br />
Tests ein kleines, lehrreiches<br />
Missgeschick: In der <strong>AUDIO</strong>-Vorführung<br />
mit feinsten Netzwerkplayern aller Preisklassen<br />
tippte er die falsche Schaltfläche<br />
auf dem iPad an – und startete nicht<br />
die große Anlage mit ihren ausgewachsenen<br />
KEF Q900 und den dicken Class-<br />
A-Endstufen von Vincent, sondern das<br />
eher zum Spaß parallel aufgebaute System<br />
aus zwei Sonos S5. Robbie Williams<br />
samt Big Band swingte folglich<br />
aus zwei unscheinbaren Kunststoffgehäusen<br />
jeweils vom Format eines besseren<br />
Kofferradios – und keinem der 40<br />
anwesenden Zuhörer (den Vorführer eingeschlossen)<br />
fiel auf, dass die Musik<br />
nun nicht mehr aus den daneben stehenden,<br />
großvolumigen Standboxen kam.<br />
Der S5 – mittlerweile umgetauft in<br />
Play:5 – mag nach nichts aussehen, aber<br />
er birgt in seinem Inneren fünf hochwertige<br />
Lautsprecher, individuelle Endstufen<br />
für jeden sowie eine digitale Aktivweiche.<br />
Und das ist noch der einfachere<br />
Teil. Er kann als Einzelkämpfer einen<br />
Raum mit Stereomusik aus dem Internet<br />
Bass erstaunt<br />
Das erfolgreichste Netzwerk-Musiksystem baut Sonos schon. Jetzt legen<br />
die Amerikaner nach: Der neue Netzwerk-Woofer Sonos Sub lässt sich mit<br />
den bestehenden Playern zu phantastisch klingenden <strong>Anlagen</strong> kombinieren.<br />
<strong>AUDIO</strong> nahm alle Konfigurationen im Hörraum unter die Lupe.<br />
■ Text: Bernhard Rietschel<br />
Test<br />
Wireless-Netzwerk-Woofer für Sonos-<br />
Musiksysteme<br />
Sonos Sub 700 €<br />
30 www.audio.de ›08 /2012
Lautsprecher › Netzwerk-Musiksystem<br />
Fotos: Archiv, MPS, J. Bauer, B. Rietschel<br />
www.audio.de ›08 /2012<br />
31
Lautsprecher › NETZWERK-MUSIKSYSTEM<br />
oder von beliebigen im Heimnetz erreichbaren<br />
Festplatten versorgen – ähnlich,<br />
wie das auch die anderen Sonos-<br />
Playermodelle können. Oder er kann mit<br />
einem zweiten Play:5 jenes Stereopaar<br />
bilden, dessen Klangfülle und -Genauigkeit<br />
uns damals so gründlich foppte. Die<br />
gleichen Möglichkeiten, nur in etwas<br />
kleinerem Maßstab, eröffnen sich mit<br />
dem preiswerteren Play:3, das wie sein<br />
großer Bruder sowohl als One-Box-Lösung<br />
als auch als Stereo-Aktivbox mit<br />
eingebautem Netzwerkplayer dient.<br />
ENDGÜLTIG ERWACHSEN<br />
Und nun können Sonos-Besitzer die<br />
starken Duos um einen maßgeschneiderten<br />
Subwoofer ergänzen. Wobei in<br />
der Terminus in die Irre führt: Mit dem<br />
typischen Heimkino-Basswürfel hat der<br />
Sonos Sub nichts zu tun, er hat nicht einmal<br />
konventionelle Toneingänge. Man<br />
könnte ihn als auf Bass spezialisierten<br />
Netzwerkplayer bezeichnen, der sich<br />
mit minimalem Wisch und Tipp in ein bestehendes<br />
Sonos-Netzwerk integriert.<br />
Das Setup verläuft Sonos-typisch intuitiv<br />
in wenigen Schritten (siehe Screenshots<br />
oben rechts): Nachdem die Steuersoftware<br />
(verfügbar für Android, iOS,<br />
OSX und Windows) das neue Familienmitglied<br />
entdeckt hat, muss man ihr lediglich<br />
mitteilen, mit welchem Player<br />
oder Player-Paar es zusammenspielen<br />
soll. Handelt es sich dabei um Play:3<br />
oder Play:5, stellen sich diese und der<br />
Sub automatisch auf die perfekt passende<br />
Trennfrequenz ein. Man erhält ein<br />
maßgeschneidertes Sub-Sat-System<br />
mit allen Vorteilen (neben dem tieferen<br />
Bass also auch weniger Klirr und höhere<br />
Pegelfestigkeit), aber ohne die damit<br />
normalerweise einhergehenden Umstände:<br />
Die einzigen Kabel, die zu den<br />
drei Komponenten führen müssen, sind<br />
die Stromkabel, und die sonst heikle Anpassung<br />
der jeweiligen Arbeitsbereiche<br />
entfällt bis auf die erwähnten zwei, drei<br />
Dialogschritte.<br />
Die weitestgehende Kabellosigkeit ermuntert<br />
zu Experimenten mit der Platzierung<br />
des stattlichen Quaders: Vom<br />
Design her zwar für stehenden Betrieb<br />
vorgesehen, ist der Sub so konstruiert,<br />
dass er auch flach auf der Seite liegend<br />
– womöglich sogar unter einem anderen<br />
EINFACHES SETUP: Die Steuer-App (hier fürs iPhone) ordnet den Sub seinen Partnern zu<br />
(1). Testtöne erleichtern die Phasen- und Pegelanpassung (2). Manuelle Trennfrequenz-<br />
Auswahl (3) ist nur beim Connect:Amp möglich – bei den Play-Modellen geht’s automatisch.<br />
Möbelstück – voll einsatzfähig ist. Besonders<br />
umgänglich wird der Sub durch<br />
seine Treiberanordnung: Zwei ovale Alumembran-Chassis<br />
stehen sich im Mittelschlitz<br />
des Gehäuses exakt gegenüber,<br />
ebenso – darüber und darunter –<br />
die zugehörigen Reflexports. Was dazu<br />
führt, dass Vibrationen, die die Chassis<br />
bei ihrem harten Job ans Gehäuse abgeben,<br />
sich gegenseitig kompensieren.<br />
KRÄFTEGLEICHGEWICHT: Zwei stabile<br />
Alumembran-Bässe mit jeweils eigenen<br />
Endstufen pumpen im Gleichtakt Luft in den<br />
Mittelschacht. In dessen Boden und Decke<br />
münden, wiederum symmetrisch, die beiden<br />
Reflexkanäle.<br />
Der Erfolg ist ein Woofer, der selbst hohe<br />
Pegel scheinbar unbeteiligt abgibt –<br />
das glänzend schwarze, beachtlich<br />
schwere Kabinett bleibt tatsächlich ruhig<br />
wie ein Grabstein.<br />
RICHTIG KOMBINIERT<br />
Da der Sub theoretisch mit allen Sonos-<br />
Geräten mit Ausnahme des reinen Netzwerkplayers<br />
Connect zusammenspielt,<br />
STECKBRIEF<br />
SONOS<br />
SUB<br />
Vertrieb<br />
Sonos<br />
0800-000 5339<br />
www.<br />
sonos.com<br />
Listenpreis<br />
700€, ab Herbst auch matte<br />
Version für 600€<br />
Garantiezeit<br />
2 Jahre<br />
Maße B x H x T<br />
40,2 x 38 x 15,8 cm<br />
Gewicht<br />
16 kg<br />
Furnier/Folie/Lack – / – / •<br />
Farben<br />
schwarz<br />
Arbeitsprinzipien 2x Bassreflex<br />
AUSSTATTUNG<br />
Standby-Automatik •<br />
Phase invertier-/regelb. • / –<br />
Remote Pegel/Frequenz • / •<br />
Raumanpassung –<br />
Input Cinch/XLR/LS – / – / – (SonosNet via LAN /<br />
Output Cinch/XLR/LS – / – / – Wireless)<br />
Hochpassweiche über Connect:Amp<br />
Besonderheiten<br />
Nur in Sonos-Umfeld nutzbar<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
ÅPerfekte Funktion, sauberer<br />
Klang, tolle <strong>Anlagen</strong>-<br />
Möglichkeiten<br />
Í Kein Netzschalter.<br />
Klang<br />
105 (mit zwei Play:5)<br />
(als Stereo-Komplettsystem)<br />
95 (mit zwei Play:3)<br />
Ausstattung/Bedienung sehr gut / gut<br />
Verarbeitung<br />
sehr gut<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
105 / 95 PUNKTE<br />
ÜBERRAGEND<br />
32<br />
www.audio.de ›08 /2012
Lautsprecher › NETZWERK-MUSIKSYSTEM<br />
Sonos Sub + 2 Sonos Play:5, 1500€ Der Play:5 kann<br />
im Einzelbetrieb fast schon zu warm und rund<br />
klingen. Das gibt sich bereits im Stereobetrieb,<br />
weil die DSP-Weichen hier eine andere Arbeitsteilung<br />
vorgeben. Im 2.1-Betrieb arbeiten die Play:5<br />
dann nur noch bis ca. 80 Hertz hinunter, wovon<br />
Abbildung und Klarheit im Mittelhochton enorm<br />
profitieren. Als Stereo-Komplettsystem bei korrekt<br />
platziertem Woofer mühelos 105 Punkte – und<br />
damit seinen Preis mehrfach – wert.<br />
Sonos Sub + 2 Sonos Play:3, 1300€ Hochkant wie<br />
liegend betreibbar, passt der Zweiwege-Play:3 fast<br />
überall hin – die Aktivweiche passt ihre Charakteristik<br />
sogar automatisch an die Ausrichtung an.<br />
Rechts und links sollten aber logischerweise gleich<br />
stehen und ein vernünftiges Stereodreieck bilden.<br />
Trotz perfekter Messwerte und nur minimal<br />
günstigerem Preis klingt die Kombi etwas dünner<br />
und weniger griffig-lebendig als die große Version.<br />
Als Stereo-Komplettsystem 95 Punkte.<br />
Sonos Sub + Connect:Amp 1200€ Der Connect:<br />
Amp entält neben dem Sonos-Netzwerkteil einen<br />
knackigen Vollverstärker mit Schaltendstufen.<br />
Wird er mit dem Sub gepaart, lässt sich dessen<br />
Trennfrequenz siebenstufig (zwischen ca. 50 und<br />
100Hz) an die vorhandenen Boxen anpassen, der<br />
Amp filtert dann seinerseits deren Signal passend.<br />
Die resultierende Entlastung von der Bassarbeit<br />
scheint dem Verstärker auch klanglich gut zu tun.<br />
Kombinieren Sie ihn <strong>ideale</strong>rweise mit nicht zu<br />
hellen Boxen, etwa KEF oder Dynaudio.<br />
stellt sich natürlich die Frage, welche<br />
Kombinationen die sinnvollsten sind. Die<br />
Antwort haben wir oben in einer kleinen<br />
Tabelle zusammengefasst. Natürlich<br />
kann man auch einen einzelnen Play:5<br />
und sogar einen Solo-Play:3 mit Bassunterstützung<br />
betreiben. Da der Woofer<br />
aber das Doppelte eines Play:3 kostet<br />
und der kleine Speaker im Solobetrieb<br />
praktisch mono spielt, sollte man in diesem<br />
Fall unbedingt zuerst ein Steropaar<br />
daraus machen – bereits dadurch profitiert<br />
der Bass übrigens erheblich. Auch<br />
die Kombination mit einem einzelnen<br />
Play:5 ist eher ungewöhnlich, zumal ein<br />
zweiter Play:5 wiederum deutlich günstiger<br />
kommt als der Woofer.<br />
Absolut phantastisch klingen die Play-<br />
Modelle als Paar mit Woofer. Die Play:5-<br />
Kombi ist schon ganz großes, erwachsenes<br />
HiFi – ausgewogen, detailreich, pegelfest<br />
und breitbandig. Und das ganze<br />
aus einer Kette, die unterm Strich 1500<br />
Euro kostet, sich ganz unscheinbar im<br />
Wohnzimmer integrieren lässt und jederzeit<br />
in beliebig viele weitere Räume<br />
erweiterbar ist – ohne dass man je mehr<br />
als ein paar Netzkabel verlegen muss.<br />
FAZIT<br />
Bernhard Rietschel<br />
<strong>AUDIO</strong>-Chefredakteur<br />
Messtechnisch wie klanglich ist<br />
der Sub die <strong>ideale</strong> Ergänzung für<br />
die Sonos-Aktivbox-Player: Die mit<br />
ihnen erreichbare Klangqualität<br />
macht durch die Entlastung im<br />
Bass – und dessen kompetente<br />
Wiedergabe – einen Riesenschritt.<br />
MESSLABOR<br />
Bild 1 zeigt den Woofer-Frequenzgang<br />
(schwarz) mit der automatisch gewählten<br />
Trennfrequenz für das Play 3. Dessen – übrigens<br />
perfekt linearer – Frequenzgang (rot)<br />
ist ebenfalls automatisch (hochpass-)gefiltert,<br />
der Übergang passt wie im Bilderbuch.<br />
Der Sub reicht nicht extrem tief (-6dB bei<br />
ca. 30Hz), ist aber sehr ausgewogen und<br />
klirrarm (2). Ab 100dB setzt ein dezenter<br />
Tiefstbass-Limiter ein.<br />
Sonos SUB<br />
Pegel- & Klirrverlauf<br />
110 dB<br />
85 dB 90 dB 95 dB 100 dB<br />
100 dB<br />
90 dB<br />
80 dB<br />
70 dB<br />
60 dB<br />
50 dB<br />
20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz<br />
www.audio.de ›08 /2012<br />
33
Komplettanlagen › HÄNDLER-TIPPS<br />
9 MAL KLUG<br />
Wer gute HiFi-Komponenten kombiniert, bekommt recht zuverlässig<br />
auch eine gute Anlage. Aber erst die kluge Auswahl jedes einzelnen<br />
Kettenglieds lässt etwas Neues entstehen, eine Kombi, die besser<br />
klingt als die Summe ihrer Einzelteile. Neun Händler zeigen hier trotz<br />
knappem Budget, wie man's richtig macht.<br />
■ Text: Bernhard Rietschel, Alexandros Mitropoulos, Fritz I. Schwertfeger<br />
TEIL 2<br />
Die <strong>Anlagen</strong> in diesem Artikel<br />
basieren auf Händlerempfehlungen,<br />
<strong>AUDIO</strong> hat nur den Preisrahmen<br />
vorgegeben, sämtliche <strong>Anlagen</strong> im<br />
Hörraum nachgebaut und ver glichen.<br />
Bislang ungetestete Geräte –<br />
darunter viele brandaktuelle<br />
Neuheiten – wurden dabei<br />
natürlich gleich getestet.<br />
34 www.audio.de ›08 /2012
Komplettanlagen › HÄNDLER-TIPPS<br />
Man kann sich die Anschaffung<br />
einer HiFi-Anlage leicht machen<br />
und einfach den erstbesten<br />
Gerätestapel kaufen. Oder eine Lebensaufgabe<br />
darin sehen und seine Zeit<br />
mit Grübeln, Hadern, rastlosen Tauschaktionen<br />
und nervenzehrender Recherche<br />
verbringen. Von beidem rät <strong>AUDIO</strong><br />
ab – im ersten Fall ist die Chance groß,<br />
dass der Klang nachher nicht zum Hörer<br />
passt, und im zweiten Fall wird man zum<br />
Sonderling, der vor lauter HiFi irgendwann<br />
nicht mehr zum Musikhören kommt.<br />
Der goldene Mittelweg führt direkt zum<br />
Ziel: Nutzen Sie die Erfahrung und Leidenschaft<br />
eines guten, aktiven Händlers.<br />
Auch da wird vielleicht nicht gleich die erste<br />
Kombi genau das sein, was Sie sich<br />
vorgestellt haben – schließlich hat jeder<br />
Mensch ein eigenes Paar Ohren. Aber die<br />
Treffsicherheit, mit der auch die neun<br />
Spezialisten in Folge 2 unserer großen<br />
<strong>Anlagen</strong>beratung ihre Ketten zusammengestellt<br />
haben, zeigt: Diese Leute verstehen<br />
ihr Handwerk und haben Ihr Vertrauen<br />
verdient.<br />
TEST<br />
9 <strong>Anlagen</strong> mit folgenden Neutests:<br />
LAUTSPRECHER<br />
Phonar Veritas P4 Next 1600 €<br />
Wharfedale Diamond 10.7 900 €<br />
KEF R100 800 €<br />
T+A KR-450 1500 €<br />
ADAM Artist 5 800 €<br />
CD-SPIELER / DACS<br />
Denon DCD-520 AE 250 €<br />
Cambridge 651C 800€<br />
NAD C-546BEE 550€<br />
Rotel RCD-06 SE 600€<br />
Pro-Ject DAC Box S USB 150€<br />
VERSTÄRKER<br />
Denon PMA-520 AE 250€<br />
Cambridge 651A 800€<br />
Fotos: Archiv, MPS, H. Härle, J. Bauer, Hywit Dimyadi – Shutterstock.com<br />
www.audio.de ›08 /2012<br />
35
Komplettanlagen › HÄNDLER-TIPPS<br />
1C Lautsprecher<br />
Phonar Veritas P4 Next<br />
NEU<br />
IM<br />
TEST<br />
Preis €<br />
Anzahl Wege<br />
Volumen l<br />
Gewicht kg<br />
<strong>AUDIO</strong>-Klangpunkte<br />
Test in Ausgabe<br />
1A CD-Spieler<br />
Denon DCD-520 AE<br />
Preis €<br />
Fehlerkorrektur bis mm<br />
Störabstand dB<br />
Ausgangswiderstand Ω<br />
<strong>AUDIO</strong>-Klangpunkte<br />
Test in Ausgabe<br />
1600<br />
2,5<br />
35<br />
25<br />
83<br />
8/12<br />
NEU<br />
IM<br />
TEST<br />
250<br />
1,2<br />
111<br />
464<br />
88<br />
8/12<br />
1B Vollverstärker<br />
Denon PMA-520 AE<br />
Preis €<br />
Sinusleistung 8/4Ω W<br />
<strong>AUDIO</strong>-Kennzahl<br />
Eingänge<br />
<strong>AUDIO</strong>-Klangpunkte<br />
Test in Ausgabe<br />
NEU<br />
IM<br />
TEST<br />
250<br />
58/82<br />
54<br />
5<br />
68<br />
8/12<br />
Luna Audio<br />
Thomas Mathejczyk<br />
90471 Nürnberg<br />
Tel.: 0911 / 4310727<br />
www.luna-audio.de<br />
OLD SCHOOL<br />
Thomas Mathejczyk steckt den<br />
Löwenanteil seines Budgets in die<br />
Lautsprecher – wie man das schon<br />
vor 30 Jahren empfohlen bekam. Selten<br />
hat Vernunft so gut geklungen.<br />
Laufkundschaft dürfte Thomas<br />
Mathejczyks Hörräume wohl nur<br />
selten erreichen. Luna Audio versteckt<br />
sich diskret in einer Büroetage,<br />
bietet dafür aber umso mehr Ruhe und<br />
beste Bedingungen zum Vorführen und<br />
Experimentieren. Auf die <strong>AUDIO</strong>-Frage,<br />
doch mal eine optimale 2000-Euro-<br />
Kette zusammenzustellen, reagierte der<br />
Nürnberger blitzschnell und mit einer<br />
auf den ersten Blick sehr konservativen,<br />
fast klassischen Empfehlung.<br />
80% BOXEN, 20% ELEKTRONIK<br />
Wuchtige Standboxen aus deutscher<br />
Fertigung verschlingen glatt vier Fünftel<br />
des Budgets. Mit den verbleibenden<br />
400 Euro kommt Mathejczyk dann zwar<br />
doch nicht ganz hin, schafft es aber mit<br />
preiswerter japanischer Elektronik, am<br />
Schluss nur um 100 Euro über dem Limit<br />
zu liegen. Das ist völlig in Ordnung, zumal<br />
der von ihm gewählte Lautsprecher<br />
so neu ist, dass selbst sein Hersteller<br />
Phonar überrascht war, ihn bereits in<br />
einer „<strong>ideale</strong>n Anlage“ wiederzufinden.<br />
In der mittlerweile finalisierten Preisliste<br />
kostet die Phonar Veritas P4 Next 1600<br />
Euro, solange man mit einer exzellenten,<br />
seidigen Lackoberfläche zufrieden ist.<br />
Echtholz, darunter ein berückend schönes<br />
Walnussfurnier, kostet 200 Euro extra.<br />
Die Box aus Deutschlands hohem<br />
Norden überrascht angesichts ihrer grazilen<br />
Erscheinung mit knackigen 20 Kilo<br />
Kampfgewicht. Ihr Gehäuse ist intern<br />
zweigeteilt: Zwei Drittel des Volumens<br />
stehen dem Tieftöner zur Verfügung, ein<br />
Drittel dem Tiefmitteltöner; die beiden<br />
Treiber arbeiten bis 800 Hertz parallel,<br />
der obere übergibt dann bei relativ tiefen<br />
2,2kHz an den Hochtöner. Der breite Einsatzbereich<br />
bringt Vorteile im Abstrahlverhalten,<br />
läst sich aber nur mit technisch<br />
hervorragendem Material problemlos<br />
realisieren. Die Entwickler griffen<br />
daher zu einem relativ teuren Hochtöner,<br />
dem D-2604 von Scan Speak. Diese<br />
Einzoll-Gewebekalotte mit auffallend<br />
breiter Sicke ist nicht nur sehr breitbandig,<br />
sondern vor allem ausgesprochen<br />
klirrarm – eine Eigenschaft, die auch auf<br />
die mit hochwertigen Markenbauteilen<br />
(MKP- und MKT-Folienkondensatoren<br />
sowie Luftspulen von Intertechnik) aufgebaute<br />
Frequenzweiche zutrifft. In der<br />
Praxis sehr sinnvoll ist die Option, über<br />
eine Steckbrücke den Hochtonpegel<br />
feinfühlig zu beeinflussen: Je nach Aufstellung,<br />
Hörgeschmack und Raumakustik<br />
lässt sich der Tweeter damit gegenüber<br />
der neutralen Grundstellung um ein<br />
Dezibel anheben oder absenken.<br />
Die beiden Bässe stammen von Peerless<br />
und haben Membranen aus der Aramidfaser<br />
Nomex. Ihr Konusdurchmesser<br />
von nur 13 cm ermöglicht den Einbau<br />
in eine schicke, schmale Schallwand,<br />
die durch ihre auch akustisch sinnvolle<br />
MESSLABOR<br />
Der Frequenzgang der Phonar (1) ist fast perfekt<br />
linear, mit einem Minibuckel im Oberbass<br />
und einem zu den Höhen ganz leicht fallenden<br />
Verlauf. Der resultierende, warme Charakter<br />
wird durch die Tatsache unterstützt, dass der<br />
Hochtöner (in Neutralstellung gemessen) sich<br />
ab 30° Abstrahlwinkel merklich ausblendet.<br />
Die Phonar spielt weitestgehend klirrfrei (2)<br />
und mit 108dB Maximalpegel auch enorm laut<br />
– beachtlich für eine Box ihrer Größe. AK=56.<br />
Phonar Akustik Veritas P4 Pegel- Next & Klirrverlauf<br />
110 dB<br />
85 dB 90 dB 95 dB 100 dB<br />
100 dB<br />
90 dB<br />
80 dB<br />
70 dB<br />
60 dB<br />
50 dB<br />
20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz<br />
36<br />
www.audio.de ›08 /2012
Komplettanlagen › HÄNDLER-TIPPS<br />
GUTES MATERIAL: Die Tieftöner der Veritas stammen aus dem Programm von Peerless,<br />
die Innenverkabelung erfolgt über „Stream“-Solidcore-Kabel von Wireworld.<br />
leichte Rückneigung eine sehr elegante,<br />
entfernt an Klassiker von Audio Physic<br />
erinnernde Silhouette entstehen lässt.<br />
SCHLANKE BOX, FETTE DYNAMIK<br />
Befürchtungen, das schicke Böxchen<br />
könnte mit heftigeren Pegeln in Bedrängnis<br />
kommen, erwiesen sich jedoch<br />
als völlig unbegründet: Breitbandig und<br />
STECKBRIEF<br />
PHONAR<br />
VERITAS P4 NEXT<br />
Vertrieb<br />
Phonar<br />
0 4638 / 8924-0<br />
www.<br />
phonar.de<br />
Listenpreis<br />
1600 Euro<br />
Garantiezeit<br />
5 Jahre<br />
Maße B x H x T<br />
19 x 92,7 x 29,5 cm<br />
Gewicht<br />
25 kg<br />
Furnier/Folie/Lack – / – / • (Furnier +200€)<br />
Farben<br />
schwarz, silber matt<br />
Arbeitsprinzipien 2,5-Wege Bassreflex<br />
Raumanpassung Hochton ±1dB (Steckbrücke)<br />
Besonderheiten<br />
Wireworld-Innenverkabelung<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
ÅTop-Verarbeitung,<br />
schlankes Design, erwachsener<br />
Klang, sehr hohe<br />
Pegelreserven.<br />
ÍKann je nach Amp etwas<br />
bedeckt klingen<br />
Neutralität (2x) 90<br />
Detailtreue (2x) 80<br />
Ortbarkeit 85<br />
Räumlichkeit 85<br />
Feindynamik 75<br />
Maximalpegel 85<br />
Bassqualität 80<br />
Basstiefe 80<br />
Verarbeitung<br />
überragend<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
83 PUNKTE<br />
SEHR GUT<br />
dynamisch rockten die Phonars mit „The<br />
Grudge“ von Tool (Album: „Lateralus“)<br />
den <strong>AUDIO</strong>-Hörraum. Die dicht im Mix<br />
gedrängten, verzerrten Gitarrenspuren<br />
kippten dabei nicht ins Nervig-Schrille,<br />
sondern behielten auch bei höchsten<br />
Pegeln ihre sonore Röhrenamp-Signatur<br />
bei, die Drums trumpften herrlich tief<br />
und druckvoll auf. Trotz messtechnisch<br />
absolut linearer Abstimmung wirkte die<br />
Veritas dabei stets eher ein wenig der<br />
warmen Seite zugeneigt – die Hochtöner<br />
brachten Details, Klangfarben und<br />
Raumanteile auch ohne wildes Gezimbel,<br />
ganz mühelos und unspektakulär an<br />
den Tag. Die preislich vergleichbare Canton<br />
Chrono SL 570.2 (<strong>AUDIO</strong> 4/12) wählte<br />
einen anderen Ansatz und präsentierte<br />
die Musik deutlich spektakuärer, noch<br />
detailreicher und lebendiger, aber auch<br />
mit schlankeren Stimmen<br />
und etwas mehr<br />
Eigenklang.<br />
Auch wenn die Canton<br />
unterm Strich auf einen<br />
Punkt mehr kam, ist die<br />
Entscheidung zwischen<br />
ihr und der Phonar in<br />
erster<br />
Linie<br />
Geschmacks sache: Gefällt<br />
einem die eine, wird<br />
man die andere nicht so<br />
mögen und umgekehrt.<br />
Selbst Hörer, die das<br />
vornehme Wesen der<br />
RAUM UND<br />
AUFSTELLUNG<br />
Raumgröße<br />
K M<br />
Akustik<br />
T<br />
D<br />
A<br />
Aufstellung<br />
W<br />
G<br />
H<br />
Wandfern und direkt auf den<br />
Hörer gerichtet aufstellen, auch<br />
noch stärkere Einwinklung kann<br />
vorteilhaft sein.<br />
Die Aufschlüsselung der Symbole finden Sie<br />
auf Seite 132.<br />
F<br />
NEU<br />
IM<br />
TEST<br />
PHONAR<br />
VERITAS P4 NEXT<br />
UM 1600 EURO<br />
www.audio.de ›08 /2012<br />
37
Komplettanlagen › HÄNDLER-TIPPS<br />
NEU<br />
IM<br />
TEST<br />
NEU<br />
IM<br />
TEST<br />
DENON PMA-520AE UM 250 EURO / DCD-520AE UM 250 EURO<br />
Phonar schätzen, werden jedoch versuchen,<br />
es nicht noch mit einem obenherum<br />
zurückhaltenden Verstärker zu kombinieren<br />
– das wäre dann des Guten zuviel.<br />
Thomas Mathejczyk bewies bei der<br />
Verstärkerwahl ein gutes Händchen:<br />
Sein Tipp, der Denon PMA-510 AE (AU-<br />
DIO 6/09) kostet nur 250 Euro und kombiniert<br />
beachtlichen Bass-Punch mit<br />
freien, detailreichen Höhen – an manchen<br />
Boxen schon fast zu silbrig, passte dieser<br />
Klang zur Phonar wie angegossen.<br />
DENON 520AE: PERFEKTES TIMING<br />
Gleichzeitig mit dem 510er, den der Autor<br />
für die Hörtests noch einmal angefordert<br />
hatte, traf jedoch ein weiteres Paket<br />
in der Redaktion ein, dessen Inhalt die<br />
Anlage sogar noch besser machte: Denon<br />
hatte nämlich gleich noch ein Exemplar<br />
des brandneuen, gerade fertiggestellten<br />
510er-Nachfolgers eingeflogen<br />
und mitgeschickt. Der PMA-520AE kostet<br />
das Gleiche wie sein Vorgänger, bietet<br />
aber weniger Ausstattung: Die zweite<br />
Tapeschleife fehlt, ebenso die Möglichkeit,<br />
per Umschalter zwischen zwei<br />
Lautsprecherpaaren zu wählen. Das verbleibende<br />
Boxen-Klemmenpaar ist dafür<br />
etwas hochwertiger geworden, und<br />
auch der Rest des Ersparten ist nicht in<br />
Denons Kasse geflossen, sondern hat in<br />
Form besserer Bauteile im Inneren des<br />
Geräts seinen Niederschlag gefunden.<br />
So arbeitet das Netzteil jetzt mit neuen,<br />
schnelleren Schottky-Dioden, und die<br />
neue Eingangsstufe begrüßt das Musiksignal<br />
mit Feldeffekt-Transistoren statt<br />
mit bipolaren Halbleitern. Die neue Eingangsschaltung<br />
vereinfacht nebenbei<br />
auch den Signalweg – wenig überraschend<br />
also, dass der 520er im <strong>AUDIO</strong>-<br />
Hörraum merklich sauberer klang als<br />
sein Vorfahr. Das reizvoll Offene, Feinperlende,<br />
das schon den 510er auszeichnete,<br />
bleibt dabei voll erhalten, aber<br />
ohne dessen Neigung, gelegentlich<br />
auch mal rauh und zimbelig über die<br />
Stränge zu schlagen. Am anderen Ende<br />
des Spektrums knurrte und groovte der<br />
Bass etwas weiger dominant, dafür aber<br />
MESSLABOR<br />
Gegenüber dem Vorgänger 510AE hat der 520<br />
geringfügig an Leistung und Laststabilität (1) zugelegt<br />
(2x58/82W an 8/4Ω, AK=54). Der Klirrverlauf<br />
in der Harmonischen-Analyse (2) hat sich<br />
kaum verändert und sollte akustisch unauffällig<br />
bleiben. Sehr ordentlich ist der Phono-Eingang<br />
mit geringem Rauschen (-78dB) und ausgewogenem<br />
Frequenzgang (o.Abb.), der dank niedriger<br />
Abschlusskapazität (216pF) auch an realen<br />
MM-Systemen erhalten bleibt.<br />
38 www.audio.de ›08 /2012
www.teufel.de<br />
VON GENERATION ZU GENERATION: Der PMA-520AE ist auf den ersten Blick kaum<br />
von seinem älteren Bruder 510 zu unterscheiden – der wiederum war schon ein nahezu identischer<br />
Klon des PMA-500. Dennoch steckt viel Feinarbeit in jedem Modellwechsel.<br />
aufgeräumter und melodischer als beim<br />
PMA-510AE. Beide klanglichen Neuerungen<br />
passten wunderbar zur Phonar,<br />
die im Oberbass und Grundton ohnehin<br />
schon recht rund spielt, ganz oben aber<br />
etwas Spritzigkeit bestens verträgt.<br />
Dass Denon auch den CD-Spieler-Bruder<br />
des PMA-520 überarbeitet hat,<br />
macht die ganze Sache zusätzlich rund.<br />
Der ebenfalls in Heft 6/09 getestete<br />
DCD-510 AE hatte damals nicht restlos<br />
begeistert, wirkte etwas kraftlos und<br />
blechern. Das kann man dem ausgewogener<br />
und fundierter spielenden DCD-<br />
520AE nun nicht mehr vorwerfen. Die<br />
Denon-Entwickler überarbeiteten so<br />
ziemlich alle Baugruppen mit einem Eifer,<br />
der eines High-End-Geräts würdig<br />
gewesen wäre. Nur mussten sie sich dabei<br />
an enge Preisgrenzen halten. Immerhin<br />
schaffte es ein neuer Wandlerchip in<br />
das 2012er-Modell, ein moderner 32-Bitler<br />
von Burr-Brown. Außerdem soll der<br />
zentrale Takt-Oszillator jetzt noch genauer<br />
arbeiten – eine Maßnahme, die vor<br />
allem dem neuen Schaltungslayout geschuldet<br />
ist, also zwar Entwicklungszeit<br />
kostet, das Gerät in der Herstellung aber<br />
nicht teurer macht.<br />
STECKBRIEF<br />
Vertrieb<br />
www.<br />
Listenpreis<br />
Garantiezeit<br />
Maße B x H x T<br />
Gewicht<br />
DENON<br />
PMA-520AE<br />
Denon<br />
0 21 57 / 12 08 0<br />
denon.de<br />
250 Euro<br />
3 Jahre<br />
43,5 x 12,1 x 30,9 cm<br />
6,5 kg<br />
ANSCHLÜSSE<br />
Phono MM / MC • / –<br />
Hochpegel Cinch / XLR 5 / –<br />
Festpegel Eingang –<br />
PreOut / TapeOut 0 / 1<br />
Lautsprecherpaare 1<br />
Kopfhörer<br />
•<br />
FUNKTIONEN<br />
Aufnahmewahlschalter –<br />
Klangregler/ abschaltbar • / •<br />
Loudness<br />
•<br />
Besonderheiten<br />
Buchsen für Steuerung über<br />
Netzwerkplayer<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
ÅKlar und fein zeichnender,<br />
schwungvoller Klang, ordentlich<br />
Punch im Bass.<br />
Í Nichts, was man ihm bei<br />
diesem Preis vorwerfen<br />
könnte.<br />
Phono MM/MC 63/–<br />
Klang Cinch / XLR 68/–<br />
Ausstattung<br />
gut<br />
Bedienung<br />
sehr gut<br />
Verarbeitung<br />
gut<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
68 PUNKTE<br />
SEHR GUT<br />
Thorsten Reuber<br />
Geschäftsführer bei Teufel<br />
Raumfeld HiFi-Streaming<br />
Die innovativen „Raumfeld by Teufel“<br />
Audio-Streaming-Systeme kombinieren<br />
herausragende Klangeigenschaften und<br />
riesige Musikvielfalt mit einfacher Bedienbarkeit.<br />
Genießen Sie Ihre digitale Lieblingsmusik<br />
und Internet-Musikdienste im ganzen<br />
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Klangqualität, auf Raumfeld Speakern oder<br />
über Ihre vorhandene HiFi-Anlage.<br />
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... macht glücklich
Komplettanlagen › HÄNDLER-TIPPS<br />
DA WÄRE NOCH EIN BISSCHEN PLATZ: Nicht besetzte Platinenbereiche etwa in der Analog-Ausgangsstufe (rechts oben) deuten an,<br />
dass auf der 520er-Plattform auch ein noch etwas größerer Player wachsen kann – der DCD-720 AE.<br />
MESSLABOR<br />
Der Frequenzgang des DCD-520AE<br />
(o.Abb.) ist strichgerade, beachtlich für<br />
einen Player seiner Preisklasse sind<br />
aber vor allem der relativ niedrige Jitter<br />
(263ps, Bild rechts), der gute Störabstand<br />
(111dB) und die sehr ordentliche<br />
Fehlerkorrektur (bis 1.2mm). Der ausgangswiderstand<br />
könnte noch niedriger<br />
sein (464Ω), ist an normalen Kabeln<br />
aber völlig unkritisch.<br />
Erhalten geblieben ist dem kleinsten Denon-Player<br />
die Fähigkeit, neben normalen<br />
Audio-CDs auch Datenscheiben mit<br />
Ordnern voller MP3-Files wiederzugeben.<br />
Dank des alphanumerischen Punktmatrix-Displays<br />
kann man dann sogar<br />
Track- und Ordnernamen sauber ablesen<br />
wie bei einem Netzwerkplayer.<br />
Apropos Netzwerk: Wer einen Denon-<br />
Streamer besitzt oder anschafft (momentan<br />
gibt es nur den DNP-720AE, der aber<br />
sicher bald passende Brüder bekommt),<br />
kann den CD-Spieler und sogar den Verstärker<br />
über die Steuer-App des Netzwerkplayers<br />
mitbedienen. Er muss dazu<br />
nur vom DNP ein Remote-Käbelchen zu<br />
den entsprechenden Buchsen an Amp<br />
und Player führen. Konservativere Geister<br />
freuen sich, dass beiden Geräten die<br />
neue Systemfernbedienung beiliegt, die<br />
den vollen Funktionsumfang der ganzen<br />
Produktfamilie beherrscht.<br />
Was sollte man tun, wenn man diese Anlage<br />
noch verbessern will? Die Box hat<br />
allemal das Potential für noch hochkarätigere<br />
Mitspieler, aber unmittelbarer Handlungsbedarf<br />
sieht anders aus – und hört<br />
sich anders an. Ohne den direkten Vergleich<br />
kann man mit Thomas Mathej czyks<br />
Kette stunden- und nächtelang zufrieden<br />
Musik genießen, ohne vom Upgradefieber<br />
befallen zu werden. Im Zweifel sollte<br />
man sich zunächst eine weitere Quelle<br />
gönnen, einen Netzwerkplayer etwa, der<br />
nicht nur potenziell besser klingt, sondern<br />
