KINDER. MEDIEN. KOMPETENZ.
Ein Handbuch für Eltern und Lehrer
Ein Handbuch für Eltern und Lehrer
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<strong>KINDER</strong>.<br />
<strong>MEDIEN</strong>.<br />
<strong>KOMPETENZ</strong>.<br />
Ein Handbuch für Eltern und Lehrer
medienbewusst.de<br />
<strong>KINDER</strong>.<br />
<strong>MEDIEN</strong>.<br />
<strong>KOMPETENZ</strong>.<br />
Ein Handbuch für Eltern und Lehrer
VORWORT<br />
Liebe Eltern, liebe Pädagogen,<br />
einen entscheidenden Teil der alltäglichen Kinderwelt bilden Medien und deren Nutzung.<br />
Vor allem die digitalen Medien wie Internet und Smartphones ziehen die Kinder in<br />
ihren Bann.<br />
Erziehende kommen manchmal mit der schnellen Entwicklung der elektronischen<br />
Medien welt nicht mit. Vielleicht sind Sie selbst mit den „neuen“ digitalen Medien<br />
bisher kaum in Berührung gekommen und können manchmal nicht nachvollziehen,<br />
was Kinder so sehr an Sozialen Netzwerken oder Computerspielen fasziniert.<br />
Hier ist es wichtig, Verständnis zu zeigen, Hintergründe zu erfragen und Kinder bei der<br />
Mediennutzung aktiv zu begleiten. In der Fachsprache nennt sich dieser Vorgang die<br />
Entwicklung von „Medienkompetenz“. Dies gelingt am besten, wenn Kinder frühzeitig<br />
an die verschiedenen Medien herangeführt werden, aber gleichzeitig klare Regeln zur<br />
Nutzung vorfinden.<br />
Aus dieser Motivation heraus entstand die Idee des Handbuchs – kinder.medien.kompetenz.<br />
Dessen Inhalt wurde vom Team der deutschlandweiten Informationskampagne<br />
medienbewusst.de verfasst.<br />
IMPRESSUM<br />
© 2014 medienbewusst.de<br />
Redaktion:<br />
Julia Böhme, Anja Borngässer, Julia Rac, Saskia Schmidt<br />
Umschlaggestaltung und Layout: Jana Simon<br />
Satz: Jana Simon<br />
Titelbild: © contrastwerkstatt / fotolia<br />
1. Auflage<br />
In diesem kleinen Ratgeber stehen zusammengefasst die wichtigsten aktuellen Fakten,<br />
sowie hilfreiche Praxistipps für einen kindgerechten Umgang mit modernen Medien,<br />
wie Fernsehen, Computer- und Videospielen, Internet, Kino, mobilen Medien, sowie<br />
Musik und Hörbüchern. Diese können Ihnen helfen, ein kritisches Bewusstsein für<br />
zentrale Themen zu entwickeln, welches Sie an Ihre Kinder weitergeben können. Medienkompetenz<br />
kann nur durch Reflexion und Kommunikation gefördert werden. Verbote<br />
sind daher keine Lösung.<br />
Wir richten uns in erster Linie an Erwachsene, welche Kindergarten- und Vorschulkinder<br />
(3 bis 6 Jahre), Grundschüler (7 bis 10 Jahre) oder ältere Schulkinder (11 bis 13<br />
Jahre) erziehen und/oder betreuen. Aber auch allen anderen Interessenten wünschen<br />
wir ein anregendes Lesevergnügen.<br />
Herzlichst,<br />
Ihr Team von medienbewusst.de<br />
medienbewusst.de<br />
3
INHALTSVERZEICHNIS<br />
VORWORT ..................................................................................................................... 3<br />
DER VERANTWORTUNGSVOLLE UMGANG MIT <strong>MEDIEN</strong> ................................................ 8<br />
Das richtige Maß der Mediennutzung ...........................................................................9<br />
Urheberrecht ................................................................................................................ 10<br />
Jugendmedienschutz .................................................................................................... 12<br />
FERNSEHEN ..................................................................................................................14<br />
Quiz.............................................................................................................................. 15<br />
Was sollten Kinder schauen dürfen? ........................................................................... 17<br />
Drei umstrittene Fernsehformate im Überblick ............................................................ 19<br />
Wie lange sollten Kinder fernsehen dürfen? ................................................................22<br />
Altersgerechte Fernsehnutzung ................................................................................... 24<br />
Fernsehhelden als Rollenvorbilder .............................................................................27<br />
TV-Werbung ..................................................................................................................28<br />
Jugendschutz im Fernsehen: FSF .................................................................................30<br />
5 Tipps zum Fernsehkonsum von Kindern .................................................................. 31<br />
DIGITALE SPIELE ......................................................................................................... 32<br />
Quiz..............................................................................................................................33<br />
Welche Art von Spielen ist für Kinder welchen Alters geeignet? .................................36<br />
Lernspiele ....................................................................................................................38<br />
Was sollte man vor und bei dem Kauf von digitalen Spielen beachten? ...................39<br />
Die Bedeutung von Online-Gemeinschaften ............................................................... 41<br />
Inwiefern können gewalthaltige Spiele aggressiv machen? ........................................42<br />
Bedenkliches Spielverhalten ........................................................................................43<br />
Wie Kinder einen verant wor tungs vollen Umgang mit digitalen Spie len erlernen .......46<br />
Spielkonsolen als Sportersatz für Kinder? ...................................................................47<br />
Jugendschutz bei digitalen Spielen: USK & PEGI .......................................................48<br />
5 Tipps zum Konsum digitaler Spiele .......................................................................... 51<br />
4<br />
medienbewusst.de<br />
5
INHALTSVERZEICHNIS<br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
INTERNET .................................................................................................................... 52<br />
Quiz..............................................................................................................................53<br />
Technische Sicherung: Den PC kindgerecht einrichten ..............................................56<br />
Emotionale Sicherung: Wie Sie Kinder fit fürs Web machen.......................................59<br />
Wie lange sollten Kinder im Internet sein dürfen? ......................................................60<br />
Soziale Netzwerke ........................................................................................................ 61<br />
Die Facebook-Nutzung .................................................................................................63<br />
Online-Freunde – wie viele brauchen Kinder wirklich? ...............................................65<br />
Die Nutzung von Videoportalen ..................................................................................67<br />
Uninformiertheit schützt nicht vor Strafe ....................................................................68<br />
Cyber-Mobbing .............................................................................................................69<br />
Jugendschutz im Internet .............................................................................................73<br />
5 Tipps zur Internetnutzung von Kindern ....................................................................75<br />
