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KINDER. MEDIEN. KOMPETENZ.

Ein Handbuch für Eltern und Lehrer

Ein Handbuch für Eltern und Lehrer

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<strong>KINDER</strong>.<br />

<strong>MEDIEN</strong>.<br />

<strong>KOMPETENZ</strong>.<br />

Ein Handbuch für Eltern und Lehrer


medienbewusst.de<br />

<strong>KINDER</strong>.<br />

<strong>MEDIEN</strong>.<br />

<strong>KOMPETENZ</strong>.<br />

Ein Handbuch für Eltern und Lehrer


VORWORT<br />

Liebe Eltern, liebe Pädagogen,<br />

einen entscheidenden Teil der alltäglichen Kinderwelt bilden Medien und deren Nutzung.<br />

Vor allem die digitalen Medien wie Internet und Smartphones ziehen die Kinder in<br />

ihren Bann.<br />

Erziehende kommen manchmal mit der schnellen Entwicklung der elektronischen<br />

Medien welt nicht mit. Vielleicht sind Sie selbst mit den „neuen“ digitalen Medien<br />

bisher kaum in Berührung gekommen und können manchmal nicht nachvollziehen,<br />

was Kinder so sehr an Sozialen Netzwerken oder Computerspielen fasziniert.<br />

Hier ist es wichtig, Verständnis zu zeigen, Hintergründe zu erfragen und Kinder bei der<br />

Mediennutzung aktiv zu begleiten. In der Fachsprache nennt sich dieser Vorgang die<br />

Entwicklung von „Medienkompetenz“. Dies gelingt am besten, wenn Kinder frühzeitig<br />

an die verschiedenen Medien herangeführt werden, aber gleichzeitig klare Regeln zur<br />

Nutzung vorfinden.<br />

Aus dieser Motivation heraus entstand die Idee des Handbuchs – kinder.medien.kompetenz.<br />

Dessen Inhalt wurde vom Team der deutschlandweiten Informationskampagne<br />

medienbewusst.de verfasst.<br />

IMPRESSUM<br />

© 2014 medienbewusst.de<br />

Redaktion:<br />

Julia Böhme, Anja Borngässer, Julia Rac, Saskia Schmidt<br />

Umschlaggestaltung und Layout: Jana Simon<br />

Satz: Jana Simon<br />

Titelbild: © contrastwerkstatt / fotolia<br />

1. Auflage<br />

In diesem kleinen Ratgeber stehen zusammengefasst die wichtigsten aktuellen Fakten,<br />

sowie hilfreiche Praxistipps für einen kindgerechten Umgang mit modernen Medien,<br />

wie Fernsehen, Computer- und Videospielen, Internet, Kino, mobilen Medien, sowie<br />

Musik und Hörbüchern. Diese können Ihnen helfen, ein kritisches Bewusstsein für<br />

zentrale Themen zu entwickeln, welches Sie an Ihre Kinder weitergeben können. Medienkompetenz<br />

kann nur durch Reflexion und Kommunikation gefördert werden. Verbote<br />

sind daher keine Lösung.<br />

Wir richten uns in erster Linie an Erwachsene, welche Kindergarten- und Vorschulkinder<br />

(3 bis 6 Jahre), Grundschüler (7 bis 10 Jahre) oder ältere Schulkinder (11 bis 13<br />

Jahre) erziehen und/oder betreuen. Aber auch allen anderen Interessenten wünschen<br />

wir ein anregendes Lesevergnügen.<br />

Herzlichst,<br />

Ihr Team von medienbewusst.de<br />

medienbewusst.de<br />

3


INHALTSVERZEICHNIS<br />

VORWORT ..................................................................................................................... 3<br />

DER VERANTWORTUNGSVOLLE UMGANG MIT <strong>MEDIEN</strong> ................................................ 8<br />

Das richtige Maß der Mediennutzung ...........................................................................9<br />

Urheberrecht ................................................................................................................ 10<br />

Jugendmedienschutz .................................................................................................... 12<br />

FERNSEHEN ..................................................................................................................14<br />

Quiz.............................................................................................................................. 15<br />

Was sollten Kinder schauen dürfen? ........................................................................... 17<br />

Drei umstrittene Fernsehformate im Überblick ............................................................ 19<br />

Wie lange sollten Kinder fernsehen dürfen? ................................................................22<br />

Altersgerechte Fernsehnutzung ................................................................................... 24<br />

Fernsehhelden als Rollenvorbilder .............................................................................27<br />

TV-Werbung ..................................................................................................................28<br />

Jugendschutz im Fernsehen: FSF .................................................................................30<br />

5 Tipps zum Fernsehkonsum von Kindern .................................................................. 31<br />

DIGITALE SPIELE ......................................................................................................... 32<br />

Quiz..............................................................................................................................33<br />

Welche Art von Spielen ist für Kinder welchen Alters geeignet? .................................36<br />

Lernspiele ....................................................................................................................38<br />

Was sollte man vor und bei dem Kauf von digitalen Spielen beachten? ...................39<br />

Die Bedeutung von Online-Gemeinschaften ............................................................... 41<br />

Inwiefern können gewalthaltige Spiele aggressiv machen? ........................................42<br />

Bedenkliches Spielverhalten ........................................................................................43<br />

Wie Kinder einen verant wor tungs vollen Umgang mit digitalen Spie len erlernen .......46<br />

Spielkonsolen als Sportersatz für Kinder? ...................................................................47<br />

Jugendschutz bei digitalen Spielen: USK & PEGI .......................................................48<br />

5 Tipps zum Konsum digitaler Spiele .......................................................................... 51<br />

4<br />

medienbewusst.de<br />

5


INHALTSVERZEICHNIS<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

INTERNET .................................................................................................................... 52<br />

Quiz..............................................................................................................................53<br />

Technische Sicherung: Den PC kindgerecht einrichten ..............................................56<br />

Emotionale Sicherung: Wie Sie Kinder fit fürs Web machen.......................................59<br />

Wie lange sollten Kinder im Internet sein dürfen? ......................................................60<br />

Soziale Netzwerke ........................................................................................................ 61<br />

Die Facebook-Nutzung .................................................................................................63<br />

Online-Freunde – wie viele brauchen Kinder wirklich? ...............................................65<br />

Die Nutzung von Videoportalen ..................................................................................67<br />

Uninformiertheit schützt nicht vor Strafe ....................................................................68<br />

Cyber-Mobbing .............................................................................................................69<br />

Jugendschutz im Internet .............................................................................................73<br />

5 Tipps zur Internetnutzung von Kindern ....................................................................75<br />

World Wide Web<br />

MUSIK & HÖRBÜCHER ...............................................................................................100<br />

Quiz.............................................................................................................................101<br />

Welche Art von Hörspielen ist für Kinder geeignet? .................................................. 104<br />

Ab welchem Alter ist ein MP3-Player oder iPod sinnvoll? ......................................... 104<br />

Lautstärke beim Musikhören ..................................................................................... 105<br />

Fördern Sie die Fantasie von Kindern mit Hör- und Singspielen .............................. 106<br />

Qualitätssiegel für Hörbücher .................................................................................... 107<br />

Musik online hören ................................................................................................... 108<br />

Radiosender für Kinder ............................................................................................... 111<br />

Musik zur gezielten Persönlichkeitsentwicklung ........................................................112<br />

Können Musikspiele die klassischen Musikinstrumente ersetzen? ............................113<br />

5 Tipps zum Musik- und Hörspielkonsum von Kindern .............................................115<br />

KINO ...........................................................................................................................76<br />

Quiz..............................................................................................................................77<br />

Ab welchem Alter sollten Kinder alleine ins Kino gehen dürfen? ...............................79<br />

3D-Kino ........................................................................................................................80<br />

Jugendmedienschutz im Kino ......................................................................................82<br />

5 Tipps für einen Kino-Besuch mit Kindern ................................................................83<br />

STICHWORTVERZEICHNIS ........................................................................................... 116<br />

QUELLENVERZEICHNIS ...............................................................................................130<br />

MOBILE <strong>MEDIEN</strong> ......................................................................................................... 84<br />

Quiz..............................................................................................................................85<br />

Handys in Kinderhänden .............................................................................................87<br />

Wenn die Handykamera zum Problem wird ................................................................90<br />

Das Kinderhandy als Ortungsgerät ..............................................................................92<br />

Kinder-Apps .................................................................................................................93<br />

M-Learning: Apps im Schul- und Lernalltag ...............................................................95<br />

e-Books ........................................................................................................................96<br />

QR-Codes für’s Smartphone .......................................................................................98<br />

5 Tipps für den Umgang von Kindern mit mobilen Medien .......................................99<br />

6 medienbewusst.de<br />

medienbewusst.de<br />

7


DER VERANTWORTUNGSVOLLE UMGANG MIT <strong>MEDIEN</strong><br />

In den folgenden Kapiteln werden<br />

Sie zusammengefasst alles<br />

Wichtige über die richtige Nutzung<br />

der modernen Medien erfahren.<br />

Man sollte dabei jedoch<br />

im Hinterkopf behalten, dass die<br />

Mediennutzung stets in einem<br />

ge sunden Gleichgewicht zu anderen<br />

Möglichkeiten der Freizeitgestaltung<br />

steht. Eltern und Lehrern<br />

kommt hierbei eine große<br />

Vorbildfunktion zu. Halten Sie<br />

sich deshalb auch selbst an die<br />

Prinzipien, die Sie den Kindern<br />

vermitteln. Zum anderen gilt es,<br />

die Beschränkungen zu erkennen.<br />

Beim Urheberrecht sowie<br />

Jugendschutz sind diese Grenzen<br />

gesetzlich verankert. Hier<br />

erhalten Sie einen Überblick.<br />

DAS RICHTIGE<br />

MAß DER <strong>MEDIEN</strong>NUTZUNG<br />

© Anna Lurye / dreamstime.com<br />

DER VERANTWORTUNGS-<br />

VOLLE UMGANG<br />

MIT <strong>MEDIEN</strong><br />

Als Eltern und Erziehende können<br />

Sie im alltäglichen Umgang<br />

mit Medien einen entscheidenden<br />

Beitrag leisten. So ist es<br />

wich tig, die Bemühungen der<br />

Kin der zu loben. Obwohl Eltern<br />

ihren Kindern mit Hilfe von<br />

Grenzen und Regeln Orientierung<br />

ge ben sollten, benötigen<br />

sie auch genügend Freiräume.<br />

Das heißt, Kinder brauchen<br />

Platz zum Erkunden, Forschen,<br />

Toben, Spielen und um eigene<br />

Abenteuer zu erleben. Auf diese<br />

Weise können sie viele persönliche<br />

Er folgs erlebnisse feiern, die<br />

ihr Selbstvertrauen stärken.<br />

Wenn Sie merken, dass Medien<br />

das Leben Ihres Kindes zu sehr<br />

bestimmen, sollten Alternativen<br />

gesucht werden. Planen Sie gemeinsame<br />

sportliche Aktivitäten<br />

ein: Fahrradfahren, Schwimmen<br />

und Ballspielen lassen sich ausgezeichnet<br />

in einen Familienausflug<br />

integrieren. Wenn Mama<br />

und Papa sich viel bewegen, ist<br />

auch der Nachwuchs eher bereit<br />

dazu.<br />

Überlegen Sie gemeinsam:<br />

Wel ch e anderen Interessen hat<br />

das Kind und welche früheren<br />

Hobbys können eventuell wieder<br />

auf gegriffen werden? In Musikschulen<br />

und Sportvereinen kann<br />

es Gleichgesinnte finden. Kinder<br />

sollten sich sportlich aktiv betätigen<br />

und ihr kreatives Potential<br />

im Alltag entfalten dürfen.<br />

8<br />

medienbewusst.de<br />

medienbewusst.de<br />

9


DER VERANTWORTUNGSVOLLE UMGANG MIT <strong>MEDIEN</strong><br />

DER VERANTWORTUNGSVOLLE UMGANG MIT <strong>MEDIEN</strong><br />

URHEBERRECHT<br />

Die freie Verfügbarkeit zahlreicher<br />

Inhalte im Internet – von<br />

Texten über Musik bis hin zu<br />

Videos – hat inzwischen zu einer<br />

„Copy-und-Paste-Mentalität“ geführt.<br />

Nach dieser herrscht die<br />

weit verbreitete Meinung, dass<br />

alles, was im Internet öffentlich<br />

zugänglich ist, beliebig weiter<br />

verwendet werden darf. Doch<br />

das ist falsch! Das Urheberrecht,<br />

welches das geistige Eigentum<br />

schützt, setzt klare Grenzen.<br />

Wenn eine Person etwas kreiert,<br />

beispielsweise ein Video oder<br />

ein Lied, dann wird sie zu einem<br />

Urheber. Nur diese Person selbst<br />

darf entscheiden, was mit ihrem<br />

Produkt geschieht. „Andere Personen<br />

dürfen das Werk eines anderen<br />

nicht ungefragt für eigene<br />

Zwecke nutzen.“ Es ist somit verboten,<br />

bei spielsweise ein Foto<br />

oder die Komposition eines Liedes<br />

ohne die Erlaubnis des Urhebers<br />

zu verwenden. Darunter<br />

fällt auch das Downloaden oder<br />

Posten auf Facebook. Die Verletzung<br />

dieser Rechte kann zum<br />

Beispiel zu Geldstrafen führen.<br />

World Wide<br />

Ein Urheber kann allerdings<br />

erlau ben, dass sein Werk in einer<br />

be stimmten Form auch von Anderen<br />

genutzt werden darf. Dazu<br />

kann er Nutzungsrechte ab geben.<br />

Diese sind meist entgeltlich zu<br />

erhalten [mehr dazu unter „Urheberrecht<br />

in der Musik branche“,<br />

S. 110]. Eine Besonderheit stellen<br />

die soge nannten Creative Commons<br />

(CC) Lizenzen dar. Je nach<br />

Lizenzvertrag werden unter Einhaltung<br />

bestimmter Bedingungen,<br />

wie etwa der Nennung des<br />

Urhebers, mehr Freiheiten einge<br />

räumt, als das Urheberrechtsgesetz<br />

ohnehin schon erlaubt 1 .<br />

Eltern sollten sich mit dem Urheberrecht<br />

befassen und es ihren<br />

Kindern anhand von Beispielen<br />

näher bringen.<br />

10<br />

medienbewusst.de<br />

medienbewusst.de<br />

11


DER VERANTWORTUNGSVOLLE UMGANG MIT <strong>MEDIEN</strong><br />

DER VERANTWORTUNGSVOLLE UMGANG MIT <strong>MEDIEN</strong><br />

© WavebreakmediaMicro / fotolia<br />

JUGEND<strong>MEDIEN</strong>SCHUTZ<br />

Gewalt, Sexualität oder soziale<br />

Rollenbilder – diese und ähnliche<br />

Elemente werden in vielen<br />

Medien bewusst eingesetzt, um<br />

Spannung zu erzeugen. Kinder<br />

können diese Geschehnisse<br />

jedoch je nach Alter und Ent wicklung<br />

noch nicht richtig deuten<br />

und verarbeiten. Um eine Gefähr-<br />

dung zu vermeiden, kommt der<br />

Jugendmedienschutz zum Einsatz.<br />

In diesem Abschnitt werden<br />

Ihnen die wichtigsten Fakten präsentiert.<br />

Inwiefern der Jugendmedienschutz<br />

bei den einzelnen<br />

Medien reguliert wird, erfahren<br />

Sie in den jeweiligen Themenbereichen.<br />

Wie wird der Jugendmedienschutz<br />

in Deutschland<br />

geregelt?<br />

In Deutschland wird der Jugendschutz<br />

an zwei Fronten geregelt:<br />

Der Bund ist verantwortlich für<br />

Trägermedien, wie CDs, DVDs<br />

und Datenträger, die durch eine<br />

Konsole abspielbar sind. Sie<br />

wer den im Jugendschutzgesetz<br />

(JSchG) geregelt. Auf Länder-<br />

Ebene dagegen ist der Jugend -<br />

medienschutz-Staatsvertrag (JM-<br />

StV) von Bedeutung. Dieser gilt<br />

für die sogenannten Telemedien.<br />

Sie umfassen sowohl das Internet,<br />

als auch Fernsehen und Radio.<br />

Auf Grundlage dieser Vorschriften<br />

haben sich eine Reihe öffentlicher<br />

Einrichtungen etabliert.<br />

Hier sind vor allem die sogenannten<br />

Selbst kontrolleinrichtungen<br />

wie die Unterhaltungssoftware<br />

Selbst kontrolle (USK), die<br />

Frei willige Selbstkontrolle<br />

der Film wirt schaft (FSK), die<br />

Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Dienstean<br />

bie ter (FSM) und<br />

die Freiwillige Selbst kontrolle<br />

Fern sehen (FSF) zu nennen, wozu<br />

indirekt auch die Kommission für<br />

Jugend medienschutz (KJM) zu<br />

zählen ist. Werden jugendgefährdende<br />

Inhalte festgestellt, haben<br />

diese Einrichtungen die Aufgabe,<br />

dem jeweiligen Medienprodukt<br />

eine Zu lassungsbeschränkung<br />

z.B. durch eine entsprechende<br />

Alters kennzeichnung zu erteilen.<br />

Im schlimmsten Fall können die<br />

Medien durch die Bundesprüfstelle<br />

für jugendgefährdende<br />

Medien (BPjM) auf den Index gesetzt<br />

werden.<br />

Alterskennzeichnungen sind<br />

keine pädagogischen Empfehlungen<br />

Ob ein Film, ein Computerspiel<br />

oder ein anderes Medienangebot<br />

verständlich und wertvoll<br />

für die Kinder und Jugendlichen<br />

ist, darüber wird nicht ent schieden.<br />

Die Altersfreigaben dürfen<br />

deshalb weder mit einer<br />

pädagogischen Empfehlung für<br />

bestimmte Altersstufen, noch<br />

mit ästhetischen Bewertungen<br />

verwechselt werden. Die Verantwortung<br />

für die Erziehung liegt<br />

in letzter Konsequenz bei den<br />

Eltern.<br />

12<br />

medienbewusst.de<br />

medienbewusst.de<br />

13


TESTEN SIE IHR VORWISSEN ZUM THEMENBEREICH FERNSEHEN<br />

QUIZ<br />

a<br />

b<br />

c<br />

1. Um die Entwicklung des Kindes durch den Fernsehkonsum nicht zu gefährden,<br />

ist es wichtig, die Fernsehdauer im Blick zu behalten. Welche der<br />

folgenden Aussagen ist richtig?<br />

Kinder unter 3 Jahren sollten ganz auf Fernsehen verzichten.<br />

Wenn man sich nebenher sinnvoll beschäftigt, ist die Fernsehdauer irrelevant.<br />

Wissenssendungen können beliebig oft angeschaut werden.<br />

a<br />

b<br />

c<br />

2. Inwiefern wird der Jugendschutz im Fernsehen gewährleistet?<br />

Der Jugendschutz im Fernsehen liegt vollständig in den Händen der Eltern.<br />

Fernsehangebote für Kinder und Jugendliche werden nicht durch Werbung<br />

unterbrochen.<br />

Je nach Altersfreigabe werden die Fernsehangebote nur zu bestimmten Uhrzeiten<br />

gesendet.<br />

a<br />

b<br />

c<br />

3. „Fernsehen ist eine gute Möglichkeit, die ‚Gute-Nacht-Geschichte‘ zu<br />

ersetzen.“ Richtig oder falsch?<br />

Richtig. Fernsehen wirkt beruhigend.<br />

Eltern sollten nicht auf die Gute-Nacht-Geschichte verzichten. Nachfolgend<br />

können die Kinder den Abend aber ruhig durch Fernsehen ausklingen lassen.<br />

Falsch. Fernsehen direkt vor dem Einschlafen kann zu Albträumen und Überforderung<br />