vor allem die mediale Vielfalt erhöht. br<br />
STECKBRIEF<br />
DENON<br />
DCD-520 AE<br />
Vertrieb<br />
Denon<br />
0 21 57 / 12 08 0<br />
www.<br />
denon.de<br />
Listenpreis<br />
250 Euro<br />
Garantiezeit<br />
3 Jahre<br />
Maße B x H x T<br />
43,5 x 12,1 x 30,9 cm<br />
Gewicht<br />
4 kg<br />
AUSSTATUNG<br />
Zufallstitelwahl<br />
•<br />
Spielzeit Titel / CD / Programierung<br />
• / • / –<br />
Restzeit Titel / CD / Programierung<br />
• / • / –<br />
Wiederholung CD / Titel / • / • / •<br />
A–B<br />
Fernbedienung<br />
•<br />
Ausgang regelbar / fixed – / •<br />
Ausgang Cinch / XLR • / –<br />
Digitalausgang Cinch / – / •<br />
Optisch<br />
Kopfhörerausgang / regelbar – / –<br />
Digitaleingang Cinch / – / – / –<br />
Optisch / USB<br />
USB-Host / iPod – / –<br />
Besonderheiten<br />
spielt MP3-CDs<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
ÅFeiner, lebendiger<br />
Klang.<br />
Í–<br />
Klang CD / SACD 88 / –<br />
Ausstattung<br />
gut<br />
Bedienung<br />
sehr gut<br />
Verarbeitung<br />
gut<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
88 PUNKTE<br />
SEHR GUT<br />
40<br />
www.audio.de ›08 /2012
Komplettanlagen › HÄNDLER-TIPPS<br />
2B Vollverstärker<br />
Naim Nait 5i/2<br />
2C<br />
Kompaktlautsprecher<br />
B&W 686<br />
Preis €<br />
Anzahl Wege<br />
Volumen l<br />
Gewicht kg<br />
<strong>AUDIO</strong>-Klangpunkte<br />
Test in Ausgabe<br />
Preis €<br />
Sinusleistung 8/4Ω W<br />
<strong>AUDIO</strong>-Kennzahl<br />
Eingänge<br />
<strong>AUDIO</strong>-Klangpunkte<br />
Test in Ausgabe<br />
460<br />
2<br />
8<br />
5<br />
66<br />
1/08<br />
1000<br />
2x 58/98<br />
54<br />
4<br />
95<br />
8/11<br />
2A Plattenspieler<br />
Rega RP1<br />
Preis €<br />
Maße cm<br />
Gewicht kg<br />
Drehzahl U/min<br />
Tonarmmasse eff. g<br />
Test in Ausgabe<br />
350<br />
44,5x12x38<br />
5<br />
33, 45<br />
10,5<br />
2/11<br />
SG Akustik<br />
Stefan Gellrich<br />
76133 Karlsruhe<br />
Tel.: 0721 / 9414580<br />
www.sg-akustik.de<br />
ANALOG-POWER<br />
Stefan Gellrich baut seine Kette aus<br />
der Mitte heraus auf: ker mit Phono-Beiboot trifft Platten-<br />
Top-Vollverstärspieler<br />
und Kompaktbox der geho-<br />
benen Einstiegsklasse – stimmig!<br />
Da muss ein gescheiter Verstärker<br />
dabei sein, sinniert Dynamikfreund<br />
Gellrich am Telefon und<br />
verwirft einen ersten Ansatz mit größeren<br />
Boxen – da bleibt nicht genug Geld<br />
für den Amp übrig. Seit der Autor noch<br />
selbst bei SG-Akustik <strong>Anlagen</strong> verkaufte,<br />
hat sich viel getan in der HiFi-Welt. Manches<br />
ist aber auch beim Alten geblieben:<br />
Ein „gescheiter Verstärker“ ist in Karlsruhe<br />
Synonym für Naim, in diesem Fall<br />
für den handgefertigten Nait 5i/2, der<br />
den zentralen Platz in der Kette einnehmen<br />
soll, nein – muss. Was dann auch<br />
gelingt, nachdem die preiswerte B&W<br />
686 entsprechend Luft im Budget geschaffen<br />
hat. Die Box ist zwar günstig,<br />
aber durchaus nachhaltig konstruiert<br />
und mit zehnjähriger Garantie gesegnet<br />
– das passt zum Amp, dessen Unverwüstlichkeit<br />
ohnehin legendär ist.<br />
Auch der Plattenspieler ist ein alter Bekannter.<br />
Regas RP1 überraschte die Tester<br />
in Heft 1/11 mit einem Klang, den<br />
man einem 350-Euro-Spieler bis dahin<br />
nicht zugetraut hätte. Im Grunde verstößt<br />
Gellrich mit der Wahl des Rega<br />
dennoch gegen die alte Analogregel,<br />
nach der es nichts bringt, am Laufwerk<br />
zu sparen. Streng genommen würden<br />
sowohl der Autor als auch der SG-Akustiker<br />
mindestens zu einem RP3 raten,<br />
der mit einem steiferen Tonarm und geräuschärmerem<br />
Laufwerk mehr Entwicklungspotenzial<br />
für hochwertige Tonabnehmer<br />
bietet. Dann jedoch wäre der<br />
Preisrahmen definitiv gesprengt. Ande-<br />
rerseits – wer weiß? Vielleicht hat der<br />
Händler ja ein Auslauf-, Vorführ- oder<br />
sonstwie günstigeres Exemplar an der<br />
Hand. Gerade bei Händlern mit ausgeprägtem<br />
Analogschwerpunkt wie SG<br />
lohnt sich das Nachfragen immer.<br />
Was nicht heißt, dass das Konzept nicht<br />
auch mit dem RP1 perfekt aufgeht. Es<br />
macht immer wieder ein Riesenspaß zuzuhören,<br />
was ein Weltklasse-Vollverstärker<br />
aus einem unscheinbaren Böxchen<br />
wie der 686 zu machen imstande<br />
ist. Anders als etwa die Standboxen-basierenden<br />
Ketten in dieser Geschichte<br />
lässt sich die Karlsruher Anlage dabei<br />
auch hervorragend in kleineren Räumen<br />
betreiben: Der Plattenspieler bevorzugt<br />
ohnehin ein stabiles Plätzchen auf einem<br />
Wandhalter – zur Not einfach aus Baumarktwinkeln<br />
gezimmert – und die<br />
B&Ws können, wenn schon nicht direkt<br />
an der Wand, so doch zumindest in<br />
Wandnähe erfolgreich betrieben<br />
werden. Von dort aus – ob auf einem<br />
Ständer oder auf einem Regal<br />
beziehungsweise Sideboard<br />
– überraschen die britischen<br />
Kompakten mit tief reichendem,<br />
sauberem Bass, hervorragender<br />
Detailarbeit und einem<br />
Raum, der auch kompakte<br />
Studentenbuden in Konzertsäle<br />
verwandeln kann. Genau im letzteren<br />
Punkt leistet der Naim-Verstärker<br />
besonders inten sive<br />
Schützenhilfe: Versuchsweise<br />
angeschlossene, preiswertere<br />
Amps konnten folglich zwar genauso<br />
laut wie der Naim (weil das Pegel-Limit<br />
hier klar durch die Box definiert ist), ließen<br />
aber lange nicht so tief in die Aufnahmen<br />
hineinhören wie der akkurat<br />
durchzeichnende, zugleich wunderbar<br />
lebendig spielende britische Amp. „Let<br />
My Baby Ride“ von der mittlerweile zum<br />
Hörraum-Standard avancierten LP<br />
„Come On In“ von R. L. Burnside (Fat<br />
Possum) ließ sich jedenfalls fast so<br />
erleben, als säße man mit im Studio.<br />
Fast hätten wir ein wichtiges Bindeglied<br />
vergessen: Da der Naim-Amp keine internen<br />
Phonoeingänge hat und die externe<br />
Naim-Lösung hier viel zu teuer<br />
wäre, fungiert als Mittler zwischen Rega<br />
und Naim der bewährte, verblüffend<br />
preiswerte Musical Fidelity V-LPS MkII<br />
(oben), der genug Potential für eine<br />
lange Analog-Karriere mitbringt. br<br />
SCHLICHTER GEHT'S NICHT: Einfaches<br />
Strangprofil beherbergt einen Phono-Preamp, der<br />
vielfach teurere Modelle in Bedrängnis bringen kann.<br />
www.audio.de ›08 /2012<br />
41
Komplettanlagen › HÄNDLER-TIPPS<br />
3C Standlautsprecher<br />
Wharfedale Diamond 10.7<br />
Preis €<br />
Anzahl Wege<br />
Volumen l<br />
Gewicht kg<br />
<strong>AUDIO</strong>-Klangpunkte<br />
Test in Ausgabe<br />
NEU<br />
IM<br />
TEST<br />
900<br />
3,5<br />
50<br />
22<br />
80<br />
8/12<br />
3B Vollverstärker<br />
Exposure 1010 A<br />
Preis €<br />
Sinusleistung 8/4Ω W<br />
<strong>AUDIO</strong>-Kennzahl<br />
Eingänge<br />
<strong>AUDIO</strong>-Klangpunkte<br />
Test in Ausgabe<br />
660<br />
47/57<br />
51<br />
4<br />
90<br />
9/11<br />
3A CD-Spieler<br />
Exposure 1010 CD<br />
Preis €<br />
Fehlerkorrektur bis mm<br />
Störabstand dB<br />
Ausgangswiderstand Ω<br />
<strong>AUDIO</strong>-Klangpunkte<br />
Test in Ausgabe<br />
620<br />
0,6<br />
103<br />
101<br />
95<br />
9/11<br />
HiFi Haus Berlin<br />
Jan Förster<br />
13156 Berlin<br />
Tel.: 030 / 21 46 14 66<br />
www.hifi-haus-berlin.de<br />
BRITISH DYNAMITE<br />
Große englische Namen finden im<br />
HiFi Haus Berlin zueinander: Exposure<br />
und Wharfedale bilden eine<br />
Kette, deren klangliche Sprengkraft<br />
zu diesem Preis kaum zu schlagen ist.<br />
NEU<br />
IM<br />
TEST<br />
RAUM UND<br />
AUFSTELLUNG<br />
Raumgröße<br />
K M<br />
Akustik<br />
T<br />
D<br />
WHARFEDALE<br />
DIAMOND 10.7<br />
UM 900 EURO<br />
Jan Försters Anlage kann man getrost<br />
als anglophil bezeichnen – auch wenn<br />
Wharfedale und Exposure, die beiden<br />
Marken, die an der Kette beteiligt<br />
sind, längst chinesische Besitzer oder<br />
Geldgeber haben. So hat die IAG-Gruppe,<br />
die sich vor einigen Jahren das damals<br />
kränkelnde Traditionsunternehmen<br />
Wharfedale gönnte, penibel darauf geachtet,<br />
dass Stil und Identität der Marke<br />
erhalten bleiben, womöglich sogar<br />
wieder stärker zum Vorschein kommen<br />
als noch vor der Übernahme.<br />
Diamond heißt die Einstiegsserie bei<br />
Wharfedale schon seit vielen Jahren,<br />
aber mit jeder Generation bekommen<br />
die Modelle einen feineren Schliff – ohne<br />
freilich ihre wichtigste<br />
A<br />
Aufstellung<br />
W<br />
G<br />
H<br />
Fern von jeder Wand aufstellen,<br />
leicht zum Hörer anwinkeln, auf<br />
wackelfreien Stand achten,<br />
Spikes gut anziehen.<br />
Die Aufschlüsselung der Symbole finden Sie<br />
auf Seite 132.<br />
F<br />
Grundtugend zu verlieren:<br />
das gute Preis-<br />
Leistungsverhältnis.<br />
Die 10.7, größtes Modell<br />
der aktuellen Generation,<br />
treibt es auf<br />
die Spitze: Mehr Box<br />
ist für 900 Euro Paarpreis<br />
beim besten Willen<br />
nicht machbar. Auf<br />
der gut einen Meter<br />
hohen, glänzend<br />
lackierten Schallwand<br />
findet sich ein<br />
stattliches Treiberquartett, das nach<br />
dem Dreieinhalb-Wege-Prinzip arbeitet<br />
und das nur deshalb so preiswert zu haben<br />
ist, weil IAG sämtliche Chassis bis<br />
zum letzten Kleinteil komplett selbst<br />
baut. Tief- und Tiefmitteltöner im üppigen<br />
17-cm-Format lassen Membranen<br />
aus schwarz eingefärbtem Kevlar schwingen<br />
und erhalten Unterstützung von<br />
einem rückseitig angebrachten, großkalibrigen<br />
Reflexrohr. Die höheren Frequenzen<br />
kommen aus Gewebekalotten, wobei<br />
vor allem der Mitteltöner interessant<br />
ist, der den Bereich zwischen 800 und<br />
4500 Hertz abdeckt: Die 50-Millimeter-<br />
„Bärennase“ ist für schnelles, transparentes<br />
Ansprechen bekannt, aber selbst in<br />
höheren Preisklassen sonst selten zu finden.<br />
Auch die Anschlussterminals mit<br />
den schlau versetzten, selbst mit Wurstfingern<br />
problemlos greifbaren Schraubklemmen<br />
und die mitgelieferten, schönen<br />
Metallspikes würden einem teureren<br />
Lautsprecher alle Ehre machen. Zugeständnisse<br />
muss der Diamond-Fan<br />
nur bei kosmetischen Dingen machen:<br />
An der 10.7 ist nicht alles Metall, was<br />
glänzt, und es ist auch nicht alles Holz,<br />
was braun und gemasert daherkommt<br />
UMWERFENDE DYNAMIK<br />
Wie fast alle Mitbewerber trägt die Diamond<br />
statt Furnier Foliendekor, aber das<br />
ist auch das einzige, was man an dieser<br />
Box als dünn bezeichnen darf. „Impossible<br />
Soul“ von Sufjan Stevens jedenfalls<br />
hat der Autor mit erschwinglichen Boxen<br />
42 www.audio.de ›08 /2012
Komplettanlagen › HÄNDLER-TIPPS<br />
DIE NASE DES BÄREN: Kalotten-<br />
Mitteltöner funktionieren nur in echten<br />
Dreiwegeanordnungen vernünftig und sind<br />
etwas aus der Mode gekommen – zu Unrecht.<br />
(die ruhig auch das Doppelte kosten dürfen)<br />
selten so prachtvoll und vielschichtig<br />
erlebt. Der 25-minütige Song-Kawentsmann,<br />
der Stevens’ bislang bestes<br />
Album „The Age Of Adz“ abschließt,<br />
kann verschlossen wirken, wenn ihm<br />
unten das Fundament fehlt, er kann chaotisch<br />
und dissonant klingen, wenn es<br />
der Kette an Auflösung mangelt. Oder er<br />
kann sich im Hörraum entfalten, mit<br />
jeder Wendung an Farbe und Kraft hinzugewinnen<br />
und direkt mit der Seele<br />
des Hörers kommunizieren – die 10.7 beherrschte<br />
dieses Kunststück.<br />
Dabei bestach sie weniger durch Neutralität<br />
als durch Dynamik, Abbildungsmaßstab<br />
und Spielfreude. Im Mittelton<br />
konnte die britisch-chinesische Box sehr<br />
direkt spielen, und manchen Instrumenten,<br />
etwa den Violinen in der Sinfonia zu<br />
Händels „Acis and Galatea“ (Dunedin<br />
Consort, Linn Records; Studio Master<br />
Download) schien es etwas an feinsten<br />
Farbschattierungen zu mangeln. Andererseits<br />
wirkte die Darstellung des Aufnahmeraums<br />
absolut überzeugend,<br />
konnten es sich Instrumenten- und Sängergruppen<br />
auf einer weiten Bühne<br />
bequem machen.<br />
Die wahren Qualitäten der Wharfedale<br />
kamen jedoch mit modernerer Musik<br />
zum Vorschein: Selbst eine in Dynamikfragen<br />
alles andere als zimperliche Canton<br />
Chrono SL 570, immerhin 60 Prozent<br />
teurer als die 10.7, hatte der vereinten<br />
Energie der Wharfedale-Treiber nur zaghaften<br />
Widerspruch entgegenzusetzen.<br />
Wer das feine, elektronisch pulsierende<br />
Popalbum „What?“ der Berliner Band<br />
Bodi Bill mit vollem Kick genießen, den<br />
brillanten Rapper Eminem mit allem Ingrimm<br />
heraufbeschwören oder den<br />
durchgeknallten Krautrock der neuen<br />
Beak-Scheibe „>>“ hemmungslos zelebrieren<br />
wollte, griff intuitiv zur breitbandigen,<br />
fein- wie grobdynamisch noch<br />
lebendiger spielenden Wharfedale.<br />
Mit einem untenherum dicken, oben<br />
runden Amp braucht man der Wharfedale<br />
aber nicht zu kommen: Schlank,<br />
schnell und energiereich muss die Elektronik<br />
klingen, wenn sie passen soll. Jan<br />
Förster hat mit dem Exposure 1010 die<br />
<strong>ideale</strong> Wahl getroffen: Ohnehin einer der<br />
besten Amps seiner Preisklasse, zeigte<br />
er perfekte Kontrolle im Bass und kompensierte<br />
den etwas zurückhaltenden<br />
Grundton der Box mit seiner direkten,<br />
griffigen Spielweise in diesem Bereich.<br />
Unterm Strich ist diese Kombi möglicherweise<br />
die stärkste der insgesamt<br />
18 vorgestellten 2000-Euro-<strong>Anlagen</strong> –<br />
zumindest für Pop- und Rockhörer. br<br />
STECKBRIEF<br />
WHARFEDALE<br />
DIAMOND 10.7<br />
Vertrieb<br />
IAD<br />
02161 / 61783 0<br />
www.<br />
iad-audio.de<br />
Listenpreis<br />
900 Euro<br />
Garantiezeit<br />
5 Jahre<br />
Maße B x H x T<br />
22,3 x 96,5 x 30,1 cm<br />
Gewicht<br />
22 kg<br />
Furnier/Folie/Lack – / • / –<br />
Farben<br />
Rosewood, Walnuss, Ahorn<br />
hell & dunkel, Kirsche,<br />
Wenge, Esche schwarz<br />
Arbeitsprinzipien 3,5 Wege, Bassreflex<br />
Raumanpassung –<br />
Besonderheiten<br />
Kalotten-MT<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
ÅRiesige Dynamik, druckvoller<br />
Bass.<br />
Í Mitten etwas verfärbt.<br />
Neutralität (2x) 70<br />
Detailtreue (2x) 80<br />
Ortbarkeit 80<br />
Räumlichkeit 85<br />
Feindynamik 90<br />
Maximalpegel 85<br />
Bassqualität 80<br />
Basstiefe 80<br />
Verarbeitung<br />
gut<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
80 PUNKTE<br />
ÜBERRAGEND<br />
EMPFEHLUNG<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
08/12<br />
MESSLABOR<br />
Die Wharfedale zeigt auf Achse gemessen eine<br />
leichte Grund- und Mitteltonsenke, 30 Grad<br />
seitlich ist diese weniger ausgeprägt, aber immer<br />
noch vorhanden (1). Der Wirkungsgrad ist<br />
sehr gut, der Bass sehr kräftig und tiefreichend.<br />
Im Ausklingspektrum (o. Abb.) bleibt die Box<br />
über den gesamten Frequenzbereich sehr sauber,<br />
das Klirrdiagramm (2) zeigt dagegen eine<br />
etwas frühe, nichtlineare Zunahme im Präsenzbereich,<br />
die im Hörtest aber folgenlos blieb.<br />
Wharfedale Diamond 10.7<br />
Frequenzgang<br />
100 dB<br />
axial 10*hoch 30*seitl.<br />
90 dB<br />
80 dB<br />
70 dB<br />
60 dB<br />
50 dB<br />
10 Hz 100 Hz 1 kHz 10 kHz 40 kHz<br />
Wharfedale Diamond 10.7 Pegel- & Klirrverlauf<br />
110 dB<br />
85 dB 90 dB 95 dB 100 dB<br />
100 dB<br />
90 dB<br />
80 dB<br />
70 dB<br />
60 dB<br />
50 dB<br />
20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz<br />
www.audio.de ›08 /2012<br />
43
Komplettanlagen › HÄNDLER-TIPPS<br />
4A CD-Player<br />
Cambridge 651 C<br />
4C<br />
Kompaktlautsprecher<br />
KEF R 100<br />
NEU<br />
IM<br />
TEST<br />
Preis €<br />
Fehlerkorrektur bis mm<br />
Störabstand dB<br />
Ausgangswiderstand Ω<br />
<strong>AUDIO</strong>-Klangpunkte<br />
Test in Ausgabe<br />
NEU<br />
IM<br />
TEST<br />
800<br />
0,7/1,9<br />
119<br />
47,4<br />
95<br />
8/12<br />
4B Vollverstärker<br />
Cambridge 651 A<br />
NEU<br />
IM<br />
TEST<br />
NAGELNEU<br />
HiFi Schluderbacher<br />
Krey Baumgartl<br />
47877 Willich<br />
Tel.: 02154 / 88570<br />
www.hifi-schluderbacher.de<br />
Preislich schießt die Anlage von Krey<br />
Preis €<br />
Anzahl Wege<br />
Volumen l<br />
Gewicht kg<br />
<strong>AUDIO</strong>-Klangpunkte<br />
Test in Ausgabe<br />
800<br />
2<br />
7<br />
6,6<br />
76<br />
8/12<br />
Preis €<br />
Sinusleistung 4/8Ω W<br />
<strong>AUDIO</strong>-Kennzahl<br />
Eingänge<br />
<strong>AUDIO</strong>-Klangpunkte<br />
Test in Ausgabe<br />
800<br />
119/82<br />
49<br />
6<br />
85<br />
8/12<br />
Baumgartl von HiFi-Schluderbacher<br />
am Ziel vorbei, ist aber mit drei<br />
aktuellen, ungetesteten Geräten von<br />
KEF und Cambridge äußerst reizvoll.<br />
KEF<br />
R100<br />
UM 800 EURO<br />
NEU<br />
IM<br />
TEST<br />
44 www.audio.de ›08 /2012<br />
Als das <strong>AUDIO</strong>-Team vor einigen<br />
Monaten die Prem iere der neuen<br />
R-Serie von KEF miterlebte und<br />
die R700 hörte, war eines klar: Die wollen<br />
wir testen! Schon in Heft 1/12 war es<br />
dann soweit – und die kompakte R 300<br />
sorgte im Redaktions-Hörraum mächtig<br />
für Furore (<strong>AUDIO</strong> 3/12). Doch das kleinste<br />
Mitglied der Familie, die R<br />
100, hatte bislang keine<br />
Chance zu beweisen, was<br />
in ihr steckt.<br />
Umso erfreulicher, dass<br />
Krey Baumgartl von HiFi-<br />
Schluderbacher in seinem<br />
<strong>Anlagen</strong>-Tipp die kleine<br />
KEF empfiehlt. Noch interessanter<br />
wird diese<br />
2400-Euro-Kette, weil mit<br />
den nagelneuen Elek tronik-<br />
Komponenten von Cambridge,<br />
die auf der HIGH<br />
RAUM UND<br />
AUFSTELLUNG<br />
Raumgröße<br />
M<br />
K<br />
Akustik<br />
T<br />
D<br />
A<br />
Aufstellung<br />
W<br />
G<br />
H<br />
Freistehend und wandnah<br />
ausgewogen. Direkt auf die<br />
Ohren des Hörers richten.<br />
Hörabstände bis 2m wahren.<br />
Die Aufschlüsselung der Symbole finden Sie<br />
auf Seite 132.<br />
F<br />
END ihren ersten Auftritt hatten, in dieser<br />
Anlage zwei weitere, aufsehenerregende<br />
2012er-Neulinge ihre Premierenvorstellung<br />
geben. Somit umfasst das<br />
Set gleich drei brandneue Geräte.<br />
PATEN-ONKEL: BLADE<br />
Für die R-Serie diente kein geringerer als<br />
das KEF-Flaggschiff Blade als Vorbild.<br />
Viele deren technischer Merkmale finden<br />
sich daher auch bei der R 100. Im<br />
Mittelpunkt steht das neu entwickelte<br />
Uni-Q-Chassis, bei dem Hoch- und Tieftöner<br />
quasi wie eine Einpunktschallquelle<br />
arbeiten. Ein 25-Millimeter-Tweeter mit<br />
harter Aluminium-Kalotte soll dank eines<br />
starken Neodym-Magneten die Höhenfrequenzen<br />
präziser wieder ge ben. Durch<br />
die Belüftung des Hochtöners wollen die<br />
KEF-Ingenieure den Schalldruck hinter<br />
der Kalotte senken, damit der Tiefmitteltöner<br />
ungestört werkeln kann und die<br />
beiden sich frequenztechnisch nicht in<br />
die Quere kommen. Beim 13-cm-Woofer<br />
kommt leichtes Aluminium in der<br />
Schwingspule zum Einsatz, was eine<br />
flottere Wiedergabe garantieren soll. Die<br />
Membran des Basskollegen besteht aus<br />
einer Magnesium-Legierung. Für ein satteres<br />
Fundament greift ein während der<br />
Entwicklungsphase per Computer optimiertes<br />
Bassreflex-System dem Tiefton<br />
zusätzlich unter die Arme.<br />
Wahlweise ist es möglich, die 2-Wege-<br />
Box mit einem geeigneten Verstärker<br />
(mit vier Endstufen) auch im Bi-Amping-<br />
Modus zu betreiben. Hoch- und Tiefton
Komplettanlagen › HÄNDLER-TIPPS<br />
SCHLAUE LÖSUNG: Die R 100<br />
unterstützt Bi-Wiring. Mit den<br />
Drehschaltern stellt man den<br />
Modus ein – Brücken sind unnötig.<br />
MEHRTEILIG: Der HF/MF-Treiber der KEF R 100 basiert auf Blade-Technologie.<br />
Markantestes Beispiel dafür ist der Tangerine-Waveguide, der dafür sorgen soll, dass hochfrquente<br />
Schallanteile breiter abgestrahlt werden.<br />
werden dann getrennt von einander verstärkt,<br />
was in aller Regel einen hörbar<br />
besseren Klang liefert. Über das sauber<br />
eingefügte Anschlussfeld auf der Rückseite<br />
lassen sich insgesamt zwei Kabelpaare<br />
einstöpseln. Nettes Detail: Um die<br />
Box auf Bi-Amp-Betrieb umzuschalten,<br />
muss man nicht zwingend Brücken einsetzen<br />
– ein Switch am kleinen Drehschalter<br />
genügt vollkommen.<br />
Die Verarbeitung der kleinsten R-Box ist<br />
tadellos: Die schwarze Hochglanz-<br />
Lackierung ist perfekt ausgeführt und<br />
verleiht der KEF einen edlen Look. Wer<br />
es etwas moderner mag, kann das<br />
Gehäuse auch in hochglanz-weiß ordern.<br />
Klassischere Ausführungen mit Nussbaum-<br />
oder Palisander-Furnier sind ebenfalls<br />
verfügbar – hübsch anzusehen sind<br />
sie alle.<br />
SAHNE-KEFCHEN<br />
Cremig und charmant geriet der Ton<br />
während des Hörtest: An einem NAD-<br />
Verstärker tönte die KEF präzise und<br />
schnell im Tiefton, wenngleich sie auf<br />
Grund ihres kleineren Volumens nicht<br />
ganz so voll klang wie mancher es gerne<br />
hätte. Den Hochton empfanden die AU-<br />
DIO-Tester als leicht zurückhaltend – und<br />
so wirkte auch die räumliche Abbildung<br />
trockener.<br />
Dank dieses gediegeneren Charakters<br />
machte sich die R 100 jedoch exzellent<br />
bei entspannteren akustischen Aufnahmen.<br />
Und besonders mit dem richtigen<br />
Verstärker mauserte sich das KEF-Böxchen<br />
zum wahren Jazz-Meister. Der<br />
Creek Destiny 2 (Test: <strong>AUDIO</strong> 4/07) gefiel<br />
nach langer Suche am besten. Und<br />
so schufen die Engländerinnen etwa bei<br />
„I Understand” von den Zoot Sims (aus<br />
dem Album „In Paris”) einen ausgewogeneren<br />
Sound als vorher und flirteten den<br />
Hörer mit einer gehörigen Portion<br />
Charme an – blieben aber im Hochton<br />
nach wie vor eher schüchtern. Metal-<br />
Cracks und Fans von ultra-feinauflösenden<br />
Aufnahmen könnte diese Gutmütigkeit<br />
aber fast etwas zu weit gehen.<br />
STECKBRIEF<br />
KEF<br />
R 100<br />
Vertrieb<br />
GP Acoustics<br />
0231 / 98 60 32 0<br />
www.<br />
kef-audio.de<br />
Listenpreis<br />
800 Euro<br />
Garantiezeit<br />
5 Jahre<br />
Maße B x H x T<br />
18 x 28 x 28,9 cm<br />
Gewicht<br />
6,6 kg<br />
Furnier/Folie/Lack • / – / •<br />
Farben<br />
Nussbaum, Palisander, Hochglanz<br />
schwarz, -Weiß<br />
Arbeitsprinzipien 2 Wege Bassreflex, Koaxial-<br />
Mittel-Hochtöner<br />
Raumanpassung –<br />
Besonderheiten<br />
Bi-Wiring<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
ÅTechnik, schneller und<br />
präziser Bass.<br />
Í Könnte spritziger und<br />
mit mehr Höhen spielen,<br />
trockene Abbildung.<br />
Neutralität (2x) 85<br />
Detailtreue (2x) 80<br />
Ortbarkeit 80<br />
Räumlichkeit 60<br />
Feindynamik 70<br />
Maximalpegel 70<br />
Bassqualität 70<br />
Basstiefe 60<br />
Verarbeitung<br />
sehr gut<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
76 PUNKTE<br />
GUT<br />
MESSLABOR<br />
Im Mit Frequenzgang 0,048% Hochtonverzerrungen (Abb. rechts) ist eine und Betonung<br />
um 800Hz erweist erkennbar. sich Konstanter das Talismann Abfall v2<br />
110µ<br />
Abtastfähigkeit<br />
Gold ab 2kHz als sogar bis in den noch obersten sauberer Hochtonbereich.<br />
als sein Kollege<br />
Senke Yoseki von von rund EAT 5dB – wobei im Bereich beide um in 15kHz diesem und<br />
Punkt bei 20kHz. jenseits Obere von Grenzfrequenz Gut und Böse liegen. oberhalb Nicht von<br />
40kHz ganz ideal (Messmikrofone ist der markante bis Hochtonanstieg<br />
40kHz begrenzt)<br />
zwischen und die untere 5 und bei 10kHz 55Hz (o. . Die Abb.). Klirrmessung Das Laufwerk<br />
(Abb. misst ganz sich dafür rechts) deutlich zeigt erst rumpelärmer bei 100dB (Bild Auf-2fälligkeiten<br />
85,5dB am mit Koppler) leichter als Kompression der EAT, bei gleicher-<br />
im Bass.<br />
Maximallautstäre maßen exzellentem beträgt Gleichlauf 98dB. (Bild AK=65. 1, ±0,05%).<br />
KEF R100<br />
Pegel- & Klirrverlauf<br />
110 dB<br />
85 dB 90 dB 95 dB 100 dB<br />
100 dB<br />
90 dB<br />
80 dB<br />
70 dB<br />
60 dB<br />
50 dB<br />
20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz<br />
www.audio.de ›08 /2012<br />
45
Komplettanlagen › HÄNDLER-TIPPS<br />
NEU<br />
IM<br />
TEST<br />
CAMBRIDGE<br />
AZUR 651 A<br />
UM 800 EURO<br />
NEU<br />
IM<br />
TEST<br />
CAMBRIDGE<br />
AZUR 651 C<br />
UM 800 EURO<br />
RANDVOLL: Die englischen Entwickler<br />
haben den 651A mit zahlreichen neuen technischen<br />
Features ausgestattet.<br />
Vom englischen Hersteller Cambridge<br />
stammt die Elektronik der empfohlenen<br />
Anlage. Dabei lösen der Vollverstärker<br />
651A und das CD-Laufwerk<br />
651C die alte 650er-Reihe ab.<br />
Zwar sehen die zwei Neuen ihren<br />
Vorgängern zum Verwechseln ähnlich,<br />
doch bei genauerer Betrachtung<br />
zeigt sich, dass der Cambridge-Amp<br />
(verfügbar nach wie vor im gebürsteten<br />
Edelstahl-Look) ein höheres<br />
Gehäuse bekam. Grund dafür<br />
dürften die Neuerungen sein, die<br />
die Entwickler dem 651A spendiert<br />
haben: So sitzen jetzt insgesamt<br />
acht Elkos (vier für jeden Kanal)<br />
direkt neben einem riesigen Endstufen-<br />
Kühlkörper. Und ein üppig dimensionierter<br />
Ringkerntrafo sorgt für eine<br />
konstante Stromversorgung.<br />
Anschlüsse hat der Verstärker<br />
auch jede Menge an<br />
Bord: Neben vier Boxenklemmen für den<br />
Betrieb von zwei Lautsprecherpaaren<br />
stehen fünf analoge Cinch-Eingänge bereit,<br />
was den meisten Nutzern vollkommen<br />
genügen dürfte. Eine weitere Neu-<br />
STECKBRIEF<br />
CAMBRIDGE<br />
AZUR 651 A<br />
Vertrieb<br />
Taurus High-End<br />
040 / 55 35 35 8<br />
www.<br />
cambridgeaudio.com<br />
Listenpreis (Paar) 800 Euro<br />
Garantiezeit<br />
2 Jahre<br />
Maße B x H x T<br />
43 x 12 x 35 cm<br />
Gewicht<br />
8,4 kg<br />
ANSCHLÜSSE<br />
Phono MM / MC – / –<br />
Hochpegel Cinch / XLR 5 / 0 (+ 1x 3,5mm-Klinke)<br />
Festpegel Eingang –<br />
PreOut / TapeOut 1 / 2 (+ 1x Subwoofer-Out)<br />
Lautsprecherpaare 2<br />
Kopfhörer<br />
•<br />
FUNKTIONEN<br />
Aufnahmewahlschalter –<br />
Klangregler/ abschaltbar • / •<br />
Loudness –<br />
Besonderheiten<br />
USB-Interface für Computer<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
ÅSatte Basswiedergabe,<br />
viele Anschlussmöglichkeiten,<br />
solide Verarbeitung,<br />
USB-Anschluss.<br />
Í bis auf USB keine zusätzlichen<br />
digitalen Eingänge<br />
Phono MM/MC – –/–<br />
Klang Cinch / XLR sehr gut 85/–<br />
Ausstattung<br />
sehr gut<br />
Bedienung<br />
sehr gut<br />
Verarbeitung<br />
sehr gut<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
85 PUNKTE<br />
sehr gut<br />
MESSLABOR<br />
Mit Die 0,048% Klirrmessung Hochtonverzerrungen (Abb. rechts) ergab und eine 110µ sehr gute<br />
Abtastfähigkeit Verteilung von K2 erweist und K3. sich Der das Frequenzgang Talismann v2 (ohne<br />
Abb.) Gold als für sogar niederohmige noch sauberer Boxen als zeigt sein einen Kolle-<br />
unauffälligen<br />
Yoseki Verlauf. von EAT Bei – hochohmigen wobei beide in Boxen diesem spielt der<br />
Punkt 651A nicht jenseits ganz von so Gut breitbandig. und Böse Der liegen. Würfel Nicht (Abb.<br />
ganz rechts) ideal ist zeigt der markante einen deutlichen Hochtonanstieg Abfall der Ausgangsleistung<br />
5 und bei 10kHz positiven (o. Abb.). Phasendrehungen. Das Laufwerk Die<br />
zwischen<br />
Leistung misst sich bei dafür 4/8 deutlich Ohm fällt rumpelärmer mit 119/82 Watt (Bild pro 2,<br />
Kanal 85,5dB üppig am Koppler) aus. Der als Rauschabstand der EAT, bei gleichermaßen<br />
exzellentem Gleichlauf (Bild 1,<br />
beträgt 108dB.<br />
AK=49<br />
±0,05%).<br />
46 www.audio.de ›08 /2012
Komplettanlagen › HÄNDLER-TIPPS<br />
erung ist der integrierte USB-Eingang,<br />
über den der 651A direkt mit einem Computer<br />
kommunizieren kann. Dabei erscheint<br />
der Amp quasi wie eine Soundkarte<br />
und übernimmt die D/A-Wandlung<br />
anstelle der meist kümmer lichen On-<br />
Board-Soundkarten von PCs, die in aller<br />
Regel Unmengen an Jitter und Störgeräuschen<br />
verursachen.<br />
An den Referenzboxen (den KEF 207/2)<br />
lieferte der 651A im Vergleich zu seinem<br />
Vorgänger einen druckvolleren und vor<br />
allem präziseren Bass. Sein Hochton tönte<br />
aber deutlich frischer – das gefällt sicherlich<br />
nicht jedem, sorgt aber für eine<br />
bessere Detailabbildung und Auflösung.<br />
MESSLABOR<br />
Mit Der 0,048% Frequenzgang Hochtonverzerrungen des Cambridge 651C und 110µ ist<br />
Abtastfähigkeit brettgerade (ohne erweist Abb.). sich Der das Störabstand Talismann liegt v2<br />
Gold bei sehr als sogar guten noch 119 dB, sauberer und der als Ausgangswiderstange<br />
Yoseki beträgt von lediglich EAT – wobei 47,4Ohm. beide Die in diesem Korrektur-<br />
sein Kollefähigkeit<br />
Punkt jenseits des Laufwerks von Gut und erzielt Böse mit liegen. 0,7/1,9mm Nicht<br />
ganz recht ideal anständige ist der markante Werte. Die Hochtonanstieg<br />
Harmnischen-Analyse<br />
(ohne 5 Abb.) und 10kHz zeigt einen (o. Abb.). ungleichmäßigen<br />
Das Laufwerk<br />
zwischen<br />
Verlauf misst sich von dafür K3 und deutlich K5 zwischen rumpelärmer -6dB und (Bild 0dB. 2,<br />
Der 85,5dB Jitter am (Abb. Koppler) rechts) als erzielte der EAT, mit bei 167ps gleichermaßen<br />
exzellentem Werte. Gleichlauf (Bild 1,<br />
hervorragende<br />
±0,05%).<br />
EDEL: Der englische Hersteller lässt mit der analogen Ausgangsstufe nichts anbrennen:<br />
Jede Menge hochwertiger ICs sind jeweil für einen der beiden Stereo-Kanäle zuständig.<br />
NEUER CAMBRIDGE-PLAYER<br />
Der CD-Kollege 651C präsentiert sich im<br />
selben Edelstahl-Kleid und macht – wie<br />
