AUDIO TEST Stereo + Phono (Vorschau)
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NR. 2 FEBRUAR/MÄRZ 2012 www.audio-test.at<br />
Deutschland: 4,99 Österreich: 5,75 Schweiz: SFR 10,00 BeNeLux: 5,90<br />
<strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong><br />
<strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong><br />
Ihr Ratgeber für guten Ton<br />
<strong>Stereo</strong> + <strong>Phono</strong><br />
– Plattenspieler<br />
– Standlautsprecher von<br />
KSD, Naim und Teufel<br />
– Soundprojektor<br />
von Bose<br />
Dr. Sound<br />
Wissenswertes zur<br />
Verstärkertechnik<br />
HiFi-Netzwerk<br />
Noch mehr Tests: Kopfhörerverstärker von Lake<br />
People, HiFiMan, Canor, Beyerdynamic, King Rex,<br />
CD-Player Droplet 3.1 Linear von Consonance<br />
Exklusivtest Olive O6HD<br />
+ Teufel, Denon, T+A, Marantz<br />
11 KOPFHÖRER<br />
Die Besten im Direktvergleich<br />
MONOBLOCKKRAFT<br />
Advance Acoustic MAA-706<br />
ABTASTSYSTEME<br />
Der Platte auf der Spur
velodyne@audio-reference.de<br />
SUBWOOFER, JA – LANGE KABEL, NEIN!<br />
WiConnect heißt die Lösung für all diejenigen, die zwar schon<br />
immer mit einem Subwoofer geliebäugelt haben, sich aber keine<br />
langen Kabel durch den Raum legen wollten, um den oder die<br />
Sobwoofer an den idealen Aufstellungsorten anzuschließen. Ein<br />
Velodyne WiConnect Sender versorgt bis zu vier Empfänger in<br />
einem Um´kreis von bis zu 15 Metern mit den Musiksignalen. Nur<br />
Strom muss am Aufstellungsort des Subwoofers vorhanden sein.<br />
WiConnect System (1 Sender und<br />
1 Empfänger): 235 Euro UVP<br />
Neu!<br />
VELODYNE SPL-800 ULTRA<br />
71%<br />
ÜBERRAGEND<br />
So viele Fachjournalisten können sich nicht irren. Velodyne Subwoofer zählen in jeder Preisklasse zu den besten der Welt.<br />
SO EINFACH KANN BASS SEIN<br />
*EQ-Max Subwoofer mit Raumeinmessung.<br />
Vier Modelle zu Preisen<br />
ab 540 Euro UVP.<br />
Einen Subwoofer so in eine bestehende<br />
Anlage zu integrieren, dass diese eine<br />
klanglich harmonische Einheit bilden, ist<br />
keine leichte Aufgabe. Damit das Setup<br />
auch ohne einen Servicemitarbeiter klappt,<br />
werden die Velodyne Subwoofer der<br />
EQ-Max-Serie inklusive Messmikrofon und<br />
Software zur Raumeinmessung geliefert. Das<br />
vollautomatische Setup sorgt mit nur einem<br />
Tastendruck innerhalb weniger Minuten für<br />
eine deutlich optimierte Bassperformance<br />
in Ihrem Raum.<br />
Mit den EQ-Max Subwoofern, die es in<br />
vier Größen mit Treibern zwischen 20 und<br />
38 cm gibt, wird Velodynes patentiertes<br />
Einmesssystem noch erschwinglicher.*<br />
Audio Reference
Test, Test, Test<br />
Liebe Leser, es ist schon erstaunlich, wie viele Produkte<br />
mittlerweile Schlange stehen, um unseren<br />
Testparcours zu durchlaufen. Ganz ehrlich – ich<br />
hätte das noch vor zwei Jahren nicht für möglich<br />
gehalten. Deshalb gibt es ab sofort noch mehr<br />
<strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong>, genauer gesagt zwei Hefte pro Jahr<br />
mehr. Wir liegen ab sofort aller zwei Monate im<br />
Verkaufsregal, den jeweils nächsten Erstverkaufstag<br />
erfahren Sie wie gewohnt in unserer kleinen<br />
<strong>Vorschau</strong> auf das jeweils nächste Heft auf Seite 98.<br />
Wer keine Ausgabe verpassen möchte, dem empfehle<br />
ich (natürlich) ein Abonnement.<br />
Auch diese Ausgabe ist wieder vollgestopft mit Tests: Lehnen Sie sich zurück<br />
und tauchen Sie mit uns in die wunderbare Welt des Hörens ein. Dieses<br />
Mal steht das analoge Hören mit dem „schwarzen Gold“, der guten alten<br />
Schallplatte, im Mittelpunkt. Wir haben sieben Tonabnehmersysteme und<br />
fünf Kopfhörerverstärker für Sie geprüft. Diese Klangdiamanten wollen mit<br />
den passenden Lautsprechern wiedergegeben werden. Wir haben für Sie drei<br />
tolle Lautsprecherpaare getestet, mit denen Sie faszinierenden <strong>Stereo</strong> klang<br />
in Ihre persönliche Hörzone zaubern. Schauen Sie sich doch einmal das Set<br />
von KSdigital etwas näher an – die Schallwandler haben uns mit einer schier<br />
unglaublichen Präzision, Linearität und Räumlichkeit überzeugt, die in dieser<br />
Preisklasse noch gefehlt haben. Für den Liebhaber einer aufgeräumten<br />
Musikbibliothek haben wir exklusiv die neueste Generation des Olive-Musikservers<br />
Probe gehört und wollten das Gerät am liebsten nicht mehr aus der<br />
Hand geben. Warum das so ist, erfahren Sie ab Seite 64.<br />
Meine persönliche Empfehlung ist dieses Mal für Sie ausnahmsweise kein<br />
Produkt, sondern einer unserer Artikel: Ich möchte Ihnen die Lektüre von<br />
„Dr. Sound“ ans Herz legen. Auch wenn man sich durch diese technischen<br />
Zeilen teils durchkämpfen muss – es lohnt sich! Unser Leiter Test und Technik<br />
Audio, Jens Voigt, hat in diesem Heft Verstärkerschaltungen erklärt und seine<br />
„Lieblingsentwickler“ zu Wort kommen lassen. Ich habe viel gelernt über die<br />
„Theorie des guten Klangs“, auch wenn doch – wie wir alle wissen – nichts<br />
über die Praxis geht. Eine spannende Lektüre wünscht Ihnen<br />
STEFAN GOEDECKE,<br />
HERAUSGEBER/CHEFREDAKTEUR<br />
nuVero 10<br />
„German<br />
Engineering<br />
at its finest“<br />
9/11<br />
›Mehr Klangqualität<br />
auf ein<br />
Meter Höhe gibt<br />
es nicht‹<br />
AV-Magazin.de 2/11<br />
›Traumbox‹<br />
Klangtipp/Referenzklasse,<br />
HiFi Test 6/11<br />
›Absoluter<br />
Hammer‹<br />
Audio 1/11<br />
1/12<br />
High End<br />
erschwinglich.<br />
Made in Germany.<br />
370/280 Watt,<br />
Mocca, Perlweiß,<br />
Anthrazit.<br />
1225,-/Box …direkt zu nuVero 10:<br />
Preis in Euro inkl. 19% MwSt., zzgl. Versand<br />
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nuVero Klangtest!<br />
Schreiben Sie Ihre Anregungen, Wünsche und Kritik an:<br />
leserbriefe@audio-test.at oder<br />
Auerbach Verlag, Lauchstädter Straße 20, 04229 Leipzig<br />
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Editorial 3<br />
Ehrliche Lautsprecher<br />
Günstig, weil direkt vom Hersteller 4 Wochen Rückgaberecht<br />
Direktverkauf und HiFi-/Heimkino-Studios: D-73525<br />
Schwäbisch Gmünd und D-73430 Aalen Bestell-Hotline mit<br />
Profi-Beratung kostenlos in Deutschland 0800-6823780
36 I Kopfhörer<br />
11 hochwertige Modelle in der Übersicht<br />
44 I Klein und kraftvoll<br />
Kopfhörerverstärker von Beyerdynamic, Canor, HiFiMAN, King Rex und Lake People<br />
20 I Faszination <strong>Stereo</strong><br />
Den Konzertabend zu Hause erleben<br />
22 I Digitale Platten<br />
Vier Gratistools zum Taggen von Musik<br />
24 I Schwarzes Gold<br />
Die Geschichte hinter der Schallplatte<br />
NEWS<br />
06 // Trends & Neuigkeiten<br />
Hintergründe, Trends und<br />
Technikhighlights zum neuen Jahr<br />
12 // Ausgepackt & angehört<br />
Aktuelle Hi-Fi-Technik im Kurzcheck<br />
14 // Frage des Monats<br />
Branchenkenner sprechen über<br />
eine goldene Ära<br />
WISSEN<br />
16 // Zurückgeblickt<br />
Die komplette Geschichte<br />
der <strong>Stereo</strong>fonie<br />
20 // Konzert im Wohnzimmer<br />
Ein Blick auf die akustische Bühne<br />
22 // Der goldene Schnitt II<br />
Digitales Vinyl richtig benennen<br />
24 // Vinyl-Revival<br />
Die Technik, die das schwarze Gold<br />
zum Klingen bringt<br />
27 // Privater Musikgenuss<br />
Offen, geschlossen oder In-Ear:<br />
Welcher Kopfhörer passt am besten?<br />
30 // Dr. Sound<br />
Mit dem Klangdoktor auf Wissensreise:<br />
Verstärkerschaltungen richtig erklärt<br />
<strong>TEST</strong><br />
35 // Testnotizen<br />
Ein Testalltag in der <strong>AUDIO</strong>-<strong>TEST</strong>-Redaktion<br />
36 // Kopfhörer<br />
AKG, Beyerdynamic, Bose, B&W, German<br />
Maestro, Goldring, HiFiMAN, JVC, Philips,<br />
Sennheiser, Shure im großen Vergleich<br />
44 // Kopfhörerverstärker<br />
Extern verstärkt mit Beyerdynamic, Canor,<br />
HiFiMAN, King Rex, Lake People<br />
52 // Monoblockendstufen<br />
Die Kraft der zwei Herzen:<br />
Advance Acoustic MAA-706<br />
54 // Blu-ray-Receiver<br />
Player, Receiver und Streamer in einem:<br />
Das Komplettpaket K8 von T+A<br />
58 // AV-Receiver<br />
Kompakte Lifestyle-Lösung:<br />
Marantz NR1602<br />
4 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at<br />
Titelbild: Auerbach Verlag, Naim, Olive, Teufel
67 I Sammlerobjekt<br />
Block mit zertifizierter Spezialanfertigung PS-100<br />
82 I Musikhighlights<br />
Die aktuellen Höhepunkte zum neuen Jahr: Herbert Grönemeyer – Schiffsverkehr<br />
74 I Klangstark<br />
Lautsprecher von KSdigital, Naim und Teufel<br />
60 // CD-Player<br />
Consonance zieht seinen Hut vor der<br />
klassischen CD<br />
62 // Netzwerkplayer<br />
Denon-Digital: Der erste Airplay-Streamer<br />
der Netzwerk-Japaner<br />
64 // Audioserver<br />
Die Referenz in Sachen Server<br />
Exklusivtest: Olive O6HD<br />
67 // Schallplattenspieler<br />
Limitierte Sonderanfertigung:<br />
Block PS-100<br />
68 // Abtastsysteme<br />
Audio-Technica, Benz Micro, Denon,<br />
Goldring, Nagaoka, Shelter, Sumiko<br />
74 // Standlautsprecher I<br />
Erster WLAN-Standlautsprecher<br />
Teufel Raumfeld Speaker L<br />
76 // Standlautsprecher II<br />
Aktivlautsprecher mit<br />
Studiogeschichte KSdigital 2040<br />
78 // Standlautsprecher III<br />
Innovativer Passivlautsprecher<br />
Naim Ovator S-400<br />
80 // Soundbar<br />
Egal ob senkrecht oder waagerecht:<br />
Boses intelligente Soundbar<br />
CineMate1SR<br />
MUSIK<br />
82 // Musik-Blu-rays<br />
- Das Phantom der Oper –<br />
25-jähriges Jubiläum<br />
- Deep Purple – With Orchestra<br />
- Herbert Grönemeyer – Schiffsverkehr<br />
Tour 2011 (Live in Leipzig)<br />
- George Harrison – Living In The<br />
Material World<br />
- Liszt Now – Lang Lang<br />
- Santana – Greatest Hits<br />
- Sigur Rós – Inni<br />
- The Rolling Stones – Some Girls<br />
- Ulver – The Norwegian National Opera<br />
STANDARDS<br />
03 // Editorial<br />
86 // Lexikon<br />
88 // Leserbriefe<br />
89 // Fachhandelsverzeichnis<br />
94 // Testübersicht<br />
98 // <strong>Vorschau</strong>/Impressum<br />
Inhalt: Auerbach Verlag, Bose, Denon, EMI, Gewandhaus zu Leipzig, Naim, Stock.xchng, Teufel In dieser Ausgabe 5
Trends & Neuigkeiten Februar/März<br />
Das neue Jahr ist schon etwas fortgeschritten und auf Veranstaltungen wie der CES<br />
wurden bereits zahlreiche neue Produkte angekündigt. Doch auch ein Blick auf die<br />
Entwicklung der Musikbranche innerhalb der letzten Jahre soll gewagt werden.<br />
LG: Verwirrung um Produktbezeichnung<br />
Auf der CES 2012 stellte LG Electronics durfte schon in Las Vegas bestaunt werden.<br />
Mit diesem Produkt wird auch die so<br />
das erste Exemplar ihrer neuen Heimkinosysteme<br />
vor. Vier Modelle sollen in der ersten<br />
Jahreshälfte auf den Markt kommen, logie“ beworben. Ein komplexer Algorith-<br />
genannte „3D-Sound-Zooming-Techno-<br />
die Blu-Ray-Komplettanlage BH9420PW mus soll die akustische Tiefenstaffelung<br />
von einzelnen Geräuschen an die optische<br />
Tiefe von 3D-Objekten im Bild anpassen.<br />
Ebenfalls per DSP kommt die Sound-Field-<br />
Expansion-Technologie zum Einsatz, welche<br />
den optimalen Hörbereich (Sweetspot)<br />
vergrößern soll. Verwirrung stiftet dabei<br />
die Bezeichnung des neuen Surround-<br />
Setups: LG nutzt dabei die Bezeichnung<br />
„9.1-Lautsprechersystem“. Tatsächlich ist<br />
dieser Weg nicht ganz neu, denn bereits<br />
bei drei Vorgängersystemen der HX-Serie<br />
Gerätename: LG BH9420PW Preis: k. A. Internet: www.lg.com<br />
kommen 9.1-Lautsprecher für Cinema-3D-<br />
Sound zum Einsatz. Die vier zusätzlichen<br />
Lautsprecher entsprechen allerdings nicht<br />
diskreten Kanälen, sondern sind lediglich<br />
nach oben gerichtete Treiber, die die Räumlichkeit<br />
der Wiedergabe verbessern sollen.<br />
Für das auf der CES vorgestellte Produkt<br />
bleibt abzuwarten, was sich dieses Mal hinter<br />
der 9.1-Angabe verbirgt. Möglicherweise<br />
handelt es sich tatsächlich um diskrete<br />
Kanäle, oder es wird lediglich ein Upmix-<br />
Algorithmus verwandt, um den Raumklang<br />
aufzuwerten. <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> hat LG gebeten,<br />
die Aussagen zur Anzahl der im System<br />
vorhandenen diskreten Kanäle zu konkretisieren.<br />
Das koreanische Unternehmen<br />
plant die Markteinführung des Gerätes in<br />
Deutschland bis Juli dieses Jahres.<br />
Seta-Audio rüstet für Surround auf<br />
Seta-Audio erweitert seine M-Serie um<br />
zwei Center-Lautsprecher und einen Subwoofer.<br />
Wie schon das <strong>Stereo</strong>pärchen M<br />
1.5 sind die Center im kompakten Regallautsprecher-Format<br />
gefertigt. Der kleinere<br />
Gerätename: Seta-Audio MC 2.5,<br />
Seta-Audio MC 2.7, Seta-Audio MS 1.12<br />
Alleskönner-Kopfhörer von PSB<br />
Der kanadische Hersteller<br />
PSB Speakers<br />
möchte jetzt auch<br />
in den Kopfhörermarkt<br />
einsteigen.<br />
Ab Mitte<br />
März wird<br />
der M4U 2<br />
in Deutschland<br />
erhältlich<br />
sein. Bei<br />
dem Modell<br />
handelt es<br />
MC 2.5 ist mit zwei 13-Zentimeter-Chassis<br />
bestückt, während der größere Bruder MC<br />
2.7 zwei Chassis mit einer Größe von 17<br />
Zentimetern zum Schwingen bringt. Beide<br />
Speaker sind mit dem eigens entwickelten<br />
Clusterflex-Gehäuse ausgestattet. Ergänzt<br />
wird die Serie durch den Subwoofer MS<br />
1.12, dessen 17-Zentimeter-Langhubchassis<br />
für Tiefgang bis zu 20 Hertz sorgen<br />
soll. Ebenfalls im Clusterflex-Gehäuse<br />
Preis: 1 680 Euro,<br />
2 180 Euro, 3 480 Euro<br />
Internet:<br />
www.seta-audio.de<br />
sich um eine geschlossene Around-Ear-<br />
Konstruktion mit dyna mischem Wandler.<br />
Um sich vom restlichen Markt abzuheben,<br />
sind gleich mehrere innovative<br />
Techniken enthalten. Die aktive Geräuschunterdrückung<br />
nach dem Gegenschallprinzip<br />
wird durch vier Mikrofone und ohne<br />
digitale Bearbeitung durchgeführt. Ein<br />
eingebauter Verstärker übernimmt diese<br />
Aufgabe und vermeidet so Qualitätsverlust<br />
durch ungenaue Wandlungen. Der Verstärker<br />
kann auch lediglich dazu verwendet<br />
werden, die Impedanz des Hörers zu<br />
Gerätename: PSB Speakers M4U 2 Preis: 450 Euro Internet: www.psb-lautsprecher.de<br />
befindet sich ein effizienter 1 000-Watt-<br />
Digitalverstärker. Frequenzweiche und<br />
EQ sind ebenfalls in digitaler Form mit<br />
integriert. Klanglich soll sich der Sub perfekt<br />
in das System einpassen, sodass die<br />
<strong>Stereo</strong>paare akustisch zu Standlautsprechern<br />
aufgewertet werden. Somit lässt sich<br />
für knapp 10 000 Euro bereits ein High-<br />
End-Surround-Setup erstehen, das auch<br />
höchste Pegel klirrarm im Wohnzimmer<br />
zulässt. Neuerdings vertreibt Seta-Audio<br />
seine Produkte selbst mit einer üblichen<br />
Vorhörzeit von 14 Tagen.<br />
erhöhen sowie den Akku des Zuspielers<br />
zu schonen. Eine weitere Besonderheit<br />
stellt die Technologie Room Feel dar:<br />
Diese soll eine Räumlichkeit wie beim<br />
gewohnten Hören über Lautsprecher erzeugen.<br />
Dafür kommt eine eigens entwickelte<br />
Übertragungsfunktion zum Einsatz.<br />
Zur Stromversorgung werden zwei AAA-<br />
Batterien benötigt. Sollten diese einmal<br />
leer sein, kann jedoch wie gewohnt im<br />
passiven Modus weitergehört werden. Im<br />
Lieferumfang sind ebenfalls eine Tragebox<br />
inklusive Karabiner zum Befestigen an der<br />
Kleidung sowie ein Headset-Kabel für bestimmte<br />
Smartphones enthalten.<br />
Bilder: B.M.C. Audio, Bang & Olufsen, Beyerdynamic, Dynaudio, LG Electronics, PSB Speakers, Seta-Audio<br />
6 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at
B.M.C. sucht Perfektion in Symmetrie<br />
Das erste Lautsprechersystem aus dem<br />
Hause B.M.C. feiert auf der diesjährigen<br />
Hígh Ende Deutschlandpremiere. Dem Arcadia<br />
liegt ein symmetrisch aufgebautes<br />
Gehäuse zugrunde. Dadurch sind die Treiber<br />
auf den jeweils gegenüberliegenden<br />
Seiten angelegt, sodass sie ein bipolares<br />
System bilden. Die Membranen bewegen<br />
sich dabei in einem Gegenspielerprinzip,<br />
lenkt ein Wandler nach außen aus, tut es<br />
der gegenüberliegende zeitgleich nach innen.<br />
Dadurch sind auch tiefste Bässe mit<br />
einem geschlossenen Gehäuse möglich.<br />
Hochwertige Gehäusematerialien sollen<br />
feuchtigkeitsbedingte Ausdehnung und<br />
thermische Verspannungen verhindern.<br />
Eine Besonderheit sind auch die Frequenzweichen:<br />
In einem externen Gehäuse untergebracht<br />
sollen sie frei von Schalldruckeinflüssen<br />
sein.<br />
Gerätename: B.M.C. Audio Arcadia Preis: k. A. Internet: www.bmc-audio.com<br />
Dynaudio mit kabellosen High-End-Lautsprechern<br />
Der dänische Hersteller Dynaudio hat auf<br />
der CES 2012 die Funklautsprecher Xeo<br />
präsentiert. Erstmals soll die Flexibilität<br />
von kabelloser Übertragung mit höchsten<br />
Ansprüchen an die Qualität auch im<br />
Lautsprecherbereich zum Einsatz kommen.<br />
Mit im Produktpaket enthalten sind<br />
neben dem Lautsprecherpaar eine Fernbedienung<br />
Dieser sendet das Signal ohne Kompression<br />
oder Reduktion an die Lautsprecher.<br />
Zuspieler können analog per Cinch und<br />
3,5-Millimeter-Mini klinke oder digital per<br />
Toslink angeschlossen werden. Außerdem<br />
ist es möglich, per USB-Anschluss<br />
Dateien von einem angeschlossenen PC<br />
abzuspielen. So sollen Soundkarten oder<br />
sowie der Xeo-Transmitter. Wandler, Vorverstärker und separate<br />
Endstufen aus dem Wohn zimmer verschwinden,<br />
hocheffiziente Digitalverstärker<br />
sind direkt in den Lautsprechern verbaut.<br />
Auch mehrere Lautsprecherpaare<br />
in verschiedenen Räumen können mit<br />
nur einem Transmitter bedient werden.<br />
Dabei lässt sich mit separaten Fernbedienungen<br />
die Lautstärke unabhängig voneinander<br />
regeln. Die Reichweite wird mit<br />
50 Metern angegeben, unter günstigen<br />
Bedingungen soll sogar noch<br />
mehr möglich sein.<br />
Gerätename: Dynaudio Xeo 3,<br />
Dynaudio Xeo 5, Dynaudio Xeo<br />
Transmitter<br />
Preis: 1 300 Euro (Xeo 3),<br />
2 700 Euro (Xeo 5), 250 Euro<br />
(Xeo Transmitter)<br />
Internet:<br />
www.dynaudio.de/int/xeo<br />
Sehen Sie durch den Trend zu portablen<br />
Audio-Geräten eine goldene<br />
Ära für die Kopfhörer-Branche?<br />
Ja, so auch für Beyerdynamic.<br />
Wir stellen zu<br />
unserer Freude fest, wie<br />
insbesondere ohrumschließende<br />
Designs mit<br />
audiophilen Eigenschaften<br />
immer gefragter werden.<br />
Klaus Hanselmann, Beyerdynamic<br />
Diese sogenannte goldene<br />
Ära gibt es schon<br />
seit den Siegeszug des<br />
iPod, doch leider liegen<br />
den meisten Geräten<br />
absolut erbärmliche<br />
Ohrstöpsel bei, die nicht dazu angetan<br />
sind Kunden davon zu überzeugen bessere<br />
Qualitäten als MP3 anhören zu wollen.<br />
Jan Sieveking, Sieveking Sound<br />
Kennen Sie Ideen, die neues Leben<br />
in die Welt der Kopfhörer bringen?<br />
Zur Philosophie von Sony<br />
gehört der Anspruch,<br />
technische Innovationen<br />
voranzutreiben. Im<br />
Rahmen der CES 2012<br />
haben wir unsere ersten<br />
Kopfhörer mit der innovativen „Balanced<br />
Armature-Treiber“-Technologie vorgestellt.<br />
Michael Willenborg, Sony<br />
Beispielsweise unsere<br />
ganz neue CitiScape<br />
Range mit integrierter<br />
MusicSeal Technologie.<br />
Hintergrundgeräusche<br />
von außen gelangen<br />
nicht an das Ohr und umgekehrt dringen<br />
die Musik aus den Kopfhörern nicht nach<br />
außen. Wir nennen dies passive<br />
Geräuschunterdrückung.<br />
Chistian Bauer, Philips<br />
Audio Kurios: Für 699 Euro bekommt man Designer-Player für unterwegs. Bang & Olufsen erfreut<br />
die verschiedenen Geschmäcker mit gleich vier Farbkombinationen. Audio to go!<br />
Sennheiser arbeitet<br />
kontinuierlich an neuen<br />
und wegweisenden<br />
Technologien. Denken<br />
Sie nur an den Referenzkopfhörer<br />
HD 800<br />
mit seinem innovativem Ringradiator oder<br />
den HD 700 mit einem völlig neuartigem<br />
belüfteten Magnetsystem.<br />
Axel Grell, Sennheiser<br />
News 7
Sollten die Studios Musikmischungen<br />
eher für Kopfhörer optimieren,<br />
als für Lautsprecherwiedergabe?<br />
Meiner Meinung nach<br />
sollte es beides geben:<br />
Sowohl Abmischungen<br />
für das Hören mit Lautsprechern<br />
als auch für<br />
den Musikgenuss<br />
mit Kopfhörern. So würde das Hörerlebnis<br />
noch weiter verbessert werden.<br />
Axel Grell, Sennheiser<br />
Teufel mit Einsteigerset<br />
Mit seiner neuen Surround-Lautsprecher-<br />
Reihe Viton möchte Teufel Neulingen einen<br />
preiswerten Einstieg in den Heimkinoton<br />
ermöglichen. Es ist sowohl eine 5.1- als<br />
auch eine 7.1-Variante des Systems erhältlich.<br />
Für gute Sprachverständlichkeit soll der<br />
neu entwickelte Center-Lautsprecher VT 12<br />
sorgen. Dieser ist mit zwei 130-Millimeter-<br />
Mitteltönern und einem 25 Millimeter großen<br />
Gewebehochtöner im geschlossenen Gehäuse<br />
bestückt. Der Regallautsprecher VT<br />
11 kommt als Satelliten-Set zum Einsatz. Für<br />
das Bassfundament sorgt der US 5110/1 SW.<br />
Der Subwoofer erreicht mit 250-Millimeter-<br />
Zellulosemembran Frequenzen bis 34 Hertz<br />
bei einer Sinusleistung von 100 Watt (W).<br />
Um die Umwelt und den eigenen Geldbeutel<br />
zu schonen, schaltet die automatische<br />
Signalerkennung den Subwoofer nur ein,<br />
wenn er wirklich beansprucht wird, und lässt<br />
ihn ansonsten im Stand-by-Modus verweilen.<br />
In diesem wird mit 0,3 W Leistungsaufnahme<br />
die EU-Vorgabe großzügig eingehalten. Das<br />
System ist auf hohe Leistungen ausgelegt,<br />
um auch Räume bis zu 30 Quadratmetern<br />
Größe ausreichend beschallen zu können.<br />
Wir glauben, dass<br />
die Orientierung von<br />
Musikmischungen am<br />
Wiedergabegerät nicht<br />
zielführend ist, sondern<br />
sich die Produkte von<br />
Herstellern für Lautsprecher und Kopfhörer<br />
vielmehr nach den Musiktrends richten<br />
und auf diese abgestimmt sein sollten.<br />
Michael Willenborg, Sony<br />
Bevorzugen Sie Musikgenuss über<br />
Lautsprecher oder Kopfhörer?<br />
Privat mag ich beides<br />
gerne und wähle dies<br />
einfach nach Einsatzzweck.<br />
Wenn ich unterwegs<br />
bin, freue ich mich<br />
über die inzwischen<br />
sehr guten Wiedergabe-Eigenschaften von<br />
aktuellen Medienplayern und Kopfhörern.<br />
Klaus Hanselmann, Beyerdynamic<br />
Ich komme aus dem<br />
Lager der HiFi-Enthusiasten<br />
und für mich<br />
ist ein guter Lautsprecher<br />
in einem eigenen<br />
Hörraum das Maß der<br />
Dinge. Lebt man jedoch in meinem eher<br />
auf Design denn auf Akustik eingerichteten<br />
Wohnzimmer mit viel Hall, dann ist der<br />
Kopfhörer die klar bessere Wahl.<br />
Jan Sieveking, Sieveking Sound<br />
Wenn ich detailgetreuen<br />
Studiosound<br />
nur für mich alleine<br />
erleben möchte, dann<br />
ziehe ich mich in mein<br />
Arbeitszimmer zurück<br />
und genieße meine Lieblingsmusik über<br />
unseren neuen Fidelio L1.<br />
Christian Bauer, Philips<br />
Gerätename: Teufel Viton 51, Teufel Viton 71 Preis: 499 Euro (5.1),<br />
599 Euro (7.1)<br />
Deutsche verschenken bevorzugt Musik<br />
Der Bundesverband Musikindustrie e. V.<br />
(BVMI) teilt mit, dass 54 Prozent aller geplanten<br />
Weihnachtsgeschenke in Deutschland<br />
Musik waren. Das ging aus einer Studie<br />
des Marktforschungsinstitutes Respondi<br />
hervor. Haptische Tonträger haben an den<br />
Musikgeschenken einen großen Anteil. So<br />
nehmen CDs und Schallplatten 34 Prozent<br />
der Musikgeschenke ein, Musik-DVDs 14,3<br />
Prozent. Ebenfalls beliebt sind Konzertkarten<br />
mit 27 Prozent. Digitale Musikgeschenke sind<br />
3 000<br />
2 500<br />
2 000<br />
1 500<br />
1 000<br />
500<br />
Internet: www.teufel.de<br />
derzeit noch schwach vertreten. Die größte<br />
Popularität haben Download-Gutscheine bei<br />
Musikliebhabern unter 19 Jahren: 14,3 Prozent<br />
liegt hier schon über dem Gesamtdurchschnitt.<br />
Während die älteren Generationen<br />
also gerne greifbare Tonträger schenken,<br />
geht der Trend beim Nachwuchs in Richtung<br />
digitale Verbreitung. Bereits seit dem Jahr<br />
2004 verzeichnet das Marktsegment Musikdownloads<br />
einen stetig wachsenden Anteil<br />
am Umsatz der Musikindustrie.<br />
Umsätze: Steigender Anteil an digitalen Downloads dämpft Verlust durch nachlassende CD-Verkäufe<br />
Physische Tonträger<br />
Digitale Downloads<br />
Summe beider Bereiche<br />
Mio. € 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Sieveking Sound, Teufel, THX<br />
8 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at
Bajuwarische Klänge auf der High End<br />
Seit nunmehr etwa 30 Jahren besteht die<br />
High End Society, und bald ist es wieder so<br />
weit: In München werden auf der dazugehörigen<br />
Messe die Zukunft, Gegenwart und<br />
Vergangenheit der Audio branche zu einer<br />
ansprechenden Ausstellung verwoben. Vom<br />
3. bis 6. Mai kann man sich in den Hallen<br />
einen Überblick über Trends und Geräte verschaffen.<br />
Im Blickpunkt stehen dabei nicht<br />
nur hochwertigste Audioprodukte der kommenden<br />
Monate, sondern auch die akustische<br />
Umrahmung. Schließlich soll bei allem<br />
KURZ NOTIERT<br />
AT-Tonreferenz erobert China<br />
Das Münchener Label Blu Phase Media<br />
konnte eine Kooperation mit dem chinesischen<br />
Mediendienstleister 88tc88<br />
beschließen. Der Onlineservice sorgt für<br />
Übersetzung, Genehmigung und Distribution<br />
bei den drei größten Mobilfunkanbietern.<br />
Dadurch können westliche<br />
Labels erstmals am chinesischen Markt<br />
teilhaben. Bekannt geworden ist Blu Phase<br />
Media durch die Blu-ray „Lichtmond“ (vorgestellt<br />
in der <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> 1/2012), die<br />
Musik des Genres Ambient mit computergenerierten<br />
3D-Landschaften vereint.<br />
Hang zur Technik nicht der eigentliche Zweck<br />
verloren gehen: die Musik. Deshalb soll ein<br />
umfangreiches Rahmenprogramm von Klassik<br />
über Tango bis hin zu Schlagern und<br />
Wiener Kaffeehausmusik geboten werden.<br />
Erwähnt werden sollte auch die regionale<br />
Musik: So werden die Besucher zur Eröffnung<br />
der Messe mit den Klängen von Alphörnern<br />
begrüßt. Die Münchner Spitzbuam<br />
und das TreM-Trio werden außerdem als<br />
Walking-Act fungieren. Die Besucher werden<br />
also mobil an verschiedenen Orten der<br />
US-Musikportal gibt auf<br />
Die Musikstreaming-Plattform Grooveshark<br />
hat ihr Angebot in Deutschland eingestellt.<br />
Als Grund dafür werden „unverhältnismäßig“<br />
hohe Betriebskosten genannt. Dabei wird<br />
auf die Verwertungsgesellschaft GEMA<br />
verwiesen. Diese wies in einer Pressemitteilung<br />
die Vorwürfe zurück: Grooveshark<br />
weigere sich generell, den Dienst „überhaupt<br />
in irgendeiner Form zu vergüten.“<br />
Grooveshark hat in den USA derzeit mit<br />
Klagen mehrerer Major-Labels zu kämpfen.<br />
Apple und Google haben den Dienst ebenfalls<br />
aus ihren App-Stores verbannt.<br />
Messe mit bajuwarischem Liedgut versorgt.<br />
Für gute Technik ist bereits gesorgt, gute<br />
Stimmung ist im Anmarsch!<br />
Musicload wird verlustfrei<br />
Seit Anfang Dezember bietet die Musikdownload-Plattform<br />
Musicload ihre Dateien<br />
neben dem MP3-Format auch als<br />
WAV-Files an. Die Qualität beläuft sich auf<br />
44,1 Kilohertz Sampling-Rate bei einer<br />
Dynamikauflösung von 16 Bit und zieht so<br />
mit der Audio-CD gleich. Bisher sind etwa<br />
100 Alben des Major-Labels Universal im<br />
Angebot enthalten. Doch die Qualität<br />
hat auch ihren Preis: Van Halens aktuelles<br />
Album „A Different Kind Of Truth“<br />
ist als WAV für 16,95 Euro erhältlich, die<br />
MP3-Version kostet 4 Euro weniger.<br />
Anzeige<br />
DIE NETZWERK-DNA<br />
entschlüsselt für Ihre <strong>Stereo</strong>-Anlage.<br />
Denon Netzwerk-Audio-Player DNP-720AE. Es ist an der Zeit, die geliebte <strong>Stereo</strong>-Anlage mit den<br />
neuesten Netzwerk-Technologien aufzurüsten. Mit dem neuen Denon DNP-720AE entschlüsseln Sie die<br />
Netzwerk-DNA und genießen neue Musikquellen in echtem Denon-Klang. Über eine drahtlose oder kabelgebundene<br />
Verbindung zum Heimnetzwerk bietet der Player alle Facetten der neusten Audioübertragung<br />
inklusive AirPlay, Internetradio und Streaming von Netzwerkspeichern (NAS) Dank der DLNA 1.5-Unterstützung.<br />
Auch nach über 100 Jahren steht Denon für höchste Klangqualität von jeder Musikquelle. Überzeugen<br />
Sie sich selbst bei Ihrem autorisierten Denon-Händler und im neuen Video mit der Band Young<br />
The Giant auf www.denon.eu/DNP-720AE.<br />
DNP-720AE: Die Perfektionierung Ihrer<br />
<strong>Stereo</strong>-Anlage mit nur einem Gerät.<br />
Denon ist ein Warenzeichen oder eingetragenes Warenzeichen von D&M Holdings, Inc.
Inwieweit optimieren Sie Ihre<br />
Kopfhörer für mobile Endgeräte<br />
oder für Kopfhörerverstärker?<br />
Neben mechanischen<br />
und akustischen Eigenschaften<br />
wie Bügelkonstruktion,<br />
Größe, offener<br />
und geschlossener<br />
Bauweise etc. reagieren<br />
wir so darauf, dass wir Kopfhörer mit unterschiedlichen<br />
Impedanzen anbieten.<br />
Klaus Hanselmann, Beyerdynamic<br />
Natürlich sind die<br />
Kopfhörer für<br />
den mobilen<br />
Einsatz auf die<br />
Endstufen der<br />
portablen Player<br />
abgestimmt. Bei Kopfhörern, die in erster<br />
Linie über Verstärker betrieben werden, ist<br />
es etwas komplizierter, da es auf dem Markt<br />
unterschiedlichste Geräte mit verschiedensten<br />
Ausgangsimpedanzen gibt.<br />
Axel Grell, Sennheiser<br />
Sind Funkkopfhörer für Sie ein<br />
qualitativer Ersatz für eine<br />
kabelgebundene Variante?<br />
Die Funkkopfhörer<br />
werden zwar beständig<br />
besser, doch auch die<br />
Technik bei den kabelgebundenen<br />
Kopfhörern<br />
geht weiter und bei vergleichbarem<br />
Preis ist der kabelgebundene<br />
Kopfhörer die bessere Wahl.<br />
Jan Sieveking, Sieveking Sound<br />
Funkkopfhörer sind gerade<br />
für den Einsatz in den<br />
eigenen vier Wänden<br />
eine empfehlenswerte<br />
Alternative zu kabelgebundenen<br />
Kopfhörern,<br />
dies zeigt insbesondere unser aktuelles<br />
Modell MDR-DS6500.<br />
Michael Willenborg, Sony<br />
Unsere Funklautsprecherlösungen<br />
sind optimal<br />
für den Konsumenten<br />
entwickelt, der sich flexibel<br />
zu Hause bewegen<br />
und dabei den vollen<br />
Musikgenuss erfahren möchte.<br />
Christian Bauer, Philips<br />
Die CD lebt noch – Absatz stagniert<br />
Insbesondere Nutzer von Musikdownload-<br />
Portalen und modernen Streaming-Geräten<br />
und -Anwendungen sehen die CD schon<br />
längst auf dem Sterbebett liegen. Der Bundesverband<br />
Musikindustrie e. V. (BVMI) ist<br />
da anderer Meinung und stützt sich auf<br />
Zahlen von Media Control/GfK Panel Services.<br />
Der Umsatz durch den beliebten Silberling<br />
erlitt nur einen Rückgang von 2,2<br />
Prozent gegenüber dem Vorjahr und stellte<br />
Wenn Neil Young sich zur Qualität von Musik<br />
äußert, hört die Welt zu. Denn, so Young<br />
erst kürzlich, das digitale Musikangebot sei<br />
qualitativ problematisch. Er betont, dass eine<br />
MP3-Datei lediglich fünf Prozent der Daten<br />
des ursprünglichen Audiomaterials enthält.<br />
„Wir leben im digitalen Zeitalter und unglücklicherweise<br />
degradiert es unsere Musik,<br />
anstatt sie zu verbessern“, so der Musiker.<br />
Dabei betont er, dass er die neue Technik<br />
nicht generell verteufeln wolle. Vielmehr<br />
werde nur die Art und Weise, wie sie zum<br />
Einsatz kommt, der Kunst nicht gerecht, die<br />
auch er schon seit 50 Jahren praktiziert und<br />
erhalten möchte. Die Lösung sieht Young in<br />
Geräten, die qualitativ hochwertigere Dateien<br />
abspielen können. Auch auf die Frage,<br />
wer diese Geräte denn herstellen solle,<br />
wusste er die Antwort: Steve Jobs. Der ehemalige<br />
Apple-CEO habe mit dem iPod zwar<br />
maßgeblich zur Verbreitung von digitaler,<br />
nach wie vor die wichtigste Einnahmequelle<br />
dar. Lediglich in den USA sieht dieser<br />
Trend bereits anders aus, wie das Marktforschungsinstitut<br />
Nielsen berichtet. Dort<br />
wurden im vergangenen Jahr erstmals mehr<br />
Alben online bezogen als auf CD. Obwohl<br />
die Schallplatte insgesamt weniger als 1<br />
Prozent des Umsatzes in Deutschland ausmacht,<br />
unterliegt sie einem stetigen Wachstum.<br />
Liebhaber des Formats sorgten 2011<br />
für eine Umsatzsteigerung von 18,5 Prozent<br />
gegenüber 2010 und setzen damit den<br />
Trend der Vorjahre fort. Insgesamt<br />
ist eine Stabilisierung des deutschen<br />
Musikmarktes zu beobachten. 2011<br />
wurde erreicht, was zuletzt 1997 vorkam:<br />
Das Umsatzvolumen verringerte sich<br />
nicht. Vor allem Musikdownloads legten<br />
beim Umsatz 28,8 Prozent zu. Trotz illegaler<br />
Downloads wird dieses Marktsegment also<br />
weiterhin erfolgreich erschlossen.<br />
Steve Jobs und die Schallplatte – Neil Young berichtet<br />
Digitale Lücke: So viele Daten verbleiben vom Original<br />
80 %<br />
70 %<br />
60 %<br />
50 %<br />
40 %<br />
30 %<br />
20 %<br />
10 %<br />
FLAC<br />
VBR<br />
FLAC arbeitet verlustfrei und schafft je<br />
nach Werk unterschiedlich große Dateien<br />
MP3<br />
192 kbps<br />
WMA<br />
192 kbps<br />
AAC<br />
192 kbps<br />
OGG<br />
192 kbps<br />
datenreduzierter Musik beigetragen, aber<br />
„als er nach Hause kam, hörte er Vinyl.“<br />
Young ist sich sicher, dass Jobs die Verbreitung<br />
von hochqualitativer digitaler Musik<br />
ebenfalls vorangetrieben hätte. Die Grundlagen<br />
dafür sind bereits geschaffen: Die<br />
aktuellen Generationen von Apple-Geräten<br />
sind in der Lage, den verlust freien Codec<br />
ALAC wiederzugeben.<br />
Codec Bitrate Restdaten<br />
FLAC VBR ~ 50–75 %<br />
MP3 192 kbps ~ 13,5 %<br />
WMA 192 kbps ~ 12,0 %<br />
AAC 192 kbps ~ 11,5 %<br />
OGG 192 kbps ~ 9,0 %<br />
MP3 64 kbps ~ 4,5 %<br />
Microsoft lässt noch etwas mehr als<br />
zehn Prozent des Originals übrig<br />
Die 64-kbps-MP3 enthält lediglich die<br />
angesprochenen fünf Prozent Restdaten<br />
MP3<br />
128 kbps<br />
Codec/<br />
Bitrate<br />
Bilder: Asa Mathat | All Things Digital, Auerbach Verlag, Creative Commons, High End Society, Sennheiser, Stock.xchng<br />
10 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at
GEMA und Creative Commons bleiben uneins<br />
Die GEMA lehnt eine Kooperation mit Creative Commons (CC) weiterhin<br />
ab. Damit reagiert die Gesellschaft auf die am 9. Januar bekannt<br />
gegebene Kooperation in Frankreich. CC hatte dort erfolgreiche<br />
Verhandlungen mit der zuständigen Verwertungsgesellschaft<br />
SACEM geführt. In Deutschland stehen über 63 000 Mitglieder unter<br />
dem Schutz der GEMA. Das bringt jedoch auch gewisse Einschränkungen<br />
für die Kreativen mit sich: So darf ein Musiker beispielsweise<br />
nicht eigenmächtig einen Song<br />
auf seiner rHomep<br />
Homepage zum kostenlosen<br />
Download anbieten oder anderen n ohne Vergütung zur Verfügung<br />
stellen, auch wenn es sein<br />
ausdrücklicher ch rWunsch ist. Dafür ist<br />
die ausdrückliche Genehmigung der<br />
GEMA nötig. Eine Veröffentlichung<br />
unter der Creative-Commons-Lizenz würde dieses Vorhaben<br />
erleichtern. Die GEMA bezeichnet ein solches Vorgehen jedoch als<br />
„Rosinenpicken“ und erklärt, dass eine solche Kooperation aufgrund<br />
von verwaltungstechnischen Gründen nicht praktikabel ist. Creative<br />
Commons versucht seit dem Jahr 2001, Künstlern die Lizenzierung<br />
ihrer Werke selbst zu ermöglichen. Nutzungsrechte können so mit<br />
verschiedenen Lizenzen selbst vergeben werden, ohne auf Verwertungsgesellschaften<br />
und Labels angewiesen zu sein.<br />
®<br />
HIGH END<br />
DER BESTE TON | DAS BESTE BILD<br />
GEMA<br />
Künstler gibt seine Verwertungsrechte<br />
an die GEMA ab und überlässt<br />
ihr die Verwaltung. Alle Werke<br />
werden kommerziell genutzt.<br />
Creative Commons<br />
Künstler verteilt Lizenzen selbst.<br />
Dabei kann er wählen, ob einzelne<br />
Stücke kommerziell oder gemeinfrei<br />
verwendet werden sollen.<br />
THX führt Zertifikat für Kompaktlautsprecher ein<br />
Die von George Lucas gegründete Firma THX führt das neue Zertifikat<br />
„THX Compact System“ ein. Dieses ist für kleinere Lautsprechersets<br />
gedacht, die oft im Wohnzimmer zum Einsatz kommen. Für viele Leute<br />
sind kompakte Lautsprecher Pflicht, da der Platz begrenzt ist oder der<br />
Anblick von größeren schlichtweg nicht erwünscht ist. THX möchte dabei<br />
mit dem technischen Fortschritt gehen, der es mittlerweile erlaube,<br />
auch mit kom- pakten Systemen<br />
ein hochwertiges<br />
Heimkinoerlebnis<br />
zu erfahren. THX<br />
möchte mit seinem<br />
Siegel sicherstel-<br />
len, dass der Käufer<br />
für sein Geld<br />
auch ein gewisses<br />
Qualitäts niveau<br />
bekommt. Es wird<br />
dabei auch be- achtet, dass mit<br />
der Leistung kleiner Lautsprecher keine großen Heimkino säle beschallt<br />
werden können. Deshalb sieht das Zertifikat vor, dass ein Raumvolumen<br />
von etwa 28,3 Kubikmetern ausreichend laut mit Ton versorgt werden<br />
muss. Weitere Kriterien sind der erreichbare Schalldruck mit geringen<br />
Verzerrungen sowie Linearität im Frequenzgang. Die Auszeichnung<br />
kann für 2.1-Sets ebenso gut vergeben werden wie für 7.1-Sets.<br />
KURZ NOTIERT<br />
„Red Tails“ von Lucasfilm in Auro-3D<br />
Seit dem 20. Januar dieses Jahres setzt Lucasfilm neue Ton-<br />
Maßstäbe: Der Kriegsfilm „Red Tails“ wird in den Kinos im neuen<br />
Tonformat Auro-3D gezeigt. Bei dem neuen Format handelt<br />
es sich um eine Entwicklung aus den Häusern Barco und Galaxy<br />
Studios. Ein Surround-Setup wird dabei um diskrete Höhenkanäle<br />
erweitert. Im Falle von „Red Tails“ werden einem 5.1-Setup über<br />
jedem Satellitenspeaker jeweils ein Höhenkanal sowie ein Lautsprecher<br />
über dem Hörer („Voice of God“) hinzugefügt. Fraglich<br />
ist, in welchen deutschen Kinos die neue Technik tatsächlich zum<br />
Einsatz kommt, da dafür zusätzliche Lautsprecher sowie Decoder-<br />
Hardware erforderlich sind.<br />
Anzeige<br />
DIE ERLEBNISMESSE FÜR EXZELLENTE<br />
UNTERHALTUNGSELEKTRONIK<br />
03.-06. MAI 2012 IM MOC MÜNCHEN<br />
TÄGLICH VON 10-18 UHR<br />
FACHBESUCHERTAG 03.05.2012<br />
WWW.HIGHEND2012.DE<br />
Info: www.HighEndSociety.de Tel: 0202-70 20 22
Ausgepackt und angehört<br />
Wharfedale Crystal 3<br />
Surround auch ohne Subwoofer<br />
Wharfedale setzt bei seinem Crystal-3-<br />
System auf ein Surround-Setup, das auf einen<br />
klassischen Subwoofer verzichtet und<br />
dessen Aufgabe den beiden Standlautsprechern<br />
zukommen lässt. Das 5.0-Set<br />
besteht je nach Variante aus zwei 83 Zentimeter<br />
(cm) großen Frontspeakern, zwei<br />
22-cm-Surround-Lautsprechern und einem<br />
42 cm breiten Center. Um klangbeeinflussende<br />
stehende Wellen und Signalauslöschungen<br />
im Inneren zu vermeiden, ist<br />
das Chassis-Design der einzelnen Lautsprecher<br />
trapezförmig ausgelegt. Eine zusätzlich<br />
geschwungene Front verringert frequenzgangbeeinflussende<br />
Dispersionseffekte der<br />
einzelnen Treiber und verbreitert damit den<br />
Sweetspot der Lautsprecher. In üblichen<br />
Haushalten punktet das CR3-Set mit ausreichendem<br />
Bassdruck, der jedoch nicht bis<br />
zu den Nachbarn durchschlägt. In puncto<br />
Surround-Darstellung lieferte das Crystal-<br />
3-System sehr gute Ergebnisse, indem es<br />
Räume weit öffnete und Details jederzeit<br />
verfolgbar um unsere Köpfe wandern ließ.<br />
Preis: 400 Euro<br />
Kontakt: www.iad-audio.de<br />
nachbarfreundlicher Tiefbass<br />
sehr gebündelter Center-Klang<br />
Meridian Sooloos Control 15 und Media Source 600<br />
Kommandozentrale<br />
Unter dem Namen Sooloos bietet der Hersteller<br />
Meridian verschiedene<br />
Audiostreaming-Produkte,<br />
um das komplette<br />
Haus zu vernetzen.<br />
Der Meridian<br />
Sooloos Control 15<br />
ist<br />
Streaming-Ser-<br />
ver, Media-Receiver<br />
und Control-Point<br />
in einem. Lediglich<br />
für<br />
die<br />
Konvertierung<br />
in die analoge Welt wird ein zusätzlicher<br />
D/A-Wandler benötigt, den der deutsche<br />
Vertrieb Audio Reference mit dem<br />
Media Source 600 ebenfalls bereithält. Der<br />
17-Zoll-LCD-Monitor des Servers ist berührungsempfindlich<br />
aufgebaut, der Standfuß<br />
beinhaltet ein Slot-in-Laufwerk zum Rippen<br />
von CDs und anschließendem Speichern<br />
auf einer internen Festplatte. Der<br />
Media Source 600 reproduzierte Bassimpulse<br />
straff und übermittelte tiefste Töne<br />
mit ausgezeichneter Kontur, ohne dabei<br />
auf eine feine Detailzeichnung zu verzichten.<br />
Mit verlustfreier Datenkomprimierung<br />
in 24 Bit bei 192 Kilohertz und einer<br />
berührungsempfindlichen Steuerzentrale<br />
wird sowohl dem Auge als auch dem Ohr<br />
geschmeichelt.<br />
Preis: 6 500/2 500 E uro<br />
Kontakt: www.audio-reference.de<br />
ausgezeichneter Klang<br />
kein kapazitives Display<br />
Denon AVR-1912<br />
Everyceiver für jedermann<br />
Der Denon AVR-1912 ist eine Audio-Video-<br />
Zentrale, bei der man schon am Zweitnamen<br />
erkennt, dass sie eine breite Zielgruppe<br />
ansprechen soll. In puncto Ausstattung<br />
ist ihr dies gelungen, denn der<br />
AVR er-<br />
hielt viele Funktionen seiner größeren Geschwister.<br />
Die mehrkanalige Verstärkung<br />
übernehmen sieben Endstufen mit einer<br />
Leistung von 125 Watt. Typisch für Denon:<br />
Auch der Everyceiver ist mit Apple Airplay<br />
ausgestattet, das die UPnP/DLNA-Funktion<br />
sinnvoll erweitert. Für die erste Inbetriebnahme<br />
bietet der AVR-1912 einen deutschen<br />
Einrichtungsassistenten auf Basis von<br />
Audysseys MultEQ XT. Klanglich spielte der<br />
AVR-1912 ausgeglichen auf, reichte jedoch<br />
nicht an die Basskraft und Hochtonauflösung<br />
des größeren AVR-3312 heran. Die<br />
Breite der Bühne spielte hingegen auf<br />
gutem Niveau, was uns eine sehr räumliche<br />
Surround-Wiedergabe bescherte.<br />
Preis: 550 Euro<br />
Kontakt: www.denon.de<br />
Airplay, 3D, Einrichtungsassistent<br />
keine Bearbeitung von SD-Zuspielern<br />
Teufel Raumfeld One<br />
Streaming in der Küche<br />
Der Raumfeld One erweitert Teufels<br />
Strea ming-System um einen kompakten<br />
Funklautsprecher, der sowohl in Küche<br />
und Bad als auch im Garten eine besonders<br />
gute Figur macht. Optisch bleibt der<br />
Kompaktlautsprecher seiner Produktfamilie<br />
treu und präsentiert sich in weißem<br />
Korpus mit schwarzer Chassis-Bespannung<br />
und gebürsteter Aluminiumfrontleiste.<br />
Nach der für Raumfeld typischen<br />
problemfreien Ersteinrichtung verbindet<br />
sich das Gerät automatisch per WLAN<br />
mit dem Heimnetzwerk. Die Steuerung<br />
erfolgt über den optionalen Raumfeld-<br />
Controller oder die kostenfreien iPhonebzw.<br />
Android-Apps. Der One selbst bietet<br />
bis auf einen digitalen Volumepoti keinerlei<br />
Bedienelemente. Klanglich setzt der<br />
Raumfeld One besonders durch seinen<br />
Tieftöner auf eindrucksvolle Effekte, die<br />
weniger audiophil jedoch für alle Zweitumgebungen<br />
groß aufspielen.<br />
Preis: 450 Euro<br />
Kontakt: www.teufel.de<br />
kinderleichte Ersteinrichtung<br />
etwas prominenter Bass<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Denon, Meridian, Teufel, Wharfedale<br />
12 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at
Minimale Größe.<br />
Maximaler Sound.<br />
Sie werden Ihren Augen und Ohren nicht trauen – denn Loewe SoundVision setzt neue<br />
Maßstäbe unter den Audio-Stand-Alone-Anlagen: In einem edlen Aluminiumgehäuse sorgen<br />
sechs Lautsprecher, darunter zwei Subwoofer, für einzigartig authentischen und kraftvollen<br />
Klang. Lassen Sie sich von Loewe SoundVision verzaubern: jetzt bei Ihrem Loewe Fachhändler<br />
– oder im exklusiven Misty-Miller-Video auf www.loewe.de.
