AUDIO Eintakt-Trioden - besser aus Prinzip? (Vorschau)
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03 / 2014
www.audio.de Deutschland 6,- €
HIFI · SURROUND · HIGH END · MUSIK
Klangstark, technisch perfekt
und DSD-fähig – für 400 €!
Eintakt-Trioden –
besser aus Prinzip?
Vier erschwingliche
Single-Ended-Röhrenverstärker
zeigen, was
sie können – an besonders
röhrenfreundlichen
Boxen aller Klassen.
CD-Spieler und Verstärker von
Atoll: konsequent audiophil
schon in der 1000-Euro-Klasse
Super-Kopfhörer von
AKG und Audez'e,
neue Porti-Referenz
von Astell&Kern
Österreich € 6,70 - Schweiz sfr 12,00
Spanien € 7,95 - BeNeLux € 7,00
Griechenland € 9,00 - Italien € 7,95
Finnland € 8,85 - Slowenien € 7,95
NEU in der
Serie 15
Modern Fidelity.
RCD-1570
CD-Player
RA-1570
Vollverstärker
7/2013
Ihre neue Wertanlage – von ROTEL.
Der neue RA-1570 von ROTEL ist mehr als eine normale
HiFi-Komponente. Denn dieser perfekt auf die Bedürfnisse
des modernen Musikenthusiasten abgestimmte Vollverstärker
schafft mit seinen kraftvollen 2 x 120 Watt (RMS / 8 Ω) den
Spagat zwischen den klassischen Analog-Prinzipien und
den modernen, digitalen Anschlussvarianten. In der Wiedergabe
nahezu aller mobilen Quellen liefert er auch kabellos,
via mitgeliefertem USB-Bluetooth-Adapter, die Klangqualität,
die selbst eingefleischte Musikliebhaber begeistert. Aber was
wäre das Herzstück eines hochwertigen multifunktionalen
Musiksystems ohne die Wiedergabemöglichkeit einer umfangreichen
CD-Sammlung? Aus diesem Grund haben wir dem
RA-1570 mit dem MP3-fähigen RCD-1570 einen Highend-
CD-Player zur Seite gestellt, den Sie über die Systemfernbedienung
komfortabel mitsteuern können. Dank Wolfson-
D/A-Wandler verfügt der RCD-1570 über die gleiche hochwertige
Signalverarbeitung und klangliche Akkuratesse
wie sein Verstärkerpendant. Mit der Serie 15 von ROTEL
holen Sie das Maximum aus Ihrer Musik heraus. Und erleben
kompromisslosen Klang – für eine vernetzte Welt.
Mehr Infos und den ROTEL Fachhändler in Ihrer Nähe finden Sie auf: www.gute-anlage.de und www.rotel.com
Meinung › Editorial
So kompakt, so
klangstark
Bernhard Rietschel
brietschel@wekanet.de
Keine Kompromisse
Wie alle Hobbys kennt auch HiFi unterschiedliche Grade von Konsequenz und
Kompromisslosigkeit. Ich habe schon alte Männerfreundschaften an einem Streit
über einen Röhrenvorverstärker zerbrechen sehen, wobei mir der genaue strittige
Punkt nie offenbart wurde. Ich hätte ihn vielleicht eh nicht verstanden.
Ich kannte auch Leute, die sich eine große, schöne Wohnung hätten mieten
können, aber eine viel kleinere vorzogen – weil sie es sich so leisten konnten, die
gegenüberliegende, identische Wohnung dazuzumieten. Diese blieb dann jahrelang
uneingerichtet, praktisch im Rohbauzustand – bis auf das Wohnzimmer, das als
Hörraum diente. Mit vielen Platten, einem (!) Sessel sowie einem Tischchen, auf
dem noch die Partitur der zuletzt gehörten Sinfonie lag. Sonst nichts.
Nicht zu vergessen der Vinylfan, dem ich einen Van den Hul Tonabnehmer für 5000
Mark in seinen Linn-Spieler einbaute: Die Anlage, ein ganz großes Naim-Gedeck an
einer ganz kleinen Linn-Box, war vermutlich teurer als die gesamte Wohnung. Und
das Auto. Er hatte nämlich keins, sondern nur ein altes Rennrad, das im Flur stand,
weil es in der miesen Gegend sonst sofort geklaut worde wäre. Ich habe „Abbey
Road“ nie zuvor und nie wieder danach so gut gehört.
Es sind die Unbeugsamen, 110-Prozentigen, die in Erinnerung bleiben. Was nicht
heißt, dass auch Leute, die ihren Boxenkauf von einem Zentimeter Bauhöhen-
Unterschied abhängig machen mussten („weil sie sonst höher ist als das Sideboard“),
oder die ihre Traumbox dann doch nicht bekamen, weil das Furnier etwas
zu grob gemasert war, oder die, obwohl MP3-abstinent aus Überzeugung, beschlossen,
fortan über eine Funk-Digitalstrecke Musik zu hören, „weil dann das
Kabel nicht so hässlich vor dem Teppich vorbeigeht“ – dass also solche eher
weniger kompromisslose Musikfreunde mitunter beneidenswert guten Klang
genießen, den sie in den Augen der 110-Prozentigen gar nicht verdient haben.
Für beide Gruppen haben wir spannende Themen in diesem Heft. Himmlisch
klingende Eintakt-Röhren, die heiß werden wie die Feuer der Hölle und trotzdem
nur wenige Watt ausspucken – Klassiker des kompromisslosen High End, die am
richtigen Lautsprecher überwältigend lebensecht musizieren. Ehrensache, wir
haben auch passende Lautsprecher besorgt: von noch erreichbaren Effizienzwundern
bis hin zu wirklich radikalen Hochwirkungsgrad-Hörnern. Aber wir haben
auch pflegeleichtes Transistor-HiFi aus Frankreich, das klanglich eine ganz ähnliche
Richtung einschlägt. Mainstream ist daran gar nichts, nur der Preis. Auch Boxen
knapp ober- und unterhalb der berühmten 1-Meter-Marke haben wir gefunden, die
allesamt so verblüffend spielen, dass man letztlich tatsächlich den Partner entscheiden
lassen kann – von Kompromiss keine Spur, auch für 1500 Euro nicht. Wer
Rücksicht auf Nachbarn und Familie nehmen muss, kann sich von dem Geld auch
einen der neuen Super-Kopfhörer leisten – für einen Kopfhörer ist das zwar
verdammt teuer. Aber der Betrag ist nur einmal fällig. Nicht monatlich wie die Miete
für die Nachbarwohnung. So betrachtet kann auch ein 1500-Euro-Kopfhörer ein
guter Kompromiss sein.
nuLine 34
„Setzt weit über ihre Preisklasse
hinaus Maßstäbe“Klassenreferenz AreaDVD 1/13
„Großartiges Hörerlebnis“
AV-Magazin Highlight 2/13
Testsieger Audio 1/14
„Was das Preis-Leistungs-Verhältnis betrifft, dürften die nuLine
34 kaum zu toppen sein. So viel durchdachte Lautsprechertechnik
fürs Geld dürfte man anderswo kaum finden“ LP 4/13
Schleiflack Weiß, Platin, Schwarz oder Nussbaum, Kirsche.
220/160 W · 335,- €/Box inkl. 19% MwSt. zzgl. Versand
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Ehrliche Lautsprecher
www.audio.de ›03/2014
3
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Inhalt › Audio 03/2014
18
In Einklang?
Wonach lechzen leistungsarme
Class-A-Röhren am meisten?
Richtig, nach wirkungsgradstarke
Boxen! Doch klingt die Technik-
Symbiose automatisch besser?
Für Minimalisten: Für Kopfhörer-HiFiisten: Für Porti-Fetischisten:
Clearaudio
smart Phono V2
44
AKG K 812 und
Audez´e LCD-XC
46
Astell & Kern
iriver AK 240
14
Magazin
6
8
12
News Highendige Elektronik-Komponenten
von Esoteric # Wilson überarbeitet den
Lautsprecher Sasha # Sony baut einen
neuen Walkman # Nola-Lautsprecher gibt
es ab sofort auch in Deutschland # iFi
versucht sich in portablen KH-Amps mit
dem nano iCAN # Cyrus hat den deutschen
Vertrieb gewechselt.
Messe-Report: CES 2014
Was gibt es Neues aus Las Vegas? AUDIO
war vor Ort und berichtet.
Szene HiFi-Events und Termine
RUBRIKEN
3 Editorial
69 Markt
134 Bestenliste
144 Leserbriefe
144 Impressum
146 Vorschau
Lautsprecher
18
120
Test: Highend-Lautsprecher
Mit teilweise einzigartiger Technik und
enormen Aufwand bauen Voxativ,
Blumenhofer und Ayon ihre Lautsprecher.
Warum das ganze Tam-Tam mit Hörnern
und Breitbändern? Ganz einfach: Weil sie
gezielt auf einen hohen Wirkungsgrad
gezüchtet wurden. Ob sie sich deswegen
aber als ideale Partner von Kleinstleistungs-Verstärkern
eignen?
Test: Standboxen um 1600 Euro
Mit einer Höhe von knapp unter einem
Meter und einem hübschen Design sind die
Weichen bereits richtig gestellt: Diese vier
Standlautsprecher von Boston, Chario, Elac
und Monitor Audio werden sich optisch in
jedes Wohnzimmern integrieren. Das reicht
AUDIO aber nicht und prüft die Boxen auf
Herz und Nieren – und Klang.
Verstärker
34
44
130
Test: Class-A-Röhrenamps
Tsakiridis setzt bei der Endstufe Achilles
eine 300B ein, bei der Orpheus eine 845. Die
Vorstufe Thalia passt gut dazu. Das gleiche
Röhren-Spiel treibt auch Mastersound aus
Italien – bei den Vollverstärkern Compact
300B und 845 – eben eine Nummer größer
und teurer. Wie stark wirkt sich die
unterschiedliche Endstufen-Bestückung
tatsächlich auf den Klang aus?
Test: Phono-Verstärker
Clearaudios Smart Phono V2 protzt nicht
gerade mit Ausstattung. Doch wer weiß:
Vielleicht führt dieser Minimalismus zum
ersehnten Wohlklang.
Test: Stereo-Kombi
Als Paar sehen IN-100 SE und CD-100 SE-2
von Atoll schonmal gut aus. Ob die
Beziehung aber auch klanglich passt?
4 www.audio.de ›03 /2014
Inhalt › Audio 03/2014
sumie
Ihre Schwester Yukimi kennt man schon
von der Elektroband Little Dragon, jetzt
lässt auch Sumie Nagano aufhorchen:
mit einer Platte so sehnsuchtsvoll und
traurig-schön, als wär’ sie ein Roman des
japanischen Kultautors Haruki Murakami.
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120
Ein Meter Klang
Wenn von wohnraum-tauglichen
Standboxen die Rede ist, meint man
schicke, meist unter einen Meter
hohe Modelle. Die vier Lautsprecher
von Boston, Chario, Elac und Monitor
Audio klingen größer als man denkt.
52
Bauhaus-streamer
Ob der Raumfeld Cube von Teufel
schick aussieht, darf jeder für sich
entscheiden. Klanglich lässt die
Streaming-Anlage jedenfalls nichts
anbrennen, und gefällt zudem mit
einer einfachen Bedienung.
IM TEST
CD-Player
Atoll CD-100 SE-2130
D/A-Wandler
Denon DA 300 116
Endstufen
Tsakiridis Achilles34
Tsakiridis Orpheus34
komplettsysteme
Raumfeld by Teufel Cube52
kopfhörer
AKG K 812, Audez´e LCD-XC46
Mobil-Player
Astell & Kern AK 24014
Phonoverstärker
Clearaudio Smart Phono V244
Standboxen
Voxativ Ampeggio Due20
Ayon Black Hawk24
Blumenhofer Tempesta 2028
Blumenhofer Mini32
Boston M 250, Chario Syntar 530, Elac
FS 197, Monitor Audio Silver 6120
Vollverstärker
Mastersound Compact 300B34
Mastersound Compact 84534
Atoll IN-100 SE130
Vorverstärker
Tsakiridis Thalia34
Die Bestenliste
Alle Tests im Überblick134
Bilder: Titel: J. Bauer, MPS; Inhalt: J. Bauer, H. Härle, MPS, Andrew MacNaughtan, Archiv
Digital-Quellen
14
116
Komplettanlagen
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Test: HiRes-Porti
Jetzt dachte man, dass der Astell und Kern
AK120 bereits den Höhepunkt bei edlen
Mobil-Playern darstellte und nun das: der
AK240 kann noch mehr und kostet fast das
Doppelte. Lohnt sich der Aufpreis?
Test: D/A-Wandler
Denons neuester Streich: Der DA 300 USB
klingt hervorragend mit allen gängigen
Datei-Formaten – sogar mit DSD – und
kostet dabei nur 400 Euro.
Test: Streaming-System
Der vollaktive Cube vereint bei einem
Paarpreis von 500 Euro Raumfelds einfache
Bedienung mit einem tollen Klang.
Kopfhörer
46
Report
10
Test: Edel-Hörer
Darauf musste die Fangemeinde lange
warten: Ein neuer Referenz-Kopfhörer von
AKG „Made in Austria”, und ein geschlossener
Magnetostat von Audez´e. Beide im
Exklusiv-Test bei AUDIO.
Ratgeber: Philips Golden Ears
Ob für billige 5-Euro-Hörer, oder für teures
HiFi: Philips treibt stets einen enormen
Entwicklungs-Aufwand mit vielen Hörtests
und Blindvergleichen. Das Gehör ihrer
Mitarbeiter schulen die Holländer mit einem
anspruchsvollen Gehör-Trainings-Kurs.
Diesen stellt Philips nun online und
vollkommen kostenlos zur Verfügung.
MUSIK
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55
58
62
64
65
67
Pop-CDs
Marteria, Robben Ford, Sumie, Max Herre,
Broilers, The Notwist, Warpaint, Paula,
David Crosby, Lake, Andreas Dorau ...
Die Audiophilen
Tokunbo: großes Entertainment zwischen
Pop, Jazz und Chanson – mal live, mal im
Studio
Geheimtipp
Snakadaktal: australischer Indielectro-Pop
mit dem gewissen Etwas
LP-Tipps
Paul Kuhn, Taj Mahal, Jerry Lee Lewis ...
Oldie-CDs
The Beatles, The Pogues, Nationalgalerie ...
Jazz-CDs
Brad Mehldau & Mark Guiliani: Zwei
Ausnahmemusiker im Trancejazz-Rausch
Klassik-CDs
Die Berliner Jahre des Sergiu Celibidache
www.audio.de ›03 /2014
5
März 2014
Grandios
Welch Glückspilze die Ingenieure der
japanischen HighEnd-Manufaktur Esoteric
(Teac / Onkyo) doch sein müssen:
Entwickelt einfach, schert euch nicht um
Kosten, erschafft das Beste vom Besten,
so die interne Order. Und so kreierte das
Technikteam ohne Rotstiftdruck ein vierteiliges
Luxus-HighEnd-Arrangement namens
Grandioso – für zusammen 80.000
Euro. Knapp 800 Euro pro Kilogramm. Die
grandiosen Vier im Detail: Das CD-/SACD-
Laufwerk Grandioso P1 samt separatem
Netzteil mit vier Ringkerntransformatoren
sowie der Grandioso D1-Mono-D/A-
Konverter – in zweifacher Ausführung. Die
Maßgabe strikter, weil klangfördernder
Strom- und Kanaltrennung durchdringt
sämtliche Komponenten. So speisen
separate Stromversorgungen sämtliche
Stufen des Laufwerks P1, um eventuelle
Beeinflussungen zwischen Baugruppen –
wie zum Beispiel Laufwerksteuerung und
Datenauslese – zu vermeiden. Und im P1
sorgt die neueste Version des hauseigenen
VRDS-Laufwerks (Vibration Free Rigid
Disc Clamping), das VMK-3.5 20S, mit
einem speziell entwickelten Klammermechanismus
für stabile, flatterfreie Rotation
einer CD oder SACD. Als Partner-Duo des
Laufwerks P1 bereiten die Traum-Wandler
D1 die Musikdaten detailversessen und
präzisionsverliebt auf. 16 hochkarätige
32-Bit-D/A-Wandler von Asahi Kasei
Microdevices (AKS 4495S) agieren im
Team, um Top-Linearität und minimalstes
Rauschen zu realisieren. PCM-Singale
kann das D1 bis zu achtfach oversampeln.
Und via USB-Port versteht sich das D1
mit 32Bit/384kHz- sowie 2.8/5.6MHz-
DSD-Signalen im asynchronen Modus.
Als Schmankerl produzierte Esoteric eine
Luxus-Lounge:
Edle Bauteile, feine
Verarbeitung, optimierte
Signalwege,
strikte
Kanaltrennung – die
vier Grandioso-
Komponenten wurden
mit highendiger
Leidenschaft und
ohne Rotstift entwickelt.
SACD, die europaweit auf 50 Exemplare
limitiert ist. Zwei Top-Röhrenmikros
(Neumann M-50C und ein Brauner VM1)
nahmen den Pianisten Miyuji Kaneko
auf. Der Clou: Auf der SACD-Spur kann
man zwischen den beiden Mikrofontypen
wählen und deren Klangcharakteristik
vergleichen (SACD: Chopin / Liszt /
Debussy, Miyuji Kaneko; Esoteric, ca. 49
Euro, z.B. bei www.jpc.de). Die Preise:
Laufwerk-Kombi und Netzteil P1 40.000
Euro, Mono-D/A-Wandler D1 je 20.000
Euro. www.esoteric-highend.eu cd
Fotos: Archiv, Shutterstock.com
6
www.audio.de ›03/2014
Magazin › News
american dream-Team
David A. Wilson unterzog seinen Bestseller Sasha W/P,
Nachkomme der legendären Watt/Puppy-Modelle, einer
Frischzellenkur: Von Schwester Alexandria XLF erhielt die
Sasha W/P Series-2 den „Convergent Synergy Tweeter“,
modifiziert für das obere, Pyramiden-artige Boxengehäuse
(im Vorgänger gab eine inverse Titankalotte von Focal den
Hochton an). Obendrein entwickelten die Wilson-Spezialisten
mit Hilfe eines speziellen, ultrapräzisen Laser-Schwingungsmessers
ein Bassgehäuse, das nun knapp 30 Prozent
weniger Resonanzen aufweisen soll. Darüber hinaus
verordnete David A. Wilson sämtlichen Komponenten
der Frequenzweiche ein Feintuning. Das hört sich doch
prima an. Der Preis liegt auf Niveau von Sasha 1, bei rund
30.000 Euro pro Paar.
www.wilsonaudio.com, www.audiocomponents.de
cd
Walkman 3.0
Sony positioniert sich im Markt hochauflösender
Musik gerade mit zahlreichen frischen
Geräten neu (siehe AUDIO 1 und 2/2014).
Nun schicken die Japaner das aktuellste
Topmodell ihres Klassikers Walkman ins mobile
High-Resolution-Rennen: Der NWZ-ZX1
beherrscht neben mp3-/WMA-/AAC-Dateien
auch Formate wie WAV, FLAC, Apple Lossless
und AIFF (jeweils bis 192kHz/24Bit), hat
Foto sowie Videowiedergabe drauf (mit 10,16-cm-TFT-Farbdisplay)
und ist internetfähig. Für den guten Ton sollen hauseigene Technologien
wie S-Master HX Audioverstärker, DSEE HX sowie große OS-
CON-Kondensatoren sorgen. Im 139 Gramm leichten Aluminiumchassis
wartet ein 128GB-Speicher auf die Musikdaten. Der Preis:
rund 700 Euro. www.sony.de cd
yes, iCan
Der britische Klangspezialist iFi möchte mobilen
Musiksessions auf die Sprünge helfen: Ihr Mini-Kopfhörerverstärker
nano iCAN wiegt 167 Gramm und soll
dank seines 1400mAh-Akkus (Lithium-Polymer) bis
zu 70 Stunden Outdoor-Open-Air-Vergnügen aus dem
Kästchen zaubern. Vorne hält er einen 6,3-Millimeter-
Klinken-Port parat, ebenso wie Schalter für die Sound-
Tools „3D-Holographic Sound System“und „XBass“.
Rückseitig wartet eine
3,5-Millimeter-Buchse
für Smartphone & Co
sowie Cinch-Buchsen
für die HiFi-Anlage. Der
Preis: 169 Euro.
www.wodaudio.de
cd
Neu-töner
Die US-Boxenschmiede Nola startet nun auch in
Deutschland durch. Den Vertrieb stellt die Frankfurter
Mythical Audio International. Zum Nola-Portfolio zählt
u.a. die „Boxer Collection“ mit zwei Modellen plus
Center sowie die Boxen „Reference“ und „Reference
Gold“, die dank offener Schallwand im Mittel- und
Hochtonbereich ein breites und offenes Klangbild
garantieren sollen; im Bild die „MetroGrand“. www.
mythical-audio.com, www.nolaspeakers.com cd
Vertriebswechsel
Die Produkte der britischen HighEnd-
Marke Cyrus Audio mit Sitz in Huntington,
werden in Deutschland seit Januar
von der Beta Audio GmbH vertrieben.
Die Spezialisten aus Unna betreuen hierzulande
bereits Marken wie HiDiamond
und Mission.
www.betaaudio.de,
www.cyrusaudio.com cd
www.audio.de ›03 /2014
7
Kompakt ist relativ: So
sieht Dan D'Agostinos neuer
Vollverstärker aus.
Epischer Klang: Luke Creek zeigte die
neue Epos Einstiegsserie – preiswert,
klangstark und nachträglich aktivierbar...
Die Wüste Bebt
Der Termin in der zweiten Januarwoche
macht die CES in Las Vegas zu einer willkommenen
Verlängerung des Weihnachtsurlaubs
– wenn man zu den Menschen
gehört, bei denen sich in einer komplett
künstlichen, unbeschreiblich lauten und
vulgären Glücksspiel- und Entertainment-
Stadt so etwas wie Ferien-Feeling einstellt.
Ruhig und konzentriert ging es dagegen
auf den Fluren und in den Zimmern des
edlen Venetian-Hotels zu, die traditionell
den High-End-Ableger der CES beherbergen.
Fernab vom Trubel des „Convention
Center“-Hallenkomplexes, in dem sich
kaum noch HiFi findet, bietet das plüschigüppig
möblierte Venetian gute Vorführbedingungen,
die viele Aussteller auch eindrucksvoll
zu nutzen wussten. Die Tannoy
Kingdom klang an Elektronik von Cary Audio
sogar noch besser als letzte Jahr, T+A
ließ die neuen Vor- und Endstufen aus der
HV-Serie an den Standboxen CWT-1000
aufspielen, dass es eine helle Freude war.
Dynaudios neue Confidence Platinum
klang an Octave gewohnt elegant, aber für
die Klang-Überraschung sorgte Jeff Kalt
von Resolution Audio, der seine neuen
Monoblöcke, den mittlerweise streamingfähigen
Cantata MC und ein fast schon lächerlich
preiswertes Pärchen Epos Elan 30
(1500€) umwerfend dynamisch und mitreißend
lebensecht musizieren ließ – die Kette
ist für einen Test vorgemerkt, sobald die
Resolution-Monos lieferbar sind.
Gesprächsthema Nummer 1: Der
gewaltige „Statement“-Verstärker von Naim
Audio – 250kg schwer, 120000 Pfund (!) teuer.
Demnächst im Test: Digital-Legende
und Ex-Wadia-Entwickler Jim Kinne mit dem
ersten DAC seiner neuen Firma Exogal.
Fotos: Archiv, Rietschel
Spannend: Lumin-Chef Nelson
Choi mit neuem Streamer – der
kleine D1 soll unter 2000€ kosten.
Einblicke: Naim-Entwickler Steve Sells mit
einem Endstufen-Kanal des Statement-Amps –
die Endtransistoren sind Einzelanfertigungen!
Der Meister ruht nicht: Joachim
Gerhard zeigte Standboxen seiner neuen Marke
Canalis – die erwartungsgemäß super spielten.
8
www.audio.de ›03/2014
Systematisch: Mit erstklassigen Hörräumen, Blindtests
und intensiv geschulten Hör-Teams hat Philips sogar den meisten
High-End-Herstellern etwas voraus.
Werden Sie ein
Gold-Ohr!
Das Online-Gehörtraining „Golden Ears“ ist
ein Geschenk von Philips an alle HiFi-Fans:
Es kostet nichts und macht riesig Spaß.
Sich mit Gleichgesinnten über guten
Klang auszutauschen – das macht
Spaß, ist aber zugleich auch eine
Herausforderung für HiFi-Fans wie für
Entwicklungs-Ingenieure: man redet aneinander
vorbei, interpretiert Klangbeschreibungen
und Hörtestkommentare anders,
als der Kollege sie vielleicht gemeint hat.
Das Philips-Entwicklungszentrum im belgischen
Leuwen hat sich dieser Problematik
mit bemerkenswerter Gründlichkeit angenommen
und die hauseigenen Entwicklungs-Teams
einem anspruchsvollen „Golden
Ears“-Training unterzogen.
In diesem aus der Toningenieurs-Ausbildung
entlehnten Übungs- und Prüfungsprogramm
lernen die Teilnehmer subtilste
Klangveränderungen nicht nur zuverlässig
zu hören, sondern sie vor allem qualitativ
und quantitativ präzise zu identifizieren.
Nur wer das Bronze- und Silber-Level geschafft
und zum Schluss auch den höchsten
Schwierigkeitsgrad „Gold“ erfolgreich
absolviert hat, qualifiziert sich für die Blind-
Hörtest-Panels, die jeder Neuentwicklung
in Leuwen zugrunde liegen – da verwundert
es im Nachhinein schon etwas weniger,
dass gerade die Geräte der Edelserie
Fidelio in den letzten Tests ein so konsistent
hohes Klangniveau zeigten. Umso erstaunlicher,
dass außer Philips kein Hersteller
vergleichbaren Aufwand treibt.
Als AUDIO vor einigen Jahren anlässlich
eines Leuwen-Besuchs von dem Golden-
Ears-Programm erfuhr, war die erste Reaktion:
davon wollen wir eine Version für unsere
Leser! Spielerisch das Gehör trainieren,
seine Erfolge mit anderen HiFi-Fans teilen
zu können – eine solche Traumkombination
ist zu schade, um nur in ein paar Entwicklungslabors
zum Einsatz zu kommen.
Philips hat sich Zeit gelassen – und den
AUDIO-Wunsch dann umso gründlicher
erfüllt. Uns schwebte zu Anfang eine CD
oder gar eine CD-Serie vor, die Hörbeispiele,
Trainings- und Prüfungselemente enthält
– ähnlich wie der originale „Golden Ears“-
Kurs, der allerdings aus satten 12 CDs und
einem dicken Buch besteht. Aber während
wir noch darüber grübelten, wer das finanzieren
soll, hatten die Philips-Programmierer
bereits eine interaktive Version des Kurses
gebaut, die wir vor ungefähr einem Jahr
mal bei Philips anspielen durften – und die
mit ihrer intuitiven Bedienung schon einen
Riesenspaß machte.
Nun ist es endlich soweit: Die komplett kostenlose
Online-Ausgabe der „Golden Ears“
ist von jedem Rechner aus nutzbar, speichert
Fortschritte automatisch und erlaubt
auch, diese zum Beispiel über Facebook zu
teilen. Gegenüber der Profi-Vollversion ist
der Lehrplan etwas gestrafft, aber in den
höheren Levels genauso knifflig. Tippen
Sie einfach goldenears.philips.com in
die Adresszeile Ihres Browsers, melden Sie
sich an und spielen Sie mit!
Aber Vorsicht: Unterschätzen Sie das
Sucht- und Frustpotential nicht. Und sorgen
Sie für optimale Hörbedingungen. Das
erste „Basic“-Level lässt sich sogar noch
am Computerlautsprecher absolvieren,
grundsätzlich aber sind gute, hochauflösende
Kopfhörer sowie ein hochwertiger
USB-DAC entweder mit integriertem oder
separatem Kopfhörer-Verstärker dringend
angeraten. Und spätestens der Weg zur
„Silver“-Medaille wird selbst damit dann zur
echten Herausforderung.
Wir sind gespannt, ob es Ihnen genausoviel
Spaß macht wie uns – und freuen uns
über Feedback entweder per Mail oder –
noch besser – über unser AUDIO-Forum:
www.wmp-forum.de/audio-570/
Fotos: Archiv, Shutterstock.com
10
www.audio.de ›03/2014
Magazin › Aktion
1
Welcome Back: Nach
dem Login landet man auf einer
persönlichen Übersichtsseite.
Sie verrät den aktuellen Status
(der Autor kämpft hier gerade
um „Silver“) und wieviele
Mitspieler bereits die anderen
Levels geschafft haben. Alle
Ergebnisse werden automatisch
gespeichert. Toll: Philips-
Werbung beschränkt sich auf
ein absolutes Minimum.
2
Training macht das
Goldohr: Vor jeder Prüfung
kann man frei und „nicht-blind“
üben – bei den unteren Levels
ist das meist überflüssig, später
wird diese Möglichkeit
wertvoll. Etwa im besonders
schwierigen Kapitel „MP3-
Artefakte“ im Silver-Level.
Erklärungen und Tipps lassen
keine Frage offen – nur hören
muss man selbst.
3
Herausforderung: Im
Prüfungs-Modus werden die
Karten jedesmal neu gemischt.
Vier bis sieben Aufgaben mit
steigender Schwierigkeit muss
man richtig beantworten, um
eine Einzel-Prüfung zu bestehen.
Raten hilft nicht, denn für
jede falsche Antwort verliert
man einen bereits bestandenen
Aufgabenteil. Immerhin kann
man beliebig oft wiederholen –
und solange üben, wie man will.
4
Belohnung: Jedes Level enthält 6-7
Einzelkapitel. Hat man sie alle bestanden,
bekommt man ein Krönchen und kann die
Leistung via Twitter, Google+ oder
Facebook der Welt mitteilen. Ob Philips
für die Goldohren (nur 68 bei
Redaktionsschluss) bereits an einem
Diamant- oder gar Unobtainium-Level
arbeitet, wurde nicht verraten.
www.audio.de ›03 /2014
11
Magazin › szene
14. 2. - 14. 3. PhonoPhono, 10961 Berlin
informiert jeden Freitag (Bergmannstr. 17, 17 bis 19 Uhr) über analoge
Klangkultur sowie spannende „digitale“ Themen. Die nächsten Termine
– 14. Februar: Phono-Vorverstärker: Wie klingen Phono-Preamps aus
unterschiedlichen Preisklassen, welche Geräte passen zu welchen
Plattenspielern? 21. 2.: Alt gegen Neu – ältere Plattenspieler messen
sich mit aktuellen Modellen; Überraschungen inklusive ... 28. 2.:
HighEnd für Kenner und Genießer – hochwertige Verstärker und
Lautsprecher im Blickpunkt. 7. März: Plattenspieler justieren – woran
erkennt man eine korrekte Justage, wie klingt ein richtig justierter
Plattenspieler? 14. 3.: Digital Audio – der Computer als HiFi-Schaltzentrale:
ein Special rund um digitale Audiosysteme, ein Vergleich mit
CD-Playern und Plattenspielern inklusive. www.phonophono.de
20./21. 2. Tonbild Spinnerei, CH-6003 Luzern
hifi-Termine
präsentiert im Rahmen der Linn Lounge die Band des Jahres 2013 – und
die heißt, klarer Fall, Daft Punk. Ab 19 Uhr streamen die Top-Songs der
französischen Electro-Dancefloor-Götter auf einem schmucken
Linn-System durch die schmucken Hörräume im schmucken Luzern – eigentlich
ein schöner Anlass für das lange geplante Wochenende am
schmucken Vierwaldstätter See ... www.tonspinnerei.ch
21./22. 2. HiFi-Studio Schön, 66955 Pirmasens
veranstaltet zwei HiFi-Tage. Zu Gast sind Andreas Schönberg und
Dietmar Hölper vom Vertrieb Indiana Line. Gegliedert wird die Präsentation
in drei reizvolle Kapitel. Zum Auftakt heißt es: Der Einstieg – mit
Elektronik und Lautsprechern der Kernmarke indiana line. Teil 2 steht
unter dem Motto: Der Aufstieg – es spielen Röhrenverstärker und
Komponenten von Cayin und Lyric an Lautsprechern von Magnepan.
Zum Finale geht es um: Die Perfektion – in Form von Elektronik und
Lautsprecher von Audio-Exklusiv. www.hifistudio-schoen.de
22. 2. HiFi Concept, 81667 München
High-End aus Herford: Die Top-Marke T+A zeigt die aktuellen Highlights
seiner Produktpalette. Im Mittelpunkt: die neuen Hochvolt-Verstärker
der 3000HV-Serie; der Fast-alles-Könner Caruso Blu mit Bluray-Laufwerk
und die Lautsprecher CWT 1000. Auch andere T+A-Modelle sind
vor Ort – und namhafte Firmenvertreter. www.hificoncept.de
22./23. 2. Sprint Service GmbH, 50389 Wesseling
gastiert mit Aktiv-Boxen von Backes & Müller bei der High End On Tour
in Darmstadt – siehe nächste Meldung. www.aktiv-backesmueller24.de
feinmechanischen Präzisionsplattenspielern über faszinierende
Röhrenverstärker bis zu aufregend designten Lautsprecherskulpturen.
Und auch der Fachhandel der Rhein-Main-Region präsentiert seine
Kompetenz und Leistungsfähigkeit.
Darmstadtium – Wissenschafts- & Kongresszentrum Schlossgraben 1,
64283 Darmstadt. Geöffnet: Samstag 10-18 Uhr, Sonntag 10-16 Uhr;
Eintritt: 5 Euro / Tageskarte. www.highendsociety.de
22. 2. / 1. 3. Visions & More, 73326 Deggingen (nahe Ulm
an der Autobahn A8)
Die Doors zu Gast in Deggingen? Aber klar doch – und zwar im Rahmen
der beliebten Linn Lounge. Ab 14 Uhr gibt’s in der Reichenbachstr. 47/1
die schönsten Songs von Jim Morrison & Co. als Studio-Master-Files via
Linn-Equipment. Eine Woche später steht dann ein Dreier-Gipfel der
Extraklasse auf dem Programm: Von 11 bis 17 Uhr treffen die Verstärker
von McIntosh auf die Speaker des schwäbischen Lautsprecherspezialisten
Gauder Akustik sowie die Wandler von Martin Logan, der Nummer 1
unter den US-Elektrostatenherstellern. Für McIntosh treten an die
Amp-Boliden MA5200 und MA7900; Gauder schickt die Arcona 100, und
Martin Logan die Modelle Ethos und Electromotion ESL. Moderiert wird
diese highendige Ver-, äh: Vorführung von McIntosh-Mitarbeiter
Gerhard Tuchscher und visions&more-Geschäftsführer Jörg Gansloser.
Anmeldungen zu beiden Events erbeten unter Telefon 07334/ 6080 716
oder per email (info@visionsandmore.eu). www.visionsandmore.eu
27. 2. HiFi-Bauernhof, 87452 Altusried
gibt wegen des starken Interesses erneut Tricks und Tipps zur Optimierung
von Musikanlagen. Auf dem Programm: Hörvergleiche mit Racks,
NF-/Lautsprecherkabeln und sonstigem Zubehör. Anmeldung unter
Telefon 8373 / 7019 bzw. mail@hifi-bauernhof.de. www.hifi-bauernhof.de
28. 2. Boxen Gross, 10999 Berlin
öffnet ab 16 Uhr die Linn Lounge für eine Streaming-Show mit den
besten Tracks von Daft Punk (siehe auch 20./21. 2.) www.boxengross.de
28. 2. / 8. 3. Radio Ferner, 38100 Braunschweig
informiert mit seinen Veranstaltungsreihen „Im Fokus“ (jeden zweiten
Samstag des Monats) und „Die Kleine Hörprobe“ (an jedem letzten
Freitag des Monts) über aktuelle Trends in der HiFi-Szene. „Kieler
Woche in Braunschweig“ heißt das Motto bei der Kleinen Hörprobe am
28. 2.: Zu Gast ist die Lautsprechermanufaktur Elac mit ihrer 400er-Serie
von der BS-403 bis zur FS-409. Der 8. März gehört dann den Kollegen
von Quadral, denn: Aurum go´s active – gezeigt wird die Aktivversion der
neuen Aurum Orkan. Yamaha. www.radio-ferner.com
22./23. 2. HIGH END ON TOUR, 64283 Darmstadt
Darmstadt scheint ein gutes Pflaster in Sachen HiFi: Auch in diesem
Jahr macht die HIGH END ON TOUR wieder Station im Hessischen – und
dürfte dank der günstigen Lage von Darmstadt im südlichen Rhein-
Main-Gebiet nicht nur HiFi-Fans aus dem Großraum Frankfurt, sondern
auch vom Ruhrgebiet, aus dem Badischen oder dem Frankenland
anlocken. Schließlich bündelt die HOT in den Messehallen des
Darmstadiums so ziemlich alle Produkt- und Erlebniswelten der Branche
unter einem Dach und zeigt an zwei Tagen Klassiker und Neuheiten von
1. 3. Luna Audio Lounge, 90471 nürnberg
widmet sich der „Faszination Röhre“ und präsentiert mit dem Cayin-Duo
MT 34-L und A 88-T Mk2 Selection zwei seiner derzeitigen Favoriten im
Röhren-Segment. Vor allem der MT 34-L ist aus Sicht von Luna-Chef
Thomas Mathejczyk ein echter Geheimtipp, wartet der 900-Euro-Amp
doch mit einem Klangbild auf, das man normalerweise erst von der
2000-Euro-Liga kennt. Vorgeführt wird dieser auch optisch begeisternde
Verstärker an den Kompaktlautsprechern Dali Epicon2. Noch etwas
mehr Kraft, Stabilität und klangliche Finesse bringt der „große“ Cayin A
88-T MK2 Selection auf die Waage. Spielpartnerin in diesem Fall: die Dali
Epicon 6. Zum Hörtest dürfen übrigens auch gerne eigene Hörtest-
Platten in den Euckenweg 17 mitgebracht werden. www.luna-audio.de
12 www.audio.de ›03/2014
Musik im Handel
Service-Wüste Plattenladen? Keineswegs – es gibt
sie noch, die engagierten und kompetenten Tonträger-Händler.
AUDIO stellt in Zusammenarbeit mit der
Handels gemeinschaft Aktiv Music Marketing regelmäßig
spannende record shops vor und fragt nach Hörtipps.
AUDIO: Welche (Wieder-)
Veröffentlichung können Sie
aus klanglicher Sicht
besonders empfehlen?
Thomas Froehlich: „The
Dark Side Of The Moon“
von Pink Floyd. Es ist
immer noch faszinierend,
wie präzise jedes Instrument
herausgearbeitet ist. Die Bässe
Musik Schlaile
Kaiserstr. 175
76133 Karlsruhe
Tel.: 0721 / 13 02 15
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etwa: sehr kräftig, aber nie zu hart gegenüber den restlichen
Klängen. Wenn bei „Time“ die Uhren schlagen, fühlt man sich wie
im Uhrenmuseum; auch der Klang der Münzen bei „Money“ führt
direkt in die nächste Spielhalle. Obwohl die Technik heute deutlich
weiter ist, hinken viele neue Aufnahmen diesem Klangereignis von
1973 meilenweit hinterher.
?: Welche Neuerscheinung sticht für Sie musikalisch hervor?
!: „Lieder vom Unterholz“ von Dreiviertelblut (Millaphon). Leise
und nachdenklich beginnt das Werk, eine warme Stimme,
traditionelle Klänge und doch fließt etwas Modernes in diese CD
ein. Knallhart wird man dann bei „Deifedanz“
aus der anfänglichen Melancholie
herausgerissen und zum Tanzen animiert.
Hier offenbart sich auch das Konzept dieser
Platte: Positive wie negative Emotionen,
Freude und Trauer liegen direkt beieinander,
gehen ineinander über. Der Abend in der
Kneipe, der Tod, das Leid des Dritten
Reiches oder der Liebe: Dieses Album hat
für jede Situation ein Lied parat.
Der Laden
Seit 1905 ist Musik Schlaile in der Karlsruher Innenstadt eines der
größten Musikhäuser Süddeutschlands. Auf über 2000 Quadratmetern
gibt es hier alles von der CD über die Querflöte bis zum
Konzertflügel; eigene Reparaturwerkstätten inklusive. Tonträger
sind von Anfang an mit dabei: In den großzügigen, modernen
Räumen im ersten Stock findet der Kunde auf 480 qm über 24000
verschiedene Tonträger.
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Digital › Mobiler HD-Player
Anti-Stealth
Astell&Kern ist es mit einem Hightech-Gehäuse gelungen, den kantigen,
großen AK-240 sogar noch größer aussehen zu lassen. Wer ihn mal in der
Hand gehalten und gehört hat, will ihn trotzdem nicht mehr weglegen.
■ Test: Bernhard Rietschel
Test
Edel-Mobilplayer
Astell&Kern AK-240 2500 €
Anodisiertes Aluminium
und Kohlefaser: Edle
Materialien muss man vornehm
behandeln, sonst sehen auch sie
billig aus. In Verarbeitung &
Finish setzt der Astell&Kern
Maßstäbe.
14
www.audio.de ›03 /2014
Digital › Mobiler HD-Player
Eines der am heißesten diskutierten
neuen Geräte auf der Unterhaltungselektronik-Messe
CES in
Las Vegas war auch eines der mit Abstand
kleinsten – zumindest in dem für
High End Audio reservierten Messeteil
im Venetian Hotel: Am Stand von
Astell&Kern sorgte das sagenumwobene,
dort erstmals öffentlich gezeigte
Topmodell AK240 für regen Publikumsverkehr.
Man wollte dann einfach doch
wissen: Wie kann ein mobiler Player im
iPod-Format 2500 Euro wert sein? Wie
fühlt und hört er sich an? Und sieht der
Astell&Kern live auch so klobig aus wie
auf den paar vorab verbreiteten Bildern?
In der Tat erzeugt die Linienführung des
Gehäuses trotz oder gerade wegen ihren
kühnen Kanten und Winkel eine Art
inversen fotografischen Stealth-Effekt,
der den AK240 nahezu unabhängig von
Brennweite, Ausleuchtung und Motivwinkel
erscheinen lässt wie einen faustdicken
Titanbarren, den nur extreme
Brutalos ihrer Sakkotasche zumuten
würden. In Wirklichkeit besteht der Mantel
des 240 aus einem Block Aluminium,
der zunächst CNC-gefräst, dann penibelst
von Hand versäubert und anschließend
in einem Eloxalbad mit seiner titanfarbenen,
kratzfesten Oxid-Oberfläche
veredelt wird.
Der
Scheinriese: Live
sieht der AK-240
umso eleganter und
zierlicher aus, je
näher man ihm
kommt. Fotografen
verzweifeln daran.
Das resultierende Finish erinnert an teure
Kameras und edle Uhren – letztere
Assoziation wird durch das spielfrei gelagerte,
gerändelte Lautstärke-Rad verstärkt,
das beim Drehen ein dezentes
mechanisches „Drrrrt“ erzeugt wie eine
Taschenuhr beim Aufziehen. Am Rücken
trägt der Player Kohlefaser, was nun fast
schon ein bißchen poserhaft wirkt, aber
zum Glück auch technisch erklärbar ist:
aus einem rundherum geschlossenen
Alublock heraus funkt sich's einfach
nicht gut. Und ohne Funk würde der
AK240 nur halb so schön funktionieren.
Viele seiner neu hinzugekommenen
Features basieren nämlich darauf, dass
der 240 dank integriertem, schnellem n-
WLAN direkt mit dem Internet und mit
stationären Rechnern im Heimnetz seines
Besitzers kommuniziert.
Wird auch Zeit, werden von Androidund
Apple-Minicomputern verwöhnte
Gadget-Fans anmerken – und darauf
verweisen, dass ihr Samsung Galaxy
oder iPhone das auch schon seit Jahren
kann, nebenher und zusätzlich zu seinen
zahllosen sonstigen Fähigkeiten auch
noch ein wirklich brauchbarer Mobil-Mu-
15
Digital › Mobiler HD-Player
Feines Display:
Das Bedienkonzept hat
von dem neuen, deutlich
größeren und feiner auflösenden
AMOLED-
Touchscreen deutlich
profitiert. Cover-Bilder
sollten in die
Audiodateien eingebettet
sein, dann werden
sie zuverlässig
angezeigt, solange sie
nicht zu groß sind.
Keine weiteren Fragen:
Viel übersichtlicher
kann man ein Player-
Interface nicht gestalten.
„Songs“, „Artists“
und so weiter listen
ebendiese auf, „MQS
Streaming“ sucht entsprechende
Server im
Heimnetz (das Server-
Gegenstück war zum
Testzeitpunkt leider
noch nicht fertig).
Schaltbares Gapless:
Warum man die unterbrechungsfreie
Wiedergabe auch
abschalten kann, entzieht
sich unserem
Verständnis. Der Rest
des Einstellmenus ist
selbsterklärend – weiter
unten kommen noch
Software-Update und
der Zugang zu den
Downloadshops.
sikant ist und trotzdem nicht mal die
Hälfte kostet. Wer möglichst viele Funktionen
möglichst billig mit möglichst wenigen
Geräten erschlagen will, wird sich
also kopfschüttelnd vom A&K abwenden.
Denn der Internetzugang und der
hochauflösende Touchscreen dienen
einzig und allein der Beschaffung und
Wiedergabe möglichst hochwertiger
Musikdateien: Im Betriebssystem integrierte
Downloadshop-Zugänge erlauben
den Kauf von HiRes-Alben direkt vom
Player aus (aktuell ist zwar noch kein in
Deutschland funktionierender Shop implementiert,
A&K arbeitet aber daran).
Und wer nicht alle Musik auf den Mobilplayer
laden will oder kann, darf sie im
heimischen Netz auch per „MQS Streaming“
von seinem Rechner saugen – ein
entsprechendes Progrämmchen, in Vorbereitung
für OSX und Windows, dient
dem 240 dann als Server.
Normalerweise kommt die Musik per
USB auf den Player, der sich an PC und
Mac, neuestes Betriebssystem vorausgesetzt,
wie ein gewöhnlicher Massenspeicher
mountet. „Masse“ ist hier nicht
übertrieben: 256GB interner Speicher
sind von vornherein da, maximal 128GB
kann man per MicroSD zustecken. Das
reicht für eine komplette Musiksammlung,
selbst wenn diese zunehmend aus
HiRes-Dateien bestehen sollte. Zum Genuss
der hoch auflösenden Files ermuntert
der Astell & Kern mit einer wirklich
umfassenden Kompatibilitätsliste: FLAC,
WAV, AIFF und ALAC unterstützt er bis
192kHz Samplingrate, DSD gibt er in einfacher
(2,8MHz, „DSD64“) oder doppelter
(5,6MHZ, „DSD128“) Rate wieder,
wobei er die Bitstreams tatsächlich nativ
und ohne vorherige PCM-Konversion
über separate Anschluss-Beinchen in
seine Wandlerchips schickt.
Die DACs, zwei edle Crystal CS4398 in
Doppel-Monobetrieb, verfügen zudem
über eine sehr gute, in 0,5-dB-Schritten
feinfühlig agierende Lautstärkeregelung,
die Astell&Kern im Kopfhörerbetrieb
nutzt. Der Line Out unterscheidet sich
vom Kopfhörer-Ausgang nur dadurch,
dass diese digitale Regelung abgeschaltet
wird. Geeignete Kopfhörer und (Vor-)
Verstärker lassen sich mit passenden
Kabeln auch symmetrisch betreiben.
16 www.audio.de ›03 /2014
Digital › Mobiler HD-Player
Im Vergleich mit dem Testkandidaten-
Schreck Linn Sneaky zeigte der
Astell&Kern, dass ein Mobilplayer an einer
„richtigen“ Anlage nicht deplaziert
sein muss: Fein, dezent und auf ganz unaufdringliche
Weise hoch präzise, spielte
der High-End-Porti über seinen Line
Out. In der Summe seiner Eigenschaften
befand sich der Koeaner damit auf
einem dem Schotten durchaus angemessenen
Niveau. Dass sich über Kopfhörer
ganz ähnliche Stärken zeigten, war
angesichts der weitgehend identischen
Technik wenig überraschend. Also spielte
der Astell&Kern über Edel-Mobilisten
wie die B&W P7 und über stationäre
Traumhörer wie den AKG K812 (Seite 46
in diesem Heft) hoch kultiviert. Er perfektionierte
das Talent seiner kleineren
Brüder, aus dem Wiedergabevorgang
akustisch nahezu vollständig zu verschwinden.
Ein völlig neutraler, entspannter
und hochdynamischer Player,
mit dem minimal besetzte Edel-Aufnahmen
(Anne Hytta „Draumsyn“, via Highresaudio.com)
zu begehbaren, lichten
Klangräumen wurden und selbst ekstatische,
bis weit über den roten Bereich zuge-
ballerte Rock-Epen (Thee Silver
MtZion – „Fuck Off Get
Free We Pour Light On Everything“,
Constellation Records)
ihren undurchdringlichen
Kompressions-
Schleier ein aufreizendes
Stück zu lüften schienen.
Fazit
Bernhard Rietschel
AUDIO-Chefredakteur
Für 2500 Euro bekommt man eine
ordentliche Kaffeemaschine und
eine sehr gute Mühle – zumindest
gebraucht. Man muss also schon
ein bißchen verrückt sein, um als
AK240-Kunde in Frage zu kommen.
Immerhin bekommt man
den bestverarbeiteten und mit
klarem Abstand bestklingenden
Mobilplayer, den wir aktuell kennen.
Oder besser gesagt: Den am
wenigsten „klingenden“ Player,
denn akustisch trägt der Koreaner
ganz lässig, was ihm optisch versagt
blieb: eine perfekt funktionierende
Tarnkappe.