auch der 651A – einen unkaputtbaren<br />
Eindruck. Und das Innenleben des Briten<br />
hält, was die edle Optik verspricht: Gleich<br />
zwei hochwertige Wolfson-DAC-Chips<br />
vom Typ WM8742 (mit 192kHz/24bit)<br />
teilen sich die Konvertierung der Kanäle.<br />
Erwähnenswert ist der extrem aufwendige<br />
Aufbau der analogen Ausgangsstufe<br />
(siehe Detailbild oben rechts). Hier löteten<br />
die Cambridge-Entwickler nicht einfach<br />
nach dem Motto „Hauptsache, es<br />
spielt“ irgendwelche Teile zusammen,<br />
sondern wollten erkennbar das Optimum<br />
an Klangqualität aus dem 651C rausholen.<br />
So nutzten sie etwa bei der Konzeption<br />
eine doppelseitige Bauteilmontage,<br />
um die Signalwege so kurz wie möglich<br />
zu halten.<br />
Im A/B-Vergleich mit dem 650C besaß<br />
der neue Cambridge-Spieler einen weicheren<br />
Bass und eine leichte Präsenzbetonung.<br />
Die <strong>AUDIO</strong>-Tester kombinierten<br />
ihn daher mit einem NAD 326BEE,<br />
der dank dunklerer Abstimmung den gewünschten<br />
Ausgleich im Ton brachte.<br />
BRITISCH, PRAKTISCH, GUT<br />
In dieser Konfiguration ergänzten sich alle<br />
Komponenten auf wunderbare Art.<br />
Denn die Frische der Cambridge-Geräte<br />
verschwand auf Grund des leicht hochtonarmen<br />
Klanges der KEFs. So sorgte<br />
die Kette im <strong>AUDIO</strong>-Hörraum während<br />
den ersten Takten von Zainichi Funks „Kizu”<br />
für große Augen – und Ohren. Ihr<br />
Klang fiel herrlich direkt aus – man wähnte<br />
sich quasi, als säße man zentral vor<br />
den R 100. Diese Nähe im Ton entstand,<br />
weil sich die kleine KEF erstaunlich<br />
schnell den Dynamiksprüngen der Musik<br />
anpasste. Der Tiefton war präzise und<br />
gefiel auf Grund seiner Bassgüte. Richtig<br />
tief in den Basskeller ging es dann aber<br />
doch nicht, weil der kleine 13er-Woofer<br />
an seine Grenzen kam. Direkt auf die Ohren<br />
des Hörers gerichtet, sorgte der KEF-<br />
Tweeter für einen gediegener Klang, mit<br />
einem interessanten Analog-Flair. Gerade<br />
aufgestellt, dominierte eine große<br />
Bühne und ein natürliches Gefühl von<br />
Raumtiefe – und die Anlage spielte bei<br />
dieser Aufstellung sogar noch entspannter<br />
und cremiger.<br />
am<br />
STECKBRIEF<br />
CAMBRIDGE<br />
AZUR 651 C<br />
Vertrieb<br />
Taurus High-End<br />
040 / 55 35 35 8<br />
www.<br />
cambridgeaudio.com<br />
Listenpreis<br />
800 Euro<br />
Garantiezeit<br />
2 Jahre<br />
Maße B x H x T<br />
43 x 8,5 x 30,5 cm<br />
Gewicht<br />
4,8 kg<br />
AUSSTATUNG<br />
Zufallstitelwahl<br />
•<br />
Spielzeit Titel / CD / Programierung<br />
• / • / •<br />
Restzeit Titel / CD / Programierung<br />
• / • / •<br />
Wahlwiederholung CD / Titel • / • / •<br />
/ A–B<br />
Fernbedienung<br />
•<br />
Ausgang regelbar / fixed – / •<br />
Ausgang Cinch / XLR • / –<br />
Digitalausgang Cinch / Optisch • / •<br />
Kopfhörerausgang / regelbar – / –<br />
Digitaleingang Cinch / Optisch – / – / –<br />
/ USB<br />
USB-Host / iPod – / –<br />
Besonderheiten<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
ÅGute Verarbeitung<br />
und Ausstattung.<br />
ÍKlang etwas schlank.<br />
Klang CD / SACD 95 / –<br />
Ausstattung<br />
sehr gut<br />
Bedienung<br />
sehr gut<br />
Verarbeitung<br />
sehr gut<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
95 PUNKTE<br />
GUT<br />
www.audio.de ›08 /2012<br />
47
Komplettanlagen › HÄNDLER-TIPPS<br />
5A CD-Player<br />
NAD C546 BEE<br />
5C Kompaktlautsprecher<br />
Dynaudio Excite X16<br />
Preis €<br />
Anzahl Wege<br />
Volumen l<br />
Gewicht kg<br />
<strong>AUDIO</strong>-Klangpunkte<br />
Test in Ausgabe<br />
Preis €<br />
Fehlerkorrektur bis mm<br />
Störabstand dB<br />
Ausgangswiderstand Ω<br />
<strong>AUDIO</strong>-Klangpunkte<br />
Test in Ausgabe<br />
1150<br />
2<br />
10<br />
9<br />
82<br />
8/12<br />
NEU<br />
IM<br />
TEST<br />
560<br />
1,1/2,4<br />
110<br />
165<br />
98<br />
8/12<br />
5B Vollverstärker<br />
NAD C326 BEE<br />
Preis €<br />
Sinusleistung 4/8Ω W<br />
<strong>AUDIO</strong>-Kennzahl<br />
Eingänge<br />
<strong>AUDIO</strong>-Klangpunkte<br />
Test in Ausgabe<br />
460<br />
66/65<br />
56<br />
7<br />
80<br />
8/09<br />
HiFi-Studio Helmig<br />
Eberhard Mattausch<br />
32756 Detmold<br />
Tel.: 05231 / 23561<br />
www.hifi-studio-helmig.de<br />
KLANG-LUPE<br />
NAD und Dynaudio gehören für<br />
Eberhard Mattausch einfach zusammen.<br />
Die aus einer Hand geführten<br />
Marken ergänzen sich denn auch zu<br />
einer edlen Kette, die glücklich macht.<br />
War die KEF-Cambridge-Kette<br />
eher für entspannteres Musikhören<br />
geeignet, dürften HiFiisten<br />
mit Wunsch nach maximaler Auflösung<br />
beim Vorschlag von Eberhard<br />
Mattauschs die Ohren spitzen. Der Geschäftsführer<br />
des HiFi-Studios Helmig<br />
aus Detmold kombiniert Dynaudios<br />
Kompaktbox Excite X16 mit einem<br />
Elektro nik-Duo aus dem Hause NAD.<br />
FRISCH: Die Dynaudio Excite 16 überzeugt mit<br />
einer detailreichen Abbildung und einem lebendigen,<br />
spielfreudigen Klang.<br />
Genaueres zur Dynaudio findet sich in<br />
dieser Aus gabe ab Seite 16, deshalb<br />
widmet sich dieser Test ihren Qualitäten<br />
in Kurzform: Sowohl in Sachen Verarbeitung<br />
wie auch im Klang kann die Dänin<br />
überzeugen. Ihre Trümpfe sind ein sattes<br />
Fundament und ein detailverliebter,<br />
hochaufl ösender Hochton. Manchen<br />
könnte die Frische im Klang, sogar ein<br />
bisschen zu viel des Guten sein. Daher<br />
muss man ihr einen passenden Verstärkerpartner<br />
gönnen, der tonal zur Excite<br />
passt – sprich: etwas dunkler klingt. Wie<br />
gut sie sich in einer Kette schlägt, hängt<br />
also stark vom empfohlenen Amp ab.<br />
Und da kommt der altbewährte C326<br />
BEE ins Spiel (<strong>AUDIO</strong> 8/09), der in der<br />
Redaktion nach wie vor gern gesehen<br />
ist. Dank der musikalischen, aber eher<br />
gutmütigeren Höhenabstimmung dürfte<br />
der starke NAD-Amp gut zur flinken Dynaudio<br />
passen – was aber noch im Hörtest<br />
geklärt werden muss.<br />
THE BEE SHE IS<br />
Doch der Reihe nach: Denn größtes<br />
Highlight der Mattausch-Anlage ist der<br />
nagelneue C546 BEE, der seinen großen<br />
Amp-Bruder mit CD-Signalen versorgt.<br />
Viele Hersteller bringen momentan<br />
neue CD-Player auf den Markt – entsprechend<br />
moderne Features sind darin<br />
verbaut. Bleibt etwa der NAD längere<br />
Zeit untätig, versetzt er sich automatisch<br />
in den Ruhezustand. Neue EU- Richtlinien<br />
schreiben den Herstellern nämlich vor,<br />
dass aktuelle Geräte einen bestimmten<br />
Stromverbrauch selbst im Standby-<br />
Betrieb nicht überschreiten dürfen – für<br />
den C546 BEE also kein Problem.<br />
Ganz in NAD-Manier besteht seine<br />
Frontpartie aus einer massiven Metallplatte,<br />
die auch sämtliche Knöpfchen<br />
STECKBRIEF<br />
NAD<br />
C546 BEE<br />
Vertrieb<br />
Dynaudio<br />
04108 / 41 80 0<br />
www.<br />
nad.de<br />
Listenpreis<br />
560 Euro<br />
Garantiezeit<br />
2 Jahre<br />
Maße B x H x T<br />
43,5 x 8,9 x 30,7 cm<br />
Gewicht<br />
4,9 kg<br />
AUSSTATUNG<br />
Zufallstitelwahl<br />
•<br />
Spielzeit Titel / CD / Programierung<br />
• / • / •<br />
Restzeit Titel / CD / Programierung<br />
• / • / •<br />
Wahlwiederholung CD / Titel • / • / •<br />
/ A–B<br />
Fernbedienung<br />
•<br />
Ausgang regelbar / fixed – / •<br />
Ausgang Cinch / XLR • / –<br />
Digitalausgang Cinch / Optisch • / •<br />
Kopfhörerausgang / regelbar – / –<br />
Digitaleingang Cinch / Optisch – / – / •<br />
/ USB<br />
USB-Host / iPod – / –<br />
Besonderheiten<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
ÅMusikalischer Klang<br />
der Spaß macht, tolle<br />
Ausstattung.<br />
Í–<br />
Klang CD / SACD 98 / –<br />
Ausstattung<br />
sehr gut<br />
Bedienung<br />
sehr gut<br />
Verarbeitung<br />
sehr gut<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
98 PUNKTE<br />
ÜBERRAGEND<br />
EMPFEHLUNG<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
08/12<br />
48<br />
www.audio.de ›08 /2012
Komplettanlagen › HÄNDLER-TIPPS<br />
NEU<br />
IM<br />
TEST<br />
NAD C546 BEE UM 560 EURO<br />
beherbergt – etwa, um durch die CD zu<br />
zappen oder die Quelle anzuwählen.<br />
Denn der NAD verarbeitet auch digitale<br />
Signale über den frontseitigen USB-Eingang<br />
(im MP3- und WMA-Format), wodurch<br />
USB-Sticks und externe Festplatten<br />
Anschluss finden. Ein Drehpoti auf<br />
der Gerätefront erlaubt es dann, die darauf<br />
enthaltenen Alben zu durchforsten.<br />
Um Verstärker mit Musik zu beliefern<br />
stehen ganz klassisch, ein analoger Ausgang<br />
und jeweils ein coaxialer und optischer<br />
Ausgang auf der Rückseite bereit.<br />
Beim Hörtest, in dem die <strong>AUDIO</strong>-Tester<br />
die drei neuen CD-Player in dieser Strecke<br />
gegeneinander antreten ließen, fiel<br />
sofort der lebendige Klang des NAD-<br />
Spielers auf. Als Vergleichs-CD diente<br />
unter anderem Jimi Hendrix „Axis – Bold<br />
As Love”. Über die Referenzkette (Ayre<br />
Vor-/End mit den KEF 207/2) lieferte der<br />
C546 BEE etwa beim Klassiker „Little<br />
Wing” einen wunderbar musikalischen<br />
Ton – was zu spontanem Mitwippen des<br />
Test-Teams führte. Entscheidenden Anteil<br />
daran hatte der Bass, der mit Präsenz<br />
und dynamischem Spiel glänzte.<br />
Der Hochton geriet präzise und angenehm<br />
warm (eben typisch NAD), und<br />
Details wie Hallfahnen kamen absolut<br />
sauber rüber.<br />
DYN<strong>AUDIO</strong> + NADX2<br />
Die von Eberhard Mattausch zusammengestellte<br />
Anlage mit den Dynaudios<br />
als Schallwandler unterstrich diesen detailverliebten<br />
Charakter des NAD-Players.<br />
Dabei entschärfte sein Verstärker-Pendant,<br />
der C326 BEE, den Hochton der<br />
Excite 16 so weit, dass es immer noch<br />
feinzeichnend frisch tönte und dabei<br />
nicht aufdringlich<br />
wirkte. Besonders<br />
überzeugend<br />
agierte die NAD-<br />
Dyn audio-Kombination<br />
in Sachen<br />
Bassqualität: Auch<br />
schwierigste Basslinien<br />
vermochte<br />
sie präzise und<br />
gleichzeitig druckvoll<br />
abzubilden. Im<br />
Hörraum erwies<br />
sich eine relativ<br />
stark angewin-<br />
kelte Ausrichtung der Boxen (45 Grad)<br />
als optimale Positionierung: So entlockte<br />
man der Anlage eine unglaublich hohe<br />
Auflösung mit tiefstem Raumgefühl,<br />
und einen herrlich direkten Klang. Auch<br />
bestach die Kombi bei etwas härteren<br />
Sachen wie bei Tools „The Grudge”<br />
(„Lateralus“) mit blitzschnellem Sound<br />
– und mit enormen Pegelreserven. am<br />
KLARER FALL: So viel muss gar nicht drin<br />
stecken, damit gute Töne raus kommen – der<br />
NAD C546 BEE ist der beste Beweis.<br />
MESSLABOR<br />
Die Frequenzmessung zeigt einen linealgeraden<br />
Verlauf mit leichtem Höhen-Verlust<br />
bei Nutzung der Filter (ohne Abb.). Der Ausgangswiderstand<br />
beläuft sich auf 165Ohm.<br />
Die Korrekturfähigkeit des Laufwerks beträgt<br />
1,1/2,4mm und der Störabstand 110 dB ist sehr<br />
gut. Die Harmnischen-Analyse (Abb. rechts)<br />
zeigt einen gleichmäßigen Verlauf von K3 und<br />
K2 bis 0dB. Der Jitter (Abb. ganz rechts) erzielte<br />
mit 218ps recht niedrige Werte.<br />
www.audio.de ›08 /2012<br />
49
Komplettanlagen › HÄNDLER-TIPPS<br />
6A CD-Spieler<br />
Yamaha CD-S 700<br />
6C Lautsprecher<br />
Boston A 360<br />
Preis €<br />
Anzahl Wege<br />
Volumen l<br />
Gewicht kg<br />
<strong>AUDIO</strong>-Klangpunkte<br />
Test in Ausgabe<br />
Preis €<br />
Fehlerkorrektur bis mm<br />
Störabstand dB<br />
Ausgangswiderstand Ω<br />
<strong>AUDIO</strong>-Klangpunkte<br />
Test in Ausgabe<br />
800<br />
3<br />
25<br />
20<br />
75<br />
4/11<br />
480<br />
3,0/3,0<br />
109<br />
624<br />
85<br />
3/09<br />
6B Vollverstärker<br />
Yamaha A-S 700<br />
Preis €<br />
Sinusleistung 4/8Ω W<br />
<strong>AUDIO</strong>-Kennzahl<br />
Eingänge<br />
<strong>AUDIO</strong>-Klangpunkte<br />
Test in Ausgabe<br />
580<br />
188/124<br />
66<br />
6<br />
85<br />
3/09<br />
HiFi-Referenz<br />
Hans Weiß<br />
40210 Düsseldorf<br />
Tel.: 0211 / 325152<br />
www.hifi-referenz.de<br />
OLD SCHOOL<br />
Mit wunderschön im Retro-Look<br />
gehaltener Yamaha-Elektronik und<br />
einer klassischen 3-Wegebox von<br />
Boston atmet die Kette von Hans<br />
Weiß unwiderstehlichen Charme.<br />
Wer sich zu Hause eine tige Anlage in den Hörraum<br />
vernünfstellen<br />
will, muss tief in die<br />
Tasche greifen. High-Fidelity kann einfach<br />
nicht preiswert sein – das zumindest<br />
glauben viele HiFi-Neulinge. Aber<br />
halt: Auch in bezahlbaren Regionen gibt<br />
es Boxen und Amps, die einen einen exzellenten<br />
Gegenwert bieten und einen<br />
freudvollen Einstieg ins Hobby HiFi garantieren.<br />
Genau so eine Kombination<br />
aus (fast) highendigen Preis-Leistungs-<br />
Hits empfiehlt Hans Weiß von HiFi-<br />
Referenz aus Düsseldorf.<br />
Wer bereits einen Blick auf die Quartett-<br />
Karten oben am Seitenkopf geworfen<br />
hat, wird drei alte Bekannte erkannt haben:<br />
So kommt als Schallwandler die beliebte<br />
Boston A 360 (Audio 4/11) zum<br />
Einsatz: Die 3-Wege-Standbox punktet<br />
mit einer klug durchdachten, aufwendigen<br />
Gehäusekonstruktion und einer sauberen<br />
Verarbeitung (sehr hübsch: die<br />
weiße Lackierung). Klanglich gefällt sie<br />
wegen ihrer Flexibilität: Einerseits spielt<br />
sie gemütlich und eignet sich ideal für<br />
lange Hörsessions – kann aber auch ordentlich<br />
den Putz von der Decke holen.<br />
Voraussetzung dafür ist jedoch der passende<br />
Verstärker. Hans Weiß kombiniert<br />
die Boston mit einer Elektronik-Kette<br />
von Yamaha: Der bullige Vollverstärker<br />
A-S 700 (<strong>AUDIO</strong> 3/09) besitzt massig<br />
Leistung und gefällt dem <strong>AUDIO</strong>-Team<br />
besonders wegen seiner 70er-Jahre-<br />
Optik mit den flachen Metallpotiknöpfen<br />
und dem überdimensionierten Lautstär-<br />
keregler. Auch klanglich spielt er in sei-<br />
ner Preisklasse ganz weit oben mit und<br />
wird für seinen warmen Sound geschätzt.<br />
Als CD-Lieferant dient der CD-S<br />
700 (<strong>AUDIO</strong> 3/09), der im selben Edelstahl-Kleid<br />
wie sein Amp-Bruder steckt.<br />
WOHLKLANG FÜR JEDERMANN<br />
Gespannt, wie sich das Trio als Kombi<br />
macht, versammelten sich die <strong>AUDIO</strong>-<br />
Tester im Hörraum. Gefüttert mit dem<br />
Elektro-Soul von Jo Bartmes („Modular<br />
Soul”, Indigo), zeigte die Anlage einen<br />
dynamischen, sehr feinfühligen Klang.<br />
Eine freistehende, auf den Hörer gerichtete<br />
Aufstellung der Boxen erwies sich<br />
dabei als ideal. Und bei „Your Guts” hielt<br />
die Kombi mit schön runden Bäsen und<br />
angenehm seidigen Höhen all das, was<br />
sie in der Theorie versprochen hatte –<br />
Vorhang auf für entspanntes stundenlanges<br />
Hörvergnügen.<br />
am<br />
REICH BESTÜCKT: Unüblich für diese Preiskategorie sind die vier Transistoren auf jeder<br />
Seite. Den Platz auf der Hochkantplatine (ganz rechts) teilen sich der Phono- und der<br />
CD-Eingang. Die übrigen Eingänge befinden sich auf der Platine links daneben.<br />
50 www.audio.de ›08 /2012
7B D/A-Wandler<br />
Pro-Ject DAC BOX S USB<br />
Komplettanlagen › HÄNDLER-TIPPS<br />
7D Lautsprecher<br />
T+A KR 450<br />
Preis €<br />
Anzahl Wege<br />
Volumen l<br />
Gewicht kg<br />
<strong>AUDIO</strong>-Klangpunkte<br />
Test in Ausgabe<br />
NEU<br />
IM<br />
TEST<br />
1500<br />
2<br />
11<br />
8<br />
82<br />
8/12<br />
Preis €<br />
D/A-Wandler-Chip<br />
Gewicht g<br />
Samplingrate USB bis kHz<br />
<strong>AUDIO</strong>-Klangpunkte<br />
Test in Ausgabe<br />
7A Netzwerk-Client<br />
Sonos Connect<br />
PRO-JECT<br />
DAC BOX S USB<br />
UM 160 EURO<br />
Preis €<br />
Samplingrate bis kHz<br />
Benötigter Server<br />
Netzwerk<br />
<strong>AUDIO</strong>-Klangpunkte<br />
Test in Ausgabe<br />
NEU<br />
IM<br />
TEST<br />
160<br />
TI 24/96<br />
680<br />
96<br />
95<br />
8/12<br />
Wie bei einem Budget von (okay, in diesem<br />
Fall etwas mehr als) 2000 Euro das<br />
Segeln auf allen Meeren möglich sein<br />
kann, zeigt Heiko Dräger vom Stuttgarter<br />
Stud!o 26. Über den typischen Tellerrand<br />
des HiFi-Marktes hinausblickend,<br />
vereint er Bewährtes mit Modernem.<br />
Zukunftsfähig ist dieses Set mit dem<br />
Netzwerkplayer Connect von Sonos allemal<br />
– holt der doch die ganze weite<br />
Welt von Internet-Radios und Streaming-Diensten<br />
ins Haus oder fischt sich<br />
die auf einem NAS abgelegte eigene<br />
Musiksammlung, ist blitzschnell einge-<br />
350<br />
48<br />
Keiner<br />
LAN/WLAN<br />
100<br />
1/09<br />
7C Vollverstärker<br />
Rotel RA-04SE<br />
Preis €<br />
Sinusleistung 8/4Ω W<br />
<strong>AUDIO</strong>-Kennzahl<br />
Eingänge<br />
<strong>AUDIO</strong>-Klangpunkte<br />
Test in Ausgabe<br />
NEU<br />
IM<br />
TEST<br />
400<br />
51/77<br />
46<br />
5<br />
75<br />
10/10<br />
richtet – und<br />
via Smartphone,<br />
Tablet<br />
oder PC<br />
bzw.Mac<br />
auch wunderbar<br />
zu steuern.<br />
Bei Bedarf lässt<br />
sich natürlich ein<br />
schöner Plattenspieler<br />
anschließen.<br />
Dazu kommen bei Heiko Dräger der klassisch<br />
analoge Amp RA-04 SE von Rotel<br />
(dessen Qualität in <strong>AUDIO</strong> 10/10 überzeugte)<br />
und die im edlen Aluminiumgewand<br />
auftretende Zwei-Wege-<br />
Box KR-450 von T+A – die<br />
<strong>AUDIO</strong> noch nicht kannte.<br />
Noch was vergessen? Tatsächlich:<br />
Wohl ließe sich der Sonos<br />
Connect mit seinen analogen<br />
Ausgänge auch solo betreiben.<br />
Aber der Weg über die DAC BOX S<br />
USB von Pro-Ject ist klanglich und<br />
auch dank der an Bord befindlichen<br />
drei Digital-Eingänge die klar cleverere<br />
Variante. Zumal sie nebenbei<br />
auch den direkten Anschluss von<br />
PC/Mac erlaubt – eine immer wichtigere<br />
Option in der Multimedia-<br />
Welt. Innerhalb des smarten Böxchen<br />
der Österreicher werkelt<br />
ein DAC von Texas Instruments,<br />
der optisch und koaxial Daten<br />
bis 24/96, per USB angeschlossen<br />
immerhin noch<br />
HEIMSPIEL<br />
Stud!o 26<br />
Heiko Dräger<br />
70178 Stuttgart<br />
Tel.: 0711 / 294444<br />
www.studio26.de<br />
Heiko Dräger vom Stuttgarter Studio<br />
26 baut eine ebenso schicke wie<br />
moderne Kette: Netzwerkspieler von<br />
Sonos, Boxen von T+A, Amp von<br />
Rotel – und einen DAC als Bonus.<br />
16bit/48kHz versteht. Im Aufbau zwar<br />
puristisch, macht der Pro-Ject aber<br />
klanglich eine mehr als ordentliche Figur.<br />
Vom Grundcharakter her eher ruhig und<br />
sanft, ergatterte er sich mit schön akzentuiertem<br />
und auch untenrum sattem<br />
Spiel respektable 95 Punkte und reihte<br />
sich damit genau zwischen seinen bereits<br />
getesteten Geschwistern, der DAC<br />
Box FL und der USB Box ein.<br />
Gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe<br />
in Sachen äußere Erscheinung und technologischem<br />
Know-How schlägt T+A<br />
mit seiner als Regallautsprecher konzipierten<br />
KR 450. Durch das aus Aluminium<br />
gefertigte Gehäuse ergibt sich eine<br />
TIEFSTAPLER: Pro-<br />
Ject huldigt dem Minimalismus<br />
– dank SMD-<br />
Bauweise dominieren<br />
kurze Signalwege.<br />
www.audio.de ›08 /2012<br />
51
Komplettanlagen › HÄNDLER-TIPPS<br />
hohe Stabilität und Resonanzarmut bei<br />
gleichzeitig enorm schmalen Gehäusewänden.<br />
Aufgrund dieses Effektes vergrößert<br />
sich das zur Verfügung stehende<br />
Nettovolumen – was schon allein rein<br />
physikalisch für besseren Klang sorgt.<br />
Dank modernster maschineller Fertigung<br />
ist diese Bauweise nunmehr auch in<br />
preislichen Regionen realisierbar, die<br />
früher undenkbar waren. Neue Materialien<br />
machen indes auch neue Chassis<br />
erforderlich, und so wurden der 15-Zentimeter-Tiefmitteltöner<br />
und die bei 2200<br />
Hz einsetzende und auf geringen Klirr<br />
STECKBRIEF<br />
PRO-JECT<br />
DAC BOX S USB<br />
Vertrieb<br />
ATR<br />
0 2 08 / 88 26 60<br />
www.<br />
audiotra.de<br />
Listenpreis<br />
160 Euro<br />
Garantiezeit<br />
2 Jahre<br />
Abmessungen B x H x T 10,3 x 3,6 x 11,5 cm<br />
Gewicht<br />
680 g<br />
DIGITAL IN/OUT<br />
USB Host / Stream/iPod • / – / –<br />
USB Host: Formate WAV<br />
Koax/optisch/BNC/AES 1 / 1 / – / –<br />
Digitalausgang –<br />
AUSGÄNGE<br />
Cinch / XLR / DIN 1 / –<br />
Pegel regelbar – / –<br />
schaltb. Digitalfilter – / –<br />
AUSSTATTUNG<br />
Fernbedienung –<br />
Anzeige kHz / Bit – / –<br />
Software updatefähig –<br />
Besonderheiten –<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
ÅUnaufgeregter, entspannter<br />
Klang. Etwas „soft“ im<br />
oberen Bereich. Unkompliziert<br />
im Anschluss an PC<br />
/ Mac<br />
Í Sehr leise, Ausgangspannung<br />
recht niedrig.<br />
Klang Cinch 95<br />
Klang USB 95<br />
Ausstattung<br />
gut<br />
Bedienung<br />
sehr gut<br />
Verarbeitung<br />
sehr gut<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
95 PUNKTE<br />
GUT<br />
NEU<br />
IM<br />
TEST<br />
T+A KR 450 UM 1.500 EURO<br />
getrimmte 25-Millimeter-Gewebekalotte<br />
eigens für das Gehäuse der KR 450<br />
entwickelt und abgestimmt.<br />
Präzise Feinarbeit wurde auch bei der<br />
Frequenzweiche geleistet. Hier geht<br />
T+A andere Wege als die Konkurrenz<br />
und setzt statt auf eine flache lieber auf<br />
steilflankigere Filterung, die zwar einen<br />
größeren Materialaufwand erfordert,<br />
dafür aber das Abstrahlverhalten sowie<br />
die Basswiedergabe verbessern soll.<br />
Wer glaubt, dass solch ein Lautsprecher<br />
„blechern“ klingen könnte, wird von der<br />
KR 450 schnell eines Besseren belehrt.<br />
Laura Gibsons „La Grande“ aus dem<br />
gleichnamigen Album (City Slang) erklang<br />
mit feinfühligem und farbenfrohen<br />
Grundcharakter. Rhythmisch treibend<br />
bearbeitet in diesem Stück der Schlagzeuger<br />
mit filzbewährten Sticks sein Instrument<br />
– erstaunlich, mit welcher Verve<br />
und Geschmeidigkeit die T+A hier<br />
agierte und dabei nie die Übersicht zu<br />
verlieren schien. Trotz ihrer geringen Abmaße<br />
geizte sie nicht mit Tiefgang und<br />
heimste damit anerkennendes Kopf-<br />
MESSLABOR<br />
Mit Die 0,048% DAC Box Hochtonverzerrungen verbindet den Ausgang und ihres 110µ<br />
Abtastfähigkeit Wandlerchips direkt erweist mit sich den das Buchsen. Talismann Das v2<br />
erklärt Gold als die sogar niedrige noch Ausgangsspannung sauberer als sein Kollege<br />
0,81V Yoseki und von den EAT leichten – wobei Bassabfall beide in im diesem Fre-<br />
von<br />
quenzgang Punkt jenseits (-1dB von bei Gut 10Hz, und o.Abb.). Böse liegen. Der Ausgangswiderstand<br />
ganz ideal ist markante ist mit 600Ω Hochtonanstieg<br />
etwas hoch,<br />
Nicht<br />
zwischen der Rauschabstand 5 und 10kHz mit (o. 103dB Abb.). aber Das völlig Laufwerk in<br />
Ordnung. misst sich Für dafür diese deutlich sehr einfache rumpelärmer Konstruktion (Bild 2,<br />
sehr 85,5dB gut am ist der Koppler) Jitter als (276ps, der EAT, 2), auch bei gleichermaßen<br />
exzellentem Klirrverlauf (1) Gleichlauf ist gutmütig. (Bild 1,<br />
der dynamische<br />
±0,05%).<br />
52 www.audio.de ›08 /2012
Komplettanlagen › HÄNDLER-TIPPS<br />
RAUM UND<br />
AUFSTELLUNG<br />
Raumgröße<br />
K M<br />
Akustik<br />
T<br />
A<br />
Aufstellung<br />
W<br />
D<br />
G<br />
H<br />
20 Grad am Hörer vorbei oder<br />
parallel zur Wand. Abstand zu<br />
Seiten- und Hinterwand<br />
wahren.<br />
Die Aufschlüsselung der Symbole finden Sie<br />
auf Seite 132.<br />
DEUTSCHER TRESOR: Das formschönes, ultrastabile Gehäuse besteht aus Aluminium –<br />
ein Holzgehäuse wäre bei gleichem Innenvolumen deutlich opulenter. Die frontseitigen Bassreflexausgänge<br />
erlauben eine Aufstellung auch im Regal oder auf dem Sideboard (linkes Bild).<br />
F<br />
dergabe der am Anfang einsetzenden<br />
Bläser in deren dynamischen Schattierungen<br />
und bildete mit Genauigkeit und<br />
Eleganz das gesamte Orchester im Hörraum<br />
ab.<br />
Wandnah statt frei aufgestellt, bot die<br />
KR 450 sogar mehr Homogenität und<br />
heimst durch ihre Fähigkeit, auch bei geringen<br />
Pegeln zu überzeugen, ein Leisehörprädikat<br />
ein. Im direkten Vergleich<br />
mit der als Konkurrentin gut geeigneten<br />
CM 5 von Bowers & Wilkins (<strong>AUDIO</strong><br />
5/09) lieferten sich die beiden ein spannendes<br />
Duell: Agierte die CM 5 leichtfüßig,<br />
spritzig und fast autoritär, konterte<br />
die KR 450 mit Finesse und Geschmeidigkeit,<br />
blieb tonal ausgeglichen und gab<br />
gewissermaßen den Fels in der Brandung.<br />
Letztlich hatte die B&W mit 84<br />
Punkten gegenüber der T+A (82) aber<br />
knapp die Nase vorn. Lautsprecher zum<br />
Verlieben, die endloses, stressfreises<br />
Hörvergnügen garantieren, sind aber<br />
beide – äußerlich wie klanglich.<br />
So erfrischt diese Kombination die Sinne<br />
wie eine Brise auf offenem Meer. Das<br />
ist vergleichbar mit einem schnellen und<br />
wendigen Katamaran, der grazil begeisternd<br />
und mit außergewöhnlicher Erhabenheit<br />
durch die Wellen pflügt. fis<br />
KLEINE PEGEL<br />
STECKBRIEF<br />
dB<br />
T+A<br />
GROSSER KLANG<br />
KR 450<br />
Vertrieb<br />
T+A<br />
05221 / 76 76 0<br />
www.<br />
taelektroakustik.de<br />
Listenpreis<br />
1.500 Euro<br />
Garantiezeit<br />
2 Jahre<br />
Maße B x H x T<br />
19 x 30 x 27 cm<br />
Gewicht<br />
8 kg<br />
Furnier/Folie/Lack – / – / – (eloxiert)<br />
Farben<br />
Schwarz/Aluminium<br />
Arbeitsprinzipien 2 Wege Bassreflex<br />
Raumanpassung –<br />
Besonderheiten –<br />
nicken der Redakteure ein. Dass sie<br />
auch pegelstarke Hörsessions meistern<br />
kann, bewies sie mit „Trials Of The Past“<br />
von SBTRKT vom ebenfalls gleichnamigen<br />
Album (Indigo). Die atmosphärischen<br />
Dubsteb-Beats drangen glasklar und<br />
energiegeladen aus den Lautsprechern.<br />
Steuerte das musikalische Programm in<br />
ruhigere Gewässer wie z. B. bei Jean<br />
Sibelius’ Finlandia, Op. 26, No. 7 (mit<br />
Herbert von Karajan; DG), bot die KR<br />
450 ein weitläufig-breit gefächertes<br />
Panorama. Sie schwelgte bei der Wie-<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
ÅSouveräne, musikalische<br />
Box. Homogenes, fein<br />
austariertes Klangbild.<br />
Unaufdringlich und aufstellungsunkritisch.<br />
Í Kein Bi-Wire-Terminal,<br />
braucht für optimale Dynamik<br />
potente Verstärker.<br />
Neutralität (2x) 95<br />
Detailtreue (2x) 90<br />
Ortbarkeit 80<br />
Räumlichkeit 90<br />
Feindynamik 85<br />
Maximalpegel 60<br />
Bassqualität 65<br />
Basstiefe 60<br />
Verarbeitung<br />
sehr gut<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
82 PUNKTE<br />
SEHR GUT<br />
MESSLABOR<br />
Mit Die 0,048% KR-450 reicht Hochtonverzerrungen im Bass nicht sehr und tief 110µ und<br />
Abtastfähigkeit zeigt im Oberbass erweist nur eine sich ganz das Talismann leichte Betonung<br />
als – ist sogar also noch auch bedingt sauberer für als wandnahen sein Kolle-<br />
v2<br />
Gold<br />
ge Betrieb Yoseki geeignet. von EAT Der – wobei Frequenzgang beide in diesem (1) ist sehr<br />
Punkt ausgewogen; jenseits der von leichte Gut und Höhenanstieg Böse liegen. auf Nicht<br />
Achse ganz ideal ist im ist Raum der markante durch einen Hochtonanstieg entprechenden<br />
Abfall zwischen außerhalb 5 und 10kHz der Achse (o. Abb.). kompensiert. Das Laufwerk Die<br />
Maximallautstärke misst sich dafür deutlich ist durch rumpelärmer den ab 95dB (Bild stark 2,<br />
zunehmenden 85,5dB am Koppler) Klirr im als Bass der EAT, begrenzt bei gleichermaßen<br />
exzellentem ist der Gleichlauf Klirr unkritisch. (Bild 1,<br />
(2), im<br />
Mittelhochton ±0,05%).<br />
T+A KR 450<br />
Frequenzgang<br />
100 dB<br />
axial 10*hoch 30*seitl.<br />
90 dB<br />
80 dB<br />
70 dB<br />
60 dB<br />
50 dB<br />
10 Hz 100 Hz 1 kHz 10 kHz 40 kHz<br />
T+A KR 450<br />
Pegel- & Klirrverlauf<br />
110 dB<br />
85 dB 90 dB 95 dB 100 dB<br />
100 dB<br />
90 dB<br />
80 dB<br />
70 dB<br />
60 dB<br />
50 dB<br />
20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz<br />
www.audio.de ›08 /2012<br />
53
Komplettanlagen › HÄNDLER-TIPPS<br />
8B Vollverstärker<br />
Rotel RA-04 SE<br />
8C<br />
Kompakt-Lautsprecher<br />
B&W CM 5<br />
Preis €<br />
Sinusleistung 8/4Ω W<br />
<strong>AUDIO</strong>-Kennzahl<br />
Eingänge<br />
<strong>AUDIO</strong>-Klangpunkte<br />
Test in Ausgabe<br />
400<br />
51/77<br />
46<br />
5<br />
75<br />
10/10<br />
8A CD-Spieler<br />
Rotel RCD-06 SE<br />
NEU<br />
IM<br />
TEST<br />
HiFi Market Esser<br />
Peter Esser<br />
79098 Freiburg/Breisgau<br />
Tel.: 0761 / 222 02<br />
www.hifi-market.de<br />
GUTE FREUNDE<br />
Zwei Mal Rotel-Elektronik plus eine<br />
Preis €<br />
Anzahl Wege<br />
Volumen l<br />
Gewicht kg<br />
<strong>AUDIO</strong>-Klangpunkte<br />
Test in Ausgabe<br />
1200<br />
2<br />
6<br />
5<br />
84<br />
5/09<br />
Preis €<br />
Fehlerkorrektur bis mm<br />
Störabstand dB<br />
Ausgangswiderstand Ω<br />
<strong>AUDIO</strong>-Klangpunkte<br />
Test in Ausgabe<br />
600<br />
2<br />
113<br />
100<br />
98<br />
8/12<br />
Kompaktbox von B&W – fertig ist<br />
eine Kette, die perfekt harmoniert.<br />
Ein Trio, das wie für einander gemacht<br />
wirkt.<br />
Auch die von Peter Esser vorgeschlagene<br />
Kombination aus<br />
Rotel-CD und -Amp sowie der<br />
B&W CM 5 erinnert an alte Freunde, die<br />
sich lange nicht mehr gesehen haben –<br />
und die bei einem zufälligen Treffen feststellen,<br />
dass einfach alles immer noch<br />
genauso passt wie früher.<br />
Das beginnt schon bei der Optik – diese<br />
Anlage harmoniert als vornehmes, elegantes<br />