führen.<br />

© Chris Rimmer / flickr.com<br />

THEMENBEREICH<br />

a<br />

b<br />

c<br />

a<br />

b<br />

c<br />

4. Wodurch zeichnen sich Scripted Reality-Formate aus?<br />

Sie bieten Tipps für das alltägliche Leben.<br />

Die Geschichten sind erfunden, sollen aber aussehen, als wären sie real.<br />

Als Zuschauer kann man die Sendungen interaktiv mitgestalten.<br />

5. Woran erkennen Sie das „ideale“ Fernsehangebot für Kinder?<br />

Durch die Kombination aus Spiel, Spaß und Wissen.<br />

Durch verharmloste und verniedlichte Gewaltdarstellungen.<br />

Ideal ist alles, was den Kindern gefällt und ihnen keine Angst bereitet.<br />

FERNSEHEN<br />

14<br />

medienbewusst.de<br />

medienbewusst.de<br />

Lösung: 1a; 2c; 3c; 4b; 5a<br />

15


FERNSEHEN<br />

FERNSEHEN<br />

Das Fernsehen ist in deutschen Familien immer noch das<br />

wichtigste Medium. Laut FIM-Studie (Familie, Interaktion &<br />

Medien – Untersuchung zur Kommunikation und Mediennutzung<br />

in Familien) 2 aus dem Jahr 2011, schauen 92 % der<br />

3- bis 19-Jährigen regelmäßig fern. Die vielen bewegten<br />

Bilder versprechen jede Menge Spaß und Abenteuer und so<br />

zieht der Fernseher auch schon die jüngsten Kinder in seinen<br />

Bann. Doch bei dieser beliebten Freizeitbeschäftigung ist auch<br />

Vorsicht geboten! Denn die unbeauf sichtigte Fernsehnutzung<br />

kann die Entwicklung von Kindern negativ beeinflussen. Dabei<br />

gilt: Je jünger die Kleinen sind, desto gravierender ist die<br />

Beeinflussung in ihrer Entwicklung. Nachfolgend finden Sie<br />

einige Tipps für verschiedene Altersgruppen.<br />

WAS SOLLTEN <strong>KINDER</strong> SCHAUEN DÜRFEN?<br />

Die heutigen Fernsehprogramme<br />

zeichnen sich zwar durch ihre<br />

Viel seitigkeit aus, dies er schwert<br />

jedoch gleichzeitig die Wahl<br />

ei nes geeigneten Programms<br />

für das eigene Kind. Auch das<br />

Programm spezifischer Kindersender<br />

wie dem Kinderkanal<br />

(KiKA) und Su per RTL ist nicht<br />

immer für alle Alters gruppen<br />

© ajcgn / flickr.com<br />

geeignet, wes halb auch hier darauf<br />

zu achten ist, welche Sendungen<br />

Kinder anschauen.<br />

Empfehlungen für Eltern<br />

Kinderserien und -filme sollten<br />

immer ein Happy End haben,<br />

da Kinder sonst Ängste und Un -<br />

sicher heiten entwickeln. Ge eignete<br />

Sen dungen zeichnen sich<br />

außerdem durch fröhliche Bilder,<br />

angemessene Sprache und wenn<br />

möglich eine Wissensvermittlung<br />

aus.<br />

Machen Sie sich selbst ein Bild<br />

davon, welche Serien und Filme<br />

Ihr Nachwuchs guckt, indem<br />

Sie die Angebote mit dem Kind<br />

gemeinsam nutzen. Reden Sie<br />

mit ihm darüber, falls Ihnen etwas<br />

Negatives auffällt.<br />

Grundsätzlich gilt, dass Gewaltdar<br />

stellungen für Kinder ungeeignet<br />

sind. Für die ganz Kleinen<br />

sollte zudem auf die Darstellungsform<br />

der Inhalte geachtet<br />

werden. Zu schnelle Bilderfolgen<br />

und abwechselnde Sequenzen<br />

können Kinder schlecht verarbeiten.<br />

Die ideale Kombination<br />

eines Fernsehangebots besteht<br />

aus Spiel, Spaß und Wissensvermittlung.<br />

16<br />

medienbewusst.de<br />

medienbewusst.de<br />

17


FERNSEHEN<br />

FERNSEHEN<br />

Wo finden Sie<br />

Programmtipps?<br />

DREI UMSTRITTENE FERNSEHFORMATE<br />

IM ÜBERBLICK<br />

Wenn Unsicherheiten bezüglich<br />

ei nes Fernsehangebots bestehen,<br />

schauen Sie doch auch<br />

mal auf www.flimmo.de vorbei.<br />

Diese Webseite bietet eine<br />

Tipp!<br />

Verlassen Sie sich nicht nur auf die Empfehlungen,<br />

sondern machen Sie sich ein eigenes<br />

Bild von den Sendungen und Filmen,<br />

die ihr Kind gerne schaut. Denn Kinder sind<br />

in ihrer Entwicklung unterschiedlich schnell.<br />

Sie selbst kennen Ihr Kind am besten und<br />

können einschätzen, ob es zum Beispiel<br />

ängst lich veranlagt ist oder nicht.<br />

Programm beratung für Eltern und<br />

ordnet Filme und Sendungen<br />

un terschied lichen Kategorien, wie<br />

zum Beispiel „Nicht für Kinder“,<br />

zu. So wird auf einen Blick sichtbar,<br />

ob ein Angebot für Kinder<br />

geeignet ist oder nicht. Auch<br />

auf herkömm lichen TV-Programmsei<br />

ten gibt es mittlerweile<br />

häufig spezielle Programm tipps für<br />

Kinder. Auf den Webseiten verschiedener<br />

Pro gramm zeitschriften<br />

wie www.tv spielfilm.de und deren<br />

ent sprechenden Printausgaben<br />

fin den Sie TV-Tipps für Kinder, die<br />

mit individuellen Altersempfehlungen<br />

gekennzeichnet sind.<br />

Linktipp!<br />

Auch auf www.medienbewusst.de werden monatlich die besten Programmtipps<br />

zusammengestellt.<br />

© Ahmad van der Breggen / flickr.com<br />

Kinder werden oft mit Fernsehinhalten<br />

konfrontiert, die nicht<br />

unbedingt altersgerecht sind.<br />

Da dies kaum zu vermeiden ist,<br />

hilft nur Aufklärung. Nachfolgend<br />

finden Sie drei Formate, über die<br />

in der Familie oder der Schule<br />

gesprochen werden sollte.<br />

Scripted Reality<br />

Scripted Reality-Formate (engl.<br />

für „geschriebene Realität“) sind<br />

Re portagen, die den Eindruck<br />

ver mitteln, es handele sich um<br />

reale Geschehnisse, die von<br />

ei nem Kamerateam dokumentiert<br />

werden. Dies geschieht<br />

durch den Einsatz verschiedener<br />

stilis tischer Mittel wie verwackelter<br />

Kamerabilder und Interviews<br />

mit den Protagonisten. Aber<br />

Vorsicht: Die Geschichten sind<br />

nur erfunden, die mitwirkenden<br />

Personen sind Laien-Schauspieler<br />

und alle Handlungen folgen<br />

einem Drehbuch. Diese Formate<br />

werden ins besondere in der Mittagszeit<br />

bis zum späten Abend<br />

gesendet. Somit konsumieren<br />

vor allem Kinder, die nach der<br />

Schule häufig allein zu Hause<br />

sind, diese Sendungen.<br />

Beispiele für erfolgreiche Scripted<br />

Reality-Formate sind „Berlin<br />

Tag und Nacht“ auf RTL2 und<br />

„Familien-Fälle“ auf Sat1. In den<br />

Fernsehzeitschriften sind diese<br />

For mate meist als „Doku-Soap“<br />

gekennzeichnet. Erklären Sie<br />

Ihrem Kind, dass solche Formate<br />

zwar echt wirken, die Handlungen<br />

aber von Laien-Schauspielern<br />

ent sprechend eines<br />

Dreh buches nachgestellt werden.<br />

© Sebastian Staendecke [ideas-ahead.de] / pixelio.de<br />

18<br />

medienbewusst.de<br />

medienbewusst.de<br />

19


FERNSEHEN<br />

FERNSEHEN<br />

Hinweis: Das Thema „Scripted Reality“ ist auch für einige Schulfächer<br />

interessant. Da die Drehbücher, ähnlich wie bei einer Nacherzählung,<br />

einer bestimmten Textform folgen, eignet es sich besonders für den<br />

Deutschunterricht. Aber auch aus Sicht der Gesellschaftskunde und<br />

Religion kann dieses Thema in den Unterricht einbezogen werden.<br />

Castingshows<br />

Linktipp!<br />

„Scout – Das Magazin für Medienkompetenz“ ist eine Publikation<br />

der Landesmedienanstalt Hamburg und Schleswig-Holstein, die<br />

unter www.scout-magazin.de abrufbar ist. In der Ausgabe 2/2012<br />

beschäftigt sich Scout damit, wie Medien die Wirklichkeit inszenieren<br />

und beleuchtet unter anderem bestimmte Scripted Reality-Formate<br />

und Castingshows und den Umgang der Kinder mit ihnen.<br />

Deutschland sucht den Superstar<br />

(DSDS), The Voice Kids und Co.<br />

sind aus der heutigen Fernsehlandschaft<br />

kaum weg zu denken.<br />

Gerade Kinder und Jugend liche<br />

konsumieren solche For mate<br />

gern und finden dort ihre Vorbilder.<br />

Bedenklich wird es dann,<br />

wenn die im Fernsehen gezeigten<br />

Bilder die eigene Wahr nehmung<br />

beein flussen. Ei ne Unter su chung<br />

des Inter nationa len Zentralinstituts<br />

für das Jugend- und Bildungs<br />

fernsehen (IZI 3 ) hat unter<br />

ande rem dieses Thema untersucht<br />

und kam zu dem Schluss,<br />

dass Cas tingshows wie beispielsweise<br />

Germany’s Next Topmodel<br />

das Körperbild von Jugendlichen<br />

beeinflussen. Oft kommt es so<br />

zu unnatürlichen und unerreichbaren<br />

Vorstellungen über den eigenen<br />

Körper und das Gewicht.<br />

Um Castingshows objektiv und<br />

realistisch re zi pieren zu können,<br />

sollten Kin der zuerst ein stabiles<br />

Umfeld haben und ein gesundes<br />

Selbst wertgefühl entwickeln.<br />

© herval / flickr.com<br />

Letz teres ist in jungen Jahren<br />

oft noch nicht der Fall. Sprechen<br />

Sie mit Ihrem Kind also über die<br />

vermittelten Schönheitsideale<br />

oder die Art und Weise, wie mit<br />

den Kandidaten in Castingshows<br />

umgegangen wird. Die Artikel der<br />

Fachzeitschrift TELEVIZION, die<br />

sich vorwiegend mit dem Kinderund<br />

Jugendfernsehen befassen,<br />

sind vollständig nachzulesen<br />

unter www.br-online.de.<br />

Soaps<br />

Seifenopern und Telenovelas,<br />

wie Gute Zeiten Schlechte Zeiten<br />

(GZSZ) und Sturm der Liebe,<br />

laufen täglich und rund um die<br />

Uhr. Auch jüngere Zielgruppen<br />

zieht es regelmäßig vor den<br />

Fern seher. Kinder nehmen Daily<br />

Soaps zwar nicht unbedingt als<br />

Realität wahr, setzen die Geschichten<br />

aber in eine bestimmte<br />

Beziehung zur Realität, da sie<br />

nicht nur die positiven Aspekte<br />

des Lebens thematisieren. Kinder<br />

haben durch sie das Gefühl,<br />

einen Blick in die Erwachsenen-<br />

Welt zu erhalten und somit etwas<br />

für ihr späteres Leben zu<br />

lernen. Natürlich können Daily-<br />

Soap-Abende mit der ganzen<br />

Familie auch Spaß machen und<br />

sind nicht immer negativ zu bewerten.<br />

Wie immer gilt: Besprechen<br />

Sie die Inhalte danach gemeinsam.<br />

© Kelley Boone / flickr.com<br />

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FERNSEHEN<br />

FERNSEHEN<br />

WIE LANGE SOLLTEN <strong>KINDER</strong><br />

FERNSEHEN DÜRFEN?<br />

Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM)<br />

empfiehlt für eine unbedenkliche Entwicklung folgende Zeiten:<br />

Tipp!<br />

Nicht nur die Fernsehdauer, sondern auch<br />

der Zeitpunkt, an dem eine Sendung gesehen<br />

wird, ist für Kinder relevant. Fernsehen<br />

direkt vor dem zu Bett gehen lässt Kinder<br />

schlechter schlafen, zeigt das Ergebnis ei ner<br />

Studie der Amerikanischen Akademie für<br />

Pädiatrie (AAP 4 ). Zwischen dem Fernsehen<br />

und Zubettgehen sollte eine Zeitspanne liegen,<br />

in der das Kind die Möglichkeit hat,<br />

die Filminhalte zu verarbeiten. Ansonsten<br />

besteht die Gefahr von Albträumen und<br />

Überforderung.<br />

© KRolf van Melis / pixelio.de<br />

Es stellt sich nicht nur die Frage,<br />

was Heranwachsende gucken<br />

dür fen, sondern auch wie lange.<br />

Eine Faustregel, die vorschreibt<br />

wie lange ein Kind fernsehen<br />

darf, gibt es aber nicht. Deshalb<br />

sollten in jeder Familie individuelle<br />

Zeiten vereinbart werden,<br />

die an den Alltag des Kindes angepasst<br />

sind.<br />

Kinder unter drei sind nicht in<br />

der Lage, die schnelle Bildfolge<br />

des Fernsehers zu erfassen oder<br />

gar zu verstehen. In diesem Alter<br />

sind sie vielmehr damit beschäftigt,<br />

die reale Welt zu erkunden.<br />

Sie sollten deshalb gänzlich<br />

auf Fernsehen verzichten.<br />

Mit zunehmendem Alter überneh<br />

men Kinder immer mehr<br />

Ver antwortung. Vereinbaren Sie<br />

gemeinsam mit dem Kind eine<br />

Nutzungsdauer und passen<br />

Sie diese seinen inhaltlichen<br />

Programm interessen an. Vereinbaren<br />

Sie am besten ein<br />

„Wochenbudget“ statt eine tägliche<br />

Zeitspanne. Dadurch lernen<br />

Kinder ihre Zeit selbst einzuteilen<br />

und mit anderen Aktivitäten zu<br />

vereinbaren.<br />

Altersbeschränkung<br />

0 bis 3 Jahre<br />

4 bis 5 Jahre<br />

6 bis 9 Jahre<br />

10 bis 13 Jahre<br />

Bedeutung<br />

0 Minuten pro Tag<br />

Max. 30 Minuten pro Tag<br />

Ca. 45 Minuten pro Tag<br />

Eigenverantwortung fördern<br />

und die Nutzungsdauer<br />

gemeinsam mit dem Kind<br />

vereinbaren.<br />

Diese Nutzungszeiten sollten<br />

jedoch nicht auf die Zeiten der<br />

anderen Medien addiert, sondern<br />

untereinander abgestimmt werden.<br />

Gegebenenfalls sollte die<br />

Fernsehdauer lieber kürzer als<br />

länger angesetzt werden.<br />

Hinweis: Über 45% der 6- bis 13-Jährigen haben einen eigenen<br />

Fernseher im Kinderzimmer. Um einen besseren Überblick über das<br />

Fernseh verhalten Ihres Kindes zu behalten, ist es allerdings ratsam,<br />

dem Kind keinen eigenen Fernseher ins Schlafzimmer zu stellen. Es<br />

ist bewie sen, dass Kinder, die zu viel fernsehen, ein höheres Risiko<br />

haben, an Übergewicht oder Verhaltensstörungen zu leiden, als Kinder<br />

mit geringerem Fernsehkonsum.<br />

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FERNSEHEN<br />

FERNSEHEN<br />

ALTERSGERECHTE FERNSEHNUTZUNG<br />

3 5 bis<br />

6 9 bis<br />

Kinder zwischen 6 und 9 Jahren<br />

schaffen es, einer Filmhandlung<br />

über längere Zeit zu folgen. Sie<br />

sind auch schon in der Lage,<br />

verschiedene Erzählperspektiven<br />

zu verstehen und Einzelheiten<br />

Kinder im Alter von 3 bis 5<br />

Jahren befinden sich in der geistigen<br />

und körperlichen Entwicklung.<br />

In einer Langzeitstudie 5<br />

der Univer sité de Montréal, dem<br />

Forschungs zentrum des CHU<br />

Sainte-Justine in Kanada und der<br />

University of Michigan in den<br />

USA, die im Mai 2010 veröffentlicht<br />

wurde, heißt es, dass ein<br />

übermäßiger Fernsehkonsum bei<br />

Vorschulkindern später zu geringerem<br />

schulischen Erfolg führt.<br />

Vorschulkinder können gesehene<br />

Inhalte beispielsweise nur<br />

„aneinanderreihen“. Zusammenhänge<br />

oder Rückblenden verste<br />

hen sie in diesem Alter noch<br />

nicht. Aus diesem Grund sollten<br />

nur Programme mit einer einfachen<br />

Handlung ausgewählt<br />

wer den. Diese erkennen Sie an<br />

ihrer Übersichtlichkeit, kurzen<br />

Film sequenzen und einer altersgerechten<br />

Darbietung von Informationen.<br />

Das gleiche gilt auch<br />

für die Fernsehfiguren. Kinder<br />

denken in einfachen Mustern<br />

wie Gut und Böse, um Charaktere<br />

zu verstehen. Achten Sie darauf,<br />

dass die Fernsehcharaktere<br />

so gestaltet sind, dass sie sich<br />

in diese einfachen Denkmuster<br />

einordnen lassen. Kinder können<br />

in diesem Alter reale Charakterzüge<br />

noch nicht verarbeiten.<br />

des bewegten Bildes nach ihrer<br />

Bedeutung für das Gesamtgeschehen<br />

zu beurteilen. Obwohl<br />

Kinder schon teilweise Wirklichkeit<br />

von Unwirklichkeit unterscheiden<br />

können, behält auch<br />

ein unwirkliches Geschehen die<br />

gleiche Wertigkeit wie die realen<br />

täglichen Erlebnisse. Das sollten<br />

Sie bei Ihrer Programmwahl<br />

be rücksichtigen.<br />

Vermeiden Sie Sendungen mit<br />

schneller Bildfolge, denn diese<br />

könnten Kinder leicht überfordern.<br />

Sie werden dann zappelig<br />

und nervös. Empfehlenswert<br />

sind deshalb Sendungen mit<br />

mo deratem Tempo und nur<br />

einer Erzählebene. Ausgewählte<br />

Sen dungen sollten nicht zu aufregend<br />

gestaltet sein und Entspannungs<br />

phasen bieten. Sie erkennen<br />

den Grad der Spannung<br />

an den Reaktionen des Kindes.<br />

Hinweis: Werden Sie aufmerksam, wenn das Kind zum Beispiel an<br />

den Nägeln oder Haarspitzen kaut oder sich die Augen oder Ohren<br />

zuhält.<br />

10 13 bis<br />

Auch wenn ein Kind in diesem<br />

Alter immer mehr Eigenverantwor<br />

tung übernimmt, schauen Sie<br />

dennoch hin und wieder auf seinen<br />

Fernsehkonsum. Kinder dieser<br />

Altersgruppe sind durch aus<br />

in der Lage, ihre Fernseh nutzung<br />

selbst zu bestimmen und zu verfestigen.<br />

Dennoch sollten Sie<br />

auch hier den Fernseh konsum<br />

und -inhalt maßgeblich mitbestimmen.<br />

Ein Fernseher im Kinderzimmer<br />

entzieht Ihnen schnell die Kontrolle<br />

über die Fernsehnutzung<br />

des Kindes. Nutzen Sie den<br />

Fern seher lieber gemeinsam.<br />

Kin der im Alter zwischen 10 und<br />

13 Jahren haben eigene Vorstellungen<br />

ihrer Lieblingssendungen.<br />

Res pektieren Sie diese<br />

Wünsche und gehen Sie darauf<br />

ein. Lehnen Sie nicht sofort alles<br />

ab, was im Nachmittags- oder<br />

Kinderprogramm zu finden ist.<br />

Hinweis: Kinder dieser Altersgruppe sind noch nicht in der Lage,<br />

sich von den dargebotenen Inhalten ausreichend zu distanzieren und<br />

diese kompetent zu bewerten. Sehen Sie öfter mal nach, welches<br />

Programm das Kind gerade sieht, sprechen Sie mit ihm darüber und<br />

schauen Sie am besten gemeinsam fern.<br />

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FERNSEHEN<br />

FERNSEHEN<br />

FERNSEHHELDEN<br />

ALS ROLLENVORBILDER<br />

Tipp!<br />

Lassen Sie Ihren Tagesablauf nicht vom<br />

Fernsehprogramm bestimmen. Um das zu<br />

vermeiden, können Sie z.B. die Lieblingssendung<br />

des Kindes aufzeichnen und dann<br />

abspielen, wenn Sie beide gemeinsam Zeit<br />

dafür haben.<br />

© Mr Jan / flickr.com<br />

Wichtig ist es, Fernsehen nicht<br />

als Druckmittel bzw. Belohnung<br />

einzusetzen, denn dann besteht<br />

die Gefahr, dass das Kind falsche<br />

Prioritäten setzt und der Fernseher<br />

zu einem elementaren Bestandteil<br />

seines Lebens wird.<br />

Kinder schauen heute vorzugsweise<br />

Sendungen, die mit denen<br />

von vor zehn oder zwanzig<br />

Jahren nicht mehr vergleichbar<br />

sind. Es kann also passieren,<br />

dass Sie von den Fernsehhelden<br />

Ihres Kindes noch nie etwas gehört<br />

haben.<br />

Wie entstehen Vorbilder?<br />

Die Favoriten der Kinder ergeben<br />

sich meist aus ihren eigenen<br />

Lebenssituationen. In der Schule<br />

möchte Ihr Kind selbstverständlich<br />

mitreden können. Außerdem<br />

wählen Kinder diejenigen Figuren<br />

als ihre Favoriten aus, die<br />

eng mit ihren eigenen Bedürfnissen<br />

und Interessen verbunden<br />

sind. Sie favorisieren Formate<br />

mit Figuren, in denen sie sich<br />

selbst wiedererkennen oder sich<br />

gerne wiedererkennen würden.<br />

Sie streben nach einem Ideal,<br />

welches oft auch unerreichbar<br />

ist. Je nachdem, an wem sich die<br />

Kinder orientieren, können die<br />

Medienfiguren ihnen aber auch<br />

dabei helfen, ihre eigenen Aufgaben<br />

zu meistern, indem sie von<br />

ihren Helden lernen.<br />

Der Umgang mit den Kinder-<br />

Helden<br />

Reden Sie mit Ihrem Kind über<br />

seine Vorbilder und Helden und<br />

äußern Sie wenn nötig ihre<br />

Meinung kritisch, aber sachlich.<br />

Besonders Stereotype kommen<br />

häufig in Sendungen vor. Weisen<br />

Sie das Kind auf diese hin und<br />

erklären Sie, woran es diese<br />

erkennt. Erklären Sie, dass es<br />

häufig Rollenklischees gibt, die<br />

nicht der Realität entsprechen<br />

und dass Jungen auch schwach<br />

sein dürfen und Mädchen sehr<br />

stark sein können. Wenn Sie<br />

die Lieblingsfigur des Kindes<br />

gar nicht mögen, formulieren<br />

Sie Ihre Bedenken und begründen<br />

Sie Ihre Ansicht. Denken Sie<br />

aber daran, dass das Kind sich<br />

wahrscheinlich mit dieser Figur<br />

identifiziert und es eine abfällige<br />

Äußerung verletzen könnte.<br />

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FERNSEHEN<br />

FERNSEHEN<br />

TV-WERBUNG<br />

Kinder spielen in der Werbewirtschaft<br />

eine wichtige Rolle.<br />

Sie entscheiden nicht nur<br />

selbst darüber, was mit ihrem<br />

Taschengeld geschieht, sondern<br />

können auch die Kaufentscheidung<br />

ihrer Eltern und der ganzen<br />

Familie beeinflussen. Außerdem<br />

sind sie die Käufer der Zukunft.<br />

© Signature from the Stars / flickr.com<br />

Was darf die Werbung?<br />

Für Werbung gibt es spezielle<br />

Son derregelungen, die Kinder<br />

und Jugendliche schützen sollen.<br />

Diese betreffen nicht nur den<br />

Inhalt, sondern auch den Zeitpunkt,<br />

an dem Werbung im<br />

Kinderpro gramm gesendet werden<br />

darf. Im Jugendmedienschutz-Staatsvertrag<br />

für Rundfunk<br />

und Telemedien (JMStV)<br />

ist festgelegt, dass Werbung<br />

Kindern und Jugend lichen weder<br />

körperlichen noch seelischen<br />

Scha den zufügen darf. Weiterhin<br />

ist im Rundfunkstaatsvertrag<br />

(RStV) geregelt, dass Kindersendungen<br />

in TV und Hörfunk<br />

nicht durch Werbung unterbrochen<br />

werden dürfen, sondern<br />

dass sie nur zwischen den Sendungen<br />

geschaltet werden darf.<br />

Außerdem darf Werbung weder<br />

direkte Kauf appelle an Kinder<br />

oder Jugend liche richten noch<br />

deren Unerfahrenheit und Leichtgläubigkeit<br />

ausnutzen.<br />

Werbekompetenz muss erst<br />

erlernt werden<br />

Es ist unvermeidbar, dass auch<br />

Kinder Werbung rezipieren. Umso<br />

wichtiger ist es, dass Sie dem<br />

Kind erklären, worauf Werbung<br />

ab zielt. Reden Sie auch über ver -<br />

steckte Werbung wie Produktplatzierungen<br />

(Darstellung oder<br />

Erwähnung von Konsumartikeln<br />

in Sendungen bzw. Filmen).<br />

Sie können Ihr Kind bei der<br />

Entwick lung zu einem kritischen<br />

Verbraucher und kompetenten<br />

Wer be rezipienten unterstützen,<br />

in dem Sie die Entstehung und<br />

Wir kungs weise von Werbe inhalten<br />

be sprechen. Beobachten<br />

Sie auch Ihr eigenes Konsumverhalten<br />

und versuchen Sie zu<br />

reflektieren, warum Sie bestimmte<br />

Kaufentscheidungen ge troffen<br />

ha ben.<br />

Linktipp!<br />

Das Jugendschutzgesetz und den JMStV in voller Länge und mit<br />

wei teren Erläuterungen zu den juristischen Begrifflichkeiten finden<br />

Sie auf auf der Website des Bundesfamilienministeriums unter<br />

www.bmfsfj.de/BMFSFJ/Service/themen-lotse,did=12862.html.<br />

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FERNSEHEN<br />

FERNSEHEN<br />

JUGENDSCHUTZ IM FERNSEHEN: FSF<br />

© purpcheese / flickr.com<br />

Tipp!<br />

Sollten Sie noch weitere Fragen zum Thema<br />

“Jugendschutz in den Medien” haben oder<br />

Ihnen ist im Fernsehprogramm etwas aufgefallen,<br />

das Sie für jugendgefährdend oder<br />

entwicklungsbeeinträchtigend halten, dann<br />

besuchen Sie die Internetseite der FSF<br />

www.fsf.de.<br />

Die Aufgabe der Freiwilligen<br />

Selbst kontrolle Fernsehen (FSF)<br />

ist es, die Fernsehangebote vor<br />

ihrer Verbreitung zu prüfen und<br />

darüber hinaus zu ent scheiden,<br />

ob und (falls nötig) für welche<br />

Altersstufe diese Angebote<br />

em pfehlenswert sind und zu<br />

welcher Zeit diese verbreitet<br />

werden dür fen. Das Fernsehprogramm<br />

wird insbesondere hin-<br />

sichtlich der Ge walt handlungen<br />

und sexu ellen Darstellungen<br />

überprüft. Da raus ergeben sich<br />

die zu lässi gen Sendezeiten im<br />

Tages-, Abend-, Spätabend- oder<br />

Nacht programm.<br />

Die Entscheidung, was wann gesendet<br />

werden darf, richtet sich<br />

nach den Freigaben der Freiwilligen<br />

Selbstkontrolle der Filmwirtschaft<br />

(FSK).<br />

So er geben sich folgende Regelungen für das Fernsehprogramm:<br />

5 Tipps zum Fernsehkonsum von Kindern<br />

1. Schauen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind fern. Dadurch haben Sie einen<br />

besseren Überblick darüber, was und wie lange Ihr Kind fern sieht.<br />

2. Versuchen Sie Ihrem Kind ein angemessenes Verantwortungsbewusstsein<br />

für den Umgang mit dem Fernseher beizubringen, statt blinde Verbote<br />

auszusprechen.<br />

Altersbeschränkung<br />

Ohne Altersbeschränkung<br />

Ab 6 Jahren<br />

Ab 12 Jahren<br />

Ab 16 Jahren<br />

Keine Jugendfreigabe<br />

(ab 18 Jahren)<br />

Bedeutung<br />

Beliebig<br />

Beliebig<br />

Zwischen 20:00 und 22:00 Uhr<br />

unbe denklich<br />

Zwischen 22:00 Uhr und<br />

06:00 Uhr<br />

Zwischen 23:00 Uhr und<br />

06:00 Uhr<br />

3. Reden Sie mit Ihrem Kind darüber, was es im TV gucken möchte und<br />

warum. Informieren Sie sich über die entsprechenden Angebote: Sind diese<br />

kindgerecht?<br />

4. Achten Sie darauf, dass der Fernseher nicht dauerhaft im Hintergrund<br />

läuft.<br />

5. Ein Fernseher im Kinderzimmer entzieht Ihnen die Kontrolle darüber, was<br />

und besonders wann Ihr Kind fern sieht. Vermeiden Sie dies also.<br />

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TESTEN SIE IHR VORWISSEN ZUM THEMENBEREICH DIGITALE SPIELE<br />

QUIZ<br />

a<br />

b<br />

c<br />

1. Sollten Eltern gemeinsam mit ihrem Kind Computer spielen?<br />

Nein, darauf würde es nur genervt reagieren. Somit hätten beide Seiten keinen<br />

Spaß daran.<br />

Nein. Kinder lenken sich beim Spielen vom Schulstress ab und das geht am<br />

besten allein. Eltern würden somit nur in die Freiheit des Kindes eingreifen<br />

und die Entspannungsphase stören.<br />

Ja, auf jeden Fall! So merken Kinder, dass sich ihre Eltern für ihr Hobby interessieren.<br />

a<br />

b<br />

c<br />

2. „Durch das Spielen gewalthaltiger Computerspiele wird mein Kind (automatisch)<br />

aggressiv.“ Richtig oder falsch?<br />

Falsch. Kinder werden erst aggressiv, wenn es zu einem massiven Spielkonsum<br />

von mindestens 5 Stunden pro Tag kommt.<br />

Falsch. Durch Computerspiele allein wird kein Kind aggressiv. Dies entsteht<br />

erst durch eine Vielzahl von Einflüssen aus der Umwelt.<br />

Richtig. Aktuelle Studien bestätigen, dass Kinder tatsächlich aggressiver im<br />

Umgang mit ihren Mitmenschen und sogar selbst gewalttätig werden.<br />

© Vladimir Mucibabic / dreamstime.com<br />

a<br />

b<br />

c<br />

3. Woran erkennen Sie eine Computerspielsucht?<br />

Der Charakter des Kindes verändert sich schlagartig. Es wird dauerhaft nervös<br />