Dem Zubehör ist nichts zu schwör: Ein
Spezialkabel verwandelt die beiden Klinken- in symmetrische
XLR-Ausgänge, das Dock sorgt für Strom und sicheren Stand.
Messlabor
Mit geraden, breitbandigen
Frequenz gängen
(1) und extrem geringem
Klirr & Rauschen (117dB
Störabstand) misst sich
der AK240 wie ein großer
Spitzen-Player, die
Ausgangs spannung bei
Line Out ist mit 2,1V
normgerecht. Auch der
Jitter (147ps, 2) ist an der
Grenze des Machbaren.
Mit einem Ausgangswiderstand
von
6Ω auch für niederohmige
Hörer geeignet.
StecKBRIEF
Vertrieb
www.
Listenpreis
Garantiezeit
Maße B x H x T
Gewicht
ANSCHLÜSSE
Analog In/Out
USB / Firewire
Digital In / out
Netzwerk
FUNKTIONEN
Display
schneller Vor / Rücklauf / Gapless
Playlists importieren / erstellen
Bluetooth / Airplay
Coveranzeige / Suche
Radio FM / DAB / Internet
mitgelieferte Software
Equalizer
Musik-Dateiformate
Max. Auflösung Bit / kHz
Speicher intern / extern
Zubehör
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• / •
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– / – / –
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USB-Micro-Kabel, Lederhülle
ÅErstklassig neutraler, feiner und unaufdringlicher
Klang als Player und USB-DAC,
über Kopfhörer und Line Out.
Í Recht kantig und schwer, wirklich nicht
billig, wenig serienmäßiges Zubehör.
110
sehr gut
überragend
110 Punkte
gut
www.audio.de ›03 /2014 17
Lautsprecher › StandBOXEN
Test
Röhrentaugliche Lautsprecher ab 1000 Euro.
voxativ ampeggio due 88 000 €
ayon blackHawk 20 000 €
blumenhofer tempesta 20 5 700 €
blumenhofer mini 1 000 €
Fotos: Julian Bauer, Archiv
Konsequent auf Wohlklang getrimmte
Röhrenverstärker mögen
keine Boxen mit übermäßig
frequenzabhängiger Last und großem
Leistungshunger. Die größte
Sorgfalt bei der Boxenwahl erfordern
Trioden (siehe folgenden Test), die häufig
keine 10 Watt pro Kanal liefern und
damit an durchschnittlichen Boxen
kaum mehr als Flüsterpegel erzielen.
Möchte ein Anwender mit einem
10-Watt-Verstärker die gleiche Pegelsicherheit
erzielen wie sonst mit dem
18 www.audio.de ›03/2014
Lautsprecher › StandBOXEN
Easy to Drive
Klangsensible Röhrenverstärker sind in
besonderer Weise auf wirkungsgradstarke
Boxen angewiesen. Vier in dieser Hinsicht
herausragende Modelle hat AUDIO unter
die Lupe genommen. Die Konzepte sind
spannend - und technisch wie preislich
extrem verschieden.
■ Test: Wolfram Eifert
beispielhaft angenommenen zehnfachen
Wert, muss die Boxenempfindlichkeit
um 10 Dezibel steigen, was nur
mit ausgefuchsten Konstruktionen gelingt.
Die Gefahr: Bei übertriebener
konstruktiver Fokussierung auf Impedanz
und Wattbedarf drohen Defizite
bei Bandbreite und Neutralität. Röhrenkompatible
Schallwandler finden
sich meist bei kleinen Spezialisten.
Lassen Sie sich überraschen, wie trickreich
Ayon, Blumenhofer und Voxativ
die Herausforderungen meistern.
www.audio.de ›03/2014
19
Lautsprecher › StandBOXEN
Die Ampeggio Due der Berliner
High-End-Manufaktur Voxativ
ist eine auffallend radikale Offerte
für Liebhaber klangsensibler Verstärker,
die nur an Schallwandlern mit
höchstem Wirkungsgrad und unkomplizierter
Last ihre volle Pracht entfalten.
Das über einen Meter breite Tonmöbel
ist in vielerlei Hinsicht einzigartig und
trotz einer Fülle an Besonderheiten von
höchster konstruktiver Geradlinigkeit.
In der ungewohnt großflächigen Schallwand
steckt ein einziger Treiber, der alle
Frequenzen verarbeitet. Durch den Verzicht
auf jegliche Art von Frequenzweiche
liegen im Signalweg keine Widerstände
und schon gar keine frequenzabhängig
wirkenden Bauteile wie Spulen
oder Kondensatoren. Gerade passive
Elemente arbeiten nie wirklich verlustfrei
und tragen bei hohen Strömen nichtvoxativ
ampeggio due 88 000 EURO
lineare Eigenschaften in den Klang hinein.
Die Kopplung zwischen Verstärker
und Chassis ist durch die filterlose Bauweise
von maximaler Direktheit.
Der Breitbänder, den Puristen bei den
Berlinern unter der Bezeichnung AC Xp
auch separat erwerben können, ist gerade
mal 8 Zoll groß und arbeitet mit einer
Konusmembran aus 4 Millimeter dünnem
Fichtenholz, die bei höheren Frequenzen
von einem kleineren Konus unterstützt
wird. Die nötigen Feldstärken
liefert ein großvolumiger Elektromagnet,
der ein extrem starkes und in besonderer
Weise stabiles Feld ermöglicht.
Der Kern besteht aus einer Eisen-Kobalt-Legierung,
die Voxativ von der Vacuumschmelze
(VAC) in Hanau bezieht.
Das Magnetfeld ist extrem stark und immun
gegen Störungen aller Art, etwa
durch konkurrierende Felder der stromdurchflossenen
Schwingspule. So werden
auch gewagteste Dynamikspitzen
eins zu eins umgesetzt.
Allgemein existieren mehrere Stellschrauben,
an denen Boxenentwickler
drehen können, um Wattbedarf und
Lastverhalten einer Box zu beeinflussen.
Der am häufigsten genutzte Weg zu einer
höheren Schalldruckausbeute führt
über die Membranfläche. Größere Treiber
- oder mehrere kleine - verschieben
ein größeres Luftvolumen und intensivieren
die Kopplung zwischen Antrieb
und Raum. Doch dieser Weg ist aus verschiedensten
Gründen nur bedingt
gangbar, nicht zuletzt weil damit auch
die Gehäuse immer größer werden.
Speziell Breitbandtreiber lassen sich
nicht beliebig strecken, denn mit steigendem
Membrandurchmesser sinkt
die Fähigkeit zur Verarbeitung hoher Fre-
ungewohnt: Die Gehäuse sind 1,20
Meter breit, doch nur 19 Zentimeter tief.
Die großflächige Schallwand unterstützt
den Breitbänder im Grundtonbereich. Die
Gehäuse stammen von einem deutschen
Klavierbauer.
20
www.audio.de ›03/2014
Lautsprecher › StandBOXEN
quenzen. Gleichzeitig wird der Schall in
den Mitten und Höhen stärker gebündelt,
was die Aufstellung erschwert.
Mindestens ebenso erfolgversprechend
wie größere Membranen sind Schallführungen
vor oder hinter dem Treiber, die
die Kopplung zwischen Membran und
Raum intensivieren. Großflächige Lenkungshilfen
nach vorne sind bei Breitbandsystemen
allerdings kaum einsetzbar,
weil sie stets nur in einem begrenzten
Frequenzbereich wirken.
Voxativ nutzt zur Optimierung der Hochtonwiedergabe
einen zweiten, kleineren
Konus, der von der Schwingspule ebenfalls
zu Schwingungen angeregt wird.
Seine geringere Masse und die kleineren
Abmessungen lassen ihn bei Frequenzen
oberhalb etwa 2000 Hertz
deutlich wirkungsvoller agieren. In gewisser
Weise nähert sich der Treiber damit
einem Koaxialssystem mit zwei separaten
Schwingsystemen. Die Aufteilung
der Arbeitsbereiche erfolgt bei einem
Breitbänder mit Hilfskonus allerdings
rein mechanisch, ohne Nachteile
für Zeit- oder Lastverhalten.
Bei mittleren und hohen Frequenzen
lässt sich der Wirkungsgrad relativ unkompliziert
über stärkere Magnete anheben.
Im Bassbereich machen ultrastarke
Magnete nur begrenzt Sinn, weil
höhere Feldstärken vorwiegend den
Oberbass kräftigen, nicht aber die sehr
tiefen Frequenzen im Bereich der
Grundresonanz, die vom Treiber und Gehäuse
bestimmt wird.
Um bis in tiefste Lagen hinunter das physikalisch
Machbare aus dem 8 Zoll großen
Treiber zu kitzeln, nutzt die Ampeggio
Due einen in Länge, Querschnitt und
Bedämpfung penibel austarierten Innenaufbau.
Die seitens der Membranrückseite
ins Boxeninnere abgestrahlte Energie
wird in diesem Labyrinth zu einem
großen Teil aufgegriffen und über zwei
großflächige Austrittsöffnungen am unteren
Gehäuserand phasengleich zur
Membranvorderseite abgestrahlt.
Damit stehen bei Frequenzen unterhalb
etwa 100 Hertz zwei zusätzliche Schallquellen
zur Verfügung. Diese im Detail
trickreiche, vom Land Berlin durch Fördermittel
unterstützte Entwicklung führt
zu einer höheren Schalldruckausbeute
und einer tieferen unteren Grenzfrequenz
als sie mit einem simplen Bassreflextunnel
darstellbar wäre.
Die Gehäuse bezieht Voxativ-Chefin
Ines Adler vom einem deutschen Kla-
Raum und
aufstellung
Raumgröße
M
K
Akustik
T
A
Aufstellung
W
D
G
H
F
Für maximale Dynamik penibel
zum Hörplatz ausrichten. Raum
darf gut bedämpft sein. Klingt
wandnah deutlich runder.
Die Aufschlüsselung der Symbole finden Sie
auf Seite 134.
doppelt klingt besser: Der aus Fichtenholz
gefertigte Konus wird bei höheren Tönen von einer
zweiten Membran aus Büttenpapier unterstützt.
Kontaktfreudig: Im Fuß ist
das Netzteil zur Versorgung des
Feldmagneten untergebracht. Das
fest montierte Boxenkabel wird in
der vom Kunden gewünschten
Länge geliefert.
www.audio.de ›03/2014 21
Lautsprecher › StandBOXEN
vierbauer; sie sind ebenso elegant wie
stabil. Kunden, die keinen schwarzen
Klavierlack mögen, bekommen die Ampeggio
Due auch in anderen Farben. Eine
Berliner Künstlerin gestaltet auf
Wunsch die Gehäuse individuell. Für Ästheten,
die es trotz opulenter Abmessungen
leicht und luftig mögen, gibt es
eine transparente Version in Acrylglas.
Der Verzicht auf Weichenbauteile jedweder
Art befördert einen schwankungsarmen
Impedanzverlauf, wie ihn
Röhren grundsätzlich schätzen. Zusätzlich
liegt der Gleichstromwiderstand mit
nominell 10,7 Ohm ungewöhnlich hoch,
was in der Summe ein extrem verstärkerfreundliches
Lastverhalten ergibt.
Die bei Mehrwegeboxen üblichen Impedanzschwankungen
im Mitteltonbereich
entfallen bauartbedingt.
Im AUDIO-Messlabor lieferte die Due
mit der Standard-Messspannung von 2
Volt einen mittlereren Schalldruckpegel
von sagenhaften 91 Dezibel. Wegen der
hohen Impedanz und dem daraus folgenden
geringen Stromfluss errechnet
sich eine Leistung von lediglich rund einem
Drittel Watt. Die Berliner Konstruktion
ist damit einer der genügsamsten
Wandler in der über 35 Jahre währenden
Geschichte von AUDIO. Nicht mal
Legenden vom Schlage eines Klipschorns
(die Schreibweise ist korrekt) sind derart
wattgenügsam.
Das muss man sich auf der Zunge zergehen
lassen: Aus zarten 3 Watt Verstärkerleistung
zaubert die Ampeggio Due
in einem Meter Entfernung überschlägig
einen mittleren Schalldruckpegel
von 101 Dezibel, mehr als die meisten
Hörer je nutzen. Bei einer Nennbelastbarkeit
von 50 Watt können Anwender
davon ausgehen, dass sie die elektrischen
und mechanischen Grenzen des
Treibers im täglichen Betrieb, wenn
überhaupt, nur selten ausreizen.
Die radikaldynamische Auslegung hat
andererseits Folgen für das Frequenzgangverhalten,
die wir nicht verschweigen
wollen. Die Schalldruckkurven (siehe
Messlabor) zeigen unter freifeldähnlichen
Bedingungen eine deutliche Brillanzbetonung
und gleichen eher einer
Gebirgslandschaft als dem berühmten
Strich. Die von klassischen Mehrwegeboxen
gewohnte Frequenzlinearität ist
bei der Due nicht gegeben.
Voxativ verweist in diesem Zusammenhang
auf die Richtwirkung im Hochtonbereich,
durch die sich der Klang weit
stärker durch Anwinkeln regulieren lässt
als bei konventionellen Systemen. Zudem
empfiehlt sich in den meisten Räumen
eine wandnahe Aufstellung, die
den Klang bei der Due in hohem Maße
wärmer und runder gestaltet.
Hörern, die es klanglich zahmer mögen,
bieten die Berliner eine etwas gefälliger
klingende Alternative mit einem etwas
schwächeren Magnetsystem aus Alnico
in Kombination mit einer nicht ganz so
impulsfreudigen Papiermembran. Diese
gemäßigte Version heisst Ampeggio
Due 2 und kostet, hauptsächlich wegen
des einfacheren Magnetsystems, ein
sattes Drittel weniger.
Mit ihrer einzigartigen Genügsamkeit
müsste die Due eigentlich mit Verstärkern
aller Art harmonieren, doch genau
das ist klanglich gesehen nicht der Fall.
Am PA 3000 HV von T+A (AUDIO
4/2013), der sonst mit unterschiedlichsten
Boxen bestens klar kommt, klang die
Voxativ zwar extrem lebendig, aber auch
seltsam blutleer und aufgekratzt.
Um Welten besser vertrug sich die Berlinerin
mit einigen Röhrenverstärkern,
doch auch hier gab es vielfach Überraschungen,
mit denen so ausgeprägt niemand
gerechnet hatte. Erstaunlich wohl
fühlte sich die Due an Geräten mit der
guten alten 300-B-Triode. Unter den in
maximale Dynamik: Die
Ampeggio Due ohne "2" am Ende ist
mit der noblen Feldspulen-Version des
hauseigenen Breitbänders bestückt.
Die Membran wird aus 4 Millimeter
dünnem Fichtenholz hergestellt, der
kleinere Hilfskonus aus Büttenpapier.
Rechts unten liegt der Anschluss für
die Spannungsversorgung. Diese
Version klingt am lebendigsten.
22
www.audio.de ›03/2014
Lautsprecher › StandBOXEN
dieser Ausgabe getesteten Verstärkern
war das gleichnamige Mastersound-
Modell der klare Favorit. Nicht mal 10
Watt genügten der Voxativ für eine Dynamik,
für die es nur eine Beschreibung
gibt: explosiv. Der leistungsstärkere, an
vielen Boxen überlegene Bruder vom
Typ 845 klang an der Voxativ deutlich
kühler und gestresster.
Ein sensationell stimmiges Ergebnis gelang
dem Astro Black 50 von Melody
aus Heft 2/2014. Das von der Klangästhetik
der 70er Jahre inspirierte "Seven
Kinds Of Crazy" der Formation We
Are Tony tobte hier mit einer Intensität
durch den Raum, dass den Testern der
Atem stockte, bei zivilen und sittenwidrig
hohen Pegeln gleichermaßen.
Die Berliner wissen um die Launen ihrer
Diva und halten eine Liste mit erprobten
Verstärkern bereit. Darunter finden sich
auch Transistor- und Schaltverstärker.
Der Prolog zu Tschaikowskys Ballett
"Dornröschen" zählt keineswegs zu den
impulsivsten Werken des Komponisten,
doch selbst dieses eher sanfte Stück
klang über die Voxativ irrwitzig dynamisch
und lebendig. So livehaftig direkt
und plastisch haben Sie einen Konzertfügel
über eine HiFi-Kette wahrscheinlich
noch nie gehört. Dass die Due tonal
nicht ganz dem Mainstream entspricht,
mag zu Diskussionen Anlass geben, wir
konnten gut damit leben.
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03/14
trickreich: In Acrylglas wirkt
die Box leichter. Der bassfördernde,
hornartige Innenaufbau basiert auf
einem alten russischen Patent für
Militär-Flugzeuge und nennt sich
"Acoustic Stealth Technology".
Audiogramm
Neutralität (2x)
Detailtreue (2x)
Ortbarkeit
Räumlichkeit
Feindynamik
Maximalpegel
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Basstiefe
Verarbeitung
KLANGURTEIL
PREIS/LEISTUNG
Åextrem hoher Wirkungsgrad,
explosive Dynamik, perfektes
Timing, stupende Räumlichkeit.
Í klingt nur an ausgesuchten
Verstärkern top
95
125
120
115
120
95
100
95
überragend
109 Punkte
highendig
Messlabor
Bei der Messung der Frequenzgänge zeigt
der Breitbänder ein welliges Verhalten mit
deutlicher Grundtonsenke. Die Höhen sind
im Bereich der Hauptachse (rot) wie auch
10 Grad oberhalb (grün) betont. Erst bei 30
Grad (blau) verschwindet die Anhebung.
Die untere Grenzfrequenz erreicht 42 Hz,
der Maximalpegel 104 dB. Der Klirr zeigt
sich im Bass niedrig, in den Mitten erhöht.
Die AK liegt mit 34 sensationell niedrig.
Voxativ Ampeggio Due Pegel- & Klirrverlauf
110 dB
85 dB 90 dB 95 dB 100 dB
100 dB
90 dB
80 dB
70 dB
60 dB
50 dB
20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz
www.audio.de ›03/2014
23
Lautsprecher › StandBOXEN
ayon BlackHawk 20 000 EURO
Die BlackHawk aus dem Hause
Ayon wirkt allein schon durch ihre
üppige Größe visuell einnehmend.
Die makellose Ausführung der
Lackierung mit Klarlack auf edlen Furnieren,
alternativ in puristischem Glanzschwarz
oder Glanzweiß, ist sicher ein
weiterer Pluspunkt. Hinzu kommt eine
geschwungene Form mit wechselnden
Radien, die jeden Anflug von Schlichtheit
oder gar Langeweile vermeidet.
Der Fußabdruck der 50 Kilogramm
schweren Säule ist annähernd elliptisch
und so gibt es bis auf Deckel und Boden
keine ebenen und schon gar keine parallelen
Flächen. Zusätzlich ist der Korpus
auf der rückseitig größer ausgeformten
Bodenplatte leicht nach hinten geneigt,
was weitere Freiheitsgrade ins Spiel
bringt. Nicht mal die Schallwand ist bei
dieser Prachtbox plan und so gesehen
keine Wand im gewöhnlichen Sinne.
Kenner wissen, dass Form und Beschaffenheit
eines Gehäuses inklusive der inneren
Aufteilung auch sehr deutliche
klangliche Folgen haben. Zum Innenaufbau
kommen wir später, doch das rundliche
Äußere fördert schon mal die Loslösung
der Schallwellen und gibt Kanteneffeken
(Spitzen und Einbrüchen im
Frequenzgang) keine Chance.
Die in Österreich ansässige Firma fertigt
sehr erfolgreich eine ganze Palette von
Röhrenverstärkern und die brauchen zur
vollen Entfaltung nunmal Boxen mit einem
anständigen Wirkungsgrad. Der
Ansatz über ein klassisches Dreiwegesystem
und reichlich Gehäusevolumen
mag konservativ erscheinen, ist aber
letztlich absolut erfolgversprechend.
Die BlackHawk ist deshalb breiter und
höher als die meisten Boxen ihrer Klasse
und nicht für notorische Platzsparer gemacht,
bei denen Boxen auf Teufel
komm raus zierlich sein müssen.
Dass die Hawk weit mehr sein will als
eine große laute Kiste, zeigt sich bereits
beim Gehäuse, das nicht aus brettharten,
zu spitz klingenden Resonanzen neigenden
MDF-Platten hergestellt wird,
sondern aus einem gutmütigen Mehrschichtholz,
das auch beim Bau von Mu-
da schau her: Durch ihre Rundungen in
Kombination mit der leichten Neigung ist die
Box aus jedem Blickwinkel ein Hingucker. Die
feinen Stoffabdeckungen (hier bei der linken
Box) bekleiden nur die Tief- und Mitteltöner.
Der Hochtöner ist durch Stege geschützt.
Raum und
aufstellung
Raumgröße
M
K
Akustik
T
A
Aufstellung
W
D
G
H
F
Frei aufstellen, genügend Luft
um die Boxen lassen. Abstand
zur Box mindestens 2,5 Meter,
Hochtöner bündelt vertikal.
Die Aufschlüsselung der Symbole finden Sie
auf Seite 134.
24
www.audio.de ›03/2014
Lautsprecher › StandBOXEN
sikinstrumenten zum Einsatz kommt.
Die Herstellung der zahlreichen Rundungen,
Kammern und Verstrebungen ist
trotz Einsatz modernster CNC-Maschinen
arbeitsintensiv, doch so entsteht ein
im besten Sinne neutrales Gehäuse, das
sich klanglich nicht einmischt und nur
wenig Energie speichert.
Durch einen penibel ausgefeilten Innenaufbau
können die Österreicher auf die
übliche Dämmung der Hohlräume weitgehend
verzichten. Die für die alleruntersten
Frquenzen zuständige Luftsäule
im rückseitig verbauten Reflextunnel
wird dadurch viel intensiver angeregt
und kann mehr zum Gesamtklang beitragen.
Die Box gewinnt so im Bass allein
etwa ein bis zwei Dezibel.
Überhaupt fußt die Ayon-Konstruktion
auf einem hochgradig soliden Bassbereich,
der bei einer Passivbox stets den
Wirkungsgrad auch für die übrigen Bereiche
vorgibt, sofern man das Primat linearer
Schalldruckkurven nicht in Frage
stellt. Bei Mitten und Höhen lässt sich
über stärke Magnete, leichtere Membran
und Schallführungen fast unendlich
viel Wirkungsgrad holen, doch bei tiefen
Frequenzen sind Membranfläche und
Maximalhub die limitierenden Faktoren,
genauer gesagt das Produkt aus beiden,
das sogenannte Verschiebevolumen.
Die untere Grenzfrequenz einer Box ist
innerhalb gewisser Grenzen Abstimmungssache.
Großvolumige Gehäuse
und schwere Membranen wirken tiefbassfördernd,
doch wenn das Ganze
auch mit wenig Strom und Spannung gelingen
soll, helfen am Ende nur üppige
Membranflächen und schalldruckfördernde
Gehäuse.
Die Ayon-Entwickler entschieden sich
für ein mächtiges 12-Zoll-Chassis, das
allein seiner schieren Fläche wegen einen
Raum sehr wirksam anschieben
kann. Das über 80 Liter große Gehäuse
bietet dem Treiber ideale Bedingungen
und erlaubt eine untere Grenzfrequenz
von habhaften 40 Hertz (siehe Messlabor)
ohne Einbeziehung von Raumeigenschaften.
Im echten Leben, unter Mithilfe
von Fußböden und Wänden, dürfen
Anwender mit Werten nahe 30 Hertz
rechnen, was im Klartext bedeutet, dass
man einen Subwoofer bei der Black-
Hawk nur im äußersten Extremfall vermissen
wird.
Das ist deshalb wichtig, weil viele Hochwirkungsgradboxen
in den Mitten und
Höhen ähnlich genügsam arbeiten, oftmals
aber keinen ernsthaften Tiefbass
zuwege bringen, weil zu kleine Chassis
und Gehäuse oder eine zu radikale Fokussierung
auf den Wirkungsgrad bei
Mitten und Höhen dies nicht zulassen.
Der fulminanten Bassabteilung folgt ein
kräftiger 13er Konusmitteltöner, der von
der puristisch gestalteten Frequenzweiche
bei 380 Hertz eingeklinkt wird. Die
vergleichsweise hohe Einsatzfrequenz
stellt sicher, dass der Treiber auch bei
hohen Pegeln keine exorbitanten Auslenkungen
ertragen muss.
Für die Höhen ist ein Air-Motion-Transformer
zuständig, der über eine mehrfach
gefaltete Folienmembran in einer
rückseitig geschlossenen Kammer verfügt.
Die Bauform verknüpft die Dynamikvorteile
großflächiger Folienstrahler
MIT DIESEn Geräten
wurde gehört
Als Quellen kamen der Netzwerkspieler
Linn Klimax DSM wie auch der seit vielen
Jahren bewährte Ayre DX 5 für CDs zum
Einsatz. Auf der Verstärkerseite dienten
vorwiegend Röhren zur Versorgung der
Boxen. Neben den ab Seite 34 getesteten
Geräten von Mastersound und Tsakiridis
war der unten abgebildete Astro Black 50
von Melody im Spiel. Hinzu traten diverse
Transistorverstärker, unter anderem von
Sugden und T+A.
mehr Dynamik durch faltung: In der Nahaufnahme ist die vielfach gefaltete
Folienmembran deutlich zu sehen. Die Bauform kombiniert die Dynamikvorteile großer
Flächenstrahler mit der breitwinkligen Hörplatzausleuchtung kleinerer Systeme.
www.audio.de ›03/2014 25
Lautsprecher › StandBOXEN
mit dem vorteilhaft breitwinkligen Abstrahlverhalten
deutlich kleinerer Kalottenhochtöner,
die ihrerseits den Vorteil
geringerer Herstellungskosten bieten.
Da sich die Austrittsöffnung mehr in die
Höhe als in die Breite streckt, ist das Abstrahlverhalten
im Gegensatz zu einem
(kreisrunden) Kalottenhochtöner horizontal
und vertikal unterschiedlich. Richtung
Zimmerdecke und Fußboden fließt
bei einem solchen System weniger
Schall und die Ohrhöhe macht sich deshalb
klanglich stärker bemerkbar. Anwender
sollten bei dieser Bauform darauf
achten, dass sie nicht zu tief in ihrem
Sessel lümmeln, sonst strahlt der talentierte
Treiber über ihre Köpfe hinweg
und das Klangbild dunkelt sich ein.
vorne hui, hinten auch:
Die noble Verarbeitung in feinstem
Hochglanzlack bleibt bei der Hawk
nicht auf die Front beschränkt. Die
längliche Öffnung (hier nur teilweise
im Bild) ist die Mündung des
Bassreflextunnels. Das Terminal
verfügt über kräftig zubeißende
Klemmen und macht einen sehr
kontaktfreudigen Eindruck.
In der Frequenzweiche der BlackHawk
kommen nur so viele Bauteile zum Einsatz
wie unbedingt nötig; auch diese
Maßnahme reduziert den Wattbedarf
und verhilft der Box zu einem verstärkerfreundlichen
Lastverhalten mit nur geringeren
Schwankungen. Das Ergebnis
ist aller Ehren wert: Die Impedanz lag
zwar nicht so hoch wie bei der Voxativ,
sackte aber auch bei keiner Frequenz unter
5,2 Ohm. Mainstream-Standboxen
liefern nicht selten halb so hohe Werte,
was vom Verstärker und seinem Netzteil
deutlich höhere Ströme fordert.
Zur gemäßigten Hochohmigkeit gesellt
sich eine beachtlich gute Empfindlichkeit.
Die herstellerseitig versprochenen
92 Dezibel (vermutlich bezogen auf 1
Watt) werden zwar nicht erreicht, doch
mit gemessenen 87 Dezibel an 2 Volt respektive
rund 89 Dezibel umgerechnet
auf 1 Watt zählt die BlackHawk auf jeden
Fall zu den genügsamen im Lande
und das ohne erkennbare Einschränkungen
bei den Tiefbassfähigkeiten. Durchschnittliche,
nicht wirkungsgradoptimierte
HiFi-Boxen sind im Schnitt etwa
3 bis 6 Dezibel leiser. In der Leistungsebene
bedeutet dies doppelte bis vierfache
Leistungsanforderungen bei gleicher
Dynamik.
Doch die BlackHawk ist nicht nur faszinierend
wattgenügsam, sondern auch
extrem pegelfest. Gewaltige 112 Dezibel
ließ sich die Österreicherin im Messlabor
abringen, ohne übermäßig zu klirren.
Wegen des hohen Wirkungsgrades
genügen für solche Orgien maßvolle
200 Watt. Damit eignet sich die Box
auch für Hobbyisten, die Hörabstände
jenseits der üblichen drei bis vier Meter
überbrücken möchten oder solche, die
sich bei der Verstärkerwahl nicht von
vornherein festlegen möchten.
An vielen Amps, die Tester versuchsweise
aus dem Regal zogen, entfaltete die
Ayon einen vitalen und keineswegs
überzüchteten Charaker. Der PA 3000
von T+A, der an der Voxativ ziemlich deplatziert
wirkte, schien an der Ayon wie
ausgewechselt: Hellwach, geschmeidig,
kraftvoll und sehr musikalisch, so kennt
man den Bullen aus Herford.
Doch die BlackHawk schlug sich auch
an kleineren Geräten hervorragend, etwa
dem Class-A-Vollverstärker A21a
von Sugden. Der Flachmann kostet keine
2000 Euro und liefert nur gut 20 Watt
an 8 Ohm. An watthungrigen Boxen
lässt sich damit nicht viel Staat machen,
doch an der Ayon ging in Sachen Kraft
Messlabor
Bei der Ermittlung der Schalldruckkurven
im reflexionsarmen Raum zeigt die Ayon
ein neutrales Verhalten mit einem zu den
Höhen leicht fallenden Verlauf und einer
leichten Bassbetonung. Die Übertragung
reicht im Tiefbass bis 40 Hz. Die höchste
Lautstärke beträgt 112 dB. Die Impedanz
liegt im Mittel bei 6 Ohm und minimal bei
5,2 Ohm. Der Klirr zeigt sich niedrig, nur
im Präsenzbereich etwas höher. AK=50.
Ayon Black Hawk
Frequenzgang
100 dB
axial 10*hoch 30*seitl.
90 dB
80 dB
70 dB
60 dB
50 dB
10 Hz 100 Hz 1 kHz 10 kHz 40 kHz
Ayon Black Hawk
Pegel- & Klirrverlauf
110 dB
85 dB 90 dB 95 dB 100 dB
100 dB
90 dB
80 dB
70 dB
60 dB
50 dB
20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz
26
www.audio.de ›03/2014
Lautsprecher › StandBOXEN
der schiebt richtig: Im Bass sind mächtige Membranflächen der Königsweg zu großer
Dynamik und kleinem Watthunger. Der 12-Zöller muss sich selten wirklich anstrengen.
und Dynamik eine ganze Menge. Vollmundig,
unaufgeregt und vielschichtig,
so lässt sich die Kombination beschreiben.
Allein der variantenreiche, körperlich
spürbare Bass dürfte audiophile Genießer
in größte Verzückung setzen. Den
größten Spaß aber hatten die Tester mit
Röhren, wobei sich die Ayon weit weniger
wählerisch zeigte als die Voxativ.
Himmlisch fein und stimmungsvoll klang
es mit dem Compact 300 B von Mastersound;
etwas sachlicher, dafür untenrum
kontrollierter, mit dem Brudermodell
vom Typ 845. Alles in allem muss
sich die Ayon BlackHawk vor Platzhirschboxen
wie einer 800 Diamond von B&W
oder einer Reference 207/2 von KEF in
keinster Weise verstecken. Ganz im Gegenteil,
denn die sind verstärkerseitig
anspruchsvoller. So gilt für die Black-
Hawk das bewährte Motto für erfolgreiche
Aufsteiger: Willkommen im Club.
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100
110
100
100
110
100
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100
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Bei vielen High-End-Boxen lassen
sich bestimmte Charakterzüge
von äußeren Merkmalen ableiten.
Breitbänder sind zum Beispiel ein relativ
sicheres Indiz für einen verstärkerfreundlich
hohen Wirkungsgrad und eine pflegeleichte
Impedanz. Ähnliches gilt für
großformatige Basstreiber mit straff eingespannten
Sicken in Kombination mit
wuchtigen Gehäusen wie etwa bei Ayon
auf den Seiten zuvor.
Bei der Tempesta 20 aus der bayrischen
Boxenmanufaktur Blumenhofer sind solche
Indizien kaum auszumachen. Die
auf drei Spikes stets wackelfrei ruhende
Standbox ist weder ungewöhnlich groß
noch speziell geformt, auch die Chassis
erwecken nicht den Eindruck, als kämen
sie von einem anderen Stern.
Bei einer Gehäusebreite von sehr humanen
24 Zentimetern mag man sich kaum
vorstellen, dass dieses schmale Hemd
außergewöhnlich starke Töne erzeugen
soll, auch und gerade mit Verstärkern
der sensibleren Sorte. Doch genau das
ist die Absicht von Thomas Blumenhofer,
Gründer und Mastermind der gleichnamigen
Boxenschmide.
Stammleser erinnern sich vielleicht an
die deutlich größere Genuin FS 2, die
AUDIO im August 2013 begutachten
konnte. Bei dieser Box sind ebenfalls
"nur" zwei Treiber verbaut, denen man ihre
Bestimmung als Hochwirkungsgradwandler
aber ungleich deutlicher ansieht.
Bei der FS 2 für knapp 15000 Euro
ruht ein fulminantes Durckkammerhorn
in einer verstellbaren Halterung sozusagen
freischwebend auf dem Bassgehäuse.
Der Konus-Tiefmitteltöner ist ein
mächtiger 12-Zöller mit einer breiten Gewebesicke,
was auch von weitem ziemlich
respekteinflößend wirkt.
Bei der Tempesta 20 ist die Optik weit
weniger martialisch, das Gehäusevolumen
deutlich kleiner, die Zielrichtung
aber durchaus ähnlich. Auch die Tempesta
nutzt für die oberen Mitten und
Höhen einen Horntreiber mit einer speziell
angepassten Schallführung, der
zeitlos und geDiegen: Das Design
ist frei von Spielereien, was die ausgesucht
feinen Furniere besonders gut zur Geltung
bringt. Die Gehäusetiefe nimmt von unten
nach oben etwas ab, was die Schallwand
etwas nach hinten neigt. Auf drei Spikes
steht die Box stets ohne zu wackeln.
Raum und
aufstellung
Raumgröße
M
K
Akustik
T
A
Aufstellung
W
D
G
H
F
Frei oder wandnah aufstellen,
Box zum Hörer anwinkeln für
maximalen Hörspaß, Raum
sollte nicht hallig sein.
Die Aufschlüsselung der Symbole finden Sie
auf Seite 134.
28
www.audio.de ›03/2014
Lautsprecher › StandBOXEN
aber im Gegensatz zur Genuin flächenbündig
in die Schallwand eingelassen ist
und deshalb visuell wesentlich dezenter
daherkommt. Der Treiber ist in allen Dimensionen
kompakter ausgeführt, seine
Membran erreicht einen Durchmesser
von lediglich 44 Millimetern anstelle
75 bei der großen Schwester.
Doch auch das "kleine" Blumenhofer-
Horn ist einem Standard-HiFi-Hochtöner
ohne Schallführungen in vielerlei Hinsicht
überlegen. Deren Membranen sind
im Schnitt nur 25 Millimeter groß und
müssen die Raumluft völlig ohne mechanische
Unterstützung anregen. Die
größere Hornmembran tut sich allein ihrer
Fläche wegen leichter und muss für
den gleichen Schalldruck deutlich kleinere
Bewegungen ausführen.
Die vorgeschaltete Druckkammer und
das anschließende Horn intensivieren
die Kopplung an die Raumluft nochmal
deutlich. Derart gestärkt zaubert der
Treiber aus einem Watt mühelos Pegel
nahe 100 Dezibel und muss von der Frequenzweiche
regelrecht eingebremst
werden. Er würde andernfalls den deutlich
leiseren Bass- und Mittenbereich
lauthals übertönen.
Die gigantische Genügsamkeit macht
dennoch Sinn, denn die Herabsetzung
des Wirkungsgrades auf das Niveau des
leiseren Bassbereichs sorgt dafür, dass
der Hochtöner selbst bei vollem Orchestereinsatz
weder elektrisch noch mechanisch
großartig gefordert wird. Ein
derart im Schongang betriebenes Horn
ist nahezu unkaputtbar und bedankt sich
mit geringen Verzerrungen und freudvoller
Spielweise.
Ein weiterer Vorzug des üppig dimensionierten
Schwingsystems ist der gegenüber
Standard-Hochtönern deutlich größere
Übertragungsbereich, speziell zu
tieferen Frequenzen hin. Meister Blumenhofer
kann sein Chassis deshalb bereits
bei 1200 Hertz gefahrlos ankoppeln,
rund eine Oktave tiefer als bei HiFi-Boxen
üblich. Damit entlastet er seinen 20
Zentimeter großen Tiefmitteltöner nicht
unbedingt energetisch, wohl aber beim
Rundstrahlverhalten. Der 8 Zöller mit
zweilagiger Papiermembran könnte
da kommt freude auf: Der Hochtontreiber mit 44 Millimeter großer Mylar-Membran
verfügt über eine versteckt liegende Druckkammer und einen wuchtigen Hornvorsatz.
auch höher hinaufspielen, würde dann
aber deutlich bündeln und zu seitlichen
Einschnürungen im Rundstrahlverhalten
der Box beitragen, die der tonalen Ausgewogenheit
abträglich wären. Dank der
tiefen Trennung muss der Konustreiber
nur die Frequenzen verarbeiten, die er
mit weitgehend konstantem Pegel 30
Grad breit abstrahlen kann.
Der 20 Zentimeter große Tiefmitteltöner
ist "Made in Germany" und verfügt über
eine zweilagige Papiermembran
mit einer
Schaumschicht
in der Mitte. Seine
Parameter sind auf
Bassreflexgehäuse abgestimmt. Der zugehörige
Tunnel mündet bei der Tempesta
20 im Sockelbereich, somit fußbodennah.
Da der Raum zwischen Box und
Boden wie eine Tunnelverlängerung
wirkt, lässt sich die Abstimmfrequenz
über die Höheneinstellung der mitgelieferten
Spikes feinfühlig verändern.
Die Messwerte sind durchweg hervorragend.
Die Standbox erreicht am unteren
Ende prachtvolle 38 Hertz und steigt damit
tiefer in den Basskeller als die deutlich
größere Ayon. Der Frequenzgang
(siehe Messlabor) zeigt unter freifeldähnlichen
Bedingungen eine zu den Höhen
leicht ansteigende Tendenz, die in
der Praxis vom Raum aufgefüllt wird, ohne
dass es deswegen zu größeren Bassüberhöhungen
käme.
Die Impedanz rutscht an keiner Stelle
unter 5,3 Ohm, was Röhrenverstärkern
sehr entgegenkommt. Den von der Weiche
verursachten Impedanzanstieg bei
Der trockene und tiefe Bass
macht tierisch laune
der Übernahme zum Hochtöner können
Anwender durch eine steckbare Korrekturbrücke
glattbügeln. Das Bauteil wird
einfach in das Anschlussfeld gesteckt,
gemeinsam mit den Boxenkabeln.
An Transistorverstärkern bringt die Korrektur
in der Regel wenig, an Röhren
führt die Glättung erfahrungsgemäß zu
einem aufgeräumteren Klang. Blumenhofer
hat die Entzerrung deshalb nicht
fest integriert, sondern überlässt die
Entscheidung dem Anwender.
www.audio.de ›03/2014 29
Lautsprecher › StandBOXEN
Trotz oder gerade wegen ihrer Ausrichtung
auf weniger laststabile Verstärker
taugt die Tempesta durchaus auch zum
Feiern. Die maximale Lautstärke lag bei
immerhin 107 Dezibel. Das ist für eine
Zweiwegebox mit nicht übertrieben viel
Membranfläche ein Super-Ergebnis.
Bei aller Sachlichkeit im Design bietet
die Tempesta (etwa beim Terminal) eine
absolut wertige Verarbeitung. Die Bayern
bauen ihre Gehäuse selbst und können
so eine ungewöhnliche Vielfalt offerieren.
Unter den zahlreich angebotenen
Hölzern sind auch Raritäten mit traumhaft
schönen Maserungen, die bei jedem
Exemplar anders wirken, weil bekanntlich
kein Baum dem anderen
gleicht. Wer es ganz genau wissen will,
kann sich im hauseigenen Furnierlager
in der Blumenhofer-Werkstatt südlich
von Augsburg seinen ganz persönlichen
Farbwunsch erfüllen, nach einem ausgiebigen
Probehören versteht sich.
Letzteres wird vermutlich an diversen
aktuellen oder historischen Röhrenverstärkern
stattfinden, denn davon finden
sich nicht wenige spielbereit in den
hauseigenen Vorführräumen, die demnächst
um ein neues, mit Hörnern bestücktes
Heimkino erweitert werden.
Die Tempesta ist aber zum Glück keine
Spezialistenbox, die nur an speziellen
Verstärkern in die Gänge kommt, sondern
ähnlich wie die ungleich größere
Ayon ein faszinierend leicht zu betreibender
Generalist.
Den AUDIO-Testern gefiel die Zweiwegebox
mit ihrer fein austarierten Neutralität
und einer immensen Spielfreude
über weite Pegelbereiche. Man konnte
mit der Tempesta sagenhaft leise hören
und verstand doch sehr viel. Bereits mit
Amps der 50-Watt-Liga vermochte die
Blumenhofer ein ordentliches Brett zu
fahren, bei unverändert harmonischen
Klangfarben. Diese Art der Standfestigkeit
wissen Kenner sehr zu schätzen,
sorgt sie doch für eine zuverlässige Beurteilung
einer Aufnahme oder der Qualität
einer vorgeschalteten Komponente.
Der untenherum eher tief-trockene als
watteweiche Charakter der Tempesta
vertrug sich gut mit einer gewissen
Wandnähe und geschmeidig klingenden
Verstärkern. So entlockte der kleine Sugden
A21a der Blumenhofer in "Seven
Kinds Of Crazy" herrlich groovende
Bassläufe und wunderbar detailreich
dargebotene Singstimmen.
Besonders anmutig klang die Tempesta
im Zusammenspiel mit Röhren, wobei
hier kein eindeutiger Favorit auszumachen
war. Genießer, die keine allzu hohen
Pegel fahren, könnten auch hier zu
einem Gerät mit 300-B-Bestückung tendieren.
Das ist am Ende, wie so vieles im
Leben, letztlich auch eine Frage des persönlichen
Geschmacks.
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Tuning ab wErk: Über eine
kleine Steckbrücke zwischen den
vier Anschlussklemmen wird die
Impedanzentzerrung aktiviert. Der
Raum unterhalb der Box wirkt als
Verlängerung des Reflextunnels.
Über die Höhe der Spikes lässt
sich der Bass fein verändern.
empfehlung
Ausgewogenheit
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2 Wege, Bassreflex
Tiefbass über Höhe der Spikes
steckbare Impedanzkorrektur
ÅHoher Wirkungsgrad, passt
gut zu audiophilen Verstärkern,
klingt sehr vital und mitreißend,
straffer und tiefer Bass
Í –
95
105
90
90
100
95
95
100
überragend
97 Punkte
überragend
03/14
Messlabor
Die Tempesta 20 liefert einen insgesamt
linearen, moderat welligen Frequenzgang
mit einer in Richtung Höhen ansteigenden
Tendenz, die sich gut mit einer vorwiegend
wandnahen Aufstellung verträgt. Der Bass
reicht bis 38 Hz. Die maximal erzielbare
Lautstärke beträgt 107 dB. Die Impedanz
liegt im Mittel bei 6 Ohm, das Minimum
bei verstärkerschonenden 5,3 Ohm. Das
Klirrverhalten ist unkritisch. AK=59.
Blumhofer Tempesta 20
Frequenzgang
100 dB
axial 10*hoch 30*seitl.
90 dB
80 dB
70 dB
60 dB
50 dB
10 Hz 100 Hz 1 kHz 10 kHz 40 kHz
Blumhofer Tempesta 20 Pegel- & Klirrverlauf
110 dB
85 dB 90 dB 95 dB 100 dB
100 dB
90 dB
80 dB
70 dB
60 dB
50 dB
20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz
30
www.audio.de ›03/2014
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Man kann sie
nicht essen.
Man kann sie
nicht trinken.
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Lautsprecher › StandBOXEN
blumenhofer mini 1 000 EURo
Für gewöhnlich sind die Besitzer von
Röhrenverstärkern sehr daran interessiert,
ihre feingeistigen Amps nur
mit wirkungsgradstarken Boxen zu verbandeln,
denn nichts ist frustrierender als
einen an sich talentierten Verstärker wimmern
und kreischen zu hören, nur weil der
Box das Leistungsangebot nicht genügt.
Vor solchen Enttäuschungen schützt nur
eine wohlüberlegte Boxen-Verstärker-
Kombination, unter Einbeziehung der Hörraumgröße
und der persönlichen Vorstellungen
von Dynamik. Nun beschwört dieser
Test schon über mehrere Seiten das
Mantra von der wirkungsgradstarken Box,
die doch bitteschön reichlich Membranfläche
und Gehäusevolumen mitbringen
möge. Doch nicht jeder Musikliebhaber
kann oder will wuchtige Standboxen aufstellen
und liebäugelt insgeheim vielleicht
mit einer zierlichen Kompaktbox für seine
feine Röhre.
Für dieses Szenario Boxen zu finden ist
eine echte Herausforderung, doch Thomas
Blumenhofer, Macher der gleichnamigen
Boxenmanufaktur südlich von
Augsburg, hat auch für diesen Kundenkreis
ein Angebot. Selbiges heißt Blumenhofer
Mini, was in diesem Fall absolut
wörtlich zu verstehen ist. Ganze 28
Zentimeter hoch und gerade mal halb so
breit, könnte der geneigte Audiophile
gleich zwei davon hinter dem Cover einer
Langspielplatte verstecken.
In der Praxis wird er das auf gar keinen
Fall tun, denn der bayrische Nachwuchs
ist ähnlich hingebungsvoll echtholzfurniert
wie die größeren Modelle. Wer ein
Faible hat für weitestgehend naturbelassene
Hölzer, will mit dem Streicheln gar
nicht mehr aufhören.
Bauartbedingt verlangt die Kleine nach einem
nicht zu wuchtigen Boxenständer
oder einem Platz im Bücherregel auf Ohrhöhe
oder ein wenig darüber. Auf jeden
Fall muss es wandnah sein, denn dies ist
der Trick, der diesen Deal überhaupt möglich
macht.
Der nur 10 Zentimeter große Tiefmitteltöner
ist bis zu 6000 Hertz hinauf im Einsatz
und kann formatbedingt nur vom Grundtonbereich
an aufwärts so genügsam arbeiten,
dass eine Triode an seinen Klemmen
nicht verzweifelt. Für die Höhen ist
eine klassische Gewebekalotte verbaut,
die mit 25 Millimeter Membrandurchmesser
für dieses Boxenformat sehr
großzügig bemessen ist. Die von
der Box nur angedeuteten tiefen
Raum und
aufstellung
Raumgröße
M
K
Akustik
T
A
Aufstellung
W
D
G
H
F
Direkt an die Wand stellen,
anwinkeln meist nicht nötig.
Raum nicht zu stark dämpfen,
Hörabstand maximal 2,5 m.
Die Aufschlüsselung der Symbole finden Sie
auf Seite 134.
puristisch: Die Kleinbox wirkt dynamisch
faszinierend groß. Es gibt kein Bi-Wiring, weil
es bei so kleinen Boxen wenig bringt.
Messlabor
Die Mini zeigt im reflexionsarmen Raum
eine deutliche Mittenbetonung, die durch
eine bassfördernde, wandnahe Aufstellung
kompensiert werden sollte. Ohne diese
Unterstützung reicht der Bassbereich nur
bis 134 Hz. Maximal kann die Box 97 dB
laut werden. Die Impedanz liegt im Mittel
bei 4 Ohm mit Minima von 3,8 Ohm. Bis
etwa 95 dB (blaue Kurven rechts) zeigt
sich der Klirr auffallend gering. AK=67.
Blumenhofer Acoustics Kompakt Frequenzgang
100 dB
axial 10*hoch 30*seitl.
90 dB
80 dB
70 dB
60 dB
50 dB
10 Hz 100 Hz 1 kHz 10 kHz 40 kHz
110 dB
100 dB
90 dB
80 dB
70 dB
60 dB
Blumenhofer Acoustics Kompakt Pegel- & Klirrverlauf
85 dB 90 dB 95 dB 100 dB
50 dB
20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz
32
www.audio.de ›03/2014
Lautsprecher › StandBOXEN
Töne muss der Anwender über die erforderliche
Wandnähe aufpeppen, was in
der Praxis gut funktioniert. Die Messungen
im reflexionsarmen Raum berücksichtigen
diese Sonderbehandlung nicht.
Tatsächlich klang die kleine Blumenhofer
so hingebungsvoll lebendig und räumlich,
dass selbst der AUDIO-Chefredakteur
spätabends gar nicht mehr nach Hause
wollte. Bei wandnaher Nutzung und braven
Pegeln wirkten Bass und Grundton
faszinierend vollwertig, selbst an den
wattschwächeren Trioden schienen weder
Box noch Verstärker überfordert.
Artgerecht an die Wand gestellt, war der
Klang immer noch leicht mittenbetont,
doch daran konnte man sich schnell gewöhnen.
Das klang herrlich luftig, rhythmisch
hochauflösend und vollkommen
untechnisch. Wer sich auf Hörentfernungen
bis maximal zweieinhalb Meter einlassen
mag, für den ist die Blumenhofer
Mini ein richtiger Knaller.