Gesamtgebilde. Als Verstärker<br />
und Steuerzentrale kommt auch hier der<br />
Rotel RA-04 SE (<strong>AUDIO</strong> 10/10) zum<br />
Einsatz: grazil und schlank in seinem<br />
Aufbau, mit hochwertigen Bauteilen ausgestattet,<br />
solide und durchdacht in der<br />
inneren Gliederung. Ein großzügig<br />
dimensionierter Ringkerntransformator<br />
liefert ordentlich Saft, während der in der<br />
Mitte des Gehäuses platzierte Kühlkörper<br />
dafür sorgt, dass es den Einzeltransistoren,<br />
die im Gegentakt schuften,<br />
nicht allzu heiß wird. Abschaltbare<br />
Klangregler<br />
und ein Anschluss für<br />
NEU<br />
IM<br />
TEST<br />
ein zweites Boxenpaar (im Gegensatz<br />
zum puristisch-direkt verbundenen A-<br />
Pärchen mit stabilitätsförderlichen Boucherot-Gliedern)<br />
lassen zusätzlich aufhorchen<br />
– vor allem wenn man bedenkt,<br />
dass man es hier mit einem Amp der<br />
400-Euro-Klasse zu tun hat. Neben seinem<br />
gut umgesetzen und fein tönendem<br />
Phono-Eingang bietet der Rotel<br />
fünf weitere Hochpegel eingänge und<br />
sogar einen Vorstufen ausgang. Und sollten<br />
dem Besitzer eines Tages die zwei<br />
mal 75 Watt pro Kanal zu dürftig erscheinen,<br />
lässt sich über eine separate Endstufe<br />
umgehend und unkompliziert Abhilfe<br />
schaffen. Lediglich eine Fernbedienung<br />
lässt der Rotel vermissen, dafür ist<br />
er einfach zu sehr Purist.<br />
Als musikalischen Zuspieler empfahl<br />
Peter Esser den Rotel RCD-06 SE.<br />
Genauso wie beim dazugehörigen Amp<br />
signalisiert hier das Kürzel SE in der<br />
Typen bezeichnung, dass der Hersteller<br />
hier kürzlich noch ein wenig Feinschliff<br />
geleistet hat. So wurde die D/A-Wandlung<br />
dem bestens bekannten 8740 von Wolfson<br />
anvertraut, während die analogen<br />
Filterstufen mit Styroflex-Kondensatoren<br />
aufgewertet wurden. Alles in allem<br />
ebenfalls ein solider Player, der mit dem<br />
Rotel-Amp nicht nur äußerlich, sondern<br />
auch klanglich wundervoll harmonierte.<br />
Koppelte man Amp und CD mit anderen<br />
Geräten, zeigte sich eine vorher nicht<br />
vorhandene Nervosität, die erst dann<br />
wich, als die Rotels wieder gemeinsam<br />
musizierten. Dass sich hier zwei<br />
gefunden hatten, die einfach zusammen<br />
gehören, war recht schnell klar.<br />
Interessant war die Frage, wie sich lautsprecherseitig<br />
die CM 5 von Bowers &<br />
Wilkins in dieses Gefüge einreihen würde.<br />
Schließlich ist die Komination in<br />
Deutschland zwar wegen des gemeinsamen<br />
Verriebs naheliegend, aber das<br />
muss technisch/klanglich ja noch nichtes<br />
heißen. Die in traditioneller Quaderform<br />
gehaltene Kompaktbox arbeitet<br />
nach dem Zweiwege-Konzept und vereint<br />
ausgeklügelte, aus der 800er-Serie<br />
ROTEL<br />
RCD-06 SE<br />
UM 600 EURO<br />
54 www.audio.de ›08 /2012<br />
ROTEL<br />
RA-04SE<br />
UM 400 EURO
Komplettanlagen › HÄNDLER-TIPPS<br />
abgeleitete Technik mit schmuckem Äußeren.<br />
Vor allem in schwarz glänzender<br />
Ausführung ist die CM 5 ein echter Eyecatcher.<br />
Mittlerweile sind auch drei echte<br />
Holzfuniere bestellbar – da sollte für<br />
jeden Geschmack der passende Look<br />
dabei sein.<br />
Edel in ihrer optischen Wirkung: die beiden<br />
in Aluminium eingefassten Chassis.<br />
Zudem stören keinerlei Befestigungshalterungen<br />
für die (magnetisch haftende)<br />
Frontblende. Der 17er-Tiefmitteltöner<br />
sticht mit seiner in charakteristischem<br />
Signalgelb strahlenden, aus Kevlar<br />
gewobenen Membran deutlich hervor,<br />
während der über ihm arbeitende<br />
Aluminium-Hochtöner echtes Understatement<br />
praktiziert. Ausgestattet mit<br />
der sich nach hinten verjüngenden Röhre<br />
aus der Nautilus-Entwicklung, macht<br />
er unschöne Resonanzen quasi ganz en<br />
passant zunichte. Die Frequenzweiche<br />
kommt mit wenigen, aber dafür sehr<br />
edlen Bauteilen aus. Von jeglicher Komplexität<br />
befreit, wirkt sie fast spartanisch<br />
und bedingt dadurch eine ausgezeichnete<br />
Qualität der vorgeschalteten Chassis.<br />
Bereits mit den ersten Tönen machte<br />
dieses Trio ungemein viel Freude. „Der<br />
Mond hatte<br />
frei“ von Nylon<br />
(aus „10<br />
Lieder über<br />
Liebe“, Boutique/Universal)<br />
drang<br />
offen und<br />
fein timbriert<br />
aus der CM<br />
5. Diese vermochte<br />
nicht nur eine<br />
große<br />
Bühne zu zeichnen, sondern reichte<br />
feinste Infor mationen, die manch anderer<br />
Wandler gerne mal verschluckt, wie<br />
selbstverständlich und unaufgeregt-seidig<br />
zum Hörer durch. Dank des hohen<br />
Wirkungsgrads von 88 db schien der Rotel-Amp<br />
zudem frei von jeglicher Anstrengung,<br />
was ihm die CM 5 mit einem<br />
kontrollierten, lebhaften Klang dankte.<br />
„The Daily Growl“ vom Lambchop- Album<br />
„Is A Woman“ (City Slang) begeisterte<br />
wiederum mit toller Tiefenstaffelung.<br />
Kurt Wagners Stimme wurde mit einer<br />
erdigen, an warmes Umbra erinnernden<br />
Farbe wiedergegeben. Kraftvoll im Bass<br />
und dank zarter, dabei gleichzeitig gestochen<br />
scharfer Hochtonauflösung ist hier<br />
auch das Leise hören ein absoluter Genuss.<br />
Doch hohe Pegel sind genauso erlaubt<br />
– die CM 5 bleibt sauber und frei<br />
von Kompression. Als echtes Schmankerl<br />
für eine spannende Hörprobe wanderte<br />
dann der Track „Kizu“ von Zainichi<br />
Funk in den Player. Damit entfachte die<br />
B&W-Rotel-Kette dann ein geradezu infernalisches<br />
Funk-Feuerwerk, dass man<br />
einer Box dieser Größe nie zugetraut hätte.<br />
Kraft und Eleganz finden hier in überzeugender<br />
Art und Weise zusammen –<br />
eine <strong>ideale</strong> <strong>Anlagen</strong>kombination. fis<br />
STECKBRIEF<br />
ROTEL<br />
RCD-06 SE<br />
Vertrieb<br />
B&W Deutschland<br />
052 01 / 8717-0<br />
www.<br />
gute-anlage.de<br />
rotel-hifi.de<br />
Listenpreis<br />
600 Euro<br />
Garantiezeit<br />
2 Jahre<br />
Maße B x H x T<br />
43,5 x 7,2 x 31,3 cm<br />
Gewicht<br />
5,0 kg<br />
AUSSTATUNG<br />
Zufallstitelwahl<br />
•<br />
Spielzeit Titel / CD / Programierung<br />
• / • / •<br />
Restzeit Titel / CD / Programierung<br />
• / • / •<br />
Wahlwiederholung CD / Titel • / • / –<br />
/ A–B<br />
Fernbedienung<br />
•<br />
Ausgang regelbar / fixed – / •<br />
Ausgang Cinch / XLR • / –<br />
Digitalausgang Cinch / • / –<br />
Optisch<br />
Kopfhörerausgang / regelbar – / –<br />
Digitaleingang Cinch / – / – / –<br />
Optisch / USB<br />
USB-Host / iPod – / –<br />
Besonderheiten –<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
ÅAusgewogener,<br />
seidiger Klang mit<br />
gutem Timing und hoher<br />
Musikalität.<br />
Í–<br />
Klang CD / SACD 98<br />
Ausstattung<br />
gut<br />
Bedienung<br />
sehr gut<br />
Verarbeitung<br />
sehr gut<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
AUFGEWERTET:<br />
Passend zum<br />
neuen DAC-Chip<br />
haben die Roteliers<br />
auch die analoge<br />
Ausgangsstufe<br />
neu abgestimmt –<br />
unter anderem mit<br />
den langbeinigen<br />
(weil Löthitzeempfindlichen)<br />
Styroflex-Folienkondensatoren.<br />
98 PUNKTE<br />
SEHR GUT<br />
MESSLABOR<br />
Mit Niedriger 0,048% Ausgangswiderstand Hochtonverzerrungen (100Ω) und und 110µ<br />
Abtastfähigkeit sehr guter Störabstand erweist (112dB) sich das lassen Talismann auf eine v2<br />
Gold sorgfältige als sogar Konstruktion noch sauberer von Wandler- als sein Kollege<br />
Yoseki von schließen EAT – wobei – obwohl beide sich in diesem letztere<br />
und Ausgangsstufe<br />
einen Punkt ganz jenseits leichten von Gut Bassabfall und Böse im liegen. Frequenzgang<br />
ideal (o. Abb.) ist der leistete. markante Für ein Hochtonanstieg<br />
penibles Digital-<br />
Nicht<br />
ganz<br />
zwischen Layout spricht 5 und auch 10kHz der (o. sehr Abb.). niedrige Das Laufwerk Jitter<br />
(173ps, misst sich 2), dafür zumal deutlich der Player rumpelärmer diesen Wert (Bild ohne 2,<br />
Abtastratenwandlung 85,5dB am Koppler) als erzielt. der EAT, Unauffällig-harmoniscmaßen<br />
exzellentem ist auch der Gleichlauf Klirrverlauf (Bild (1). 1,<br />
bei gleicher-<br />
±0,05%).<br />
www.audio.de ›08 /2012<br />
55
Komplettanlagen › HÄNDLER-TIPPS<br />
9A Player-Vorverstärker<br />
Audiolab 8200 CDQ<br />
9B Aktiv-Lautsprecher<br />
ADAM Artist 5<br />
NEU<br />
IM<br />
TEST<br />
Max Schlundt Kuturtechnik<br />
Max Schlundt<br />
10623 Berlin<br />
Tel.: 030 / 31 51 53 40<br />
www.maxschlundt.de<br />
Preis €<br />
Anzahl Wege<br />
Volumen l<br />
Gewicht kg<br />
<strong>AUDIO</strong>-Klangpunkte<br />
Test in Ausgabe<br />
800<br />
2<br />
7<br />
7<br />
77<br />
8/12<br />
Preis €<br />
Fehlerkorrektur bis mm<br />
Störabstand dB<br />
Ausgangswiderstand Ω<br />
<strong>AUDIO</strong>-Klangpunkte<br />
Test in Ausgabe<br />
1200<br />
2<br />
109<br />
Komplettanlagen › HÄNDLER-TIPPS<br />
REGELZENTRALE: Stereolink verbindet<br />
beide Lautsprecher untereinander. Zur individuellen<br />
Raumanpassung gibt’s regelbare Filter.<br />
bräuchte es dann aber einen separaten<br />
Phono-Pre. Die vollwertige analoge<br />
Lautstärkeregelung und die symmetrischen<br />
Ausgänge laden förmlich zu einer<br />
störungsfreien, lange währenden Verbindung<br />
mit den aktiven ADAMs ein.<br />
Und: Die kompakte, apart in Weiß oder<br />
Schwarz hochglanzlackierte und nur sieben<br />
Kilo leichte Artist 5 hat es genauso<br />
faustdick hinter den Ohren.<br />
Als Weiterentwicklung der in Studio- wie<br />
HiFi-Kreisen gleichermaßen beliebten<br />
A5 verfügt sie über mehr Leistung: zwei<br />
nach Einsatz gebiet getrennte Leistungsabteilungen<br />
mit je 50 Watt in Inneren<br />
nehmen die Zügel fest in die Hand und<br />
kontrollieren somit die Chassis optimal.<br />
Gelblich schimmernd, blinzelt der auf<br />
den Air- Motion-Transformer von Oskar<br />
Heil zurückgehende Hochtöner, den<br />
ADAM X-ART getauft hat. Dessen gefaltete<br />
Membran ist extrem leicht und effizient,<br />
was für ein frei auspielenden Klang<br />
bei exzellentem Impulsverhalten bürgt.<br />
Der 13,9 Zentimeter große, aus einem<br />
aufwendigen Materialmix gefertigte<br />
Tiefmitteltöner arbeitet bis in den Grundtonbereich<br />
hinein und überlässt ab 2500<br />
Hz dem Hochtöner das Feld. Zahlreiche<br />
Finessen – Pegelanpassung für den<br />
Hochton, verschiedene Shelving-Filter<br />
zur Ortsanpassung des Bassbereichs –<br />
sucht man bei passiven Boxen schon<br />
prinzipbedingt vergeblich. Mal eben den<br />
PC / Mac oder einen iPod direkt und unkompliziert<br />
anschließen? Neben der gewohnten<br />
Cinch-/XLR-Anbindung stehen<br />
für genau diese Zwecke ein USB-Anschluß<br />
und eine 3,5-mm-Klinke parat,<br />
letztere frontseitig. Da beide Boxen über<br />
einen kompletten Elektronik-Einschub<br />
verfügen, ist keiner des anderen Sklave,<br />
kanalgetrennte Lautstärkeregelung damit<br />
kein Problem. Will man aber nur über<br />
eine Box regeln, sich dadurch auch noch<br />
die Vorstufe sparen, können die ADAMs<br />
dank Stereolink auch das.<br />
Im Hörtest mit Musik aus dem Audiolab<br />
versorgt, zeigten die Berliner Boxen<br />
recht schnell, aus welchem Holz sie geschnitzt<br />
sind. Sie spielten sehr neutral,<br />
gleichzeitig sehr leichtfüßig und schnell.<br />
Dazu gesellte sich ein kontrollierter, zwar<br />
nicht abgrund tiefer, aber dafür steppenartig<br />
trockener Bass, der kaum Wünsche<br />
offen ließ, außer nach längerem<br />
Hören den nach einem Kaltgetränk.<br />
„Everybody Hurts“ von R.E.M. bildeten<br />
die ADAMs ultrapräzise ab und sorgten<br />
mit einer weit in die Tiefe des Stücks<br />
leuchtenden Raumabbildung für große<br />
Emotionalität und Gänsehaut-Feeling.<br />
„Ringo No Utah“ von Tokyo Jihen überzeugte<br />
mit Druck, Dynamik und außerordentlichem<br />
Detailreichtum. Dieses tiefe<br />
Eindringen in die Musik kam vor allem<br />
bei Klassik deutlich zum Tragen und unterstrich<br />
den gehobenen Anspruch dieser<br />
Kette. Jenseits jeglicher Genre-Grenzen<br />
spielten die ADAMs wie aus einem<br />
Guss und feurig nicht nur im Hochtonbereich.<br />
Schätzt man eine etwas analytische<br />
Gangart, die kleinste Details offenbart,<br />
ist man hier genau richtig.<br />
Für ihre Größe zeichnet die Artist 5 ein<br />
beachtlich großes Bühnenbild, das auch<br />
bei wandnaher Aufstellung nicht in sich<br />
zusammenschrumpfte. Sie empfahl sich<br />
somit nicht nur für eine freie Aufstellung,<br />
sondern auch für wandnahes Nahfeldhören<br />
– dank Anpassung auch ohne jegliches<br />
Bassproblem. Neutral, ehrlich und<br />
für Lautstärken geeignet, die locker das<br />
nächstgelegene SEK auf den Plan rufen,<br />
begeisterte diese Kombi mit rasanter<br />
Feurigkeit: Tabasco für die Ohren! fis<br />
WOLF IM SCHAFSPELZ: Hinter der unscheinbaren Front des Audiolab steckt eine satte Portion<br />
an Ausstattung und Klang. Gut zu sehen: die Anzeige der fernbedienbaren Lautstärkeregelung.<br />
MESSLABOR<br />
Wer glaubt, die ARTist 5 sei nur eine aufgehübschte,<br />
verteuerte A5, sieht sich nach<br />
Betrachtung der Messungen aufs Angenehmste<br />
widerlegt: Deutlich ausgewogener<br />
und mit tiefer reichendem Bass zeigt sich der<br />
Frequenzgang (1,wie immer in Neutralstellung<br />
gemessen), auch der Klirr (2) hat deutlich abgenommen,<br />
was wiederum den erreichbaren<br />
Maximalpegel erhöht – auf größen- und bandbreitenbezogen<br />
respektable 98dB.<br />
Adam ARTist 5<br />
Frequenzgang<br />
100 dB<br />
axial 10*hoch 30*seitl.<br />
90 dB<br />
80 dB<br />
70 dB<br />
60 dB<br />
50 dB<br />
10 Hz 100 Hz 1 kHz 10 kHz 40 kHz<br />
Adam ARTist 5<br />
Pegel- & Klirrverlauf<br />
110 dB<br />
85 dB 90 dB 95 dB 100 dB<br />
100 dB<br />
90 dB<br />
80 dB<br />
70 dB<br />
60 dB<br />
50 dB<br />
20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz<br />
www.audio.de ›08 /2012<br />
57
Verstärker › AV-RECEIVER<br />
TEST<br />
7-Kanal AV-Receiver<br />
ONKYO TX-NR 818 1200 €<br />
SONY STR-DA 3700 ES 1200 €<br />
GET TOGETHER<br />
Moderne AV-Receiver erhalten durch ihren Netzwerk-Anschluss Zugriff auf eine<br />
Fülle an Medieninhalten. Unsere beiden satt ausgestatteten Testkandidaten Onkyo<br />
TX-NR818 und Sony STR-DA 3700ES zu je 1200 Euro können aber noch viel mehr.<br />
■ Text: Holger Seybold<br />
58 www.audio.de ›08 /2012
Verstärker › AV-RECEIVER<br />
AV-Receiver sind wahre Ausstattungswunder.<br />
Ihr Tätigkeitsfeld<br />
geht schließlich weit über die Signalverstärkung<br />
und Quellenumschaltung<br />
hinaus: Sie wandeln analoge in digitale<br />
Signale und umgekehrt, dekodieren unterschiedliche<br />
Surround- und Komprimierungs-Formate,<br />
skalieren Videobilder<br />
und messen den Hörraum via Mikrofon<br />
aus. Und neuerdings sind sie Mitglied im<br />
heimischen Computerverbund.<br />
NICHT OHNE MEIN NETZWERK<br />
Der Ethernet-Buchse hat sich im Rahmen<br />
dieser Entwicklung zur wichtigsten Anschlussoption<br />
gemausert. Sowie nämlich<br />
die Receiver im Heimnetz angemeldet<br />
sind, legen sie erst richtig los. Tausende<br />
Radiosender, davon über 1700<br />
deutschsprachige inklusive Exoten wie<br />
Radio Siam aus Bangkok, strömen als Datenpakete<br />
ins heimische Wohnzimmer.<br />
Die gesamte Musikbibliothek des Netzwerkservers<br />
(NAS) oder die freigegebenen<br />
Inhalte des Computers finden ihren<br />
Weg in den AV-Receiver. In Kombination<br />
mit einem WLAN-Router kommunizieren<br />
sie zudem mit dem Smartphone. Sie<br />
greifen nicht nur auf dessen Medien-<br />
Inhalte zu, sondern lassen sich mittels einer<br />
kostenlosen App (die es sowohl für<br />
Apple- als auch für Android-Geräte gibt)<br />
äußerst komfortabel fernsteuern. Die<br />
beiliegenden Infrarot-Fernbedienungen<br />
haben dieser kinderleichten Bedienführung<br />
via App nicht wirklich etwas entgegenzusetzen<br />
und dürften fortan in der<br />
Schublade verstauben. Die beiden<br />
Receiver könnten übrigens ebenfalls<br />
komplett im Schrank verschwinden, ohne<br />
ihre alltägliche Funktionalität einzubüßen.<br />
Damit steigt der HAF (Hausfrauen-Akzeptanz-Faktor)<br />
um ein Vielfaches.<br />
Und weil der WLAN-Funk meist durch<br />
das ganze Haus reicht, gewinnen die<br />
weiteren Hörzonen (Onkyo: 2 Zonen,<br />
Sony: 1 Zone) an Bedeutung. Die letzte<br />
Hürde zum Multiroom-Audio-System ist<br />
fortan nur noch das Lautsprecherkabel.<br />
Das „V“ in der Gerätegattung AV-Receiver<br />
steht ja bekanntlich für „Video“. Das<br />
nimmt der Sony STR-DA3700ES wie<br />
schon sein großer Bruder DA5700ES<br />
(Test: <strong>AUDIO</strong> 5/2012) beim Wort und<br />
streamt konsequenterweise sogar Video-Inhalte.<br />
Nach aktuellem Kenntnisstand<br />
kann das zur Zeit noch keiner der<br />
Konkurrenten am Markt. Wobei es vermutlich<br />
nur eine Frage der Zeit ist, bis die<br />
anderen nachziehen und ihren Netzwerk-<br />
Fotos: Archiv, H. Seybold, Sinisa Botas – Shutterstock.com<br />
www.audio.de ›08 /2012<br />
59
Verstärker › AV-RECEIVER<br />
ONKYO<br />
TX-NR 818<br />
UM 1200 EURO<br />
SEKTIONELL: Der Onkyo ist sehr eindeutig<br />
in drei Bereiche unterteilt. Das vordere<br />
Drittel teilen sich Trafo und Lüfter, in der<br />
Mitte reihen sich senkrecht die<br />
Endstufenkanäle, und im Heck stapeln sich<br />
übereinander alle Platinen zur Signal-<br />
Verwaltung und -Bearbeitung.<br />
Sektionen diese Fähigkeiten anerziehen.<br />
Noch aber muss auch der aktuelle Onkyo<br />
TX-NR 818 in dieser Hinsicht zurückstecken<br />
– weiß aber mit anderen Qua litäten<br />
gegenzuhalten.<br />
DAS SCHLACHTSCHIFF<br />
Etwa mit seiner coolen Aluminium-Frontblende,<br />
die sich in nichts von jenen der<br />
teureren 9-Kanal-Modellen unterscheidet<br />
und so vom ersten Augenblick an<br />
mächtig Eindruck schindet. Sein Kampfgewicht<br />
von gut 18 Kilo unterstreicht die<br />
Solidität. Das Gros der Bedienelemente<br />
verstaut er ganz dezent hinter einer breiten<br />
Blende. Auf seiner Rückseite offenbart<br />
sich die erfreulich breit gefächerte<br />
Anschlussvielfalt: Neben den sieben HD-<br />
MI-Eingängen bietet er zwei ebensolche<br />
Ausgänge für TV und Beamer. Dabei<br />
blickt Onkyo schon weit in die Zukunft<br />
und skaliert auf bis zu 4K (Quad-HD)<br />
hoch, also zweimal so breit und zweimal<br />
so hoch wie Full HD. Bild-Perfektionisten<br />
erfreuen sich zudem über die exakte Videokalibrierung<br />
nach dem isf-Standard.<br />
Das beste Pferd aus dem Audyssey-Stall,<br />
MultEQ XT 32, kümmert sich im Rahmen<br />
der Selbsteinmessung um den akustischen<br />
Abgleich. Was die Surroundformate<br />
angeht, liegt der Onkyo ebenfalls voll<br />
auf der Höhe der Zeit und verarbeitet mit<br />
DTS Neo:X beziehungsweise Dolby Pro<br />
Logic IIz bis zu 9.1-Kanäle, die er allesamt<br />
an Vorverstärker-Ausgänge weiterreicht.<br />
Seine sieben eingebauten Endstufen<br />
sind für das volle Programm allerdings<br />
wahrlich zu wenig, dazu muss schon ein<br />
separater Verstärker unterstützend eingreifen.<br />
Seine knappen Ressourcen verteilt<br />
er dennoch sinnvoll und je nach Bedarf<br />
auf insgesamt elf Lautsprecherklemmen,<br />
so dass unterschiedlichste<br />
Konfigurationen inklusive zweier weiterer<br />
Stereo-Hörzonen ohne Umstöpseln<br />
an der Anschlussleiste Kontakt finden.<br />
Im Bi-Amping-Betrieb der Hauptlautsprecher<br />
trennt er die beiden Wege sogar<br />
aktiv voneinander. Das „Digital Processing<br />
Crossover Network“ eröffnet<br />
mit einer wählbaren Trennfrequenz zwischen<br />
250 Hz und 5 kHz in 1/3-Oktave-<br />
Schritten verschiedene Anwendungsmöglichkeiten.<br />
Für den häufigen Fall, dass sich in der<br />
Box eine nicht zu umgehende Weiche<br />
befindet, überlappt der Prozessor einfach<br />
die Trennfrequenzen, so dass beide<br />
Wege bis zur Übernahmefrequenz das<br />
volle Signal erhalten. In jedem Fall profitiert<br />
die Box durch die nachgeschaltete<br />
Korrektur von Pegeldifferenzen bis zu ±6<br />
dB sowie die Möglichkeit, Laufzeitunterschiede<br />
elektronisch auszugleichen.<br />
Anstelle eines LAN-Kabels darf es beim<br />
Onkyo auch der optionale WLAN-Adapter<br />
UWF-1 (um 50 Euro) sein, der die Ver-<br />
PLUSPUNKT: Der Phono-Eingang, eine<br />
PC-Buchse, der vollkanalige Vorverstärker-<br />
Ausgang sowie elf Lautsprecherklemmen<br />
sind die rückseitigen Vorzüge des Onkyo.<br />
60<br />
www.audio.de ›08 /2012
Verstärker › AV-RECEIVER<br />
SONY<br />
STR-DA 3700 ES<br />
UM 1200 EURO<br />
KLEINE HÜTTE: Unter dem Blechkleid des<br />
Sony geht es recht beengt zu. Der Aufbau<br />
wirkt zudem etwas ungeordnet. Unter dem<br />
Lüfter sitzt ein Kühlkörper, der wahrscheinlich<br />
zum Signalprozessor gehört.<br />
bindung ins Heimnetz herstellt. Mit der<br />
Remote-App (im Test auf einem Android<br />
2.3-Smartphone) gelingt die Bedienung<br />
intuitiv. Lediglich der unsensible Lautstärke-Bargraph<br />
ist nix für Grobmotoriker<br />
– daher sollte man im Sinne der Nachbarschaft<br />
und zum Schutz der angeschlossenen<br />
Lautsprecher die Lautstärkebegrenzung<br />
aktivieren. Sind die Voreinstellungen<br />
und Favoritenlisten erst einmal<br />
eingerichtet, läuft alles derart<br />
reibungslos, dass es richtig Spaß macht.<br />
LIEBE AUF DEN ZWEITEN BLICK<br />
Ausstattungs-Fetischisten kommen<br />
beim Sony STR-DA 3700 ES auf den ersten<br />
Blick nicht ganz so auf ihre Kosten,<br />
wie mit dem prall gefüllten Onkyo. Dem<br />
Fehlen von Phono-Eingang und Vorverstärker-Buchsen<br />
setzt er FBAS- und<br />
YUV-Video-Ausgänge für die Zone 2 entgegen.<br />
Ansonsten sind es hauptsächlich<br />
die „Goodies“, auf die man beim Sony<br />
verzichten muss. Dem Gros aller Anwender<br />
genügt eine HDMI-Ausgang mit<br />
1080p Full-HD-Skalierung vollkommen<br />
aus, und mehr als sieben Lautsprecher<br />
sind ebenfalls nur selten in heimischen<br />
Wohnzimmern anzutreffen.<br />
Der Vorrat an Surround-Formaten passt<br />
exakt zur verfügbaren Kanalanzahl, bietet<br />
also logischerweise keine 9.1- oder<br />
11.1-Varianten wie Pro Logic IIz oder<br />
Neo:X. Genauso wie beim Onkyo dürfen<br />
es aber gerne hochauflösende Tonspuren<br />
à la Dolby TrueHD, Dolby Digital Plus<br />
sowie DTS HD Master sein. Beide Receiver<br />
begrüßen am HDMI-Eingang sogar<br />
den datenintensiven DSD-Strom eines<br />
SACD-Spielers. Die etablierten Audioformate<br />
wie MP3, WAV und FLACs bis zu<br />
192/24 futtern beide Receiver gerne; der<br />
Onkyo verdaut zudem WMAs. Das bereits<br />
erwähnte erweiterte Nahrungsangebot<br />
des Sony umfasst MPEG-, AV-<br />
CHD- und Xvid-Filme. Windows Media-<br />
Dateien wollte er in unserem Test allerdings<br />
nicht verarbeiten, obwohl er laut<br />
Anleitung WMA- und WMV-verträglich<br />
sein soll.<br />
Neben einigen klassischen Raumklang-<br />
Setups hat der 3700er das authentische<br />
Surround-Programm „Berlin Philharmonic<br />
Hall“ an Bord, dessen Parameter im<br />
Berliner Original eingefangen und im Prozessor<br />
hinterlegt wurden. Mit der Einmessautomatik<br />
D.C.A.C., die auch die<br />
Phase der Lautsprecher korrigieren soll,<br />
setzt Sony ebenfalls auf hauseigenes<br />
Know-How. Sein Ass im Ärmel ist allerdings<br />
die starke Netzwerk-Sektion. Das<br />
fängt schon beim Anschluss an. Statt einer<br />
einzigen Ethernet-Buchse wartet der<br />
3700er mit einem vierfachen Netzwerk-<br />
Switch auf, der die Datenpakete an drei<br />
weitere Peripheriegeräte wie beispielsweise<br />
Bluray-Player, Spielekonsole und<br />
SEINER ZEIT VORAUS: Der Sony erfreut<br />
mit einem integrierten Ethernet-Switch, der<br />
die Datenpakete aus Web und Netzwerk an<br />
die Peripherie wie Internet-TV, Spielekonsole<br />
und Bluray-Spieler weiterverteilt.<br />
www.audio.de ›08 /2012<br />
61
Verstärker › AV-RECEIVER<br />
Internet-TV verteilt und so die Verkabelung<br />
vereinfacht. Die passenden Webangebote<br />
holt er sich über derzeit rund<br />
25 vorprogrammierte Zugänge diverser<br />
TV-Sender, der Berliner Philharmonie sowie<br />
Youtube & Co. Wie am heimischen<br />
Computer zeigt er die Inhalte in vollem<br />
Bildschirmformat.<br />
Der Startbildschirm der Fernsteuer-App<br />
„Remote ES“ ist mit seiner hübsch gestalteten<br />
Benutzeroberfläche am Fernseher<br />
fast identisch und wirft in den Basisfunktionen<br />
keinerlei Fragen auf. Die Bedienung<br />
flutscht allerdings nicht so zackig<br />
wie mit der Onkyo-Applikation. Die aktuelle<br />
Version (1.0.0) ist leider nicht an den<br />
Zugang „Sony Entertainment Network“<br />
gekoppelt und in den Internet-Funktionen<br />
nicht nutzbar. Sie zeigt an einigen<br />
Ecken auch noch etwas Verbesserungspotential<br />
– so funktioniert etwa der Serverzugriff<br />
mit fremden Streaming-Apps<br />
wie „iMediaShare“ oder „allShare“ deutlich<br />
bedienfreundlicher.<br />
DER SCHÖNE UND DAS BIEST<br />
Der Sony startete im analogen Stereo-<br />
Modus mit Katie Meluas „Ghost Town“<br />
ausgesprochen neutral, als wolle er hierbei<br />
bloß nichts falsch machen. Der<br />
Onkyo ging hingegen etwas rauhbeiniger,<br />
aber auch glanzvoller und dynamischer<br />
zur Sache. Besonders Fetziges<br />
wie „Barbossa Is Hungry“ vom Soundtrack<br />
des Blockbusters „Fluch der Karibik“<br />
ließ er seine Muskeln spielen und schüchterte<br />
den naturgetreuen Sony etwas ein.<br />
Der wiederum rappelte sich im Surround-<br />
Mode wieder auf und setzte dem sympathisch<br />
schmutzigen Onkyo ein akkurateres<br />
Feingefühl entgegen.<br />
Bis dahin sah es schon nach einem Patt<br />
aus, doch der Onkyo setzte sich mit seiner<br />
präziseren Raumaufteilung doch wieder<br />
knapp vor den Sony. Das gleiche Bild<br />
bot sich mit HD-Material, mit dem sich<br />
beide Kandidaten nochmals steigern<br />
konnten. Auch wenn sie auf ähnlich hohem<br />
Level spielten, taten sie dies mit unterschiedlichem<br />
Charakter: Der Onkyo<br />
führt sich auf wie ein hartgesottener cooler<br />
Rapper, während der Sony den professionellen<br />
Standard-Tänzer auf edlem<br />
Parkett abgibt.<br />
FAZIT<br />
Holger Seybold<br />
<strong>AUDIO</strong>-Mitarbeiter<br />
Allein durch seine Fähigkeit, nun<br />
auch Bildinhalte zu streamen, verdient<br />
sich der Sony STR-DA 3700ES<br />
seinen Zuspruch, schließlich gehört<br />
das Bild in Zeiten von Youtube & Co<br />
schlicht und einfach mit dazu. Das<br />
STECKBRIEF<br />
ONKYO<br />
SONY<br />
TX-NR 818<br />
STR-DA 3700 ES<br />
Vertrieb<br />
Onkyo<br />
0 81 42 / 42 08 -10<br />
Sony<br />
0 30 / 25 75 55 0<br />
www. onkyo.de sony.de<br />
Listenpreis 1200 Euro 1200 Euro<br />
Garantiezeit 2 Jahre 2 Jahre<br />
Maße B x H x T 43,5 x 19,9 x 43,6 cm 43,0 x 16,2 x 38,8 cm<br />
Gewicht 18,3 kg 13,2 kg<br />
ANSCHLÜSSE<br />
Phono MM / MC • / – – / –<br />
Line In / Out 6 / Zone2 + Zone3 7 / 2 + Zone2<br />
Analog-Video In 4 FBAS / 2 YUV / 1 D-Sub 4 FBAS / 2 YUV<br />
Analog-Video Out 1 FBAS Monitor / 1 YUV Monitor 1 FBAS + Monitor + Zone2 / 1 YUV Monitor<br />
+ Zone2<br />
Frontanschlüsse<br />
Kopfhörer, USB (inkl. iPod), HDMI, AV<br />
(Cinch), Digital-In optisch, Setup-Mic<br />
Kopfhörer, Setup-Mic, USB (inkl. iPod), AV<br />
(Cinch), HDMI<br />
Digital In 2 optisch / 3 koaxial 3 optisch / 1 koaxial<br />
Digital Out - –<br />
HDMI In / Out / Version 7 / 2 / 1.4a 5 / 1 / 1.4a<br />
unterstützte Funktion HDMI 3D, ARC, Deep Colour, x.v.Color, LipSync, 3D, ARC, Deep Colour, x.v.Color, Control<br />
Control<br />
Docking-Port / USB / RS232 – / • (front + rück) / • – / • / •<br />
Mehrkanaleingang – –<br />
Boxen Front / Cent. / Surr 1P. / 1 / 1P. / 1P. / front wide + Zone2 / front 1P. / 1 / 1P. / 1P. (o. FH / Zone2) + Front B<br />
/ Back<br />
high + Bi-Amp + Zone3<br />
Zahl Endstufen 7 7<br />
Bi-Amping<br />
• (mit digitaler Frequenzweiche, Pegel- •<br />
Frontlautsprecher<br />
korrektur, Zeitkorrektur)<br />
Pre Out 9.2 2 Subwoofer<br />
FUNKTIONEN<br />
Decoder HD-Ton Dolby TrueHD + Digital Plus, DTS-HD, DSD Dolby TrueHD + Digital Plus, DTS-HD, DSD<br />
Vollw. Einmessung • (Audyssey MultEQ XT 32) • (D.C.A.C.)<br />
LipSync Delay • (bis 800ms; 10ms-Schritte) • (bis 300ms; 10ms-Schritte, je Quelle)<br />
Bass-Trennfrequenz 40-200 Hz, 10Hz-Schritte 40-200 Hz, 10Hz-Schritte<br />
Fernbedienung /program- • / • / • • / • / –<br />
mierbar / lernfähig<br />
Video-Konverter 4K (bis 4096 x 2160) 1080p<br />
Netzwerk / Webradio / • / • / • • / • / •<br />
UPnP<br />
Smartphone Controll-App Onkyo Remote (AndroidOS 2.1
Verstärker › AV-RECEIVER<br />
MESSLABOR<br />
Der Onkyo TX-NR818 zeigt zwar recht<br />
früh ansteigende Klirrkomponenten,<br />
dafür aber einen kontinuierlichen Verlauf<br />
ohne deutliche Unlinearitäten. Am<br />
Powerwürfel ist nur ein minimal abfallendes<br />
Spannungsniveau sichtbar, bis<br />
zu 3 Ohm gibt er sich jedoch unbeeindruckt<br />
gegenüber komplexer Last.<br />
Die geradzahligen Klirrkomponenten<br />
k2 und k4 des Sony STR-DA 3700ES<br />
steigen erst mit zunehmender Leistung<br />
merklich an, hingegen bleiben<br />
die ungeraden Klirrkomponenten k3<br />
und k5 auf höherem Niveau konstant.<br />
Unterhalb von 4 Ohm reagiert der<br />
Sony merklich sensibler gegenüber<br />
induktiver als auch kapazitiver Last<br />
und reduziert die Ausgangsspannung.<br />
ONKYO TX-NR818: Sinus an 8/4Ω:<br />
2x142/214W; 5x71/133W, Musik<br />
an 8/4Ω: 2x159/244; 5x121/151W;<br />
7x107/133 W. AK=68<br />
SONY STR-DA3700ES: Sinus<br />
an 8/4Ω: 2x124/178 W; 5x89/103<br />
W, Musik an 8/4Ω: 2x133/185 W;<br />
5x93/104W; 7x71/73 W. AK=64<br />
_08JLZ_Bose_Soundlink_Wireless_Audio_08_12.pdf;S: 1;Format:(210.00 x 137.00 mm);12. Jun 2012 11:19:06<br />
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Bose Corporation erfolgt unter Lizenz.