und ordentliche Kinder werden plötzlich sehr unordentlich und faul.<br />

Der Vorgang von normalem Konsum bis zur Sucht<br />

verläuft schleichend und ist somit schwer feststellbar.<br />

Betroffene ändern ihre Verhaltensweisen nach und nach.<br />

Betroffene der Computerspielsucht verhalten sich genau<br />

wie Nicht-Betroffene. Mitmenschen bekommen nichts<br />

davon mit, die Sucht findet einzig und allein im Kopf<br />

des Betroffenen statt. Aus diesem Grund ist sie auch so<br />

schwer fest stellbar.<br />

weiter auf<br />

der nächsten<br />

Seite<br />

THEMENBEREICH<br />

DIGITALE SPIELE<br />

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DIGITALE SPIELE<br />

DIGITALE SPIELE<br />

a<br />

b<br />

c<br />

a<br />

b<br />

c<br />

4. Was bedeutet „MMORPG“ ausgeschrieben?<br />

Massively Multichannel Online Role-Playing Games<br />

Massively Multiform Online Role-Playing Games<br />

Massively Multiplayer Online Role-Playing Games<br />

5. Was ist die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK)?<br />

Die USK überprüft Computerspiele, die auf dem deutschen<br />

Spielemarkt verkauft werden sollen.<br />

Die USK listet jährlich die zehn kinderfreundlichsten aktuellen<br />

Computerspiele auf.<br />

Die USK veröffentlicht Studien zum Konsum von Computerspielen.<br />

Lösung: 1c; 2b; 3b; 4c; 5a<br />

Eltern und Lehrer stellen sich häufig Fragen im Umgang mit<br />

den digitalen Spielen ihrer Kinder. Dabei ist dieses Hobby<br />

inzwischen fast ebenso verbreitet wie das tägliche Fernsehen.<br />

Den Ergebnissen der aktuellen KIM-Studie 6 von 2012<br />

über „Kinder und Medien, Computer und Internet“ zufolge,<br />

spielen fast zwei Drittel der befragten 6- bis 13-Jährigen<br />

mindestens einmal pro Woche Computer-, Konsolen- oder<br />

Online-Spiele. Knapp die Hälfte aller jungen Nutzer spielen<br />

durchschnitt lich 30 bis 60 Minuten. Mit zunehmendem Alter<br />

nehmen die Spielzeiten jedoch mehrheitlich zu.<br />

Beliebteste Plattformen sind nach der deutschlandweiten<br />

Studie tragbare Handheld-Konsolen wie die PlayStation<br />

Portable (PSP) und der Nintendo DS. Darauf folgen stationäre<br />

Konsolen wie Xbox, PlayStation oder Wii. Erst an dritter<br />

Stelle stehen die klassischen Computerspiele. In diesem<br />

Kapitel wird auf die unterschiedlichen Spielarten eingegangen,<br />

Besonderheiten herausgefiltert und mit praktischen<br />

Tipps für die Erziehenden versehen.<br />

© Anki21 / dreamstime.com<br />

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DIGITALE SPIELE<br />

DIGITALE SPIELE<br />

WELCHE ART VON SPIELEN IST FÜR<br />

<strong>KINDER</strong> WELCHEN ALTERS GEEIGNET?<br />

3 5 bis<br />

Spiele die ser Alterskategorie<br />

Für dieses Alter eignen sich Malprogramme<br />

sollten stets Motivation bieten<br />

und einfache Lern-<br />

und auf die jeweilige Entwick-<br />

spiele.<br />

lungsstufe des Kindes abgestimmt<br />

Überfordern Sie ein Kind nicht<br />

sein. Malprogramme<br />

durch zu komplexe Inhalte wie oder einfache „Klickspiele“ können<br />

in Geschicklichkeitsspielen.<br />

hier viel Freude bereiten.<br />

6 9 tät ist meist ohne Probleme von<br />

Kindern diesen Alters zu überschauen.<br />

Jump’n’Run, Renn- und Sportspiele,<br />

Außerdem spiegeln die<br />

sowie einfache Simulationen<br />

Spiele ihre eigenen vorhandenen<br />

sind von ihren Inhalten oder angestrebten Interessen<br />

her unbedenklich. Die Komple xi- wieder.<br />

10 13<br />

Ab 10 Jahren sind Kinder bereits<br />

in der Lage, komplexe Zu sammen<br />

hänge zu verstehen und<br />

da rauf zu reagieren. Daher können<br />

ab diesem Alter schon anspruchsvollere<br />

Simulationen,<br />

Stra te gie- und Rollenspiele gespielt<br />

werden. Das bedeutet<br />

natürlich nicht, dass das Kind<br />

auf diese Genres festgelegt<br />

werden sollte. Lassen Sie es<br />

im Rahmen der Möglichkeiten<br />

selbst ent scheiden -– je nach Geschmack,<br />

Vorlieben und eigenen<br />

Fähigkeiten.<br />

Hinweis: Spielen fördert motorische Fähigkeiten! Beispielsweise<br />

die Studie von 2009 der amerikanischen Universität Rochester 7 bewies,<br />

dass digitale Spiele unter anderem die Reaktionsfähigkeit verbessern.<br />

Bei Kindern im Alter von drei bis fünf Jahren können vor<br />

allem die Hand-Augen-Koordination und die Feinmotorik verbessert<br />

werden. Zu sehen, was auf dem Bildschirm passiert und die jeweilige<br />

Taste zu drücken, erfordert ein gewisses Maß an Fingerfertigkeit.<br />

Auch das Ausmalen oder Nachzeichnen von Konturen fördert die<br />

motorischen Fähigkeiten des Kindes [mehr dazu unter „Kinder-<br />

Apps“, S. 93].<br />

© Kelly Verdeck / flickr.com<br />

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DIGITALE SPIELE<br />

DIGITALE SPIELE<br />

© Max Blain / dreamstime.com<br />

LERNSPIELE<br />

Wenn sich Kinder Computerspiele<br />

wünschen, reagieren einige<br />

Er wachsene erst einmal skeptisch.<br />

Manchmal fehlt ihnen<br />

das kindliche Verständnis dafür,<br />

dass scheinbar sinnlos über den<br />

Bildschirm hüpfende Figuren<br />

für Freude sorgen können. Eine<br />

gern gesehene Alternative dazu<br />

bieten Edutainment-Spiele:<br />

Deren Name setzt sich aus den<br />

Begriffen „Education“ (Bildung)<br />

und „Entertainment“ (Unter haltung)<br />

zusammen. Die Vermittlung<br />

von Wissen ist spielerisch<br />

in eine Geschichte eingebettet<br />

und soll Kinder und Jugendliche<br />

motivieren, sich Lerninhalte<br />

freudig und „ganz nebenbei“ anzueignen.<br />

So können Eltern ihre<br />

Kinder an einen sinnvollen Umgang<br />

mit Medien heranführen.<br />

Auch sogenannte „Serious<br />

Games“, also „Spiele mit ernsthaf<br />

tem Hintergrund“, die versu<br />

chen, den Konsumenten<br />

mit Hilfe einer digitalen Welt<br />

spie lerisch für ernsthafte Themen<br />

wie dem Klimawandel zu<br />

sen si bilisieren, werden immer<br />

be lieb ter. In diesem Sinne sind<br />

Com puterspiele eine Chance,<br />

Me dienkompetenz aufzubauen<br />

und sich Wissen anzueignen.<br />

WAS SOLLTE MAN VOR UND BEI<br />

DEM KAUF VON DIGITALEN SPIELEN<br />

BEACHTEN?<br />

Zum Thema Computer- und Konsolenspiele<br />

gibt es viele Fachzeitschriften<br />

und Internetseiten.<br />

Verschaffen Sie sich einen Überblick<br />

und lesen Sie die Empfeh-<br />

lungen der jeweiligen Tests.<br />

Dadurch können Sie Trends identifizieren<br />

und die Kaufentscheidung<br />

und Wünsche Ihres Kindes<br />

entscheidend mit beeinflussen.<br />

Hinweis: Rezensionen von anderen Käufern und Eltern sowie Empfehlungen<br />

von Pädagogen finden Sie im Internet, unter anderem<br />

auf dem Webportal der Bundeszentrale für politische Bildung<br />

www.spielbar.de. Dort können Sie eine umfangreiche Spiele-Liste<br />

mit Testbe richten und Inhaltsbeschreibungen abrufen. Die se Liste ist<br />

beson ders hilf reich, wenn gezielt nach einem bestimmten Spiel gesucht<br />

wird.<br />

© Robyn Lee / flickr.com<br />

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medienbewusst.de<br />

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DIGITALE SPIELE<br />

DIGITALE SPIELE<br />

Beziehen Sie auch „ältere“ Spiele<br />

in Ihre Suche mit ein. Neuerscheinungen<br />

schlagen sich oft<br />

unangenehm auf das Budget<br />

nie der. Spiele aus dem Vorjahr<br />

bekommt man hingegen oft<br />

zu weitaus günstigeren Preisen.<br />

Allerdings sollten Sie sich<br />

darüber bewusst sein, dass sich<br />

die Herstellung von guten Computerspielen<br />

als besonders kostspielig<br />

gestaltet. Eine billigere<br />

Produktion ist meist weniger auf<br />

die Bedürfnisse der Kinder zugeschnitten.<br />

Sollten Sie Bedenken<br />

haben, ist es empfehlenswert,<br />

sich im Fachhandel beraten zu<br />

lassen.<br />

Sobald Sie sich für ein Spiel<br />

näher interessieren, sollte die<br />

Kennzeichnung der USK berücksichtigt<br />

werden. Diese gibt die<br />

empfohlene Altersfreigabe eines<br />

Spiels an [mehr dazu unter „Jugendschutz<br />

bei Digitalen Spielen“,<br />

S. 48].<br />

Des Weiteren ist es empfehlenswert,<br />

zunächst eine (meist<br />

kostenlose) Demoversion des<br />

Spiels aus dem Internet zu<br />

laden bzw. sich einen Trailer<br />

anzuschauen. So erhalten Sie<br />

einen direkten Einblick in das<br />

Spiel.<br />

Wenn Sie darüber nachdenken,<br />

ein Spiel zu kaufen, schauen<br />

Sie nicht nur auf den Inhalt der<br />

Spiele, sondern auch auf die Anforderungen<br />

an die notwendige<br />

Hardware. Nicht jedes Spiel läuft<br />

auf jedem System. Ein Blick auf<br />

die eigenen Geräte vermeidet<br />

eine spätere Enttäuschung, falls<br />

das neue Spiel nicht funktionieren<br />

sollte.<br />

Hinweis: Das Web- oder Browser-Game als solches kann heute nicht<br />

mehr klar abgetrennt werden. Bei den meisten neu produzierten<br />

digitalen Spielen kann der Nutzer sich dazu entscheiden, online zu<br />

spielen, d.h. den Mehrspielermodus oder die Chatmöglichkeiten zu<br />

nutzen.<br />

DIE BEDEUTUNG VON<br />

ONLINE-GEMEINSCHAFTEN<br />

Jugendliche bekommen in Online-Gemeinschaften<br />

die Gelegen<br />

heit, soziale Kontakte zu<br />

knüpfen, sich zu bewähren und<br />

Anerkennung zu finden. Gerade<br />

im Alter der frühen Selbstfindung<br />

zwi schen 10 und 13 Jahren<br />

können sogenannte Clans bzw.<br />

Gilden (Zusammenschlüsse von<br />

Spie lern in einem Computerspiel)<br />

eine große Bedeutung<br />

für die Heranwachsenden haben.<br />

Das Bestreiten von Aufgaben,<br />

welche nur im Team ausgeführt<br />

werden können, sowie<br />

der Wunsch nach Anerkennung,<br />

kann aber auch dazu führen,<br />

dass Jugendliche dem durch die<br />

Gemeinschaft aus geübten sozialen<br />

Druck nach geben und (zu)<br />

lange in der virtuellen Welt verweilen<br />

8 .<br />

© Jamalludin Bin Abu Seman Din / dreamstime.com<br />

Hinweis: Bei der Interaktion von Computerpielen unterscheidet<br />

man zwischen Einzelspielern, Mehrspielern oder Online-Spielen mit<br />

sehr hoher Spielerzahl, sogenannten MMO’S (Massively Multiplayer<br />

Online Games) oder MMORPG’s (Massively Multiplayer Online Role-<br />

Playing Game).<br />

40<br />

medienbewusst.de<br />

medienbewusst.de<br />

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DIGITALE SPIELE<br />

DIGITALE SPIELE<br />

INWIEFERN KÖNNEN GEWALTHALTIGE<br />

SPIELE AGGRESSIV MACHEN?<br />

Allein durch Computerspiele<br />

legt ein Kind sicherlich keine<br />

aggressiven Verhaltensweisen<br />

an den Tag. Diese können erst<br />

durch eine Vielzahl von Einflüssen<br />

wie fehlenden Hemmungen<br />

und einem aggressiven<br />

Verhaltensrepertoire entstehen.<br />

Wenn Sie ein Spiel nicht geeignet<br />

finden, Ihr Kind aber sehr<br />

davon fasziniert ist, dann wird<br />

ein reines Verbot meist wenig<br />

oder nur sehr kurzfristig etwas<br />

bewirken.<br />

Seien Sie stattdessen Ansprechpartner<br />

für Ihr Kind und versuchen<br />

Sie durch gemeinsame<br />

Gespräche zu erkunden, warum<br />

gewalttätige Darstellungen in<br />

Es gibt Vertreter der Wissenschaft,<br />

die der Meinung sind,<br />

dass Kinder und Jugendliche<br />

durch digitale Spiele, in denen<br />

Spie len so attraktiv sind. Denn<br />

dies kann ganz unterschiedliche<br />

Gründe haben:<br />

<br />

Das Kind versucht auf diese<br />

Weise, Gewalterfahrungen zu<br />

verarbeiten.<br />

<br />

Es versucht, sich mit aggressivem<br />

Verhalten abzureagieren.<br />

<br />

Es wird darin bestärkt, Gewalt<br />

als geeigneten Weg zur<br />

Kon fliktlösung zu sehen.<br />

Starkes Interesse an Gewalt<br />

kann ein Hinweis auf ein Problem<br />

im Leben eines Kindes<br />

sein, mit dessen Lösung es allein<br />

überfordert ist.<br />

Linktipp!<br />

Wenn Sie Beratung oder Hilfe benötigen, gibt es eine Vielzahl von<br />

Ansprechpartnern. Zum einen die Initiative Schau HIN! (www.schauhin.info)<br />

oder die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien<br />

(www.bundespruefstelle.de). Zudem gibt es in allen Bundesländern<br />

und größeren Städten Sucht-Beratungsstellen (beispielsweise die<br />

SiT-Suchthilfe Thüringen GmbH), die Ihnen beim Thema Auffälliges<br />

Computerspielverhalten gerne weiterhelfen.<br />

der Spieler gegenüber anderen<br />

„Wesen“ oder Spielfiguren Gewalt<br />

ausführt, auch eigene<br />

Aggressionen abbauen könnten.<br />

Dies ist möglicherweise ein Trugschluss.<br />

Aggressionen können<br />

nur effektiv durch die persönliche<br />

Auseinandersetzung mit<br />

der Person, mit welcher man<br />

sich beispielsweise gestritten<br />

hat, ab gebaut werden oder<br />

durch bewusstes Nachdenken<br />

über die eigenen Gefühle. Es ist<br />

Die Sucht nach Computer- oder<br />

Konsolenspielen bei Kindern ist<br />

als Ausnahmefall zu betrachten.<br />

Doch Eltern sollten das Risiko<br />

nicht ausblenden. Eine allgemein<br />

gültige Festlegung, wann<br />

das Spielverhalten als bedenklich<br />

ein zustufen ist, gibt es<br />

nicht. Schließlich ist jedes Kind<br />

verschieden und damit auch<br />

unterschiedlich stark gefährdet.<br />

Untersuchungen (z.B. die Studie<br />

“Exzessive Computer-Nutzung<br />

im Kindesalter” 10 ) zeigen jedoch,<br />

dass Kinder und Jugendliche, die<br />

wissen schaftlich erwiesen (unter<br />

anderem in der Studie „Gewalt<br />

und Medien“ 9 ), dass Ablenkung<br />

oder „Abreagieren“ mit Hilfe von<br />

PC-Spielen oder zum Beispiel<br />

auch Sport keine echte Abhilfe<br />

gegen Aggression und Frustration<br />

verschafft.<br />

Hinweis: Achten Sie auf die Altersfreigaben der USK [mehr dazu<br />

unter „Jugendschutz bei Computerspielen: USK & PEGI“ auf S. 48].<br />

Viele gewalthaltige Spiele und natürlich die sogenannten „Shooter“,<br />

deren einzige Aufgabe darin besteht, Gegner mit einer virtuellen<br />

Schusswaffe zu zerstören, sind erst ab 18 Jahren frei gegeben und<br />

somit für Minderjährige nicht geeignet.<br />

BEDENKLICHES SPIELVERHALTEN<br />

übermäßig viel am Computer<br />

oder der Spielkonsole spielen,<br />

ein geringeres Kommunikationsverhalten<br />

aufweisen und zudem<br />

die PC-Spiele nutzen, um negative<br />

Gefühle zu unterdrücken.<br />

Anzeichen für Computerspielsucht<br />

Der Prozess bis zur Spielsucht<br />

verläuft schleichend und die<br />

Gründe, warum sich manche<br />

Kinder und Jugendliche in den<br />

virtuellen Welten verlieren,<br />

42<br />

medienbewusst.de<br />

medienbewusst.de<br />

43


DIGITALE SPIELE<br />

DIGITALE SPIELE<br />

© Sigrid Zabel / dreamstime.com<br />

sind nicht auf den ersten Blick<br />

erkenn bar. Hinzu kommt, dass<br />

sich Ju gendliche heutzutage zuneh<br />

mend auch dann mit dem PC<br />

beschäftigen, wenn es um das<br />

Recherchieren für Hausaufgaben<br />

geht oder aber wenn Kontakte<br />

zu Freunden mittels Chat oder E-<br />

Mail gepflegt werden. Für Eltern<br />

ist es somit problematisch, die<br />

Grenze zwischen einer normalen<br />

Nutzung des Computers und<br />

einer Sucht zu erkennen.<br />

Wenn Ihr Kind folgende oder<br />

ähnliche Verhaltensweisen im<br />

Um gang mit dem Computer zeigt,<br />

sollten Sie aufmerksam wer den:<br />

<br />

Das wirkliche Leben ordnet<br />

sich immer mehr der Computer-Nutzung<br />

unter, statt dass<br />

sie sich in das Tagesgeschehen<br />

einfügt.<br />

<br />

Zwanghafter Drang, sich täglich<br />

und vorzugsweise lange<br />

mit dem PC oder einem bestimm<br />

ten Computerspiel zu<br />

be schäftigen, obwohl das<br />

Ver halten erhebliche negative<br />

Konsequenzen hat, wie z.B.<br />

„Vermüllen“ des Kinderzimmers,<br />

Absinken der Schulnoten,<br />

Übermüdung, Gewichtszunahme.<br />

<br />

Spielentzug führt zu Un ruhe,<br />

Aggression, Schweiß aus -<br />

brü chen, Panik, Stimmungsschwan<br />

kungen – ähnlich dem<br />

Ent zugs verhalten bei stoffgebun<br />

denen Süchten.<br />

<br />

Sämtliche Kontakte zu Freunden<br />

werden allmählich vernachlässigt<br />

oder sogar abgebrochen.<br />

Wie Sie Ihrem Kind helfen<br />

können, wenn es Anzeichen<br />

übermäßigen Spielkonsums<br />

aufweist<br />

Bei jüngeren Kindern ist ein<br />

klares Eingreifen und Einschränken<br />

der Spielzeit in Kombination<br />

mit Alternativangeboten<br />

nötig. Offene Gespräche über<br />

die Auswirkungen maßloser Mediennutzung<br />

können die Kinder<br />

für diese Problematik sensibilisieren.<br />

Ist das Kind auffallend<br />

aggressiv, sollte die vereinbarte<br />

Mediennutzungszeit umgehend<br />

redu ziert, ggf. sogar ganz<br />

gestrichen werden 11 .<br />

Richten Sie Jugendschutz systeme<br />

auf Spielkonsolen und<br />

Com putern ein. Nicht immer<br />

können die Eltern genau einschätzen,<br />

wie lange ihr Kind<br />

am Tag vor dem Computer sitzt.<br />

Auf medienbewusst.de finden<br />

Sie unter dem Stichwort<br />

„Jugend schutz einstellungen“ ein<br />

Tu torial-Video, welches Schritt<br />

für Schritt erklärt, welche Jugendschutzmaßnahmen<br />

(z.B. Zeit- und<br />

Altersbegrenzungen für einzelne<br />

Programme und Spiele) auf dem<br />

Computer vorgenommen werden<br />

können. Konsolen wie die Xbox<br />

360 und die Playstation 3 verfügen<br />

über integrierte Systeme.<br />

Informieren Sie sich konkret<br />

über die Möglichkeiten der vorhandenen<br />

Konsolen. Einige haben<br />

beispielsweise Internetzugang<br />

und bieten somit ein noch<br />

höheres Gefahrenspotential.<br />

Wie lange sollten Kinder<br />

Computerspielen dürfen?<br />

Alter Empfehlung<br />

0-3 Jahre 0 min/Tag<br />

4-5 Jahre max 30 min/Tag<br />

6-9 Jahre ca. 45 min bis<br />

max. 60 min/Tag<br />

10-13 Jahre max 2 h/Tag<br />

Diese Nutzungszeiten sollten<br />

je doch nicht auf die Zeiten der<br />

anderen Medien addiert werden,<br />

sondern untereinander abgestimmt<br />

werden. Gegebenenfalls<br />

sollte die Computerspieldauer<br />

immer kürzer als länger angesetzt<br />

werden.<br />

Tipp!<br />

Beispielsweise bietet das Selbsthilfe portal<br />

www.rollenspielsucht.de Eltern und Erzie<br />

henden die Möglichkeit, sich über das<br />

Thema Computerspielsucht zu informieren<br />

und auszutauschen.<br />

44<br />

medienbewusst.de<br />

medienbewusst.de<br />

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DIGITALE SPIELE<br />

DIGITALE SPIELE<br />

WIE <strong>KINDER</strong> EINEN<br />

VERANT WOR TUNGS VOLLEN UMGANG<br />

MIT DIGITALEN SPIE LEN ERLERNEN<br />

Wenn Kinder Interesse und<br />

Freude an Computer- oder Konsolenspielen<br />

zeigen, gilt es dies<br />

erst einmal ernst zu nehmen.<br />

Haben Sie schon einmal versucht,<br />

an dem Hobby Ihres<br />

Tipp!<br />

Erkundigen Sie sich auch bei den Eltern der<br />

Freunde Ihres Kindes über die Spiele, die<br />

in deren Besitz sind bzw. die Ihr Kind und<br />

deren Freund_in spielen könnten. Ob Sie<br />

Ihrem Kind die Teilnahme an einer LAN-Party<br />

gestatten, sollte situationsbedingt und im<br />

Einzelfall entschieden werden.<br />

© Jacek Chabraszewski / dreamstime.com<br />

Kindes teilzuhaben? Wenn es<br />

einen Multiplayer-Modus gibt,<br />

spielen Sie doch einmal mit!<br />

Erstens macht es so auch dem<br />

Kind noch mehr Spaß. Es merkt,<br />

dass Sie sich für sein Hobby interessieren<br />

und wird sich auch<br />

eher an Sie wenden, falls das<br />

Spielen beispielsweise Gefühle<br />

wie Angst oder starke Frustration<br />

hervorgerufen hat und es<br />

diese nicht einzuordnen weiß.<br />

Zweitens können Sie selbst auf<br />

diese Weise die verschiedenen<br />

Computerspiel-Genres näher ken -<br />

nen lernen. Das hilft Ihnen, die<br />

Spiele differenzierter zu be trachten.<br />

Und das Kind wird Ihre Meinung<br />

ernster nehmen, falls Sie<br />

beispielsweise Bedenken haben,<br />

dass es für ein bestimmtes Spiel<br />

noch zu jung ist.<br />

Das Spielverhalten der Familienmitglieder<br />

und Freunde beeinflusst<br />

das Kind. Aus diesem<br />

Grund sollten Sie ihm eine zielgerichtete<br />

Mediennutzung vorleben.<br />

Falls mehrere Personen<br />

unterschiedlichen Alters in einem<br />

Haushalt spielen, sollte sichergestellt<br />

werden, dass nur die<br />

jeweils für die Jüngsten freigege-<br />

ben Spiele sichtbar und erreichbar<br />

sind. Denn oft kann es passieren,<br />

dass Kinder genau das<br />

Spiel spielen wollen, welches<br />

die große Schwester, der große<br />

In der Öffentlichkeit wird regelmäßig<br />

über mangelnde Bewegung<br />

und Übergewicht disku tiert.<br />

Die Spielindustrie hat dieses<br />

Problem erkannt und wirbt für<br />

Spielkonsolen, die durch Bewegungen<br />

des Körpers gesteuert<br />

werden. Somit betätigt sich der<br />

Nutzer beim Spielen sportlich.<br />

Aber können diese Geräte<br />

wirk lich herkömmlichen Sport<br />

er setzen?<br />

Virtueller Sport ist bestenfalls Bewegung,<br />

kann aber auf keinen<br />

Fall echten Sport ersetzen, so die<br />

Ergebnisse einer Studie der Universität<br />

Münster 12 . Dies liegt ins -<br />

besondere daran, dass die Spiel -<br />

dauer der einzelnen Dis zipli nen<br />

sehr gering ist. Zudem lernt der<br />

Spieler mit der Zeit, die Konsole<br />

zu hintergehen, da die Sensoren<br />

bereits auf geringe Bewegungen<br />

reagieren. Dieses Problem ist<br />

den Herstellern bereits bewusst,<br />

Bruder oder ein Elternteil spielt,<br />

obwohl es z.B. nicht unter 16<br />

Jahren frei gegeben ist [mehr<br />

dazu unter „Jugendschutz bei<br />

Digitalen Spielen“, S 48].<br />

SPIELKONSOLEN ALS SPORTERSATZ<br />

FÜR <strong>KINDER</strong>?<br />

© Tomasz Tulik / dreamstime.com<br />

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medienbewusst.de<br />

medienbewusst.de<br />

47


DIGITALE SPIELE<br />

DIGITALE SPIELE<br />

Tipp!<br />

Sehr familienfreundlich ist das „Family<br />

Center“ von Xbox-Live. Hier können Eltern<br />

bestimmen, wann und wie lange ihre Kinder<br />

die Konsole nutzen können und haben<br />

somit das Spielverhalten ihrer Sprösslinge<br />

unter pädagogischer Kontrolle.<br />

weshalb neu artige Produkte wie<br />

die „Xbox Durango“ entwickelt<br />

wur den. De ren Geräte erkennen<br />

einzelne Kör perteile und Gelenke<br />

des mensch lichen Körpers und<br />

können somit jede Spielerbewegung<br />

präzise in eine Bewegung<br />

der Spielfigur umsetzen. Eine<br />

Studie des Sportwissenschaftlers<br />

Dr. Dr. Despeghel 13 zeigt, dass sich<br />

sogar schon das Spiel mit der<br />

vorherigen „Xbox Kinect“-Konsole<br />

im trainingswirksamen Bereich<br />

bewegte und zum Kalorienverbrennen<br />

sowie Muskelaufbau<br />

geeignet sei, wenn gleichzeitig<br />

die Ernährung umgestellt würde.<br />

Für Kinder können die neuen<br />

Konsolen ein Anreiz sein, sich<br />

mit einer bestimmten Sportart<br />

näher zu beschäftigen und diesen<br />

Sport auch real auszuprobieren.<br />

Dies gilt es generell zu<br />

fördern. Nach wie vor der beste<br />

Weg, um Kinder zum Sport zu<br />

motivieren, ist es gemeinsam<br />

nach draußen zu gehen und mit<br />

ihnen zu spielen.<br />

ter durchgespielt, anschließend<br />

wird aufbauend auf dessen<br />

Beurteilung eine Entscheidung<br />

des Gutachter gremiums gefällt.<br />

Wie das Verfahren im Detail<br />

abläuft, können Sie auf www.<br />

usk.de nachlesen.<br />

© contrastwerkstatt / fotolia<br />

USK-Freigabe<br />

JUGENDSCHUTZ BEI DIGITALEN<br />

SPIELEN: USK & PEGI<br />

Viele Eltern sind unsicher, welche<br />

Computerspiele für ihre Kinder<br />

geeignet sind und welche nicht.<br />

Eine Hilfestellung bietet die so<br />

genannte Unterhaltungssoftware<br />

Selbstkontrolle (USK) für den<br />

deut schen Markt, beziehungsweise<br />

die Pan European Game<br />

Information (kurz PEGI) für den<br />

europäischen Markt, mit ihren<br />

Alterskennzeichnungen.<br />

Was ist die USK?<br />

Die Aufgabe der USK besteht<br />

darin, PC-Spiele, die auf dem<br />

deutschen Spielmarkt verkauft<br />

werden sollen, zu überprüfen. Es<br />

soll herausgefunden werden, ob<br />

ein Spiel für bestimmte Altersgruppen<br />

eventuell noch nicht<br />

geeignet ist. Dabei wird das<br />

Spiel zunächst von einem Tes-<br />

Altersbeschränkung<br />

Ohne Altersbeschränkung<br />

Ab 6 Jahre<br />

Ab 12 Jahren<br />

Ab 16 Jahren<br />

Keine Jugendfreigabe<br />

(ab 18 Jahren)<br />

Bedeutung<br />

Keinerlei Beeinträchtigungen<br />

für Kinder<br />

Spannendere und wettkampfbetontere,<br />

aber noch immer<br />

familienfreundliche Spiele<br />

Kampfbetonte, aber relativ<br />

realitätsferne Spiele<br />

Spiele zeigen auch<br />

Gewalthand lungen<br />

Nahezu ausschließlich gewalthaltige<br />

Spielkonzepte,<br />

häufig düstere und be drohliche<br />

Atmosphäre<br />

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49


DIGITALE SPIELE<br />

DIGITALE SPIELE<br />

Was ist die PEGI?<br />

Das Ziel der PEGI ist es, ein<br />

einheitliches, länderübergreifendes<br />

Alterseinstufungssystem zu<br />

bil den. Leider ist die Verwendung<br />

des Systems meist noch<br />

freiwillig und nur in einigen Ländern<br />

im Gesetz verankert.<br />

PEGI-Freigabe<br />

Die Kennzeichnungen entstehen<br />

beispielsweise aus Spieltests<br />

und Informationen der Herausgeber.<br />

Diese füllen dafür einen<br />

speziell angefertigten Selbstbewertungsbogen<br />

aus, welcher von<br />

PEGI-Mitarbeiter_Innen nachträglich<br />

geprüft wird.<br />

© contrastwerkstatt / fotolia<br />

Altersbeschränkung<br />

Ab 3 Jahren<br />

Ab 7 Jahren<br />

Ab 12 Jahren<br />

Ab 16 Jahren<br />

Keine Jugendfreigabe<br />

(ab 18 Jahren)<br />

Bedeutung<br />

Realitätsferne, nahezu gewaltlose<br />

Spiele für alle Altersgruppen<br />

Wie Spiele ab 3 Jahren, aber<br />

mit möglicherweise Angst<br />

erzeugen den Szenen oder<br />

Geräuschen<br />

Spiele mit wenig Gewalt<br />

gegenüber Fantasiewesen bzw.<br />

wenigen Nacktdar stellungen<br />

Darstellung von real<br />

wirkenden Gewaltdarstellungen<br />

oder sexuellen Hand lungen,<br />

sowie Illegalität<br />

Spiele, die grausame Ge walt enthalten<br />

und Abscheu hervorrufen<br />

5 Tipps zum Konsum digitaler Spiele<br />

1. Verschaffen Sie sich einen Überblick über die aktuelle Auswahl an Spielen<br />

und lesen Sie die Empfehlungen der jeweiligen Tests. Dadurch können Sie<br />

die Kaufentscheidung Ihres Kindes effektiv mit beeinflussen.<br />

2. Achten Sie vor dem Kauf auf die Kennzeichnung der USK. Diese gibt die<br />

empfohlene Altersfreigabe eines Spiels an.<br />

3. Vereinbaren Sie klare Regeln zur Nutzung der Computer- und Konsolenspiele.<br />

Insbesondere der zeitliche Umfang der Nutzung sollte eingegrenzt<br />

werden.<br />

4. Werden Sie aufmerksam, wenn sich das reale Leben Ihres Kindes immer<br />

mehr dem PC unterordnet. Computerspiele selbst sollten nur als eine<br />

Möglichkeit der Freizeitgestaltung dienen.<br />

Ab welchem Alter ein Kind tatsächlich<br />

bereit ist, ein be stimmtes<br />

Computerspiel zu spielen,<br />

hängt von verschiedenen Faktoren<br />

ab (z.B. persönlicher Ent wick -<br />

lungsstand, Verarbeitung von<br />

actionreichen Inhalten) und ist<br />

daher individuell zu betrachten.<br />

Die Entscheidung liegt bei Ihnen<br />

als Erziehungsverantwortliche.<br />

5. Nehmen Sie an dem Hobby Ihres Kindes teil und spielen Sie einfach mal<br />

mit. Es wird sich freuen, dass Sie Interesse zeigen und wird sich Ihnen auch<br />

schneller anvertrauen, falls ihm z.B. etwas Angst macht.<br />

50<br />

medienbewusst.de<br />

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51


TESTEN SIE IHR VORWISSEN ZUM THEMENBEREICH INTERNET<br />

QUIZ<br />

a<br />

b<br />

c<br />

1. Was versteht man unter der sogenannten „Whitelist“?<br />

Dort werden bekannte und unproblematische Webseiten gespeichert, die das<br />

Kind aufrufen und nutzen darf.<br />

Diese Liste könnte man auch frei übersetzt „weiße Weste“ nennen: Sie listet<br />

diejenigen Personen auf, die im Internet noch nie eine unerlaubte Webseite<br />

geöffnet haben.<br />

Die „Whitelist“ ist die bekannteste weltweite Kindersuchmaschine, welche nur<br />

kindgerechte Inhalte aus dem Internet filtert.<br />

World Wide Web<br />

a<br />

b<br />

c<br />

2. Sollten Sie ihr Kind allein im Internet surfen lassen?<br />

Bis zu einem Alter von 14 Jahren dürfen Kinder nur in Begleitung eines Erziehungsberechtigten<br />

im Netz surfen.<br />

Nach einer gemeinsamen Eingewöhnungszeit kann es das Internet auch<br />

eigenverantwortlich nutzen. Sie müssen es nicht kontrollieren, sollten jedoch<br />

unterstützend in der Nähe sein.<br />

Mit einer geeigneten Kindersicherung können Sie Ihr Kind ohne Bedenken von<br />

Anfang an allein surfen lassen.<br />

© Chris Rimmer / flickr.com<br />

a<br />

b<br />

c<br />

3. Warum ist Facebook kein kindersicheres soziales Netzwerk?<br />

Das soziale Netzwerk besitzt keine Meldefunktion für unerlaubte Inhalte wie<br />