World Wide Web<br />
MUSIK & HÖRBÜCHER ...............................................................................................100<br />
Quiz.............................................................................................................................101<br />
Welche Art von Hörspielen ist für Kinder geeignet? .................................................. 104<br />
Ab welchem Alter ist ein MP3-Player oder iPod sinnvoll? ......................................... 104<br />
Lautstärke beim Musikhören ..................................................................................... 105<br />
Fördern Sie die Fantasie von Kindern mit Hör- und Singspielen .............................. 106<br />
Qualitätssiegel für Hörbücher .................................................................................... 107<br />
Musik online hören ................................................................................................... 108<br />
Radiosender für Kinder ............................................................................................... 111<br />
Musik zur gezielten Persönlichkeitsentwicklung ........................................................112<br />
Können Musikspiele die klassischen Musikinstrumente ersetzen? ............................113<br />
5 Tipps zum Musik- und Hörspielkonsum von Kindern .............................................115<br />
KINO ...........................................................................................................................76<br />
Quiz..............................................................................................................................77<br />
Ab welchem Alter sollten Kinder alleine ins Kino gehen dürfen? ...............................79<br />
3D-Kino ........................................................................................................................80<br />
Jugendmedienschutz im Kino ......................................................................................82<br />
5 Tipps für einen Kino-Besuch mit Kindern ................................................................83<br />
STICHWORTVERZEICHNIS ........................................................................................... 116<br />
QUELLENVERZEICHNIS ...............................................................................................130<br />
MOBILE <strong>MEDIEN</strong> ......................................................................................................... 84<br />
Quiz..............................................................................................................................85<br />
Handys in Kinderhänden .............................................................................................87<br />
Wenn die Handykamera zum Problem wird ................................................................90<br />
Das Kinderhandy als Ortungsgerät ..............................................................................92<br />
Kinder-Apps .................................................................................................................93<br />
M-Learning: Apps im Schul- und Lernalltag ...............................................................95<br />
e-Books ........................................................................................................................96<br />
QR-Codes für’s Smartphone .......................................................................................98<br />
5 Tipps für den Umgang von Kindern mit mobilen Medien .......................................99<br />
6 medienbewusst.de<br />
medienbewusst.de<br />
7
DER VERANTWORTUNGSVOLLE UMGANG MIT <strong>MEDIEN</strong><br />
In den folgenden Kapiteln werden<br />
Sie zusammengefasst alles<br />
Wichtige über die richtige Nutzung<br />
der modernen Medien erfahren.<br />
Man sollte dabei jedoch<br />
im Hinterkopf behalten, dass die<br />
Mediennutzung stets in einem<br />
ge sunden Gleichgewicht zu anderen<br />
Möglichkeiten der Freizeitgestaltung<br />
steht. Eltern und Lehrern<br />
kommt hierbei eine große<br />
Vorbildfunktion zu. Halten Sie<br />
sich deshalb auch selbst an die<br />
Prinzipien, die Sie den Kindern<br />
vermitteln. Zum anderen gilt es,<br />
die Beschränkungen zu erkennen.<br />
Beim Urheberrecht sowie<br />
Jugendschutz sind diese Grenzen<br />
gesetzlich verankert. Hier<br />
erhalten Sie einen Überblick.<br />
DAS RICHTIGE<br />
MAß DER <strong>MEDIEN</strong>NUTZUNG<br />
© Anna Lurye / dreamstime.com<br />
DER VERANTWORTUNGS-<br />
VOLLE UMGANG<br />
MIT <strong>MEDIEN</strong><br />
Als Eltern und Erziehende können<br />
Sie im alltäglichen Umgang<br />
mit Medien einen entscheidenden<br />
Beitrag leisten. So ist es<br />
wich tig, die Bemühungen der<br />
Kin der zu loben. Obwohl Eltern<br />
ihren Kindern mit Hilfe von<br />
Grenzen und Regeln Orientierung<br />
ge ben sollten, benötigen<br />
sie auch genügend Freiräume.<br />
Das heißt, Kinder brauchen<br />
Platz zum Erkunden, Forschen,<br />
Toben, Spielen und um eigene<br />
Abenteuer zu erleben. Auf diese<br />
Weise können sie viele persönliche<br />
Er folgs erlebnisse feiern, die<br />
ihr Selbstvertrauen stärken.<br />
Wenn Sie merken, dass Medien<br />
das Leben Ihres Kindes zu sehr<br />
bestimmen, sollten Alternativen<br />
gesucht werden. Planen Sie gemeinsame<br />
sportliche Aktivitäten<br />
ein: Fahrradfahren, Schwimmen<br />
und Ballspielen lassen sich ausgezeichnet<br />
in einen Familienausflug<br />
integrieren. Wenn Mama<br />
und Papa sich viel bewegen, ist<br />
auch der Nachwuchs eher bereit<br />
dazu.<br />
Überlegen Sie gemeinsam:<br />
Wel ch e anderen Interessen hat<br />
das Kind und welche früheren<br />
Hobbys können eventuell wieder<br />
auf gegriffen werden? In Musikschulen<br />
und Sportvereinen kann<br />
es Gleichgesinnte finden. Kinder<br />
sollten sich sportlich aktiv betätigen<br />
und ihr kreatives Potential<br />
im Alltag entfalten dürfen.<br />
8<br />
medienbewusst.de<br />
medienbewusst.de<br />
9
DER VERANTWORTUNGSVOLLE UMGANG MIT <strong>MEDIEN</strong><br />
DER VERANTWORTUNGSVOLLE UMGANG MIT <strong>MEDIEN</strong><br />
URHEBERRECHT<br />
Die freie Verfügbarkeit zahlreicher<br />
Inhalte im Internet – von<br />
Texten über Musik bis hin zu<br />
Videos – hat inzwischen zu einer<br />
„Copy-und-Paste-Mentalität“ geführt.<br />
Nach dieser herrscht die<br />
weit verbreitete Meinung, dass<br />
alles, was im Internet öffentlich<br />
zugänglich ist, beliebig weiter<br />
verwendet werden darf. Doch<br />
das ist falsch! Das Urheberrecht,<br />
welches das geistige Eigentum<br />
schützt, setzt klare Grenzen.<br />
Wenn eine Person etwas kreiert,<br />
beispielsweise ein Video oder<br />
ein Lied, dann wird sie zu einem<br />
Urheber. Nur diese Person selbst<br />
darf entscheiden, was mit ihrem<br />
Produkt geschieht. „Andere Personen<br />
dürfen das Werk eines anderen<br />
nicht ungefragt für eigene<br />
Zwecke nutzen.“ Es ist somit verboten,<br />
bei spielsweise ein Foto<br />
oder die Komposition eines Liedes<br />
ohne die Erlaubnis des Urhebers<br />
zu verwenden. Darunter<br />
fällt auch das Downloaden oder<br />
Posten auf Facebook. Die Verletzung<br />
dieser Rechte kann zum<br />
Beispiel zu Geldstrafen führen.<br />
World Wide<br />
Ein Urheber kann allerdings<br />
erlau ben, dass sein Werk in einer<br />
be stimmten Form auch von Anderen<br />
genutzt werden darf. Dazu<br />
kann er Nutzungsrechte ab geben.<br />
Diese sind meist entgeltlich zu<br />
erhalten [mehr dazu unter „Urheberrecht<br />