Serie › KULT-TRACKS<br />
Alexandros Mitropoulos<br />
<strong>AUDIO</strong>-Redakteur<br />
THE EAGLES<br />
HOTEL<br />
CALIFORNIA<br />
Die <strong>AUDIO</strong>-Serie „Geheimnisse der Tontechnik” enthüllte<br />
zuletzt viele Tricks der Studio-Profis und erklärte<br />
die Grundlagen der Tontechnik. Genau dort knüpft nun<br />
die Folge-Serie „Kult-Tracks” an – und nimmt Meilensteine<br />
der Musikgeschichte unter’s Klangmikroskop. In<br />
Teil 1 auf dem Plattenteller: der Eagles-Klassiker<br />
„Hotel California“ und sein legendärer Titelsong.<br />
Das Fieber, mit dem die Fans der<br />
Eagles im Winter 1976 auf das<br />
angekündigte neue Album ihrer<br />
Lieblingsband warteten, war förmlich<br />
spürbar – satte 18 Monate hatten sie sich<br />
nach dem Nachfolger des 75er-Topsellers<br />
„One Of These Nights“ gesehnt.<br />
Doch ihre Geduld sollte belohnt werden:<br />
Nach rund neun Monaten im Tonstudio<br />
hatten die Westcoast-Stars ein Album<br />
kreiert, das Musikgeschichte schreiben<br />
sollte. Vom Tag der Veröffentlichung<br />
(dem 8. Dezember 1976) kam es in Fankreisen<br />
exzellent an, avancierte dank des<br />
Zuspruch von Millionen neuer Fans zur<br />
meistverkauften Platte der Band – und<br />
wurde über die Jahrzehnte hinweg zum<br />
mythenumwobe nen Kultalbum, das mit<br />
magischer Musik und schillernden Songtexten<br />
fasziniert, in denen Eagles-Jünger<br />
immer neue verrätselte Botschaften zu<br />
entdecken glauben.<br />
„Hotel California“ war das erste Werk<br />
ohne den langjährigen, überwiegend von<br />
der Country Music geprägten Gitarristen<br />
Bernie Leadon. Seinen Platz nahm Joe<br />
Walsh ein, wodurch die Band hörbar rockiger<br />
klang. Zudem füllte Don Henley<br />
(git., dr.) auch die Rolle als Lead-Sänger<br />
und Textautor immer besser aus, agierte<br />
deutlich souveräner am Mikrofon und<br />
schrieb bestechende Liedtexte.<br />
So markierte „Hotel California“ einen<br />
Wendepunkt für die Band – nicht nur in<br />
personeller Hinsicht, sondern auch durch<br />
den stilistischen Wandel zum Mainstream-Rock.<br />
Und durch einen markanten<br />
Zuwachs an Kreativität: Das neun<br />
Songs starke Opus erzählt als<br />
Konzeptalbum eine durchgehende<br />
Geschichte vom Verfall<br />
des „American Dream of Live”<br />
in einer fiktiven südkalifornischen<br />
Szenerie, die dank der<br />
grandiosen musika lischen Ausarbeitung<br />
nochmals an Intensität<br />
gewinnt.<br />
TON-GENIE SZYMCZYK<br />
Neben der Band selbst war für<br />
den Erfolg des Albums indes<br />
auch der Mann hinter dem Pult<br />
entscheidend verantwortlich:<br />
Bill Szymczyk. Der Produzent<br />
und Tontechniker aus Michigan<br />
war bereits 1973 für die<br />
Aufnahmen von „On The Border”<br />
und im Folgejahr für „One<br />
Of These Nights” zuständig.<br />
Als die Sessions für „Hotel California”<br />
begannen, waren alle Beteiligten<br />
also gut aufeinander eingespielt –<br />
und wild entschlossen, in jeder Hinsicht<br />
neue Maßstäbe zu setzen. Doch das sollte<br />
sich als Kraftakt erweisen, zumal in<br />
zwei Studios gearbeitet wurde: Szymczyk<br />
standen das „Record Plant” in Los<br />
Angeles wie auch das „Criteria” in Miami<br />
zu Verfügung (hier wurde dann auch das<br />
ZWEI LEGENDEN: Tontechnik-Guru Bill Szymczyk hört<br />
während einer Session mit B.B. King gespannt zu.<br />
64<br />
www.audio.de ›08 /2012
Serie › KULT-TRACKS<br />
Fotos: Archiv, Lorrie Sullivan (Elektra Asylum Records)<br />
Abmischen der Mehrkanalspuren auf<br />
das Mastertape vorgenommen). Der<br />
Tontechniker arbeitete während der Produktion<br />
mit Geräten, von denen die meisten<br />
Kollegen heute nur träumen können:<br />
In beiden Locations veredelten zahlreiche<br />
Urei 1176, Universal Audio LA3A<br />
und jede Menge Pultec EQP1 das<br />
Aufnahme signal. Zudem stand im Kontrollraum<br />
des Studios in L.A. ein exzellentes<br />
API-Mischpult – es ist noch heute für<br />
seinen extrem musikalischen Klang berühmt.<br />
Das Hauptaufnahmepult in Miami<br />
war eine reine Class-A-Konsole von Trident.<br />
Für den Masteringprozess kam im<br />
selben Studio eine modifizierte Version<br />
eines MCI-Pultes zum Einsatz, die auf 24<br />
Kanäle erweitert war.<br />
Richtet man das Augenmerk auf den bekanntesten<br />
Track – den Titelsong „Hotel<br />
California” –, fällt der aus tontechnischer<br />
Sicht saubere Klang der Aufnahme auf.<br />
Das ist insofern bemerkenswert, da alle<br />
Instrumente wie Schlagzeug, Bass und<br />
Rhythmus-Gitarren im selben Raum und<br />
zur selben Zeit aufgenommen wurden.<br />
Lediglich die Stimmen und die Solo-Gitarren<br />
wurden nachträglich im „Overdub”-<br />
Verfahren auf Band gebracht. Szymczyk<br />
nutzte aus diesem Grund spezielle schallabsorbierende<br />
Trennwände („Gobos”),<br />
um Übersprechungseffekte der Mikrofone<br />
zu minimieren. Und bei der Auswahl<br />
der Schallwandler wechselte er gerne<br />
das Modell, um je nach Song das bestmögliche<br />
Ergebnis zu erzielen.<br />
Eine Konstante bei der Aufnahme war,<br />
dass Randy Meisners E-Bass-Verstärker<br />
(ein Ampeg) zwar entsprechend<br />
mikrofoniert, aber zusätzlich direkt über<br />
eine „DI-Box” (Direct-Insert-Box) in das<br />
Mischpult wanderte. Eine DI-Box wandelt<br />
das hochohmige Signal des Tonabnehmers<br />
eines Instrumentes in ein<br />
niederohmiges, wodurch es vom Pult<br />
korrekt verarbeitet werden kann. Somit<br />
erhält man neben dem mikrofonierten<br />
Klang (der in der Regel auch Raumanteile<br />
enthält) ein staubtrockenes zweites<br />
Signal, was im Bass einen druckvolleren<br />
Klang ergibt. Ein<br />
Equalizer (vermutlich<br />
der eingebaute<br />
des API-Pultes) hat<br />
ihn um 63Hz verstärkt<br />
(Grundfrequenz<br />
des E-Basses)<br />
und Frequenzen<br />
ab 4 kHz abgeschwächt.<br />
Einer der<br />
vielen Urei 1176<br />
komprimierte das<br />
Signal anschließend<br />
mit einer Ratio von<br />
4:1 bis 8:1 (mit einer mittleren Attackund<br />
Release-Zeit).<br />
WENIGER IST MEHR<br />
Für das Schlagzeug hatte Szymczyk insgesamt<br />
neun Mikrofone zur Auswahl.<br />
Standardmäßig setzte er ein AKG D88<br />
vor die Bassdrum und bearbeitete die<br />
Spur danach mit einem Pultec (in der<br />
30Hz-Einstellung). Ein Urei übernahm<br />
dann den Rest und komprimierte die Pegelspitzen<br />
mit einer Ratio von 8:1 und einer<br />
(typisch) kurzen Attackzeit. Für die<br />
Snare kam das Arbeitstier Shure SM57<br />
(und eventuell noch ein Sennheiser<br />
414er) zum Einsatz. Alles andere geschah<br />
mit Hilfe von Overhead-Mikros (vermutlich<br />
Kleinmembraner von Neumann) und<br />
mit Buskompressoren des Pultes. Im<br />
Falle der Drums standen nur wenige<br />
Gobos um die Trommeln, da Szymczyk<br />
einen mächtigen Klang erzielen wollte –<br />
was ihm bekanntlich prächtig gelang.<br />
Für die Amps der elektrischen Gitarren<br />
nahm der Tontechniker Mikros wie zuvor<br />
erwähntes Shure SM57 / SM58 sowie<br />
verschiedene Sennheiser. Da verzerrte<br />
Gitarrensounds bereits durch die übersteuernden<br />
Röhren komprimiert werden,<br />
ist es erfahrungsgemäß unnötig, sie<br />
zusätzlich zu begrenzen. Doch um die<br />
vielen Gitarrenspuren miteinander zu<br />
verbinden, empfahl sich ein sehr dezent<br />
arbeitender Buskompressor als <strong>ideale</strong><br />
Lösung. Ein Paar Neumann KM84 nahmen<br />
die akustischen Gitarren in speziellen<br />
Isolationskammern ab – so auch Don<br />
Henleys zwölfsaitige Gitarre im Intro.<br />
Um einen geeigneten Tonwandler für die<br />
Stimmen zu finden, experimentierte<br />
Szymczyk lange, ehe er sich für je ein<br />
Neumann 67 und 87 entschied.<br />
PRÄZISIONSARBEIT<br />
Die Aufnahmen dauerten auch deshalb<br />
so lange, weil die Eagles ohne fertig geschriebene<br />
Songs ins Studio gingen. So<br />
lautete der Arbeitstitel für „Hotel California”<br />
zunächst „Mexican Reggae” – der<br />
Text und der endgültige Titel entstand<br />
erst später. Da Band und Studiocrew<br />
also sehr viel ausprobieren mussten, entstanden<br />
von diesem Song mehrere Aufnahmen<br />
(„Takes”). Szymczyk musste<br />
dann in mühseliger Feinarbeit die einzelnen<br />
Teile („Parts”) miteinander verbinden.<br />
Eine besondere Herausforderung war<br />
etwa der Moment bei 3:28, wo der<br />
Refrain in einen ruhigeren Teil übergeht,<br />
um schließlich wieder in der Strophe zu<br />
landen. Hört man genau hin, erkennt<br />
man die Stelle, an der zwei Parts miteinander<br />
verbunden wurden.<br />
Soviel zum wohl größten aller Eagles-<br />
Songs, der ob seiner Komplexität nicht<br />
nur zu den Kult-Tracks der Musikgeschichte,<br />
sondern auch zu denen der<br />
Tontechnik zählt. In <strong>AUDIO</strong> 9/12 geht es<br />
dann um einen weiteren Titel, der<br />
musi kalisch als auch tontechnisch Furore<br />
machte. Vorschläge und Wünsche sind<br />
übrigens jederzeit willkommen:<br />
amitropoulos@wekanet.de<br />
www.audio.de ›08 /2012 65
Jetzt im<br />
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| POP | OLDIES | JAZZ | KLASSIK | auf CD, SACD, LP und Blu-ray/DVD<br />
POP-CD<br />
DES MONATS<br />
INDIE/FOLK<br />
GLEN<br />
HANSARD<br />
Rhythm And Repose<br />
Anti (Indigo); CD, LP<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
HEIMLICH, STILL UND LEISE LEIDEN<br />
Große Emotionen, zärtliche Songs: „Once“-Star Glen Hansard veröffentlicht sein Solo-Debütalbum.<br />
Fotos: Shutterstock.com, Conor Masterson / Anti<br />
Fast überrascht es, dass Glen Hansard<br />
jetzt erst sein Solodebüt gibt. Zu gut<br />
und lang glaubt man den irischen Singer/<br />
Songwriter mit der markanten, immer etwas<br />
traurigen Stimme schon zu kennen.<br />
Seit 1991 veröffentlicht er Platten mit seiner<br />
Band The Frames, 2006 wird er mit<br />
dem Musikfilm „Once“ einem breiten<br />
Publikum bekannt und gewinnt für den<br />
berührenden Song „Falling Slowly“ einen<br />
Grammy und einen Oscar. Mit Filmpartnerin<br />
Marketa Irglová betreibt er seither<br />
das Folk-Duo The Swell Season, das auch<br />
schon zwei Studioalben vorweisen kann.<br />
Was kann da solo noch kommen?<br />
Antwort: Es sind noch leisere Töne, die<br />
Hansard auf „Rhythm And Repose“ anschlägt.<br />
Jene sind von Thomas Bartlett<br />
(Antony & The Johnsons) perfekt und<br />
transparent ausproduziert. Mal erinnert<br />
das an Fleetwood Macs „Rumours“, mal<br />
an Prefab Sprout und mal an die Indieband<br />
Midlake. Hansards melancholische Songs<br />
sind auch auf „Rhythm And Repose“<br />
intim, Liebe und Trennung bestimmen<br />
seine Geschichten. In „Philander“ etwa<br />
durchlebt er in kürzester Zeit alle Stufen<br />
der Trauer über das Ende einer Beziehung<br />
– von Nichtwahrhabenwollen über Wut<br />
und Trauer bis zur Akzeptanz der neuen<br />
Situation. Glen Hansard ist ein Meister<br />
darin, starke Emotionen in einen zarten<br />
Drei-Minuten-Popsong zu bannen. Auf<br />
„Rhythm And Repose“ zeigt er dieses<br />
Können eindrucksvoll. Andrea Schmidt<br />
Midlake „The Trials Of Van Occupanther“
Musik › POP UND ROCK<br />
<strong>AUDIO</strong>PHILE POP-CDS DES MONATS<br />
SONGWRITER<br />
JOAN ARMATRADING<br />
Starlight<br />
Hypertension (Soulfood); CD<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
KLANG<br />
TIPP<br />
Es gibt Künstler, denen hört<br />
man auch nach einem Dutzend<br />
Platten noch gerne zu. Zu<br />
jenen zählt Joan Armatrading:<br />
Dass sie, die in den frühen 70er-<br />
Jahren ihre Karriere startete<br />
und später unverhoffte Single-<br />
Hits landete („Drop The Pilot“,<br />
„Walk Under Ladders“, „I’m<br />
Lucky“), seit einigen Jahren<br />
weit weniger im Fokus steht,<br />
hört man ihr kein bisschen an.<br />
Spielfreude und Positivismus<br />
prägen auch ihr neuestes Werk,<br />
warmherzig und beseelt agiert die inzwischen 61-Jährige, und<br />
wohltuend uneitel. Konzeptionell knüpft „Starlight“ an seine<br />
beiden Vorgänger an – nur steht statt dem Zwölftakt-Genre<br />
(„Into The Blues“, 2007) und dem Rock („This Charming Life“,<br />
2010) diesmal der Jazz im Mittelpunkt. Schlagzeug und Bass<br />
wandeln bisweilen auf verschlungenen Pfaden, das Piano<br />
streut aparte blue notes ein. Doch natürlich hat die stilkompetente<br />
Kosmopolitin viel zu viel Spaß auch an anderen Genres<br />
– Abstecher in Reggae, Rock und Pop stehen also auch auf<br />
dem Spielplan. Auch produktionstechnisch gibt’s eine Überraschung:<br />
Das komplette Instrumentarium spielte die in Sachen<br />
Keyboards, Gitarre, Bass und „drum programming“ gleichermaßen<br />
versierte Alleskönnerin im Alleingang ein und setzte<br />
alles mit ihren Mitstreitern Tim Young (Mastering) und Graham<br />
Dickson (Mix) in einem verblüffend dynamischen Mix wieder<br />
zusammen – schöne Raumdarstellung und tiefer, gut konturierter<br />
Bass inklusive. Man hört also eine Ein-Frau-Kapelle in<br />
einer lebhaften, nach einer „richtigen“ Bandproduktion klingenden<br />
live-im-Studio-Atmosphäre. Christof Hammer<br />
CHANSON/BLUES/SOUL<br />
CASSANDRA WILSON<br />
Another Country<br />
Membran (Sony); CD<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
KLANG<br />
TIPP<br />
Ebenfalls fast drei Jahrzehnte<br />
im Geschäft ist nun schon<br />
Cassandra Wilson, Amerikas<br />
große, Grammy-ausgezeichnete<br />
Grenzgängerin zwischen<br />
Jazz und Blues. „Another<br />
Country“, Album Nummer 18<br />
der 56-Jährigen aus Jackson,<br />
Mississippi, schlägt nun die<br />
Brücke zwischen den Sounds<br />
ihrer Südstaaten-Heimat und<br />
eher europäisch-chansonesk<br />
angehauchtem Songwritertum.<br />
Vor allem Akkordeonspieler<br />
Julien Labro sorgt mit beschwingt-melancholischem<br />
Spiel für bisher bei Miss Wilson nicht gehörte Klangfarben<br />
und Stimmungen. Aber auch die Beiträge von Bass-Mann<br />
Nicola Sorato und Gitarrist (sowie Co-Songwriter und Produzent)<br />
Fabrizio Sotti sind Paradebeispiele für genreübergreifend<br />
exquisite Musizierkunst und ein von Sensibilität und<br />
Gleichberechtigung geprägtes Zusammenspiel zwischen<br />
einer eher im Hintergrund agierenden Begleitband und ihrer<br />
prominent-charismatischen Frontfrau. Ob’s nun wirklich<br />
eine Coverversion des neapolitanischen Evergreens „O Sole<br />
Mio“ gebraucht hätte, mag Geschmackssache sein – aber<br />
auch die bewältigt Cassandra Wilson mit fein dosiertem<br />
Schmelz in ihrer wohltemperierten Altstimme. Ein vollmundiger,<br />
luxuriöser Klang, der die Musik wie ein schwerer Samtteppich<br />
trägt und in ein warmes Licht taucht, macht dieses<br />
kammermusikalisch-elegante Gesangs-Glanzstück vollends<br />
zu einem Tipp für eine entspannt-kontemplative Hörsession,<br />
bei der die Welt für knapp über 48 Minuten draußen vor der<br />
Türe bleibt.<br />
Christof Hammer<br />
Edel, gepflegt– und ein<br />
wenig langweilig: Glenn Frey.<br />
FOLK-ROCK<br />
GLENN FREY<br />
After Hours<br />
Concord (Universal); CD, Deluxe Edition<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
INDIE-ROCK<br />
MAXIMO PARK<br />
The National Health<br />
Vertigo (Universal); CD, LP<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Eagles-Sänger<br />
Glenn Frey huldigt<br />
auf diesem<br />
Album mit Coverversionen<br />
seinen Idolen Tony Bennett, Nat<br />
King Cole und Dinah Washington.<br />
Auch wenn Freys Begeisterung für<br />
die Musik seiner Eltern echt sein<br />
mag – ihnen ist das Album gewidmet<br />
–, als Crooner taugt er nicht<br />
wirklich. Selbst edelste Piano- und<br />
Streicherklänge können das aufkommende<br />
Gefühl der Langweile<br />
nicht besiegen.<br />
EL<br />
The Eagles „The Long Run“<br />
Maximo Park<br />
sind zurück – und<br />
keiner hat mehr<br />
darauf gewartet.<br />
„The National<br />
Health“ heißt das vierte Album des<br />
quirligen Quintetts aus Newcastle,<br />
das Mitte der Nullerjahre mit seinem<br />
romantischen wie tanzbaren Postpunk<br />
den i-Punkt auf den Indierock-<br />
Hype tupfte. An ihrem typischen<br />
Sound hat sich dank Paul Smiths Dialekt<br />
und markanten Hooklines nicht<br />
viel verändert. Was auch für diese<br />
Band sprechen kann. FS<br />
„Quicken The Heart“<br />
Fotos: Concord / Universal, Decca / Universal
Augen zu – und von der<br />
vergangenen Weltreise<br />
geträumt: Melody Gardot.<br />
Musik › POP UND ROCK<br />
INDIE-ROCK<br />
THE WALKMEN<br />
Heaven<br />
Cooperative (Universal); CD, LP<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
POP/CHANSON<br />
DIVERSE<br />
Heute hier, morgen dort<br />
Mercury (Universal); CD<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
POP/JAZZ<br />
MELODY GARDOT<br />
The Absence<br />
Decca (Universal); CD, LP<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Hamilton<br />
Leithausers Band<br />
feiert Zehnjähriges!<br />
Sie haben<br />
kurz angestoßen,<br />
aber dann sofort ein neues Album<br />
aufgenommen. Das strotzt nur so<br />
vor grimmigen Songwriter-Rock-<br />
Verweisen. Dazu Leithausers<br />
wandelbar-faszinierende Stimme,<br />
tüchtig Country-Einflüsse und den<br />
Fleet-Foxes-Produzenten Phil Ek<br />
am Mischpult. Insgesamt unaufdringlich,<br />
aber deswegen nicht weniger<br />
eindrucksvoll.<br />
KT<br />
Neil Young, The Strokes, Arcade Fire<br />
Als der Lulatsch<br />
1969 seine ersten<br />
Songs aufnahm,<br />
da nannte man<br />
sowas „Liedermacher“.<br />
War damals cool, cooler<br />
ging’s nimmer: sein Sinn fürs Absurde,<br />
der Mix aus Romantik und<br />
Sozialkritik, der trockene Humor.<br />
Max Prosa, Tiemo Hauer, Anna Depenbusch<br />
und elf weitere junge Fans<br />
aus Pop und Elektro zeigen mit ihrem<br />
„Salut an Hannes Wader“, wie aktuell<br />
dieser „Volkssänger“ jetzt, mit 70,<br />
immer noch ist. Sehr anregend. MI<br />
Hannes Wader, Reinhard Mey<br />
Innerhalb weniger<br />
Jahre hat die<br />
amerikanische<br />
Jazzsängerin<br />
Melody Gardot<br />
Weltruhm erlangt, für ihre neue<br />
Platte „The Absence“ ist sie um die<br />
halbe Welt gereist: von Argentinien<br />
über Marokko nach Frankreich und<br />
Portugal. Mitgebracht hat sie vielfältigste<br />
Sounds – von Bossa Nova<br />
bis Chanson –, die sie gekonnt zu ihren<br />
eigenen macht. Ein sommerlichentspanntes<br />
Barjazz-Album mit<br />
Weltmusik-Einflüssen. AS<br />
Stacey Kent „The Lyric“<br />
ROCK/POP/JAZZ<br />
JOE JACKSON<br />
The Duke<br />
earMusic (edel); CD, LP<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
SONGWRITER/JAZZ/POP<br />
RUMER<br />
Boys Don‘t Cry<br />
Atlantic (Warner); CD, Deluxe Edition, LP<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
BLUEGRASS<br />
SARA WATKINS<br />
Sun Midnight Sun<br />
Nonesuch (Warner); CD<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
ROCK<br />
SLASH<br />
Apocalyptic Love<br />
Roadrunner (Warner); CD, CD + DVD<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Der „Duke“ ohne<br />
Bläser: Es war<br />
laut Joe Jackson<br />
die einzige Regel,<br />
der er sich für<br />
sein Ellington-Tribute „The Duke“<br />
unterwerfen wollte. Wobei: Auch<br />
sonst ließ der wendige Eklektiker<br />
seinen eigenen Ideen sehr freien<br />
Lauf: „I‘m Beginning To See The<br />
Light“ wird zum Easy-Listening-Orgel-Funk,<br />
„Perdido“ erst durch Elektro-Texturen<br />
gebrochen, dann zur<br />
sexy Bossa-Nummer. Oft spannend,<br />
teils etwas zu poppig-konform. RS<br />
„Night And Day II“, „Rain“<br />
Auch Männer<br />
können und<br />
dürfen Gefühle<br />
zeigen. Davon ist<br />
Sängerin Rumer<br />
fest überzeugt. Deshalb interpretiert<br />
die Jazzpop-Britin auf „Boys Don‘t<br />
Cry“ intime Kleinode von (fast) vergessenen<br />
70er-Songwriter-Ikonen:<br />
Jimmy Webb („P. F. Sloan“), Todd<br />
Rundgren („Be Nice To Me“) oder<br />
Terry Reid („Brave Awakenings“) –<br />
und das so gefühl- und geschmackvoll,<br />
dass es selbst gestandene<br />
Männer rühren sollte. SW<br />
Norah Jones, Melody Gardot<br />
Mit „Sun<br />
Midnight Sun“<br />
beschreitet die<br />
Instrumentalistin<br />
und Sängerin<br />
Sara Watkins Solopfade. Das Mitglied<br />
der Bluegrass-Band Nickel<br />
Creek mischt ihr virtuoses Fiedelspiel<br />
mit den Genres, die sie in<br />
der Kindheit prägten: Bluegrass,<br />
Country und Folk. Musikalisch einwandfrei,<br />
irritiert das Album leider<br />
durch den Sound. Besonders bei<br />
den Streichersoli klingt es ein wenig<br />
wie Rohmaterial. NH<br />
Sheryl Crow, The Chieftains<br />
War da was?<br />
Über frühere<br />
Zerwürfnisse mit<br />
Rock-Frontschweinen<br />
wie<br />
Scott Weiland oder Axl Rose kann<br />
Gitarrist Slash inzwischen wohl nur<br />
noch müde lächeln. Vielleicht ist sein<br />
neuer, fester Sänger Myles Kennedy<br />
(Ex-Creed, Alter Bridge) einfach<br />
pflegeleichter. Diese Vermutung<br />
legt „Apocalyptic Love“ zumindest<br />
nahe: Slash kann seine Vision von<br />
schnörkelloser Rockmusik hier kompromisslos<br />
ausleben. NT<br />
Chickenfoot, Alter Bridge<br />
POP<br />
ULTRAVOX<br />
Brilliant<br />
Capitol (EMI); CD<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Es hört, nein,<br />
es fühlt sich so<br />
an wie damals.<br />
Schon nach 30<br />
Sekunden des<br />
Openers „Live Again“ weiß man: Niemand<br />
klingt wie Ultravox. Und kaum<br />
jemand hat eine so außergewöhnliche<br />
Stimme wie Midge Ure. „Brilliant“<br />
heißt ihr Comeback-Album, auf<br />
dem die Briten ganz bewusst an ihre<br />
Vergangenheit anschließen: Sie liefern<br />
epischen, pathosreichen, teils<br />
romantischen Synthie-Rock – fast<br />
so gut wie damals.<br />
RS<br />
„Vienna“, „Lament“<br />
<strong>AUDIO</strong> MUSIK:<br />
SO TESTEN WIR JEDEN MONAT DIE NEUEN CDS<br />
<strong>AUDIO</strong> Musik stellt jeden Monat die wichtigsten<br />
neuen Tonträger vor.<br />
Erfahrene Rezensenten bewerten nach den<br />
folgenden Kriterien:<br />
Musik (Pop, Oldies, Jazz) bzw. Interpretation<br />
(Klassik): für die künstlerische Leistung<br />
Klang für die Aufnahmequalität<br />
Bei DVDs nach Bild, Inhalt und Klang<br />
<strong>AUDIO</strong>-Musik-Tipp: stilistisch verwandtes<br />
Album von hoher Qualität oder Interpret mit<br />
ähnlichem Musikstil<br />
In allen Sparten vergibt <strong>AUDIO</strong> Musik<br />
null bis fünf Ohren.<br />
Das Raster:<br />
überragend<br />
sehr gut<br />
gut<br />
befriedigend<br />
ausreichend<br />
<strong>AUDIO</strong>-Musik-Tipp: stilistisch verwandtes<br />
Album von hoher Qualität oder Interpret<br />
mit ähnlichem Musikstil.<br />
www.audio.de › 08/2012<br />
69
Musik › POP UND ROCK<br />
GEHEIM-<br />
TIPP<br />
Christof Hammer<br />
<strong>AUDIO</strong>-Redakteur<br />
NOISE-ROCK<br />
A PLACE TO BURY<br />
STRANGERS<br />
Worship<br />
Dead Oceans (Cargo); CD, LP<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Kompromisse?<br />
Fehlanzeige. A<br />
Place To Bury<br />
Strangers,<br />
dieses düsterdoomige<br />
New Yorker Trio nimmt<br />
keine Rücksicht auf etablierte<br />
Hör- (und Sende-)gewohnheiten.<br />
Nichts verwässert diesen<br />
psychedelischen Rock’n’ Roll,<br />
der die Errungenschaften von<br />
Krachmachern wie The Jesus<br />
& Mary Chain und das sinistre,<br />
noch nicht in die Weltschmerz-<br />
Ästhetik der frühen 80-er weggekippte<br />
Postpunk-Feeling der<br />
sehr frühen Joy Division mit dem<br />
Flair des aktuellen New Yorker<br />
Underground verbindet. Die<br />
Chuzpe, mit einer solch resoluten<br />
Mischung aus Scheuklappen<br />
und ausgestrecktem Mittelfinger<br />
zu musizieren, könnte aus<br />
Ackermanns finanzieller Unabhängigkeit<br />
resultieren: Hauptberuflich<br />
beliefert er Größen<br />
wie U2-Saitenmann The Edge<br />
mit handgefertigten Effektpedalen<br />
– seine Band ist ihm Vehikel<br />
uneingeschränkter Selbstverwirklichung.<br />
Zart besaitete Hörer<br />
könnten bei Tracks wie „Why<br />
I Can’t Cry Anymore“ schnell<br />
den Raum verlassen – meist<br />
ein sicheres Zeichen für gute,<br />
wichtige Rockmusik. Wer länger<br />
dabei bleibt, wird in diesem wütend<br />
hingeworfenen Haufen aus<br />
wüsten Gitarren, hyperaktivem<br />
Brummel-Bass und nervösen<br />
Reverb- und Feedback-Effekte<br />
durchaus geordnete (aber nie<br />
poppige) Strukturen erkennen<br />
– und als Belohnung ein adrenalingeladenes<br />
Wiederhören mit<br />
lange vergangener musikalischer<br />
Anarchie erleben.<br />
Black Rebel Motorcycle Club<br />
SOUL<br />
MIC DONET<br />
Plenty Of Love<br />
Universal (Universal); CD<br />
Musik:<br />
AMERICANA/COUNTRY<br />
GIANT GIANT SAND<br />
Tucson<br />
Fire (Cargo); CD, LP<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
„Plenty Of Love“<br />
sei „grammywürdig“<br />
– so pries<br />
Xavier Naidoo in<br />
der Castingshow<br />
„Voice Of Germany“ das von seinem<br />
Schützling Mic Donet in Eigenregie<br />
produzierte Album an. Preise (für<br />
Originalität) wird der 32-jährige<br />
Soul-Sänger und Songschreiber<br />
trotzdem nicht gewinnen: In den<br />
besten Fällen streben Klangbild<br />
und Songs nach organisch-üppigen<br />
70er-Vorbildern. Oft genug hört man<br />
aber auch seichten Soft-Pop. SW<br />
Xavier Naidoo, Max Mutzke<br />
INDIE-POP<br />
FIONA APPLE<br />
The Idler Wheel ...<br />
Epic (Sony); CD, LP, Deluxe Edition<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Fiona Apple liebt<br />
Klangexperimente.<br />
Auf „The Idler<br />
Wheel ...“ (wieder<br />
ein Albumtitel<br />
mit 23 Worten!) droht sie Hörnerven<br />
beinahe überzustrapazieren. Die<br />
Songs warten mit einer Vielfalt von<br />
akustischen Momenten auf, dazu<br />
kommen Geräusche wie Türenknarzen,<br />
Herzschlag und Dosengeklapper<br />
– das Ganze ist aber sauber<br />
abgemischt. Ein komplexes Songwriter-Album,<br />
das seine Schönheit<br />
nur langsam enthüllt. NH<br />
Wallis Bird, Ani DiFranco<br />
Klang:<br />
Giant Sand sind<br />
Giant Sand, auch<br />
wenn sie dieses<br />
mal Giant Giant<br />
Sand heißen. Die<br />
Dopplung verdankt sich einer Truppe<br />
von Mariachi-Typen aus Tucson,<br />
sowie Streichern und Sänger/innen<br />
aus dem Dänemark-Umfeld von<br />
Howe Gelbs Truppe. „Tucson“ ist ein<br />
vertontes Roadmovie, das alle Register<br />
einer echten Rock-Oper zieht,<br />
über der eine tiefgründige Aura aus<br />
Americana-, Country- und Wüstenrock-Fragmenten<br />
schwebt. CA<br />
Calexico, Lambchop<br />
PROG-ROCK<br />
RUSH<br />
Clockwork Angels<br />
Roadrunner (Warner); CD, LP<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Das Trio Rush<br />
ist seit fast 40<br />
Jahren in der gleichen<br />
Besetzung<br />
unterwegs und<br />
noch immer bringt es beeindruckende<br />
Progrock-Platten heraus.<br />
„Clockwork Angels“, ein Konzept-<br />
Album über ein fiktives Steam-Punk-<br />
Universum, bildet da keine Ausnahme.<br />
Und ist gewohnt virtuos: Um<br />
sich ganz auf sein Schlagzeugspiel<br />
zu konzentrieren, wurde Drummer<br />
Neil Peart per Taktstock von Produzent<br />
Nick Raskulinecz dirigiert. BH<br />
Queensryche, Dream Theater<br />
MITTELALTER-FOLK<br />
BLACKMORE‘S NIGHT<br />
A Knight In York<br />
Ariola (Sony); CD, LP, DVD, Blu-ray<br />
Musik:<br />
AMERICANA/BLUES<br />
TOM JONES<br />
Spirit In The Room<br />
Island (Universal); CD, Deluxe Edition<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Gitarrist Ritchie<br />
Blackmore (Deep<br />
Purple, Rainbow)<br />
hat sich mit seiner<br />
Frau Candice<br />
Night vollkommen den musikalischen<br />
Klängen des Renaissance-<br />
Zeitalters hingegeben. „A Knight<br />
In York“ dokumentiert (auch als<br />
DVD) ein – solide abgemischtes –<br />
Live-Konzert des Duos mit seiner<br />
sechsköpfigen Backing-Band. Das<br />
ist wunderschön verträumt und<br />
romantisch, wirklich mitreißend ist<br />
das Ganze aber nur selten. BH<br />
Corvus Corax, Schandmaul<br />
Klang:<br />
Zu einem zweiten<br />
Johnny Cash wird<br />
Tom Jones sicher<br />
nicht mehr. Denn<br />
auch wenn er<br />
mit „Spirit In The Room“ bereits zum<br />
zweiten Mal – gemeinsam mit Produzent<br />
Ethan Johns (Ryan Adams)<br />
– fremde Songs (von Paul McCartney,<br />
Paul Simon, Blind Willie Johnson)<br />
auf ihre rohe Essenz reduziert:<br />
Das Röhren des „Tigers“ übertönt<br />
einfach manche Feinheiten der<br />
Originale. Nichtsdestotrotz ein stilsicheres<br />
und altersreifes Werk. SW<br />
„Praise And Blame“, Johnny Cash<br />
Alles andere als bequem: Rush<br />
fordern den Hörer immer noch heraus.<br />
ROCK<br />
JOE WALSH<br />
Analog Man<br />
Concord (Universal); CD, LP<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
20 Jahre hat sich<br />
der Eagles-Gitarrist<br />
für sein neues<br />
Soloalbum Zeit<br />
genommen –<br />
mit durchwachsenem Ergebnis.<br />
Einerseits steckt hier die stoische<br />
digitale Verweigerung drin („Analog<br />
Man“), andererseits aber auch<br />
eine großartige Produktion von<br />
Jeff Lynne, die das Album an einigen<br />
Stellen souverän aus dem<br />
Rock’n’Roll-Klischee heraushebt.<br />
Aber das wird Walsh-Fans nicht davon<br />
abhalten, blind zuzugreifen. KT<br />
The Eagles, Tom Petty<br />
Immer noch eher<br />
Exzentriker als<br />
Existenzialist: Tom Jones.