Sehen Sie eine goldene Ära<br />
Die heutige Zeit ist schnelllebiger denn je und Musik wird nicht mehr allein zu Hause,<br />
sondern mittlerweile vorrangig unterwegs konsumiert. Mit iPhone und Co. hat man<br />
seine Lieblingstitel stets parat und kann sich auf dem Weg zur Arbeit mit neuen Songs<br />
aus den verschiedenen Music-Stores versorgen. Doch auch unterwegs will man nicht auf<br />
Qualität verzichten, denn ein wahrer Audiophiler gibt sich nicht mit den Plastikstöpseln,<br />
die den Playern beiliegen, zufrieden. Dieser Umstand spielt den Herstellern hochwertiger<br />
Kopfhörer in die Hände. Wie der Markt auf diese Situation reagiert und seine Modelle<br />
für den To-go-Konsum optimiert, ist für uns diesen Monat von Interesse. Dazu haben wir<br />
mit Vertretern der Branchengrößen Bose, Philips und Sony gesprochen, die uns exklusive<br />
Einblicke in die Philosophie ihrer Produkte gewähren.<br />
TORSTEN PLESS<br />
Jürgen Imandt, Bose<br />
Musik ist heute immer und<br />
überall hörbar. Sehen Sie dadurch<br />
eine goldene Ära für die<br />
Kopfhörerbranche?<br />
Ganz offensichtlich ist der Markt für<br />
Personal Audio und damit auch der<br />
Kopfhörermarkt in den letzten Jahren<br />
enorm gewachsen. Noch bemerkenswerter<br />
aber ist die erfreuliche Tatsache,<br />
dass auch das Qualitätsbewusstsein der<br />
Konsumenten in gleichem Maße mitgewachsen<br />
ist. Bose hat insbesondere<br />
bei Kopfhörern schon früh die neuen<br />
Standards für Klangwiedergabe und<br />
Tragekomfort definiert. Heute bieten<br />
wir ein komplettes und sehr erfolgreiches<br />
Sortiment von In-Ear-, On-Earund<br />
Around-Ear-Kopfhörern höchster<br />
Qualität in praktisch allen populären<br />
Preisklassen. Ich sehe deshalb bei Kopfhörern<br />
vor allem eine „goldene Ära“<br />
der Produktqualität.<br />
Die Gesellschaft wird immer<br />
mobiler, sollten die Studios Musikmischungen<br />
eher für Kopfhörer<br />
optimieren?<br />
Ich denke, der Maßstab jeder Musikwiedergabe<br />
ist die größtmögliche Nähe<br />
zum Original. Musik sollte immer so<br />
naturgetreu und lebendig wie möglich<br />
klingen – unabhängig davon, wo<br />
und wie man die Musik hört. Dieser<br />
Maßstab gilt von der Aufnahme bis<br />
zur Wiedergabe. Mit innovativen Bose-<br />
Technologien optimieren wir unsere<br />
Kopfhörer für dieses originalgetreue<br />
Hörerlebnis überall zu jeder Zeit.<br />
Inwieweit optimieren Sie Ihre Kopfhörer<br />
speziell für mobile Endgeräte<br />
oder für Kopfhörerverstärker?<br />
Natürlich bieten unsere Kopfhörer<br />
optimale Kompatibilität mit allen<br />
populären Quellengeräten. Darüber<br />
hinaus optimieren wir unsere Produkte<br />
für viele spezifische Einsatzbereiche wie<br />
zum Beispiel mobile Telefonie.<br />
Sind Funkkopfhörer für Sie ein<br />
qualitativer Ersatz für eine kabelgebundene<br />
Variante?<br />
Kabellose Kopfhörer sind bei Bose<br />
eine sinnvolle Variante für einen definierten<br />
Anwendungsbereich wie etwa<br />
die Bluetooth-Headsets für die mobile<br />
Kommunikation. Selbstverständlich<br />
gelten immer die gleichen, hohen Qualitätsmaßstäbe<br />
wie bei allen Bose-+<br />
Produkten.<br />
Christian Bauer, Philips<br />
Musik ist heute immer und überall<br />
hörbar. Sehen Sie dadurch eine goldene<br />
Ära für die Kopfhörerbranche?<br />
Sowohl Musik, aber auch Hörbücher sind<br />
heute Begleiter in jeder Lebenslage –<br />
das reicht vom Weg zur Arbeit über die<br />
regelmäßige Jogging-Runde bis hin zum<br />
gemütlichen Abschalten am Abend in<br />
seinem Lieblingssessel. Wir bieten Kopfhörerlösungen<br />
für jeden Anspruch und<br />
sind damit sehr erfolgreich. So konnten<br />
wir zum Beispiel mit unserer Lifestyle-<br />
Kopfhörermarke Philips O’Neill im vergangenen<br />
Jahr aus dem Stand einen<br />
Marktanteil von über 5 Prozent innerhalb<br />
der ersten Monate gewinnen – Zahlen,<br />
die uns sehr zuversichtlich in die Zukunft<br />
blicken lassen.<br />
Die Gesellschaft wird immer mobiler,<br />
sollten die Studios Musikmischungen<br />
eher für Kopfhörer optimieren?<br />
Unkomprimierte Audiodateien für <strong>Stereo</strong>lautsprecher<br />
liefern das Musikerlebnis in<br />
seiner reinsten Form. Auch wenn wahrscheinlich<br />
der Großteil der Konsumenten<br />
nur schwer einen Unterschied heraushört<br />
beziehungsweise weniger Wert auf den<br />
High-End-Musikgenuss legt, sollten die<br />
Studios weiterhin auf diese Formate set-<br />
Bose vereint mit den neuen OE2/OE2i<br />
Audio-Headphones fortschrittliche Technik<br />
mit modernem Design. Während der<br />
schmale Kopfbügel mit seinen Schaumstoff-Ohrpolstern<br />
bequemen Tragekomfort<br />
garantiert, sorgt die exklusive Tri-<br />
Port-Technologie für besten Klang über<br />
den kompletten Frequenzbereich.<br />
www.bose.de<br />
Philips erfolgreicher Fidelio L1 geht in die<br />
nächste Runde. Die Erweiterung M1 vereint<br />
mit dem 40-Millimeter-Neodym-Magneten<br />
und einem Bassreflexsystem bewährte<br />
Technik und sorgt damit für klare, dynamische<br />
Verhältnisse. Ein geringes Eigengewicht<br />
und atmungsaktive Ohrmuscheln<br />
sorgen für komfortablen Klanggenuss.<br />
www.philips.com/sound<br />
14 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at<br />
Bilder: Bose, Philips, Sony
für die Kopfhörerbranche?<br />
Jürgen Imandt,<br />
Bose<br />
Christian Bauer,<br />
Philips<br />
Michael Willenborg,<br />
Sony<br />
zen. Die modernen Musikprogramme sind<br />
nahezu alle in der Lage, qualitativ hochwertige<br />
und unkomprimierte Audiodaten<br />
in „mobilere Versionen“ zu wandeln.<br />
Inwieweit optimieren Sie Ihre Kopfhörer<br />
speziell für mobile Endgeräte<br />
oder für Kopfhörerverstärker?<br />
Philips bietet Lösungen für alle Eco-<br />
Systeme und folgt den mobilen Trends<br />
der Smartphones und Tablet-PCs. So bieten<br />
wir neben zertifizierten Apple- auch<br />
Android-Headsets an. Diese gewährleisten<br />
die komplette Steuerung sämtlicher<br />
Funktionen durch eine Fernbedienung<br />
am Kopfhörerkabel. Als weiteres Add-on<br />
bieten wir zum Beispiel eine kostenlose<br />
App für individuelle Sondereinstellungen<br />
der Android-Headsets an.<br />
Sind Funkkopfhörer für Sie ein qualitativer<br />
Ersatz für eine kabelgebundene<br />
Variante?<br />
Auch hier muss das Nutzungsverhalten<br />
eines jeden Verbrauchers betrachtet werden.<br />
Unsere Funklautsprecherlösungen<br />
sind optimal für den Konsumenten entwickelt,<br />
der sich flexibel zu Hause bewegen<br />
und dabei den vollen Musikgenuss<br />
erfahren möchte.<br />
Michael Willenborg, Sony<br />
Musik ist heute immer und überall<br />
hörbar. Sehen Sie dadurch eine goldene<br />
Ära für die Kopfhörerbranche?<br />
Durch die Möglichkeit, Musik mit dem<br />
MP3-Player oder Handy zu streamen, sind<br />
auch Kopfhörer mehr und mehr in den<br />
Fokus der Konsumenten gerückt. Neben<br />
einem guten Klang und Tragekomfort<br />
spielt auch das Design eine große Rolle.<br />
Die Gesellschaft wird immer mobiler,<br />
sollten die Studios Musikmischungen<br />
eher für Kopfhörer optimieren?<br />
Wir glauben, dass die Orientierung am<br />
Wiedergabegerät nicht zielführend ist, sondern<br />
sich die Produkte vielmehr nach den<br />
Musiktrends richten sollten. Diese Herangehensweise<br />
spiegelt sich bereits in unserem<br />
Kopfhörerportfolio wieder, in dem wir ein<br />
breites In-Ohr- sowie Bügelkopfhörer-Sortiment<br />
für die verschiedensten Konsumentenbedürfnisse<br />
bereithalten. Darunter sind<br />
u. a. Noise-Cancelling-Modelle für die Reise<br />
oder Sportkopfhörer sowie die Unterstützung<br />
von Funktionen wie Bluetooth, Funk<br />
und iPhone/iPad zu finden.<br />
Inwieweit optimieren Sie Ihre Kopfhörer<br />
speziell für mobile Endgeräte<br />
oder für Kopfhörerverstärker?<br />
Sony bietet für die verschiedensten Konsumentenanforderungen<br />
ein breites<br />
Bügel- sowie In-Ohr-Kopfhörerportfolio<br />
an, darunter High-End-Monitor- und Hi-Fi-<br />
Kopfhörer mit hochentwickelten Membranen<br />
abgestimmt auf leistungsfähige<br />
Verstärker, Extra-Bass- und DJ-Modelle<br />
optimiert für Elektro-, Pop- und Hip-Hop-<br />
Musik sowie 7.1-Dolby-Surround-Kopfhörer<br />
für ein optimales Hörerlebnis beim<br />
Filmschauen. Mit der neuen XBA-In-Ohr-<br />
Serie bringt Sony in den nächsten Wochen<br />
eine innovative Kopfhörertechnologie auf<br />
den Markt, die unterschiedlichste Ansprüche<br />
im mobilen Einsatz erfüllt.<br />
Sind Funkkopfhörer für Sie ein qualitativer<br />
Ersatz für eine kabelgebundene<br />
Variante?<br />
Funkkopfhörer sind gerade für den Einsatz<br />
in den eigenen vier Wänden eine empfehlenswerte<br />
Alternative zu kabelgebundenen<br />
Kopfhörern, dies zeigt insbesondere<br />
unser aktuelles Modell MDR-DS6500.<br />
Hier bekommt der Kunde ein digitales<br />
7.1-Kopfhörer-Surround-System geliefert,<br />
das ein echtes Klangerlebnis in Kinoqualität<br />
ins Wohnzimmer holt, ohne<br />
dabei den Partner akus tisch mit dem<br />
Actionthriller zu stören.<br />
Klein und leicht sollen sie sein und dabei<br />
neue Maßstäbe in Komfort und Qualität<br />
setzen. Die neue XBA-In-Ear-Kopf hörerserie<br />
von Sony enthält Modelle für jede<br />
Gelegenheit, egal ob robust beim Sport,<br />
geräuschdämpfend im Flugzeug, audiophil<br />
zu Hause oder auffallend modern<br />
für unterwegs.<br />
www.sony.de<br />
News 15
<strong>Stereo</strong>fonie von<br />
gestern bis heute<br />
„<strong>Stereo</strong>“ ist heute ein geflügeltes Wort und eigentlich wird Musik nur noch in Ausnahmen<br />
monofon aufgenommen oder dargeboten. Doch die Faszination <strong>Stereo</strong>fonie<br />
ist noch gar nicht so alt …<br />
VON MARTIN HELLER<br />
In einem Artikel der Zeitschrift Radio-<br />
Magazin heißt es zum Thema stereofone<br />
Rundfunkübertragung: „Gewiß, heute erscheint<br />
uns das alles als Zukunftsmusik […].<br />
Aber warum soll man sich nicht schon heute<br />
Gedanken über die Technik von übermorgen<br />
machen?“ Diese Worte stammen<br />
aus dem Jahr 1995. Zur damaligen Zeit<br />
steckt Zweikanalstereofonie für die eigene<br />
Wohnung noch in den Kinderschuhen und<br />
war für den Rundfunk noch nicht in Sicht.<br />
Die Idee<br />
Doch die Ursprünge des <strong>Stereo</strong>verfahrens<br />
liegen noch weitere Jahre zurück: Nachdem<br />
das Telefon erfunden war, kam man auf<br />
die grundlegende Idee, dass man mit zwei<br />
übertragenen Schallquellen bessere Ergebnisse<br />
erzielen sollte, da wir ja auch zwei Ohren<br />
zum Hören haben. Ein früher Versuch<br />
zur <strong>Stereo</strong>fonie fand in Paris statt: 1884<br />
wurden in der Pariser Oper zwei Mikrofone<br />
installiert, die ihre Signale zu zwei „Lautsprecher-Telephonen“<br />
in einem anderen<br />
Gebäude weitergaben. Dort konnte das Publikum<br />
eine Liveübertragung des dargebotenen<br />
Stückes in <strong>Stereo</strong> mitverfolgen. Gegenüber<br />
der einkanaligen Darbietung stellte<br />
diese Art der Vorführung ein für damalige<br />
Verhältnisse beeindruckend realistisches<br />
Klangerlebnis dar. Erstmals wurde bei der<br />
reinen Tonwiedergabe die Lokalisierung der<br />
Instrumente auf ihrem Platz im Orchester<br />
Der Begriff <strong>Stereo</strong>fonie<br />
Das Wort „<strong>Stereo</strong>“ wird meist sehr oberflächlich<br />
verwendet. Im allgemeinen Sprachgebrauch<br />
wird damit die Wiedergabe von Ton<br />
über zwei Lautsprecher bezeichnet. Der<br />
Begriff stammt von den griechischen Wörtern<br />
„stereos“ (Raum) und „phone“ (Ton) ab,<br />
bedeutet also im eigentlichen Sinne „Raumklang“.<br />
Auch Dolby Digital 5.1 ist also eine<br />
<strong>Stereo</strong>fonie, da das Verfahren Raumklang erzeugt.<br />
Deshalb unterscheidet man zwischen<br />
Zweikanal- und Mehrkanalstereofonie.<br />
Bilder: Library of Congress, Stock.xchng<br />
16 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at
Edison mit seinem <strong>Phono</strong>graphen<br />
ermöglicht. Mit <strong>Stereo</strong>ton im Wohnzimmer<br />
hatte dieser Versuch allerdings noch nichts<br />
zu tun.<br />
Erste Musikmedien<br />
Eine Voraussetzung für den Musikgenuss<br />
daheim ist ein Medium, das sich beliebig<br />
vervielfältigen lässt und einfach abzuspielen<br />
ist. Natürlich sind auch die Kosten nicht<br />
unwichtig, denn nicht jeder kann sich einen<br />
Selbstspielflügel leisten. Die Grundlagen<br />
für die modernen Tonträger stammen<br />
von Thomas Alva Edison und Emile<br />
Berliner. Bereits 1877 gelang es Edison<br />
erstmals, Ton auf ein Medium aufzunehmen<br />
und von dort auch wieder abzuspielen.<br />
Mit seinem <strong>Phono</strong>graphen konnte er<br />
Schall in mechanische Bewegungen einer<br />
Nadel wandeln, die das Signal vertikal in<br />
eine Wachswalze stanzte. Elf Jahre später<br />
präsentierte Berliner sein Grammofon.<br />
Auch in modernen Wohnzimmern trifft man noch auf Grammofone. Sie sind nicht nur Abspielgeräte,<br />
sondern auch stilvoller Blickfang<br />
Wissen 17
Dieses war gleichzeitig Aufnahme- und<br />
Abspielgerät: Eine Sängerin beispielsweise<br />
sang in den Schalltrichter und brachte so<br />
eine Membran zum Schwingen. Ein daran<br />
befes tigter Stift ritzte das Signal nun<br />
mittels Horizontalbewegungen in den<br />
Plattenrohling ein. Dazu musste der aufzunehmende<br />
Ton mit hohem Pegel den<br />
Trichter erreichen. Gerade für Instrumentalisten<br />
war es nicht einfach, zum Beispiel<br />
eine Geige möglichst ruhig vor dem Trichter<br />
zu halten, aber auch laut einzuspielen.<br />
In optischer Hinsicht wurde hier ebenfalls<br />
der Grundstein für Schallplatten und die<br />
darauffolgenden modernen Medien gelegt:<br />
der scheibenförmige Tonträger. Die<br />
Nadel übertrug die Bewegung wieder<br />
auf die Membran und der erzeugte Schall<br />
wurde durch ein Megafon verstärkt. Die<br />
Aufnahmen der Zeit hatten entscheidende<br />
Nachteile: Sie waren qualitativ wenig<br />
hochwertig, von kurzer Spieldauer und vor<br />
allem monofon. Die <strong>Stereo</strong>fonie im Wohnzimmer<br />
musste sich jedoch noch etwa ein<br />
halbes Jahrhundert gedulden. Erst 1931<br />
ließ Alan D. Blumlein ein Patent für die<br />
sogenannte Zweikomponentenschrift anmelden.<br />
Er übernahm dazu die Grundprinzipien<br />
von Edison und Berliner. Ab Seite 24<br />
dieses Heftes erfahren Sie, wie die beiden<br />
Speicherprinzipien genau funktionieren<br />
und welche Vor- und Nachteile sie mit sich<br />
bringen. Die <strong>Stereo</strong>schallplatte war geboren.<br />
Nun ja, zumindest in der Theorie,<br />
denn tatsächlich herstellen wollte solche<br />
Platten damals noch niemand.<br />
Raumklang im Kinosaal<br />
<strong>Stereo</strong> kam im Jahr 1940 in die Kinos: Walt<br />
Disneys „Fantasia“ war der erste kommerzielle<br />
Film mit <strong>Stereo</strong>ton. Für die Musik gab<br />
es dann auch gleich drei Ehren-Oscars für<br />
„einen herausragenden Beitrag zur Nutzung<br />
des Tones im Film“. Die Aufnahmen<br />
mit dem Philadelphia Symphony Orchestra<br />
waren richtungsweisend: 33 Mikrofone<br />
wurden per Lichttonverfahren auf acht<br />
Bänder aufgenommen, auf einem neunten<br />
Band gab es einen Klick-Track als Orientierung<br />
für die Animationen. Für die Vorführung<br />
wurden vier Master-Bänder erstellt:<br />
Musik, Sprache, Effekte und ein Band zur<br />
Lautstärkekontrolle. Bevor ein selbstarbeitendes<br />
System die Aufgabe übernahm,<br />
musste ein Techniker live das Panorama-<br />
Potenziometer bedienen. So konnten beim<br />
sogenannten Fantasound die Schallquellen<br />
über das <strong>Stereo</strong>panorama bewegt werden.<br />
Um eine räumlichere Wiedergabe zu erzielen,<br />
wurden um die Sitzplätze im Kino<br />
weitere Lautsprecher aufgestellt. Für die<br />
Veröffentlichung wurde außerdem eine<br />
monofone Mischung erstellt, um auch andere<br />
Kinos und später den Heimanwender<br />
zu erreichen. <strong>Stereo</strong>ton war nun also theoretisch<br />
erdacht und wurde erstmals praktisch<br />
angewandt. Das heimische Wohnzimmer<br />
blieb jedoch nach wie vor „monoton“,<br />
daran änderten auch die ersten Mehrkanaltonbänder<br />
nichts. Obwohl 1949 sogar<br />
schon Tonbänder mit drei Kanälen vorgestellt<br />
wurden (links, Mitte, rechts) und in<br />
den Jahren darauf <strong>Stereo</strong>kassetten sowie<br />
Abspielgeräte in den Handel kamen, konnte<br />
sich das neue Format nicht durchsetzen.<br />
Die Ursache lag diesmal im schlecht gewählten<br />
Zeitpunkt: Viele Leute hatten ihr<br />
Geld gerade in teure LP-Technik investiert.<br />
Der Weg ins Wohnzimmer<br />
Dieser Zustand sollte sich erst in den 1950er<br />
Jahren ändern. 1958 wurde Blumleins Idee<br />
der <strong>Stereo</strong>schallplatte endlich in die Praxis<br />
umgesetzt. Mehrere Schallplattenfirmen,<br />
darunter RCA und Decca, begannen,<br />
<strong>Stereo</strong>-LPs zu vermarkten. Diesmal gab es<br />
Rückendeckung von der gesamten Plattenindustrie<br />
und vor allem von den Studios –<br />
schließlich musste ja auch <strong>Stereo</strong>material<br />
geschaffen werden. Dennoch war die Umstellung<br />
alles andere als einfach. Die bisher<br />
auf dem Markt verbreiteten Abspielgeräte<br />
für Mono-LPs waren nicht kompatibel zu<br />
den <strong>Stereo</strong>platten. Die Arme der Tonabnehmer<br />
waren nicht für horizontale und<br />
vertikale Bewegungen ausgelegt, sodass<br />
für den <strong>Stereo</strong>genuss neue Technik angeschafft<br />
werden musste. In den Tonstudios<br />
wurde die neue Technik mit Begeisterung<br />
begrüßt. Man erkannte schnell, wie viele<br />
neue Möglichkeiten zwei Kanäle boten.<br />
Für „echte“ <strong>Stereo</strong>aufnahmen wurden<br />
Mikrofonanordnungen entwickelt, die das<br />
Räumlichkeitsgefühl und die Lokalisation<br />
der Schallquellen unterschiedlich authentisch<br />
abbildeten. Auch hier sollte der Name<br />
Blumlein erneut erwähnt werden: Die<br />
Blumlein-<strong>Stereo</strong>fonie ist eine besondere<br />
Mikrofonanordnung, die nach wie vor gern<br />
verwendet wird. Vermehrt kam aber auch<br />
das sogenannte Panning zum Einsatz: Instrumente,<br />
die nur mit einem Mikrofon aufgenommen<br />
wurden, konnten nun mit dem<br />
Panoramaregler frei auf der <strong>Stereo</strong>basis<br />
verschoben werden, um das Musikgeschehen<br />
lebendiger wirken zu lassen und inhaltlichen<br />
Bezug zu ermöglichen. In Liedern<br />
wie „Eleanor Rigby“ von den Beatles kam<br />
dieses Verfahren extensiv zum Zuge. Beide<br />
Methoden werden heute oft kombiniert,<br />
um aus Haupt- und Stützmikrofonen das<br />
gewünschte Klangbild zu schaffen. In den<br />
Laden kamen zum Leidwesen der Verkäufer<br />
nun jeweils zwei Editionen jedes neuen Albums:<br />
eine monofone und eine stereofone<br />
Variante. Zwar konnten einkanalige Platten<br />
auch auf den neuen <strong>Stereo</strong>abspielgeräten<br />
verwendet werden, umgekehrt führte der<br />
Abspielversuch von <strong>Stereo</strong>-LPs auf dem alten<br />
Monoplayer jedoch zur Beschädigung<br />
der Scheibe.<br />
Der große Durchbruch: Radio<br />
Mit den <strong>Stereo</strong>schallplatten schaffte der<br />
Raumklang endlich den Sprung in die Pri-<br />
Der Film „Fantasia” erfreut sich heute noch großer Beliebtheit und ist inzwischen sogar auf Blu-ray erhältlich. Er ist jedoch nicht nur optisch ein Leckerbissen:<br />
Zumindest im Kino wurde dem Publikum erstmals <strong>Stereo</strong>ton geboten<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Disney<br />
18 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at
THE FIFTY<br />
INNOVATORS IN SOUND - 50 JAHRE KEF<br />
Die Music Casette aus dem Hause<br />
Philips beherbergt vier Audiospuren.<br />
Für jede Abspielrichtung<br />
sind der linke und rechte Kanal<br />
enthalten<br />
vathaushalte. Um sich fest in<br />
der zukünftigen Medienwelt<br />
zu etablieren, musste jedoch<br />
noch ein weiteres Medium erobert<br />
werden: das Radio. Hier<br />
bestand die große Herausforderung<br />
in der Übertragung<br />
des zusätzlichen Kanals. Der<br />
erste Ansatz war denkbar unpraktisch:<br />
Jeder <strong>Stereo</strong>kanal<br />
wurde als separater Rundfunkkanal<br />
behandelt. Man musste<br />
also zwei separate Empfänger<br />
auf die beiden Frequenzen<br />
einstellen, um auf jedem eine<br />
der beiden <strong>Stereo</strong> tonspuren<br />
zu empfangen. Es wurde also<br />
nach einer Möglichkeit gesucht,<br />
beide Kanäle in einem<br />
einzigen UKW-Kanal unterzubringen.<br />
Ein weiterer wichtiger<br />
Anspruch an das Verfahren<br />
war (und ist bis heute) außerdem<br />
die Kompatibilität zu<br />
Monoempfängern.<br />
Die entscheidende Entwicklung<br />
kam von den US-amerikanischen<br />
Firmen General Electric<br />
und Zenith Electronics Corporation:<br />
das auf der Frequenzmodulation<br />
(FM) aufbauende<br />
Pilotton-Multiplexverfahren.<br />
Dabei werden ein Summenund<br />
ein Differenzsignal aus<br />
den beiden <strong>Stereo</strong>spuren gebildet.<br />
Das Summensignal ist wie<br />
bisher auch von monauralen<br />
Empfängern nutzbar (eine monokompatible<br />
Audiomischung<br />
vorausgesetzt), während <strong>Stereo</strong>empfänger<br />
auch das Differenzsignal<br />
empfangen. Dieses<br />
wird überhalb des hörbaren<br />
Bereichs aufmoduliert. Bei der<br />
Decodierung können nun aus<br />
den beiden Signalen wieder die<br />
<strong>Stereo</strong>kanäle gewonnen werden.<br />
Dieses Verfahren wurde<br />
von der European Broadcasting<br />
Union (EBU) 1962 als Standard<br />
empfohlen und hat sich bis<br />
heute etabliert.<br />
Der Siegeszug der <strong>Stereo</strong>fonie<br />
hatte also begonnen. Von diesem<br />
Zeitpunkt an waren sämtliche<br />
neue Tonträger in der<br />
Lage, <strong>Stereo</strong>ton zu enthalten.<br />
Sehr bald wurden den vorhandenen<br />
zwei Kanälen weitere<br />
hinzugefügt. Quadrofonie<br />
hatte zwar nur kurze Erfolge,<br />
erweiterte das Klangbild aber<br />
erstmals um Lautsprecher hinter<br />
dem Hörer. Dolby Surround<br />
und neuere digitale Mehrkanalstereofonien<br />
setzten sich<br />
vor allem im Bereich Filmton<br />
durch. Das bekannte Zweikanalstereo<br />
ist jedoch bis heute<br />
der Standard für Musik.<br />
Grund dafür ist, dass sich mit<br />
zwei Kanälen bereits eine gute<br />
Räumlichkeit abbilden lässt.<br />
Sowohl eine strukturierte Anordnung<br />
der Schallquellen im<br />
<strong>Stereo</strong>panorama als auch eine<br />
gute Tiefenstaffelung lassen<br />
sich auf diese Weise bereits<br />
verwirklichen. Diskrete Effekte<br />
auf den hinteren Kanälen bei<br />
Surround-Mischungen können<br />
unnatürlich wirken, weshalb sie<br />
teilweise auf Ablehnung stoßen.<br />
Zum Abschluss eine kleine<br />
Anekdote aus den frühen<br />
Jahren des <strong>Stereo</strong>rundfunks,<br />
denn beim unbedarften Käufer<br />
musste damals noch viel<br />
Überzeugungsarbeit geleis tet<br />
werden, wie ein Artikel der Zeit<br />
aus dem Jahre 1964 berichtet:<br />
Nach der Auswahl des neuen<br />
<strong>Stereo</strong>radios im Laden des Vertrauens<br />
begann der Verkäufer,<br />
das Radio samt der zwei<br />
Lautsprecher zu verpacken,<br />
woraufhin der Kunde sagte:<br />
„Ach bitte, mir genügt einer!“<br />
Während in den 1960er Jahren<br />
also kaum Verständnis für die<br />
stereofone Technik vorhanden,<br />
Mono aber der Standard war,<br />
hat sich bis heute zumindest<br />
Letzteres geändert.<br />
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50 JAHRE KEF<br />
Die britische Lautsprecherschmiede KEF feiert in diesen Tagen dieses<br />
bemerkenswerte Jubiläum und darf auf beeindruckende 50 Jahre<br />
Historie zurückblicken, in denen das Unternehmen zahllose<br />
technische Innovationen hervorbrachte.<br />
www.kef.com<br />
GP Acoustics GmbH, Am Brambusch 22, 44536 Lünen, Deutschland.<br />
Tel: +49 (0) 231 9860-320 Fax: +49 (0) 231 9860-330
1 2 3<br />
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0<br />
In den Tiefen und Breiten<br />
der <strong>Stereo</strong>fonie<br />
Es ist nicht das erste Mal, dass wir uns mit dem faszinierenden Thema <strong>Stereo</strong>fonie beschäftigen.<br />
In den gut 60 Jahren Musikgeschichte, die mit diesem Format ver bunden<br />
sind, ist der Reiz an dem typischen Klangbild zwischen den beiden Lautsprechern<br />
nicht geschwunden.<br />
Wer das Erlebnis eines Großen Konzertes<br />
in einem Konzertsaal zu<br />
schätzen weiß und damit die emotionale<br />
Spannung spürt, die von den Musikern bis<br />
zum letzten Ton des Werkes ausgeht, den<br />
fasziniert es immer wieder: Es sind die Momente,<br />
an denen man seinen Sitzplatz einnimmt,<br />
sich umschaut, wer im Saal noch<br />
Platz genommen hat, und ganz nebenbei<br />
dem Einstimmen des Orchesters lauscht,<br />
bis es plötzlich verstummt. Die Erwartung<br />
steigt, die Musiker empfangen den Dirigenten,<br />
nachdem Applaus hebt er seinen<br />
Im Konzertsaal erlebt der Hörer Schallanteile<br />
aus unterschiedlichen Richtungen<br />
Taktstock und gibt damit den Startpunkt<br />
für den raumerfüllenden Klang. Und nun<br />
beginnt das, was wir zu Hause mit einer<br />
adäquat spielenden Wiedergabekette ansatzweise<br />
in einer Illusion erreichen können<br />
und wollen. Nur mit dem Unterschied, dass<br />
unsere Augen nicht dem Einsatz der ersten<br />
Violine folgen können. Auch können wir<br />
nicht sehen, wie der Paukist mit einer kalkulierten<br />
Armbewegung den Schlegel auf<br />
das Fell der Pauke platziert, während seine<br />
andere Hand schon kurz darauf ansetzt, das<br />
schwingende Fell abzudämpfen. Im Konzertsaal<br />
können diese optischen Reize sehr<br />
schnell den klanglichen Eindruck zu einer<br />
unterschwelligen Wahrnehmung werden<br />
lassen. Erfassen wir die gleiche musikalische<br />
Passage einmal mit geschlossen Augen, und<br />
damit vollkommen mit dem Gehör, ist das<br />
ein Erlebnis, bei dem wir mit beiden Ohren<br />
Richtungsinforma tionen des Schalls aufnehmen,<br />
während sich im Gehirn ein Abbild<br />
dazu formt. Aufnahmen solcher musikalischer<br />
Ereignisse sollten dem Konzerterlebnis<br />
selbstverständlich so nah wie möglich<br />
kommen. Dem Tonmeister ist bekannt, dass<br />
hier genau diese Laufzeitinformationen und<br />
akustischen Pegelunterschiede der von den<br />
Instrumenten ent sandten Schallleistung im<br />
VON JENS VOIGT<br />
Zusammenspiel mit der Raumakustik des<br />
Saales eine holografische Abbildung auf<br />
der Basisbreite zwischen zwei Lautsprechern<br />
erzeugen können. Dabei kennt er<br />
die Wirkungsprinzipien von Hallradien und<br />
instrumentalen Formanten, die ihm bei der<br />
Platzierung von Mikrofonen eine Richtlinie<br />
geben. Es sind also auf der technischen Seite<br />
genau diese Prinzipien, die mithilfe von<br />
Mikrofonen direkte Schallanteile der Musik<br />
sowie die zunehmend ungerichteten Schallanteile<br />
einfangen. Auch Letztere breiten<br />
sich im Konzertsaal aus und erzeugen den<br />
Tiefe<br />
Breite<br />
Im Wohnzimmer bietet eine <strong>Stereo</strong>aufnahme<br />
einen Einblick ins Musikgeschehen<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Gewandhaus zu Leipzig<br />
20 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at
Eindruck einer Umhüllung durch den Klang.<br />
Das Erlebnis im Konzertsaal ist ein Ereignis<br />
in mehr als zwei wahrnehmbaren Dimensionen,<br />
das Erlebnis durch die Wiedergabe<br />
über ein Paar <strong>Stereo</strong>lautsprecher dagegen<br />
kennt nur die Dimensionen Breite und Tiefe<br />
der akustischen Bühne. So ist es nicht<br />
verwunderlich, dass die Konzertatmosphäre<br />
nur im vorderen Drittel des heimischen<br />
Wohnraumes aufleben kann, sozusagen<br />
wie durch ein großes Panoramafenster hört<br />
man das Orchester vor sich platziert. Dabei<br />
sollte die perfekte Lokalisation so sein, dass<br />
einzelne Instrumentengruppen oder Solisten<br />
eindeutig ortbar sind und nicht diffus zwischen<br />
den Lautsprechern erklingen. Sollte<br />
dies so sein, sind dringend der korrekte<br />
Anschluss der Lautsprecher und deren Aufstellung<br />
zu überprüfen. Ein weiterer Sachverhalt,<br />
der die Wiedergabe verschlechtert,<br />
ist eine stark reflektierende Raumakustik.<br />
Weitere Geräte der Wiedergabekette wie<br />
Abspieler oder Verstärker können ebenfalls<br />
den räumlichen Eindruck schmälern. Bitte<br />
bedenken Sie an dieser Stelle auch, dass<br />
nur die Abhörposition im <strong>Stereo</strong>dreieck den<br />
korrekten Eindruck bietet und dass eine<br />
Verschiebung der Sitzposition auch zu einer<br />
Verschiebung der Instrumentenlokalisa tion<br />
führt. Dazu betrachten wir die gängige Praxis<br />
der Sitzordnung der Instrumentalisten<br />
eines Sinfonieorchesters, die sich in der<br />
Aufnahme auf ein Medium widerspiegelt.<br />
Da es verschiedene Orchestersitzordnungen<br />
gibt, die auch werkspezifisch oder vom Dirigenten<br />
abhängig sind, kann es keine absolut<br />
Erste<br />
Violinen<br />
Schlagzeug<br />
Hörner<br />
Pauken<br />
Klarinetten<br />
Flöten<br />
Zweite<br />
Violinen<br />
Trompeten<br />
Fagotte<br />
Oboen<br />
Violen<br />
Posaunen<br />
Tuben<br />
Cellos<br />
verbindliche Aussage zu den Orchestersitzordnungen<br />
geben. Die Grafiken sollen dabei<br />
einen Anhaltspunkt liefern, wo auf der<br />
Basisbreite und in welcher Tiefenstaffelung<br />
die Instrumentengruppen am häufigsten zu<br />
erkennen sein sollten. Das funktioniert auch<br />
in der räumlichen Tiefe sehr gut, sodass in<br />
den meisten Aufnahmen die Sitzordnung<br />
erkennbar ist.<br />
Neben der alten deutschen Orchesterordnung<br />
aus dem 19. Jahrhundert, die heute<br />
zum Teil die europäische bildet, ist auch sehr<br />
häufig die amerikanische Orchesterordnung<br />
in Aufnahmen anzutreffen. Daneben existieren<br />
noch gemischte Sitzordnungen und<br />
die erwähnten werkspezifischen Varianten.<br />
Somit ist die Verwirrung über ein festes<br />
<strong>Stereo</strong>image bei Orchesteraufnahmen per-<br />
Kontrabässe<br />
Kontrabässe<br />
Erste<br />
Violinen<br />
Schlagzeug<br />
Hörner<br />
Klarinetten<br />
Flöten<br />
Pauken<br />
Cellos<br />
Trompeten<br />
Fagotte<br />
Oboen<br />
Posaunen<br />
Tuben<br />
Violen<br />
Zweite<br />
Violinen<br />
Flügel<br />
Flügel<br />
Schlagzeug<br />
Pauken<br />
Blechbläser<br />
Schlagzeug<br />
Pauken<br />
Blechbläser<br />
Hörner<br />
Holzbläser<br />
Kontrabässe<br />
Hörner<br />
Holzbläser<br />
Zweite Violinen<br />
Violen<br />
Kontrabässe<br />
Cellos<br />
Violen<br />
Erste Violinen<br />
Piano<br />
Cellos<br />
Erste Violinen<br />
Piano<br />
Zweite Violinen<br />
Die amerikanische Orchestersitzordnung setzt die Streicher anders als die<br />
europäische und unterscheidet sich dadurch in der <strong>Stereo</strong>wiedergabe<br />
Bei der europäischen Sitzordnung sind die Instrumentengruppen in <strong>Stereo</strong><br />
ungefähr so hörbar. Die vertikale Verteilung gibt die Tiefe im Raum an<br />
fekt. Ein alter Leitsatz ist aber verbindlich:<br />
Die Oboe und die Pauke sind aus der Mitte<br />
des Orchesters herauszuhören, wobei die<br />
Violinen mit Sicherheit von vorn links erklingen<br />
und die Kontrabässe heute häufig<br />
von rechts vor den Blechbläsern im <strong>Stereo</strong>panorama<br />
erscheinen. Als Trost sei genannt,<br />
dass es auch in anderen Musiksparten Abweichungen<br />
gibt. Das Wichtigste ist aber<br />
immer, dass eine klare Aufstellung im Klangbild<br />
zu erkennen ist, also dass Instrumente<br />
eindeutig in der Basisbreite lokalisierbar sind<br />
und auch die Staffelung auf dem Orchesterpodium<br />
in der Tiefe ortbar ist. Bei einem<br />
Wiedergabesystem ist dabei die Dämpfung<br />
des Übersprechens der <strong>Stereo</strong>kanäle ineinander<br />
nicht ganz unwichtig. Damit ist gemeint,<br />
dass es sehr viel ausmacht, wenn sich<br />
der linke und der rechte Kanal so wenig wie<br />
möglich überlagern. Wird diese Überlagerung<br />
größer, nimmt also die Dämpfung ab,<br />
dann zentriert sich das klangliche Geschehen<br />
in der Mitte zwischen den Lautsprechern.<br />
Informationen in der Breite und der<br />
Tiefe eines <strong>Stereo</strong>signals gehen verloren. Ist<br />
die Dämpfung sehr groß, so wie es Aktivlautsprecher<br />
oder Monoblockendstufen in<br />
Verbindung mit einem D/A-Wandler-Vorverstärker<br />
anbieten, dann eröffnet sich plötzlich<br />
eine in allen Dimensionen erweiterte<br />
akustische Bühne. Besonders wichtig ist dies<br />
bei der Schallplattenwiedergabe, die mit<br />
einer Kanaltrennung am Abtastsystem von<br />
bestens 35 Dezibel reproduziert wird und<br />
von der eben genannten Wiedergabekette<br />
enorm profitiert. Etwas unkritischer sieht<br />
es systembedingt bei der CD oder neueren<br />
Medien aus. Studioproduktionen mit<br />
elektroakustischen Signalen weisen zum Teil<br />
die weitaus höheren Kanaltrennungen auf<br />
und wirken schon bei weniger ausgefeilten<br />
Hi-Fi-Anlagen beeindruckend. Zusammenfassend<br />
möchten wir sagen, dass auf der<br />
elektrischen Seite also immer die höchste<br />
Trennung vorherrschen sollte, denn bei der<br />
Wiedergabe über die Lautsprecher entsteht<br />
zusätzlich in dem Zusammenwirken mit der<br />
Raumakustik eine weitere Beeinflussung des<br />
gesamten Übersprechens. Mit unseren Artikeln<br />
zur Optimierung der Raumakustik, der<br />
Lautsprecheraufstellung und natürlich den<br />
von uns durchgeführten Tests an allen Teilen<br />
der Wiedergabekette geben wir Ihnen<br />
in jeder neuen Ausgabe der <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong><br />
neue Impulse. Mit diesen Tipps können<br />
Sie Ihre Musikwiedergabe auf ein wirklich<br />
seriöses Niveau bringen.<br />
Wissen 21
Digitales Plattenregal<br />
Gekaufte MP3s fügen sich optimal in iTunes und Co. ein und listen neben Song- und<br />
Künstlernamen auch die Cover auf. Bei selbst gerippter und digitalisierter Musik verhält<br />
es sich anders und Sie müssen auf derartige Informationen verzichten. Wir präsentieren<br />
vier Gratistools, mit denen Sie Ihre Musik korrekt „taggen“ können.<br />
VON DENNIS SCHIRRMACHER<br />
Diese Anwendungen bringen Ordnung in Ihre Musiksammlung<br />
Anwendung System Dateiformate Cover/Lyrics Anbindung an<br />
Datenbank<br />
Sprache<br />
(Anwendung/Hilfe, Forum)<br />
Preis<br />
Infos<br />
The Godfather PC MP3, Ogg, FLAC,<br />
APE, Musepack,<br />
AAC, WMA<br />
ja/nein<br />
ja<br />
(Amazon, Free DB)<br />
deutsch/englisch kostenlos www.jtclipper.eu<br />
MusicBrainz Picard<br />
PC, Mac<br />
(ab OS X 10.4)<br />
MP3, Ogg, FLAC,<br />
APE, Musepack,<br />
AAC, WMA<br />
ja/nein<br />
ja<br />
(Music Brainz)<br />
deutsch/englisch kostenlos www.musicbrainz.org<br />
MP3 Tag PC MP3, Ogg, FLAC,<br />
APE, Musepack,<br />
AAC, WMA<br />
ja/ja (limitiert)<br />
ja<br />
(Amazon, Discogs,<br />
Music Brainz, weitere<br />
können hinzugefügt<br />
werden)<br />
deutsch/deutsch kostenlos www.mp3tag.de<br />
TagScanner PC MP3, Ogg, FLAC,<br />
APE, Musepack,<br />
AAC, WMA<br />
ja/ja<br />
ja<br />
(Amazon, Discogs,<br />
Free DB, Track Type)<br />
englisch/englisch kostenlos www.xdlab.ru/en<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
22 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at
Wenn Sie eine Audio-CD in das<br />
Laufwerk Ihres Computers legen<br />
und mit iTunes oder dem Windows<br />
Media Player öffnen, werden die Albuminformationen<br />
bei bestehender Internetverbindung<br />
umgehend aktualisiert –<br />
die Musik wird automatisch korrekt<br />
„getaggt“. Bei selbst digitalisierter Musik,<br />
etwa von einer Schallplatte, oder<br />
unvollständig gekennzeichneten Alben<br />
gestaltet sich der Vorgang etwas komplizierter<br />
und Sie müssen auf zusätzliche<br />
Anwendungen zurückgreifen. Wir<br />
stellen Ihnen vier Tools zur Sortierung<br />
Ihrer Musiksammlung vor.<br />
Fingerabdruck der Musik<br />
„MusicBrainz Picard“ bietet in Form<br />
des digitalen Daumenabdrucks ein besonderes<br />
Schmankerl, denn es gleicht<br />
die Metainformationen der Musikdatei<br />
auf Knopfdruck automatisch<br />
ab. Dabei wird die Datei innerhalb<br />
ihrer Dateistruktur analysiert und mit<br />
dem Datenbankserver ver glichen. Die<br />
Untersuchung geht jedoch nicht so<br />
weit, dass das Album in seiner musikalischen<br />
Form begutachtet wird.<br />
Somit kann selbst digitalisierte Musik<br />
leider nicht automatisch betitelt werden.<br />
Dem Ansatz sind in der Praxis<br />
also Grenzen gesetzt. Bei einem unserer<br />
von CD gerippten Alben wurden<br />
von zwölf Musikstücken drei<br />
nicht erkannt. In diesem Fall geht es<br />
doch meist schneller, die fehlenden<br />
Informationen über den Namen des<br />
Albums abzurufen. Nach der Eingabe<br />
öffnet sich augenblicklich der Browser<br />
und mit einem Klick auf den „Tagger“-<br />
Button werden die Informationen in<br />
„Picard“ übernommen. Nun müssen<br />
Sie die unbenannten Titel noch per<br />
Drag and Drop in das rechte Fenster<br />
ziehen – eine umständliche Handhabung,<br />
wie wir finden. Auf Wunsch<br />
werden natürlich auch Dateinamen<br />
automatisch angepasst.<br />
Dank des übersichtlichen Interfaces und den flexiblen Datenbanken<br />
können Sie Ihre Musiksammlung mit „MP3 Tag“ effizient<br />
betiteln. Für die automatische Suche wählen Sie einfach<br />
alle Dateien aus und geben den Namen des Albums ein<br />
Auch „TagScanner“ arbeitet verlässlich. Aufgrund der grafischen<br />
Präsentation lässt sich die Arbeitsweise der Anwendung<br />
nicht ganz so intuitiv wie bei den anderen Tools erschließen.<br />
Eine intensive Auseinandersetzung lohnt sich aber<br />
Unter der schlichten Oberfläche verbirgt sich ein mächtiges<br />
Werkzeug, mit dem Sie neben der korrekten Benennung auch<br />
Ordnung in Ihre Sammlung bringen können. Bis „The Godfather“<br />
zeigt, was es kann, müssen Sie aber einiges an Zeit investieren<br />
Übersichtlich sortiert<br />
Wie auch bei allen anderen vorgestellten<br />
Tools können Sie mit „MP3 Tag“<br />
alle Metainformationen zudem manuell<br />
editieren. Der automatische Abruf ist<br />
natürlich bequemer und findet über vier<br />
vordefinierte Datenbanken statt. Mit nur wenigen<br />
Klicks können Sie weitere hinzufügen –<br />
das Tagging-Tool präsentiert sich so besonders<br />
flexibel. Der Zugriff auf die Amazon-<br />
Server ist jedoch stündlich begrenzt, um eine<br />
Überlastung zu vermeiden. Für den Informationsabruf<br />
müssen Sie lediglich den Namen<br />
des Albums eingeben und die passenden Informationen<br />
aus einer Liste wählen. Fortan<br />
wird das Album auf MP3-Playern oder bei<br />
iTunes korrekt mit Cover dargestellt. Wenn<br />
Sie selbst digitalisierte Musik effizient benennen<br />
wollen, sollten Sie die Dateinamen je<br />
nach Liedanzahl fortlaufend nummerieren,<br />
damit die Reihenfolge gewahrt bleibt. Nun<br />
geben Sie ebenfalls den Namen des Albums<br />
ein und weisen Ihrer digitalisierten Musik die<br />
passenden Informationen per Mausklick zu.<br />
Unter dem Menüpunkt „Konverter, Tag –<br />
Dateiname“ ist anschließend eine korrekte<br />
Be titelung der Dateien möglich. Handelt es<br />
sich um einen Sampler, können Sie den Interpreten<br />
des jeweiligen Songs auszeichnen<br />
und noch einen Künstler für das gesamte<br />
Album hinzufügen – so sollte kein<br />
Mediaplayer durcheinanderkommen.<br />
Das Interface präsentiert sich im Übrigen<br />
sehr übersichtlich und wir haben<br />
bereits nach wenigen Minuten die<br />
ers ten Alben korrekt betitelt.<br />
Alles dabei<br />
Neben den Basisinformationen wie<br />
Künstler und Genre können Sie beim<br />
„TagScanner“ auch ganze Songtexte<br />
und die Geschwindigkeit eines Liedes<br />
in Beats per Minute (BPM) mit der<br />
Musikdatei verweben. Die grafische<br />
Präsentation ist gewöhnungsbedürftig,<br />
nach kurzer Zeit lassen sich die<br />
fehlenden Informa tionen aber schnell<br />
ergänzen. Dies geschieht entweder<br />
automatisch oder manuell. Dafür klicken<br />
Sie in den Reiter „Tag Processor“<br />
und geben entweder den Namen des<br />
Albums oder des Künstlers ein. Die<br />
Anwendung bezieht die Informationen<br />
aus jeweils einer von vier Datenbanken,<br />
darunter unter anderem<br />
Amazon. Auf Wunsch werden die<br />
Dateinamen der Musikstücke entsprechend<br />
angepasst, andererseits können<br />
Sie auch Tag-Informationen aus korrekt<br />
betitelten Dateien erzeugen. Eine<br />
Abarbeitung mehrerer Alben in einem<br />
Ordner ist wie mit den zwei vorhergehenden<br />
Tools leider nicht möglich.<br />
Stapelverarbeitung<br />
„The Godfather“ unterscheidet sich<br />
augenscheinlich von den bisher vorgestellten<br />
Anwendungen: Neben der<br />
Ausstattung Ihrer Musikalben mit den<br />
korrekten Tag-Informationen können<br />
Sie mit dem Programm Ihre Musiksammlung<br />
zudem effizient sortieren.<br />
Dafür liest „The Godfather“ auf Knopfdruck<br />
ganze Ordnerstrukturen ein und<br />
verschiebt die Dateien. Gegebenenfalls<br />
können Sie Teile Ihrer Sammlung in ein<br />
einheitliches Format codieren. Bis man<br />
den üppigen Funktions umfang des<br />
Tools zur Gänze erfasst, wird aber einige<br />
Zeit vergehen. Zum Glück gibt es<br />
eine deutsche Sprachdatei, die Hilfestellungen<br />
und das Forum sind jedoch<br />
ausschließlich in Englisch einsehbar.<br />
Ums Ausprobieren kommen Sie in keinem<br />
Fall herum, denn vor allem „The<br />
Godfather“ erfordert viel Ausdauer bei der<br />
Einarbeitung. Dennoch lohnt sich die investierte<br />
Zeit und das Tool präsentiert sich als<br />
ungemein mächtiges Werkzeug.<br />
Im Test gefiel uns „MP3 Tag“ am besten,<br />
denn die Anwendung ist schnell zugänglich<br />
und liefert treffsichere Suchergebnisse. Am<br />
Ende kommt es natürlich immer auf Ihre individuellen<br />
Bedürfnisse an. Wir sind uns sicher:<br />
Mit etwas Zeit und Geduld finden Sie unter<br />
den vorgestellten Tools Ihr Universalwerkzeug<br />
zur effizienten Musiksortierung.<br />
Wissen 23
Vinyl-Revival<br />
Vinyl erfreut sich nach vielen Jahren wieder steigender Beliebtheit und treibt damit<br />
die Tonträgerverkäufe in die Höhe. Ob digitaler Überdruss oder einfach nur haptisches<br />
Erlebnis – wir erklären die Faszination, die hinter der Schallplatte steckt.<br />
2011 war das Jahr der Schallplatte. Trotz<br />
zunehmender Digitalisierung in der<br />
Musik industrie wurden allein in Deutschland<br />
im vergangenen Jahr rund<br />
1,65 Millionen Vinyl-<br />
Tonträger verkauft,<br />
so viele wie seit<br />
fast 17 Jahren<br />
nicht mehr.<br />
Branchenexperten<br />
begründen<br />
den<br />
zweiten Frühling<br />
der Langspielplatten<br />
mit<br />
zunehmendem<br />
Überdruss an digitalen<br />
Medien und der Freude<br />
des Konsumenten an haptischen<br />
Reizen. Damit<br />
weiß die Schallplatte<br />
zu überzeugen und<br />
blickt auf eine lange Entstehungsgeschichte<br />
zurück. Die magnetische Schallaufzeichnung<br />
ist auf das Jahr 1877 zurückzuführen,<br />
in dem der Franzose Charles Cros seine<br />
Idee eines <strong>Phono</strong>graphen vorstellte. Zeitgleich<br />
und unabhängig davon entwickelte<br />
der Amerikaner Thomas A. Edison ebenfalls<br />
einen <strong>Phono</strong>graphen und stellte damit das<br />
erste Tonaufnahme-/Wiedergabegerät der<br />
Weltöffentlichkeit vor. Dieses bestand aus<br />
einem mit Zinnfolie umwickelten Zylinder,<br />
der mit einer Kurbel in Bewegung gesetzt<br />
wurde. Eine Membran mit angeschlossener<br />
Nadel wurde durch Schallschwingungen<br />
angeregt und ließ die Toninformationen<br />
in die Zinn folie schneiden. Was einerseits<br />
einen enormen Entwicklungsschritt in der<br />
Geschichte der Schallaufzeichnung bedeutete,<br />
hatte seinerzeit aber auch einen entscheidenden<br />
Nachteil: Diese Technik bot<br />
keinerlei Möglichkeit einer mechanischen<br />
Vervielfältigung. Um mehrere Tonträger zu<br />
erstellen, mussten die Musiker ihre Stücke<br />
immer wieder neu einspielen. Den nächsten<br />
VON TORSTEN PLESS<br />
großen Schritt in der Geschichte der mechanischen<br />
Schallaufzeichnung beging der<br />
Deutsche Emil Berliner, der im Jahr 1887<br />
das Grammofon erfand. Im Gegensatz zu<br />
Edisons Walzen kamen bei Berliners Erfindung<br />
Scheiben als Tonträger zum Einsatz.<br />
Der Vorteil war ihre einfache Reproduzierbarkeit<br />
und die damit kostengünstigere Herstellung.<br />
Die ersten Gehversuche des Grammofons<br />
basierten zunächst jedoch ebenfalls<br />
auf der Zylindertechnik. Emil Berliner verwendete<br />
dazu eine mit Wachs beschichtete<br />
Zinkfolie, in die durch eine Membran eine<br />
seitliche Auslenkung geschrieben wurde.<br />
Die freigelegten Stellen wurden anschließend<br />
angeätzt und erzeugten dadurch Rillen,<br />
die mit einem geeigneten Wiedergabegerät<br />
hörbar gemacht werden konnten. Um<br />
die Master-Platte zu reproduzieren, wurde<br />
sie mit Metall beschichtet. Aus dem daraus<br />
gewonnenen Prototypen wurden schließlich<br />
Kopien gefertigt. Die Platten bestanden zunächst<br />
aus Zelluloid und Hartgummi, später<br />
dann aus Schellackharz. Seit der Entwick-<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Denon, Stock.xchng<br />
24 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 86
lung der Kunststoffe ist PVC das bevorzugte<br />
Plattenmaterial. PVC steht für Polyvinylchlorid<br />
und wird umgangssprachlich als<br />
Vinyl bezeichnet.<br />
Schriftverfahren<br />
Andere Länder, andere Sitten: Mit der Entwicklung<br />
der mechanischen Schallaufzeichnung<br />
etablierten sich zwei verschiedene<br />
Schrifttechniken. Thomas Edison nutzte bei<br />
seiner Variante des <strong>Phono</strong>graphen die Tiefenschrift,<br />
bei der die Schallschwingungen<br />
durch unregelmäßig tiefe Rillen in ein Medium<br />
geschnitten werden. Emil Berliner setzte<br />
hingegen die Seitenschrift ein, bei der die<br />
Rillen in konstanter Tiefe geschnitten sind<br />
und die Schallschwingungen eine seitliche<br />
Auslenkung haben. Diese Variante bringt<br />
entscheidende Vorteile in Bezug auf das<br />
Dynamikverhalten, weshalb sie von Berliner<br />
bei der Entwicklung der Schallplatte bewusst<br />
eingesetzt wurde. Für eine gleiche Dynamik<br />
benötigt die Tiefenschrift ein vergleichsweise<br />
hohes Auflagegewicht, was auf lange Sicht<br />
zum Verschleiß der Rillen führt. Zudem kann<br />
der Tonarm bei hoher Aussteuerung abheben<br />
und aus der Rille springen.<br />
Um <strong>Stereo</strong>signale auf einer Schallplatte<br />
aufzuzeichnen, werden die Rillen V-förmig<br />
in einem 45-Grad-Winkel geschnitten. Die<br />
innenliegende Flanke trägt die Information<br />
für den linken Kanal und die äußere Rillenflanke<br />
die für den rechten Kanal. Die heute<br />
verwendete Mikrorille hat im unmodulierten<br />
Zustand eine Breite von 40 Mikrometern<br />
(μm) und der Rillengrund ist mit einem<br />
Radius von 8 μm abgerundet. Die Tiefe der<br />
Rille kann bis zu 200 μm betragen.<br />
Frequenzgangentzerrung<br />
Wie jedes Speichermedium ist auch die<br />
Schallplatte in ihrer Aufnahmefähigkeit begrenzt.<br />
Zusätzlicher Platz wird für die hohe<br />
Rillenauslenkung der tiefen Frequenzen benötigt.<br />
Um den ohnehin begrenzten Raum<br />
der Schallplatte dennoch ausreichend zu<br />
nutzen, wird der Frequenzgang bereits vor<br />
der Schallplattenaufzeichnung verzerrt. Die<br />
Höhen bis 20 Kilohertz werden um bis zu<br />
L (dB*)<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
–5<br />
Hochpass 10 Hz (15 900 μs)<br />
RIAA-Entzerrkennlinie<br />
Hochpass 20 Hz (7 950 μs)<br />
Schneidkennlinie<br />
Links<br />
Mono (L=R)<br />
45<br />
Seitensignal (L=R)<br />
45<br />
-Rechts<br />
Die Grafik zeigt die Modulation der Rille einer<br />
typischen <strong>Stereo</strong>schallplatte<br />
20 Dezibel (dB)* angehoben und die Tiefen<br />
bis 20 Hertz um circa 20 dB abgesenkt.<br />
Um eine korrekte systemübergreifende<br />
Wiedergabe zu gewährleisten, wurde eine<br />
Entzerrkennlinie entwickelt, die vom amerikanischen<br />
Verband der Musikindustrie RIAA<br />
(Recording Industry Association of America)<br />
festgelegt wurde. Diese RIAA-Kennlinie findet<br />
zur Entzerrung in <strong>Phono</strong>vorverstärkern<br />
Einsatz und ist das exakte Pendant zur Aufnahmeverzerrung.<br />
Eine Abwandlung der<br />
RIAA-Kennlinie ist die DIN IEC 98, bei der die<br />
Bässe zunehmend mit einem Low-Cut-Filter<br />
abgeschnitten werden, um tieffrequente<br />
Störgeräusche zu vermeiden.<br />
Laufwerk und Tonabnehmer<br />
Die Qualität der Schallplattenwiedergabe<br />
ist maßgeblich von der des Plattenspielers<br />
abhängig. Das Laufwerk und das Tonabnehmersystem<br />
gehören dabei mit zu den<br />
wichtigsten Baugruppen. Diese sind entweder<br />
individuell zusammenstellbar oder<br />
bereits in einem Komplettsystem verbaut.<br />
Laufwerke sind grundlegend in Schwenktonarm-<br />
und Tangentialtonarmanordnung<br />
zu unterscheiden. Plattenschneidemaschinen<br />
greifen auf die Tangentialtechnik zurück,<br />
bei der der Arm senkrecht zur Rille verläuft.<br />
Diese empfiehlt sich auch bei der Abtastung<br />
des Plattenspielers. Aufgrund ihrer aufwendigen<br />
Technik ist sie jedoch relativ teuer,<br />
wodurch nur wenige Plattenspieler über<br />
einen Tangentialtonarm verfügen. Dieser<br />
muss etwa auf einer Achse mit der Rille mitlaufen<br />
und vollkommen rückwirkungsfrei<br />
–10<br />
–10<br />
–20<br />
–25<br />
11 0 100 1 k 10 k 20 k f(Hz)<br />
RIAA-Schneidkennlinie/Entzerrkennlinie: Um den Platz der Schallplatte effektiv zu nutzen, wird<br />
der Frequenzgang verzerrt. Um 20 dB werden die Höhen angehoben und der Bass abgesenkt<br />
Der Tangentialtonarm verläuft parallel zur Rille,<br />
der Schwenktonarm ändert seinen Winkel<br />
auf die Wiedergabe der Platte reagieren.<br />
Im Gegensatz zum Tangentialtonarm reicht<br />
dem schwenkbaren ein passives Drehgelenk<br />
aus, dessen Herstellung weitaus günstiger<br />
ist. Zudem kann der Tonarm ganz einfach<br />
an jede beliebige Stelle der Platte gebracht<br />
werden. Um auftretende Winkelfehler zu<br />
vermeiden, werden der Lagerpunkt und die<br />
Länge des Tonarms entsprechend gewählt.<br />
Eines der Hauptprobleme eines Schwenktonarms<br />
ist die sogenannte Skating-Kraft. Diese<br />
drückt den Tonarm in Richtung der innenliegenden<br />
Rillenflanke, was zu abweichenden<br />
Pegel*verhältnissen zwischen linkem und<br />
rechtem Kanal sowie zum schnelleren Verschleiß<br />
der Schallplatte führt. Je nach Qualität<br />
des Tonarms verfügt dieser über eine<br />
Anti-Skating-Vorrichtung, die mithilfe einer<br />
Feder oder eines entsprechenden Gewichts<br />
eine Gegenkraft zur Skating-Kraft bildet. Dadurch<br />
wird das Kräfte- und Pegelverhältnis<br />
wieder ausgeglichen.<br />
Tonabnehmersysteme<br />
Das klanglich einflussreichste Element eines<br />
Plattenspielers ist sein Tonabnehmersystem.<br />
Es wandelt die Auslenkung der Rille in eine<br />
Spannung um, die nach der Verstärkung über<br />
die RIAA-Kennlinie angehört wird. Drei grundsätzliche<br />
Systeme kommen dabei zum Einsatz.<br />
Das einfachste und zugleich kostengünstigste<br />
ist das Kristallsystem. Die Bewegungen der<br />
Nadel verformen dabei einen Piezokristall und<br />
bewirken damit an diesem eine Spannung.<br />
Die beiden häufiger verwendeten Tonabnehmersysteme<br />
hören auf die Namen Moving<br />
Magnet (MM) und Moving Coil (MC). Beim<br />
Moving-Magnet-Prinzip ist ein Dauermagnet<br />
an der Plattennadel befestigt, dessen<br />
Magnetfeld durch eine Spule fließt. Beim<br />
Moving-Coil-System ist die Spule hingegen<br />
direkt an der Nadel befestigt, die sich im Magnetfeld<br />
eines Dauermagneten bewegt. Beide<br />
Systeme liefern unterschiedliche, jedoch<br />
sehr geringe Ausgangsspannungen. Egal<br />
welches der drei Systeme verwendet wird,<br />
allen ist gemein, dass die Nadel des Tonabnehmers<br />
die Rille abfährt und deren Auslenkung<br />
auf die Spannungswandler überträgt.<br />
Die Nadel sollte während des Abtastvorgangs<br />
den Verschleiß der Rille so gering wie<br />
möglich halten. Auch Abtastfehler durch<br />
die Form des Nadelschliffs sollten möglichst<br />
vermieden werden. Früher kamen oft Kris-<br />
Wissen 25
Drei Varianten des<br />
Plattentellerantriebs<br />
Reibradantrieb:<br />
Der Antrieb wird durch die Drehbewegung<br />
einer Motorachse mit einem Gummireibrad<br />
realisiert. Das Reibrad wird durch eine<br />
mechanische Höhenverstellung an unterschiedlichen<br />
Stellen positioniert, wodurch<br />
verschiedene Antriebsgeschwindigkeiten<br />
erreicht werden.<br />
Riemenantrieb:<br />
Die Drehbewegung des Motors wird durch<br />
einen Gummiriemen auf den Plattenteller<br />
übertragen. Wie beim Reibradantrieb wird<br />
die Geschwindigkeit durch eine mechanische<br />
Höhenverstellung oder durch die Variation<br />
der Motorendrehzahl verändert.<br />
Direktantrieb:<br />
Der Direktantrieb kommt vor allem in<br />
hochwertigen Schallplattenspielern und im<br />
DJ-Bereich zum Einsatz. Dabei ist der Plattenteller<br />
gleichzeitig die Drehachse des Motors.<br />
Dieser wird berührungslos durch Magnetfelder<br />
angetrieben. Die Geschwindigkeit ist<br />
stufenlos einstellbar und lässt sehr schnelle<br />
Änderungen der Drehzahl zu.<br />
tallsysteme mit Saphirnadeln zum Einsatz, die<br />
Schmutz am Rillenboden wiedergaben und<br />
bei denen es zu starkem Verschleiß der Rille<br />
kam. Um dem vorzubeugen, werden heute<br />
fast ausschließlich Diamantnadeln verwendet.<br />
Der Tonabnehmer ist das klangbeeinflussendste<br />
Element des Schallplattenspielers<br />
Nadelschliff<br />
Der Schliff der Nadel wird in die drei wesentlichen<br />
Methoden „sphärisch“, „elliptisch“<br />
und „Fine-Line“ unterschieden. Aufgrund<br />
der halbkugelförmigen Nadelspitze wird der<br />
sphärische Schliff auch als „radialer“ oder<br />
„Rundschliff“ bezeichnet. Besonders im DJ-<br />
Bereich ist der sphärische Schliff häufig anzutreffen,<br />
da die Nadel hier nur einen geringen<br />
Rillenanpressdruck aufweist und damit auch<br />
bei höheren Auflagegewichten nur wenig<br />
Verschleiß produziert. Beim elliptischen<br />
Schliff lässt bereits der Name auf seine Form<br />
schließen. Man stelle sich einfach eine Ellipse<br />
vor, die um 90 Grad versetzt zur Rille liegt.<br />
In Richtung der Rillenführung ist die Nadel<br />
demnach schmaler als quer zur Rille. Dadurch<br />
verringert sich die Auflagefläche in den Rillenflanken<br />
und der Anpressdruck wird erhöht.<br />
Elliptische Nadeln sollten im Gegensatz zu<br />