Pornografie oder Gewaltdarstellungen.<br />

Facebook nimmt die Handlungsweise mit den persönlichen<br />

Daten seiner Nutzer nicht sehr ernst.<br />

Trotz Privatsphäre-Einstellung, können alle angemeldeten<br />

Facebook-Nutzer (auch Nicht-Freunde) auf das<br />

gesamte Profil zugreifen. Einzig Personen ohne eigenes<br />

Facebook-Profil erlangen keine Einsicht auf die komplette<br />

Seite.<br />

weiter auf<br />

der nächsten<br />

Seite<br />

THEMENBEREICH<br />

INTERNET<br />

World Wide Web<br />

52<br />

medienbewusst.de<br />

medienbewusst.de<br />

53


INTERNET<br />

INTERNET<br />

World Wide Web<br />

a<br />

b<br />

c<br />

a<br />

b<br />

c<br />

4. Was sollten Sie bestenfalls tun, wenn sie bemerken, dass Ihr Kind Opfer<br />

von Cyber-Mobbing geworden ist?<br />

Dafür sorgen, dass Inhalte im Internet sofort gelöscht und Beweismaterialien<br />

ge speichert werden. Außerdem können Sie „Melde-Buttons“ nutzen und sich<br />

an Beschwerdestellen wenden.<br />

Setzen Sie sich mit Ihrem Kind zusammen an den Computer und stellen Sie<br />

den Angreifer selbst lächerlich dar. Dies wird dem Kind ein höheres Selbstbewusstsein<br />

und den Mut geben, sich von da an auch selbst zu wehren.<br />

Gehen Sie bei dem kleinsten Anzeichen gemeinsam mit Ihrem Kind zur Polizei.<br />

Cyber-Mobbing ist in jedem Fall eine Straftat und muss geahndet werden.<br />

Ansonsten könnten Sie sogar selbst wegen Unterschlagung angezeigt werden.<br />

5. Stellen Sie sich vor, Ihr Kind besitzt einen eigenen<br />

Blog, auf dem es über sein Leben postet. Nur eine<br />

der folgenden drei Möglichkeiten darf Ihr Kind auf<br />

seinem Blog tun, ohne das Urheberrecht zu verletzen.<br />

Welche?<br />

Beim Lesen in der Lieblingszeitschrift gerät Ihr Kind auf<br />

ein Gedicht einer anderen Leserin. Es findet das Gedicht<br />

so schön geschrieben, dass es dieses auf seinem<br />

Blog veröffentlicht und als eigens verfasstes Gedicht<br />

angibt.<br />

Im Urlaub fragte Ihr Kind eine fremde Person, ob diese<br />

einmal ein Foto von ihr vor einer berühmten Sehenswürdigkeit<br />

machen könnte. Die Person stimmt zu und<br />

knippst es. Nach den Ferien stellt es das Urlaubsbild<br />

auf den Blog, ohne den Fotografen zu nennen.<br />

Ihr Kind ist bei einem Freund und macht unbemerkt ein<br />

Video von ihm, als er mit seinem Haustier herumtollt.<br />

Damit auch seine anderen Freunde etwas von diesem<br />

witzigen Moment haben, postet es das Video am darauffolgenden<br />

Tag auf seinem Blog.<br />

Spätestens im Grundschulalter kommen Kinder mit dem Internet<br />

in Kontakt. Laut der KIM-Studie 2012 14 nutzen fast ein<br />

Viertel der 6- bis 7-jährigen Kinder das Internet, während es<br />

bei der älteren Altersgruppe der 12- bis 13-Jährigen bereits<br />

93% sind.<br />

Für gut ein Drittel der jungen Internetnutzer gehört die Nutzung<br />

von Online-Angeboten zu ihrem Alltag: Sie gehen so<br />

gut wie täglich ins Internet. Das birgt viele Chancen, aber<br />

natürlich auch Risiken, die Eltern abschätzen lernen sollten.<br />

Die meisten wissen das bereits: 70 Prozent der erziehungsberechtigten<br />

Personen berichteten, dass ihr Kind vorher um<br />

Erlaubnis bitten muss, wenn es online gehen möchte.<br />

Trotzdem können sowohl junge als auch ältere Menschen<br />

noch viel über das Internet lernen. In diesem Themenbereich<br />

werden Tipps und Vorschläge zur technischen und sozialen<br />

Sicherung im Netz gegeben, die als Anreiz für mehr Internetkompetenz<br />

dienen sollen.<br />

Bei den Lieblingswebseiten der Kinder zwischen 6 und 13<br />

Jahren liegt das soziale Netzwerk Facebook mittlerweile auf<br />

Rang eins. Daher gibt es in diesem Themenbereich einen<br />

Artikel, worum es ausschließlich um die korrekte Facebook-<br />

Nutzung geht.<br />

Darüber hinaus werden wichtige und aktuelle Themen wie<br />

der Datenmissbrauch oder das Cyber-Mobbing behandelt.<br />

© Arvind Balaraman / Dreamstime.com<br />

World Wide Web<br />

Lösung: 1a; 2b; 3b; 4a; 5b<br />

54<br />

medienbewusst.de<br />

medienbewusst.de<br />

55


INTERNET<br />

INTERNET<br />

World Wide Web<br />

TECHNISCHE SICHERUNG:<br />

DEN PC KINDGERECHT EINRICHTEN<br />

Ab welchem Alter ein Kind seinen<br />

eigenen Computer mit Internetanschluss<br />

besitzen sollte, können<br />

nur die Eltern selbst ganz<br />

indi viduell abschätzen. Dies<br />

ist der Fall, wenn Sie der Meinung<br />

sind, dass das Kind eine<br />

ausführ liche Einführung in den<br />

Gebrauch, die sichere Nutzung<br />

und die Gefahren des Internets<br />

erhalten hat und selbstbestimmt<br />

mit einem Rechner umgehen<br />

kann. Prinzi piell raten Experten<br />

aller dings zu keinem eigenen<br />

PC vor dem 12. Lebensjahr 15 .<br />

Kinder im Grundschulalter, die<br />

also noch nicht richtig lesen und<br />

schreiben können, sollten nur<br />

in Begleitung eines erfahrenen<br />

Er wachsenen ins Internet gehen.<br />

So können schnell Hilfestellungen<br />

gegeben werden<br />

und Sie haben einen besseren<br />

Überblick, wie lange Ihr Kind am<br />

Computer bzw. Laptop spielt.<br />

Nutzungsrechte einstellen<br />

Unabhängig davon, ob das Kind<br />

den Computer mit den Eltern<br />

oder Geschwistern teilt oder<br />

ei nen eigenen Laptop bzw. Computer<br />

benutzt, ist es sinnvoll, ein<br />

separates Benutzerkonto für das<br />

Kind einzurichten. Hiermit können<br />

verschiedene Einstel lungen<br />

auf die Kompetenzen und das<br />

Alter des Kindes angepasst<br />

werden (z.B. Jugendschutzfunktion).<br />

Der Administrator-Zugang sollte<br />

jederzeit bei Ihnen, als Erziehende,<br />

liegen, sodass Sie<br />

auch weiterhin die vollen PC-<br />

Rechte haben und Änderungen<br />

vor neh men können. Wenn Ihr<br />

Kind beispielsweise ein Spiel installieren<br />

möchte, wird ihm dies<br />

demnach nur mit Ihrer Erlaubnis<br />

möglich sein.<br />

Startseite einrichten<br />

Um die Orientierung in der<br />

weiten Internetwelt zu erleichtern,<br />

ist es hilfreich, dem Kind<br />

eine Startseite einzurichten<br />

Wenn ein Kind im Browser als<br />

erstes einer so weit greifenden<br />

Suchmaschine wie beispielsweise<br />

Google begegnet, kann es<br />

schnell den Überblick verlieren,<br />

sich überfordert fühlen und auf<br />

falsche Internetseiten gelangen.<br />

Für den Interneteinstieg empfehlen<br />

wir die „Kinder-Startseite“<br />

von surfen-ohne-risiko.net, einem<br />

Angebot des Bundesfamil-<br />

ienministeriums. Da rauf finden<br />

sich direkt auch Suchfelder zu<br />

Kinder-Such maschi nen wie frag-<br />

FINN.de oder Blindekuh.de, die<br />

nur kind ge rechte Inhalte aus<br />

dem Internet filtern. So können<br />

Kinder auch einmal selbstständig<br />

nach ihren Lieblingsthemen<br />

suchen.<br />

Damit Ihr Kind Webseiten, auf<br />

de nen es sich gerne aufhält,<br />

schnel ler wiederfindet, ist es außerdem<br />

sehr nützlich, diese als<br />

Lesezeichen bzw. Favoriten im<br />

Browser zu ergänzen.<br />

World Wide Web<br />

www.surfen-ohne-risiko.net<br />

www.desktop.meine-startseite.de<br />

56<br />

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INTERNET<br />

INTERNET<br />

Jugendschutzprogramme<br />

EMOTIONALE SICHERUNG: WIE SIE<br />

<strong>KINDER</strong> FIT FÜRS WEB MACHEN<br />

World Wide Web<br />

Wenn Kinder im Internet surfen<br />

und noch keine ausgereifte Kompetenz<br />

und Auffassungsgabe<br />

für bestimmte Inhalte ha ben,<br />

sollte man darüber nach denken,<br />

eine spezielle Kin dersicherung<br />

einzu stellen. Einige Sicherheitsmaß<br />

nahmen sind direkt im<br />

Betriebs system inte griert. Auf<br />

www.schau-hin.info/sicherheitseinstell<br />

ungen können Sie nachlesen,<br />

wie diese bei Windows<br />

und Mac OS einzustellen sind.<br />

Darüber hinaus gibt es auch<br />

spe zi elle Software zur Kindersiche<br />

rung, beispielsweise auf<br />

www.kinderserver-info.de. Hiermit<br />

können Sie Anwen dungen<br />

und Webseiten sperren, indem<br />

Sie diese zu einer sogenannten<br />

Blacklist hinzufügen. Vor dem<br />

Aufrufen einer Webseite prüft<br />

sie diese zunächst auf problematische<br />

Inhalte und verhindert<br />

gegebenenfalls das Öffnen dieser<br />

Seite. Das Gegenteil gilt für<br />

die sogenannte Whitelist. Hier<br />

werden bekannte und unproblematische<br />

Websei ten gespeichert,<br />

die das Kind aufrufen und<br />

nutzen darf. Viele Programme<br />

besitzen außerdem Zeitlimits<br />

für die Nutzung. Passen Sie die<br />

Filter an die Entwicklung und<br />

Interessen Ihres Kindes an. Bedenken<br />

Sie jedoch, dass Jugendschutzprogramme<br />

nicht die<br />

elter liche Verantwortung und<br />

(Internet-)Erziehung ersetzen.<br />

Linktipp!<br />

Auf medienbewusst.de finden Sie unter dem Stichwort „Kinderserver“<br />

ein Video-Tutorial, mit einer genauen Beschreibung zur Einrichtung.<br />

© Gfadel / Dreamstime.com<br />

Bevor ein Kind das Internet<br />

erst malig nutzt, sollten einige<br />

Grund lagen geklärt werden:<br />

Was ist das Internet?<br />

Was ist ein Browser? Was bietet<br />

das Internet für Möglichkeiten?<br />

Antworten auf diese<br />

Fragen be kommen Sie beispielsweise<br />

auf www.internet-abc.de.<br />

Begleiten Sie Ihr Kind beim Surfen.<br />

Es sollte mit der Zeit lernen,<br />

das Netz eigenverantwortlich zu<br />

nutzen. Zu Beginn wür den Sie<br />

es damit jedoch über fordern. Sie<br />

müssen es nicht ständig kontrollieren,<br />

sollten jedoch unterstützend<br />

in der Nähe sein.<br />

Kinder können schwer ent scheiden,<br />

was für sie geeignet ist<br />

und was nicht. Ihr Urteilsvermögen<br />

ist noch nicht sehr gut<br />

ausgeprägt, weshalb beispielsweise<br />

Videos auf Portalen wie<br />

YouTube einen falschen Eindruck<br />

ver mitteln können. Nicht<br />

nur dort kann schnell und<br />

unbemerkt Zugang zu gewaltverherrlichenden<br />

oder pornogra<br />

fischen Inhalten erlangt<br />

werden. Auch Nachrichten können<br />

ver ängstigend wirken. Nutzen<br />

Sie deshalb Kindernachrichtenprotale<br />

wie www.<br />

news4kids.de oder die Webseite<br />

von „logo!“ (www.logo.de), auf<br />

de nen Nachrichten verständlich<br />

dargestellt werden. Weitere<br />

Tipps bekommen Sie unter www.<br />

medienbewusst.de in dem Artikel<br />

„Frag doch mal das Internet<br />

– Nachrichtenportale für Kinder“.<br />

Wie Sie sehen, liegt es in den<br />

Händen der Erwachsenen, kindgerechte<br />

Webseiten und Inhalte<br />

zu filtern. Auch Lehrer und Lehrerinnen<br />

tragen viel Verantwortung.<br />

Stellen Sie Ihren Schülern<br />

eine Auswahl an geeigneten<br />

Web seiten bereit, wenn Sie Ihnen<br />

Hausaufgaben aufgeben,<br />

die sie mit Hilfe des Internets<br />

bearbei ten sollen.<br />

Linktipp!<br />

Altersgerechte Inhalte finden Sie beispielsweise auf<br />

www.seitenstark.de, www.klick-tipps.net und www.schulen-ansnetz.de.<br />

Dort sind viele Webseiten speziell für Kinder aufgelistet.<br />

World Wide Web<br />

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medienbewusst.de<br />

medienbewusst.de<br />

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INTERNET<br />

INTERNET<br />

World Wide Web<br />

Wo<br />

W<br />

WIE LANGE SOLLTEN <strong>KINDER</strong> IM<br />

INTERNET SEIN DÜRFEN?<br />

Das Internetportal schau-hin.<br />

info, ei ne medienpädagogische<br />

Ini tiative des Bundesfamilienminis<br />

teriums, listet folgende<br />

Alters empfehlungen für<br />

die tägliche In ter net nutzung auf:<br />

Alter Empfehlung<br />

bis 7 Jahre etwa 30 min/Tag<br />

8 - 9 Jahre etwa 45 min/Tag<br />

10 - 11 Jahre etwa 60 min/Tag<br />

12 - 13 Jahre etwa 75 min/Tag<br />

Wenn Sie Regeln für die tägliche<br />

Nutzungsdauer Ihres Kindes aufstellen,<br />

sollten Sie neben den<br />

oben genannten Angaben auch<br />

die Nutzung anderer Medien,<br />

wie Fernsehen oder Computerspiele<br />

einbeziehen.<br />

W<br />

rld Wide We<br />

Linktipp!<br />

Zu welchem Zeitpunkt die Internetnutzung problematisch wird, können<br />

Sie anhand der Checkliste der Wissenssendung Quarks & Co.<br />

testen: www.wdr.de/tv/quarks/sendungsbeitraege/2007/1204/007_<br />

bildschirm.jsp<br />

© Steven Pepple / Dreamstime.com<br />

b<br />

SOZIALE NETZWERKE<br />

Kinder und Jugendliche von<br />

heute wachsen mit dem Web 2.0<br />

auf und werden deshalb auch<br />

als „Digital Natives“ bezeichnet.<br />

Das Web 2.0, welches auch als<br />

Mitmach-Web bekannt ist, charak<br />

terisiert sich beispielsweise<br />

durch Videoportale, Blogs oder<br />

So ziale Netzwerke, die jeweils<br />

vie le Interaktionsmöglichkeiten<br />

wie das Chatten, Kommentieren<br />

und Hochladen von eigenen Inhal<br />

ten bieten. Vor allem Soziale<br />

Netzwerke erfreuen sich großer<br />

Beliebtheit. Ab einem Alter von<br />

10 Jahren fangen sie an, eine<br />

wich tige Rolle im Leben der Jugend<br />

lichen zu spielen. Zwei<br />

Fünftel der Kinder diesen Alters<br />

besitzen ein Online-Profil. Unter<br />

den 12- bis 13-Jährigen sind<br />

so gar mehr als die Hälfte in mindestens<br />

einem Social Network<br />

angemeldet (KIM-Studie 2012 14 ).<br />

Kindgerechte soziale<br />

Netzwerke<br />

Anbieter von Netzwerken für<br />

Erwachsene kontrollieren meist<br />

nicht die Inhalte, die die Nutzer<br />

einstellen. Somit können Kinder<br />

schnell auf Inhalte treffen, die<br />

nicht geeignet sind und die sie<br />

nicht verstehen.<br />

Kindgerechte Soziale Netzwerke<br />

hingegen sind leicht zu bedienen<br />

und altersgerecht gestaltet.<br />

Bei der Registrierung<br />

müssen meistens die Eltern mit<br />

ein be zogen werden und eine<br />

Nutzungs geneh migung unterschreiben.<br />

Chat funk tionen werden<br />

durch Mo de ratoren begleitet.<br />

Teilweise wird das Hoch laden<br />

von Fotos nicht erlaubt oder<br />

durch den Anbieter überprüft.<br />

Bei Belästigungen gibt es eine<br />

Meldefunktion für Kinder, bei der<br />

© Janpietruszka / Dreamstime.com<br />

World Wide Web<br />

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medienbewusst.de<br />

medienbewusst.de<br />

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INTERNET<br />

INTERNET<br />

World Wide Web<br />

www.mein-kika.de<br />

sie beunruhigende Vorfälle (wie<br />

z.B. Cyber-Mobbing – mehr dazu<br />

auf S. 69) melden und um Hilfe<br />

bitten können.<br />

Wenn sich ein Kind beispielsweise<br />

auf Facebook anmelden<br />

möchte, sollte es vorher geeignete<br />

Soziale Netzwerke für<br />

Kin der ausprobiert haben.<br />

Linktipp!<br />

Sichere soziale Netzwerke sind beispielsweise:<br />

- www.tivi.de (ab 8 Jahren)<br />

- www.kindernetz.de (ab 8 Jahren)<br />

- www.mein-kika.de (ab 10 Jahren)<br />

Es braucht Erfahrung und Verständnis<br />

dafür, wie diese funktionieren.<br />

Eltern können derweil<br />

begutachten, wie es die Sicherheits<br />

regeln befolgt (Umgang<br />

mit persönlichen Daten, Ein stell<br />

ungen zum Schutz der Pri vatsphäre,<br />

usw.) und gegebenenfalls<br />

Hilfestellungen und Tipps<br />

geben.<br />

DIE FACEBOOK-NUTZUNG<br />

www.facebook.com<br />

Facebook ist momentan das<br />

beliebteste und bekannteste<br />

Soziale Netzwerk in Deutschland<br />

und weiten Teilen der Welt:<br />

Wenn es ein Land wäre, wäre es<br />

mit 900 Millionen Menschen das<br />

Drittgrößte. Somit ist es in der<br />

heutigen Zeit auch vor Kindern<br />

und Jugendlichen nicht mehr zu<br />

verbergen. Obwohl Facebook<br />

offi ziell erst ab 13 Jahren genutzt<br />

werden darf, sind auch jüngere<br />

Altersgruppen vermehrt vertreten.<br />

Ein falsches Geburtsjahr bei<br />

der Registrierung anzugeben ist<br />

ein Kinderspiel. Im folgenden<br />

Abschnitt erhalten Sie wichtige<br />

Informationen über die richtige<br />

Nutzung dieses Sozialen Netzwerks.<br />

Wenn sich Kinder bei<br />

Facebook registrieren möchten<br />

Wenn Sie Ihr Kind für alt genug<br />

einschätzen und der Einrichtung<br />

eines Accounts zustimmen, seien<br />

Sie bei der Anmeldung anwesend<br />

und aufmerksam. Studieren<br />

Sie die Allgemeinen Geschäftsbedin<br />

gungen sowie die Bestimmungen<br />

zum Datenschutz und<br />

machen Sie sie mit dem Kind<br />

vertraut. Facebook nimmt die<br />

Handlungsweise mit den persönlichen<br />

Daten seiner Nutzer leider<br />

nicht sehr ernst. Ein kompletter<br />

Schutz der Privatsphäre ist eine<br />

Illusion, auch wenn das Profil<br />

nur für die eigenen „Freunde“<br />

sichtbar ist. Denn letztlich verfügen<br />

die Betreiber der Netzwerke<br />

laut ihrer Nutzungsrichtlinien<br />

über alle eingestellten Daten<br />

der Mitglieder, wie Profilinformationen,<br />

Fotos oder Kommentare.<br />

Kein Nutzer erhält konkrete Informationen<br />

darüber, welche seiner<br />

Inhalte, aber auch Aktivi täten im<br />

Sozialen Netzwerk in die Zentrale<br />

in den USA gespeichert und wie<br />

diese dort genutzt werden.<br />

Aus diesem Grund ist Vorsicht<br />

geboten. Beispielweise durchsucht<br />

Facebook das Mailkonto<br />

des Nutzers, um Freunde für das<br />

neue Mitglied zu finden. Gibt<br />

man die E-Mail-Adresse und das<br />

World Wide Web<br />

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medienbewusst.de<br />

medienbewusst.de<br />

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INTERNET<br />

INTERNET<br />

World Wide Web<br />

Tipp!<br />

Nutzen Sie eine E-Mailadresse, die nicht<br />

auf den richtigen Namen, Wohnort und das<br />

Alter des Kindes schließen lässt. Denken<br />

Sie sich z.B. auch gemeinsam einen ebenso<br />

neutralen Benutzernamen aus.<br />

World Wide Web<br />

Passwort seines Mail-Accounts<br />

an, erhält Facebook Zutritt zur<br />

privaten Mailbox und kann Daten<br />

von Nutzern des Netzwerks, als<br />

auch von Nicht-Nutzern sammeln.<br />

Achten Sie also darauf,<br />

dass Ihr Kind diese Daten nicht<br />

ausgibt. Seien Sie zudem vorsichtig,<br />

dass keine privaten<br />

Daten wie Telefonnummern oder<br />

E-Mail-Adressen veröffentlicht<br />

werden.<br />

Stellen Sie gemeinsam mit Ihrem<br />

Kind bei den Privatsphäre- und<br />

Sicherheitseinstellungen ein,<br />

dass nur Freunde und nicht<br />

alle Mitglieder des Netzwerks<br />

oder Personen außerhalb des<br />

Netz werks Zugriff auf die Daten<br />

(z.B. mit Hilfe von Suchmaschinen)<br />

haben. Besprechen<br />

Sie gemeinsam, für wen die<br />

Inhalte zu sehen sein sollen und<br />

auf welche Weise. Darunter zählt<br />

azum Beispiel, dass man, bevor<br />

man auf einem fremden Foto<br />

markiert (d.h. verlinkt) wird, erst<br />

einer Anfrage zustimmen muss.<br />

Vor allem junge Internetnutzer<br />

unterschätzen, dass sich Inhalte,<br />

die nicht zur Veröffentlichung<br />

bestimmt sind, (durch Dritte)<br />

schnell unbemerkt im Web verbreiten<br />

können.<br />

Hinweis: Sie sind Vorbild für Ihr Kind. Wenn Sie sich anders verhalten,<br />

indem Sie beispielsweise persönliche Informationen und<br />

Bilder von sich veröffentlichen, dann versteht Ihr Kind nicht, warum<br />

es das nicht auch darf. Dies gilt genauso für ältere Geschwister.<br />

Ich bin mit der Registrierung<br />

nicht einverstanden<br />

Generell gilt: Wenn Sie mit einer<br />

Registrierung auf einem Portal<br />

nicht einverstanden sind und die<br />

AGBs mangelnden Datenschutz<br />

aufweisen, raten Sie Ihrem Kind<br />

von der Nutzung dieses Portals<br />

ab und erklären Sie Ihre Gründe.<br />

Falls sich Ihr Kind ohne Ihre<br />

Erlaubnis anmeldet, gibt es letztlich<br />

noch die Möglichkeit, sich<br />

In der Regel sind die sozialen<br />

Beziehungen im Internet nicht<br />

unbedingt anders als im „realen“<br />

Leben. Online-Netzwerke<br />

umfassen allerdings meist mehr<br />

Personen. Sie reichen oft weit<br />

über den engen Freundeskreis<br />

an den Netzbetreiber zu wenden<br />

und den Account löschen<br />

zu lassen. Dies sollte aber nur<br />

als allerletzter Ausweg gesehen<br />

werden.<br />

Wo<br />

W<br />

ONLINE-FREUNDE – WIE VIELE<br />

BRAUCHEN <strong>KINDER</strong> WIRKLICH?<br />

hinaus und schließen auch entferntere<br />

Bekannte mit ein (z.B.<br />

alte Schulfreunde). Für einige<br />

junge Nutzer erscheint es wichtig,<br />

möglichst viele Kontakte zu<br />

haben, um sich anerkannt und<br />

beachtet zu fühlen.<br />

World Wide Web<br />

rld Wide<br />

Linktipp!<br />

Informationen über Facebook finden Sie zum einen direkt in dessen<br />

Hilfebereich unter www.facebook.com/help. Zum anderen wird auf<br />

medienbewusst.de unter dem Stichwort „Privatsphäre-Einstellungen<br />

auf Facebook“ ein Video-Tutorial zum Thema Sicherheitseinstellungen<br />

bereitgestellt.<br />

Linktipp!<br />

Interessante Betrachtungen zu der Rolle von Jugendlichen im Web<br />

2.0 zeigen die Studien „Heranwachsen mit dem Social Web” auf<br />

www.lfm-nrw.de und „Das Internet als Rezeptions- und Präsentationsplattform<br />