StecKBRIEF
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Gewicht
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1 000 Euro
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2 Wege, Bassreflex
–
hoher Wirkungsgrad
ÅFür die Größe sehr hoher
Wirkungsgrad, bei Nutzung im
Nahfeld für Röhren geeignet.
Gutes Timing, sehr lebendig.
Í Tiefbass ist Mangelware.
80
90
90
85
85
70
70
50
überragend
79 Punkte
sehr gut
03/14
Fazit
Wolfram Eifert
AUDIO-Mitarbeiter
Boxen mit hohem Wirkungsgrad
und schwankungsarmer Impedanz
sind eher selten zu finden. Für die
großen Hersteller ist eine starke
Fokussierung auf die genannten
Faktoren kaum sinnvoll, weil im
breiten Markt zierliche Maße und
reichlich Tiefbass gefragter sind.
Für kleine Räume ist die Mini von
Blumenhofer ideal. Die Standbox
vom gleichen Hersteller klingt für
ihr Format extrem souverän. Noch
mehr gilt dies für die Ayon, die von
allen die größten Spielräume bei
der Verstärkerwahl bietet. Soll es
richtig kompromisslos zur Sache
gehen, auch mit Trioden, kommt
nur die Voxativ in Frage.
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Moderne Elektronik erledigt diesen
Job doch mit links: Aus
einem Volt erzeugen wir beispielsweise
drei, aus zweien sechs und
so weiter. Wollen wir mit solch einem
Verstärker eine Box ernähren, müssen
wir nur noch darauf achten, dass nebenbei
noch bisschen Strom fließen kann.
Doch wo gehobelt wird, fallen Späne.
Diese fallen in aller Regel nicht auf –
außer, dass ausgerechnet das musikhörende
Ohr darauf allergisch reagiert.
Und gar nicht einmal so sehr auf die gröberen,
quasi von der Natur aus einkalkulierten
Holzschnitzel. Stattdessen handelt
es sich oftmals nur um ein paar
34
www.audio.de ›03/2014
Verstärker › class-A-Röhren
Club Méditerranée
Wer den Transistor-Verstärker-Winter hasst, lässt sich mit Röhren,
Single Ended, Class A und mit südlicher Schönheit ein.
■ Test: Johannes Maier
Körnchen giftigen Feinstaubs, die akustisches
Unbehagen schaffen.
Insofern kommen bei der Betrachtung
der zeitgemäßen, ach so effizienten und
ach so verzerrungsarmen Halbleiterverstärker
doch Bedenken auf. Denn jedes
Bauteil, und davon braucht es bei derlei
Amps viele, trägt ja in irgendeiner Form
zu der Wiedergabe bei. Ganz zu schweigen
von den Transistoren, die relativ kurze
und nicht besonders günstig verlaufende
Arbeits-Kennlinien besitzen. Und
erst recht von den Gegentakt-Anordungen,
die im Übergangsbereich gerne
stark zerren und beim Arbeitszustand
nahe Null der angeschlossenen Box keinen
rechte Kontrolle mehr entgegensetzen.
Da bedeutet es nur wenig
Trost, dass eine (wieder staubträchtige!)
Gegenkopplungsschleife derlei Unbill
womöglich in den Griff kriegen kann.
Auf der Suche nach Abhilfe landet der
Musik-Liebhaber also fast automatisch
bei Röhren, die schönere und weiter geschwungene
Kennlinien besitzen. Und
schließlich – wenn er gemütlich noch ein
Stück weiter ausrollt – bei der Grundform,
bei der direkt beheizten Triode.
Diese besitzt neben dem Anoden-Auffangblech
und dem Steuergitter eine
simple Kathode, die in einem Zug als
Glühdraht und als Elektronenschleuder
herhält. Und wenn schon denn schon –
dann will der Fan diese Röhren nicht im
Gegentakt, sondern ganz allein schuften
sehen. Und zwar bei sehr hohem Ruhestrom,
weil die Musikschwingung – mangels
Gegentakt-Aufgabenteilung – sowohl
nach oben als auch nach unten ausholen
können muss. So bleibt zum
Schluss nur eine Frage: Wer soll das bezahlen?
Denn der Wunsch „Triode Single
Ended plus null Korrektur-Schleife plus
Netzteil, dem nie ein Flatus entfährt“
muss in der Regel teuer erkauft werden.
Oder geht’s doch zu moderaten Preisen?
Bitteschön, die Firmen Mastersound
und Tsakiridis liefern Beweise dafür!
Fotos: J. Bauer, MPS, Archiv
www.audio.de ›03/2014 35
Verstärker › class-A-Röhren
Mastersound Compact 300 B und 845 je 5650 EURO
Finger weg von der 300 B! Wenn
der Alttester sich 30 Jahre lang
daran gehalten hat, sei es dem
jungen ins Stammbuch geschrieben.
Die Goldohren schwärmen zwar von dieser
Triode, die Western Electric Ende
der 1920er Jahre für den Telefon-Fernverkehr
entwickelte und die bald darauf
– zunächst in Kinos – ihren Weg ins Beschallungsgeschäft
fand. Sie schwärmen
durchaus zu Recht. Denn möglicherweise
gibt es bis auf den heutigen Tag nichts
besseres als diese Röhre, die damals in
Kansas als Resultat von tausenden von
Mess- und Hörtest-Stunden entstand
(plus die ähnliche, etwas kleinere 2A3
und die deutsche AD1). Aber spielen
sollte sie dann bitte an extrem wirkungsgradstarken
Boxen, die man Western-
Electric-Hörner nennt, oder an ähnlichen
raum-ausfüllenden Wandlern.
Bis dahin also alles gut. Doch leider beschritten
die Boxenentwickler den Weg
in die weitere Zukunft nicht mit diesen
wunderbaren Röhren, sondern mit fetteren
und fetteren Verstärker-Wattprotzen,
die ihren immer stärker bedämpften und
immer impedanzkritischeren Elaboraten
so etwas wie Leben abringen konnten.
Also Vorsicht, es droht Frustration: An
den allermeisten „Leisesprechern” dieser
Tage hängt die arme 300 B wie ein
zwar schönes, aber völlig überlastetes,
auf dem letzten Loch pfeifendes Glühwürmchen.
Kommando zurück! In diesem AUDIO
stehen mit den Voxativ-Breitbändern,
den Black Hawks von Ayon und den
Tempesta-Blumenhofern doch mal wieder
temperamentvollere Schallwandler
auf dem Programm. Und möglicherweise
sogar solche, mit denen die 300 B
wie anno dazumal groß aufspielen kann.
Und dafür bietet wiederum der 300 B
von Mastersound für 5650 Euro ganz offenbar
eine solide Grundlage. Und eine
gewaltige! Das von massiven Edelholz-
Wangen geschmückte Stahlblechchassis
hat die in der Nähe von Vicenza
ansässige Firma ganz offensichtlich für
eine professionelle Ewigkeit geschmiedet.
Die metallschweren Lautsprecherklemmen
auf der Rückseite ziehen die
tüchtigen Italiener mit einem 19er- , die
massiven, teflonisolierten Cinchbuchsen
mit einem 11er-Schlüssel an. Der
Netztrafo und die beiden Ausgangsumspanner
erscheinen nicht minder gigantisch
– wer will da noch befürchten, dass
dieser Kaventsmann von Verstärker nur
wenige Watt locker machen kann?
Auf jeden Fall läuft er in reinem Class A,
er zieht also auch in den Musikpausen
stets vollen Strom. Mit der Konsequenz,
dass die Übertrager-Kerne einen Luftspalt
brauchen, sonst triebe sie der konstante
Umsatz nach kurzer Zeit in die
mag netische Sättigung. Deshalb braucht
es eine deutlich größere Eisenmasse
und zudem eine noch umfänglichere und
kunstvollere Bewicklung – sprich: Die
Dinger werden teuer und groß.
Und eigentlich wollten wir ja auf eine Gegenkopplungsschleife
verzichten. Bitte
gerne – aber dann können wir zur Versorgung
der Röhren nur allerreinste Gleichspannung
brauchen, denn mangels Korrekturmöglichkeit
teilt sich das kleinste
Zucken dem Lautsprecher als Störsignal
mit. Weshalb sich der unter der obligatorischen,
nur etwas größeren Blechhaube
steckende Netz-Brummer doch noch
erklärt. Ebenso die wahrlich kernige, auf
300 B a lA carte: Auf dem mittleren Board reicht der Mastersound die Netzteil-Elkos,
auf der kleineren darunter die Funk-Fernsteuerungs-Elektronik, die das Alps-Lautstärke-
Potentiometer rauf und runter drehen kann. Drei Line-Ins werden von Relais verwaltet, ein
zusätzlicher Direkt-Eingang steuert ohne Umschweife die Treiber-Stufe an. Beim Röhren-
Wechsel gestattet der Compact 300 B eine Bias-Neueinstellung – die Trimmpotis erreicht
der Justagist von oben, an der Rückseite finden sich Messkontakte für Multimeter.
36
www.audio.de ›03/2014
Verstärker › class-A-Röhren
der Unterseite des Chassis montierte
Siebdrossel, die sich mit ihrem hohen
Wechselstrom-Widerstand ganz entschieden
gegen unliebsame Impulse aller
Art stemmt und die insgesamt vier
1000-Mikrofarad-Elkos (mit je zwei
400-Volt-Typen in Serie) bei ihrer Reinigungs-
und Spannungs-Konstanthaltung
unterstützt.
Auch bei der Schaltung galt es darauf zu
achten, dass sich dieses Konzept auch
nicht die kleinsten Ausrutscher erlauben
kann. Eine kleine Doppeltriode namens
ECC 82 läuft auf jeder Kanalseite noch
als normaler zweistufiger Eingangsverstärker.
Es folgt eine kräftigere 6SN7
(mit Bakelitsockel), bei der ein Triodensystem
die 300 B antreiben muss – aber
glücklicherweise nicht alleine, weil sie
auf die Mithilfe des zweiten in die Anoden-Zuleitung
eingefügten Systems zählen
kann. Als sogenannte Stromquelle
sperrt diese den Versorgungshahn bereitwillig
auf und zu, was die Trioden-Kollegin
als deutliche Arbeitserleichterung
empfindet. Last but not least galt es
auch der direkten Kathodenheizung zu
gedenken. Mastersound nimmt zwar
Gleichstrom dafür, trotzdem erlaubt ein
zwischen den beiden Heizanschlüssen
angeordnetes und von der Chassisoberseite
her zugängliches Präzisionspoten-
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Wiedergabe auf höchstem Niveau!
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Class-A-Menü plus Nachschlag: Die beiden Eisenkerndrosseln hat
Mastersound in Serie geschaltet – zusammen mit Nantung-Elektrolytkondensatoren entfalten
sie maximale Reinigungswirkung. Die Fassungen für die 845 imponieren mit Größe, sie
gestatten auch einen Blick auf ihre breiten, vergoldeten Federkontakte. Im Großen und
Ganzen arbeitet der Compact 845 mit der gleichen Eingangs- und Stromquellen-Treiberstufe.
Wegen der höheren Spannungen hat Mastersound dickere Folien rausgesucht.
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Verstärker › class-A-Röhren
tiometer den am Schleifer herausgeführten
Kathodenwiderstand so hinzulegen,
dass sich die gegenphasige Restwelligkeit
vice versa zu Null auslöschen kann.
Für die gleichpreisige, sehr ähnliche Verstärkerversion
mit der kräftigeren Sendetriode
845 im Ausgang hat Mastersound
sogar noch mehr Aufwand getrieben.
Die wesentlich höhere Anodenspannung
wird nun von gleich drei Trafowicklungen
mit jeweils eigener Gleichrichtung
erzeugt. Nicht weniger als neun
1000-Mikrofarad-Elkos (je drei in Serie)
und zwei schwere Eisenkerndrosseln
putzen die Anodenspannung aus. Teure
Labor-Leistungswiderstände, umfänglichere
Koppel-Folienkondensatoren und
nicht zuletzt die martialische Keramik
der Röhrenfassungen weisen den
erhöhten Energieumsatz aus.
menhofers zweimal, an den Black Hawks
von Ayon gleich drei Mal – und an den
Voxativs kam zu aller Lässigkeit noch
mächtige Feuerkraft dazu.
An diesen Ausnahmeboxen (bei denen
sich die 300 B offenbar an glückliche
Kinohorn-Zeiten erinnerten) fiel es kaum
als Zumutung auf, wenn bei Pop und
Rock Sound-Designer ins Spiel kamen
und freie Ecken des Spektrums mit
Unrat verschmierten. An normaleren Boxen
inklusive der Sorte 1 und 2 stellten
die 300 B dann aber subito ihre Wohlklang
-Tätigkeit ein, um sich wie beleidigte
Schlangen zu winden und zu zischen.
Also dann doch lieber zum 845-Mastersound.
Der agierte bei den Jazznummern
nicht ganz so locker, die Herrschaften
wirkten nun um eine Spur ernster,
dafür schwangen sie sich bei Tuttis zu
Le Torri di Vicenza:
Die großen Mastersound-
Ausgangstrafos bieten 8- und
4-Ohm-Klemmen an. Es darf
probiert werden. Auch wenn die
Aussage paradox klingt:
Hochimpedante (zirka 8 Ohm)
Lautsprecher ergeben die
besten Ergebnisse – und zwar
an den 4-Ohm-Klemmen.
Messlabor Mastersound Compact 300 b
Mit 0,048% Hochtonverzerrungen und 110µ
Abtastfähigkeit erweist sich das Talismann v2
Gold als sogar noch sauberer als sein Kollege
Yoseki von EAT – wobei beide in diesem
Punkt jenseits von Gut und Böse liegen. Nicht
ganz ideal ist der markante Hochtonanstieg
zwischen 5 und 10kHz (o. Abb.). Das Laufwerk
misst sich dafür deutlich rumpelärmer (Bild 2,
85,5dB am Koppler) als der EAT, bei gleichermaßen
exzellentem Gleichlauf (Bild 1, ±0,05%).
Der Leistungs-„Teppich“ des Compact 300B verdickt sich bei
zunehmend komplex-induktiver Last etwas. Im Regelfall vermag
er aber nur wirkungsgradstarke Boxen zu ernähren (AK=10). Im
günstigsten Fall pendelt die Impedanz des Schallwandlers im
Mittel-/Tieftonbereich um 8 Ohm. An den 4-Ohm-Klemmen sind
dann immerhin rund 10 Watt zu erwarten. Gönnt sich der 300-B-
Mastersound einen Frequenzgang-Abfall im Bass, erntete er bei
den klangrelevanten Klirrverlaufsmessungen nichts als Zuspruch.
38
Im Hörraum durften aber erst einmal der
300-B-Vollverstärker ran. Donner wetter,
hieß es da bald, die aktuell eingesetzten,
in Russland produzierten 300 B haben
gegenüber den (nicht mehr bezahlbaren)
Ur-Western offenbar an Schmackes zugelegt.
So pflegte der Mastersound mit
den allermeisten Jazzmusikern bereits
an den Sonics-Allegra-Arbeitsboxen
einen äußerst kameradschaftlichen Umgang.
Geht’s mit anderen Amps untenrum
mal etwas zu steif und obenrum zu
frischwindig zu, löste der Mastersound
fröhliche Gelassenheit aus. Toll, wie locker
der Drummerfuß wippte, die Bläser
reckten sich ungeniert über ihre Bäuchlein
hinaus, die Blechinstrumente wiegten
schön aufblitzend hin und her und
röhrten aus tiefen Herzen wie geschmiert:
einfach super! Und das galt an den Bluwww.audio.de
›03/2014
Verstärker › class-A-Röhren
noch mächtigeren und vor allem stets
bis zur letzten Finesse durchhörbaren
Großtaten auf. Heissa, hieß es zum guten
Schluß, die Italiener legten sich – voller,
flüssiger – sogar mit T+A’s Referenz-
Amp P 3000 HV an. Gut, ein paar Schläge
Pop und ein Orchester-Tutti rückten
die Verhältnisse fix zurecht. Trotzdem
muss AUDIO warnen: Die Mastersounds
haben trotz aller Einschränkungen durchaus
musikalisches Suchtpotential.
Fazit
Johannes Maier
AUDIO-Redakteur
Nicht alles, was den klanglichen
Himmel auf Erden verspricht, bekommt
automatisch viele Punkte.
300-B-Liebhaber dürfen den entsprechenden
Mastersound gerne
eine oder zwei Ligen höher sehen.
Wenn der Klangtriumph aber nur
an Extraboxen und mit Knowhow
gelingt, darf AUDIO diese Umstände
nicht belohnen. Da sieht
es bei der kräftigeren 845-Variante
schon besser aus. Bei soliderer
115-Punkte-Basis schwingt sich
dieser Amp im Ideal-Anschlussfall
ebenfalls zu noch Höherem auf.
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Eingänge Cinch / XLR
Pegelsteller
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Ferneinschaltung
Leistungsanzeige
Besonderheiten
4 / –
–
2
–
–
Trimmer-Bias-Justage
4 / –
–
2
–
–
Trimmer-Bias-Justage
Audiogramm
Erlaubtes Doping: Wenn durch die Triode unten rechts
(ein System einer 6SN7) viel Strom fließt, fällt an dem
Widerstand ( ) viel Spannung ab. Diese steht am Steuergitter
der oberen Triode an und bewirkt, dass durch dieses System –
zur Freude des unteren – ebenfalls viel Strom fließt.
Klang Cinch / XLR
Ausstattung
Bedienung
Verarbeitung
KLANGURTEIL
PREIS/LEISTUNG
ÅSehr lebendiger,
runder, wunderbar
pulsierender Klang
bei Pegel-Verzicht an
Normalboxen.
Í Wärmeentwicklung.
110
befriedigend
gut
sehr gut
110 Punkte
gut
ÅLebendiger, in Bass
und Mitten angenehm
voller, umfassender,
warmer und dennoch
fein augeglöster Klang.
Í Wärmeentwicklung.
118
befriedigend
gut
sehr gut
118 Punkte
sehr gut
Mastersound Compact 845
Der deutlich flauschigere Leistungs-Vorleger des 845-Mastersound
gestattet eine breitere Verwendung. Nicht hirnen, sondern
einfach glauben: An den 4-Ohm-Ausgangsklemmen finden
8-Ohm-Boxen nahezu stramme 25 Wätter vor (AK=20). Fällt der
Bassabfall geringer aus als bei der 300-B-Version, sieht es bei
den Verzerrungen immer noch prächtig-harmonisch, jedoch um
eine Spur weniger wärmebetont aus. Wie das Klirrstabilitäts-
Diagramm zeigt, bleibt die günstige Abstufung stets erhalten.
www.audio.de ›03/2014 39
Verstärker › class-A-Röhren
Tsakiridis Thalia 1000 / Achilles 2000 / Orpheus 3150 euro
Bevor ein HiFi-Fan sich der Mühe
unterziehen will, eine gutbürgerliche
Röhren-Vorstufe zum räsonablen
Preis zu entwerfen, sollte er zunächst
einmal die Thalia von Tsakiridis
für 1000 Euro ansehen. Sapperlot, wie
kriegt der griechische Hersteller in dieser
Klasse solch ein superstabiles Gehäuse
aus 2-Millimeter-Stahlblech hin?
Noch dazu stehen der reichlich überdimensionierte
Netztrafo und die Hauptplatine
auf einem eisernen Extra-Unterzug.
Und bitte: Auf der sechs Millimeter
starken, sandgestrahlten Alufront dreht
sich bereits schon das von uns avisierte
Alps-Potentimeter. Ebenso ein kleiner
Drehschalter, mit dessen und mit der Hilfe
von feinen Kapselrelais einer von fünf
Line-Eingängen ausgewählt werden
kann. Viel bessere als die einzeln zu verschraubenden,
vergoldeten Cinchbuchsen
hätten wir auch nicht gefunden. Also
begraben wir lieber unsere Fantasien
und lassen uns auf die Tsakiridis ein.
Wir sollten uns auch die geradezu unverschämte
Bemerkung verkneifen, dass
uns statt des RG-58-Polyäthylen-Koaxkabel
teflonisoliertes noch lieber gewesen
wäre. So oder so führen die Signalwege
rechts und links zu einem Gitter
einer Triode, die – ohne dass Strom fließen
muss – auf den kleinsten Spannungswink
reagiert. Weil’s so schön
war, wiederholt sich das Spiel bei einem
zweiten Triodensystem, das – Tsakiridis
koppelt am Kathoden-Fußpunkt aus –
schon genügend Strom erzeugen kann.
Über Anti-Plopp-Relaiskontakte und ein
Stück RG 58 drängeln die Schwingungen
dann auch schon wieder dem Cinch-
Ausgang zu.
Nachhaltige Elko-Vorratshaltung, elektronische
Stabilisierung der Versorgungsspannungen,
Röhren-Gleichstromheizung:
Die Thalia müht sich redlich, dass
der Musik – außer der Verstärkung –
nicht das geringste Unbill geschieht. Das
zeigte sich prompt auch bei den Messungen:
Frequenzgang bis ad ultimo, prima
Störabstand und nur geringer und
harmonischer Klirr. Das AUDIO-Labor
freute sich – und Frau Thalia wurde umgehend
in den Hörraum geschickt.
Von seiner schmucken Eisen-Rüstung
mit den schönen Perforationen ganz abgesehen
– auch die Technik des Achilles-
Monoblock verdient Bewunderung. Eingedenk
der fleißigen Vorarbeit der Thalia
begnügt er sich der im Ausgang mit einer
300 B bestückte Amp mit einer einzigen
Eingangsstufe, die mit zwei parallel
geschalteten Systemen einer 6H9C
arbeitet. Nun weiß die Firma Tsakiridis
– ebenso wie Mastersound ein über
Generationen gewachsener Familienbetrieb
– ganz genau, dass Leistungstrioden
a la 300 B zwar die schönsten
Kennlinien bieten, sich dafür aber bei der
Ansteuerung Zicken leisten. Ergo steht
dem Achilles-Treibergespann eine veritable
russische Leistungspentode namens
6NP3 (in etwa vergleichbar mit der
amerikanischen 6L6) zur Seite. Sie bestimmt
nichts selber, sie führt die
Schwingungen aber nach selbstloser
Tsakiridis Thalia
Ein Bild der Freude: Der Lineal-Frequenzgang,
der bis in den Funkbereich
reicht, bedeutet für eine Röhrenvorstufe
längst keine Selbstverständlichkeit.
Ebenso ein Ausgangswiderstand
von 350 Ohm, der auch längere Anschlusskabel
erlaubt. Der Störabstand
(95 dB) übertrifft deutlich den der CD.
Tsakiridis Thalia: Die griechische Schönheit besitzt zusätzlich zu ihren fünf Line-Ins
auch noch einen Ausgang für Recorder. Gegen 400 Euro Aufpreis gibt es die Version
Alexander mit Fernbedienung, Display und sechs Eingängen. Bei dem wunderbar soliden
Aufbau dieser Vorstufen dürften auch Tuning-Freaks leuchtende Augen bekommen und
etwa davon träumen, die RG-58-Kabel gegen Teflon-Varianten auszutauschen (RG 142, RG
400) – oder das Alps-Poti gegen einen noch edleren Leitplastik-Regler (www.thel.de).
40
www.audio.de ›03/2014
Verstärker › class-A-Röhren
Stromquellen-Art mit ultrastarker Hand
genau dahin, wo die Trioden sie haben
wollen. Sprich: Sollte es in den 300 B neben
dem geplanten, glatten Elektronenflug
je zu Turbulenzen kommen, lassen
diese die Anordnung vollkommen kalt.
Wie die Mastersounds besitzt auch der
Achilles einen Entbrumm-Trimmer in
den Heizzuleitungen. Auf eine Bias-Justage-Möglichkeit
verzichteten die Griechen
allerdings. Sie suchten vielmehr einen
Kathodenwiderstand aus, über dessen
Widerstand die probate Regelspannung
abfällt – was auch funktioniert und
nur keinen Raum zum Spielen lässt. Wer
unbedingt von den 300 B zu den leiseren,
aber noch lauter gepriesenen 2A3
umsteigen will, findet auf dem Rücken
des Achilles einen Ruhestrom-Verminderungsschalter
vor.
Netztrafo, Siebdrossel, Elkos und Ausgangsübertrager:
Im Vergleich zu den
Stereo-Italienern fiel die Bestückung der
1-Kanal-Verstärker logischerweise kleiner
aus. In der Summe aber ebenfalls
mit dem erklärten mutigen Ziel, die
Musiksignale von Gegentakt-Gezirpel
und von Gegenkopplungs-Spektrumsverbiegung
zu verschonen – und trotz ineffizientem
Class-A-Betrieb ein paar erkleckliche
Wättchen zu entlassen.
Für den Fall, dass diese dem Klanggourmets
nicht reichen, bietet Tsakiridis die
mit der 845 bestückten Orpheus-Monoblöcke
an. Die dicken Grafit-Anoden der
mitgelieferten Shuguang lassen einen
deutlich gewaltigeren (Dauer-)Elektronenumsatz
zu. Und jetzt klotzten die
Griechen auch: Mit einem gewaltigen
Netz-Ringkernler und neben der obligatorischen
Drossel mit sechs 470-Mikrofarad-Elkos
(450 Volt und beachtliche
105 Grad fest), die allein für die Anodenversorgung
einer 845 zuständig sind.
Für den sauberen Antrieb sorgt wieder
eine 6NP3 in Zusammenarbeit mit einer
6SL7, und statt mit der exotischen 6H9C
mit einer nicht ganz so exotischen, im
Bild für die Götter: Bei den Achilles passt der Netztrafo noch ins Souterrain. Als
besonderes Schmankerl haben die kleineren Tsakiridis-Monoblöcke ein Drehspul-
Anzeigeinstrument mit auf den Weg bekommen. Mangels externer Justagemöglichkeit kann
es aber nur zu Kontrollzwecken dienen. Der deutlich höhere Class-A-Dauerstrom teilt sich
bei den größeren Orpheus-Monos mit der 845 durch beträchtliche Hitzeentwicklung mit.
Bein Bedarf darf diese per Rückseiten-Schalter für die extrastarke 211 erhöht werden.
Starke Motivation: Die Tsakiridis-
Monos arbeiten mit kombinierter Eingangsund
Treiberstufe – mit den beiden
Triodensystemen einer 6SN7 in
Parallelschaltung. Dabei hilft aber eine kräftige
Leistungspentode als Stomquelle mit.
www.audio.de ›03/2014
41
Verstärker › class-A-Röhren
Austauschfall leichter erhältlichen Doppeltriode.
Den Vortritt, den die Tester der Thalia im
Hörraum gewährten, nützte die Vorstufe
für eine blendende Vorstellung. Völlig
gelöst, locker und frei und den Referenzketten
absolut würdig, bot sie sämtliche
Musikrichtungen dar. Und zwar stets mit
Wärme und trotzdem mit präziser Raumdurchleuchtung.
Der fünfmal so teure
HP 300 SE von Octave musste nicht
unhöflich werden, fast liebevoll wies er
die Thalia darauf hin, dass er ganz unten
etwas tiefer und fester zupacken und
ganz oben noch etwas ungetrübter
leuchten kann.
An der Voxativ donnerten die Achilles-
Blöckchen nur so los. Bei ungebrochener
300-B-Musikalität spielten sie aber
im Vergleich zum Mastersound etwas
schlanker, weniger anheimelnd-voll, weniger
angenehm schunkelnd. Dafür strichen
die Achilles wiederum mit ihrer
lichteren, großzügigeren Aufstellung der
Instrumente Bonuspunkte ein. Was aber
schlussendlich zum völligen Ausgleich
nicht ganz reichte. Denn was sich schrittweise
zunehmend an den Ayons und an
den Blumenhofers zeigte, wurde an den
Sonics Allegra überdeutlich: dass bei
den Achilles bei zunehmendem Stress
eine gewisse helle Kargheit – gewissermaßen
nackter Felsen statt Humus – an
Bedeutung gewann.
Diesen Eindruck mochten die stärkeren
Orpheusse nicht stehenlassen. Ebenfalls
etwas nüchterner, analytischer abgestimmt
als die Mastersounds, wuchsen
sich die großen Tsakiridis – mit zunehmender
Einspielzeit – zu höchst angenehmen
Feingeistern aus. Zu solchen,
die feinst geäderte Klangblättchen in der
Aufpassen beim GroSSen:
Wenn bei den Orpheus-Monos die
845 der Originalbestückung läuft,
darf der Rückseiten-Wahlschalter
bloß nicht auf „211” stehen, sonst
dienen die Monoblöcke unfreiwillig
nicht nur als kleine Öfen, sondern
auch als Beleuchtung. Bei dem kleinen
Achilles (links) stellt „300 B”
die Bias-Hochstromposition dar.
Vorstufen-Göttin Thalia:
Über ihre Cinch-Eingangszitzen
nimmt sie sich auf einen Streich
fünf Zuspielern an. Dank Tape-out
muss auch ein Recorder nicht darben.
Die Doppel-Doppeltrioden-
Seele dieser Vorstufe hält in der
Regel mehr als ein Leben lang. Im
Notfall wird sich für wenige Euro
unschwer Ersatz finden lassen.
Messlabor Tsakaridis Achilles
Mit 0,048% Hochtonverzerrungen und 110µ
Abtastfähigkeit erweist sich das Talismann v2
Gold als sogar noch sauberer als sein Kollege
Yoseki von EAT – wobei beide in diesem
Punkt jenseits von Gut und Böse liegen. Nicht
ganz ideal ist der markante Hochtonanstieg
zwischen 5 und 10kHz (o. Abb.). Das Laufwerk
misst sich dafür deutlich rumpelärmer (Bild 2,
85,5dB am Koppler) als der EAT, bei gleichermaßen
exzellentem Gleichlauf (Bild 1, ±0,05%).
Besitzt ein Achilles-Block nur einen Ausgang (statt 4- und
8-Ohm-Klemmen), so weiß er Boxen mit der genannten Impedanz
trotzdem gleichermaßen zu verwöhnen (AK=14) – wenn der
Besitzer wirkungsgradstarker Boxen bei 8,8 beziehungsweise 7
Watt von Verwöhnen sprechen will oder kann. Allerdings ziert
sich der Achilles, in die Tiefe zu greifen: Bei unübersehbarem
Bassabfall schnurrt die Leistung bei 60 Hertz auf die Hälfte zusammen.
Die Klirrdiagramme strotzen dafür vor Schönheit.
42
www.audio.de ›03/2014
Verstärker › class-A-Röhren
Sonne wiegen und in den Himmel wachsen
lassen. Das Holz einer Geige erschien
um eine Spur trockener als beim
weinseligeren italienischen 845-Musikant
– was aber nichts daran änderte,
dass das Instrument praktisch genauso
wie im richtigen Leben klang.
StecKBRIEF
Vertrieb
www.
Listenpreis
Garantiezeit
Maße B x H x T
Gewicht
ANSCHLÜSSE
Phono MM / MC
Hochpegel Cinch / XLR
Festpegel Eingang
TapeOut
Pre Out Cinch / XLR
Kopfhörer
FUNKTIONEN
Aufnahmewahlschalter
Klangregler / abschaltbar
Loudness
Besonderheiten
empfehlung
KAuftipp
Tsakiridis
Thalia
Audioplan
0 72 46 / 17 51
audioplan.de
1000 Euro
2 Jahre
42,5 x 11,5 x 39,5 cm
10 kg
– / –
5 / –
–
1
1 / –
–
–
–
–
–
03/14
Fazit
StecKBRIEF
Vertrieb
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Listenpreis (Paar)
Garantiezeit
Maße B x H x T
Gewicht
AUSSTATTUNG
Eingänge Cinch / XLR
Pegelsteller
Kanäle
Ferneinschaltung
Leistungsanzeige
Besonderheiten
Johannes Maier
AUDIO-Redakteur
Kaufen, anschließen, genießen:
Diese Formel geht bei Tsakiridis
auf – allerdings nur bei der Thalia-
Vorstufe. Der solide Aufbau, der
unprätentiös musikalische Klang
Tsakiridis
Achilles
Audioplan
0 72 46 / 17 51
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2000 Euro
2 Jahre
zweimal 17 x 24 x 41 cm
2 x 10 kg
• / –
–
2 x 1
–
–
Für 2A3-Endröhren
umschaltbar, Bias-
Instrument
und der Preis bedeuten, dass der
High-End-Einsteiger hemmungslos
zuschlagen kann. Umso mehr
rät AUDIO bei den 300B-Monos
Achilles zur Vorsicht. Bei all ihrem
Charme können sie an handelsüblichen
Boxen zu Bauchschmerzen
führen. Bei den stärkeren Orpheus-Blöcken
kehrt aber in der
Regel Ruhe und Zufriedenheit ein.
Tsakiridis
Orpheus
Audioplan
0 72 46 / 17 51
audioplan.de
3150 Euro
2 Jahre
45 x 25 x 36 cm
2 x 25 kg
• / –
–
2 x 1
–
–
Bias für 211-Endröhren
umschaltbar
Audiogramm
Phono MM/MC
Klang Cinch
Ausstattung
Bedienung
Verarbeitung
KLANGURTEIL
PREIS/LEISTUNG
ÅLebhaft-sympatisch
klingende Wonneproppen-Vorstufe,
die zu
allem mit einem prima
soliden Aufbau glänzt.
Í –
– / –
105
gut - sehr gut
gut - sehr gut
sehr gut
105 Punkte *
überragend
Audiogramm
Klang
Ausstattung
Bedienung
Verarbeitung
KLANGURTEIL
PREIS/LEISTUNG
ÅSuper leckere Monoblöckchen,
die ihren
lichten, feinen Klang
leider nur kleinportioniert
rausrücken.
Í Wärmeentwicklung.
100
gut - sehr gut
gut
sehr gut
100 Punkte *
gut
ÅErnsthafte. auch für
Normalboxen noch taugliche
Monoblöcke mit
relativ lichtem, sehr fein
konturierten Klang.
Í Wärmeentwicklung.
110
gut
gut
sehr gut
110 Punkte *
sehr gut
* Die (strengere!) Punktewertung bei Vor- und Endstufen ist nicht direkt mit der von Vollverstärkern vergleichbar!
Tsakirides Orpheus
Mit winzigen Abstrichen gilt das auch für die mit den 845 bestückten
Orpheus-Monoblöcke. Die kleinen Schlenker im Klirrverlauf
bleiben sicher ohne Bedeutung. Bei der Klirrstabität zeigte
sich, dass der Block sich bei kritischen Impedanzen und höheren
Frequenzen Verzerrungen sogar besonders tüchtig verkneifen
kann. Die Leistung von zirka 15 Watt (im Bass nur noch 9) bringt
allerdings Einschränkungen bei der Wahl der Boxen mit sich. Die
alternativen (4-Ohm-) Klemmen brachten noch weniger (AK = 25).
www.audio.de ›03/2014 43
Verstärker › Phono-Vorverstärker
Test
Phono-Vorstufe um 500 Euro
Clearaudio smart phono V2 500€
Simply Smart
Schon der Name Smart Phono hätte eine Auszeichnung verdient – und das Gerät erst recht: Was
aussieht wie ein zu dick geratenes iPhones, ist ein cleverer kleiner Phono-Preamp mit Old-School-Flair.
■ Text: Stefan Schickedanz
Clearaudio ist typisch deutsch
– und doch wieder nicht. Zwar
konstruiert und fertigt der
Familienbetrieb aus Erlangen
mit einer Akribie, um nicht zu sagen:
Besessenheit, die viele mit Made in Germany
verbinden. Andererseits schwingt
unterschwellig immer ein gewisser kauziger
Humor mit zum Beispiel bei den
Namenskreationen. Mancher Smartphone-Besitzer
mag im jüngsten Phono-
Vorverstärker nicht nur ein Wortspiel erkennen,
er kann in der V2-Version neuerdings
sogar in der Formgebung gewisse
Zitate finden.
Lautstärke innerhalb gewisser Grenzen
anpassen lässt. Diese Regelung sitzt vor
der eigentlichen Signalverarbeitung –
somit hilft sie, Übersteuerungen zu vermeiden
und die in SMD (Surface Mount
Device)-Technik mit separaten ICs aufgebauten
Verstärkerstufen für MM- und
MC-Systeme im optimalen Arbeitsbereich
zu betreiben. Um bis zu 34 Dezibel
kann das auf kürzestmögliche Schaltungswege
ausgelegte Smart Phono
Signale aufpäppeln, bevor es sie aus seinen
soliden, vergoldeten Cinch-Buchsen
an den Verstärker weiterreicht.
Die selten benötigten Bedienungsorgane
finden sich auf der Unterseite. Das
sind jene „Mäuseklaviere“, die (sofern
überhaupt vorhanden) bei anderen Phono-Preamps
meist schwer zugänglich
im Inneren angesiedelt sind. Damit lassen
sich kanalgetrennt Lastkapazität
und Lastwiderstand einstellen oder das
Subsonic-Filter aktivieren. Mit zwei
Drückschaltern wechselt der Smart Phono
zwischen MM- und MC-Betrieb. Wer
es ganz puristisch mag, kann sich den
Smart Phone Headphone V2 mit integriertem
Kopfhörerverstärker zulegen.
Sauber gemacht
Dennoch gibt es am optisch wie schaltungsseitig
gründlich überarbeiteten
Smart Phono V2 nichts Verspieltes. Die
beiden wichtigsten Bedienungsorgane
des picobello verarbeiteten Alukästchens
mit externem Steckernetzteil liegen
leicht zugänglich auf der Oberseite:
Dort findet sich ein Netzschalter und ein
aus dem Vollen gefrästes, blau illuminiertes
Rändelrad, mit dem sich die
Messlabor
Das Smart Phono V2 zeichnet sich durch
extreme Breitbandigkeit aus, das schaltbare
Subsonic-Filter (es dämpft mehr als 10 dB
unter 20 Hz) durch hohe Wirksamkeit. Ungefiltert
werden mit MM und MC 10 bis
100 kHz ohne jegliche Welligkeit abgedeckt.
Der Störabstand liegt mit MC bei 75 dB mit
MM bei 85 dB. Das geht für diese Klasse
vollkommen in Ordnung. Klirren ist für den
Clearaudio praktisch kein Thema.
44 www.audio.de ›03 /2014
Verstärker › Phono-Vorverstärker
Bottoms up:
Die selten benötigten Schieber zur Anpassung
des Smart Phono V2 an den jeweiligen
Tonabnehmer sitzen auf der Unterseite. Das ist
weit praktischer als das sonst übliche
Aufschrauben des Gehäuses. Apropos: Die
Qualität der smarten Hülle ist top fürs Geld.
Hörtest mit Hörer war für uns aber ohnehin
keine Option, damit wir nicht Schlange
stehen mussten, um einen Eindruck
zu erhaschen. Und der war durchweg
positiv. Das Smart Phono V2 klang wie
schon der Vorgänger äußerst rund und
stimmig. Die feine, keinesfalls scharfe
Hochtonauflösung und das souveräne,
saubere Bassfundament ließen kaum
auf den günstigen Preis schließen. Die
vorbildliche Transparenz und Spielfreude
ebenso. Es scheint, dass Clearaudio
gerade auch diesseits kostspieliger Revolutionen
wie dem Absolute Phono mit
evolutionären Weiterentwicklungen eine
glückliche Hand hat: Die V2-Version
ging im Hörraum ab wie eine Rakete und
dürfte bei Phono-Fans einschlagen.
Fazit
Stefan Schickedanz
AUDIO-Mitarbeiter
Es gibt sehr gute Produkte, und
es gibt solche, die nicht nur vortrefflich
ihren Zweck erfüllen,
sondern zusätzlich Magie versprühen.
Dazu zählt das eigenständige
Smart Phono V2, das außergewöhnliche
Form mit außergewöhnlichem
Klang, höchster
Funktionalität und Materialqualität
plus tollen Messwerten verbindet.
Und das alles für 500 Euro.
empfehlung
StecKBRIEF
Preis/Leistung
Clearaudio
Smart Phono V2
Vertrieb
Clearaudio
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www.
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Listenpreis
500 Euro
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3 Jahre
Maße B x H x T
12,3 x 4 x 9,3 cm
Gewicht
0,6 kg
anschlüsse
Phono MM / MC
• / •
Eingänge Cinch / XLR • / –
Ausgänge Cinch / XLR • / –
Anpassung Widerstand • (50 Ohm, 100 Ohm, 500 Ohm,
1 kOhm, 5 kOhm)
Anpassung Kapazität MM • (150 pF, 250 pF, 400 pF)
Funktionen
Fernbedienung –
A/D-Wandler –
Variable Entzerrung –
Gain/Lautstärkeregelung 34 - 48 / 54 - 68 dB (MM/MC)
Besonderheiten
Anpassung auf Unterseite
AUDIOGRAMM
Klang Cinch / XLR
Ausstattung
Bedienung
Verarbeitung
klangurteil
Preis/Leistung
_0BXNK_musicline_audio_naim_eindrittel_supernait2_b.pdf;S: 1;Format:(210.00 x 92.00 mm);16. Jan 2014 15:51:27
ÅSehr neutral, breitbandig
und souverän im Bass, dazu
flexibel einsetzbar.
Ífummelige Masseschraube.
105
gut
sehr gut
sehr gut
105 Punkte
überragend
03/14
Evolutionär
Vollverstärker Supernait 2
Naim nicht im Versand erhältlich
„Der neue Vollverstärker Supernait 2 ist ein extrem
dynamisches Instrument, das die Musik sensibel und kraftvoll,
einfach lebensecht in Szene setzt.“
Ludwig Flich, hifi & records
„Beeindruckende Dreidimensionalität und profunde,
stets involvierende Spielfreude.“
Roland Kraft, stereoplay
„Die Musik spielt immer agil, locker, erdig, natürlich, weshalb man
nach wenigen Momenten nicht mehr auf die Anlage achten kann
und sich der Musik hingibt.“
Stefan Gawlick, FIDELITY
www.music-line.biz/naim | Tel. 04105 77050
HiFi Stereo › kopfhörer
Test
High-End Kopfhörer
AKG K812 1500 €
Audez´E LCD-XC 1800 €
Die Karten neu gemischt
Die zwei nagelneuen Modelle von AKG und Audez´e wollen HD800 und Co. von der
Spitze vertreiben. Hoch gepokert und gut geblufft, oder haben die neuen Hörer vielleicht
doch noch einen Trumpf im Ärmel versteckt?
■ Test: Alexandros Mitropoulos
Während das Kopfhörer-Angebot im Bereich
um 300 Euro etliche Lösungen bietet, sieht
es in highendigeren Gefildern eher mager
aus. Mehr oder weniger weiß man was Sache ist: Für
knochentrockene Neutralität nimmt einen Sennheiser
HD800. Soll es verspielter klingen, kommen Fostex
TH 900 und Denon 7100er ins Spiel. Klanglich irgendwo
in der Mitte reiht sich der LCD-3 von Audez´e
ein. Fehlen noch die Elektrostaten von Stax – ein Mal
gehört, nie wieder etwas anderes – und die Liste wäre
komplett. Aber eben nur fast. Denn nun will das
hier getestete Edel-Hörer-Duo die Karten neu mischen.
Die Profis von AKG stocken ihre erfolgreiche
K-Serie mit dem offenen, in Österreich gebauten
K812 auf. Klare Ansage von AKG: Der K812 hat es auf
den HD 800 abgesehen. Ähnliche Ambitionen verfolgt
auch der LCD-XC von Audez´e. Ähnlich, weil er
mit seiner geschlossenen Bauart viel mehr eine Alternative
zum offenen LCD-3 bieten soll. Nun, klanglich
müssen sich K812 und LCD-XC definitiv nicht vor der
Konkurrenz verstecken. Ob sie sich aber gegen
HD800 und Konsorten durchzusetzen können?
46 www.audio.de ›03 /2014
HiFi Stereo › kopfhörer
AKG
K812, um 1500 Euro
Schick: Der K812 sieht klassisch-edel aus.
Auch der im Lieferumfang enthaltene Ständer
macht dank Echtholz-Furnier optisch was her, und
bietet dem AKG einen sicheren Schlafplatz.
Mit dem K812 bedient AKG zwar
offiziell den Tonstudio-Markt,
schielt gleichzeitig aber auch
zu den etwas besser betuchten Highendern
rüber. Das ist weder verwerflich,
noch ungewönlich – eigentlich scheint
das sogar logisch. Denn ob im Ton-, oder
im HiFi-Studio: Ein neutraler Klang zählt
in beiden Umgebungen zu den wichtigsten
Eigenschaften eines Gerätes. Die
Österreicher gehen sogar so weit zu behaupten,
dass er neutral genug klingt,
um auch als vollwertige Abhöre zu fungieren.
Normalerweise stempelt man
solche Hersteller-Behauptungen automatisch
als sinnloses PR-Gefasel ab.
Doch nicht wenn diese Aussage von einem
Hersteller kommt, der zu den renomiertesten
in der Studio-Szene zählt.
Bei einem Preis von 1500 Euro darf man
sich als Profi aber keine Patzer erlauben,
weshalb der K812 nicht wie seine günstigeren
Geschwister der K-Serie (bis auf
den K701) in China entsteht. Entwicklung
und Produktion des neuen Topmodells
brachten die Österreicher im AKG-
Hauptquartier in Wien unter.
Eine gute Entscheidung, denn das Testmuster
punktet mit einer tadellosen Verarbeitung
und sieht dank edler Materialwahl
auch klassisch-elegant aus. Nur
die aufwendige Konstruktion legt dem
ganzen noch einen drauf. Der aus flexiblem
Federstahl gebaute Kopfbügel erhielt
eine spezielle gummiartige Beschichtung,
die Eigenresonanzen effektiv
verhindert. Der Gehäuse-Klopftest
lieferte kein metallisches Klingeln, wie
es bei so vielen anderen Metall-Bügelhörern
leider immer noch auftritt.
Den Kontakt zwischen Kopf und Hörer
schafft der genial-einfache, bereits von
vielen anderen AKG-Modellen bekannte
Verstell-Mechanismus des Kopfbandes:
Quasi mit nur einem Handgriff passt
sich das Band optimal an die Kopfgröße
an. Die Muscheln umschließen das Ohr
komplett und passen sich dank kardanischer
Lagerung auch gut an die Schädelform
an. Die massive Bauart der Lager-
Teile dürfte auch eine rüpelhaftere Behandlung
heil überstehen. Die offene
Bauart der Muscheln fördert ein angenehm-luftiges
Tragegefühl. Kombiniert
mit dem relativ geringen Gewicht des
K812 vergisst man schnell, überhaupt einen
Kopfhörer zu tragen.
Im AKG arbeiten neuentwicklte Treiber.
Ein hoher Wirkungsgrad und Impulstreue
standen im Focus der Entwickler.
Bärenstarke Neodym-Magnete, eine
sehr leichte, kupferummantelte Alu-
Schwingspule und ein strömungsoptimierter
Aufbau sollen die erhoffte verfärbungsfreie
Wiedergabe garantieren.
Die für Kopfhörer-Verhältnisse riesigen
53mm-Membranen aus geheimem Verbundmaterial
sollen dabei auch einen
besseren Tiefgang ermöglichen.
hoher Wirkungsgrad: Dank eines
starken Neodym-Magneten, soll die
Feldstärke etwa 1,5 Tesla betragen. Damit
eignet sich der AKG theoretisch für den
Betrieb mit Portis.
www.audio.de ›03/2014 47
HiFi Stereo › kopfhörer
Warum bei diesem enormen Aufwand
ausgerechnet ein Mini-Klinken-Stecker
benutzt wird, leuchtet indes weniger
ein. Zwar argumentieren die Österreicher,
dass der gemeine Tontechniker
den K812 so auch unterwegs an einem
Porti betreiben kann – doch ganz ehrlich:
Obwohl der Kopfhörer problemlos mit
iPods funktioniert, eignet er sich schon
allein wegen de offenen Bauart nicht für
den mobilen Musikgenuss – vom vernünftigen
Abmischen ganz zu schweigen.
Egal, immerhin gehört ein hartvergoldeter,
schraubbarer 6,3mm-Adapter
zum Lieferumfang dazu. Auch schon dabei
– und das dürfte auch dem Highender
gefallen: Ein mit hübschem Holz furnierter
Kopfhörer-Ständer.
neutraler geht´s nimmer
Doch genug von Kabeln und Zubehör.
Viel wichtiger schien schließlich von Anfang
an die Frage, ob der K812 wirklich
so neutral wie eine Abhöre klingt, was ja
die AKG-Profis behaupteten.
Also, Kopfhörer auf, Kabel in den Amp,
auf „Play” gedrückt und – erstmal verdutzt
durch den Raum geschaut. Hatte
etwa irgendein Kollege heimlich ein Paar
Mastering-Monitore in die Wand gebaut?
Nein, natürlich nicht. Der „Übeltäter”
war der AKG K812. Dabei liegt hier
die Betonung bewusst auf „Mastering”,
denn für diesen heiklen Job muss ein
Schallwandler neutral und breitbandig
klingen – bei leisen, wie auch lauten Pegeln
(wohingegen Monitorboxen auch
mal ein Frequenzband absichtlich betonen).
Und genau jene Klang-Qualitäten
zeigte der AKG: Wie mit einer Klang-Lupe
ausgerüstet, nahm man selbst feinste
Nuancen wahr. Beispielsweise war
den Testern noch nie aufgefallen, dass
Air Condition included: Die Treiber-Einheit im K812 ist nach hinten offen. Die rückseitige
Belüftung ermöglicht eine bessere Kontrolle der großen 53mm-Membran.
im Intro von „A Forest” das Anlaufen
der Bandmaschiene zu hören war. Oder,
dass bei Fever Rays „When I Grow Up”
die E-Gitarre (beziehungsweise deren
Delay) im Stereobild wilde Spielereien
treibt, und hin und her springt. Das größte
Forte des AKG: Er konnte Aufnahmen
derart detailreich reproduzieren, ohne
das Gehör damit zu überfordern und
letztlich zu ermüden: Die langen Hörsessions
verliefen stressfrei. Besonders
Profis werden diese Eigenschaft zu
schätzen wissen – ob diese deswegen
auf Ihre Abhöre verzichten, bleibt ihnen
überlassen. Für uns Highender gilt: Der
K812 bildet Musik jeglicher Stilistik, bei
leisen wie auch bei etwas lauteren Pegeln,
absolut neutral ab.