den sphärisch geschliffenen immer mit weniger<br />
Auflagegewicht betrieben werden. Wird<br />
dies befolgt, ergibt sich aus der schmaleren<br />
Konstruktion der Vorteil einer genaueren<br />
Rillenabtastung. Außerdem entstehen weniger<br />
Spurverzerrungsfehler und ein originalgetreuerer<br />
Klang. Die genaueste Rillenabtastung<br />
erfolgt mit dem Fine-Line-Schliff, der<br />
einen linienförmigen Kontakt zur Rille hat.<br />
Der Nachteil dieser Schliffmethode ist sein<br />
großer Anpressdruck, der bei hohen Auflagegewichten<br />
zu schnellem Verschleiß führt. Daher<br />
sollte diese Nadelform nur mit geringen<br />
Auflagegewichten betrieben werden.<br />
Zubehör für Vinylliebhaber<br />
Für die audiophilen <strong>Phono</strong>liebhaber bietet<br />
der Markt eine ganze Reihe an Produkten,<br />
um die Wiedergabe der geschätzten Schallplatten<br />
zu verbessern. Dies sind Produkte wie<br />
Einstellschablonen, Plattenklemmen, Spikes,<br />
Unterlegscheiben und einiges mehr. Um das<br />
Endergebnis zu verbessern, sollte man jedoch<br />
meist am Anfang der Signalkette beginnen.<br />
Diese Regel gilt nicht ohne Grund bereits bei<br />
der Aufnahme im Tonstudio. Bei der <strong>Phono</strong>wiedergabe<br />
steht zu Beginn die Schallplatte,<br />
die sich mit ein paar Hilfsmitteln auffrischen<br />
lässt. Selbst bei der gepflegtesten Plattensammlung<br />
lagern sich Schmutz, Staub und<br />
Fett am Rillenboden ab, was zu Rauschen und<br />
Knacken bei der Wiedergabe führt. Werden<br />
Schallplatten mit dem richtigen Verfahren<br />
gesäubert, lässt sich deren Klangqualität wieder<br />
deutlich steigern. Zur Schallplattenreinigung<br />
können entweder reine Plattenbürsten<br />
oder ganze Plattenwaschmaschinen genutzt<br />
werden. Hier gibt es verschiedene Verfahren,<br />
wie beispielsweise die gleichzeitige und beidseitige<br />
Reinigung der Schallplatte. Dabei wird<br />
auf beide Seiten pa rallel eine Reinigungsflüssigkeit<br />
aufgetragen, die durch die Drehbewegung<br />
der Platte in der Rille verläuft. Mit einer<br />
Mikrofaserbürste wird der Schmutz entfernt.<br />
Anschließend wird die Flüssigkeit mithilfe<br />
einer Absaugvorrichtung wieder von der<br />
Schallplatte entnommen.<br />
Ein Problem, das den analogen Musikgenuss<br />
von vornherein zusätzlich mindert, sind verwellte<br />
Schallplatten. Welligkeiten treten vor<br />
allem bei falscher Lagerung auf und können<br />
sehr gut in den Plattensammlungen auf diversen<br />
Flohmärkten beobachtet werden.<br />
Hat man einmal eine verbogene Schallplatte,<br />
lässt sich diese nur schwer wieder geradebiegen.<br />
Selbst mit den findigsten Tricks<br />
Spezielle Waschmaschinen säubern die Platten<br />
und gewähren Rausch- sowie Knackfreiheit<br />
Die Anti-Skating wird entweder über einen<br />
Federzug oder ein Gegengewicht eingestellt<br />
einiger Hi-Fi-Enthusiasten ist eine Erfolgsgarantie<br />
nicht gegeben. Diesem Problem<br />
nehmen sich einige Firmen an, wie<br />
etwa Clearaudio mit dem Vinyl Doctor. In<br />
das Platten begradigungssystem wird die<br />
Schallplatte eingelegt und gleichmäßig mit<br />
Heizplatten auf eine definierte Betriebstemperatur<br />
gebracht. Durch die exakte<br />
Passform von Platte und Gerät wird die<br />
Schallplatte während des Abkühlungsvorgangs<br />
wieder in ihre Ursprungsform<br />
gebracht. Plattenwaschmaschinen haben<br />
wir ausführlich in der Ausgabe 3/2011<br />
der <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> vorgestellt.<br />
Schneideanlagen<br />
Der Plattenschnitt hat in seiner Geschichte<br />
einige Entwicklungsschritte erlebt, bis er beim<br />
heutigen DMM-Verfahren angelangt ist. Angefangen<br />
hat er als rein mechanischer Schnitt,<br />
bei dem der Schneidstichel noch an einer<br />
Membran befestigt war, die mit Schallschwingungen<br />
in Bewegung gebracht wurde. Später<br />
folgten elektromagnetische Schneidesysteme,<br />
die die Toninformation in einen Plattenrohling<br />
schnitten, der anschließend metallisiert<br />
und mit Kupfer überzogen wurde. Daraus<br />
konnte die Pressmatrize gefertigt werden.<br />
Heute kommt das qualitativ hochwertigste<br />
Direct-Metal-Mastering-Verfahren (DMM)<br />
zum Einsatz, bei dem direkt in einen Metallrohling<br />
geschnitten wird. Aus diesem wird die<br />
Pressmatrize gefertigt. In Deutschland sind vor<br />
allem die DMM-Schneidemaschinen der Georg<br />
Neumann GmbH berühmt geworden, die bereits<br />
seit dem Jahr 1929 gefertigt werden.<br />
Kleinere Plattenschneidemaschinen,<br />
die vorrangig für DJs<br />
entwickelt werden,<br />
sind der neueste<br />
Trend. Damit werden<br />
sogenannte<br />
Dubplates<br />
als Einzelanfertigung<br />
oder in sehr<br />
geringen<br />
Stückzahlen<br />
hergestellt.<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Clearaudio<br />
26 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at
Die Summe aller Teile<br />
Bilder: Beyerdynamic, Bowers & Wilkins, Stock.xchng<br />
Kopfhörer sind nicht nur eine Lösung für unterwegs, sondern haben auch in den<br />
eigenen vier Wänden ihre Daseinsberechtigung. Wir stellen Ihnen die verschiedenen<br />
Bauarten von Kopfhörern vor, um die Wahl des richtigen Modells zu erleichtern.<br />
Das neue Album der Lieblingsrockband<br />
ist noch am Erscheinungstag im Haus<br />
und der Player hat kaum das zweite Lied erreicht,<br />
da gibt schon ein Klopfen an der Tür<br />
bekannt, dass der Nachbar den Musikgeschmack<br />
so überhaupt nicht teilt. Auch der<br />
Rest der Familie fühlt sich beim Lesen oder<br />
Mittagsschlaf gestört. Eine Lösung muss<br />
gefunden werden! Für den ganz privaten<br />
Musikgenuss sind Kopfhörer deshalb ein geeignetes<br />
Mittel.<br />
Doch wie bei Lautsprechern gibt es auch<br />
bei Kopfhörern unterschiedliche Bauarten.<br />
Das Wissen um die Besonderheiten der zahlreichen<br />
Konstruktionen kann die Wahl des<br />
passenden Modells auf jeden Fall erleichtern.<br />
Gehäuseprinzipien<br />
Bei der ersten Unterteilung von Kopfhörern<br />
nehmen wir die Gehäuse unter die Lupe, die<br />
die Membranen umschließen. Man unterscheidet<br />
zwischen geschlossenen, offenen<br />
und halboffenen Kopfhörern, wobei die Wahl<br />
sowohl eine Frage der persönlichen Vorliebe<br />
als auch der geplanten Anwendungsgebiete<br />
ist. Geschlossene Kopfhörer haben den Anspruch,<br />
Umgebungsgeräusche so stark wie<br />
möglich abzuschirmen. Ohne störende Nebengeräusche<br />
könnte man Musikgenuss mit<br />
größtmöglicher Dynamik erleben. Andersherum<br />
wird natürlich auch die wiedergegebene<br />
Musik nach außen abgeschirmt, damit<br />
Personen in der Umgebung nicht belästigt<br />
werden. Durch diese Eigenschaften eignen<br />
sich geschlossene Kopfhörer vor allem für<br />
den Einsatz unterwegs – ausgenommen natürlich<br />
im Straßenverkehr!<br />
Ein Nachteil dieser Bauart ist der Druckstau<br />
zwischen Membran und Gehäuse.<br />
Insbesondere bei tiefen Frequenzen<br />
kann es dadurch zu Verzerrungen<br />
kommen. Gelöst wird dieses Problem<br />
teilweise mittels einer Druckausgleichsöffnung<br />
im Gehäuse, zum Beispiel<br />
beim DT770 von Beyerdynamic.<br />
Insbesondere an wärmeren Tagen wird<br />
bei geschlossenen Systemen manchmal<br />
ein Wärmestau aufgrund des fehlenden<br />
Luftaustausches beklagt. Auch<br />
Geschlossener Kopfhörer von Bose<br />
VON MARTIN HELLER<br />
Wissen 27
Halboffener Kopfhörer von Beyerdynamic<br />
wird von einigen Hörern die akus tische Isolierung<br />
als unangenehm empfunden. Bei offenen<br />
Systemen ist der Hörer von der Umgebung<br />
kaum akustisch isoliert. Umgekehrt ist<br />
auch außerhalb der Kopfhörer die wiedergegebene<br />
Musik wahrnehmbar. Offene Kopfhörer<br />
werden oftmals für den Musikgenuss<br />
im Wohnzimmer verwendet. Hier hat die<br />
Schalldurchlässigkeit sogar den Vorteil, dass<br />
das Klingeln des Telefons oder das Schreien<br />
des Kindes wahrnehmbar bleibt. Im Bus oder<br />
in der S-Bahn dagegen besteht die Gefahr,<br />
den Sitznachbarn zu belästigen. Außerdem<br />
kann die Musik vom Straßenlärm übertönt<br />
werden. Um dem entgegenzuwirken, muss<br />
die Lautstärke erhöht werden – doch Vorsicht<br />
vor gehörschädigenden Pegeln*!<br />
Durch die freiere Schwingung der Membran<br />
kommt es kaum zum Druckstau, was<br />
in einer verzerrungsfreieren Wiedergabe<br />
des Bassbereiches resultiert. Oft wird der<br />
subjektive Eindruck geschildert, dass man<br />
mehr im Geschehen der Musik steht und<br />
das akus tische Erlebnis luftiger und transparenter<br />
wirkt. Wie es der Name bereits<br />
vermuten lässt, stellen halboffene Kopfhörer<br />
einen Kompromiss zwischen den beiden<br />
vorher genannten Bauformen dar. Das<br />
Gehäuse ist geschlossener als bei einem<br />
offenen Modell. Da große Wellenlängen<br />
erst von sehr großen Flächen reflektiert<br />
werden, ist insbesondere bei tieffrequenten<br />
Geräuschen die Abschirmung<br />
gering. In hochfrequenten Bereichen<br />
kann die Dämpfung mitunter gut sein,<br />
ohne die Vorteile des offenen Prinzips<br />
zu stark in den Hintergrund treten<br />
zu lassen.<br />
Schalenformen<br />
Die Ohrschalen der Kopfhörer werden<br />
auch nach ihren Ausmaßen unterteilt.<br />
Zusammen mit dem Anpressdruck, der<br />
auf die Aufflagefläche wirkt, ist dieser Faktor<br />
ausschlaggebend für den Tragekomfort.<br />
Insbesondere bei langen Tragezeiten macht<br />
sich bemerkbar, ob der Kopfhörer wirklich<br />
optimal sitzt. Ohrumschließende Kopfhörerschalen<br />
berühren das Ohr an sich nicht, sondern<br />
liegen vollständig auf dem Kopf auf.<br />
Vor allem bei langen Höreinsätzen wird diese<br />
Bauform oft als die angenehmste empfunden.<br />
Die Ohrpolster können vollständig<br />
mit dem Kopf des Hörers abschließen, was<br />
am günstigsten für die Konstruktion von geschlossenen<br />
Kopfhörern ist.<br />
Bei ohraufliegenden Kopfhörern schließt die<br />
Schale mit der Ohrmuschel ab. Liebhaber<br />
dieser Bauform heben einen Vorteil besonders<br />
an Sommertagen hervor: Die bessere<br />
Belüftung des Ohres sorgt für einen geringeren<br />
Hitzestau als bei ohrumschließenden<br />
Modellen. Man sollte allerdings ausprobieren,<br />
ob einem der Druck auf der Ohrmuschel<br />
auch über längere Zeiträume hinweg<br />
angenehm ist. Bei geschlossenen Systemen<br />
ist darauf zu achten, dass das Polster überall<br />
mit dem Ohr abschließt, was jedoch je<br />
nach Ohrform und -größe nicht immer ganz<br />
einfach ist.<br />
Möchte man auch bei sportlichen Aktivitäten<br />
nicht auf Musik verzichten oder<br />
reagiert die Frisur empfindlich auf enganliegende<br />
Bügel, sind In-Ear-Köpfhörer die<br />
richtige Wahl. Wichtig ist der passgenaue<br />
Sitz im Ohr, da ansonsten die Basswiedergabe<br />
beeinträchtigt werden kann. Durch<br />
die geringe Membran- und Gehäusegröße<br />
muss man oft mit klanglichen Abstrichen<br />
rechnen. Da die Membranen sehr nah am<br />
Offener Kopfhörer von HiFiMAN<br />
Trommelfell liegen, sollte hier besonders<br />
auf den Gehörschutz geachtet werden.<br />
Treiberarten<br />
Wie auch bei Regal- oder Standlautsprechern<br />
unterscheiden sich Kopfhörer nach<br />
dem Antriebsprinzip der Membran. Heute<br />
sind größtenteils dynamische Treiber in<br />
Kopfhörern verbaut, im High-End-Bereich<br />
findet man vereinzelt auch Wandler nach<br />
elektrostatischem Prinzip.<br />
Beim dynamischen Wandler sorgt ein Permanentmagnet<br />
für ein kräftiges Magnetfeld. In<br />
dieses Magnetfeld taucht eine bewegliche<br />
Spule ein (deshalb auch „Tauchspulenwandler“<br />
genannt), an der das Audiosignal<br />
anliegt. Dadurch wird die Spule von Strom<br />
durchflossen und die entstehende Lorentz-<br />
Kraft versetzt die Spule und die daran befestigte<br />
Membran in Schwingung. Der generelle<br />
Nachteil dieses Prinzips besteht darin,<br />
dass die Spule eine relativ hohe Masse an<br />
der Membran darstellt. Bei einem Lautsprecher<br />
findet man oft große und schwere<br />
Dauermagneten. Um bei Kopfhörern Größe<br />
und Gewicht in einem vertretbaren Bereich<br />
zu halten, kommen sehr starke Magneten<br />
zum Einsatz, z. B. aus Neodym-Legierungen.<br />
Ohrumschließende Kopfhörer (Around-Ear) Ohraufliegende Kopfhörer (On-Ear) In-Ear-Kopfhörer<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Beyerdynamic, Bose, Sennheiser<br />
28 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 86
Der elektrostatische Wandler besteht aus<br />
zwei gegenüberliegenden Elektroden, zwischen<br />
denen sich die leitfähige Membran<br />
befindet. Üblicherweise wird an den Elektroden<br />
die Spannung des Audiosignals angelegt,<br />
während die Membran selbst einer<br />
hohen Gleichspannung unterliegt. Die treibende<br />
Kraft, die aus der elektrostatischen<br />
Anziehung resultiert, greift an der gesamten<br />
Membran gleichmäßig an. Außerdem ist an<br />
der Membran keine zusätzliche Masse angebracht,<br />
lediglich die geringe Eigenmasse<br />
muss in Schwingung versetzt werden. Diese<br />
Tatsachen begründen die große Impulstreue<br />
und Linearität der elektrostatischen Wandler,<br />
was sie bei audiophilen Anwendern so<br />
beliebt macht. Mögliche Nachteile sind der<br />
hohe Anschaffungspreis, die mechanische<br />
Empfindlichkeit der Konstruktion und die<br />
Gefahr eines akustischen Kurzschlusses an<br />
der Membran, was zu einer Verschlechterung<br />
der Basswiedergabe führen würde.<br />
Zu beachten ist, dass für das Bereitstellen<br />
der hohen Versorgungsspannung ein separates<br />
Netzteil benötigt wird. Elektrostaten<br />
sind also für den Spaziergang mit dem iPod<br />
eher ungeeignet.<br />
Sennheiser ist Marktführer im Funkbereich<br />
Korb<br />
Sicke<br />
Schwingspule<br />
Membran<br />
Noise Cancellation<br />
Immer verbreiteter sind Modelle, die ein<br />
aktives Ausblenden des Umgebungslärms<br />
versprechen. Dazu kommt das Prinzip des<br />
Gegenschalls zum Einsatz. Im Gehäuse der<br />
Hörer sind Mikrofone angebracht, die die<br />
Störgeräusche außerhalb und innerhalb des<br />
Hörers aufzeichnen. Das daraus gewonnene<br />
Signal wird dem Musiksignal phasengedreht<br />
zugemischt, sodass es zu einer Auslöschung<br />
kommt. So kann auch in lauten Umgebungen<br />
problemlos Musik genossen werden.<br />
Sennheiser bietet bereits eine digitale<br />
Weiterentwicklung (NoiseGard/digital)<br />
dieses Prinzips an, bei der der Benutzer entscheiden<br />
kann, in welchem Frequenzbereich<br />
Störgeräusche ausgeblendet werden sollen.<br />
Dem Vorteil der großen möglichen Dynamik<br />
und dem Schutz der Ohren stehen klangliche<br />
Beeinflussungen durch das hinzugefügte Signal<br />
gegenüber. Außerdem wird für diese<br />
Arbeitsweise eine Energiequelle in Form von<br />
Batterien oder Akkus benötigt. Während<br />
einige Modelle auch ohne Stromzufuhr als<br />
normale Kopfhörer nutzbar sind, herrscht bei<br />
anderen Stille, sobald die Batterien leer sind.<br />
Kabelsalat<br />
Gerade beim Musikgenuss auf der Couch, im<br />
Bett oder bei alltäglicher Hausarbeit gibt es<br />
einen entscheidenden Störfaktor am Kopfhörer:<br />
das Kabel. Während in den 1970er<br />
Jahren noch Sichtkontakt zwischen Sender<br />
und Empfänger nötig war, damit die Infrarotverbindung<br />
nicht unterbrochen wurde,<br />
ist mit digitalen Funkstrecken heute schon<br />
wesentlich mehr Komfort möglich. Allgemein<br />
kann man sagen, dass man für gleiche<br />
Klangqualität bei einem Funkkopfhörer wesentlich<br />
tiefer in die Tasche greifen muss als<br />
für das kabelgebundene Gegenstück, denn<br />
zu dem Konstruktionsaufwand des eigentlichen<br />
Kopfhörers kommt noch die Funktechnik<br />
hinzu. Die digitale Signalübertragung<br />
sichert mittlerweile eine sehr hohe Klangqualität,<br />
während bei früheren analogen<br />
Modellen oft Rauschen mit ins Signal kam.<br />
Der Wahlausgang<br />
Neben dem Blick auf Klangprozente ist bei<br />
der Kopfhörerwahl die persönliche Vorliebe<br />
ausschlaggebend. Die subjektive Wahrnehmung<br />
spielt eine große Rolle beim<br />
Klang eines Kopfhörers. Schon der Unterschied<br />
zwischen geschlossener und offener<br />
Arbeitsweise oder der Auflagedruck<br />
von Bügel und Ohrpolstern können unterschiedliche<br />
Klangempfindungen hervorrufen.<br />
Auch das geplante Einsatzgebiet ist<br />
entscheidend für die Wahl des passenden<br />
Equipments. Mit dem Wissen um die verschiedenen<br />
Konstruktionen sind Sie jedoch<br />
bestens gewappnet!<br />
N<br />
Prinzip des elektrodynamischen Wandlers<br />
t<br />
Abdeckkappe<br />
S<br />
S<br />
N<br />
Magnet<br />
Transformator<br />
Audiosignal<br />
Hochspannung<br />
Polplatten<br />
Prinzip des elektrostatischen Wandlers<br />
Schalldruck<br />
Membran<br />
Statoren<br />
Schalldruck des äußeren Lärms<br />
NoiseGard erzeugt einen Gegenschall<br />
um 180 Grad phasenverschoben<br />
um bis zu 90% reduzierter Restschall<br />
Das Gegenschallprinzip<br />
Boses Geräuschreduktion sollte ursprünglich<br />
Piloten vom Fluglärm befreien<br />
Wissen 29
Dr. Sound klärt auf<br />
Stark, stärker, verstärkt: Ein Audiosignal wird, bis es über den Lautsprecher unser Ohr<br />
erreicht, auf seinem Weg von verschiedensten Umformungen bestimmt. Diese beginnen<br />
am Eingang des Hi-Fi-Gerätes und enden vor dessen Ausgang. Was geschieht dort alles?<br />
VON JENS VOIGT<br />
Die Verstärkerschaltung ist ein tragendes<br />
Element der Nachrichtentechnik<br />
und damit auch der Audio-Hi-Fi-<br />
Branche. In diesem Artikel werden wir Ihnen<br />
einiges zu diesen Schaltungen und<br />
Anwendungen darstellen. Dabei erheben<br />
wir keinen Anspruch auf Vollständigkeit, es<br />
bleibt im Rahmen eines Überblickes. Erläutert<br />
werden die Begriffe, die in unseren Gerätetests<br />
verwandt werden, eine Erklärung<br />
des eigentlich physikalischen Prozesses würde<br />
hier den Rahmen sprengen.<br />
Zu den ersten breitenwirksam genutzten<br />
Verstärkerelementen zählt die Elektronenröhre.<br />
Ihre technischen Eigenschaften sind<br />
bis heute, wenn sie mit dem adäquaten<br />
Schaltungsaufwand betrieben wird, hervorragend.<br />
Ihre Ablösung übernahm der<br />
Transistor, der energie- und schaltungseffizienter<br />
eingesetzt werden konnte.<br />
Seine Bauformen wurden immer weiter<br />
entwickelt und so kann man bis heute auf<br />
verschiedene, für spezielle Anwendungen<br />
besonders geeignete Typen zurückgreifen,<br />
zu denen eine Reihe von sogenannten Feldeffekttransistoren<br />
(FET) zählen. Große komplexe<br />
Schaltungen erfordern aufgrund der<br />
Gehäusebauformen der Transistoren mehr<br />
Platz. Genauso wie es mit der Röhre war,<br />
die mehr Platz einnahm als eine Handvoll<br />
Transistoren, übernahmen später die integrierten<br />
Schaltungen (IC-Integrated Circuit)<br />
in Form von kleinen schwarzen Kunststoffblöcken,<br />
die mit vielen kleinen, silbernen<br />
Beinchen ausgestattet sind, die Herrschaft<br />
auf den Platinen. Wir beschränken uns hier<br />
auf die Operationsverstärker (OPV), die auf<br />
weniger als einem Quadratzentimeter viele<br />
Miniaturtransistoren und weitere Bauteile<br />
zu einer fertig einsetzbaren Schaltung vereinen.<br />
Sie sind die logische Konsequenz<br />
aus den gesteigerten Anforderungen an<br />
die Effizienz gepaart mit geringerem Platzbedarf<br />
bei höherer Schaltungsdichte und<br />
Energieverbrauchsoptimierung. Ganz nebenbei<br />
verhindern die kurzen Schaltungswege<br />
im OPV Anfälligkeiten für Störungen<br />
von außen. Es gibt auch OPVs, die weiterhin<br />
ohne IC auskommen und ebenfalls in<br />
einem kleinen Gehäuse untergebracht sind.<br />
Sie sind zum Teil schon mit den neuesten<br />
Generationen von Transistoren und anderen<br />
Bauteilen den Small Surface Devices<br />
(SMD)* ausgestattet. Auch diese SMD-<br />
Bauteile ermöglichen gegenüber ihren Vorgängern<br />
wiederum eine erhöhte Packungsdichte<br />
im Schaltungsdesign, und das bei<br />
geringe ren Verlustleis tungen. Sie stehen<br />
den typischen Kleinsignaltransistoren in<br />
nichts nach. Es ist leider eine typische Angewohnheit<br />
der Menschheit, Dinge abzulehnen,<br />
die neu sind und anders aussehen<br />
als die, die sich im bisherigen Bewusstsein<br />
eingeprägt haben. Viele Hi-Fi-Freunde vertrauen<br />
bis heute den Transistoren nicht<br />
und klammern sich an die Röhre wie an die<br />
letzte Rettungsboje. Der gleiche Argwohn<br />
wird den SMDs entgegengebracht. Alles zu<br />
Unrecht, denn es kommt immer darauf an,<br />
wie die Bauteile eingesetzt werden. Viele<br />
Hi-Fi-Geräte wuchern nach außen mit ihren<br />
glimmenden Kolben, sind in Wirklichkeit je-<br />
Bilder: Andreas Friesecke „Die Audio-Enzyklopädie“, Auerbach Verlag, Burmester<br />
30 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 86
doch nur Pseudo-Hybriden. Sie haben mit<br />
einem reinen Röhrengerät meist nur wenige<br />
Bauteile gemein und klingen zudem<br />
deutlich verfärbter. Meist bieten sie nicht<br />
die notwendige Anodenspannung, um die<br />
Röhre in einem linearen Arbeitsbereich zu<br />
betreiben, in der sie so sauber arbeitet,<br />
dass sie keinen Eigenklang entwickelt.<br />
Wenn ein reines Röhrengerät eine eigene<br />
Soundästhetik aufweist, liegt das auch an<br />
den Ein- und Ausgangsüber tragern (Trafos,<br />
die Signalleis tungen umwandeln, siehe Dr.<br />
Sound 1/2012, S. 34), einen weiteren Anteil<br />
daran tragen die Auskoppelkondensatoren.<br />
Bestimmung der Verstärkung<br />
Egal von welcher Schaltung wir hier ausgehen,<br />
an ihnen können verschiedene Parameter<br />
bestimmt werden. Für alle veränderlichen<br />
Verstärkerschaltungen kann das<br />
Verhältnis der Verstärkung in dB (Dezibel)*<br />
bestimmt werden. Meist wird dies mit dem<br />
Die Grafik zeigt, mit welchem Verstärkungsverhältnis<br />
(Gain) und über welche Bandbreite ein<br />
Verstärker arbeitet<br />
Spannungsverstärkung<br />
Die Spannungsverstärkung wird überall<br />
dort eingesetzt, wo es notwendig ist, ein<br />
Audio signal mit einer geringen Signalspannung<br />
auf ein Spannungsniveau zu verstärken,<br />
das gegenüber Störungen von außen<br />
weniger anfällig ist. Zudem bietet es nachgeschalteten<br />
Baugruppen eine bessere Voraussetzung<br />
zur Signalweiterverarbeitung.<br />
Das wird deutlich, wenn man sich einmal<br />
vor Augen hält, wie klein die Signalspannungen<br />
im Audiobereich sind (siehe dazu<br />
Dr. Sound 2/2011, S. 24). Audiosignale aus<br />
dem Bereich des Mikrovolts (μV) oder des<br />
Millivolts (mV) können nach mehrfacher<br />
Verstärkung am Ausgang eines Leistungsverstärkers<br />
bis zu 50 Volt (V) und mehr erreichen.<br />
Es wird deutlich, das dies nur über<br />
verschiedene Stationen der Verstärkung<br />
geschehen kann. In dem Zusammenhang<br />
fällt auch gern die Begrifflichkeit des Verstärkungsfaktors.<br />
So erfolgt eine Verdoppelung<br />
einer Signalspannung bei einem<br />
Verstärkungsfaktor von 2, d. h. sie ändert<br />
ihren Betrag von z. B. 1 V auf 2 V, was in diesem<br />
Fall einer Pegel*anhebung von 6 dB<br />
Verschiede ne Röhren, Transistoren, FETs und<br />
OPVs im Größenvergleich<br />
englischen Begriff Gain gekennzeichnet. Im<br />
Hi-Fi-Bereich bieten viele Geräte wie Vorverstärker<br />
(Preamps) oder Vollverstärker diese<br />
Möglichkeit, während z. B. Monoblockendstufen<br />
dies bis auf wenige Ausnahmen nicht<br />
anbieten. Auch bei <strong>Phono</strong>vorstufen gibt es<br />
Modelle, die mit oder ohne veränderlicher<br />
Verstärkung arbeiten können. Ohne die<br />
Möglichkeit einer Veränderung ist der Verstärkungsfaktor<br />
voreingestellt. Die Bandbreite<br />
gibt an, in welchem Übertragungsbereich<br />
der Verstärker eine möglichst lineare<br />
Signalanhebung durchführt. Ein weiterer<br />
wichtiger Begriff ist die Slew-Rate. Sie steht<br />
für die Anstiegsgeschwindigkeit des Ausgangs<br />
eines Verstärkers und wird in Volt pro<br />
Mikro sekunde (V/μs) angegeben. Damit wird<br />
angezeigt, wie schnell der Ausgang eines<br />
Verstärkers seine Spannung ändern kann.<br />
Dadurch wird auch bestimmt, welche größtmögliche<br />
Frequenz mit welcher maximalen<br />
Amplitude ausgegeben werden kann.<br />
entspricht. Ein veränderlicher Widerstand,<br />
so wie ihn häufig ein Lautstärkeregler darstellt,<br />
wird dazu eingesetzt, um den Verstärkungsfaktor<br />
von außen zu verändern.<br />
Dabei ist eine Signalanhebung von 60 dB,<br />
was einem Verstärkungsfaktor von 1 000<br />
entspricht, keine Seltenheit.<br />
Der Standard-OPV NE5532 als Spannungsverstärker<br />
und ein Streichholz als Größenvergleich<br />
Dieter Burmester,<br />
Geschäftsführer Burmester Audio<br />
Ist die symmetrische<br />
Führung von Audiosignalen<br />
das Optimum<br />
oder nur ein Weg der<br />
Signalaufbereitung?<br />
Das Thema ist so komplex,<br />
dass man es nicht<br />
mit ein paar Worten befriedigend beantworten<br />
kann. Grundsätzlich ist die symmetrische<br />
einer asymmetrischen Signalführung<br />
vorzuziehen, weil sie erstens die<br />
Signalführung von der Abschirmung oder<br />
Masse unabhängig macht und zweitens<br />
weil sie eine hohe Unterdrückung äußerer<br />
Störeinwirkungen herbeiführt, zumindest<br />
ist dies bei der von uns eingesetzten<br />
Symmetrierung der Fall. Die symmetrische<br />
Audioverbindung verhindert grundsätzlich<br />
das Problem der Ausgleichsströme, die<br />
unweigerlich bei asymmetrischen Verbindungen<br />
über die Signalmasse zwischen<br />
zwei Geräten fließen. Ganz nebenbei<br />
werden dadurch auch die Brummschleifen<br />
vermieden, die durch doppelte Schutzkontakterdungen<br />
entstehen. Wenn diese<br />
Grundbedingungen erfüllt sind, ist klar,<br />
wo der klangliche Vorteil liegt. Man darf<br />
nicht vergessen, dass es immer einen<br />
Punkt in der Schaltung geben muss,<br />
an dem das Audiosignal asymmetrisch<br />
geführt wird, damit die Gleichtaktunterdrückung<br />
funktioniert. Dies stellt aber kein<br />
Problem dar, wenn das interne Bezugspotenzial<br />
entkoppelt ist von dem der<br />
anderen Geräte.<br />
Wie oder wo nutzen Sie die symmetrische<br />
Signalführung in Ihren Audioprodukten?<br />
Grundsätzlich nutzen wir bei Burmester an<br />
allen analogen Ein- und Ausgangsstufen<br />
und Verbindungen unsere X-Amp2-Operationsverstärker<br />
für die beste Gleichtaktunterdrückung<br />
an den Eingängen. Zum Teil<br />
ist die Signalführung in unseren Produkten<br />
auch intern symmetrisch aufgebaut, und<br />
zwar dort, wo sie den größten Nutzen im<br />
Signal-Fremdspannungsabstand hat.<br />
Welche Schaltungsart für Leistungsverstärker<br />
bevorzugen Sie?<br />
In unseren Leistungsendstufen arbeiten<br />
wir ausschließlich mit Class-A- oder<br />
Class-AB-Schaltungen, weil bei diesen<br />
Schaltungssystemen der Dämpfungsfaktor<br />
am höchsten ist und das wiederum<br />
eine optimale Kontrolle des Lautsprechers<br />
durch die Endstufe bedeutet. Unter<br />
Abwägung aller Vor- und Nachteile wie<br />
Verzerrungen insbesondere bei geringen<br />
Aussteuerungen oder der Niederohmigkeit<br />
der Ausgangsstufen halte ich diskret mit<br />
Transistoren aufgebaute Class-A- oder<br />
-AB-Endstufen für das beste Prinzip.<br />
Wissen 31
Keine Spannungsverstärkung<br />
Es gibt viele Anwendungsfälle, in denen es<br />
nicht notwendig oder erwünscht ist, den<br />
Signalpegel anzuheben, also keine Spannungsverstärkung<br />
vorzunehmen. Dies wird<br />
mit Impedanzwandlern oder Pufferverstärkern<br />
erreicht. Im Allgemeinen handelt es<br />
sich dabei um die bereits beschriebenen<br />
Verstärkerschaltungen, mit dem Unterschied,<br />
dass sie den fest eingestellten Verstärkungsfaktor<br />
von 1 aufweisen und damit<br />
dem Signal eine Anhebung von 0 dB zufügen.<br />
Ihr Eingang ist selbst sehr empfindlich<br />
(hochohmig), ihr Ausgang dagegen bietet<br />
ein sehr robustes Signal an (niederohmig).<br />
Diese Schaltung birgt den Vorteil, eine<br />
rückwirkungsfreie Entkoppelung zum Ursprungssignal<br />
bereitzustellen und nachfol-<br />
Carlos Candeias,<br />
Geschäftsführer B.M.C. Audio<br />
Ist die symmetrische<br />
Führung von Audiosignalen<br />
das Optimum<br />
oder nur ein Weg der<br />
Signalaufbereitung?<br />
Symmetrische Signalführung<br />
hat unbestreitbare<br />
Vorteile gegenüber der einfachen<br />
Signalführung. Man ist von der Erde, auf<br />
der auch andere Signale als Musik laufen,<br />
weitgehend unabhängig, hat bei gleicher<br />
Elektronik die doppelte Signalanstiegszeit<br />
und es löschen sich auch weitgehend<br />
alle geradzahligen harmonischen Verzerrungen<br />
aus. Verwirrung über die Vorteile<br />
stiften die vielen nichtsymmetrischen<br />
Geräte, denen durch zusätzliche Stufen<br />
symmetrische Ein- bzw. Ausgänge verschafft<br />
werden. In dem Fall gibt es selbstverständlich<br />
nur den Nachteil der zusätzlichen<br />
Stufen und die Vorteile verlieren<br />
sich in der asymmetrischen Architektur.<br />
Wie oder wo nutzen Sie die symmetrische<br />
Signalführung in Ihren Audioprodukten?<br />
An sich nutzen wir wo immer es geht<br />
symmetrsiche Architektur. Mal sind<br />
es Differenzial-Spannungsverstärker,<br />
mal auch unsere Current-Injection-<br />
Stromeingänge, die ausschließlich<br />
symmetrisch funktionieren. Selbst die<br />
Lautsprecherausgänge an unseren Verstärkern<br />
sind symmetrisch.<br />
Welche Schaltungsart für Leistungsverstärker<br />
bevorzugen Sie?<br />
Wir verwenden ausschließlich unsere<br />
LEF-Schaltungen, deren Vorteile und<br />
Beschreibung hier den Rahmen sprengen<br />
würden. Wir haben damit niedrige<br />
Verzerrungen, ohne auf Gegenkopplung<br />
angewiesen zu sein, können komplexe<br />
Lasten leicht betreiben und haben einen<br />
sehr kurzen Signalweg.<br />
genden Audioschaltungen wie Klangregelungen<br />
oder angeschlossenen Geräten<br />
eine sogenannte niederohmige Quelle zur<br />
Verfügung zu stellen. Sie stellen aber keine<br />
galvanische Trennung her, das kann<br />
nur ein Übertrager. Niederohmig steht<br />
hier stellvertretend für die Fähigkeit, bei<br />
gleichbleibender Spannung einen hohen<br />
Stromfluss „aus der Quelle“ gewährleisten<br />
zu können. In dem Zusammenhang fällt<br />
auch die Begrifflichkeit Stromverstärkung/<br />
Anpassung. Es wird also mehr elektrische<br />
Energie bei gleicher Spannung zur Verfügung<br />
gestellt. Wichtig ist diese Anpassung,<br />
um Nachfolgeschaltungen ohne zusätzliche<br />
Spannungsverstärkung zu betreiben,<br />
also auch keinen weiteren hochohmigen<br />
Eingang, der anfällig für Rauschen etc. ist.<br />
Diesbezüglich kommt häufig der Begriff<br />
Leistungsanpassung vor, da der Ausgangswiderstand<br />
gleich dem Eingangswiderstand<br />
ist. Als Anmerkung: An einem hochohmigen<br />
Ausgang wäre dagegen schnell<br />
An den Ein- und Ausgängen<br />
Symmetrier-, Desymmetrier-, Differenzverstärker<br />
– das sind Fachbegriffe, die häufig<br />
in Verbindung mit den Ein- und Ausgängen<br />
an Geräten in Verbindung gebracht werden.<br />
Auch sie basieren auf den bisher besprochenen<br />
Verstärkern, sie existieren meist<br />
in Form der Impedanzwandlung oder mit<br />
einem fest eingestellten Verstärkungsfaktor<br />
bzw. dem Gegenteil davon: dem Dämpfungsfaktor.<br />
Sehr oft bedient man sich der<br />
praktischen Möglichkeiten, die OPVs bieten,<br />
um Symmetrier- und Differenzverstärker<br />
aufzubauen. Der Symmetrierverstärker erzeugt<br />
aus einem unsymmetrischen Signal<br />
das symmetrische Signal für die Audioübertragung.<br />
Am Geräteeingang übernimmt der<br />
Desymmetrierverstärker das ankommende<br />
Im Hi-Fi-Bereich fast ausgestorben: die Übertrager.<br />
Es gibt sie in sehr vielen Bauformen<br />
mit einem sich über längere Leitungsstrecken<br />
abschwächenden Signal zu rechnen,<br />
welches dann erst wieder verstärkt werden<br />
müsste – mit Konsequenzen. Deshalb werden<br />
niederohmige Ausgänge an Hi-Fi-Geräten<br />
favorisiert. Ausnahmen bilden einige<br />
Abtastsysteme für Schallplatten.<br />
Neueste SMD-Technik bieten OPVs – hier als<br />
Impedanzwandler mit kleinsten Abmessungen<br />
Signal wieder und erzeugt unter der Auslöschung<br />
der eventuell induzierten Störanteile<br />
ein unsymmetrisches Quellsignal. Manche<br />
Geräte nutzen aber intern die symmetrische<br />
Signalführung weiter. Das Prinzip ist sehr gut<br />
geeignet, um die induzierten Störungen auf<br />
langen Leitungen auszulöschen und Brummschleifen<br />
zu verhindern. Es gibt daneben<br />
auch die symmetrische Übertragung mit<br />
Trafos, auch Übertrager genannt (siehe Dr.<br />
Sound 1/2012, S. 34), die gleichzeitig eine<br />
galvanische Trennung der Geräte bereitstellen.<br />
Das erfordert besonders sauber produzierte<br />
und magnetisch abgeschirmte Trafos.<br />
Viele sprechen ihnen Vorteile zu, aber nur<br />
der Rundfunk ist verpflichtet, sie zu benutzen.<br />
Kritiker meiden die symmetrische Übertragung<br />
aufgrund der teilweise mangelhaft<br />
ausgeführten Gleichtaktunterdrückung, im<br />
englischen Common Mode Rejection Ratio<br />
(CMRR), und der zusätzlichen Verstärkungsstufen<br />
im Signalweg. Die CMRR zeigt an,<br />
wie gut Störungen auf der Signalleitung an<br />
einem symmetrischen Eingang unterdrückt<br />
werden. Da OPVs und diskrete Schaltungen<br />
auch intern minimale Abweichungen besitzen,<br />
kann die Unterdrückung von Störungen<br />
nicht unendlich groß sein.<br />
Verstärkergegenkopplung<br />
Eine Gegenkopplung wirkt sich nicht grundsätzlich<br />
negativ auf den Klang aus. Sie dient<br />
der Linearisierung des Verstärkungsverhaltens<br />
durch Verminderung der Verzerrungsanteile.<br />
Auch Bauteiltoleranzen werden<br />
dadurch ebenfalls besser ausgeglichen. Im<br />
Prinzip wird ein Teil des Ausgangssignals<br />
eines Verstärkers auf dessen Eingang wieder<br />
zurückgeführt. Diese Rückantwort-<br />
Gegenkopplung, im englischen Feedback<br />
genannt, zeigt dem Verstärker an, ob er<br />
noch ideal arbeitet. Dabei hilft eine mehr<br />
oder minder aufwendige Regelkreisschaltung.<br />
In komplexen Verstärkerschaltungen<br />
können an vielen einzelnen Stationen des<br />
Audiosignals Gegenkopplungen auftreten.<br />
Bilder: Andreas Friesecke „Die Audio-Enzyklopädie“, Auerbach Verlag, AVM, B.M.C. Audio<br />
32 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at
Wenn in einer Verstärkerschaltung mehrere<br />
Gegenkopplungszweige vorliegen, nennt<br />
man dies eine verteilte Gegenkopplung.<br />
Dieser Regelschritt bringt aber immer eine<br />
Verringerung der Verstärkungsleistung mit<br />
sich. Bei Röhrenverstärkern bedingt eine<br />
stärkere Gegenkopplung auch stets einen<br />
Mehraufwand an Röhren, denn die eigentliche<br />
Verstärkungsleistung dieser ist geringer.<br />
Weil man aber den Ausgangsübertrager<br />
nicht so einfach mit einbeziehen kann,<br />
kommt bei Röhrenschaltungen häufiger eine<br />
sehr geringe Gegenkopplung zur Anwendung.<br />
Zu den bekannten Problemen der<br />
Gegenkopplung zählen die extrem schnell<br />
und kurzzeitig auftretenden „Überschwinger“<br />
im Einschwingverhalten am Ausgang<br />
des Verstärkers. Schließlich bedarf es etwas<br />
Zeit, bis der gegengekoppelte Verstärker<br />
auf einen sehr steilflankigen Impuls an seinem<br />
Eingang reagieren kann. Hier spielt es<br />
eine Rolle, wie schnell das Gegenkopplungssignal<br />
vom Ausgang des Verstärkers wieder<br />
an dessen Eingang zurückgeführt werden<br />
kann, damit dieser Impuls den Ausgang<br />
Class A<br />
Klassisch gesehen ist Class A eine „Eintaktschaltung“,<br />
in der ein Leistungstransistor<br />
oder eine Leistungsröhre die Verstärkung<br />
zum Antrieb des Lautsprechers oder Kopfhörers<br />
übernimmt. Es gehört hier zum besonderen<br />
Aufwand, sicherzustellen, dass<br />
im Bereich der linearen Kennlinie gearbeitet<br />
wird, sonst steigen die Verzerrungen. Die<br />
Leistungsausbeute ist begrenzt auf die Fähigkeiten<br />
des verstärkenden Bauteils und beim<br />
Transistor durch die hohe Basisvorspannung<br />
und die damit einhergehende hohe Ruhestromregelung.<br />
Diese erzeugt eine hohe<br />
Verlustleistung, weil der Transistor schon in<br />
einer hohen Grundverstärkung arbeitet. Damit<br />
liegt er aber im Bereich seiner linearen<br />
Kennlinie und das Ergebnis klingt besser.<br />
nicht zum Überschwingen bringt. Hier ist es<br />
wichtig, die obere Grenzfrequenz und damit<br />
die Bandbreite des Verstärkers sehr weit zu<br />
halten, was aber immer im Wechselspiel mit<br />
der Dämpfung gegen eine Selbsterregung<br />
zum Schwingen steht. Es wird heiß diskutiert,<br />
aber die „Über-alles-Gegenkopplung“,<br />
die gern als Lösung jeglicher Verstärkerprobleme<br />
angeführt wird, kann die kurzzeitigen<br />
Impulsübersteuerungen nicht beheben, weil<br />
sie zu langsam reagiert. Die daraus resultierenden<br />
Verzerrungen hoher Frequenzanteile<br />
im Audiosignal sind als solche nicht hörbar,<br />
können aber durch Intermodulationen tieffrequentere<br />
Audiosignale beeinflussen.<br />
Eingang<br />
Verstärker<br />
Rückkoppler<br />
Ausgang<br />
Leistungsverstärkung<br />
Die Leistungsverstärkung ist eine Schaltungsart,<br />
die vorrangig darauf ausgelegt ist,<br />
die Stromaufnahme angeschlossener Lasten<br />
zu befriedigen. Sie muss also in erster Linie<br />
eine hohe Stromverstärkung aufweisen und<br />
ist somit der letzte Schaltungsabschnitt z. B.<br />
in einem Hi-Fi-Vollverstärker oder einer Endstufe,<br />
um den Lautsprecher anzutreiben. Der<br />
Vollständigkeit halber sei hier erwähnt, dass<br />
es in den eben genannten Geräten noch<br />
eine sogenannte Treiberstufe vor der eigentlichen<br />
Ausgangsschaltung gibt, die die<br />
Aufgabe einer leichteren Spannungsverstärkung<br />
übernimmt. Im Allgemeinen sind dies<br />
reine Stromverstärker, wie die schon weiter<br />
oben beschriebenen Impedanzwandler, die<br />
auch für Kleinsignale eingesetzt werden. Im<br />
weiteren Sinne sprechen wir jetzt von der<br />
Endstufenschaltung, die auch Leistungsverstärker<br />
genannt wird, weil sie immer Spannung<br />
und Strom gleichzeitig steigern kann<br />
und das Produkt daraus eine elektrische Leistung<br />
darstellt (P ist gleich U mal I).<br />
l/mA<br />
0<br />
Transistor<br />
Röhre<br />
U/V<br />
Die Kennlinien von Transistor und Röhre zeigen<br />
an, in welchem Bereich sie linear arbeiten<br />
Andererseits lässt dies weniger Spielraum,<br />
um noch mehr „Verstärkung“ zuzulassen,<br />
deshalb ist die Leistungsausbeute geringer.<br />
U<br />
t<br />
UB<br />
Eingang<br />
UB<br />
Ausgang<br />
Die Emitterschaltung ist ein Ausgangspunkt<br />
für Class-A-Verstärkerstufenansätze<br />
U<br />
t<br />
Günther Mania,<br />
Entwicklungsleitung AVM<br />
Ist die symmetrische<br />
Führung von Audiosignalen<br />
das Optimum<br />
oder nur ein<br />
Weg der Signalaufbereitung?<br />
Symmetrische Signalführung<br />
zwischen den Komponenten<br />
der Anlage ist im Hinblick auf optimale<br />
Störabstände auf jeden Fall vorteilhaft,<br />
weil sie immun gegen äußere Störfelder<br />
ist. Das gilt auch dann, wenn<br />
im Geräteinneren die Verarbeitung<br />
unsymmetrisch erfolgt. Bei manchen<br />
Baugruppen (D/A-Wandler, elektronische<br />
Potis usw.) ist auch geräteintern die symmetrische<br />
Signalbearbeitung vorteilhaft,<br />
weil sich dadurch Fehler der einzelnen<br />
Baugruppen bis zu einem gewissen<br />
Grad kompensieren. Das gilt aber nur<br />
für bestimmte Baugruppen. Generell<br />
bedingt die symmetrische Signalverarbeitung<br />
bei elektronischen Geräten<br />
nämlich immer eine Verdoppelung der<br />
Elektronik im Signalweg. Ein Entwickler<br />
muss daher abwägen, wo symmetrische<br />
Verarbeitung sinnvoll ist und wo eher<br />
von Nachteil.<br />
Wie oder wo nutzen Sie die symmetrische<br />
Signalführung in Ihren<br />
Audio produkten?<br />
Speziell bei längeren Signalwegen, bei<br />
D/A-Wandlern, bei der elektronischen<br />
Lautstärkeeinstellung und bei Röhrenschaltungen<br />
in Vorstufen. Bei reinen<br />
Verstärkerzügen nicht, weil die Verdoppelung<br />
der beteiligten Elektronik hier<br />
Nachteile bringt (z. B. Rauschen).<br />
Welche Schaltungsart für Leistungsverstärker<br />
bevorzugen Sie?<br />
Bei Verstärkern bis 400 Watt auf jeden<br />
Fall die unsymmetrische Variante. Das<br />
ist auch sinnvoll, weil 99,9 Prozent aller<br />
Frequenzweichen unsymmetrisch aufgebaut<br />
sind. Oberhalb 400 Watt aus<br />
Sicherheitsgründen die symmetrische<br />
Schaltung, weil die Ausgangsspannungen<br />
dann nicht in den berührungsgefährlichen<br />
Bereich kommen.<br />
Allerdings ist hier Aufwand nötig, um<br />
den Nachteil der (pro Verstärkerzug)<br />
halbierten Last auszugleichen. Für hohe<br />
Leistungsansprüche setzen wir nach wie<br />
vor auf Class-AB-Schaltungen, weil hier<br />
mit einem vertretbaren elektronischen<br />
Aufwand klanglich sehr anspruchsvolle<br />
Lösungen möglich sind. In unseren<br />
Kombi geräten setzten wir auf digitale<br />
Schaltendstufen – hier haben wir eine<br />
sehr gute Lösung gefunden, die bei<br />
bestem Klang auf kleinstem Raum auch<br />
nur geringste Verlustleistungen erzeugt.<br />
Wissen 33
Lothar Wieman,<br />
Chefentwickler T+A Elektroakustik<br />
Ist die symmetrische<br />
Führung von Audiosignalen<br />
das Optimum<br />
oder nur ein<br />
Weg der Signalaufbereitung?<br />
Generell ist die symmetrische<br />
Übertragung wegen der<br />
höheren Störsicherheit bei langen Übertragungswegen<br />
im Vorteil. Bei kurzen<br />
Wegen zwischen beieinander stehenden<br />
Geräten muss man abwägen. Wenn<br />
zumindest eines der Geräte intern<br />
symmetrisch arbeitet (wie die meisten<br />
D/A-Wandler), ist es durchaus sinnvoll,<br />
die Symmetrie so lange zu erhalten wie<br />
möglich. Eine symmetrische Verbindung<br />
von zwei Geräten, die intern asymmetrisch<br />
arbeiten (also nur Symmetrierung/<br />
Desymmetrierung für eine kurze Verbindungsstrecke),<br />
ist eher nachteilig.<br />
Wie oder wo nutzen Sie die symmetrische<br />
Signalführung in Ihren<br />
Audioprodukten?<br />
Generell für Vorverstärkerausgänge<br />
und Aktivboxen wegen der langen<br />
Übertragungswege. Ebenso bei Endstufeneingängen,<br />
da eine Platzierung der<br />
Endstufen direkt am Lautsprecher sehr<br />
sinnvoll ist, was dann aber eben auch<br />
einen langen Weg zwischen Vorverstärker<br />
und Endstufe bedeutet. Bei unserer<br />
neuen Balanced-E-Serie wird das Signal<br />
unserer symmetrischen Doppel-Differenzial-D/A-Wandler<br />
symmetrisch bis<br />
zum Verstärker geführt.<br />
Welche Schaltungsart für Leistungsverstärker<br />
bevorzugen Sie?<br />
Aus klanglicher Sicht halte ich unsere<br />
hybriden Verstärker mit röhrenbasierter<br />
Spannungsverstärkung und nachfolgender<br />
MOS-FET-Stromverstärkung für<br />
optimal. Hier wird die wesentliche<br />
Spannungsverstärkung durch eine<br />
Single-Ended Röhrenstufe mit sehr<br />
hoher Betriebsspannung (500 V)<br />
erbracht. Diese Stufe ist klangentscheidend.<br />
Die Ausgangstufe verstärkt nicht<br />
mehr den Signalpegel, liefert nur noch<br />
den nötigen Strom. Das funktioniert so<br />
gut, dass wir bei diesem Verstärker auf<br />
eine Über-alles-Gegenkopplung verzichten<br />
können. Aus energiepolitischer<br />
Sicht sind natürlich Schaltverstärker<br />
die kommende Technik, die in den<br />
letzten Jahren dank der mit modernen<br />
Bauteilen möglichen höheren Schaltfrequenzen<br />
auch klanglich enorm aufholen<br />
konnte. Aktuelle Schaltverstärker<br />
können inzwischen klanglich durchaus<br />
mit konventionellen Class-AB-<br />
Endstufen konkurrieren.<br />
U<br />
U<br />
Dreiecksignalgenerator<br />
GND<br />
t<br />
Si<br />
Si<br />
t GND<br />
Audiosignal<br />
UB<br />
NPN<br />
PNP<br />
GND<br />
UB<br />
U<br />
Class AB<br />
Diese Schaltungsart ist die bekannteste Gegentaktschaltung,<br />
weil hier zwei Leistungstransistoren<br />
oder Leistungsröhren jeweils<br />
einmal die positive und die negative Halbwelle<br />
des Audiosignals verstärken. Sie ist die<br />
verbesserte Variante der Class-B-Schaltung,<br />
die aufgrund von Verzerrungen im Nulldurchgangsbereich<br />
am Übergang der beiden<br />
Halbwellen eigentlich kaum noch eine<br />
Bedeutung im Audiobereich hat. Bei Class<br />
AB bekommen im Unterschied zu Class B<br />
die Endstufentransistoren an ihrer Basis eine<br />
Vorspannung gegenüber dem Eingangssignal<br />
zugeführt. Dies ist die häufigste Endstufenlösung<br />
in Hi-Fi-Verstärkern. Sie ist gegenüber<br />
Class A weitaus leistungseffizienter,<br />
aber nicht gänzlich von Verzerrungen befreit.<br />
Eine Verbesserung bilden eigene Stromquellen<br />
über Leuchtdioden (LED) für die Basis der<br />
Transistoren sowie die Erhöhung des Ruhestroms.<br />
Das dadurch bessere Verhalten bei<br />
den harmonischen Verzerrungen fordert<br />
zwar etwas mehr Verlustleistung, die aber<br />
noch weit hinter Class A liegt.<br />
GND<br />
UB<br />
UB<br />
R2<br />
R2<br />
R1<br />
R1<br />
Si<br />
Si<br />
PNP<br />
NPN<br />
Tiefpassfilter 4. Ordnung<br />
GND<br />
UB<br />
NPN<br />
PNP<br />
GND<br />
Links: Eine typische Class-AB-Schaltung, die das Audiosignal als positive und negative Halbwelle<br />
verstärkt. Rechts: Die Schaltung mit Konstantstromquellen (LED) ist für besseren Klang erweitert<br />
Komparatorschaltung<br />
UB<br />
Class D<br />
Class D steht für die modernsten und absolut<br />
leistungseffizientesten Lösungen im Moment.<br />
Dies bieten die PWM-Endstufen, die<br />
auch Schaltendstufen genannt werden. An<br />
der Stelle, an der sonst linear verstärkende<br />
Leistungstransistoren arbeiten, werden hier<br />
Schalttransistoren eingesetzt. Es entsteht so<br />
gut wie keine Verlustleistung an ihnen, was<br />
dem ganzen Endstufenkonzept einen Wirkungsgrad<br />
von weit über 90 Prozent verleiht.<br />
Ganz grob beschrieben geschieht Folgendes<br />
in der Class-D-Endstufe: Damit die Schalttransistoren<br />
ein Signal zum Ausgang der<br />
Endstufe schalten können, benötigen sie ein<br />
Signal mit eindeutigen Ein- und Ausschaltimpulsen.<br />
Dieses bietet ein pulsweitenmoduliertes<br />
(PWM)-Signal. Das zu verstärkende<br />
Audiosignal wird mit einem hochfrequenten<br />
Dreiecksignal in einer eigenen Komparatorschaltung<br />
(auch eine Anwendung eines<br />
OPVs) verglichen. Dabei entsteht am Ausgang<br />
des Komparators ein PWM-Signal, dessen<br />
Tastverhältnis sich in Abhängigkeit vom<br />
Audiosignal verändert. Mit diesem PWM-<br />
Signal werden die Schalttransistoren gesteuert,<br />
die ein identisches, aber mit Strom<br />
weitaus belastbareres Signal ausgeben. Für<br />
die Lautsprecher ist das jedoch noch nicht<br />
verwertbar, weshalb ein hoch belastbarer,<br />
impulsoptimierter Tiefpassfilter (siehe Dr.<br />
Sound 4/2011, S. 28) dafür sorgen muss,<br />
dass die hochfrequenten Rechteckanteile<br />
des PWM-Signals ausgefiltert werden. Somit<br />
steht nun ein optimal nutzbarer Audioübertragungsbereich<br />
für den Lautsprecher zur<br />
Verfügung. Sollte die Filterung nicht besonders<br />
wirksam ausgelegt sein, können sich<br />
im Audiosignal Summen- und Differenztöne<br />
bilden. Weiterhin können Störsignale auftreten,<br />
die keinerlei harmonischen Bezug zur<br />
verstärkten Musik erkennen lassen (siehe Dr.<br />
Sound 3/2011, S. 35–37).<br />
Das Grundprinzip einer Class-D-Endstufe. Sie wird heute aufwendiger umgesetzt<br />
t<br />
PWM-Signal<br />
LED<br />
LED<br />
PWM-Signal verstärkt<br />
Lautsprechersignal<br />
Bilder: Andreas Friesecke „Die Audio-Enzyklopädie“, Auerbach Verlag, T+A Elektroakustik<br />
34 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at
Notizen aus dem Testlabor<br />
Kopfhörer testet man am gleichen Prüfplatz und am<br />
besten nicht allein. Wie Bewegungen, eine Brille und<br />
das eigene Blutrauschen den Vergleich beeinflussen,<br />
durften wir für diese Ausgabe erfahren.<br />
Während Lautsprechertests bei gleichbleibenden<br />
Hörbedingungen mit<br />
anderen Modellen vergleichbar sind, erhält<br />
man bei einer Kopfhörerrezension<br />
lediglich einen subjektiven Klangeindruck.<br />
Zwar zählt bei Lautsprecherbeurteilungen<br />
auch der persönliche Geschmack, dennoch<br />
erhebt das Ergebnis Anspruch auf Objektivität<br />
und ist auf weitere Personen übertragbar.<br />
Komplett gegensätzlich verhält es<br />
sich bei der Beurteilung von Kopfhörern,<br />
bei der nicht erwartet werden kann, dass<br />
unterschiedliche Testpersonen zu den gleichen<br />
Ergebnissen kommen. Dies beginnt<br />
bereits bei der Bauart der Testmodelle,<br />
die je nach System die körpereigene Physiologie<br />
beeinflussen und Geräusche wie<br />
das Blutrauschen verstärken. Dabei steigt<br />
die Hörschwelle der Hörer individuell stark<br />
an. Bezieht man unsere unterschiedliche<br />
Kopf- und Ohrgeometrie mit ein, führt<br />
dies zu verschiedenen Schalldruckpegeln<br />
in unseren Gehörgängen. Die Größe des<br />
Außenohrs ist dabei besonders relevant,<br />
da sie die Druckkammer, die bei aufgesetztem<br />
Kopfhörer direkt am Ohr entsteht,<br />
primär beeinflusst. Bereits geringste, unvermeidliche<br />
Öffnungen durch Haare oder<br />
ein Brillengestell führen zum Verlust tiefer<br />
Frequenzen, deren untere Grenzfrequenz<br />
vom Spaltmaß der Kammer vorgegeben<br />
wird. Ebenfalls klangbeeinflussend ist die<br />
unscheinbare Frage nach dem Tragekomfort.<br />
Da ein Kopfhörer weder rutschen<br />
noch drücken sollte, wird meist eine bequeme<br />
Haltung eingenommen, die in den<br />
Praxisrelevante Messwerte (Erklärung)<br />
Die ermittelten Messwerte beziehen sich<br />
auf eine praxisrelevante Signalaussteuerung<br />
der elektronischen Baugruppen, die<br />
sich an die Vorgaben der von der EBU und<br />
der SMPTE festgelegten Empfehlungen zur<br />
Programm aussteuerung von audiophiler<br />
Musik und Filmproduktionen anlehnt.<br />
Der Unterschied unserer Messwerte zu<br />
denen der Hersteller angaben liegt in der<br />
wenigsten Fällen exakt reproduzierbar ist.<br />
Ein Verschieben um wenige Millimeter,<br />
das ebenso durch Kopfbewegungen zufällig<br />
hervorgerufen werden kann, führt<br />
zu einer Änderung der Dichte und damit<br />
zur Öffnung der Druckkammer. Auch hohe<br />
Frequenzen bleiben davon nicht unbeeindruckt<br />
und boykottieren eine objektive<br />
Vergleichbarkeit. Stehende Wellen, die<br />
sich zwischen der Kopfhörermembran<br />
und dem Gehörgang bilden, sorgen für<br />
hörbare Resonanzen und beeinflussen die<br />
Membranauslenkung mit gegenphasigen<br />
Frequenzen. Das Verschieben des Kopfhörers<br />
bringt hier keine Vorteile, sondern<br />
versetzt die stehenden Wellen einfach mit.<br />
Zu guter Letzt entscheidet auch der Sitzplatz<br />
über den Klang des Kopfhörers. Da<br />
halboffene und offene Systeme ebenfalls<br />
nach außen abstrahlen, werden die Schallwellen<br />
durch naheliegende Gegenstände<br />
oder Personen getreu dem Reflexionsgesetz<br />
an die Membran zurückgeworfen.<br />
Die Außenseite wird dabei belastet,<br />
was erneut zu einer Beeinflussung des<br />
Frequenzgangs führt.<br />
Unter Beachtung der umsetzbaren Möglichkeiten<br />
mit gleichem Quellmaterial und<br />
identischem Testequipment wird solch ein<br />
Testdurchlauf in unserer <strong>AUDIO</strong>-<strong>TEST</strong>-Redaktion<br />
von mehreren Personen durchgeführt.<br />
Die gesammelten Eindrücke werden<br />
als subjektiver Querschnitt angegeben, der<br />
das eigene Probehören vor der Kaufentscheidung<br />
jedoch nicht ersetzen kann.<br />
TORSTEN PLESS<br />
Anerkennung dieser Praxis begründet.<br />
Angaben wie Signal-zu-Rauschverhältnis<br />
(SNR), Dynamik AES 17 und THD+N-Level<br />
können bei Vollaussteuerung der Baugruppen<br />
nach Herstellerangaben 20 Dezibel<br />
(dB)* besser sein als unsere. Beispiel: Unser<br />
Messwert 83 dB plus 20 dB ergibt 103 dB<br />
und trifft damit im besten Fall die Angaben<br />
des Herstellers.<br />
Produkt Bewertung Seite<br />
Kopfhörer<br />
JVC HA-RX900 37<br />
Shure SRH840 37<br />
AKG K 272 HD 38<br />
Bose AE2 38<br />
Philips SHP8000/10 39<br />
Goldring DR150 39<br />
Bowers & Wilkins P5 40<br />
HiFiMAN HE-300 40<br />
Beyerdynamic DT 880 41<br />
German Maestro GMP 435 S 41<br />
Sennheiser HD 650 42<br />
Kopfhörerverstärker<br />
Beyerdynamic<br />
A1<br />
HiFiMAN<br />
EF-5<br />
Canor<br />
TP10<br />
King Rex<br />
HQ1<br />
Lake People<br />
Violectric HPA V100<br />
Monoblockendstufen<br />
Advance Acoustic<br />
MAA-706<br />
Blu-ray-Receiver<br />
T+A<br />
K8<br />
AV-Receiver<br />
Marantz<br />
NR1602<br />
CD-Player<br />
Consonance<br />
Droplet CDP 3.1 linear<br />
Netzwerkplayer<br />
Denon<br />
DNP-720AE<br />
Audioserver<br />
Olive<br />
O6HD<br />
Schallplattenspieler<br />
Block<br />
PS-100<br />
Abtastsysteme<br />
Sumiko<br />
Blue Point Special EVO III<br />
Goldring<br />
Elite<br />
Benz Micro<br />
MC Gold<br />
Denon<br />
DL-103R<br />
Audio-Technica<br />
AT-F7<br />
Shelter<br />
Model 201<br />
Nagaoka<br />
MP-300H<br />
Lautsprecher<br />
WLAN<br />
Teufel Raumfeld Speaker L<br />
Aktiv<br />
KSdigital KSD 2040<br />
Passiv<br />
Naim Ovator S-400<br />
Soundbar<br />
Bose<br />
CineMate1SR<br />
Gut<br />
83,5<br />
Gut<br />
84<br />
Sehr gut<br />
88<br />
Sehr gut<br />
85,5<br />
Ausgezeichnet<br />
92,5<br />
Sehr gut<br />
89<br />
Ausgezeichnet<br />
93<br />
Sehr gut<br />
85<br />
Sehr gut<br />
85,5<br />
Sehr gut<br />
85<br />
Referenzklasse<br />
95<br />
Ausgezeichnet<br />
90<br />
Sehr gut<br />
86,5<br />
Gut<br />
76,5<br />
Sehr gut<br />
87<br />
Sehr gut<br />
88<br />
Sehr gut<br />
85,5<br />
Gut<br />
73,5<br />
Gut<br />
79<br />
Ausgezeichnet<br />
90<br />
Referenzklasse<br />
96<br />
Ausgezeichnet<br />
92<br />
45<br />
46<br />
47<br />
48<br />
49<br />
52<br />
54<br />
58<br />
60<br />
62<br />
64<br />
67<br />
69<br />
69<br />
70<br />
70<br />
71<br />
71<br />
72<br />
74<br />
76<br />
78<br />
Redaktionstipp 80<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 86<br />
Test 35
Lieder, die ins Ohr gehen<br />
Wer flexibel sein möchte und trotzdem auf den guten Ton nicht verzichten kann,<br />
kommt um Kopfhörer nicht herum. Um die Auswahl zu erleichtern, geben wir Ihnen<br />
einen Überblick über den Kopfhörermarkt.<br />
Kopfhörer bieten eine ganze Reihe von<br />
Vorteilen gegenüber Lautsprechern.<br />
Offensichtlich ist natürlich die Flexibilität. Je<br />
nach Situation kann es außerdem praktisch<br />
sein, seine Mitmenschen nicht mit dem eigenen,<br />
ausgefallenen Musikgeschmack zu<br />
belästigen. Zudem kann man die Musik einfach<br />
nur für sich haben. Angenehm ist auch,<br />
zwischen den Hörern scheinbar tie fer in die<br />
Musik einzutauchen. Nicht jeder denkt allerdings<br />