für Jugendliche”, kostenlos verfügbar auf www.jff.de.<br />

64<br />

medienbewusst.de<br />

medienbewusst.de<br />

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INTERNET<br />

Wo<br />

W<br />

rld W<br />

INTERNET<br />

World Wide Web<br />

Ist es bedenklich, wenn Kinder<br />

bereits über 100 „Freunde“<br />

besitzen?<br />

Einen Überblick über die Freundes<br />

liste zu haben, ist nicht verkehrt.<br />

Das heißt nicht, dass Sie<br />

die Freundesanfragen an und<br />

von Ihrem Kind kontrollieren<br />

sollen. Aber reden Sie mit ihm<br />

über seinen Online-Freundeskreis:<br />

Wer sind diese Personen<br />

und wen erkennt Ihr Kind in der<br />

Regel als richtigen „Freund“ an?<br />

Hinweis: Wenn Ihr Kind über ein großes Netzwerk verfügt, haben<br />

Sie ein Auge darauf, dass andere Aufgaben und Aktivitäten nicht zu<br />

kurz kommen. Denn die Pflege der Kontakte bedeutet auch einen<br />

großen Zeitaufwand. Stehen Sie mit Rat zur Seite, wenn es Ihrem<br />

Kind schwer fällt, abzuwägen, wen es als „Freund“ für das Soziale<br />

Netzwerk anerkennt.<br />

Tipp!<br />

Um mehr über dieses heikle Thema zu<br />

erfahren, empfehlen wir die ZDF-Dokumentation<br />

„Gefährliche Freundschaften –<br />

Internetfalle für Kinder“, abrufbar z.B. auf<br />

www.youtube.com.<br />

World Wide Web<br />

© Pavalache Stelian / Dreamstime.com<br />

Wenn Kinder zu wahllos auch<br />

un be kannte Personen in die<br />

Freundes liste aufnehmen, be -<br />

steht die Gefahr, dass Pädophile<br />

– versteckt als Gleichaltrige –<br />

Kontakt zu ihnen aufnehmen.<br />

Sie brauchen Ihrem Kind keine<br />

über triebene Angst vor Sozialen<br />

Netzwerken einjagen, aber es<br />

sollte eines verinnerlichen: Seine<br />

Freunde mit Bedacht zu wählen<br />

und persönliche Angaben nur<br />

sehr beschränkt herauszugeben.<br />

DIE NUTZUNG VON VIDEOPORTALEN<br />

Videoportale wie MyVideo, You-<br />

Tube oder sevenload stehen<br />

bei der Jugend hoch im Kurs.<br />

Dort werden Videoclips von den<br />

Nutzern des jeweiligen Portals<br />

(ob Privatperson, Unternehmen<br />

oder Organisation) hochgeladen<br />

und können von allen Internetnutzern<br />

angesehen werden. Das<br />

geht von Musikvideos über Filmtrailer<br />

bis zu selbstgedrehten<br />

Freizeitfilmchen. Diese können<br />

be wertet, kommentiert und in<br />

Fa voritenlisten gespeichert werden.<br />

Laut den amerikanischen AGBs<br />

darf das Videoportal YouTube<br />

ab einem Alter von 13 Jahren<br />

genutzt werden. Allerdings sind<br />

bisher keine Alterskontrollen für<br />

solche Plattformen vorgesehen.<br />

Doch auch wenn sich viele Anbieter<br />

um Kontrollen bemühen,<br />

werden sie niemals alle jugendgefährdenden<br />

Inhalte finden<br />

und ent fernen können. Somit<br />

besteht die Gefahr, dass einige<br />

Videos gegen Rechte wie Jugendmedienschutz,<br />

Urheberrecht oder<br />

Persönlichkeits rechte verstoßen.<br />

In vielen Videoportalen (My Video,<br />

YouTube, sevenload, Dailymotion,<br />

nicht: Clip Fish) lassen<br />

sich Filter einbauen, die kritische<br />

In halte bereits bei der Suche<br />

auslassen. Allerdings können<br />

die se durch einen einzigen Klick<br />

deaktiviert werden, der auch von<br />

Kindern getätigt werden kann.<br />

Lediglich YouTube koppelt diese<br />

Kindersicherungsfunktion an den<br />

gerade am PC angemeldeten<br />

Nutzer.<br />

Ein sicheres Videoportal speziell<br />

für die Altersklasse von 8<br />

bis 12 Jahren ist Juki. Hier können<br />

Kinder Videos anschauen<br />

und bewerten, sowie eigene<br />

Fil me hochladen. Diese werden<br />

stets von einer pädagogisch<br />

ge schulten Redaktion geprüft.<br />

Auf diese Weise können Kinder<br />

spielerisch lernen, mit der<br />

Kamera und dem Internet umzugehen.<br />

www.juki.de<br />

World Wide Web<br />

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medienbewusst.de<br />

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INTERNET<br />

INTERNET<br />

World Wide Web<br />

UNINFORMIERTHEIT SCHÜTZT NICHT<br />

VOR STRAFE<br />

Nicht alles, was technisch möglich<br />

ist, ist legal. Die Nutzung<br />

von Internetportalen ist an die<br />

Vorgaben der Anbieter (AGBs,<br />

Nutzungsbedingungen) und Gesetze<br />

gebunden. Diese müssen<br />

gelesen und beachtet werden.<br />

Doch oft wird man im Internet<br />

verleitet, das Verhalten anderer<br />

nachzuahmen, obwohl es laut<br />

Gesetz eigentlich verboten ist<br />

und/oder gegen die AGBs verstößt.<br />

Naive Vorstellungen wie „wenn<br />

alle es so machen, dann ist es<br />

erlaubt“ können den falschen<br />

Umgang im Netz unterstützen.<br />

Beispielsweise können beim<br />

Hoch laden von Fotos und<br />

Videos, die nicht selbst produziert<br />

wurden, urheberrechtliche<br />

Probleme entstehen. Bei<br />

fremden Dateien sollte vor der<br />

Veröffentlichung immer um Einwilligung<br />

gebeten oder je nach<br />

Regelung zu mindest der Urheber<br />

gekennzeichnet werden.<br />

Ansonsten muss mit Abmahnungen,<br />

Anzeigen und Klagen,<br />

die hohe finanzielle Strafen nach<br />

sich ziehen können, gerechnet<br />

werden. [mehr dazu unter „Urheberrecht“,<br />

S. 10]. Eltern und<br />

Lehrer_Innen kommt somit eine<br />

wichtige Aufklärungsfunktion zu.<br />

Hinweis: Versuchen Sie, dem Kind die Verantwortung bewusst<br />

werden zu lassen, die es mit fremden und eigenen Daten im Internet<br />

besitzt, um es für den Datenschutz zu sensibilisieren.<br />

© s_falkow / flickr.com<br />

CYBER-MOBBING<br />

So vielfältig die Chancen des<br />

Web 2.0. auch sind, so groß<br />

sind auch die Risiken, die es mit<br />

sich bringt. Nicht selten wird es<br />

von Kindern und Jugendlichen<br />

zum sogenannten Cyber-Mobbing<br />

missbraucht. Hierzu zählen<br />

unter anderem Beleidigungen,<br />

Gerüchte oder der Datenmissbrauch,<br />

z.B. die ungefragte Veröffentlichung<br />

von peinlichen<br />

oder intimen Fotos im Internet.<br />

Eine 2013 durchgeführte Studie<br />

des “Bündnis gegen Cyber-<br />

Mobbing” 16 fand heraus, dass in<br />

Deutschland beinahe jeder fünfte<br />

Schüler betroffen ist. Unter den<br />

14- und 15-jährigen befinden sich<br />

dabei die meisten Opfer.<br />

Warum ist Cyber-Mobbing so<br />

gefährlich?<br />

Cyber-Mobbing greift tiefer als<br />

das Mobbing in der Schule oder<br />

beispielweise einem Verein,<br />

dem das Kind angehört. Denn<br />

es nimmt auch zu Hause kein<br />

Ende. Außerdem haben viele<br />

Kinder und Jugendliche bereits<br />

ein inter netfähiges Handy oder<br />

Smartphone. Prinzipiell kann daher<br />

ein Opfer rund um die Uhr<br />

schikaniert werden. Die Täter<br />

können darüber hinaus anonym<br />

im Netz auftreten und alle<br />

„Freunde“ im Internet können<br />

mitlesen. Cyber-Mobbing findet<br />

somit in einer größeren Öffentlichkeit<br />

statt als in einer Gruppe<br />

innerhalb der Schule.<br />

© Kristina Afanasyeva / Dreamstime.com<br />

World Wide Web<br />

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INTERNET<br />

INTERNET<br />

World Wide Web<br />

Linktipp!<br />

www.save-me-online.de ist eine Beratungsstelle für Kinder und<br />

Jugendliche, die neben Einzelchats mit Beratern auch E-Mailberatungen<br />

anbietet. Auf der Plattform www.juuuport.de dagegen beraten<br />

und helfen sich Jugendliche gegenseitig bei Problemen im<br />

Netz.<br />

So können Eltern helfen:<br />

Im Idealfall vertrauen sich Kinder<br />

ihren Eltern oder nahestehenden<br />

Personen an, wenn sie jemand<br />

im Web ärgert oder anfängt,<br />

zu mobben. Oft ist dem jedoch<br />

nicht so, ob aus Scham oder<br />

Angst. Wenn Sie als Elternteil<br />

den Verdacht schöpfen, dass Ihr<br />

© Charlie Barker / flickr.com<br />

Kind gemobbt wird, sich aber<br />

nicht äußert, dann holen Sie andere<br />

Vertrauenspersonen hinzu,<br />

beispielsweise einen guten<br />

Freund des Kindes. Besprechen<br />

Sie das Mobbing auch mit<br />

den Lehrern, falls die Täter aus<br />

der eigenen Klasse oder Schule<br />

stammen sollten.<br />

Sorgen Sie dafür, dass verletzende<br />

Inhalte im Internet<br />

sofort entfernt werden, damit<br />

Ihr Kind nicht weiter damit konfrontiert<br />

wird und um eine weitere<br />

Verbreitung zu verhindern.<br />

Allerdings ist es zu diesem Zeitpunkt<br />

unge wiss, wie sehr das<br />

Bild bereits verbreitet wurde. Ihr<br />

Kind sollte jedoch auf keinen Fall<br />

zurückschlagen! Speichern Sie<br />

statt dessen das Beweismaterial.<br />

Manchmal ist es ausreichend,<br />

wenn der Täter direkt auf gefordert<br />

wird, Dateien, wie ein<br />

Bild, sofort aus dem Netz zu<br />

löschen. Bei Anonymität sollten<br />

Sie sich an den jeweiligen An-<br />

bieter im Internet wenden. Die<br />

meisten Portale bieten Informationen<br />

und Möglichkeiten zur<br />

Problemlösung an, wenn rechtsverletzende<br />

Inhalte veröffentlicht<br />

wurden. Die Kontaktinformationen,<br />

auch von dem betrieblichen<br />

Datenschutzbeauftragten<br />

des An bieters, finden Sie im Impressum<br />

der Webseite.<br />

Nutzen Sie die „Melde-Buttons“,<br />

mit denen man in fast jedem<br />

Netzwerk auf Unruhestifter auf-<br />

Linktipp!<br />

Wie Kinder ihre Daten im Netz schützen können und in welchen Fällen<br />

vorsichtig gehandelt werden muss, finden Sie zusammengefasst<br />

auf www.surfen-ohne-risiko.net/daten-schuetzen.<br />

So können Lehrer helfen:<br />

Behandeln Sie das Thema Cyber-<br />

Mobbing in der Schule, beispiels<br />

weise durch Rollenspiele,<br />

Projekttage in der Klasse oder<br />

der ganzen Schule und zeigen<br />

Sie Dialogbereitschaft. Fragen<br />

Sie, wer schon einmal gemobbt<br />

wurde und wer schon mal gemobbt<br />

hat. Wenn Sie bei einem<br />

Schüler oder einer Schülerin Bedenken<br />

haben, dass er/sie Angst<br />

haben könnte sich anzuvertrauen,<br />

suchen Sie das private<br />

Gespräch oder auch gemeinsam<br />

mit den Eltern.<br />

merksam machen kann. Er klären<br />

Sie Ihrem Kind, dass es diese<br />

Funktion gibt. Sie kann in Fällen<br />

von Cyber-Mobbing, ungeeigneten<br />

Inhalten und bei Verstößen<br />

gegen das Recht am eigenen Bild<br />

genutzt werden.<br />

Zusätzlich können Sie sich bei<br />

Bedarf an die Beschwerde stelle<br />

www.jugendschutz.de wenden.<br />

Bei ernsten Mobbingangriffen<br />

sollten Sie die Polizei einschalten<br />

und eine Anzeige erstatten.<br />

Vor allem Zeugen können helfen.<br />

Zivilcourage muss daher an<br />

Schulen groß geschrieben und<br />

vermittelt werden. Das erhöht<br />

die Chance, Mobbingfälle aufzudecken.<br />

Auch ein Verhaltenskodex<br />

für die Schüler, aber auch<br />

zwischen Schülern und Lehrern,<br />

ist unerlässlich. Darin sollte<br />

das Filmen/Fotografieren in der<br />

Schu le, das Online gehen im<br />

Unterricht und natürlich das<br />

Mobbing geregelt sein.<br />

World Wide Web<br />

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medienbewusst.de<br />

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INTERNET<br />

INTERNET<br />

World Wide Web<br />

Um Täter im Netz zu erwischen,<br />

haben einige Lehrer in der<br />

Vergangenheit „Fake-Profile“ erstellt.<br />

Tipp!<br />

Sensibilisieren Sie Ihre Schüler_Innen auch<br />

mit Hilfe von Medien: Das Buch „Rache@“<br />

von Antje Szillat sowie der Film „Homevideo“<br />

(erhielt u.a. den Deutschen Fernsehpreis<br />

als bester Film 2011) erzählen jeweils<br />

eine Geschichte von betroffenen Opfern.<br />

World Wide Web<br />

© Melinda Nagy / Dreamstime.com<br />

Doch Vorsicht: Das ist illegal<br />

und verletzt den Datenschutz<br />

des Beobachteten. Klären Sie<br />

Ihre Schüler_Innen vielmehr auf,<br />

welche Straftaten und Konsequen<br />

zen bei Verbreitung rechtswid<br />

riger Inhalte im Internet<br />

gelten.<br />

Ist Cyber-Mobbing<br />

rechtswidrig?<br />

Cyber-Mobbing an sich ist<br />

bis her noch kein Straftatbestand.<br />

Allerdings stellen die<br />

einzelnen Mobbingangriffe,<br />

d.h. Beleidigungen oder Verletzungen<br />

des „Rechts am eigenen<br />

Bild“ Straftaten dar<br />

(mehr dazu unter “Urheberrecht”,<br />

S. 10). Welche genauen<br />

Straftaten beim Cyber-Mobbing<br />

existieren, können Sie auf<br />

www.polizei-beratung.de nachlesen.<br />

Ab 14 Jahren gelten<br />

Menschen in Deutschland als<br />

strafmündig.<br />

Linktipp!<br />

Weitere Hilfestellungen und Tipps, um Mobbing und Cyber-Mobbing<br />

vorzubeugen, finden Sie auf www.klicksafe.de/service/fuer-lehrende/<br />

zusatzmodule-zum-lehrerhandbuch im Zusatzmodul „Was tun bei<br />

Cyber-Mobbing?“.<br />

JUGENDSCHUTZ IM INTERNET<br />

Viele Eltern sind unsicher, ihre<br />

Kinder ins WWW zu lassen, da<br />

es dort von jugendgefährdenden<br />

Webseiten wimmelt. Doch dieses<br />

ist schon längst kein komplett<br />

rechtsfreier Raum mehr:<br />

Bei Verstößen ruft die staatliche<br />

Institution jugendschutz.net –<br />

eine Webseite, auf der Be schwer -<br />

den von jedermann gemeldet<br />

werden können – die deutschen<br />

Anbieter zur Änderung oder<br />

Löschung der Inhalte auf. Wird<br />

dies nicht unternommen oder<br />

es existieren schwerwiegende<br />

Verstöße, schreiten die Kommission<br />

für Jugendmedienschutz<br />

(KJM) bzw. die Freiwillige Selbstkontrolle<br />

Multimedia-Diensteanbieter<br />

e.V. (FSM) ein, welche<br />

rechtswidrige Internetinhalte auf<br />

den Index stellen können.<br />

© Ft_photography / Dreamstime.com<br />

World Wide Web<br />

72<br />

medienbewusst.de<br />

medienbewusst.de<br />

73


INTERNET<br />

INTERNET<br />

World Wide Web<br />

© Drew Burns / Dreamstime.com<br />

World Wide Web<br />

Medienaufsicht im Internet:<br />

KJM<br />

Die KJM kontrolliert den privaten<br />

Rundfunk (Fernsehen und<br />

Radio) als auch die Telemedien<br />

(Internet). Bei Verstößen gegen<br />

den Jugendschutz oder die Menschenwürde<br />

beschließt sie Maßnahmen<br />

wie Ordnungswidrigkeitsverfahren<br />

oder die Löschung<br />

eines Webangebots. Umgesetzt<br />

werden die Maßnahmen von<br />

den jeweiligen Landesmedienanstalten.<br />

Bei strafrechtlichen Inhalten<br />

wird die Staatsanwaltschaft<br />

hinzugezogen.<br />

Selbstkontrolleinrichtung:<br />

FSM<br />

Die FSM ist eine anerkannte<br />

Selbst kontrolleinrichtung für den<br />

Bereich Telemedien. Zum einen<br />

betreibt sie eine Beschwerde -<br />

stelle für rechtswidrige und jugend<br />

ge fährdende Internetinhalte:<br />

direkt auf der Webseite<br />

der FSM kann jeder ein Beschwerde<br />

formular ausfüllen<br />

(zu finden auf www.fsm.de/de/<br />

Beschwerdeformular) oder aber<br />

auch die Webseite www.internetbeschwerdestelle.de<br />

nutzen.<br />

Im Falle von Beanstandungen<br />

entscheidet die Selbstkontrolleinrichtung<br />

über erforderliche<br />

Maßnahmen.<br />

Zudem können sich Unternehmen<br />

freiwillig bei der FSM als<br />

Mitglied eintragen lassen, indem<br />

diese ihr Angebot einer<br />

um fassenden Überprüfung auf<br />

Jugendschutzkonformität unterziehen.<br />

Vorteil für die Unternehmen<br />

ist dann u.a. eine gesetzlich<br />

festge schriebene Schutzfunktion<br />

vor Sanktionierungen der KJM.<br />

5 Tipps zur Internetnutzung von Kindern<br />

1. Fragen Sie ihr Kind, wozu es das Internet nutzt und warum. Informieren Sie<br />

sich über die entsprechenden Angebote: Sind diese kind gerecht?<br />

2. Ist das Internet noch ganz neu für Ihr Kind, dann gehen Sie gemeinsam<br />

mit ihm online und erklären Sie die einzelnen Funktionen und möglichen<br />

Gefahrenstellen. Ist das Kind bereits erfahrener, können Sie es auch selbstständig<br />

im Internet surfen und spielen lassen. Bleiben Sie allerdings in der<br />

Nähe, um einen besseren Überblick über die Nutzung zu haben und um<br />

Ihrem Kind zu helfen, wenn es Fragen hat.<br />

3. Klären Sie Ihr Kind über die Verbreitung von persönlichen Daten im Internet<br />

auf.<br />

4. Bevor sich Ihr Kind auf einem Sozialen Netzwerk für ältere Zielgruppen, z.B.<br />

Facebook anmelden möchte, lassen Sie es zunächst auf sicheren Kindernetzwerken<br />

„üben“.<br />

5. Technische Hilfsmittel wie Jugendschutzprogramme helfen, junge Internetnutzer<br />

zu leiten und zu schützen.<br />

74<br />

medienbewusst.de<br />

medienbewusst.de<br />

75


TESTEN SIE IHR VORWISSEN ZUM THEMENBEREICH KINO<br />

QUIZ<br />

a<br />

b<br />

c<br />

1. Welche Aussage bezüglich der FSK-Altersfreigabe ist richtig?<br />

Kinder, die das erforderliche Alter für einen Film bereits deutlich überschritten<br />

haben, würden sich langweilen.<br />

Die FSK-Altersfreigaben sind nur Empfehlungen.<br />

Die FSK legt eine verbindliche Untergrenze fest, die bestimmt, ab welchem<br />

Al ter Filme in der Öffentlichkeit an Kinder und Jugendliche abgegeben werden<br />

dürfen.<br />

a<br />

b<br />

c<br />

2. Was bedeutet es, wenn ein Film laut FSK erst ab einem Alter von sechs<br />

Jahren frei gegeben ist?<br />

Der Film ist realitätsnah, die Ereig nisse nehmen jedoch ein positives Ende.<br />

Es handelt sich um einen Comicfilm, Anime bzw. Animationsfilm.<br />

Die Filmcharaktere bestehen aus schließlich aus Kindern.<br />

a<br />

b<br />

c<br />

3. Ab welchem Alter ist es unbedenklich, Kinder alleine ins Kino gehen zu lassen?<br />

Ab 6 Jahren.<br />

Minderjährige sollten immer in Begleitung eines Erwachsenen ins Kino gehen.<br />

Das ist je nach Kind individuell zu betrachten.<br />

© Chris Rimmer / flickr.com<br />

THEMENBEREICH<br />

KINO<br />

a<br />

b<br />

c<br />

a<br />

b<br />

c<br />

4. Was ist zu beachten, wenn Kinder alleine ins Kino gehen?<br />

Man sollte feste Verabredungen treffen und hinterher mit dem Kind über das<br />

Gesehene sprechen.<br />

Bestellen Sie dem Kind ein Taxi, damit es nicht alleine nach Hause fahren<br />

muss oder geben Sie ihm eine Busfahrkarte mit. Wenn der Film spät endet,<br />

sollte es nach der Fahrt möglichst schnell ins Bett gehen.<br />

Wenn es einen Film sehen möchte, für den es noch zu jung ist, sollte es von<br />

einem älteren Geschwisterteil begleitet werden. Dann sind auch gewalthaltige<br />

oder sehr actionreiche Filme kein Problem für das Kind.<br />

5. Wirken sich 3D-Filme negativ auf die Gesundheit aus?<br />

Nein, im Gegenteil. 3D regt die Gehirnleistung an und fördert die Konzentration.<br />

Eventuell. Insbesondere bei Menschen mit einer Sehschwäche kann das<br />

Betrach ten von 3D-Inhalten zu Kopfschmerzen oder ermüdeten Augen führen.<br />

Ja, 3D-Bilder erhöhen die Wahrscheinlichkeit, an Augenkrebs zu erkranken.<br />

76 medienbewusst.de<br />

medienbewusst.de<br />

Lösung: 1c; 2a; 3c; 4a; 5b<br />

77


KINO<br />

KINO<br />

Der abgedunkelte Saal, die gro ße Leinwand, Popcorn und<br />

die Re aktionen der anderen Zuschauer ver leihen jedem Kinobesuch<br />

ein en Erlebnischarakter. Kein Wun der, dass gerade<br />

Kin der davon begeistert sind. Hier erfahren Sie, wie diese<br />

Frei zeitbeschäftigung ein Spaß ohne böse Überraschungen<br />

für die ganze Familie werden kann und was Sie dabei<br />

beachten sollten.<br />

AB WELCHEM ALTER SOLLTEN <strong>KINDER</strong><br />

ALLEINE INS KINO GEHEN DÜRFEN?<br />

Für einen Kinobesuch ohne eine<br />

erwachsene Begleitperson sind<br />

die Altersgrenzen eher niedrig.<br />

Das Jugendschutzgesetz erlaubt<br />

dies schon für Kinder ab 6 Jahren,<br />

wenn die dort gezeigten Filme<br />

für ihre Altersstufe freigegeben<br />

sind und die Vorführung um 20<br />

Uhr beendet ist.<br />

Ab welchem Alter ein Kind tatsäch<br />

lich bereit ist, einen Kinofilm<br />

ohne die Begleitung eines<br />

Er wachsenen zu konsumieren,<br />

hängt von verschiedenen Faktoren<br />

ab (z.B. Bewegungsdrang,<br />

persönlicher Entwicklungsstand,<br />

Filminhalte) und ist daher individuell<br />

zu betrachten. Die Entscheidung<br />

liegt bei Ihnen als<br />

Erziehungsverantwortliche.<br />

© BenSpark / flickr.com<br />

Tipp!<br />

Der Kinobesuch sollte immer etwas Besonderes<br />

darstellen und nicht zu oft unternommen<br />

werden. Dann freuen sich Kinder<br />

umso mehr darauf.<br />

78 medienbewusst.de<br />

medienbewusst.de<br />

79


KINO<br />

KINO<br />

Empfehlungen für Eltern<br />

Wie wirkt 3D auf Kinder?<br />

Wenn Sie sich dazu entschließen,<br />

Ihr Kind alleine ins Kino gehen<br />

zu lassen, ist es empfehlenswert,<br />

feste Verabredungen mit ihm zu<br />

treffen, z.B. mit den Freunden<br />

zu sammen zu bleiben und zu<br />

einem vereinbarten Treffpunkt<br />

zu kommen, wo Sie es am Ende<br />

der Vorführung abholen können.<br />

Achten Sie auf positive Inhalte<br />

und ein optimistisches Ende des<br />

Films. Wenn dennoch bedrohliche<br />

Handlungen vorkommen,<br />

ist es wichtig, dass Sie sich anschließend<br />

mit dem Kind zusammensetzen<br />

und diese gemeinsam<br />

besprechen, sowie auf die<br />

Empfindungen Ihres Kindes entsprechend<br />

eingehen.<br />

Linktipp!<br />

Einen Überblick über aktuelle Kinder- und Jugendfilme liefert<br />

www.kinderfilmwelt.de. Die Seite ist speziell auf die Bedürfnisse und<br />

das Verständnis von Kindern zugeschnitten, sodass diese sich dort<br />

auch selbstständig informieren können.<br />

3D-KINO<br />

Die Abkürzung 3D steht für<br />

Drei dimensionalität und wird<br />

als Sy nonym für die räumliche<br />

Darstellung von Körpern verwendet.<br />

Im Kino erlebt diese Tech-<br />

Tipp!<br />

Bemühen Sie sich um einen Platz weiter<br />

hinten im Kinosaal. Dadurch wirkt die Bildauflösung<br />

besser und die Augen werden<br />

geschont.<br />

nologie der zeit einen starken<br />

Durchbruch. Sie macht das Filmerlebnis<br />

reizvoller, Figuren und<br />

Gegenstände scheinen aus der<br />

Kinoleinwand herauszutreten,<br />

wir ken plastisch er. Dadurch ent -<br />

steht beim Zu schauer das Gefühl,<br />

am Film geschehen teilzunehmen.<br />

Häufig wird der 3D-Effekt bei<br />

Ani mationsfilmen angewendet,<br />

die sich in erster Linie an Kinder<br />

richten. Doch was ist im Umgang<br />

mit 3D-Filmen zu beachten?<br />

Der 3D-Effekt ist nur einer von<br />

vie len Eindrücken, mit dem das<br />

Kind im Kino konfrontiert wird.<br />

Wie 3D-Bilder genau bei Kindern<br />

wirken, darüber weiß man noch<br />

nicht viel. Dreidimensionales<br />

Se h en ist abhängig vom jeweiligen<br />

Alter des Kindes. Auch die<br />

Entwicklung und Kino- bzw. Filmerfahrung<br />

des Kindes wirkt sich<br />

auf die Wahrnehmung von 3D<br />

aus.<br />

Ob ein 3D-Film für Kinder geeignet<br />

ist oder nicht, ist grundsätzlich<br />

von den Inhalten des Films<br />

abhängig. Durch den 3D-Effekt<br />

wird die Handlung allerdings<br />

inten siver erlebt, was dazu führen<br />

kann, dass auftretende Gefühle<br />

noch verstärkt werden. Für<br />

Kinder kann das lustig und un terhaltsam<br />

sein. Unheimliche Szenen<br />

wirken durch 3D aber möglicherweise<br />

noch bedroh li cher.<br />

Es ist denkbar, dass vor allem<br />

jüngere Kinder verstärkt Angst<br />

empfinden, wenn im Film z.B. ein<br />

Monster auf sie zukommt, wovor<br />

sie sich fürchten. Beobachten<br />

Sie, wie sich das Kind beim<br />

Schauen von 3D-Filmen verhält.<br />

Wenn Sie Ver ängstigung oder extreme<br />

Auf regung in seinem Verhalten<br />

feststellen, dann sollten<br />

Sie den Kinobesuch abbrechen.<br />

Ist 3D gesundheits schädlich?<br />

Die Ergebnisse einer Studie der<br />

Universität von Kalifornien in<br />

Berkeley 17 haben ergeben, dass<br />

das Betrachten von 3D-Inhalten<br />

zu Kopfschmerzen oder ermüdeten<br />

Augen führen kann. In der<br />

Realität zeigt sich jedoch, dass<br />

diese Nebenwirkungen nur in<br />

Ausnahmefällen vorkommen und<br />

nach einer gewissen Eingewöhnungsphase<br />

auch wieder vergehen.<br />

Für das räumliche Sehen<br />

ist es lediglich wichtig, dass die<br />

Augen eine möglichst ausgeglichene<br />

Sehstärke haben 18 .<br />

Körperliches Unwohlsein kann<br />

aber auch auftreten, wenn der<br />

3D-Effekt nicht richtig funktion<br />

iert, zum Beispiel weil die benötigten<br />

3D-Brillen nicht pas sen.<br />

© brandoncripps/flickr.com<br />

80 medienbewusst.de<br />

medienbewusst.de<br />

81


KINO<br />

KINO<br />

Kinder haben einen kleineren<br />

Augenabstand, der in einigen<br />

Kinos durch die dort verfügbaren<br />

3D-Brillen nicht berück-<br />

sichtigt wird. In solchen Fällen<br />

ist es eine Überlegung wert, eine<br />

spezielle Kinder brille zu kaufen.<br />

Filme mit einer Altersfreigabe ab 16 Jahren enthalten sozial schädigende<br />

Botschaften, gewaltverherrlichende oder gar diskriminierende<br />

Inhalte. Besonders die Bereiche Drogenkonsum, Ausländerfeindlichkeit<br />

und Sexualität werden von der Freiwilligen Selbstkontrolle<br />

g e nauestens geprüft.<br />

JUGEND<strong>MEDIEN</strong>SCHUTZ IM KINO<br />

Die Bezeichnung ‚Keine Jugendfreigabe‘, bzw. ‚ab 18‘, wird dann vergeben,<br />

wenn eine schwere Jugendgefährdung vorliegt.<br />

Die FSK (Freiwillige Selbstkontrolle<br />

der Filmwirtschaft) entschei<br />

det über Altersfreigaben von<br />

Filmen. Dabei wird sich vor allem<br />

am Wohl der jüngsten Jahr gänge<br />

einer Altersgruppe ori en tiert. Die<br />

FSK legt also gewisser maßen<br />

ei ne verbindliche Untergrenze<br />

fest, die bestimmt, ab welchem<br />

Alter Filme in der Öffentlichkeit<br />

(z.B. in Handel und Videotheken)<br />

an Kinder und Jugendliche abgegeben<br />

werden dürfen.<br />

Linktipp!<br />

Dass die Al ters freigaben manchmal auch auf Kri tik stoßen zeigt der<br />

Arti kel „FSK kämpft gegen ‚sexuelle Des orientie rung‘“, den Sie hier<br />

nach lesen können:<br />

medienbewusst.de/kino/20111220/fsk-kaempft-gegen-sexuelledesorientierung.html<br />

Bedeutung der Alterskennzeichen<br />

Ohne Altersbeschränkung freige geben ist ein Film, wenn er frei von<br />

Be drohungssituationen ist bzw. diese schnell aufgeklärt werden.<br />

Ge rade Kinder unter sechs Jahren können bestimmte Szenen noch<br />

nicht selbstständig verarbeiten. In diesem Fall ist jedoch keine Beeinträchtigung<br />

für das Kind zu erwarten.<br />

Ab einem Alter von sechs Jahren können Kinder schon distanziert<br />

erkennen, welche Geschichten real sind. Jedoch müssen die Ereignisse<br />

auch hier ein positives Ende nehmen. Nur dann verdient es die<br />

Bezeichnung „Freigegeben ab 6 Jahren“.<br />

Eine Freigabe ab 12 Jahren wird dann erteilt, wenn der Film aufregendere<br />

Szenen enthält. Gerade wenn ein hohes Gewaltpotential<br />

ent halten ist, muss gründlich geprüft werden, ob es eine Gefährdung<br />

für Jugendliche darstellen kann. Filme mit Inhalten über gesellschaftliche<br />

Probleme sind hingegen erträglicher, weil sie die Meinungsund<br />

Bewusstseinsbildung fördern.<br />

5 Tipps für einen Kino-Besuch mit Kindern<br />

1. Die FSK-Altersfreigaben geben eine gute Orientierungshilfe, welche Filme<br />

für Kinder geeignet sind. Sie sind allerdings keine pädagogischen Empfehlungen.<br />