STECKBRIEF
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Gewicht
Zubehör
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Audio Pro GmbH
audiopro.de
2 Jahre
390 Gramm
3m-Kabel mit 3,5-mm-Klinkenstecker,
6,3mm-Adapter,
Kopfhörer-Ständer aus Holz
ÅNeutraler Referenzklang,
präzsier und sehr
tief hinabreichender Bass,
vollkommen ausgewogene,
unangestrengte Abbildung
mit hohem Informationsgehalt,
der nie nervt.
ÍKabel nicht mit Profiüblichem
6,3mm-Klinken-,
oder XLR-Stecker.
Klang 96
Verarbeitung
überragend
klangurteil
Preis/Leistung
96 Punkte
überragend
empfehlung
Neutraler Klang
03/14
Messlabor
Der Frequenzgang des AKG (bei 100dB gemessen)
verläuft bis etwa 2kHz linear, dann
folgt eine leichte Präsenzbetonung, die sich
jedoch schnell zum Hochton hin beruhigt (Abb.
1). Die Impedanz beträgt niedrige 42,5 Ω. Das
zweite Diagramm zeigt den Klirrverlauf bei
unterschiedlichen Pegeln. Ab 100dB ausgeprägter
Klirr speziell zwischen 2-4kHz, bei leiseren
Pegeln hingegen vernachlässigbar.
48
www.audio.de ›03 /2014
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Klopftest könnte den
Eindruck erwecken, dass
die Außenschalen aus
Plastik bestehen. Weit
gefehlt: Echtes, sehr dünnwandiges
Holz kommt dafür
zum Einsatz.
Audez´e
LCD-XC, um 1800 Euro
Unter den ambitionierten Kopfhörer-Fans
dürfte sich mittlerweile
herumgesprochen haben, dass
die Magnetostaten LCD-2 und LCD-3
von Audez´e zur Referenzklasse gehören.
Doch wie bei allen offenen Konstruktionen
können auch bei diesen zwei
Modellen Außengeräusche den Hörgenuss
vermiesen. Audez´e feilte deswegen
an einem neuen Modell, das dank
geschlossener Bauart auch in lauteren
Umgebungen funktioniert und die selbe
Klanggüte bieten soll, wie die offenen
Modelle (dazu später mehr im Hörtest).
Das Ergebnis der Tüftelei: der Magnetostat
LCD-XC. Da bei dieser Treibertechnik
die Membran nahezu vollflächig angeregt
wird, haben klangschädigende
Partialschwingungen kaum eine Chance.
Denn nur wenn sich zwei benachbarte
Membran-Sektionen in entgegengesetzter
Richtung bewegen, können diese
Interferenzen überhaupt entstehen –
bei Magnetostaten prinzipbedingt fast
unmöglich.
Doch zurück zum LCD-XC: Die Audez´e-
Entwickler transplantierten nicht einfach
die Treiber-Technik der alten LCD-Modelle
in seine geschlossenen Hörermuscheln,
sondern konstruierten einen
komplett neuen Wandler. Erstmals mit
dem LCD-XC (und seinem neuen, offenen
Pendant LCD-X, 1700 Euro) vorgestellt:
Beide, etwa 40 Quadratzentimeter
große Kunststoffmembranen sitzen
zwischen zwei präzise gefrästen Schallführungsscheiben.
Die Idee des Membran-Sandwich:
Es soll nicht nur das Abstrahlverhalten
der Membran linearisieren,
sondern auch den Schalldruck im
Inneren der Muschel kontrollieren – stets
mit dem Ziel, für Impustreue und Klirrarmut
(siehe Messlabor) zu sorgen.
Von außen wirkt der LCD-XC mindestens
genauso eindrucksvoll: Enorm aufwendig
verarbeitete, hochglänzend lackierte
Echtholz-Schalen (im Moment
nur in Bubinga lieferbar, andere Holzarten
sollen in Kürze erhältlich sein) zieren
die Außenseite der Muscheln. Die mit
butterweichem Lamm-Leder bezogenen
Ohr-Polster runden das wertige Erscheinungsbild
vollends ab (alternativ
1
mit Mikrofaser-Stoff erhältlich). Das
enorm stabile Flight-Case dürfte den
Audez´e zwar perfekt schützen – handlich
sieht aber anders aus. Apropos: Das
Kampfgewicht von 650 Gramm merkt
man dem Edel-Hörer auch an – chronische
Nackenbeschwerden sollte man
davon dennoch keine bekommen. Last
but not Least: Wie bei jedem Audez´e-
Hörer gehören auch beim LCD-XC gleich
zwei Kabel zum Lieferumfang dazu, die
auf der Kopfhörer-Seite Mini-XLR-Stecker
benutzen. Ihr Unterschied findet
sich am andere Kabel-Ende: Für den Angrosser
Spielplatz:
Musik löst der Magnetostat
im LCD-XC nach einer längeren
Einspielzeit deutlich
lockerer und feiner auf. Die
Polster dämmen Außen-
Geräusche gut ab.
In der Explosions-Darstellung
(Abb. unten) sieht man die
erstmals im LCD-XC (und
LCD-X) eingesetzten
Schallführungs-Scheiben (1).v
1
50
www.audio.de ›03 /2014
HiFi Stereo › kopfhörer
schluss an den Verstärker nutzt das eine
die konventionelle 6,3-Millimeter-Klinke
und das andere einen vierpoligen XLR-
Stecker für den symmetrischen Betrieb.
direkt und ausgewogen
Doch ob mit Klinke oder via XLR: Am Referenzverstärker
(Sennheiser HDVD800,
1800 Euro, Test in AUDIO 8/13) angeschlossen,
schien der LCD-XC mit beiden
Anschlussvarianten zu Höchstform
aufzulaufen.
Stets tönte der Bass kräftig, präzise und
reichte enorm tief herab; der gesamte
Mittelhochton wirkte wie aus einem
Guss. Komplexere Aufnahmen wie Aaron
Parks „Riddle Me This” gab der
Audez´e ausgewogen, detailreich und
mit viel Elan wieder. Die Klavierläufe in
Parks Spiel klangen akzentuiert und direkt
– sicherlich auch der geschlossenen
Bauart zu verdanken, denn die Muscheln
des LCD-XC filterten Außengeräusche
nahezu vollständig aus.
Je länger der Audez´e lief, desto feiner
löste er Musik auf – mit anderen Worten:
Man sollte ihm mindestens 30 bis 40
Stunden Einspielzeit gönnen (wie eigentlich
jedem Kopfhörer). Dann gewann
das Direkte zusätzlich eine beeindruckende
Natürlichkeit, die man sonst
eher von offenen Modellen kennt. Apropos:
Den klanglichen Vergleich zum offenen
LCD-3 muss der LCD-XC überhaupt
nicht fürchten: Der Geschlossene
bietet einen satteren Tiefbass, während
das LCD-3er-Modell eine etwas luftigere
Bühnen-Abbildung bot. Hier geht es
also nicht zwangsläufig um besser oder
schlechter. Die zwei Audez´e-Modelle
bedienen Kopfhörer-Fans mit etwas unterschiedlichen
Hör-Präferenzen. Einen
highendigen Klang bieten jedenfalls beide
Modelle en masse.
Band in a Box: Der
Lieferumfang des LCD-XC
beinhaltet gleich zwei Kabel,
einen kleinen Adapter und
eine kleine Flasche Pflege-Öl.
Der innen gut gepolsterte
Aufbewahrungs-Koffer wirkt
unzerstörbar.
Fazit
Alexandros Mitropoulos
AUDIO-Redakteur
AKG und Audez´e dürften mit ihren
Kopfhörern die typischen Platzhirsche
ins Schwitzen bringen. Während
der K812 mindestens so neutral
wie ein Sennheiser HD800
klingt, wirkt der Österreicher offener
und etwas lockerer. Der LCD-
XC stellt sich hingegen ungeniert
neben seine eigenen Geschwister
auf: Er erinnert stark an den LCD-3,
tönt aber direkter. Einen echten
Testsieger gibt es diesmal aber
nicht, denn beide Hörer spielen in
der Referenzklasse, bedienen aber
unterschiedliche Klangpräferenzen.
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angenehmer Charakter und
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Klang 96
Verarbeitung
überragend
klangurteil
Preis/Leistung
96 Punkte
sehr gut
empfehlung
Direkter Klang
03/14
Messlabor
Marginal welliger, aber in sich ausgewogener
und breitbandiger Frequenzverlauf des LCD-
XC. Leichter Einbruch um 10kHz, der sich
danach wieder normalisiert (Abb. 1). Die Impedanz
beträgt niedrige 21 Ohm. Nahezu perfekte
Klirramplitudenmessung (Abb. 2): Selbst
bei 105dB (rote Kennlinie) entsteht so gut
wie kein Klirr – bei leiseren Pegeln überhaupt
nichts erkennbar.
www.audio.de ›03/2014 51
Anlagen › Stereo-Komplettsystem
Test
Vollaktives Stereo-Streamingsystem
Raumfeld Cube 500€
HiFi-Starter Drug
Der jüngste Sproß der Raumfeld Familie ist HiRes Netzwerkplayer und aktives
Stereo-Lautsprecherset. Prädestiniert für erweiterbare Multiroom-Anwendungen.
■ Test: Fritz I. Schwertfeger
Origami nennen die Japaner kunstvoll
und in handwerklicher Meisterlichkeit
erschaffene Miniaturen.
Wir Deutschen sind da schlicht nüchterner
– Raumfeld faltet eine komplette
Anlage in die zeitlose Form des Bauhaus-
Stils und nennt sie passend – Cube. Die
Berliner Streaming-Experten haben damit
die platzsparende Strea ming-/ HiFi-
Einstiegsdroge schlechthin erschaffen,
die sämtliche Formate, sei es FLAC,
ALAC, WAV, MP3 & Co. sowie als besonderen
Clou sogar hochaufgelöste Inhalte
mit bis zu 192 kHz Abtastrate wie selbstverständlich
aus dem Ärmel schüttelt.
Obendrauf gibt es Gapless-Streaming, fixen
Vor- und Rücklauf sowie ein intuitiv
bedienbares und enorm auskunftsfreudiges
Steuerungskonzept, das ausgefeiltes
Multiroom en Detail zum Kinderspiel
macht. Ob der bisher kaum HiFi-Affine
Jugendliche, der Musik nur aus dem
Smartphone oder vielleicht halbwegs guten
Kopfhörern kennt, oder der Student,
der in seiner Bude gerade mal ein paar
Quadratmeter zur Verfügung hat, sie alle
dürften vor Freude jauchzen, wenn allein
die ersten Klänge aus dem Regal via Cube
erklingen. Aber auch gestandene
High-Ender können den Cube aufs Sideboard
stellen - ohne dass die Frau me-
Musik-Bus:Ein spezielles Klinkenkabel
verbindet den zweiten Cube und macht das
Stereopanorama perfekt. Latenzen zwischen
den zwei Boxen können dank Kabel-
Anbindung gar nicht erst entstehen.
52 www.audio.de ›03 /2014
Anlagen › Stereo-Komplettsystem
Messlabor
ckert - schick genug sieht er mit seinem
weißen Schleiflackgehäuse ja bereits
aus. Genauso schnell wie der kompakte
Zwerg aufgestellt ist, lässt er sich auch
ins heimische Netzwerk einbinden. Binnen
Minuten scannt der Cube via Netzwerkkabel-Verbindung
bei der Ersteinrichung
(danach kann das
Kabel ab) das heimische
Musikreservoir, das sich
auf einer NAS oder in freigegeben
Ordnern vom
Mac / PC befindet. Dabei
macht der Cube auch vor
dem Inhalt von Smartphone,
Tablet oder externen USB-
Festplatten / Sticks nicht halt.
Abertausende Radiosender erweitern
das Bouquet via TuneIn.
Musikstreaming-Dienste wie Napster,
Simfy, MTV Rhapsody und personifiziertes
Internetradio in Form von Last.fm
befinden sich bereits an Bord, Spotify
und das verlustfrei (FLAC) streamende
Wimp kommen in Kürze hinzu. Gesteuert
wird das Ganze mit der intuitiven und graphisch
mehr als gelungen umgesetzten
Raumfeld-App für iOS und Android.
Ein praktisches Feature der Line-Eingang:
Er nimmt externe Analogsignale nicht nur
entgegen, sondern digitalisiert sie und
stellt sie via Netzwerk auch anderen in
der Wohnung verteilten Raumfeld-Geräten
zur Verfügung – etwa dem aktuell
überarbeiteten Raumfeld One (nun ebenfalls
High-Res- und Spotify fähig). So
kann der neuesten Vinyl-Errungenschaft
beim Schrauben in der Garage gelauscht
werden, auch wenn der Plattenspieler an
im Wohnzimmer seine Runden dreht –
externes Phonoteil vorausgesetzt, denn
einen Phono-Eingang hat der Cube dann
doch nicht. Für weitere Glücks-Momente
sorgt auch der Blick ins Innere der die gesamte
Technik beherbergende Master-
Box. Der von Daniel Konrad, Amp-Guru
im knapp 20-köpfigen Entwicklerteam
designte Class-D-Verstärker wird von einer
DSP-Weiche angesteuert und treibt
die Cubes mit insgesamt 4x20 Watt vollaktiv
an. Der glasfaserverstärkte 13 cm-
Basstreiber und die nach dem Koaxial-
Prinzip vorgelagerte Hochtonkalotte erhalten
also maßgeschneiderte Frequenzportionen.
Die nach vorne abstrahlenden
doppelten Bassreflexrohre erlauben
wandnahen Betrieb, auch die neutrale
Abstimmung ohne Bassüberhöhung ist
für diesen wahrscheinlichsten Aufstellort
optimiert. Hochtechnisiert geht es in Innern
mit der aus dem Connector 2 stammenden
Elektronik weiter. Für schnelles
802.11n (150 Mbit) Streaming werkelt die
von außen unsichtbar untergebrachte
WLAN-Antenne, während der ARM Cortex
A8 Prozessor für eine antrittsschnelle
Bedienoberfläche und geschmeidiges
Stöbern in den Musik-Datenbanken oder
Mediatheken sorgt, die bis zu 150 000
Songs umfassen dürfen. Ob mit HiRes-
Musik (bis zu 24bit / 192kHz) CD- oder
MP3-Qualität – der Cube lässt klanglich
nichts anbrennen. Mit verblüffender
Fazit
Fritz I. Schwertfeger
AUDIO-Mitarbeiter
Der Cube liefert großen Sound auf
kleinstem Raum. Unzählige Aufstellungsmöglichkeiten,
tolle Bedienbarkeit
und recht hohe Pegel machen
den Cube zur Festivalrakete in
jeder Studentebude – HiRes-Streaming
inklusive. Toll!
Breitbeinigkeit erklang dann auch „745“
von Kosheen (Solitude). Ohne übertriebene
Effekthascherei im Hochtonbereich
und angenehmer Stimmwiedergabe, gefiel
der Cube vor allem durch seine stupende
Dynamik und Direktheit. Wuchtig, weiträumig
und Abbildungsstark zeigte sich
das Set auch bei Rachmaninovs Piano
Concerto No. 3 in D-Minor D, tönte dabei
erwachsen und größenbezogen auch richtig
laut, wenn es mal sein musste.
StecKBRIEF
Vertrieb
www.
Listenpreis
Garantiezeit
Maße B x H x T
Gewicht
Fernbed. / iPod-Steuerung
ANSCHLÜSSE
Line In / Out / Subwoofer
Kopfhörer
Video
USB
Digital In Koax / optisch
LAUTSPRECHER
Kanalzahl / Wege
Aktivweiche
schaltbarer Hochpass
FUNKTIONEN
Display / OSD
Radio / CD / DVD
Internetradio / Streaming
Klangregler / Wecker
Batteriebetrieb
Bluetooth
Audiogramm
Klang
Pegelfestigkeit
Praxis
Verarbeitung
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• / – / –
–
–
•
– / – (LAN)
1 / 2.0
•
• (automatisch)
– / –
– / – / –
• / •
• (Bass, Mitten, Höhen) / –
–
–
ÅAusgewogener Klang,
streamt auch 192kHz bei 24
Bit via W-Lan.
Í –
85 (als Stereo-Kpl.-System)
hoch
überragend
sehr gut
85 Punkte
überragend
Auf Achse gemessen verläuft der Frequenzgang
des Cube bis auf ein ausgeprägte
5dB-Senke um 3kHz ausgewogen und dank
DSP-Unterstützung auch breitbandig und tief.
30 Grad seitlich kippt der Frequenzverlauf
bereits sehr früh (ab 1kHz) zum Hochton hin
komplett ab (Abb. 1). Bis 90dB vernachlässigbarer
Klirr, danach ansteigend im Bass und
später auch im übrigen Spektrum.
Teufel Raumfeld Cube
Frequenzgang
100 dB
axial 10*hoch 30*seitl.
90 dB
80 dB
70 dB
60 dB
50 dB
10 Hz 100 Hz 1 kHz 10 kHz 40 kHz
Teufel Raumfeld Cube Pegel- & Klirrverlauf
110 dB
85 dB 90 dB 95 dB 100 dB
100 dB
90 dB
80 dB
70 dB
60 dB
50 dB
20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz
www.audio.de ›03 /2014
53
Musik › POP & ROCK
| POP | OLDIES | JAZZ | KLASSIK | auf CD, SACD und LP
POP-CD DES MONATS
niveauvolles entschleunigen mit den wild beasts
Sorry, we’re british: Eine Band, die so heißt wie normalerweise eine Thrash-Metal-Kombo, empfiehlt
sich als exzellente Adresse für stilvollen Gegenwarts-Pop. Bestes Understatement halt ...
Wir schwimmen ein bisschen in einem
Pool voller Ideen, planschen etwas
herum und machen ein Riesen chaos,
bevor wir dann alles in eine geordnete
Form bringen“, kommentiert Gitarrist und
Sänger Hayden Thorpe in lakonischem Ton
die Arbeitsweise seiner Band Wild Beasts.
Köstlich, dieses britische Understatement,
ist es nicht? Aber so ist er eben, der distinguierte,
wohltuend große Teil der Inselbewohner
am westlichen europäischen
Außenrand. Man macht nicht viel Aufheben
um die eigene Person, und jenseits
der Londoner Bankenwelt darf man sich
vor ungesund großen Egos oder gelben
Ferraris weitestgehend sicher fühlen.
Mit „Present Tense“ geht das Schaffen
des Quartetts aus dem nordenglischen
Kendall nun in die vierte Runde: mit einem
kontrollierten Schuss an gepflegtem
Szene chic, aber ohne jeden Hauch unangemessener
Transpiration oder Gefühligkeit.
Würde man das Album mit, sagen
wir: einem Besuch in einem Restaurant
vergleichen, dann wäre der Auftakt „Wanderlust“,
als würde man am Eingang vom
Kellner in Empfang genommen und zum
Tisch geführt: ein Kennenlernen und kurzes
Akklimatisieren – angenehme Atmosphäre,
aufmerksames, aber unaufdringliches Personal.
Doch, wirkt ausgesprochen sympathisch,
diese location.
„Nature Boy“ und das leicht ätherische
„Mecca“ machen den Hörer dann als erste
Vorspeisen ausführlicher bekannt mit dem
Stil des Hauses: elektronisch die Klangsprache,
melancholisch die Stimmung,
und Thorpes Falsett als individuelles Gewürz
in der Musiksprache der Gastgeber.
Mit „Sweet Spot“ folgt eines der beiden
Hauptgerichte: tanzbarer, stylisher Groove,
schlanke Gitarrenriffs, das Ganze architektonisch
klar, fast streng in der Formsprache
– ein Song, der das Zeug zum Hit hätte, wäre
da nicht die explizite Abneigung der Band
gegen allezu das Plakative, gegen ordinäre
Refrains oder klebrige Dreampop-Synthesizer.
Nein, die Wild Beasts gehören definitiv
nicht zu jenen Bands, die sich für einen
Hit zum Affen machen. „Daughters“ und
„Pregnant Pause“ wirken mit ihrer ruhigen
Ästhetik auf die Geschmacksnerven so
angenehm wie ein trockener Gin-Cocktail,
ehe mit „A Simple Beautiful Truth“ das
zweite Kernstück der Menüfolge betört:
hübsche, kleine Keyboard melodie, metrischer
Rhythmus, und nach gerade mal
2:35 ist’s auch schon wieder gut – der Gentleman
weiß schließlich, wann er die Klappe
halten muss (eine massiv unterschätzte
und leider fast völlig verlorengegangene
Kerntugend menschlicher Kommuniktion
übrigens). In minimalistischer Eleganz geht
es dann weiter, ehe die Zeitlupen-Ballade
„New Life“ (das Dessert) und das winterlich-kühle
„Palace“ (der Digestif) den
Gast auf ambient artigen Synthieschleifen
hinaus in die Nacht geleiten: Finale einer
in sanftem Gletscherblau ausgeleuchteten
tour d’horizont durch die Welt des angelsächsischen
Artpop von Roxy Music über
Talk Talk bis David Sylvian. Christof Hammer
Smother (2011); These New Puritans, Antony & The
Johnsons, The Blue Nile, Talk Talk
wild beasts
Present Tense
Domino / Good To Go (CD, LP+Download)
Art-Pop, Electro-Pop
Musik:
Klang:
54
www.audio.de ›03 /2014
AUDIOPHILE CDS DES MONATS
Tokunbo
Queendom Come
klang
tipp
The Giora Feidman Jazz Experience
Klezmer Meets Jazz
klang
tipp
Musik › POP & ROCK
Jazzland/Finetunes (CD)
Im März 2013 war Schluss: Nach 15 Bühnenjahren und zwölf Studioalben
sagten Tok Tok Tok „tschüss“ und beendeten eine wunder bare
Karrie re, die als Duo-Projekt begann und das Ensemble zur führenden
Band des deutschen Acoustic Soul machte – ein Verdienst auch von
Tokunbo Akinro, die den TTT-Sound mit dunkel-warmem Timbre (und
sensiblen Texten) entscheidend mitgestaltete. Nun startet die deutschnigerianische
Sängerin ihre Sololaufbahn mit „einem „Tauchgang in die
Seele zwischen Sehnsucht und Fernweh an einen Ort, an dem James
Bond, Bob Dylan und die
Marvelettes einander Gute Tracy Chapman, India.Arie, Joni Mitchell
Nacht sagen“. „Folk noir“
nennt Tokunbo diesen Stil
auch: dunkel der Grundton,
oft balladesk (toll:
„Homecoming“), ab und
an dezent funky („Catch
Me If You Can“), aber stets
kammer musikalisch fein die
Arrangements. Und prächtig
der Sound, der die einzelnen
Instrumente transparent und
in jeweils individueller Dynamik
abbildet. Christof Hammer Musik:
Klang:
Pianissmo/Edel (CD)
Man hört und rätselt: Wo mag diese Produktion nur entstanden sein:
in einem Studio-Rohbau? Einem Museumsfoyer? „Aufgenommen
vom 16.-18. 9. 2013 in Reitstadel, Neumarkt“, verrät das Booklet schließlich
– in einer Residenz der Wittelsbacher aus dem 16. Jahrhundert also,
die 1976 zum Kulturzentrum umgebaut wurde und deren großer Saal
oft für Aufnahme sessions gebucht wird. Sitzt nun noch ein Könner am
Mischpult (Robert F. Schneider von den Münchner GLS Studios), trifft
famose Raumakustik auf beste Tonmeisterkunst und authentischen
Instrumenten klang: audiophil
The Dance Of Joy; Quadro Nuevo, Friedemann betrachtet also der Idealzustand.
Musik:
Klang:
Trotz des Titels ist die
CD übrigens nicht nur für Jazzfans
ein Tipp: Mal swingen
die Klänge von Klarinetten-Altmeister
Feidman und seiner
Band wie der Soundtrack
eines Paulchen-Panther-Films,
huldigen der Salon musik der
20er-Jahre oder verbinden
Jazziges von Bill Evans bis
Chick Corea mit der Melancholie
und Lebensfreude des
Klezmer. Christof Hammer
SCHÄTZE DES MONATS
klang
tipp
Sumie Sumie
Bella Union / PIAS / Rough Trade (CD, LP+CD)
Musik:
Klang:
Die Naganos haben Musik im
Blut, keine Frage. Yukumi
Nagano kennt der Musik-Gourmet
schon von der Trip-Hop-Combo Little
Dragon oder von Kooperationen
etwa mit dem britischen Elektro-
Kollektiv SBTRKT („Wildfire“). Jetzt
betritt auch Schwester Sumie die
große Bühne – und wie: Auf ihrem
Debüt bekennt sie sich mit radikaler
Sanftmut zu einer Klangsprache der
reduzierten Töne. Dabei bezaubert
zunächst ihre zart timbrierte Stimme,
im Vordergrund begleitet von einer
zarten Akustikgitarre. Drum herum spinnen dann asketisch knapp dosierte
Instrumente von Cello bis Klavier ein filigranes Geflecht an impressionistischen
Sounds. Das verleiht der Musik zunächst amorphe und kaum
greifbare Strukturen, die jedoch von Sumies Elfen-Gesang zu betörend
schönen Klanglandschaften zusammengefügt werden: Die Stücke
wirken wie plötzlich einsetzender Schneefall, der die Welt in gedämpfte,
geheimnisvolle Ruhe hüllt. Und die Tontechnik lässt tief in diese luziden
Traumwelten hineinhören – dass es manchmal auch apart zirpt und rumpelt,
gehört zum besonderen Flair dieser Top-Disc. Fritz Schwertfeger
Stina Nordenstam, Anja Garbarek, Susanna Wallumrød
Anthony Joseph Time
Naïve/Indigo (CD)
Wo gibt’s in einer Stadt die spannendste Szene? Nie entlang
der Nobel-Boulevards, sondern in den angeranzten Vierteln im
Outback, wo die Mieten noch so niedrig sind wie der Altersdurchschnitt
der Bewohner. Wo findet man die relevante Musik unserer Zeit? Nur
selten bei den major companies, die oft bloß den Mainstream beackern
oder bestenfalls einen neuen, jüngeren schaffen. Sondern bei Nischenanbietern,
die wenig Produktions kosten, aber viel Neugier haben, um
wirklich neuen Sounds eine Plattform zu bieten. Dass auch bei einem
etablierten Label wie der Pariser Firma Naïve (gegründet schon 1987)
noch ein solcher Geist herrrscht: chapeau! Hier erscheint nun nach
längerer Pause die neue Disc von Anthony Joseph. Neben der Arbeit
mit seiner Spasm Band performt der in Trinidad geborene Autor und Musiker
mit Wohnsitz London auch solo – und kooperierte für „Time“ mit
Bassistin/Produzentin Meshell Ndegeocelllo. Ergebnis: ein fiebriger Trip
zwischen Funk, Rock und Calypso,
der mal mit Talking-Heads-Rhythmik
in die Beine geht („Kezi“), mal mit
kluger „spoken poetry“ („Girl With
A Grenade“ über das pakistanische
Talibanopfer Malala Yousafzai) den
Kopf anspricht wie eine intensive
3Sat-Reportage. Christof Hammer
Talking Heads, Gil Scott-Heron, Sly Stone
Musik:
Klang:
Fotos: Klaus Thymann / Humming Records / Brantley Gutierrez / City Slang /
Archiv Berliner Philharmoniker /
Musik › POP & ROCK
Musik:
Klang:
Musik:
Klang:
Musik:
Klang:
Musik:
Klang:
Musik:
Klang:
Short Shots
Sheryl Crow Feels Like Home (Warner
Music Nashville / Warner; CD)
Wer schon immer mal hören wollte,
wie die Crow als Country rock-Lady
klingt: voilà – für das Warner-Sublabel
Warner Music Nashville konnte
die neunfache Grammy-Gewinnerin
ihrem Faible für „ländliches“ Songgut
freien Lauf lassen. Die Gangart
ist traditionsbewusst bis dezent
modern, das instrumentelle Niveau
hoch – gut möglich, das in den
USA gleich der nächste Grammy
dafür winkt. Außerhalb der (amerikanischen)
Kernzielgruppe wird
dieses Album aber einen deutlich
schwereren Stand haben. ham
Xiu Xiu Angel Guts: Red Classroom (Bella
Union / PIAS / Cooperative; CD, LP+CD)
Gespenstische vocals, harsche
Elektronik: Mit avantgardis tischen
Industrial- /Technorock-Tracks lotet
das neue Werk der Experimentalband
aus San José musikalische
Schmerzgrenzen aus und verdient
mehr denn je das Prädikat „(nur) für
Fortgeschrittene“. ham
Bap Kennedy Let’s Start Again
(Proper / Rough Trade; CD, LP)
Entspannt shuffelt sich der Ex-Chef
der irischen Band Energy Orchard
auf seinem neuen Soloalbum
(den Vorgänger produzierte kein
geringerer als Mark Knopfler) durch
amerikanische roots music und
Celtic Folkrock – und landet sogar
einmal in Latin-Gefilden („King Of
Mexico“). Prädikat: unspektakulär,
aber sympathisch. ham
Torun Eriksen Visits (Jazzland/Universal;
CD) Songs von Joni Mitchell, Prince,
Paul Simon oder Coldplay schnappte
sich die Norwegerin für ihre neue
CD. Mitstreiter wie Keyboarder David
Wallumrød assistieren mit edlen
Sounds, die Technik mit sauberem
Klang (bei leichter Kompression) –
und den Vortrag an sich kann man
subtil zurückhaltend oder auch etwas
temperamentlos nennen. ham
Eliza Doolittle In You Hands (Parlophone/Warner;
CD)
What you see is what you get: Auf
seinem zweiten Album bringt der
Twen aus London genau jene Mischung
aus Jungmädchen-Pop und
weißem R`n´B, den die Lolita-Optik
des Covers vermuten lässt. Musik
für 16-jährige also, die sich wie 25
fühlen wollen. Muss es aber ja
auch geben, sowas. ham
Soul, Funk, HipHop
Max Herre
MTV Unplugged Kahedi Radio Show
Psychedelic-Indiepop
Vertigo/Universal (CD; 2CDs; 2CDs + 2DVDs, Blu-ray, 4 LPs)
Zum Freundeskreis des Stuttgarters Max
Herre zählte in den 90ern die wegweisende,
gleichnamige Band; später stießen weitere
hochkarätige Weggefährten wie Joy Denalane,
Gentleman, Afrob oder die Schweizerin
Sophie Hunger hinzu. Im Großen Sendesaal
1 des legendären (DDR-)Funkhauses in der
Berliner Nalepastraße kam für diese MTV-
Unplugged-Session auch noch ein 25-köpfiges
Orchester hinzu. Alle zusammen schufen ein
fulminantes Lebensabschnittswerk im schillernden
Stilkosmos von HipHop, Soul, Funk,
Reggae und Rap: lebendig, gepfeffert und mit
jeder Menge Groove. Das Klangbild brilliert
ebenso – mit prima Dynamik, tonaler Ausgewogenheit
und feiner Auflösung. Claus Dick
Freundeskreis, Samy Deluxe
Musik:
Warpaint
Warpaint
Klang:
Rough Trade / Beggars / Indigo (CD, 2 LPs + download)
Engelhafte Vocals zu doomigen Soundscapes:
Diese Konstellation ist längst popmusikalisches
Allgemein gut. Selten erreicht sie aber
solche Eindringlichkeit wie bei diesen vier
Ladies aus L. A.; trägt doch jedes Element
zugleich Gene seines Gegenteils sich. Die Gesangsparts
von Emily Kokal, Theresa Wayman
und Jenny Lee Lindberg klingen jedenfalls nie
nur „schön“, sondern stets subtil psychopathisch,
während umgekehrt die Gitarren-/
Keyboard loops unter Regie von Produzent
Flood etwas domestizierter tönen als noch
auf dem Debüt „The Fool“. Wobei die generell
downgepitchte, songorientiertere Gangart die
Intensität dieses Indie-Poprock-Grenzganges
kein bisschen schmälert. Christof Hammer
The Fool (2010); Susanne Sundfør, PJ Harvey, The XX
Musik:
Klang:
Punkabilly, Rock
Broilers
Noir
Folk-Pop, Banjo-Punk
Poeple Like You / Universal (CD, Deluxe-CD, CD+DVD, LP)
Lang hat’s gedauert (an den Start ging die
Band schon 1992), jetzt aber sind die Broilers
eine der Hauptattraktionen der deutschen
Rockszene. Das 2011er-Album „Salsa Muerta“
jettete bereits auf Rang 3 der deutschen
Charts, und mit „Noir“ dürfte das Quintett aus
Düsseldorf noch größer werden. Die Gründe?
Ein rasanter, durch massive Liveerfahrung
präzise verzahnter Mix aus Punk, Rock(-abilly)
und (diesmal allerdings nur sehr wenig) Ska;
Texte, die exakt das Lebensgefühl der „Die
Hards“ genannten Broilers-Fans treffen – und
eine Produktion (Vincent Sorg; Die Toten
Hosen), die Härte mit Gefühl, street credibility
mit großem Panorama vereint; einen ordentlichen
Schuss Pathos inklusive. Christof Hammer
Vanitas (2007); Die Toten Hosen – alte Broilers-Kumpels
Musik:
Baskery
Little Wild Life
Klang:
Mother Tarantula / Soulfood (CD, LP)
Mit „Fall Among Thieves“ setzten die
schwedischen Schwestern 2008 ein erstes
Ausrufezeichen. Seither begeistern Stella,
Greta und Sunniva Bondesson mit einem mitreißenden
Stilmix, den sie augenzwinkernd
„Banjo-Punk“, „Kill-Billy“ oder „Mud-Country“
nennen. Das dritte Werk klingt deutlich reifer
und virtuoser und verbindet amerikanische
Roots Music mit europäischem Pop. Akustikgitarre,
Banjo und Kontrabass sorgen für
dynamische Breite, die Live-Aufnahme im
Berliner Vox-Ton-Studio gibt dem Klang viel
Raumhall und warmen Vintage- Vibe. Neu:
Neben Sunnivas Lead-Vocals ermöglichen
viele Satzgesänge zusätzliche harmonische
Wendungen. Yeehaw! Stefan Woldach
Katzenjammer, Larkin Poe, Tina Dico
Musik:
Klang:
56
www.audio.de ›03 /2014
Post-Rock, Indietronics
The Notwist Close To The Glass
City Slang / Universal (CD, 2 LPs)
Wenn du nicht höllisch aufpasst, dann sind Hits
das gemeinste, was einem Musiker passieren
kann. Klar, sie bringen dir viel Geld (wenn du
gute Verträge hast), aber sie rauben dir die
Freiheit. Machen gierig: erst das Publikum, und
wenn’s schlecht läuft auch seinen Schöpfer. Und
– falsche – Gier ist sowieso das Hauptproblem
von allem. Zudem schüttelt man Hits nicht eben
dutzendweise aus dem Ärmel; es sei denn,
du bist die Beatles. The Notwist sind nicht aus
Liverpool, sondern aus Weilheim, Oberbayern.
Aber sie sind schlau und reflektie ren und können
falsche Gier von guter Gier unterscheiden.
Bei ihnen heißt Gier: Gier auf Kreativität. Auf
Veränderung oder Konstanz, auf Tempo oder
Ruhe, vor allem aber: auf Selbstbestimmtheit.
Neon Golden – das „Hitalbum“ von 2002; Radiohead, Console, Can
Für ihre neue Disc nahm sich die Band um
Markus und Micha Acher sechs Jahre Zeit:
eine kleine Ewigkeit. Statt Indie-Mainstream zu
kompo nieren, collagierte man Gitar ren, Synthieloops
und frickelige Rhythmen zu sanft oszillierenden
Stimmungsbildern und strich alles in
grieseligem Grau, hartem Schwarz-weiß oder in
sanften Pastellfarben. Eine eher akade mische
Arbeitsweise, doch wirkt „Close To The Glass“
nie wie eine labor artige Versuchsanord nung,
sondern mehr wie eine Fahrt durch eine Stadt:
Die Szenerien, die Lichter, die Tempi wechseln;
nicht aber das analytische Auge des Betrachters.
Möge also, wer Hits will, bei den Killers
suchen. The Notwist zeigen hier, wie schön ein
Album auch ohne Hits sein kann. Christof Hammer
AUDIO MUSIK:
SO TESTEN WIR JEDEN
MONAT die neuen CDs
●● AUDIO Musik stellt jeden Monat die
wichtigsten neuen Tonträger vor.
Erfahrene Rezensenten bewerten nach
den folgenden Kriterien:
●● Musik (Pop, Oldies, Jazz) bzw. Interpretation
(Klassik): für die künstlerische Leistung
●● Klang für die Aufnahmequalität
●● Bei DVDs nach Bild, Inhalt und Klang
●● AUDIO-Musik-Tipp: stilistisch verwandtes
Album von hoher Qualität oder Interpret mit
ähnlichem Musikstil
●● In allen Sparten vergibt AUDIO Musik
null bis fünf Ohren.
Das Raster:
überragend
sehr gut
gut
befriedigend
ausreichend
AUDIO-Musik-Tipp: stilistisch verwandtes
Album von hoher Qualität oder Interpret
mit ähnlichem Musikstil.
Musik › POP & ROCK
Musik:
Klang:
Elektro-Pop
Paula
Solitude
QQ5 / Rough Trade (CD, LP)
Anfang der 00er-Jahre, schrieb Elke Brauweiler
(etwa auf der 2000er-Disc „Himmelfahrt“)
genau die richtigen Texte für ihre ungewöhnlich
junge, klare Stimme: süß-naive Stories,
die abstrakt genug blieben, um Projektionsfläche
zu sein. Auf „Paula“ erzählt die Berlinerin
ihre Geschichten nun weit konkreter – und
nimmt ihnen dadurch die Magie. Immerhin liefert
Jetzt-wieder-Mitstreiter Berend Intelmann
frische Synth-Sounds und pulsierende Rhythmen.
Allerdings geht er manchmal so großzügig
damit um, dass Brauweilers Stimme fast
untergeht zwischen New-Order-Basslines und
Chvrches-Wall-of-Sound. Prächtig gelingt die
Balance aber im nostalgischen „1987“ und
dem leichtfüßigen „Vergessen“. Michael Sohn
2raumwohnung, Chvrches
Musik:
Klang:
Indie-Soul-Pop-Rock
Joan As Police Woman
The Classic
PIAS / Rough Trade (CD, 2 LPs)
Als Joan As Police Woman gab sich die Frau,
die einst beim Boston Symphony Orchestra
Violine spielte, früher gern melancholisch (so
wie hier noch im herrlichen „What Would You
Do“). Auf „The Classic“ hingegen sprüht sie
meist geradezu vor Leben, malt es in satten
Klangfarben und schmückt die zehn Stücke
(oft bis zu sieben Minuten lang) mit phantasievollen
Arrangements. Dabei zeigt sie ihr Faible
für Indie-Rock („Get Direct“), Doo-Wop (im
Titeltrack) – vor allem aber für Motown-Soul
von Gaye bis Wonder („Holy City“), gemischt
mit shuffeligen Grooves samt Bläsern
(„Witness“). Die songdienliche Gangart ihrer
Band und Joans biegsame, markante Stimme
machen die Sache endgültig rund. Claus Böhm
Real Life (2006); Feist; Ellie Goulding; Justine Electra
Musik:
Klang:
... und läuft!
Was zu Hause so rauf- und runterläuft:
AUDIO-Redakteur Christof Hammer
erinnert an vergessene Perlen und verrät
Dauerbrenner sowie Platten für die Insel.
Heaven 17: Penthouse & Pavement /
The Luxury Gap (Virgin; 1981/83) Als
Human League 1980 zerbrach, war ich zunächst
traurig ... ich denke, „Being Boiled“
genügt als Stichwort. Doch Ian Craig Marsh
und Glenn Gregory wussten genau,
was sie taten und brachten als Heaven 17
zumindest zwei Top alben lang
dem Synthiepop das Tanzen bei.
Neben den 2006er-Deluxe-CDs
halte ich auch die Original-LPs
in Ehren – vor allem das Debüt
ist ein Stück Kult-Vinyl. Ich sage
nur: die Endlosrille am Ende von
„Height Of The Fighting“ ...
Raintree Crow: Raintree Crow (1991;
Virgin) Dieses Derivat der Edelpopper
Japan brachte es auf gerade mal
ein Album – aber was für eines:
Der Mix aus Prog-Rock, Ambient
und Trance-Jazz nahm vieles von
dem, was heute ästhetische
Maßstäbe setzt. Hätte fast auch
auf ECM erscheinen können.
www.audio.de ›03/2014 57
Musik › POP & ROCK
Indie-Pop
Rap, HipHop
Art-Pop, Chanson
The Hidden Cameras
Age
RAR/H’Art (CD, LP)
Das Musikbusiness scheint etwas fortschrittlicher
zu sein als der Profisport. Aus seinen
sexuellen Neigungen musste Joel Gibb,
Frontmann des kanadischen Musikerkollektivs,
auch während seiner Karriere zum Glück
nie ein Geheimnis machen. Doch auch für
ihn sind Homophobie und Diskriminierung
noch immer ein Thema, das er hier etwa im
dramatischen „Gay Goth Scene“ aufgreift – zu
Streichern und wütenden Drums. Ansonsten
setzen The Hidden Cameras wieder auf den
vor Euphorie vibrierenden, orchestralen Indie-
Pop, den sie trotz fünfjähriger Pause noch
immer prachtvoll beherrschen. Für schöne Abwechslung
sorgen diesmal satte Dub-Bässe
und einige nachdenkliche Songs. Michael Sohn
Antony & The Johnsons, Arcade Fire, Stars
Steve Neave
ToGetHer
earMusic / Edel (CD, LP)
Man kennt ihn als Tastenmann von Elvis Costello
& The Attractions / The Imposters. Doch
der 56-jährige Londoner mit Wahlheimat Paris
hat auch Eigenes parat: Alben wie „Windows
(2004) oder zuletzt die Oper „Welcome To
The Voice“ (2007). „ToGetHer“ ist nun eine
spannende Kollektion von Duetten, die Steve
Nieve mit Freunden/Kollegen wie Costello,
Sting, Laurie Anderson, Robert Wyatt, Glenn
Tilbrook (Squeeze), Ron Sexsmith sowie den
Söhnen von Sting (Joe Sumner) und Paul
Simon (Harper) umsetzte. Der wechselvolle
Genre-Trip reicht von Rock über Experimental
und Theatersongs bis zu Chanson und Klassik
und überzeugt als hochwertiger Kontrapunkt
zum gängigen Gebrauchs-Pop. Willi Andresen
Elvis Costello & The Attractions, Nick Lowe
Marteria
Zum Glück in die Zukunft II
Four Music / Sony (CD, 2 LPs + CD)
Auch HipHop-Jungs landen irgendwann im
Bürgertum: eine reine Zeitfrage meist. Marten
Laciny fühlt sich dafür noch zu jung (man ist
schließlich erst Anfang 30) und rappt bissig gegen
Golf und Passat, gegen Schweden urlaub
und salatbasiertes Abstinenzlertum („Kids“).
Nach dem Motto „nur nicht zu bequem werden“
ließ sich der Rostocker für sein drittes
Marteria-Werk von Uganda bis Argentinien
ordentlich den Wind um die Nase wehen
und erinnert an die ursprünglichen Werte der
Bewegung und an die Wechselbe ziehungen
zwischen Persönlichem und Politischem. Ein
komplexer Trip zwischen lässigen Kopfnicker-
Tunes („Pionier“) und minimalisti sch-noisiger
Elektronik („Bengalische Tiger“). Christof Hammer
Marteria als Marsimoto: Grüner Samt (2012); Caspar
Musik:
Klang:
Musik:
Klang:
Musik:
Klang:
Blues, Jazz
GEHEIMTIPP
Christof Hammer
AUDIO-Redakteur
Ginge es um das eine Adjektiv, das
diese Platte auf den Punkt bringen
soll, es hieße wohl: formvollendet. Die
Musik von Snakadaktal ist so minimalistischkühl
wie ein norwegischer Fjord kurz vor dem
Polarkreis und zugleich so üppig wuchernd
wie ein Regenwald im Monsun. Man könnte
auch sagen: Sie hat die Gestalt eines Wassertropfens
– bündelt Hülle und Inhalt also in perfekter
ökonomisch-ästhetischer Weise. Und
jetzt stellen Sie sich bitte noch vor, wie dieser
Tropfen von einem mächtigen Windstoß in
Snakadaktal
Sleep In The Water
Millionen Mikropartikel zerstäubt wird – und
Sie haben die Komplexität dieser Disc ungefähr
in Bilder gefasst. Oder, weniger blumig
ausgedrückt: Dieses Quintett aus Melbourne
verblüfft auf seinem Debüt mit einer so stilsicheren
wie architektonisch präzisen Blaupause
für modernen Pop. Mit Phoebe Cockburn und
Sean Heathcliff ist die Position am Mikrophon
gleich doppelt gut besetzt, und die Sounds
von Gitarre bis Computer verbinden Coolness
und Melancholie in famoser Eleganz, schlagen
quasi die Brücke zwischen Ambient-R `n´B
und Dreampop, zwischen Nachtclub und Yachtclub,
zwischen London und Ibiza. Tüpfelchen
auf dem i: ein sorgsam ausgefeilter Klang, der
auch audiophile Ansprüche erfüllt.
Beach House, The XX, Air
klang
tipp
Robben Ford
A Day In Nashville
Provogue / Mascot / Rough Trade (CD, LP auf 180-g-Vinyl)
Der Titel gibt es vor. Und das Resultat zeigt,
was ein formidabler Gitarrist mit exzellenten
Sidemen an nur einem Tag bei einer „Live-inthe-studio-session“
festzuhalten in der Lage
ist. Der US-Altmeister bewegt sich souverän
zwischen Jazz und Blues und entlockt seinem
musealen Equipment Sounds von bewundernswert
holziger Stofflichkeit, solistisch
glänzt er mit eleganten Blue Notes. Neun
Stücke sind es nur, doch die belegen, warum
Fords feinsinnige Fingerfertigkeit auf unzähligen
Aufnahmen von John Lennon über Joni
Mitchell bis zu den Rolling Stones zu hören
ist. Ein reifes Alterswerk, das Robben Ford
als versierten Grenzgänger zeigt, der jeden
Akkord mit Namen kennt. Stefan Woldach
Larry Carlton, Steve Khan, Pat Metheny, Jeff Beck
Musik:
Klang:
Humming Rec. / Rough Trade (CD)
Musik:
Klang:
Short Shots
Dream-Pop
Southern-Blues-Rock
Chrysta Bell
This Train
Southern Blues & Rock
QQ5 / JSM / Rough Trade (CD, LP)
Rothaarig, sexy, geheimnisvolle Aura: Man
kann sich schon vorstellen, warum David
Lynch an dieser Lady aus San Antonio einen
Narren gefressen hat. Seit 13 Jahren ist
Chrysta Bell nun schon so etwas wie die
Dauer-Muse des US-Kultregisseurs, der längst
auch als Musiker glänzt und der Bell nun
dieses Album auf den Leib schneiderte. Klingt
spannend – ist es aber nur bedingt: Zwar lässt
Lynch als Musiker und Produzent die Sounds
effektvoll flirren und raunen, doch zu oft und
zu lange (Laufzeiten zwischen fünf und sieben
Minuten sind die Regel) verharren die Songs
zwischen Blues, TripHop und Chanson noir
– um dann doch nicht das für dieses Genre
nötige Charisma zu entwickeln. Christof Hammer
Twin Peaks: die Soundtracks, D. Lynch: The Big Dream
Musik:
Klang:
John The Conqueror
The Good Life
Alive Natural / Cargo (CD, LP)
Vier Zehntel Southern Rock, vier Zehntel
Blues, dazu von Soul und punky Rock jeweils
eines: Fertig ist ungefähr der Stilmix dieses
schwarz-weißen US-Trios. Als Namenspate
diente eine legendäre Figur der Sklavenzeit;
die südliche Gangart ist der Tatsache geschuldet,
dass Drummer Michael Gardner und
Vokalist/Gitarrist Pierre Moore aus Jackson ville
stammen. So sind ihre Stücke nie staubtrocken,
sondern eher „meaty“, also mit Fleisch
dran. Erdig und karg-riffig geht es in „Get
Em‘“ zur Sache, muskulös-heavy in „What
Am I Gonna Do“), saftig tönt „She Said“; soft
und leicht folky „Daddy‘s Little Girl“. Ein belebender
Trip in präsentem Sound, der lieber
authentisch tönt als klinisch rein. Claus Böhm
ZZ Top, Kings Of Leon, Georgia Satellites
Musik:
Klang:
Damon Fowler
Sounds Of Home
Gitarren-Musik
Blind Pig / Fenn (CD)
Abzappeln ist bei diesem Southern-Blues-
Rocker angebracht, Mitgrölen aber eher nicht
erwünscht/angesagt. Gitarrist Damon Fowler
und sein Trio packen auf „Sounds Of Home“
zwar ordentlich zu, doch als Sänger und Blues-
Talker nimmt Fowler sich zurück und zwingt
zum intensiven Zuhören. Der Groove schleppt
sich durchaus mal ein bisschen heavy vorwärts,
wirkt aber nicht schwerfällig. Der Hörer
steht nah dran am Geschehen, das Klangbild
ist druckvoll, leicht rauchig zwar, aber dennoch
transparent. Der Typ aus Florida arbeitet also
wie zahllose andere Louisiana-Sumpfblüten
– bis er dann spätestens bei Elvis Costellos
„Alison“ seine hintergründige Nachdenklichkeit
aufblitzen lässt. Winfried Dulisch
Tony Joe White, George Thorogood
Musik:
Klang:
Hands On Strings
Prometheus
Doctor Heart Music / in-akustik (CD)
„They are fantastic“, schwärmt Tommy
Emmanuel, der australische Großmeister des
Fingerpickings. Und tatsächlich: Was diese
beiden Gitarren-Asse aus den Saiten zaubern,
ist zum Niederknien virtuos. Und, fast noch
wichtiger: Thomas Fellow (Friend ‘N Fellow)
und Stephan Bormann, sideman bei Acts
wie Nils Landgren oder den Klezz Brothers
und Gitarren-Dozent an diversen Musikhochschulen,
überziehen nicht, sondern sind
diszipliniert und feingeistig genug, um ihre
Grenzgänge zwischen Latin, Jazz und Klassik
in dynamische, dabei kammermusika lisch filigrane
Arrangements zu stecken. Ein Tipp nicht
nur für Gitarrenfans; auch dank sauberstem,
wenn auch etwas lautem Klang. Christof Hammer
Paco de Lucia, Al Di Meola, Friedemann
Musik:
Klang:
Michy Reincke Hatte ich dich
nicht gebeten im Auto zu warten
(Rintintin/Indigo; CD)
Sounds von Folk bis Retropop und
Soul (klasse: „Du hast deine Farben
verloren“), pfiffige Texte: Der
Ham burger Produzent, Labelbetreiber
und Talentscout unterscheidet
sich als Musiker angenehm vom
deutschen Pop-/Songwriter-Einerlei
Marke Poisel oder Bosse. Dem
Dutzend neuer Songs hört man an,
dass hier jemand sein Ding macht,
ohne sich von Hinz und Kunz dreinreden
zu lassen: gut so. ham
Los Lobos Disconnected in New
York City (Proper / Rough Trade; CD)
Ihr 40-jähriges Jubiläum feierten
Los Lobos bereits Ende 2012 in der
„City Winery“ in New York. Warum
die Live-Sause des in L.A. gegründeten
Quintetts erst jetzt erscheint —
keine Ahnung. David Hidalgo & Co.
rockten beherzt durch die Kollektion
ihrer vom mexikanischen Folk beeinflussten
Rock- und Country-Songs.