daran, dass man bei Kopfhörern für<br />
vergleichsweise wenig Geld eine Wiedergabequalität<br />
erreicht, die bei Lautsprechern<br />
erst in wesentlich höheren Preisklassen zu<br />
finden ist. Außerdem ist man unabhängig<br />
von der Akustik des Hörraums. Die klangliche<br />
Optimierung eines Zimmers kann teuer<br />
werden und zeitraubend sein. Zu Komplikationen<br />
führt insbesondere das Design, das<br />
mit den eigenen Vorstellungen oder denen<br />
des Partners kollidieren kann. Schlussendlich<br />
ist nicht immer der Platz vorhanden,<br />
um die Lautsprecher überhaupt optimal zu<br />
platzieren, damit ein <strong>Stereo</strong>dreieck erreicht<br />
wird. Insbesondere Standlautsprecher können<br />
schnell ein Platzproblem herbeiführen.<br />
Diese Gründe lassen viele Menschen zu<br />
den tragbaren Begleitern greifen. Für unsere<br />
Marktübersicht haben wir uns von der<br />
strikten Bewertung in Prozenten gelöst.<br />
Stattdessen haben wir eine relativ grobe<br />
Einteilung der Ergebnisse in drei Punkte gewählt,<br />
denen dennoch mehrere Testkriterien<br />
zugrunde liegen. Bereits in den Testnotizen<br />
auf Seite 35 haben wir erklärt, warum die<br />
Klangbewertung nicht objektiv ausfallen<br />
kann. Drei Tester fanden sich zum großen<br />
Hörvergleich ein, bei dem für jeden Kopfhörer<br />
vollkommen unabhängig voneinander<br />
Notizen zum Gerät angefertigt und natürlich<br />
die Klangpunkte vergeben wurden.<br />
Um realistische Werte zu erhalten, mussten<br />
mehrere Rahmenbedingungen streng eingehalten<br />
werden. Es kam ein Blu-ray-Player<br />
von Marantz zum Einsatz, der das Signal<br />
einem Kopfhörerverstärker von Canor zuspielte.<br />
Von diesem wurde das Signal direkt<br />
per Klinken stecker von den Testmodellen<br />
VON MARTIN HELLER<br />
abgenommen. Ein Auswechseln einer einzelnen<br />
Komponente hätte die Ergebnisse<br />
verfälscht, weshalb das Setup also bei jedem<br />
Tester in exakt dieser Form zum Einsatz<br />
kam. Die Lautstärke wurde dann pro Kopfhörer<br />
auf einen Referenzwert eingestellt<br />
und beim Herumreichen des Testexemplares<br />
nicht mehr verändert. Die Hörbedingungen<br />
erreichten so für jeden Probanden eine<br />
größtmögliche Gleichheit und alle Modelle<br />
konnten nach diesem Schema auf Herz<br />
und Nieren geprüft werden. Beim anschließenden<br />
Vergleich gab es viel Übereinstimmung,<br />
aber auch einige Unterschiede in der<br />
Wahrnehmung. Um zur Endbewertung zu<br />
kommen, wurde dann ein Durchschnittswert<br />
aus den Ergebnissen aller Tester ermittelt.<br />
Dazu wurde schon in den einzelnen Bewertungskriterien<br />
das arithmetische Mittel<br />
gebildet, um den rein subjektiv ermittelten<br />
Ergebnissen eine möglichst objektive Tendenz<br />
mitzugeben. Die Bewertungen und<br />
Meinungen zu den Geräten lesen Sie auf den<br />
nachfolgenden Seiten.<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Bowers & Wilkins, JVC, Sennheiser, Teufel<br />
36 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at
JVC HA-RX900<br />
„Revival von Akustiklinsen“<br />
JVC hat einen der größten Kopfhörer unseres<br />
Vergleiches im Programm. Trotz des<br />
relativ hohen Gewichts und der soliden<br />
Bauweise sitzt der Hörer sehr angenehm.<br />
Die Kunstlederpolster sind sehr weich konzipiert,<br />
sodass der seitliche Anpressdruck<br />
auch nach längerer Hörzeit nicht unangenehm<br />
wird. Leider lassen sich die Polster<br />
nicht ohne Weiteres austauschen. Durch<br />
die breite Ausführung des auf dem Kopf<br />
aufliegenden Bügels wird das Gewicht sehr<br />
gut verteilt, die Größe kann stufenweise<br />
angepasst werden. Dabei fällt auf, dass die<br />
umhüllenden Kunststoffbauteile des Spannbügels<br />
nicht besonders hochwertig wirken.<br />
Das ist jedoch nur ein kleiner Wermutstropfen<br />
bei der ansonsten sehr soliden Verarbeitung.<br />
Die überstehenden Metallschienen<br />
des Mechanismus geben dem Benutzer teilweise<br />
einen etwas futuristischen Look, insgesamt<br />
ist das Design allerdings eher alltäglich<br />
ohne eine besonders individuelle Note.<br />
Eine Besonderheit stellt die Konstruktion der<br />
Lautsprecher dar. Vor jeder Membran sind<br />
sogenannte Akustiklinsen angebracht. Vor<br />
einigen Jahren wurden solche Linsen bei<br />
Lautsprechern verbaut, um den Abstrahlwinkel<br />
zu vergrößern. In den Kopfhörern<br />
soll so eine angenehme Mischung<br />
aus direktem und reflektiertem<br />
Schall entstehen.<br />
Beim gemeinsamen Hörtest waren<br />
wir uns vor allem in einem Punkt<br />
einig: Der Bassbereich des HA-RX ist<br />
eher unpräzise und verfärbt. Die Mitten<br />
sind gegenüber den hohen und tiefen<br />
Frequenzen weniger stark ausgeprägt,<br />
weshalb man an den klischeehaften<br />
Hi-Fi-Badewannen-EQ<br />
denken muss. Insgesamt ist<br />
der Frequenzgang etwas unausgeglichen<br />
und lässt gerade<br />
akustische Instrumente etwas<br />
unnatürlich klingen. Durch die<br />
eigene Klangfärbung kann der<br />
JVC-Hörer natürlich geschmacklich<br />
bedingt auch für verschiedene andere e<br />
Musikarten bevorzugt werden.<br />
Während die Dynamik noch im guten telfeld liegt, gibt es in Sachen Impulstreue<br />
auf jeden Fall Verbesserungspotenzial. Für<br />
Mit-<br />
den relativ niedrigen Preis bekommt mt man<br />
jedoch gerade als Einsteiger mit nicht zu<br />
hoch gelegten Ansprüchen einen soliden<br />
eines MP3-Players Pl<br />
Kopfhörer, der eine klare Verbesserung im darstellt. Das erste Tor auf dem Weg zu<br />
Vergleich zum beigelegten In-Ear-Hörer qualitativerem Klang ist geöffnet.<br />
Shure SRH840<br />
„Studioklang ins Wohnzimmer gebracht“<br />
Shure ist vor allem im professionellen Bereich<br />
für seine Mikrofone bekannt. Dass sie<br />
auch anders können, wollen die Konstrukteure<br />
des US-amerikanischen Herstellers<br />
mit ihren Kopfhörern der SRH-Serie zeigen.<br />
Der SRH840 ist sowohl für den Einsatz im<br />
Tonstudio gedacht als auch für anspruchsvollen<br />
Musikgenuss im Wohnzimmer. Den<br />
professionellen Charakter merkt man dem<br />
Gerät schon am<br />
Design an: Es wird weni-<br />
ger Anspruch<br />
auf einzigartige Mate-<br />
rialien und nie gesehene Formen<br />
gelegt als auf Praxistauglichkeit.<br />
Standardmäßig a wird der Kopfhörer<br />
r mit einem Spiralkabel<br />
ausgeliefert, dieses lässt sich<br />
jedoch problemlos durch<br />
ein gerades Kabel ersetzen.<br />
Ein Öffnen der Hörmuschel<br />
ist dafür nicht<br />
vonnöten, die Buchse für<br />
das Kabel befindet sich<br />
an der Außenseite. Ein<br />
Paar Wechsel-Ohrpolster<br />
sind bereits im Lieferumfang<br />
enthalten, ebenso<br />
eine kleine Aufbewahrungstasche.<br />
Um es darin<br />
zu<br />
verstauen, können die<br />
Hörmuscheln gedreht sowie<br />
die<br />
Aufhängungen umge-<br />
klappt<br />
werden. So findet der<br />
Shure-Hörer auch im Handgepäck<br />
der nächsten Flugreise Platz. Beim Musikgenuss<br />
fällt zunächst ein kleines Manko<br />
auf: Der Hörer ist relativ ungünstig ausbalanciert.<br />
Neigt man den Kopf, verrutscht<br />
der Bügel relativ schnell nach vorne. Klanglich<br />
ist der erste Eindruck dafür umso besser.<br />
Insbesondere die Mittenwiedergabe<br />
wirkt angenehm natürlich. Die lebendige<br />
Dynamik gepaart mit einer Impulstreue<br />
im oberen Mittelfeld hinterlassen in der<br />
Summe mit der ausgeglichenen Klangfärbung<br />
einen sehr angenehmen Gesamteindruck.<br />
Zwei unserer Testhörer vermissten<br />
lediglich in den Tiefen etwas Druck. Hier<br />
könnte sich jedoch auch die Herkunft aus<br />
dem Tonstudio bemerkbar machen. Beim<br />
Mischen ist es oft erwünscht, die Tiefen<br />
etwas abzuschwächen, um Verdeckungseffekte<br />
in den mittleren Frequenzen zu<br />
verhindern. Dennoch ist der Bassbereich in<br />
sich stimmig und ausgeglichen, wir haben<br />
keine unangenehme Verfärbung wahrgenommen.<br />
Lediglich ein Tester empfand die<br />
Höhenwiedergabe als etwas überspitzt,<br />
ein Schellenkranz trat so eindeutig aus<br />
der Gesamtmischung überproportional in<br />
den Vordergrund. Diese kleinen Mankos<br />
können den positiven Gesamteindruck<br />
jedoch kaum mindern.<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 37
AKG K 272 HD<br />
„Allround-Talent mit Tieftonschwäche“<br />
Bei AKG handelt es sich um einen weiteren<br />
Hersteller, der sowohl im Mikrofon- als auch<br />
im Kopfhörerbereich tätig ist. Technisch gesehen<br />
agieren Kopfhö-<br />
rer (und Lautspre-<br />
cher allgemein) nach dem umgekehrten<br />
Prinzip der Schallwandlung des Mikrofons.<br />
Da die Membranen von Kopfhörern ähnlich<br />
klein derer von Mikrofonen sind, findet man<br />
die Verbrüderung dieser beiden Bereiche<br />
häufiger vor. Der K 272 HD ist neben<br />
der Heimanwendung auch für<br />
die Arbeit im Tonstudio entwi-<br />
ckelt worden. Das geschlos-<br />
senee<br />
System dämpft die<br />
Geräusche der Außenwelt<br />
möglichst stark ab, um<br />
die eigentlich gewollten<br />
Klänge störungsfrei zur<br />
Verfügung zu stellen.<br />
Gefällig ist der Kopfbügel,<br />
der sich stufenlos<br />
der Kopfgröße anpasst.<br />
Das geschieht durch die<br />
geschickte Doppelbügelkonstruktion<br />
sogar<br />
vollkommen<br />
automatisch,<br />
da das Eigengewicht<br />
der Hörmuscheln<br />
den Spannbügel dem<br />
Auflagebügel<br />
entgegenzieht,<br />
bis ein angenehmes<br />
Gleichgewicht<br />
hergestellt<br />
ist. So wird das ohnehin geringe Gewicht<br />
gleichmäßig auf dem Kopf verteilt. Der Anpressdruck<br />
ist etwas stärker, Probe tragen<br />
ist daher wichtig. Leider sind für dieses Modell<br />
von AKG keine Ersatzteile vorgesehen,<br />
um beispielsweise die Velours-Ohrpolster<br />
zu erneuern. Einstimmigkeit herrschte während<br />
des Hörtests bei der Bewertung der<br />
Tiefen. Die Impulsfreudigkeit im Tieftonbereich<br />
ist verbesserungswürdig. Wir vermissten<br />
den Druck gerade beim Anschlag von<br />
großen Trommeln und Pauken. Dafür sind<br />
die tieffrequenten Anteile jedoch nicht aufdringlich,<br />
sondern ordnen sich angenehm<br />
in das Gesamtbild ein. Der restliche frequenzielle<br />
Bereich wirkt ausgeglichen und<br />
natürlich, nur eine Testperson empfand den<br />
Hochtonbereich als zu spitz und hell. Das<br />
mäßige Impulsverhalten im Tiefenbereich<br />
setzt sich jedoch leider auch in den Mitten<br />
fort, weshalb beispielsweise Trommelsalven<br />
aus der ansonsten klaren Durchzeichnung<br />
der Musik leider etwas schwammig herausfallen.<br />
Kleine Verbesserungen in Sachen Dynamik<br />
und Impulstreue würden den AKG-<br />
Hörer deutlich aufwerten. Einen Vergleich<br />
mit preisintensiveren Modellen müsste der<br />
K 272 dann definitiv nicht fürchten.<br />
Bose AE2<br />
„Einklang auch für unterwegs“<br />
Nachdem man den AE2 aus seiner Hülle befreit<br />
hat, fällt das typische Bose-Design ins<br />
Auge. Besonders die umklappbaren Ohrmuscheln<br />
sind fast schon ein Markenzeichen<br />
des US-amerikanischen Herstellers geworden.<br />
Damit passen die Kopfhörer in das<br />
mitgelieferte Aufbewahrungstäschchen,<br />
das sie beim Transport vor Kratzern und<br />
Schäden schützt. Der gewinkelte Klinkenstecker<br />
zeugt davon, dass Bose vor allem<br />
auch den mobilen Markt mit hochwertigen<br />
Klängen bedienen möchte. Sollte das Kabel<br />
einmal in Mitleidenschaft gezogen werden,<br />
kann es ausgewechselt werden. Leider wird<br />
kein Adapter mitgeliefert, um die Kopfhörer<br />
auch an den Viertelzoll-Anschluss eines<br />
Verstärkers anzuschließen. Eine klare Stärke<br />
des AE2 ist der Tragekomfort. Die weichen<br />
Kunstleder-Ohrpolster und der gedämpfte<br />
Bügel verteilen das ohnehin sehr geringe<br />
Gewicht problemlos. Bei Auswechsel bedarf<br />
kann man Ohrpolster für 35 Euro (UVP)<br />
nachbestellen. Beim Anpassen des Bügels<br />
legt man den flexiblen Metallkern frei, der<br />
dem Gehäuse die notwendige Robustheit<br />
für den Einsatz in allen Gelegenheiten<br />
verleiht. Bose punktet jedoch nicht nur in<br />
Sachen Optik und Ausstattung, sondern<br />
präsentiert sich vor allem stark im Klang.<br />
Der Gesamteindruck ist von der<br />
großen Lebendigkeit eit und<br />
der<br />
angenehmen Klangfarbe<br />
bestimmt. Das schnelle<br />
e<br />
Impulsverhalten<br />
und<br />
die dynamische Wiedergabe<br />
lassen den<br />
Hörer komplett in die<br />
Musik eintauchen.<br />
Bassimpulse kommen<br />
druckvoll beim Hörer<br />
an und lassen grund ihrer klar ge-<br />
aufzeichneten<br />
Kontur den<br />
Gesamteindruck<br />
nicht<br />
verwaschen. Lediglich<br />
im Hochtonbereich ist<br />
für zwei Tester er noch<br />
Spielraum für Verbesserungen<br />
vorhanden.<br />
Ein Tester beschrieb die<br />
Wiedergabe der Triangel<br />
als leicht überspitzt. Insgesamt<br />
ist die Klangfärbung<br />
des AE2 sehr angenehm, auch<br />
der Mittenbereich ereich ist differenziert<br />
aufgelöst. Der Kopfhörer r ist<br />
jedoch auch<br />
für<br />
das Hi-Fi-Erlebnis zu Hause eine sehr gute<br />
und überraschend preisgünstige Wahl.<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
38 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at
Philips SHP8000/10<br />
„Großer Bass für kleines Geld“<br />
Muss guter Klang viel kosten? Philips<br />
möchte sich dem entgegenstellen. Für wenig<br />
Geld bekommt man mit dem SHP8000<br />
ein solides Gerät auf den Kopf. Die halboffenen<br />
SHP8000 machen Schluss mit dem<br />
Kabelsalat am Schreibtisch. Dem Benutzer<br />
bleibt die Wahl überlassen, ob er das Kabel<br />
kurz verwendet oder die mitgelieferte<br />
Verlängerung benutzt. Leider werden dem<br />
Käufer keine Anleitung oder zumindest<br />
Informationen über den Kopfhörer mitgegeben.<br />
Das Design lässt auch den großen<br />
Kopfhörer elegant wirken. Die schwarzen<br />
Rückseiten mit Philips-Prägungen bedecken<br />
die 40 Millimeter große Membran.<br />
Die hochwertige Verarbeitung zeigt sich<br />
auch in dem flexiblen Metallkern des Bügels,<br />
der Robustheit garantiert. Einige Abstriche<br />
muss man jedoch bei dem guten<br />
Preis machen: Weder Kabel noch Ohrpolster<br />
werden zum Nachbestellen angeboten.<br />
Die schwarzen Kunstlederpols ter mit<br />
Schaumstoffkern verteilen den Auflagedruck<br />
angenehm um die Ohren, während<br />
das Doppelbügelsystem das Gewicht angenehm<br />
und gleichmäßig auf dem Kopf<br />
verteilt. Klanglich kann Philips leider nicht<br />
vollends überzeugen. Während die Dynamik<br />
der Wiedergabe noch in Ordnung ist,<br />
ordnet sich die Impulstreue nur im mittleren<br />
Bereich ein. Der große Kritikpunkt ist<br />
allerdings die Klangfarbe des Hörers. Alle<br />
Tester waren sich einig, dass der Tieftonbereich<br />
weit<br />
überzogen en ist. Dadurch<br />
kommt es zu Verdeckungen in den un-<br />
teren Mitten, der Leidtragende ist<br />
dann oft der Grundtonbereich. Geradbeim<br />
Spiel eines Cembalos<br />
macht sich die heit bemerkbar. Der Hochton-<br />
Unausgeglichenbereich<br />
kam uns, ähnlich dem<br />
Bassbereich, stark überzogen<br />
vor. Die restliche nität geht dadurch verloreneinzelne<br />
Frequenzen<br />
Homoge-<br />
werden aus dem bild herausgerissen. Obwohder<br />
SHP8000 in<br />
Klang-<br />
Sachen Wiedergabequalität<br />
nicht in der oberen<br />
Klasse mitspielt, ist der<br />
klangliche<br />
Charakter<br />
zum Beispiel für nische Musik recht pas-<br />
elektro-<br />
send. Je nach Einsatzgebiet bekommt<br />
man also für relativ wenig Geld<br />
kräftig was aufs Ohr.<br />
Goldring DR150<br />
„Leider kein Schmuckstück“<br />
Goldring hat geschichtlich gesehen sein<br />
Hauptaugenmerk auf den Vinylbereich ge-<br />
legt. Doch<br />
abseits der Tonabnehmer für den Plattenspieler<br />
befinden sich auch einige Kopf-<br />
hörer im Angebot. Der DR150 gehört zur<br />
oberen Klasse aus<br />
Goldrings Sortiment.<br />
Zuerst sticht<br />
das ovale Design der<br />
Ohrmuscheln he ins Auge, man wird<br />
ein wenig an Kopfhörer aus<br />
dem Hause Sennheiser erinnert.<br />
Das titaniumgraue<br />
Kunststoffgehäuse<br />
wirkt<br />
jedoch leider nur wenig<br />
hochwertig. Sowohl in<br />
der Hand als auch auf<br />
dem Kopf erfüllt das<br />
knarzende Gehäuse<br />
keinesfalls die Ansprüche,<br />
die man an Kopfhörer<br />
für entspannten<br />
Musikgenuss stellt.<br />
Für das Kabel findet<br />
man eine Buchse an<br />
der linken Ohrmuschel.<br />
Da es sich um eine handelsübliche<br />
Mini klinke<br />
handelt, lässt es sich problemlos<br />
durch ein alternatives<br />
ersetzen.<br />
Sowohl Bügel- als auch<br />
Ohrpolster sind aus Velours<br />
gefertigt, schaffen es jedoch trotzdem<br />
nicht, das relativ hohe Gewicht vollständig<br />
abzufangen. Mit verantwortlich für den<br />
geringen Tragekomfort ist der enge Sitz:<br />
Durch die ovale Form drücken die Spitzen<br />
der Polster sogar etwas unangenehm auf<br />
den Halsansatz. Etwas weniger Anpressdruck<br />
würde zu einer klaren Steigerung<br />
des Tragekomforts beitragen.<br />
Bei der klanglichen Beurteilung bestand<br />
insbesondere bei der Tieftonwiedergabe<br />
ein Konsens: Die Basswiedergabe ist<br />
etwas überbetont und konturarm. Das<br />
Ergebnis dessen ist eine etwas mulmige,<br />
dumpfe Färbung des Gesamtbildes. Für<br />
zwei unserer Probanden wirkte auch der<br />
Hochtonbereich überspitzt. Zusammen<br />
mit der relativ unausgewogenen Mittenwiedergabe<br />
ergibt sich ein eher unruhiges<br />
Klangbild. Im oberen Mittelfeld ordnen<br />
sich Dynamik und Impulstreue ein. So gefällt<br />
das lebhafte Wechselspiel von ruhigen<br />
und lauten Passagen, Kesselpauken wirken<br />
auch im Anschlag natürlich. Die guten<br />
Ansätze des DR150 wurden leider nicht<br />
konsequent bis zum Ende durchgezogen.<br />
Schon allein Verbesserungen in Sachen<br />
Haptik und Tragekomfort würden eine<br />
deutliche Aufwertung zur Folge haben.<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 39
Bowers & Wilkins P5<br />
„Kopfhörer als Kunstgegenstand“<br />
Bowers & Wilkins bleibt seiner Linie treu und<br />
verbindet guten Klang mit anspruchsvollem<br />
Design. Die Mischung aus echtem Leder und<br />
Metall lässt den Kopfhörer schon mal zum<br />
Kopfschmuck avancieren. Die Drehgelenke<br />
gehen in die elegant geschwungenen Aufhängungen<br />
der Ohrschalen über. Diese sind<br />
rückseitig mit einer stabilen, gestanzten<br />
Stahlplatte ausgestattet. Exquisit sind auch<br />
die Ohrpolster: Hier wird echtes Schafs leder<br />
aus Neuseeland verwendet. Mit einem<br />
mitgelieferten Kabel für iPod und iPhone<br />
können an diesen Geräten zusätzliche<br />
Funktionen wie Lautstärke regelung oder<br />
Songauswahl genutzt werden. Auch Telefonate<br />
können durch das im Kabel integrierte<br />
Mikrofon problemlos geführt werden. Der<br />
Austausch der mitgelieferten Verbindungen<br />
ist durch die magnetische Rückseite der<br />
Hörerschale auch für Laien problemlos<br />
durchführbar. Bedenken bekommt man<br />
nur beim Anblick der Leiterstärke: Bei dem<br />
kleinen Durchmesser ist die Angst vor dem<br />
Kabelbruch wahrscheinlich berechtigt. Leider<br />
macht das Schafsleder den größten<br />
Kritikpunkt nicht wett: den Tragekomfort.<br />
Die ohraufliegende Konstruktion drückt<br />
sehr stark auf die Ohrmuschel. Gerade für<br />
große Köpfe kann der Druck schnell unangenehm<br />
werden. Auch Brillenträgern sei ein<br />
ausführliches Probetragen nahegelegt: Bei<br />
stärkeren Bügeln kann der Druck auf die<br />
hinter dem Ohr befindlichen Teile schmerzhaft<br />
werden.<br />
Beim Hörtest galt es nun festzustellen, ob<br />
die Akustik auf dem<br />
gleichen Niveau spielt<br />
wie die Optik. Zunächst macht sich bar, dass der Klang der Kopfhörer sich schon<br />
bemerk-<br />
bei geringem Verschieben auf dem Ohr<br />
maßgeblich verändert. ert. Das korrekte<br />
Ausrichten vor dem Hörgenuss ist<br />
deshalb besonders ers wichtig. Der<br />
Klangeindruck ist dunkel und<br />
etwas dumpf. Ursache dafür<br />
ist die Betonung im<br />
Tieftonbereich<br />
gepaart<br />
mit leicht undefinierten<br />
Impulsen.<br />
Auch die<br />
zurückhaltende<br />
Wiedergabe von<br />
oberen Mitten<br />
und Höhen trägt t<br />
ihren Teil zu der<br />
insgesamt tiefen<br />
Abstimmung bei.<br />
Der Mittenbereich wirkt etwas unnatürlich<br />
verbogen. Insgesamt konnte der Klang leider<br />
nicht so überzeugen wie das Design.<br />
Lob sollte aber die Abschirmung bekommen.<br />
Als Außenstehender bekommt man<br />
von der Musik wirklich keinen Ton zu hören.<br />
HiFiMAN HE-300<br />
„Hi-Fi zum Selberschrauben“<br />
Der erste Blick ins Paket lässt Zweifel aufkommen,<br />
ob der Vertrieb nicht den Kopfhörer<br />
mit einem Klapphut verwechselt hat:<br />
Der HE-300 wird in einer<br />
hochwertigen<br />
Zylinderbox geliefert. Die Passform im Inneren<br />
ist mit Samt ausgekleidet und lässt<br />
keine Zweifel aufkommen, dass man hier<br />
ein hochwertiges Gerät in die Hände und<br />
auf die Ohren bekommt. Auch beim Ka-<br />
bel wird nicht gespart: Ein hochreines,<br />
monokristallines Kupferkabel kommt<br />
zum Einsatz. Dabei hat jeder Ka-<br />
nal seine<br />
eigene Erdung,<br />
um Übersprechen zu minimieren.<br />
en<br />
Der HE-300 ist<br />
das erste Modell von<br />
HiFiMAN, das mit<br />
einem<br />
dynamischen<br />
Wandler arbeitet, ansonsten<br />
st findet man<br />
nur Elektrostaten im<br />
Angebot. Die starken<br />
Velours-Ohrpolster<br />
sorgen<br />
für einen komfortablen<br />
Sitz.<br />
Alternativ lassen<br />
sich Wechselpolster<br />
aus<br />
Kunstleder<br />
zukaufen,<br />
um auch<br />
diese Vorliebe bedienen<br />
zu können.<br />
Der mit Kunstleder bezogene Bügel lässt<br />
sich durch gezieltes Zurechtbiegen genau<br />
auf die Kopfform abstimmen.<br />
Vor dem Hörgenuss ist noch eine kleine<br />
Basteleinlage angesagt: Das Kabel muss<br />
noch mit den Hörern verbunden werden.<br />
Dazu wird an jeder Ohrmuschel ein Mini-<br />
Coaxial-Anschluss mit einer Mutter fixiert.<br />
Hier ist Feingefühl gefragt, große Finger<br />
sollten vielleicht zu Hilfsmitteln greifen.<br />
HiFiMAN liefert aber auch beim Klang<br />
Bestleistungen ab. Selbst abgrundtiefe<br />
Bassimpulse werden kräftig und sehr präzise<br />
wiedergegeben. Ansonsten findet man<br />
einen über das gesamte Spektrum homogenen<br />
Klang vor. Der Grundtonbereich<br />
ist kräftig ausgeprägt, sodass Celli und<br />
Bässe so Voluminös wie im Konzertsaal<br />
klingen. Lediglich einer Testperson kamen<br />
die hohen Frequenzen etwas aufdringlich<br />
vor. Die hohe Detailauflösung bringt<br />
auch filigranste Details zum Vorschein.<br />
Dabei hilft auch das ausgezeichnete Dynamikspiel.<br />
Die lebhafte Wiedergabe und<br />
die knackigen Impulse lassen jede Hörsitzung<br />
zu einem Erlebnis werden. Eine solch<br />
hochwertige Verarbeitung und brillante<br />
Klangqualität findet man für diesen Preis<br />
kaum noch einmal.<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Beyerdynamic, Bowers & Wilkins, German Maestro<br />
40 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at
Beyerdynamic DT 880<br />
„Hi-Fi vom Profi“<br />
Beyerdynamic ist vorwiegend im professiosoll<br />
jedoch auch der Heimanwender mit dem<br />
Hersteller vertraut werden. So werden nenellen<br />
Metier zu finden. Stück für Stück<br />
ben eigenen Hi-Fi-Produkten auch professionelle<br />
Modelle für den Heimgebrauch angepasst.<br />
Dies ist auch beim DT 880 der Fall:<br />
Der professionelle Kopfhörer wurde im sign leicht verändert und bekam ein gerades<br />
Kabel sowie einen neuen Bügel spendiert.<br />
Dieser verringert den Anpressdruck, um<br />
ermüdungsfreies Hören zu ermöglichen.<br />
Im Lieferumfang ist eine Tragetasche e<br />
De-<br />
enthalten. Der Hörer ist sicher in einer<br />
Passform verstaut, während der Benutzer<br />
ihn sogar am angebrachten Tragegriff<br />
transportieren kann. Bemerkenswert ist<br />
die umfangreiche Auswahl der Ersatzteile.<br />
Neben den klassischen Wechselteilen (Kabel<br />
und Velourspolster in Grau oder Schwarz)<br />
lassen sich auch viele andere Kleinteile auswechseln.<br />
Es entsteht fast der Eindruck,<br />
den Hörer selbst aus Einzelteilen bauen zu<br />
können. Der Sitz ist durch die dicken und<br />
weichen Ohrpolster sehr angenehm und<br />
lässt sich an den hochwertigen Metallaufenhängungen<br />
in mehreren Stufen optimieren.<br />
Beyerdynamic spielt klanglich auf höchstem<br />
Niveau. Mit Bravour erfüllt<br />
der DT 880 den Anspruch, Musik<br />
genau so wiederzugeben, eben, wie<br />
sie aufgenommen wurde. Der<br />
Detailreichtum und die feine<br />
Durchzeichnung in den höheren<br />
Frequenzbereichen<br />
lassen den Hörer in die<br />
Musik eintauchen. Trian-<br />
gel und Percussion sind<br />
klar und deutlich wahrnehmbar,<br />
ohne aus dem<br />
Gesamtmix<br />
unnatür lich<br />
stark hervorzutreten. Bassimpulse<br />
sind kräftig im<br />
Fundament und mit kla-<br />
rer Kontur und Paukenschläge<br />
kommen sehr<br />
prägnant, ohne dabei<br />
an Volumen einzubüßen.<br />
In<br />
der Summe lässt sich<br />
der<br />
Klang als sehr offen und<br />
luftig charakterisieren, wo-<br />
bei die Dynamik viel zum lebendigen<br />
Eindruck beiträgt. Eine<br />
Cembaloaufnahme aufn wirkte frei<br />
von Verfärbungen. Besonders beim<br />
Anzupfen der einzelnen Saiten spielt<br />
Beyerdynamic impulsfreudig auf, sodass<br />
kein Detail verloren<br />
geht. Damit hat sich der<br />
DT 88080 direkt auf<br />
die<br />
Favoritenplätze der<br />
Redakteure katapultiert.<br />
German Maestro GMP 435 S<br />
„Mit gespaltenem Kabel“<br />
Mit deutscher Handarbeit wirbt German<br />
Maestro auf seiner Homepage. Leider konnte<br />
die Verarbeitung nicht vollständig überzeugen,<br />
da die Konstruktion teilweise nicht<br />
die hohe Qualität des weiteren Testfeldes<br />
erreicht. Das Gehäuse besteht fast vollständig<br />
aus Kunststoff, der Auflage bügel ist aus<br />
Kunstleder gefertigt. Diese Kombination<br />
aus Plastik und Synthetik gibt dem Käufer<br />
schlichtweg das Gefühl, ein sehr preiswertes<br />
Produkt in der Hand zu halten. Der<br />
Tragekomfort hingegen ist hervorragend,<br />
sobald man den Kopfhörer einmal auf seine<br />
Schädelmaße eingestellt hat. Insbesondere<br />
der aufliegende Bügel ist kaum spürbar,<br />
man hat sogar das Gefühl, dass der Kopfhörer<br />
nur seitlich aufliegt. Je nach Vorliebe<br />
kann man statt den Kunstleder-Ohrpolstern<br />
auch Exemplare aus Velours bestellen. Etwas<br />
Gewöhnung bedarf das beidseitig<br />
geführte Kabel. Gerade beim schnellen<br />
Auf- und Absetzen besteht die Gefahr, mit<br />
dem Kopf oder der Brille darin hängen zu<br />
bleiben. Auch hier ist Probetragen das beste<br />
Mittel, um festzustellen, ob dieser Punkt<br />
mit zur Kaufentscheidung beiträgt.<br />
Im Hörversuch sollte nun geklärt werden,<br />
ob German Maestro die Verarbeitung mit<br />
akustischen Werten übertrumpfen kann.<br />
Dabei kommt der erste Eindruck jedoch<br />
nicht vom Tester mit den Kopfhörern, sondern<br />
von den daneben sitzenden Personen:<br />
Der GMP 435 schirmt den Schall extrem<br />
wenig nach außen ab. Für offene rer ist das keine Überraschung, aber bei<br />
Kopfhö-<br />
diesem Modell dennoch besonders<br />
auffällig. Nicht nur von halb, sondern auch zwischen<br />
außer-<br />
den Ohrschalen wirkt das<br />
Bassfundament etwas dünn.<br />
Dafür sind die tiefen Impulse<br />
jedoch konturreich reich<br />
gezeichnet, es sind keine<br />
Verwaschungen oder deckungseffekte feststell-tellbar.<br />
Dynamisch ordnet<br />
sich German Maestro<br />
im oberen Mittelfeld eld<br />
Ver-<br />
ein. Ein klanglicher<br />
Kritikpunkt ist in<br />
der starken Betonung<br />
der oberen<br />
Frequenzen zu<br />
finden. Insbesondere<br />
bei längeren<br />
Hörsitzungen kann<br />
diese Anhebung anstrengend<br />
werden.<br />
Mit der Betonung in den oberen Mitten<br />
erhält man einen recht aggressiven,<br />
aufdringlichen Klangcharakter.<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut,<br />
69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft<br />
Test 41
Sennheiser HD 650<br />
„Teurer Brillant“<br />
Sennheiser blickt auf eine lange Tradition<br />
im Kopfhörerbau zurück. Das aus Deutschland<br />
stammende Unternehmen entwickelte<br />
schon im Jahre 1968 den ersten Kopfhörer<br />
mit offener Arbeitsweise. Mit dem HD 650<br />
wird erneut ein offenes System präsentiert,<br />
und die mitgelieferte silbergraue Aufbewahrungsbox<br />
mit Schaumstoffpassform hat<br />
eine klare Aussage: Der HD 650 ist ein High-<br />
End-Gerät. Die Ohrschalen sind oval ausgeführt<br />
und setzen damit ein ganz eigenes<br />
Stilmerkmal. Auf der Rückseite befindet sich<br />
ein speziell entwickeltes akustisches Gitter,<br />
welches eine gleichmäßige Bedämpfung<br />
über die gesamte Fläche gewährleistet. Das<br />
Gehäuse im titansilbernen Kunststoffdesign<br />
reicht qualitativ leider nicht an den Gesamteindruck<br />
des Kopfhörers. Dennoch ist die<br />
Verarbeitung des in Irland gefertigten Hörers<br />
solide. Die Ohrmuscheln sind entlang von<br />
zwei Achsen schwenkbar und passen sich<br />
so der Kopfform optimal an. Zusammen mit<br />
den Schaumstoffpolstern an der Bügelunterseite<br />
und den Velours-Ohrpolstern ist so für<br />
einen komfortablen Sitz gesorgt.<br />
Die Basswiedergabe zeichnet sich durch<br />
Impulsfreudigkeit aus, könnte jedoch etwas<br />
kräftiger im Fundament ausfallen. Die tiefen<br />
Anteile fügen sich jedoch harmonisch in das<br />
Gesamtbild ein. Auffällig ist der brillante<br />
Charakter, der teilweise zu überzeichnet<br />
wirkt. Dennoch bleibt ein Orchester homogen,<br />
es werden keine einzelnen Instrumente<br />
oder Frequenzbereiche durch Überbetonung<br />
herausgelöst. Schnelle Impulse<br />
bereiten den Treibern keinerlei<br />
Probleme, in Sachen Dynamik ist<br />
jedoch noch Verbesserungspotenzial<br />
zu erkennen. Dadurch<br />
würde die Wiedergabe<br />
noch etwas lebendiger ausfallen.<br />
Die Mittenwiedergabe<br />
ist in sich sehr neutral<br />
und gut aufgelöst.<br />
Es macht Spaß, die<br />
feinen Einzelheiten in<br />
den Musikstücken zu<br />
suchen. Sennheiser<br />
hinterlässt einen<br />
stimmigen Gesamteindruck<br />
mit einem<br />
Hang zur Brillanz und<br />
kann sich damit im<br />
oberen Teil des Testfeldes<br />
ansiedeln. Die hohen<br />
Erwartungen, die man<br />
auch aufgrund des hohen Preises an diese<br />
Kopfhörer stellt, konnten jedoch in unseren<br />
Augen nicht vollständig erfüllt werden.<br />
Kopfhörer bis 200 Euro<br />
Ausstattung<br />
Allgemein<br />
Hersteller AKG Shure Bose JVC Philips<br />
Modell K 272 HD SRH840 AE2 HA-RX900 SHP8000/10<br />
Preis (UVP) 179 Euro 199 Euro 149 Euro 100 Euro 80 Euro<br />
Gewicht 240 g 318 g 140 g 350 g 290 g<br />
Informationen www.akg.com www.shure.de www.bose.de www.jvc.de www.philips.de<br />
Features<br />
Wandlerprinzip dynamisch dynamisch dynamisch dynamisch dynamisch<br />
Arbeitsweise geschlossen geschlossen geschlossen geschlossen halboffen<br />
Ohrenschale ohrumschließend ohrumschließend ohrumschließend ohrumschließend ohrumschließend<br />
Kabellänge und -führung 3 m einseitig 3 m einseitig 1,7 m einseitig 3,5 m einseitig 1,4 m + 1,6 m Verlängerung einseitig<br />
Adapter (1/8 Zoll zu 1/4 Zoll) Schraubadapter Schraubadapter – Steckadapter Steckadapter<br />
Nennimpedanz 55 Ohm 44 Ohm 320 Ohm 64 Ohm 32 Ohm<br />
Frequenzgang laut Hersteller 16 Hz–28 kHz 5 Hz–25 kHz ohne Angabe 7 Hz–26 kHz 15 Hz–24 kHz<br />
Ohrpolster Velours Kunstleder Kunstleder Kunstleder Kunstleder<br />
Aufbewahrungstasche – mitgeliefert mitgeliefert – –<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
· relativ leicht<br />
· automatisch anpassender Bügel<br />
· ausgeglichener Gesamteindruck<br />
· leicht austauschbares Kabel<br />
· kompakt faltbar<br />
· angenehmer Klangcharakter<br />
· sehr leicht<br />
· kompakt faltbar<br />
· mit Aufbewahrungstasche<br />
· angenehmer Sitz<br />
· solide Verarbeitung<br />
· Treiber mit Akustiklinsen<br />
· Kabel mit Verlängerung<br />
· angenehmer Tragekomfort<br />
· wertige Verarbeitung<br />
Nachteile<br />
· keine Ersatzteile<br />
· Impulsschwäche im Bassbereich<br />
· hohes Gewicht<br />
· etwas sperriges Design<br />
· kein Klinkenadapter<br />
· hoher Preis für Wechselpolster<br />
· hohes Gewicht<br />
· unpräzise Basswiedergabe<br />
· Überbetonung im Bassbereich<br />
· keine Ersatzteile<br />
Bewertung<br />
= Höchste Wertung<br />
Audio<br />
Basswiedergabe<br />
Mittenwiedergabe<br />
Höhenwiedergabe<br />
Lebendigkeit<br />
Wiedergabequalität<br />
Ausstattung/Verarbeitung<br />
Benutzerfreundlichkeit/<br />
Tragekomfort<br />
Preis/Leistung Gut Gut Sehr gut Gut Gut<br />
Ergebnis<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Sennheiser<br />
42 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at
Fazit<br />
Ein sicheres Ergebnis des Tests ist die Erfahrung,<br />
dass eine gewisse Vorentscheidung<br />
schon vor dem Probehören getroffen wird.<br />
Bereits beim Auspacken fällt der Blick auf<br />
die verwendeten Materialien, und während<br />
eine alltägliche Plastikverkleidung<br />
teilweise eher abschreckend wirkt, kann<br />
ein ansehnlich gearbeitetes Gehäuse schon<br />
ein starkes Argument für den Hörer sein.<br />
Bei der Be urteilung der Verarbeitungsqualität<br />
ist auch die Haptik von entscheidender<br />
Bedeutung. Gerade bei Goldrings<br />
Testkandidaten hätte eine hochwertigere<br />
Verarbeitung den ers ten Eindruck deutlich<br />
verbessern können. Knarzende Plastik, die<br />
aufgrund des geringen Gewichts und der<br />
mäßigen Haptik einen etwas minderwertigen<br />
Eindruck hinterlässt, kann den potenziellen<br />
Käufer durchaus abschrecken. Lob<br />
verdienen diesbezüglich fast alle Kopfhörer<br />
des oberen Testfeldes. Bowers & Wilkins<br />
setzt besonders individuelle Akzente mit<br />
elegantem Design und edlen Materialien.<br />
In diesem Testfeld fiel lediglich der GMP<br />
435 S von German Maestro etwas aus<br />
der Reihe. Hier hätten wir insbesondere<br />
nach der wörtlichen Ankündigung von<br />
deutscher Handarbeit eine wertigere Konstruktion<br />
erwartet. Bei der Wahl des Favoriten<br />
können aber auch praktische Gründe<br />
wie die schlichte Größe des Modells ausschlaggebend<br />
sein. Sowohl Bose als auch<br />
Bowers & Wilkins haben die Bügel mit<br />
Drehgelenken versehen, sodass die Ohrmuscheln<br />
um 90 Grad umgeklappt werden<br />
können. Das so erhaltene Gebilde ist<br />
sehr flach und lässt sich wesentlich besser<br />
im Gepäck transportieren als Hörer mit<br />
großen, starren Ohrmuscheln. Diese beiden<br />
Modelle scheinen auch vorwiegend<br />
für den Gebrauch unterwegs entwickelt<br />
zu sein. Das macht sich neben der leichten<br />
und kompakten Konstruktion auch in<br />
den geringen Kabelquerschnitten bemerkbar.<br />
Diese dünneren Kabel sind wesentlich<br />
flexibler und können aus der Hosentasche<br />
zwischen Lagen von Stoff bis zum Kopf verlegt<br />
werden. Allerdings ist die Gefahr eines<br />
Kabelbruchs erhöht. Der P5 bildet auch bei<br />
der Kabellänge eine Ausnahme: Mit gerade<br />
einmal 1,2 Metern schafft man es bequem<br />
einmal den Oberkörper hinauf, im Wohnzimmer<br />
ist der Weg vom Verstärker bis zur<br />
Sitzgelegenheit jedoch unter Umständen<br />
nicht zu bewältigen. In Sachen Klang haben<br />
sich zwei klare Favoriten herauskristallisiert:<br />
der HE-300 von HiFiMAN und der<br />
DT 880 von Beyerdynamic.<br />
Interessant ist, dass sich die deutlich preiswerteren<br />
Modelle von Bose, Shure und<br />
AKG ganz nah an die Ergebnisse der fast<br />
doppelt so teuren Kopfhörer herankämpfen<br />
und damit zu unseren Kauftipps aus<br />
diesem Testfeld gehören. Bei ihnen stimmt<br />
das Preis-Leistungsverhältnis auf jeden Fall.<br />
Meine persönliche Meinung ist, dass selbst<br />
die beiden preislich günstigsten Modelle<br />
schon ein wesentlich besseres Klangerlebnis<br />
bereithalten als jedes beigelegte Paar<br />
In-Ear-Kopfhörer.<br />
Deshalb ist auch bei den Modellen von<br />
Philips und JVC ganz klar Probehören<br />
angesagt, wenn der Bedarf nach einer<br />
klanglichen Aufwertung besteht, aber der<br />
Geldbeutel für den Beginn nicht überstrapaziert<br />
werden soll. Während man fleißig<br />
Probe hört, macht sich auch bald der Tragekomfort<br />
bemerkbar. Negativ fielen hier<br />
Goldring und B&W auf. Bei größeren Köpfen<br />
sei hier vor baldigen Kopfschmerzen<br />
gewarnt. Sehr angenehm waren hingegen<br />
die weichen Ohrpolster von Beyerdynamic,<br />
HiFiMAN, AKG und Bose. Obwohl sehr<br />
viele qualitative Merkmale beurteilbar<br />
sind, sei an dieser Stelle noch einmal gesagt,<br />
dass Einsatzgebiet und persönlicher<br />
Geschmack einen großen Einfluss auf die<br />
Auswahl haben. Die ersten Eindrücke haben<br />
Sie vor sich – jetzt können Sie Ihren<br />
persönlichen Favoriten küren!<br />
Kopfhörer von 200 Euro bis 460 Euro<br />
Goldring Beyerdynamic HiFiMAN Sennheiser Bowers & Wilkins German Maestro<br />
DR150 DT 880 HE-300 HD 650 P5 GMP 435 S<br />
119 Euro 280 Euro 239 Euro 459 Euro 299 Euro 219 Euro<br />
330 g 290 g 270 g 260 g 195 g 240 g<br />
www.goldring.co.uk www.beyerdynamic.de www.hifiman.us www.sennheiser.com www.bowers-wilkins.de www.german-maestro.de<br />
dynamisch dynamisch dynamisch dynamisch dynamisch dynamisch<br />
offen halboffen offen offen geschlossen offen<br />
ohrumschließend ohrumschließend ohrumschließend ohrumschließend ohraufliegend ohrumschließend<br />
3 m einseitig 3 m einseitig 3 m beidseitig 3 m beidseitig 1,2 m einseitig 3 m einseitig<br />
Steckadapter Schraubadapter Steckadapter Steckadapter Steckadapter Schraubadapter<br />
32 Ohm 600 Ohm 50 Ohm 300 Ohm 26 Ohm 35 Ohm<br />
18 Hz–20 kHz 5 Hz–35 kHz 15 Hz–22 kHz 16 Hz–30 kHz 10 Hz–20 kHz 20 Hz–27 kHz<br />
Velours Velours grau/schwarz Velours Velours Schafsleder Kunstleder, Velours<br />
– mitgeliefert Zylinderbox, mitgeliefert Hardcase mit Passform, mitgeliefert mitgeliefert –<br />
· leicht wechselbares Kabel<br />
· lebendige Wiedergabe<br />
· hochwertiges Innenleben<br />
· wenig wertige Verarbeitung<br />
· großer Anpressdruck<br />
· sehr guter Klang<br />
· hoher Tragekomfort<br />
· umfangreiches Ersatzteilangebot<br />
· nicht für portable Geräte geeignet<br />
· Muschelaufhängung wirkt labil<br />
· brillanter Klang<br />
· hochwertige Bauteile<br />
· edle Aufbewahrungsbox<br />
· kleine Kabelmuttern<br />
· etwas sperriges Aussehen<br />
· impulsfreudige Wiedergabe<br />
· fi ligrane Aufl ösung der Höhen<br />
· hochwertige Aufbewahrungsbox<br />
· mäßige Wertigkeit des Gehäuses<br />
· teilweise geringer Bassdruck<br />
· ansprechendes Design<br />
· hochwertige Materialien<br />
· stufenlos verstellbare Bügel<br />
· starker Druck auf die Ohren<br />
· etwas dumpfer Klangeindruck<br />
· angenehmer Sitz<br />
· konturreiche Bässe<br />
· relativ geringes Gewicht<br />
· kaum Abschirmung nach außen<br />
· wenig hochwertige Verarbeitung<br />
Befriedigend Gut Sehr gut Befriedigend Gut Gut<br />
Test 43
Guter Klang ist<br />
eine Kopfsache<br />
Hochwertige Kopfhörer verlangen nach einem kräftigen Signalgeber. Gerade Modelle<br />
mit hoher Eingangsimpedanz benötigen eine ausreichende Signalspannung am Ausgang<br />
des Zuspielers. Wir zeigen, wie fünf Modelle sich dabei schlagen.<br />
VON MARTIN HELLER UND MARCEL AUERSWALD<br />
Intensives Hörvergnügen ist für jeden eine<br />
ganz persönliche Angelegenheit. Während<br />
der eine in aufwendig konzipierten<br />
Surround-Anlagen die nötige Erlebnisatmosphäre<br />
wiederfindet und genießt,<br />
zieht es der andere vor, sein Hobby ganz<br />
nah und intim zu erleben. Direkt da, wo<br />
bloße Schallwellen zu wundervollen Melodien<br />
geformt werden: in seinem Kopf.<br />
Gehören Sie zu den Hörern, die Musik gern<br />
ohne Umwege per Kopfhörer genießen?<br />
Dann sollte unser Testbericht den richtigen,<br />
akustischen Nerv treffen.<br />
Um die Klänge, die das Hörerherz begehrt,<br />
richtig und adäquat an die Kopfhörer<br />
und unsere Ohren abzugeben, bedarf<br />
es eines elementar wichtigen Gliedes in<br />
der Signalkette: dem Kopfhörerverstärker.<br />
Wir haben uns fünf hochwertige Modelle<br />
genauer angeschaut und gewohnt kritisch<br />
unter die Lupe genommen. Mit einer<br />
Reihe an akustischen Tests haben wir die<br />
Geräte auf Herz und Nieren geprüft. Alle<br />
Kandidaten sind im High-End-Segment<br />
angesiedelt und spielen preislich in der<br />
gleichen Liga. Ob sie auch auf klanglicher<br />
Basis ebenbürtige Konkurrenten sind, wie<br />
sie sich in Ausstattungsmerkmalen und<br />
Benutzerfreundlichkeit schlagen und ob<br />
schönes Design und guter Sound immer<br />
Hand in Hand gehen, soll unser Test zeigen.<br />
Weil Hörempfinden immer persönlichem<br />
Geschmack unterliegt, sei das Fazit über<br />
den endgültigen Klangeindruck dem Hörer<br />
selbst überlassen. Vorweg lassen sich<br />
aber klare Unterschiede im Klangbild der<br />
einzelnen Geräte erkennen, die dieser Testbericht<br />
aufzeigen soll und die Ihnen, dem<br />
klangfixierten, enthusiastischen Konsumenten,<br />
die Kaufentscheidung erleichtern<br />
könnten. Gut überlegt sollte sie also sein,<br />
die Anschaffung des Kraftpaketes, das<br />
unseren Kopfhörer mit ausreichend ausgesteuerten,<br />
wohlklingenden akustischen<br />
Signalen versorgt. Und das, ohne dass ihm<br />
die Puste ausgeht, wenn es mal etwas voluminöser<br />
zugeht. Guter Klang ist eben<br />
doch eine Kopfsache.<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
44 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at
Beyerdynamic A1<br />
Beyerdynamic A1<br />
„Vielseitig auf Höhenflug“<br />
Der Beyerdynamic A1 ist ein sehr anmutig<br />
wirkender Kopfhörerverstärker, robust<br />
steht er da in Silber und Schwarz mit der<br />
Gewissheit, ein Made-in-Germany-Produkt<br />
zu sein, und entschlossen, den Markt<br />
der Kopfhörerverstärker für sich zu erobern.<br />
Das Gerät bietet uns die Möglichkeit,<br />
zwei unterschiedliche Eingangssignale verstärkt<br />
wiederzugeben.<br />
Betrachtet man den Lieferumfang des A1,<br />
dann hat Beyerdynamic hier einfach die<br />
Höchstnote verdient. Neben dem Gerät und<br />
dem obligatorischen Stromversorgungskabel<br />
findet sich als zusätzliches Zubehör<br />
noch ein Reinigungstuch für das Gerät sowie<br />
ein sehr hochwertiges Cinch-Kabel –<br />
bei Weitem kein Muss und daher eine<br />
angenehme Überraschung. Das Gerät<br />
selbst wirkt sehr massiv und stabil, es ist<br />
sehr breit konzipiert, wirkt aber dennoch<br />
kompakt. Die schwarzen Gummistandfüße<br />
sind kaum sichtbar, verleihen dem<br />
A1 aber ausreichend Stabilität und Halt.<br />
An der Vorderseite befindet sich ein Standby-Taster,<br />
der zwar per einfachem Tastendruck<br />
das Gerät zuverlässig einschaltet,<br />
aber ein wenig instabil wirkt. Der Eingang<br />
für die Kopfhörerklinke ist gut verarbeitet<br />
und lässt keinen Spielraum für etwaige<br />
Wackler des Kopfhörersteckers. Zwei Taster<br />
sorgen für die Möglichkeit, die verschiedenen<br />
Eingänge anzuwählen, zwei blaue<br />
LEDs vermitteln dem Betrachter, welcher<br />
Input gerade aktiv ist. Der Lautstärkeregler<br />
von ALPS ist groß und griffig, lässt sich<br />
perfekt bedienen und dürfte für ausreichend<br />
gute Benutzerfreundlichkeit sorgen.<br />
Die Rückseite bietet ein aufgeräumtes<br />
Die Vorverstärkung findet über Operationsverstärker (unten rechts im Bild) statt. Die Leistungsverstärkung<br />
zum Antrieb der Kopfhörer übernehmen die vier Transistoren (oben rechts im Bild)<br />
Die Rückansicht beinhaltet die beiden umschaltbaren Audioeingänge und einen Audioausgang. Auf<br />
der rechten Seite befindet sich der Netzanschluss mit einem integrierten Schmelzsicherungseinsatz<br />
AUSGABE 2.2012<br />
Bild. Die Stromzufuhr ist hier mit einer<br />
100-Milliampere-Sicherung geschützt, die<br />
leicht erreichbar unterhalb der Stromversorgungsbuchse<br />
versteckt liegt. Zwei Cinch-<br />
Buchsenpaare markieren den Input-Bereich<br />
des Beyerdynamic A1, ein weiteres Cinch-<br />
Buchsenpaar dient als Output- Sektion.<br />
Hierbei kann das anliegende Signal an<br />
Input 1 des Verstärkers direkt als Output<br />
1 durchgeschleift und weiterverwendet<br />
werden. Es werden dem Verbraucher<br />
also erweiterte Signalrouting-Möglichkeiten<br />
angeboten. Alles in allem eine sehr<br />
solide Konstruktion von Beyerdynamic, nur<br />
sind die Buchsen an der Rückseite durch<br />
den sehr massiven, schweren Rahmen des<br />
Gerätes mitunter schwerer zu erreichen als<br />
bei anderen Geräten.<br />
Bei der Audiowiedergabe fiel vor allem die<br />
angenehme Mittenpräsenz auf, welche<br />
gerade im Bereich der Rockmusik zu ausgezeichneter<br />
Klangabbildung führte. Auch<br />
der Bassbereich ist sehr ausgeglichen, nicht<br />
zu stark gewichtet, aber sehr gut spürbar.<br />
Transparenz war jederzeit gegeben, ebenso<br />
ein sehr ausgeprägtes Dynamikverhalten.<br />
Nur im Höhenbereich greift der A1 etwas<br />
zu sehr nach den Sternen. Es ist nicht<br />
so, als würden die Höhen dominieren, sie<br />
sind aber einfach viel zu präsent – so sehr,<br />
dass es bei Sprachwiedergabe oder klarem<br />
Gesang schon etwas anstrengend wirkt.<br />
Die Gesamtwiedergabe ist allerdings immer<br />
noch als sehr gut zu bezeichnen, allerdings<br />
fällt der Hörgenuss gegenüber den<br />
anderen Bewerbern etwas zurück.<br />
Der A1 von Beyerdynamic bleibt ein sehr<br />
solider Kopfhörerverstärker mit hervorragender<br />
Ausstattung und vielseitigen Anschlussmöglichkeiten.<br />
Qualität erkennt man<br />
hier auf den ersten Blick, Beyerdynamic<br />
hat an den Äußerlichkeiten des Kopfhörerverstärkers<br />
nicht gespart. Ob das den etwas<br />
erhöhten Verkaufspreis rechtfertigt, der<br />
leider nicht durch ausgezeichnete Klangwiedergabe<br />
bestärkt wird, bleibt fragwürdig,<br />
besonders wenn man mit einem Auge<br />
zur Konkurrenz schielt, die für weniger<br />
Geld mehr Leistung bietet.<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 45
HiFiMAN EF-5<br />
HiFiMAN EF-5<br />
„Röhre mit Bausatz-Feeling“<br />
HiFiMAN hat mit dem EF-5 ganz sicher<br />
nicht nur Klang allein im Visier. Mit der<br />
freiliegenden Röhre und dem Sichtfenster<br />
auf der Geräteoberseite wird auch etwas<br />
für das Auge geboten. Dazu muss die Röhre<br />
allerdings erst einmal in die Fassung auf<br />
dem Gerät eingesetzt werden. Dabei sollte<br />
man nicht übervorsichtig sein, denn es ist<br />
etwas Druck nötig, um die Kontakte ordnungsgemäß<br />
zu verbinden. Die Frontplatte<br />
aus Acryl bietet einen edlen Anblick. Der<br />
Rest des Gehäuses besteht aus gebürstetem<br />
Metalllack mit Lüftungsschlitzen<br />
an beiden Seiten. Auf der Oberseite runden<br />
transparente Kunststoffaufsätze das<br />
Design ab. Sie begrenzen die Fassung der<br />
Triode vom Typ 12AU7 und decken das<br />
Sichtfenster ab, durch das man teilweise<br />
das Innen leben des Verstärkers zu Gesicht<br />
bekommt. Im eingeschalteten Zustand wird<br />
dieses durch eine blaue LED stimmungsvoll<br />
ausgeleuchtet. In dunkler Umgebung<br />
ist auch ein leichtes Glimmen der Diode<br />
zu erkennen, auf übertriebene Effekthascherei<br />
wird dennoch verzichtet.<br />
Das Netzteil befindet sich in einer separaten<br />
Einheit (HiFiMAN DY-1) mit den<br />
gleichen Ausmaßen wie der Verstärker,<br />
wodurch sich die Geräte passgenau auf-<br />
einanderstellen lassen. An der Front des<br />
Verstärkers sind ein Power-Schalter, der<br />
gerasterte Lautstärkeregler und der Viertelzoll-Kopfhöreranschluss<br />
untergebracht.<br />
Die Rückseite bietet vergoldete Line-Ins<br />
in Cinch-Form sowie die Buchse für den<br />
Netzstecker. Die Ausstattung ist sehr puristisch<br />
gehalten, es gibt keine zusätzlichen<br />
Ein- oder Ausgänge. Das Gerät hat einen<br />
klar definierten Zweck: bedingungsloses<br />
Verstärken eines Kopfhörers. Auch für sehr<br />
hochohmige Geräte wird ausreichend Leistung<br />
geboten. Mit einem Schalter an der<br />
Unterseite des EF-5 kann man die Verstärkerleistung<br />
auch an Kopfhörern geringerer<br />
Impedanz anpassen. Laut Datenblatt ist<br />
es so möglich, Widerstände von 2 Ohm<br />
bis 2 Kiloohm zu bedienen. Wer trotz der<br />
geringen Leistungsaufnahme von 0,3 Watt<br />
(W) im Stand-by den EF-5 komplett vom<br />
Netz trennen möchte, kann den Netzschalter<br />
an der Netzteilrückseite betätigen.<br />
Alternativ kann auch ein eigenes Netzteil<br />
verwendet werden.<br />
Nach der Begutachtung des Äußeren<br />
musste anschließend festgestellt werden,<br />
ob klanglich ebenso hohes Niveau geboten<br />
wird, wie optisch versprochen wurde.<br />
HiFiMAN enttäuscht uns nicht: Insbeson-<br />
AUSGABE 2.2012<br />
dere im unteren Frequenzbereich liegt die<br />
Stärke des EF-5. Bassimpulse wirken kräftig,<br />
aber niemals unpräzise, sodass sich die<br />
leichte Betonung des Tieftonbereichs nicht<br />
negativ auf den Gesamteindruck auswirkt.<br />
Die Mitten sind fein aufgelöst. Dabei bleibt<br />
der Charakter des Klangbildes erhalten,<br />
man kann aber gründlich auf Detailsuche<br />
in der Musik gehen. Durch eine leichte Anhebung<br />
der hohen Klanganteile entsteht<br />
insgesamt ein etwas kühleres Klangempfinden.<br />
Bemerkbar macht sich das zum Beispiel<br />
am etwas spitzen Klang einer Triangel.<br />
An der Impulstreue ist nichts auszusetzen,<br />
egal ob von der Basskontur gesprochen<br />
wird oder von perkussiven Geräuschen. Die<br />
lebhafte Dynamik erlaubt es dem Hörer,<br />
vollkommen in die Musik einzutauchen.<br />
Bei der klanglichen Beurteilung muss als<br />
einziges Manko die Lautstärkeregelung<br />
genannt werden. Bei jedem Übergang zwischen<br />
zwei Rasterpunkten des Potenziometers<br />
ist ein Knacken deutlich zu vernehmen.<br />
Hier wäre ein höherwerti ger Regler<br />
wünschenswert und auch dem restlichen<br />
Gesamteindruck eher angemessen. Wer einen<br />
kräftigen Verstärker mit angenehmem<br />
Klang sucht, sollte dem EF-5 unbedingt<br />
Beachtung schenken.<br />
Ein Blick ins Innere des EF-5 offenbart unter den beiden goldenen Kühlkörpern acht Leistungstransistoren.<br />
Auf der rechten Seite ist die Doppeltriode zu erkennen, die etwas zum Klang beisteuert<br />
Die Rückansichten des Kopfhörerverstärkers<br />
oben und seines Netzgerätes unten im Bild<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
46 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at
Canor TP10<br />
Canor TP10<br />
„Die Röhre macht den Unterschied“<br />
Mit dem TP10 schickt die slowakische Firma<br />
Canor einen Mitstreiter ins Rennen, in<br />
dessen Innerem ein etwas anderes Herz<br />
schlägt als bei seinen Konkurrenten. Canor<br />
hat sich dafür entschieden, zugunsten des<br />
Klangs auf Röhrentechnologie zurückzugreifen.<br />
Entstanden ist ein Hybridmodell,<br />
bei dem sich die Vorstufe einer Röhre<br />
bedient und die Ausgangsstufe mit Transistoren<br />
arbeitet. Dem Nachfolger des<br />
SH1-Modells wurde hier eine 12AT7-Röhre<br />
spendiert, zudem wurde die Stromzufuhr<br />
verbessert – hier realisiert mit externem<br />
Netzteil, um die Signalqualität im Verstärker<br />
zu erhöhen. Dadurch bleibt die Elektronik<br />
im Verstärkerteil unbeeinträchtigt von<br />
Einflüssen des Transformators.<br />
Der TP10 kommt etwas größer daher als<br />
die anderen Testgeräte. Auch das Gewicht<br />
liegt weit über dem der Transistorverstärker,<br />
was dem Aufbau mit Röhrentechnologie<br />
geschuldet ist. Er ist sehr<br />
robust verarbeitet. Das schwarze Gehäuse<br />
wird an der Front durch eine 10 Millimeter<br />
(mm) starke Aluminiumplatte veredelt<br />
und wirkt dadurch sehr ansprechend im<br />
Design. Auch die silberfarbenen Standfüße<br />
passen optisch gut ins Gesamtbild<br />
des Verstärkers. An der Vorderseite befinden<br />
sich neben dem Power-Knopf und<br />
dem Volumenregler nur noch die Buchse<br />
für eine 6,3-mm-Klinke als Kopfhörereingang.<br />
Betätigt man den Einschaltknopf, er-<br />
scheint als Kontrolllampe das Canor-Logo<br />
bernsteinfarben auf schwarzem Grund –<br />
ein sehr schönes Gimmick für Optikliebhaber.<br />
Der Lautstärkeregler der Firma ALPS<br />
liegt gut zwischen den Fingern, ist angenehm<br />
gängig mit genügend Widerstand<br />
zu bewegen, verliert aber durch die recht<br />
glatte Oberfläche etwas an Griffigkeit und<br />
Handling. Die Klinkenbuchse ist perfekt dimensioniert,<br />
wird ein Stecker eingeführt,<br />
sitzt dieser fest und sicher. Selbst bei stärkerer<br />
Belastung bewegt sich die Klinke<br />
nicht aus ihrer Fassung.<br />
Die Rückseite ist sehr einfach und übersichtlich<br />
gehalten. Dort finden sich zwei<br />
Cinch-Buchsenpaare, die je einmal als Eingang<br />
bzw. Ausgang dienen. Alle Eingänge<br />
sind hochwertig verarbeitet und bieten<br />
eine genaue Passform für die angedachten<br />
Steckerstandards. Eine kleine Buchse für<br />
den Stecker des externen Netzteils ergänzt<br />
die überschaubare Rückansicht dieses Röhrenkopfhörerverstärkers.<br />
Betrieben wird<br />
der TP10 mit 16 Volt Betriebsspannung<br />
für die 12AT7-Röhre. In der Leistungsaufnahme<br />
fällt er allerdings weit hinter die<br />
Konkurrenz zurück, gönnt er sich doch im<br />
ausgeschalteten Zustand mit gestecktem<br />
Netzteil 1,1 W und langt unter Last nochmals<br />
richtig zu. Werte von 11,9 W waren<br />
beim Testdurchlauf keine Seltenheit.<br />
Der Leistungshunger der Röhre macht<br />
sich jedoch durchaus positiv im Klang be-<br />
AUSGABE 2.2012<br />
merkbar. So schöne Bässe, wie unser Einzelkämpfer<br />
hier bot, konnte kein anderes<br />
Gerät abliefern. Warm und satt klingen sie,<br />
niemals mit dem Hang, zu dick aufzutragen.<br />
Der Mittenbereich ist leicht verzerrt,<br />
was an der Charakteristik der verwendeten<br />
12AT7-Röhre liegen mag. Höhen zeichnet<br />
er wiederum seidenweich ab und lässt in<br />
Sachen Dynamik und Transparenz keine<br />
Wünsche offen. Der ganze Klang kann generell<br />
als wärmend empfunden werden,<br />
die Röhre sorgt für eine wahrnehmbare<br />
Klangverfärbung. Der Frequenzgang kann<br />
dadurch nicht wirklich linear sein, sollte<br />
aber aufgrund des überzeugenden Höreindrucks<br />
kein Defizit darstellen. Schließlich ist<br />
nicht immer Neutralität das Maß der Dinge,<br />
Musik soll auch einfach schön klingen.<br />
Ein gelungenes Hybridmodell der Firma<br />
Canor, welches auf jeden Fall seinen Job<br />
erledigt: Es verstärkt das Signal für den<br />
Kopfhörer Ihrer Wahl und füttert ihn, egal<br />
auf welchen Widerstand es trifft, mit warmen,<br />