in der Musik branche“,<br />
S. 110]. Eine Besonderheit stellen<br />
die soge nannten Creative Commons<br />
(CC) Lizenzen dar. Je nach<br />
Lizenzvertrag werden unter Einhaltung<br />
bestimmter Bedingungen,<br />
wie etwa der Nennung des<br />
Urhebers, mehr Freiheiten einge<br />
räumt, als das Urheberrechtsgesetz<br />
ohnehin schon erlaubt 1 .<br />
Eltern sollten sich mit dem Urheberrecht<br />
befassen und es ihren<br />
Kindern anhand von Beispielen<br />
näher bringen.<br />
10<br />
medienbewusst.de<br />
medienbewusst.de<br />
11
DER VERANTWORTUNGSVOLLE UMGANG MIT <strong>MEDIEN</strong><br />
DER VERANTWORTUNGSVOLLE UMGANG MIT <strong>MEDIEN</strong><br />
© WavebreakmediaMicro / fotolia<br />
JUGEND<strong>MEDIEN</strong>SCHUTZ<br />
Gewalt, Sexualität oder soziale<br />
Rollenbilder – diese und ähnliche<br />
Elemente werden in vielen<br />
Medien bewusst eingesetzt, um<br />
Spannung zu erzeugen. Kinder<br />
können diese Geschehnisse<br />
jedoch je nach Alter und Ent wicklung<br />
noch nicht richtig deuten<br />
und verarbeiten. Um eine Gefähr-<br />
dung zu vermeiden, kommt der<br />
Jugendmedienschutz zum Einsatz.<br />
In diesem Abschnitt werden<br />
Ihnen die wichtigsten Fakten präsentiert.<br />
Inwiefern der Jugendmedienschutz<br />
bei den einzelnen<br />
Medien reguliert wird, erfahren<br />
Sie in den jeweiligen Themenbereichen.<br />
Wie wird der Jugendmedienschutz<br />
in Deutschland<br />
geregelt?<br />
In Deutschland wird der Jugendschutz<br />
an zwei Fronten geregelt:<br />
Der Bund ist verantwortlich für<br />
Trägermedien, wie CDs, DVDs<br />
und Datenträger, die durch eine<br />
Konsole abspielbar sind. Sie<br />
wer den im Jugendschutzgesetz<br />
(JSchG) geregelt. Auf Länder-<br />
Ebene dagegen ist der Jugend -<br />
medienschutz-Staatsvertrag (JM-<br />
StV) von Bedeutung. Dieser gilt<br />
für die sogenannten Telemedien.<br />
Sie umfassen sowohl das Internet,<br />
als auch Fernsehen und Radio.<br />
Auf Grundlage dieser Vorschriften<br />
haben sich eine Reihe öffentlicher<br />
Einrichtungen etabliert.<br />
Hier sind vor allem die sogenannten<br />
Selbst kontrolleinrichtungen<br />
wie die Unterhaltungssoftware<br />
Selbst kontrolle (USK), die<br />
Frei willige Selbstkontrolle<br />
der Film wirt schaft (FSK), die<br />
Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Dienstean<br />
bie ter (FSM) und<br />
die Freiwillige Selbst kontrolle<br />
Fern sehen (FSF) zu nennen, wozu<br />
indirekt auch die Kommission für<br />
Jugend medienschutz (KJM) zu<br />
zählen ist. Werden jugendgefährdende<br />
Inhalte festgestellt, haben<br />
diese Einrichtungen die Aufgabe,<br />
dem jeweiligen Medienprodukt<br />
eine Zu lassungsbeschränkung<br />
z.B. durch eine entsprechende<br />
Alters kennzeichnung zu erteilen.<br />
Im schlimmsten Fall können die<br />
Medien durch die Bundesprüfstelle<br />
für jugendgefährdende<br />
Medien (BPjM) auf den Index gesetzt<br />
werden.<br />
Alterskennzeichnungen sind<br />
keine pädagogischen Empfehlungen<br />
Ob ein Film, ein Computerspiel<br />
oder ein anderes Medienangebot<br />
verständlich und wertvoll<br />
für die Kinder und Jugendlichen<br />
ist, darüber wird nicht ent schieden.<br />
Die Altersfreigaben dürfen<br />
deshalb weder mit einer<br />
pädagogischen Empfehlung für<br />
bestimmte Altersstufen, noch<br />
mit ästhetischen Bewertungen<br />
verwechselt werden. Die Verantwortung<br />
für die Erziehung liegt<br />
in letzter Konsequenz bei den<br />
Eltern.<br />
12<br />
medienbewusst.de<br />
medienbewusst.de<br />
13
TESTEN SIE IHR VORWISSEN ZUM THEMENBEREICH FERNSEHEN<br />
QUIZ<br />
a<br />
b<br />
c<br />
1. Um die Entwicklung des Kindes durch den Fernsehkonsum nicht zu gefährden,<br />
ist es wichtig, die Fernsehdauer im Blick zu behalten. Welche der<br />
folgenden Aussagen ist richtig?<br />
Kinder unter 3 Jahren sollten ganz auf Fernsehen verzichten.<br />
Wenn man sich nebenher sinnvoll beschäftigt, ist die Fernsehdauer irrelevant.<br />
Wissenssendungen können beliebig oft angeschaut werden.<br />
a<br />
b<br />
c<br />
2. Inwiefern wird der Jugendschutz im Fernsehen gewährleistet?<br />
Der Jugendschutz im Fernsehen liegt vollständig in den Händen der Eltern.<br />
Fernsehangebote für Kinder und Jugendliche werden nicht durch Werbung<br />
unterbrochen.<br />
Je nach Altersfreigabe werden die Fernsehangebote nur zu bestimmten Uhrzeiten<br />
gesendet.<br />
a<br />
b<br />
c<br />
3. „Fernsehen ist eine gute Möglichkeit, die ‚Gute-Nacht-Geschichte‘ zu<br />
ersetzen.“ Richtig oder falsch?<br />
Richtig. Fernsehen wirkt beruhigend.<br />
Eltern sollten nicht auf die Gute-Nacht-Geschichte verzichten. Nachfolgend<br />
können die Kinder den Abend aber ruhig durch Fernsehen ausklingen lassen.<br />
Falsch. Fernsehen direkt vor dem Einschlafen kann zu Albträumen und Überforderung<br />
führen.<br />
© Chris Rimmer / flickr.com<br />
THEMENBEREICH<br />
a<br />
b<br />
c<br />
a<br />
b<br />
c<br />
4. Wodurch zeichnen sich Scripted Reality-Formate aus?<br />
Sie bieten Tipps für das alltägliche Leben.<br />
Die Geschichten sind erfunden, sollen aber aussehen, als wären sie real.<br />
Als Zuschauer kann man die Sendungen interaktiv mitgestalten.<br />
5. Woran erkennen Sie das „ideale“ Fernsehangebot für Kinder?<br />
Durch die Kombination aus Spiel, Spaß und Wissen.<br />
Durch verharmloste und verniedlichte Gewaltdarstellungen.<br />
Ideal ist alles, was den Kindern gefällt und ihnen keine Angst bereitet.<br />
FERNSEHEN<br />
14<br />
medienbewusst.de<br />
medienbewusst.de<br />
Lösung: 1a; 2c; 3c; 4b; 5a<br />
15
FERNSEHEN<br />
FERNSEHEN<br />
Das Fernsehen ist in deutschen Familien immer noch das<br />
wichtigste Medium. Laut FIM-Studie (Familie, Interaktion &<br />
Medien – Untersuchung zur Kommunikation und Mediennutzung<br />
in Familien) 2 aus dem Jahr 2011, schauen 92 % der<br />
3- bis 19-Jährigen regelmäßig fern. Die vielen bewegten<br />
Bilder versprechen jede Menge Spaß und Abenteuer und so<br />
zieht der Fernseher auch schon die jüngsten Kinder in seinen<br />
Bann. Doch bei dieser beliebten Freizeitbeschäftigung ist auch<br />
Vorsicht geboten! Denn die unbeauf sichtigte Fernsehnutzung<br />
kann die Entwicklung von Kindern negativ beeinflussen. Dabei<br />
gilt: Je jünger die Kleinen sind, desto gravierender ist die<br />
Beeinflussung in ihrer Entwicklung. Nachfolgend finden Sie<br />
einige Tipps für verschiedene Altersgruppen.<br />
WAS SOLLTEN <strong>KINDER</strong> SCHAUEN DÜRFEN?<br />
Die heutigen Fernsehprogramme<br />
zeichnen sich zwar durch ihre<br />
Viel seitigkeit aus, dies er schwert<br />
jedoch gleichzeitig die Wahl<br />
ei nes geeigneten Programms<br />
für das eigene Kind. Auch das<br />
Programm spezifischer Kindersender<br />
wie dem Kinderkanal<br />
(KiKA) und Su per RTL ist nicht<br />
immer für alle Alters gruppen<br />
© ajcgn / flickr.com<br />
geeignet, wes halb auch hier darauf<br />
zu achten ist, welche Sendungen<br />
Kinder anschauen.<br />
Empfehlungen für Eltern<br />
Kinderserien und -filme sollten<br />
immer ein Happy End haben,<br />
da Kinder sonst Ängste und Un -<br />
sicher heiten entwickeln. Ge eignete<br />
Sen dungen zeichnen sich<br />
außerdem durch fröhliche Bilder,<br />
angemessene Sprache und wenn<br />
möglich eine Wissensvermittlung<br />
aus.<br />
Machen Sie sich selbst ein Bild<br />
davon, welche Serien und Filme<br />
Ihr Nachwuchs guckt, indem<br />
Sie die Angebote mit dem Kind<br />
gemeinsam nutzen. Reden Sie<br />
mit ihm darüber, falls Ihnen etwas<br />
Negatives auffällt.<br />
Grundsätzlich gilt, dass Gewaltdar<br />
stellungen für Kinder ungeeignet<br />
sind. Für die ganz Kleinen<br />