Patti Smith und ihr neues<br />
Album „Banga“ sind heiterer<br />
und gelassener, als es die Fotos<br />
erahnen lassen.<br />
Musik › POP UND ROCK<br />
PUNK‘N‘ROLL<br />
THE BONES<br />
Monkeys With Guns<br />
People Like You/Century Media (EMI); CD, LP<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
„Schuster bleib<br />
bei Deinen<br />
Leisten“. Das<br />
dachten sich<br />
wohl auch The<br />
Bones mit „Monkeys With Guns“:<br />
Denn wenn man etwas gut kann –<br />
und das können die Punk‘n‘Roller<br />
aus Schweden –, sollte man nicht<br />
allzu viel ändern: Schrammelnde<br />
Gitarren, Upbeat-Drums und raue<br />
Vocals bleiben ihr Markenzeichen.<br />
Das rockt, doch der letzte Schritt<br />
hin zur Eigenständigkeit wurde<br />
auch dieses Mal verfehlt. BH<br />
Backyard Babies, Social Distortion<br />
WELTMUSIK/POP<br />
IVETE, GIL, VELOSO<br />
Especial<br />
Wrasse (Harmonia Mundi); CD<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Immer locker bleiben.<br />
Das müssen<br />
die Brasilianer im<br />
Blut haben. Bei<br />
dieser für TV und<br />
CD mitgeschnittenen Liveshow mit<br />
großer Band schwappen die Gefühlswogen<br />
oft hoch, doch die Hits<br />
und Evergreens kommen stets leicht<br />
und beschwingt rüber. So empfiehlt<br />
sich der Liederreigen, den die hierzulande<br />
noch wenig bekannte Ivete<br />
Sangalo mit den Ikonen Gilberto Gil<br />
und Caetano Veloso anstimmt, für<br />
die Sommerparty im Garten. MI<br />
Chico Buarque, Ivan Lins<br />
ROCK<br />
PATTI SMITH<br />
Banga<br />
Columbia (Sony); CD, LP<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
2007 erschien<br />
das bisher letzte<br />
Lebenszeichen<br />
der musikalischen<br />
Seite von<br />
Rock-Ikone Patti Smith: ein Album mit Coverversionen namens „Twelve“,<br />
das ungewöhnliche Interpretationen von Songs wie „Smells Like Teen<br />
Spirit“ beinhaltete. Eine Provokation? Ein Spaß? „Banga“ legt jetzt nahe,<br />
dass die 65-Jährige inzwischen völlig losgelöst von solchen Zuschreibungen<br />
agiert und ein beinahe ein weises und verträgliches Alterswerk<br />
vorlegt. Typischer Patti-Smith-Gesang trifft hier auf harmonische, leicht<br />
rockende Klänge – ganz ohne Schockeffekte, einige meditative Momente<br />
gibt‘s ebenfalls. Textlich huldigt sie Amy Winehouse („This Is The Girl“)<br />
und singt Johnny Depp mit „Nine“ ein Geburtstagslied. Aber als Patti<br />
Smith darf man so was machen, ohne schief angeguckt zu werden. KT<br />
Warpaint, Cat Power<br />
SOUL<br />
DEXYS<br />
One Day I‘m Going To Soar<br />
Buback (Indigo); CD, 2LP<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
SONGWRITER/SOUL<br />
COLD SPECKS<br />
I Predict A Graceful ...<br />
Mute (GoodToGo); CD, LP<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
POWER-/PUNK-POP<br />
THE DB‘S<br />
Falling Off The Sky<br />
Blue Rose (Soulfood); CD, LP<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
INDIE-ROCK<br />
SILVERSUN PICKUPS<br />
Neck Of The Woods<br />
Dangerbird (Warner); CD, LP<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Fotos: Julie Schuchard / Dead Oceans, Roadrunner / Warner, Island / Universal, Yep Roc Records, Steven Sebring / Sony<br />
27 Jahre sind<br />
seit dem letzten<br />
Album der<br />
britischen Soul-<br />
Erneuerer Dexys<br />
Midnight Runners vergangen. Nun<br />
wagt deren Kopf Kevin Rowland ein<br />
Comeback mit Songdramen, die von<br />
männlicher Einsamkeit und grandiosem<br />
Scheitern erzählen. Seine<br />
Stimme erinnert an Van Morrison,<br />
gepaart mit der nervösen Kraft<br />
eines New-Wave-Kämpfers. Ein<br />
Sound, wie ihn so tatsächlich nur<br />
Kevin Rowland hinbekommt. EL<br />
Dexys Midnight Runners „Too Rye Ay“<br />
INDIE-POP<br />
ELENI MANDELL<br />
I Can See The Future<br />
Yep Roc Records (Make My Day Records); CD, LP<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Das achte<br />
Solo-Album der<br />
kalifornischen<br />
Singer/Songwriterin<br />
Eleni<br />
Mandell ist ihre erste reguläre Veröffentlichung<br />
bei einem Plattenlabel.<br />
Zusammen mit Produzent Joe<br />
Chiccarelli (The Strokes) zeigt sie<br />
auf „I Can See The Future“, welch<br />
Meisterin zartbitterer Indie-/Folkpop-Nummern<br />
sie ist. Besonders<br />
toll: das Duett „Never Have To Fall<br />
in Love Again“ mit Indierock-Sänger<br />
Benji Hughes.<br />
AS<br />
The Living Sisters „Love To Live“<br />
Rauchig-soulige<br />
Stimme, melancholische<br />
Gospel-<br />
Stimmung, gute<br />
Musiker – fertig ist<br />
„I Predict A Graceful Expulsion“, das<br />
einnehmende Debüt von Al Spx alias<br />
Cold Specks. Selbst nennt die Kanadierin<br />
ihren Sound „Doom Soul“,<br />
Vergleiche zu Mahalia Jackson, Alan<br />
Lomax oder Tom Waits drängen sich<br />
auf. Produziert hat Jazzgröße Jim<br />
Anderson, und wer auf sphärischen<br />
Songwriter-Soul steht, muss diese<br />
Platte gehört haben.<br />
KT<br />
Bill Callahan, PJ Harvey, Macy Gray<br />
Hut ab: Eleni<br />
Mandell begeistert mit<br />
zartbitteren Songs.<br />
The dB’s wüteten<br />
bereits vor über<br />
30 Jahren irgendwo<br />
zwischen<br />
Power-Pop und<br />
Melody-Punk. Sie klangen so, als<br />
ob die bekifften Beatles mit beschwingten<br />
Undertones um die Wette<br />
jammen würden. „Falling Off The<br />
Sky“, das erste Lebenszeichen seit<br />
25 Jahren, soll die vier Schrammler<br />
nun ins aktuelle Musik-Bewusstsein<br />
portieren. Das klingt eigentümlich –<br />
und wirft die Frage auf: Ist das alles<br />
nun cool? Oder doch nur nett? CA<br />
The Undertones, Big Star<br />
FOLK-PUNK<br />
THE LEVELLERS<br />
Static On The Airwaves<br />
On The Fiddle (Roughtrade); CD, LP<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Natürlich hören<br />
die Folkpunks aus<br />
Großbritannien<br />
jetzt nicht plötzlich<br />
damit auf<br />
auf, unzufrieden und wütend zu sein.<br />
Logisch richten sich die Texte gegen<br />
das korrupte System. Und doch: Die<br />
folkigen Klänge der Levellers, mal<br />
mit E-Gitarre, mal mit der Fiddel gekrönt,<br />
sind diesmal fast ein wenig<br />
anschmiegsam. Sozusagen Feierabendmusik<br />
für müde Widerstandskämpfer,<br />
die das Ziel nicht aus den<br />
Augen verloren haben. KT<br />
Billy Bragg, Against Me<br />
Es bleibt eine<br />
seltene Gabe,<br />
einen Sound zu<br />
entwickeln, der<br />
zwischen allen<br />
anderen hervorsticht. Brian Aubert<br />
und seine Band Silversun Pickups<br />
knüpfen mit diesem dritten Album<br />
nahtlos an ihren ganz eigenen<br />
Klangkosmos an. Shoegaze, Indie-<br />
Rock, Noise und Elektronik wurden<br />
hier mit höchster Präzision zu Popsongs<br />
abseits der gewohnten Pfade<br />
gestaltet. Keine einfache Kost, Ausdauer<br />
wird aber belohnt. KT<br />
Smashing Pumpkins, Eels<br />
SOUL/POP<br />
IMANY<br />
The Shape ...<br />
B1 Recordings (Universal); CD<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Nach zehn<br />
Jahren als Model<br />
in New York<br />
kehrt die aus der<br />
Pariser Vorstadt<br />
stammende Imany in ihre Heimat<br />
zurück und widmet sich der Musik.<br />
Auf ihrem aufwendig produzierten<br />
Debütalbum „The Shape Of A<br />
Broken Heart“ klingt der Soulpop<br />
der Franko-Afrikanerin kantig, zeitlos<br />
und berührend – und ihre Stimme<br />
einzigartig, irgendwo zwischen<br />
Tracy Chapman, Kelis, Macy Gray<br />
und Erykah Badu.<br />
AS<br />
Erykah Badu „Baduizm“<br />
www.audio.de › 08/2012<br />
71
Musik › DVD / BLU-RAY<br />
POP<br />
THE BEATLES<br />
Yellow Submarine<br />
EMI (EMI); DVD, Blu-ray<br />
B: I: K:<br />
Heute noch farbenfroher als 1968:<br />
Die Beatles und ihr „Yellow Submarine“.<br />
BLUES-ROCK<br />
THE RACONTEURS<br />
Live At Montreux 2008<br />
Eagle Vision (Edel); DVD, Blu-ray<br />
B: I: K:<br />
Schwarz-Weiß-Denken in einer<br />
knallbunten Comic-Welt: Der lange<br />
vergriffene Zeichentrickfilm<br />
„Yellow Submarine“ (1968) über,<br />
von und mit<br />
den Beatles<br />
erscheint in einer<br />
aufwendig<br />
restaurierten<br />
DVD-Fassung –<br />
und erstmalig<br />
auch auf Blu-Ray Disc. Das friedliche<br />
Pepperland wird durch die<br />
fiesen Blaumiesen bedroht. Die<br />
einzige Hoffnung für das Land des<br />
Glücks sind die Fab Four Ringo,<br />
John, Paul und George. Ausgerüstet<br />
mit einem quietschgelben<br />
Unterseeboot und „bewaffnet“ mit<br />
den größten Songs der Liverpooler<br />
Jungs, geht es den Blaumiesen an<br />
den Kragen. „Yellow Submarine“<br />
ist eine bunte Wundertüte für Jung<br />
und Alt. Durch die liebevolle Restaurierung<br />
strahlen die Farben satt<br />
und der Sound wurde gehörig aufpoliert.<br />
Macht auch nach 45 Jahren<br />
noch tierisch viel Spaß. NT<br />
The Beatles „Help“<br />
SOUL/POP<br />
SIMPLY RED<br />
Live At Montreux<br />
Eagle Vision (Edel); DVD, Blu-Ray<br />
B: I: K:<br />
„Live At Montreux“ ist das Quasi-<br />
Vermächtnis von Simply Red – einer<br />
der erfolgreichsten britischen<br />
Schmuse-Soul-Pop-Bands der<br />
letzten Jahrzehnte.<br />
Herzstück des<br />
Silberlings ist<br />
ein Auftritt bei<br />
der 2003-er<br />
Ausgabe des<br />
Montreux Jazz-<br />
Festivals, bei der die Band um den<br />
charismatischen Frontmann Mick<br />
Hucknall Hits wie „Something<br />
Got Me Started“, „You Make Me<br />
Feel Brand New“ und „Holding<br />
Back The Years“ zum Besten gab.<br />
Als Bonus wurden weitere sieben<br />
Songs ausgewählt, welche die<br />
Band bei ihrem letzten Montreux-<br />
Besuch 2010 mitschneiden ließ.<br />
Darunter die Kuschel-Pop-Perlen<br />
„Out On The Range“, „For Your Babies“<br />
und „If You Don‘t Know Me<br />
By Now“.<br />
RS<br />
Wet Wet Wet, Lionel Richie<br />
ROCK‘N‘ROLL<br />
THE BASEBALLS<br />
String‘n‘Stripes Live<br />
Warner (Warner); DVD, Blu-ray<br />
B: I: K:<br />
Der King lebt. Nein, nicht im Kühlregal,<br />
sondern im Trio The Baseballs.<br />
Mit ihrem Crossover aus 50er-Jahre<br />
Retro-Rock‘n‘Roll und Cover-<br />
Songs aktueller<br />
Chart-Hits<br />
bringen sie auf<br />
ihrem Live-<br />
Mitschnitt<br />
„Strings‘n‘<br />
Stripes Live“<br />
das restlos<br />
ausverkaufte<br />
Kölner E-Werk zum Kochen. Das<br />
vorwiegend weibliche Publikum<br />
gerät buchstäblich in Ekstase,<br />
wenn Sam, Digger und Basti zu Lil‘<br />
Waynes „Candy Shop“ die Hüften<br />
kreisen lassen, bei Katy Perrys<br />
„California Girls“ die Vorzüge von<br />
Frauen preisen und bei Jason Mraz‘<br />
„I‘m Yours“ ganz viel Gefühl in ihre<br />
nostalgisch klingenden Stimmen<br />
legen. Der 5.1-Surround-Sound versprüht<br />
Konzertatmosphäre, dafür<br />
ist das Bild manchmal etwas körniger.<br />
Nach zweieinhalb Stunden<br />
Konzert ist aber noch lange nicht<br />
Schluss: Fans freuen sich auf einen<br />
kurzen, aber sympathischen Blick<br />
hinter die Kulisse, bei dem selbst<br />
die Bühnen-Roadies zu Wort kommen<br />
dürfen.<br />
NT<br />
Elvis, Dick Brave & The Backbeats<br />
Nachdem es in letzter Zeit etwas<br />
still um The Raconteurs geworden<br />
ist, kommt der Mitschnitt „Live At<br />
Montreux 2008“ gerade recht, um<br />
sich das Blues-<br />
Rock-Quartett<br />
wieder ins<br />
Gedächtnis zu<br />
holen. Auf der<br />
DVD enthalten:<br />
16 Songs ihrer<br />
beiden bisherigen<br />
Alben. Auf der DVD nicht<br />
enthalten: Bonusmaterial. Das<br />
macht aber nichts, denn das würde<br />
womöglich nur von den genialen<br />
Songs der Band um Jack White (The<br />
White Stripes) und Brendan Benson<br />
ablenken. Das Publikum frisst<br />
der Band zu jeder Zeit aus der Hand,<br />
und das nehmen The Raconteurs<br />
gerne hin: Jetzt-schon-Klassiker<br />
wie „Steady As She Goes“, „Consoler<br />
Of The Lonely“, „The Switch And<br />
The Spur“ und „Many Shades Of<br />
Black“ werden von den Fans frenetisch<br />
abgefeiert. Der Sound kommt<br />
äußerst druckvoll und transparent<br />
aus den Boxen, weist in den Höhen<br />
aber ein paar Übersteuerungen auf.<br />
Das Bild schwächelt im Gegensatz<br />
zum Sound deutlich und hat mit<br />
Kantenflimmern und Unschärfen<br />
zu kämpfen. Auf die Spielfreude der<br />
Band hat das freilich keinerlei Auswirkungen.<br />
BH<br />
„Under Blackpool Lights“<br />
Rock‘n‘Roll und<br />
moderne Pophits?<br />
The Baseballs<br />
gelingt der Spagat.<br />
Fotos: EMI / Subafilms Ltd. / Fabian Stürtz / Warner<br />
72 08/2012 › www.audio.de
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Datum<br />
✗<br />
Unterschrift<br />
WK 2032 M08
Musik › OLDIES<br />
WHAM! BAM!<br />
THANK YOU, MAM!<br />
Nicht umfangreich, aber besser remastert: An der<br />
Neuauflage von „Ziggy Stardust“ werden sich die<br />
Geister scheiden – an den Songs jedoch nicht.<br />
GLAMROCK<br />
DAVID BOWIE<br />
Ziggy Stardust<br />
EMI (EMI); CD, LP + Audio-DVD<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Wie oft kann man<br />
die Geschichte<br />
von „Ziggy Stardust“<br />
(1972) noch wiederholen?<br />
Von diesem lose<br />
erzählten Konzeptalbum,<br />
in dem ein Außerirdischen<br />
vom Himmel<br />
herabsteigt, um den<br />
Menschen angesichts<br />
ihrer baldigen Auslöschung eine Botschaft der Hoffnung<br />
zu vermitteln? Von einem Hippie-Folkster<br />
namens David Bowie, der alle ihm zur Verfügung<br />
stehenden Register zog, um mit der<br />
Figur zum Glamrock-Superstar aufzusteigen?<br />
Der in seiner Rolle vollends und<br />
in letzter Konsequenz aufging?<br />
Nein, die „40th Anniversary<br />
Edition“ erzählt die Geschichte<br />
dieses Rock-Meilensteins nicht<br />
neu. Sie zeigt das Album aber<br />
als Einheit von elf makel- und<br />
zeitlosen Klassikern.<br />
Im Gegensatz zur letzten Neuauflage<br />
aus dem Jahr 2002 enthält die neue<br />
CD keine Bonustracks. Schade, sind zugunsten<br />
der „Ziggy“-Story weggelassene und später „nur“ als<br />
B-Seiten veröffentlichte Songs wie etwa „Velvet Goldmine“<br />
oder das Jacques-Brel-Cover „Amsterdam“ doch ein wichtiger<br />
Bestandteil der Entstehungsgeschichte des Albums.<br />
Dafür können die frisch remasterten Songs glänzen, denn<br />
viele Makel des 2002-Remasters – wie etwa die Kanalvertauschung<br />
– wurden beseitigt.<br />
Rechtfertigt das schon die erneute Anschaffung? Originalgetreuer<br />
waren die Details auf jeden Fall noch nie zu hören:<br />
Der sanfte Herzschlag-Beat am Anfang der Piano-Pop-Streicherhymne<br />
„Five Years“. Die krachenden Riffs, die unfassbare<br />
Saxofon-Bridge von „Moonage Daydream“. Das Cembalo<br />
im Blues-Rock von „It Ain‘t Easy“. Und die kurze, drei-Noten-<br />
Bridge zwischen „Ziggy Stardust“ und „Suffragette City“.<br />
Und wem das nicht reicht, der mag vielleicht zur ebenfalls<br />
neuen LP samt Bonus-Audio-DVD greifen: Dort wird die<br />
Geschichte von „Ziggy Stardust“ auf audiophilem Vinyl, in<br />
exzellentem 5.1-Surround-Sound und zumindest in vier Bonustracks<br />
(„Moonage Daydream (Instrumental)“, „The Supermen“,<br />
„Velvet Goldmine“ und „Sweet Head“) ein wenig<br />
ausführlicher weitererzählt.<br />
Stefan Weber<br />
Ganz in Schale<br />
und Pose: David<br />
Bowie alias<br />
„Ziggy Stardust“.<br />
74<br />
08/2012 › www.audio.de
Nachdenklich: Paul<br />
Simons Arbeit an „Graceland“<br />
war ein Politikum.<br />
Musik › JAZZ<br />
Fotos: Brian Ward / David Bowie Archive / EMI, Debora Feingold / Sony Music Archives, Mathieu Zazzo<br />
WELTMUSIK/POP<br />
PAUL SIMON<br />
Graceland<br />
Legacy (Sony); CD, CD + DVD, LP, Boxset<br />
Musik:<br />
FOLK/POP/ROCK<br />
PAUL MCCARTNEY<br />
Ram<br />
Concord (Universal); CD, 2 CD, LP, Boxset<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
„Bock“ Lennon<br />
gegen „Schaf“<br />
McCartney: Im<br />
Schlagabtausch<br />
der beiden<br />
Sturpilzköpfe gingen die Qualitäten<br />
von „Ram“ (1971) ziemlich unter.<br />
Von den versteckten Gemeinheiten<br />
gegen seinen Ex-Kollegen abgesehen<br />
ist das Album, das nun in<br />
diversen Formaten neu erscheint,<br />
eines der schönsten McCartneys:<br />
Nonsens und Nichtigkeiten, Kunst<br />
und Kitsch, Folk und Rock vereinten<br />
sich hier zu genialen Songs. NT<br />
„McCartney“, Beatles „Abbey Road“<br />
POP<br />
KYLIE MINOGUE<br />
The Best Of<br />
EMI (EMI); CD, CD + DVD<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Wie oft hat man<br />
diese Songs<br />
schon im Radio<br />
gehört? Jeder<br />
kann „You Can<br />
Call Me Al“ und „Diamonds On The Soles Of Her Shoes“ wenn nicht mitsingen,<br />
dann zumindest mitsummen. 25 Jahre ist das Grammy-prämierte Album<br />
„Graceland“ jetzt alt, und zu diesem Anlass erscheint eine Sonderedition,<br />
die ihm zum einen ein paar Demo- und frühe Versionen hinzufügt. Und<br />
zum anderen eine DVD enthält, auf der der Dokumentarfilm „Under African<br />
Skies“ von Joe Berlinger („Metallica: Some Kind Of Monster“) zu sehen<br />
ist. Jener liefert faszinierende Einblicke in die Entstehungsgeschichte des<br />
Albums zwischen Johannesburg und New York und die politische Kontroverse<br />
um die Aufnahmen im von Apartheid geprägten Südafrika der 80er-<br />
Jahre. Ein Klassiker der Popgeschichte zum Neu-Entdecken. AS<br />
„So Beautiful Or So What“, Vampire Weekend<br />
Klang:<br />
Pop – richtig verstanden:<br />
Bei Kylie<br />
Minogue reichte<br />
die Reihung der<br />
Silbe „La“, um<br />
2001 ihre lahmende Karriere wieder<br />
in Schwung zu bringen. Und so bildet<br />
„Can‘t Get You Out Of My Head“ nun<br />
den Anfang dieser 21-Song-Retrospektive<br />
(plus Musik-Videos auf der<br />
Bonus-DVD), die noch einmal zeigt,<br />
wie das Soap-Mädchen in 25 Jahren<br />
(„I Should Be So Lucky“) zur allseits<br />
respektierten Liebes und Pop-Göttin<br />
(„All The Lovers“) wurde. SW<br />
Madonna, Robbie Williams<br />
FILMMUSIK<br />
MARTIN BÖTTCHER<br />
Die 85 größten Film- und ...<br />
Warner (Warner); 4-CD-Set<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
„Silva‘s Melodie“<br />
aus der ZDF-<br />
Serie „Forsthaus<br />
Falkenau“ hätte<br />
es wohl nicht gebraucht.<br />
Unter den restlichen 84 der<br />
„größten Film- und TV-Melodien“<br />
von Komponist Martin Böttcher<br />
sind jedoch viele Instrumental-<br />
Klassiker: Von seinen unsterblichen<br />
„Winnetou“-Melodien über Easy-<br />
Listening-Versionen von Standards<br />
wie „Moon River“ bis hin zu TV-<br />
Arbeiten für 70er-(Krimi)-Serien<br />
reicht das erschöpfende Set. RS<br />
James Last, Klaus Doldinger<br />
HEAVY METAL<br />
SAXON<br />
The Carrere Years 1979-1984<br />
EMI (EMI); 4-CD-Set<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Früher „New<br />
Wave“ (of British<br />
Heavy Metal),<br />
reiten Saxon bis<br />
heute die Erfolgswelle<br />
im Bereich harter Gitarrenmusik.<br />
Neu und aufregend war<br />
aber vor allem ihr Beginn: Auf „The<br />
Carrere Years 1979-1984“ befinden<br />
sich die ersten sieben Alben des<br />
Metal-Flaggschiffs auf vier Discs<br />
wieder – natürlich in remasterter<br />
Form und mit vielen Bonustracks<br />
und Linernotes versehen. Für echte<br />
Metalheads essenziell. BH<br />
Iron Maiden, Judas Priest<br />
JAZZ-CD DES MONATS<br />
FUNK-JAZZ<br />
MARCUS MILLER<br />
KLANG<br />
TIPP<br />
Renaissance – Dreyfus (Soulfood); CD<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Einerseits ist Marcus Miller ein Tausendsassa.<br />
Er spielt Klavier, Bassklarinette,<br />
Bassgitarre natürlich, arbeitet<br />
als Komponist, Arrangeur, Produzent, hat<br />
an hunderten CDs mitgewirkt und den<br />
Fusion-Sound der zweiten Generation ab<br />
den späten siebziger Jahren nachhaltig<br />
geprägt. Auf der anderen Seite aber hatte er sich seit einiger<br />
Zeit nicht mehr wirklich weiterentwickelt und drehte sich auf immens<br />
hohem Niveau um sich selbst. Insofern ist „Renaissance“<br />
ein ebenso konsequentes wie konservatives Album, das trotzdem<br />
einen Schritt voran bedeutet. Denn Marcus Miller ist inzwischen<br />
in die Rolle geschlüpft, die früher seine Arbeitgeber wie<br />
etwa Miles Davis innehatten. Das Team des Albums ist jung,<br />
zum Teil dem Stab von „Tutu Revisited“ entsprungen, kraftvolle<br />
Bläser wie der Trompeter Sean Jones oder der Saxofonist Alex<br />
Han, den der Bassist als Student eines seiner Meisterkurse<br />
kennengelernt hatte. Die juvenile Vitalität mischt sich mit dem<br />
Impetus, an die eigenen Wurzeln der Soul-Siebziger anzuknüpfen,<br />
und Miller verwirklicht diesen Plan mit eigenen Songs und<br />
Adaptionen von War bis Ivan Lins. Ein paar Gäste<br />
wie Urgestein Dr. John, der Salsa-Prediger Rubén<br />
Blades oder Sängerin Gretchen Parlato ergänzen<br />
das Klangfarbenspektrum. Im Kern jedoch geht<br />
es um die Wiederentdeckung der Bassgitarre als<br />
erzählendes, vokal-nahes, stellenweise höllisch<br />
groovendes Instrument. Wuchtig, aber nicht aufdringlich<br />
gemischt, wird „Renaissance“ damit zu einem Fest<br />
einer Funkyness, die bei Marcus Miller vom Stil zur Haltung<br />
geworden ist. Ralf Dombrowski<br />
Stanley Clarke, Victor Wooten,<br />
Richard Bona, Miles Davis<br />
Cooler Jazzer?<br />
Basser Markus<br />
Miller groovt<br />
höllisch.<br />
75
Musik › JAZZ<br />
Lasziv und sexy:<br />
Caro Josée.<br />
VOCAL JAZZ<br />
CARO JOSÉE<br />
Turning Point<br />
Skip Records (Soulfood); CD<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
PIANO TRIO<br />
BENJAMIN SCHAEFER ...<br />
Leaves Like Snow<br />
Double Moon (Sunny Moon); CD<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
KOLUMNE<br />
KAMMER-JAZZ<br />
DANIEL SCHLÄPPI<br />
Essentials<br />
Catwalk (Harmonia Mundi); CD<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Wer Gedichte<br />
mag, entdeckt oft<br />
beim erneuten<br />
Lesen zwischen<br />
den Zeilen vieles,<br />
was ihm anfangs verborgen blieb. So<br />
verhält es sich auch mit den Duetten<br />
von Kontrabassist Daniel Schläppi<br />
und Pianist Marc Copland: Zunächst<br />
scheinen sie dahinzuplätschern.<br />
Wer genau hinhört, merkt aber, wie<br />
beide kommunizieren: Sie brauchen<br />
keine effektvollen Frage-Antwort-<br />
Figuren, sie verbindet ein gemeinsamer<br />
Bewusstseinsstrom. WS<br />
C. Haden / H. Jones „Come Sunday“<br />
KAMMER-JAZZ<br />
AVISHAI COHEN<br />
Duende<br />
Blue Note (EMI); CD<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Von Israel zog<br />
Avishai Cohen<br />
nach New York,<br />
um sich im Jazz<br />
zu bewähren. Inzwischen<br />
ist er zurück in Tel Aviv:<br />
„Duende“, im Duo mit dem Pianisten<br />
Nitai Hershkovits eingespielt, dokumentiert<br />
ein homogenes Team im<br />
fragilen Zwiegespräch im Studio. Ein<br />
Hauch von Folk färbt die kammerjazzige<br />
Klangwelt, die ansonsten von<br />
Feinheit, Klarheit, künstlerischer<br />
Intimität geprägt ist. Stellenweise<br />
wunderschöne Musik. RD<br />
Bill Evans & Eddie Gomez<br />
Mal federt ein<br />
gelenkiger<br />
Kontrabass, mal<br />
schleichen sich<br />
seidige Streicher<br />
in die Gehörgänge. Dass man aufmerksam<br />
lauscht, liegt aber an der<br />
Stimme, die sich lasziv, sexy, fragil<br />
im musikalischen Kuschelbett räkelt.<br />
Die Hamburgerin Caro Josée<br />
taucht mit „Turning Point“ tief in die<br />
Schummerwelt des Mitternachtsjazz<br />
– ein Wendepunkt für die auch<br />
Soul-Pop-erprobte Sängerin. Aber:<br />
Diese Kleider stehen ihr gut. MI<br />
Melody Gardot, Rickie Lee Jones<br />
MODERN BIG BAND<br />
ARTURO SANDOVAL<br />
Dear Diz<br />
Concord (in-akustik); CD<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Wer erinnert<br />
sich? An Dizzy<br />
Gillespie & The<br />
United Nation Orchestra<br />
mit „Live<br />
At The Royal Festival Hall“, eine<br />
Platte für die Ewigkeit, aufgenommen<br />
1989? Einer der Trompeter<br />
im Line-up war Arturo Sandoval.<br />
Jetzt verneigt er sich mit Big Band<br />
und Gästen wie Organist Joey De<br />
Francesco vor seinem Mentor.<br />
„Dear Diz“ ist swing-boppender<br />
Ensemblejazz, cool, perfekt gespielt<br />
und ein bisschen „schmaltzy“. RD<br />
Count Basie Big Band<br />
BIG BAND<br />
RON CARTER<br />
Ron Carter‘s Great Big Band<br />
Sunnyside (Harmonia Mundi); CD<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Er hat mit allen<br />
Großen gespielt<br />
und auf 2500<br />
Alben mitgewirkt.<br />
Nur eins hat sich<br />
der Kontrabassist Ron Carter erst<br />
zum 75. Geburtstag gegönnt: eine<br />
Platte mit einer eigenen Bigband.<br />
13 Titel arrangierte ihm Robert M.<br />
Friedman: prächtig swingende Versionen<br />
von Standards und Raritäten.<br />
Und bei Carter spielt es keine Rolle,<br />
ob das Thema einst cool oder hitzig<br />
daherkam. Seine Mainstream-Version<br />
macht einfach gute Laune. WS<br />
Sammy Nestico & The SWR Big Band<br />
Nur wenige Takte<br />
benötigt Benjamin<br />
Schaefer, um<br />
den Zuhörer in<br />
seine wohltemperierte<br />
Musik hineinzuziehen. Der<br />
31-Jährige hat „Roots And Wings“<br />
(so der Titel seines tollen Albums<br />
von 2008): Klassisch und modern<br />
emanzipiert spielt er auf, die lyrische<br />
Delikatesse ist schlicht zeitlos. Mit<br />
seinem Trio (Robert Landfermann,<br />
Kontrabass, Marcus Rieck, Drums)<br />
liefert Schaefer hier mal wieder<br />
eine Glanzleistung ab. MI<br />
Yaron Herman, Tingvall Trio<br />
FUSION<br />
MIKE STERN<br />
All Over The Place<br />
Heads Up (in-akustik); CD<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Zu Unrecht<br />
erschrickt, wer<br />
die vielen Namen<br />
liest, die an Mike<br />
Sterns Album<br />
mitgewirkt haben – acht Weltklasse-Bassisten<br />
in elf Titeln lassen<br />
ein krudes Patchwork erwarten.<br />
Irrtum. Ihm gelang ein schlüssiges<br />
Album, dessen Spektrum vom heiteren<br />
Song über weltmusikalische<br />
Bezüge bis zum kernigen Blues<br />
reicht. Harte, präzise Rhythmen und<br />
permanente Farbenwechsel – so<br />
macht Fusion Spaß. WS<br />
Yellowjackets „Yellowjackets“<br />
KAMMER-JAZZ<br />
LOUIS SCLAVIS ...<br />
Sources<br />
ECM (Universal); CD<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
KLANG<br />
TIPP<br />
KLANG<br />
TIPP<br />
Bei Louis Sclavis<br />
kann man sich<br />
nie sicher sein,<br />
was als Nächstes<br />
kommt: Improvisation?<br />
Ballettmusik? Andere Projekte?<br />
Mit dem Atlas Trio (Gitarrist<br />
Gilles Coronado und Keyboarder<br />
Benjamin Moussay) leistet sich der<br />
Klarinettist nun ein Kraftspiel im<br />
kleinen Kreis: „Sources“ klingt nach<br />
freien 70ern aus der Perspektive der<br />
Gegenwart – assoziativ, motivreich,<br />
kollektiv. Musik mit verstecktem<br />
Witz in der Ernsthaftigkeit. RD<br />
Michael Riessler, Michel Portal<br />