satten Klängen. Wer die erhöhte<br />
Leistungsaufnahme verschmerzen kann<br />
und etwas mehr Platz im Regal hat, der<br />
sollte den TP10 unbedingt Probe hören –<br />
das Hörerlebnis ist verblüffend angenehm,<br />
besonders im tieffrequenten Bereich.<br />
Spartanisch mutet t die Rückansicht an, dennoch bietet t sie neben einem Audioeingang i auch einen<br />
Audioausgang an. Das mitgelieferte externe Netzteil wird an der rechten Buchse angeschlossen<br />
Oben rechts im Bild ist die Röhre zu erkennen,<br />
die die Verstärkung übernimmt<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 47
King Rex HQ1<br />
King Rex HQ1<br />
„Ein dynamisches Duo“<br />
Headquarters nennt sich dieser zweiteilige<br />
Kopfhörerverstärker aus dem Hause<br />
King Rex mit Sitz im fernöstlichen Taiwan.<br />
„Made in Taiwan“ hat sicher jeder schon<br />
einmal auf einem Produkt gelesen, ein<br />
so edel wirkendes Gerät werden dabei<br />
aber nur die wenigsten erwartet haben.<br />
Schon bei der Verpackung fällt auf, dass<br />
hier etwas Schickes im Karton schlummern<br />
muss. Ist der Passschaum erst einmal<br />
gelüftet, offenbart sich die ganze<br />
große Optik des HQ1.<br />
Sofort fällt auf, dass wir es hier mit zwei<br />
Geräten zu tun haben: zum einen mit dem<br />
Kopfhörerverstärker selbst, zum anderen<br />
mit der dazugehörigen Stromversorgungseinheit,<br />
im Englischen liebevoll PSU –<br />
Power Supply Unit – genannt. Beide Elemente<br />
haben die exakt gleiche Größe und<br />
Bauform, sie unterscheiden sich aber deutlich<br />
an Front- und Rückseite voneinander.<br />
Schwarzes Metall, das sehr stabil und fest<br />
wirkt, dient als Chassis der Geräte. An<br />
der Vorderseite ist eine massive, schwarze<br />
Platte in gebürsteter Alu-Optik für ansprechendes<br />
Design angebracht. Die Standfüße<br />
sind aus festem Gummi und sollten den<br />
Elementen eigentlich guten Halt geben –<br />
ist es doch angedacht, beide Geräte in<br />
einem optisch ansprechenden, kleinen<br />
Türmchen zu vereinen und aufeinanderzustapeln.<br />
Jedoch stehen beide Teile<br />
nicht ganz stabil, kleine Wackler bleiben<br />
nicht aus – wir vermuten einen Balancefehler<br />
in der Entwicklung. Vielleicht wäre<br />
die Erklärung dafür eventuell im Handbuch<br />
zu finden gewesen, jedoch hat King Rex<br />
keines beigelegt, was uns mit dieser Frage<br />
ungeklärt allein lässt. Ebenso wird der Konsument<br />
hier auf sein technisches Geschick<br />
vertrauen müssen, um die Geräte richtig<br />
anzuschließen.<br />
Die Stromversorgungseinheit wird per symmetrischem<br />
XLR-Anschluss (Neutrik-Kabel<br />
und -Buchsen) mit dem HQ1 verbunden.<br />
Die PSU besitzt noch einen Kaltgeräteanschluss,<br />
der mit einer leicht zugänglichen<br />
500-Milliampere-Sicherung geschützt wird.<br />
An der Rückseite befindet sich ein Netzschalter,<br />
an der Front zeigt eine blaue LED<br />
die Betriebsbereitschaft an.<br />
Die Vorderseite des HQ1 bietet etwas<br />
mehr. Neben der 6,3-mm-Klinkenbuchse<br />
und dem griffigen, aus Aluminium gefertigten<br />
Volumenpoti befindet sich noch<br />
ein Taster, der zum Umschalten des gewünschten<br />
Ausgangs dient (Kopfhörer<br />
oder Line-out). Blaue LEDs zeigen an, welcher<br />
Ausgang gerade angesteuert wird.<br />
Die Rückseite bietet neben dem XLR-Ein-<br />
AUSGABE 2.2012<br />
gang für die Stromzufuhr noch ein Cinch-<br />
Buchsenpaar für den Input und ein weiteres,<br />
das als Line-Out zum Signaldurchschliff<br />
dient. Der HQ1 kann somit auch<br />
generell als Signalvorverstärker verwendet<br />
werden, er bedient sich unter Last gern mal<br />
Leistungswerten um 8 W, was der immensen<br />
Verstärkungsleistung geschuldet ist.<br />
Ein Verstärker ist der HQ1 in der Tat, denn<br />
wenn er eines kann, dann ist das „laut“.<br />
Schier endlose Reserven kann er auffahren,<br />
ohne jemals zu übersteuern oder das<br />
Klangbild zu verzerren – er ist einfach extrem<br />
geradlinig. Bässe, Mitten und Höhen<br />
wirken vollkommen ausgeglichen und fühlen<br />
sich angenehm an. Gerade der hochfrequente<br />
Bereich wirkt sehr seidig, sorgt für<br />
eine absolut transparente Klangabbildung.<br />
Im Mitten- und Tieffrequenzbereich wirkt<br />
er sehr ruhig, hier hätte es gern etwas mehr<br />
Druck sein dürfen. Gerade bei Sprachaufzeichnungen<br />
setzt sich der HQ1 gegenüber<br />
allen Mitstreitern durch, hier kommt ihm<br />
die Linearität zugute und für den Hörer<br />
perfekt zur Geltung. Nur bei energischerer<br />
Musik mit vielen verschiedenen Frequenzanteilen<br />
bleibt er etwas blass, jedoch immer<br />
noch auf absolut hohem, klanglichem<br />
Niveau mit einem sehr ausgeglichen, angenehmen<br />
Wiedergabeverhalten.<br />
Das Duo aus Kopfhörerverstärker (oben im Bild) und Netzgerät (unten Im Bild). Das Netzgerät verfügt<br />
neben einem echten Schalter auch über eine von außen zugängliche Geräteabsicherung<br />
Die schwarzen Kühlrippen im Bild dienen den<br />
Leistungstransistoren als Wärmeableitung<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
48 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 86
Lake People Violectric HPA V100<br />
Lake People Violectric HPA V100<br />
„Meister seiner Klasse“<br />
Mit dem HPA V100 bietet die Firma Lake<br />
People einen auf den ersten Blick sehr<br />
unscheinbaren Vertreter im Segment der<br />
Kopfhörerverstärker an. Auffällig ist sein<br />
sehr einfach gehaltenes Design, welches<br />
dennoch durchaus ansprechend wirkt. Man<br />
erkennt schnell, dass hier weniger Wert auf<br />
Optik-Etikette, sondern mehr auf Funktionalität<br />
und Wirkungsweise gelegt wird.<br />
Das Gerät ist sauber und präzise verarbeitet:<br />
robustes Metall in schwarzer Farbe,<br />
leicht zugängliches Innenleben und edle,<br />
goldfarbene Standfüße, die den rudimentären<br />
Ersteindruck optisch noch ein wenig<br />
aufwerten. Beim näheren Betrachten fallen<br />
in erster Linie der sehr griffige, stufenlose<br />
Lautstärkeregler (RK27 von ALPS) und die<br />
gut zugänglich angeordneten Ein- und<br />
Auf der linken Seite ist der Bereich der Audioeingänge zu erkennen. Hier kann auch die optionale<br />
D/A-Wandlung installiert werden. Oben im Bild ist das Netzteil zu sehen<br />
Die Rückansicht bietet den höchsten Ausstattungsstandard, symmetrische und unsymmetrische<br />
Audioeingänge, Gain-Management und einen Erweiterungsschacht für digitale Eingänge<br />
Testsieger<br />
AUSGABE 2.2012<br />
Ausgänge am Gerät auf. Ersterer besticht<br />
durch gute Gängigkeit und Handling. Dank<br />
der angerauten Oberfläche besteht nie die<br />
Gefahr, mit den Fingern abzurutschen. An<br />
der Front des Gerätes befinden sich ein<br />
Power-Knopf mit Einrastfunktion, eine<br />
blaue Kontrolllampe zeigt die Betriebsbereitschaft<br />
an und zwei 6,3-mm-Klinkenbuchsen<br />
von Neutrik freuen sich auf den<br />
Anschluss von zwei Kopfhörerpaaren. Die<br />
Klinken passen perfekt, kein Spiel oder<br />
eventuelles Wackeln ist auszumachen.<br />
Die Rückseite beherbergt neben den üblichen<br />
Rechts/Links-Cinch-Eingängen zur<br />
Signalübertragung zwei symmetrische XLR-<br />
Buchsen, ebenfalls von Neutrik, mit denen<br />
der HPA V100 angesteuert werden kann<br />
und dadurch hervorragend störfreie Signalübertragung<br />
gewährleistet. Die Cinch-<br />
Eingänge besitzen jedoch immer Priorität.<br />
Sollten also beide Eingänge (XLR und Cinch)<br />
gleichzeitig angesteuert werden, wird das<br />
Gerät stets auf den Cinch-Eingang zurückgreifen.<br />
Die Besonderheit bei diesem Kopfhörerverstärker<br />
liegt jedoch am wahlweise<br />
schaltbaren fünfstufigen Pre-Gain. Hier hat<br />
der Hörer die Wahl zwischen verschiedenen<br />
Anhebungs- und Absenkungsstufen, jeweils<br />
getrennt für den rechten und linken<br />
Kanal. Der Dynamikbereich bewegt sich von<br />
12 Dezibel (dB)* bis zu +12 dB und ist in<br />
6-dB-Schritten anpassbar. Die Schieberegler<br />
für die Anpassung der Verstärkung sind<br />
allerdings sehr klein geraten – verständlich<br />
bei der geringen Größe des Gerätes. Jedoch<br />
könnte für manchen Hörer mit weniger filigranen<br />
Fingern der Pegel*ausgleich zu<br />
einer Geduldsprobe werden – dennoch ein<br />
sehr schönes, nützliches Feature.<br />
In puncto Klang ist der HPA V100 von Lake<br />
People auf absolutem Topniveau. Er besitzt<br />
ein perfekt ausgewogenes Klangbild,<br />
Bässe, Mitten und Höhen stehen in einem<br />
perfekten Verhältnis zueinander. Der tieffrequente<br />
Bereich ist angenehm wahrnehmbar,<br />
ohne jemals zu präsent zu sein oder<br />
die nötige Durchschlagskraft vermissen zu<br />
lassen. Hochfrequente Anteile bildet dieser<br />
Kopfhörerverstärker sehr ausgewogen ab:<br />
brillante Klänge, die sich auf satten Mitten<br />
auftürmen und die nötige Transparenz im<br />
Gesamtklangbild manifestieren. Das Dynamikverhalten<br />
ist exzellent umgesetzt worden,<br />
der HPA V100 meistert jede Hürde<br />
spielend. Egal ob er für die Wiedergabe<br />
von Sprache, Musik oder Filmton eingesetzt<br />
wird, er weiß stets zu überzeugen und zeigt<br />
dem interessierten Hörer keine Schwächen.<br />
Lake People hat sich viele Gedanken bei<br />
der Konzeption dieses Kopfhörerverstärkers<br />
gemacht. Es wurde an alles gedacht,<br />
was ein solides Gerät in dieser Sparte<br />
ausmacht. Für Tüftler bietet die Firma mit<br />
diesem Modell außerdem die Möglichkeit,<br />
das Verhalten des Verstärkers mittels<br />
Jumper im Schaltkreis zu modifizieren –<br />
großes Kino für die Ohren!<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 49
Fazit<br />
In unserem Test setzte sich der Violectric<br />
HPA V100 von Lake People eindeutig<br />
durch. Er überzeugte durchweg mit solider<br />
Verarbeitung, gutem, einfachem Aufbau<br />
und einer wirklich hervorragenden<br />
Klangabbildung. Gerade den Bereich der<br />
Sprachwiedergabe, eine Hürde für manch<br />
anderen Mitbewerber, meistert er spielend<br />
und lässt sich nicht zu übersteuernden Höhen<br />
oder Kratzlauten hinreißen. Im Musikbereich<br />
ist voll und ganz auf ihn Verlass –<br />
egal welches Segment gefordert ist, er bedient<br />
einfach alles ausreichend und verliert<br />
nicht einmal ansatzweise die Transparenz.<br />
Ähnlich ging es uns mit dem zweitbesten<br />
Vertreter, dem Canor TP10. Der Einsatz von<br />
Röhrentechnologie in Verstärkern ist nicht<br />
erst seit Eddie Van Halens legendärem<br />
Peavey 5150 sinnvoll, sondern auch im<br />
Kopfhörerverstärkersegment verfärbt es<br />
den Klang wunderbar. Die Stärke dieses<br />
Amps ist die Verfärbung durch die Röhre,<br />
deutlich bemerkbar ist der warme Klang<br />
im Bassbereich. Auch die Höhen bleiben<br />
sehr brillant und wirken nie zu prägnant.<br />
Leider hat der Röhreneinsatz dann doch<br />
noch Opfer fordern müssen. So ist gerade<br />
der Mittenbereich etwas zu sehr betont,<br />
wirkt zeitweise etwas zu derb, mitunter<br />
auch kratzig. In Sachen Leistungsaufnahme<br />
macht die Röhre sich ebenfalls mit<br />
höheren Werten bemerkbar.<br />
Der Vertreter von King Rex reiht sich mit<br />
leichtem Abstand auf Platz drei ein und<br />
darf dennoch ruhigen Gewissens als ein<br />
ordentliches Gerät bezeichnet werden.<br />
Die Firma aus Taiwan setzt auf innovatives<br />
Design, hochwertige Bauteile und gute<br />
Verarbeitung. Gerade in letzterem Punkt<br />
geht der HQ1 als Zweiter durchs Ziel, hier<br />
wurde also alles richtig gemacht. Dennoch<br />
war es irritierend, dass beide Geräte auf<br />
wackeligen Füßen standen. Klanglich auf<br />
sehr hohem Niveau bleibt der HQ1 trotz<br />
allem hinter der gesamten Konkurrenz zurück,<br />
der Sound ist sehr gut, aber vielleicht<br />
etwas zu unspektakulär.<br />
HiFiMANs EF-5 kombiniert ausgefallenes<br />
Design und hochqualitative Verarbeitung<br />
mit kompromisslosem Klang. Musikhören<br />
macht schlichtweg Spaß und man muss auf<br />
hohem Niveau kritisieren, um überhaupt<br />
negative Aspekte zu finden. Ein transparentes,<br />
homogenes Klangbild mit lebendiger<br />
Dynamik erwartet den Hörer. Trotz<br />
der spartanischen Anschlussmöglichkeiten<br />
ist der EF-5 zum simplen Verstärken für nur<br />
einen Kopfhörer eine klare Empfehlung!<br />
Der Beyerdynamic A1 ist in Sachen Ausstattung<br />
der Konkurrenz unterlegen, obwohl<br />
der Verstärker alles bietet, was man von<br />
einem solchen erwartet. Das Hauptmanko<br />
beim A1 ist die zu prägnante Höhenwiedergabe,<br />
die ihn gerade für Sprache und<br />
klaren Gesang eher ungeeignet macht.<br />
Musik gibt er wiederum sehr gut wieder,<br />
Transparenz und Impulstreue lassen keine<br />
Wünsche offen. Letzlich stehen seine<br />
Mitbewerber im Preis-Leistungs-Verhältnis<br />
aber einfach besser da.<br />
Alle von uns getesteten Geräte eignen sich<br />
mindestens gut für die Wiedergabe von<br />
Audiosignalen auf Ihren Kopfhörern, jeder<br />
Verstärker hat einen hochwertigen Sound –<br />
mit Ausnahme der Höhenwiedergabe des<br />
Beyerdynamic – und wird den Hörer zufriedenstellen.<br />
Im Endeffekt entscheiden dennoch<br />
der persönliche Geschmack und das<br />
akus tische Empfinden des Einzelnen. Wir erinnern<br />
uns: Guter Klang ist und bleibt eben<br />
eine Kopfsache!<br />
Ausstattung<br />
Testsieger<br />
Allgemein<br />
Hersteller Lake People Canor King Rex HiFiMAN Beyerdynamic<br />
Modell Violectric HPA V100 TP10 HQ1 EF-5 A1<br />
Preis (UVP) 650 Euro 700 Euro 700 Euro 499 Euro 890 Euro<br />
Farbe Schwarz Schwarz, Silber Schwarz Schwarz Silber, Schwarz<br />
Maße (B/H/T) 17 × 4,9 × 22,6 cm 21 × 8,8 × 29,5 cm 18 × 4,5 × 13,8 cm 11 × 5 × 27 cm 25 × 5 × 22,5 cm<br />
Gewicht Gesamtsystem 1,7 kg 3 kg 1,8 kg 2,7 kg 2,3 kg<br />
Informationen www.violectric.de www.canor-audio.de www.kingrex.com www.hifiman.us www.beyerdynamic.de<br />
Features<br />
Eingänge Cinch/XLR +/+ +/– +/– +/– +/+<br />
Ausgang für Signaldurchschliff + + + – +<br />
Zusätzlicher Kopfhörerausgang + – – – –<br />
Anschluss für externes Netzteil – + + + +<br />
Zusätzlicher Eingang für zweite<br />
Signalquelle<br />
+ – – – +<br />
Klangbeeinflussung<br />
Pre-Gain-System Röhre – Röhre –<br />
(Röhre, Vorverstärker)<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
· große Dynamik<br />
· ausgewogenes Klangbild<br />
· angenehmer Röhrenklang<br />
· brillante Höhen<br />
· linearer Frequenzgang<br />
· sehr hohe Lautstärke<br />
· schicke Optik · angenehme Bass- und<br />
Mittenwiedergabe<br />
· gute Dynamik, Transparenz<br />
und Impulstreue<br />
Nachteile · sehr kleine Pre-Gain-Taster · kratzige Mitten<br />
· hohe Leistungsaufnahme<br />
· Geräte stehen wackelig<br />
· keine Bedienungsanleitung<br />
· Knacken beim Regeln<br />
der Lautstärke<br />
· Höhen zu prägnant, übersteuernd,<br />
nicht linear<br />
Bewertung<br />
Audio<br />
Basswiedergabe 11/12 11,5/12 10/12 11,5/12 11/12<br />
Mittenwiedergabe 12/12 10/12 11/12 10/12 11/12<br />
Höhenwiedergabe 11/12 11,5/12 10/12 10/12 9/12<br />
Neutralität 11/12 11/12 10/12 10,5/12 10/12<br />
Transparenz/Impulstreue 10/10 10/10 10/10 9/10 10/10<br />
Dynamikverhalten 10/10 10/10 9/10 9,5/10 9/10<br />
Wiedergabequalität 65/68 64/68 60/68 60,5/68 60/68<br />
Ausstattung/Verarbeitung 11,5/12 10/12 11,5/12 10,5/12 9/12<br />
Benutzerfreundlichkeit 11/12 10/12 10/12 9,5/12 10/12<br />
Anschlüsse 5/8 4/8 4/8 3,5/8 4,5/8<br />
Gesamt 92,5 von 100 Punkten 88 von 100 Punkten 85,5 von 100 Punkten 84 von 100 Punkten 83,5 von 100 Punkten<br />
Preis/Leistung Sehr gut Sehr gut Gut Sehr gut Befriedigend<br />
Ergebnis<br />
Ausgezeichnet 92,5/100 Sehr gut 88/100 Sehr gut 85,5/100 Gut 84/100 Gut 83,5/100<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
50 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at
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High-End-Audio<br />
in den Ohren<br />
Höchste Wiedergabequalität war bisher Bügelkopfhörern vorbehalten. Bei In-Ohr-<br />
Kopfhörern mussten Freunde von hochqualitativer Musikwiedergabe klangliche Einbußen<br />
in Kauf nehmen. Mit der neuen XBA-Serie möchte Sony das nun ändern.<br />
In-Ohr-Kopfhörer findet man bereits in allen<br />
Farben und Formen auf dem Markt.<br />
Sony schafft es mit seiner neuen XBA-Serie<br />
dennoch, diese Bauart mit innovativer Technik<br />
zu neuem Leben zu erwecken. Balanced<br />
Armature heißt das Zauberwort: Bei dieser<br />
Treibertechnologie ist ein Anker mit dem<br />
Mittelpunkt der Membran verbunden. Dieser<br />
wird durch die Permanent-Magneten<br />
in einer zentralen Position der festen Spule<br />
gehalten. Liegt ein Signal an der Spule an,<br />
beginnt der Anker sich zu bewegen und<br />
überträgt die Schwingung direkt auf die<br />
angekoppelte Membran.<br />
Der Vorteil dieser Bauart liegt neben einem<br />
exzellenten Klangbild in der geringen Größe.<br />
Durch diese Platzersparnis ist es möglich,<br />
sogar mehrere Treibereinheiten in dem Gehäuse<br />
unterzubringen. Während der XBA-1<br />
vor allem Gesang besonders klar darstellt,<br />
werden beim XBA-2 durch Hinzufügen einer<br />
Tiefton-Einheit auch die Fans bassbetonter<br />
elektronischer Musik bedient. Der Frequenzgang<br />
von 4 bis 25 000 Hertz spricht dabei<br />
Bände. Diese beiden Modelle sind auch als<br />
Variante für das iPhone erhältlich. Dazu ist<br />
ein Lautsprecher integriert, der bequemes<br />
Telefonieren ermöglicht. Einen vollwertigen<br />
Drei-Wege-Lautsprecher gibt es mit dem<br />
XBA-3 aufs Ohr: Für eine hochaufgelöste,<br />
detailreiche Wiedergabe sorgt der separate<br />
Hochtöner. Für die Befriedigung höchster<br />
Klangansprüche bringt der XBA-4 noch einen<br />
Super-Tieftöner mit. Damit kann vom<br />
tiefsten Orgelton bis zu höchsten Obertönen<br />
sogar klassische Musik in ungeahnter Klangqualität<br />
wiedergegeben werden. Im Gehäuse<br />
des NC85D finden ein Akku, Prozessor<br />
und Mikrofon Platz, was ihn zum weltweit<br />
kleinsten und leichtesten Kopfhörer mit digitaler<br />
Geräuschunterdrückung macht. Der<br />
BT75 ersetzt Mikrofon und Prozessor durch<br />
einen Bluetooth-Empfänger und erlaubt<br />
das Zuspielen von Musik zum Beispiel über<br />
Smartphones. Auch für audiophile Sportler<br />
hält Sony eine Lösung mit optimaler Passform<br />
bereit: Der S65 ist ein abwaschbarer,<br />
wasserfester Kopfhörer mit Ohrbügeln.<br />
Sony geht offensiv auf den Markt und bietet<br />
modernste Technologie zu unschlagbar<br />
günstigen Preisen an. Endlich bekommen<br />
auch hochqualitative In-Ohr-Kopfhörer eine<br />
faire Chance in Sachen Preis-Leistung.<br />
Modell<br />
XBA-1 von Sony<br />
XBA-2 von Sony<br />
XBA-3 von Sony<br />
XBA-4 von Sony<br />
XBA-1iP von Sony<br />
XBA-2iP von Sony<br />
XBA-NC85D von Sony<br />
XBA-BT75 von Sony<br />
XBA-S65 von Sony<br />
Preis (UVP)<br />
70 Euro<br />
149 Euro<br />
229 Euro<br />
299 Euro<br />
90 Euro<br />
169 Euro<br />
449 Euro<br />
249 Euro<br />
Verfügbar ab April 2012<br />
Weitere Informationen: www.sony.de<br />
80 Euro<br />
Durch die geringe Größe lassen sich sogar vier separate Wandler (hier rot dargestellt) unterbringen.<br />
Jeder der Treiber übernimmt dabei einen festgelegten Frequenzbereich
Advance Acoustic MAA-706<br />
AUSGABE 2.2012<br />
Advance Acoustic<br />
Monoendstufe MAA-706<br />
Monoendstufen weisen kein Übersprechen auf, sie eignen sich für <strong>Stereo</strong>- wie<br />
Surround-Sets und bieten hohe Leistungsreserven, um dynamisch anspruchsvolle<br />
Aufnahmen auch an wirkungsgradschwächeren Lautsprechern aufleben zu lassen.<br />
Es war eine der ersten Ausgaben der<br />
<strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong>, in der schon einmal ein<br />
Produkt von Advance Acoustic seinen Auftritt<br />
hatte. Die Technologie und das Design<br />
kommen von Ingenieuren aus Frankreich,<br />
die Fertigung erfolgt in Asien. Welches Ihrer<br />
Lieblingsprodukte besitzt heute keine Bauteile<br />
aus Asien? Es fällt schwer, eine allgegenwärtige<br />
Wahrheit zu akzeptieren. Die<br />
Monoblock endstufe MAA-706 ist die kleinste<br />
aus dem Programm, das eine ganze Palette<br />
an Hi-Fi-Komponenten umfasst.<br />
Die gesamte Gehäusekonstruktion ist aus<br />
sehr massivem Stahlblech gefertigt, das<br />
nur noch von der 1 Zentimeter starken<br />
Frontplatte getoppt wird. Diese beherbergt<br />
das große hintergrundbeleuchtete Zeigerinstrument,<br />
zwei Status-LEDs und einen<br />
Stand-by-Tas ter. Die Konstruktion bietet<br />
jeder Baugruppe eine eigene Kammer, womit<br />
gegenseitige Störeinstreuungen bereits<br />
konstruktiv unterdrückt werden.<br />
Der interne Aufbau deutet auf ein symmetrisches<br />
Schaltungsdesign hin. So ist in<br />
der linken wie rechten seitlichen Kammer<br />
jeweils die eigentliche Endstufe eingebaut.<br />
Bezogen auf das 0-Volt-Potenzial des Gehäuses<br />
wird also auf den genannten Seiten<br />
jeweils eine positive und eine negative Halbwelle<br />
des Ausgangssignals verstärkt. Dieses<br />
wird dann über einen Anschluss an den<br />
massiven kurzschluss sicheren Terminals auf<br />
der Gehäuserückseite an den Lautsprecher<br />
gegeben. Störungen, die sich trotzdem in<br />
die Verstärkerschaltung eingeschlichen haben,<br />
werden im angeschlossenen Lautsprecher<br />
wieder ausgelöscht. In der Netzteilkonstruktion<br />
arbeiten eine Gleichrichterbrücke,<br />
vier Sieb- und Lade kapazitäten von je<br />
10 000 Mikrofarad sowie eine weitere kleinere<br />
Schaltung für die Logikschaltkreise.<br />
Gespeist wird das Ganze über getrennte<br />
Transformatorwicklungen von einem kräftigen<br />
700-VA-Ringkerntransformator, der<br />
schwingungsgedämpft montiert ist. Der<br />
symmetrische Anschluss über die integrierte<br />
XLR-Buchse ist dem ebenfalls vorhandenen<br />
Cinch vorzuziehen, auch wenn dieser über<br />
einen bereits aus der Studioszene geschätzten<br />
Operationsverstärker NE5532 von<br />
VON JENS VOIGT<br />
Texas Instruments „zwangssymmetriert“<br />
wird. Eine Verbindung via XLR-Kabel zum<br />
Vorverstärker ist hier sehr empfehlenswert,<br />
um alle klanglichen Vorzüge zu erfahren.<br />
Das Ferneinschalten der Endstufe kann<br />
ebenfalls vom Vorverstärker aus vorgenommen<br />
werden, dazu wird der vorhandene<br />
Trigger-Anschluss auf der Rückseite<br />
der MAA-706 genutzt. Der Trigger-Out ist<br />
für die Weitergabe des Signals an andere<br />
Endstufen verantwortlich. Ebenfalls ist hier<br />
ein Schalter mit der Bezeichnung „Amp-<br />
Mode-High-Bias“ nutzbar. In der Stellung<br />
„On“ – so beschreibt das Handbuch die<br />
Arbeitsweise des Verstärkers – wird für<br />
die Leistungsabgabe bis 40 Watt (W) in<br />
einem Class-A-Modus verstärkt. Bei einem<br />
höheren Leistungsbedarf wird unbemerkt<br />
Die Ausstattung enthält alles, was von einer Endstufe dieses Kalibers geboten werden sollte<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
52 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at
Ein leicht ungeradzahliges Verzerrungsproduktverhältnis,<br />
das aber unhörbar bleibt<br />
Ausstattung<br />
Die Mitte der Monoendstufe wird dominiert von dem Netzteil mit einem Ringkerntrafo. Oben und<br />
unten im Bild sind die Platinen der Endstufenschaltung zu erkennen<br />
automatisch in den Class-AB-Modus gewechselt.<br />
Das ist ein praxisrelevantes Feature.<br />
Im Off-Modus arbeitet die Endstufe<br />
dann in einem weniger leistungshungrigen,<br />
dauer haften Class-AB-Betrieb. Die Messwerte<br />
des Class-A-Modus sind sehr gut bei<br />
1 W und 10 W Ausgangsleistung an 8 Ohm:<br />
Der Anteil der harmonischen Verzerrungen<br />
ist mit 0,0032 Prozent absolut vernachlässigbar,<br />
genauso wie der Anteil der ungeradzahligen<br />
harmonischen Verzerrungsprodukte.<br />
Das Signal-zu-Rauschverhältnis<br />
und die Dynamikfähigkeiten sind ebenfalls<br />
beeindruckend, sie verbessern sich analog<br />
zum zugeführten Audioeingangs pegel.<br />
Die klanglichen Eigenschaften eines <strong>Stereo</strong>paares<br />
der MAA-706 haben sich in unserem<br />
Testumfeld mit einem angenehm<br />
druckvollen Klang präsentiert. Die Fähigkeit,<br />
Konturen im Bass- und Tiefmittenbereich<br />
herauszustellen, ist sehr gut, die<br />
Endstufe neigt nicht zu Übertreibungen,<br />
wenngleich man nach der Aufwärmphase<br />
auch ein wohliges Klangtimbre vernehmen<br />
kann, das sehr angenehm klingt. Bei der oft<br />
beschriebenen Einspielphase handelt es sich<br />
nicht um esoterisches Geplauder, sondern<br />
es ist technisch nachvollziehbar: Im Class-<br />
A-Modus entsteht durch eine höhere Ruhestromaufnahme<br />
der Endstufenschaltung/<br />
Transistoren auch mehr Wärmestrahlung.<br />
Es werden also nicht nur die unmittelbar<br />
mit Strom belas teten Bauteile in ihrer Kennlinie<br />
beeinflusst, sondern auch benachbarten.<br />
Eigentlich gilt die Einspielzeit somit<br />
auch bei der täglichen Inbetriebnahme.<br />
Der Bereich der Mitten bekommt davon weniger<br />
aufgeprägt, was ihn somit sehr integer<br />
für Soloinstrumente und Gesangsdarbietungen<br />
macht. Gepaart mit einem nicht grell<br />
wirkenden Hochtonbereich ergeben sich<br />
daraus keine Überzeichnungen für S-Laute<br />
oder Konsonanten. Es sollte an dieser Stelle<br />
aber betont werden, dass Streicher in sehr<br />
dichten Arrangements dadurch nichts an<br />
Feingliedrigkeit einbüßen. Sie wirken vielleicht<br />
weniger „excited“ als bei anderen<br />
Verstärkern, aber das passt zum Gesamtklang.<br />
Daran schließt sich an, dass Schärfen<br />
und Härten für Blechbläser in den<br />
wenigsten Fällen zu erwarten sind. Es gibt<br />
eigentlich nichts, was der MAA-706 nicht<br />
liegt oder mit ihr nicht überzeugend klingt.<br />
Ein Blick auf die Schaltung und die Auswahl<br />
an Bauteilen bestätigt ihren universellen<br />
Charakter. Bei der Verwendung mehrerer<br />
Endstufen z. B. für ein Surround-Set steht in<br />
puncto Preis-Leistungs-Verhältnis also nichts<br />
im Wege. Die Staffelung der räumlichen<br />
Bühne ist hier für <strong>Stereo</strong> wie Surround nur<br />
vom Vorverstärker und dem abgespielten<br />
Medium abhängig.<br />
Allgemein<br />
Hersteller<br />
Modell<br />
Preis<br />
Maße B/H/T<br />
Gewicht<br />
Gesamtsystem<br />
Informationen<br />
Anschlüsse<br />
dig.<br />
Audio<br />
koaxial<br />
dig.<br />
Audio<br />
optisch<br />
Advance Acoustic<br />
MAA-706<br />
999 Euro<br />
435 × 170 × 443 mm<br />
16,5 kg<br />
www.advance-acoustic.com<br />
analog<br />
Audio<br />
Cinch<br />
analog<br />
Audio<br />
XLR<br />
Eingänge – – 1 1 –<br />
Ausgänge – – – – –<br />
Sonstige Anschlüsse kurzschlusssichere Lautsprecherterminals,<br />
Trigger-In/Out<br />
Features<br />
Kopfhörer<br />
Umschaltung zw. vorrangig<br />
Einstellung<br />
Class-A- und -AB-Betrieb, fernschaltbar<br />
Messdaten ermittelt: –20,8 dBu @ 1 W/8 Ohm<br />
Signal-Rauschabstand<br />
(SNR)<br />
90 dB<br />
Dynamik<br />
91 dB<br />
nach AES 17<br />
Übersprechen<br />
n. V.<br />
bei 10 kHz<br />
THD+N 0,0032 %<br />
THD+N Pegel<br />
–81 dBV<br />
DFD (IMD)-Distortion<br />
(IEC60118/<br />
–97 dB<br />
IEC60268<br />
Frequenzgangsabweichung<br />
+/– 0,08 dB<br />
Leistung (1 kHz<br />
212 W an 8 Ohm<br />
Sinus@1 % THD)<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
· ein absolut stabiler Grundklang ohne<br />
negative Auffälligkeiten<br />
· druckvoll im Bass und nicht farblos in den<br />
Tiefmitten<br />
· hohe Eignungsbandbreite<br />
Nachteile<br />
Bewertung<br />
· keine<br />
Audio<br />
Audiomesswerte 18,5/20<br />
Neutralität 6,5/8<br />
Dynamik 7/8<br />
Basswiedergabe 6,5/8<br />
Mittenwiedergabe 7/8<br />
Höhenwiedergabe 6,5/8<br />
Wiedergabequalität<br />
52/60<br />
Benutzerfreundlichkeit<br />
18,5/20<br />
Ausstattung/<br />
Verarbeitung<br />
18,5/20<br />
Gesamt<br />
89 von 100 Punkten<br />
Preis/Leistung<br />
Ausgezeichnet<br />
Ergebnis<br />
Der Anteil der harmonischen Verzerrungen<br />
spielt klanglich überhaupt keine Rolle<br />
Der Übertragungsbereich ist sehr breitbandig<br />
und reicht hier bis 80 kHz bei –1,5 dB<br />
Sehr gut 89/100<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 53
T+A K8<br />
AUSGABE 2.2012<br />
Der K8 ist mehr als ein gewöhnlicher AV-Receiver, vereint er doch dessen Eigenschaften<br />
mit vielfältigen weiteren Funktionen. Blickt man über den modularen Tellerrand<br />
hinaus, wird es mit dem K8 schlagartig luftiger im heimischen Gerätepark.<br />
K8 – so unscheinbar der Name auch ist,<br />
so komplex ist seine Ausstattung. Mit<br />
dem aktuellsten Produkt der K-Serie dringt<br />
der deutsche Hersteller T+A Elektroakustik<br />
in den noch jungen Markt der Blu-ray-Receiver<br />
vor. Dabei vereint er die Tugenden<br />
eines 7.1-fähigen AV-Receivers mit den<br />
Wiedergabefunktionen eines modernen<br />
Blu-ray-Players und ergänzt dies um einen<br />
ausgewachsenen Streaming-Client. Die<br />
Verstärkung gelingt über sieben leistungsstarke<br />
Class-D-Endstufen, die vielfältige<br />
Kombinationsspiele zwischen hochwertigem<br />
Zweikanalton, Multiroom-Beschallung<br />
und großem 7.1-Heimkino erlauben.<br />
Ganz typisch für T+A besteht der K8 aus<br />
einem polierten Aluminium-Metallgehäuse,<br />
das um ein auch aus größerer Entfernung<br />
gut lesbares Display sowie ein Multiformatlaufwerk<br />
mit Vibrationsdämpfung ergänzt<br />
wurde. Ebenso werden Freunde der<br />
umfeldfreundlichen Kopfhörerwiedergabe<br />
bedient, denen eine gut agierende Dolby-<br />
Headphone-Funktion für Kopfhörer-Surround<br />
zur Verfügung steht. Auch das gute<br />
alte Analogradio findet noch seinen Platz<br />
im sonst so modernen K8 und wird um<br />
eine RDS-Funktion ergänzt. Das Anschlussfeld<br />
ist bis auf den letzten Zentimeter prall<br />
gefüllt und trotz alledem übersichtlich<br />
strukturiert. Entgegen dem Trend aktueller<br />
AV-Receiver beschränkt es sich dabei auf<br />
insgesamt drei HDMI-Eingänge. Dennoch<br />
ist der K8 dieser Geräteklasse aktuell noch<br />
einen Schritt voraus, denn er setzt den im<br />
High-Speed-HDMI-Standard vorgesehenen<br />
Ethernet-Kanal erstmals in die Tat um. Mit<br />
einem Twisted-HDMI-1.4-HEC-Kabel gelingt<br />
die Ton- und Netzwerkkommunikation<br />
mit einem angeschlossenen Fernseher<br />
ohne zusätzliche optische sowie Ethernet-<br />
Leitung. In puncto 3D wartet der K8 bislang<br />
noch weitere Entwicklungsschritte ab. Zwar<br />
nimmt der Receiver entsprechende Signale<br />
auf und schleift sie im Bypass-Modus direkt<br />
an den Ausgang durch, dem internen<br />
Laufwerk bleibt jedoch die dritte Dimension<br />
vorenthalten. Neben umfangreichen<br />
Bildoptionen und der Wandlung analoger<br />
Videosignale für die High-Definition-Bühne<br />
ist der Videoskalierer auch abschaltbar.<br />
Auf der analogen Audioseite werden sämtliche<br />
Eingangssignale konsequent durch einen<br />
der digitalen Signalprozessoren (DSPs)<br />
geschickt. Ergänzt werden die analogen<br />
Inputs durch eine optische, zwei koaxiale<br />
VON TORSTEN PLESS UND JENS VOIGT<br />
sowie sechs USB-Schnittstellen, von denen<br />
drei zur Leistungsversorgung externer Module<br />
vorkonfiguriert sind. Die restlichen bieten<br />
individuell direkte iPod-Unterstützung<br />
sowie Platz für externe Festplatten und USB-<br />
Speichersticks. Die mitgelieferte WLAN-Antenne<br />
ist nicht für Audiostreaming vorgesehen,<br />
sondern dient der Kommunikation mit<br />
der optionalen bidirektionalen Funkfernbedienung<br />
FD100 aus gleichem Hause.<br />
K8 im Netzwerk<br />
Dank des verbauten Bridgeco-Chipsatzes<br />
eDMP bietet der K8 allen iPhone- und<br />
iTunes-Nutzern Apples Streaming-Verfahren<br />
Airplay an. Zwar sieht der Standard lediglich<br />
eine maximale Auflösung in CD-Qualität<br />
vor, dennoch gelingt die Datenverbindung<br />
so einfach wie kein anderes Verfahren. Mit<br />
dem Anschluss eines Netzwerkkabels ist der<br />
K8 in der Regel sofort spielbereit, sollte dies<br />
nicht so sein, bietet das Quellmenü (SRC)<br />
Zugriff auf das Netzwerksetup. Über die<br />
SCL-Taste sind Streaming-Client-Funktionen<br />
wie Internetradio, Zugriff auf Audioserver,<br />
angeschlossene Massenspeicher oder<br />
Apples Mobilgeräte möglich. Je nachdem,<br />
ob der vorderseitige oder rückseitige USB-<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Stock.xchng, T+A<br />
54 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 86
Das linke Bild zeigt die gesamte Digitalelektronik in ihrem eigenen Gehäuseteil. Das rechte Bild zeigt die Class-D-Endstufenmodule im unteren Gehäuse<br />
Der K8 von T+A ist nicht nur im Inneren, sondern auch auf der Rückseite vollgepackt. Besonderheit: HDMI mit Audio-Return- und Ethernet-Kanal<br />
Port benutzt wird, unterscheidet sich dabei<br />
die vorgegebene Audioqualität. Während<br />
der Frontanschluss auf maximal 16 Bit bis<br />
48 Kilohertz (kHz) begrenzt ist, unterstützt<br />
der rückseitige USB-Port Dateien bis maximal<br />
24 Bit und 96 kHz. Das Browsen durch<br />
das Dateisystem gelingt nach gewohnter<br />
Manier und wird auf dem Display in Klartext<br />
dargestellt. Bei musikalischer Unterhaltung<br />
darf man sich einer lückenlosen (Gapless)<br />
Wiedergabe erfreuen, die zusammenhängende<br />
Musikstücke unterbrechungsfrei darstellt.<br />
Eine Funktion, die bei vielen Konkurrenzprodukten<br />
immer noch kein Standard<br />
ist. Zum Entdecken der neuesten Interpreten<br />
eignet sich das umfangreiche Angebot<br />
der Internet radiodatenbank vTuner.<br />
K8 im Alltag<br />
Das ausgeklügelte Bedienkonzept des K8<br />
erlaubt es, Einstellungen für jeden einzelnen<br />
Eingang vorzunehmen und individuell<br />
zu speichern. Damit kommen etwa die<br />
verschieden konfigurierten Video-Upscaling-Funktionen<br />
beim Geräteneustart nicht<br />
abhanden. Auch das Lautsprechersetup reagiert<br />
intelligent auf die Eingaben des Benutzers<br />
und wird laut T+A demnächst um eine<br />
automatische Einmessung ergänzt. Werden<br />
aktuell die Surround-Back-Kanäle im Menü<br />
deaktiviert, steht fortan ein zusätzliches<br />
<strong>Stereo</strong>paar zur Auswahl. Jeder Lautsprecher<br />
wurde obendrein für noch größere<br />
Individualität mit einer eigenen Klangregelung<br />
versehen. Die Dolby-Volume-<br />
Funktion zur automatischen Lautstärkeregulierung<br />
zwischen den verschiedenen Fernsehsendern<br />
und Werbeblockeinlagen lässt<br />
sich ebenfalls quellenabhängig abspeichern.<br />
Dolby Volume arbeitet auch im K8 gewohnt<br />
effektiv und hebt dabei system typisch die<br />
tiefen Frequenzen pegel*abhängig an.<br />
Ferner sorgt die zusätzliche hauseigene<br />
dreistufige Dynamiksteuerung für eine ausgeglichene<br />
Dynamikkontrolle in der Nacht.<br />
Eine besondere Ingenieursleistung ist im<br />
Lüfterkonzept zu entdecken: Durch eine<br />
intelligente Schaltung nimmt die Drehzahl<br />
des Lüfters mit steigendem Lautstärkepegel<br />
zu. Schutz vor Hitzestau bietet der K8<br />
ebenfalls mit einer intelligenten Schaltung,<br />
die das Blu-ray-Laufwerk ab einer von uns<br />
auch im Langzeittest nie erreichten Temperatur<br />
von 55 Grad Celsius deaktiviert. Die<br />
Stand-by-Leistungsaufnahme ist vorbildlich<br />
sparsam und liegt im Eco-Modus weit unter<br />
1 Watt. Dabei werden weder das Aufladen<br />
eines iPods noch die Ethernet-Thru-Durchleitung<br />
unterstützt. Möchte man auf diese<br />
Features nicht verzichten, lässt sich der K8<br />
in den Comfort-Stand-by versetzen.<br />
K8 im Inneren<br />
Bezüglich der technischen Dimensionen<br />
teilt sich der K8 in zwei Hälften, der Gehäusegrundaufbau<br />
aus Stahlblech ist so gestaltet,<br />
dass er im unteren Teil eine eigene<br />
Kammer für den großen Ringkerntrafo aus<br />
bayerischer Fertigung und die digitale Verstärkertechnik<br />
aufweist. Im oberen Teil befindet<br />
sich die gesamte digitale Signalverarbeitung.<br />
Ein großer Vorteil, denn so werden<br />
Einstreuungen digitaler Störkomponenten<br />
von allen RCA- und Lautsprecherausgängen<br />
ferngehalten. Für den Antrieb der Lautsprecher<br />
stehen sieben Class-D-Endstufen zur<br />
Verfügung, die als technisches Vorbild jeweils<br />
die Power-Plant-Schaltungstopologie<br />
(getestet in Ausgabe 1/2010) hat. In der<br />
Netzteilkonstruktion wurde besonders auf<br />
eine hohe musikalische Dynamik geachtet.<br />
Große Aufmerksamkeit wurde einem analogen<br />
Klangcharakter zuteil, was sich auch<br />
in den geradzahligen harmonischen Antei-<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 55
len der Distortion-Product-Rate zeigt. Der<br />
Anteil des hochfrequenten Trägersignals der<br />
Schaltendstufen wird hier dank des wirksamen<br />
Ausgangsfilters deutlich unterdrückt<br />
und führt somit nicht zu einer elektrischen<br />
Belastung von im Frequenzgang besonders<br />
weitreichenden Hochtönern. Zwei Dualcore-Motorola-DSPs<br />
übernehmen die Berechnung<br />
der HD-Surround-Audioformate,<br />
während fünf PCM1780-<strong>Stereo</strong>wandler für<br />
die Digital-zu-Analog-Wandlung sorgen.<br />
Die A/D-Konvertierung der analogen Eingänge<br />
übernimmt ein TAS-3204-Wandler<br />
von Texas Instruments mit einer Auflösung<br />
von 24 Bit. Die Lautstärkeregelung findet<br />
vorbildlich auf dem analogen Weg nach der<br />
Wandlung statt. Dafür verantwortlich sind<br />
vier Burr-Brown-<strong>Stereo</strong>schaltkreise vom<br />
Typ PGA2311, die höchsten Ansprüchen<br />
aus dem Tonstudio genügen, weil sie keine<br />
hörbare Beeinträchtigung der Signale hervorrufen.<br />
Auch als Ausgangstreiber kommen<br />
nur die OPA2134 des beliebten amerikanischen<br />
Herstellers vor. Die gesamte<br />
hohe Packungsdichte an elektronischen<br />
Schaltungen, die in diesem Gerät eine so<br />
hohe Funktionalität zur Verfügung stellen,<br />
ist verständlicherweise nur noch in SMD*-<br />
Technik zu bewältigen.<br />
Selten haben wir einen AV-Receiver oder<br />
eine Kombination wie den T+A K8 so klar<br />
im Klang und weiträumig in der Surround-<br />
Abbildung erleben dürfen. Die Schaltungstechnologie<br />
und die Trennung der Einheiten<br />
im Gehäuse bringt deutlich wahrnehmbare<br />
Vorteile. Die Bewegungen im Surround-<br />
Feld waren weiträumig und differenziert<br />
zwischen den einzelnen Lautsprechern<br />
wahrnehmbar – ein Ergebnis der sehr hohen<br />
Dämpfung des Übersprechens zwischen<br />
den Kanälen. Das Klangbild wirkt<br />
sehr dynamisch und ausgeglichen mit<br />
einem leichten, warmen und harmonischen<br />
Grundtimbre. Auch die Messung des Verzerrungsproduktverhältnisses<br />
zeigt diese<br />
Wahrnehmung an, dieses Verhalten wird<br />
auch bei einer höheren Leistungsumsetzung<br />
am Lautsprecher beibehalten. Daher<br />
rührt auch die Ruhe im Klangbild, die ohne<br />
technische Aggressivität auskommt. Das,<br />
was digitalen Endstufen nachgesagt wird,<br />
ist sehr abhängig vom eingesetzten Filter<br />
am Ausgang – und das ist in der Entwicklung<br />
sehr musikalisch gelöst worden.<br />
Ausstattung<br />
Allgemein<br />
Hersteller<br />
Modell<br />
Preis/Straßenpreis<br />
Maße B/H/T<br />
Gewicht Gesamtsystem<br />
Informationen<br />
Anschlüsse<br />
HDMI<br />
T+A<br />
K8<br />
5 900 Euro<br />
440 × 145 × 375 mm<br />
17,5 kg<br />
www.taelektroakustik.de<br />
dig.<br />
Audio<br />
koaxial<br />
dig.<br />
Audio<br />
optisch<br />
analog<br />
Audio<br />
Cinch<br />
Eingänge 3 2 1 7 1<br />
Ausgänge 1 1 – 5 –<br />
sonstige Anschlüsse<br />
iPod-Dock, RS-232, FM-Antenne<br />
Datenschnittstellen<br />
Blu-ray-Laufwerk, iPod, LAN, USB<br />
Features<br />
Auch unter Belastung haben die Digital-<br />
endstufen ein analoges Klangtimbre<br />
Funkfernbedienung FD100<br />
Das Übersprechen aller sieben Kanäle ineinander<br />
wird mehr als sehr gut unterdrückt<br />
Bisher ausgelieferte Modelle des K8 können mit einer speziellen Gateway-<br />
Platine im Inneren<br />
nachgerüstet werden, dadurch kann der K8 über eine<br />
eigene 2,4-Gigahertz-Funkverbindung mit der FD100 kommunizieren. Der<br />
Vorteil liegt klar auf der Hand: Bei einer App ist die Zugriffszeit zur Steue-<br />
rung größer und der Komfort leidet in dem Moment, in dem gleichzeitig ein<br />
Anruf am Smartphone entgegengenommen werden muss. Möchte man<br />
erst einmal das Gerät leiser stellen, ist in der Zwischenzeit der Gespräch-<br />
steilnehmer schon<br />
wieder weg. Neue Auslieferungen der K8-Geräte kön-<br />
nen bei der Bestellung gleich mit der Platine bestückt werden und sind<br />
damit sofort einsatzbereit. Die nachträgliche Installation ist für technisch<br />
versiertes Personal schnell erledigt und der Verbindungsaufbau zwischen<br />
der FD100 und dem K8 eine Sache von Sekunden. Auf dem Display der<br />
Fernbedienung<br />
erscheinen alle Funktionen des K8-Menüs im Klartext.<br />
Dabei besteht eine ständige bidirektionale Verbindung, die besonders<br />
vorteilhaft bei allen Aktivitäten im Bereich des Musikstreamings ist. Es<br />
ist kein Problem, in einem anderen Raum bzw. einer anderen Hörzone<br />
ein Netzwerk<br />
auszuwählen, den Klang zu beeinflussen oder die Laut-<br />
stärke zu regulieren.<br />
Dies ist ein deutlicher Vorteil gegenüber der Standardfernbedienung,<br />
deren Funktionalität mit jeder Taste übernommen wurde. Dazu wird<br />
ein beleuchtetes Farbdisplay geboten, das sich zum Energiesparen bei<br />
einer Bedienpause selbstständig abschaltet. Erst wenn der Signalgeber<br />
wieder in die Hand genommen oder eine Taste<br />
gedrückt wird, leuchtet es wieder auf. Im Lieferumfang<br />
ist eine Ladestation, die für die korrekte Ladung der eingebauten<br />
Akkus sorgt, ebenfalls enthalten.<br />
Kopfhörer<br />
AV-Receiver<br />
Klangregelung +<br />
Lautsprechersetup +<br />
Einmessautomatik +<br />
Audyssey DSX/Pro<br />
–/–/–<br />
Logic IIz/Neo:X<br />
LAN/WLAN +/+<br />
Onlineradio/Musikdienste<br />
+/+<br />
Streaming<br />
DLNA/UPnP-AV<br />
Streaming-Formate<br />
AAC, FLAC (24 Bit/96 kHz), MP3, WAV<br />
(24 Bit/96 kHz), WMA<br />
Messdaten ermittelt: 24 Bit/192 kHz/–20 dBFs @ 1 W/8 Ohm<br />
Signal-Rauschabstand<br />
(SNR)<br />
87 dB (107 dB @ 0 dBFs) unbewertet<br />
Übersprechen bei<br />
–67 dB (Surround)<br />
10 kHz<br />
THD+N Ratio 0,007 %<br />
THD+N Pegel<br />
–64 dBV<br />
Ausgangsleis tung bei 86 W an 8 Ohm (alle Kanäle gleichzeitig)<br />
1 kHz Sinus, 1% THD<br />
Frequenzgangsabweichung<br />
+/–0,7 dB (Filter bedingt)<br />
(20 Hz–20 kHz)<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
· HDMI-Ethernet<br />
· Streaming-Client<br />
· Gapless-Playback<br />
Nachteile<br />
· kein Airplay<br />
Bewertung<br />
Audio<br />
Audiomesswerte 19,5/20<br />
Neutralität 7,5/8<br />
Dynamik 7,5/8<br />
Basswiedergabe 7,5/8<br />
Mittenwiedergabe 7,5/8<br />
Höhenwiedergabe 7,5/8<br />
Wiedergabequalität 57/60<br />
Bedienung/Installation<br />
17/20<br />
Ausstattung/Verarbeitung<br />
19/20<br />
Gesamt<br />
93 von 100 Punkten<br />
Preis/Leistung<br />
Sehr gut<br />
Ergebnis<br />
Ausgezeichnet 93/100<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
56 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 86
NR. 2 FEBRUAR/MÄRZ 2012 www.audio-test.at<br />
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1991/1992<br />
The Cure –<br />
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Symphonies<br />
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Dvorak“<br />
Symphonies<br />
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11 KOPFHÖRER<br />
11 KOPFHÖRER<br />
CD-Player von Consonace Droplet 3.1 Linear<br />
– Plattenspieler<br />
– Standlautsprecher von<br />
KSD, Naim und Teufel<br />
– Soundprojektor<br />
von Bose<br />
HiFi-Netzwerk<br />
Exklusivtest Olive O6HD<br />
+ Teufel, Denon, T+A, Marantz<br />
MONOBLOCKKRAFT<br />
OBLOCK<br />
KR<br />
MONOBLOCKKRAFT<br />
O<br />
ABTASTSYSTEME<br />
AST<br />
TSYST<br />
S ABTASTSYSTEME<br />
Teufel, T+A, Marantz<br />
+ e Denon, O6HD<br />
Olive<br />
Exklusivtest<br />
HiFi-Netzwerk<br />
Auerbach Verlag und Infodienste GmbH, Lauchstädter Straße 20, 04229 Leipzig 0341–1495513 0341–1495511 abo@av.de
Marantz NR1602<br />
AUSGABE 2.2012<br />
Lifestyle fürs Wohnzimmer<br />
AV-Receiver zählten bisher zu den universellsten, zugleich aber auch größten Ge räten<br />
im Heimkino. Mit dieser Abhängigkeit lässt sich brechen, wie Marantz mit seiner<br />
kompakten NR-Familie beweist.<br />
VON TORSTEN PLESS<br />
Dass ein AV-Receiver mit wachsender<br />
Funktionalität nicht zwangsläufig<br />
größer und schwerer werden muss, dokumentiert<br />
Marantz mit seiner jüngsten<br />
AVR-Veröffentlichung. Bislang zählten die<br />
Heimkinosteuerzentralen, die Funktionen<br />
wie Netzwerkstreaming, Mehrkanalwiedergabe<br />
und HD-Bildskalierung in einem Gehäuse<br />
vereinen, nicht gerade zu den Leichtgewichten.<br />
Der Marantz NR1602 bietet<br />
genau diese Funktionen, beschränkt sich<br />
dabei dennoch auf die übersichtlichen Abmessungen<br />
von 44 × 36,7 × 10,5 Zentimetern.<br />
Abstriche muss der Käufer allenfalls<br />
in der Verstärkerleistung hinnehmen, die<br />
mit sieben 50-Watt-Endstufen jedoch die<br />
meisten Heimkinos zu beschallen weiß. Die<br />
Anschlüsse auf der Geräterückseite sind entsprechend<br />
effizient angeordnet und bieten<br />
für herkömmliche Bild- und Tonwiedergabe<br />
die wichtigsten Verbindungen. Dazu zählen<br />
vier High-Speed-HDMI-Eingänge, analoge<br />
und digitale Audio- und Videoschnittstellen<br />
sowie eine Ethernet-Buchse zum Daten-<br />
streaming über das Netzwerk. Einzig auf<br />
die mehrkanaligen Vorverstärkerausgänge<br />
muss man aufgrund der engen Platzverhältnisse<br />
verzichten. Längst etablierte Anschlüsse<br />
für die digitale Audioübertragung wie der<br />
USB-Eingang an der Gerätefront wurden<br />
hingegen beibehalten und erlauben den<br />
Die Übersprechungswerte zwischen den Kanälen<br />
liegen in einem annehmbaren Bereich<br />
direkten Anschluss eins iPods oder iPhones.<br />
Damit gehören die Zeiten einer separaten<br />
Dockingstation der Vergangenheit an und<br />
bieten so mehr Platz im Hi-Fi-Rack.<br />
Der NR1602 zählt zu den ersten Geräten,<br />
die Apples Airplay integrieren. Ein kostenpflichtiges<br />
Upgrade entfällt dabei – anders<br />
Das Verzerrungsproduktverhältnis des NR1602<br />
ist deutlich unharmonisch geprägt<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Marantz<br />
58 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 86
Ein Lifestyle-Receiver, der seine Anschlüsse auf das Wesentlichste reduziert: Zur Kommunikation stehen HDMI-Schnittstellen, analoge und digitale<br />
Audio- und Videoanschlüsse und ein LAN-Port für Netzwerkaktivitäten bereit. Einzig auf die analogen Mehrkanalausgänge muss man hier verzichten<br />
als bei einigen Konkurrenten. Dank des<br />
passenden Bridgeco-Chipsatzes kann<br />
direkt von Apples portablen Geräten<br />
ab iOS 4.2 Musik an den AV-Receiver<br />
gestreamt oder die komplette iTunes-<br />
Bibliothek im Heimkino genutzt werden.<br />
Dazu reicht es aus, am heimischen<br />
Zuspieler den NR1602 als zusätzlichen<br />
Lautsprecher auszuwählen. Handelt es<br />
sich bei den übertragenen Files um stark<br />
komprimierte MP3-Dateien, profitiert<br />
man vom klangaufwertenden MDAX2-<br />
Modus, der bereits in den größeren<br />
Receiver-Modellen von Marantz sehr<br />
gute Arbeit verrichtet. Auch auf Netzwerkfestplatten<br />
und PC-Speichermedien<br />
mit UPnP-Audioservern kann der<br />
Receiver zugreifen. Im Gegensatz zu<br />
Apples Streaming-Dienst werden dabei<br />
FLAC-Dateien unterstützt, die der<br />
NR1602 mit einer Auflösung von bis zu<br />
24 Bit und 96 Kilohertz decodiert. Die<br />
Steue rung übernimmt in diesem Fall auf<br />
Wunsch die kostenfreie iPhone-App von<br />
Marantz, die ebenfalls zur Quellenanwahl<br />
und Klangeinstellung, etwa für<br />
den Pure-Direct-Modus, genutzt werden<br />
kann. Den kompletten Funktionsumfang<br />
mit Direktwahltasten deckt<br />
weiterhin eine klassische Fernbedienung<br />
ab. Vervollständigt wird das Netzwerkangebot<br />
durch die Internetradiodatenbank<br />
vTuner sowie die beiden Onlinemusikdienste<br />
Napster und Last.fm.<br />
Für die Bild- und Tonübertragung per<br />
Kabel verfügt der AV-Receiver über vier<br />
pulsen ein. Vom Bildschirm abgefeuerte Schüsse<br />
flogen direkt an unseren Ohren vorbei und attestierten<br />
dem AV-Receiver eine wohltuende Räumlichkeit.<br />
Ein Ausflug in unser Messlabor förderte<br />
etwas höhere Übersprechungswerte zutage, die<br />
das Filmvergnügen jedoch keineswegs mindern.<br />
Ausstattung<br />
Allgemein<br />
Hersteller<br />
Modell<br />
Preis/Straßenpreis<br />
Maße B/H/T<br />
Gewicht Gesamtsystem<br />
Informationen<br />
Anschlüsse<br />
Marantz<br />
NR1602<br />
700 Euro<br />
440 × 105 × 367 mm<br />
8,3 kg<br />
www.marantz.eu/de<br />
dig.<br />
Audio<br />
koaxial<br />
dig.<br />
Audio<br />
optisch<br />
analog<br />
Audio<br />
Cinch<br />
analog<br />
Audio<br />
XLR<br />
High-Speed-HDMI-Eingänge, die sich<br />
auf die Wiedergabe von 3D-Inhalten<br />
verstehen. Dadurch lassen sich etwa<br />
problemlos Sonys Playstation 3 oder<br />
ein 3D-fähiger Blu-ray-Player für die<br />
plastische Bildwiedergabe anschließen.<br />
Der HDMI-Ausgang unterstützt ferner<br />
den Audio Return Channel (ARC), um<br />
den Ton vom TV-Gerät im Rückkanal direkt<br />
an den NR1602 weiterzuleiten. Auf<br />
Wunsch werden HDMI-Videosignale<br />
im Stand-by-Modus weitergegeben,<br />
die Leistungsaufnahme klettert in diesem<br />
Fall auf rund 3 Watt. Das komplette<br />
grafische Benutzerinterface<br />
ist in deutscher Sprache anwählbar,<br />
die Ersteinrichtung erfolgt mit einem<br />
Schritt-für-Schritt-Assistenten. Für die<br />
akustische Raumkorrektur steht Audysseys<br />
MultEQ zur Verfügung. Letzteres<br />
spürt akus tische Probleme auf und<br />
reguliert Pegel*sprünge zusammen<br />
mit Audysseys Dynamic Volume, das<br />
wir während unseres Hörtests für den<br />
vollen Dynamik umfang deaktiviert ließen.<br />
Trotz des geschrumpften Gehäusedesigns<br />
brachte der NR1602 ungeahnte<br />
Pegelreserven zum Vorschein, die selbst<br />
mittelgroße Wohnräume ausreichend<br />
beschallen. Der Lifestyle-Receiver legte<br />
es nicht auf Effekthascherei an und gab<br />
die aktuellen HD-Tonformate sehr ausgeglichen<br />
wieder. Feine Details klangen<br />
zu keiner Zeit überspitzt und große<br />
Trommeln leiteten eine Kampfszene von<br />
einer Blu-ray Disc mit straffen Bassim-<br />
Kopfhörer<br />
Eingänge 4 2 1 1 3<br />
Ausgänge 1 1 – 1 –<br />
Sonstige Anschlüsse<br />
AM/FM<br />
Datenschnittstellen<br />
LAN, M-XPort, USB<br />
Features<br />
AV-Receiver<br />
Klangregelung +<br />
Lautsprechersetup +<br />
Einmessautomatik +<br />
Audyssey DSX/Pro Logic IIz +/+<br />
LAN/WLAN +/–<br />
Onlineradio/Musikdienste +/+<br />
Airplay/UPnP-AV +/+<br />
Streaming-Formate<br />
WAV (24 Bit/96 kHz), WMA, MP3, FLAC<br />
(24 Bit/96 kHz), AAC, Ogg Vorbis, PCM<br />
Messdaten<br />
Frequenzabweichung Pure Audio<br />
+/–0,053 dB<br />
SNR bei –20 dB HDMI-Strecke<br />
82 dB<br />
Übersprechen HDMI-Strecke<br />
–53 dB<br />
Verstärkerleistung <strong>Stereo</strong><br />
190 W an 8 Ohm<br />
Dynamikverhalten nach AES 17<br />
84 dB<br />
Mehrkanalausgangsleistung<br />
78 W an 8 Ohm (gleichzeitig)<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
· ausgewogener Klang<br />
· elegante Erscheinung<br />
Nachteile<br />
· keine Mehrkanal-Pre-Outs<br />
Bewertung<br />
Viel Technik auf engstem Raum: Neben sieben Endstufenkanälen zur Surround- Wiedergabe<br />
bietet der AVR einen Bridgeco-Chip, der Netzwerkstreaming via Apple Airplay ermöglicht<br />
Audio<br />
Audiomesswerte 14,5/20<br />
Neutralität 6,5/8<br />
Dynamik 6,5/8<br />
Basswiedergabe 6,5/8<br />
Mittenwiedergabe 6,5/8<br />
Höhenwiedergabe 7/8<br />
Wiedergabequalität 48,5/60<br />
Bedienung/Installation 19/20<br />
Ausstattung/Verarbeitung 17,5/20<br />
Gesamt<br />
85 von 100 Punkten<br />
Preis/Leistung<br />
Sehr gut<br />
Ergebnis<br />
Sehr gut 85/100<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 59
Consonance Droplet CDP 3.1 linear<br />
AUSGABE 2.2012<br />
Geschwungene Kurven<br />
Consonance<br />
Droplet CDP 3.1 linear<br />
Warum sollte ein CD-Player eigentlich immer aussehen wie ein CD-Player?<br />
Consonance zeigt, dass es auch anders geht, und hat den internen D/A-Wandler<br />
für externe Signale zugänglich gemacht.<br />
VON JENS VOIGT<br />
Man sieht sofort, dass der Droplet kein<br />
gewöhnlicher CD-Player ist. Einzig die<br />
Tatsache, dass CDs abspielt werden, ist eine<br />
Gemeinsamkeit, die er mit anderen Geräten<br />
seiner Art teilt. Doch sein schaltbarer digitaler<br />
Eingang garantiert ihm eine erweiterte<br />
Zukunftssicherheit. Dem Betrachter fällt<br />
zudem sofort auf, dass mit dem Droplet<br />
optisch ein ganz besonderer Blickfang im<br />
Raum Einzug gehalten hat. Unterstrichen<br />
wird das außergewöhnliche Erscheinungsbild<br />
durch die Oberseite, die aus einer 23<br />
Millimeter starken Alumi niumplatte besteht.<br />
Diese macht einen großen Anteil an<br />
dem Gesamtgewicht des Players gewichtigen<br />
aus. Die gebürstete Metall oberfläche<br />
bildet mit einem elegant geschwungenen<br />
Oval an der Vorderseite den Wesensinhalt<br />
des Designs. Wie der Name Droplet<br />
es schon nahelegt, ist hierbei die Tropfenform<br />
formgebend.<br />
An der Vorderseite wird die kurvige Kontur<br />
der Display-Fassung erneut gekonnt<br />
aufgegriffen und zu einem deckungsgleichen<br />
Übergang zwischen der Oberseite<br />
und dem massiven, schwarzen Korpus des<br />
Players weitergeleitet. Damit das Laufwerk<br />
und die Elektronik nicht von mechanischen<br />
Schwingungen beeinflusst werden, ruht der<br />
Player auf drei sehr wirkungsvollen Gummidämpfern.<br />
Mit etwas Fantasie wirkt die<br />
Laufwerksabdeckung auf der Oberseite<br />
wie ein Topfdeckel, der den Zugang zum<br />
CD-Laufwerk verbirgt und erst beim Öffnen<br />
den Blick auf den Abtastlaser freigibt. Zum<br />
Abspielen des Silberlings legt man ihn auf<br />
den kleinen Antriebsteller und stabilisiert<br />
diesen mit einem magnetisch haftenden<br />
Puck. Dieser sorgt dafür, dass die Rotationsschwingungen<br />
der CD den Abtastleser nicht<br />
zu stark in der Nachführung irritieren. Oft<br />
schließt sich eine wackelige Laufwerks-<br />
Der Röhrenverstärker Cyper 100 15th ergibt in<br />
Klang und Verarbeitung einen Spitzenpartner<br />
60 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 86
Die Jitter-Anteile am koaxialen Ausgang sind<br />
weder im Pegel* noch im Zeitbereich relevant<br />
schublade – hier wird die Abdeckung eingesetzt<br />
und der Player ist spielbereit. An der<br />
Oberseite stehen die wichtigsten Bedienelemente<br />
in einer Edelstahl oberfläche integriert<br />
zur Verfügung. Eine sinnvolle Funktionsergänzung<br />