sollte zudem auf die Darstellungsform<br />
der Inhalte geachtet<br />
werden. Zu schnelle Bilderfolgen<br />
und abwechselnde Sequenzen<br />
können Kinder schlecht verarbeiten.<br />
Die ideale Kombination<br />
eines Fernsehangebots besteht<br />
aus Spiel, Spaß und Wissensvermittlung.<br />
16<br />
medienbewusst.de<br />
medienbewusst.de<br />
17
FERNSEHEN<br />
FERNSEHEN<br />
Wo finden Sie<br />
Programmtipps?<br />
DREI UMSTRITTENE FERNSEHFORMATE<br />
IM ÜBERBLICK<br />
Wenn Unsicherheiten bezüglich<br />
ei nes Fernsehangebots bestehen,<br />
schauen Sie doch auch<br />
mal auf www.flimmo.de vorbei.<br />
Diese Webseite bietet eine<br />
Tipp!<br />
Verlassen Sie sich nicht nur auf die Empfehlungen,<br />
sondern machen Sie sich ein eigenes<br />
Bild von den Sendungen und Filmen,<br />
die ihr Kind gerne schaut. Denn Kinder sind<br />
in ihrer Entwicklung unterschiedlich schnell.<br />
Sie selbst kennen Ihr Kind am besten und<br />
können einschätzen, ob es zum Beispiel<br />
ängst lich veranlagt ist oder nicht.<br />
Programm beratung für Eltern und<br />
ordnet Filme und Sendungen<br />
un terschied lichen Kategorien, wie<br />
zum Beispiel „Nicht für Kinder“,<br />
zu. So wird auf einen Blick sichtbar,<br />
ob ein Angebot für Kinder<br />
geeignet ist oder nicht. Auch<br />
auf herkömm lichen TV-Programmsei<br />
ten gibt es mittlerweile<br />
häufig spezielle Programm tipps für<br />
Kinder. Auf den Webseiten verschiedener<br />
Pro gramm zeitschriften<br />
wie www.tv spielfilm.de und deren<br />
ent sprechenden Printausgaben<br />
fin den Sie TV-Tipps für Kinder, die<br />
mit individuellen Altersempfehlungen<br />
gekennzeichnet sind.<br />
Linktipp!<br />
Auch auf www.medienbewusst.de werden monatlich die besten Programmtipps<br />
zusammengestellt.<br />
© Ahmad van der Breggen / flickr.com<br />
Kinder werden oft mit Fernsehinhalten<br />
konfrontiert, die nicht<br />
unbedingt altersgerecht sind.<br />
Da dies kaum zu vermeiden ist,<br />
hilft nur Aufklärung. Nachfolgend<br />
finden Sie drei Formate, über die<br />
in der Familie oder der Schule<br />
gesprochen werden sollte.<br />
Scripted Reality<br />
Scripted Reality-Formate (engl.<br />
für „geschriebene Realität“) sind<br />
Re portagen, die den Eindruck<br />
ver mitteln, es handele sich um<br />
reale Geschehnisse, die von<br />
ei nem Kamerateam dokumentiert<br />
werden. Dies geschieht<br />
durch den Einsatz verschiedener<br />
stilis tischer Mittel wie verwackelter<br />
Kamerabilder und Interviews<br />
mit den Protagonisten. Aber<br />
Vorsicht: Die Geschichten sind<br />
nur erfunden, die mitwirkenden<br />
Personen sind Laien-Schauspieler<br />
und alle Handlungen folgen<br />
einem Drehbuch. Diese Formate<br />
werden ins besondere in der Mittagszeit<br />
bis zum späten Abend<br />
gesendet. Somit konsumieren<br />
vor allem Kinder, die nach der<br />
Schule häufig allein zu Hause<br />
sind, diese Sendungen.<br />
Beispiele für erfolgreiche Scripted<br />
Reality-Formate sind „Berlin<br />
Tag und Nacht“ auf RTL2 und<br />
„Familien-Fälle“ auf Sat1. In den<br />
Fernsehzeitschriften sind diese<br />
For mate meist als „Doku-Soap“<br />
gekennzeichnet. Erklären Sie<br />
Ihrem Kind, dass solche Formate<br />
zwar echt wirken, die Handlungen<br />
aber von Laien-Schauspielern<br />
ent sprechend eines<br />
Dreh buches nachgestellt werden.<br />
© Sebastian Staendecke [ideas-ahead.de] / pixelio.de<br />
18<br />
medienbewusst.de<br />
medienbewusst.de<br />
19
FERNSEHEN<br />
FERNSEHEN<br />
Hinweis: Das Thema „Scripted Reality“ ist auch für einige Schulfächer<br />
interessant. Da die Drehbücher, ähnlich wie bei einer Nacherzählung,<br />
einer bestimmten Textform folgen, eignet es sich besonders für den<br />
Deutschunterricht. Aber auch aus Sicht der Gesellschaftskunde und<br />
Religion kann dieses Thema in den Unterricht einbezogen werden.<br />
Castingshows<br />
Linktipp!<br />
„Scout – Das Magazin für Medienkompetenz“ ist eine Publikation<br />
der Landesmedienanstalt Hamburg und Schleswig-Holstein, die<br />
unter www.scout-magazin.de abrufbar ist. In der Ausgabe 2/2012<br />
beschäftigt sich Scout damit, wie Medien die Wirklichkeit inszenieren<br />
und beleuchtet unter anderem bestimmte Scripted Reality-Formate<br />
und Castingshows und den Umgang der Kinder mit ihnen.<br />
Deutschland sucht den Superstar<br />
(DSDS), The Voice Kids und Co.<br />
sind aus der heutigen Fernsehlandschaft<br />
kaum weg zu denken.<br />
Gerade Kinder und Jugend liche<br />
konsumieren solche For mate<br />
gern und finden dort ihre Vorbilder.<br />
Bedenklich wird es dann,<br />
wenn die im Fernsehen gezeigten<br />
Bilder die eigene Wahr nehmung<br />
beein flussen. Ei ne Unter su chung<br />
des Inter nationa len Zentralinstituts<br />
für das Jugend- und Bildungs<br />
fernsehen (IZI 3 ) hat unter<br />
ande rem dieses Thema untersucht<br />
und kam zu dem Schluss,<br />
dass Cas tingshows wie beispielsweise<br />
Germany’s Next Topmodel<br />
das Körperbild von Jugendlichen<br />
beeinflussen. Oft kommt es so<br />
zu unnatürlichen und unerreichbaren<br />
Vorstellungen über den eigenen<br />
Körper und das Gewicht.<br />
Um Castingshows objektiv und<br />
realistisch re zi pieren zu können,<br />
sollten Kin der zuerst ein stabiles<br />
Umfeld haben und ein gesundes<br />
Selbst wertgefühl entwickeln.<br />
© herval / flickr.com<br />
Letz teres ist in jungen Jahren<br />
oft noch nicht der Fall. Sprechen<br />
Sie mit Ihrem Kind also über die<br />
vermittelten Schönheitsideale<br />
oder die Art und Weise, wie mit<br />
den Kandidaten in Castingshows<br />
umgegangen wird. Die Artikel der<br />
Fachzeitschrift TELEVIZION, die<br />
sich vorwiegend mit dem Kinderund<br />
Jugendfernsehen befassen,<br />
sind vollständig nachzulesen<br />
unter www.br-online.de.<br />
Soaps<br />
Seifenopern und Telenovelas,<br />
wie Gute Zeiten Schlechte Zeiten<br />
(GZSZ) und Sturm der Liebe,<br />
laufen täglich und rund um die<br />
Uhr. Auch jüngere Zielgruppen<br />
zieht es regelmäßig vor den<br />
Fern seher. Kinder nehmen Daily<br />
Soaps zwar nicht unbedingt als<br />
Realität wahr, setzen die Geschichten<br />
aber in eine bestimmte<br />
Beziehung zur Realität, da sie<br />
nicht nur die positiven Aspekte<br />
des Lebens thematisieren. Kinder<br />
haben durch sie das Gefühl,<br />
einen Blick in die Erwachsenen-<br />
Welt zu erhalten und somit etwas<br />
für ihr späteres Leben zu<br />
lernen. Natürlich können Daily-<br />
Soap-Abende mit der ganzen<br />
Familie auch Spaß machen und<br />
sind nicht immer negativ zu bewerten.<br />
Wie immer gilt: Besprechen<br />
Sie die Inhalte danach gemeinsam.<br />
© Kelley Boone / flickr.com<br />
20<br />
medienbewusst.de<br />
medienbewusst.de<br />
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FERNSEHEN<br />
FERNSEHEN<br />
WIE LANGE SOLLTEN <strong>KINDER</strong><br />
FERNSEHEN DÜRFEN?<br />
Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM)<br />
empfiehlt für eine unbedenkliche Entwicklung folgende Zeiten:<br />
Tipp!<br />
Nicht nur die Fernsehdauer, sondern auch<br />
der Zeitpunkt, an dem eine Sendung gesehen<br />
wird, ist für Kinder relevant. Fernsehen<br />
direkt vor dem zu Bett gehen lässt Kinder<br />
schlechter schlafen, zeigt das Ergebnis ei ner<br />
Studie der Amerikanischen Akademie für<br />
Pädiatrie (AAP 4 ). Zwischen dem Fernsehen<br />
und Zubettgehen sollte eine Zeitspanne liegen,<br />
in der das Kind die Möglichkeit hat,<br />
die Filminhalte zu verarbeiten. Ansonsten<br />
besteht die Gefahr von Albträumen und<br />
Überforderung.<br />
© KRolf van Melis / pixelio.de<br />
Es stellt sich nicht nur die Frage,<br />