2. Erkundigen Sie sich vor dem Kinobesuch, welche Filme tatsächlich kindgerecht<br />

sind. Informationen zu aktuellen Kinofilmen finden Sie auch auf<br />

medienbewusst.de.<br />

3. Sitzplätze in den hinteren Reihen schonen die Augen.<br />

4. Wenn Sie Ihr Kind alleine ins Kino gehen lassen, dann treffen Sie feste<br />

Verabredungen mit ihm.<br />

5. Scheuen Sie sich nicht, den Kinobesuch abzubrechen, falls Sie aufgrund<br />

bestimmter Filminhalte Verängstigung oder extreme Aufregung im Verhalten<br />

Ihres Kindes feststellen.<br />

82 medienbewusst.de<br />

medienbewusst.de<br />

83


TESTEN SIE IHR VORWISSEN ZUM THEMENBEREICH MOBILE <strong>MEDIEN</strong><br />

QUIZ<br />

a<br />

b<br />

c<br />

1. Wofür lassen sich Mobile-Learning-Technologien sinnvoll einsetzen?<br />

Kurz vor einer Klassenarbeit oder ähnlichen Situationen, wenn Kinder unter<br />

Zeitdruck lernen müssen, sind sie besonders effektiv.<br />

Sie eignen sich vor allem für verschiedene Formen des Auswendiglernens, z.B.<br />

Vokabeltraining.<br />

Komplexe Lerninhalte lassen sich mit Mobile-Learning-Technologien einfacher<br />

und verständlicher vermitteln.<br />

a<br />

b<br />

c<br />

2. Welchen Vorteil bietet der QR-Code?<br />

Er bietet einen schnellen Zugang zu Informationen, z.B. Webseiten.<br />

Der QR-Code funktioniert wie eine Sperre und kann so Smartphones und Tablet<br />

PC vor ungewollten Inhalten schützen.<br />

Mit Hilfe des QR-Codes lässt sich das Mobiltelefon eindeutig identifizieren.<br />

Fremdnutzung ist somit unmöglich.<br />

a<br />

b<br />

c<br />

3. Was ist „Happy Slapping“?<br />

Es handelt sich dabei um eine neuartige App, welche die Ausschüttung von<br />

Glückshormonen anregt.<br />

So werden Spaß-Prügeleien bezeichnet, die mit dem Handy aufgezeichnet und<br />

verbreitet werden.<br />

Happy Slapping ist ein lustiger Schnappschuss mit der Handykamera.<br />

© Chris Rimmer / flickr.com<br />

THEMENBEREICH<br />

MOBILE <strong>MEDIEN</strong><br />

a<br />

b<br />

c<br />

a<br />

b<br />

c<br />

4. Welchen Nachteil haben e-Books?<br />

Es kann vorkommen, dass die eReader mit den unterschiedlichen e-Book-<br />

Dateien nicht kompatibel sind.<br />

Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Lesen auf dem Bildschirm besonders<br />

schädlich für die Augen ist.<br />

e-Books sind generell teurer als die Printausgabe.<br />

5. Welche Voraussetzung muss bei einer Handyortung erfüllt sein?<br />

Die Lokalisierung funktioniert nur, wenn das Kind das Handy in der Hand hält.<br />

Das zu ortende Handy benötigt einen Internetanschluss.<br />

Das Handy des Kindes muss eingeschaltet sein, sonst kann keine Verbindung<br />

hergestellt werden.<br />

84 medienbewusst.de<br />

medienbewusst.de<br />

Lösung: 1b; 2a; 3b; 4a; 5c<br />

85


MOBILE <strong>MEDIEN</strong><br />

MOBILE <strong>MEDIEN</strong><br />

© horizontal.integration / flickr.com<br />

Das Handy ist schon seit einigen Jahren kaum mehr aus<br />

dem Leben von Kindern und Jugendlichen wegzudenken.<br />

Inzwischen hat mehr als jedes zweite Kind ein Eigenes, wobei<br />

die 12- bis 13-Jährigen mit über 90 % fast alle eines<br />

besitzen (JIM-Studie 2013 19 ). Mobile Kommunikation besteht<br />

heute allerdings längst nicht mehr nur aus Telefonieren<br />

oder SMS-Schreiben. Auf Smartphones und Tablet-PCs<br />

lassen sich zahlreiche Apps (Engl. Applications = Anwendungsprogramme)<br />

installieren. Durch mobiles Internet sind<br />

die Nutzungs möglichkeiten fast grenzenlos. Wie Kinder davon<br />

profitieren können, aber auch welchen Gefahren Sie sich<br />

bewusst sein sollten, erfahren Sie in diesem Kapitel.<br />

HANDYS IN <strong>KINDER</strong>HÄNDEN<br />

Wenn sich Kinder ein Handy<br />

wün schen, dann in erster Linie,<br />

um damit zu spielen oder um<br />

sich vor den Freunden oder<br />

äl teren Ge schwistern zu profilieren.<br />

Wenn sich Eltern von<br />

diesen Argumenten überzeugen<br />

lassen, rückt der eigentliche Sinn<br />

eines Mobiltelefons – die mobile<br />

Erreichbarkeit – jedoch oftmals<br />

in weite Ferne. Dabei sollte diese<br />

in jungen Jahren unbedingt im<br />

Vordergrund stehen.<br />

Ab welchem Alter ist ein<br />

Handy für Kinder geeignet?<br />

Grundsätzlich ist es empfehlenswert,<br />

möglichst lange mit dem<br />

Kauf eines Handys zu warten<br />

und sich vor allem bei jüngeren<br />

Kindern nicht zu einem<br />

Smartphone überreden zu<br />

lassen, ohne sich im Vorfeld<br />

ausreichend Informationen<br />

einge holt zu haben. Nach Aussage<br />

der Autoren der Website<br />

www.handy-in-kinderhand.de ist<br />

ein Mindestalter von 10 bis 11<br />

Jahren angemessen.<br />

Angemessene Handyfunktionen<br />

für Kinder<br />

Für den Einstieg eignet sich ein<br />

spezielles Kinderhandy oder ein<br />

einfaches Handymodell, welches<br />

mit den Grundfunktionen, wie<br />

Te le fonieren und SMS-Schreiben,<br />

ausgestattet ist. Überlegen Sie<br />

ge meinsam mit Ihrem Kind, was<br />

Sie mit dem Handy er reichen wollen<br />

und wägen Sie alle Risiken,<br />

Kosten und Chancen ab. Seien<br />

Sie sich im Klaren, dass das<br />

Kind durch ein Handy eine ganz<br />

neue Verantwortung erfährt, mit<br />

der es erst einmal umzugehen<br />

lernen muss. GPS, Bluetooth<br />

oder Internet sollte es deshalb<br />

vorerst nicht nutzen können, insbesondere<br />

da über diese offenen<br />

Schnittstellen un kontrolliert Inhalte<br />

auf das Handy gelangen<br />

können. Diese Fallen können von<br />

Kindern noch nicht ausreichend<br />

durchschaut werden. Richten Sie<br />

deshalb eine Kindersicherung ein<br />

[mehr dazu auf S. 88], um das<br />

Kind bestmöglich zu schützen.<br />

Mit zunehmendem Alter und Erfahrungsstand<br />

ist es in Ordnung,<br />

wenn Kinder auch Handys mit<br />

erweiterten Funktionen, wie z.B.<br />

Foto- und Videoaufnahmen nutzen<br />

können.<br />

86 medienbewusst.de<br />

medienbewusst.de<br />

87


MOBILE <strong>MEDIEN</strong><br />

MOBILE <strong>MEDIEN</strong><br />

Hinweis: Um eine sinnvolle Nutzung zu gewährleisten, ist es unabdingbar,<br />

dass auch Sie sich mit dem Handy auskennen und es<br />

problemlos bedienen können.<br />

Handyvertrag oder<br />

Prepaid-Tarif?<br />

Viele Mobilfunkanbieter er leichtern<br />

Ihnen die Suche, indem sie<br />

Tarife anbieten, die extra auf<br />

Kinder und Jugendliche zu geschnitten<br />

sind. Mit einem Handyvertrag<br />

ist es möglich, einen festen<br />

Betrag pro Monat zu setzen,<br />

der automatisch abge bucht wird.<br />

Ein gutes Beispiel für Kinder ist<br />

das Angebot von Toggo Mobile.<br />

Neben einer kosten losen Elternrufnummer,<br />

bietet dieser Tarif<br />

unter anderem einfach verwaltbare<br />

Kostenlimits, sowie eine<br />

Ortungsfunktion.<br />

Gute Kostenkontrollen können<br />

auch Prepaid-Tarife bieten, bei<br />

dem Sie im Voraus ein bestimmtes<br />

Guthaben auf das Handy<br />

des Kindes laden können. Hier<br />

sollten maximal 15 Euro im<br />

Monat ausreichen. Seien Sie<br />

konsequent und laden sie es<br />

nicht erneut auf, falls es vorzeitig<br />

aufgebraucht ist. So lernen<br />

Kinder verantwortungsvoll mit<br />

Geld umzugehen.<br />

und wichtige private Telefonnummern<br />

hinzu. Sinnvoll ist es<br />

auch die Nummern bestimmter<br />

Ansprechpartner, beispielsweise<br />

von Ihnen als Eltern, als Kurzwahl<br />

zu speichern. So reicht nur<br />

ein langer Tastendruck auf eine<br />

bestimmte Ziffer, um diese Nummern<br />

anzurufen.<br />

Weiterhin ist es sinnvoll, Anrufe<br />

aus dem Ausland sowie Sonderrufnummern<br />

sperren zu lassen.<br />

Klingelton-Abos oder Hotlines<br />

sind oft nicht direkt zu erkennen<br />

und können von Kindern<br />

nicht eindeutig durch schaut<br />

werden. Auch mobile Internetverbindungen<br />

sind oft sehr kostspielig<br />

und sollten unterbunden<br />

werden. Die Einstellung hängt<br />

vom Handymodell, als auch vom<br />

jewei ligen Mobilfunkanbieter<br />

ab. Viele Anbieter verfügen zudem<br />

über Sicher heitskonzepte,<br />

welche die Übertragung von Inhalten<br />

nur nach Eingabe eines<br />

PINs erlauben. Unter der kostenfreien<br />

Rufnummer 22988 oder<br />

direkt bei ihrem Anbieter können<br />

Sie sich zum Thema Jugendschutz<br />

auf Handys informieren.<br />

Bei den meisten Smartphones<br />

besteht die Möglichkeit, bestimmte<br />

Apps oder den gesamten<br />

Internetzugang durch einen<br />

Pin-Code zu verschlüsseln. Auch<br />

einzelne Webseiten können gesperrt<br />

werden. Diese Optionen<br />

bietet beispielsweise „Parental<br />

Control“ von Kaspersky, welche<br />

als zusätzliche App zu erwerben<br />

ist.<br />

Hinweis: Besprechen Sie vor dem Kauf eines Handys die monatlichen<br />

Ausgaben mit Ihrem Kind, um ungewollte und teilweise sehr hohe<br />

Kosten zu vermeiden.<br />

Kindersicherung<br />

Um Kinder vor Kostenfallen<br />

und ungeeigneten Inhalten zu<br />

schüt zen, ist es ratsam, kindersichernde<br />

Maßnahmen auf dem<br />

Handy, Smartphone oder auch<br />

Tablet-PC zu treffen.<br />

Überprüfen Sie zunächst das Tele<br />

fonbuch des Handys. Oftmals<br />

werden einige Kontakte per<br />

Werkszustand mitgeliefert, bei<br />

deren Anruf höhere Kosten entstehen.<br />

Löschen Sie diese und<br />

fügen Sie nur Notrufnummern<br />

© Desert Bug/flickr.com<br />

88 medienbewusst.de<br />

medienbewusst.de<br />

89


MOBILE <strong>MEDIEN</strong><br />

MOBILE <strong>MEDIEN</strong><br />

Tipp!<br />

Achten Sie beim Kauf eines Handys auf<br />

einen niedrigen SAR-Wert. Dieser Wert gibt<br />

an, wie viel Handystrahlung vom Menschen<br />

aufgenommen wird. Weitere Informationen<br />

über diesen Wert finden Sie auf der Website<br />

des Informationszentrums Mobilfunk unter:<br />

www.izmf.de/de/content/sar-werte-vonhandys.<br />

WENN DIE HANDYKAMERA<br />

ZUM PROBLEM WIRD<br />

Sie gehen ständig durch die Medien:<br />

Meldungen über Gewalt videos,<br />

pornografische Inhalte oder<br />

gewaltverherrlichende Songs auf<br />

den Handys von Jugend lichen.<br />

Da Kinder oftmals auch mit dem<br />

Handy oder Smartphone der<br />

El tern herumspielen, sollten Sie<br />

diese Einstellungen auch bei<br />

Ihr en eigenen Mobiltelefonen<br />

an wenden.<br />

Linktipp!<br />

Eine hilfreiche Übersicht über aktuelle<br />

Handy-Modelle und -Tarife<br />

für Kinder finden Sie auf www.<br />

handy-kinder.de/handytarife_<br />

fuer_kinder.html<br />

© Noelle Nobel/flickr.com<br />

Dass mit Schlägereien geprahlt<br />

und versucht wird, sich damit<br />

zu profilieren, ist nichts Neues.<br />

Mögliche Gründe dafür sind<br />

Imponiergehabe, der Reiz des<br />

Verbotenen oder pure Neugier.<br />

Doch heutzutage kommt<br />

die Kamera als direkter medialer<br />

Beweis hinzu – die Kamera<br />

eines Han dys, das den Konsum<br />

und die Weitergabe solcher Inhalte<br />

noch verstärkt. Weil man<br />

zur Gruppe dazu gehören will,<br />

schaut man hin.<br />

Happy Slapping<br />

Besonders bedenklich sind Videos,<br />

die sogenannte „Happy<br />

Slapping“-Inhalte zeigen (engl.<br />

für „fröhliches Schlagen“). Dabei<br />

werden andere Personen<br />

grundlos und teilweise aus Spaß<br />

gequält oder verprügelt, um dies<br />

mit der Handykamera aufzuzeichnen<br />

und die Videos später<br />

zu verbreiten. Da viele Jugendliche<br />

inzwischen ein Mobiltelefon<br />

mit einer Internetverbindung<br />

haben, kann sich diese Videos<br />

jeder unabhängig vom Standort<br />

herunterladen.<br />

Missachtung der<br />

Konsequenzen<br />

Für die Betroffenen können psychische<br />

und psychosomatische<br />

Erkrankungen die Folge von<br />

Gewalttaten sein. Diese Konsequenzen<br />

werden von Jugendlichen<br />

jedoch nur selten erkannt<br />

und ernstge nommen. Ebenso<br />

wenig bewusst ist ihnen die Tatsache,<br />

dass sie sich mit ihren<br />

Hand lungen in ein Spannungsfeld<br />

zwischen Erlaub tem und<br />

Verbotenem begeben. Nicht nur<br />

das Aufnehmen solcher Videos<br />

ist strafbar, sondern auch die<br />

Weitergabe. Dies kann zur<br />

Verhän gung von Erziehungsmaßregeln,<br />

wie bei spiels weise Arbeits<br />

auflagen, führen. In schwer -<br />

wiegenden Fällen kann auch<br />

Jugendarrest oder eine Jugendstrafe<br />

die Folge sein.<br />

Schutz- und<br />

Gegenmaßnahmen<br />

Leisten Sie Aufklärungs arbeit!<br />

Besprechen Sie mög liche Gefahren<br />

mit dem Kind und reduzieren<br />

Sie diese, z.B. durch die<br />

Einrichtung eines ent sprechenden<br />

Sicher heits konzepts [mehr<br />

dazu unter „Kindersiche rung“,<br />

S. 88]. Wenn Sie verdächtige<br />

Inhalte auf dem Handy Ihres<br />

Kindes gefunden haben, ermutigen<br />

Sie es, sich bei dem Betroffenen<br />

zu entschuldigen. Ein<br />

Anzeichen von Einsicht wäre es<br />

zudem, wenn das Kind die Inhalte<br />

freiwillig löscht.<br />

90 medienbewusst.de<br />

medienbewusst.de<br />

91


MOBILE <strong>MEDIEN</strong><br />

MOBILE <strong>MEDIEN</strong><br />

DAS <strong>KINDER</strong>HANDY ALS<br />

ORTUNGSGERÄT<br />

Angenommen ein Kind kommt<br />

nicht von der Schule nach Hause.<br />

Trödelt es nur wieder mit seinen<br />

besten Freunden oder besteht<br />

tatsächlich Grund zur Sorge?<br />

Nicht selten zeigen die Medien<br />

Bilder von verschwundenen<br />

Kin dern. Ein Kinderhandy kann<br />

Ihnen auf verschiedenste Weise<br />

Sicherheit verschaffen: Ent weder<br />

Sie rufen Ihr Kind an, oder Sie<br />

lassen es lokalisieren.<br />

Ortungsmöglichkeiten<br />

Bisher haben sich zwei verschiedene<br />

Ortungstechnologien etabliert,<br />

die sich in Genauigkeit und<br />

Verfügbarkeit unterscheiden. GPS<br />

© Noelle Nobel/flickr.com<br />

ist bereits durch Auto-Navi gations<br />

geräte bekannt. Es zeichnet<br />

sich durch eine eher eingeschränkte<br />

Verfügbarkeit aus,<br />

ist aber in Sachen Genauigkeit<br />

führend. Genau umgekehrt verhält<br />

es sich bei der alternativen<br />

Technologie: der Netzortung auf<br />

Basis des Mobilfunknetzes. Sie<br />

punktet bei der Verfügbarkeit.<br />

Sie sollten also selbst ent scheiden,<br />

auf welche Eigenschaft Sie<br />

bei der Handyortung mehr Wert<br />

legen.<br />

Auch im Internet können viele<br />

verschiedene Ortungs-Services<br />

in Anspruch genommen werden,<br />

meist gegen eine entsprechen -<br />

de Gebühr. Ein Anbieter,<br />

der sich auf die Bedürfnisse<br />

von Eltern spezial i siert, ist<br />

www.Trackyourkid.de. Die Freischal<br />

tung erfolgt über eine SMS<br />

des zu ortenden Handys. Wir<br />

empfehlen das By-Call-Ortungsmodell,<br />

da Sie hier jederzeit auf<br />

die Ortung zugreifen können,<br />

ohne einen jährlichen Pauschalpreis<br />

zahlen zu müssen. Nach<br />

einer ein maligen Einrichtungsgebühr<br />

fällt lediglich eine Nutzungsgebühr<br />

pro tatsächlich<br />

durchgeführte Ortung an.<br />

Gefahren<br />

Softwares ähnlicher Art könnten<br />

auch von Verbrechern zur Spionage<br />

genutzt werden. Sobald<br />

Sie bemerken, dass das Handy<br />

Ihres Kindes nach einem Telefongespräch<br />

oder dem Versenden<br />

einer SMS automatisch<br />

online geht, sollten Sie misstrauisch<br />

werden.<br />

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist<br />

besser?<br />

Da Sie die Erziehungsbe rechtigten<br />

sind, muss das Kind von der<br />

Anmeldung bei einem Ortungs-<br />

Service aus rechtlicher Sicht nicht<br />

<strong>KINDER</strong>-APPS<br />

Tablet-Computer und Smartphones<br />

sind „Mini-Computer“<br />

der neuesten Generation und<br />

Platt formen sogenannter Apps<br />

(Engl. Applications = Anwendungs<br />

programme). Diese reichen<br />

von einfachen Werkzeugen und<br />

Spielereien bis zu umfangreichen<br />

Programmpaketen.<br />

Aufgrund der intuitiv gestalteten<br />

Multitouch-Displays (engl. touch<br />

= berühren; Bildschirm mit Mehrzwingend<br />

erfahren. Dennoch ist<br />

es empfehlenswert, vorher mit<br />

ihm über Ihre Motive zu sprechen.<br />

Indem Sie ihm erklären, dass<br />

es nur um sein Bestes geht und<br />

in Notsituationen die Möglichkeit<br />

besteht, es wiederzufinden, entsteht<br />

ein Vertrauensverhältnis.<br />

Trotzdem ist es ratsam, Kindern<br />

gewisse Freiräume im Leben zu<br />

er mög lichen, damit diese zu<br />

einer ausgereiften Persönlich keit<br />

heran wachsen können. Kinder,<br />

die übermäßig kontrolliert werden,<br />

können ihre Fähigkeiten zum<br />

eigen ständigen Denken, Han deln<br />

und Fühlen sonst nicht richtig<br />

ausbilden, und/oder Ängste und<br />

Unsicherheiten entwickeln.<br />

fingergestenerkennung) können<br />

sich bereits Zweijährige mühelos<br />

mit Tablets und Smartphones beschäftigen.<br />

Zu den beliebtesten<br />

Anwendungen gehören Spie le,<br />

Lern- und Kreativ-Apps sowie<br />

Unterhaltungsprogramme. In<br />

einem angemessenen Umfang<br />

können diese für die Kleinen<br />

eine gelungene Abwechslung<br />

bieten und sogar ein erfolgreiches<br />

Lernmedium darstellen.<br />

92 medienbewusst.de<br />

medienbewusst.de<br />

93


MOBILE <strong>MEDIEN</strong><br />

MOBILE <strong>MEDIEN</strong><br />

Dabei ist es nicht unbedingt notwendig,<br />

deutschsprachige Apps<br />

zu erwerben, da simple Anwendungen<br />

wie z.B. Kopfrechnen-<br />

Üben auch ohne Englischkenntnisse<br />

verständ lich und spielbar<br />

sind.<br />

Wo Sie geeignete Apps für<br />

Kinder finden<br />

Beispielweise der iTunes App-<br />

Store bietet eine Vielfalt an<br />

Apps, die entweder kostenlos<br />

oder für wenig Geld zum Download<br />

bereit stehen. Die Eignung<br />

für Kinder ist allerdings nicht<br />

offen gekenn zeichnet. Um sich im<br />

App- Dschungel Orientierung zu<br />

verschaffen und einem Fehl kauf<br />

vorzubeugen, ist es ratsam, Kundenrezensionen<br />

an derer Eltern zu<br />

lesen oder sich Rat im Internet zu<br />

holen. Et wa die „iPhone Mom“<br />

(www.theiphonemom.com) sowie<br />

Kirstin Hofkens (www.iphonekinderapps.de)<br />

blog gen regelmäßig<br />

über Neuerscheinungen<br />

im App-Store und veröffentlichen<br />

Bewer tungen, Em pfehlungen und<br />

Kri tiken für Kinder-Apps. Auch auf<br />

medienbewusst.de finden Sie regelmäßig<br />

aktuelle Nutzungs tipps<br />

zum Thema.<br />

Linktipp!<br />

Als besonders sinnvoll gelten Apps, die das Lernen der Kinder auf<br />

spielerische Weise fördern. Auf www.bildungapps.de/kinder.html<br />

finden Sie einige Beispiele.<br />

M-LEARNING:<br />

APPS IM SCHUL- UND LERNALLTAG<br />

Wer die Hausaufgaben zu Hause<br />

nicht schafft, macht sie eben<br />

noch schnell auf dem Weg zur<br />

Schule. Daran ist nichts ungewöhnlich.<br />

Wenn Kinder in solchen<br />

Fällen jedoch nicht mehr<br />

zu Block und Stift, sondern z.B.<br />

zu einem Smartphone greifen,<br />

spricht man vom sogenannten<br />

M-Learning (mo bilem Lernen).<br />

Es ist davon auszugehen, dass<br />

dieser Trend mit der ständigen<br />

Weiterentwicklung digitaler<br />

Medien und des World Wide Web<br />

immer mehr an Relevanz erlangt<br />

– und dies nicht zuletzt bei Pädagogen<br />

und ihren Schülern.<br />

Einsatzmöglichkeiten<br />

Mit M-Learning-Angeboten ist<br />

Ler nen nun orts- und zeitunabhängig<br />

möglich. Es eignet sich<br />

da her besonders gut für das<br />

Vo ka beltraining und andere<br />

Formen des Auswendig lernens.<br />

Auch Ausflüge und Exkursionen<br />

können beispielsweise mit einem<br />

Lernsystem auf Mobiltelefonen<br />

oder Tablets begleitet werden.<br />

Die bunte Oberfläche und z.B.<br />

Sound-Effekte sorgen für noch<br />

mehr Spaß und vor allem Lernerfolg.<br />

© Brad Flickinger/flickr.com<br />

© Brad Flickinger/flickr.com<br />

94 medienbewusst.de<br />

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95


MOBILE <strong>MEDIEN</strong><br />

MOBILE <strong>MEDIEN</strong><br />

Des Weiteren ergeben sich Einsatzmöglichkeiten,<br />

die mehr auf<br />

soziale Interaktivität abzielen.<br />

Pilotversuche an verschiedenen<br />

Schulen zeigen, dass Lernplattformen<br />

großes Potential versprechen.<br />

Sie bieten einen Raum<br />

zur Speicherung von Lehr- und<br />

Lernmaterialien und vernetzen<br />

Schüler und Lehrer miteinander.<br />

So kann z.B. eine jederzeit<br />

verfüg bare Kommunikation zwischen<br />

allen Beteiligten hergestellt<br />

werden.<br />

E-BOOKS<br />

Was ist bei der Nutzung<br />

entsprechender Angebote zu<br />

beachten?<br />

Die neuartigen Bildungstechnologien<br />

sollten keinesfalls das<br />

gemeinsame Lernen mit den<br />

Eltern oder andere klassische<br />

Lern me thoden ersetzen, sondern<br />

vielmehr eine sinnvolle<br />

und (spielerische) Unterstützung<br />

darstellen. Denn komplexe Inhalte<br />

können auf diesem Weg<br />

oftmals nicht vermittelt werden.<br />

Vorteile<br />

Gerade für Kinder können Geschich<br />

ten interaktiv und durch<br />

ab wechslungsreiche Sounds noch<br />

spannender gestaltet werden.<br />

Ein gutes Beispiel bietet das<br />

Märchen „Der Froschkönig“<br />

(Fischer-Verlag). Hier haben<br />

Kin der die Möglichkeit, die Kugel<br />

in den Brunnen zu werfen oder<br />

Teller von der Wand zu schütteln.<br />

In den meisten Fällen kostet ein<br />

e-Book weniger als die Printausgabe,<br />

manche Bücher stehen<br />

sogar kostenfrei zum Download<br />

bereit.<br />

Nachteile<br />

Durch die Vielzahl an Lesegeräten<br />

(eReader) unter schied -<br />

licher Marken sind mittler weile<br />

nicht alle eReader mit den unterschiedlichen<br />

e-Book-Dateien<br />

kompatibel. Abhilfe kann hierbei<br />

z.B. der Markt führer „Kindle“<br />

schaffen. Durch eine kostenfreie<br />

Kindle-App wird das Lesen von<br />

e-Books auch auf vielen anderen<br />

mobilen Endgeräten ermöglicht.<br />

Trotz der einfachen Nutzung<br />

bleiben eReader elektronische<br />

Geräte. Kleinkindern sollten sie<br />

deshalb nicht alleine überlassen<br />

werden.<br />

Unterwegs Bücher lesen, ohne<br />

schwere Bände zu tragen? Mit<br />

e-Books ist dies seit geraumer<br />

Zeit kein Problem mehr. Von nun<br />

an gibt es mobile Bücher auch<br />

für Kinder. Viele Eltern fragen<br />

sich, warum auch ihr Kind von<br />

einem e-Book Gebrauch machen<br />

sollte.<br />

Hinweis: Entgegen der Befürchtung, dass das Lesen auf dem Bildschirm<br />

den Augen und der Aufnahmefähigkeit von Kindern schadet,<br />

hat eine aktuelle Studie der Universität Mainz 20 ergeben, dass dieses<br />

Lesen keine Nachteile gegenüber dem von Texten auf gedrucktem<br />

Papier hat.<br />

© Brad Flickinger/flickr.com<br />

Wo sind geeignete e-Books für<br />

Kinder zu finden?<br />

Obwohl es sich im Alltag bisher<br />

noch nicht durchgesetzt hat, ist<br />

das Angebot an digitalen Kinderbüchern<br />

groß. Wer für seine<br />

Kinder ein e-Book sucht, kann<br />

dieses in vielen Online-Buchläden,<br />

wie etwa www.libri.de<br />

und www.amazon.de bequem<br />

herunterladen. Bestseller-Listen<br />

und Nutzerbewertungen bie ten<br />

Ent scheidungshilfen. Au ßer dem<br />

können Leseproben ei nen kleinen<br />

Einblick in das je weilige<br />

e-Book gewährleisten. Besonders<br />

hilfreich ist auf www.libri.de<br />

auch die Einteilung der e-Book-<br />

Empfehlungen in verschiedene<br />

Alterskategorien.<br />

96 medienbewusst.de<br />

medienbewusst.de<br />

97


MOBILE <strong>MEDIEN</strong><br />

MOBILE <strong>MEDIEN</strong><br />

QR-CODES FÜR’S SMARTPHONE<br />

Die „Sendung mit der Maus“ hat<br />

es vorgemacht: Der auf Plakaten<br />

eingebettete QR-Code führt den<br />

Nutzer auf eine Website, auf der<br />

ganz im Sinne der Sendung in<br />

einem Video erklärt wird, wie<br />

dieses Werbeplakat zustande<br />

gekommen ist.<br />

Der sogenannte QR-Code steht<br />

für Quick Response (engl. für<br />

„schnelle Antwort“) und verschlüsselt<br />

Informationen, die mit<br />

jedem internetfähigen Handy,<br />

das eine Kamera und eine entsprechende<br />

Lese-Software besitzt,<br />

auf schnelle Weise abrufbar<br />

sind. Sie verbinden und ergänzen<br />

eine Offline-Aktion direkt mit<br />

dem passenden Online-Angebot,<br />

wobei das mühsame Abtippen<br />

einer URL-Adresse entfällt.<br />

Da der Inhalt des QR-Codes auf<br />

den ersten Blick nicht ersichtlich<br />

ist, besteht die Gefahr, auf einer<br />

schädlichen Website zu landen<br />

oder dass ungewollt Funktionen<br />

des Smartphones ausgeführt<br />

wer den. Ein seriöses Lesegerät<br />

erkennen Sie daran, dass es zunächst<br />

nur den Inhalt des QR-<br />

Codes, z.B. eine Website vor der<br />

eigentlichen Ausführung anzeigt.<br />

Tipp!<br />

Der hier abgebildete QR-Code führt auf die<br />

Website von medienbewusst.de. Wenn Sie<br />

ein Smartphone oder Tablet-PC besitzen,<br />

probieren Sie es doch einmal aus!<br />

5 Tipps für den Umgang von Kindern mit mobilen Medien<br />

1. Warten Sie möglichst lange mit dem Kauf eines eigenen Handys und auch<br />

Tablets für Ihr Kind. Angemessen ist ein Mindestalter von 10 bis 11 Jahren.<br />