Werner Stiefele<br />
<strong>AUDIO</strong>-Mitarbeiter<br />
ALLES MIT<br />
GEIGE<br />
Gute Jazzgeiger sind rar. Umso erstaunlicher<br />
ist, dass in den letzten<br />
Wochen gleich mehrere Scheiben<br />
mit Geigentönen erschienen sind.<br />
Adam Bałdych steht mit rauem<br />
Saitenklang im Zentrum von „Imaginary<br />
Room“. Den füllen der Pole<br />
und seine Baltic Gang mit kraftvollen<br />
Groove-Tunes. Der Trompeter<br />
Verneri Pohjola und der Saxofonist<br />
Marius Neset bringen zusätzliche<br />
Farbe ins Geschehen.Gábor<br />
Bollas Albumtitel „Find Your Way“<br />
kann durchaus programmatisch<br />
verstanden werden. Der Ungar<br />
trumpft mit kernigem Saxofonton<br />
auf und lässt durch den Geiger<br />
Lajos Sārközi die Verbindung vom<br />
kraftvollen, aus Hardbop, Rock und<br />
Funk inspirierten Jazz zur Folklore<br />
der Roma herstellen. Noch ein Brückenschlag:<br />
In einigen Stücken auf<br />
Salsafuerte Featuring Yumarya<br />
bringt Gregor Hübner Geigentöne<br />
in die Salsa. In ihr lodert afrokubanisches<br />
Feuer – und doch stammen<br />
fast alle Musiker aus Deutschland.<br />
Großartig: die aus Curacao stammende<br />
Sängerin Yumarya. Jürgen<br />
Friedrich hat eine „Monosuite“ für<br />
Jazzquintett und Streichorchester<br />
komponiert. Seine Version des<br />
„Third Stream“ zwischen Klassik<br />
und Jazz ist ausgereifter als das<br />
meiste, was in diesem Zwischenbereich<br />
in den letzten 50 Jahren<br />
erschienen ist.<br />
ADAM BAŁDYCH &<br />
THE BALTIC GANG<br />
Imaginary Room<br />
ACT (edel:Kultur)<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
GÁBOR BOLLA<br />
Find Your Way<br />
ACT (edel:Kultur)<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
SALSAFUERTE FEAT. ...<br />
Salsafuerte<br />
edel:Content (edel:Kultur)<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
JÜRGEN FRIEDRICH<br />
Monosuite<br />
Pirouet (edel:Kultur)<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
KLANG<br />
TIPP<br />
Fotos: Thilo Müller / Skip, Uwe Arens<br />
76 08/2012 › www.audio.de
Musik › KLASSIK<br />
DURCHDACHTE DETAILS<br />
Erst Schostakowitsch, jetzt Mendelssohn-Bartholdy: Das Mandelring<br />
Quartett begeistert mit präzisen und detailverliebten Aufnahmen.<br />
KAMMERMUSIK<br />
FELIX MENDELSSOHN-<br />
BARTHOLDY<br />
COMPLETE CHAMBER<br />
MUSIC FOR STRINGS<br />
VOL. I (STREICHQUAR-<br />
TETTE OP. 12, 13 UND<br />
ES-DUR)<br />
Mandelring Quartett<br />
KLANG<br />
Audite (edel); SACD (Hybrid)<br />
TIPP<br />
www.mandelringquartett.de<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Gut gelaunte Meister<br />
der Präzision: das<br />
Mandelring Quartett.<br />
Nach der mehrfach preisgekrönten Gesamteinspielung<br />
der Schostakowitsch-Streichquartette widmet sich<br />
das Mandelring Quartett jetzt also den Streicherwerken<br />
Mendelssohns. Der Start der Aufnahmereihe ist mehr als<br />
verheißungsvoll: Die reizvollen Jugendwerke des frühreifen<br />
Komponisten verbeugen sich zwar zweifelsohne vor<br />
Haydn, Mozart und Beethoven, versprühen aber auch jenen<br />
schwärmerisch-märchenhaften Ton, der im Violinkonzert,<br />
in der Hebriden-Ouvertüre und im Sommernachtstraum so<br />
fasziniert. Diesen Ton trifft das Kleeblatt aus Neustadt an<br />
der Weinstraße frappierend präzise. Das liegt daran, dass<br />
die Vier einen ebenso frischen wie emotionalen und unkonventionellen<br />
Interpretationsansatz haben: Da erklingt<br />
beispielsweise im Kopfsatz von op. 12 eine laute Stelle jäh<br />
leise oder eine schnelle Passage betont langsam. Es sind<br />
solche überraschenden, aber durchdachten Details, die diese<br />
Einspielung weit über den Durchschnitt herausragen lassen.<br />
Hinzu kommt, dass in den Scherzi, die Mendelssohn<br />
Canzonetta, Intermezzo und Minuetto genannt hat, souveräne<br />
Akzentsetzungen pure Spielfreude und tänzerischen<br />
Schwung vermitteln. Und einem fast Mahlerschen Stich ins Herz gleicht der Beginn des<br />
Prestos von op. 13 – nicht zuletzt deshalb, weil der Klang extrem räumlich, lebendig und<br />
transparent ist. Die Aufnahme erweckt den Eindruck, als sitze der Hörer inmitten der<br />
Musiker. Das lesenswerte Booklet rundet diese tolle Produktion ab, die Mendelssohns<br />
frühe Streichquartette als würdige Ergänzung der Gattungsklassiker präsentiert. Auf die<br />
weiteren Veröffentlichungen der Gesamteinspielung darf man sich freuen. Andreas Fritz<br />
Alban Berg Quartett (op. 12 und 13, EMI)<br />
SCHLAGZEUG<br />
FRIEDRICH CERHA<br />
KONZERT FÜR SCHLAG-<br />
ZEUG UND ORCHESTER,<br />
IMPULSE FÜR ORCHESTER<br />
Martin Grubinger (Schlagzeug),<br />
Wiener Philharmoniker,<br />
Peter Eötvös (Konzert),<br />
Pierre Boulez (Impulse)<br />
Kairos (Harmonia Mundi) CD<br />
www.kairos-music.com<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Von der Natur<br />
lässt sich auch<br />
ein Komponist<br />
wie der 1926 in<br />
Wien geborene<br />
Cerha inspirieren – im zweiten<br />
Satz seines Schlagzeugkonzerts<br />
von knackenden Zweigen und raschelndem<br />
Laub. Multipercussionist<br />
Grubinger beweist hier einmal<br />
mehr sein Können an Vibraphon,<br />
Glocken und Gongs. Nicht weniger<br />
virtuos geht er in den Ecksätzen mit<br />
Trommel, Xylophon und Co. um. Die<br />
Wiener begleiten ihn konzentriert<br />
und liefern bei den folgenden Impulsen<br />
eine brillante Interpretation.<br />
Live-Aufnahmen voller Dynamik.<br />
AF<br />
Musik für Schlagzeug und Orchester<br />
(Xenakis, Nörgard etc., BIS)<br />
OPERETTE<br />
JOHANN STRAUSS<br />
PRINZ METHUSALEM<br />
Jana Frey (Mezzo), Jessica<br />
Glatte (Sopran) u.a.,<br />
Staatsoperette Dresden,<br />
Ernst Theis<br />
cpo (Otto Preiser), 2 CDs<br />
www.staatsoperette-dresden.de<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
„Die Politik<br />
verlangt nun mal<br />
zu lügen“, heißt<br />
es immer wieder.<br />
Mit „Prinz Methusalem“<br />
(1877) hat Johann<br />
Strauss eine echte Offenbachiade<br />
geschrieben – über zänkische<br />
Kleinstaaten, eitle Monarchen,<br />
Kriegsspiele, wankelmütiges Volk<br />
und zickige Künstler. Die Staatsoperette<br />
Dresden unter Ernst Theis<br />
wirft sich mit viel Walzerschmäh<br />
ins turbulente Geschehen. „Steuerzahler,<br />
euer Geld“: Derlei Chöre<br />
sind stets aktuell. Und das obligate<br />
Liebespaar zwischen den Fronten<br />
(stark: Jana Frey, Jessica Glatte)<br />
pfeift auf die Politik. Satire pur, liebenswürdig<br />
präsentiert. OPB<br />
Offenbach, La Grande-Duchesse de<br />
Gerolstein (Virgin)<br />
www.audio.de › 08/2012<br />
77
Musik › KLASSIK<br />
SINFONIK<br />
BEETHOVEN<br />
SINFONIE NR. 9<br />
Yano, Höffgen,<br />
Wunderlich, Adam,<br />
Sinfonie-Orchester des HR,<br />
Dean Dixon<br />
Audite (edel:Kultur), CD<br />
www.audite.de<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Die Neunte: Sie<br />
hat unter den<br />
Aufnahmen mit<br />
dem Jahrhunderttenor<br />
Fritz<br />
Wunderlich bisher gefehlt. Doch<br />
die von audite nun entdeckte Monoeinspielung<br />
von 1962 mit dem<br />
Sinfonie-Orchester des HR unter<br />
dem schwarzen Chefdirigenten<br />
Dean Dixon (damals noch eine<br />
Aufsehen erregende Personalie)<br />
ist weit mehr als ein Lückenfüller.<br />
Sie ist das Live-Dokument einer<br />
Sternstunde: Dixon entfesselt einen<br />
Finaljubel ohnegleichen, und<br />
Wunderlichs Tenor-Solo („Froh,<br />
wie seine Sonnen fliegen“) packt<br />
mit wahrhaft himmelsstürmendem<br />
Elan. Glänzend.<br />
OPB<br />
The Art of Fritz Wunderlich, DG (7 CD)<br />
Wilde Lockenpracht,<br />
diskutables<br />
Spiel: Geiger<br />
Nemenja<br />
Radulovic.<br />
VIOLINE<br />
ANTONIO VIVALDI /<br />
ALEKSANDAR SEDLAR<br />
THE 5 SEASONS<br />
Nemanja Radulović<br />
(Violine),<br />
Double Sens (Vivaldi),<br />
The Devil’s Trills (Sedlar)<br />
Artact (Harmonia Mundi), CD<br />
www.artact.org<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Wild sieht er aus<br />
auf dem Cover,<br />
der serbische<br />
Geiger Radulović.<br />
Bei weitem nicht<br />
so wild, aber recht unkonventionell<br />
sind seine Vier, pardon Fünf<br />
Jahreszeiten: Da wird schon mal<br />
aus einem Allegro ein Adagio oder<br />
die Begleitung auf zwei Violinen<br />
reduziert. Herausgekommen ist<br />
eine auch klanglich frische, hörenswerte<br />
Interpretation. Etwas<br />
zu gefällig wirkt hingegen „Spring<br />
in Japan 2011“ – ein Stück, das<br />
Radulović unter dem Eindruck der<br />
dortigen Natur- und Nuklearkatastrophe<br />
bei Landsmann Sedlar bestellte.<br />
Für Entdecker. AF<br />
Joshua Bell (Sony, Vier Jahreszeiten)<br />
VOKAL<br />
GABRIELI, SCHÜTZ<br />
POLYCHORAL SPLENDOUR<br />
Capella Murensis, Cornets<br />
Noirs, Johannes Strobl<br />
Audite (edel: Kultur); SACD<br />
www.audite.de<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
KLANG<br />
TIPP<br />
Surround-<br />
Klang ist keine<br />
Erfindung des 20.<br />
Jahrhunderts:<br />
Auf der Schwelle<br />
von der Renaissance zum Barock<br />
experimentierten viele Komponisten<br />
mit Mehrchörigkeit und im<br />
Raum platzierten Instrumenten.<br />
So ungewohnt der weiträumige<br />
Kirchenklang mit kräftigem Einsatz<br />
der Surround-Kanäle zuerst<br />
erscheinen mag, so stimmig und<br />
faszinierend wirkt die Multikanal-SACD<br />
über die Länge mit<br />
wechselnden Aufstellungen und<br />
Besetzungen. In Stereo bleibt das<br />
wenig spektakulär, doch beweisen<br />
sowohl Chor als auch Instrumentalisten<br />
mit ihrer feinsinnigdezenten<br />
Spielweise viel Gespür<br />
für Alte Musik.<br />
MR<br />
„Römische Mehrchörigkeit“ (Tölzer<br />
Knabenchor, Spektral)<br />
VOKAL<br />
J. S. BACH<br />
MOTETTEN BWV 225-230<br />
Monteverdi Choir,<br />
John Eliot Gardiner<br />
SDG (Harmonia Mundi), CD<br />
www.solideogloria.co.uk<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
KLANG<br />
TIPP<br />
Ein ungewöhnliches<br />
Cover-Bild.<br />
Was hat der Seiltänzer<br />
mit Bachs<br />
Motetten zu<br />
tun? Doch das Gehörte deckt<br />
sich mit diesem nur scheinbar<br />
gewagten Bild. Bachs Motetten<br />
für fünf- bis achtstimmigen Chor<br />
scheinen in dieser Neuproduktion<br />
Gardiners ebenfalls zu schweben.<br />
Völlig schwerelos klingen die Sängerinnen<br />
und Sänger des Monteverdi<br />
Choirs, ein wundervoller<br />
Klang nach dem anderen entströmt<br />
ihren Kehlen. Die Stimmen werden<br />
zu Instrumenten, deren Klänge<br />
John Eliot Gardiner auf das Raffinierteste<br />
abmischt und schattiert.<br />
Eine ungemein erlesene, kostbare<br />
Einspielung, die das Hinreißende<br />
dieser Musik in vollem Glanz erstrahlen<br />
lässt.<br />
LM<br />
Bach, Kantaten, Gardiner (SDG)<br />
OPER<br />
G. F. HÄNDEL<br />
ATALANTA<br />
Labelle, Ryden, Slattery,<br />
Curlip u. a., Philharmonia<br />
Baroque Orchestra,<br />
Nicholas McGegan<br />
PBP (Harmonia Mundi), 2 CDs<br />
www.philharmonia.org<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Leider hält der<br />
Rest nicht, was<br />
die Ouvertüre<br />
verspricht. Die<br />
klingt nämlich<br />
wunderbar präsent, geschmeidig,<br />
souverän und inspiriert. Dirigent<br />
McGegan hat seinem Konkurrenten<br />
René Jacobs doch einiges<br />
an Sensibilität voraus. Aber es<br />
fehlen ihm eben die Mittel eines<br />
potenten CD-Labels. Auf dem orchester-eigenen<br />
reichte es nur für<br />
einen Mitschnitt, und der vereint<br />
die Nachteile der Live-Akustik: Es<br />
rumpelt und poltert in einem fort,<br />
die Solisten klingen angestrengt.<br />
So taugt diese Einspielung eher<br />
als Souvenir denn als Dokument<br />
einer originellen Händel-Oper.<br />
LM<br />
Haydn, Sinfonien, McGegan (PBP)<br />
OBOE<br />
RICHARD STRAUSS /<br />
SKALKOTTAS / AHO<br />
KONZERT / CONCERTINO /<br />
7 INVENTIONS WITH<br />
POSTLUDE<br />
Yeon-Hee Kwak (Oboe),<br />
David Pia (Cello), Münchner<br />
Rundfunkorchester,<br />
Johannes Goritzki<br />
MDG, SACD<br />
www.mdg.de<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
KLANG<br />
TIPP<br />
Einem amerikanischen<br />
Soldaten<br />
verdankte<br />
Strauss 1945 die<br />
Idee zum Oboenkonzert<br />
– ein Glücksfall: Es wimmelt<br />
darin von Eulenspiegeleien und Rosenkavalieren.<br />
Yeon-Hee Kwak und<br />
ihre Mitstreiter vermitteln mitreißend<br />
die Heiterkeit des Werks. Ihr<br />
Ton ist wandlungsfähig, was auch<br />
dem reizvollen Concertino des<br />
griechischen Schönberg-Schülers<br />
Skalkottas und den lyrischen, schöne<br />
Cello-Soli bietenden Inventionen<br />
des Finnen Aho zugute kommt. Eine<br />
spannende, transparent klingende<br />
CD für Entdecker.<br />
AF<br />
Holliger (Strauss, Alto)<br />
Foto: PR<br />
78 08/2012 › www.audio.de
Komplett-<strong>Anlagen</strong> › I-POD-DOCKS<br />
STANDFEST<br />
TEST<br />
Vier edle One-Box-Systeme<br />
CREATIVE ZIISOUND D5X 300 €<br />
KLIPSCH G-17 AIR 550 €<br />
LOGITECH UE AIR SPEAKER 350 €<br />
SONY RDP-XA900IP 500 €<br />
Wer auch im Arbeitszimmer oder auf dem Balkon hochwertig Musik hören<br />
will, greift am besten zu einer smarten One-Box-Lösung. Vier Testgeräte<br />
müssen beweisen, ob sie dafür audiophil genug sind.<br />
■ Text: Alexandros Mitropoulos<br />
KLIPSCH<br />
G-17 AIR<br />
UM 550 EURO<br />
Lautsprecher des amerikanischen<br />
Herstellers Klipsch werden in hifidelen<br />
Kreisen hoch geschätzt. Viel-<br />
■ Text: Alexandros Mitropoulos<br />
leicht ist es ihr nonkonformer Aufbau mit<br />
Hörnern, der jenen besonderen Charme<br />
ausmacht, mit dem Klipsch sich von der<br />
breiten Masse absetzt. Daher wird dieses<br />
Konstruktionsmerkmal konsequent<br />
weitergeführt: Was bereits im legendären<br />
Klipschorn steckte, findet sich (in<br />
überarbeiteter Form) auch in den moderneren<br />
Boxen-Serien wieder.<br />
Und auch Freunde kleiner dimensionierter<br />
HiFi-Technik sowie Apple-Fans dürfen<br />
sich freuen: Gab es von Klipsch bislang<br />
nur konventionelle Docks für iPod & Co.,<br />
präsentierten die Ingenieure aus Arkansas<br />
kürzlich den G-17 Air. Ganz in Klipsch-Manier<br />
kümmern sich zwei kleine Kompressionstreiber<br />
mit Alu-Membran, eingelassen<br />
in ein Hörnchenkleid, um den Hochton.<br />
Den Tiefmittelton übernehmen zwei<br />
MESSLABOR<br />
Auf Im Frequenzgang Achse gemessen rechts zeigt deutlich der Klipsch zu einen<br />
fast schnurgeraden Der Bass geht Frequenzgang nicht beson-<br />
mit<br />
erkennen:<br />
ganz ders laut, leichter die Bass- Senke und um Höhenbetonung<br />
150 Hertz, um<br />
(Abb. 2,5 kHertz rechts). eine Die prägnantere untere Grenzfrequenz Spitze. Genau<br />
in 46Hz dieser bei Frequenz -3dB und schwingt die obere das liegt Go bei<br />
beträgt<br />
+ 24kHz. Play auch Die Maximal-Lautstärke nach (o. Abbildung). beläuft Die Klirramplitudenmessungen<br />
89dB. Die Klirr-Messung belegt (ohne bei hohen Abb.) er-<br />
sich<br />
auf<br />
gab Pegeln bis (85dB dB) gute eine Ergebnisse. Kompression Bei schon lauteren ab<br />
Pegeln 500 Hertz. entsteht Pegeln minimaler (85 dB) eine Klirr im Kompressi-<br />
Bass und<br />
Mittelton schon ab bis 500 etwa Hertz. 1kHz.<br />
2,5-Zoll-Woofer mit zusätzlicher Hilfe eines<br />
Reflex-Systems. Die Öffnung des<br />
Rohres mündet an der linken Geräteseite:<br />
So lässt sich das Dock nicht nur per Standfuß<br />
aufstellen, sondern auch an die Wand<br />
schrauben. Gegenüber befinden sich die<br />
Knöpfe, um den G-17 zu steuern, falls die<br />
mitgelieferte Fernbedienung gerade nicht<br />
zur Hand ist. Ein Stoffkleid verhüllt auf<br />
Wunsch einen Teil der Front des schwarzen<br />
Hochglanzlack-Gehäuses.<br />
Wie der Namenszusatz „Air” andeutet,<br />
versteht das Klipsch-Dock Apples drahtloses<br />
Übertragungsprotokoll AirPlay. Musik<br />
lässt sich also via iPhone, iPod oder<br />
iPad, aber auch von einem Computer<br />
(PC/Mac) mit installiertem iTunes-Programm<br />
auf Knopfdruck streamen – sofern<br />
ein funktionierendes WLAN-Netzwerk<br />
existiert. Alternativ verarbeitet ein<br />
rückseitiger Miniklinken-Eingang analoge<br />
Signale, und ein USB-In digitale von<br />
Klipsch G17 Air<br />
Frequenzgang<br />
100 dB<br />
axial 10*hoch 30*seitl. -30*seitl.<br />
90 dB<br />
80 dB<br />
70 dB<br />
60 dB<br />
50 dB<br />
10 Hz 100 Hz 1 kHz 10 kHz 40 kHz<br />
einem iPod. Klanglich spielte das Klipsch<br />
unaufgeregt und weich, tönte aber vergleichsweise<br />
mittig und engbrüstig.<br />
STECKBRIEF<br />
KLIPSCH<br />
G-17 AIR<br />
Vertrieb<br />
Osiris Audio AG<br />
0 23 1 / 878 004 40<br />
www.<br />
osiris-audio.de<br />
Listenpreis<br />
550 Euro<br />
Garantiezeit<br />
2 Jahre<br />
Abmessungen B x H x T 42,8 x 17,8 x 10,2 cm<br />
Gewicht<br />
4 kg<br />
Fernbed. / iPod-Steuerung • / • (Musik-Menü)<br />
ANSCHLÜSSE<br />
Line In / Out /Subwoofer 1 (3,5 mm Klinke) / – / –<br />
Kopfhörer –<br />
Video –<br />
USB<br />
• (für iPods)<br />
Digital Koax / optisch – / –<br />
LAUTSPRECHER<br />
Kanalzahl / Wege Stereo / 2<br />
Aktivweiche –<br />
schaltbarer Hochpass –<br />
FUNKTIONEN<br />
Display / OSD – / –<br />
Radio / CD / DVD – / – / –<br />
Internetradio/Streaming – / • (via Airplay)<br />
Klangregler / Wecker – / –<br />
Batteriebetrieb –<br />
Bluetooth –<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
ÅInbetriebnahme und<br />
Bedienung sehr einfach.<br />
Í Leicht verfärbend, begrenzte<br />
Lautstärkereserven.<br />
Klang 75<br />
Pegelfestigkeit<br />
befriedigend<br />
Praxis<br />
sehr gut<br />
Verarbeitung<br />
gut<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
75 PUNKTE<br />
BEFRIEDIGEND<br />
122 www.audio.de ›08 /2012
Komplett-<strong>Anlagen</strong> › I-POD-DOCKS<br />
CREATIVE<br />
ZIISOUND D5X<br />
UM 300 EURO<br />
Fotos: Archiv, MPS<br />
MESSLABOR<br />
Den Frequenzgang des Creative ZiiSound<br />
(Abb. rechts) kann man bis auf eine leichte<br />
Senke in den Mitten um 6kHz als durchweg<br />
ausgewogen bezeichnen. Der Bass reicht<br />
bis 64Hz herab (bei -3dB), und die obere<br />
Grenzfrequenz liegt bei 22kHz. Die Maximal-Lautstärke<br />
beträgt 86,5dB. Bei der Klirramplitudenmessung<br />
(ohne Abb.) zeigt sich<br />
erst ab 90dB deutlich Klirr mit Kompression<br />
in den tiefen Frequenzen.<br />
Oft schaut man etwas skeptisch<br />
auf Lautsprecher von Herstellern,<br />
die eigentlich in der PC-<br />
Welt beheimatet sind. Mit viel Plastik<br />
versuchen diese Firmen, eine möglichst<br />
pompöse Optik hinzubekommen und<br />
schenken der Klangqualität keine große<br />
Beachtung – so lautet zumindest das<br />
weit verbreitete Vorurteil. Doch nicht immer<br />
ist das Misstrauen berechtigt: Creative<br />
etwa bewies mit einer Reihe von<br />
preiswerten und gut klingenden Audio-<br />
Produkten des öfteren das Gegenteil.<br />
Mit dem nötigen Know-How im Gepäck<br />
machten sich die Entwickler nun daran,<br />
mit dem ZiiSound D5x eine möglichst<br />
gut klingende, drahtlose One-Box-Lösung<br />
zu erschaffen.<br />
Um den Lizenzgebühren von Apple zu<br />
entgehen, nutzt der zierliche Klangriegel<br />
kein Airplay, sondern das altbewährte<br />
Bluetooth-Protokoll – ein WLAN-Netzwerk<br />
ist somit auch nicht nötig. Der beiliegende<br />
Apple-Adapter erlaubt es iPhone,<br />
iPod und iPad sogar, mit dem neuen<br />
aptX-Standart zu streamen. Zwingend<br />
notwendig für den Betrieb ist der Dongle<br />
aber nicht – für das Creative-Dock<br />
kommen auch die üblichen Bluetooth-<br />
Signalgeber als Zuspieler in Frage. Alternativ<br />
zur kabellosen Übertragung kommt<br />
das D5x dank AUX-Eingang auch mit<br />
analogen Signalen klar. Das mittig platzierte<br />
Bedienelement ist ein Touchpanel:<br />
Lautstärke und Setup sind somit per<br />
Fingertipp steuerbar.<br />
Wer mehr will, kann zusätzliche Zii-<br />
Sound-Module im Verbund nutzen: Entweder<br />
arbeiten dann zwei D5x mit passendem<br />
Subwoofer (DSx) als 2.1-System<br />
zusammen – oder man nutzt bis zu<br />
drei Docks, um mehrere Räume gleichzeitig<br />
zu beschallen. Doch selbst mit<br />
einem D5x tönte es detailreich, lebendig<br />
Creative ZiiSound<br />
Frequenzgang<br />
100 dB<br />
axial 10*hoch 30*seitl. -30*seitl.<br />
90 dB<br />
80 dB<br />
70 dB<br />
60 dB<br />
50 dB<br />
10 Hz 100 Hz 1 kHz 10 kHz 40 kHz<br />
und unverfärbt. Zudem beeindruckten<br />
die enormen Pegelreserven und der tief<br />
hinabreichende Bass.<br />
STECKBRIEF<br />
CREATIVE<br />
ZIISOUND D5X<br />
Vertrieb<br />
Creative Deutschland<br />
0 03 53 / 18 06 67 07<br />
www.<br />
de.creative.com<br />
Listenpreis<br />
300 Euro<br />
Garantiezeit<br />
2 Jahre<br />
Abmessungen B x H x T 42,5 x 10,3 x 10 cm<br />
Gewicht<br />
2,4 kg<br />
Fernbed. / iPod-Steuerung – / • (Musik-Menü)<br />
ANSCHLÜSSE<br />
Line In / Out /Subwoofer 1 (3,5-mm Klinke) / – / –<br />
Kopfhörer –<br />
Video –<br />
USB –<br />
Digital Koax / optisch – / –<br />
LAUTSPRECHER<br />
Kanalzahl / Wege Stereo / 2<br />
Aktivweiche –<br />
schaltbarer Hochpass –<br />
FUNKTIONEN<br />
Display / OSD – / –<br />
Radio / CD / DVD – / – / –<br />
Internetradio/Streaming – / –<br />
Klangregler / Wecker – / –<br />
Batteriebetrieb –<br />
Bluetooth<br />
•<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
ÅÜberzeugender Klang,<br />
starke Basswiedergabe.<br />
Í –<br />
Klang 85<br />
Pegelfestigkeit<br />
sehr gut<br />
Praxis<br />
gut<br />
Verarbeitung<br />
sehr gut<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
85 PUNKTE<br />
ÜBERRAGEND<br />
KAUFTIPP<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
08/12<br />
www.audio.de ›08 /2012<br />
123
Komplett-<strong>Anlagen</strong> › I-POD-DOCKS<br />
LOGITECH<br />
UE AIR SPEAKER<br />
UM 350 EURO<br />
Zweiter im Bunde der PC-Profis ist<br />
Logitech. Auch dieser Hersteller<br />
kann auf zahlreiche Erfolge im Audio-Bereich<br />
zurückblicken. Bekanntestes<br />
Beispiel ist sicher die Squeezebox-<br />
Familie, mit der Musik-Streaming zum<br />
reinsten Kinderspiel wird. Aber auch viele<br />
eher unscheinbar wirkende PC-Lautsprecher<br />
überraschen mit einem exzellenten<br />
Preis-/Leistungsverhältnis.<br />
Die Verschmelzung der zwei Welten –<br />
Streaming und Schallwandler – beschert<br />
Apple-Jüngern nun ein kompaktes Allround-System:<br />
den Logitech UE Air<br />
Speaker. Doch auch PC-Nutzer kommen<br />
via iTunes per Knopfdruck in den drahtlosen<br />
Musikgenuss. Grundvoraussetzung<br />
für Airplay ist ein funktionierendes<br />
WLAN-Netzwerk. Bei der Übertragung<br />
der Musikdateien findet eine Echtzeit-<br />
Konvertierung in das Apple-Lossless-<br />
Format statt. Neigt sich die Akkuladung<br />
MESSLABOR<br />
Auf Achse gemessen ausgewogener Frequenzverlauf<br />
des Logitech (mit minimaler,<br />
für Docks typischer Welligkeit, Abb. rechts).<br />
Zehn Grad hoch, Einbruch bei 9kHz erkennbar.<br />
Die untere Grenzfrequenz liegt bei 71Hz<br />
bei -3dB die obere bei 17kHz. Die Klirrmessung<br />
(ohne Abbildung) erzeilte bis 80dB gute<br />
Werte, darüber zeigte sich leichter Klirr im<br />
Bassbereich. Die Maximallautstärke beträgt<br />
84 dB.<br />
bei dieser Stromfress-Orgie ihrem Ende<br />
zu, kann man seinen iPod getrost auf das<br />
frontseitig ausfahrbare, mechanische<br />
Dock stecken – und dabei auch gleich<br />
Musik hören. Dank LAN-Buchse auf der<br />
Rückseite kann der AirSpeaker auch per<br />
Kabel mit dem heimischen Netzwerk<br />
kommunizieren. Noch einfacher geht es<br />
nur über den Miniklinken-Eingang, wo<br />
beliebige Hochpegel-Zuspieler andocken<br />
können.<br />
Für die Einrichtung der WLAN-Verbindung<br />
muss das iOS-Gerät zunächst auf<br />
die Docking-Schublade Platz nehmen.<br />
Nach dem Download einer kostenlosen<br />
App führt das Setup den Nutzer durch<br />
die nötigen Schritte – und schon strömen<br />
die ersten Töne aus dem UE Air.<br />
Das Spiel des Logitech tönte unaufgeregt<br />
mit einer minimalen Tiefmittenbetonung.<br />
Etwas bassarm, stellte es Stimmen<br />
angenehm direkt, aber anderer-<br />
Logitech Airspeaker<br />
Frequenzgang<br />
100 dB<br />
axial 10*hoch 30*seitl. -30*seitl.<br />
90 dB<br />
80 dB<br />
70 dB<br />
60 dB<br />
50 dB<br />
10 Hz 100 Hz 1 kHz 10 kHz 40 kHz<br />
seits – wohl auch durch Gehäuseresonanzen,<br />
die sich in der Labormessung<br />
zeigten – etwas nasal verfärbt dar.<br />
STECKBRIEF<br />
LOGITECH<br />
UE AIR SPEAKER<br />
Vertrieb<br />
Logitech GmbH<br />
089 / 89 46 70<br />
www.<br />
logitech.de<br />
Listenpreis<br />
350 Euro<br />
Garantiezeit<br />
2 Jahre<br />
Abmessungen B x H x T 55 x 17 x 15 cm<br />
Gewicht<br />
3 kg<br />
Fernbed. / iPod-Steuerung – / • (Musik-Menü)<br />
ANSCHLÜSSE<br />
Line In / Out /Subwoofer 1 (3,5-mm Klinke) / – / –<br />
Kopfhörer –<br />
Video –<br />
USB –<br />
Digital Koax / optisch – / –<br />
LAUTSPRECHER<br />
Kanalzahl / Wege Stereo / 2<br />
Aktivweiche –<br />
schaltbarer Hochpass –<br />
FUNKTIONEN<br />
Display / OSD – / –<br />
Radio / CD / DVD – / – / –<br />
Internetradio/Streaming – / –<br />
Klangregler / Wecker • (über App) / –<br />
Batteriebetrieb –<br />
Bluetooth –<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
ÅFormschönes Design,<br />
entspannter Klang.<br />
Í Leichte Mittenbetonung.<br />
Klang 75<br />
Pegelfestigkeit<br />
gut<br />
Praxis<br />
gut<br />
Verarbeitung<br />
gut<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
75 PUNKTE<br />
GUT<br />
124 www.audio.de ›08 /2012
Komplett-<strong>Anlagen</strong> › I-POD-DOCKS<br />
SONY<br />
RDP-XA900IP<br />
UM 500 EURO<br />
Aus dem Land der aufgehenden<br />
Sonne kommt das vierte Dock im<br />
Testfeld. Noch vor einigen Jahren<br />
glänzten Sonys HiFi-Produkte mit hoher<br />
Verarbeitungsqualität und kultiviertem<br />
Klang. Nachdem man diese Tugenden<br />
zeitweise etwas vernachlässigte, bemüht<br />
sich der japanische Weltkonzern<br />
nun wieder verstärkt darum, hochwertige<br />
Produktfamilien zu lancieren.<br />
Exemplarisch dafür ist das RDP-<br />
XA900iP: Der neueste Spross aus Sonys<br />
Dock-Serie macht bei einer ersten<br />
Begutachtung den mit Abstand edelsten<br />
Eindruck im Testfeld. Das Gerät ist<br />
robust verarbeitet, und die gebürsteten<br />
Edelstahl-Elemente verleihen ihm einem<br />
noblen Look. Doch die Entwickler<br />
investierten auch viel Zeit in die Technik.<br />
Im Inneren des Gehäuses arbeiten insgesamt<br />
fünf Lautsprecher: Zwei 20-Millimeter-Tweeter<br />
bedienen den Hoch-,<br />
MESSLABOR<br />
Am Frequenzgang des Sony (Abb. rechts)<br />
wird eine leichte Senke im Bass und eine<br />
Anhebung der Höhen deutlich, die Entwickler<br />