Bis zum ausgelassenen Finale aus
„La Bamba“ und „Good Lovin’“. wa
La Fortenbacher & Die Carolinger
Kamionka (Forore/Cargo; CD)
Warum Ina Müller hören, wenn es
die Fortenbacher gibt? Die Lieder
der Hamburger Entertainerin haben
mindestens ebenso viel Tiefgang
und Wortwitz, und als Musikerin ist
sie versiert in Sounds von Folk bis
Soul, von Chanson bis Ska. Neben
neuen Studioaufnahmen gibt’s
hier auch drei Livetracks aus dem
heimischen Schmidts Tivoli in durchweg
sehr gutem Sound. ham
Die Nerven Fun
(This Charming Man / Cargo; CD, LP)
Sägende Gitarren, schwere Bässe,
harsch gebellte Texte: Dieses Trio
aus dem schwäbischen Esslingen
wiederbelebt den vorwendezeitlichen
Post-Punk der frühen 80
Jahre; ausgestreckter Mittelfinger
inklusive. Eine Gangart, heute noch
so radikal wie vor 30 Jahren. ham
Pillar Point Pillar Point (Polyvinyl /
Cargo; CD)
(Tanzbarer) Synthiepop aus Amerika?
Gibt’s tatsächlich, und zwar von Scott
Reitherman, dem Ex-Chef der Seattle-
Band Throw Me The Statue. Statt
einst indietronic-artig klingt er als Pillar
Point nun funky, poppig und düster –
und sehr nach den 80er Jahren. ham
Sprache:
Klang:
Musik:
Klang:
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Klang:
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Musik › POP & ROCK
Musik:
Klang:
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Musik:
Klang:
Short Shots
The Rifles None The Wiser
(Cooking Vinyl / Indigo; CD)
Ihr ersten beiden The-Jam-artigen
Alben waren Perlen des 2000er-
Britrock, dann kam Sand ins Getriebe
bei der Londoner Band; die
Rhythmussektion stieg aus. Disc
Nummer 4, wieder in Gründungsbesetzung
eingespielt, hat nun erneut
alle Zutaten des Rifles-Sounds
(Twang-Gitarren, Mod-Rock-Bässe,
die rauhen Vocals von Joel Stoker),
wenn auch nicht ganz die intensive
Wucht einstiger Glanzzeiten. ham
Sons Of The Sea Sons Of The Sea
(Membran/Sony; CD, LP)
Für sein neues Bandprojekt tat sich
Incubus-Frontmann Brandon Boyd
mit Top-Producer Brendan O‘Brien
zusammen – und überrascht mit
einem recht synthielastigen Mix
aus melodischem US-Pop und Seventies-Rock,
der sich Anleihen bei
den Beatles, Maroon 5 oder Hall
& Oates erlaubt. Dazu schraubte
O‘Brien fantasievoll und penibel an
allen Reglern, so dass ein für diesen
Genre immens facettenreicher,
knackiger Sound entstand. ham
MarieMarie Dream Machine (Electrola/Universal;
CD)
Harfe plus Cello, Discobeats plus
Elektropop: Die Bayerin, Stipendiatin
des Berklee College Of Music
nimmt, was ihr gefällt und puzzelt
daraus glamourö se „Folktronic“-
Hybri de mit Pfiff. Mit Roland Spremberg
(Unheilig, A-ha) als Produzent
stehen die Zeichen auf Radio- und
Dancefloor-Kompatibilität – und auf
einen Überraschungserfolg Marke
Frida Gold ham
La Femme Psycho Tropical Berlin
(Disque Pointu / Groove Attack;
CD, 2-CD-Deluxe-Edition, LP)
Halb Paris ist schwerst aus dem
Häuschen ob des Debüts dieser
Kapelle, und klar: Der Sound dieser
Band aus Biarritz ist mit seinem Mix
aus Elektropunk, Synthiepop, Psychedelic
Rock und Surf Music schon
irgendwie eine Show. Zumal live
ganz schön die Post abgehen soll
bei La Femme. Im Albumkontext
bleibt der Eindruck (noch) zwiespältig:
Etwas weniger Avantgarde und
Anarchie und etwas mehr fokussiertes
Pop-Songwriting hätte es
schon sein können. Spannend (auch
klanglich) ist das aber allemal. ham
Pop, Folk
David Crosby
Croz
Southern Soul, R`n´B
Rykodisc/Warner (CD, LP)
Späte Alben von Stars seiner Generation
enden oft als fade Aufkoche von ollen Kamellen.
Nicht so bei David Crosby, der während
der letzten CS&N-Tour fleißig neue Songs
voll berührender Stories komponierte. In
dem bedächtigen „Set That Baggage Down“
reflektiert er über seine Besuche bei den
Anonymen Alkoholikern – 14 Jahre arbeitete
er an seinem Alkohol-/Drogenentzug. Das
folkig-düstere „Morning Fall“ geißelt die
US-Drohnen-Einsätze; „If She Called“ ist eine
Ode nur mit Gitarre und Stimme über junge
Prostituierte, die Crosby vor einen Hotel in
Belgien beobachtete. Ein mildes, gelungenes
Alterswerk; Gastbeiträge von Mark Knopfler
und Wynton Marsalis inklusive. Willi Andresen
If Only I Could Remember My Name (CD+DVD-A; 2006)
Musik:
Klang:
Paul Rodgers
The Royal Sessions
Caroline/Universal (CD+DVD)
Mit 64 Jahren wurde für Paul Rodgers ein
Traum wahr. Der frühere Free- und Bad-Company-Sänger
nahm 2013 in den heiligen Royal
Studios in Memphis die Hits seiner Jugend
auf – mit Musikern, die vor 40 Jahren vor Ort
an den Originalaufnahmen beteiligt waren, darunter
einige alte Hasen aus Al Greens Band.
Mit kerniger Stimme steigt er über den Sam-
&-Dave-Hit „I Thank You“ in eine vollblütige
Southern-Soul- und R&B-Session ein, in der
Ann Peebles’ „I Can’t Stand The Rain“ ebenso
aufblüht wie „Born Under A Bad Sign“ von Albert
King und Otis Reddings „I’ve Got Dreams
To Remember“. Die Bläser juchzen, die Orgel
jubiliert, alles wurde analog und live eingefahren
– wie in den alten Tagen. Willi Andresen
Bad Company, Free, Al Green
Musik:
Klang:
Indie-Rock
Peggy Sue
Choir Of Echoes
Post-NDW-Pop
Wichita / PIAS / Rough Trade (CD, LP)
und
Die Doo-wop-Vocals sind nicht eben geistreich,
überraschende Stunts auf den Gitarren
sucht man vergebens, die Bassläufe sind oft
simpel, das Schlagzeug gibt lediglich stampfend
den Takt vor. Bei einem Wettbewerb für
Virtuosität würde die Band aus Brighton leer
ausgehen. Aber das ist eher Vor- als Nachteil:
So kommt der psychedelische Surf-Sound
von Peggy Sue gänzlich ungeschminkt und
authentisch über die Welle geglitten. Man erkennt
schnell, welche Songs Substanz haben:
nämlich fast alle der zwölf Tracks zwischen euphorischer
Beach-Melancholie und entspannter
Folk-Romantik plus schön geschichtetem
Chorgesangs-Intro. Fein aufgenommene
Stimmen, natürlicher Klang. Michael Sohn
Dum Dum Girls, Best Coast
Musik:
Klang:
Judith Holofernes
Ein leichtes Schwert
Four Music / Sony (CD, LP+CD)
Dada-Elemente und Schmuse-Lyrik, Ohren-
Sausen dank NDW-Gischt, akustisches Autoren-Kino
und elektrisierende Trash-Spielereien:
Judith Holfelder-Roy alias Judith Holofernes,
Sängerin der gerade pausierenden Band Wir
sind Helden, zieht für ihr Solodebüt reihenweise
stilübergreifende Register. Das Album
ist allerdings kein leichtes, sondern eher
ein zweischneidiges Schwert. Das Dutzend
Songs prickelt einerseits wie schäumende
Ahoi-Brause und beeindruckt mit schlauen
Textpassagen, schleppt sich aber auch durch
allzu gewollt-experimentelle oder kopflastig
arrangierte Songs. Wohltuend schön und betörend
klug gerieten allerdings „John Irving“
und „Danke ich hab schon“. Claus Dick
Wir sind Helden, Bonaparte, Mia
Musik:
Klang:
60
www.audio.de ›03 /2014
Classic Rock
Rock
Gospel, Blues
Musik › POP & ROCK
The Brew (UK)
Control
Lake
Wings Of Freedom
Leyla McCalla Vari-Colored Songs –
A Tribute To Langston Hughes
Jazzhaus/in-akustik (CD, LP)
Mad As Hell / Cargo (CD)
Dixiefrog/Fenn (CD)
Die zehn Songtitel entstammen allesamt dem
Bedien-Vokabular eines CD-Players: „Eject“,
„Skip“, „Shuffle“ etc. Wer nun auf ein schwer
verdauliches Konzeptalbum schließt, irrt aber:
Das englische Trio The Brew (Tim Smith, Bass,
Sohn/Drummer Kurtis Smith, Vokalist/Gitarrist
Jason Barwick) fand einfach die Idee eines
roten Fadens charmant. Mit Produzent Toby
Jepson, ehemals Chef der Hardrocker Little
Angels, und Mixer Steve Harris (Kula Shaker,
Kaiser Chiefs) geht es in livehaftigem Sound
durch Rock von klassisch bis modern: Bei
„Pause“ standen Black Sabbath Pate, „Stop“
ist eine Ballade mit Kansas-Flair, und „Fast
Forward“ zitiert The Who – doch auch aktuelle
britische Psychedelica blitzt auf. Claus Böhm
Kann man alte Zeiten zurückrufen? Will man
das? Die 1973 in Hamburg gegründeten Lake
holten nach 2002 erneut ihren ersten Sänger,
den Schotten Ian Cussick, zurück. Cussick
wurde erstmals im Herbst 1974 ersetzt durch
James Hopkins-Harrison (†1991), dessen
letzte Gesangsaufnahme hier in den aktuellen
Song „Nightbirds“ einfließt. Saitenmeister
Alex Conti und seine vier Mitstreiter überraschen
anno 2014 kaum mit Neuheiten, wagen
wenig, bauen eher vertraute Melodien,
Harmonien und Rhythmen aus erfolgreichen
Tagen zusammen. Sauber gemachter, solider
Sound in bekannter Westcoast-Manier, guter
Sänger – alles ganz wie in alten Tagen, aber
doch etwas sehr nostalgisch. Willi Andresen
Langston Hughes (1902-1967) war ein afroamerikanischer
Poet, dessen Einfluss bis
zum HipHop, Rap und Poetry Slam reicht.
Leyla McCalla ist eine Cellistin, die ihre Saiten
nicht mit dem Bogen streicht, sondern wie
eine Mandoline-Spielerin mit den Fingern anschlägt.
Als Sängerin verbindet die Lady aus
New Orleans Blues-Feeling mit Kunstlied-Attitüde.
Für diese CD vertonte sie Gedichte von
Hughes, zu denen er sich von den Rhythmen
und dem Tonfall des Jazz hatte inspirieren lassen.
Außerdem singt Leyla McCalla hier Volkslieder
aus Haïti, der Heimat ihrer Vorfahren.
Zwischen kraftstrotzender Schwermut und
karibischer Leichtblütigkeit jongliert sie mit
den Gefühlen des CD-Hörers. Winfried Dulisch
Black Sabbath; Led Zep; M. Mann‘s Earthband; Kasabian
Lake II (1978); Alex Conti: Retrospective 1974-2010
M. Ndegeocello, Erykah Badu, Carolina Chocolate Drops
Musik:
Klang:
Musik:
Klang:
Musik:
Klang:
Post-Rock
Pop
Electronic, Post-Pop
The Silver Mt. Zion Memorial Orches.
Fuck Off Get Free We Pour Light On Everything
Constellation/Cargo (CD, LP)
Die Band aus dem Umfeld der Post-Rocker
Godspeed You Black Emperor! als reine
Protestband abzutun, wäre zu einfach. Und
doch sind der erhobene Zeigefinger und das
Kämpferische ein festes Markenzeichen des
kanadischen Kollektivs. Aber wo früher noch
streicherbeladene Instrumentals und subtil
geschichtetes Soundmaterial eine traurige
Ambienthaftigkeit beschworen, wird heute
schräg, aber erdig im Stil von Sonic Youth
gerockt. Beständige Wechselgesänge sorgen
für eine hippieske Kommunenhaftigkeit, was
die länglichen Albumstücke eher wie humanistische
Beschwörungsrituale, ja gar wie energische
Gospels denn als schnöde, selbstbezogene
Rockssongs wirken lässt. Daniel Vujanic
Born Into Trouble As The Sparks Fly Upward (2001)
Andreas Dorau
Aus der Bibliothèque
Bureau B / Indigo (CD, LP+CD)
Knitze bis bizarre Texte zu Melodien zwischen
Kinderlied und Sunshinepop: Diese Elemente
verschränken sich im Werk von Andreas Dorau
so smart, dass man über beides allzu flott
hinwegzuhören und die Raffinesse der Musik
wie die Doppelbödigkeit der Geschichten zu
überhören droht. „Flaschenpfand“ hat das
Zeug zum (Karnevals)-Hit, „MoDiMiDoFrSa-
So“, das Text-Telegramm aus „Die Woche“,
klingt gesungen einfach top, und „Tannenduft“
porträtiert einen Serienmörder – Mahlzeit.
Die Musik dazu? Sonnt sich in typischer
Dorau-Manier in Elektropop und Krautrock.
Und weil gerade sein 50. Geburtstag anstand,
gibt’s zudem die Werkschau „Hauptsache ich
– Retrospektive 1981-2014“. Christof Hammer
Max Goldt, PeterLicht, Loriot
bEEdEEgEE
Sum One
4AD /Beggars Group /Indigo
Als Kopf der Avantrock-/Dance- Truppe Gang
Gang Dance hat Brian DeGraw (BDG) Genregrenzen
eingerissen und die Verschmelzung
von Punk, Kunst, Elektro und Kollektivekstase
forciert. Solo jedoch führt er seine Vorliebe für
Ethnosounds, Trance und nervös trippelnden
Dancefloor in quasi fast unbesiedelte Gefilde:
Vieles rattert synthetisch moduliert umher,
billige Keyboardklänge, Eurotrashzitate und
diffuse Samples treffen auf verschrobene
Dubscapes, während vereinzelt gar schwelge
rischer Pop aufleuchtet („Empty Vases“).
Und immer, wenn sich der Sound in verpeilte,
instrumentale Kleinteilig keit aufzulösen
droht, sorgen Gäste von CSS bis Hot Chip für
packende Vocal-Intermezzi. Daniel Vujanic
Gang Gang Dance. Hot Chip
Musik:
Klang:
Musik:
Klang:
Musik:
Klang:
www.audio.de ›03/2014 61
Musik › POP & ROCK
SCHWARZES MEHR!
Irischer Edel-Folk, Spezialitäten von Tango bis Blues, spannender 2013er-Jazz direkt von der
Studio-Quelle gezapft: Die AUDIO-Vinylexperten fischten wieder jede Menge analoge Hochkaräter
aus dem Schwarz-Meer. Denn von LP- kann man nie genug bekommen.
Tango
Singer-Songwriter
Mary Black No Frontiers
Das Reissue-Label Pure Pleasure macht
sich mit fein gefertigten LPs weiter
verdient um den Backkatalog der Grande
Dame des irischen Pop-Folk. Mary Black
hatte mit „Song For Ireland“ ja schon
1984 eine inoffizielle Hymne für die Insel
veröffentlicht, auf „No Frontiers“ schob
sie 1989 mit dem Titelsong eine weitere
nach. Die Platte blieb über ein Jahr in den
irischen Top 30 – und Solo-Album Nr. 5
der Sängerin ist noch heute ein Ohrenschmaus
sondersgleichen. Produzent und
Gitarrist Declan Sinnott schneiderte ein
mal üppiges, mal reduziertes Klanggewand,
das perfekt zu Marys glasklarem,
emotional durchgefärbtem Sopran passte.
Sogar das Cover „I Say A Little Prayer“
funktioniert. Es ist schwer, aus diesem
wohl perfektesten Album von Mary Black
einen Song herauszuheben, aber „Columbus“
gehört schon in die Top 100 der
stärksten LP-Tracks des Songwriter-Pops.
Justus Schlierbacher
Pure Pleasure / Speakers Corner
Musik:
Remaster:
Klang:
Pressqualität:
Café Banlieu Tango à Trois
klang
tipp
Tango ohne Bandoneon? Und ob das
geht! Und wer die kleine argentinische
Schwester des Akkordeons ohnehin nicht
leiden mag, hat hier mal Gelegenheit,
ohne Quetschkommode in den Genuss
von Tango à l’Europe zu kommen. In der
Besetzung eines klassischen Klaviertrios
(also Piano, Geige und Cello) spielen Peter
Ludwig, Arben Spahiu und Peter Wöpke
voller Temperament den Tango. Den
abwechslungsreichen Kompositionen von
Ludwig geben wie selbstverständlich ungarischer
Paprika, französische Raffinesse,
belgische Süßigkeit und portugiesische
Melancholie reichlich rhythmisches Feuer.
Die 2006 veröffentlichte CD war schon ein
highendiger Genuss, dem nun mit deutscher
Gründlichkeit ein analoges Schmankerl
folgt. Leider störten trotz ausgiebiger
vorheriger Waschung einige Knackser bei
den letzten beiden Tracks auf Seite 1 des
Testexemplars. Tipp: nach Möglichkeit
Probehören. Justus Schlierbacher
Orchester-Jazz
Farao Classics
Musik:
Remaster:
Klang:
Pressqualität:
klang
tipp
Paul Kuhn And The Best As Time Goes By
Zu seinem 80. Geburtstag 2008 durfte
sich der große Paul Kuhn noch einen
Herzenswunsch erfüllen. Also ging er in
die Scoring Stage Studios nach Berlin, wo
das Deutsche Filmorchester Babelsberg
mit seinen Streichern schon wartete. Und
damit das Geschenk auch perfekt geriet,
bildeten Jazz-Asse wie Ack van Rooyen
(Trompete) oder Willy Ketzer (Drums) das
Gebläse und die Rhythm Section – ganz
bescheiden „The Best“ eben. Man startet
mit der Kuhn-Kompostion „Almost The
Blues“ und schlug dann fünfzehnmal das
All-American Songbook auf. Zu Ehren des
jüngst verstorbenen „Mann am Klavier“
transferierte seine Plattenfirma nun diese
schöne CD – mit den entsprechenden Begleittexten
– analog remastert auf anderthalb
LPs. Schön, und manchmal souverän
an der Grenze zum Easy Listening. Höchst
willkommene Zugabe auf Seite 4: fünf
Jazzstandards, 2002 eingespielt im Oktett
(für einen Titel mit Sängerin Greetje Kauffeld
verstärkt) für die CD „Young At Heart“.
Und weil tatsächlich mal das Klischee
vom „warmen“, wunderschön runden
Analogsound stimmt, kann man diese „Limited
Audiophile Edition“ auf zweimal 180
Gramm wärmstens empfehlen. Justus
Schlierbacher P: 2 (Seite 1: 6/7)
In + Out Records / Inakustik (2 LPs)
Musik:
Remaster:
Hawaii-Blues
Taj Mahal And The Hula Blues
Taj Mahal ist definitiv pono. Der hawaiianische
Begriff „pono“ ist wohl so wenig
übersetzbar wie „cool“ oder „geil“ in
ihren übertragenen Bedeutungen. Der
Highender unter den Bluesgranden nahm
1997 auf den Pazifik-Inseln, für einige
Jahre seine Heimat, mit lokalen Musikern
eine Platte auf, die mit spiritueller Kraft,
guter Laune und natürlich auch Blues satt
aufwartet. Kein doofer Touristen-„Hula“,
sondern rhythmisch sehr relaxte, frohgemut
und reichhaltig instrumentierte Musik
– und mit dem „Mailbox-Blues“ gibt’s auch
puren 12-Bar-Stoff. Schön, dass heute mal
wiederzuhören. Die Stimme ist unglaublich
präsent, die Dynamik prachtvoll – einfach
pono eben. R: 4 Justus Schlierbacher
Tradition & Moderne
Musik:
Remaster:
Klang:
Pressqualität:
Klang:
Pressqualität:
Jerry Lee Lewis Southern Roots
klang
tipp
OK, da gibt es diese Doppel-CD, die wesentlich
mehr Studio-Gespräche und auch
einige Musiktitel mehr bietet als diese
Doppel-LP. Aber will man den „Killer“ bei
seinem tiefen Wühlen in den südlichen
Wurzeln wirklich digital hören? Allein die
Story ist doch irgendwie tiefschwarz: 1973
sollte Oberknallkopf Jerry Lee mal wieder
ein Album zubereiten, gepfeffert mit amt-
62 www.audio.de ›03 /2014
lichem Südstaaten-Gebläse und Top-Band.
Als Koch kam frisch aus dem Knast Produzent
und Megahitzkopf Huey Meaux. Die
Egos prallten aufeinander – und aus dem
Feuer entstand eine Galaxie tiefschwarzer
Songs und Cover-Versionen, die 1974 als
Gebinde von gerade mal zehn Nummern
erschien. Jetzt hat Bear-Family-Oberhaupt
Richard Weize die Originalbänder entdeckt
– und wir haben viel Spass beim Abhören
der superb gefertigten und verblüffend detailreich
klingenden Scheiben. Der Killer ist
in seinem Element – fröhlich improvisiert
er in die mit krassem Südstaaten-Akzent
gekauten Texte ständig seinen Namen
rein. Die 19 Titel mit viel Rock, viel Roll,
viel Soul und einer guten Portion Swamp
sprühen fast Funken, sogar die langsamen
Nummern glühen rot. Die explosive
Stimmung ist auf der zweiten LP am Ende
festgehalten. Reicht auch. Die Mucke haut
eh besser rein. Justus Schlierbacher
Folk-Jazz
Rock’n’Roll, Soul, Country
Bear Family (2 LPs)
Musik:
Pressqualität:
East Drive
Studio Konzert
Klang:
klang
tipp
klang
tipp
Welch ein Wagnis: Die renommierten
Bauer-Studios in Ludwigsburg laden eine
Band zum Studio-Konzert, schneiden ohne
irgendwelche digitalen Mehrspur-Hexereien
direkt vom zum Teil röhrenbestückten
Mischpult auf eine offenbar bestens in
Schuss gehaltene Zweispur-Bandmaschine
Studer A 820 mit und veröffentlichen
die pure Analog-Produktion dann noch
in strikt limitierter LP-Auflage. Superb
gepresst und zu allem auch noch exzellent
Noch mehr LP-Tipps finden Sie in der
! kommenden AUDIO-Ausgabe 2/14
dokumentiert – schon da lacht das audiophile
Herz. Hut ab vor dem Bauer-Team!
Und natürlich auch vor East Drive, dem Trio
von Gitarrist Vitaly Zolotov, Bassist Philipp
Bardenberg und Drummer/Flötist Bodek
Janke, die sich hier mit dem First-Class-
Pianisten Vadim Neselovskyi verstärken.
Die vier spielen einen slawisch eingefärbten,
abwechslungsreichen, manchmal
zarten, meist kraftvollen Jazz-Rock, dem
man gerne lauscht. Insbesondere wenn
der Klang so exzellent ist: ohne pseudoaudiophile
Mätzchen, ohne Effekte, ohne
Tricks. Also bitte kein Baller-Schlagzeug mit
hochglanzfrisierten Becken und verhalltgeputschter
Snare oder Donner-Piano erwarten.
Dafür perfekt austarierten Sound.
Justus Schlierbacher
Avantgarde
Neuklang/Edel
Musik:
Klang:
Remaster: Neuproduktion , Pressqualität:
Journal Intime Studio Konzert
klang
tipp
Die drei Bläser des Journal Intime verstärkten
sich für das direkt auf analoges
Zweispur-Master geschnittene Studio-
Konzert bei Bauer in Ludwigsburg (siehe
Rezension East Drive) mit dem Gitarristen
Marc Ducret und dem Akkordeonisten
Vincent Peirani. Komponist und Bass-
Saxophonist Frédéric Gastard, Posaunist
Matthias Müller und Trompeter Sylvain
Bardiau spielen ein Programm zwischen
Avantgarde, Free Jazz und Rock, das sie
treffend „Extension des Feux“ (Ausbreitung
der Feuer) nennen. Kein Easy
Listening, dafür spannend bis zur Grenze,
sich jeder Kategorisierung und Wertung
entziehend. Um das Wortspiel der Band
aufzunehmen: oft intim, meist in Time.
Die außergewöhnliche Instrumentenkombi
nahmen die Bauer-Techniker vor
einem hochkonzentrierten Publikum
dermaßen differenziert, räumlich präsent
und dynamisch auf, dass man auch hier
mit Fug und Recht von einer audiophilen
Sternstunde sprechen kann. Justus
Schlierbacher
Blues
„Crazy“ Chris Kramer Chicago Blues
2010 ließ bereits die CD-Fassung von
„Chicago Blues“ Bluesfans mit der
Zunge schnalzen. Ob Shuffle, Boogie oder
schmerzbehafteter Südstaaten-Blues,
stilsicher bewegen sich Chris Kramer und
seine exzellenten Musiker (darunter Mitglieder
von Muddy Waters’ Originalband!)
durch stimmungsvoll-energische bis melancholische
Tracks. Dabei erzeugt schon
allein das alle chromatischen Register ziehende
Mundharmonika-Spiel dieses Blues-
Man aus Westfalen Gänsehautmomen te.
Nun gibt’s diese prächtige deutsche Bluesproduktion
auch als schwere, lebendig und
körperhaft warm klingende 180-Gramm-
LP – und mit vier nur auf Vinyl erhältlichen
Bonustracks. Fritz Schwertfeger
Weihnachts-Jazz
Blow Till Midnight Records (2 LPs)
Musik:
Klang:
Remaster: Neuproduktion, Pressqualität:
klang
tipp
klang
tipp
Bugge Wesseltoft It’s Snowing On My Piano
Das Debüt des norwegischen Pianisten
sorgte 1997 mit der Verschmelzung von
Weihnachtsliedern und freigeistigem Jazz
für Furore. Bugge Wesseltofts Transformationen
von Klassikern wie „Stille Nacht,
heilige Nacht“ oder „Es ist ein Ros
entsprungen“ sind geprägt von feinfühlignuanciertem
Spiel, tönen farbenfroh und
stimmungsvoll, aber auch puristisch und
schwebend-elegant. Ein neues Analogmaster
arbeitet die facettenreiche Darstellungskraft
von Wesseltofts Piano nun in
seiner ganzen Weiträumigkeit heraus: ein
audiophiles Highlight. Fritz Schwertfeger
Musik › POP & ROCK
Neuklang/Edel
Musik:
Klang:
Remaster: Neuproduktion , Pressqualität:
Act/Edel (LP)
Musik:
Klang:
Remaster: 5 Pressqualität:
www.audio.de ›03/2014
63
Musik › Oldies
OLDIE-CD DES MONATS
The Beatles
The US Albums
Apple/Universal (2 CDs mit (13 CDs) 40 Songs / Box-Set mit 6 CDs in Pappschubern + 44-Seiten-Buch)
Da sind die Amis schön vorgeführt worden. Nicht die Engländer, sondern
die eigenen Landsleute von Capitol Records tischten ihnen vor 50
Jahren eine Mär von den Beatles auf. So erschienen 1964 in den USA
sechs LPs der Liverpooler – in England gab es bis dato mit „A Hard
Day’s Night“ und „Beatles For Sale“ nur zwei reguläre Alben. Zudem
hatten viele US-LPs eine andere Optik als die Originale. Kurios etwa das
„Butcher Cover“ von „Yesterday And Today“, das Paul & Co. in weißen
Kitteln mit blutigen Tierknochen und abgehackten Puppenköpfen zeigt.
Die Moralapostel liefen Sturm, die folgenden Auflagen wurden mit
Überkleber ausgeliefert, der die Beatles vor einem Schrankkoffer zeigt.
Das nur für USA kompilierte Album enthielt mit „Drive My Car“, „Yesterday“
und „Doctor Robert“ Songs aus den GB-Alben „Rubber Soul“,
„Help!“ und „Revolver“. Zum 50. Jahrestag des ersten US-Trips der
Fab Four (7. 2.1964) gibt’s nun zwölf Beatles-Discs detailgetreu wie sie
1964 bis ’70 für den US-Markt präpariert wurden: ein Dokument einer
einmaligen historischen Verklärungskampagne. Die Edition offeriert CDs
Alle Beatles-Alben remastered von 2009
im LP-Stil mit Originalcover, Plastik- und Papieri nnenhülle. Dazu gibt’s
erstmals die Doku „The Beatles Story“ mit Musik und O-Tönen.
Zunächst verweigerte Capitol die Beatles völlig. Die ersten Platten vor
1964 erschienen auf den Indie-Labels Vee-Jay bzw. Swan Records.
„Meet The Beatles“, die erste am 10. 1.1964 von Capitol verantwortete
LP, war ein drastisch verändertes Gemisch aus den ersten zwei UK-
Originalen. Erst nach „Revolver“ (1966) erschienen alle LPs („Stg.
Pepper...“, „Magical Mystery Tour“, Abbey Road“, „Let It Be“) getreu den
englischen Originalen. Doch auch am Klang wurde manipuliert. Elf der
13 US-Werke liegen aktuell in Mono und Stereo vor, „Hey Jude“ und
„The Beatles Story“ nur in Stereo. Doch was hieß Mono und Stereo
für die Amis? Die Capitol-Crew hatte ihre eigenen Vorstellungen und
fertigte simulierte Stereo-Mixe, sogenannte Duophonic-Mixe. Zum
Glück wurden die Songs dieser US-Box aber nicht von Capitol-Tapes
gezogen, sondern von den Bändern, die George Martin 2009 von den
1960er-Originalen angefertigt hatte. Willi Andresen
Musik:
Klang:
Ethno-Rock
Pop, Rock, New Wave
Indie-Pop, Rock
Manu Chao Clandestino / Proxima Estacion:
Esperanza / Sibérie M’Etait Contée / Baionarena
Because / Word And Sound (je 1 CD bzw. 2 CDs; je 2 LPs + CD)
Bonustracks, Remastering? Fehlanzeige. Und
auch in Sachen Ausstattung spart sich dieses
Quartett jeglichen Luxus. Dennoch freut man
sich über das Wiederhören mit dem zuletzt
in Teilen vergriffenen Oeuvre von Manu Chao
– zumal alle vier Alben auch als 2-/3-LP-Sets
inklusive CD zu haben sind. Den höchsten
Raritätenwert besitzt das nun erstmals auf CD
veröffentlichte 2004er-Werk „Sibérie M’Etait
Contée“, einst nur als Beilage zu einem Comicbuch
erschienen. Den größten kommerziellen
Erfolg verzeichnete der Franzose baskischer
Abstammung mit „Clandestino“ (mit dem Hit
„Bongo Bong“); am schärfsten rockt der Mix
aus Sounds von Punk bis Salsa aber auf dem
Live-Doppeldecker „Baionarena“. Christof Hammer
Mano Negra – Manus Hauptband von 1987 bis 1995
Diverse Interpreten The Organisation
Of Pop – 30 Years Of Zang Tuum Tumb
ZTT/Soulfood (2 CDs)
Feierstimmung im Hause ZTT: Das Londoner
Kultlabel wurde kürzlich 30 Jahre alt. Zum Jubiläum
zeigt ein 38-Track-Doppel decker, welch
wuchtige und innovative Soundentwürfe die
Klangschmiede von Trevor Horn und Paul
Morley seit 1983 auf die Popszene abfeuerte
und wie smart man in Produktionen für Seal,
808 State, Tom oder Grace Jones den Grenzbereich
zwischen großem Pop und phonstarkem
Radau auslotete. Zudem legt ZTT ein
Deluxe-Set von Frankie Goes To Hollywoods
Best-Of-Disc „Frankie Said“ inklusive DVD
(TV-/Videoclips) auf, und eine weitere Doppeldisc
namens „The Art Of 12‘‘ Vol. 3“ zeigt
mit Tracks von ABC, Madness oder Devo die
Kunst des cleveren (Re-)Mixens. Christof Hammer
weitere ZTT-Acts: Propaganda, The Art Of Noise, The Frames
Nationalgalerie Alles – Werkschau
Rakete Medien / Rough Trade (5 CDs + 1 DVD + 58-Seiten-Booklet)
In den Jahren 1991 bis 1997 brachte es diese
Hamburger Formation quasi auf direktem
Weg vom spannenden Newcomeract zum
gut gehüteten Geheimtipp der alternativen
deutschen Rockszene. Dazwischen allerdings
tat sich (abgesehen vom Hit „Evelin“) etwas
zu wenig um die Nationalgalerie – der große
Durchbruch blieb Niels Frevert & Co. versagt:
Mit allen Studioalben (satt remastert und
um einen bis sechs Bonustracks erweitert)
sowie dem 1994er-Konzertmitschnitt „Live in
Bloomington“ leistet dieses Boxset jetzt eine
kleine Wiedergutmachung. Dazu eröffnet die
DVD „Von einem der Momente“ spannende
Einblicke ins Innenleben einer stets etwas
unter Wert gehandelten Band. Christof Hammer
bekanntestes Einzelalbum: Indiana; Erdmöbel, Fink
Musik:
Klang:
Musik:
Klang:
Musik:
Klang:
64 www.audio.de ›03 /2014
Licht und Schatten: neue
Low-budget-Boxsets
Alle Originalalben einer Top-Band in eine
Pappschachtel, ein (halbwegs) günstiges
Preisschild drauf, und schon zücken
die Fans das Portemonnaie: So einfach
stellt sich mancher Labelmanager die Zusammenstellung
einer low-budget-Box vor.
Aber Pustekuchen – auch eine vermeintlich
simple Sache kann man rechtschaffen
vermasseln. Im Fall der Pogues etwa
stört den Kenner zumindest zweierlei: Mit
rund 37 Euro ist das kärglich aufgemachte
Schächtelchen sooo günstig auch wieder
nicht. Völlig unverständlich aber bleibt,
warum die Rhino-Crew für „30 Years“ die
2004er-Normalversionen aller Studioalben
recycelte – und nicht die Remaster-Editionen
von 2005 mit ihren oft substanziellen
bis essentiellen Bonustracks. Diese Form
von Geiz ist nun leider gar nicht geil, denn
wenn man Fans der irischen Folk-Punks
angesichts einer umfangreich aufgearbeiteten
Banddisko graphie noch hätte hinter
dem Ofen hervorlocken können, dann
bitteschön damit. So bleiben als Kaufargumente
lediglich die neuen Abmischungen
des Debüts „Red Roses For Me“ und des
1989er-Werkes „Peace And Love“ sowie
der hier erstmals komplett zu hörende,
aber eher schlappe Konzertmitschnitt
„Live In London“, bei dem Clash-Leader
Joe Strummer den seinerzeit unpässlichen
Pogues-Frontmann Shane MacGowan nur
leidlich ersetzen konnte.
Im Fall von Simply Red hingegen kann
man uneingeschränkt applaudieren: Für
günstige 18 Euro bringt das 4-CD-Set
„Song Book 1985-2010“ satte 49, dekadenweise
(„1980s“ / „1990s“ / „2000s“)
gebündelte Hits der britischen Soulpop-
Götter – und eine interessante Zugabe:
Unter dem Titel „The Band Of 2005“
finden sich auf Disc 4 nämlich erstmals
zwölf Alternativversionen von Simply-Red-
Songs, die nicht den Sprung auf das in
jenem Jahr eingespielte „Simplified“-Remake-Album
schafften: ein Dutzend echter
CD-Premieren also, die in Arrangements
zwischen House, Dub, Latin und Soul
absolut überzeugen können. Und sogar
für eine neues, sattes Remastering (Tony
Cousins) und ein 36-Seiten-Booklet reichte
das Budget noch: Applaus, please! ham
The Pogues Studio 30 Years
PM / Rhino / Warner
Musik:
Simply Red Songbook 1985-2010
Atlantic/Warner
Musik:
Klang:
Klang:
Trance-Jazz
Fusion
Nonesuch/Warner (CD)
Wer Musik erwartet, wie man sie bislang von Brad Mehldau kennt, wird enttäuscht sein.
Sein Duo mit Schlagzeuger Mark Guiliana ist ein Trip ins Psychedelische, mit greinenden
und fauchenden Synthies, viel Fender Rhodes und assoziativen Klangräumen – und ein Ausflug
in Mehldaus Jugend: „Rock‘n‘Roll, Prog-Rock, Bands wie Pink Floyd: Das waren meine Helden,
bevor ich das erste Mal auf Coltrane gestoßen bin und der Jazz die Führung übernommen
hat“, erläutert er. „Mehliana“ ist nun Experiment, das diese Elemente aufgreift – aber eines,
das schon in der Laborphase in sich stimmig wirkt. Dabei musste Mehldau seine Moogs und
seinen Prophet 8 erst einmal spielen lernen. Zwei Jahre las er, was er darüber fand, fragte
Kollegen, probierte aus, bis er sich mit Mark Guiliana sowohl ins Studio in Brooklyn als auch an
die Öffentlichkeit wagte. Ein paar Konzerte spielte man im Herbst 2013 auch in Deutschland.
Wer das Duo da verpasste, dem bleibt mit diesem Album eine Alternative, die auf emphatische
Weise einfängt, was die Musiker im Sinn haben. Viele der Kompositionen wirken improvisiert,
aus dem Fluss gemeinsamer Kommunikation entstanden. Es ist Musik mit Rock-Appeal, mit
hypnotischen Momenten, ausschweifend und ab und an redundant, dann wieder skizzenhaft
und reduktionistisch. Der Hörer wird dabei Teil des Kreativprozesses, erlebt den Reiz des Situativen,
manchmal Unfertigen – bei Musiker dieser Klasse ein besonderes Erlebnis. Ralf Dombrowski
Dafnis Prieto, John Medeski, Motorpsycho
Musik:
Nonesuch/Warner (CD)
Klang:
Pat Metheny Unity Group
Kin (< >)
Indem er das Quartett seiner Unity Band zum
Quintett der Unity Group erweiterte, kann der
Gitarrist Pat Metheny seinem Hang zur Opulenz
zwischen Hard Bop, Hymnen, südamerikanischen
Einflüssen, Country und Rockjazz
besser frönen. Akustische und elektrische
Gitarre, Gitarrensynthesizer, über die Gitarre
gesteuerte mechanische Musikinstrumente
sind Methenys Part in dem fülligen Treiben, in
dem Chris Potter mit diversen Saxofonen Methenys
weit gespannte Linenführung ergänzt.
Antonio Sanchez entfacht polyrhythmisch Wirbel,
Ben Williams schafft mit dem Kontrabass
Kontinuität. Der neue Mann, Giulio Carmassi,
sorgt mit Klavier, Trompete, Vibraphon oder
Cello für zusätzliche Farbtupfer. Werner Stiefele
Ornette Coleman: Song X
Musik:
Klang:
klang
tipp
Modern Jazz
JAZZ-CD DES
MONATS
Brad Mehldau & Mark Guiliana
Mehliana: Taming The Dragon
Subtone
Roswitha‘s Revenge
Laika / Rough Trade (CD)
New York tut manchmal gut. Denn im
Eldorado des Jazz kann man es sich nicht
leisten zu zaudern – sondern muss spielen,
sofort und auf den Punkt, sonst ist man
abgemeldet. Die Musiker des Wahl-Berliner
Quintetts Subtone gönnten sich ein wenig
Metropolenluft und präsentieren sich nun, zurück
in Deutschland, mit ihrem vierten Album
„Roswitha‘s Revenge“ gelöster denn je. Der
klanglich fein balancierte Modern Jazz des
Trompeters Magnus Schriefl, des Pianisten
Florian Hoefner und ihrer Mitstreiter trifft
improvisatorisch eloquent die Mitte zwischen
Reflexion und Intuition, selbstbewusster als
früher und auf dem Weg zu einer stilistischen
Gruppenidentität. Ralf Dombrowski
Tom Harrell, Enrico Rava, Flavio Boltro
Musik:
Klang:
Musik › JAZZ
www.audio.de 03 /2014
65
Musik › Jazz
Kammer-Jazz
Gwilym Simcock / Yuri Goloubev
Reverie At Schloss Elmau
Jazz
ACT/Edel:Kultur (CD)
Abgeschieden liegt Schloss Elmau am Rande
des Wilden Kaisers: das ideale Refugium,
um sich auf sich selbst zu konzentrieren. Die
noble Atmosphäre strahlte auch auf Pianist
Gwilym Simcock und Kontrabassist Yuri
Goloubev aus. Ihre Duette wirken gelassen,
fokussiert und einzig sich selbst verpflichtet.
Goloubev, ein zum Jazz konvertierter Bassist
des Bolschoi-Theaters, vereint sensationelles
Virtuosentum mit grandioser Spiel- und
Improvisationslust. So kosten die beiden die
Schönheit von romantischen Melodien aus,
schwelgen in Wohlklang und geraten bei allem
Hang zur Harmonie nie in Gefahr, sich im
Kitsch zu verlieren. Eine Duoeinspielung von
herausragender Intensität. Werner Stiefele
Ray Brown / Laurindo Almeide: Moonlight Serenade
Musik:
Klang:
David Helbock‘s Random / Control
Think Of Two
Traumton/Indigo (CD)
David Helbock macht es richtig. Der Vorarlberger
Pianist besetzt mit seinem Trio
Random/Control konsequent eine Nische.
Denn seine Musik hat viele musikantische
Elemente und spielt mit Bedeutung, ohne
darüber die Ernsthaftigkeit zu vergessen.
Nach der Solo-Widmung „Purple“ an Prince
wenden Helbock, der Trompeter Johannes
Bär und der Saxofonist Andreas Broger sich
mit „Think Of Two“ nun dem brasilianischen
Musikheroen Hermeto Pascoal und dem
geniale Jazzkauz Thelonious Monk zu. Mit viel
Einfühlung, Witz und multiinstrumental versiert,
zerlegen sie die Originale und verschrauben
sie neu mit Blick auf den Kern der Musik.
Verschrobenheit mit Esprit! Ralf Dombrowski
Breinschmid & Gansch, Matthias Schriefl
Musik:
Klang:
Jazz
Michael Wollny Trio
Weltentraum
Crossover
ACT/Edel (CD)
Offenbar ist Michael Wollny mittlerweile
selbst ein Kunstwerk. Denn für „Weltentraum“
bricht das Label ACT seine Maxime
der vergangenen Jahre, keine Musiker als
Covermotiv zu nehmen. Tatsächlich ist der inzwischen
in Frankfurt/Main lebende Pianist ein
Phänomen der musikalischen Introspek tion,
der es gemeinsam mit Bassist Tim Lefebvre
und Drummer Eric Schaefer schafft, ebenso
mühelos wie stimmig Stücke von Alban Berg,
Wolfgang Rihm oder Pink für den Jazz zu
adaptieren. Tendenziell verhalten, zugleich
aber spannungsgeladen arbeitet er dabei an
seinem Traum, Vorgaben zugunsten eines
universellen klanglichen Ausdrucks überflüssig
werden zu lassen. Grandios!
Fred Hersch, Joachim Kühn, Chris Beier
Musik:
Klang:
Deep Schrott
The Dark Side Of Deep Schrott Vol. 1
Poise/Alive (CD)
Das passt. Die vier Bass-Saxophone von Wollie
Kaiser, Andreas Kaling, Jan Klare und Dirk
Raulf tönen tief, dunkel und wuchtig. Aber
nicht nur: Denn das Quartett entlockt den fast
mannsgroßen Schwergewichten auch höhere
Klänge, die so verzerrt wirken, dass sie an
Sounds einer Elektrogitarre erinnern. Das
dürfen sie auch, denn als ihre dunkle Seite
offenbaren die vier Jazzer eine Vorliebe für
Nummern von Alice Cooper, Black Sabbath,
Nirvana, den Residents und den Doors sowie
Themen, die für Filme von David Lynch komponiert
wurden. Eigentlich unwahrscheinlich,
dass sich Rocknummern und Balladen so
trefflich für Saxophone arrangieren lassen –
aber es hat famos geklappt. Werner Stiefele
Kölner Saxofon Mafia
Musik:
Klang:
klang
tipp
Boxen-Pracht
AUDIO-Mitarbeiter
Werner Stiefele
hat Neuheiten des amerikanischen
Traditionslabels
Okeh unter den Laser gelegt
Einst war das Label Okeh Heimat für
Jazzgiganten wie Louis Armstrong,
Duke Ellington und Fats Waller; dann
ging diese ehemals führende Adresse
des US-Jazz im Fundus von Columbia
unter. Jetzt aber haucht Sony der
Traditionsmarke mit jungen Musikern
fischen Wind ein – endlich.
Die koreanische Pianistin Jo-Yu Chen
etwa lässt sich auf „Stranger“ vom
HipHop-Jazz-Crossover à la E.S.T. und
Bad Plus inspirieren. Die meisten Titel
spielt sie im Trio; gelegentlich ist noch
der Gitarrist Kurt Rosenwinkel als Gast
dabei.
Rocknummern, entspannt groovender
Jazz, Sprach-Musik-Collagen: Der
Gitarrist Nir Felder vereint auf „Golden
Age“ so ziemlich alles, was ihm im
Lauf der Jahre untergekommen ist.
Das Album habe keinen roten Faden,
sagt er selbst. Wohl aber vereint es
hübsche Nummern aus einer Zeit, in
der alles möglich ist. Und ganz zum
Schluss verkündet ein hidden track, der
amerikanische Traum sei beendet.
An die expressiven Soli des Free Jazz
knüpft der Saxofonist James Brandon
Lewis auf „Devine Travels“ an.
Handwerklich perfekte, verschlungene
Melodien zeigen, dass die Revolte eine
eigene Traditionslinie begründet hat.
Der Bezug auf Spritual-Hymnen sowie
das Rezitieren von Texten sind korrekt
nachempfunden, haben aber keine
Spur vom aufrührerischen Impetus der
1960er.
Auf diese für Februar und März angekündigten
Produktionen folgen im April
der zwischen Ethnopop und Jazz angesiedelte
Grenzgang „The Lagos Music
Salon“ der Sängerin Somi und das
rockige Bigbandalbum „Afro Physicist“
des Trompeters Theo Croker.
Jo-Yu Chen Stranger
Musik:
Nir Felder Golden Age
Musik:
Klang:
Klang:
James Brendon Lewis Devine Travels
Musik:
Klang:
Somi The Lagos Music Salon
Musik:
Klang:
Theo Croker Afro Physicist
Musik:
Klang:
66
www.audio.de ›03 /2014
KLASSIK-CD DES MONATS
Diverse Komponisten
Celibidache. The Berlin Recordings 1945-1957
Diverse Orchester; Sergiu Celibidache
audite/Edel (13 CDs)
Je älter er wurde, desto weniger wollte er von Schallplatten wissen.
„Tönende Pfannkuchen“ nannte er sie. Um so begehrter waren
Sergiu Celibidaches Live-Aufnahmen auf dem „grauen Markt“.