was Heranwachsende gucken<br />
dür fen, sondern auch wie lange.<br />
Eine Faustregel, die vorschreibt<br />
wie lange ein Kind fernsehen<br />
darf, gibt es aber nicht. Deshalb<br />
sollten in jeder Familie individuelle<br />
Zeiten vereinbart werden,<br />
die an den Alltag des Kindes angepasst<br />
sind.<br />
Kinder unter drei sind nicht in<br />
der Lage, die schnelle Bildfolge<br />
des Fernsehers zu erfassen oder<br />
gar zu verstehen. In diesem Alter<br />
sind sie vielmehr damit beschäftigt,<br />
die reale Welt zu erkunden.<br />
Sie sollten deshalb gänzlich<br />
auf Fernsehen verzichten.<br />
Mit zunehmendem Alter überneh<br />
men Kinder immer mehr<br />
Ver antwortung. Vereinbaren Sie<br />
gemeinsam mit dem Kind eine<br />
Nutzungsdauer und passen<br />
Sie diese seinen inhaltlichen<br />
Programm interessen an. Vereinbaren<br />
Sie am besten ein<br />
„Wochenbudget“ statt eine tägliche<br />
Zeitspanne. Dadurch lernen<br />
Kinder ihre Zeit selbst einzuteilen<br />
und mit anderen Aktivitäten zu<br />
vereinbaren.<br />
Altersbeschränkung<br />
0 bis 3 Jahre<br />
4 bis 5 Jahre<br />
6 bis 9 Jahre<br />
10 bis 13 Jahre<br />
Bedeutung<br />
0 Minuten pro Tag<br />
Max. 30 Minuten pro Tag<br />
Ca. 45 Minuten pro Tag<br />
Eigenverantwortung fördern<br />
und die Nutzungsdauer<br />
gemeinsam mit dem Kind<br />
vereinbaren.<br />
Diese Nutzungszeiten sollten<br />
jedoch nicht auf die Zeiten der<br />
anderen Medien addiert, sondern<br />
untereinander abgestimmt werden.<br />
Gegebenenfalls sollte die<br />
Fernsehdauer lieber kürzer als<br />
länger angesetzt werden.<br />
Hinweis: Über 45% der 6- bis 13-Jährigen haben einen eigenen<br />
Fernseher im Kinderzimmer. Um einen besseren Überblick über das<br />
Fernseh verhalten Ihres Kindes zu behalten, ist es allerdings ratsam,<br />
dem Kind keinen eigenen Fernseher ins Schlafzimmer zu stellen. Es<br />
ist bewie sen, dass Kinder, die zu viel fernsehen, ein höheres Risiko<br />
haben, an Übergewicht oder Verhaltensstörungen zu leiden, als Kinder<br />
mit geringerem Fernsehkonsum.<br />
22<br />
medienbewusst.de<br />
medienbewusst.de<br />
23
FERNSEHEN<br />
FERNSEHEN<br />
ALTERSGERECHTE FERNSEHNUTZUNG<br />
3 5 bis<br />
6 9 bis<br />
Kinder zwischen 6 und 9 Jahren<br />
schaffen es, einer Filmhandlung<br />
über längere Zeit zu folgen. Sie<br />
sind auch schon in der Lage,<br />
verschiedene Erzählperspektiven<br />
zu verstehen und Einzelheiten<br />
Kinder im Alter von 3 bis 5<br />
Jahren befinden sich in der geistigen<br />
und körperlichen Entwicklung.<br />
In einer Langzeitstudie 5<br />
der Univer sité de Montréal, dem<br />
Forschungs zentrum des CHU<br />
Sainte-Justine in Kanada und der<br />
University of Michigan in den<br />
USA, die im Mai 2010 veröffentlicht<br />
wurde, heißt es, dass ein<br />
übermäßiger Fernsehkonsum bei<br />
Vorschulkindern später zu geringerem<br />
schulischen Erfolg führt.<br />
Vorschulkinder können gesehene<br />
Inhalte beispielsweise nur<br />
„aneinanderreihen“. Zusammenhänge<br />
oder Rückblenden verste<br />
hen sie in diesem Alter noch<br />
nicht. Aus diesem Grund sollten<br />
nur Programme mit einer einfachen<br />
Handlung ausgewählt<br />
wer den. Diese erkennen Sie an<br />
ihrer Übersichtlichkeit, kurzen<br />
Film sequenzen und einer altersgerechten<br />
Darbietung von Informationen.<br />
Das gleiche gilt auch<br />
für die Fernsehfiguren. Kinder<br />
denken in einfachen Mustern<br />
wie Gut und Böse, um Charaktere<br />
zu verstehen. Achten Sie darauf,<br />
dass die Fernsehcharaktere<br />
so gestaltet sind, dass sie sich<br />
in diese einfachen Denkmuster<br />
einordnen lassen. Kinder können<br />
in diesem Alter reale Charakterzüge<br />
noch nicht verarbeiten.<br />
des bewegten Bildes nach ihrer<br />
Bedeutung für das Gesamtgeschehen<br />
zu beurteilen. Obwohl<br />
Kinder schon teilweise Wirklichkeit<br />
von Unwirklichkeit unterscheiden<br />
können, behält auch<br />
ein unwirkliches Geschehen die<br />
gleiche Wertigkeit wie die realen<br />
täglichen Erlebnisse. Das sollten<br />
Sie bei Ihrer Programmwahl<br />
be rücksichtigen.<br />
Vermeiden Sie Sendungen mit<br />
schneller Bildfolge, denn diese<br />
könnten Kinder leicht überfordern.<br />
Sie werden dann zappelig<br />
und nervös. Empfehlenswert<br />
sind deshalb Sendungen mit<br />
mo deratem Tempo und nur<br />
einer Erzählebene. Ausgewählte<br />
Sen dungen sollten nicht zu aufregend<br />
gestaltet sein und Entspannungs<br />
phasen bieten. Sie erkennen<br />
den Grad der Spannung<br />
an den Reaktionen des Kindes.<br />
Hinweis: Werden Sie aufmerksam, wenn das Kind zum Beispiel an<br />
den Nägeln oder Haarspitzen kaut oder sich die Augen oder Ohren<br />
zuhält.<br />
10 13 bis<br />
Auch wenn ein Kind in diesem<br />
Alter immer mehr Eigenverantwor<br />
tung übernimmt, schauen Sie<br />
dennoch hin und wieder auf seinen<br />
Fernsehkonsum. Kinder dieser<br />
Altersgruppe sind durch aus<br />
in der Lage, ihre Fernseh nutzung<br />
selbst zu bestimmen und zu verfestigen.<br />
Dennoch sollten Sie<br />
auch hier den Fernseh konsum<br />
und -inhalt maßgeblich mitbestimmen.<br />
Ein Fernseher im Kinderzimmer<br />
entzieht Ihnen schnell die Kontrolle<br />
über die Fernsehnutzung<br />
des Kindes. Nutzen Sie den<br />
Fern seher lieber gemeinsam.<br />
Kin der im Alter zwischen 10 und<br />
13 Jahren haben eigene Vorstellungen<br />
ihrer Lieblingssendungen.<br />
Res pektieren Sie diese<br />
Wünsche und gehen Sie darauf<br />
ein. Lehnen Sie nicht sofort alles<br />
ab, was im Nachmittags- oder<br />
Kinderprogramm zu finden ist.<br />
Hinweis: Kinder dieser Altersgruppe sind noch nicht in der Lage,<br />
sich von den dargebotenen Inhalten ausreichend zu distanzieren und<br />
diese kompetent zu bewerten. Sehen Sie öfter mal nach, welches<br />
Programm das Kind gerade sieht, sprechen Sie mit ihm darüber und<br />
schauen Sie am besten gemeinsam fern.<br />
24<br />
medienbewusst.de<br />
medienbewusst.de<br />
25
FERNSEHEN<br />
FERNSEHEN<br />
FERNSEHHELDEN<br />
ALS ROLLENVORBILDER<br />
Tipp!<br />
Lassen Sie Ihren Tagesablauf nicht vom<br />
Fernsehprogramm bestimmen. Um das zu<br />
vermeiden, können Sie z.B. die Lieblingssendung<br />
des Kindes aufzeichnen und dann<br />
abspielen, wenn Sie beide gemeinsam Zeit<br />
dafür haben.<br />
© Mr Jan / flickr.com<br />
Wichtig ist es, Fernsehen nicht<br />
als Druckmittel bzw. Belohnung<br />
einzusetzen, denn dann besteht<br />
die Gefahr, dass das Kind falsche<br />
Prioritäten setzt und der Fernseher<br />
zu einem elementaren Bestandteil<br />
seines Lebens wird.<br />
Kinder schauen heute vorzugsweise<br />
Sendungen, die mit denen<br />
von vor zehn oder zwanzig<br />
Jahren nicht mehr vergleichbar<br />
sind. Es kann also passieren,<br />
dass Sie von den Fernsehhelden<br />
Ihres Kindes noch nie etwas gehört<br />
haben.<br />
Wie entstehen Vorbilder?<br />
Die Favoriten der Kinder ergeben<br />
sich meist aus ihren eigenen<br />
Lebenssituationen. In der Schule<br />
möchte Ihr Kind selbstverständlich<br />
mitreden können. Außerdem<br />
wählen Kinder diejenigen Figuren<br />
als ihre Favoriten aus, die<br />
eng mit ihren eigenen Bedürfnissen<br />
und Interessen verbunden<br />
sind. Sie favorisieren Formate<br />
mit Figuren, in denen sie sich<br />
selbst wiedererkennen oder sich<br />
gerne wiedererkennen würden.<br />
Sie streben nach einem Ideal,<br />
welches oft auch unerreichbar<br />
ist. Je nachdem, an wem sich die<br />
Kinder orientieren, können die<br />
Medienfiguren ihnen aber auch<br />
dabei helfen, ihre eigenen Aufgaben<br />
zu meistern, indem sie von<br />
ihren Helden lernen.<br />
Der Umgang mit den Kinder-<br />