dazu bietet die gewichtig in<br />
der Hand liegende Vollmetall-Fernbedienung.<br />
Das siebenstellige, blau leuchtende<br />
Vakuum-Fluoreszenz-Display ist angenehm<br />
lesbar und gibt alle wichtigen Informatio nen<br />
in Kurzform wieder. Für einen CD-Player sind<br />
die RCA-Anschlüsse üppig, in einem WBTähnlichen<br />
Stil ausgelegt. Ein digitaler koaxialer<br />
Eingang ermöglicht die Zuführung von<br />
S/P-DIF Signalen mit einer Abtastfrequenz<br />
von bis zu 48 Kilohertz (kHz). Der Ausgang<br />
im gleichen Format dient alternativ der Ansteuerung<br />
eines externen D/A-Konverters<br />
und erweitert somit die Funktionalität.<br />
Im technischen Detail verbirgt sich ein<br />
älterer Bekannter aus der Zunft der D/A-<br />
Wandler. Dabei handelt es sich um den<br />
TDA1543 von Philips aus den 1990er Jahren,<br />
der im Droplet für jeden Ausgang<br />
gleich doppelt zur Verfügung steht. Seit<br />
einiger Zeit erlangte dieser in diversen<br />
Internet foren einen sagenumwobenen<br />
Ruf. Dieser sei ihm gegönnt, immerhin<br />
kann er seinem Datenblatt zufolge mit<br />
einem maximal vierfachen Oversampling<br />
und einer Taktfrequenz von 9,2 Megahertz<br />
(MHz) aufwarten. Der Droplet nutzt für<br />
sich die Funktio nalität des umschaltbaren<br />
Upsamplings bis zu einer Abtastrate von<br />
176,4 kHz, um die Signale in die analoge<br />
Welt zu wandeln. Der messbare Vorteil<br />
daran ist, dass die Störgeräuschanteile für<br />
die leisesten, z. B. musikalischen Passagen<br />
mit steigender Abtastrate immer geringer<br />
werden. Der Blick ins Innere offenbart<br />
dem Fachkundigen einen Netz filter<br />
Im Bild ist nur ein Teil der Elektronik zu erkennen, die im Droplet verbaut ist. Links neben der<br />
Elektronenröhre befindet sich die Platine mit den vier Philips-D/A-Wandlerbausteinen<br />
vor dem Ringkerntrafo und mehrfache<br />
Netzteilschaltungen für die einzelnen Arbeitsgruppen.<br />
Die Mischkultur aus SMD*-<br />
und konventionellen Bauteilen bildet in<br />
Verbindung mit hochwertigen Folienkondensatoren<br />
unter anderem von Auricap<br />
den heutigen Standard ab. In seiner Ausgangsstufe<br />
beschäftigt dieser Player<br />
nach der Wandlung eine Doppeltrioden-<br />
Elektronenröhre vom Typ E88CC/6922.<br />
Das Maß der dadurch hinzugefügten harmonischen<br />
Verzerrungsanteile ist klanglich<br />
bestimmend und verleiht dem gesamten<br />
Klang einen geschmeidigen, kantablen<br />
Charakter. Soloinstrumente und Gesang<br />
profitieren ungemein von dem ruhig fließenden<br />
Klang, der Klaviersaiten eine<br />
sonore Klangfarbe verleiht, dagegen aber<br />
bei Streichern etwas die Feinheiten abdeckt.<br />
Auf jeden Fall ist ein erhöhter Genussfaktor<br />
gegeben – ohne harsche oder<br />
spitze Töne, auch wenn wir in unserer Redaktion<br />
eher eine direktere Abbildung bevorzugen.<br />
In puncto Räumlichkeit könnte<br />
es ein wenig mehr Weite geben, hier<br />
wirkt das Klangbild in den Dimensionen<br />
etwas beengter als bei den bisher von<br />
uns getesteten CD-Player-D/A-Wandler-<br />
Konfigu rationen. Ein Grund dafür liegt in<br />
dem speziellen Verhalten beim Übersprechen<br />
zwischen den Kanälen. Die weiteren<br />
Messwerte entsprechen recht genau<br />
den Möglichkeiten des TDA1543, die keinen<br />
Anlass zu Kritik geben. Im Endeffekt<br />
entscheidet aber doch das Ohr.<br />
Ausstattung<br />
Allgemein<br />
Hersteller<br />
Modell<br />
Preis<br />
Maße B/H/T<br />
Gewicht<br />
Gesamtsystem<br />
Informationen<br />
Anschlüsse<br />
Consonance<br />
Droplet CDP 3.1 linear<br />
2 498 Euro<br />
420 × 180 × 345 mm<br />
14 kg<br />
www.opera-online.de<br />
dig.<br />
Audio<br />
koaxial<br />
dig.<br />
Audio<br />
optisch<br />
analog<br />
Audio<br />
Cinch<br />
analog<br />
Audio<br />
XLR<br />
Kopf<br />
hörer<br />
Eingänge 1 – – – –<br />
Ausgänge 1 – 1 – –<br />
Sonstige Anschlüsse<br />
keine<br />
Features<br />
Audioformate CD/-R, Hybrid SACD<br />
Extras<br />
umschaltbares Upsampling bis 176,4 kHz<br />
Messdaten ermittelt bei 16 Bit/44,1 kHz Coax In@–20 dBFs<br />
Signal-Rauschabstand<br />
(SNR)<br />
76 dB (95,8 dB @ 0 dBFs)<br />
Dynamik nach AES 17<br />
92 dB @ 0 dBFs<br />
Übersprechen bei<br />
–72 dB<br />
10 kHz<br />
THD+N 0,0283 %<br />
THD+N Pegel<br />
–83 dBV<br />
Ausgangspegel bei<br />
–12 dBV<br />
–20 dBFs<br />
Ausgangspegel bei<br />
8 dBV (2,5 V)<br />
0 dBFs<br />
Frequenzgangabweichung<br />
(20 Hz–20 kHz)<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
· Design<br />
· Klang<br />
Nachteile<br />
+/–1,5 dB (ist bei 48 kHz<br />
Sample-Rate besser)<br />
· Anteil der harmonischen Verzerrungen<br />
steigt gutmütig mit dem Ausgangssignal<br />
an<br />
· zuschaltbares Upsampling senkt<br />
messbar den Nebengeräuschanteil im<br />
Ausgangsignal<br />
· externer Digitaleingang nur bis 48 kHz<br />
Die Impulsantwort am analogen Ausgang<br />
erinnert an die heutiger Standardfilter<br />
Doppeltriode und Signalpfad beeinflussen das<br />
Übersprechen der Kanäle ineinander bei 2 kHz<br />
Bewertung<br />
Audio<br />
Audiomesswerte 16/20<br />
Neutralität 6,5/8<br />
Dynamik 6,5/8<br />
Basswiedergabe 7/8<br />
Mittenwiedergabe 7/8<br />
Höhenwiedergabe 6,5/8<br />
Wiedergabequalität<br />
49,5/60<br />
Benutzerfreundlichkeit<br />
18/20<br />
Ausstattung/<br />
Verarbeitung<br />
18/20<br />
Gesamt<br />
85,5 von 100 Punkten<br />
Preis/Leistung<br />
Sehr gut<br />
Ergebnis<br />
Sehr gut 85,5/100<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 61
Airplay-Spezialist<br />
Denon DNP-720AE<br />
AUSGABE 2.2012<br />
Der Prozess verlief schleichend: Zuerst stattete Denon seine AV-Receiver-Serie mit<br />
Netzwerkfunktionen aus, danach kam die Ceol, eine Streaming-fähige Kompaktanlage,<br />
und nun folgt ein reiner Audiorenderer. Reicht dessen Qualität für ein<br />
High-End-System?<br />
VON TORSTEN PLESS<br />
Der Begriff Streaming ist derzeit groß<br />
in Mode und viele klassische Hi-Fi-<br />
Hersteller springen momentan auf den Zug<br />
durchs Netzwerk auf. Denon, bekannt als<br />
ein Hersteller, der den neuesten Trends<br />
nicht einfach hinterherläuft, sondern diese<br />
gern auch selbst setzt, präsentiert nun<br />
seinen ersten reinen Streaming-Client. Der<br />
DNP-720AE richtet sich an Hörer, die bereits<br />
eine ausgebaute Hi-Fi-Kette besitzen<br />
und diese auf einfachstem Weg in das neue<br />
Zeitalter überführen möchten. Da er auch<br />
gleich mit ins Hi-Fi-Rack integriert werden<br />
soll, kommt der Netzwerkplayer im typischen<br />
43-Zentimeter-Gehäuse in den für<br />
Denon bekannten Wahlfarben Premium<br />
Silber und Schwarz daher. Mit Blick auf<br />
die Ausstattungsliste maßt sich der Player<br />
sogar an, einige mittlerweile in die Jahre<br />
gekommene Gerätschaften zu ersetzen.<br />
Streaming eigener gerippter CDs er übrigt<br />
den bislang verwendeten CD-Player und<br />
entledigt sich dessen mechanischer Kom-<br />
ponenten, ein UKW-Tuner ist neben diversen<br />
Musikdiensten und Onlineradios<br />
ebenso integriert und Airplay gibt es als<br />
besonderes Extra obendrein. Die Front des<br />
Streaming-Clients übt sich in klassischer<br />
Zurückhaltung und beherbergt neben den<br />
obligatorischen Bedienelementen eine<br />
Quellenwahltaste sowie einen Cursor-Ring.<br />
Die eingegebenen Befehle werden über<br />
ein gut lesbares, dreizeiliges OLED-Display<br />
dargestellt, das sich elegant in die Frontbekleidung<br />
aus gebürstetem Aluminium einfügt.<br />
Die Rückseite gibt sich ebenso spar-<br />
tanisch und bietet auf der Empfängerseite<br />
WLAN-<br />
und UKW-Antennenanschlüsse<br />
sowie eine LAN-Verbindung. Audiodateien<br />
Ob in Premium Silber oder klassischem Schwarz, Denons DNP-720AE überzeugt nicht nur äußerlich, sondern punktet auch mit seiner<br />
Ausstattung. Per WLAN lassen sich hochauflösende Audiofiles mit bis zu 24 Bit und 96 Kilohertz über das Netzwerk senden<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Denon, Stock.xchng<br />
62 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 86
können zusätzlich über einen frontseitigen<br />
USB-Port aufgenommen und über den<br />
analogen und optischen Ausgang wiedergegeben<br />
werden. Letzterer spezialisiert<br />
sich dabei rein auf digitales Eingangsmaterial,<br />
UKW-Radiosender bleiben demnach<br />
außen vor. Die Steuerung des DNP-720AE<br />
gelingt zielführend über die beiliegende<br />
Fernbedienung sowie mittels kostenfreier<br />
iOS-App. Android-Nutzer müssen sich hier<br />
noch etwas gedulden, eine dezidierte<br />
iPad-Version steht ebenfalls noch aus. Die<br />
erste Inbetriebnahme wird wie bereits von<br />
Denons AV-Receivern gewohnt vorbildlich<br />
von einem Einrichtungsassis tenten begleitet,<br />
der unter anderem die Netzwerkkonfiguration<br />
übernimmt. Dabei stehen sowohl<br />
eine kabellose (per WLAN) als auch eine<br />
kabelgebundene Datenübertragung zur<br />
Wahl, für die man sich aus Empfindlichkeits-<br />
und Bandbreitengründen bestenfalls<br />
entscheidet. Als Musikdienste sind die<br />
beiden kostenpflichtigen Services Last.fm<br />
sowie Napster vorinstalliert, das via vTuner<br />
verwaltete Onlineradioprogramm bietet ca.<br />
14 000 Stationen. Die nach Genre, Sprache<br />
und vielen weiteren Kriterien kategorisierten<br />
Sender lassen sich nach dem analogen<br />
Vorbild einzeln abspeichern und können<br />
auf drei Preset-Tasten abgelegt werden.<br />
Deutlich persönlicher ist das Streamen der<br />
eigenen Musiksammlung von umgebenen<br />
DLNA-/UPnP-Servern. Diese sind entweder<br />
vorkonfiguriert auf Netzwerkfestplatten<br />
wie von Denons Kooperationspartner<br />
Buffalo zu finden oder können mittels<br />
externer Software auf jedem PC installiert<br />
werden. Dabei werden die gängigsten<br />
<strong>Stereo</strong>formate von MP3 bis zu FLAC und<br />
WAV mit einer maximalen Auflösung von<br />
24 Bit und 96 Kilohertz unterstützt. Die<br />
Titelinformationen und Songlängen werden<br />
dabei ansprechend auf dem OLED-<br />
Display dargestellt. Einziger Wermutstropfen<br />
ist die fehlende Gapless-Funktion, die<br />
zusammenhängen de Live- oder Konzeptalben<br />
lückenlos wiedergibt. Beachtenswert<br />
ist die von Haus aus integrierte Airplay-<br />
Streaming-Funktion, der sich Denon mit<br />
allen neuen netzwerkfähigen Produkten<br />
verschrieben hat. Per Knopfdruck gelingt<br />
ohne weitere Konfiguration das Abspielen<br />
Das Verzerrungsproduktverhältnis ist angenehm<br />
ausgeglichen<br />
Die Jitteranteile werden mit steigender Samplerrate<br />
immer geringer<br />
Der Frequenzgang scheint wie mit dem Lineal<br />
gezeichnet und fällt nur langsam ab<br />
der auf einem iOS-Gerät oder in iTunes hinterlegten<br />
Musikbibliothek. Auch Windows<br />
bietet seit Version 7 mit Play To ein alternatives<br />
Protokoll, das in seiner Ursprungsform<br />
reinen Desktop-PCs vorbehalten ist.<br />
Mit speziellen Apps wie „2Player“ gelingt<br />
die Musikübertragung jedoch ebenso von<br />
jedem Android-Smartphone aus.<br />
Der Innenaufbau des Streaming-Clients ist<br />
auf den ersten Blick einfach gehalten. Er<br />
enthält jedoch eine speziell für den Streaming-Player<br />
gefertigte Hauptplatine. Der<br />
treibende Motor ist ein 32-Bit-Prozessor,<br />
der nicht zuletzt für die erfreulich flüssige<br />
Bedienbarkeit verantwortlich ist. Die Digital-zu-Analog-Wandlung<br />
übernimmt ein<br />
4424-Konverter von AKM, aus gleichem<br />
Hause stammt auch der Schnittstellentreiber<br />
5358. Die interne Kommunikation<br />
zwischen DSP und dem Sanyo-Interface-<br />
Receiver, der die Signale anschließend an<br />
den D/A-Wandler und optischen Ausgang<br />
verteilt, gelingt via S/P-DIF.<br />
Im Messlabor überzeugte der DNP-720AE<br />
mit niedrigen Verzerrungswerten und<br />
einem guten Signal-zu-Rauschabstand. Der<br />
Jitter-Wert am digitalen Ausgang verbessert<br />
sich deutlich mit hochauflösenden<br />
Audiodateien. So wird Musik ohne klangliche<br />
Verfärbung wiedergegeben, was einer<br />
Klangbeeinflussung durch nachgestellte<br />
Komponenten jeglichen Spielraum lässt.<br />
Dynamisch überzeugte der Netzwerkplayer<br />
mit guter Impulshaftigkeit, die besonders<br />
bei rhythmischen Bass-Drum-Passagen<br />
oder kurzzeitig einsetzenden Kesselpauken<br />
zu vernehmen ist. Damit bedient der<br />
Netzwerkplayer die komplette Palette von<br />
klassischen bis hin zu modernen Klängen.<br />
Während die räumliche Darstellung<br />
noch etwas mehr Weitläufigkeit vertragen<br />
könnte, spielt der Hochtonbereich<br />
ohne Härten und dafür mit angenehmer<br />
Luftigkeit auf.<br />
Mit dem DNP-720AE ist Denon ein vielseitiger<br />
und ausgeglichener Netzwerkplayer<br />
gelungen, der es versteht, die vorhandene<br />
Wiedergabekette ins 21. Jahrhundert zu<br />
befördern.<br />
Ausstattung<br />
Allgemein<br />
Hersteller<br />
Denon<br />
Modell<br />
DNP-720AE<br />
Preis<br />
500 Euro<br />
Maße B/H/T<br />
434 × 74 × 300 mm<br />
Gewicht<br />
2,9 kg<br />
Farben<br />
Premium Silber, Schwarz<br />
Leistungsaufnahme<br />
0,2 W<br />
Stand-by<br />
Leistungsaufnahme<br />
5,9 W<br />
Betrieb<br />
Netzschalter –<br />
Informationen<br />
www.denon.de<br />
Anschlüsse<br />
dig.<br />
Audio<br />
koaxial<br />
dig.<br />
Audio<br />
optisch<br />
analog<br />
Audio<br />
Cinch<br />
analog<br />
Audio<br />
XLR<br />
Kopf<br />
hörer<br />
Eingänge – – – – –<br />
Ausgänge – 1 1 – –<br />
Sonstige Anschlüsse<br />
Ethernet-LAN, UKW, USB-A, WLAN<br />
Features<br />
Streaming-Protokoll<br />
Airplay, Play To, DLNA/UPnP-AV<br />
Gapless –<br />
LAN/WLAN +/+<br />
Freies Onlineradio +<br />
Musikdienste +<br />
Audioformate<br />
AAC, FLAC (24 Bit/96 kHz), MP3,<br />
WAV (24 Bit/96 kHz), WMA<br />
Messdaten ermittelt bei 24 Bit/96 kHz/–20 dBFs<br />
Signal-Rauschabstand<br />
(SNR)<br />
87 dB<br />
Übersprechen bei<br />
80 dB<br />
10 kHz<br />
THD+N Ratio 0,02 %<br />
THD+N Pegel<br />
–87 dBV<br />
Ausgangspegel bei<br />
–4,9 dBu (–7,1 dBV)<br />
–20 dBFs<br />
max. Ausgangspegel<br />
6,2 dBV<br />
analog bei 0 dBFs<br />
Frequenzgangabweichung<br />
(20 Hz–20 kHz)<br />
+/–0,2 dB<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
· Airplay, Play To, DLNA/UPnP-AV<br />
· ausgewogener Klang<br />
Nachteile<br />
· kein Gapless Playback<br />
Bewertung<br />
Audio<br />
Audiomesswerte 17,5/20<br />
Neutralität 7/8<br />
Dynamik 6,5/8<br />
Basswiedergabe 6/8<br />
Mittenwiedergabe 7/8<br />
Höhenwiedergabe 6,5/8<br />
Wiedergabequalität<br />
50,5/60<br />
Bedienung/<br />
Installation<br />
18/20<br />
Ausstattung/<br />
Verarbeitung<br />
16,5/20<br />
Gesamt<br />
85 von 100 Punkten<br />
Preis/Leistung<br />
Sehr gut<br />
Ergebnis<br />
Sehr gut 85/100<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 63
Olive O6HD<br />
AUSGABE 2.2012<br />
Ein modernes Audiosystem besteht aus Server, Control-Point und Audiorenderer.<br />
Addiert man dazu einen CD-Player, D/A-Wandler und Verstärker, herrscht schnell<br />
grobe Unordnung im Hi-Fi-Rack. Warum also nicht die Signalwege verkürzen, Platz<br />
schaffen und alles direkt aus einer Hand beziehen?<br />
Diesem Konzept widmet sich der kalifornische<br />
Hersteller mit deutschen Wurzeln,<br />
Olive Media. Der zugegebenermaßen<br />
eher einem Designobjekt gleichende O6HD<br />
vereint die genannten Netzwerktugenden<br />
und ergänzt diese um zahlreiche weitere<br />
Funktionen. Neben seiner Hauptaufgabe,<br />
der Server-Bereitstellung und Audiodatenspeicherung,<br />
rippt er CDs und bietet einen<br />
hochwertigen Kopfhörerverstärker sowie<br />
Digital-Analog-Konverter. All das verbirgt<br />
sich im Inneren des massiven Aluminiummantels,<br />
der sich wie<br />
ein schützendes Dach über<br />
das vorderseitige Slot-in-<br />
Laufwerk mit Kopfhörereingang<br />
und Volume-<br />
Poti legt. Das noch in<br />
Handarbeit gefertigte<br />
gte<br />
Metallgehäuse senkt<br />
dabei sämtliche<br />
nach Außen wollenden<br />
Betriebsgeräusche<br />
auf<br />
ein kaum wahr-<br />
nehmbares Minimum. Die gebürstete Aluminiumverschalung<br />
beherbergt aus der Vogelperspektive<br />
ein edles Olive-Emblem, neun<br />
Steuerbuttons mit angenehmem Druckpunkt<br />
sowie als Herzstück ein 26 Zentimeter<br />
großes berührungsempfindliches Farbdisplay.<br />
Das gegenüber dem nächstkleineren<br />
Modell O4HD (<strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> 2/2010) mehr als<br />
doppelt so große Glasfenster sorgt für eine<br />
ansprechende Optik bei kräftiger und kontrastreicher<br />
Farbdarstellung. Die Bedienung<br />
VON TORSTEN PLESS<br />
gelingt per Fingerwisch, was so manchen<br />
iPhone-Nutzer an die Coverflow-Darstellung<br />
erinnern dürfte. Ganz so flüssig gelingt die<br />
O6HD-Steuerung dann jedoch nicht und<br />
fordert zuweilen etwas mehr Fingerspitzengefühl.<br />
Wer sich von seinem iOS-Gerät nicht<br />
trennen mag, erhält mit der kostenfreien<br />
iMaestro-App den vollen Zugriff auf den<br />
Audioserver in gewohnter Apple-Qualität.<br />
Dennoch liegt dem Gerät auch weiterhin<br />
eine klassische Fernbedienung bei, die zwar<br />
Die Rückseite des Audioservers wirkt zunächst sehr überschaubar, bietet jedoch nur hochwertigste Anschlüsse. Drei verschiedene<br />
Digital-Audioschnittstellen u. a. mit AES/EBU, Neutrik-XLR- und Cinch-Buchsen sowie ein HDMI-Out zählen zu den Highlights<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Olive, Stock.xchng<br />
64 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 86
nicht ganz so viele Funktionen bietet, dafür<br />
mit ihrer Retro-Design-Optik positiv ins<br />
Auge fällt. Die Rückseite des Audioservers<br />
wirkt zunächst übersichtlich mit professionellem<br />
Anspruch und lässt dabei kaum mehr<br />
Wünsche offen. So wird etwa der goldbeschichtete<br />
analoge Cinch-Ausgang um ein<br />
symmetrisches XLR-Ausgangspärchen mit<br />
Neutrik-Steckern ergänzt. Auch auf digitaler<br />
Ausgangsseite werden die wichtigsten Anschlussarten<br />
mit koaxialem und optischem<br />
S/P-DIF sowie symmetrischem AES/EBU<br />
geboten. Ein digitaler Eingang würde die<br />
Server-Station zusätzlich sinnvoll ergänzen.<br />
Der USB-2.0-Port dient der Back-up-Erstellung<br />
der gespeicherten Audiodateien und<br />
der HDMI-Ausgang lässt sich mit einem<br />
externen Bildausgabegerät verbinden. Zwar<br />
gibt die Schnittstelle auch Audiodaten in<br />
voller Auflösung aus, ein HDMI-Wandler,<br />
der die interne Konvertierung des O6HD<br />
übertrifft, existiert jedoch schlicht und einfach<br />
nicht. Die Netzwerkintegration gelingt<br />
wahlweise per Funk über den modernen<br />
WLAN-IEEE-802.11n-Standard oder über<br />
eine Ethernet-LAN-Leitung. Bei der hohen<br />
Datenmenge, die der Audioserver zu verarbeiten<br />
imstande ist, empfiehlt sich hingegen<br />
aus Stabilitäts- und Sicherheitsgründen die<br />
kabelgebundene Variante. Die Einrichtung<br />
wird mit eingestecktem Kabel automatisch<br />
übernommen; der Server bezieht dank<br />
DHCP-Unterstützung relevante Netzwerkdaten<br />
und die IP-Adresse von selbst.<br />
Das Hauptmenü bietet Zugang zu den verschiedenen<br />
Quellen sowie ein separates<br />
Settings-Menü, über das sich Back-up- und<br />
Wiederherstellungsdateien verwalten lassen.<br />
Die Datensicherung erfolgt auf eine externe<br />
FAT32-formatierte Festplatte, auf der<br />
die Dateien in einem Olive-eigenen Format<br />
Image-ähnlich hinterlegt werden. Incremental<br />
Back-ups, die auf eine vorhergehende<br />
Datensicherung aufbauen, sowie der Zugriff<br />
auf spezielle Dateien sind dagegen nicht<br />
möglich. Einzelne Alben lassen sich ausschließlich<br />
auf CD brennen, womit jedoch<br />
eine Datenkonvertierung auf maximal 16 Bit<br />
und 44,1 Kilohertz (kHz) einhergeht. Neben<br />
der Wiedergabe von Internetradiostationen<br />
und UPnP-Servern im Netzwerk wird der<br />
O6HD von umliegenden Streaming-Clients,<br />
Eine 24-Bit-192-kHz-Wandlerplatine mit symmetrischem Aufbau pro Kanal, Burr-Brown-OPVs, ein<br />
zusätzlicher Kopfhörer-DAC sowie das lineare Präzisionsnetzteil sorgen für ausgezeichneten Klang<br />
die das DLNA-AV-Protokoll unterstützen, als<br />
reiner Server erkannt. In seiner Hauptfunktion<br />
als autarkes Wiedergabesystem wird<br />
der Server auf zwei verschiedene Arten mit<br />
Musik gefüllt. Größere Datenbanken können<br />
im Drag-and-Drop-Verfahren direkt vom<br />
PC oder Mac über das Netzwerk importiert<br />
werden. Im Anschluss übernimmt der Server<br />
das Einpflegen der Musikbibliothek sowie<br />
deren Kategorisierung nach den Tags Genre,<br />
Album, Artist, Track und Playlist. Mit wachsender<br />
Musiksammlung sinkt jedoch zunehmend<br />
der Bedienkomfort des Olive. Je mehr<br />
die Festplatte an ihre Kapazitätsgrenzen<br />
gerät, desto langsamer reagiert das Ansprechen<br />
der Dateien und damit die Navigation<br />
zwischen den Alben. Um Speicherplatz trotz<br />
höchster Audioqualität zu sparen, empfiehlt<br />
sich die Konvertierung der Audiofiles in das<br />
verlustfrei komprimierte FLAC-Format; die<br />
Umwandlung nimmt ca. 20 Minuten in Anspruch.<br />
Das verlustfreie Format steht auch<br />
beim Rippen von Audio-CDs zur Wahl, bei<br />
dem ebenso auf das unkomprimierte WAV-<br />
Format zurückgegriffen werden kann. Über<br />
das Netzwerk sind Höchstauflösungen bis<br />
24 Bit und 192 kHz übertragbar, die besonders<br />
in den USA bereits über zahlreiche<br />
High-Resolution-Portale erhältlich sind. Eine<br />
automatische Cover-, Titel- und Interpretenerkennung<br />
via Free DB sorgt für eine übersichtliche<br />
Datenbank.<br />
Technik im Detail<br />
Wie es der äußere Eindruck bereits vermuten<br />
lässt, geschieht auch die interne Signalauswertung<br />
auf höchstem Niveau. Dafür steht<br />
Die kostenlose Olive-App für iOS- und Android-<br />
Geräte macht die Bedienung noch komfortabler<br />
Unter Vollaussteuerung liegt die Distortion-<br />
Product-Ratio auf niedrigstem Niveau<br />
Der ermittelte Frequenzgang ist kerzengerade<br />
und verläuft über unsere Hörgrenze hinaus<br />
Der Jitter zeigt geringste Werte im Pegel*, die<br />
den Klang nicht negativ beeinflussen<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 65
Das berührungsempfindliche Display verwöhnt<br />
mit der Cover-Darstellung auch das Auge<br />
pro <strong>Stereo</strong>kanal je ein Burr-Brown-PCM-<br />
1792-D/A-Wandler bereit. Beide 24-Bit-<br />
192-kHz-Konverter verarbeiten jeweils einen<br />
Kanal symmetrisch und stellen zudem ein<br />
echtsymmetrisches Ausgangssignal zur Verfügung,<br />
wodurch potenzielle Wandlungsfehler<br />
gesenkt werden. Die Signale werden<br />
ebenso linientreu mit Burr-Brown-Operationsverstärkern<br />
(OPVs) sowie OPA1642-<br />
Impedanzwandlern verarbeitet und mit<br />
separaten rauscharmen Stromquellen aufbereitet.<br />
Die OPVs bieten für das Ausgangssignal<br />
sehr hohe Anstiegsgeschwindigkeiten<br />
und werden zusätzlich in den analogen Rekonstruktionsfiltern<br />
verwandt. Dabei handelt<br />
es sich um sehr impulsfreudige Bessel-<br />
Filter. Flankiert werden die OPAs von den in<br />
der Audiobranche gern genutzten WIMA-<br />
Kondensatoren. Die Schaltung ist übersichtlich<br />
in SMD*-Bestückung ausgeführt.<br />
Es mutet schon nahezu wie ein Schwelgen<br />
im Überfluss an, was hier geboten wird.<br />
Die eingesetzten Bauteile erlauben sehr<br />
hohe Dynamikfähigkeiten bei geringsten<br />
nichtlinearen Verzerrungen. Eine audiophile<br />
Unterstützung erhalten sie von einem überdimensionierten<br />
konventionellen Netzteil.<br />
Die sich daraus ergebenden Anteile der harmonischen<br />
Verzerrungsprodukte zeigen ein<br />
sehr deutliches, ausgeglichenes Verhalten<br />
bei geringsten Pegel*anteilen. Auch der<br />
Kopfhörerausgang mit einem der genannten<br />
<strong>Stereo</strong>wandler und OPVs wird damit grundversorgt.<br />
Die eigentliche Verstärkung zum<br />
Per Fingerwischen bewegt man sich durch die<br />
Coverflow-Ansicht des O6HD<br />
Antrieb des Kopfhörers<br />
übernimmt der<br />
Texas-Instruments-<br />
Spezialist TPA6120A2.<br />
Bei all dem technischen<br />
Aufwand gleichen die<br />
Digitalausgänge fast<br />
schon der Beilage zum<br />
Hauptgericht. Das daran<br />
angekoppelte Taktzentrum<br />
verleiht dem O6HD<br />
den superben Klang der<br />
Wandlersektion. Die ermittelten<br />
Jitter-Werte sind<br />
äußerst gering und liegen<br />
weit davon entfernt, klanglichen<br />
Einfluss zu nehmen.<br />
Einziger Wermutstropfen:<br />
Über die digitalen elektrischen<br />
Ausgänge gibt der O6HD lediglich konvertierte<br />
96 kHz aus. Dennoch kann sich so viel<br />
technischer Aufwand auch hören lassen, was<br />
sich in unserem Praxischeck bestätigte.<br />
Während unseres Tests hörten wir uns durch<br />
die verschiedenen unkomprimierten Formate<br />
und waren sehr schnell begeistert von der<br />
vorzüglichen Dynamik des Geräts. Feinste<br />
Details sinfonischer Aufnahmen, die nahe<br />
dem Systemrauschen der Aufnahme technik<br />
liegen, wurden genauso offen dargestellt wie<br />
fulminante Klangfarben in Fortissimo-Passagen.<br />
Stimmen lebten von einer hohen Plastizität,<br />
die deutlich an überbetonungsfreien<br />
Sibilanten zu erkennen war. Einer Sopranistin<br />
mit Orgelbegleitung konnten wir mühelos in<br />
ihrem Vortrag bis in ihre höchste Gesangslage<br />
klirrfrei folgen. Die Abbildung war von<br />
keinerlei zusätzlicher Diffusität geprägt und<br />
bewirkte, dass der Orgelton druckvoll ein dynamisches<br />
Fundament bildete. Dieses Fundament<br />
mit straffer Kontur von den Tiefmitten<br />
bis zum Bass gab jedem Kontrabass die Knorrigkeit,<br />
die ihn bei gezielter Spielweise für<br />
den Hörer noch greifbarer macht. Die gleiche<br />
Lebendigkeit in der Klangfarbeninterpretation<br />
des D/A-Wandlerboards war auch bei der<br />
Wagner-Ouvertüre „Der Fliegende Holländer“<br />
zu vernehmen. Es ist immer wieder ein<br />
Genuss, wenn die Blechbläser in einem warmen<br />
und strahlenden Ton erklingen und somit<br />
frei von klanglichen Schärfen und Härten<br />
bleiben. Dem gegenüber standen die filigran<br />
aufgelösten Streichersätze, denen ebenfalls<br />
jeg licher Hang zum „Verkleben“ oder gar<br />
zum aufdringlichen Klang verborgen blieb.<br />
Ein voller Qualitätsausschlag bedeutet Audiofiles<br />
von 24 Bit und 192 Kilohertz<br />
Aus der Tiefe des Orchesters heraus war das<br />
Pianissimo-Grummeln der Pauke definiert zu<br />
vernehmen, was zu dem zauberhaften Erlebnis<br />
führte, dem tosenden Meer – interpretiert<br />
durch wellenartiges An- und Ab-schwellen<br />
der Streicher – zu folgen.<br />
Für hochauflösende Aufnahmen und hochwertigen<br />
Klanggenuss ist der Olive O6HD<br />
einer der besten Musikserver am Markt.<br />
Ausstattung<br />
Allgemein<br />
Hersteller<br />
Modell<br />
Preis<br />
Maße B/H/T<br />
Gewicht<br />
Farben<br />
Leistungsaufnahme<br />
Stand-by<br />
Leistungsaufnahme<br />
Betrieb<br />
Netzschalter<br />
Informationen<br />
Anschlüsse<br />
Olive<br />
O6HD<br />
5 000 Euro<br />
435 × 114 × 356 mm<br />
7,5 kg<br />
Silber, Schwarz<br />
27,5 W<br />
34 W<br />
ja<br />
www.olivehd.com/de<br />
dig.<br />
Audio<br />
koaxial<br />
dig.<br />
Audio<br />
optisch<br />
analog<br />
Audio<br />
Cinch<br />
analog<br />
Audio<br />
XLR<br />
Kopf<br />
hörer<br />
Eingänge 1 1 – – –<br />
Ausgänge – – 1 1 1<br />
Sonstige Anschlüsse<br />
AES/EBU, Ethernet-LAN, HDMI,<br />
USB-B, 2 × WLAN<br />
Features<br />
Audioserver<br />
Festplattenkapazität<br />
2 Terabyte<br />
Back-up<br />
extern<br />
Streaming-Protokoll<br />
DLNA-AV/UPnP<br />
Gapless +<br />
LAN/WLAN +/+<br />
Freies Onlineradio +<br />
Musikdienste –<br />
Audioformate<br />
AAC, FLAC, MP3, WAV (24 Bit/192 kHz)<br />
Messdaten ermittelt bei 24 Bit/96 kHz/–20 dBFs<br />
Signal-Rauschabstand<br />
(SNR)<br />
110,5 dB<br />
Übersprechen bei<br />
–114 dB<br />
10 kHz<br />
THD+N Ratio 0,0009 %<br />
THD+N Pegel<br />
–110 dBV<br />
Ausgangspegel bei<br />
5,1 dBV<br />
–20 dBFs<br />
max. Ausgangspegel<br />
6,2 dBV<br />
analog bei 0 dBFs<br />
Frequenzgangabweichung<br />
(20 Hz–20 kHz)<br />
+/–0,083 dB<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
· ausgezeichneter Klang<br />
· hochwertige Technik<br />
· Coverfl ow-Anzeige<br />
Nachteile<br />
Bewertung<br />
· bei voller Festplattenauslastung etwas<br />
träge Bedienung (Besserung ab<br />
Firmware 4.1.9)<br />
Audio<br />
Audiomesswerte 19/20<br />
Dynamik und Neutralität<br />
(klanglich)<br />
23/24<br />
Basswiedergabe 11,5/12<br />
Mittenwiedergabe 11,5/12<br />
Höhenwiedergabe 11,5/12<br />
Wiedergabequalität<br />
76,5/80<br />
Bedienung/<br />
Installation<br />
13/15<br />
Ausstattung/<br />
Verarbeitung<br />
33,5/35<br />
Gesamt<br />
123 von 130 Punkten<br />
Preis/Leistung<br />
Sehr gut<br />
Ergebnis<br />
Referenzklasse 95/100<br />
66 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 86
Block PS-100<br />
AUSGABE 2.2012<br />
Schöner Dreher<br />
Block bietet mit dem PS-100 eine limitierte Sonderanfertigung, die in Hochglanz<br />
Schwarz, etwas Silber und massivem Acryl das Beste aus der Plattenspur holt.<br />
VON JENS VOIGT<br />
Auf 1000 Stück ist dieses Plattenlaufwerk<br />
limitiert, das mit einigem Vorwissen<br />
selbst montiert werden kann. Alternativ<br />
kann die Montage aber auch Ihr Fachhändler<br />
übernehmen. Der Aufbau umfasst eine<br />
Grundzarge, die auf drei verstellbaren Füßen<br />
ruht. Diese ermöglichen eine korrekte<br />
Ausrichtung. Daraus ergibt sich ein großer<br />
Vorteil für die Wiedergabe über das Abtastsystem,<br />
das allerdings nicht im Lieferumfang<br />
enthalten ist. Die zweite Etage ist lediglich<br />
über zwei Haltepunkte mit der Grundzarge<br />
verbunden und bietet damit eine weitere<br />
Entkopplung von mechanischen Schwingungen.<br />
Für beide Etagen wird MDF als<br />
Werkstoff verwandt, der mit einem schwarzen<br />
Hochglanzlack überzogen ist.<br />
In die zweite Etage ist die Lagerbuchse aus<br />
Messing mit versenkter Stahlkugel eingelassen.<br />
Die Welle des Acryltellers, den man<br />
aufgrund des Gewichtes in die Kategorie<br />
mittelschweres Masselaufwerk einordnen<br />
kann, läuft sauber und ruhig in der Lagerbuchse.<br />
Für den Antrieb steht ein externer<br />
Motor auf höhenverstellbaren Spikes mit<br />
Unterlegern bereit. Dieser hat keine Verbindung<br />
zur Zarge. Seine Vibrationen wirken<br />
sich damit nicht auf den Plattenteller<br />
aus, denn die einzige Verbindung zwischen<br />
Motor und Teller bietet der Gummiriemen,<br />
der eine hohe Dämpfung in sich trägt. Am<br />
Motor wird die Geschwindigkeit über einen<br />
Schalter gewählt. Hier ist auch eine Drehzahljustage<br />
mit der beigelegten Stroboskopschablone<br />
für den Plattenteller möglich.<br />
Es ist ratsam, die Drehzahleinstellung vom<br />
Händler übernehmen zu lassen, wenn man<br />
sich nicht ganz sicher ist. Der mitgelieferte<br />
Tonarm präsentiert sich vorbildlich stufenlos<br />
höhenverstellbar, seine Tonarmlänge und<br />
sein Eigengewicht gewähren zudem große<br />
Freiheit in der Wahl des Abtastsystems –<br />
damit ist er besser als manch austauschbares<br />
Modell. Die Auswahl an Aufhängungen bietet<br />
auch andere Lösungen, die allerdings<br />
den Gesamtpreis deutlich in die Höhe treiben.<br />
Die Systemmontage erfolgt aufgrund<br />
der farblich markierten Anschlüsse und der<br />
Bohrungen am Systemträger ebenfalls ohne<br />
Hindernisse. Auch die Anti-Skating-Kraft ist<br />
über ein kleines Gegengewicht gut zu justieren,<br />
wohingegen für die korrekte Auflagekraft<br />
der Nadel eine Tonarmwaage benötigt<br />
wird. Zwar verfügt das Gegengewicht über<br />
Markierungen, aber leider kann man einen<br />
Nullpunkt für einen schwebenden Tonarm<br />
nicht ganz ohne Verwechslungen festlegen.<br />
Einen zweifelsfreien Anschluss bieten die<br />
rückseitigen RCA-Buchsen und die Chassismasse.<br />
Hier sind die Signalwege vorbildlich<br />
kurzgehalten worden, wobei sogar mit den<br />
richtigen Kabeln eine echtsymmetrische<br />
Übertragung zu einem passenden <strong>Phono</strong>-<br />
Preamp möglich ist. Alles in allem ist die<br />
Verarbeitung sehr gut, auch der klangliche<br />
Eindruck, der sich mit einem von uns montierten<br />
Denon-DL103R-System ergab, war<br />
frei von negativen Einflüssen auf die Plattenwiedergabe.<br />
Beeinträchtigungen, die durch<br />
direkte Schalldruckeinwirkungen auf einzelne<br />
Baugruppen eines Laufwerkes entstehen<br />
können, waren ebenfalls nicht zu vernehmen.<br />
Damit kann sich der PS-100 als feste<br />
Größe für Plattenliebhaber etablieren.<br />
Ausstattung<br />
Allgemein<br />
Hersteller<br />
Block<br />
Modell<br />
PS-100<br />
Preis<br />
999 Euro<br />
Maße B/H/T<br />
550 × 175 × 407 mm<br />
Gewicht Gesamtsystem<br />
14,6 kg<br />
Farben<br />
Hochglanz Schwarz<br />
Anschlüsse<br />
Cinch-Ausgang (Abschirmung getrennt)<br />
Informationen<br />
www.audioblock.de<br />
Leistungsaufnahme<br />
14 W<br />
Technische Daten<br />
Schallplattenspieler<br />
Tonarm<br />
Block Tonarm T2<br />
Gewicht<br />
68 g<br />
Tonarmlänge<br />
232 mm<br />
Überhang<br />
17,9 mm<br />
Anschluss<br />
Cadas Cables<br />
Anti-Skating<br />
über kleines Gewicht einstellbar<br />
Tonarmhöhe<br />
6 mm stufenlos einstellbar<br />
Antrieb<br />
Riemenantrieb über externen Motor<br />
Netzteil<br />
DC 15 V; 1,6 A<br />
Drehzahlbereich<br />
33,33/45 RPM<br />
Feinregulierung +/–0,10 %<br />
Konstruktionsprinzip zweiteiliges Laufwerkchassis mit Spikes<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
· externer Antriebsmotor<br />
· externes Netzteil und Zubehör<br />
· sauber laufendes Lager<br />
Nachteile<br />
· keine Staubschutzabdeckung<br />
Bewertung<br />
Technische Qualität 26/30<br />
Wiedergabequalität 26/30<br />
Ausstattung 19/20<br />
Benutzerfreundlichkeit 19/20<br />
Gesamt<br />
90 von 100 Punkten<br />
Preis/Leistung<br />
Sehr gut<br />
Ergebnis<br />
Ausgezeichnet 90/100<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 67
Abtasten ist besser<br />
als pflügen!<br />
VON JENS VOIGT<br />
Eine Schallplatte und ein Plattenspieler sind<br />
nur zwei Teile für die Vinylwiedergabe. Damit<br />
aus den feinen Rillen, die in das schwarze<br />
PVC gepresst wurden, auch wieder ein hörbarer<br />
Ton gelangt, bedarf es einer kleinen,<br />
aber sehr wichtigen Sache: dem Abtastsystem.<br />
Mit einer fein geschliffenen Nadelspitze<br />
tastet es an einem Trägerrohr im wahrsten<br />
Sinne des Wortes die Vertiefungen und seitlichen<br />
Auslenkungen einer Plattenrille ab.<br />
Dabei wird die Nadel mit dem Trägerrohr von<br />
genau diesen Auslenkungen bewegt und aus<br />
der Bewegung je nach Bauart des Abtastsystems<br />
eine Signalspannung erzeugt. Das<br />
Moving-Magnet-System (MM) besitzt einen<br />
kleinen Dauermagneten, das Moving-Iron-<br />
System (MI) hingegen ein kleines Eisenteil,<br />
welches sich am Trägerrohr befindet. Das MI<br />
verfügt zudem noch über einen festen Magneten.<br />
Beide nutzen das magnetische Feld<br />
zwischen den Spulen, die auf Eisenkerne gewickelt<br />
sind. Die Bewegung im Magnetfeld<br />
erzeugt in den Spulen eine Signalspannung.<br />
Beim Moving-Coil-System (MC) werden die<br />
Spulen, die sich am Trägerrohr befinden, zwischen<br />
den fest stehenden Magneten bewegt.<br />
Beide Systeme stellen dem <strong>Phono</strong>vorverstärker<br />
unterschiedlich starke Ausgangssignale<br />
zur Verfügung und benötigen auch eine<br />
entsprechende elektrische Anpassung. Den<br />
MC-Systemen spricht man gern den Vorteil<br />
der dynamischeren Spielweise aufgrund ihrer<br />
Konstruktionsart zu, doch weisen sie eine geringere<br />
Signalspannung als MM-Systeme auf.<br />
Diese wiederum haben dafür den Vorteil,<br />
dass die Abtastnadel problemlos auswechselbar<br />
ist. Mitunter kann aber bei höheren<br />
Signalpegeln* eine erhöhte Anfälligkeit für<br />
nichtlineare Verzerrungen in den Spulen<br />
auftreten. Die richtige Justage des Systems<br />
ist sehr wichtig und verlangt, dass der Plattenspieler<br />
absolut in der horizontalen Waage<br />
ist, das richtige Auflagegewicht, die korrekte<br />
Anti-Skating-Kraft und Tonarmhöhe hat. Eine<br />
horizontale Winkelabweichung zwischen der<br />
Plattenoberfläche und dem System ist zu vermeiden.<br />
Selbst das Gewichtsverhältnis, also<br />
das Kräfteverhältnis zwischen Abtastsystem<br />
und Tonarm, spielt eine Rolle, weil es sonst<br />
zu hörbaren Abweichungen in der Wiedergabe<br />
kommen kann, wenn die Anti-Skating-<br />
Kraft hier keinen Ausgleich mehr herstellen<br />
kann. Die Interaktion zwischen Nadelnachgiebigkeit<br />
und Tonarmresonanz ist, wenn<br />
alle Daten vorhanden sind, berechenbar<br />
und weist auf Resonanzen unterhalb von 20<br />
Hertz hin. Die hier begutachteten Systeme<br />
eignen sich alle für eine große Anzahl der<br />
gängigen Tonarme. Auf unserer Homepage<br />
www.audio-test.at geben wir Ihnen einen<br />
Einblick zum Testaufbau. Wir freuen uns,<br />
Ihnen wieder einige Anregungen für eines<br />
der schönsten Hobbys geben zu können.<br />
68 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 86
Sumiko Blue Point Special EVO III<br />
Das Abtastsystem von Sumiko mit dem<br />
klangvollen Namen Blue Point Special EVO III<br />
ist ein Moving-Coil-System mit einer erhöhten<br />
Ausgangsspannung. Dieses Ausgangssignal<br />
ist deutlich stärker als bei den üblichen<br />
MCs, wodurch sich die Ansprüche<br />
an den <strong>Phono</strong>-Preamp ein wenig senken.<br />
In der Designwahl zeigt sich das System<br />
betont grazil und weniger im Stil eines<br />
Sumiko Blue Point Special EVO III<br />
AUSGABE 2.2012<br />
Mit dem Fokus auf den Nadelträger und die<br />
Spule offenbart sich filigrane Kunst<br />
Blockes, obwohl das Eigengewicht etwas<br />
höher ist als der Durchschnitt. Der Nadelschliff<br />
ist elliptisch angelegt worden und<br />
entspricht damit einer gängigen Ausführung.<br />
Eher unüblich sind die nützlichen<br />
Tipps, die die mitgelieferte Anleitung liefert.<br />
Ein wichtiger Hinweis betrifft zum Beispiel<br />
die ideale elektrische Kapazität, die am Eingang<br />
des <strong>Phono</strong>vorverstärkers eingestellt<br />
werden<br />
sollte. Sie sollte unter 100 Picofarad<br />
(pF) liegen. Ein kleiner Wermutstropfen ist,<br />
dass es<br />
keinen aufsteckbaren Schutz für die<br />
Nadel im Lieferumfang gibt. Damit sollte<br />
die Montage mit besonderer Sorgfalt ausgeführt<br />
werden. Glücklicherweise sind die<br />
passenden Schrauben inklusive Werkzeug<br />
enthalten und die Montage sowie Justage<br />
erfolgt ohne Probleme. Die Angaben zum<br />
Übersprechen konnten von uns nicht ganz<br />
bestätigt ti werden, obwohl sie höher sind<br />
als der Durchschnitt und es kaum Links/<br />
Rechts-Abweichungen gab. Die akustische<br />
Bühne wurde sehr gut und filigran in der<br />
Tiefe und Breite gestaffelt, sehr unterstüt-<br />
zend ist dabei die dynamische Agilität des<br />
Systems. Diese bringt mit Schwung strah-<br />
lendee<br />
Klangfarben zu Gehör, ohne dabei<br />
störende Eigenschaften zu entwickeln.<br />
Gesangsstimmen profitieren von sauberen<br />
und dezenten Sibilanten und Kontrabässe<br />
bekommen eine gute Kontur mit viel<br />
Tieftondruck. Ein typisches Schlagzeug hat<br />
einen durchsetzungsfähigen, leicht hellen<br />
Klang, der den gesamten ausgewogenen<br />
Klangcharakter unterstreicht. Leider scheinen<br />
die Neben- und Laufgeräusche etwas<br />
deutlicher wahrnehmbar zu sein.<br />
Goldring Elite<br />
Ein beigepackter Plot eines Frequenzganges<br />
gibt einen Einblick in die Möglichkeiten dieses<br />
Abtastsystems. Auch bei ihm handelt<br />
es sich um ein Moving-Coil-System. Das<br />
Goldring erscheint mit einer für seine Art<br />
typisch niedrigeren Ausgangsspannung.<br />
Die Anforderungen an den Vorverstärker<br />
sind damit entsprechend höher. In den<br />
Goldring Elite<br />
AUSGABE 2.2012<br />
Benutzerhinweisen wird sehr detailliert<br />
Auskunft gegeben, mit welchen Einstellungen<br />
hier das Optimum herausgeholt<br />
werden kann. Eine Besonderheit ist der<br />
Nadelschliff, der hier mit Gyger S angegeben<br />
wird, während die Internetseite von<br />
Goldring hier Gyger I nennt. Fakt ist, dass<br />
diese Schliffe beabsichtigen, die Plattenrille<br />
so präzise wie möglich abzutasten. Im Inneren<br />
des Systems wird Silberdraht für die<br />
symmetrisch gewickelten Spulen verwandt,<br />
die so konzipiert sind, dass die niedrige<br />
Masse des Nadelträgers nicht belastet wird.<br />
Das Magnetmaterial ist hocheffektives<br />
Neodymium, womit neben der Steigerung<br />
der Flussdichte auch eine Verringerung<br />
des Gesamtgewichtes des Systems einhergeht.<br />
Zum Lieferumfang gehören alle<br />
Werkzeuge und Montageschrauben, um<br />
einen schnellen Einsatz zu ermöglichen.<br />
Dieses System hat einen deutlichen dynamischen<br />
Schwung in der Wiedergabe, in<br />
der Feindynamik wirkt es dagegen verhaltener.<br />
Die reproduzierte Hochtonenergie<br />
ist deutlich geringer als bei anderen Systemen,<br />
weshalb Bass und Tiefmitten mehr<br />
in den Vordergrund treten ohne eine stärkere<br />
Konturenabbildung. Stimmen wirken<br />
dadurch dunkler belegt und die Sibilanten<br />
rücken sich nicht aufdringlich in den Vordergrund.<br />
Ein Vorteil für Soloinstrumente<br />
En bloc erscheint das Goldring Elite und<br />
verbirgt damit seinen Inhalt<br />
ist die hohe körperliche Plastizität, die das<br />
Elite zu Gehör bringt, auch wenn es jedem<br />
Vortrag eine eigene Färbung auferlegt.<br />
Für Orches teraufnahmen mit üppigen<br />
Klangfarben scheint es uns nicht geeignet<br />
zu sein. Die Platten- und Nadelgeräusche<br />
nahmen wir ein wenig stärker wahr als<br />
bei den Mitbewerbern.<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 69
Benz Micro MC Gold<br />
Ein Benz aus der Schweiz zum Einsteigerpreis:<br />
Die Goldversion ist ein Moving-Coil-<br />
System, das an einen anspruchsvollen<br />
<strong>Phono</strong>-Preamp gehört. Die Version Silver<br />
dagegen kann problemlos an einem MM-<br />
Eingang betrieben werden. Dem Benz Micro<br />
Gold eilt schon länger sein Ruf als klangvolles<br />
MC-System mit elliptisch geschliffenen<br />
Diamanten an einem Aluminiumnadelträger<br />
Benz Micro MC Gold<br />
AUSGABE 2.2012<br />
voraus. Somit ist auch dieses System ein Vertreter<br />
des häufigsten Schliffes. Im Inneren<br />
verbirgt sich das gleiche sogenannte Cross-<br />
Coil-Prinzip wie in den fünffach teureren<br />
Abtastern von Benz Micro. Dieses Spulenprinzip<br />
soll in Verbindung mit der geringeren<br />
zu bewegenden Masse die Übertragungseigenschaften<br />
deutlich verbessern. Wenn<br />
man den Lieferumfang betrachtet, so findet<br />
man neben den Montagematerialien und<br />
einer feinen Bürs te für die Nadelreinigung<br />
auch eine kleine Wasserwaage. Schließlich<br />
kann nur ein korrekt ausgerichtetes Laufwerk<br />
auch die Abtasteigenschaften des Systems in<br />
der Plattenspur richtig ausnutzen. Das beigefügte<br />
Manual begnügt sich ausschließlich<br />
mit technischen Daten und den Einstellungsempfehlungen.<br />
Dieses System bietet ein<br />
geringes Kanalübersprechen bei geringen<br />
Links/Rechts-Unterschieden. Die Abbildung<br />
der akustischen Bühne ist damit sehr gut<br />
und wird unterstützt von dem leicht hellen<br />
Grundklang, der dem System eine sehr gute<br />
Durchsichtigkeit bei dichten musikalischen<br />
Strukturen gibt. In der Hochtonwiedergabe<br />
entsendet es etwas mehr Energie, die Auflösung<br />
wirkt aber nicht grob und bleibt fein.<br />
Das verhilft Vokalaufnahmen zu einem offeneren<br />
und direkteren Ausdruck, der sich<br />
auch bei Instrumenten in einem strafferen,<br />
Golden ist der exklusive Glanz, den es verströmt<br />
– fast wie sein Klang<br />
impulsfreudigen Klang widerspiegelt. Bässe<br />
wirken nicht so tief, dafür schön konturiert.<br />
Flügel- und Orches terklangfarben werden<br />
strahlender reproduziert, stark komprimierte<br />
Musik kann zuweilen etwas aggressiver im<br />
Klang wirken.<br />
Denon DL-103R<br />
Ein kleiner, schwarzer Kasten mit einem<br />
nicht zu unterschätzenden Eigengewicht,<br />
das nach einem nicht zu leichten Tonarm<br />
verlangt, ist das DL103R. Es ist bekannt,<br />
dass dieses Moving-Coil-System schon<br />
eine längere Geschichte hat und es viele<br />
Varianten davon gab. Das System, das<br />
Denon DL-103R<br />
Testsieger<br />
AUSGABE 2.2012<br />
Außen schwarz und mächtig, an der Nadel zart<br />
und zerbrechlich<br />
uns vorliegt, ist die neueste Version, die<br />
mit Spulen aus hochreinem Kupfer ausgeliefert<br />
wird. Die elektrisch effektiveren<br />
Eigenschaften des 6N-Kupfers und die<br />
leichteren Spulen geben dem System<br />
eine besondere dynamische Agilität. Das<br />
Ganze erfolgt in Verbindung mit einem<br />
hohlen Aluminiumnadelträger, der einen<br />
elliptisch geschliffenen Diamanten trägt.<br />
Zum Liefer umfang gehört ein individuelles<br />
Testprotokoll mit Frequenzgang, Seriennummer<br />
und Ausgangsspannung, die mit<br />
0,29 Millivolt (mV) sogar etwas höher ist<br />
als die Angabe im Datenblatt. Natürlich ist<br />
auch das Montagematerial enthalten sowie<br />
ein feiner Pinsel für die Reinigung der<br />
Nadel. Eine Anleitung bietet ebenfalls alle<br />
Informationen für die optimale Installation,<br />
genauso wie die idealen Einstellungen für<br />
den <strong>Phono</strong>-Preamp. Auf der technischen<br />
und klanglichen Seite hat dieses System<br />
bei uns einen sehr guten Eindruck hinterlassen,<br />
auch wenn die korrekte Installation<br />
etwas aufwendiger ist. Das Kanalübersprechen<br />
ist deutlich auf einem gleichmäßig<br />
geringen Niveau, woraus sich für Musik<br />
mit ausgeprägter Räumlichkeit ein in Tiefe<br />
und Breite sehr gut erfahrbarer Eindruck<br />
ergibt. Bei Vokalaufnahmen wird eine entspannte<br />
Interpretation jeglicher Sibilanten<br />
ohne Überzeichnungen geboten. Mit daran<br />
beteiligt ist die feine Auflösung höchster<br />
Frequenzen, die vielleicht etwas mehr<br />
Energie haben könnte. Dafür ist die Basswiedergabe<br />
sehr tief und sehr gut konturiert,<br />
woraus sich z. B. in Verbindung mit<br />
einer nicht zu impulsbetonten Snare ein<br />
weich betonter Gesamtklang ergibt. Die<br />
Anfälligkeit für Knistern und Nadelgeräusche<br />
ist sehr gering.<br />
70 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at
Audio-Technica AT-F7<br />
Dieser Hersteller pflegt seine lange Tradition<br />
bei der Entwicklung von Abtastsystemen<br />
weiter. Die konstruktive Umsetzung<br />
bewährter Technologien scheint sein hoher<br />
Anspruch zu sein. Es wurde Wert auf eine<br />
hohe Resonanzbedämpfung des Gehäuses<br />
sowie der Masse des Nadelträgers gelegt.<br />
Für die Abtastnadel ist die Wahl auf einen<br />
bewährten elliptischen Schliff gefallen.<br />
Audio-Technica AT-F7<br />
AUSGABE 2.2012<br />
Das AT-F7 ist ein Moving-Coil-System, das<br />
gezielt auf monokristallines, hochreines<br />
Kupfer (PCOCC) setzt. Es findet seine Anwendung<br />
in den beiden Spulen, an den<br />
Anschlusspins und bei den mitgelieferten<br />
Anschlusskabeln für die Headshell-Montage.<br />
Für ein starkes magnetisches Feld<br />
wird auf Neodymium gesetzt, um in den<br />
Spulen eine hohe Induktion zu erzeugen.<br />
Im weiteren Lieferumfang ist das gesamte<br />
Montagematerial inklusive Werkzeug und<br />
Nadelreinigungspinsel enthalten. Auch die<br />
Installationsanleitung ist sehr detailliert<br />
gehalten und gibt über alle für die Wiedergabe<br />
relevanten Aspekte Auskunft. Dieses<br />
System entspricht im Übersprechen genau<br />
den Angaben mit geringen Abweichungen<br />
im Links/Rechts-Verhalten. Die akustische<br />
Bühne wird sehr gut wiedergegeben, einen<br />
hörbaren Einfluss nimmt aber der leicht indirekte<br />
Klangcharakter. Dieser sorgt auf der<br />
einen Seite für dezente Sibilanten und gibt<br />
ein entspanntes Grundtimbre. Der Hochton<br />
ist fein aufgelöst, aber etwas schwach im<br />
Energiegehalt, womit sich die Durchhörbarkeit<br />
dichter musikalischer Strukturen leicht<br />
verringert. Die dynamischen Fähigkeiten<br />
fangen dies aber wieder sehr gut auf. Für<br />
den Bass könnten der Tiefgang und die<br />
Kontur ausgeprägter erscheinen. Dafür<br />
Ein exklusiver Blick auf die Abtasteinheit aus<br />
Nadelträger und Nadelspitze<br />
zeigt sich eine hohe Plastizität bei Gesang<br />
und Soloinstrumenten. Dieses System bietet<br />
außerdem eine geringe Neigung, Knistern<br />
und Nadelgeräusche zu forcieren. Weiterhin<br />
sehr positiv ist die schnelle Installation<br />
und Justage des Systems.<br />
Shelter Model 201<br />
Shelter Model 201<br />
AUSGABE 2.2012<br />
Viele nennen es das Einsteigersystem – zumindest<br />
aus dem Hause Shelter. Es ist das<br />
günstigste Moving-Magnet-System, das der<br />
japanische Systemdesigner Yazuo Osawa<br />
entwickelte. Sein Nadelschliff ist elliptisch<br />
angelegt, zudem nutzt es ein winziges Aluminiumrohr<br />
als Nadelträger. Aus Kunststoff<br />
und Metall besteht das mittelschwere System,<br />
das typisch für seine Bauart über einen<br />
austauschbaren Nadelträger verfügt.<br />
Die statischen Spulen sind aus Kupferdraht<br />
gewickelt und bieten einen Gleichstromwiderstand<br />
von 15 Ohm an. Aufgrund des<br />
gegenüber MC-Systemen höheren Ausgangssignals<br />
sind die Ansprüche an den<br />
<strong>Phono</strong>-Preamp vordergründig nicht so<br />
hoch, obwohl auch hier eine veränderliche<br />
Anpassung durch ein spezialisierteres Gerät<br />
zu einem noch besseren Klangeindruck<br />
führen kann. Im Lieferumfang befinden<br />
sich mehrere Montageschrauben und ein<br />
Datenblatt mit knappen Angaben, die aber<br />
dem Wissenden für eine Installation völlig<br />
genügen. Auch dieses Abtastsystem bleibt<br />
seinen technischen Angaben treu und so ist<br />
die Dämpfung des Übersprechens als sehr<br />
gut zu bezeichnen, auch in Hinblick auf die<br />
sehr geringe Links/Rechts-Divergenz in dieser<br />
Disziplin. Aus klanglicher Sicht hemmt<br />
der warme Klang etwas die Durchhörbarkeit<br />
komplexer musikalischer Strukturen,<br />
die akustische Bühne wirkt beengter, als sie<br />
ist. Auch die Hochtonenergie ist wahrnehmbar<br />
geringer. Der sich daraus ergebende<br />
leicht dunkle Charakter verleiht Vokalaufnahmen<br />
einen intimeren Schleier und<br />
sorgt für schwächer ausgeprägte S- und<br />
Zischlaute. Dagegen wirken Kontrabässe<br />
sehr tief und knorrig mit ausgeprägten<br />
Es sieht nüchtern aus, ist es aber gar nicht: ein<br />
Freund poppiger Musikgenres<br />
Konturen. Im Zusammenspiel mit einem<br />
Schlagzeug erklingen sehr schön druckvolle<br />
Musiktitel. Das dunkle Timbre und<br />
die nicht ganz so impulsfreudige Dynamik<br />
gibt z. B. der Snare einen körperlichen,<br />
„punchigen“ Sound. Deutlich geringer<br />
fallen die Platten- und Nadelgeräusche<br />
mit diesem System aus.<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 71
Nagaoka MP-300H<br />
Das MP-300H ist genauer betrachtet ein<br />
Moving-Iron-System. Es nutzt einen Samarium-Kobalt-Magneten<br />
und ein Super-Permalloy-Metall,<br />
um die Nadelbewegungen<br />
als Induktion in den Spulen umzuwandeln.<br />
Nichtlineare Verzerrungen sollen damit<br />
vermindert werden. Die Verwendung von<br />
Ausstattung<br />
Allgemein<br />
Nagaoka MP-300H<br />
AUSGABE 2.2012<br />
Carbon reduziert zusätzlich statische Aufladungen,<br />
Resonanzen und Störgeräusche.<br />
Dieses System verfügt über einen elliptisch<br />
geschliffenen Diamanten und einen Nadelträger<br />
aus Boron. Die Austauschbarkeit<br />
dieses Nadelträgers ist problemlos zu bewerkstelligen,<br />
der im Lieferumfang enthaltene<br />
Inbusschlüssel wird dazu von uns<br />
empfohlen. Geliefert wird das System fertig<br />
montiert an einer Headshell mit kompletter<br />
Verkabelung und ist damit sofort einsatzbereit.<br />
Bei einer anderen Montageform hilft<br />
das mitgelieferte Werkzeug weiter. Auch<br />
die beigelegte Anleitung unterstützt die Installation<br />
und den Betrieb mit technischen<br />
Daten sehr gut. Es sollte ebenfalls erwähnt<br />
werden, dass die recht hohe Ausgangsspannung<br />
von 5 mV schon mit einfacheren<br />
<strong>Phono</strong>-Preamps harmoniert. Im Durchschnitt<br />
betrachtet ist das Übersprechen<br />
sehr nahe an der Herstellerangabe, die<br />
Links/Recht-Abweichungen fallen dabei<br />
etwas größer aus. Für die Wiedergabe der<br />
akustischen Bühne eines Orchesters scheint<br />
dies nur die Lokalisation zu beeinträchtigen.<br />
Im Allgemeinen wirkt der Raum tief in der<br />
Dimension mit einer hohen Durchhörbarkeit.<br />
Die Dynamik eines Schlagzeuges hinterlässt<br />
dagegen einen leicht gebremsten<br />
Eindruck. Vokalaufnahmen haben deutliche,<br />
aber nicht überzeichnete Sibilanten<br />
Testsieger<br />
Der Nadelträger kann mit dem Werkzeug<br />
gelöst und gewechselt werden<br />
zu bieten und wirken zuweilen ein wenig<br />
heiser. An der Hochtonauflösung liegt dies<br />
weniger, denn diese ist nahezu sehr gut.<br />
Im Grundton der Instrumente wirkt das<br />
System etwas dünn, was sich für den Bass<br />
als leichte Kühlheit darstellt, aber Konturen<br />
zulässt. Das Hervorheben von Platten- und<br />
Nebengeräuschen scheint das System nur<br />
minimal zu forcieren.<br />
Hersteller Denon Benz Micro Sumiko<br />
Modell DL-103R MC Gold Blue Point Special EVO III<br />
Preis UVP 399 Euro 330 Euro 450 Euro<br />
Informationen www.denon.de www.high-fidelity-studio.de www.high-fidelity-studio.de<br />
Herstellerangaben<br />
Systembauart MC MC MC<br />
Systemgewicht 8,5 g 5,7 g 8,3 g<br />
Übertragungsbereich 20–45 000 Hz 20–25 000 Hz 12–50 000 Hz<br />
Ausgangsspannung 0,25 mV 0,4 mV (1 kHz, 3,54 cm/s) 2,5 mV (1 kHz, 5 cm/s)<br />
Kanaltrennung mindestens 25 dB (1 kHz) besser als 30 dB (1 kHz) 35 dB (1 kHz)<br />
Kanalbalance maximal 1 dB (1 kHz) besser 1,2 dB (1 kHz) 0,5 dB (1 kHz)<br />
Auflagegewicht 2,5 +/– 0,3 g 1,8–2,2 g 1,7–2,1 g<br />
Elektrischer Widerstand 14 Ohm +/– 20 % 20 Ohm k. A.<br />
Empf. elektrischer Abschlusswiderstand min. 100 Ohm 200–47 000 Ohm 47 000 Ohm<br />
Nadelschliff 0,2 mm square solid diamond (elliptisch) 0,3 × 0,7 mil., elliptisch, Diamant 0,3 × 0,7 mil., elliptisch, Diamant<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
· ausgewogener Klang, akustische Bühne<br />
· dynamische Wiedergabe mit hoher Detailaufl ösung<br />
· geringe Hervorhebung von Nebengeräuschen<br />
· straffer und frischer Klang<br />
· dynamische Wiedergabe<br />
· Zubehör<br />
· sehr hohe Klangneutralität, schöne akustische Bühne<br />