Als EMI kurz nach dem Tode des Dirigenten die erste offizielle
CD-Edition herausbrachte, war die Resonanz gewaltig. Doch so
unvergleichlich die Münchner Mitschnitte mit dem altersweisen
„Celi“ auch sind, so sehr vermisse ich manchmal den Feuerkopf der
Nachkriegszeit, den man in einer Filmaufnahme von Beethovens
„Egmont-Ouvertüre“ sieht. Das Dokument, aufgenommen in den
Ruinen der alten Philharmonie, war für mich ein Schlüsselerlebnis:
Es machte nachvollziehbar, warum viele Zeitzeugen seinerzeit
bedauerten, dass nicht Celibidache, sondern Karajan Furtwänglers
Nachfolger bei den Philharmonikern wurde. Das ist eine Energie und
Musik:
Klang:
Passion des Musizierens, die den Zuhörer elektrisiert.
Ähnlich stark war der Eindruck, als ich mich jetzt durch die Sammlung
hörte, die audite jüngst auf 13 CDs herausgebracht hat:
„Celibidache: The Berlin Recordings 1945-57“. Schon wegen CD
3 ist die Box ein Muss: Die Vierte von Brahms und Strauss‘ „Till
Eulenspiegel“ unter konstanter Hochspannung, zum „Chillen“ dann
fünf Orchesterlieder von Hugo Wolf mit der grandiosen Margarete
Klose (wo wachsen heute solche Stimmen?). In dieser Schatztruhe
zu wühlen ist ebenso aufregend wie erhellend: Man fühlt sich wie
mit der Zeitmaschine zurückgefahren ins Berlin der Nachkriegszeit
und spürt den Puls jener Zeit. Ein großer Dank an alle Beteiligten für
diese einzigartige Dokumentation Thomas Voigt
Celibidache. Orchesterkonzerte WDR 1957/58 (Orfeo, 5 CDs)
Musik › Klassik
Sinfonik
Klavier
klang
tipp
Vokal
L. v. Beethoven Egmont op. 84 Kermes, Quadflieg,
Göttinger Symphonie Orchester, C.-M. Mueller
RCA/Sony (CD, 2 LPs)
Egmont kämpft wider die „blutgierige” Tyrannei
und geht für die Freiheit aufs Schafott
– in Beethovens Schauspielmusik (1810) zu
Goethes Trauerspiel kommt auch Clärchen,
Egmonts Geliebte, in zwei Liedern zu Wort.
Simone Kermes singt so lupenrein wie zupackend,
und TV-Landarzt Christian Quadflieg
beschränkt sich in seriöser Manier auf eine
Auswahl an Zwischentexten aus Grillparzers
Feder. Klar, die mustergültige Oehms-Aufnahme
(mit Tobias Moretti und Maria Bengtsson)
knallt mehr, bringt auch Opern-Dramatik ins
Spiel. Doch mit Kermes’ wendig-präzisem
Sopran und dem subtilen Orchester part unter
Christoph-Mathias Mueller ist diese RCA-Disc
eine echte Alternative. Otto Paul Burkhardt
Grieg: Peer Gynt, Bühnenmusik, P. Järvi (Virgin)
C. Debussy, F. Chopin Les sons et les parfums:
Debussy meets Chopin J. Perianes, Klavier
Harmonia Mundi (CD+DVD)
Eine CD für die leisen Stunden des Abends
oder der Nacht: Die Vielfalt der Klangfarben,
die Behutsamkeit des Tastens und die abwartenden
Momente erfordern vom Hörer volle
Konzentration auf das Leise. Der Spanier
Javier Perianes, Jahrgang 1978, kontrastiert
Werke von Chopin und Debussy, spielt sie
abwechselnd, um Gemeinsamkeiten und
Unterschiede aufzuspüren. Jedes der 14
Stücke poliert er mit sensiblem Klangsinn zu
schimmernden Preziosen. Nicht pianistische
Virtuosität, sondern innere Leuchtkraft steht
hier im Vordergrund; ein Eindruck, der durch
eine famose Tontechnik noch verstärkt wird.
Schöne DVD-Zugabe: ein Mitschnitt aus dem
Palau de la Música, Barcelona. Andreas Lucewicz
Stanislaw Bunin (DG)
Diverse Komponisten Che Puro Ciel
B. Mehta, Akademie für Alte Musik Berlin, R. Jacobs
Harmonia Mundi (CD)
Der Krieg der Kastraten – heute wird er von
Counters auf CD geführt. Bald jeden Monat
erscheint eine neue Counter-CD. Bejun
Mehta, einer der Stars jener Szene, zeigt
hier mit Musik rund um die Zeit Glucks und
Mozarts die empfindsamen, lyrischen Seiten
seiner Stimme und tritt damit in Konkurrenz
zu Tenören und Mezzos. Auch den nicht bedingungslosen
Verehrer beeindruckt an Mehtas
Stimmführung Ebenmäßigkeit, Präzision und
elegante Geschmeidigkeit. Aber ich vermisse
die spontane emotionale Faszination, die ich
in diesem Repertoire von den traditionellen
Stimmen kenne. Unter René Jacobs spielt
die „Akademie“ zwar energisch und akkurat,
doch wirklich sinnlich klingt anders. Laszlo Molnar
emotional packender: David Hansen: Rivals (DHM)
Musik:
Klang:
Musik:
Klang:
Musik:
Klang:
www.audio.de 03 /2014
67
Musik › Klassik
Oper
Sinfonik
Klavier
Jean Baptiste Lully Phaéton
Les Talens Lyriques, Christophe Rousset
C. P. E. Bach Berliner Sinfonien Wq 174, 175,
178-181 Orchestre de Chambre de Lausanne, C. Zacharias
Frédéric Chopin Klavierkonzerte Nr. 1 & 2
O. Scheps, Stuttgarter Kammerorchester, M. Foremny
Aparté / Harmonia Mundi (2 CDs)
MD+G / Naxos (SACD)
Sony (CD)
Jean Baptiste Lully (1632-1687) war der
Maßstab aller musikalischen Dinge am Hof
Ludwigs XIV., und damit auch jener der Oper.
„Phaeton“, entstanden 1683, ist ein gutes
Beispiel für Lullys Arbeit. Die ausführlichen,
auf das kunstvollste ausgearbeiteten Szenen
der Handelnden werden durch Instrumentalund
Chorsätze unterbrochen, ergänzt und
aufgelockert. Trotzdem herrscht auch in dieser
Lully-Oper, besonders im Vergleich mit seinem
Zeitgenossen Marc Antoine Charpentier, eine
solche formale Strenge, dass einem das Werk
bei aller Eleganz und Klangpracht auf Dauer
kühl erscheint. Doch bringen Christophe
Rousset und seine exzellenten Musiker selbst
dieses kalte Licht zum Funkeln. Laszlo Molnar
Der Bach-Familie lag die Musikalität im Blut.
Auch dem Bach-Sohn Carl Philipp Emanuel,
der 1740/41 bis 1768 Cembalist in der Hofkappelle
Friedrichs des Großen war und sich
als Komponist von Instrumentalwerken einen
Namen machte. In dieser Zeit entstanden
seine acht Berliner Sinfonien, von denen hier
sechs zu hören sind – frische, phantasievolle
Werke, die Christian Zacharias und die Lausanner
mit großer Sorgfalt, viel Schwung und
hohem technischen Können aufgenommen
haben. In einem natürlichen, ausgewogenen
Klangbild fasziniert sowohl das Spiel mit
den Farbwirkungen des Orchesters als auch
der spannende Dialog zwischen hohen und
tiefen Lagen. Andreas Fritz
Gerade mal 28 Jahre jung, gilt Olga Scheps
als neuer Star am Pianistenhimmel. Zu
Recht, denn die Wahlkölnerin aus Moskau
fasziniert auch bei den Chopin-Konzerten
mit einer angenehm nebelarmen Romantik-
Sicht voller Poesie und Klarheit. Beseelt,
traum verloren, aber auch fast rubatofrei und
herrlich spielfreudig: Scheps nimmt Chopin
mit ins 21. Jahrhundert. Nicht ganz so toll ist
die Idee, den oft als schwach bemäkelten
Orchesterpart auf die wackeren Streicher des
Stuttgarter Kammerorchesters zu beschränken.
Denn ohne Holz, Blech und Pauken klingt
das Drumrum noch farbloser. Dann doch lieber
Chopin im Original – und mehr von dieser viel
versprechenden Olga Scheps. Otto Paul Burkhardt
Charpentier: Acteon, William Christie (harmonia mundi)
Haenchen, Kammerorchester C. P. E. Bach (Berlin Classics)
Chopin: Klavierkonzert Nr. 1, Van Cliburn (RCA)
Musik:
Klang:
Musik:
Klang:
Musik:
Klang:
Vokal
Cembalo
Kammermusik
klang
tipp
klang
tipp
W. A. Mozart Violinkonzerte Nr. 3 & 4 R. Chen,
Schleswig-Holstein Music Festival Orch., C. Eschenbach
Sony (CD)
Jungtalent Ray Chen trifft Altmeister Christoph
Eschenbach – da darf man auf das Ergebnis
gespannt sein. Tatsächlich überzeugt
Geiger Chen unter Eschenbachs umsichtiger
Leitung mit edlem Ton, eleganter Phrasierung
und feinen Dynamikabstufungen. Und auch
seine selbst komponierten Konzertkadenzen
können sich hören lassen. Von der hier aufblitzenden
Individualität würde man sich insgesamt
noch mehr wünschen. Dies gilt auch
für die Violinsonate KV 305, die Chen – von
Eschenbach souverän am Klavier begleitet –
ebenfalls betont klassisch interpretiert. Das
Klangbild unterstützt dies durch Klarheit und
Natürlichkeit. Eine Generationen-übergreifend
gute Produktion. Andreas Fritz
Grumiaux, London Symphony Orchestra, Davis (Philips)
Johann Sebastian Bach Das Wohltemperierte
Klavier Band 2 Christophe Rousset, Cembalo
Aparté / Harmonia Mundi (2 CDs)
Diese Doppel-CD ist ein Fest für die Ohren!
Der französische Cembalist und Dirigent
Christophe Rousset (Jg.1961) spielt hier auf
einem originalen Instrument von 1628 des
flämischen Cembalobauers Joannes Ruckers.
Auf diesem 1706 modifizierten Instrument erklingt
der zweite Band von Bachs Wohltemperiertem
Klavier (1740/42). Die Wahl durchweg
gemäßigter Tempi lässt selbst die komplexen
Strukturen drei- bis fünfstimmiger Fugen
verständlich und durchhörbar erscheinen.
Die im Versailler Schloss aufgenommenen
Werke durch alle Tonarten führen den Zuhörer
authentisch ins 18. Jahrhundert zurück – und
das in fein ziseliertem und bei eingesetztem
Koppelzug opulentem Klang. Andreas Lucewicz
Landowska (Naxos), Leonhardt (DHM)
D. Schostakowitsch 24 Preludes op. 34, Quartet
Nr. 8 Dogma Chamber Orchestra, Michail Gurewitsch
MD+G / Naxos (SACD)
Eine Premiere bietet diese klanglich feine,
weil räumlich und natürlich aufgenommene
Produktion: Das Dogma Chamber Orchestra
hat Schostakowitschs 24 Preludes erstmals
in der gelungenen Streichorchester-Fassung
des russischen Komponisten Grigory Korchmar
eingespielt. Dabei findet das Ensemble
für jedes der höchst unterschiedlichen Stücke
den passenden Ausdruck: Ob lyrische Romanze,
übermütiges Gaunerlied, eingängiger
Schlager oder dramatischer Marsch – immer
dringen die Echo-Preisträger zum musikalischen
Kern vor. Ihre Präzision und Spielfreude
kommt auch dem berühmten, selbst
arrangierten Streichquartett Nr. 8 zugute.
Sehr hörenswert. Andreas Fritz
Nikolayeva (Hyperion), Mandelring Quartett (Audite)
Musik:
Klang:
Musik:
Klang:
Musik:
Klang:
68 www.audio.de ›03 /2014
Digital-Quellen › D/A-Wandler
ENON
Universell &
Klangstark
D/A-Wandler boomen schon länger, Denon ließ sich seinen DAC trotzdem ganz in Ruhe reifen. Jetzt
ist der DA-300 USB fertig und zeigt, dass sich das Warten gelohnt hat.
■ Text: Bernhard Rietschel, Ulrich Fessler
Als Denon und Marantz vor rund
einem halben Jahr zu einer Präsentation
neuer Geräte nach
Sorrento einluden, hätten wir den Denon
DA-300 USB fast übersehen. Und zwar
nicht wegen seiner unscheinbaren Größe,
sondern weil die Organisatoren der
Ausstellung den kleinen D/A-Wandler
betont diskret in einer stillen Ecke versteckten
– und die paar Journalisten, die
ihn dann doch entdeckten, dann baten,
doch möglichst noch keine Bilder davon
zu veröffentlichen.
Einerseits also wollte man den Vorwurf,
den DAC-Trend zu verschlafen, nicht auf
sich sitzen lassen, andererseits den
Überraschungseffekt für die Mitbewerber
nicht gefährden. In der Tat lesen sich
die technischen Daten den DA-300 USB
durchaus spektakulär – vor allem wenn
man den empfohlenen Verkaufspreis
von 400 Euro bedenkt. Man bekommt
dafür einen nach allen Regeln der Kunst
116 www.audio.de ›03 /2014
Test
D/A-Wandler mit Kopfhörerverstärker und
asynchronem, DSD-fähigem USB-Eingang
Denon DA-300 USB 400 €
aufgebauten D/A-Wandler in einem soliden
Alugehäuse, das sich waagerecht
oder auf einem mitgelieferten Fuß senkrecht
aufstellen lässt, wobei sich das
schicke OLED-Display automatisch an
die Ausrichtung anpasst. Die Informationen
über den gewählten Eingang und die
gerade anliegende Abtastrate sind also
stets ordnungsgemäß von links nach
rechts abzulesen.
Handelt es sich beim aktuellen Eingang
um USB, wird noch eine weitere Information
interessant, nämlich die über die
Signalart. Denn während D/A-Wandler
unabhängig von der Preisklasse seit
Jahrzehnten eigentlich nur PCM akzeptierten
– eine Anzeige sich also erübrigte
– gehört der Denon zur ganz neuen Generation
DSD-fähiger DACs. Er kann also
das ursprünglich für die SACD entwickelte
Einbit-Format „Direct Stream Digital“
via USB entgegennehmen und es
direkt an seinen Wandlerchip weiterleiten.
Das raffinierte, von Denon seit vielen
Jahren immer weiter verfeinerte und
mittlerweile mit 32bit Auflösung agierende
AL32-Digitalfilter bleibt dabei
ganz puristisch außen vor, es wird nur
bei PCM-Material aktiv.
Als eigentlichen DAC verwendet Denon
den Burr-Brown PCM1795, dessen symmetrische
Ausgangsströme in einer differentiellen
Strom-Spannungswandlerstufe
zusammengefasst werden. Es
folgt ein vornehmer NJM8068 von New
Japan Radio als Analogfilter, ein weiterer
als Puffer – fertig ist eine sehr rauscharme
Analogstufe. Damit sich deren Potential
möglichst ungestört entfalten
kann, haben die Denon-Ingenieure das
DA-
Digital-Quellen › D/A-Wandler
Audio-Board mit preisklassen-unüblicher
Gründlichkeit von eventuellen Unruhequellen
entkoppelt: Alle Digitaleingänge
sowie die Chips für Eingangswahl,
Steuerung, USB-Interface und Digitalfilterung
sitzen auf einer gemeinsamen
Huckepack-Platine, die vom Wandlerund
Ausgangsstufenboard komplett galvanisch
separiert ist. Digital-Dreck etwa
aus PC-Netzteilen, der häufig auf der
USB-Leitung das Nutzsignal begleitet,
wird von einem ganzen Spalier von Analog
Devices „iCoupler“-ICs (induktive
Übertrager in Chipfom) abgeblockt. Das
funktioniert so gründlich, dass sich der
Denon-DAC via USB im Störabstand
nicht nur „nicht viel schlechter“misst als
via Koax-Input, sondern sogar absolut
identisch – zudem bei besserem Jitter
dank der asynchronen USB-Betriebsart.
Eigentlich fast schade, dass man die hohe
Rauscharmut des DA-300 USB dann
mit einem konventionellen Vorverstärker
womöglich wieder kompromittieren
muss. Denon entschied sich nach ausführlichen
Klangvergleichen dennoch
gegen eine integrierte Lautstärkeregelung
für die Line-Ausgänge: mit dem hier
möglichen Budget hätte sie zu viel Klang
gekostet, in perfekter Qualität dagegen
wiederum zu viel Geld. Regelbar ist am
DA-300 USB daher nur der Kopfhörerausgang,
der sein Signal unmittelbar vor
Fotos: Archiv
Zu allen Sound-Taten bereit: Der DA-300 USB wandelt PCM-Signale bis 192kHz Samplingrate, über USB versteht
er zusätzlich noch DSD mit 2,8MHz (DSD64) und 5,6MHz (DSD128) Taktfrequenz.
www.audio.de ›03 /2014
117
Digital-Quellen › D/A-Wandler
dem Ausgangspuffer abzweigt, es dann
mit einem eigenen Pegelstell-IC regelt
und mit zwei Verstärkerchips kopfhörergerecht
kräftigt. So erhält man einen
Kopfhörerverstärker, der auch mit
schwierigen, hochohmigen Modellen
gut zurechtkommt und stets klar und
fein klingt.
Seinen vollen Glanz entwickelte der Denon
aber über die Cinch-Ausgänge, und
zwar insbesondere dann, wenn die EIngangssignale
via USB ankamen. Gegenüber
dem ebenfalls sehr guten Koax-Eingang
zeigte diese Betriebsart noch mehr
Ruhe, ein stabileres Bühnenbild mit feineren,
eindeutiger gezeichneten Strukturen.
Streamte der 110-Punkte-Netzwerkplayer
Linn Sneaky Music DS parallel
dieselbe Datei, konnte man durch
Hin- und Herschalten gut die Stärken
und Schwächen der beiden grundsätzlich
unterschiedlichen Wiedergabeketten
vergleichen. Wunderbar deutlich
ging das etwa mit „Draumsyn“, einem
minimalistischen, enorm atmosphärischen
Soloalbum der norwegischen
Geigerin Anne Hytta (FLAC 192/24 via
Highresaudio.de): Auch nach Ausgleich
seines leichten Lautstärkevorsprungs
wirkte der Denon räumlich etwas breiter,
direkter und präsenter, ließ aber
nicht ganz so weit in die kleine norwegische
Kirche hineinhören, die als Aufnahmeort
diente. Auf die ersten Takte oft
eindrucksvoller, nach einigen Minuten
zumindest ebenbürtig – mit seinem dynamisch-klaren,
sehr detailfreudigen
Klang muss sich der DA-300USB auch
hinter teureren DACs nicht verstecken.
Splendid Isolation:
Die Eingangs- und
Steuerplatine (oben) dockt
ganz links auf dem Audio-
Motherboard (links) an; der
gesamte Datenverkehr in
Richtung DAC ist über eine
Reihe ADUM-Übertragerchips
galvanisch entkoppelt. Ein in
dieser Preisklasse selten
gründlicher Aufbau.
Fazit
StecKBRIEF
empfehlung
Denon Preis/Leistung
DA-300 USB
Vertrieb
Denon
02157 / 1208 0
www.
denon.de
Listenpreis
400 Euro
Garantiezeit
3 Jahre
Abmessungen B x H x T 17 x 6 x 18 cm
Gewicht
1,5 kg
digital in/out
USB Host / Stream / iPod – / • / –
Bluetooth / Codecs – / –
Cinch/optisch/BNC/AES 1 / 2 / – / –
Digitalausgang –
ausgänge
Cinch / XLR / DIN 1 / – / – (+Kopfhörer)
Pegel regelbar
• (nur Kopfhörer)
schaltb. Digitalfilter –
ausstattung
Fernbedienung –
Anzeige kHz / Bit • / –
max. Abtastrate 192kHz USB, 192kHz S/
PDIF, 5,6MHz DSD-USB
Besonderheiten
Kopfhörer-Verstärker
AUDIOGRAMM
Klang Cinch 110
Klang XLR –
Ausstattung
gut
Bedienung
gut
Verarbeitung
sehr gut
klangurteil
Preis/Leistung
Bernhard Rietschel
AUDIO-Redakteur
Ob als Kopfhörer-Station auf dem
Schreibtisch oder als Veredlung
für eine richtige HiFi-Anlage – mit
dem DA-300 USB bekommt man
einen ausgereiften, mit allen aktuellen
Format-Trends kompatiblen
und toll klingenden DAC.
ÅKlarer, großformatigdetailreicher
Klang
Í –
110 Punkte
überragend
03/14
Messlabor
Der Denon-Wandler misst sich in jeder
Hinsicht makellos: linealglatte und weit
ausgedehnte Frequenzgänge (1), sehr niedriger
Klirr mit dominantem k2 (o.Abb.), der
über den gesamten Dynamikbereich zudem
vorbildlich stetig verläuft. Hervorragend
auch der Rauschabstand mit 118dB
via USB und 112dB via Koax sowie der Jitter
mit 162/204ps (USB/Koax).
118
www.audio.de ›03 /2014
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WK 4032 M03
Lautsprecher › StandBOXEN
Meter mal klang
Mit einem Meter-Preis von rund 1600 Euro wollen diese vier schicken
Lautsprecher den hart umkämpften Markt der wohnraumfreundlichen
Standboxen neu definieren. Wie viel HiFi können sie dabei bieten?
■ Test: Alexandros Mitropoulos
Während die in diesem Heft vorgestellten röhrenfreundlichen
Lautsprecher zu höchsten audiophilen
Exkursionen einladen, bringen sie für den
normalen HiFiisten zwei Probleme mit sich. Während die
Blumenhofer-Standbox mit etwa 6000 Euro vielleicht noch
halbwegs bezahlbar ist, heben die Ayon und die Voxativ
preislich vollends ab. Besonders die Ampeggio Due dürfte
mit einem Paarpreis von rund 88.000 Euro für die meisten
von uns in unerreichbaren Regionen spielen.
Doch selbst wenn das nötige Kleingeld dafür da wäre,
kommt schon das nächste Problem. Dafür genügt es, die
Boxen nur einmal anzusehen: Die Ayon und die Voxativ wirken
mit ihren imposanten Dimensionen nicht gerade wohnraum-tauglich
– besonders dann nicht, wenn dieser Raum
noch mit anderen Menschen geteilt werden muss. Mit
Glück duldet deren Schmerzgrenze bei Standlaut sprechern
aber das klassische Ein-Meter-Format – und wenn dann
auch noch etwas Schickes und doch Unauffälliges dabei ist:
umso besser. Die vier hier vorgestellten Lautsprecher erfüllen
zumindest schon einmal die optischen Anforderungen
– mit einem Paarpreis um die 1600 Euro sind sie auch deutlich
erschwinglicher als Ampeggio Due und Co.
Dass man dabei trotz kleinerer Gehäuse keine Klangkompromisse
akzeptieren muss, beweist die amerikanische Marke
Boston mit der M250. Aus Italien kommt die Syntar 530 von
Chario. Deren aufwendig konstruiertes Gehäuse soll besonders
vibrationsarm sein und damit den Klang beflügeln. Optisch
verfolgen Monitor Audio und Elac einen moderneren
Stil – zumindest in den uns vorliegenden Ausführungen.
Die Engländerin klingt enorm ausgewogen; die Stärke der
Elac (Heimathafen: Kiel) liegt in ihrer flotten Art.
Die vier Ein-Meter-Boxen wollen jedenfalls beweisen, dass
sie ein Wohnzimmer nicht nur optisch schmücken können,
sondern dieses auch klanglich bereichern. Also eine klare
win-win-Situation, oder?
Test
Standlautsprecher um 1600 Euro
Boston M 250 1600 €
Chario Syntar 530 1600 €
Elac FS 197 1760 €
Monitor Audio Silver 6 1480 €
120 www.audio.de ›03/2014
Lautsprecher › StandBOXEN
Fotos: Julian Bauer, Archiv
www.audio.de ›03/2014
121
Lautsprecher › StandBOXEN
boston m 250 1600 EURO
Die M 250 geht als günstigste
Standbox aus Bostons M-Serie
an den Start. Während sich die
nächstgrößere M 340 bereits in AUDIO
12/13 mit ihrem klangstarken Quartett
von 11er-Chassis bewähren konnte, versucht
sich die M 250 eher mit einer konventionellen
Bestückung: Zwei 13er-
Treiber, die Boston mit relativ weichen
Polyprop-Membranen bestückt, zeichnen
für den Tiefmittelton verantwortlich.
und arbeiten nach dem 2,5-Wege-Prinzip.
Sie spielen also im Bass parallel, der
untere klinkt sich aber schon im Grundton
aus, während der obere bis zur Übergangsfrequenz
zum Tweeter, also bis
ungefähr drei Kilohertz reicht.
Der Hochtöner ist bereits aus der M340
bekannt, eine leicht abgeflachte 25mm-
Kalotte mit mittig platzierter Fixierung.
Der Sinn des Piercings: Die schwingende,
also schall-produzierende Fläche ist
ringförmig. Boston verspricht sich dadurch
eine linearere Kennlinie und eine
größere Bandbreite im Hochton (siehe
dazu auch Messlabor).
Bei der Verarbeitung der M250 gibt es
wie schon bei der M340 keine Überraschungen.
Ein schickes Kunst leder-Kleid
zieht sich über den gesamten Mittelteil
des Gehäuses. Es wurde sauber verklebt
und verleiht der zierlichen Standbox
einen wertig-edlen Auftritt. Nur die
Löcher zum Fixieren der Front-Abdeckung
passen nicht zur Optik – eine magnetische
Halterung wäre hier die elegantere
Lösung gewesen. Die Seitenteile
gibt es wahlweise in Glanz- Schwarz
oder wie beim Testmuster mit feinem
Walnuss-Furnier. Dank des massiven
Gehäusesockels steht die M 250 sicher
und quasi wie angenagelt auf dem Boden.
Außen hui, innen – auch hui: Die Entwickler
bauten das Gehäuse der 97cm-
Box zweilagig auf, um Eigenresonanzen
den Garaus zu machen. Zwischen den
Seitenplatten liegt eine stark vibrationsschluckende
Lage eines speziellen
Dämm-Materials. Die Akustik-Behandlung
soll vor allem eine präzise Wiedergabe
des Mitteltonbereichs fördern.
So chic: Die M250 gibt es in zwei
Ausführungen – mit Seitenteilen in Hochglanz-
Schwarz oder mit Walnuss-Furnier. In beiden
Versionen bedeckt ein sympathisch wirkender
Kunstleder-Streifen den kompletten Korpus.
Raum und
aufstellung
Raumgröße
M
K
Akustik
T
A
Aufstellung
W
D
G
H
F
Am ausgewogensten bei
freistehender und etwa 40-50
Grad angewinkelter
Aufstellung. Hörabstand 2,5m.
Die Aufschlüsselung der Symbole finden Sie
auf Seite 134.
122
www.audio.de ›03/2014
Lautsprecher › StandBOXEN
passt haargenau:
Die Verarbeitung der
M250 kann sich sehen
lassen: Aussparungen für
die Chassis wurden millimetergenau
in die Schallwand
gefräst; das Kunstleder
sauber angebracht.
Das Innere der Box
besitzt eine großzügige
Füllung mit schallschluckendem
Akustik-Filz.
Abbildungs-Talent
Tatsächlich: Die ersten Takte bei Paul
McCartneys „Certain Softness” („Chaos
And Creation In The Back“) bestätigten
das mit einer offen klingenden und
stringenten Darstellung von Stimmen:
Die Boston wandelte die vielen, teils
sehr komplexen Background-Vocals
oder auch die Stimme von „Macca”
himself plastisch und über weite Strecken
neutral. Denn der Präsenzbereich
klang tendenziell wärmer, was jedoch
nicht wie befürchtet zu einer schlechteren
Detailzeichnung oder Auflösung
führte. Viel mehr gewann die Musik eine
etwas gemütlichere, unverkrampfte
Note – eine durchaus beliebte Lautsprecher-Abstimmung,
die im Mittelhochton
garantiert nie nerven dürfte.
Basslastigere Songs à la Marcus Millers
„Lonnie’s Lament” (aus dem grandiosen
Album „The Ozell Tapes”) wandelte die
Boston dann auch pfundig und enorm facettenreich.
Besonders bei schnelleren
Passagen wirkte ihr Spiel etwas zurückhaltender
als bei den anderen Lautsprechern,
was den zuvor erwähnten, unaufgeregten
Charakter der Boston zusätzlich
unterstrich. Dass die M 250 nicht
ganz so tief in den Basskeller ging, war
mitunter sogar von Vorteil – trägen Bassbrei
produzierte die Amerikanerin nämlich
nie.
Alle etwaigen Kritikpunkte waren mit
Einlegen des nächsten Songs ohnehin
wieder vergessen: Die Bühne bei „Gipsy
Earrings” („Americas“) des Gitarren-
Duos Strunz & Farah wirkte atmosphärisch
und baute sich imposant vor den
Testern auf. Selbst die sehr dicht positionierten
Gitarren konnte die Boston präzise
und farbenfroh differenzieren: Die
teilweise übertriebenen Hallfahnen können
über manche Lautsprecher schonmal
schwammig klingen – nicht so bei
der Boston. Fans einer luftigen, saubergestaffelten
Abbildung werden an der
M250 am ehesten Gefallen finden – in
dieser Disziplin machte ihr kein anderer
Lautsprecher dieses Test etwas vor.
StecKBRIEF
Vertrieb
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PREIS/LEISTUNG
Boston
M250
D&M Germany
0541 / 40 46 60
bostona.eu
1600 Euro
5 Jahre
24,5 x 97,6 x 25 cm
11,8 kg
• / – / •
Seiten Walnuss oder Schwarz,
Mittelteil stets Kunstleder
2,5 Wege, Bassreflex
–
–
ÅKlare, natürliche Stimmenwiedergabe,
hervorragende
Abbildung.
Í Je nach Genre wirkt der
Bass etwas langsam.
80
85
85
80
85
85
85
80
sehr gut
83 Punkte
sehr gut
Messlabor
Auf Achse gemessen, sieht man im Frequenzgang
der Boston eine leichte Senke
im Präsenzbereich, was einen wärmeren
Klang fördern dürfte. Seitlich tritt ein
gleichmäßiger, früh eintretender Hochtonabfall
ein (Abb. 1). Die untere Grenzfrequenz
beträgt durchschnittliche 62Hz (bei
-6dB). Die Klirrmessung sieht vorbildlich
aus: bis 95dB überhaupt kein Klirr, selbst
bei 100dB unbedenklicher Anstieg. AK=60
Boston M250
Frequenzgang
100 dB
axial 10*hoch 30*seitl.
90 dB
80 dB
70 dB
60 dB
50 dB
10 Hz 100 Hz 1 kHz 10 kHz 40 kHz
Boston M250
Pegel- & Klirrverlauf
110 dB
85 dB 90 dB 95 dB 100 dB
100 dB
90 dB
80 dB
70 dB
60 dB
50 dB
20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz
www.audio.de ›03/2014 123
Lautsprecher › StandBOXEN
Chario Syntar 530 1600 EURO
Chario – das assoziiert man mit
sehr aufwendig, sauber und oft
sogar aus massiven Hölzern gefertigten
Lautsprechern. Ein Evergreen
stellt die Syntar-Serie dar, die es immerhin
schon seit über 20 Jahren im Programm
der Italiener gibt. Die zierlich wirkende,
spitz-kantige Syntar 530 kostet
rund 1600 Euro und siedelt sich im
obersten Einsteigerbereich an. Das wunderhübsche
Echtholz-Furnier (hier: Wenge)
wurde tadellos verarbeitet. Eine Version
mit abgerundeten Massivholz-Kanten
namens 530 R gibt es auch, diese
kostet aber wegen des mehrteiligen,
komplexen Aufbaus stolze 2300 Euro.
Wobei es selbst die Konstruktion der
günstigeren 530er – also ohne „R” im
Namen – faustdick hinter den Kanten
hat. Während andere Hersteller die
Innen kanten ihrer Gehäuse-Paneele mit
einer 45-Grad-Gehrung fräsen, geht
Chario bei der Syntar 530 einen deutlich
umständlicheren Weg. Der Schnittwinkel
beträgt hier nämlich 90 Grad. Mittels
einer kleinen eingefrästen Stufe verleimen
die Italiener die einzelnen Teile somit
fugenfrei miteinander. Dabei verwenden
sie keinen banalen Holzleim
sondern einen Spezial-Klebstoff, der vi-
brationsabsorbierende Eigenschaften
haben soll – freilich mit dem Ziel, die Gehäuseteile
akustisch besser von einander
zu entkoppeln.
Die Chario 530 arbeitet als echte Drei-
Wege-Box. Frequenzen bis 300 Hertz
wandelt ein im Gehäuseboden eingebauter,
nach unten abstrahlender Tieftöner.
Seine 16cm-Membran aus Kunststoff-Polymer
ist für große Hübe ausgelegt
und arbeitet dank eines am Gehäusefuß
angebrachten Sockels auf eine
definierte Austrittsöffnung. Dann kommt
ein Mitteltöner mit den selben technischen
Merkmalen zum Einsatz, der aber
bereits bei niedrigen 1,4 Kilohertz dem
Hochtöner das Feld überlässt. Im Tweeter
setzt Chario eine mit Alu bedampfte
27mm-Kalotte aus Seide ein. Die Alu-
Behandlung versteift die Oberfläche,
was den Klirr bei hohen Pegeln in Zaum
halten soll. Die in der Montageplatte eingegossene
Schallführung kontrolliert
das Rundstrahlverhalten des Tweeters.
So standfest: Im Gehäuseboden integrierten
die Italiener neben dem Woofer auch
die Reflex-Öffnung. Der Abstand zwischen
Gehäuse und Fuß wurde genau berechnet und
nimmt Einfluss auf den Klang.
Raum und
aufstellung
Raumgröße
M
K
Akustik
T
A
Aufstellung
W
D
G
H
F
Freistehend aufstellen und nur
ganz leicht anwinkeln (etwa
10-15 Grad). Hörabstand ab
2,5m einhalten.
Die Aufschlüsselung der Symbole finden Sie
auf Seite 134.
124
www.audio.de ›03/2014
Lautsprecher › StandBOXEN
so italienisch:
Neben den Gehäusen entwickelt
Chario auch die
Chassis in Eigenregie in
Italien. So auch den
bäuchlings eingebauten
16er-Tieftöner, der den
Boden als pegel-spendende
Reflektionsfläche
nutzt. Rechts sehr gut zu
sehen: das feinporige
Echtholz-Furnier der 530.
And then there was rock
Ob es an der Tweeter-Behandlung lag?
Der gesamte Hochtonbereich zeichnete
sich durch hohe Auflösung aus und klang
insgesamt ausgewogen: Details der
Blechbläser bei Hiroshi Fukumuras
„Captain Caribe” („Hunt Up Wind“) wandelte
die italienische Box souverän, feingliedrig
und sehr dynamisch. Voraussetzung
dafür war jedoch, dass man die Boxen
nicht wie gewohnt direkt auf den
Hörer richtete, sondern eher parallel zueinander
aufstellte. Im AUDIO-Hörraum
funktionierte eine minimale Anwinkelung
am besten – so wahrte die Chario
ihren Charakter eines sympathischen
Feingeistes.
Während der Hochton also bei korrekter
Aufstellung durchaus lobenswerte Klarheit
besaß, wirkte der Präsenzbereich –
ähnlich wie bei der Boston – tendenziell
wärmer als etwa mit der Monitor Audio
und der Elac. Dass Gesang deshalb garantiert
nicht nerven konnte, dürfte das
größte Forte einer solchen Abstimmung
sein. Tatsächlich: Bei Led Zeppelins
„Black Dog” schien Robert Plants Stimme
auf der Bühne minimal weiter hinten
zu stehen – als würde er untypischerweise
unter Lampenfieber leiden.
Das machte aber nichts – im Gegenteil:
Denn genau dieser wärmere Klang gefiel
den Testern, da er perfekt zu solch
epochalen Rock-Klassikern aus den 70erund
80er-Jahren passte. Hier zeigte die
Chario ihren wahren Charme: Sie rockte
das Haus! Bei entsprechender Songauswahl
legte die Italienerin das edle Abendkleid
ab, zog sich Lederjacke und zerfetzte
Jeans an – und sorgte einfach für
gute Laune. Dabei ging sie aber nicht
wie ein plumper Heavy-Metal-Grobian
in Head-Banging-Manier zur Sache, sondern
behielt stets eine gediegene, noble,
Pink-Floyd-artige Spielweise bei. Der
Grund: Ihren druckvollen und tiefen Bass
hatte die Chario stets unter Kontrolle
und versuchte nie, durch bloße Effekthascherei
ans Ziel zu kommen. Das Ergebnis:
ein stimmiger Gesamteindruck.
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Bass, ausgewogene Abbildung.
Í Stimmen wirken manchmal
etwas zurückhaltend.
80
85
80
85
85
80
85
85
sehr gut
83 Punkte
sehr gut
Messlabor
Axial gemessen (rot) erkennt man im Frequenzverlauf
(Abb. 1) einen Hochton-Anstieg
mit zunehmender Frequenz; seitlich
einen gutmütigeren Abfall (blau). In beiden
Fällen tritt jedoch eine breitbandige Senke
zwischen 1kHz und 5kHz auf. Bereits bei
95dB entsteht marginaler Klirr, der aber bei
100dB deutlich zunimmt. Ein Peak entsteht
genau bei 300Hz – der Übergangsfrequenz
des Tieftöners zum Mitteltöner. AK=70
100 dB
90 dB
80 dB
70 dB
60 dB
Chario Syntar 530
Frequenzgang
axial 10*hoch 30*seitl.
50 dB
10 Hz 100 Hz 1 kHz 10 kHz 40 kHz
Chario Syntar 530
Pegel- & Klirrverlauf
110 dB
85 dB 90 dB 95 dB 100 dB
100 dB
90 dB
80 dB
70 dB
60 dB
50 dB
20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz
www.audio.de ›03/2014 125
Lautsprecher › StandBOXEN
Elac FS 197 1760 EURO
Die Elac FS 197 soll mit ihrem
schlanken Gehäuse und dem
Seidenmatt-Finish besonders
Musikfreunde ansprechen, die auch ein
Faible für modernes Design haben. Die
weiße Lackierung des Testpaares (wahlweise
auch in Schwarz) verdient jedenfalls
Lob, zumal die Farbe gleichmäßig
und tadellos aufgetragen wurde.
Doch wenn man an den deutschen Boxen-Hersteller
Elac denkt, dürfte den
meisten nicht das moderne Design, sondern
der Jet-Hochtöner in den Sinn kommen,
den die Kieler seit 1993 benutzen.
Als Vorbild diente den Elac-Entwicklern
Oskar Heils originaler Air-Motion-Treiber,
der eine im Zickzack gefaltete Folienmembran
nutzt. Wird die Membran
durch einen Spannungsimpuls angeregt,
ziehen sich die Falten – ähnlich wie bei
einem Akkordeon – in Längsrichtung zusammen,
was Luft hinauspresst oder
bei der Gegenbewegung ansaugt. Eine
sehr effizient Art der Schallerzeugung,
und da die zu bewegende Masse beim
gefalteten Bändchen deutlich leichter
ausfällt als bei konventionellen Kalottenhochtönern,
sagt man ihnen eine schnellere
und damit impulsgenauere Wand-
lung nach. Kein Wunder, dass neben
Elac auch andere Top-Hersteller wie
Martin Logan, ADAM oder Burmester
auf Varianten dieses Schallwandler-Prinzips
setzen. In der Elac FS 197 kommt
die mittlerweile dritte Genera tion des
Jet-Hochtöners zum Einsatz – nun mit
Neodym-Magneten noch kräftiger und
klirr ärmer als der Vorgänger.
In der 97 Zentimeter hohen Box stecken
natürlich auch Tiefmitteltöner – zwei an
der Zahl, und mit schwarz eloxierten
14er-Membranen. Elac nutzt hier einen
Sandwich-Aufbau aus Alu und einem
Verbundmaterial. Diese Kombination
soll sich durch hohe Steifigkeit, geringes
Gewicht und Resonanzarmut auszeichnen.
Eine massive Bodenplatte mit verchromten
Füßchen hebt den Lautsprecher
etwas vom Untergrund ab. Diese
sollte auch benutzt werden, da das Bassreflexrohr
im Sockelbereich mündet.
Mit vereinter kraft: Die 2,5-Wege-Elac
nutzt für den Tiefmittelton zwei Chassis. Eines
spielt bis 700 Hertz, das andere noch bis 2,7 kHz.
Dann mischt sich auch der Jet-Hochtöner ein.
Raum und
aufstellung
Raumgröße
M
K
Akustik
T
A
Aufstellung
W
D
G
H
F
Möglichst freistehend und
stärker angewinkelt aufstellen.
Abstand der Boxen zueinander
maximal 2,5m. Hörabstand 2m.
Die Aufschlüsselung der Symbole finden Sie
auf Seite 134.
126
www.audio.de ›03/2014
Lautsprecher › StandBOXEN
Mark III: Der Jet-
Hochtöner in der aktuellsten
Version soll
gegenüber seinen
Vorgängern tiefer ankoppelbar
sein und weniger
klirren. Das Anschluss-
Terminal erlaubt einen
Bi-Wiring-Betrieb.
Mit fleiSS zum preis
Besonders der Aufstellort wirkte sich
stark auf die Bassgüte der Elac aus: Ganz
nah an der Wand tönte sie in den unteren
Registern stellenweise undefiniert
und je nach Musik etwas dickwanstig.
Deutlich wohler fühlte sich die FS 197
freistehend, und mit genug Platz zu den
Seiten. So spielte der Bass bei Marcus
Millers „Power” ausgewogener und
deutlich konturierter als zuvor. Der Unterschied
in der Präzision geriet derart
groß, dass sich die Elac nun mit der Monitor
Audio (siehe nächste Doppelseite)
duellierte, zumal beide einen vergleichbaren
Tiefgang besitzen.
Nebeneffekt dieser Aufstellung: Die Abbildung
verbesserte sich drastisch.
Klang die Bühne wandnah zweidimensional
und trotz Anwinkeln klein und
engbrüstig, spreizte sie sich nun fächerartig
auf. Als hätte ein Tontechniker
plötzlich die Panorama-Potentiometer
auf seinem Mischpult voll aufgerissen:
Im Intro von „The Hurting” (vom gleichnamigen
1983er-Debüt von Tears For
Fears) standen die Gitarren auf der Stereobasis
nun weiter außen und tönten
auch voluminöser.
Der ab 2,7kHz einsetzende Jet-Tweeter
kam dem Präsenz- und Hochton-Bereich
zu Gute. Gesang gab die Elac luftig und
neutral wieder, akustische Instrumente
wie Klarinetten oder Trompeten nuanciert
und (falls nötig) auch mit ordentlicher
Attacke – an der Kompetent des
JET kam nicht der geringste Zweifel auf.
Um diese Feinheit auch in den höchsten
Frequenzen voll genießen zu können,
sollte man der leichten Richtwirkung
des Hochtöners Rechnung tragen und
die Boxen in Richtung Hörplatz einwinkeln.
Ungefähr auf die Tester-Ohren gerichtet,
lieferten die Elacs Luft und Glanz
ganz ohne Stress. Das war magische
Punkt, an dem die Elac ihr volles Potential
erreichte und regelrecht aufblühte:
Die Bühnenabbildung wirkte atmosphärisch
und natürlich, tonal spielte sie verfärbungsfrei
und sehr dynamisch.
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ÅEnorm präziser Mittehochtonbereich,
hervorragende
Abbildung.
Í Wandnah etwas matte
Abbildung.
85
85
85
85
85
80
80
80
sehr gut
84 Punkte
sehr gut
Messlabor
Der Frequenzgang der FS 197 zeigt sich
auf Achse sehr linear und breitbandig. Die
obere Grenzfrequenz liegt jenseits der
Messmikrofon-Fähigkeiten (>40kHz). Seitlich
gemessen, tritt ein recht gutmütiger,
aber konstanter Abfall im Hochton ein
(Abb. 1). Vernachlässigbarer Klirr bei 95dB,
danach im Mittelton tendenziell ansteigend,
aber selbst dann vollkommen unproblematisch
(Abb. 2). AK=59
100 dB
90 dB
80 dB
70 dB
60 dB
Elac FS 197
Frequenzgang
axial 10*hoch 30*seitl.
50 dB
10 Hz 100 Hz 1 kHz 10 kHz 40 kHz
Elac FS 197
Pegel- & Klirrverlauf
110 dB
85 dB 90 dB 95 dB 100 dB
100 dB
90 dB
80 dB
70 dB
60 dB
50 dB
20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz
www.audio.de ›03/2014 127
Lautsprecher › StandBOXEN
Monitor Audio Silver 6 1480 EURO
Monitor Audios neue Silver-Serie
besteht aus fünf Lautsprechern,
die sich für den Stereo-
Betrieb eignen. In AUDIO 1/14 und 2/14
konnten sich bereits beide Kompaktlautsprecher
bewähren: Die Silver 1 und 2
gefielen mit ihrer präzisen, sehr feingliedrigen
Abbildung – spielten aber im
Bass tendenziell schlanker. Für eine freistehende
Aufstellung (also 1 - 2 Meter
von der Rückwand entfernt) fährt man
mit einer Standbox wie der Silver 6 auf
der sicheren Seite. Die kleinste Silver-
Standbox dürfte trotz ihrer überschaubaren
Höhe von 97 Zentimetern einen vollständigeren
Klang als die Kompakten
produzieren – gerade im Bass-Bereich.
Für die Extraportion Druck im Tieftonkeller
nutzt die Silver 6 ein aufwendiges Reflexsystem,
das mit zwei genau aufeinander
abgestimmten Rohren arbeitet.
Größe und Form beider Reflex-Ports sollen
Geräusche verhindern, die während
der Wiedergabe dort durch Luftverwirbelungen
entstehen können. Ansonsten
arbeitet die schnuckelige Britin in klassischer
2,5-Wege-Manier: Der untere
Tieftöner beisitzt eine eigene Gehäusekammer
und hilft nur im Bass mit, der
obere übernimmt hingegen auch die
Mitten. Im Hochton ab 2,7kHz spielt ein
Tweeter mit MA-typisch Gold -eloxierter
Alu-Membran.
Wie bei den bereits sehr guten Treibern
der Vorgänger-Serie RX, kommen auch
in der neuen Silver-Reihe Tiefmitteltöner
mit kleinen eingeprägten Dellen zum
Einsatz, die zum Rand hin größer werden.
Das sieht schick aus, soll aber vor
allem die Resonanzeigenschaften der
sehr steifen Aluschalen noch gutmütiger
und berechenbarer machen, weswegen
man auch den bislang benötigten Phase-Plug
weglassen konnte.
Apropos Aussehen: Die Silver 6 präsentiert
sich mit einer tadellosen und wertigen
Verarbeitung. Die sauber aufgebrachte
weiße Hochglanz-Lackierung
des Testpaares verleiht dem Lautsprecher
ein modern-edles Aussehen. Doch
macht die Monitor Audio auch klanglich
eine gute Figur?
Keine löcher: Die Frontabdeckung hält
sich magnetisch am Gehäuse fest. Hässliche
Bohrlöcher für Plastikstifte gibt es somit nicht.
Ein feines Gitter schützt den Hochtöner, auch
wenn die Abdeckung entfernt wurde.
Raum und
aufstellung
Raumgröße
M
K
Akustik
T
A
Aufstellung
W
D
G
H
F
Freistehend aufstellen und nur
minimal (etwa 10 Grad)
anwinkeln. Abstand der Boxen
zueinander 3,5m.
Die Aufschlüsselung der Symbole finden Sie
auf Seite 134.
128
www.audio.de ›03/2014
Lautsprecher › StandBOXEN
Getrennte Wege:
Das untere Chassis teilt
sich eine eigene Kammer
mit der Frequenzweiche.
Woofer Nummer 2 und der
Hochtöner wohnen einen
Stock höher gemeinsam –
aber eben doch getrennt.
Auch dieser Tief-Mitteltöner
besitzt ein eigenes,
auf der Rückseite mündendes
Reflexrohr.
stets ausgewogen
Schlanker Bass? Fehlanzeige – wohlproportioniert
dürfte hier das richtige
Schlagwort sein. Denn im Tiefton bereich
ging die Silver 6 zwar tatkräftig zur Sache,
behielt die Zügel jedoch stets fest
in der Hand – fester als Boston oder Chario.
Insgesamt schien Monitor Audio bei
der Abstimmung dieser kleinen Standbox
die Ideallinie zwischen Neutralität
und Spielfreude gefunden zu haben. Bereits
frisch aus dem Karton wandelte sie
Gitarren oder Stimmen dynamisch und
löst diese fein auf – feiner als die übrigen
Boxen im Test: Der Gesang bei „How
Long” von der Newcomerin Ndidi („Dark
Swing“) wirkte sehr plastisch und detailreich,
die Gitarre besaß ordentlich Attacke,
ohne dabei zu nerven. Nur die Elac
FS 197 konnte da mithalten. Doch als die
Monitor Audio ihre Einspielphase hinter
sich hatte, lockerte sie sich im Hochton
zusätzlich. Das Ergebnis: Die Abbildung
bei „Catch Me If You Can” von Tokunbo
(„Queendom Come“; siehe S. 55) geriet
authentischer und die Silver 6 schien
nun mit schnellerem Timing zu spielen.
Besonders wegen ihrer flinkeren Art
konnte sie der stellenweise etwas übereifrigen
Elac auf der Zielgeraden dann
doch noch knapp davon ziehen.
Fazit
Alexandros Mitropoulos
AUDIO-Redakteur
Diese Standboxen sehen durchweg
schick aus – auch wenn das Geschmackssache
sein mag. Doch das
Quartett lässt zudem Fakten sprechen:
Alle Kandidaten besitzen trotz
wohnraum-tauglicher Ein-Meter-
Gehäuse Standbox-Qualitäten und
bieten viel HiFi: Boston und Chario
eignen sich besonders für unaufgeregten
Musikgenuss. Elac und
Monitor Audio klingen neutraler, die
Silver 6 am ausgewogensten.