Helden<br />
Reden Sie mit Ihrem Kind über<br />
seine Vorbilder und Helden und<br />
äußern Sie wenn nötig ihre<br />
Meinung kritisch, aber sachlich.<br />
Besonders Stereotype kommen<br />
häufig in Sendungen vor. Weisen<br />
Sie das Kind auf diese hin und<br />
erklären Sie, woran es diese<br />
erkennt. Erklären Sie, dass es<br />
häufig Rollenklischees gibt, die<br />
nicht der Realität entsprechen<br />
und dass Jungen auch schwach<br />
sein dürfen und Mädchen sehr<br />
stark sein können. Wenn Sie<br />
die Lieblingsfigur des Kindes<br />
gar nicht mögen, formulieren<br />
Sie Ihre Bedenken und begründen<br />
Sie Ihre Ansicht. Denken Sie<br />
aber daran, dass das Kind sich<br />
wahrscheinlich mit dieser Figur<br />
identifiziert und es eine abfällige<br />
Äußerung verletzen könnte.<br />
26<br />
medienbewusst.de<br />
medienbewusst.de<br />
27
FERNSEHEN<br />
FERNSEHEN<br />
TV-WERBUNG<br />
Kinder spielen in der Werbewirtschaft<br />
eine wichtige Rolle.<br />
Sie entscheiden nicht nur<br />
selbst darüber, was mit ihrem<br />
Taschengeld geschieht, sondern<br />
können auch die Kaufentscheidung<br />
ihrer Eltern und der ganzen<br />
Familie beeinflussen. Außerdem<br />
sind sie die Käufer der Zukunft.<br />
© Signature from the Stars / flickr.com<br />
Was darf die Werbung?<br />
Für Werbung gibt es spezielle<br />
Son derregelungen, die Kinder<br />
und Jugendliche schützen sollen.<br />
Diese betreffen nicht nur den<br />
Inhalt, sondern auch den Zeitpunkt,<br />
an dem Werbung im<br />
Kinderpro gramm gesendet werden<br />
darf. Im Jugendmedienschutz-Staatsvertrag<br />
für Rundfunk<br />
und Telemedien (JMStV)<br />
ist festgelegt, dass Werbung<br />
Kindern und Jugend lichen weder<br />
körperlichen noch seelischen<br />
Scha den zufügen darf. Weiterhin<br />
ist im Rundfunkstaatsvertrag<br />
(RStV) geregelt, dass Kindersendungen<br />
in TV und Hörfunk<br />
nicht durch Werbung unterbrochen<br />
werden dürfen, sondern<br />
dass sie nur zwischen den Sendungen<br />
geschaltet werden darf.<br />
Außerdem darf Werbung weder<br />
direkte Kauf appelle an Kinder<br />
oder Jugend liche richten noch<br />
deren Unerfahrenheit und Leichtgläubigkeit<br />
ausnutzen.<br />
Werbekompetenz muss erst<br />
erlernt werden<br />
Es ist unvermeidbar, dass auch<br />
Kinder Werbung rezipieren. Umso<br />
wichtiger ist es, dass Sie dem<br />
Kind erklären, worauf Werbung<br />
ab zielt. Reden Sie auch über ver -<br />
steckte Werbung wie Produktplatzierungen<br />
(Darstellung oder<br />
Erwähnung von Konsumartikeln<br />
in Sendungen bzw. Filmen).<br />
Sie können Ihr Kind bei der<br />
Entwick lung zu einem kritischen<br />
Verbraucher und kompetenten<br />
Wer be rezipienten unterstützen,<br />
in dem Sie die Entstehung und<br />
Wir kungs weise von Werbe inhalten<br />
be sprechen. Beobachten<br />
Sie auch Ihr eigenes Konsumverhalten<br />
und versuchen Sie zu<br />
reflektieren, warum Sie bestimmte<br />
Kaufentscheidungen ge troffen<br />
ha ben.<br />
Linktipp!<br />
Das Jugendschutzgesetz und den JMStV in voller Länge und mit<br />
wei teren Erläuterungen zu den juristischen Begrifflichkeiten finden<br />
Sie auf auf der Website des Bundesfamilienministeriums unter<br />
www.bmfsfj.de/BMFSFJ/Service/themen-lotse,did=12862.html.<br />
28<br />
medienbewusst.de<br />
medienbewusst.de<br />
29
FERNSEHEN<br />
FERNSEHEN<br />
JUGENDSCHUTZ IM FERNSEHEN: FSF<br />
© purpcheese / flickr.com<br />
Tipp!<br />
Sollten Sie noch weitere Fragen zum Thema<br />
“Jugendschutz in den Medien” haben oder<br />
Ihnen ist im Fernsehprogramm etwas aufgefallen,<br />
das Sie für jugendgefährdend oder<br />
entwicklungsbeeinträchtigend halten, dann<br />
besuchen Sie die Internetseite der FSF<br />
www.fsf.de.<br />
Die Aufgabe der Freiwilligen<br />
Selbst kontrolle Fernsehen (FSF)<br />
ist es, die Fernsehangebote vor<br />
ihrer Verbreitung zu prüfen und<br />
darüber hinaus zu ent scheiden,<br />
ob und (falls nötig) für welche<br />
Altersstufe diese Angebote<br />
em pfehlenswert sind und zu<br />
welcher Zeit diese verbreitet<br />
werden dür fen. Das Fernsehprogramm<br />
wird insbesondere hin-<br />
sichtlich der Ge walt handlungen<br />
und sexu ellen Darstellungen<br />
überprüft. Da raus ergeben sich<br />
die zu lässi gen Sendezeiten im<br />
Tages-, Abend-, Spätabend- oder<br />
Nacht programm.<br />
Die Entscheidung, was wann gesendet<br />
werden darf, richtet sich<br />
nach den Freigaben der Freiwilligen<br />
Selbstkontrolle der Filmwirtschaft<br />
(FSK).<br />
So er geben sich folgende Regelungen für das Fernsehprogramm:<br />
5 Tipps zum Fernsehkonsum von Kindern<br />
1. Schauen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind fern. Dadurch haben Sie einen<br />
besseren Überblick darüber, was und wie lange Ihr Kind fern sieht.<br />
2. Versuchen Sie Ihrem Kind ein angemessenes Verantwortungsbewusstsein<br />
für den Umgang mit dem Fernseher beizubringen, statt blinde Verbote<br />
auszusprechen.<br />
Altersbeschränkung<br />
Ohne Altersbeschränkung<br />
Ab 6 Jahren<br />
Ab 12 Jahren<br />
Ab 16 Jahren<br />
Keine Jugendfreigabe<br />
(ab 18 Jahren)<br />
Bedeutung<br />
Beliebig<br />
Beliebig<br />
Zwischen 20:00 und 22:00 Uhr<br />
unbe denklich<br />
Zwischen 22:00 Uhr und<br />
06:00 Uhr<br />
Zwischen 23:00 Uhr und<br />
06:00 Uhr<br />
3. Reden Sie mit Ihrem Kind darüber, was es im TV gucken möchte und<br />
warum. Informieren Sie sich über die entsprechenden Angebote: Sind diese<br />
kindgerecht?<br />
4. Achten Sie darauf, dass der Fernseher nicht dauerhaft im Hintergrund<br />
läuft.<br />
5. Ein Fernseher im Kinderzimmer entzieht Ihnen die Kontrolle darüber, was<br />
und besonders wann Ihr Kind fern sieht. Vermeiden Sie dies also.<br />
30<br />
medienbewusst.de<br />
medienbewusst.de<br />
31
TESTEN SIE IHR VORWISSEN ZUM THEMENBEREICH DIGITALE SPIELE<br />
QUIZ<br />
a<br />
b<br />
c<br />
1. Sollten Eltern gemeinsam mit ihrem Kind Computer spielen?<br />
Nein, darauf würde es nur genervt reagieren. Somit hätten beide Seiten keinen<br />
Spaß daran.<br />
Nein. Kinder lenken sich beim Spielen vom Schulstress ab und das geht am<br />
besten allein. Eltern würden somit nur in die Freiheit des Kindes eingreifen<br />
und die Entspannungsphase stören.<br />
Ja, auf jeden Fall! So merken Kinder, dass sich ihre Eltern für ihr Hobby interessieren.<br />
a<br />
b<br />
c<br />
2. „Durch das Spielen gewalthaltiger Computerspiele wird mein Kind (automatisch)<br />
aggressiv.“ Richtig oder falsch?<br />
Falsch. Kinder werden erst aggressiv, wenn es zu einem massiven Spielkonsum<br />
von mindestens 5 Stunden pro Tag kommt.<br />
Falsch. Durch Computerspiele allein wird kein Kind aggressiv. Dies entsteht<br />
erst durch eine Vielzahl von Einflüssen aus der Umwelt.<br />
Richtig. Aktuelle Studien bestätigen, dass Kinder tatsächlich aggressiver im<br />
Umgang mit ihren Mitmenschen und sogar selbst gewalttätig werden.<br />
© Vladimir Mucibabic / dreamstime.com<br />
a<br />
b<br />
c<br />
3. Woran erkennen Sie eine Computerspielsucht?<br />
Der Charakter des Kindes verändert sich schlagartig. Es wird dauerhaft nervös<br />
und ordentliche Kinder werden plötzlich sehr unordentlich und faul.<br />
Der Vorgang von normalem Konsum bis zur Sucht<br />
verläuft schleichend und ist somit schwer feststellbar.<br />
Betroffene ändern ihre Verhaltensweisen nach und nach.<br />
Betroffene der Computerspielsucht verhalten sich genau<br />
wie Nicht-Betroffene. Mitmenschen bekommen nichts<br />
davon mit, die Sucht findet einzig und allein im Kopf<br />
des Betroffenen statt. Aus diesem Grund ist sie auch so<br />
schwer fest stellbar.<br />
weiter auf<br />