2. Wenn Sie Ihrem Kind ein Handy zur Verfügung stellen, sollte die Erreichbarkeit<br />

des Kindes im Vordergrund stehen.<br />

3. Zu Beginn ist ein Handy-Guthaben von maximal 15 Euro monatlich ausreichend.<br />

Sprechen Sie mit dem Kind über anfallende und möglicherweise<br />

ungewollte Kosten.<br />

4. Ob Handy, Smartphone oder Tablet: Setzen Sie sich mit Schutz- und Sperrmöglichkeiten<br />

auseinander, um Ihr Kind vor gefährlichen Inhalten oder<br />

Kosten fallen zu bewahren.<br />

5. Apps gelten als sinnvoll, wenn sie spielend das Lernen der Kinder fördern.<br />

98 medienbewusst.de<br />

medienbewusst.de<br />

99


TESTEN SIE IHR VORWISSEN ZUM THEMENBEREICH MUSIK & HÖRBÜCHER<br />

QUIZ<br />

a<br />

b<br />

c<br />

a<br />

b<br />

c<br />

1. Hörbücher können das Vorlesen ‚echter‘ Bücher ersetzen. Richtig oder<br />

falsch?<br />

Falsch. Hörbücher können das elterliche Vorlesen nicht ersetzen. Sie stellen<br />

lediglich eine Ergänzung dar.<br />

Teilweise. Das Hörbuch kann öfter einmal die Gute-Nacht-Geschichte ersetzen.<br />

Vor allem jüngere Kinder machen sich daraus keinen Unterschied.<br />

Richtig. Wenn Kinder ihre Lieblingshörbücher gefunden haben, kann getrost<br />

auf das eigenmächtige Vorlesen verzichtet werden.<br />

2. Welchen Zweck hat das „Auditorix Hörbuchsiegel“?<br />

Das Siegel gibt die Altersfreigabe eines bestimmten Hörbuches an. Diese soll<br />

jedoch nur als Empfehlung gelten.<br />

Das Siegel wird an herausragende kindgerechte Hörbuch-Produktionen verliehen<br />

und soll helfen, sich bei der großen Auswahl an Hörbüchern zu orientieren.<br />

Wenn das Siegel auf einem Hörbuch zu finden ist, wurde dieses Hörbuch<br />

über 50.000 Mal verkauft. Dies kann mit dem Status „Platin“ bei anderen<br />

verkauften Musikstücken verglichen werden.<br />

© Vladimir Mucibabic / dreamstime.com<br />

THEMENBEREICH<br />

a<br />

a<br />

a<br />

3. Was besagt das Urheberrecht?<br />

Das Urheberrecht regelt, wie viel Geld die GEMA für<br />

ein bestimmtes Lied, Bild oder einen bestimmten Film<br />

bekommt.<br />

Das Urheberrecht besagt, dass das „Streamen“ von<br />

Filmen oder Musik ausdrücklich erlaubt ist, das Downloaden<br />

aus dem Internet jedoch verboten.<br />

Das Urheberrecht soll geistiges Eigentum schützen.<br />

Eine Person, die etwas geschaffen hat, gilt als Urheber<br />

und darf somit darüber bestimmen, was mit seinem<br />

Werk geschieht.<br />

weiter auf<br />

der nächsten<br />

Seite<br />

MUSIK & HÖRBÜCHER<br />

100<br />

medienbewusst.de<br />

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MUSIK & HÖRBÜCHER<br />

MUSIK & HÖRBÜCHER<br />

a<br />

b<br />

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b<br />

c<br />

4. Fördern Hörbücher die Konzentrationsfähigkeit von Kindern?<br />

Ja, aber die negativen Effekte von Hörbüchern überwiegen. Kinder, die sie<br />

täglich hören, verlieren sich irgendwann in ihrer Fantasiewelt und finden sich<br />

immer schlechter im realen Sozialleben zurecht.<br />

Nein. Sie bewirken den gegenteiligen Effekt, da sie von wichtigen Dingen wie<br />

der Erledigung von Hausaufgaben ablenken.<br />

Ja. Hörmedien fördern die Fähigkeit Zuzuhören und das kritisch reflexive Nachdenken.<br />

5. Können Musikspiele den klassischen Musikunterricht ersetzen?<br />

Ja. Personen, die regelmäßig und mindestens drei Mal pro Woche ein Musikspiel<br />

nutzen, können sich den klassischen und teuren Musikunterricht sparen.<br />

Teilweise. Musikspiele können den klassischen Musikunterricht zwar nicht<br />

vollständig ersetzen, aber sie steigern das Gesangstalent enorm.<br />

Nein. Nur durch einen professionellen Gesangs- oder Instrumentenlehrer kann<br />