· Grob- sowie Feindynamik sehr gut<br />
· schnelle Installation<br />
Nachteile · keine · keine · kein Nadelschutz<br />
Bewertung<br />
Wiedergabe<br />
Basswiedergabe 9/10 8/10 8,5/10<br />
Mittenwiedergabe 8/10 8,5/10 8,5/10<br />
Höhenwiedergabe 7,5/10 8/10 8,5/10<br />
Neutralität 8/10 8/10 8,5/10<br />
Dynamik 9/10 9/10 9/10<br />
<strong>Stereo</strong>image 9/10 8/10 9/10<br />
Unterdrückung von Nebengeräuschen 4,5/5 3,5/5 3,5/5<br />
Wiedergabequalität 55/65 53/65 55,5/65<br />
Bedienung/Installation 19/20 19/20 13/20<br />
Ausstattung/Verarbeitung 14/15 15/15 18/15<br />
Gesamt 88 von 100 Punkten 87 von 100 Punkten 86,5 von 100 Punkten<br />
Preis/Leistung Ausgezeichnet Ausgezeichnet Sehr gut<br />
Ergebnis<br />
Sehr gut 88/100 Sehr gut 87/100 Sehr gut 86,5/100<br />
72 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at
Fazit<br />
Ausstattung<br />
Die beiden klanglichen Gewinner sind das<br />
Denon DL-103R und das Sumiko Blue Point<br />
Special EVO III. Das <strong>Stereo</strong>image, also die<br />
akustische Bühne und die dargebotene Dynamik,<br />
wurde von beiden Systemen nahezu<br />
sehr gut gemeistert. Das Sumiko vertrat<br />
dabei den neutralsten Klangcharakter, das<br />
Denon-System wirkt hingegen wärmer und<br />
weicher, wovon sich die Geschmäcker unterschiedlich<br />
angesprochen fühlen. Während<br />
das DL-103R dennoch die geringste Anfälligkeit<br />
für Nebengeräusche aufweist, neigt das<br />
Sumiko etwas mehr dazu, diese hervorzuheben.<br />
Beide Systeme zeigen messtechnisch<br />
wie hörbar die höchsten Kanaltrennungen,<br />
die sich vorbildlicherweise auf links und<br />
rechts gleich verteilen. Somit ist bei korrekter<br />
Justage, die sich nur mit einer Messplatte<br />
überprüfen lässt, mit beiden Systemen ein<br />
Maximum aus der Schallplatte herauszuholen.<br />
Ein weiteres klangliches Highlight stellt<br />
das Benz Micro Gold dar. Es hat zwar einen<br />
eigenen klanglichen Charme, der passt<br />
aber gut zu schneller, beschwingter Musik.<br />
Damit klingt es sehr frisch und dynamisch<br />
mit einem straffen Bass. Die Ausstattung ist<br />
ausgezeichnet und die Installation geht recht<br />
schnell mit einem fast optimalen Ergebnis<br />
von der Hand. Ganz dicht dahinter befindet<br />
sich das Audio-Technica F7, das ebenfalls in<br />
puncto Ausstattung und mit erfreulich problemloser<br />
Installation eine eigene Stellung<br />
einnimmt. Sein klangliches Auftreten könnte<br />
ein Geheimtipp für diejenigen sein, die mit<br />
einigen Eigenschaften der vorher genannten<br />
Modelle hadern. Eine sehr gute Dynamik,<br />
<strong>Stereo</strong>image und eine geringe Neigung zur<br />
Nebengeräuschanhebung verleihen dem System<br />
eine hohe Einsatzbandbreite. Auch der<br />
klangliche Ansatz stimmt, wenn man eher<br />
die Auflösung als die Lautheit im Hochtonbereich<br />
schätzt. Das System von Nagaoka<br />
gibt ein wenig mehr Energie in diesem Bereich<br />
ab und macht als typisches MI-System<br />
einen richtig guten Eindruck. Klang und Dynamik<br />
sind gut, es ist sogar möglich, dass die<br />
Version ohne Headshell deutlich bessere Installationsergebnisse<br />
bringt, da das Gesamtgewicht<br />
des Systems den Tonarm und die<br />
Anti-Skating-Kontrolle ziemlich stark fordert.<br />
Das <strong>Stereo</strong>image leidet dadurch auch ein<br />
wenig, denn das gegenseitige Übersprechen<br />
der Kanäle zeigte eine einseitige Präferenz<br />
auf. Die beiden Systeme von Goldring und<br />
Shelter liegen in der Platzierung schon deutlicher<br />
zurück. Beide bieten klangliche Eigenheiten,<br />
wobei Goldring noch ein wenig<br />
räumlicher klingt und einen Hauch mehr<br />
Glanz versprüht, dagegen aber nicht den<br />
punchigen Druck des Shelters bieten kann.<br />
Platten aus dem neueren Popbereich werden<br />
aber sehr gut von beiden bedient.<br />
Der Testablauf<br />
Am Anfang steht die optische Begutachtung<br />
des Abtastsystems. Die<br />
nächs ten Schritte sind die Installation<br />
und die Justage des Systems. Dazu gehören<br />
die Auflagekraft und der Überhang.<br />
Mithilfe einer Messschallplatte<br />
konnte nun die Anti-Skating-Kraft geprüft<br />
werden. Wenn sich bei den Messtönen<br />
Verzerrungen äußerten, musste<br />
das System so lange in der Auflagekraft,<br />
der Anti-Skating-Kraft und zum<br />
Teil im Überhang korrigiert werden,<br />
bis das beste Ergebnis erzielt wurde.<br />
Wichtig war dabei, dass alle Winkel<br />
zwischen Abtastsystem und Plattenober<br />
fläche korrekt waren. Auch das<br />
Plattenlaufwerk musste akkurat in der<br />
horizontalen Waage sein. Die Prozedur<br />
konnte je nach System gut 1 Stunde<br />
andauern. Danach wurden mithilfe der<br />
Messplatte und dem Referenz-<strong>Phono</strong>vorverstärker<br />
Burmester Line 100 – eine<br />
Besprechung des Gerätes folgt in einer<br />
der nächsten Ausgaben – wieder Aufnahmen<br />
von Messsignalen getätigt.<br />
Dies erfolgte für die spätere Beurteilung<br />
der technischen Angaben. Im nächsten<br />
Schritt wurden für den Vergleich<br />
Musikaufnahmen in einem Studio-<br />
Mehrspur-Audioprogramm erstellt.<br />
Genaueres unter www.audio-test.at<br />
Allgemein<br />
Hersteller Audio-Technica Nagaoka Goldring Shelter<br />
Modell AT-F7 MP-300H Elite Model 201<br />
Preis UVP 359 Euro 570 Euro 600 Euro 240 Euro<br />
Informationen www.eu.audio-technica.com www.tonnadel.de www.transrotor.de www.expolinear.de<br />
Herstellerangaben<br />
Systembauart MC MI MC MM<br />
Systemgewicht 5 g (mit Headshell) 13,5 g 5,7 g 6,2 g<br />
Übertragungsbereich 15–50 000 Hz 20–25 000 Hz 20–30 000 Hz +/– 2 dB k. A.<br />
Ausgangsspannung 0,35 mV (1 kHz, 5 cm/s) 3 mV (1 kHz, 5 cm/s) 0,5 mV (1 kHz, 5 cm/s) 4 mV (1 kHz, 5 cm/s)<br />
Kanaltrennung 27 dB (1 kHz) 25 dB (1 kHz) mindestens 25 dB (1 kHz) k. A.<br />
Kanalbalance 1,5 dB (1 kHz) maximal 1 dB (1 kHz) maximal 1 dB (1 kHz) 1 dB (1 kHz)<br />
Auflagegewicht 1,8–2,2 g 1,3–1,8 g 1,5–2,0 g 1,5–2,0 g<br />
Elektrischer Widerstand 12 Ohm (Spule 12 Ohm (1 kHz)) k. A. 8 Ohm k. A.<br />
Empf. elektrischer Abschlusswiderstand min. 100 Ohm 47 000 Ohm min. 100 Ohm 50 000 Ohm<br />
Nadelschliff 0,2 × 0,7 mil., elliptisch 0,4 × 0,7 mil., elliptisch, Diamant Gyger S 0,3 × 0,7 mil., elliptisch<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
· fast sehr gute akustische Bühne<br />
· kein überzogener Bass, straffe Tiefmitten · gut konturierter Bass<br />
· gute Eignung für moderne Platten<br />
· hohe dynamische Aufl ösungsfähigkeit<br />
· sehr gute, schnelle Installation<br />
· Hochton- und Mittenaufl ösung<br />
· sehr gute Dynamikeigenschaften<br />
· Montagezubehör<br />
Nachteile · Hochton weniger stark im Pegel · Headshell-Version mindert Performance · erscheint weniger luftig und dynamisch · erscheint weniger luftig und dynamisch<br />
Bewertung<br />
Wiedergabe<br />
Basswiedergabe 8/10 7,5/10 8/10 8/10<br />
Mittenwiedergabe 8/10 8,5/10 7,5/10 7/10<br />
Höhenwiedergabe 7/10 8,5/10 6,5/10 6/10<br />
Neutralität 7,5/10 8/10 7,5/10 7/10<br />
Dynamik 8,5/10 8/10 7,5/10 7,5/10<br />
<strong>Stereo</strong>image 8,5/10 7,5/10 8/10 7,5/10<br />
Unterdrückung von Nebengeräuschen 4/5 3,5/5 2/5 3/5<br />
Wiedergabequalität 51,5/65 51,5/65 47/65 46/65<br />
Bedienung/Installation 19/20 14/20 16/20 14/20<br />
Ausstattung/Verarbeitung 15/15 13,5/15 13,5/15 13,5/15<br />
Gesamt 85,5 von 100 Punkten 79 von 100 Punkten 76,5 von 100 Punkten 73,5 von 100 Punkten<br />
Preis/Leistung Ausgezeichnet Gut Befriedigend Gut<br />
Ergebnis<br />
Sehr gut 85,5/100 Gut 79/100 Gut 76,5/100 Gut 73,5/100<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 73
Teufel Raumfeld Speaker L<br />
AUSGEZEICHNET<br />
AUSGABE 2.2012<br />
Streaming für Erwachsene<br />
Bei Raumfeld S und M handelt es sich nicht um eine neue Modemarke in<br />
unterschiedlichen Kleidergrößen, sondern um ein ausgefeiltes Streaming-<br />
Ensemble. Mit Speaker L wird das Set nun aktiv erweitert.<br />
Audiostreaming ist längst<br />
in aller Munde. Auch<br />
Teufel hat es sich im vergangenen<br />
Jahr nicht nehmen lassen,<br />
einige seiner Produkte netzwerkfähig<br />
zu machen. Dabei<br />
blieb es nicht nur bei einzelnen<br />
Geräten, sondern es entstand<br />
eine komplette Multiroomfähige<br />
Streaming-Serie. Nach-<br />
dem<br />
die funkgesteuerten Lautsprecher<br />
bislang in den Größen<br />
S und<br />
M verfügbar waren, liefern<br />
die<br />
Berliner mittlerweile einen<br />
Standlautsprecher mit der Bezeichnung<br />
L. Rein äußerlich orien-<br />
tiert sich das neue Modell an seinen<br />
kleinen<br />
n Geschwistern, ist jedoch<br />
ausschließlich in der Farbe Weiß erhältlich.<br />
Wer bereits ein Raumfeld-System<br />
besitzt, kann nun getrost die beiden kleineren<br />
Modelle in einen Nebenraum auslagern<br />
und die neuen Standlautsprecher<br />
direkt im Wohnzimmer installieren. In der<br />
einfachsten Variante benötigt man neben<br />
den Lautsprechern lediglich einen Netzwerkrouter<br />
sowie einen Control-Point, der<br />
als Raumfeld Controller oder als kostenfreie<br />
iPhone- oder Android-App verfügbar<br />
ist. Die Ersteinrichtung wird auf dem<br />
jeweiligen Display dargestellt, eine Schrittfür-Schritt-Anleitung<br />
führt auf verständliche<br />
Weise durch die einzelnen Etappen.<br />
Spätere Erweiterungsmöglichkeiten wie<br />
Multi room-Beschallung, die Integration der<br />
vorhandenen <strong>Stereo</strong>anlage oder Direktzugriff<br />
auf eine Festplatte bieten die Komponenten<br />
Raumfeld Base und Connector.<br />
VON TORSTEN PLESS UND JENS VOIGT<br />
Sind die Lautsprecher einmal mit dem Netzwerk<br />
verbunden, können die Speaker L<br />
auf alle umliegenden Netzwerkfestplatten,<br />
Internetradios und verschiedenen Musikdienste<br />
wie Last.fm, Tune-in oder Simfy zugreifen.<br />
Über den UPnP-/DLNA-Standard<br />
nehmen die Lautsprecher die wichtigsten<br />
komprimierten und unkomprimierten Musikdateien<br />
in einer maxi malen Auflösung<br />
von 24 Bit und 96 Kilohertz entgegen.<br />
Die interne Digital-zu-Analog-Wandlung<br />
übernimmt ein Cirrus-Logic-Konverter, der<br />
auch für die digitale Lautstärkeregelung<br />
zuständig ist. Zur eigenen Klanggestaltung<br />
oder der Lösung akustischer Probleme<br />
bietet Teufel einen Dreiband-Equalizer.<br />
Dieser wird über den Controller oder die<br />
iPhone-/Android-Appli kation erreicht, indem<br />
man in der Raumkonfiguration die<br />
Bilder: Teufel<br />
74 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at
inhalt hinter den Lautsprechern ist schiefwinkelig<br />
gestaltet. Auch diese konstruktive<br />
Maßnahme minimiert klangbeeinflussende<br />
stehende Wellen hinter den Lautsprechern.<br />
Für den kräftigen Bass der Speaker<br />
L ist neben dem Tieftonchassis auch die<br />
Bassreflexkonstruktion verantwortlich, deren<br />
akustisch wirksame Öffnung sich am<br />
Boden des Gehäuses befindet. Aus dem<br />
Resonanzraum resultiert eine bewegte<br />
Luftsäule, die sich gleichmäßig über die<br />
Bodenplatte zu allen Seiten verteilt. Der<br />
Übertragungsbereich reicht somit bis 42<br />
Hertz bei –3 Dezibel hinab. Gegen den<br />
Hauptfeind einer schwingungsfreien Wiedergabe,<br />
die undifferenzierten Tiefmitten,<br />
ist das Gehäuse im Inneren zweifach verstrebt.<br />
Bei stärkeren Bassattacken kommt<br />
es genau zwischen den verstrebten Gehäuseteilen<br />
zu Schwingungen, die jedoch nur<br />
mit aufgelegter Hand wahrnehmbar sind.<br />
Den elektrischen Antrieb beider Standlautsprecher<br />
übernimmt eine Class-A/B-Endstufe,<br />
die laut Herstellerangaben insgesamt<br />
eine Sinusleistung von 170 Watt zur Verfügung<br />
stellt. Demnach ist nur einer der beiden<br />
Speaker L aktiv. Der andere rein passiv<br />
aufgebaute wird mit einem normalen zweiadrigen<br />
Lautsprecherkabel verbunden. An<br />
dieser Stelle geht das Konzept auf, das auf<br />
passive Frequenzweichen setzt und zusätzliche<br />
Korrekturen über einen DSP nur für<br />
generelle Beeinflussungen zulässt. Durch<br />
das besondere System beschränkt sich der<br />
Verkabelungsaufwand auf ein Minimum,<br />
was zu mehr Übersichtlichkeit im Wohnzimmer<br />
führt. Weitere Detaillösungen<br />
findet man in den vier Gummipuffern, die<br />
die Verbindung zwischen Lautsprecherkorpus<br />
und Bodenplatte herstellen. Mit optional<br />
erhältlichen Spikes gelingt eine noch<br />
stärkere Körperschallentkopplung.<br />
Eine leichte tiefbassbetonte klangliche<br />
Grundabstimmung gibt den Speakern L einen<br />
charakteristischen Klang, dessen Reiz<br />
sich der Großteil der Musikhörer nicht entziehen<br />
kann. Im gesamten Klangbild gibt<br />
es keine Härten oder Schärfen, die Sprache<br />
oder Gesang unnötig in den Vordergrund<br />
treten lassen. Stattdessen findet eine ausgeglichene<br />
Einbettung ins Arrangement<br />
statt. Genauer bedeutet dies, dass hier nicht<br />
mit einem besonders hervorgehobenen<br />
Hochtonbereich übermäßige Klarheit in<br />
der Auflösung suggeriert werden soll. Das<br />
haben die Speaker L auch nicht nötig, da<br />
ihre Hochmitteltoneinheit auf einer zeitlich<br />
optimierten Ebene sehr gut agiert und<br />
damit die räumliche Abbildung der akustischen<br />
Bühne ideal unterstützt. Große Vorteile<br />
haben die Lautsprecher bei modernen<br />
Musik arten, aber auch sinfonische Werke,<br />
die einen großen akustischen Raum innehaben,<br />
werden adäquat wiedergegeben. Über<br />
das Raumkonfigurationsmenü ist es möglich,<br />
eine dreibandige Klangregelung einzusetzen<br />
und damit die Wiedergabe nach<br />
eigenen Vorstellungen zu formen.<br />
Teufels Speaker L zählen zu den weltweit<br />
ersten WLAN-Standlautsprechern<br />
Ausstattung<br />
entsprechende Zone und anschließend einen<br />
der Lautsprecher auswählt. Der Weg<br />
führt zur Zuordnung der <strong>Stereo</strong>kanäle und<br />
bietet die Möglichkeit, Höhen, Mitten und<br />
Bässe zu beeinflussen.<br />
Die beiden Lautsprecher behaupten sich<br />
pro Schallwand in einer 3-Wege-Bassreflexkonstruktion<br />
mit zwei 170-Millimeter-<br />
Tieftonchassis aus einer Karbon-Membran<br />
sowie einer belastbaren Gummisicke. Vervollständigt<br />
wird das System durch einen<br />
28-Millimeter-Gewebekalottenhochtöner<br />
und einen 130-Millimeter-Mitteltöner. Letzterer<br />
verfügt über eine leichte und gut in<br />
sich bedämpfte Membran aus Zellulose,<br />
die zusätzlich beschichtet ist. In weiteren<br />
konstruktiven Ansätzen zeigen sich immer<br />
wieder den Klang positiv beeinflussende<br />
Impulse, wie etwa im akustischen Laufzeitausgleich<br />
des eingesetzten Hochtöners.<br />
Das Chassis mit leichtem Hornansatz ist so<br />
weit in die Frontplatte eingelassen, dass sie<br />
fast auf gleicher akustischer Abstrahlebene<br />
des Mitteltöners liegt. Der akustische Vorteil<br />
in der räumlichen Abbildung ist deutlich<br />
hörbar, ohne dabei mit der Frequenzweiche<br />
oder über DSP-gesteuerte Laufzeitkorrekturen<br />
das Optimum künstlich herstellen zu<br />
wollen. Die Hochmitteltongruppe teilt sich<br />
ein eigenes Gehäusevolumen, der Raum-<br />
Allgemein<br />
Hersteller<br />
Modell<br />
Preis (Paar)<br />
Maße B/H/T<br />
Gewicht<br />
Farben<br />
Leistungsaufnahme-<br />
Stand-by<br />
Sinusleistung<br />
Netzschalter<br />
Informationen<br />
Anschlüsse<br />
dig.<br />
Audio<br />
koaxial<br />
Teufel<br />
Raumfeld Speaker L<br />
1 300 Euro<br />
22 × 110 × 32 cm<br />
24 kg<br />
Weiß<br />
14 W<br />
dig.<br />
Audio<br />
optisch<br />
2 × 80 W<br />
ja<br />
www.teufel.de<br />
analog<br />
Audio<br />
Cinch<br />
Eingänge – – 1<br />
Ausgänge – – –<br />
Sonstige Anschlüsse –<br />
Datenschnittstellen<br />
Ethernet-LAN, USB-A, WLAN<br />
Features<br />
Netzwerkplayer<br />
Server-Protokoll<br />
UPnP<br />
Gapless –<br />
LAN/WLAN +/+<br />
Freies Onlineradio +<br />
Musikdienste +<br />
Audioformate<br />
AAC, FLAC, MP3, WAV<br />
(24 Bit/96 kHz), WMA<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
· einfache Set-Integration<br />
· erster WLAN-Standlautsprecher<br />
Nachteile<br />
· kein Gapless Playback<br />
Bewertung<br />
Audio<br />
Audiomesswerte 18/20<br />
Neutralität 7/8<br />
Dynamik 7/8<br />
Basswiedergabe 6/8<br />
Mittenwiedergabe 7/8<br />
Höhenwiedergabe 7/8<br />
Wiedergabequalität 52/60<br />
Bedienung/<br />
Installation<br />
19/20<br />
Ausstattung/<br />
Verarbeitung<br />
19/20<br />
Gesamt<br />
90 von 100 Punkten<br />
Preis/Leistung<br />
Sehr gut<br />
Ergebnis<br />
Ausgezeichnet 90/100<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 75
KSdigital KSD 2040<br />
AUSGABE 2.2012<br />
Klangvoll im Raum<br />
In der Welt des vollkommenen <strong>Stereo</strong>klangs haben aktive Lautsprecher einige Vorteile<br />
gegenüber ihren passiven Mitbewerbern. Werden diese den Anforderungen der Hi-Fi-<br />
Hörer auch gerecht? Die Saarländer Firma KSdigital stellt sich dieser Herausforderung.<br />
Vor einigen Ausgaben testeten wir den<br />
kleinsten Spross der KSD-Familie und<br />
nun dürfen wir den zurzeit größten Vertreter<br />
im Testlabor begrüßen. Der KSD 2040<br />
ist ein ausgewachsener Standlautsprecher<br />
in vollaktiver Bauweise. Wie schon bei den<br />
kleineren Modellen ist das Gehäusefinish<br />
schlicht und optisch unauffällig gehalten.<br />
Also ein perfektes Angebot für diejenigen,<br />
die sich lieber dem musikalischen Genuss<br />
widmen als der Sehnsucht nach äußerer<br />
Anerkennung. Es soll nicht verschwiegen<br />
werden, dass die Entwicklungsidee auf<br />
einen Studiomonitor zurückgeht. Warum<br />
auch Technologien neu erfinden, wenn sie<br />
schon existieren? Vielmehr schafft es KSdigital,<br />
bewährte Technologien bedarfsorientierter<br />
anzubieten. So steht nun eine gut<br />
118 Zentimeter (cm) große 2,5-Wege-Bassreflexkonstruktion<br />
mit der Öffnung auf der<br />
Rückseite vor uns. Der wichtigste Lautsprecher<br />
ist eine koaxiale Spezialkonstruktion<br />
aus dem Schwabenland, denn der obers te<br />
der drei Schallwandler, von denen jeder gut<br />
20 cm Durchmesser aufweist, ist im Prinzip<br />
für alles zuständig. An der Stelle, wo bei<br />
anderen Chassis die Staubschutzkalotte<br />
sitzt, verbirgt er einen 1-Zoll-Seidenkalottenhochtöner.<br />
Dieser Hoch töner bringt ein<br />
besonders ausgeglichenes Übertragungsverhalten<br />
zu Gehör, seine Schallwellen<br />
erhalten gleichzeitig eine Schallführung<br />
durch die spezielle CAD-geformte Membran<br />
des Tief- und Mitteltonlautsprechers.<br />
Dadurch ergeben sich zwei Vorteile: ein<br />
auf der Zeitebene optimiertes Abstrahlverhalten<br />
des koaxialen Chassis und ein sehr<br />
guter Lautsprecher für akustisch schwierige<br />
Räume. Die Lokalisierbarkeit von Phantomschallquellen<br />
auf der akustischen Bühne<br />
bietet bei dieser Technik einen großen Vorteil<br />
gegenüber allen anderen sehr breit im<br />
Hochtonbereich abstrahlenden Lautsprechern,<br />
die Wandreflexionen herausfordern.<br />
VON JENS VOIGT<br />
Beeindruckend ist das optimale Impulsverhalten<br />
einer solchen Anordnung, das einige<br />
Zuhörer aufschrecken lässt, wenn sie<br />
dagegen den trägen Klangeindruck ihrer<br />
alten Kisten aus der Erinnerung aufrufen.<br />
Eine hohe Dämpfung gegen Partialschwingungen<br />
bieten die Carbonfasermembranen<br />
aller drei großen Treiber, die mit Neodym-<br />
Das Koaxialchassis besitzt sein eigenes Gehäuse<br />
Bilder: Auerbach Verlag, KSdigital<br />
76 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at
Hier ein Blick auf die gesamte interne Elektronik, die von außen fernsteuerbar ist<br />
12 dB<br />
3 dB<br />
0 dB<br />
–3 dB<br />
–12 dB<br />
Abstand: 1 Meter, SPL: 74 dB(C)<br />
antrieben ausgestattet sind. Sie sind<br />
dafür verantwortlich, dass es bei größeren<br />
dynamischen Attacken nicht zu<br />
Unsauberkeiten im Klang kommt. Die<br />
Materialwahl macht die Membranen<br />
steif und sehr leicht. So ist es kein Wunder,<br />
dass die drei 170-Watt-Endstuf en<br />
der Speaker ausreichen, um einen Gewitterdonner<br />
im Wohnzimmer zu simulieren.<br />
Spaß beiseite, es geht dabei<br />
um Verzerrungsfreiheit in der Dynamik,<br />
denn die beiden zusätzlichen Tieftöner<br />
arbeiten nur unterhalb von 200<br />
Hertz und entlasten somit das Koaxialchassis<br />
erheblich. Im Inneren der KSD<br />
übernimmt ein DSP die Kontrolle der<br />
Übergangsfrequenzen zwischen den<br />
Lautsprechern und deren Auslenkung.<br />
Weiterhin sorgt er für die Kompensation<br />
akustischer Laufzeitprobleme am<br />
KSD 2040 und außerhalb sowie die<br />
Optimierung der Gehäuseentzerrung.<br />
Die Firtec-Technologie von KSdigital<br />
übernimmt zusätzlich die Linearisierung<br />
des Phasen- und Frequenzganges<br />
der gesamten Wiedergabe und verleiht<br />
damit jedem Konzert eine plastischere,<br />
realistischere Note. Mit einer optionalen<br />
Software ist mittels der Datenschnittstelle<br />
auf der Gehäuserückseite<br />
eine weiterführende Ortsanpassung<br />
an die Raumakustik möglich, wenn die<br />
beiden Regler für Hoch- und Tiefton<br />
nicht ausreichen. Selbst die Nachrüstung<br />
einer digitalen Audioanbindung<br />
ist vorgesehen und ebenso die Fernsteuerung<br />
vieler Parameter via Hardware-Remote,<br />
wozu auch die Lautstärkesteuerung<br />
gehört.<br />
Gegenüber der kleineren 2020 bietet<br />
die KSD 2040 einen erweiterten<br />
Bassbereich an. Sehr tieffrequente<br />
Schall ereignisse werden mit deutlicher<br />
Energie ausgesandt. Das stellt natürlich<br />
einige Anforderungen an den<br />
Hörraum. So wurde deutlich, dass eine<br />
strikte Forcierung des <strong>Stereo</strong>dreiecks<br />
für ein überzeugendes <strong>Stereo</strong>image<br />
gar nicht so wichtig ist. Wir empfehlen<br />
einen größeren Hörabstand zum<br />
Lautsprecher und eine Basisbreite von<br />
mindestens 2,5 Metern. Die sich daraus<br />
ergebende Abbildung der akustischen<br />
Bühne ist von einer klar durchzeichneten<br />
Tiefe und einer definierten Breite<br />
bestimmt, also einer direkt erfahrbaren<br />
und nicht diffus wirkenden Raumabbildung.<br />
Besonders bei orchestralen<br />
Werken macht sich dies in Verbindung<br />
mit den freundlich strahlenden, aber<br />
nicht grell wirkenden Klangfarben<br />
aufgrund der sauberen Obertonwiedergabe<br />
bemerkbar. Dies ist ein großer<br />
Vorteil für Blechbläser- und dichte<br />
Streichersätze, wie sie z. B. in einem<br />
unserer Testwerke, der Ouvertüre von<br />
Wagners „Der Fliegende Holländer“,<br />
um die Aufmerksamkeit des Zuhörers<br />
wetteifern. Die Verhältnisse bleiben<br />
feingliedrig gewahrt, denn die Feinauflösung<br />
von Details ist der KSD 2040<br />
ein sehr großes Anliegen. Sie vermag<br />
dynamische Impulse mit einer großen<br />
Lebendigkeit zu projizieren, und das<br />
über eine sehr hohe dynamische Bandbreite.<br />
Egal ob es entfernt grummelnde<br />
Kesselpauken oder gezupfte Saiten in<br />
der Nahaufnahme sind, nichts wirkt<br />
überspitzt, sondern wohl akzentuiert<br />
in Verbindung mit einem sich organisch<br />
aufbauenden Grundton. Konzertflügel<br />
oder Cembaloaufnahmen – es ist<br />
jedes Mal erfreulich, wie neutral und<br />
plastisch die Wiedergabe wirkt. Dies<br />
zeigte sich auch in Gesangsstimmen,<br />
die nicht unter überzogenen Sibilanten,<br />
den S- und Zischlauten, leiden. Nur<br />
deutlich in der Dynamik komprimierte<br />
30 40 50 70 100 Hz<br />
200 300 400 500 700 1 kHz 2 3 4 5 7 10 kHz 20 kHz<br />
Der gesamte Übertragungsbereich ist mit einer Toleranz von ca. +/–1,5 dB hervorragend<br />
Bodenplatte und Spikes geben absolute Standfestigkeit<br />
Rockvokals werden von diesem Lautsprecher abgestraft.<br />
Mit diesen Schallwandlern wird jede Art von<br />
Musik zum Genuss, es gibt kaum Einschränkungen;<br />
nur die, die man sich selbst auferlegt. Dem interessierten<br />
Hi-Fi-Hörer legen wir ein Probehören beim Händler<br />
ans Herz.<br />
Eignungsempfehlung<br />
Rock und Pop:<br />
Instrumental und Gesang:<br />
Heimkino:<br />
Ausstattung<br />
Allgemein<br />
Hersteller<br />
KSdigital<br />
Modell KSD 2040<br />
Paarpreis<br />
7 998 Euro<br />
Information<br />
www.ksdigital.de<br />
Maße und Gewicht<br />
Lautsprechermaße (B/H/T), Gewicht<br />
26 × 114 ×39 cm, 29 kg<br />
Anzahl Lautsprecher 4<br />
Erhältliche Farben<br />
Anthrazit, Dunkelgrau<br />
Technische Daten<br />
Standlautsprecher<br />
Arbeitsweise<br />
Bauform<br />
Anschlüsse<br />
Frequenzgang nach Herstellerangaben<br />
Verstärkerleistung Hoch-/Mittel-/Tiefton<br />
Leistungsaufnahme ohne Wiedergabe<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
Nachteile<br />
Bewertung<br />
2,5-Wege, aktiv<br />
Bassreflex mit Öffnung auf Rückseite<br />
XLR-symmetisch<br />
28−24 000 Hz (+/−3 dB)<br />
80/170/170/170 W<br />
34,5 W<br />
· Abbildungsvermögen der akustischen<br />
Bühne durch saubere musikalische<br />
Impulse<br />
· lebendige Klangfarben<br />
· nichts für zu kleine Hörabstände<br />
Audio<br />
Basswiedergabe 10,5/12<br />
Mittenwiedergabe 11/12<br />
Höhenwiedergabe 11/12<br />
Räumlichkeit 11/12<br />
Neutralität 11/12<br />
Lebendigkeit/Impulstreue 10,5/12<br />
Dynamikverhalten 10/12<br />
Wiedergabequalität 75/82<br />
Ausstattung 7/9<br />
Benutzerfreundlichkeit 8/9<br />
Gesamt<br />
90 von 100 Punkten<br />
Konstruktions-/Materialaufwand + 6<br />
Preis/Leistung<br />
Sehr gut<br />
Ergebnis<br />
Referenzklasse 96/100<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 77
Naim Ovator S-400<br />
AUSGABE 2.2012<br />
Punktlandung<br />
Es liegt bereits einige Zeit zurück, dass Naim Audio eine neue Lautsprecherserie vorgestellt<br />
hat. Mit großem Erfolg erblickte vor zwei Jahren die Ovator S-600 das Licht der<br />
Welt. Nun heißt es mit hohen Erwartungen: Bühne frei für die kleine Schwester S-400.<br />
Eignungsempfehlung<br />
Rock und Pop:<br />
Instrumental und Gesang:<br />
Heimkino:<br />
12 dB<br />
3 dB<br />
0 dB<br />
–3 dB<br />
–12 dB<br />
Abstand: 1 Meter, SPL: 74 dB(C)<br />
Streamer, D/A-Wandler, Endstufen – die<br />
Bandbreite des britischen High-End-<br />
Herstellers Naim ist mehr als umfangreich<br />
und bedient sämtliche Belange der audiophilen<br />
Natur. Aus gleicher Hand sind be-<br />
30 40 50 70 100 Hz<br />
200 300 400 500 700 1 kHz 2 3 4 5 7 10 kHz 20 kHz<br />
Der Lautsprecherfrequenzgang ist bis 35 Hz sehr linear und unterstreicht den neutralen Klang<br />
VON TORSTEN PLESS<br />
reits seit Jahren Lautsprecher zu beziehen,<br />
die erst jüngst neu aufgelegt wurden. Den<br />
ersten Schritt machte die hervorragende<br />
Ovator S-600, die neben einem großen<br />
Portemonnaie vor allem ausreichend Platz<br />
zur Entfaltung forderte. Für rund die Hälfte<br />
des Preises kommt mittlerweile die kleine<br />
Schwester S-400 daher, die mit schlankeren<br />
Maßen und Lautsprecherchassis die<br />
ganze Familie erfreut. Besonders das Aussehen<br />
des etwas über 1 Meter messenden<br />
Lautsprechers dürfte mit der schlichten<br />
schwarzen Frontbekleidung und den mit<br />
unterschiedlichen Holzfunieren versehenen<br />
Seitenteilen Hi-Fi-Neueinsteiger begeistern.<br />
Die 31 Kilogramm schweren Lautsprecher<br />
fußen jeweils auf einem Sockel aus Gussaluminium,<br />
der in sich – von Vibrationen<br />
und Mikrofonieeffekten entkoppelt – die<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Naim<br />
78 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 86
Frequenzweiche beherbergt. Die anschraubbaren<br />
Edelstahlspikes dienen<br />
der Trittschallentkopplung. Durch<br />
das modulare Prinzip mit entfernbarer<br />
passiver Frequenzweiche bietet<br />
sich selbst das spätere Upgrade auf<br />
Naims Snaxo-Aktivweiche an. Der<br />
Rücken des Sockels beherbergt das<br />
locker angebrachte Anschlussterminal,<br />
das entgegen der ersten Vermutung<br />
keine Konstruktionsungenauigkeit<br />
bedingt. Das Kunststoffkästchen<br />
mit inneliegenden Kontakten soll die<br />
Körperschallübertragung zwischen<br />
Kabel und Lautsprecher unterbinden.<br />
Bei allem konstruktiven Know-how<br />
beschränkt sich die Eigenentwicklung<br />
ausschließlich auf Bananenstecker.<br />
Entgegen der allgemein gängigen<br />
Hi-Fi-Norm, das Gehäusechassis und<br />
die Bodenplatte fest miteinander zu<br />
verbinden, setzt Naim auf eine Entkopplung<br />
der beiden Elemente mittels<br />
zwischenliegender Blattfeder. Beim<br />
Blick auf das massive MDF-Gehäuse<br />
der S-400 fällt sofort die geschlossene<br />
Bauform auf, die nicht für den<br />
weitesten Tiefgang, dafür aber für besondere<br />
Impulshaftigkeit sorgt.<br />
Von unten nach oben besteht der<br />
2-Wege-Lautsprecher aus einem parallel<br />
laufenden Tieftönerpaar und einer<br />
BMR-Mittel-/Hochtöner-Einheit.<br />
Letztere wurde vom deutschen Lautsprecherspezialisten<br />
Karl-Heinz Fink<br />
für Naim speziell gefertigt und kombiniert<br />
einen Kolbenhub- mit einem<br />
Biegewellenstrahler. Der Balanced<br />
Mode Radiator, kurz BMR, besteht aus<br />
einer 4,7-Zentimeter-Flachmembran,<br />
die über eine Frequenzweiche vierter<br />
Ordnung ab 700 Hertz die Arbeit aufnimmt.<br />
Durch die Kombination aus<br />
Mittel- und Hochtöner entfällt eine<br />
zusätzliche elektrische Weiche, was<br />
Phasenunsauberkeiten unterbindet<br />
und dem kritischen Stimmenbereich<br />
Platz für eine realitätsgenauere Wiedergabe<br />
lässt. Der natürliche Klang<br />
der S-400 ist nicht zuletzt auf die<br />
Punktschallquelle zurückzuführen,<br />
dem theoretisch idealen Wandlerprinzip<br />
eines Lautsprechers. Um den in<br />
einer eigenen Röhre platzierten BMR<br />
bei kräftigen Schalldrücken der beiden<br />
Tieftöner nicht aus der Ruhe zu<br />
bringen, wird er durch hysteresearmes<br />
Elastomer entkoppelt. Das kleine Loch<br />
auf der Rückseite der Lautsprecher<br />
dient dem Druckausgleich der Membranbewegung<br />
und sorgt so für ein<br />
sauberes Schwingungsverhalten. Die<br />
beiden parallel betriebenen 16,5-Zentimeter-Bassteiber<br />
mit Papiermembran<br />
sitzen jeweils in einer eigenen<br />
geschlossenen Kammer, die im Inneren<br />
mehrfach verstrebt ist. Die massiv<br />
ausgeführten Seitenwände sorgen<br />
für zusätzliche Stabilität im Klangbild<br />
und akzeptieren selbst bei höchsten<br />
Schalldruckpegeln* keinerlei Gehäusedurchschwingung.<br />
Die zahlreichen technischen Besonderheiten<br />
erlauben einen fehlerfreien<br />
Klang ganz nach Naims Vorstellungen,<br />
der sich im wahrsten Sinne hören lassen<br />
kann. Direkt von Beginn an war ein<br />
sehr angenehm entspannter Klangcharakter<br />
spürbar, der sich relaxt und<br />
positiv nüchtern durch die komplette<br />
Hörsession zog. Rockmusik wurde uns<br />
mit einem breiten <strong>Stereo</strong>-Image dargeboten,<br />
die mit einer dezenten warmen<br />
Grundtonfärbung neue Qualitäten<br />
erhielt. Besonders Einzelinstrumente<br />
profitieren von der minimalen mittigen<br />
Geschmacksanpassung und klingen so<br />
satt und warm. In großer orchestraler<br />
Besetzung werden dadurch einige Frequenzbereiche<br />
leicht zurückgestellt,<br />
was der Spielfreude jedoch keinen<br />
Abbruch tut. Besonders Kesselpauken<br />
überzeugten mit sehr trockenen und<br />
tiefen Bassimpulsen, die sich uns exakt<br />
in Time näherten. Eine der weiteren<br />
großen Stärken der Ovator S-400 ist<br />
ihre ausgeprägt räumliche Wiedergabe,<br />
die eine exakte Ortbarkeit der einzelnen<br />
Instrumentengruppen in voller<br />
Ensemblebesetzung ermöglicht. Da<br />
die Präsenzauflösung eher natürlich<br />
denn übertrieben bissig daherkommt,<br />
fühlt man sich inmitten der Reihen des<br />
lauschenden Publikums und genießt<br />
vom perfekten Sitzplatz aus das volle<br />
musikalische Spektrum. Ein derart<br />
gelassener Lautsprecher hat in dieser<br />
Preisklasse noch gefehlt!<br />
Der BMR-Lautsprecher vereint einen<br />
Kolben- und Biegewellenstrahler<br />
Der 2-Wege-Lautsprecher kombiniert ein paralleles Tieftönerpaar<br />
mit einem BMR-Hochtöner aus deutscher Fertigung<br />
Ausstattung<br />
Allgemein<br />
Hersteller<br />
Naim<br />
Modell Ovator S-400<br />
Paarpreis (UVP)<br />
4200 Euro<br />
Information<br />
www.music-line.biz<br />
Maße und Gewicht<br />
Lautsprechermaße (B/H/T); Gewicht<br />
33 × 106 × 34,5 cm; 31 kg<br />
Anzahl Lautsprecher 3<br />
Erhältliche Farben<br />
Kirsche, Esche hell, Zebrano Schwarz,<br />
Rosenholz, Weiß seidenmatt<br />
Technische Daten<br />
Regallautsprecher<br />
Arbeitsweise<br />
Bauform<br />
Impedanz<br />
Frequenzgang<br />
nach Herstellerangaben<br />
Empfohlene Verstärkerleistung<br />
des Herstellers<br />
Kennschalldruck nach Angabe/<br />
gemessen<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
Nachteile<br />
Bewertung<br />
2-Wege, passiv<br />
Geschlossene Bauform<br />
4 Ohm<br />
36–55000 Hz +/–3 dB<br />
23–130 W<br />
88 dB/87 dB@8 Ohm/2,83 Vrms<br />
(1 W/1 m)<br />
· sehr angenehme Klangabstimmung<br />
· hoher konstruktiver Aufwand<br />
· bereits für kleinere Hörräume<br />
verwendbar<br />
· etwas zurückhaltender Klang<br />
Audio<br />
Basswiedergabe 10/12<br />
Mittenwiedergabe 10/12<br />
Höhenwiedergabe 10/12<br />
Räumlichkeit 11/12<br />
Neutralität 10/12<br />
Lebendigkeit/Impulstreue 10,5/11<br />
Dynamikverhalten 10,5/11<br />
Wiedergabequalität 72/82<br />
Ausstattung 9/9<br />
Benutzerfreundlichkeit 8/9<br />
Zwischenergebnis<br />
89 von 100 Punkten<br />
Konstruktions-/Materialaufwand +3<br />
Preis/Leistung<br />
Ausgezeichnet<br />
Ergebnis<br />
Ausgezeichnet 92/100<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 79
Bose CineMate1SR<br />
REDAKTIONSTIPP<br />
AUSGABE 2.2012<br />
Perfekte Symbiose von<br />
Klang und Bild<br />
Mit der Technologie immer schmaler werdender Displays wird leider auch der Klang<br />
der Fernsehgeräte immer schlanker. Einen druckvollen und raumfüllenden Sound verspricht<br />
das CineMate1SR von Bose.<br />
Das Heimkinoerlebnis ist ein immer wiederkehrendes<br />
Bedürfnis des cineastisch<br />
Begeisterten. Doch nicht jeder kann sich<br />
ein Heimkino in den nötigen Dimensionen<br />
erlauben. Bose ist bekannt für Innovationen<br />
und hat wieder einmal eine interessante<br />
Lösung auf den Markt gebracht. Dabei handelt<br />
es sich um eine Art Speaker-Array, das<br />
sich die Technologie des bekannten Bose<br />
VideoWave zunutze macht. Hier wird auf<br />
der akustischen Ebene etwas erreicht, was<br />
in der Bildgestaltung als „holografisch“ bezeichnet<br />
wird: die Projektion von Sound mit<br />
der Nutzung der vorhandenen Raum akustik.<br />
Für die Tieftonergänzung sorgt ein neues, in<br />
den Abmessungen kleineres Acoustimass-<br />
Modul. Dieses sollte für einen homogenen<br />
Klang räumlich möglichst nah und an derselben<br />
Raumbegrenzungsfläche wie das<br />
flexibel montierbare Lautsprecherarray platziert<br />
werden. Flexibel montierbar deshalb,<br />
weil dieses Array optisch unauffällig auf<br />
dem Fernsehboard liegend vor dem Fernseher<br />
platziert werden kann oder alternativ<br />
mit einer optionalen Wandhalterung montierbar<br />
ist. Eine technische Detaillösung mit<br />
dem Namen Bose FlexMount erkennt dabei<br />
eigenständig, ob das 1SR-Array waagerecht<br />
auf der Kommode liegt oder senkrecht angebracht<br />
ist. Zudem entfällt zwischen den<br />
beiden Bose-Geräten jeder Verkabelungsaufwand,<br />
denn sie bedienen sich ganz zukunftsorientiert<br />
der Wireless-Kommunikation.<br />
Lediglich eine Netzverbindung benötigt<br />
das Acoustimass-Modul. Das CineMate1SR<br />
wird ebenfalls mit dem Netz verbunden<br />
und erhält zudem eine Audioverbindung<br />
indung<br />
vom TV-Gerät, die analog oder digital im<br />
optischen oder koaxialen Format vorliegen<br />
kann. Alternativ kann auch über die Aux-<br />
Anschlüsse – ebenfalls in den digitalen<br />
Formaten optisch oder koaxial –<br />
eine Verbindung hergestellt werden.<br />
Es ist spannend zu verfolgen,<br />
wie effektiv die kopfbezogene Einmessung<br />
des gesamten Systems arbeitet.<br />
Einfach den mitgelieferten kopfhöten,<br />
an<br />
rerähnlichen Mikrofonträger aufsetzten, das 1SR anschließen und der sprachgesteunerhalerten<br />
Benutzerführung folgen. Innerhalb<br />
von 10 Minuten ist die Prozedur, die an den<br />
fünf beliebtesten Hörpositionen im Raum<br />
durchgeführt wird, abgeschlossen. en<br />
Genutzt<br />
wird dazu das von Bose entwickelte<br />
VON JENS VOIGT<br />
ADAPTiQ Audio Calibration System, das<br />
auch in den weitaus teureren Systemen des<br />
Hauses für die Klangoptimierung in Wohnräumen<br />
sorgt. Typisch Bose ist der gesamte<br />
Aufbau; die Benutzerführung ist durchdacht<br />
und frei von Stolperfallen. Ein ausführlich<br />
bebildertes Handbuch mit schematischen<br />
Zeichnungen zum unmissverständlichen<br />
Anschluss von Fernseher und Zuspieler ist<br />
Bilder: Bose<br />
80 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at
dem CineMate beigelegt, genauso wie alle<br />
notwendigen Kabel. Die Fernbedienung<br />
des 1SR kann intelligent die Funktionen für<br />
fünf weitere Signalgeber aus einer großen<br />
Palette auswählbarer Zuspielgeräte übernehmen<br />
und damit der Anhäufung dieser<br />
Gattung auf dem Couchtisch Einhalt gebieten.<br />
Egal ob Set-Top-Box, Blu-ray-Player<br />
oder Fernsehgerät – Sie haben alles in einer<br />
Hand. Und die Spielkonsole, der Lieblingsfilm<br />
auf DVD bzw. Blu-ray oder Sportevents<br />
im TV klingen nun alle näher am Original,<br />
als es bei Ihrem Flachbildschirm bisher<br />
der Fall war. Da die Leistungsfähigkeit des<br />
Acoustimass-Moduls des 1SR auch individuell<br />
an persönliche Vorlieben angepasst<br />
werden kann, wird der eine etwas mehr<br />
Tiefton einstellen, während derjenige, der<br />
es etwas schlanker im Klang mag, ebenfalls<br />
zufriedengestellt wird. In der Akustik<br />
unseres Hörraumes stellte sich mit dem<br />
Bose CineMate1SR auch im Zusammenspiel<br />
mit dem hohen Anteil diffus streuender<br />
Oberflächen ein deutlich lebendiger<br />
Raum eindruck ein. Die vom Hersteller systematisch<br />
verfolgte Strategie der gemischten<br />
Abstrahlung von direkten und diffusen<br />
Schallanteilen führte bei uns zu einem<br />
überzeugenden Ergebnis. Bisher schaffte es<br />
noch kein in unserem Hörraum getesteter<br />
Soundprojektor von solch kleiner Bauweise,<br />
derart überzeugend zu klingen. Wenn<br />
Durch die Wandmontage harmoniert der CineMate1SR sehr gut mit dem Flachbildfernseher. Die<br />
klanglichen Vorteile werden auch in dieser Variante der Aufstellung ausgenutzt<br />
der CineMate1SR auf einem Fernsehmöbel<br />
aufgelegt ist, ist eine deutlich erkennbare<br />
Staffelung in der Breite wie in der Tiefe der<br />
akustischen Bühne zu hören. In dieser Konstellation<br />
funktioniert die Soundprojektion<br />
sehr gut, direkt an der Wand montiert ist<br />
der Eindruck sogar noch etwas breiter. Am<br />
deutlichsten wird dies bei der Abbildung<br />
von Instrumentengruppen in sinfonischen<br />
Werken. Bei Filmen und Sportevents war<br />
kein signifikanter Unterschied wahrnehmbar.<br />
Sehr beeindruckend war aber auch die<br />
Klangillusion eines typischen Race-Games<br />
von der Spielkonsole. Aus unserer Sicht eine<br />
lohnenswerte Anschaffung, wenn guter<br />
Klang ins Wohnzimmer passen soll.<br />
Anzeige<br />
MEHR KLANG<br />
MEHR MÖGLICHKEITEN<br />
HIGH-END<br />
KOMPROMISSLOS.<br />
Olive O6HD<br />
Der weltweit erste HD-Musikserver, der speziell für anspruchsvollste<br />
Musikliebhaber entwickelt wurde.<br />
Der O6HD ist mit erlesensten Komponenten ausgestattet und<br />
bietet eine 24-bit/192kHz-DA-Wandler-Architektur.<br />
WWW.OLIVEHIFI.DE<br />
Vertrieb für Deutschland: GP Acoustics GmbH, Am Brambusch 22, D–44536 Lünen, Tel.: +49(0)231/9860-320, Fax: +49(0)231/9860-330, E-Mail: germany@olivehifi.de
Wunderkind und Weltstar<br />
Wenn Lang Lang mit Franz Liszt einen seiner Lieblingskomponisten<br />
interpretiert, wird das Pianospiel<br />
zu Liebeserklärung und Ohrenschmaus zugleich<br />
Herbert Grönemeyer – Schiffsverkehr<br />
55 Jahre und kein bisschen leise: Herbie rockt die Stadien<br />
der Republik, als gäbe es kein Morgen, und schenkt<br />
seinen Fans eine Blu-ray vom starken Auftritt in Leipzig<br />
Das Phantom der Oper – 25 Jahre Edition<br />
Zum Bühnenjubiläum lässt es Andrew Lloyd Webber so<br />
richtig krachen und inszeniert seinen genialen Musical-<br />
Welterfolg in der Royal Albert Hall neu<br />
The Rolling Stones – Some Girls<br />
Passend zur aufpolierten Version des 1978er-Albums<br />
„Some Girls“ erscheint eine Blu-ray mit einem generalüberholten<br />
Konzert aus der Blütezeit der Stones<br />
MUSIK<br />
Tiemo Weisenseel<br />
Redakteur<br />
Mal ehrlich: Noch vor<br />
zehn Jahren wäre es<br />
uns schwergefallen,<br />
abseits der üblichen<br />
Verdächtigen (Sven<br />
Regener, Herbert<br />
Grönemeyer, Jochen<br />
Distelmeyer) wirkliche<br />
Schwergewichte<br />
in Sachen zeitgemäßer, leichtfüßiger wie<br />
auch tiefgängiger deutscher Texte zu<br />
finden. Inzwischen hat sich die Situation<br />
gewandelt, denn eine der erfreulichsten<br />
Entwicklungen in der deutschen Popmusikkultur<br />
der letzten Jahre ist ohne<br />
Zweifel die aktuelle Generation von<br />
jungen Songwritern Mitte 20 bis Mitte<br />
30. Ob sie nun Gisbert zu Knyphausen,<br />
Wolfgang Müller, Niels Frevert oder Axel<br />
Bosse heißen: Sie alle vereint ein unglaubliches<br />
Gespür für Lyrik; eine Sprache,<br />
mit der sie vielen Menschen direkt<br />
aus dem Herzen sprechen, sie magisch<br />
aus dem Alltag reißen, obwohl sie fast<br />
ausschließlich von ebenjenem erzählen.<br />
So unterschiedlich die einzelnen Ausprägungen<br />
dieser mannigfaltigen Singerbzw.<br />
Songwriter-Talente auch sind: Allen<br />
gemeinsam ist eine stets zu einhundert<br />
Prozent fühlbare Liebe zur Musik, eine<br />
absolute Hingabe zu dem, was sie tun.<br />
Das überträgt sich ganz unmittelbar auf<br />
die Musik, auf das Publikum und kreiert<br />
Lieder von einer Anziehungskraft, wie<br />
man sie hierzulande seit Langem nicht<br />
mehr gehört hat.<br />
CD-Tipp des Monats:<br />
Wolfgang Müller – Ahoi<br />
Wer die lebensklugen<br />
Texte und<br />
die schmeichelweichen<br />
Melodien des<br />
talentierten Wahl-<br />
Hamburgers noch<br />
nicht kennt, bekommt mit diesem feinen<br />
Akustikalbum einen Einblick in die<br />
schönsten Songs der ersten beiden Platten.<br />
Dazu gibt’s zwei tolle neue Stücke!<br />
Bilder: Eagle Records, EMI, Indigo Music, Sony Music, Universal Pictures Home<br />
82 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at
Sigur Rós – Inni<br />
Es fällt wirklich schwer, das Phänomen Sigur Rós in<br />
Worte zu fassen. Vielleicht so: Vier junge Männer<br />
aus dem fernen Island machen in klassischer Bandbesetzung<br />
(Gitarre, Bass, Keyboard, Schlagzeug)<br />
überirdisch schöne Musik. Irgendwo zwischen<br />
epischem Post-Rock und verträumten Ambiente-<br />
Sounds haben sie sich ihre ganz eigene Nische in<br />
der Musiklandschaft geschaffen und feiern inzwischen<br />
weltweit große Erfolge. Mit der charakteristischen<br />
Falsettstimme ihres Lead-Sängers Jon Thor<br />
Birgisson und der ebenso einfachen wie brillanten<br />
Idee, der E-Gitarre mit einem Cellobogen ganz<br />
neue Klangwelten zu entlocken, schaffen sie grandiose<br />
Songs voller Wärme<br />
und Wohlklang. Mit „Inni“<br />
erscheint nun erstmals ein<br />
offi zielles Livedokument<br />
einer regulären Show der<br />
Band – die Aufnahmen<br />
entstanden bei einem ihrer<br />
letzten Konzerte der Tour<br />
2008 im Alexandra Palace in London. Der Titel<br />
(„Inni“ = „Das Innere“) ist hierbei ganz wörtlich<br />
zu nehmen, denn dieser Konzertfi lm unternimmt<br />
den Versuch, die intime Atmosphäre dieses Abends<br />
sowohl akustisch als auch visuell unmittelbar umzusetzen.<br />
In einer anfangs extrem gewöhnungsbedürftigen<br />
Schwarz-Weiß-Ästhetik ist man den<br />
Musikern unglaublich nahe – die Kameraarbeit<br />
konzentriert sich ausschließlich auf die Künstler,<br />
fängt in langen Einstellungen ihr leidenschaftliches<br />
Spiel und ihre große Energie ein. Echte Liveatmosphäre<br />
kommt klanglich nicht auf, nur vor und nach<br />
den Titeln ist das Publikum deutlich zu hören – was<br />
man der Scheibe aber durchaus auch zugutehalten<br />
kann, denn von der Qualität und der Genauigkeit<br />
der Performance her könnten die meisten Songs<br />
glatt als Studioaufnahme durchgehen. Auffällig<br />
ist der verstärkte Surround-Einsatz bei den Fortissimo-Stellen:<br />
So erweitern sich gleichzeitig die<br />
Dynamik wie auch der Raumumfang der Melodien,<br />
was einen gelungenen Effekt bewirkt. TW<br />
Bildqualität<br />
Tonqualität<br />
Musik-Verleih Rough Trade<br />
Genre Post-Rock<br />
Preis<br />
19 Euro<br />
Bild MPEG-4, 2.35 : 1<br />
Ton DTS-HD MA 5.1<br />
Release-Datum erhältlich<br />
Bilder: Edel Germany, Kscope Music, Rough Trade<br />
Ulver – The Norwegian National Opera<br />
Bildqualität<br />
Tonqualität<br />
Musik-Verleih Kscope Music<br />
Genre Progressive/Experimental<br />
Preis<br />
18 Euro<br />
Bild MPEG-2, 1.78 : 1<br />
Ton PCM 2.0<br />
Release-Datum erhältlich<br />
Mit den vielfachen und faszinierenden Wandlungen<br />
der norwegischen Band Ulver (Wölfe) könnte man<br />
ein ganzes Buch füllen. Liegen ihre Ursprünge noch<br />
tief im skandinavischen Black-Metal der frühen<br />
1990er Jahre, probierte sich die niemals eindeutig<br />
zu kategorisierende Formation in den Jahren darauf<br />
an so verschiedenen Stilen wie dem Neo-Folk, düsterem<br />
Ambiente mit leichten Industrial-Einfl üssen<br />
sowie modernem Progressive-Metal mit deutlichen<br />
Trip-Hop-Elementen. Das eigentlich Erstaunliche<br />
ist, dass sie in all diesen völlig widersprüchlichen<br />
Stilen immer vom Fleck weg mit ihren Kompositionen<br />
überzeugen konnten und sich dabei im Laufe<br />
der Zeit immer neue Hörerschichten<br />
erschlossen.<br />
Als vorläufi gen Höhepunkt<br />
der bewegten Band-Historie<br />
kann man wohl mit<br />
Fug und Recht ihren erst<br />
umstrittenen, später umjubelten<br />
Auftritt in der norwegischen<br />
National oper in Oslo am 31. Juli 2010<br />
bezeichnen. Die eineinhalbstündige Performance<br />
vereint 17 Tracks aus der jüngeren Bandgeschichte<br />
und kombiniert diese mit atmosphärischen bis<br />
verstörenden Videoinstallationen. Obwohl sich die<br />
Tonauswahl ganz puristisch auf eine unkomprimierte<br />
<strong>Stereo</strong>spur beschränkt, bekommt man hier<br />
eine qualitativ beeindruckende Reproduktion des<br />
Liveerlebnisses geboten. Die Vocals erklingen mit<br />
einer durchdringenden Präsenz.<br />
TW<br />
Santana – Greatest Hits<br />
Die Besonderheit von Carlos Santanas Musik<br />
liegt im Mix heißer, afrikanischer Rhythmen mit<br />
angenehm warmen Gitarrenklängen. Santana,<br />
seines Zeichens lebende Musiklegende, weiß<br />
sich zu inszenieren und bat daher während seines<br />
aktuellsten Montreux-Auftritts eine Vielzahl<br />
an Musik talenten auf die Bühne. Zusammen<br />
mit ihnen wob er einen wahren Klangteppich,<br />
vor dessen farbigem Hintergrund er seine<br />
bekanntesten und beliebtesten Hits präsentierte.<br />
Für diejenigen, die ein potentes<br />
Surround-Sound-System ihr Eigen nennen, ist<br />
diese Blu-ray daher eine ganz außergewöhnliche<br />
Klangerfahrung – vielleicht<br />
sogar genau das,<br />
wonach ein jeder audioaffi<br />
ner Sammler sucht.<br />
Der Sound ist luftig abgemischt<br />
und besonders im<br />
Hochtonbereich absolut<br />
lebensnah.<br />
FT<br />
Bildqualität<br />
Tonqualität<br />
Musik-Verleih Edel Germany<br />
Genre Latin-Rock<br />
Preis<br />
20 Euro<br />
Bild MPEG-4, 1.78 : 1<br />
Ton PCM 2.0, DTS-HD MA 5.1<br />
Release-Datum erhältlich<br />
Anzahl der Blu-ray Discs<br />
Musik 83
The Rolling Stones – Some Girls<br />
Die Rolling Stones sind eine der Gruppen, die das<br />
Auf und Ab im Musikgeschäft schon mehrmals am<br />
eigenen Leib gespürt haben. Gerade die 1970er<br />
Jahre sollten sich als die schlimmsten für die<br />
Stones herausstellen: Brian Jones verließ die Band,<br />
Gitarrist Keith Richards stürzte sich von einem<br />
Drogenexzess in den anderen und die gewünschte<br />
Anerkennung für die neuen Platten blieb aus.<br />
Nach dieser harten Durststrecke fand die Band mit<br />
„Some Girls“ endlich wieder ganz auf die Erfolgsspur<br />
zurück: Innerhalb kürzester Zeit erreichte das<br />
Album den ersten Platz der US-Charts und hielt sich<br />
dort insgesamt 32 Wochen lang. Somit symbolisiert<br />
diese Platte für die Stones<br />
das erste große Comeback.<br />
Der Sound unterschied sich<br />
aufgrund des spürbaren<br />
Einsatzes von Elementen<br />
des Punk und Funk deutlich<br />
vom bisher gewohnten<br />
Stil der Stones. Besonders<br />
Bildqualität<br />
Tonqualität<br />
Musik-Verleih Eagle Records<br />
Genre Classic-Rock<br />
Preis<br />
20 Euro<br />
Bild MPEG-4, 1.78 : 1<br />
Ton DTS-HD MA 5.1, PCM 2.0<br />
Release-Datum erhältlich<br />
in den Songs „Respectable“ und „Before They<br />
Make Me Run” dominieren die Rhythmusgitarren.<br />
33 Jahre nach der Veröffentlichung dieser Erfolgshits<br />
entschlossen sich die Rolling Stones „Some<br />
Girls“ komplett zu remastern und um zwölf zusätzliche<br />
Songs zu erweitern. Passend zu diesem<br />
für Fans mehr als lohnenden Re-Release hat Eagle<br />
Records den Konzertmitschnitt der 1978er-Tour<br />
auf Blu-ray veröffentlicht. Das Event wurde ursprünglich<br />
auf 16-Millimeter-Film aufgezeichnet<br />
und für die HD-Auswertung sorgfältig restauriert.<br />
Artefakte und Schmutzpartikel sind sehr selten<br />
anzutreffen und Detailaufnahmen zeigen eine hervorragende<br />
Schärfe. Allerdings ist der Kontrast ausgesprochen<br />
hoch eingestellt, sodass der Schwarzwert<br />
manchmal in ein dunkles Grau umschlägt.<br />
Auch der Sound wurde von Bob Clearmountain aus<br />
dem Originalmaterial neu gemixt und remastered.<br />
Der Klang ist weitgehend frei von Störgeräuschen,<br />
allerdings ist beispielsweise in der 7. Minute ein<br />
starkes Rauschen auszumachen. An der Räumlichkeit<br />
des 5.1-Mixes gibt es nichts auszusetzen.<br />
Die Gitarre von Ron Wood ist über die linke Box<br />
lokalisierbar, während Keith Richards‘ Spiel deutlich<br />
über den rechten Lautsprecher zu hören ist. Mick<br />
Jaggers Gesang und Charlie Watts‘ Darbietung an<br />
den Drums werden sehr dynamisch über die Front<br />
ausgegeben. Durch ein sanftes Echo und den tobenden<br />
Applaus des Publikums über die hinteren<br />
Lautsprecher wird ein authentisches Konzertgefühl<br />
mit Gänsehautgarantie erzeugt.<br />
LF<br />
Herbert Grönemeyer – Schiffsverkehr Tour 2011 (Live in Leipzig)<br />
Herbert Grönemeyer gilt als einer der größten<br />
deutschen Popmusiker überhaupt. Zu seinen Konzerten<br />
strömen Tausende Fans, um seinen gefühlvollen,<br />
teils melancholischen Songs zu lauschen.<br />
Grönemeyers Erfolgswelle hält schon 33 Jahre an.<br />
2011 veröffentlichte er sein mittlerweile 13. Album<br />
„Schiffsverkehr“, das bereits in der ersten Woche<br />
die Top Ten der deutschen Charts erreichte. Nach<br />
Grönemeyers Aussage soll der Titel „Schiffsverkehr“<br />
eine Metapher für eine „chaotische Lebensfreude“<br />
sein. Kurz nach dem Plattenrelease<br />
begab sich der sympathische Wahl-Londoner auf<br />
Tour und erreichte am 16. Juni 2011 die Leipziger<br />
Red Bull Arena, in der ein<br />
aufwendiger Konzertmitschnitt<br />
realisiert wurde.<br />
Visuell besticht das HD-<br />
Medium mit einer guten<br />
Bildqualität, die kaum<br />
Unschärfen aufweist. Nur<br />
bei Weitwinkelaufnahmen<br />
wirkt das Bild etwas verpixelt. Der 5.1-Sound ist<br />
sehr klar und weist keinerlei Störgeräusche auf. Die<br />
Instrumente sind auf die verschiedenen Lautsprecher<br />
aufgeteilt, sodass die Gitarre von rechts und<br />
der Bass von der linken Seite ertönen. Durch einen<br />
dezenten Einsatz der Rears (hauptsächlich für das<br />
Publikum) entsteht eine echte Liveatmosphäre. Allerdings<br />
ist der Mix stark auf Grönemeyers Stimme<br />
ausgerichtet, wodurch die verschiedenen Instrumentalparts<br />
in den Hintergrund rücken. LF<br />
George Harrison – Living In The<br />
Material World<br />
Man nannte ihn den stillen Beatle: George Harrison.<br />
Mit dieser Dokumentation setzt Regisseur Martin<br />
Scorsese dem Ausnahmemusiker ein Denkmal.<br />
Sein Leben wird dem Zuschauer in zwei Teilen mit<br />
insgesamt 3 Stunden Laufzeit nähergebracht. Musikalisch<br />
umrahmt wird die Doku von einer breiten<br />
Palette an Songs, die aus der Feder von Harrison<br />
stammen. Der HD-Sound ist sehr dynamisch und<br />
von hoher Qualität, da er trotz alter Tonaufnahmen<br />
keine auffälligen Störgeräusche enthält. Ein leichtes<br />
Echo über den hinteren Klangkörpern erzeugen<br />
einen Hauch von Räumlichkeit. Der Kommentar ist<br />
sehr gut verständlich und<br />
wird klar über den Center<br />
ausgegeben. Neben einem<br />
umfangreichen und liebevoll<br />
gestalteten Booklet<br />
bietet die Extraabteilung<br />
weitere Interviews und<br />
Songausschnitte. LF<br />
Bildqualität<br />
Tonqualität<br />
Musik-Verleih EMI<br />
Genre Pop<br />
Preis<br />
18 Euro<br />
Bild MPEG-4, 1.78 : 1<br />
Ton DTS-HD MA 5.1<br />
Release-Datum erhältlich<br />
Bildqualität<br />
Tonqualität<br />
Musik-Verleih Studiocanal<br />
Genre Pop/Dokumentation<br />
Preis<br />
18 Euro<br />
Bild MPEG-4, 1.78 : 1<br />
Ton DTS-HD MA 5.1<br />
Release-Datum erhältlich<br />
Bilder: Eagle Records, EMI, Studiocanal<br />
84 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at
Das Phantom der Oper – 25-jähriges Jubiläum<br />
Vor mehr als 25 Jahren nahm Andrew Lloyd Webber<br />
den französischen Kriminalroman „Le Fantôme De<br />
L‘Opéra“ von Gaston Leroux als Vorlage für eine<br />
weltweit erfolgreiche Liebesgeschichte. Das namensgebende<br />
Phantom (Ramin Karimloo) treibt 1871 sein<br />
Unwesen an der Pariser Oper und zieht dort die junge<br />
Sängerin Christine Daaé (Sierra Boggess) in seinen<br />
Bann, um sie zum Star der Oper zu machen. Auch<br />
wenn Christine den düsteren, maskierten Mann, der<br />
in den Katakomben der Oper lebt, als ihren „Engel<br />
der Lieder“ bezeichnet, kann sie seine Gefühle nicht<br />
erwidern und fürchtet sich vor seinem Hass auf die<br />
Welt. Zum 25-jährigen Jubiläum des Musicals inszenierte<br />
Webber sein berühmtestes<br />
Werk mit rund 150<br />
Darstellern (ca. 100 Darsteller<br />
mehr als bei der regulären<br />
Aufführung) in der<br />
atemberaubenden Royal<br />
Albert Hall. Angesichts des<br />
neuen Aufführungsortes<br />
mussten einige Kompromisse geschlossen werden.<br />