der nächsten<br />
Seite<br />
THEMENBEREICH<br />
DIGITALE SPIELE<br />
32<br />
medienbewusst.de<br />
medienbewusst.de<br />
33
DIGITALE SPIELE<br />
DIGITALE SPIELE<br />
a<br />
b<br />
c<br />
a<br />
b<br />
c<br />
4. Was bedeutet „MMORPG“ ausgeschrieben?<br />
Massively Multichannel Online Role-Playing Games<br />
Massively Multiform Online Role-Playing Games<br />
Massively Multiplayer Online Role-Playing Games<br />
5. Was ist die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK)?<br />
Die USK überprüft Computerspiele, die auf dem deutschen<br />
Spielemarkt verkauft werden sollen.<br />
Die USK listet jährlich die zehn kinderfreundlichsten aktuellen<br />
Computerspiele auf.<br />
Die USK veröffentlicht Studien zum Konsum von Computerspielen.<br />
Lösung: 1c; 2b; 3b; 4c; 5a<br />
Eltern und Lehrer stellen sich häufig Fragen im Umgang mit<br />
den digitalen Spielen ihrer Kinder. Dabei ist dieses Hobby<br />
inzwischen fast ebenso verbreitet wie das tägliche Fernsehen.<br />
Den Ergebnissen der aktuellen KIM-Studie 6 von 2012<br />
über „Kinder und Medien, Computer und Internet“ zufolge,<br />
spielen fast zwei Drittel der befragten 6- bis 13-Jährigen<br />
mindestens einmal pro Woche Computer-, Konsolen- oder<br />
Online-Spiele. Knapp die Hälfte aller jungen Nutzer spielen<br />
durchschnitt lich 30 bis 60 Minuten. Mit zunehmendem Alter<br />
nehmen die Spielzeiten jedoch mehrheitlich zu.<br />
Beliebteste Plattformen sind nach der deutschlandweiten<br />
Studie tragbare Handheld-Konsolen wie die PlayStation<br />
Portable (PSP) und der Nintendo DS. Darauf folgen stationäre<br />
Konsolen wie Xbox, PlayStation oder Wii. Erst an dritter<br />
Stelle stehen die klassischen Computerspiele. In diesem<br />
Kapitel wird auf die unterschiedlichen Spielarten eingegangen,<br />
Besonderheiten herausgefiltert und mit praktischen<br />
Tipps für die Erziehenden versehen.<br />
© Anki21 / dreamstime.com<br />
34<br />
medienbewusst.de<br />
medienbewusst.de<br />
35
DIGITALE SPIELE<br />
DIGITALE SPIELE<br />
WELCHE ART VON SPIELEN IST FÜR<br />
<strong>KINDER</strong> WELCHEN ALTERS GEEIGNET?<br />
3 5 bis<br />
Spiele die ser Alterskategorie<br />
Für dieses Alter eignen sich Malprogramme<br />
sollten stets Motivation bieten<br />
und einfache Lern-<br />
und auf die jeweilige Entwick-<br />
spiele.<br />
lungsstufe des Kindes abgestimmt<br />
Überfordern Sie ein Kind nicht<br />
sein. Malprogramme<br />
durch zu komplexe Inhalte wie oder einfache „Klickspiele“ können<br />
in Geschicklichkeitsspielen.<br />
hier viel Freude bereiten.<br />
6 9 tät ist meist ohne Probleme von<br />
Kindern diesen Alters zu überschauen.<br />
Jump’n’Run, Renn- und Sportspiele,<br />
Außerdem spiegeln die<br />
sowie einfache Simulationen<br />
Spiele ihre eigenen vorhandenen<br />
sind von ihren Inhalten oder angestrebten Interessen<br />
her unbedenklich. Die Komple xi- wieder.<br />
10 13<br />
Ab 10 Jahren sind Kinder bereits<br />
in der Lage, komplexe Zu sammen<br />
hänge zu verstehen und<br />
da rauf zu reagieren. Daher können<br />
ab diesem Alter schon anspruchsvollere<br />
Simulationen,<br />
Stra te gie- und Rollenspiele gespielt<br />
werden. Das bedeutet<br />
natürlich nicht, dass das Kind<br />
auf diese Genres festgelegt<br />
werden sollte. Lassen Sie es<br />
im Rahmen der Möglichkeiten<br />
selbst ent scheiden -– je nach Geschmack,<br />
Vorlieben und eigenen<br />
Fähigkeiten.<br />
Hinweis: Spielen fördert motorische Fähigkeiten! Beispielsweise<br />
die Studie von 2009 der amerikanischen Universität Rochester 7 bewies,<br />
dass digitale Spiele unter anderem die Reaktionsfähigkeit verbessern.<br />
Bei Kindern im Alter von drei bis fünf Jahren können vor<br />
allem die Hand-Augen-Koordination und die Feinmotorik verbessert<br />
werden. Zu sehen, was auf dem Bildschirm passiert und die jeweilige<br />
Taste zu drücken, erfordert ein gewisses Maß an Fingerfertigkeit.<br />
Auch das Ausmalen oder Nachzeichnen von Konturen fördert die<br />
motorischen Fähigkeiten des Kindes [mehr dazu unter „Kinder-<br />
Apps“, S. 93].<br />
© Kelly Verdeck / flickr.com<br />
36<br />
medienbewusst.de<br />
medienbewusst.de<br />
37
DIGITALE SPIELE<br />
DIGITALE SPIELE<br />
© Max Blain / dreamstime.com<br />
LERNSPIELE<br />
Wenn sich Kinder Computerspiele<br />
wünschen, reagieren einige<br />
Er wachsene erst einmal skeptisch.<br />
Manchmal fehlt ihnen<br />
das kindliche Verständnis dafür,<br />
dass scheinbar sinnlos über den<br />
Bildschirm hüpfende Figuren<br />
für Freude sorgen können. Eine<br />
gern gesehene Alternative dazu<br />
bieten Edutainment-Spiele:<br />
Deren Name setzt sich aus den<br />
Begriffen „Education“ (Bildung)<br />
und „Entertainment“ (Unter haltung)<br />
zusammen. Die Vermittlung<br />
von Wissen ist spielerisch<br />
in eine Geschichte eingebettet<br />
und soll Kinder und Jugendliche<br />
motivieren, sich Lerninhalte<br />
freudig und „ganz nebenbei“ anzueignen.<br />
So können Eltern ihre<br />
Kinder an einen sinnvollen Umgang<br />
mit Medien heranführen.<br />
Auch sogenannte „Serious<br />
Games“, also „Spiele mit ernsthaf<br />
tem Hintergrund“, die versu<br />
chen, den Konsumenten<br />
mit Hilfe einer digitalen Welt<br />
spie lerisch für ernsthafte Themen<br />
wie dem Klimawandel zu<br />
sen si bilisieren, werden immer<br />
be lieb ter. In diesem Sinne sind<br />
Com puterspiele eine Chance,<br />
Me dienkompetenz aufzubauen<br />
und sich Wissen anzueignen.<br />
WAS SOLLTE MAN VOR UND BEI<br />
DEM KAUF VON DIGITALEN SPIELEN<br />
BEACHTEN?<br />
Zum Thema Computer- und Konsolenspiele<br />
gibt es viele Fachzeitschriften<br />
und Internetseiten.<br />
Verschaffen Sie sich einen Überblick<br />
und lesen Sie die Empfeh-<br />
lungen der jeweiligen Tests.<br />
Dadurch können Sie Trends identifizieren<br />
und die Kaufentscheidung<br />
und Wünsche Ihres Kindes<br />
entscheidend mit beeinflussen.<br />
Hinweis: Rezensionen von anderen Käufern und Eltern sowie Empfehlungen<br />
von Pädagogen finden Sie im Internet, unter anderem<br />
auf dem Webportal der Bundeszentrale für politische Bildung<br />
www.spielbar.de. Dort können Sie eine umfangreiche Spiele-Liste<br />
mit Testbe richten und Inhaltsbeschreibungen abrufen. Die se Liste ist<br />
beson ders hilf reich, wenn gezielt nach einem bestimmten Spiel gesucht<br />
wird.<br />
© Robyn Lee / flickr.com<br />
38<br />
medienbewusst.de<br />
medienbewusst.de<br />
39
DIGITALE SPIELE<br />
DIGITALE SPIELE<br />
Beziehen Sie auch „ältere“ Spiele<br />
in Ihre Suche mit ein. Neuerscheinungen<br />
schlagen sich oft<br />
unangenehm auf das Budget<br />
nie der. Spiele aus dem Vorjahr<br />
bekommt man hingegen oft<br />
zu weitaus günstigeren Preisen.<br />
Allerdings sollten Sie sich<br />
darüber bewusst sein, dass sich<br />
die Herstellung von guten Computerspielen<br />
als besonders kostspielig<br />
gestaltet. Eine billigere<br />
Produktion ist meist weniger auf<br />
die Bedürfnisse der Kinder zugeschnitten.<br />
Sollten Sie Bedenken<br />
haben, ist es empfehlenswert,<br />
sich im Fachhandel beraten zu<br />
lassen.<br />
Sobald Sie sich für ein Spiel<br />
näher interessieren, sollte die<br />
Kennzeichnung der USK berücksichtigt<br />
werden. Diese gibt die<br />
empfohlene Altersfreigabe eines<br />
Spiels an [mehr dazu unter „Jugendschutz<br />
bei Digitalen Spielen“,<br />
S. 48].<br />
Des Weiteren ist es empfehlenswert,<br />
zunächst eine (meist<br />
kostenlose) Demoversion des<br />
Spiels aus dem Internet zu<br />
laden bzw. sich einen Trailer<br />
anzuschauen. So erhalten Sie<br />
einen direkten Einblick in das<br />
Spiel.<br />
Wenn Sie darüber nachdenken,<br />