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ÅAusgewogener Klang, präziser
und kräftiger Bass, klare
Mitten, detailreicher Hochton,
sehr gute Verarbeitung.
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85
85
85
85
80
80
85
80
sehr gut
84 Punkte
sehr gut
Testsieger
Standboxen
03/14
Messlabor
Auf Achse gemessen verläuft der Frequenzgang
der Silver 6 ausgewogen
und breitbandig. 30 Grad seitlich tritt
bereits ab etwa 4kHz ein deutlicher Abfall
ein (Abb. 1). Im Wasserfallspektrum
(o. Abb.) ist eine Resonanz um 2kHz erkennbar,
die sich im Klirrspektrum (Abb.
2) wiederholt. Vernachlässigbarer Klirr
bis 95dB, danach ansteigend und über
das gesamte Spektrum verteilt. AK=58.
Monitor Audio Silver 6
Frequenzgang
100 dB
axial 10*hoch 30*seitl.
90 dB
80 dB
70 dB
60 dB
50 dB
10 Hz 100 Hz 1 kHz 10 kHz 40 kHz
Monitor Audio Silver 6 Pegel- & Klirrverlauf
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85 dB 90 dB 95 dB 100 dB
100 dB
90 dB
80 dB
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www.audio.de ›03/2014 129
Verstärker › Stereo-Kombi
Frere Entscheidung
Hinter der Marke Atoll stehen zwei Brüder. Die schwören auf das
Temperament und die Handarbeit ihrer französischen Heimat. Ihre
Kombination aus CD-Player und Verstärker setzt sich bewusst von
den Mitbewerbern ab. Die kommen in dieser Klasse von der Insel.
■ Test: Stefan Schickedanz
Frankreich ist zwar keine Insel wie
England. Doch wenn es darum geht,
sich gegen die totale Globalisierung
zu stellen, sind unsere direkten Nachbarn
nicht minder effektiv – im Gegenteil. Wo
werden beispielsweise in Europa noch so
originelle Filme mit Charakterdarstellern
produziert, die nicht auf den Horizont von
12-Jährigen zugeschnitten sind? Und wo
laufen so gegen den Strich gebürstete Typen
wie Gerard Depardieu frei herum und
dürfen sich frei in den Medien äußern,
130 www.audio.de ›03 /2014
Verstärker › Stereo-Kombi
auch wenn meist Schräges, Schrulliges
dabei herauskommt?
French Dressing
Klar, wer sich auch nur ein bisschen für
französische Lebensart interessiert, der
würde kaum irgendwo anders nach dem
Ursprung von Atoll Electronique suchen.
Auch wenn der Name exotisch klingt.
Auch wenn die beiden Komponenten
der 100er-Serie nicht ganz so ausgefallenes
Gehäuse-Design vorweisen können
wie die 400er-Serie, an der sich kaum
ein rechter Winkel findet. Auch wenn sie
zu einem Preis in den Läden stehen, der
den Verdacht nach kostenoptimierter,
globalisierter Produktion Made in China
oder sonstwo in Asien weckt. Je 1000
Euro ruft der deutsche Vertrieb für den
CD 100 SE und den passenden Vollverstärker
IN 100 SE-2 auf. Dennoch kommen
die von Hand montierten Komponenten
aus der Normandie, wo die beiden
Brüder Stéfane und Emmanuel Dubreuil
1997 die Firma Atoll Electronique
gründeten. Ihr Ziel, erschwingliches,
aber ausgeklügeltes High End für (fast)
das ganze HiFi-Volk zu bauen, führte
schon mal zu grandiosen „Überschwingern“
wie dem in der Januar-Ausgabe
2012 getesteten Vollverstärker Atoll IN
400, der trotz sehr gutem Preis-Leistungsverhältnis
eine gut bestückte Brieftasche
voraussetzt: 4500 Euro sind zwar
äußerst angemessen, aber kein Sonderangebot.
Mit diesem Duo liegt das Geschwisterpaar
dagegen voll im Ziel-Korridor. Wenn
man mal reichlich schräge Konstruktionen
(was hier wörtlich zu verstehen ist)
wie den großen Amp ausklammert,
könnte man bei den beiden 100ern
durchaus von ausgefallenem, aber funktionellem
Design sprechen. Mag sein,
dass man mit einer großen Glotze bei
manchen Laien eher Reaktionen der Bewunderung
hervorrufen kann als mit
noch so exquisiten Audio-Komponenten.
Trotzdem zählt diese CD-Verstärker-
Kombination zu jenen Geräten, die zumindest
bei Interessierten aufmerksame
Fragen hervorrufen. – und bei Testern
sowieso. Wie können die Franzosen
bei sich zu Hause so günstige und
dabei so aufwendige Komponenten bauen?
Den Schlüssel sieht Frank Urban
vom Audium-Vertrieb im grundliegenden
Aufbau, dem Feld, in dem er die besondere
Stärke von Atoll ausgemacht
hat. Stéfane, der für die Technik zuständig
ist, versteht es, möglichst viele Baugruppen
auf einer Platine unterzubringen.
Das verringert den Fertigungsaufwand.
Die eigentliche Kunst besteht darin,
bei der Kostenoptimierung trotzdem
äußerste Sorgfalt in Sachen Klang walten
zu lassen. Dazu hatten die Dubeuils
immerhin sehr lange Zeit. Die evolutionär
weiterentwickelte 100-Serie gibt es
schon seit einer gefühlten Ewigkeit.
Der CD-Player blickt auf eine besonders
lange Serie von Modifikationen zurück.
Bereits die vor Jahren präsentierte SE-
Version bescherte ihm ein Teac-Laufwerk
statt des zuvor eingesetzten Phi-
Test
CD-Player und Vollverstärker
Atoll CD 100 SE-2 1000 €
Atoll IN 100 SE 1000 €
www.audio.de ›03 /2014
131
Verstärker › Stereo-Kombi
lips-Laufwerks, das damals typisch für
europäische Scheibendreher war. Ganz
zu Anfang kümmerte sich Atoll nur um
die analoge Ausgangsstufe und kaufte
die restlichen Baugruppen zu. Beim aktuellen
Teac-Treibsatz handelt es sich
um einen reinen CD-Spezialisten, was
bekanntermaßen dem Klang zuträglich
ist und seinen Anteil am geringen Jitter
aben dürfte (siehe Laborbericht).
Die vor einiger Zeit vorgestellte SE-2-
Version unterscheidet sich vom Vorgänger
nur durch die Möglichkeit, ein Digital-Interface
mit Koaxial-, Lichtleiterplus
USB-Eingang zur Verwendung als
externe PC-Soundkarte einzusetzen.
Das kostet zwar 250 Euro Aufpreis, stellt
den 24-Bit-192-kHz-D/A-Wandler PCM
1786 von Burr Brown aber weiteren
Quellen zur Verfügung. Die aktuelle
asynchrone USB-Eingangsplatine verdaut
maximal 96 kHz, ab nächstem Monat
sollen jedoch nur noch solche mit
192-kHz-Limit ausgeliefert werden.
Auch sonst betreiben die Franzosen einigen
Aufwand. Getrennte Trafos für die
Digital- und die Analog-Sektion, vollsymmetrisch
aufgebaute Ausgangsstufe ohne
Koppelkondensatoren im Signalweg
und eine aufwändige Stromversorgung
mit einem Kondensatorreservoir, das
auf 16.000 µF Gesamtkapazität kommt.
Der reinste Farad-Club
Mit der Kapazität seiner vier speziell für
Atoll in Frankreich gefertigten Filterkondensatoren
kann der IN 100 SE ebenfalls Eindruck
schinden. 30.000 µF sind ein Wort,
kanalgetrennte Ringkerntrafos mit zusammen
660 VA eine Ansage: Diesem Vollverstärker
sollte so schnell nicht die Puste
ausgehen. Und weil seine vier Mosfets
bei Impulsen sehr heiß werden können,
sitzen sie ohne die üblichen Glimmerscheiben
direkt auf eigenen Kühlkörpern.
Atoll CD 100 SE-2: Das mittig angeordnete Teac-CD-
Laufwerk trennt das Netzteil mit seinen separaten
Transformatoren für Digital- und Analogteil von der empfindlichen
Signalverarbeitung. Typisch Atoll: eine Platine für alles.
Atoll IN 100 SE: Der Vollverstärker setzt auf
separate Kühlkörper für die vier ohne
Glimmerscheiben montierten Mosfet-
Endtransistoren für schnelle Hitzeableitung nach
stromzehrenden Impulsen sowie Doppel-Trafos.
Messlabor
Unauffällig am IN 100 SE sind sein vorbildlicher Stabilitätswürfel und
die AK 61. Was auffällt, sind der zu hohen Frequenzen hin gleichmäßig
verlaufende, bereits bei oberhalb von 10 kHz einsetzende
Abfall des Frequenzgangs und der hohe Klirranteil. Der folgt zwar
der reinen Lehre, ist mit reichlich gutmütigem K2 gewürzt und fällt
bei der statischen Messung gleichmäßig ab. Bei der dynamischen
Messmethode dominiert dann aber K3, was sicher einen Beitrag
zum brillanten Klangbild liefert. Der CD-Player zeigt die gleiche Klirrund
Frequenzgangabstimmung. Seine Stärke liegt im niedrigen Jitter
(277/280 PS CD/Koax) und dem hohen Störabstand von 100 dB.
132
www.audio.de ›03 /2014
Verstärker › Stereo-Kombi
Das soll die Hitze schnellstens abführen.
Dass die Franzosen statt der verbreiteten
bipolaren Transistoren Mosfets einsetzen,
liegt auch an deren Vorliebe für röhrenähnlichen
Klirr. Davon fuhr der IN 100 SE wie der
CD 100 SE-2 im Labor reichlich auf. Schließlich
verwendet Atoll die lähmende Gegenkopplung
nur in homöopathischen Dosen,
was die Impulsverarbeitung stimuliert.
Im Hörtest tobte das Duo dann auch wie
ein Tornado. Doch sollte man vor allem
dem Amp eine gewisse Aufwärmzeit gönnen.
Dann verwöhnen beide Komponenten
mit außergewöhnlicher Spielfreude und
nahtlosem Spielfluss. Obwohl beide zu einer
hellen, strahlenden Darstellung neigten,
enthielten sie sich jeder Tendenz zur Härte.
Hier gab es jede Menge Strahlglanz, aber
null Stahlglanz. Fragile Stimmen wie die
von Don Henley (Eagles, „Hell Freezes
Over“) zeigten zwar ihr charakteristisches,
helles Timbre, ent hielten sich aber jeglicher
Drahtigkeit: ein schmaler Balanceakt, der
beiden bestens glückte.
Die Bühne wirkte für diese Klasse bemerkenswert
breit und vor allem hoch. Und
wenn eine Live-Aufnahme mit stürmischem
empfehlung
StecKBRIEF
Preis/Leistung
Atoll
CD 100 SE-2
Vertrieb
Audium
0 30 / 613 47 40
www.
audium.com
Listenpreis (Paar)
1000 Euro
Garantiezeit
2 Jahre
Maße B x H x T
44 x 9 x 28 cm
Gewicht
7 kg
aUsstattung
Zufallstitelwahl
•
Spielzeit Titel / CD / Programierung • / • / •
Restzeit Titel / CD / Programierung • / – / –
Wiederholung CD / Titel / A–B • / • / –
Fernbedienung
• (System-FB)
Ausgang regelbar / fixed
– / •
Ausgang Cinch / XLR 1 / –
Digitalausgang Cinch / Optisch 1 / –
Kopfhörerausgang / regelbar – / –
Digitaleingang Cinch / Optisch / • / • / •
USB
USB-Host / iPod – / –
Besonderheiten
optionales DAC-
Modul
AUDIOGRAMM
ÅSehr lebendiger,
frischer
Klang.
Í –
Klang CD 102
Ausstattung
sehr gut
Bedienung
sehr gut
Verarbeitung
sehr gut
klangurteil
Preis/Leistung
102 Punkte
überragend
03/14
Sinnvolle Ausstattung: Solide Lautsprecherklemmen, ausreichend Anschlüsse und
hohe Flexibilität durch Vorverstärker- und Tape-Ausgänge sowie einen Festpegel-Eingang
kennzeichnen den Atoll-Amp. Der CD-Player kann mit einer Eingangs-Platine bestückt werden.
StecKBRIEF
Atoll
IN 100 SE
Vertrieb
Audium
0 30 / 613 47 40
www.
audium.com
Listenpreis (Paar) 1000 Euro
Garantiezeit
2 Jahre
Maße B x H x T
44 x 9 x 25,5 cm
Gewicht
11 kg
anschlüsse
Phono MM / MC – / –
Hochpegel Cinch / XLR 5 / –
Festpegel Eingang 1
PreOut / TapeOut 2 / 1
Lautsprecherpaare 1
Kopfhörer
•
Funktionen
Aufnahmewahlschalter –
Klangregler/ abschaltbar – / –
Loudness –
Besonderheiten –
AUDIOGRAMM
Klang Cinch
sehr gut
Klang XLR –
Ausstattung
sehr gut
Bedienung
sehr gut
Verarbeitung
sehr gut
klangurteil
Preis/Leistung
ÅSehr spritzig, großflächige
Abbildung, gute Dynamikreserven,
tolle Attacke.
ÍKann in komplexen Passagen
den Überblick verlieren.
95 Punkte
überragend
empfehlung
Preis/Leistung
03/14
Applaus aufwartete, waren die beiden
100er in ihrem Element. Je mehr Impulse
die CD bot, desto eindruckvoller konnten
ihr der CD 100 SE-2 und der IN 100 SE Leben
einhauchen, dem Hörer das Gefühl
geben, live dabei zu sein. Bassimpulse kamen
selbst mit keinesfalls leicht anzutreibenden
Lautsprechern wie der KEF 207
Reference 2 kurz und knackig. Kurzum boten
die beiden Atolle eine Tour de Force.
Nach diesem gemeinsamen, in den Aufzeichnungen
mit reichlich Beifall bedachten
Auftritt standen die Soli auf dem Programm.
Der CD-Player musste sich gegen
den Exposure 2010 S2 CD (Heft 8/13) behaupten
und profilierte sich dabei als hellwacher,
anspringender Strahlemann mit
großflächiger Abbbildung. Ähnlich setzte
sich der IN 100 SE gegen den Nait 5i in Szene:
Auch dieser Engländer wirkte bodenständiger,
erdiger, die Franzosen im direkten
Vergleich fast schon hyperaktiv: Ihre Darbietungen
offenbarten etwas Nervöses und
erschienen besonders in komplexen, lauten
Passagen etwas gepresster, weniger transparent.
Die Bässe dazu weniger schwarz.
Letztlich trennten die Gegner keine Punkte,
sondern Wesenszüge. Kontrollierter Brite
oder temperamentvoller Franzose: Die Entscheidung
liegt ganz bei Ihnen.
Fazit
Stefan Schickedanz
AUDIO-Mitarbeiter
Die Punkteausbeute der beiden Franzosen
kann sich sehen lassen. Für je
1000 Euro stimmt das Preis-Leistungsverhältnis
– für Hörer mit
einem Faible für Live-Feeling ganz
besonders. Die 250 Euro für das
optionale Eingangs-Modul sind mit
Hinblick auf flexible Einsatzmöglichkeiten
gut angelegt – vor allem,
wenn das zu Redaktionsschluss
noch nicht verfügbare 192-kHz-Bord
gegenüber der aktuellen Variante
noch etwas zulegt. Die konnte das
klangliche Potenzial des DACs ganz
besonders über USB nicht ausreizen.
www.audio.de ›03 /2014 133
HiFi-Service › raumakustik
Akustik Assistent
Nicht jede Box klingt in jedem Raum
gleich gut. Um Sie vor Fehlkäufen zu bewahren,
gibt AUDIO bei jedem getesteten
Lautsprecher an, für welche Umgebung
er sich voraussichtlich gut eignet.
Sie müssen dafür Ihren Raum und Ihre
Hörsituation nach drei Kriterien beurteilen:
Raum größe, Raumakustik und
Boxenauf stellung bzw. Wandabstand. Anschließend
suchen Sie in der Bestenliste
nach Boxen, bei denen alle drei Merkmale
Ihrer Hörsituation – z.B. Klein, Hallig,
Wandnah – mit einer grünen Empfehlung
markiert sind. Voila, der Lautsprecher
wird aller Voraussicht nach passen! Die
AUDIO-Empfehlungen sind allerdings nur
als grobe Hinweise zu sehen, in Einzelfällen
kann es trotzdem nicht funktionieren.
Deshalb: Probe- und Vergleichshören ist
in jedem Fall ein guter Rat!
K
T
D
M
A
W
G
H
F
RAUMGRÖSSE
K
KLEINER RAUM
(um 15 m 2 )
Der Hörabstand liegt um oder unter
zwei Meter – die Box muss auch im
Nahfeld homogen spielen und darf
nicht dröhnen. Die Anforderungen an
Pegel und Bündelung sind geringer.
M
MITTELGROSSER RAUM
(UM 24 m 2 )
Abstände von zwei und drei Metern
zwischen Box und Hörer sind typisch,
ansonsten ist diese Raumgröße ideal
– sofern der Lautsprecher etwas
Pegel und Bassdruck produziert.
G
GROSSER RAUM
(UM 45 m 2 )
Bei Hörabständen von vier Metern
oder mehr sind nicht nur die Anforderungen
an Schalldruck und Bass deutlich
höher, auch muss der Lautsprecher
noch fokussieren können.
RAUMakustik
T
TROCKENER RAUM
Polster, Teppiche und Vorhänge
dämpfen und drücken die Nachhallzeit
im Mittelton unter 0,4 Sekunden,
oft sind die Höhen stärker bedämpft.
Der Lautsprecher darf weder dunkeldumpf
noch zu direkt klingen.
A
AUSGEWOGENER RAUM
Absorbierende Flächen wie Teppich,
Polster etc. und reflektierende Wände
halten einander die Waage.Die
Nachhallzeit beträgt 0,4-0,6 Sekunden,
der Raumhall ist zudem über die
Frequenzen ähnlich verteilt.
H
HALLIGER RAUM
Parkett, Glas, Beton und hartes Holz
überwiegen – die Akustik wird als
hallig empfunden, die Nachhallzeit
übersteigt 0,6 Sekunden. Die Box
muss den Schall bündeln, um nicht
diffus oder scheppernd zu klingen.
aufstellung
D
DIREKT AN DER WAND
Zwischen dem Lautsprecher und der
Wand dahinter liegen weniger als 30
Zentimeter. Dies verstärkt den Bass
und macht den Grundton träge – eine
sehr schlanke Abstimmung oder eine
Ortsentzerrung sind notwendig.
W
WANDNAH
Der Wandabstand beträgt zwischen
30 und 90 Zentimeter. Der Bass wird
hörbar fetter und neigt je nach Raumgröße
zum Dröhnen. Boxen mit
schlank abgestimmtem oder sehr trockenem
Bass harmonieren hiermit.
F
FREISTEHEND
Lautsprecher und hintere Wand sind
mehr als einen Meter voneinander
entfernt. Die Box muss auf Bassverstärkung
verzichten, ein satter,
druckvoller oder sogar etwas fetterer
Bass sind von Vorteil.
134 www.audio.de ›03 /2014
Service › Bestenliste
Die Bestenliste
Die AUDIO-Bestenliste ist eine zuverlässige
Orientierungshilfe für Ihren Kauf. Sie basiert
auf gründlichen Hörvergleichen der Kandidaten
mit konkurrierenden Produkten.
• Arbeitsreferenzen sind fett gedruckt
• neu getestete Geräte orange
Trotzdem empfiehlt die Redaktion, Hifi-Ketten
nicht wahllos „nach Punkten“ zusammenzustellen.
Verstärker müssen etwa mit dem
Lautsprecher harmonieren und Boxen wiederum
mit dem Hörraum und der Aufstellung.
AUDIO bietet deshalb den einmaligen
Service der AUDIO-Kennzahl (AK) und des
AUDIO-Akustik-Assistenten.
inhalt
Lautsprecher
1. Standboxen Seite 135
2. Kompaktboxen Seite 136
3. Sub-/Sat-Boxensets Heft 12/13
4. Surround-Sets+Stereo-Frontboxen Heft 12/13
5. Subwoofer Aktiv Heft 2/14
6. PC-Boxen / Nahfeldmonitore Heft 1/14
7. Wireless-Boxen Heft 1/14
Verstärker
1. Transistor-Vollverstärker Seite 137
2. Röhren-Vollverstärker Seite 137
3. Vorverstärker Seite 138
4. Endstufen Seite 138
5. Phono-Vorverstärker Seite 138
6. Kopfhörer-Verstärker Seite 139
7. AV-Receiver Heft 2/14
8. AV-Vorstufen Heft 1/14
9. Mehrkanal-Endstufen Heft 1/14
10. Passiv-Vorstufen Seite 139
Analog-Player
1. Plattenspieler ohne System Seite 139
2. Plattenspieler mit System Seite 139
3. Tonabnehmer Seite 139
Digital-Player
1. CD-/SACD-Player Seite 142
2. Musik-Server Seite 142
3. Netzwerk-Player Seite 142
4. D/A Wandler Seite 143
5. NAS-Systeme Seite 143
6. Mobil-Player Seite 143
Kopfhörer
1. HiFi-Kopfhörer Seite 143
2. Mobile Kopfhörer (On-Ears) Heft 2/14
3. Mobile Kopfhörer (In-Ears) Heft 12/13
4. Noise-Cancelling-Kopfhörer Heft 12/13
Komplett-Anlagen
1. Stereo-Komplettsysteme Seite 143
2. Heimkino-Komplettsysteme Heft 2/14
3. Komplettsysteme ohne Boxen Heft 2/14
4. One-Box-Systeme (Stereo) Heft 5/13
5. One-Box-Systeme (Surround) Heft 5/13
Lautsprecher
1. standboxen
AUDIO bewertet Lautsprecher unabhängig vom Preis durch intensive Klangvergleiche
(Qualitätsklassen und Punkteschlüssel siehe Anfang der Bestenliste). Mit anderen
Sparten (etwa CD-Player) sind die Qualitätsklassen nicht vergleichbar. Einen Hinweis auf
passende Verstärker gibt Ihnen die einmalige AUDIO-Kennzahl (AK). Diese sollte beim
Lautsprecher kleiner oder gleich der AK des Verstärkers sein – dann ist optimale Dynamik
garantiert. Boxen für Surround finden Sie in zwei weiteren Rubriken. Ein „a“ anstelle der
AUDIO-Kennzahl steht für Aktivbox, „ta“ für teilaktiv.
Referenz-Klasse
AB 101 Punkte
Modell Akustik-Assistent AK Test Preis Punkte
Voxativ Ampeggio Due M g t a D W 34 3/14 88 000 109
JBL Everest DD 66000 G A H W F 35 4/07 49 800 108
Backes&Müller BM35 M g t a h d w f a 2/07 56 000 107
Grimm LS 1 M G a W F a 5/13 25 000 106
T+A Solitaire CWT 1000 G T A H F 68 1/13 24 000 105
KEF Blade K M G T A H W F 63 11/11 25 000 105
TAD Evolution One K M G T A F 58 6/12 28 000 105
Linn Akubarik M G A D W F a 6/13 18 500 104
Ayon Black Hawk G A H F 50 3/14 20 000 104
Canton Reference 1.2 DC g t a f 53 8/09 20 000 104
B&W 800 Diamond m g t a f 58 7/10 22 000 104
ME Geithain ME 804 K G T A H D W F a 3/12 22 000 104
Revel Ultima Salon2 k m g t a w f 71 12/07 24 800 104
Dali Epicon 8 G A F 57 1/13 14 000 103
T+A Solitaire CWT 500 G t a h W f 66 9/11 14 000 103
Canton Reference 2.2 DC M G t a W f 53 8/09 15 000 103
Klipsch Palladium P-39 F g t a h f 43 1/08 16 000 103
Martin Logan Summit X (ta) g t a h f 58 7/09 16 800 103
Revel Ultima Studio 2 k m g t a d w f 61 12/08 16 900 103
KEF Reference 207/2 m g t a h w f 52 9/07 18 000 103
Martin Logan CLX g t a h f 71 3/09 28 000 103
Thiel CS 3.7 m g t a f 61 11/08 13 800 102
Elac FS 509 VX-Jet m g t a H f 61 2/12 14 000 102
Blumenhofer Genuin FS2 m g t a W f 45 8/13 14 900 102
Eternal Arts Dipol K M G T A W F 82 2/11 15 000 102
Backes&Müller BM15 m g a h d w f a 10/09 20 000 102
Thiel CS2.7 m a f 68 4/13 10 800 101
Quadral Titan 8 m g t a f 56 11/11 11 000 101
Tannoy Kensington GR M G a f 51 11/13 12 000 101
PMC Fact 12 m g a f 79 8/13 14 000 101
Backes&Müller BM Prime 14 m g t a h D w f a 8/10 15 000 101
Isophon Cassiano II D k m t a w f 69 12/08 17 800 101
Focal Scala Utopia m g t a f 57 12/08 19 900 101
Apogee Scintilla Mk 4 K M G T A W F 89 2/11 20 000 101
ProAc Response D 100 m g t a f 50 8/07 24 900 101
High-End-Klasse
91-100 Punkte
Modell Akustik-Assistent AK Test Preis Punkte
Martin Logan Ethos K M G T A W f 60 2/11 8300 100
Dali Epicon 6 M T A f 61 1/14 9000 100
Martin Logan Spire (ta) g a h f 65 10/08 9800 100
Cabasse Pacific 3 M G A W F 67 1/13 10 000 100
Elac FS 609 X-Pi CE m g a h f 60 11/08 16 000 100
Manger MSM p1 m g T a D W f 70 11/13 7800 99
ME Geithain ME 160 G T A H F 48 3/10 7800 99
Jamo R 907 m g t a h f 68 3/09 8000 99
Sonus Faber Olympica 2 M A W F 66 2/14 8000 99
KEF Reference 205/2 m g t a h w f 58 1/08 8800 99
Blumenhofer Genuin FS 3 G T A H D W 53 3/10 8900 99
B&W 803 Diamond m g t a w f 55 10/10 9000 99
Burmester B30 M G A W F 63 3/10 9000 99
German Physiks Borderland MK4-D g a H f 85 2/13 10 950 99
Dynaudio Sapphire k m g t a w f 60 1/08 12 000 99
Gauder Akustik Arcona 100 M a f 77 11/13 5800 98
B&W 804 Diamond m g t a w f 64 7/12 7000 98
Naim Ovator S600 m t a f 63 5/10 7800 98
Backes&Müller BMPrime6 m G t a H D W F a 4/12 8000 98
Piega Coax 30 K M T A F 6/11 8000 98
Klipsch Palladium P-37 F m g t a h f 53 10/08 8000 98
Sonus Faber Cremona M M G T A F 58 12/10 8400 98
Neat Ultimatum XL 6 m t a f 70 9/11 9 980 98
Voxativ Ampeggio g a f 34 5/10 16 900 98
Heco The New Statement M G T A H F 51 1/13 4800 97
T+A Criterion TCD 210 S g t a H f 57 8/12 5500 97
Blumenhofer Tempesta 20 M T A W F 59 3/14 5700 97
Martin Logan Theos g t a H f 66 6/12 5900 97
Dynaudio Focus 380 m g t a f 60 08/11 6200 97
Focal Electra 1028 Be m t a f 55 11//09 6200 97
Sonics Allegra II k m g t a w f 57 9/08 6200 97
JBL Array 1000 m g t a h f 58 11/06 6800 97
KSD 2040 m g t a W f a 5/13 8000 97
PMC EB-1 m g t a f 66 2/08 10 600 97
Avantgarde Uno Nano (ta) g a h w f 13 11/06 11 000 97
Adam Tensor Gamma (ta) k m t a d w f 64 2/08 11 600 97
B&W CM 10 m G a f 60 12/13 3600 96
T+A Criterion TCD-310 S K M g t a f 59 12/12 4000 96
Naim Ovator S-400 k m t a w f 65 9/11 4200 96
ME Geithain ME150 k m g t a w f 59 9/07 4900 96
Adam Audio Column Mk 3 m g t a w f 60 9/09 5400 96
KSD 2030 M G T A D W F a 3/11 5500 96
Monitor Audio PL 200 k m g t a f 58 9/09 5900 96
Backes+Müller BM 2s k m t a d w f a 1/08 7800 96
Focal Electra 1037 Be m t a f 56 4/07 8000 96
Canton Vento 890.2 DC m G T a f 54 1/12 3200 95
Elac FS 407 m a W f 65 2/13 3700 95
Klipsch RF-7 II G A H W F 40 11/10 3800 95
Nubert NuVero 14 g t a w f 64 1/09 3900 95
Heco Statement m g t a f 59 1/09 4000 95
Tannoy Stirling SE k m G t a w f 45 10/12 4000 95
Quadral Montan VIII M G T A F 64 12/09 4600 95
PMC Fact 8 K M T A D W F 61 12/10 5500 95
Zu Audio Essence g t a h w f 45 5/10 5700 95
Canton Reference 5.2 m g t a f 55 9/08 6000 95
Quad ESL 2905 g t a h f 80 4/07 9500 95
KEF R 700 K M G a h f 57 1/12 2600 94
Tannoy Precision 6.4 M a F 60 11/12 2700 94
Dynaudio Excite X38 M G T a F 63 12/13 3000 94
Dynaudio Focus 260 K M T a D W f 63 1/12 3400 94
Gauder Akustik Arcona 60 K A W F 72 1/13 3400 94
Elac FS 248 Black Edition K M G T a W f 56 1/12 3900 94
Monitor Audio Gold GX 300 m g a H f 61 2/13 3900 94
PMC Twenty 24 K M T A W F 65 3/12 3940 94
BC Acoustique Act A3 m g t a h f 69 6/07 4000 94
Elac FS 249 k m g t a f 58 11/07 4000 94
Rosso Fiorentino Certaldo K M a W F 72 11/12 4000 94
Sonus Faber Liuto m g t a w f 63 6/09 4000 94
T + A Criterion TS 200 m g t a f 65 10/07 4000 94
Thiel SCS 4T K M T A H D W 59 6/11 4000 94
KSD 2020 M T A H W f a 9/11 4200 94
Pioneer TAD S3 EX m g t a h f 59 9/07 5000 94
GamuT Phi 7 k m t a w f 65 4/09 5300 94
Dali Helicon 400 Mk 2 m t a w f 52 11/07 5400 94
PMC OB 1i m g t f 70 4/09 5800 94
Burmester B 25 m g t a h w f 66 1/08 6000 94
Klipsch Klipschorn KH 60th g a h d 19 7/06 14 000 94
Dali Fazon 5 k m t a D w 61 6/12 3000 93
KEF XQ 40 k m g t a h f 53 3/08 3000 93
Teufel Ultima 800 MK2 M G A W F 56 3/12 3000 93
ATC SCM 40 k m t a D W 75 6/10 3400 93
T&A KS Active K M T A W F a 4/12 4400 93
PSB Synchrony One k m g a w f 62 4/09 4600 93
TMR Standard III C m t a f 61 10/07 6200 93
Sonus Faber Venere 2.5 M a H F 62 11/12 2800 92
Wharfedale Opus2 - 2 m g t a f 60 6/10 3000 92
Gamut Phi 5 k m t a D W 73 9/11 3200 92
Neat Momentum 4i k m t a d w f 68 4/09 3500 92
Klipsch Cornwall III G t a f 27 10/12 4200 92
Tannoy Glenair 10 k m g t a h w f 49 5/07 4500 92
Ascendo C8 Renaiss. m g a h w f 70 9/07 5800 92
Canton SLS 790 DC M G A F 56 5/13 2500 91
Teufel Ultima 800 k m g t a d w f 65 1/10 2800 91
Monitor Audio Gold GX 200 K M T A W F 61 4/11 2900 91
T+A Criterion TS 300 m g t a f 65 3/09 3000 91
JBL LS 80 g a h f 56 9/08 3200 91
Audium Comp7 Drive k m a d w f 74 2/12 3500 91
Spitzenklasse
76-90 Punkte
Modell Akustik-Assistent AK Test Preis Punkte
Nubert NuLine 284 m g t a W f 61 9/12 1950 90
Quadral Platinum M 40 m G a w f 56 12/13 2000 90
Canton Chrono SL 595.2 DC k m g t a w f 55 7/12 2400 90
Quadral Platinum M5 m g t a f 53 1/10 2400 90
Dynaudio Excite X36 K M G T A F 58 4/11 2600 90
Nubert NuVero 11 m g t a d w f 70 2/09 2700 90
Chario Constellation Pegasus K M T a w F 68 11/12 2900 90
ASW Genius 410 M G T A W F 54 4/11 3200 90
Focal Aria 926 K M A H F 59 10/13 1800 89
Epos Elan 35 m g t a W f 50 9/12 1850 89
Phonar Veritas P6 Next m g t a W f 57 9/12 2000 89
KEF R 500 m g a H f 64 9/12 1800 88
Triangle Antal EX m g a H f 59 9/12 1900 88
Boston M 340 m T a f 69 12/13 2000 88
Magnat Quantum 805 m g t a H W f 56 5/12 2000 88
Quadral Chromium Style 102 m T a W f 54 2/13 2000 88
www.audio.de ›03 /2014
135
Service › Bestenliste
Audes Maestro 156 m g T a f 51 10/12 2430 88
Nubert NuVero 10 M G T A D W F 70 1/11 2450 88
Cabasse Majorca M G T A H F 48 4/11 1900 87
Canton Karat 770.2 DC K M T A W F 64 1/11 2000 87
PSB Imagine T Tower K M a W f 59 5/12 2000 87
Martin Logan Motion 40 K M T A W 59 2/13 2250 87
Martin Logan Motion 12 M G T A F 62 3/11 1880 86
Neat Motive 1 K M t a W f 75 5/12 1950 86
Canton Karat 790 DC k m g t a f 58 10/07 2000 86
Opera Grand Mezza MKII K a H w F 64 11/12 2000 86
Focal Chorus 836 V m g t a f 54 10/07 2000 86
Nubert nuLine 122 m g t a w f 61 5/08 2130 86
Heco Celan XT 901 m g a f 52 2/09 2200 86
KEF Q 900 M G A H F 6/11 1600 85
B&W CM8 k m t a f 67 12/11 1800 85
System Audio Aura 60 m t a f 68 5/12 1850 85
Elac FS 189 m g t a f 52 10/09 2000 85
Elac FS 247 k m t a w f 58 4/08 2000 85
T+A KS350 K M a f 69 5/12 2000 85
Linn Majik 140 m G t a F 64 4/12 2400 85
Zu Audio Union K M T A W f 27 2/13 2500 85
B&W 703 63 7/05 3000 85
Klipsch RF-82 II g t a H w f 41 2/12 1300 84
Monitor Audio Silver RX 8 m g t a f 57 7/12 1450 84
Monitor Audio Silver 6 m G T A W F 58 3/14 1480 84
Canton Chrono SL 570.2 K M t a W F 58 4/12 1500 84
Chario Syntar 533 m g t a f 68 7/12 1650 84
Elac FS 167 m t a F 59 3/14 1760 84
Sonus Faber Toy Tower k m t a w 63 3/09 1800 84
Audium Comp 5 m t a h f 71 5/10 2000 84
Canton Vento 880 DC k m t a F 55 6/10 2000 84
Jamo C-807 m g t a h f 63 11/07 2000 84
Chario Cygnus K M T A W F 70 12/10 2300 84
System Audio Mantra 60 k m t a W 66 6/10 2400 84
Dynavox Impulse III m g a H d w 40 2/12 1300 83
Adam Artist 6 K M T A D W F a 4/12 1400 83
Boston M250 k m t a W F 60 3/14 1600 83
Chario Syntar 530 m a H F 70 3/14 1600 83
Phonar Veritas P4 Next m g a d F 56 8/12 1600 83
Dynavox Impulse V k t a D w 41 11/11 1600 83
Audio Physic Yara 2 Superior k m t a w 63 12/08 2000 83
Magnat Quantum 709 m g t a f 60 10/07 2000 83
Pioneer S-71 k m a h f 72 6/10 2000 83
T+A Criterion TS 350 m t a f 65 4/08 2000 83
KEF XQ30 k t a h DW 64 6/10 2600 83
Heco Celan GT 502 m G t a W F 50 4/12 1400 82
KEF Q 700 m G a H F 60 4/12 1400 82
Epos Elan 30 k m g T a W f 52 4/13 1450 82
Acoustic Energy Radiance 2 k m t a h w f 60 4/10 1500 82
PSB T6 Tower M G A F 63 9/10 1500 82
Tannoy Revolution DC6T SE k m g T a W f 61 4/13 1500 82
Canton Chrono SL 580 DC K M G T A W F 55 9/10 1600 82
Nubert nuLine 84 M G T A D W F 67 7/13 1030 81
Epos Epic 5 m g t a D w f 51 8/11 1100 81
Quadral Ascent 90 m g t a f 57 7/12 1200 81
Canton Chrono 508.2 k m t a w f 57 8/11 1200 81
Focal Chorus 726 M G T A F 59 7/13 1200 81
T+A Pulsar S350 m g a f 66 4/13 1200 81
Quadral Signo Avantgarde 70 M G T A F 64 7/13 1200 81
Wharfedale Diamond 159 m g a H f 60 4/13 1300 81
Dali Ikon 6 MKII m g a f 60 4/13 1340 81
German Maestro Linea S F-0ne k m g t a w f 60 4/10 1400 81
Dynaudio DM 3/7 K M G a W F 68 4/12 1450 81
KEF iQ 90 m g a h f 51 5/09 1600 81
Kudos X2 K M T A W F 70 10/11 1650 81
Mission 794 k t a d 69 12/08 2000 81
Wharfedale Diamond 10.7 m g t a f 64 8/12 900 80
KEF Q 500 K M T A H W F 64 12/10 1000 80
Klipsch RF-62 II m g a h w f 49 8/11 1100 80
Dali Ikon 5 Mk 2 k m t a f 67 8/11 1100 80
Indiana Line Diva 655 K M T A W 66 7/13 1200 80
Triangle Color Colonne M T A W F 64 7/13 1200 80
Dali Lektor 8 g t a f ´57 9/09 1340 80
Mulidine Bagatelle V2 K M T A W F 58 7/12 1350 80
Quadral Platinum M4 m g t a f 57 4/10 1400 80
Heco Celan XT 701 m g a f 54 4/10 1600 80
Tannoy Revolution DC6 T K M A H F 64 9/10 1200 79
System Audio Aura 30 K M T A W F 70 10/11 1250 79
Elac FS 187 K M T A W 63 9/10 1340 79
Heco Celan XT 501 m g t a w f 53 9/09 1400 79
Cabasse Java MC 40 g t a w f 58 5/09 1500 79
Epos M22i k m t a w f 65 12/08 1800 79
Piega TP5 k m t a f 63 3/07 2770 79
Mordaunt Short Mezzo 6 k m g t a w f 59 9/09 1300 78
Nubert nuLine 102 k m g t a w f 64 12/07 1450 78
Monitor Audio Silver RX 6 m a f 61 1/10 1030 77
Heco Metas XT 701 m g t a f 56 1/10 1100 77
Epos M 16 i k m t a d w 65 7/08 1350 77
B&W 683 m t a f 66 6/07 1400 77
Elac FS 68.2 K M G T A W F 56 1/11 900 76
Heco Metas XT501 M G A W F 56 1/11 900 76
Jamo S 608 k m t a w f 59 1/10 1000 76
PSB Image T5 k m t a w f 62 1/10 1000 76
Focal Chorus 726 V m t a f 58 7/07 1140 76
Tannoy Rev. Signature DC6T k m a h w f 60 12/07 1500 76
Audio Pro Avanti A.70 k m g t a d w 64 2/08 1600 76
Oberklasse
61-75 Punkte
Modell Akustik-Assistent AK Test Preis Punkte
Boston A 360 m t a f 69 4/11 800 75
Canton GLE 490.2 m g t a f 51 4/11 800 75
Klipsch RF-52 II M A H W F 47 1/11 800 75
Mordaunt Short Aviano 6 k m t a f 60 10/09 860 75
Infinity Classia C336 m g t a f 55 8/08 1200 75
Canton GLE 470.2 M T A W F 52 12/10 700 74
Dali Zensor 7 m t a F 58 1/12 700 74
Jamo C-605 m g t a h f 58 4/08 700 74
Magnat Quantum 655 M G A F 61 12/10 700 74
Monitor Audio Bronze BX5 M T A F 61 12/10 700 74
Focal Chorus 714 k m t a H d w f 59 6/13 750 74
Elac FS 58.2 m g t a f 56 4/11 800 74
Quadral Argentum 390 M G T A F 58 1/11 900 74
Dali Lektor 6 m g t a f 55 10/09 940 74
GamuT Dana 1650 k m t a w f 55 10/09 990 74
Canton Chrono 507DC m t a w f 52 11/07 1000 74
Mordaunt Short Aviano 8 m a f 66 1/10 1060 74
Teufel Ultima 7 m g t a f 69 7/08 1300 74
Dali Zensor 5 k m t a w f 61 6/13 600 73
Heco Victa Prime 702 m G t a f 54 6/13 600 73
Jamo S 626 k m t a w f 66 6/13 600 73
Magnat Vector 207 m g a f 51 12/12 600 73
Nubert NuBox 511 K m t a f 61 12/06 760 73
Magnat Quantum 657 g t a H f 58 4/11 900 73
Focal Chorus 716 V m g t a f 57 11/08 950 73
Heco Aleva 400 k m t a f 60 11/08 1000 73
Mordaunt-Short 908i k m t a f 60 6/07 1000 73
Audio Pro Blue Dia. V2i k m t a d w f 62 7/08 1400 73
Teufel Ultima 40 MKII m a W f 60 12/12 450 72
Heco Victa II 701 M G T A F 51 2/11 560 72
Teufel T 500 G A H F 64 12/10 700 72
Jamo S 606 m g a h f 67 8/09 600 71
Wharfedale Diamond 9.6 m t a f 60 4/08 650 71
Boston A 250 K A F 66 1/12 700 71
Teufel Ultima 40 M T F 58 2/11 400 70
Mission M 34i k m t a w f 52 1/07 550 70
JBL Studio 180 M A H W F 69 2/11 600 70
Cabasse MT 3 Tobago m t a f 61 4/07 800 70
Nubert nuBox 481 m t a w f 55 1/07 500 69
Quadral Argentum 07.1 m t a f 53 1/07 500 69
Teufel M 320 F (teilaktiv) k m t a w f 68 6/08 600 69
Wharfedale Diamond 10.5 K A F 62 2/11 600 69
Focal Chorus 714 V k t a f 59 2/07 700 68
Wharfedale Diamond 10.3 K t a W f 70 12/12 440 67
KEF C5 K a W f 60 12/12 460 66
Magnat Monitor Supr. 1000 m g t a f 61 1/09 400 64
KEF Cresta 30 k m t a w f 63 5/08 450 64
Wharfedale Vardus VR-400 m g t a f 66 1/09 400 63
Mission M 33 k m t a w 55 9/06 400 63
Heco Victa 301 K M T A W 59 6/11 220 61
Boston A 25 K M A D W 68 6/11 260 61
Magnat Monitor 880 m g a f 59 9/06 360 61
MiTteL-klasse
31-60 Punkte
Modell Akustik-Assistent AK Test Preis Punkte
Wharfedale Vardus VR-300 m t a f 67 8/08 300 60
Wharfedale Vardus VR-200 k m t a d 67 8/08 250 58
Teufel Ultima 20 K M T F 64 6/11 200 57
Reference S 200 62 12/06 130 39
Pure Acoustic Dream 77 57 12/06 470 39
Paramax LM 48 61 9/09 400 36
Standardklasse
0-30 Punkte
Modell Akustik-Assistent AK Test Preis Punkte
Dragon Audio Dream 5 67 12/06 225 30
Novex Smartline 600 54 12/06 74 29
NIC HCS 1 63 12/06 88 23
2. kompaktboxen
High-End-Klasse
91-100 Punkte
Modell Akustik-Assistent Test Preis Punkte
ME Geithain RL 922 m g t a d w f a 3/09 10500 100
ME Geithain RL 930 G T A D W F a 3/11 7380 97
ME Geithain ME 806 K M t a H W f a 5/13 7720 97
Adam Tensor Delta TA m g t a w f 56 6/09 7600 95
Adam Tensor Delta A m g t a w f a 6/09 8400 95
Sonus Faber Olympica 1 K M T a H W f 71 11/13 5000 94
JBL Array 800 m g t a h f 60 2/09 4800 92
Klipsch Palladium P17B m t a h w f 59 2/09 4000 91
B&W 805 Diamond k m t a F 60 4/10 4500 91
Dali Epicon 2 k m t a F 66 7/13 4500 91
Spitzenklasse
76-90 Punkte
Modell Akustik-Assistent AK Test Preis Punkte
Cabasse Bora M G T A H D W F 51 12/10 2500 90
Genelec 8240 APM K M t a H D W f a 5/13 2800 90
Tannoy Definition DC8 m g h a w f 56 2/09 3000 90
Pioneer/TAD S-4EX K M T A H F 70 12/10 4000 90
Quadral Aurum Altan Aktiv VIII K M t a H D W f a 9/13 2800 89
Focal Electra 1008 BE k m a w f 62 2/10 3500 89
My Audio Design My Clapton M G t a w 54 2/12 4400 89
Elac 330 CE m g t a d w 60 2/10 3300 88
Adam Compact MK3 Active k m t a d w f a 2/10 2800 87
Canton Reference 9.2 DC k m t a w f 63 12/09 2400 86
Harbeth Compact 7/ES3 m g t a f 62 8/11 2550 86
KEF R300 K M A H W F 63 3/12 1200 85
Kef XQ 20 m g t a H f 60 7/10 1800 85
ProAcTablette Anniversary K M T A W F 76 10/11 1950 85
Sonus Faber Liuto Monitor k m t a w 69 12/09 2100 85
Thiel SCS 4 k m g a h d w f 62 12/09 2200 85
AVM Audition S3 K M T A D w 65 8/12 2250 85
B&W PM1 k M T a F 77 03/12 2500 85
B&W CM 5 k m t a d w 62 5/09 1200 84
Canton Vento 830.2 k m t a w f 62 12/11 1300 84
Quadral Aurum Altan VIII m g t a f 60 7/10 1400 84
Sonics Argenta Edition k m t a w f 64 6/07 1600 84
Sonics Argenta Aktiv k m t a w f a 6/08 2600 84
Phonar Veritas m4 Next K M T A W F 66 2/14 900 83
Nubert nuPro A 300 K M T a H W f a 11/13 1050 83
Nubert NuVero 4 k m g t a w f 66 7/09 1140 83
Chario Syntar 523R M G T A F 63 3/12 1250 83
Elac BS 244 k m t a w f 64 5/09 1350 83
ME Geithain ME 25 k m t a w f 58 8/06 1380 83
ATC SCM 11 k M t a d w f 78 5/11 1450 83
Harbeth P3 ESR K T A D W 82 3/12 1750 83
Dynaudio Focus 110 A k t a d w f a 6/09 1800 83
Sonus Faber Auditor M k m t a f 67 1/08 3800 83
SVS Ultra Bookshelf k m a W f 59 7/13 1000 82
Nubert NuVero 3 K M t A D W 73 3/12 1080 82
Dynaudio Excite X16 m t a f 63 8/12 1150 82