So ersetzen riesige LED-Leinwände einen Teil der<br />
Kulisse und unterstützen damit das Flair einer Rockoper.<br />
Auch der berühmte Sturz des Kronleuchters<br />
musste leider entfallen, wurde aber mit Licht- und<br />
Rauch effekten angedeutet. An der Darstellung gibt<br />
es nichts auszusetzen. Besonders grandios ist Sierra<br />
Boggess, der die Rolle der kindlichen Christine wie<br />
auf den Leib geschrieben zu sein scheint.<br />
Dank scharfer Nahaufnahmen entgeht dem Zuschauer<br />
kein Detail der Inszenierung. Leider zeigt sich in<br />
den weniger gut ausgeleuchteten Teilen der Bühne<br />
Bildrauschen. Wahlweise kann Dolby-2.0- oder DTS-<br />
HD-MA-5.1-Sound eingestellt werden. Der HD-Sound<br />
bietet neben leichter Räumlichkeit einen fi ligraner<br />
wirkenden und harmonischeren Ton. Der Dolby-2.0-<br />
Sound klingt dagegen etwas satter. Die Darsteller<br />
sind meist gut zu verstehen, allerdings irritieren die<br />
deutschen Untertitel etwas, da sie das Gesung ene<br />
nicht wortwörtlich wiedergeben, sondern der deutschen<br />
Version des Musicals entnommen sind. NR<br />
Bildqualität<br />
Tonqualität<br />
Musik-Verleih Universal Pictures Home<br />
Genre Musical<br />
Preis<br />
20 Euro<br />
Bild MPEG-4, 1.78 : 1<br />
Ton DTS-HD MA 5.1<br />
Release-Datum erhältlich<br />
Bilder: Eagle Records, Sony Music, Universal Pictures Home<br />
Liszt Now – Lang Lang<br />
Bildqualität<br />
Tonqualität<br />
Musik-Verleih Sony Music<br />
Genre Klassik<br />
Preis<br />
20 Euro<br />
Bild MPEG-4, 1.78 : 1<br />
Ton PCM 2.0<br />
Release-Datum erhältlich<br />
Für das ZDF zeichnete Regisseur Thomas Grube<br />
Lang Langs bemerkenswerten Auftritt im Londoner<br />
Roundhouse als hochwertigen Konzertmitschnitt<br />
auf. In rund 1 Stunde spielt der chinesische<br />
Virtuose zehn Solowerke von Liszt, darunter vier,<br />
die nicht auf seinem internationalen Bestseller-<br />
Album „Liszt: My Piano Hero“ enthalten sind. Für<br />
eine gewisse visuelle Dynamik sorgt der rasante<br />
Videoclip-Schnitt, den Sie entweder lieben oder<br />
hassen werden. Eindeutig positiv bleibt aber der<br />
Fakt zu bewerten, dass die klangliche Lebendigkeit<br />
passgenau auf das Visuelle übertragen wurde.<br />
Käufer der Blu-ray erhalten zusätzlich eine<br />
ebenfalls fürs Fernsehen<br />
produzierte 70-minütige<br />
Dokumentation, die Lang<br />
Langs musikalischen Werdegang<br />
näher beleuchtet.<br />
Für die Aufzeichnung der<br />
Doku und des Konzerts<br />
verwendete Grube aktuelle<br />
HD-Kamera-Technologie, die dementsprechend<br />
klare Bilder einfi ng. Nichtsdestotrotz ist<br />
die Bühne größtenteils dunkel. Auch die atmosphärische<br />
Beleuchtung bzw. das Spotlight sind<br />
kein einfaches Lichtverhältnis für die Kameras.<br />
Akustisch stellt die Blu-ray ausschließlich <strong>Stereo</strong>sound<br />
zur Verfügung. Das reicht für Klassik mit<br />
nur einem Musiker aber absolut aus, denn hier<br />
fallen Klangqualität und Dynamik weitaus stärker<br />
ins Gewicht als Räumlichkeit.<br />
FT<br />
Deep Purple – With Orchestra<br />
Was wären Deep Purple ohne das Musikfestival in<br />
Montreux? Immerhin hat die britische Rockband ihren<br />
erfolgreichsten und bekanntesten Hit „Smoke On<br />
The Water“ einem Feuer während des Festivals zu<br />
verdanken. Kein Wunder also, dass es sich die Band<br />
nicht nehmen lässt, regelmäßig in Montreux aufzutreten<br />
und ihre Stücke zu performen. Bei ihrer letzten<br />
Darbietung im Jahr 2011 haben sich Deep Purple etwas<br />
ganz Besonderes einfallen lassen und ihre Songs<br />
in Begleitung eines Orchesters aufgeführt. Diese Inszenierung<br />
kommt der Blu-ray stark zugute: Durch die<br />
separate Aufteilung der Instrumente auf die verschiedenen<br />
Lautsprecher entsteht der Eindruck, als würden<br />
die zarten Klänge der Streicher<br />
gegen die harten Rockinstrumente<br />
in den Kampf<br />
ziehen. Das Bildmaterial ist<br />
scharf und lässt viele Details<br />
erkennen. Als Bonus<br />
enthält die Disc mehrere Interviews<br />
mit der Band. LF<br />
Bildqualität<br />
Tonqualität<br />
Musik-Verleih Eagle Records<br />
Genre Hardrock<br />
Preis<br />
20 Euro<br />
Bild MPEG-4, 1.78 : 1<br />
Ton DTS-HD MA 5.1, PCM 2.0<br />
Release-Datum erhältlich<br />
Anzahl der Blu-ray Discs<br />
Musik 85
Lexikon<br />
In den Hintergrund-, Wissens- und Testartikeln der <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> finden Sie immer<br />
wieder Fachbegriffe, die durch kursive und fette Schriftart hervorgehoben sind.<br />
An dieser Stelle möchten wir diese erklären und mit Hintergrundinformationen zum<br />
besseren Verständnis der Themen beitragen.<br />
Ringkerntransformator<br />
Der Ringkerntransformator wird bei<br />
hochwertigen Netzteilen eingesetzt.<br />
Der Metallkern ist kreisrund gebogen<br />
(Ringkernspule) und wird von dem<br />
elektrischen Leiter umwickelt. Durch<br />
diese Konstruktion breitet sich das<br />
elektrische Feld hauptsächlich im Inneren<br />
des Ringes aus. Das hat den Vorteil,<br />
dass keine anderen leitenden Teile von<br />
dem magnetischen Feld beeinflusst<br />
werden. Weiterhin haben Ringkerntrafos<br />
einen hohen Wirkungsgrad, was<br />
die Masse geringer hält als bei einem<br />
vergleichbaren Trafo anderer Kernbauform.<br />
Beim Einschalten entstehen<br />
große Stromspitzen. Durch die Verwendung<br />
von Einschaltstrom begrenzern<br />
können jedoch die Sicherungen geschont<br />
werden.<br />
Toslink<br />
Toslink ist ein Kunstwort, gebildet aus<br />
Toshiba und Link, also Toshiba-Verbindung.<br />
Diese Verbindungsart wurde<br />
1983 von Toshiba entwickelt und hat<br />
sich bis heute etabliert. Das Signal wird<br />
hierbei auf optischem Wege durch einen<br />
Kunststoff- oder Glasleiter übertragen.<br />
Im Heimkino- und Hi-Fi-Bereich<br />
wird Toslink meist über das S/P-DIF-<br />
Protokoll wiedergegeben, welches die<br />
Übertragung von unkomprimiertem<br />
PCM-<strong>Stereo</strong>- oder komprimiertem<br />
Mehrkanalton zulässt. Im<br />
nellen Bereich kommen Toslink-Ver-<br />
professiobindungengen<br />
auch über<br />
die ADAT-<br />
Schnittstelle<br />
zum Einsatzüber<br />
die bis zu<br />
acht Kanäle<br />
PCM unkomprimiertragewerden<br />
können.<br />
über-<br />
dB<br />
Die Einheit dB ist die Abkürzung für<br />
Dezibel, einer der gängigsten Begriffe<br />
in der Audiotechnik, bei der elektrische<br />
Spannungen meist nicht in Volt, sondern<br />
als Pegel angegeben werden. Dezibel<br />
ist ein logarithmisches Maß, dessen<br />
Größenordnungen ebenso Bezug<br />
auf unsere Lautstärkewahrnehmung<br />
nehmen. In den Datenblättern findet<br />
man je nach Anwendungsgebieten wie<br />
Akus tik, Hi-Fi- oder Nachrichtentechnik<br />
verschiedene Erweiterungen, die die<br />
Einheit Dezibel genauer spezifizieren.<br />
Zum technischen Vergleich verschiedener<br />
Geräte können nur die gleichen<br />
dB-Maße gegenübergestellt werden.<br />
• dB: relativer Spannungspegel; absoluter<br />
Schalldruckpegel<br />
• dBSPL: (SPL = Sound Pressure Level),<br />
beschreibt den absoluten Schalldruckpegel<br />
• dB(A), dB(B), dB(C): der absolute<br />
Schalldruckpegel ermittelt nach den<br />
Filterkurven A, B oder C<br />
• dBm: absoluter Leistungspegel mit<br />
der Bezugsgröße 1 Milliwatt<br />
• dBu: absoluter Spannungspegel mit<br />
der Bezugsgröße 0,775 Volt<br />
• dBv: absoluter Spannungspegel mit<br />
Bezugsgröße 1 Volt<br />
• dBqps: bewerteter Störpegel mit der<br />
Bezugsgröße 0,775 Volt<br />
• dBFs: (Fs = Full scale) Maximalpegel/<br />
Vollaussteuerung eines digitalen<br />
Audiogeräts.<br />
Pegel<br />
Der Begriff Pegel bezeichnet das Verhältnis<br />
zwischen zwei Leistungen,<br />
Spannungen oder Strömen. Der Leistungspegel<br />
beschreibt dabei das Verhältnis<br />
zwischen einer betrachteten<br />
Leistung und einer Bezugsleistung. Der<br />
Schalldruckpegel gibt Auskunft über<br />
die Stärke eines Schallereignisses. Wird<br />
eine elektrische Spannung logarithmisch<br />
angegeben, ist vom Spannungspegel<br />
die Rede.<br />
SMD<br />
Surface Mounted Device, kurz SMD,<br />
bezeichnet ein Bauelement, das in der<br />
SMT-Technik (Surface Mounted Technology)<br />
verwendet wird. Das Besondere<br />
daran ist die Montageart, die sich<br />
von der klassischen Durchsteckverbindung,<br />
der sogenannten Through Hole<br />
Technology (THT), unterscheidet. Unter<br />
Verwendung von SMD kann eine<br />
Platine von beiden Seiten unabhängig<br />
voneinander bestückt werden, was<br />
für eine deutliche Platzersparnis sorgt.<br />
Die aus der Computertechnik hervorgegangene<br />
Technologie bietet unter<br />
anderem größenbedingt den Vorteil<br />
einer geringeren Störanfälligkeit sowie<br />
kürzester Signalwege zur Datenübertragung.<br />
Während einige Hi-Fi-Hersteller<br />
weitestgehend auf die SMD-Technik<br />
setzen, vermissen andere aufgrund der<br />
geringen Größe der Bauteile „Druck“<br />
und „Wärme“ im Klangbild.<br />
Im-Kopf-Lokalisation<br />
Dieses Phänomen der Psychoakustik<br />
tritt vorwiegend bei der Kopfhörerwiedergabe<br />
auf. Da sich die beiden<br />
Schallquellen direkt rechts und links<br />
neben dem Kopf befinden, bilden sich<br />
die Phantomschallquellen des <strong>Stereo</strong>panoramas<br />
im Kopf aus. Man hat das<br />
Gefühl, die Musik spielt sich innerhalb<br />
des Schädels ab. Das führt zu einer Verzerrung<br />
des Panoramas im Vergleich<br />
zur Lautsprecherwiedergabe und wird<br />
teilweise als unangenehm empfunden.<br />
Deshalb gibt es Ansätze, um die Lokalisation<br />
wie bei Kunstkopfaufnahmen<br />
aus dem Kopf heraus zu verlagern und<br />
der Lautsprecherwiedergabe anzupassen.<br />
Das Phänomen tritt jedoch ebenfalls<br />
in freier Hörumgebung auf: In<br />
seltenen Fällen kann unser Gehör die<br />
Quelle eines vollkommen unbekannten<br />
Klangs nicht lokalisieren. Auch dann<br />
kommt es zur Lokalisation im Kopf.<br />
86 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at
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NR. 1 NOVEMBER/DEZEMBER 2010/JANUAR 2011<br />
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Ihr Ratgeber für den guten Ton im Heimkino<br />
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Noch mehr Tests: Bose Acoustimass 15 und Primar<br />
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1/2009<br />
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– Leserservice –<br />
Lauchstädter Straße 20<br />
04229 Leipzig
Sie fragen – wir antworten<br />
Immer wieder erreichen uns Leserbriefe mit Problemstellungen und Fragen, die oft auch<br />
allgemeingültig sind. Wir möchten an dieser Stelle Ihre Fragen beantworten.<br />
Zukunftsmusik I<br />
Im letzten Heft 1/2012 haben Sie unter<br />
anderem den Netzwerkstreamer Dune HD<br />
Max getestet. Sie empfehlen den koaxialen<br />
Ausgang zur Zweikanalton-Wiedergabe anstelle<br />
des optischen Ausgangs. Meine Frage:<br />
Haben Sie den Ton auch über den HDMI-<br />
Ausgang getestet, da ich diesen zur Audioausgabe<br />
nutze?<br />
DANIEL STANIC<br />
In unseren Tests haben wir alle erdenklichen<br />
Audioausgabeformate von S/P-DIF optisch<br />
und koaxial über HDMI bis zur analogen<br />
Wiedergabe überprüft. Grundsätzlich empfehlen<br />
wir den Dune HD Max über einen der<br />
digitalen Ausgänge mit einem nachgestellten<br />
Digital-zu-Analog-Wandler zu betreiben.<br />
Wie bereits im Testbericht erwähnt führte<br />
in diesem Fall die koaxiale Schnittstelle zu<br />
besseren Ergebnissen. Wir würden diesen<br />
Ausgang für zweikanalige Wiedergabe auch<br />
der HDMI-Schnittstelle vorziehen, die bislang<br />
noch nicht ausreichend für den reinen<br />
Audiobetrieb abgestimmt ist. In der Praxis<br />
ergeben sich am entsprechenden Ausgang<br />
Taktschwankungen, die das Signal negativ<br />
beeinflussen. Im Worst Case kann das angeschlossene<br />
Gerät das Signal nicht korrekt<br />
interpretieren und es kommt zu einer fehlerhaften<br />
oder keiner Wiedergabe.<br />
Für mehrkanalige Wiedergabe ist der HDMI-<br />
Standard hingegen die aktuell fortschrittlichste<br />
Schnittstelle, da sich nur darüber die<br />
digitalen HD-Tonformate übertragen lassen.<br />
Zukunftsmusik II<br />
Vielen Dank für den interessanten Test. In<br />
einem Punkt möchte ich Ihren Ausführungen<br />
widersprechen: Zum Linn Sneaky schreiben<br />
Sie, er sei in seiner Preisklasse konkurrenzlos.<br />
Dem stehen meine Hörerfahrungen mit<br />
dem Sneaky und dem in etwa preisgleichen<br />
Yamaha NP-S2000 entgegen. Der Yamaha<br />
spielt zwar nur Dateien bis 96 kHz/24 Bit,<br />
klingt damit aber meines Erachtens dynamischer<br />
und etwas weiträumiger als der<br />
Sneaky – letztlich Geschmackssache. Bei mir<br />
machte der 12-kg-Yamaha darum das Rennen.<br />
Wurde der Yamaha von den Testern<br />
einfach übersehen oder welche Gründe<br />
führten zu Ihrer Aussage?<br />
ROBERT KORZ<br />
Für den Vergleichstest<br />
haben wir jeweils<br />
zwei Geräte<br />
gleicher Preisklasse<br />
gegeneinander<br />
antreten lassen.<br />
In der Kategorie<br />
bis 1600 Euro<br />
haben wir uns für<br />
das Streaming-<br />
Urgestein Linn<br />
Sneaky entschieden<br />
und als modernen<br />
Gegenpart für Musical Fidelitys<br />
M1 CliC. Die Aussage, dass der Sneaky in<br />
seiner Preisklasse nach Konkurrenz sucht,<br />
bezieht sich auf die bisher getesteten Geräte<br />
in der <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong>. Von Vergleichen<br />
mit bislang unveröffentlichten Tests sehen<br />
wir daher ab. Dass der Yamaha NP-S2000<br />
dem Sneaky Music DS durchaus Paroli<br />
bieten könnte, ist damit nicht ausgeschlossen.<br />
Wir danken für den Hinweis und<br />
werden das Gerät ins Testlabor ordern.<br />
Unscheinbarer Player<br />
Ich beabsichtige, mir demnächst einen<br />
neuen CD-Player anzuschaffen, und bin<br />
auf den Audiolab 8200CD aufmerksam geworden.<br />
In Ihrer aktuellen Ausgabe 1/2012<br />
haben Sie diesen CD Player getes tet und<br />
mit dem Urteil „ausgezeichnet“ bewertet.<br />
Bei meiner weiteren Online recherche stieß<br />
ich auf Besitzer des Gerätes, die regelmäßig<br />
schreiben, dass Original-CDs nicht erkannt<br />
und mit „Error“ quittiert werden.<br />
Mein ehemaliger CD-Player Creek CD 53<br />
machte die gleichen Probleme. Das Gerät<br />
hatte aber bereits einige Jahre auf dem Buckel.<br />
Nur aus diesem Grund habe ich den<br />
CD 53 auch abgegeben. Sein Nachfolger ist<br />
ein Rotel CD-06 SE für relativ kleines Geld.<br />
Und der spielt alles – ohne Ausnahme.<br />
Jetzt meine Frage zum Audiolab 8200CD<br />
an Ihre Redaktion: Woran liegt es, dass ein<br />
von Ihnen mit „ausgezeichnet“ getestetes<br />
Gerät der aktuellen CD-Player-Generation<br />
nicht in der Lage ist, bestimmte handelsübliche<br />
CDs zu lesen?<br />
STEFAN GRAUVOGL<br />
Wie wir Ihrem Brief entnehmen können,<br />
haben Sie die vorgebrachte Beobachtung<br />
nicht selbst gemacht, sondern den<br />
Berichten anderer Besitzer entnommen.<br />
Auch hier ein Hinweis: Die Internetforen<br />
sind nach unseren Betrachtungen wenig<br />
transparent und können durch fokussierte<br />
Interessen vermeintlicher Konkurrenten<br />
manchmal das Meinungsbild<br />
verzerren.<br />
Der genannte Player<br />
ist zurzeit noch in<br />
der Redaktion und<br />
zeigte kein einziges<br />
Mal diesen Fehler an.<br />
Er spielt selbst CD-Rs<br />
von TDK, die 1998<br />
erstellt wurden! Es ist<br />
für ihn ebenfalls kein<br />
Hindernis, die Hybrid-<br />
CD-Schicht auf SACDs<br />
auszulesen. Es kann sein, dass unser Player<br />
über ein revidiertes Laufwerk verfügt<br />
oder dass die Laseroptiken der Player von<br />
enttäuschten Besitzern möglicherweise<br />
leicht verschmutzt waren. Oft werden<br />
Tabakrauch, Feinstaub oder verdampfte<br />
Fette aus offenen Wohnküchen von elektrischen<br />
Geräten angezogen. Der Grund<br />
dafür liegt in der Physik elektrostatischer<br />
Teilchen und Felder. Wir haben des Öfteren<br />
schon solche Laseroptiken von „schwächelnden“<br />
CD-Playern gereinigt und raten<br />
an dieser Stelle dazu, dies von einer Person<br />
machen zu lassen, die die filigrane Mechanik<br />
genauestens versteht. In den meisten<br />
Fällen ist dies von Erfolg gekrönt, wenn<br />
kein anderer Laufwerksfehler vorliegt. Die<br />
Besitzer der Geräte konnten auf unsere<br />
Nachfragen nie alle oben genannten Faktoren<br />
ausschließen.<br />
Im Übrigen hat der Player dank seines<br />
ESS-Wandlers und der Filtertopologie, die<br />
auch von anderen CD-Laufwerken genutzt<br />
werden kann, sehr große Vorteile in der<br />
Wiedergabequalität – das allein schon ist<br />
eine Auszeichnung wert. Sollten Ihre Bedenken<br />
an dieser Stelle nicht zerstreut<br />
sein, dann schauen Sie doch bitte einmal in<br />
unsere Testübersicht, denn hier sind noch<br />
weitere Player zu finden.<br />
Schreiben Sie uns!<br />
Bei Anregungen, Fragen oder Kritik<br />
er reichen Sie uns per Post an:<br />
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Per E-Mail an leserbriefe@audio-test.at oder<br />
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wir uns Kürzungen vor.<br />
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Ph3D<br />
Clearaudio<br />
Symphono plus<br />
Vorverstärker<br />
T+A<br />
MP 1260 R<br />
Accustic Arts<br />
Preamp I MK3<br />
AVM<br />
V3 Next Generation<br />
Rotel<br />
RC-1580<br />
AV-Receiver<br />
Yamaha<br />
DSP-Z11<br />
Denon<br />
AVR-4311<br />
Onkyo<br />
TX-NR5008<br />
Arcam<br />
AVR600<br />
Harman Kardon<br />
AVR 760<br />
Anthem<br />
MRX 700<br />
Onkyo<br />
TX-NR5007<br />
Marantz<br />
SR7005<br />
Onkyo<br />
TX-NR1009<br />
Denon<br />
AVR 3312<br />
Denon<br />
AVR 3311<br />
Harman Kardon<br />
AVR-660<br />
Sony<br />
STR-DA3600ES<br />
1/2010 1 999 Euro www.arcam.de<br />
1/2012 3 499 Euro www.nad.de<br />
1/2010 1 000 Euro www.yamaha-online.de<br />
1/2011 1 799 Euro www.marantz.de<br />
3/2011 3 998 Euro www.bmc-audio.de<br />
1/2010 1 999 Euro www.denon.de<br />
1/2010 1 900 Euro www.vincent-tac.de<br />
2/2011 1 699 Euro www.harmankardon.de<br />
2/2011 2 990 Euro www.avm-audio.com/de<br />
1/2010 1 600 Euro www.taelektroakustik.de<br />
1/2012 2 800 Euro www.taelektroakustik.de<br />
1/2011 3 000 Euro www.empire-hifi.com/canor<br />
1/2011 2 500 Euro www.luxman.de<br />
1/2011 1 999 Euro www.vincent-tac.de<br />
3/2011 1 998 Euro www.bmc-audio.de<br />
3/2011 1 000 Euro www.tad-audiovertrieb.de<br />
3/2011 1 000 Euro www.axiss-europe.de<br />
3/2011 1 350 Euro www.clearaudio.de<br />
2/2011 2 390 Euro www.taelektroakustik.de<br />
2/2011 3 490 Euro www.accusticarts.de<br />
2/2011 2 590 Euro www.avm-audio.de<br />
2/2011 1 199 Euro www.rotel-hifi.de<br />
1/2009 5 500 Euro www.yamaha-online.de<br />
3/2011 2 199 Euro www.denon.de<br />
3/2011 2 599 Euro www.eu.onkyo.com/de<br />
1/2010 4 399 Euro www.arcam.de<br />
1/2010 2 399 Euro www.harmankardon.de<br />
1/2012 2 200 Euro www.anthemav.com<br />
1/2010 2 000 Euro www.eu.onkyo.com/de<br />
3/2011 1 699 Euro www.marantz.de<br />
1/2012 1 499 Euro www.onkyo.de<br />
1/2012 1 099 Euro www.denon.de<br />
2/2010 1 399 Euro www.denon.de<br />
3/2011 1 999 Euro www.harmankardon.de<br />
3/2011 1 199 Euro www.sony.de<br />
Ausgezeichnet<br />
94<br />
Ausgezeichnet<br />
94<br />
Ausgezeichnet<br />
92<br />
Ausgezeichnet<br />
91,5<br />
Ausgezeichnet<br />
91<br />
Ausgezeichnet<br />
91<br />
Ausgezeichnet<br />
91<br />
Ausgezeichnet<br />
90<br />
Sehr gut<br />
89<br />
Sehr gut<br />
88<br />
Sehr gut<br />
86<br />
Sehr gut<br />
89<br />
Gut<br />
79<br />
Gut<br />
78,5<br />
Ausgezeichnet<br />
91<br />
Sehr gut<br />
89<br />
Sehr gut<br />
88<br />
Sehr gut<br />
85<br />
Ausgezeichnet<br />
92<br />
Ausgezeichnet<br />
91<br />
Sehr gut<br />
87,5<br />
Gut<br />
84<br />
Ausgezeichnet<br />
94<br />
Ausgezeichnet<br />
90<br />
Ausgezeichnet<br />
90<br />
Sehr gut<br />
89<br />
Sehr gut<br />
89<br />
Sehr gut<br />
88<br />
Sehr gut<br />
88<br />
Sehr gut<br />
87,5<br />
Sehr gut<br />
87<br />
Sehr gut<br />
86<br />
Sehr gut<br />
85<br />
Sehr gut<br />
85<br />
Gut<br />
74<br />
<strong>Stereo</strong>vollverstärker mit hervorragender Verarbeitungsqualität und Haptik.<br />
Wahrer Meister der Abbildung komplexer Strukturen.<br />
Vollverstärker besticht durch eigenen Charakter bei dynamischer Spielfreude.<br />
Hervorragende Räumlichkeit<br />
<strong>Stereo</strong>vollverstärker mit Transistorklang. Vollsymmetrisches Schaltungsdesign.<br />
Gute Übersprechungswerte.<br />
Exzellente Ausstattung mit farbenfrohem, plastischen Klang und exquisiter<br />
<strong>Phono</strong>platine.<br />
Sauberer, unbeeinfl usster Klang auch im Grenzlastbereich und eine<br />
ausgezeichnete räumliche Abbildung.<br />
Ausgezeichneter Klang gepaart mit anspruchsvollen Audio daten und<br />
besonderer Ausstattung.<br />
<strong>Stereo</strong>vollverstärker mit sechs vergoldeten <strong>Stereo</strong>eingängen. Vollsymmetrisches<br />
Schaltungsdesign. Meister der Dynamik.<br />
Große Leistungsausbeute für anspruchsvolle Lautsprecher bei sehr gutem<br />
Klang. Enormer Ausstattungsvorteil.<br />
Sehr guter Klang, sehr gute Bedienung und modulares Erweiterungskonzept.<br />
Vollverstärker mit Class-D-Digitalendstufe. Loudness-Funktion. Lebendiger<br />
Klang. Besonders für moderne Musik geeignet.<br />
Vollverstärker mit zwei Tape-Schleifen, besonders praktisch ist die<br />
Lautstärkespeicherung für die Eingänge.<br />
Klangvoller Röhrenverstärker, der nicht nur Einsteiger überzeugt. Top<br />
Verarbeitung.<br />
Kleiner, aber feingeistiger Röhrenverstärker mit Ausstattung und<br />
klanglichem Esprit.<br />
Hohe Ausgangsleistung und massive Verarbeitung treffen auf ein röhrentypisches,<br />
druckvolles Klangideal.<br />
Ausgezeichnete klangliche und räumliche Abbildungseigenschaften auf<br />
höchstem Schaltungsniveau.<br />
Klanglich und räumlich sehr ausgeglichen mit vielen externen Umschaltmöglichkeiten<br />
zur Systemanpassung.<br />
Das Klangbild ist geprägt von einer hohen Ruhe und profi tiert von der<br />
Batteriespeisung.<br />
Ein leicht helles, sehr klares Klangbild mit straffen Bässen wird unterstützt<br />
durch das Accu-Plus-Netzteil.<br />
Sauberster Klang und super Messwerte machen diesen Vorverstärker zur<br />
analogen Schaltzentrale.<br />
Sehr hohe klangliche Güte trifft hier auf eine audiophile Grundphilosophie<br />
vom kurzen Signalweg.<br />
Sehr guter Klang und viele Anschlüsse in der Grundausstattung machen<br />
das modular erweiterbare Gerät aus.<br />
Ausstattung und Klang im Zusammenspiel mit den Routing- und Fernsteuermöglichkeiten<br />
sind die Pluspunkte.<br />
Tadellose Video- und Audioverarbeitung, DSP-Sektion der Profi klasse.<br />
Elf Endstufen für 11.2- oder 4-Zonen-Betrieb. Frei konfi gurierbares<br />
Einmesssystem.<br />
Sehr viel Ausstattung auf kleinstem Raum mit besten klang lichen und<br />
messtechnischen Werten.<br />
Audio-Netzwerkstreaming, THX-Zertifizierung und die Bildaufbereitung<br />
zeichnen ihn aus.<br />
7-Kanal-AV-Receiver, bis zu drei Subwoofer anschließbar. Gefällig neutrales<br />
Klangbild in <strong>Stereo</strong> wie Mehrkanal. Dolby Volume.<br />
7-Kanal-AV-Receiver. Leistungsstarke Endstufen. Dolby Volume, keine<br />
Höhenkanäle. Hoher Stromverbrauch und vorlauter Lüfter.<br />
Starke räumliche Darstellung. Eigenes Raumkorrekturverfahren mit zwei<br />
separat speicherbaren Messkurven.<br />
9.2-Netzwerk-AV-Receiver. Acht HDMI-Eingänge, zwei Ausgänge. Sehr<br />
saubere Surround-Abbildung. Sehr guter Videochip.<br />
Ein sehr guter Klang und vielfältige Streaming-Möglichkeiten treffen auf<br />
ein ansprechendes Design.<br />
Mit einem Videoscaling auf vierfache HD-Aufl ösung auch im Bild<br />
zukunftssicher. DTS Neo:X ist mit an Bord.<br />
Zeigt sich netzwerkfreudig durch Integration von Apple Airplay sowie<br />
einer breiten Formatunterstützung beim Streaming.<br />
7-Kanal-AV-Receiver mit Audiostreaming via Netzwerk oder iPod über<br />
USB. Warmer Klang und sehr gute Messwerte.<br />
Sehr gute räumliche und klangliche Eigenschaften treffen auf ein robustes<br />
Technikinnenleben.<br />
Ethernet-Hub, Netzwerk-Videostreaming und der Anschluss von bis zu<br />
zwei <strong>Stereo</strong>paaren machen ihn einzigartig.<br />
94 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at
Modell Ausgabe Preis Web Wertung Testurteil<br />
Standlautsprecher<br />
Isophon<br />
Vescova<br />
Burmester<br />
B25<br />
Elac<br />
FS 247<br />
KEF<br />
Reference 203/2<br />
Nubert<br />
nuVero 10<br />
LUA<br />
Con Espressione<br />
Dynaudio<br />
Excite X36<br />
Bowers & Wilkins<br />
804 Diamond<br />
Teufel<br />
Ultima 800<br />
Vienna Acoustics<br />
Beethoven Concert Grand<br />
ASW<br />
Cantius 604<br />
Nubert<br />
nuVero 11<br />
KEF<br />
Q700<br />
Infinity<br />
C336<br />
Nubert<br />
nuLine 102<br />
PSB Speakers<br />
Image T6<br />
Canton<br />
Karat 790.2 DC<br />
Teufel<br />
M 520 F<br />
Bowers & Wilkins<br />
684<br />
Quadral<br />
Platinum M4<br />
Focal<br />
Elextra 1027-S<br />
Heco<br />
Aleva 500<br />
Jamo<br />
C605<br />
Piega<br />
Smart 3<br />
Canton<br />
Karat 770.2 DC<br />
Quadral<br />
Rhodium 70<br />
Empire<br />
Diamond No.2<br />
German Maestro<br />
HD-PF 200<br />
Aktivlautsprecher<br />
KSdigital<br />
KSD 2020<br />
Adam Audio<br />
A8X<br />
Elac<br />
AM 150<br />
JBL<br />
LSR4328P<br />
Swans<br />
M200MKII<br />
T+A<br />
CM Active<br />
Kompaktlautsprecher<br />
Seta-Audio<br />
M1.5<br />
Adam Audio<br />
Classic Compakt MK III<br />
Sonus Faber<br />
Liuto Monitor<br />
Nubert<br />
nuVero 4<br />
ME Geithain<br />
ME 25<br />
3/2011<br />
ab<br />
7 998 Euro<br />
www.isophon.de<br />
3/2011 7 000 Euro www.burmester.de<br />
2/2011 1 996 Euro www.elac.de<br />
1/2010 7 000 Euro www.kef.com/de<br />
1/2012 2 450 Euro www.nubert.de<br />
1/2011 6 000 Euro www.lua.de<br />
4/2011 2 600 Euro www.dynaudio.com<br />
3/2011 7 000 Euro www.bowers-wilkins.de<br />
1/2010 3 000 Euro www.teufel.de<br />
3/2011 5 100 Euro www.audio-reference.de<br />
4/2011 1 950 Euro www.asw-loudspeaker.com<br />
1/2009 2 690 Euro www.nubert.de<br />
2/2011 1 398 Euro www.kef.com/de<br />
2/2011 1 198 Euro www.infi nitysystems.com<br />
1/2010 1 500 Euro www.nubert.de<br />
2/2011 1 500 Euro www.psbspeakers.de<br />
1/2011 2 498 Euro www.canton.de<br />
3/2011 1 098 Euro www.teufel.de<br />
1/2010 1 000 Euro www.bowers-wilkins.de<br />
1/2010 1 400 Euro www.quadral.com<br />
1/2009 4 000 Euro www.focal.com<br />
1/2010 900 Euro www.heco-audio.de<br />
1/2010 700 Euro www.jamo.com<br />
2/2011 2 000 Euro www.piega.ch<br />
2/2011 1 998 Euro www.canton.de<br />
2/2011 798 Euro www.quadral.com<br />
4/2011 1 999 Euro www.empire-hifi.com<br />
1/2011 598 Euro www.german-maestro.de<br />
3/2011 3 998 Euro www.ksdigital.de<br />
2/2011 1 198 Euro www.adam-audio.de<br />
2/2011 498 Euro www.elac.de<br />
2/2011 1 899 Euro www.jblpro.com<br />
2/2011 648 Euro www.swans-europe.eu<br />
2/2011 1 990 Euro www.taelektroakustik.de<br />
1/2012 2 400 Euro www.seta-audio.de<br />
2/2010 2 000 Euro www.adam-audio.de<br />
1/2012 2 100 Euro www.audio-reference.de<br />
2/2011 1 140 Euro www.nubert.de<br />
2/2011 1 420 Euro www.me-geithain.de<br />
Referenzklasse<br />
95<br />
Ausgezeichnet<br />
94<br />
Ausgezeichnet<br />
93<br />
Ausgezeichnet<br />
93<br />
Ausgezeichnet<br />
93<br />
Ausgezeichnet<br />
92<br />
Ausgezeichnet<br />
91,5<br />
Ausgezeichnet<br />
90<br />
Ausgezeichnet<br />
90<br />
Ausgezeichnet<br />
90<br />
Sehr gut<br />
89,5<br />
Sehr gut<br />
89<br />
Sehr gut<br />
88<br />
Sehr gut<br />
86<br />
Sehr gut<br />
86<br />
Sehr gut<br />
85,5<br />
Sehr gut<br />
85,5<br />
Sehr gut<br />
85<br />
Gut<br />
84<br />
Gut<br />
84<br />
Gut<br />
81<br />
Gut<br />
81<br />
Gut<br />
81<br />
Gut<br />
80,5<br />
Gut<br />
79,5<br />
Gut<br />
79<br />
Gut<br />
78<br />
Gut<br />
73,5<br />
Ausgezeichnet<br />
92,5<br />
Ausgezeichnet<br />
91,5<br />
Sehr gut<br />
89<br />
Sehr gut<br />
87,5<br />
Sehr gut<br />
85<br />
Gut<br />
84<br />
Ausgezeichnet<br />
91<br />
Ausgezeichnet<br />
90<br />
Ausgezeichnet<br />
90<br />
Sehr gut<br />
88,5<br />
Sehr gut<br />
87,5<br />
Eine ausgezeichnete und ungeschönte räumliche Wiedergabe über den<br />
gesamten Übertragungsbereich.<br />
Ein offenes und präsentes Klangbild mit besten räumlichen Eigenschaften,<br />
auch in schwierigen Räumen einsetzbar.<br />
Ausgezeichnetes räumliches und dynamisches Aufl ösungsvermögen,<br />
trockene und konturierte Bässe.<br />
3-Wege-Bassrefl exsystem. Magnetisch abgeschirmt. Tri-Amping/-Wiring.<br />
Akustische Ortsanpassung des Hochtonbassbereiches.<br />
Weiter Tiefgang trotz des schlanken Gehäuses. Zwölf wechselbare Klangmodi<br />
lassen geschmacklich keine Wünsche offen.<br />
Ein ausdrucksstarker Lautsprecher, der feinfühlig aufspielt und einen<br />
hohen Wirkungsgrad aufweist.<br />
Lautsprecher mit transparentem Aufl ösungsvermögen, konturierten<br />
Bässen und sehr gutem Dynamikverhalten.<br />
Die Basswiedergabe und die räumlichen Abbildungseigenschaften<br />
treffen auf solide Verarbeitung mit hohem Materialeinsatz.<br />
3-Wege-Lautsprecher ohne Bassrefl exöffnung. Vierstufi ge Bassanpassung.<br />
Heller Klang mit ordentlichem Bassfundament.<br />
Große Bassdynamik, schöne Räumlichkeit und sehr hohe Klirrarmut in den<br />
höchsten Tönen.<br />
Standlautsprecher mit tiefer Bassreproduktion und großer Dynamikfähigkeit.<br />
Glasfaserbestückte Membran. 3-Wege-Konstruktion. Raum anpassung.<br />
Ausbalancierte Tonalität bis jenseits der 35 Hertz.<br />
Sehr gute räumliche Wiedergabe, straffe Bässe, im Klang frei von Härten<br />
und sehr viel Ausstattung.<br />
Neutrales und feinaufgelöstes Klangbild ohne Übertreibungen im Klang.<br />
Hohe räumliche Abbildungseigenschaften treffen auf sehr gute Klangeigenschaften.<br />
Warmer Grundton und trotzdem neutraler Ansatz, sehr gute Impulstreue<br />
und viel Ausstattung.<br />
Solider und klanglich ausgewogener Standlautsprecher, der sich auch für<br />
Surround-Sets eignet.<br />
Schlanker Hybridlautsprecher für <strong>Stereo</strong> und Surround mit weitreichendem<br />
räumlichen Darstellungsvermögen.<br />
2,5-Wege-Bassrefl exkonstruktion mit guter Hochtonaufl ösung und<br />
Mittenwiedergabe. Geringer Tiefbass. Massive Anschlüsse.<br />
Passiver Bassrefl ex-Standlautsprecher in 3-Wege-Konstruktion. Warme<br />
Mittenwiedergabe. Etwas opulenter Bassbereich.<br />
Differenzierte Mitten- und Hochtonwiedergabe trifft auf ein Ungleichgewicht<br />
im Bass.<br />
Tiefmitten und Bässe werden gut repräsentiert, in den oberen Mitten und<br />
dem Hochtonbereich gibt es Schwächen.<br />
Feindynamischer kleiner Standlautsprecher mit ausgewogenem Klang,<br />
der etwas mehr Spritzigkeit haben könnte.<br />
Gutes räumliches Aufl ösungsvermögen, leichte dunkle Färbung in den<br />
Mitten.<br />
Große Dynamik und straffe Tiefmitten. Spikes und Gummi klebefüße<br />
inklusive.<br />
Gutes Impulsverhalten, keine übertriebenen Bässe, sehr gute räumliche<br />
Aufl ösung.<br />
Optisch ansprechender Standlautsprecher in bekannter Optik mit leichten<br />
klanglichen Färbungen.<br />
Junger, dynamischer Lautsprecher, an dem Ansprüche noch gedeihen<br />
können.<br />
Das koaxiale System im Verbund mit einem weiteren Tieftöner erzeugt<br />
Räumlichkeit und neutrale Klangfarben.<br />
Linearer Hochtonbereich, ausgeprägte räumliche Darstellung, sehr gutes<br />
Impulsverhalten.<br />
Anschlussvielfalt, integrierter D/A-Wandler,<br />
sehr gute Klangeigenschaften.<br />
Direkte Computerverbindung via USB, vielfältige Anschlussmöglichkeiten,<br />
HiQnet zur digitalen Mehrkanalverbindung.<br />
Schickes Äußeres, sehr gute Klangeigenschaften und hochwertige<br />
Verarbeitung.<br />
Saubere Mittenabbildung, edles Gehäusedesign und sehr gute Verarbeitung.<br />
Einschaltautomatik integriert.<br />
Innovative Gehäusekonstruktion sorgt für bassstarke Wiedergabe trotz<br />
der kompakten Größe. Hervorragender Klang.<br />
Durchweg sehr gute Ergebnisse in den klanglichen Eigenschaften in<br />
Kombination mit konsequent umgesetzter Konstruktion.<br />
Nicht nur klanglich sehr angenehm, sondern auch hochwertig verarbeitet.<br />
Die Optik besticht durch edle Lederbezüge.<br />
Kraftvoller, spritziger Klang mit tonaler Ausgeglichenheit. Sehr gute<br />
Gehäusekonstruktion und vielfältige Klangeinstellungen.<br />
Ein ausgezeichnete räumliche Wiedergabe dank koaxialer Bauweise und<br />
ein sehr neutraler Klang.<br />
Test 95
Modell Ausgabe Preis Web Wertung Testurteil<br />
ProAc<br />
Tablette Anniversary<br />
Elac<br />
BS 243<br />
JBL<br />
LS40<br />
KEF<br />
Q100<br />
Piega<br />
Premium 1<br />
Quadral<br />
Aurum Altan VIII<br />
Swans<br />
M1 Monitor<br />
Bowers & Wilkins<br />
685<br />
Calion Deluxe<br />
The Brisbane<br />
Mordaunt Short<br />
Mezzo 2<br />
Subwoofer<br />
Velodyne<br />
CHT-12-Q<br />
Elac<br />
Sub 2040 ESP<br />
Boston Acoustics<br />
RSP 1000<br />
Bowers & Wilkins<br />
ASW610<br />
Magnat<br />
Omega Sub 250 A Ltd<br />
Surround-Sets<br />
Boston Acoustics<br />
A25, A225C, ASW250<br />
Elac<br />
Linie 240<br />
Cabasse<br />
iO2, Santorin 25<br />
KEF<br />
KHT 3005 SE<br />
Wharfedale<br />
Achromatic Supro<br />
KEF<br />
XQ-Serie<br />
Revox<br />
Re:sound-S-5.1-Set<br />
Mission<br />
Serie 79<br />
Bowers & Wilkins<br />
5.1-Set aus 683, HTM61, 685 und ASW610<br />
Vor-/Endstufe<br />
Denon<br />
AVP-A1HDA (Vorstufe)/POA-A1HD (Endstufe)<br />
Onkyo<br />
PR-SC 5507 (Vorstufe)<br />
Primare<br />
SP32 HD (Vorstufe)<br />
Arcam<br />
AV 888 (Vorstufe)<br />
Rotel<br />
RMB-1575 (Endstufe)<br />
Marantz<br />
MM7055 (Endstufe)<br />
Monoblockendstufe<br />
AVM<br />
M3<br />
B.M.C.<br />
AMP M1<br />
Blu-ray-Player<br />
Marantz<br />
UD9004<br />
Sony<br />
BDP-S5000ES<br />
Philips<br />
BDP9600/12<br />
Marantz<br />
UD7006<br />
1/2012 1 950 Euro www.wbs-acoustics.de<br />
2/2011 998 Euro www.elac.de<br />
2/2011 1 598 Euro www.jbl.com<br />
2/2011 498 Euro www.kef.com/de<br />
2/2010 1 700 Euro www.piega.ch<br />
2/2010 1 400 Euro www.aurumspeakers.com<br />
2/2010 1 400 Euro www.swans-europe.eu<br />
2/2011 598 Euro www.bowers-wilkins.de<br />
2/2011 699 Euro www.calion-deluxe.de<br />
2/2011 700 Euro www.mordauntshort.com<br />
4/2011 900 Euro www.velodyne.de<br />
4/2011 800 Euro www.elac.de<br />
4/2011 900 Euro www.bostona.eu<br />
4/2011 600 Euro www.bowers-wilkins.de<br />
4/2011 850 Euro www.magnat.de<br />
4/2011 1 014 Euro www.bostona.eu<br />
1/2009 7 300 Euro www.elac.de<br />
4/2011 3 900 Euro www.cabasse.com/de<br />
4/2011 1 399 Euro www.kef.com/de<br />
4/2011 1 244 Euro www.iad-audio.de<br />
1/2009 7 400 Euro www.kef.com/de<br />
1/2009 2 430 Euro www.revox.de<br />
1/2009 2 697 Euro www.iad-audio.de<br />
1/2009 3 194 Euro www.bowers-wilkins.de<br />
1/2009<br />
je<br />
7 999 Euro<br />
www.denon.de<br />
2/2010 1 799 Euro www.eu.onkyo.com/de<br />
4/2011 5 960 Euro www.elac.de<br />
4/2011 5 499 Euro www.arcam.de<br />
1/2012 2 399 Euro www.rotel-hifi.de<br />
1/2012 1 299 Euro www.marantz.de<br />
3/2011 2 245 Euro www.avm-audio.de<br />
1/2012 3 998 Euro www.bmc-audio.de<br />
1/2010 5 499 Euro www.marantz.de<br />
1/2009 1 699 Euro www.sony.de<br />
4/2011 749 Euro www.philips.de<br />
4/2011 999 Euro www.marantz.de<br />
Sehr gut<br />
87,5<br />
Sehr gut<br />
87<br />
Sehr gut<br />
87<br />
Sehr gut<br />
85<br />
Sehr gut<br />
85<br />
Sehr gut<br />
85<br />
Gut<br />
84<br />
Gut<br />
82<br />
Gut<br />
79<br />
Gut<br />
77<br />
Sehr gut<br />
86,5<br />
Sehr gut<br />
86<br />
Sehr gut<br />
85<br />
Gut<br />
81<br />
Gut<br />
81<br />
Ausgezeichnet<br />
90,5<br />
Ausgezeichnet<br />
90<br />
Sehr gut<br />
89<br />
Sehr gut<br />
87<br />
Sehr gut<br />
87<br />
Sehr gut<br />
86<br />
Sehr gut<br />
85<br />
Gut<br />
77<br />
Gut<br />
76<br />
Referenzklasse<br />
97<br />
Ausgezeichnet<br />
92<br />
Ausgezeichnet<br />
90<br />
Sehr gut<br />
89<br />
Sehr gut<br />
88<br />
Sehr gut<br />
86,5<br />
Ausgezeichnet<br />
92,5<br />
Ausgezeichnet<br />
92<br />
Ausgezeichnet<br />
91<br />
Ausgezeichnet<br />
91<br />
Gut<br />
80<br />
Gut<br />
77<br />
Sehr gute Verarbeitung kombiniert mit einem britischen Klangcharakter.<br />
Kann auch per Bi-Wiring mit getrennten Endstufen betrieben werden.<br />
Transparenter Klang dank JET-III-Bändchenhochtöner, schön trocken<br />
klingende Bassimpulse.<br />
Der Hochtöner ist in einer Hornkonstruktion ausgeführt, die Tiefe der<br />
akustischen Bühne ist besser als die Breite in <strong>Stereo</strong>.<br />
Ein impulsfreudiger und lebendiger Klang dank des neuen Uni-Q-Chassis.<br />
Sehr gut im Bass konturierter, kleiner Lautsprecher mit guter Mittenabbildung<br />
und offenem Hochtonbereich.<br />
Tiefreichende Basswiedergabe mit guten, leicht warmen Mitten und fast<br />
sehr guter räumlicher Aufl ösung.<br />
Sehr transparentes 5.1-Set. Exzellente Mitteltonwiedergabe. Zu scharfer<br />
Hochtonbereich. Beeindruckender Wirkungsgrad.<br />
Viel Bass aus einem kleinen Gehäuse und eine sehr gute Verarbeitung.<br />
Ein Regallautsprecher mit einem ausgewogenen Klang. Jedes Modell eine<br />
Einzelanfertigung.<br />
Lifestylishes Kompaktlautsprechermodell mit einigen leichten Schwächen<br />
im Klang.<br />
Schwergewichtiger Tieftonstrahler mit ausgeglichenem Klang, automatischer<br />
Raumanpassung und eigener Fernbedienung.<br />
Subwoofer mit ausgefallenem Design, unkompliziertem Installationsvorgang<br />
und benutzerfreundlicher Bedienung.<br />
Kompaktes, leichtgewichtiges Gerät mit ausgeglichenem Klang auf sehr<br />
gutem Niveau.<br />
Aktiver Frontfi re-Subwoofer mit Class-D-Endstufe bei geringer Größe<br />
und Gewicht.<br />
Sehr tiefreichender Lautsprecher mit schickem Design und Sub-/LFE-<br />
Wahlschalter.<br />
Impulsfreudiges und klangstarkes Surround-Set mit sehr ausgeprägter<br />
räumlicher Abbildung<br />
Neutrales Lautsprecherset. Weiterentwicklung von Air-Motion-Transformern.<br />
Sehr weiter Übertragungsbereich, hoher Wirkungsgrad.<br />
5.1-Set mit offenem Surround-Klangbild und sehr gutem Abstrahlverhalten<br />
des Center-Lautsprechers.<br />
Surround-System mit sehr guter räumlicher Abbildung sowie optisch<br />
ausgezeichneter Integration in die Wohnlandschaft.<br />
Vielseitiges 5.1-Set mit sehr guter Raumdarstellung und straffen Konturen<br />
in den Tiefmitten.<br />
5.1-Ensemble aus zwei Standlautsprechern, zwei Regallaut sprechern,<br />
Center und Sub. Hervorragende Zusammenarbeit der Einzelkomponenten.<br />
Sehr transparentes 5.1-Set. Exzellente Mitteltonwiedergabe. Zu scharfer<br />
Hochtonbereich. Beeindruckender Wirkungsgrad.<br />
5.1-Satelliten-System. Center mit Viotex-Textilhochtöner. Tiefmitteltöner<br />
aus Parawave-Membranmaterial.<br />
Eine hohe Feindifferenzierung von Details und eine ausge wogene Basswiedergabe<br />
beschreiben das Set.<br />
Vor-/Endstufenkombination aus Surround-Vorstufe und 10-Kanal-Verstärker.<br />
Vollsymmetrischer Aufbau. Videokünstler.<br />
AV-Surround-Controller mit Audiostreaming via Netzwerk. Hervorragender<br />
Klang und sehr gute Videofunktionalität. Sehr gute Bedienbarkeit.<br />
Hi-Fi-Schwergewicht mit doppelten XLR-Eingängen, AES/EBU-Digitalanschluss<br />
und hervorragendem Klang.<br />
Detailgetreue AV-Vorstufe mit hoher Anzahl an Anschlussmöglichkeiten<br />
und umschaltbaren Digitalfi ltern.<br />
Surround-Endstufe, die auch ins Norm-Rack passt, begünstigt durch die<br />
hohe Effi zienz und dadurch geringe Wärmeentwicklung.<br />
Druckvolle Dynamik mit musikalischem Grundcharakter. Symmetrische<br />
XLR-Anschlüsse lassen störungsfreie Signalwege zu.<br />
Kraftvoller Grundklang auch an schwierigen Lasten. Klangliche<br />
Variabi lität durch Oberwellentuning.<br />
Kompromisslos starker Klang. Verstärkung kann per DIGM über Toslink<br />
ferngesteuert werden.<br />
Blu-ray-Player mit fantastischer Bild- und Klangqualität. Profile 2.0.<br />
Unterstützt DVD-Audio und SACD. Analoge Ausgänge mit guter Klangbalance.<br />
Blu-ray-Player mit Profi le 2.0. Gute Bedienbarkeit. Alle HD-Audio-<br />
Decoder an Bord. Audiosektion samt analogen Schnittstellen erstklassig.<br />
1080p24.<br />
Blu-ray-Player mit hervorragendem Bedienkomfort, robuster Verarbeitung<br />
und umfangreichen Audiooptionen.<br />
Player mit umfangreichem Video-EQ, exzellenter Bildverarbeitung und<br />
umfangreicher Medienunterstützung.<br />
96 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at
Modell Ausgabe Preis Web Wertung Testurteil<br />
Onkyo<br />
BD-SP809<br />
CD-Player<br />
Audiolab<br />
8200CD<br />
SACD-Player<br />
Denon<br />
DCD-2010AE<br />
Marantz<br />
SA-15S2<br />
Marantz<br />
SA-KI Pearl Lite<br />
Schallplattenspieler<br />
Acoustic Solid<br />
Solid 111<br />
Music Hall<br />
mmf-5.1<br />
Clearaudio<br />
Concept MM<br />
Medienserver<br />
Mcubed<br />
RipNAS Z1000<br />
Naim<br />
HDX<br />
Olive<br />
4 HD<br />
Reson<br />
rh4<br />
Audio-Netzwerkplayer<br />
T+A<br />
Pulsar MP1260 R<br />
Linn<br />
Akurate DS (2010)<br />
Audiodata<br />
AudioVolver II<br />
Linn<br />
Majik DS-I<br />
Linn<br />
Sneaky Music DS<br />
Musical Fidelity<br />
M1 CLiC<br />
T+A<br />
Music Receiver<br />
Marantz<br />
NA7004<br />
NAD<br />
C 446<br />
Teufel<br />
3Raumfeld CSM<br />
Arcam<br />
Solo Neo<br />
Logitech<br />
Transporter<br />
Rotel<br />
RT-09<br />
Logitech<br />
Squeezebox Touch<br />
Cocktail Audio<br />
X10<br />
Philips<br />
NP2500<br />
Dune HD<br />
Max<br />
Sonos<br />
ZP90<br />
D/A-Wandler<br />
B.M.C.<br />
DAC1<br />
Arcam<br />
rDAC<br />
Lindemann<br />
USB-DAC 24/192<br />
Musical Fidelity<br />
M1DAC<br />
Music Hall<br />
dac25.3<br />
Atoll<br />
DAC<br />
Advance Acoustic<br />
MDA-503<br />
4/2011 499 Euro www.eu.onkyo.com/de<br />
1/2012 899 Euro www.iad-gmbh.de<br />
1/2010 2 000 Euro www.denon.de<br />
1/2011 1 799 Euro www.marantz.de<br />
2/2011 1 199 Euro www.marantz.de<br />
3/2011 1 080 Euro www.acoustic-solid.de<br />
3/2011 800 Euro www.phonar.de<br />
3/2011 1 100 Euro www.clearaudio.de<br />
1/2011 1 095 Euro www.hfx.at<br />
2/2010 6 500 Euro www.naimaudio.com<br />
2/2010 2 498 Euro www.olivehd.com/de<br />
1/2011 2 250 Euro www.reson.de<br />
2/2010 2 690 Euro www.taelektroakustik.de<br />
3/2011 5 500 Euro www.linn.co.uk<br />
4/2011 5 200 Euro www.audiodata.de<br />
2/2010 2 975 Euro www.linn.co.uk<br />
1/2012 1 450 Euro www.linn.co.uk<br />
1/2012 1 600 Euro www.musicalfi delity.com<br />
1/2012 2 700 Euro www.taelektroakustik.de<br />
3/2011 800 Euro www.marantz.de<br />
1/2012 800 Euro www.nad.de<br />
4/2011 1 975 Euro www.teufel.de<br />
2/2010 1 799 Euro www.arcam.de<br />
2/2010 1 999 Euro www.logitech.com<br />
1/2012 800 Euro www.rotel-hifi.de<br />
2/2010 299 Euro www.logitech.com<br />
1/2012 290 Euro www.coktailaudio.de<br />
2/2010 229 Euro www.philips.de<br />
1/2012 469 Euro www.dune-hd.de<br />
2/2010 349 Euro www.sonos.com<br />
1/2012 3 248 Euro www.bmc-audio.de<br />
1/2011 399 Euro www.arcam.de<br />
1/2011 690 Euro www.lindemann-audio.de<br />
1/2011 499 Euro<br />
www.reichmann-audio-systemevertrieb.de<br />
1/2011 700 Euro www.phonar.de<br />
1/2011 550 Euro www.atoll-electronique.de<br />
1/2011 849 Euro www.domino-design.de<br />
Gut<br />
75<br />
Ausgezeichnet<br />
91,5<br />
Referenzklasse<br />
96<br />
Referenzklasse<br />
95,5<br />
Ausgezeichnet<br />
93<br />
Sehr gut<br />
89<br />
Sehr gut<br />
88<br />
Sehr gut<br />
87<br />
Sehr gut<br />
88<br />
Sehr gut<br />
88<br />
Sehr gut<br />
88<br />
Gut<br />
80<br />
Ausgezeichnet<br />
91<br />
Ausgezeichnet<br />
90<br />
Sehr gut<br />
89<br />
Sehr gut<br />
89<br />
Sehr gut<br />
89<br />
Sehr gut<br />
88<br />
Sehr gut<br />
88<br />
Sehr gut<br />
87<br />
Sehr gut<br />
86<br />
Sehr gut<br />
86<br />
Sehr gut<br />
85<br />
Sehr gut<br />
85<br />
Gut<br />
84<br />
Gut<br />
83<br />
Gut<br />
82<br />
Gut<br />
74<br />
Befriedigend<br />
69<br />
Befriedigend<br />
69<br />
Referenzklasse<br />
96<br />
Ausgezeichnet<br />
92<br />
Ausgezeichnet<br />
92<br />
Sehr gut<br />
89<br />
Sehr gut<br />
89<br />
Sehr gut<br />
87<br />
Sehr gut<br />
86<br />
Hochwertiger Einstiegsplayer mit zwei HDMI-Ausgängen, einfacher<br />
Bedienbarkeit und guter Verarbeitung.<br />
Sieben wählbare Rekonstruktionsfi lter lassen den hochwertigen Schaltungsaufwand<br />
erkennen. Multi-Bit-Delta-Sigma-Wandler an Bord.<br />
Hochwertiger Schaltkreis. Digitale Ein- und Ausgänge. Wiedergabequalität<br />
bewegt sich konstant auf hervorragendem Niveau. Sehr gute<br />
Messwerte.<br />
Überzeugend klangstarker SACD-Player mit zusätzlicher D/A-Wandler-<br />
Funktion und schaltbaren Filtern.<br />
Hervorragende Klangeigenschaften durch sauberes Schaltungsdesign und<br />
D/A-Wandler mit sehr gutem Rekonstruktionsfi lter.<br />
Ausgelagerter Antriebsmotor mit externer Steuerung sorgt für möglichst<br />
wenige Schwingungen auf dem Plattenteller.<br />
Ein resonanzoptimiertes Sandwichchassis entkoppelt weit gehend parasitäre<br />
Schwingungen vom Abtastsystem.<br />
Ein magnetisch gelagerter Tonarm ohne Reibungswiderstände und eine<br />
einfache Installation sind seine Vorteile.<br />
Sehr fl exibler CD-Ripper, der schnell und unkompliziert die Daten in<br />
verschiedenen Formaten zur Verfügung stellt.<br />
Klanglich feinfühlig und dynamisch. Sehr gute räumliche Abbildung<br />
komplexer Arrangements. Einfaches CD-Rippen und Bedienen.<br />
Komfortable Bedienung und einfache Netzwerkintegration in Verbindung<br />
mit sehr guten klanglichen Ergebnissen machen dieses Gerät aus.<br />
Musikserver, CD-Ripper, Internetradio und digitales Aufnahmegerät in<br />
einem – mit beeindruckendem Klang.<br />
Umschaltbare Digitalfi lter erweitern sehr stark den ausgezeichneten<br />
Klang. Bedienung und iPod-Datenübernahme sind auf höchstem Niveau.<br />
Eine ausgezeichnete Klangqualität und Aufl ösungen bis zu 24 Bit/192 kHz<br />
machen ihn sehr universell, hinzu kommt das Linn-Radio mit 320 kbp/s.<br />
Netzwerkplayer mit ausgezeichnetem Raumprozessor, professio neller<br />
Einrichtung und HD-Aufl ösung.<br />
Ausgezeichnete Klangqualität und hervorragende räumliche Abbildung<br />
sind die Hauptkriterien. Sehr gute Bedienung via Software.<br />
Durchgehend ausgeglichener Klangcharakter bei grandioser Räumlichkeit.<br />
Konzerte ohne Pausen mit Gapless-Wiedergabe.<br />
Der warme Grundtonbereich macht den Charakter dieses Multitalents<br />
aus. Auch hochaufgelöste Dateien werden abgespielt.<br />
Internes 384-Kilohertz-Oversampling bei 32 Bit Wortbreite werten selbst<br />
CD-Aufnahmen hörbar auf. Umfangreiche Ausstattung.<br />
Ein Ausstattungswunder mit überdurchschnittlich gutem Klang für eine<br />
große Auswahl von Audioformaten und vielen Anschlussmöglichkeiten.<br />
Neben Netzwerkfunktionen auch umfangreiche Radioausstattung. Detailreiche<br />
und dynamische Wiedergabe hauchen der Musik Leben ein.<br />
Komplettes Multiroom-System mit einfacher Einrichtung, übersichtlicher<br />
Bedienung und hoher Formatauswahl.<br />
Sehr gut klingender Netzwerkplayer mit integriertem Vollverstärker,<br />
Radiotuner, USB und CD-Spieler. Einfachste Bedienung und rDock.<br />
Sehr gute Klangqualität trifft auf gute Bedienbarkeit. Die Software<br />
erweitert den Funktionsumfang für die Onlineangebote.<br />
Eigentlich ein Radiotuner mit Netzwerkstreaming. Sehr gute räumliche<br />
Wiedergabe mit eigener Klangfärbung.<br />
Eine große Audioformatvielfalt und eine gute Audioperformance vereinen<br />
sich mit einer sehr guten Bedienbarkeit.<br />
Netzwerkplayer mit leichtem Fokus auf dem oberen Frequenzbereich.<br />
Audio-CDs können auch zu verlustfreien Dateien gerippt werden.<br />
Die Audiowiedergabe ist für den Preis noch als gut zu bezeichnen. Der<br />
Funktionsumfang ist gut, es fehlen leider USB und Musikdienste.<br />
Räumliche Wiedergabe kann noch verbessert werden. Ansonsten ein<br />
Allround-Talent nicht nur für Audio, selbst Blu-rays werden abgespielt.<br />
In puncto Audioqualität ist mehr zu erwarten, dafür ist der Funktionsumfang<br />
dank Steuerung via Desktop-Software viel besser.<br />
Single-Ended-Class-A-Wandler mit modularem Aufbau. Anpassbar durch<br />
schaltbare Rekonstuktionsfi lter sowie Over- und Upsampling-Werte.<br />
Klangliche und dynamische Qualitäten auf sehr hohem Niveau, in Verbindung<br />
mit zukunftsweisender Ausstattung.<br />
Sehr gute klangliche und dynamische Eigenschaften und die Möglichkeit,<br />
192-kHz-Audio via USB wiederzugeben.<br />
Hohe klangliche Qualitäten in Einheit mit einem starken Ausgangssignal.<br />
Warmes und weites Klangbild mit Röhre im Ausgang. Zusätzlich regelbarer<br />
Kopfhörerausgang.<br />
Ein pegelstarkes Ausgangssignal und ein von Standardfi ltern geprägter<br />
Klang bestimmen diesen Wandler.<br />
Aufwendige Elektronik für Sample-Raten bis 384 Kilohertz mit der Würze<br />
von ausgeprägtem Röhrenklang.<br />
Test 97
„Fürs Downloaden ist meine Frau zuständig“<br />
Ulrich Michalik,<br />
Linn<br />
Herr Michalik, was<br />
hat Sie dazu bewogen,<br />
ins Allgäu zu<br />
ziehen?<br />
Ich darf seit über zehn<br />
Jahren leben, wohin<br />
andere in Urlaub<br />
fahren, bin trotzdem<br />
ruckzuck in München<br />
und habe zwei weitere<br />
Flughäfen in der Nähe.<br />
Und: die Alpen vor der<br />
Haustür, 30 Minuten<br />
nach Tirol, 45 Minuten<br />
an den Bodensee, 1 Stunde in die Schweiz,<br />
2 Stunden nach Italien – noch Fragen?<br />
Seit wann beschäftigen Sie sich mit<br />
Hi-Fi-Technik und was war der Auslöser<br />
dafür?<br />
Zur High Fidelity kam ich über meine Liebe zur<br />
Musik, und die habe ich buchstäblich mit der<br />
Muttermilch aufgesogen. Dass ich Mitte der<br />
1980er auch beruflich dort landete, war allerdings<br />
eher Zufall, da ich Betriebswirt bin und<br />
ursprünglich aus der Marketing-Ecke komme.<br />
Haben Sie Ihre umfangreiche Plattensammlung<br />
bereits digitalisiert?<br />
Ganz ehrlich, wenn Sie zwischen 15 000 und<br />
20 000 LPs haben und diese mit einem Linn<br />
Sondek LP12 in größter Ausbaustufe genießen<br />
können, dann hält sich der Drang, sein Vinyl<br />
zu digitalisieren, in sehr, sehr engen Grenzen.<br />
Wenn ja, wie sah Ihre Aufnahmekette<br />
aus?<br />
Ich hab’s vor Jahren mal versuchsweise mit<br />
Audacity und meinem Macbook Pro probiert,<br />
es aber gleich wieder sein lassen, weil das<br />
klangliche Ergebnis wenig mit dem zu tun<br />
hatte, was mein LP12 aus den Rillen zaubert.<br />
Daraufhin habe ich den Entschluss gefasst,<br />
nichts Analoges zu digitalisieren und nach<br />
3.2012<br />
Die kommende Ausgabe der <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> steht<br />
ganz im Zeichen von High End. Wir wagen einen<br />
Blick auf die Highlights Europas größter Hi-Fi-<br />
Messe, begutachten die wichtigsten Musikdownload-Plattformen<br />
und bieten exklusive<br />
Tests von AVM, Burmester und Sonus Faber.<br />
Möglichkeit nichts digital Aufgenommenes auf<br />
den Plattenteller zu legen, sondern das Beste<br />
aus beiden Welten friedlich koexistieren zu<br />
lassen: Vinyl und Netzwerkstreaming.<br />
Wenn man seit Jahren in den Ausbau<br />
der Plattensammlung investiert,<br />
hat man dann überhaupt Lust, Musik<br />
herunterzuladen?<br />
Fürs Downloaden ist hauptsächlich meine Frau<br />
zuständig, die mit wachsender Begeisterung<br />
die wildesten Sachen aus dem Netz fischt.<br />
Wobei einer der Vorteile meines Jobs natürlich<br />
darin liegt, dass wir zur Wiedergabe zwischen<br />
den feinsten Digitalquellen auswählen können.<br />
Bevor es Linn-DS-Player gab, habe ich zu<br />
Hause so gut wie nie digitale Musikkonserven<br />
gehört. Ich finde, wir haben ein Vierteljahrhundert<br />
lang Musik an eine klanglich stark<br />
limitierte Aufnahme- und Wiedergabetechnologie<br />
verschwendet. So gesehen bin ich der<br />
Letzte, der dem CD-Player und dem Silberling<br />
eine Träne nachweint.<br />
Gibt es aktuelle musikalische Veröffentlichungen,<br />
die Sie begeistern?<br />
Es gibt so unglaublich viel gute neue Musik,<br />
dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll.<br />
Allerdings muss ich gestehen, dass ich bei vielen<br />
modernen Sachen häufig Probleme habe,<br />
Songtitel und Interpret auseinanderzuhalten.<br />
Egal, Hauptsache, es ist handgemachte Musik.<br />
Neben der unschätzbar positiven Wirkung<br />
von Musik auf das menschliche Wohlbefinden<br />
besteht der Sinn von Hi-Fi vor allem darin, Lust<br />
auf unterschiedlichste musikalische Genres<br />
zu machen. Anders formuliert: Je besser das<br />
Hi-Fi-System, desto weiter der musikalische<br />
Horizont, desto größer der Gewinn an Lebensqualität.<br />
Wer ausschließlich Heavy Metal oder<br />
ausschließlich Klassik hört, hat garantiert keine<br />
vernünftige Anlage.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Ausgabe 3.2012 erscheint<br />
am 27. April 2012<br />
Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Sonus Faber<br />
Verleger:<br />
Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />
Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />
Tel. (03 41) 1 49 55-0 • Fax (03 41) 1 49 55-11<br />
Herausgeber:<br />
Stefan Goedecke, Torsten Herres,<br />
Stefan Hofmeir, Florian Pötzsch<br />
Chefredaktion (ViSdP):<br />
Stefan Goedecke<br />
Leitung Test und Technik/<strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> Labor:<br />
Jens Voigt V.D.T.<br />
Redaktion:<br />
Lydia Fischer (LF), Martin Heller (MAH), Torsten<br />
Pless (TP), Falko Theuner (FT), Jens Voigt V.D.T.<br />
(JV), Tiemo Weisenseel (TW)<br />
Grafikdesign:<br />
Dawid Chmielewski, Therèse Herold, Tobias<br />
Heymann, Stefan Kretzschmar, Julia<br />
Schmenger, Katharina Schreckenbach<br />
(Leitung), Stefanie Schmidt, Kim Trank,<br />
Annemarie Votrubec<br />
Lektorat:<br />
Katharina Neumann, Janett Niklas<br />
Produktbetreuung:<br />
Hirra Hafeez, Mathias Kübler,<br />
Verena Rottmann (Leitung)<br />
Anschrift:<br />
Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />
Redaktion <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong><br />
Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />
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Breslauer Straße 5, D-85386 Eching<br />
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ISSN: 1861-1737<br />
Erscheinungsweise: 6-mal im Jahr<br />
Einzelpreis Deutschland: 4,99 Euro<br />
Jahresabo Deutschland: 24,90 Euro<br />
Druck:<br />
Dierichs Druck + Media GmbH & Co. KG, Kassel<br />
© 2012 von Auerbach Verlag und Infodienste<br />
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von Artikeln, Grafiken, Fotos durch jedes<br />
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daran. Gerichtsstand ist Leipzig.<br />
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