erwarten offenbar einen wandnahen<br />
Betrieb und haben diesen vorab kompensiert.<br />
Untere Grenzfrequenz beläuft sich<br />
auf 99Hz/-3dB, und die obere auf 21kHz.<br />
Die Maximal-Lautstärke beträgt sehr laute<br />
97,5dB. Bei der Klirrmessung (ohne Abb.)<br />
zeigt sich erst ab 95dB minimaler Klirr.<br />
und zwei 70-mm-Woofer den Tiefmittelton.<br />
Für Druck im Bass sorgt schließlich<br />
ein 135-mm-Sub.<br />
Um das RDP-XA900iP mit Musik zu versorgen,<br />
steht eine üppige Palette an<br />
Anschlüssen bereit: Neben einer ausfahrbaren<br />
Docking-Schublade für iOS-<br />
Geräte beherrscht das Sony auch Apples<br />
Airplay-Standard. Per Kabel finden<br />
Audio- Signale ihren Weg entweder<br />
durch ein optisches Digitaltürchen oder<br />
analog via AUX-Eingang in das Dock.<br />
Sogar eine Composite-Out-Buchse für<br />
die Übertragung von Videos gibt’s auf<br />
der Rückseite. Und wer daheim kein<br />
WLAN nutzt, greift einfach zu einem<br />
Netzwerk-Kabel – auch hierfür ist ein Anschluss<br />
installiert. Das WLAN-Setup<br />
funktioniert übrigens über einen Browser<br />
(Firefox, Safari etc.). Nachdem dort<br />
das Netzwerk-Passwort eingetragen ist,<br />
kann der Streaming-Spaß auch schon<br />
Sony RDP-XA900iP<br />
Frequenzgang<br />
100 dB<br />
axial 10*hoch 30*seitl. -30*seitl.<br />
90 dB<br />
80 dB<br />
70 dB<br />
60 dB<br />
50 dB<br />
10 Hz 100 Hz 1 kHz 10 kHz 40 kHz<br />
beginnen: Sehr präzise und neutral tönte<br />
das Sony; auch das dynamische Spiel<br />
mit seinem spritzigen Ton kam bei den<br />
Testern gut an.<br />
STECKBRIEF<br />
SONY<br />
RDP-XA900IP<br />
Vertrieb<br />
Sony Deutschland<br />
0 92 61 / 99 0<br />
www.<br />
sony.de<br />
Listenpreis<br />
500 Euro<br />
Garantiezeit<br />
2 Jahre<br />
Abmessungen B x H x T 60 x 20 x 20,1 cm<br />
Gewicht<br />
7 kg<br />
Fernbed. / iPod-Steuerung • / • (Musik-Menü)<br />
ANSCHLÜSSE<br />
Line In / Out /Subwoofer 1 (3,5 mm Klinke) / – / –<br />
Kopfhörer –<br />
Video<br />
1 (Composite)<br />
USB<br />
•<br />
Digital Koax / optisch – / –<br />
LAUTSPRECHER<br />
Kanalzahl / Wege Stereo / 2.1<br />
Aktivweiche –<br />
schaltbarer Hochpass –<br />
FUNKTIONEN<br />
Display / OSD – / –<br />
Radio / CD / DVD – / – / –<br />
Internetradio/Streaming – / –<br />
Klangregler / Wecker – / –<br />
Batteriebetrieb –<br />
Bluetooth –<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
ÅNeutraler Klang, hochwertige<br />
Verarbeitung.<br />
Í –<br />
Klang 85<br />
Pegelfestigkeit<br />
sehr gut<br />
Praxis<br />
sehr gut<br />
Verarbeitung<br />
überragend<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
85 PUNKTE<br />
SEHR GUT<br />
www.audio.de ›08 /2012<br />
125
Kopfhörer › HIFI-HÖRER<br />
TEST<br />
Fünf Kopfhörer für gehobene bis<br />
höchste audiophile Ansprüche<br />
BEYERDYNAMIC T 90 500 €<br />
FOCAL SPIRIT ONE 200 €<br />
FOSTEX TH-900 1700 €<br />
PSB M4U 2 450 €<br />
SONY MDR-MA900 300 €<br />
126 www.audio.de ›08 /2012
Kopfhörer › HIFI-HÖRER<br />
REINE KOPFSACHE<br />
Ein guter Kopfhörer gehört einfach in jedes Haus. Sie haben noch keinen? Dann lassen Sie sich<br />
von diesen fünf unterschiedlich teuren und technisch ganz verschieden aufgebauten Neulingen<br />
verführen. Eines nämlich haben alle gemeinsam: Sie spielen auf hifidelem, ja sogar highendigem<br />
Niveau.<br />
■ Text: Alexandros Mitropoulos<br />
BEYERDYNAMIC T 90 UM 500 EURO<br />
Fotos: Archiv, MPS<br />
Fällt der Name Beyerdynamic, ist<br />
nicht nur HiFi-Experten klar: Jetzt<br />
geht’s um Kopfhörer. Bereits 1937<br />
entwickelte die Firma des aus Russland<br />
eingewanderten Tüftlers Eugen Beyer<br />
den DT 48 – den ersten in Serie produzierten<br />
dynamischen Kopfhörer der Welt,<br />
der auch heute noch zum Sortiment<br />
gehört. Seither entwickelten die Beyer-<br />
Ingenieure am Standort Heilbronn ständig<br />
neue Meilensteine im Kopfhörersegment.<br />
Aktuelles Highlight im Portfolio ist<br />
die „Tesla”-Serie, die mit dem T1 (Test<br />
<strong>AUDIO</strong> 12/09) ins Leben gerufen wurde<br />
– und der mit seinem sehr kultivierten<br />
Ton überzeugte.<br />
In den neu entwickelten Treibern sorgt<br />
ein Neodym-Ringmagnet für ein stärkeres<br />
Magnetfeld, was einen höheren Wirkungsgrad<br />
ergeben soll. In Kombination<br />
mit einer neuen Treibermembran, die<br />
aus einer dreilagigen Sandwich-Folienkonstruktion<br />
besteht, erhoffen sich die<br />
Entwickler einen transparenteren Klang.<br />
Neuester Zuwachs der Kopfhörer- Familie<br />
MESSLABOR<br />
Der Frequenzgang des Beyerdynamic T 90<br />
verläuft bis 5kHz schnurgerade. Im oberen<br />
Hochtonbereich fällt die Linie jedoch leicht<br />
ab, bricht aber erst deutlich über 20kHz<br />
ein. Der Bass reicht sehr tief hinab. Der<br />
Wirkungsgrad des T 90 beträgt 95,5 dB<br />
(1mW bei 32Ohm) bei einer Impedanz von<br />
274,5/279, 2 Ohm (L/R).<br />
ist der T 90: Als erstes Modell in offener<br />
Bauweise soll er für ein natürliches<br />
Hörgefühl sorgen – der Eindruck, akustisch<br />
von der Außenwelt abgeschottet zu<br />
werden, soll beim Aufsetzen erst gar<br />
nicht entstehen.<br />
Die Verarbeitung des T 90 ist über alle<br />
Zweifel erhaben: Massive, fein gearbeitete<br />
Edelstahlbügel verleihen ihm nicht<br />
nur ein wertiges Aussehen, sondern<br />
auch eine enorme Stabilität. Beim Kopfbügel<br />
und den Ohrmuschelpolstern setzen<br />
die Heilbronner auf weiches Mikrofaser-Material,<br />
was in Kombination mit<br />
einem Gewicht von 330 Gramm für exzellenten<br />
Tragekomfort sorgt. Obwohl<br />
seine Nennimpedanz von 250 Ohm gerade<br />
noch ausreicht, um ihn mit Portis zu<br />
nutzen, ist er dafür auf Grund seiner<br />
offenen Bauweise eigentlich nicht<br />
gedacht – Stichwort Außenlärm.<br />
Nein, die Welt des T 90 ist viel mehr das<br />
heimische Hör- oder Wohnzimmer. Und<br />
dort zeigt er, angetrieben von einem<br />
guten Kopfhörerverstärker (etwa dem<br />
ANGESCHNITTEN: Der Querschnitt eines T<br />
90-Treibers zeigt die Konstruktion des Neodym-<br />
Ringmagneten und der dreilagigen Membran.<br />
Lehmann Black Cube Linear, <strong>AUDIO</strong><br />
12/10) ein derart ausgewogenes Klangbild,<br />
dass man gerne auf den mobilen<br />
Einsatz verzichtet. Das Klavier auf Aaron<br />
Parks „Riddle Me This” (aus „Invisible<br />
Cinema“) überzeugte mit einem offenen<br />
und natürlichen Ton. Auch der Bass<br />
reichte bis in die untersten Register und<br />
blieb dabei stets definiert und dynamisch.<br />
Und selbst bei hohen Pegeln<br />
blieb der T 90 gelassen und fing nicht an<br />
zu komprimieren.<br />
BEYERDYNAMIC T 90<br />
Vertrieb<br />
Beyerdynamic GmbH<br />
www<br />
beyerdynamic.de<br />
Garantiezeit<br />
2 Jahre<br />
Gewicht<br />
330 Gramm<br />
Zubehör<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
EMPFEHLUNG<br />
PRÄZISION<br />
vergoldeter 6,3-mm-Klinkensteckeradapter,<br />
Transporttasche<br />
ÅTransparenter Klang, präziser<br />
und tief herabreichender Bass,<br />
hoher Tragekomfort, tadellose<br />
Verarbeitung.<br />
ÍKabel nicht steckbar.<br />
Verarbeitung sehr gut<br />
KLANGURTEIL 85<br />
PREIS/LEISTUNG SEHR GUT<br />
08/12<br />
www.audio.de ›08 /2012<br />
127
Kopfhörer › HIFI-HÖRER<br />
FOCAL SPIRIT ONE UM 200 EURO<br />
AUFWENDIG: Der trickreiche Aufbau des<br />
Focal soll Außenlärm um bis zu 18dB senken.<br />
MESSLABOR<br />
Mit einem Wirkungsgrad von 96,5dB bei<br />
einer Impedanz von 33,9/34,4 Ohm (1mW)<br />
eignet sich der Focal Spirit One hervorragend<br />
für die mobile Nutzung mit einem Porti.<br />
Die Klirrmessung ergab erst ab einem Pegel<br />
von 110dB vermehrt Klirr im gesamten<br />
Spektrum. Der Frequenzgang verläuft relativ<br />
ausgewogen mit einem Einbruch bei 3-3,5<br />
kHz und einem abfallenden Hochton.<br />
Eignet sich der Beyerdynamic auf<br />
Grund seiner etwas hohen Nennimpedanz<br />
und vor allem wegen<br />
seiner offenen Bauweise weniger gut<br />
für den mobilen Einsatz, so ist der Focal<br />
Spirit One mit einer Impedanz von<br />
32Ohm ganz bewusst auch für den Outdoor-Betrieb<br />
konstruiert. Der französische<br />
Hersteller kann auf eine lange Geschichte<br />
im Boxenbau zurückblicken.<br />
Was mit einem kleinen Zwei-Mann-<br />
Betrieb zu Beginn der 80er Jahre anfing,<br />
ent wickelte sich schnell zu einer der renomiertesten<br />
französischen HiFi-Firmen<br />
– auch im Studiobereich übrigens. Mit<br />
dem Spirit One betritt Focal nun Neuland<br />
und versucht, auch in der Kopfhörerwelt<br />
Fuß zu fassen.<br />
Und weil man bei der Produktpremiere<br />
schließlich beste Eindrücke hinterlassen<br />
möchte, ist der Spirit One auch penibelst<br />
verarbeitet. Dank seiner Edelstahlteile<br />
wirkt er sogar geradezu edel – von Spielzeugflair<br />
trotz des relativ günstigen Preises<br />
also absolut keine Spur. Der eigentliche<br />
Clou ist die extrem aufwendige<br />
Konstruktion des Hörers: Verschiedene<br />
technische Tricks sollen zu einer passiven<br />
Minderung des Außenlärms von bis<br />
zu 18dB (!) führen. Ermöglichen soll das<br />
zum einen eine angepasste Form der<br />
Hörermuscheln, die zusätzlich isolierend<br />
wirken – und zudem ein raffinierter Kopfbügelaufbau:<br />
Durch zwei seitliche Gelenke<br />
drückt sich der Spirit One nicht nur<br />
wie üblich von oben an den Kopf, sondern<br />
auch von der Seite an die Ohren.<br />
Eine pfiffige Idee – allerdings dürften<br />
Brillenträger je nach Art des Gestells daher<br />
einen erhöhten Druck verspüren.<br />
Tatsächlich zeigte der Focal während<br />
des Hörtests einen verblüffenden Isolationseffekt,<br />
der zu einer deutlichen Reduzierung<br />
des Außenlärms führte. Da<br />
nimmt man als HiFi-Fan mit Nasenfahrrad<br />
auch weniger Tragekomfort in Kauf<br />
– zumal der Spirit One mit seinen 40-mm-<br />
Treibern herrlich hochauflösend spielte.<br />
Mit angenehmer Frische waren feinste<br />
Details (etwa das Geräusch der laufenden<br />
Tonbandmaschine auf Aloe Blaccs<br />
„I Need A Dollar”) zu hören. Doch trotz<br />
dieser Detailfülle konnte man über den<br />
Focal stundenlang entspannt Musik hören,<br />
ohne sich überfordert zu fühlen.<br />
Ebenfalls sehr schön: der volle, warm<br />
tönende Bass, der basslastiger Musik eine<br />
ordentliche Spielfreude einhauchte.<br />
FOCAL SPIRIT ONE<br />
KLEINE PEGEL<br />
Vertrieb<br />
Music Line<br />
dB<br />
www<br />
music-line.biz GROSSER KLANG<br />
Garantiezeit<br />
2 Jahre<br />
Gewicht<br />
225 Gramm<br />
Zubehör<br />
6,3-mm-Adapter, 1,2 m-Kabel mit<br />
iPod-Steuerung und Mikro, Transporttasche,<br />
Flugzeugadapter.<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
Verarbeitung<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
ÅGut klingender Mobilhörer,<br />
gute Isolationswirkung.<br />
ÍEingeschränkter Tragekomfort<br />
für Brillenträger.<br />
sehr gut<br />
75 PUNKTE<br />
SEHR GUT<br />
128 www.audio.de ›08 /2012
Kopfhörer › HIFI-HÖRER<br />
ist auch das hochwertige, stoffummantelte<br />
Verbindungskabel, über das der<br />
TH-900 mit Signalen gefüttert wird.<br />
Und die verträgt der Edel-Hörer ausgesprochen<br />
gut: Die 50-mm-Membrane<br />
lieferten etwa bei Joan Armatradings<br />
„Close To Me” („Starlight“, siehe S. 68)<br />
einen beacht lichen Tiefbass. Die Bassdrum<br />
drückte satt, und das virtuose Begleitspiel<br />
der Bassgitarre tönte präzise<br />
und natürlich. Die Becken, die mit anderen<br />
Hörern schon mal etwas schroff klingen<br />
können, wirkten dank eines seidigen<br />
Hochtons angenehm weich. Klangeffekte<br />
wie Hallfahnen gab der Fostex<br />
bei „Summer Kisses” vom selben Album<br />
akkurat wieder und glänzte zudem<br />
mit einer realis tischen Abbildung der<br />
Bühne.<br />
FOSTEX TH-900 UM 1700 EURO<br />
In einer ganz anderen Liga spielt das<br />
neue Topmodell des japanischen<br />
Herstellers Fostex. Selten bekommt<br />
man als Tester die Chance, einen derart<br />
hochwertig gearbeiteten Luxus-Kopfhörer<br />
wie den TH-900 in den Händen zu<br />
halten. Verarbeitungsqualität wird im<br />
Land der aufgehenden Sonne nämlich<br />
ganz groß geschrieben. Man betrachte<br />
nur einmal die Hörermuscheln: Deren<br />
Gehäuse besteht aus japanischer Zierkirschen-Birke,<br />
wird in mühseliger Handarbeit<br />
mit Silberfolie veredelt und anschließend<br />
mit traditionellem „Urushi”-<br />
Lack versiegelt. Nach Einsetzen der aus<br />
Platin hergestellten Fostex-Logos wird<br />
MESSLABOR<br />
Der Fostex besitzt mit einer Impedanz von<br />
lediglich 25,1/25,0 Ohm exzellente Werte<br />
für den Betrieb mit leistungsschwachen Geräten<br />
wie mobilen Playern. Der Wirkungsgrad<br />
beträgt laute 101,5 dB (1mW). Der Frequenzgang<br />
zeigt keine Auffälligkeiten bis auf<br />
eine leichte Welligkeit um 400 Hz und 3 kHz.<br />
Die Klirramplitude offenbart erst bei einer<br />
Lautstärke von 115 dB messbare Werte.<br />
die Oberfläche schließlich in vielen Arbeitsschritten<br />
per Hand auf Hochglanz<br />
poliert und für die lange Trocknungszeit<br />
vorbereitet. Sind die Gehäuseschalen<br />
für den nächsten Arbeitsschritt bereit,<br />
gesellen sich die Verkabelung und die<br />
großen 50-mm-Treiber hinzu.<br />
Ein Neodym-Magnet sorgt für eine Feldstärke<br />
von ungefähr 1,5 Tesla, was einen<br />
enorm großen Wirkungsgrad ergeben<br />
soll. Last but not least kommt feinstes<br />
Leder für die auswechselbaren Ohrpolster<br />
und für den Kopfbügel zum Einsatz.<br />
Letzterer ist erstaunlich flexibel – beides<br />
zusammen führt zu einem schlicht hervorragenden<br />
Tragekomfort. Prachtvoll<br />
BASSWUNDER: Entfernt man die Ohrpolster des<br />
TH-900, kommt die 50-mm-Membran des penibel<br />
eingesetzten „Biodyna”-Treibers zum Vorschein.<br />
FOSTEX TH-900<br />
Vertrieb<br />
Mega Audio<br />
www<br />
megaaudio.de<br />
Garantiezeit<br />
4 Jahre<br />
Gewicht<br />
400 Gramm<br />
Zubehör<br />
Kopfhörer-Ständer<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
ÅNeutraler, sehr spielfreudiger<br />
Klang, extrem hohe Verarbeitungsqualität,<br />
sehr guter<br />
Tragekomfort.<br />
ÍKabel nicht steckbar.<br />
Verarbeitung überragend<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
95 PUNKTE<br />
SEHR GUT<br />
EMPFEHLUNG<br />
<strong>AUDIO</strong>PHILER KLANG<br />
08/12<br />
www.audio.de ›08 /2012<br />
129
Kopfhörer › HIFI-HÖRER<br />
Die kanadischen Lautsprecher-<br />
Spe zialisten von PSB liefern den<br />
einzigen Kopfhörer im Testfeld<br />
mit aktiver Lärmunterdrückung. Doch<br />
anders als die meisten anderen Noise-<br />
Canceller kann der M4U 2 auch rein passiv<br />
spielen. So ist er auch dann noch<br />
nützlich, wenn den zwei AAA-Batterien<br />
mal der Saft ausgeht. Die Stromgeber<br />
befinden sind in der rechten Hörermuschel,<br />
während die gesamte Elektronik<br />
gegenüber im linken Teil sitzt. Die PSB-<br />
Ingenieure gingen sogar einen Schritt<br />
weiter und spendierten dem tadellos<br />
verarbeiteten Hörer neben den zwei<br />
schon erwähnten Modi auch noch einen<br />
aktiven dritten. Doch warum dieser ganze<br />
Aufwand?<br />
Ganz einfach: Dank der verschiedenen<br />
Arbeitsweisen ist der M4U 2 universell<br />
einsetzbar. Ein kleiner, in die linke Muschel<br />
integrierter Schiebschalter (siehe<br />
FACETTENREICH: Der kleine Schalter<br />
stellt die drei Modi ein. Die Elektronik übernimmt<br />
dann den Rest der Arbeit.<br />
PSB M4U 2 UM 450 EURO<br />
MESSLABOR<br />
Der Wirkungsgrad des PSB beträgt 95,5dB<br />
(1mW) bei einer Impedanz von 36,1/35,5<br />
Ohm im passiven, und 12,4/12,6 kOhm im<br />
aktiven Modus (ideal also für Portis). Ausgewogener<br />
Frequenzgang im Passivbetrieb mit<br />
leichter Betonung um 4kHz und Senke um<br />
600Hz. Ähnlich im aktiven Modus, aber mit<br />
präsenterem Bass. Im Noise-Cancelling-Betrieb<br />
ist eine Betonung bei 1-2kHz erkennbar.<br />
Detailbild) stellt die Betriebsart ein. Im<br />
passiven Betrieb (Schalter auf „OFF”)<br />
kann er ganz normal an einem Verstärker<br />
laufen. Im aktiven („ON”) zwar auch,<br />
doch in diesem Fall kommt er vor allem<br />
auch mit signalschwachen Portis klar.<br />
Da letztere oft etwas engbrüstig klingen,<br />
passt sich der Frequenzgang des Kopfhörers<br />
entsprechend an. Steht der Schalter<br />
auf „ANC”, springt die Lärmunterdrückung<br />
an, weshalb der PSB auch für<br />
Vielreisende interessant ist – zumal die<br />
Muscheln platzsparend einklappbar sind.<br />
Dass diese, wie auch der Rest des Gehäuses,<br />
etwas mikrofonisch sind, ist für<br />
diesen Zweck aber eher suboptimal.<br />
Im passiven Modus lieferte der PSB<br />
einen ausgewogenen Klang. Die Bühne<br />
bei „A Real Hero” von College bildete<br />
der M4U 2 realistisch ab und gefiel dank<br />
seiner lockeren Art. Die zweite Betriebsart<br />
(„ON”) bedient Freunde basslastiger<br />
Musik: Der Tiefton gewann deutlich an<br />
Fundament, auch Stimmen kamen klarer<br />
rüber. Der ANC-Modus tönte wie eine<br />
Mischung aus den anderen zwei: Aufgeräumt<br />
im Bass und klar in den Mitten<br />
– und der lästige Außenlärm verschwand<br />
fast komplett.<br />
PSB SPEAKERS M4U 2<br />
Vertrieb<br />
PSB Lautsprecher Deutschland<br />
www<br />
psb-lautsprecher.de<br />
Garantiezeit<br />
2 Jahre<br />
Gewicht<br />
300 Gramm<br />
Zubehör<br />
Transport-Tasche, 6,3mm-Klinkenadapter,<br />
Flugzeugadapter, 2x<br />
AAA-Batterien<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
Verarbeitung<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
EMPFEHLUNG<br />
VIELSEITIGKEIT<br />
ÅVielseitig einsetzbar, guter Klang<br />
in allen drei Modi, viel Zubehör.<br />
ÍGehäuse etwas mikrofonisch.<br />
sehr gut<br />
80 PUNKTE<br />
SEHR GUT<br />
08/12<br />
130 www.audio.de ›08 /2012
Kopfhörer › HIFI-HÖRER<br />
Um mit Signalen von verschiedensten<br />
Quellen klarzukommen (Portis, Verstärker,<br />
Computer) nutzt der Sony-Hörer einen<br />
Schaltkreis zur Impedanzlinearisierung.<br />
Zudem soll die hauseigene „Acoustic<br />
Bass Lens”-Technologie trotz offener<br />
Bauweise für einen satteren Bass<br />
sorgen.<br />
Und den lieferte der MDR-MA900 auch<br />
prompt. Doch seine eigentlichen Qualitäten<br />
waren andere: Der Sony schuf einen<br />
sehr feinfühligen, kultivierten Ton. Zusammen<br />
mit einer beeindruckenden Detailtreue<br />
stellte sich vor allem – aber nicht<br />
nur – bei akustischen Aufnahmen Wohlgefühl<br />
ein. Bei Jimmy Cobbs „My Romance”<br />
(Cobbs Corner / Chesky) bekam<br />
man regelrecht den Eindruck, direkt zwischen<br />
den Musikern zu sitzen.<br />
SONY MDR-MA900 UM 300 EURO<br />
Für Musikfreunde, die das abgeschottete<br />
Gefühl beim Tragen von<br />
geschlossenen Kopfhörern nicht<br />
mögen, sind offene Modelle die bessere<br />
Lösung: Ihr Klang wirkt oft natürlicher,<br />
und auf Grund der besseren Belüftung<br />
bekommt man selbst nach stundenlangem<br />
Musikhören keine feuchten Ohren.<br />
Größter Nachteil dieser Bauweise: Sie<br />
isoliert nicht so gut vor Außenschall,<br />
was sie auf die Nutzung in den heimischen<br />
vier Wänden begrenzt.<br />
Der MDR-MA900 von Sony ist genau<br />
solch ein offenes Exemplar. Das Topmodell<br />
des japanischen Herstellers beeindruckt<br />
bei einer ersten Begutachtung<br />
MESSLABOR<br />
Der Frequenzgang des Sony MDR-MA900<br />
verläuft bis 3kHz linear. Darüber ist eine<br />
leichte Betonung der Mitten erkennbar. Erst<br />
über 20kHz wird ein Frequenz-Einbruch<br />
deutlich. Der Bass fällt bei 60 Hz stetig ab<br />
und reicht bis in den untersten Bassbereich.<br />
Klirr erkennbar erst ab 110dB (ohne Abb.).<br />
Wirkungsgrad 103dB bei einer äußerst niedrigen<br />
Impedanz von 14/14,7 Ohm.<br />
mit einer filigran anmutenden Optik.<br />
Die dünnen Kopfbügel verleihen<br />
ihm nicht nur eine hervorragende<br />
Flexibilität, sondern mindern auch<br />
das Gewicht auf flauschige 195<br />
Gramm – da vergisst man schnell, einen<br />
Kopfhörer zu tragen.<br />
Doch natürlich kommt es auch auf die<br />
inneren Werte an – und da wartet Sony<br />
mit vielen technischen Finessen auf: Die<br />
Entwickler spendierten dem MA900 riesige<br />
70-Millimeter-Treiber, die in den<br />
nach hinten offenen Muscheln sitzen.<br />
Starke Neodym-Magnete und eine<br />
Schwingspule aus sauerstofffreiem<br />
Kupfer vervollständigen die Eckdaten.<br />
BIG-MAG: Ein leistungsstarker Neodym-<br />
Magnet bringt den riesigen 70-mm-Treiber<br />
zum Schwingen. Die Schwingspule besteht<br />
aus sauerstofffreiem Kupfer.<br />
SONY MDR-MA900<br />
Vertrieb<br />
Sony Deutschland<br />
www<br />
sony.de<br />
Garantiezeit<br />
2 Jahre<br />
Gewicht<br />
195 Gramm<br />
Zubehör<br />
Klinkenadapter (6,3mm).<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
ÅKultivierter, sehr natürlicher<br />
Klang, guter Tragekomfort.<br />
ÍKaum Zubehör, Kabel nicht<br />
steckbar.<br />
Verarbeitung überragend<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
85 PUNKTE<br />
SEHR GUT<br />
KAUFTIPP<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
08/12<br />
www.audio.de ›08 /2012<br />
131
HiFi-Service › RAUMAKUSTIK<br />
AKUSTIK ASSISTENT<br />
Nicht jede Box klingt in jedem Raum<br />
gleich gut. Um Sie vor Fehlkäufen zu bewahren,<br />
gibt <strong>AUDIO</strong> bei jedem getesteten<br />
Lautsprecher an, für welche Umgebung<br />
er sich voraussichtlich gut eignet.<br />
Sie müssen dafür Ihren Raum und Ihre<br />
Hörsituation nach drei Kriterien beurteilen:<br />
Raum größe, Raumakustik und<br />
Boxenauf stellung bzw. Wandabstand. Anschließend<br />
suchen Sie in der Bestenliste<br />
nach Boxen, bei denen alle drei Merkmale<br />
Ihrer Hörsituation – z.B. Klein, Hallig,<br />
Wandnah – mit einer grünen Empfehlung<br />
markiert sind. Voila, der Lautsprecher<br />
wird aller Voraussicht nach passen! Die<br />
<strong>AUDIO</strong>-Empfehlungen sind allerdings nur<br />
als grobe Hinweise zu sehen, in Einzelfällen<br />
kann es trotzdem nicht funktionieren.<br />
Deshalb: Probe- und Vergleichshören ist<br />
in jedem Fall ein guter Rat!<br />
K<br />
T<br />
D<br />
M<br />
A<br />
W<br />
G<br />
H<br />
F<br />
RAUMGRÖSSE<br />
K<br />
KLEINER RAUM<br />
(UM 15 m 2 )<br />
Der Hörabstand liegt um oder unter<br />
zwei Meter – die Box muss auch im<br />
Nahfeld homogen spielen und darf<br />
nicht dröhnen. Die Anforderungen an<br />
Pegel und Bündelung sind geringer.<br />
M<br />
MITTELGROSSER RAUM<br />
(UM 24 m 2 )<br />
Abstände von zwei und drei Metern<br />
zwischen Box und Hörer sind typisch,<br />
ansonsten ist diese Raumgröße ideal<br />
– sofern der Lautsprecher etwas<br />
Pegel und Bassdruck produziert.<br />
G<br />
GROSSER RAUM<br />
(UM 45 m 2 )<br />
Bei Hörabständen von vier Metern<br />
oder mehr sind nicht nur die Anforderungen<br />
an Schalldruck und Bass deutlich<br />
höher, auch muss der Lautsprecher<br />
noch fokussieren können.<br />
RAUMAKUSTIK<br />
T<br />
TROCKENER RAUM<br />
Polster, Teppiche und Vorhänge<br />
dämpfen und drücken die Nachhallzeit<br />
im Mittelton unter 0,4 Sekunden,<br />
oft sind die Höhen stärker bedämpft.<br />
Der Lautsprecher darf weder dunkeldumpf<br />
noch zu direkt klingen.<br />
A<br />
AUSGEWOGENER RAUM<br />
Absorbierende Flächen wie Teppich,<br />
Polster etc. und reflektierende Wände<br />
halten einander die Waage.Die<br />
Nachhallzeit beträgt 0,4-0,6 Sekunden,<br />
der Raumhall ist zudem über die<br />
Frequenzen ähnlich verteilt.<br />
H<br />
HALLIGER RAUM<br />
Parkett, Glas, Beton und hartes Holz<br />
überwiegen – die Akustik wird als<br />
hallig empfunden, die Nachhallzeit<br />
übersteigt 0,6 Sekunden. Die Box<br />
muss den Schall bündeln, um nicht<br />
diffus oder scheppernd zu klingen.<br />
AUFSTELLUNG<br />
D<br />
DIREKT AN DER WAND<br />
Zwischen dem Lautsprecher und der<br />
Wand dahinter liegen weniger als 30<br />
Zentimeter. Dies verstärkt den Bass<br />
und macht den Grundton träge – eine<br />
sehr schlanke Abstimmung oder eine<br />
Ortsentzerrung sind notwendig.<br />
W<br />
WANDNAH<br />
Der Wandabstand beträgt zwischen<br />
30 und 90 Zentimeter. Der Bass wird<br />
hörbar fetter und neigt je nach Raumgröße<br />
zum Dröhnen. Boxen mit<br />
schlank abgestimmtem oder sehr trockenem<br />
Bass harmonieren hiermit.<br />
F<br />
FREISTEHEND<br />
Lautsprecher und hintere Wand sind<br />
mehr als einen Meter voneinander<br />
entfernt. Die Box muss auf Bassverstärkung<br />
verzichten, ein satter,<br />
druckvoller oder sogar etwas fetterer<br />
Bass sind von Vorteil.<br />
132 www.audio.de ›08 /2012
Service › BESTENLISTE<br />
DIE BESTENLISTE<br />
bietet eine Übersicht über 1000 Geräte für HiFi, High End, Netzwerk und Surround, die die Redaktion<br />
getestet hat. Doch sie hilft auch bei der richtigen Kombination der einzelnen Komponenten.<br />
Die <strong>AUDIO</strong>-Bestenliste kann auf über 20<br />
Jahre Kontinuität zurückblicken und ist eine<br />
zuverlässige Orientierungshilfe für Ihren<br />
Kauf. Sie basiert auf gründlichen Hörvergleichen<br />
der Kandida ten mit konkurrierenden<br />
Produkten.<br />
• Arbeitsreferenzen sind fett gedruckt<br />
• neu getestete Geräte orange<br />
Trotzdem empfiehlt die Redaktion, Hifi-Ketten<br />
nicht wahllos „nach Punkten“ zusammenzustellen.<br />
Verstärker müssen etwa mit dem<br />
Lautsprecher harmonieren und Boxen wiederum<br />
mit dem Hörraum und der Aufstellung.<br />
<strong>AUDIO</strong> bietet deshalb den einmaligen<br />
Service der <strong>AUDIO</strong>-Kennzahl (AK) und des<br />
<strong>AUDIO</strong>-Akustik-Assistenten.<br />
INHALT<br />
LAUTSPRECHER<br />
1. Standboxen Seite 133<br />
2. Kompaktboxen Seite 134<br />
3. Sub-/Sat-Boxensets Heft 6/12<br />
4. Surround-Sets+Stereo-Frontboxen Heft 4/12<br />
5. Subwoofer Aktiv Seite 135<br />
6. PC-Boxen / Nahfeldmonitore Seite 135<br />
7. Wireless-Boxen Seite 135<br />
VERSTÄRKER<br />
1. Vollverstärker Seite 135<br />
2. Vorverstärker Seite 136<br />
3. Endstufen Seite 137<br />
4. Phono-Vorverstärker Seite 137<br />
5. Kopfhörer-Verstärker Seite 140<br />
6. AV-Receiver Seite 140<br />
7. AV-Vorstufen Heft 6/12<br />
8. Mehrkanal-Endstufen Heft 3/12<br />
ANALOG-QUELLEN<br />
1. Plattenspieler ohne System Seite 140<br />
2. Plattenspieler mit System Seite 140<br />
3. Tonabnehmer Heft 7/12<br />
DIGITAL-QUELLEN<br />
1. CD-/SACD-Player Seite 141<br />
2. Musik-Server Heft 5/12<br />
3. Netzwerk-Player Seite 141<br />
4. D/A Wandler Seite 142<br />
5. Digital Porties Heft 2/12<br />
6. Blu-Ray-Player Heft 5/12<br />