Abacus A-Box 10 K T A D W a 3/11 1190 82
Sonus Faber Venere 1.5 k m a H f 77 7/13 1200 82
Triangle Comete Anniversary K M T A H D F 62 4/12 1200 82
Stirling LS3/5A V2 k T a D W 78 12/13 1290 82
T+A KR 450 K M T A w F 73 8/12 1500 82
T+A Criterion TR 400 k m t a w f 71 6/07 1500 82
Chartwell LS3/5A k T a D W 77 12/13 1600 82
Audiodata Petite k m t a w f 77 9/03 2700 82
Epos Elan 15 m g t a w 58 8/12 950 81
Monitor Audio Silver 2 M A H F 60 2/14 950 81
Dynaudio Excite X14 K M A W 77 2/14 990 81
Canton Vento 820 k m t a w 57 7/09 1100 81
KEF LS50 k M t a h w f 73 3/13 1100 81
Tannoy Precision 6.1 k M t a w f 56 3/13 1100 81
KS Digital Coax C5 k M t a h d w f a 10/10 1190 81
KS Digital KSD 2010 k M t a w f a 3/13 1500 81
PMC DB 1 I k t a w f 72 5/11 1500 81
Yamaha Soavo 2 k m t a w f 61 11/07 1500 81
Nubert nuLine 34 K M T A H D W 70 1/14 670 80
Boston M25 k m a w f 69 10/12 800 80
Klipsch RB-81 II G a H f 52 5/11 800 80
Pionner S-71B k t a f 74 3/13 1000 80
Linn Majik 109 k m t a d w 62 6/09 1200 80
Roksan Kandy K2 TR-5 k m a f 70 7/09 1200 80
Canton Chrono SL520 + WA100 k m d a d w f a 4/10 1240 80
Epos Epic 2 K M T A W 57 1/14 580 79
Canton SLS 720 DC K M A W f 79 1/14 780 79
Cabasse Minorca k m t a h d w 57 4/09 800 79
Blumenhofer Mini K A D 67 3/14 1000 79
PSB Imagine B k m t a w f 66 10/12 1000 79
Quad 12 L Studio Active k m t a d w a 6/08 1200 79
KEF Q 300 k M t a H w f 63 5/11 600 78
Yamaha HS-8 k M t a H D w f a 10/13 660 78
Monitor Audio Silver 1 K M T A H f 70 1/14 780 78
German Maestro Linea S B-ONE k m a w f 65 7/10 800 78
Heco Celan XT 301 k m g t a w f 58 4/09 800 78
PSB Imagine Mini K T A D W 71 10/11 800 78
ATC SCM 7 K T A D W 79 10/11 850 78
Dali Ikon 2 MK II m t D w 65 7/10 860 78
Chario Syntar 520 k m a H f 68 10/12 900 78
Dali Mentor Menuet k t a D W 68 10/12 960 78
Nubert NuPro A20 K M T A D W F a 3/11 530 77
Triangle Color Bibliotheque K M T A W 70 1/14 660 77
Magnat Quantum Edelstein K A D W 68 1/14 700 77
Elipson Planet L 73 10/11 770 77
Adam Artist 5 K M T A D w F a 8/12 800 77
Elac BS 184 m g t a d w 64 7/10 800 77
Leema Acoustics Xero k t aW 72 7/12 900 77
KEF R100 K M A H w F 65 8/12 800 76
Canton Ergo 620 k m t a w f 55 4/09 900 76
Oberklasse
61-75 Punkte
Modell Akustik-Assistent AK Test Preis Punkte
Genelec 6020 A k t a d w a 7/07 820 75
Dynaudio MC 15 k t a d w f a 7/07 1000 75
Tannoy Reveal 601 A k M t a w f a 10/10 540 74
Nubert NuLine 32 km t a w f 64 3/10 570 74
Canton Chrono SL 520 k t a D W 63 3/10 640 74
Belves Aesthet 1 k m g t a w f 66 9/08 800 74
Magnat Quantum 703 k t a w f 61 2/07 800 74
136
www.audio.de ›03 /2014
Service › Bestenliste
MB Quart Alexxa B-1 k m t a w f 67 2/07 800 74
Elac AM 150 K T A D W F a 8/10 500 73
Quadral Platinum M 2 K M T A W 63 3/10 600 73
Tannoy Reveal6D k m t a d w f a 7/07 650 73
JBL LSR 2325P K T A H D W F a 8/10 520 72
Dynaudio DM 2/7 65 1/10 650 72
Triangle Titus m g t a W 62 7/12 650 72
Monitor Audio Silver RX 2 M A W F 56 3/10 670 72
Genelec 6010 A a 11/09 480 71
Nubert NuWave 35 k m t a w f 65 5/07 530 70
Fostex PM 1 Mk 2 M t a f a 10/10 570 70
B&W 685 k m t a f 62 8/07 600 70
Heco Metas 300 k m t a w f 60 5/07 500 69
Mission Esprit E 52 k t a d w 64 2/08 650 69
Mordaunt-Short Mezzo 2 k m t a f 64 2/08 700 69
B&W CM 1 k t a d w 83 4/06 800 69
Indiana Line Tesi 260 k M T A W 64 9/13 350 68
Dali Zensor 3 k m t A w 59 9/13 400 68
Focal Chorus 706V k m t a w f 62 5/07 470 68
Wharfedale Evo2-10 k m t a f 60 5/07 600 68
Dali Ikon 2 m t a d w 59 2/07 800 68
Focal Chorus 705 k A D 67 9/13 400 67
Epos Epic 1 k m t A w 63 9/13 425 67
Canton GLE 436 k A D 60 9/13 440 67
Magnat Quantum 673 k m t A w 58 9/13 460 67
Tannoy Revolution DC4 k T A D 69 9/13 500 67
Nubert NuBox 381 m g t a w f 56 10/08 380 67
Dali Lektor 2 m g t a W 70 7/12 400 67
PSB Image B5 k t a d w 64 2/10 400 67
Mordaunt Short Aviano2 k m a f 67 2/10 460 67
Monitor Audio Bronze BX 2 M A F 62 11/10 350 66
Magnat Interior Power a 11/09 400 66
Jamo C 603 k m t a h w 67 3/08 440 66
B&W 686 k t a d w f 77 1/08 460 66
Elac BS 123 k t a d w 68 8/07 600 66
Heco Aleva 200 k t m a w f 66 1/08 600 66
Quad 11L2 k m t a w 64 5/07 600 66
Dali Zensor 1 k m t a D w f 67 10/11 260 65
Magnat Quantum 553 m t a d w 59 2/10 300 65
Mordaunt Short Aviano1 K M T A W F 71 11/10 300 65
Canton GLE 420-2 K T A W F 64 11/10 360 65
Magnat Quantum 603 k m t a w 63 3/08 400 65
Quadral Rhodium 20 k t a w 70 10/08 400 65
Jamo S 404 k m t a D w 77 11/10 300 63
PSB Image B4 k t a D 68 11/10 300 63
PSB Alpha B1 k m t a w 57 3/09 300 63
JBL ES 30 m g t a f 65 3/08 400 63
Tannoy F1 Custom k m a d w 60 3/09 240 62
Mordaunt Short 902i k m t a d w 71 3/07 250 62
Nubert nuBox 311 k m t a d w 63 3/07 280 62
Dali Lektor 1 k m t a w 73 3/09 340 62
Magnat Monitor Supr. 200 k m t a w 65 1/09 180 61
MitTel-klasse
31-60 Punkte
Modell Akustik-Assistent AK Test Preis Punkte
Mission M 32i k m t a w 58 11/06 300 60
Jungson BD 2 Mk 2 k m a f 67 9/08 500 60
Wharfedale Vardus 100 63 1/09 200 59
Mission M 31i 65 3/07 230 58
Wharfedale Crystal 2-10 k t a d w 66 6/08 150 57
Sonos SP-100 66 6/08 180 54
Verstärker
1. Transistor-Vollverstärker
Referenz-Klasse
AB 101 Punkte
Modell . AK Test Preis Punkte
T+A PA 3000 HV 82 4/13 10 000 135
Pass INT 30A 64 1/10 7500 130
Symphonic Line RG 10 MK IV Ref HD 68 1/13 8300 130
Krell FBI (FB) 82 10/07 19 000 130
Audreal A 600 E 73 3/13 4000 125
Yamaha A-S3000 66 8/13 4800 125
Pathos Inpol Remix 21 6/12 5000 125
Symphonic Line RG 10 MK IV Ref 2011 68 6/11 6800 125
Musical Fidelity AMS 35i 50 6/11 7500 125
McIntosh MA 7000 AC 75 1/10 8500 125
Wadia Intuition 01 73 7/13 7800 123
Naim Supernait (FB) 59 1/08 3300 120
Naim NAC152XS/NAP155XS/FlatcapXS (FB) 57 11/09 3600 120
Densen B-150 66 6/10 4100 120
Naim SuperUniti (+Streaming Client) 61 1/12 4200 120
Resolution Audio Cantata 50 48 5/11 4200 120
Atoll IN 400 72 1/12 4500 120
Accuphase E-260 65 2/13 5000 120
T + A V 10 (FB) (R) 55 11/03 5000 120
Electrocompaniet ECI 6 DS 68 12/12 5900 120
Musical Fidelity kW-550 88 10/07 7800 120
Accuphase E-550 (FB) 58 3/06 7900 120
Denon PMA-SA1 / AU-S1 58 10/07 8000 120
Audionet SAM V2 63 8/08 3000 115
Burmester 051 63 6/06 4950 115
AVM Evolution A5.2 T 73 2/13 5300 115
Gamut Si 100 (FB) 69 7/08 5300 115
TACT M 2150 (FB) 72 7/03 5500 115
Sony TA-A1 ES 47 2/14 2000 113
Shanling A 2.1 64 5/13 1400 110
Audreal XA 6950II 42 6/13 1500 110
Anthem Intergrated 225 78 8/10 1900 110
Creek Destiny 2 63 4/07 2000 110
Naim Nait XS 60 10/13 2150 110
Musical Fidelity A-5.5 Integrated 76 2/09 2200 110
Musical Fidelity M6i 76 8/10 2450 110
Moon i-3.3 63 4/07 2580 110
Naim NAC152XS / NAP155XS (FB) 57 11/09 2650 110
Krell S 300 i 71 6/09 2750 110
Accustic Arts Power ES 59 3/11 3000 110
AVM Evolution A3 NG 63 3/11 3000 110
T + A PA 1260 R 62 11/09 3200 110
Vincent SV-236 Mk 69 4/09 1700 105
Naim Nait XS 57 2/09 1800 105
Sonus Faber Musica 56 2/09 1950 105
T + A Power Plant Balanced 70 1/12 1990 105
AVM Evolution A3 NG (FB) 57 4/07 2000 105
Unison Unico Secondo 65 4/09 2000 105
Pathos Classic One MK3 50 2/10 2200 105
Unison Unico SE (FB) 69 4/07 2200 105
Denon PMA-2020 AE 67 1/13 2300 105
Audio Aéro Prima Amplifier (FB) (R) 60 4/07 2400 105
Luxman L-505 f 63 5/06 3000 105
T + A R 1260 R (Receiver) 62 11/09 3600 105
High-End-Klasse
91-100 Punkte
Modell . AK Test Preis Punkte
Harman HK 990 (+Raumprozessor) 73 10/09 1500 100
Hegel H70 54 12/11 1500 100
Unison Unico Primo 59 6/10 1500 100
Magnat MA-800 60 4/09 1500 100
T + A Power Plant 70 12/07 1500 100
Cambridge 840 A V2 67 4/08 1500 100
Yamaha A-S 2000 (FB) 65 1/08 1600 100
AstrinTrew AT-2000 58 2/09 1800 100
Marantz PM-15 S2 60 3/10 1800 100
Creek Destiny IA (FB) 59 4/07 1900 100
Denon PMA-2010 AE 67 2/10 2000 100
Croft Acoustics Integrated R 46 9/11 2100 100
Cyrus 8 vs 2 / PSX-R (FB) 58 4/07 2100 100
Electrocompaniet Prelude PI 2 (FB) 65 4/07 2100 100
AMC 3150 MKII 71 3/12 1000 95
Atoll IN 100 SE 61 3/14 1000 95
Exposure 2010 S2 IA 59 8/13 1000 95
Naim Nait 5i 54 8/11 1000 95
Musical Fidelity M3i 57 2/11 1150 95
Creek Evolution 5350 66 6/10 1350 95
NAD C-375 BEE 71 12/11 1400 95
Arcam A 90 63 4/08 1450 95
Heed Obelisk Si /DAC 42 1/10 1450 95
Densen B-110 58 3/06 1500 95
Musical Fidelity A 3.5 68 3/06 1500 95
Audio Analogue Puccini 70 53 3/06 1600 95
Electrocompaniet PI 1 57 7/07 1600 95
Advance Acoustic MAP-800 75 2/09 2000 95
Rotel RA-1570 70 8/13 1500 92
Spitzenklasse
76-90 Punkte
Modell . AK Test Preis Punkte
Exposure 1010 A 51 9/11 660 90
Rega Brio R 48 7/11 700 90
Vincent SV-400 53 9/11 700 90
Dynavox VR 3000 29 2/13 750 90
NAD C 356 BEE 62 4/11 750 90
Rotel RA 12 60 10/12 750 90
Creek Evo 2 58 1/10 780 90
Teac AI-501 54 6/13 800 90
Music Hall A 35.2 67 9/11 800 90
Creek Evolution 50A 55 4/13 845 90
Arcam A 28 (FB) 61 10/08 1000 90
Cambridge 740 A 67 3/08 1000 90
Denon PMA-1510AE 62 2/11 1000 90
Onix A-25 49 2/14 1000 90
Pioneer A-70 58 1/13 1000 90
Roksan Kandy K2 65 9/09 1000 90
Teac AI 1000 65 3/12 1000 90
Vincent SV-232 (FB) 68 10/08 1000 90
Yamaha A-S 1000 (FB) 64 7/08 1000 90
Cyrus 6a 53 3/13 1080 90
Exposure 2010 S (FB) 58 4/06 1100 90
Marantz PM-KI Pearl Lite 60 2/11 1200 90
Wadia 151 PowerDAC Mini (nur Digital-In) 50 9/10 1300 90
Cayin A 50 T 42 2/06 1500 90
Dynavox TPR-3 + ET-100 43 5/12 520 85
Yamaha A-S 700 66 3/09 580 85
Gold Note AP-7 33 3/13 600 85
Rega Brio 3 46 7/08 600 85
Arcam A 18 46 9/08 700 85
Onkyo A-9555 67 6/06 700 85
AMC 3100 MKII 64 2/12 750 85
Audiolab 8000 S 54 10/06 750 85
Cambridge Azur 651 A 49 8/12 800 85
Marantz PM 7001 KI 60 5/07 800 85
Marantz PM 8003 60 1/09 800 85
Onkyo A-933 60 12/05 800 85
Arcam A 19 45 2/14 850 85
Arcam A 70 54 3/08 850 85
Vincent SV-226 MK 2 63 2/06 890 85
Rotel RA 1520 60 9/09 900 85
Advance Acoustic MAP 305 DA (mit DAC) 65 9/06 950 85
Audio Analogue Primo Cento VT 45 3/08 980 85
Cyrus 6vs2 46 1/07 1000 85
Onkyo A-9755 68 4/06 1000 85
Roksan Kandy L3 65 1/07 1080 85
Music Hall A 50.2 63 9/09 1100 85
Onkyo A-9070 66 1/13 1200 85
System Fidelity SA-270 (FB) 54 12/08 400 80
Yamaha A-S 500 64 1/11 420 80
AMC XIA 52 10/10 450 80
Marantz PM 6004 51 2/12 450 80
NAD C 326 BEE (FB) 56 8/09 460 80
Harman/Kardon HK 980 (FB) 63 12/08 500 80
Marantz PM 7001 60 6/06 500 80
NAD D3020 52 11/13 500 80
Pioneer A 6 53 2/07 500 80
Teac A-H01 46 2/12 500 80
Marantz PM 6005 52 11/13 550 80
Vincent SV-129 53 8/08 650 80
Pioneer A 9 56 2/07 800 80
Peachtree iDecco ( DAC, iPod-Dock) 44 9/10 1200 80
Peachtree Nova (DAC, Sonos-Dock) 47 6/09 1300 80
Oberklasse
61-75 Punkte
Modell . AK Test Preis Punkte
Dynavox VR-307 33 5/10 300 75
Advance Acoustic MAP 101 52 10/09 370 75
Denon PMA-720 AE 56 9/12 400 75
Rotel RA-04 SE 46 10/10 400 75
Denon PMA-710 AE 55 10/09 400 75
Rotel RA-04 49 8/06 400 75
Advance Acoustic MAP 105 (FB) 59 6/07 400 75
Advance Acoustic MAP 103 58 5/06 400 75
Audio Block V-100 46 9/12 450 75
NAD C 325 BEE 57 8/06 450 75
Cambridge 350 A 44 10/10 450 75
King Rex T-20U + PSU 11 5/10 460 75
Harman Kardon HK 3490 (FB, Receiver) 67 9/08 500 75
Dynavox VR-70 E 35 5/06 500 75
Advanced Acoustic Max 250 64 2/12 650 75
Pioneer A-30 57 9/12 300 70
NAD C 316 BEE 56 10/10 350 70
Advance Acoustic EZY-7 (iPod-Dock) 46 10/07 600 70
Magnat MC1 (Receiver mit SACD-Player+FB) 55 1/08 990 70
Denon PMA-520 AE 54 8/12 250 68
Onkyo TX-8050 63 8/11 400 68
Denon PMA-510 AE 53 6/09 250 65
System Fidelity SA-250 (FB) 50 10/08 275 65
Cambridge 340 A (FB) 43 1/06 300 65
Marantz PM 5004 49 10/10 330 65
Marantz PM 5003 48 8/09 330 65
Yamaha AX-497 60 3/07 330 65
Onkyo A 9355 53 12/07 370 65
Marantz PM 6002 (FB) 53 11/07 400 65
Onkyo A-5 VL 56 8/09 400 65
MiTtel-klasse
31-60 Punkte
Modell AK Test Preis Punkte
Yamaha AX 397 56 10/07 270 60
Pro-Ject Receiver Box 33 5/10 425 60
Denon DRA-700 AE (FB, Receiver) 62 1/07 410 60
Onkyo A-9155 53 10/07 230 55
2. Röhren-Vollverstärker
Referenz-Klasse
AB 101 Punkte
Modell . AK Test Preis Punkte
Unison Performance Limited 40 3/13 12 000 135
Westend Audio Monaco 46 7/13 15 000 135
Line Magnetic LM-219 IA 34 1/13 10 300 130
Synthesis Action A100T 56 5/13 6500 125
Audiomat Aria 42 11/13 4800 123
Lyric Ti 120 Signature 41 1/12 3800 120
Unison Research S6 37 3/11 3800 120
Octave V 70 / Super Black Box 49 8/05 6100 120
Mastersound Compact 845 20 3/14 5650 118
www.audio.de ›03 /2014
137
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Unison Simply Italy 24 6/12 2000 115
LUA 4545 L GS Autobias 47 10/13 3000 115
Melody Astro Black 50 47 2/14 3000 115
Unison Triode 25 41 2/14 3200 115
Cayin VP 100 i 44 6/09 3600 115
Octave V40 SE 45 12/09 4100 115
Unison Research Sinfonia 35 12/09 4100 115
Lua Belcanto (FB) 52 1/08 4500 115
Quad II Classic Integrated 30 3/11 5500 115
Audio Research VSi 55 49 5/08 2900 110
Mastersound Compact 300B 10 3/14 5650 110
Cayin A88T MK2 Selection 42 11/12 2400 108
Tsakiridis Aeolos 34 10/13 1740 105
Ayon Orion 50 2/10 2000 105
Cayin CS 55 A 39 12/13 2000 105
Magnat RV 1 47 2/09 2000 105
T.A.C. K-35 40 12/11 2000 105
Audio Aéro Prima Amplifier (FB) 60 4/07 2400 105
High-End-Klasse
91-100 Punkte
Modell . AK Test Preis Punkte
Cayin MA 80 41 11/12 1200 100
T.A.C. T-22 41 9/13 1400 100
Lyric Ti-60 41 6/10 1400 100
Cayin A-55 T (FB) 42 9/07 1700 100
Pure Sound A 30 38 9/07 1780 100
Audreal V30 50 11/12 1590 98
Cayin MT-34L 36 7/13 900 95
Lyric Ti-24 13 5/10 1200 95
Opera Audio M100 Plus 39 7/07 1700 95
Spitzenklasse
76-90 Punkte
Modell . AK Test Preis Punkte
Audreal MT 1 30 2/13 640 90
Cayin MT 12 N 14 2/13 650 90
Puresound A10 19 11/12 700 90
Dynavox VR3000 29 2/13 750 90
Unison Unico P (R) 47 5/06 1000 90
Melody SP-3 (R) 25 7/10 1100 90
Audio Analogue Verdi 70 (R) 54 4/06 1200 90
PrimaLuna Prologue (R) 42 2/06 1000 85
T.A.C. 34 41 2/06 1150 85
Dynavox VR-20 (R) 20 7/10 400 80
Oberklasse
61-75 Punkte
Modell . AK Test Preis Punkte
Dynavox VR-70 E 35 5/06 500 75
3. Vorverstärker
Die Einstufung von Vorverstärkern nimmt AUDIO aufgrund ihrer Klangqualität vor. Maßgeblich
ist der bestklingende Hochpegel eingang. Mit der Einstufung von Vollverstärkern
oder Endstufen sind die Punktzahlen nicht vergleichbar. (R) steht für Röhrengeräte, (Phono)
für die Preisangabe einschließlich (optionalem) Eingang für Vinyl-Platten spieler.
Referenz-Klasse
AB 101 Punkte
Modell . . Test Preis Punkte
Ypsilon Electronics PST-100 MK2 12/12 23 100 135
Dan D´Agostino Momentum Preamp 6/13 30 000 132
AVM PA 8 10/12 6450 130
Pass XP 20 5/09 9750 130
McIntosh C 500 C / C 500 T (R, Phono) 6/10 12 900 130
Accuphase C-2810 (Phono) 9/06 18 870 130
McIntosh C 1000P AC (Transistor, Phono) 12/06 20 800 130
Octave Jubilee 5/08 22 600 130
TAD C2000 6/12 24 000 130
Burmester 077 / Ext. Netzteil (Phono) 7/09 31 000 130
Audio Research LS-27 11/11 7300 128
Octave HP 500 SE 10/11 7450 128
T + A P 10₂ 11/10 7500 128
McIntosh C 50 4/11 7900 128
Musical Fidelity M8 Pre 5/13 4500 125
Brinkmann Calvin 8/09 5500 125
Octave HP 300 SE 6/13 5500 125
Pass XP-10 8/09 6000 125
T + A P 10 11/06 6000 125
Marantz SC-7 S2 2/07 7000 125
Musical Fidelity Primo 9/09 7800 125
Belles LA-01 6/08 7900 125
Symphonic Line RG2 Reference HD 10/12 8000 128
Mark Levinson No. 320 S 3/06 8900 125
Audionet Pre G2 2/08 9500 125
Convergent SL1 Ultimate MK2 8/06 9900 125
Krell Evo 202 8/06 12 000 125
McIntosh C 1000 T AC (Röhre, Phono) 12/06 20 800 125
Sugden LA 4 3/13 2850 120
Ayre K-5 XE MP 8/09 3800 120
Linn Akurate Control 10/11 5000 120
Audionet PRE 1 G3 + EPS 9/09 5380 120
Ayon S3 3/12 5700 120
Linn Akurate DSM 2/12 6450 120
Audionet PRE I G3 12/07 3290 115
Audio Research LS-17 12/08 4000 115
McIntosh C 220 AC 11/08 4450 115
Sugden Sapphire DAP-800 10/13 4800 115
Moon 350 P 4/12 2500 110
Lyngdorf DPA-1 (+Raumkorrektur, D/A-Wandler) 10/09 3000 110
Electrocompaniet EC 4.8 6/09 3700 110
Ayre K-5xe 4/08 3800 110
Tsakiridis Thalia 3/14 1000 105
Atoll PR 300 9/10 1500 105
Cambridge 840 E 7/09 1500 105
Croft Micro 25R 4/12 1700 105
Primare Pre 32 9/12 2100 105
AVM PA-3.2 4/12 2700 105
High-End-Klasse
91-100 Punkte
Modell . . Test Preis Punkte
Exposure 3010 S2 Pre 8/11 1200 100
Audiolab 8200 CDQ (CD-Laufwerk, DAC) 5/11 1200 100
Vincent SA-94 9/10 2100 100
Naim NAC 152 XS / Flatcap XS 11/09 2200 100
Cayin SP-30 S 6/08 2300 100
NAD C-165 BEE 10/10 900 95
Quad Elite Pre 10/10 1000 95
Naim NAC-N 172 XS 3/13 2300 95
Spitzenklasse
76-90 Punkte
Modell . . Test Preis Punkte
GoldNote HP-7 1/14 700 90
Vincent SA-31 Mk 7/09 1100 90
Rotel RC-1580 4/12 1200 90
Chord Chordette Prime 1/11 1000 90
Peachtree Nova (+Endstufe+DAC+Sonos-Dock) 6/09 1300 90
Quad 99 PRE 1/09 1300 90
Naim NAC 122x 2/08 1300 90
AVM V 3 NG 11/06 1600 90
Densen B-200 11/06 1500 90
Advance Acoustic MPP 205 7/06 450 85
NAD C 162 (Phono) 2/05 650 85
Astin Trew At 1000 8/07 800 85
Advance Acoustic MPP 505 2/08 850 85
Dynavox TPR-3 5/12 300 80
Pro-Ject Pre Box SE 5/10 325 80
Rotel RC-06 7/06 500 80
Vincent SA-96 7/06 500 80
Cyrus Pre VS 2 7/07 900 80
Audiolab 8000Q 11/08 1100 80
Oberklasse
61-75 Punkte
Modell . . Test Preis Punkte
Pro-Ject Pre Box 11/07 225 70
4. Endstufen
Die Rangfolge unter den Endstufen bestimmt AUDIO allein aufgrund der Klangqualität.
Einen Hinweis auf passende Lautsprecher gibt Ihnen die einmalige AUDIO-Kennzahl
(AK). Diese sollte größer oder gleich der AK der Laut sprecher sein – dann ist optimale
Dynamik garantiert. (R) bedeutet Röhrenverstärker, bei Mono-Endstufen gibt AUDIO Paar-
Preise an.
Referenz-Klasse
AB 101 Punkte
Modell . AK Test Preis Punkte
KR Audio Kronzilla VA 680 (R) 46 12/13 23 500 140
Pass XA 100.5 (mono) 73 5/09 17 750 135
T + A M 10 (mono) 89 11/10 20 000 135
Ypsilon Electronics Aelius (mono) 76 12/12 23 100 135
Dan D'Agostino Momentum 76 11/12 30 000 135
Octave Jubilee (R, mono) 72 5/08 44 000 135
Krell Evolution 900 (mono) 99 6/07 48 000 135
McIntosh 2 KW AC (mono) 104 12/06 67 500 135
AVM SA 8 77 10/12 9900 130
Audionet Max (mono) 82 03/08 12 500 130
Krell Evo 402 86 8/06 19 000 130
TAD M2500 65 6/12 21 000 130
Convergent JL 2 Signature MK 2 (R) 61 8/06 21 900 130
Accuphase M-6000 (mono) 79 5/08 24 000 130
McIntosh MC 2301 AC (R) 73 6/10 25 900 130
Ayon Triton Power Amp 52 1/14 8800 128
First Watt SIT 1 13 5/13 10 000 128
Audio Research VS-115 61 11/11 7300 125
Audionet Amp (mono) 76 9/09 8000 125
Octave RE290 (SuperBlackBox) 50 10/11 9250 125
Sugden MPA 4 (mono) 64 3/13 9400 125
Symphonic Line RG7 Reference 71 10/12 9500 125
Musical Fidelity AMS-50 57 9/09 9700 125
Musical Fidelity M8 700 94 5/13 10 000 125
Mark Levinson No. 432 87 3/06 10 900 125
Krell Evo 302 85 12/07 12 000 125
Octave MRE 130 + Super Black Box (R) 61 3/06 13 400 125
Marantz MA-9 S2 (mono) 84 2/07 14 000 125
Accuphase P-7100 76 9/06 14 900 125
Ayre V5 XE 69 8/09 5800 120
Brinkmann Stereo 59 8/09 5850 120
Sugden Sapphire FBA-800 56 10/13 6300 120
Pass XA 30.5 66 8/09 6500 120
Quad II Eighty (Mono,R) 51 8/08 7900 120
Belles MB-200 78 6/08 7900 120
Electrocompaniet AW 400 (Mono) 84 6/09 9500 120
Audio Research Reference 110 58 12/08 10 000 120
Audionet AMP I V2 74 12/07 4490 115
McIntosh MC 252 AC 74 11/08 5900 115
Tsakiridis Orpheus (mono) 25 3/14 3150 110
Auralic Merak 76 1/14 4600 110
Moon 330 A 64 4/12 3000 105
Vincent SP-995 (Mono) 70 9/10 3300 105
Linn Akurate 2200 67 10/11 4000 105
Quad II Forty (Mono, R) 42 8/08 4900 105
High-End-Klasse
91-100 Punkte
Modell . AK Test Preis Punkte
Atoll AM 200 66 9/10 1350 100
Vincent SP-331 Mk 73 7/09 1600 100
Croft Series 7R 46 4/12 1700 100
T+A Amp 8 59 8/13 1800 100
Cambridge 840 W 76 7/09 2000 100
Tsakiridis Achilles (mono) 14 3/14 2000 100
Linn Majik 2100 56 3/07 2200 100
Exposure Mono 68 8/11 2400 100
Rotel RB-1090 83 12/06 2500 100
Rotel RB-1091 (mono) 87 12/06 3000 100
AVM MA-3.2 76 4/12 4500 100
GoldNote M-7 (Paar) 62 1/14 1400 95
Densen B-305 (Bi-Amping, Paar) 53 11/06 2200 95
Cayin SP-40 M (R) 46 6/08 2300 95
Quad II Classic (Mono, R) 27 8/08 3180 95
Spitzenklasse
76-90 Punkte
Modell . AK Test Preis Punkte
Naim NAP 100 53 6/13 890 90
AMC CVT2100 MKII (R) 56 9/13 1300 90
Dynavox VR-80E (Paar) 53 2/12 1400 90
Naim NAP 155 XS 57 11/09 1400 90
Advance Acoustic MAA 705 (Paar) 73 2/08 1900 90
Quad 99 Mono 70 1/09 2000 90
Primare A 34.2 71 9/12 2100 90
AudioLab M-PWR 46 1/14 600 85
NAD C 245 BEE 56 11/11 600 80/85
NuForce STA-100 49 1/14 700 85
Pro-Ject AMP Box SE Mono 56 5/10 730 85
Rotel RB-1552 69 4/12 850 85
Chord Chordette Scamp 40 1/11 1000 85
Musical Fidelity M1 PWR 58 11/12 1050 85
Astin Trew At 5000 52 8/07 1200 85
Pro-Ject AMP Box SE 50 5/10 325 80
Cyrus 6 Power 55 7/07 600 80
AMC 2100 MKII 64 9/13 600 80
Pro-Ject AMP Box DS Mono (Paar) 48 1/14 800 80
Audiolab 8000M (Paar) 60 11/08 1600 80
Dynavox ET-100 43 5/12 220 75
Pro-Ject Amp Box Mono (Paar) 40 11/07 450 75
5. Phono-Verstärker
Die Einstufung lehnt sich an die der Phono-Eingänge von entsprechend ausgestatteten
Vorverstärkern an. (MM) = Moving Magnet-Tonabnehmer, (MC) = Moving Coil
Referenz-Klasse
AB 101 Punkte
Modell Test Preis Punkte
Audio Research Reference Phono 2 8/10 12 950 135
Octave Phono Modul 7/10 4400 130
Pass XP 15 (MM/MC) 6/09 4650 130
AMR PH-77 (USB-Ausgang) 8/10 8800 130
Burmester 100 (USB-Ausgang) 8/10 9800 130
Audio Research PH6 1/11 3800 125
Naim SuperLine / HI-CAP 8/08 4300 125
Esoteric E-03 11/09 5000 125
Creek Wyndsor Phono Preamp (MM/MC) 6/11 1850 120
Linn Uphorik (MM/MC) 7/10 2200 120/120
Transrotor Phono 8 MC Sym (MC) 6/11 2400 120
Ayre P-5 XE (MM/MC) 7/10 2800 120/120
Renaissance RP-01 8/08 2900 120
Rega Aria (MM/MC) 10/13 1200 117/117
Fosgate Signature Phono 12/12 2500 117
Manley Labs Chinook 12/12 2500 117
Pro-Ject Phono Box RS 9/12 840 115/115
Musical Fidelity M1 Vinl 3/12 850 115
Audiolab 8000 PPA 12/08 950 115
Chord Chordette Dual 7/10 950 115
140 www.audio.de ›03 /2014
Service › Bestenliste
Whest Two 3/12 1000 115
Pure Sound P10 / T10 12/12 1060 115
Clearaudio Balance+ / Accu+ 12/08 2000 115
Goldenote PH7 12/12 600 113
Aqvox Phono 2 CI (MM/MC) 3/06 700 110
Densen DP-Drive / DP-04 (MM/MC) 1/07 850 110
Musical Fidelity V-LPS/V-PSU (MM/MC) 7/10 360 105/105
Clearaudio Smart Phono V2 (MM/MC) 3/14 500 105
Moon 110 LP (MM/MC) 6/11 550 105
Musica Ibuki Phono (MM/MC) 7/11 700 90/105
Vincent PHO-700 + PHO-700ps (MM/MC) 9/13 500 103
High-End-Klasse
91-100 Punkte
Modell Test Preis Punkte
Musical Fidelity V-LPS II (MM/MC) 9/12 150 100
Musical Fidelity V90 LPS (MM/MC) 1/14 180 100
Cambridge 640 P (MM/MC) 7/08 160 95
Musical Fidelity V-LPS (MM/MC) 7/10 165 95/95
Clearaudio Nano (MM/MC) 7/08 200 95
Micromega MyGroove 7/13 200 95
Pro-Ject Tube Box MK II (MM/MC) 3/06 300 95
Pro-Ject Phono Box USB V (MM/MC) mit USB-Ausgang 6/12 155 92
Spitzenklasse
76-90 Punkte
Modell Test Preis Punkte
Rega Fono Mini A2D mit USB-Ausgang 6/12 130 90
NAD PP 3 (MM/MC) mit USB-Ausgang 7/08 150 90
Dynavox UPR-2.0 mit USB-Ausgang 6/12 90 85
Pro-Ject Phono Box MK II USB 7/08 125 85
Thorens MM-005 7/08 180 85
6. Kopfhörer-verstärker
Referenz-Klasse
AB 101 Punkte
Modell Test Preis Punkte
Bakoon Satri HPA-21 2/14 3000 125
Sennheiser HDVA 600 2/14 1400 115
Hifiman EF-6 2/13 1600 115
Auralic Taurus 2/13 1700 115
Sennheiser HDVD800 8/13 1800 115
Cayin HA-1A 12/10 1000 110
M2Tech Marley 2/14 1000 110
Eternal Arts KHV 5/11 2750 110
AMI Musik DDH-1 (USB-DAC) 2/14 590 108
Lehmann Black Cube Linear USB 12/10 930 108
Cayin HA-3 (mit USB) 2/14 1000 108
Teac HA-501 8/13 800 105
High-End-Klasse
91-100 Punkte
Modell Test Preis Punkte
Beyerdynamic A20 8/13 500 100
Musical Fidelity M1HPAP 8/13 600 100
Musical Fidelity M1HPA 12/10 600 100
Violectric HPA V100 (USB-96/24 Option 150€ ) 12/10 650 100
Beyerdynamic A 1 12/10 990 100
Lehmann Rhinelander 2/13 370 95
ADL by Furutech X1 (mobil, USB) 10/13 450 95
V-Moda VAMP Verza (mobil, USB) 10/13 600 95
KingRex HQ-1 12/10 700 95
Meier Audio Corda PCStep (mobil, USB) 10/13 250 91
Spitzenklasse
76-90 Punkte
Modell Test Preis Punkte
FiiO Alpen E17 (mobil, USB) 10/13 135 90
Musical Fidelity V-CAN II 2/13 150 85
Fostex HP-P1 7/11 500 85
Micromega MyZic 8/13 200 82
Avinity USB DAC Mobile (mobil, USB) 10/13 180 80
Creek OBH-21 12/10 300 80
Oberklasse
61-75 Punkte
Modell . . Test Preis Punkte
FiiO Rocky E02i (mobil, USB) 10/13 25 61
10. Passiv-vorstufen
Maßgeblich für die Einstufung von passiven Vorstufen ist der Klang mit der bestmöglichen
Anlagenkombination.
Referenz-Klasse
AB 101 Punkte
Modell . . Test Preis Punkte
Line Magnetic VO 2 5/13 3240 125
Music First Classic Copper 5/13 2300 120
Analog-Player
1. Plattenspieler ohne system
Die Bewertung erfolgt mit Referenz-Tonabnehmern; sie bezieht sich allein auf die
Klangqualität von Laufwerk und Tonarm. Die Preise sind ohne Tonabnahmer angegeben.
Referenz-Klasse
AB 101 Punkte
Modell . . Test Preis Punkte
Transrotor Artus 6/06 118 000 125
Linn LP 12 SE Radikal 6/09 13 800 125
Linn LP 12 + Keel + Ekos SE + Lingo 7/07 12 000 120
Garrard 501 Inspiration 10/05 14 500 120
SME 20/12 + 312 S 7/07 16 800 120
Transrotor Ambassador TMD + SME 3500 5/05 11 000 115
EAT Forte S 7/11 5070 110
Linn LP 12 + Lingo + Ekos + Trampolin 1/04 6300 110
Dr. Feickert Blackbird 7/11 6490 110
Roksan Xerxes + Artemiz + DX 2 1/09 8000 110
Avid Acutus + Dynavector DV 507 II 5/05 13 500 110
VPI Scout II 2/13 2900 107
Rega RP8 10/13 2500 105
Well Tempered Amadeus 4/09 2900 105
Pro-Ject Xtension 10 Evolution 2/13 3150 105
Transrotor ZET 3 + Konstant M1 + Tr. 5009 6/07 5300 105
Clearaudio Innovation / Universal 11/08 8300 105
High-End-Klasse
91-100 Punkte
Modell . . Test Preis Punkte
T+A G 1260 R 6/10 2000 100
Pro-Ject RPM 10 7/06 2000 100
Transrotor ZET 1 / 250 STR 2/06 2000 100
Thorens TD-160 HD / RB-250 4/09 2200 100
Rega P7 6/08 2500 100
Avid Diva II + Jelco 4/09 3000 100
Clearaudio Avantgarde / Satisfy 10/06 3000 100
Clearaudio Ambient / Unifiy / VTA-Lifter 5/06 3990 100
Avid Ingenium 9/13 1700 93
Rega RP6 5/12 1300 93
Spitzenklasse
76-90 Punkte
Modell . . Test Preis Punkte
Rega P3-24 Piano Edition 1/10 1100 90
Roksan Radius 5 / Nima 8/04 1160 90
Thorens TD 810 9/06 1300 90
Clearaudio Emotion / Tangent 3/05 2000 90
Rega RP3 2/12 780 85
Thorens TD 700 1/07 1000 85
Pro-Ject RPM 5 9/05 550 80
Oberklasse
61-75 Punkte
Modell . . Test Preis Punkte
Pro-Ject Xpression 2 5/06 400 75
Pro-Ject RPM-1 9/07 300 65
MitTel-klasse
31-60 Punkte
Modell Test Preis Punkte
Numark TT-500 4/07 350 60
Omnitronic DD-2250 4/07 180 50
2. Plattenspieler mit System
Referenz-Klasse
AB 101 Punkte
Modell . . Test Preis Punkte
Clearaudio Innov. / Universal / DaVinci V2 / Abs. Phono 12/13 26 100 125
Transrotor Rondino FMD / SME 5009 / Merlo Refer. 2/11 11 000 115
Clearaudio Ovation / Magnify / Talismann v2 Gold 12/11 8100 110
Thorens TD550 / Ortofon AS212s / Lyra Dorian 11/07 8200 110
EAT E-Flat / Yosegi 12/11 5000 107
Linn LP 12 Majik / Aktio / Adikt 12/12 5000 107
Transrotor Dark Star / 800-S / Merlo Refer. 2/09 3780 105
Transrotor Enya 12 / TMD / M1 / Merlo 2/08 7440 105
High-End-Klasse
91-100 Punkte
Modell . . Test Preis Punkte
Clearaudio Performance / Satisfy / Maestro 3/07 1950 100
Transrotor Rossini 25/60 12/12 2800 100
Thorens TD 309 / AT95 3/10 1600 95
Audio Note TT-1 / ARM 1 / iQ-3 8/08 1800 95
Pro-Ject PerspeX Superpack 8/08 1950 95
Denon DP-A 100 12/10 2500 95
Funk Firm Little Super Deck 12/12 1200 93
Spitzenklasse
76-90 Punkte
Modell . . Test Preis Punkte
Thorens TD 206 1/14 1000 90
Music Hall mmf-7.1 / Goldring Eroica H 5/08 1300 90
Marantz TT-15 / Clearaudio Virtuoso Wood 1/05 1500 90
Transrotor Avorio / 800-S / Goldring MM2500 10/09 2225 90
Clearaudio Concept 11/09 1000 85
Pro-Ject 2Xperience 2/12 875 80
Cargo Records 33Punkt3 8/11 1200 80
Pro-Ject Debut Carbon Esprit 10/12 420 77
Oberklasse
61-75 Punkte
Modell . . Test Preis Punkte
Pro-Ject Debut Carbon Premium 10/12 365 75
Rega RP1 2/11 350 75
Pro-Ject Essential Premium Phono/USB 5/12 400 75
Pro-Ject Debut Carbon Basic 10/12 315 70
Dual CS460 2/12 590 70
MitTel-klasse
31-60 Punkte
Modell Test Preis Punkte
Denon DP-300 F 4/07 330 60
Vinyl 2000 HC 16 4/07 150 55
Technics SL-BD 20 4/07 180 55
Thorens TD-170 4/07 260 55
Dual CS 415 - 2 4/07 230 50
Dynavox DJ-1100 BA 4/07 150 40
Ion Audio iTT-USB 4/07 180 40
3. Tonabnehmer
Beachten Sie, dass Ihr Verstärker je nach Tonabnehmer-Typ einen passenden Phono-
Eingang aufweisen muss: (MC) bedeutet Moving Coil System, (MM) Moving Magnet,(MI)
Moving Iron, (HO) High Output.
Referenz-Klasse
AB 101 Punkte
Modell Test Preis Punkte
Benz Micro LP-S (MC) 8/09 2900 110
EAT Yosegi (MC) 12/11 1500 105
Rega Apheta (MC) 10/13 1600 105
Benz Ebony (MC HO) 9/04 2400 105
Clearaudio Stradivari 12/06 2400 105
High-End-Klasse
91-100 Punkte
Modell Test Preis Punkte
Lyra Delos (MC) 7/11 1100 100
Kiseki Blue NOS (MC) 7/11 1600 100
Lyra Dorian 11/07 800 95
Benz Glider SL 2/09 900 95
Ortofon SPU Royal N 2/09 1250 95
Spitzenklasse
76-90 Punkte
Modell Test Preis Punkte
Clearaudio Concept MC 12/10 500 90
Ortofon SPU Classic N 2/09 575 90
Benz ACE L 2/09 590 90
Benz Micro ACE L 2000 12/10 600 90
Denon DL-103 SA (MC) 8/07 600 90
Clearaudio Maestro (MM) 3/07 620 90
Clearaudio New Symphony (MC) 10/06 890 90
Denon DL-103 R 4/06 350 85
Sumiko Blue Point Special Evo III 12/10 430 85
Nagaoka MP-300 (MI) 3/09 450 85
Ortofon Vivo Blue 12/10 325 80
Goldring 2500 (MI) 3/09 360 80
Ortofon 2M Black 3/08 530 80
Oberklasse
61-75 Punkte
Modell Test Preis Punkte
Nagaoka MP-150 (MI) 3/09 200 75
Ortofon Salsa (MC) 1/07 240 75
Ortofon Vivo Red 12/10 250 70
Goldring 2300 (MI) 3/09 260 70
Ortofon Samba (MC) 1/07 200 65
www.audio.de ›03 /2014
141
Service › Bestenliste
MitTel-klasse
31-60 Punkte
Solide Abtaster, die weder beim Hören noch beim allfälligen Austausch Kopfschmerzen
bereiten. Genuss ohne Reue.
Modell Test Preis Punkte
Ortofon 2M Blue (MM) 8/07 180 60
Goldring 2200 (MI) 3/09 200 60
Goldnote Babele (MM) 7/12 120 55
Ortofon 2M Red (MM) 8/07 90 48
Digital-Player
1. CD-/SACD-PLayer
Referenz-Klasse
AB 101 Punkte
Modell . . Test Preis Punkte SACD/CD
Accuphase DP-800 / DC-801 3/07 25 200 140 / 140
Moon 750 D 5/10 9450 135
Audio Research CD-8 11/09 10 500 135
Wadia 581i SE 5/08 12 000 135
Accuphase DP-600 4/09 12 400 135 / 135
DCS Puccini/U-Clock (+USB-DAC) 10/09 18 100 135 / 135
Teac Esoteric P 03 / D 03 10/06 24 000 140 / 135
Accuphase DP-700 1/08 15 700 135 / 135
Moon 650 D 12/11 6800 130
McIntosh MCD 500 4/09 7950 135 / 130
Ayre DX-5 (+Blu-ray, USB-DAC) 10/10 10 800 120 / 130
Yamaha CD-S3000 8/13 4200 125/125
Audionet ART G2 5/07 4500 125
Accuphase DP-400 1/09 4500 125
Naim CDX 2 7/07 4600 125
Acoustic Plan DriveMaster/DigiMaster 2/13 5000 125
Symphonic Line Der CD-Spieler 7/07 5000 125
T + A D 10 4/06 5500 135 / 125
McIntosh MCD 301 AC 11/08 5280 135 / 125
Accuphase DP-500 5/07 5600 125
Audio Research CD-5 5/09 6000 125
Rega Valve Isis CD-Player (USB-DAC) 1/12 9000 125
Meridian 808 1/06 11 000 125
Unison Research Unico CDE 9/10 2900 120
Linn Majik CD 6/07 3000 120
T + A SACD 1250 R 7/07 3000 130 / 120
TAC C-60 11/09 3200 120
Naim CD 5 XS / Flatcap XS 11/09 3300 120
Restek Epos 7/07 3570 120
Burmester 052 6/06 3750 120
AVM Evolution CD 5.2 2/13 4000 120
T + A SACD 1260 R 10/09 4000 135 / 120
Denon DVD-A1 UD (+Blu-ray) 9/09 5000 125 / 120
Audio Aéro Capitole Reference 4/06 6500 120
Teac Esoteric X-03 4/06 7500 135 / 120
Burmester 061 5/07 7700 120
Raysonic CD-138 11/09 1800 115
NAD M5 10/07 2250 125 / 115
Naim CD 5 XS 11/09 2350 115
Ayon CD-1S 11/09 2500 115
Marantz SA 14 S1 1/14 2500 125 / 115
T + A CD 1260 R 11/09 2500 115
Cayin CDT-17 A 4/06 2500 115
AVM CD3.2 12/11 2750 115
T + A Music Player Balanced(+Netzwerk/FM) 1/12 2890 115
Lyric CD-100 12/09 1300 110
Pure Sound A-8000 9/10 1500 110
Shanling CD 2.1 5/13 1500 110 / 110
Astin Trew AT 3500 3/08 1800 110
Cyrus CDXt / DAC XP (integr. Vorstufe) 6/07 4600 110
Cambridge 840 C 5/07 1500 105
Marantz SA-15 S1 7/07 1500 115 / 105
Cayin SP-CD 300 6/08 1600 105
Advance Acoustic MCD-403+MDA-503 6/08 1600 105
Denon DCD-2000 AE 6/07 1650 115 / 105
Marantz SA-15 S2 3/10 1800 115 / 105
AVM Evolution CD 3 8/06 1800 105
Atoll SACD 200 (SACD 5.1) 7/10 2000 120 / 105
Marantz SA 15 S2 LE 12/11 2000 105
T + A Music Player E2 (+Netzwerk-Client) 12/07 2000 105
Exposure 3010 S 6/07 2000 105
Arcam CD 36 3/08 2175 105
Densen B 420 3/08 2200 105
Rega Apollo R 7/12 800 103
Marantz SA-KI Pearl Lite 2/11 1200 115 / 103
Rotel RCD-1570 8/13 900 102
Atoll CD 100 SE-2 3/14 1000 102
Exposure 2010 S2 CD 8/13 1000 102
High-End-Klasse
91-100 Punkte
Modell . . Test Preis Punkte SACD/CD
Rotel RCD 12 10/12 600 100
Vincent CD-400 9/11 700 100
Creek Evolution CD 5/07 760 100
AMC XCDI VT 3/12 800 100
NAD C 565 BEE 5/09 900 100
Marantz SA 8003 1/09 900 115 / 100
Pioneer D 9 12/07 900 110 / 100
Vincent CD-S 1.1 9/07 990 100
Denon DCD-1510AE 2/11 1000 113 / 100
AMC CD6d 9/10 1000 100
Cambridge 740C 5/09 1000 100
Astin Trew At 3000 8/07 1000 100
Rega Apollo 7/08 1000 100
Cyrus 6 SE 2 3/13 1080 100
Musical Fidelity M3CD 2/11 1150 100
Yamaha CD-S 2000 2/08 1300 115 / 100
East Sound CD-E5 SE 6/07 1400 100
Quad 99CDP-2 (Variable Out/6 Digital-In) 7/08 1470 100
Densen B-410 6/07 1600 100
Sony SCD-XA 5400 ES 1/09 2000 105 / 100
Audio Aéro Prima 5/07 2100 100
NAD C546 BEE 8/12 560 98
Rotel RCD- 06 SE 8/12 600 98
Harman/Kardon HD 980 12/08 300 95
System Fidelity CD-270 12/08 400 95
Marantz CD 6005 11/13 450 95
Pro-Ject CD Box SE 5/10 520 95
NAD C 545 BEE 8/09 550 95
Gold Note CD-7 3/13 600 95
Harman/Kardon HD 990 5/09 600 95
Exposure 1010 D 9/11 620 95
Music Hall CD 35.2 9/11 700 95
Arcam CD 17 9/08 700 95
Vincent CD-S2 8/08 740 95
Cambridge Azur 651 C 8/12 800 95
Teac CD 1000 3/12 800 110 / 95
Marantz SA 7001 KI 7/07 900 110 / 95
Yamaha CD-S 1000 7/08 900 110 / 95
Sony XA 1200 ES 9/07 900 110 / 95
Pioneer D 6 2/07 500 100 / 95
Spitzenklasse
76-90 Punkte
Modell . . Test Preis Punkte SACD/CD
Marantz CD-5004 10/10 300 90
NAD C 515 BEE 4/08 300 90
Denon DCD-720 AE 9/12 400 90
Marantz CD-6002 11/07 400 90
NAD C 525 BEE 2/07 400 90
Cambridge 350 C 10/10 450 90
Yamaha CD-N500 11/12 500 90
Denon DCD-520 AE 8/12 250 88
Yamaha CD-S 300 1/11 270 85
Advance Acoustic MCD 200 10/09 350 85
Audio Block C-100 9/12 400 85
Pioneer PD-30 9/12 400 100 / 85
Onkyo C-S5 VL 8/09 400 90 / 85
Yamaha CD-S 700 3/09 480 85
Denon DBP-2012 UD (+Blu-ray) 6/11 850 105 / 85
Yamaha CDX-497 3/07 270 80
System Fidelity CD-250 10/08 275 80
AMC XCDI 10/10 350 80