das richtige Musikgefühl und –verständnis entwickelt werden. Musikspiele<br />

wurden dazu produziert, um Spaß und Unterhaltung zu bieten.<br />

Die Welt des Hörens war und ist für Kinder immer ein spannendes<br />

Vergnügen. Lautstark singen sie die Kinderlieder<br />

ihrer Lieblings-CD mit. Oder sie tauchen bei Hörspielen in<br />

ihre selbst gestaltete Welt ein und identifizieren sich mit den<br />

Helden der Geschichte.<br />

Wie bei allen anderen Medien boomen heutzutage auch in<br />

der Musikbranche Downloads aus dem Internet. Dabei kann<br />

es jedoch auch zu Konflikten mit dem geltenden Recht kommen,<br />

beispielweise durch das illegale Herunterladen der<br />

Musik. Über diese Chancen und Risiken von Musik und Hörbüchern<br />

wird sich der folgende Themenbereich drehen.<br />

© Paul Moore / dreamstime.com<br />

102<br />

Lösung: 1a; 2b; 3c; 4c; 5c<br />

medienbewusst.de<br />

medienbewusst.de<br />

103


MUSIK & HÖRBÜCHER<br />

MUSIK & HÖRBÜCHER<br />

WELCHE ART VON HÖRSPIELEN IST<br />

FÜR <strong>KINDER</strong> GEEIGNET?<br />

Tipp!<br />

Das elterliche Vorlesen „echter“ Bücher<br />

können Hörbücher nicht ersetzen. Ersteres<br />

fördert die Bindung zu dem Kind und<br />

vorallem für die Jüngsten gibt es nichts<br />

Schö neres, als durch eine Gute-Nacht-<br />

Ge schichte mit der vertrauten Stimme von<br />

Mama oder Papa einzuschlafen. Hörbücher<br />

stellen lediglich eine Ergänzung dar.<br />

Wichtig ist natürlich, dass Sie<br />

bei der Auswahl eines Hörbuch s<br />

oder -spiels die Interessen und<br />

den Entwicklungsstand des<br />

Kindes berücksichtigen. Grund -<br />

sätzlich eignen sich für die kleineren<br />

Kinder im Vorschul alter<br />

Ge schichten und Märchen und<br />

für Grundschulkinder die Genres<br />

Von Seiten der Hersteller wird<br />

keine konkrete Altersangabe genannt.<br />

Es ist aber zu empfehlen,<br />

seinem Kind frühestens ab einem<br />

Alter von 10 Jahren einen<br />

eigenen MP3-Player oder einen<br />

Wissen und Abenteuer. Ältere<br />

Kinder ab 10 Jahren favorisieren<br />

die Genres Krimi, Fantasy, Abenteuer<br />

und Biografie.<br />

AB WELCHEM ALTER IST EIN<br />

MP3-PLAYER ODER IPOD SINNVOLL?<br />

© Fred Goldstein / dreamstime.com<br />

eigenen iPod anzuvertrauen.<br />

Erst dann können sie den Wert<br />

des Gerätes einschätzen und verantwortungsvoll<br />

(auch was die<br />

Lautstärke re ge lung und Hördauer<br />

angeht) damit umgehen.<br />

Orientieren Sie sich an der Entwicklung<br />

Ihres Kindes und<br />

ach ten Sie auf folgende Eigenschaften:<br />

Ein MP3-Player soll<br />

Beim Hören von Musik, beispielsweise<br />

über einen portablen MP3-<br />

oder CD-Player, sind auch die<br />

Kopf hörer nicht zu unterschätzen.<br />

Generell sind Bügelkopfhörer<br />

weniger schädlich als die<br />

sogenannten In-Ear-Kopfhörer. Es<br />

ist jedoch darauf zu achten, dass<br />

die – in der Regel für Erwachsene<br />

konzipierten – Bügelkopf hörer<br />

an den kleineren Kinderkopf<br />

angepasst werden, sodass<br />

diese nicht zu nah auf dem Ohr<br />

aufliegen. Spezielle Kinder-<br />

Kopfhörer haben zumeist eine<br />

Höchstlautstärke, welche an die<br />

Belastungsgrenze von Kindern<br />

angepasst ist. Informieren Sie<br />

sich am besten vor dem Kauf,<br />

ob das Produkt über eine Lautstärke-Reduktions-Technologie<br />

verfügt. Trotzdem sollte ihr Kind<br />

den Spaß nicht übertreiben. Wissenschaftliche<br />

Studien wie die<br />

„Ohrkan“-Studie 21 zur Hörfähigkeit<br />

unter Jugendlichen haben<br />

bewiesen, dass übermäßig lauter<br />

für Kinder einfach zu bedienen,<br />

robust ver arbeitet und im Preis<br />

ange messen sein.<br />

LAUTSTÄRKE BEIM MUSIKHÖREN<br />

Musikkonsum zu Hörschäden<br />

führt, wenn er eine gewisse Lautstärke<br />

über schreitet.”<br />

© Andrey Kiselev / dreamstime.com<br />

Tipp!<br />

Setzen Sie Musik und Hörbücher gezielt<br />

ein und ermöglichen Sie Ihrem Kind Ruhepole<br />

zur Entspannung und Konzentration.<br />

Beispiele dafür wären Alben mit Entspannungsmusik,<br />

Vogelstimmen oder Wellenrauschen.<br />

Dabei können auch Eltern mal<br />

abschalten!<br />

104<br />

medienbewusst.de<br />

medienbewusst.de<br />

105


MUSIK & HÖRBÜCHER<br />

MUSIK & HÖRBÜCHER<br />

FÖRDERN SIE DIE FANTASIE VON<br />

<strong>KINDER</strong>N MIT HÖR- UND SINGSPIELEN<br />

Tipp!<br />

Einblicke in die professionelle Medienproduktion<br />

werden auch von den Landesmedienanstalten<br />

initiiert und unterstützt.<br />

Bei spielsweise die Medienwerkstatt der<br />

Lan des medienanstalt Thüringen hilft bei<br />

der Realisierung von Ideen und ermöglicht<br />

einen Blick hinter die Kulissen. Nähere Informationen<br />

über die Medienwerkstätten<br />

zur Förderung der Medienkompetenz erhalten<br />

Sie unter www.tlm.de.<br />

© Vlasta Salnikova/dreamstime.com<br />

Ein Vorteil von Hörspielen<br />

ist, dass durch verschiedene<br />

Klang elemente besonders<br />

gut Gefühle und Stimmungen<br />

transportiert werden. Durch ver -<br />

schiedene Sprecherstimmen<br />

können sich Kinder besser in<br />

die unterschiedlichen Charaktere<br />

hineinversetzen. Viele Erzählungen<br />

regen so die Fantasie<br />

und Kreativität von Kindern<br />

zusätz lich an.<br />

Reden Sie nach dem Anhören<br />

mit dem Kind über das Hörspiel<br />

– Sie werden erstaunt<br />

sein, wie viele Gedanken es sich<br />

dazu gemacht hat und was für<br />

eine andere Sichtweise es im<br />

Ver gleich zu Ihnen auf die Geschehnisse<br />

der Geschichte hat.<br />

Hörspiele selbst produzieren<br />

Versuchen Sie doch einmal, mit<br />

Ihrem Kind selbst ein Hörspiel<br />

aufzunehmen. Dies ist technisch<br />

gesehen nicht schwer. Ein altmodischer<br />

Kassettenrekorder und<br />

ein dazugehöriger Kassettenrohling<br />

sind bereits ausreichend.<br />

Auch mit einem MP3-Diktier -<br />

gerät, dem Computer oder ei nem<br />

Smart phone mit zugehöriger<br />

App kann problemlos gearbeitet<br />

werden. Wenn man sich einmal<br />

in ein Thema hineingedacht hat,<br />

ent wickelt sich die Handlung<br />

meist von ganz alleine – vom<br />

Poli zisten über die Prinzessin<br />

© Supertrooper / dreamstime.com<br />

Bei der stetig steigenden Auswahl<br />

an Angeboten fällt es nicht<br />

immer leicht, altersgerechte Hör -<br />

bücher zu finden. Umso besser,<br />

dass es mittlerweile ein deutschlandweites<br />

Qualitätssiegel für<br />

Hörbücher gibt: Das „Auditorix<br />

Hörbuchsiegel“ soll sowohl<br />

Kindern als auch Erwachsenen<br />

bis hin zum Piraten! Wichtig ist<br />

nur, dass es sich um ein Thema<br />

handelt, wofür sich das Kind<br />

interes siert. Ältere Kinder können<br />

Hörspiele auch mit Freunden<br />

produzieren.<br />

QUALITÄTSSIEGEL FÜR HÖRBÜCHER<br />

Tipp!<br />

Auch auf medienbewusst.de finden Sie im<br />

Themenbereich Musik und Hörbücher eine<br />

Vielzahl von Produktkritiken und regel mäßig<br />

Empfehlungen über aktuelle Hörbücher.<br />

helfen, sich bei der großen Auswahl<br />

an Kinder-Hörbüchern zu<br />

orientieren und qualitativ hochwertige<br />

Produkte zu finden.<br />

Um ein stimmiges Urteil zu erhalten,<br />

werden Kinder zu ihrer<br />

persönlichen Meinung befragt.<br />

Dabei werden die Geschichte<br />

des Hörbuchs, die Unterscheidbarkeit<br />

der Stimmen, die<br />

Klarheit der Story, sowie die<br />

Spannung näher beleuchtet.<br />

Linktipp!<br />

Hörproben aller preisgekrönten Hörbücher und weitere Informationen<br />

finden Sie unter anderem auf der Website www.auditorix.de.<br />

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medienbewusst.de<br />

medienbewusst.de<br />

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MUSIK & HÖRBÜCHER<br />

MUSIK & HÖRBÜCHER<br />

MUSIK ONLINE HÖREN<br />

Online-Portale wie YouTube<br />

ermöglichen jedem Internetnutzer<br />

neben dem Sehen etlicher<br />

Videos ebenso das Hören<br />

gewünschter Musiktitel. Zudem<br />

ist es möglich, Favoritenlisten<br />

mit Musikvideos, sei es von<br />

Laien- aber auch professionellen<br />

Musikern, zu erstellen. Seien Sie<br />

sich jedoch bewusst, dass das<br />

Internet auch in solchen Portalen<br />

einige Fallen bereit hält. Schauen<br />

Sie sich dazu unsere Tipps in der<br />

Rubrik Internet an, beispielsweise<br />

unter dem Artikel „Die<br />

Nutzung von Videoportalen“ auf<br />

S.67.<br />

Tipp!<br />

Das Internetportal www.audible.de verfügt<br />

über ein großes Repertoire an Hörgeschichten,<br />

die auf die verschiedenen Interessen<br />

eines Kindes abgestimmt sind. Gewünschte<br />

Hörspiele, Hörbücher oder auch Musiktitel<br />

können leicht herunterladen werden.<br />

© Shae Cardenas / dreamstime.com<br />

Herunterladen von Musik und<br />

Hörbüchern<br />

Musiktauschbörsen sind bei den<br />

Nutzern sehr beliebt. Auf legalen<br />

Plattformen wie iTunes von<br />

Apple oder musicload kauft der<br />

Nutzer die gewünschten Lieder<br />

einzeln oder im Abonnement.<br />

Aber Vorsicht! Bei einer Vielzahl<br />

von illegalen Seiten werden die<br />

Musikdateien unter gesetzlich<br />

grenzwertigen Download-Verfahren<br />

getauscht [mehr dazu unter<br />

„Urheberrecht in der Musikbranche“,<br />

S. 110].<br />

Es gibt jedoch allerhand Internetplattformen,<br />

die Hörbücher und<br />

Musik kostenpflichtig zum legalen<br />

Download anbieten. Wenn<br />

Sie einmal etwas Neues ausprobieren<br />

möchten, dann setzen<br />

Sie sich doch mit Ihrem Kind gemeinsam<br />

an den Computer und<br />

lassen Sie sich durch aktuelle<br />

Trends inspirieren. Sie werden<br />

schnell merken, an welchen Geschichten<br />

und Musikrichtungen<br />

Ihr Kind Neugierde zeigt.<br />

Musik streamen<br />

Neben dem meist teuren Herunter<br />

laden sehen immer mehr<br />

Menschen das sogenannte Streaming<br />

ihrer Lieblingsmusik als<br />

Alternative zum Kauf einer CD<br />

oder MP3-Datei. Vom Heimrechner<br />

aus gelangt man bequem<br />

und oft kostengünstig zu einer<br />

Auswahl von Millionen Liedern.<br />

Doch worum handelt es sich da<br />

genau? Und ist es überhaupt<br />

legal?<br />

Streaming bezeichnet die Übertragung<br />

von Audio- oder Videodaten,<br />

welche gleichzeitig in<br />

Echt zeit über das Internet emp -<br />

fangen und wiedergegeben werden.<br />

Ein expliziter Download entfällt<br />

somit.<br />

Man unterscheidet zwei Modelle:<br />

Zum ersten radioähn liche<br />

Dienste, die Programme für<br />

ver schiedene Musik gattungen<br />

zu sammenstellen. Dazu gehören<br />

auch die Live-Streams, über<br />

die heute fast jeder Radio-<br />

Tipp!<br />

Lassen Sie ein Kind nicht allein auf den<br />

Streamingdiensten surfen. Beispielsweise<br />

Spotify regelt in seinen AGB’s, dass eine<br />

An meldung erst ab 13 Jahren erfolgen<br />

darf 22 . Dies hat seine Gründe: Auf den<br />

Diensten gibt es keine umfassenden Bestim<br />

mungen, was beispielsweise ein Verbot<br />

von kindergefährdenden Liederinhalten<br />

betrifft.<br />

108<br />

medienbewusst.de<br />

medienbewusst.de<br />

109


MUSIK & HÖRBÜCHER<br />

MUSIK & HÖRBÜCHER<br />

sender verfügt [mehr dazu<br />

unter „Radiosender für Kinder“,<br />

S. 111]. Zum zweiten gehören<br />

die sogenannten On-Demand-<br />

Dienste zum Streaming. Hiermit<br />

kann der Nutzer seine<br />

Lieblingslieder oder -alben zeitunabhängig<br />

suchen, anhören<br />

und online in einer selbst erstellten<br />

Playlist spei chern. Dies<br />

trifft beispielsweise auf große<br />

Musikstreamingdienste wie<br />

„spotify“, „deezer“ oder „simfy“<br />

zu, welche sich über Werbung<br />

finanzieren und Verträge mit<br />

Musiklabels bzw. der GEMA geschlossen<br />

haben.<br />

URHEBERRECHT IN DER<br />

MUSIKBRANCHE<br />

Viel zu oft wird vergessen, dass<br />

hinter jedem Ton und jeder Textzeile<br />

eines Werkes ein Urheber<br />

steht. Niemand darf einfach Liedtexte<br />

oder Musik aus dem Internet<br />

herunterladen, geschweige<br />

denn weiter verbreiten. Gerade<br />

bei Musik sollte immer davon<br />

ausgegangen werden, dass es<br />

sich um ein Werk handelt, welches<br />

dem Urheberrechtschutz<br />

unterliegt. Ein Verstoß gegen<br />

diese Bestimmungen kann zivil-<br />

Lange bewegte sich das Streamen<br />

in einer rechtlichen Grauzone,<br />

da einige juristische Bedingungen<br />

wie das „Recht auf<br />

Privatko pie“ der Urheber und<br />

das „Ge setz auf vorübergehen de<br />

Vervielfältigungs hand lungen“ auf -<br />

ein ander prallten. Doch seit 2012<br />

wurde geregelt, dass Streaming<br />

an sich erlaubt ist, sofern es über<br />

eine legale Quelle geschieht. Darunter<br />

fallen beispielsweise die<br />

oben ge nannten weit verbreiteten<br />

Musik streamingdienste. Die dauerhafte<br />

Speicherung der dort bereitgestellten<br />

Lieder wäre jedoch<br />

verboten 23 .<br />

oder strafrechtliche Konsequenzen<br />

nach sich ziehen [mehr dazu<br />

unter „Urheberrecht“, S. 10]. Es<br />

gibt jedoch auch Ausnahmen,<br />

die eine Nutzung bei der Einhaltung<br />

bestimmter Bedingungen<br />

erlauben. Achten Sie zum<br />

Beispiel auf die „Creative Commons“<br />

(CC)-Hinweise auf mp3-<br />

Dateien. Sie geben an, inwieweit<br />

die Dateien durch den Urheber<br />

geschützt werden. Je nach CC-<br />

Linzenz kann eine Musikdatei<br />

beispielsweise bei Nennung des<br />

Urhebers unkommerziell genutzt<br />

werden.<br />

RADIOSENDER FÜR <strong>KINDER</strong><br />

Die deutsche Kinderradiolandschaft<br />

hat mehr zu bieten als<br />

einige Radiohörer vielleicht<br />

denken würden. Schauen<br />

Sie selbst einmal im Internet<br />

nach, welche Kinderradios in<br />

ihrem Bundes land ausgestrahlt<br />

werden. Vie le Anbieter übertragen<br />

das Programm auch via<br />

Livestream auf ihrer Webseite<br />

[mehr dazu unter „Musik streamen“,<br />

S. 109]. Somit können<br />

lokale Radiosender von überall<br />

aus gehört werden. Und das<br />

Kind muss seinen Lieblingsradiosender<br />

auch im Urlaub<br />

nicht missen. Bei den meisten<br />

Kinderradioprogrammen wird<br />

viel Wert auf eine klare und<br />

verständliche Sprache gelegt.<br />

Die Kinder werden oft auf verschiedenste<br />

Art und Weise<br />

Tipp!<br />

Um den Zugang zu illegalen Musiktauschbörsen<br />

erschweren, sollte der automatische<br />

Upload der „Eigenen Musikdateien“<br />

auf dem Computer ausgeschaltet werden<br />

und Anti-Virenprogramme (mit Kindersicherung)<br />

installiert werden.<br />

Tipp!<br />

Deutschlandradio Kultur sendet mit<br />

„Kaka du“ die einzige bundesweite Radiosendung<br />

für Kinder. Für diejenigen, die<br />

eine Sendung verpasst haben oder denen<br />

die halbe Stunde am Tag nicht ausreicht,<br />

hat der Kakadu seine eigene Webpräsenz<br />

auf www.kakadu.de.<br />

Eine weitere Auswahl an geeigneten Radiosendungen<br />

für Kinder stellen wir Ihnen<br />

unter medienbewusst.de in dem Artikel<br />

„Fernseher aus! Radio an! Die schönsten<br />

Radioprogramme für Kinder“ vor.<br />

110<br />

medienbewusst.de<br />

medienbewusst.de<br />

111


MUSIK & HÖRBÜCHER<br />

MUSIK & HÖRBÜCHER<br />

spielerisch in die Sendungen<br />

integriert – ob als Kommentatoren,<br />

Jung-Reporter, Gesprächspartner<br />

oder Ideengeber. Modera<br />

toren und Redakteure sind<br />

Viele Medien sind flüchtig nutzbar.<br />

Beispielsweise das Fernsehen<br />

wird heutzutage häufig<br />

nebenbei genutzt. Durch die<br />

fehl enden bewegten Bilder erfordern<br />

Hörspiele im Gegensatz<br />

dazu eine gezielte Konzentration.<br />

Die Entwicklung von<br />

Kin dern kann davon erfolgreich<br />

bemüht, interessante und spannende<br />

Themen für die kleinen<br />

Zuhörer zu finden und dabei<br />

ihre Ideen und Wünsche mit einfließen<br />

zu lassen.<br />

MUSIK ZUR GEZIELTEN<br />

PERSÖNLICHKEITSENTWICKLUNG<br />

© Steven Pepple / dreamstime.com<br />

pro fitieren. Sie lernen, besser<br />

zu zuhören, gedankliche Bilder<br />

herzustellen, sowie die Fähigkeit<br />

des Mit- und Einfühlens.<br />

Somit werden das kritisch reflexive<br />

Nachdenken, das Selbstbewusstsein<br />

und somit die soziale<br />

Interaktion gefördert. Dies kann<br />

auch für den Schulalltag Ihres<br />

Kindes nützlich sein.<br />

Das Musikempfinden mit Hilfe<br />

von Medien fördern<br />

Auch mit Hilfe von Medien<br />

können Musik und Rhythmusgefühl<br />

begünstigt werden. Viele<br />

Computerspiele und Apps<br />

(beispielsweise das „Mini Piano“<br />

von iTunes) bieten die Möglichkeit,<br />

selbst Melodien zu verfassen<br />

oder bestimmte Klänge<br />

durch Anklicken zu erzeugen.<br />

Auch auf einigen Websites<br />

wie zum Beispiel www.junge-<br />

klassik.de wird verstärkt Wert<br />

auf die musikalische Früherziehung<br />

ge legt, da diese der Entwicklung<br />

jeden Kindes nützt.<br />

Musik bildet<br />

Die Bertelsmann-Stiftung hat<br />

festgestellt 24 , dass Musik Sinne,<br />

Geist und Persönlichkeit von<br />

Kindern stärkt. Musik und vor allem<br />

selbstständiges Musizieren<br />

haben erwiesener maßen einen<br />

positiven Effekt auf die Persönlichkeitsentwicklung.<br />

Um dies zu<br />

unterstützen, sollten Sie nicht<br />

auf Musik und Hörbücher ver-<br />

„Guitar Hero“, „Singstar“ oder<br />

„Rock Band“ feiern seit Jahren<br />

weltweit Erfolge und gewinnen<br />

mit jeder Neuveröffentlichung<br />

mehr Fans. Sogenannte Musikspiele<br />

setzen auf eine möglichst<br />

authentische Simulation des<br />

jeweiligen Instruments.<br />

Grundsätzlich ist alles, was man<br />

braucht, die entsprechende Konsole,<br />

das Spiel und der passende<br />

Controller. Der Spieler muss<br />

Tipp!<br />

Eine gute Abwechslung zu den täglichen<br />

Hausaufgaben stellen sogenannte Lernhör<br />

spiele dar, die sich beispielweise bei<br />

www.audible.de im Sortiment befinden. Die<br />

schulbegleitenden Themen sind ver ständlich<br />

auf verschiedene Altersgruppen ab ge -<br />

stimmt und der Spaßfaktor bleibt bei diesen<br />

Lernspielen auch nicht auf der Strecke.<br />

zichten – im Gegen teil: Lassen<br />

Sie die Musik Teil Ihres Familienlebens<br />

werden und fördern Sie<br />

so das musikalische Hörverstehen<br />

Ihrer Kinder.<br />

KÖNNEN MUSIKSPIELE DIE<br />

KLASSISCHEN MUSIKINSTRUMENTE<br />

ERSETZEN?<br />

durch den Bildschirm laufende,<br />

farbige Noten rechtzeitig und im<br />

Takt drücken bzw. durch Singen<br />

in ein Mikrofon die richtigen Tonlagen<br />

und -längen treffen.<br />

Immer häufiger kommt die Frage<br />

nach dem musikalischen Nutzen<br />

auf. Kann ein Musikspiel wirklich<br />

den klassischen Gitarren- oder<br />

Gesangsunterricht ersetzen oder<br />

dient es nur der bloßen Unterhaltung?<br />

112<br />

medienbewusst.de<br />

medienbewusst.de<br />

113


MUSIK & HÖRBÜCHER<br />

MUSIK & HÖRBÜCHER<br />

monatelangem Üben. Erfolg erfordert<br />

Fleiß, Geduld und meist<br />

auch die richtige Anleitung. Aber<br />

auch die spezielle Atmosphäre<br />

echter Instrumentenmusik ist unersetzbar.<br />

In gleicher Weise verhält es sich<br />

beim Singen-Lernen: Man kommt<br />

um einen Vocal-Coach oder Chor<br />

nicht herum. „Singstar“ misst<br />

zum Beispiel nicht die Artikulation<br />

und Stimmlage, sondern<br />

nur Frequenzen. Aus diesem<br />

Grund ist es egal, ob der Spieler<br />

in das Mikrofon hinein singt,<br />

summt oder pfeift: Sobald er in<br />

den richtigen Frequenzbereich<br />

kommt, wer den die Punkte gutgeschrieben.<br />

Aus diesem Grund<br />

kann „Singstar“ nicht als ernsthafte<br />

Erfassung des gesanglichen<br />

Könnens betrachtet werden.<br />

Fazit:<br />

Musikspiele sollen Kinder an das<br />

Musizieren heranführen. Auch<br />

wenn ein tiefgründiger musikalischer<br />

Unterricht nicht ersetzt<br />

werden kann, bringen die Spiele<br />

Spaß und Bewegung mit sich.<br />

© Dmccale / dreamstime.com<br />

5 Tipps zum Musik- und Hörspielkonsum von Kindern<br />

1. Seien Sie Vorbild, was die Lautstärke der Musiknutzung angeht.<br />

2. Berücksichtigen Sie bei der Auswahl eines Hörbuches oder Hörspieles die<br />

Interessen und den Entwicklungsstand des Kindes.<br />

Pro:<br />

Kontra:<br />

3. Das Auditorix-Siegel hilft, sich bei der großen Auswahl an Hörbüchern zu<br />

orientieren und qualitativ hochwertige Produkte zu finden.<br />

Es ist als positiv anzusehen,<br />

dass Kinder selbst tätig werden<br />

können. Beispielsweise lernt<br />

ein Spie ler von Guitar Hero bestimmte<br />

Akkordfolgen kennen<br />

oder wann Akkorde wechseln.<br />

Auch das Timing wird verbessert.<br />

Auf der anderen Seite lassen<br />

sich Musikspiele unverhältnismäßig<br />

schnell erlernen und<br />

nach kurzer Zeit schon hohe<br />

Punktzahlen erreichen. Ein<br />

Instrument zu spielen, lernt man<br />

jedoch erst nach wochen- und<br />

4. Besprechen Sie die Risiken des Urheberrechts mit Ihrem Kind.<br />

5. Produzieren Sie doch einmal selbst ein Hörspiel und fördern Sie so die<br />

Fantasie des Kindes. Reden Sie im Anschluss darüber und spinnen Sie die<br />

Geschichte gemeinsam weiter.<br />

114<br />

medienbewusst.de<br />

medienbewusst.de<br />

115


STICHWORTVERZEICHNIS<br />

STICHWORTVERZEICHNIS<br />

A<br />

Account 63. Siehe auch Benutzerkonto<br />

Aggression 42, 43, 44<br />

Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) 65, 67, 68, 109<br />

Alternative 9, 38, 109<br />

Altersbeschränkung 23, 30, 49, 50, 82<br />

Altersempfehlung 18, 60<br />

Altersfreigabe 13, 15, 40, 43, 77, 82, 83, 101<br />

Alterskennzeichnung 13, 48<br />

Angst 15, 17, 46, 50, 51, 66, 70, 71, 81, 93<br />

Animationsfilm 77, 80<br />

Anti-Virenprogramm 111<br />

App 85, 86, 89, 93, 94, 95<br />

App-Store 94<br />

Kinder-App 37, 93, 94<br />

Auditorix Hörbuchsiegel 101, 107<br />

B<br />

Benutzerkonto 56. Siehe auch Account<br />

Beratungsstelle 70<br />

Sucht-Beratungsstelle 42<br />

Beschwerdestelle 54, 71, 74<br />

Bildschirm 37, 38, 85, 93, 97, 113<br />

Blacklist 58<br />

Blog 54, 61<br />

bloggen 94<br />

Bluetooth 87<br />

Browser 57, 59<br />

Browser-Game 40. Siehe auch Web-Game<br />

Buch 72, 96, 97, 101, 104<br />

Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) 13, 23, 42<br />

By-Call-Ortungsmodell 92<br />

C<br />

Castingshow 20, 21<br />

Deutschland sucht den Superstar 20<br />

Germany’s Next Topmodel 20<br />

The Voice Kids 20<br />

Chat 44<br />

Chatfunktion 61<br />

Chatmöglichkeit 40<br />

Chatten 61<br />

Einzelchat 70<br />

Computer 33, 43, 44, 45, 106, 109, 111<br />

Computer-Nutzung 43, 44<br />

Computerspiel 38, 40, 41, 42, 43, 44, 45, 48, 50<br />

Computerspieldauer 45<br />

Computerspiel-Genres 46<br />

Computerspielsucht 33, 43, 45<br />

Tablet-Computer 93<br />

Cyber-Mobbing 54, 55, 62, 69, 71, 72<br />

D<br />

Datenmissbrauch 55, 69<br />

Datenschutz 63, 65, 68, 72<br />

Datenschutzbeauftragte 71<br />

Digitale Spiele 32, 37, 42<br />

Download 10, 94, 97, 101, 103, 109<br />

Download-Verfahren 109<br />

Drehbuch 19<br />

Dreidimensionalität (3D) 77, 80, 81<br />

3D-Bild 77, 81<br />

3D-Brille 81, 82, 83<br />

3D-Effekt 80, 81, 83<br />

3D-Film 77, 80, 81, 83<br />

3D-Inhalte 77, 81<br />

3D-Kino 80<br />

116<br />

medienbewusst.de<br />

medienbewusst.de<br />

117


STICHWORTVERZEICHNIS<br />

STICHWORTVERZEICHNIS<br />

E<br />

E-Book 85, 96, 97<br />

Edutainment-Spiel 38<br />

E-Mail 44<br />

E-Mail-Adresse 63, 64<br />

Mail-Account 64<br />

Mailbox 64<br />

Mailkonto 63<br />

Empfehlung 13, 17, 18, 39, 45, 51, 60, 77, 80, 83, 94, 101, 107<br />

F<br />

Facebook 10, 53, 55, 62, 63, 64, 75<br />

Facebook-Nutzung 55, 63<br />

Fernsehangebot 15, 17, 18, 30<br />

Fernsehdauer 15, 22, 23<br />

Fernsehen 3, 13, 14, 15, 16, 20, 22, 26, 30, 35, 60, 74, 112<br />

Bildungsfernsehen 20<br />

Jugendfernsehen 20<br />

Fernseher 21, 22, 23, 25, 26<br />

Fernsehfigur 24<br />

Fernsehformat 19<br />

Fernsehheld 27<br />

Fernsehlandschaft 20<br />

Fernsehprogramm 17, 26, 30, 31<br />

Film 17, 18, 29<br />

Filminhalte 22, 79<br />

Filter 58, 67<br />

FIM-Studie 16<br />

Foto 54, 61, 63, 64, 68, 69<br />

Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) 13, 30, 77, 82,<br />

83<br />

FSK-Altersfreigaben 77, 83<br />

Freiwillige Selbstkontrolle (FSF) Fernsehen 13<br />

Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia (FSM) 13, 73<br />

Frustration 43, 46<br />

G<br />

Genres 36, 104<br />

Gewalt 12, 42, 43, 50<br />

Gewaltdarstellung 15, 17, 50, 53<br />

Gewalterfahrung 42<br />

gewalthaltig 33, 42, 43, 49, 77<br />

Gewalthandlung 30, 49<br />

gewaltlos 50<br />

Gewaltpotential 82<br />

Gewalttat 91<br />

gewalttätig 33, 42<br />

gewaltverherrlichend 59, 83, 90<br />

Gewaltvideo 90<br />

Gilde 41<br />

GPS 87, 92<br />

Guitar Hero 113, 114<br />

H<br />

Handy 69, 85, 86, 87, 88, 89, 90, 91, 92, 93, 98<br />

Handyfunktion 87<br />

Handykamera 85, 90, 91<br />

Handymodell 87, 89<br />

Handyortung 85, 92<br />

Handystrahlung 90<br />

Handyvertrag 88<br />

Kinderhandy 87, 92<br />

Happy End 17<br />

Happy Slapping 85, 91<br />

Herunterladen 91, 97, 103, 108, 109, 110. Siehe auch Download<br />

Hochladen 61, 67, 68. Siehe auch Upload<br />

Hörbuch 3, 101, 102, 103, 104, 105, 107, 108, 109, 113, 115<br />

Hörspiel 104, 106, 107, 112<br />

118<br />

medienbewusst.de<br />

medienbewusst.de<br />

119


STICHWORTVERZEICHNIS<br />

STICHWORTVERZEICHNIS<br />

I<br />

Illegale Webseiten 109<br />

Interaktion 16, 41, 112<br />

Interaktionsmöglichkeit 61<br />

Internet 52, 56, 57, 58, 59, 60, 65, 68, 69, 70, 71, 72, 73, 74<br />

Internetanschluss 56, 85<br />

Interneteinstieg 57<br />

internetfähig 69, 98<br />

Internetinhalte 73, 74<br />

Internetnutzer 55, 64, 67, 75, 108<br />

Internetnutzung 60, 75<br />

Internetplattform 109<br />

Internetportal 60, 68, 108<br />

Internetseite 31, 39, 57<br />

iPod 104<br />

J<br />

Jugendfreigabe 30, 49, 50, 83<br />

Jugendmedienschutz<br />

Jugendmedienschutz-Staatsvertrag 13, 29<br />

Jugendmedienschutz (KJM) 12, 13, 29, 67, 73, 74<br />

Jugendschutz 15, 30, 31, 40, 43, 47, 48, 73, 74, 89<br />

Jugendschutzeinstellung 45<br />

Jugendschutzgesetz 13, 29, 79<br />

Jugendschutzmaßnahme 45<br />

Jugendschutzsystem 45<br />

Kindersender 17<br />

Kinderkanal 17<br />

Kinderserie und -film 17<br />

Kindersicherung 53, 58, 87, 88, 91, 111<br />

Kindersicherungsfunktion 67<br />

Kindersuchmaschine 53<br />

Kino 3, 76, 77, 79, 80, 81, 82<br />

3D-Kino 80<br />

Kinobesuch 78, 79, 81, 83<br />

Kinofilm 79, 83<br />

Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) 13, 73, 74<br />

Konsole 13, 35, 45, 47, 48, 113<br />

Konsolenspiel 39, 43, 46, 51<br />

Spielekonsole<br />

„Xbox Kinect“-Konsole 48<br />

Spielkonsole 43, 45, 47<br />

Kopfhörer 105<br />

Bügelkopfhörer 105<br />

In-Ear-Kopfhörer 105<br />

Kinder-Kopfhörer 105<br />

Kosten 87, 88<br />

Kostenfalle 88, 99<br />

kostenfrei 89, 97<br />

Kostenkontrolle 88<br />

Kostenlimit 88<br />

kostenlos 40, 65, 88, 94<br />

K<br />

Kamera 68, 91, 98<br />

Kamerabild 19<br />

KIM-Studie 35, 55, 61<br />

Kinderbuch 97<br />

Kinderprogramm 25, 29<br />

L<br />

LAN-Party 46<br />

Laptop 56<br />

Lautstärke 105, 115<br />

Höchstlautstärke 105<br />

Lautstärke-Reduktions-Technologie 105<br />

Lautstärkeregelung 104<br />

Lernspiel 36, 38, 113<br />

120<br />

medienbewusst.de<br />

medienbewusst.de<br />

121


STICHWORTVERZEICHNIS<br />

STICHWORTVERZEICHNIS<br />

M<br />

Massively Multiplayer Online Role-Playing Game (MMORPG) 34,<br />

41<br />

Medien 3, 9, 12, 13, 16, 23, 31, 35, 38, 42, 43, 45, 60, 72, 90, 92,<br />

95, 103, 106, 112<br />

Medienangebot 13<br />

Medienaufsicht 74<br />

Medienfigur 27<br />

Medienkompetenz 3, 21, 38, 106<br />

Mediennutzung 9, 16, 45, 46<br />

Mediennutzungszeit 45<br />

medienpädagogisch 60<br />

Medienprodukt 13<br />

Medienproduktion 106<br />

Medienwelt 3<br />

Medienwerkstatt 106<br />

Telemedien 13, 29, 74<br />

Trägermedien 13<br />

Meldefunktion 53, 61<br />

Mikrofon 113, 115<br />

M-Learning 95<br />

Mobile Medien 84<br />

MP3-Player 104, 105<br />

Multiplayer-Modus 46<br />

Multitouch-Display 93<br />

Musik 100, 103, 105, 108, 109, 110, 112, 113<br />

Lieblingsmusik 109<br />

musikalische Früherziehung 113<br />

musikalisches Hörverstehen 113<br />

Musikbranche 11, 103, 109, 110<br />

Musikdatei 109, 111<br />

Musikempfinden 112<br />

Musiker 108<br />

Musik hören 105<br />

Musikinstrumente 113<br />

Musikkonsum 105<br />

Musiklabel 110<br />

Musikrichtung 109<br />

Musikspiel 102, 113, 114, 115<br />

Musik streamen 109, 111<br />

Musikstreamingdienst 110<br />

Musiktauschbörse 109, 111<br />

Musikvideo 67, 108<br />

N<br />

Negative Konsequenzen 44<br />

Netzbetreiber 65<br />

Nicht-Nutzer 64<br />

Nutzungsbedingung 68<br />

Nutzungsrecht 11, 56<br />

Nutzungsrichtlinie 63<br />

O<br />

Offline-Aktion 98<br />

Online 34, 40, 55, 71, 93, 108, 110<br />

Online-Angebot 55, 98<br />

Online-Buchladen 97<br />

Online-Freunde 65<br />

Online-Freundeskreis 66<br />

Online-Gemeinschaft 41<br />

Online-Netzwerk 65<br />

Online-Portal 108<br />

Online-Profil 61<br />

Online-Spiel 35, 41<br />

Ortung 92<br />

Netzortung 92<br />

Ortungsfunktion 88<br />

Ortungsgerät 92<br />

Ortungsmöglichkeit 92<br />

Ortungs-Service 92, 93<br />

Ortungstechnologie 92<br />

122<br />

medienbewusst.de<br />

medienbewusst.de<br />

123


STICHWORTVERZEICHNIS<br />

STICHWORTVERZEICHNIS<br />

P<br />

Pan European Game Information (PEGI) 43, 48, 50<br />

PEGI-Freigabe 50<br />

Personal Computer (PC) 44, 51, 56, 67. Siehe auch Computer<br />

PC-Recht 56<br />

PC-Spiel 43, 48<br />

Tablet-PC 86, 88, 99<br />

Persönliche Daten 53, 62, 63, 75<br />

Persönlichkeit 93, 113<br />

Persönlichkeitsentwicklung 112, 113<br />

Persönlichkeitsrecht 67<br />

Pornografische Inhalte 59, 90<br />

Prepaid-Tarif 88<br />

Private Daten 64<br />

Privatsphäre 62, 63<br />

Privatsphäreeinstellung 64<br />

Produktplatzierung 29<br />

Programm 17, 24, 25<br />

Abendprogramm 30<br />

Fernsehprogramm 17, 26, 30, 31<br />

Kinderprogramm 25, 29<br />

Nachtprogramm 30<br />

Programmberatung 18<br />

Programminteressen 22<br />

Programmtipp 18<br />

Programmwahl 25<br />

Programmzeitschrift 18<br />

Radioprogramm 111<br />

Spätabendprogramm 30<br />

Tagesprogramm 30<br />

TV-Programmseite 18<br />

Q<br />

QR-Code 85, 98, 99<br />

Qualitätssiegel 107<br />

R<br />

Radio 13, 74, 111<br />

Deutschlandradio Kultur 111<br />

Kinderradio 111<br />

Kinderradiolandschaft 111<br />

Kinderradioprogramm 111<br />

Radioähnliche Dienste 109<br />

Radiohörer 111<br />

Radioprogramm 111<br />

Radiosender 110, 111<br />

Radiosendung 111<br />

Recht 10, 67, 103<br />

Nutzungsrecht 11, 56<br />

PC-Recht 56<br />

Persönlichkeitsrecht 67<br />

Recht am eigenen Bild 71, 72<br />

Rechtsfreier Raum 73<br />

Rechtswidrige Inhalte 71, 72, 73, 74<br />

Urheberrecht 9, 10, 11, 54, 67, 68, 72, 101, 109, 110, 115<br />

Registrierung 61, 63, 65<br />

„Rock Band“ 113<br />

Rollenklischee 27<br />

Rollenvorbild 27<br />

Ruhepol 105<br />

Rundfunk 29, 74<br />

Rundfunkstaatsvertrag 29<br />

S<br />

SAR-Wert 90<br />

Scripted Reality 15, 19, 20<br />

Scripted Reality-Format 15, 19, 21<br />

Sendung 17, 18, 19, 25, 27, 29, 98, 111, 112<br />

Kindersendung 29<br />

„Serious Games“ 38<br />

124<br />

medienbewusst.de<br />

medienbewusst.de<br />

125


STICHWORTVERZEICHNIS<br />

STICHWORTVERZEICHNIS<br />

Sicherheit 92<br />

Sicherheitseinstellung 64<br />

Sicherheitseinstellung 64<br />

„Singstar“ 113, 115<br />

Smartphone 3, 69, 85, 86, 87, 88, 89, 90, 93, 95, 98, 99<br />

SMS 92, 93<br />

SMS-Schreiben 86, 87<br />

Soap 21<br />

Seifenoper 21<br />

Telenovela 21<br />

Soziales Netzwerk (Social Network) 3, 53, 55, 61, 62, 63, 66<br />

Spiel 15, 46, 56, 93, 113<br />

Singspiel 106<br />

Spielerisch 38, 67, 94, 96, 112<br />

Spieltest 50<br />

Sportersatz 47<br />

Startseite 57<br />

Kinder-Startseite 57<br />

Stereotyp 27<br />

Strafe 68<br />

Geldstrafe 10<br />

Jugendstrafe 91<br />

strafbar 91<br />

strafmündig 72<br />

strafrechtlich 74, 110<br />

Straftat 54, 72<br />

Straftatbestand 72<br />

Streaming 109, 110<br />

Streamingdienst 109, 110<br />

Super RTL 17<br />

U<br />

Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) 34, 40, 43, 48, 51<br />

USK-Freigabe 49<br />

Upload 111. Siehe auch Hochladen<br />

Urheber 10, 11, 68, 110, 111<br />

Urheberrecht 9, 10, 11, 54, 67, 68, 72, 101, 109, 110, 115<br />

Urheberrechtschutz 110<br />

Urheberrechtsgesetz 11<br />

Urheberrechtliche Probleme 68<br />

V<br />

Verängstigung 81<br />

Verantwortungsvoller Umgang 46, 88, 104<br />

Vertrauen 93<br />

Selbstvertrauen 9<br />

Vertrauensperson 70<br />

Vertrauensverhältnis 93<br />

Video 54, 59, 67, 68, 91, 98, 108<br />

Gewaltvideo 90<br />

Musikvideo 67, 108<br />

Videoaufnahme 87<br />

Videoclip 67<br />

Videoportal 61, 67, 108<br />

Videospiel 3<br />

Videothek 82<br />

Video-Tutorial 58, 64<br />

Virtuell 43<br />

Virtueller Sport 47<br />

Virtuelle Welt 41, 43<br />

T<br />

Telefonieren 86, 87<br />

126<br />

medienbewusst.de<br />

medienbewusst.de<br />

127


STICHWORTVERZEICHNIS<br />

QUELLENVERZEICHNIS<br />

W<br />

Wahrnehmung 20, 81<br />

Web 59, 61, 64, 69, 70<br />

„Mitmach“-Web 61<br />

Web 2.0 61, 65, 69<br />

Webangebot 74<br />

Webseite 57, 58, 59, 71, 73, 74<br />

Werbung 15, 29, 110<br />

TV-Werbung 28<br />

Werbeinhalte 29<br />

Werbekompetenz 29<br />

Werbeplakat 98<br />

Werberezipient 29<br />

Werbewirtschaft 28<br />

Whitelist 53, 58<br />

Wochenbudget 22<br />

Y<br />

YouTube 59, 67<br />

Z<br />

Zeitspanne 22<br />

Fernsehen<br />

1 CreativeCommons.de: Was ist CC? Abgerufen 30.10.2013 von<br />

http://de.creativecommons.org/was-ist-cc/<br />

2 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (2012): FIM 2011. Familie,<br />

Interaktion & Medien. Untersuchung zur Kommunikation und Mediennutzung in<br />

Familien. Abgerufen 30.10.2013 von http://www.mpfs.de/?id=26<br />

3 Internationales Zentralinstitut für das Jugend- und Bildungsfernsehen - Götz,<br />

Maya / Gather, Johanna: Deutschland sucht den Superstar und Germany’s Next<br />

Topmodel. Castingshows und ihre Bedeutung für Kinder und Jugendliche.<br />

Abgerufen 30.10.2013 von www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/castingshows_<br />

bedeutung.pdf<br />

4 The American Academy of Pediatrics (2013): More TV before Bedtime Linked to<br />

later Sleep Onset in Children. Abgerufen 31.10.2013 von http://bit.ly/1bMbhbf<br />

5 Sainte-Justine University Hospital Research Center - Desjardins, Sylvain-Jacques<br />

(2010): Toddlers & TV: early exposure has negative and long-term impact. Abgerufen<br />

30.10.2013 von http://www.careers.chu-sainte-justine.org/research/nouvelle.aspx?ID_nouvelles=52328&ID_Menu=2546&ID_Page=2546<br />

Digitale Spiele<br />

6 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (2013): KIM-Studie 2012.<br />

Kinder + Medien, Computer + Internet. Basisuntersuchung zum Medienumgang 6-<br />

bis 13-Jähriger in Deutschland. Abgerufen 30.10.2013 von www.mpfs.de/fileadmin/<br />

KIM-pdf12/KIM_2012.pdf<br />

7 Spiegel Online (2010): Gehirntraining: Ego-Shooter fördern blitzschnelle Ent scheidungen.<br />

Abgerufen 31.11.2013 von http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/<br />

gehirntraining-ego-shooter-foerdern-blitzschnelle-entscheidungen-a-717274.html<br />

8 Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (2011): 10 Tipps für Erziehende:<br />

Computerspiele & Konsolenspiele. Abgerufen 31.10.2013 von<br />

www.bundespruefstelle.de/bpjm/redaktion/PDF-Anlagen/computerspiel-10tipps,<br />

property=pdf,bereich=bpjm,sprache=de,rwb=true.pdf<br />

128<br />

medienbewusst.de<br />

medienbewusst.de<br />

129


QUELLENVERZEICHNIS<br />

QUELLENVERZEICHNIS<br />

9 Kunczik, Michael; Zipfel, Astrid (2006): Gewalt und Medien: Ein Studienhandbuch.<br />

UTB - Böhlau Verlag.<br />

10 Grüsser, S.M., Thalemann, R., Albrecht, U. & Thalemann, C.N. (2005): Exzessive<br />

Computernutzung im Kindesalter - Ergebnisse einer psychometrischen Erhebung.<br />

Abgerufen: 30.10.2013 von www.infoset.ch/de/Dokumente/2008_04_<br />

Computerspielen_online.pdf<br />

11 medienbewusst.de (2011): Wissen schützt. Abgerufen 30.10.2013 von<br />

www.medienbewusst.de/computer-und-videospiele/20110228/wissen-schuetzt.<br />

html<br />

12 Studie von Klaus Völkers. Institut für Sportmedizin. Westfälische Wilhelms-<br />

Universität Münster u.a. Abgerufen 30.10.2013 von http://www.scienceticker.<br />

info/2009/10/16/wenig-ergiebiger-wohnzimmer-sport/<br />

13 medienbewusst.de (2012): Spielekonsolen als Sportersatz für Kinder? Abgerufen<br />

30.10.2013 von http://medienbewusst.de/computer-und-videospiele/20120213/<br />

spielekonsolen-als-sportersatz-fuer-kinder.html<br />

Internet<br />

14 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (2013): KIM-Studie 2012.<br />

Kinder + Medien, Computer + Internet. Basisuntersuchung zum Medienumgang 6-<br />

bis 13-Jähriger in Deutschland. Abgerufen 30.10.2013 von www.mpfs.de/fileadmin/<br />

KIM-pdf12/KIM_2012.pdf<br />

Kino<br />

17 Stern.de (2011): Ermüdung der Augen bei 3D wissenschaftlich bestätigt. Abgerufen<br />

30.10.2013 von www.stern.de/digital/computer/ermuedung-der-augenbei-3d-wissenschaftlich-bestaetigt-1711504.html.<br />

18 Hutter, Christine (2010): 3D-Kino: Ohne Risiken und Nebenwirkungen? Abgerufen<br />

22.01.2013 von http://www.swp.de/ulm/nachrichten/vermischtes/3D-Kino-Ohne-<br />

Risiken-und-Nebenwirkungen;art4304,326487<br />

19 Medienpädagogischer Forschungsverband Südwest (2013): JIM-Studie 2013.<br />

Jugend, Information, (Multi-)Media. Basisuntersuchung zum Medienumgang 12-<br />

bis 19-Jähriger. Abgerufen 17.01.2014 von www.mpfs.de/fileadmin/JIM-pdf13/JIM-<br />

Studie2013.pdf<br />

Mobile Medien<br />

20 Johannes Gutenberg Universität Mainz (2011): Abgerufen 30.10.2013 von<br />

http://www.uni-mainz.de/presse/48646.php<br />

Musik und Hörbücher<br />

21 Medienpädagogischer Forschungsverband Südwest (2013): JIM-Studie 2013. Jugend,<br />

Information, (Multi-)Media. Basisuntersuchung zum Medienumgang 12- bis<br />

19-Jähriger. Abgerufen 17.01.2014 von http://www.mpfs.de/index.php?id=536<br />

22 Datenschutzerklärung Spotify (2013). Abgerufen 30.10.2013 von<br />

https://www.spotify.com/de/legal/privacy-policy/<br />

15 Scoyo (2012): Kinder und Computer – Wie viel ist gesund? Abgerufen 31.10.2013<br />

von http://www-de.scoyo.com/eltern/2012/07/medienzeit/<br />

16 Bündnis gegen Cybermobbing (2013): Cyberlife - Spannungsfeld zwischen Faszination<br />

und Gefahr. Cybermobbing bei Schülerinnen und Schülern. Eine empirische<br />

Bestandsaufnahme bei Eltern, Lehrkräften, Schülern/innen in Deutschland. Abgerufen<br />

30.10.2013 von www.buendnis-gegen-cybermobbing.de/studie/<br />

cybermobbingstudie.pdf<br />

23 WAZ (2012): Musik aus dem Internet - So geht’s legal und günstig. Abgerufen<br />

30.10.2013 von http://www.derwesten.de/panorama/musik-aus-dem-internet-sogehts-legal-und-guenstig-id6956369.html.<br />

24 Bertelsmann Stiftung (2008): Kita macht Musik. Abschlussbericht. Abgerufen<br />

30.10.2013 von www.bertelsmann-stiftung.de/bst/de/media/xcms_bst_<br />

dms_24279_24280_2.pdf<br />

130<br />

medienbewusst.de<br />

medienbewusst.de<br />

131


<strong>KINDER</strong>.<br />

<strong>MEDIEN</strong>.<br />

<strong>KOMPETENZ</strong>.<br />

Ein Handbuch für Eltern und Lehrer<br />

Einen entscheidenden Teil der alltäglichen Kinderwelt bilden Medien und deren Nutzung. Als<br />

Eltern und Erziehende können Sie im alltäglichen Umgang einen bedeutenden Beitrag leisten.<br />

Aus dieser Motivation heraus entstand die Idee des medienhandbuch – kinder. medien. kompetenz.<br />

In diesem kleinen Ratgeber stehen zusammengefasst die wichtigsten aktuellen Fakten,<br />

sowie hilfreiche Praxistipps für einen kindgerechten Umgang mit modernen Medien.<br />

Eine Vielzahl an Verweisen auf geeignete Websites und Portale erleichtern Ihnen und Ihren<br />

Kindern den Einstieg und bieten weiterführende Informationen.<br />

Testen Sie zudem vor jedem der sechs Themenbereiche in einem kurzen Quiz Ihre Medienkompetenz!<br />

Wie fit sind Sie im Bereich der Computerspiele, Sozialen Netzwerke und Co?<br />

World Wide Web

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