ein Spiel zu kaufen, schauen<br />
Sie nicht nur auf den Inhalt der<br />
Spiele, sondern auch auf die Anforderungen<br />
an die notwendige<br />
Hardware. Nicht jedes Spiel läuft<br />
auf jedem System. Ein Blick auf<br />
die eigenen Geräte vermeidet<br />
eine spätere Enttäuschung, falls<br />
das neue Spiel nicht funktionieren<br />
sollte.<br />
Hinweis: Das Web- oder Browser-Game als solches kann heute nicht<br />
mehr klar abgetrennt werden. Bei den meisten neu produzierten<br />
digitalen Spielen kann der Nutzer sich dazu entscheiden, online zu<br />
spielen, d.h. den Mehrspielermodus oder die Chatmöglichkeiten zu<br />
nutzen.<br />
DIE BEDEUTUNG VON<br />
ONLINE-GEMEINSCHAFTEN<br />
Jugendliche bekommen in Online-Gemeinschaften<br />
die Gelegen<br />
heit, soziale Kontakte zu<br />
knüpfen, sich zu bewähren und<br />
Anerkennung zu finden. Gerade<br />
im Alter der frühen Selbstfindung<br />
zwi schen 10 und 13 Jahren<br />
können sogenannte Clans bzw.<br />
Gilden (Zusammenschlüsse von<br />
Spie lern in einem Computerspiel)<br />
eine große Bedeutung<br />
für die Heranwachsenden haben.<br />
Das Bestreiten von Aufgaben,<br />
welche nur im Team ausgeführt<br />
werden können, sowie<br />
der Wunsch nach Anerkennung,<br />
kann aber auch dazu führen,<br />
dass Jugendliche dem durch die<br />
Gemeinschaft aus geübten sozialen<br />
Druck nach geben und (zu)<br />
lange in der virtuellen Welt verweilen<br />
8 .<br />
© Jamalludin Bin Abu Seman Din / dreamstime.com<br />
Hinweis: Bei der Interaktion von Computerpielen unterscheidet<br />
man zwischen Einzelspielern, Mehrspielern oder Online-Spielen mit<br />
sehr hoher Spielerzahl, sogenannten MMO’S (Massively Multiplayer<br />
Online Games) oder MMORPG’s (Massively Multiplayer Online Role-<br />
Playing Game).<br />
40<br />
medienbewusst.de<br />
medienbewusst.de<br />
41
DIGITALE SPIELE<br />
DIGITALE SPIELE<br />
INWIEFERN KÖNNEN GEWALTHALTIGE<br />
SPIELE AGGRESSIV MACHEN?<br />
Allein durch Computerspiele<br />
legt ein Kind sicherlich keine<br />
aggressiven Verhaltensweisen<br />
an den Tag. Diese können erst<br />
durch eine Vielzahl von Einflüssen<br />
wie fehlenden Hemmungen<br />
und einem aggressiven<br />
Verhaltensrepertoire entstehen.<br />
Wenn Sie ein Spiel nicht geeignet<br />
finden, Ihr Kind aber sehr<br />
davon fasziniert ist, dann wird<br />
ein reines Verbot meist wenig<br />
oder nur sehr kurzfristig etwas<br />
bewirken.<br />
Seien Sie stattdessen Ansprechpartner<br />
für Ihr Kind und versuchen<br />
Sie durch gemeinsame<br />
Gespräche zu erkunden, warum<br />
gewalttätige Darstellungen in<br />
Es gibt Vertreter der Wissenschaft,<br />
die der Meinung sind,<br />
dass Kinder und Jugendliche<br />
durch digitale Spiele, in denen<br />
Spie len so attraktiv sind. Denn<br />
dies kann ganz unterschiedliche<br />
Gründe haben:<br />
<br />
Das Kind versucht auf diese<br />
Weise, Gewalterfahrungen zu<br />
verarbeiten.<br />
<br />
Es versucht, sich mit aggressivem<br />
Verhalten abzureagieren.<br />
<br />
Es wird darin bestärkt, Gewalt<br />
als geeigneten Weg zur<br />
Kon fliktlösung zu sehen.<br />
Starkes Interesse an Gewalt<br />
kann ein Hinweis auf ein Problem<br />
im Leben eines Kindes<br />
sein, mit dessen Lösung es allein<br />
überfordert ist.<br />
Linktipp!<br />
Wenn Sie Beratung oder Hilfe benötigen, gibt es eine Vielzahl von<br />
Ansprechpartnern. Zum einen die Initiative Schau HIN! (www.schauhin.info)<br />
oder die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien<br />
(www.bundespruefstelle.de). Zudem gibt es in allen Bundesländern<br />
und größeren Städten Sucht-Beratungsstellen (beispielsweise die<br />
SiT-Suchthilfe Thüringen GmbH), die Ihnen beim Thema Auffälliges<br />
Computerspielverhalten gerne weiterhelfen.<br />
der Spieler gegenüber anderen<br />
„Wesen“ oder Spielfiguren Gewalt<br />
ausführt, auch eigene<br />
Aggressionen abbauen könnten.<br />
Dies ist möglicherweise ein Trugschluss.<br />
Aggressionen können<br />
nur effektiv durch die persönliche<br />
Auseinandersetzung mit<br />
der Person, mit welcher man<br />
sich beispielsweise gestritten<br />
hat, ab gebaut werden oder<br />
durch bewusstes Nachdenken<br />
über die eigenen Gefühle. Es ist<br />
Die Sucht nach Computer- oder<br />
Konsolenspielen bei Kindern ist<br />
als Ausnahmefall zu betrachten.<br />
Doch Eltern sollten das Risiko<br />
nicht ausblenden. Eine allgemein<br />
gültige Festlegung, wann<br />
das Spielverhalten als bedenklich<br />
ein zustufen ist, gibt es<br />
nicht. Schließlich ist jedes Kind<br />
verschieden und damit auch<br />
unterschiedlich stark gefährdet.<br />
Untersuchungen (z.B. die Studie<br />
“Exzessive Computer-Nutzung<br />
im Kindesalter” 10 ) zeigen jedoch,<br />
dass Kinder und Jugendliche, die<br />
wissen schaftlich erwiesen (unter<br />
anderem in der Studie „Gewalt<br />
und Medien“ 9 ), dass Ablenkung<br />
oder „Abreagieren“ mit Hilfe von<br />
PC-Spielen oder zum Beispiel<br />
auch Sport keine echte Abhilfe<br />
gegen Aggression und Frustration<br />
verschafft.<br />
Hinweis: Achten Sie auf die Altersfreigaben der USK [mehr dazu<br />
unter „Jugendschutz bei Computerspielen: USK & PEGI“ auf S. 48].<br />
Viele gewalthaltige Spiele und natürlich die sogenannten „Shooter“,<br />
deren einzige Aufgabe darin besteht, Gegner mit einer virtuellen<br />
Schusswaffe zu zerstören, sind erst ab 18 Jahren frei gegeben und<br />
somit für Minderjährige nicht geeignet.<br />
BEDENKLICHES SPIELVERHALTEN<br />
übermäßig viel am Computer<br />
oder der Spielkonsole spielen,<br />
ein geringeres Kommunikationsverhalten<br />
aufweisen und zudem<br />
die PC-Spiele nutzen, um negative<br />
Gefühle zu unterdrücken.<br />
Anzeichen für Computerspielsucht<br />
Der Prozess bis zur Spielsucht<br />
verläuft schleichend und die<br />
Gründe, warum sich manche<br />
Kinder und Jugendliche in den<br />
virtuellen Welten verlieren,<br />
42<br />
medienbewusst.de<br />
medienbewusst.de<br />
43
DIGITALE SPIELE<br />
DIGITALE SPIELE<br />
© Sigrid Zabel / dreamstime.com<br />
sind nicht auf den ersten Blick<br />
erkenn bar. Hinzu kommt, dass<br />
sich Ju gendliche heutzutage zuneh<br />
mend auch dann mit dem PC<br />
beschäftigen, wenn es um das<br />
Recherchieren für Hausaufgaben<br />
geht oder aber wenn Kontakte<br />
zu Freunden mittels Chat oder E-<br />
Mail gepflegt werden. Für Eltern<br />
ist es somit problematisch, die<br />
Grenze zwischen einer normalen<br />
Nutzung des Computers und<br />
einer Sucht zu erkennen.<br />
Wenn Ihr Kind folgende oder<br />
ähnliche Verhaltensweisen im<br />
Um gang mit dem Computer zeigt,<br />
sollten Sie aufmerksam wer den:<br />
<br />
Das wirkliche Leben ordnet<br />
sich immer mehr der Computer-Nutzung<br />
unter, statt dass<br />
sie sich in das Tagesgeschehen<br />
einfügt.<br />
<br />
Zwanghafter Drang, sich täglich<br />
und vorzugsweise lange<br />
mit dem PC oder einem bestimm<br />
ten Computerspiel zu<br />
be schäftigen, obwohl das<br />
Ver halten erhebliche negative<br />
Konsequenzen hat, wie z.B.<br />
„Vermüllen“ des Kinderzimmers,<br />
Absinken der Schulnoten,<br />
Übermüdung, Gewichtszunahme.<br />
<br />
Spielentzug führt zu Un ruhe,<br />
Aggression, Schweiß aus -<br />
brü chen, Panik, Stimmungsschwan<br />
kungen – ähnlich dem<br />
Ent zugs verhalten bei stoffgebun<br />
denen Süchten.<br />
<br />
Sämtliche Kontakte zu Freunden<br />
werden allmählich vernachlässigt<br />
oder sogar abgebrochen.<br />
Wie Sie Ihrem Kind helfen<br />
können, wenn es Anzeichen<br />
übermäßigen Spielkonsums<br />
aufweist<br />
Bei jüngeren Kindern ist ein<br />
klares Eingreifen und Einschränken<br />
der Spielzeit in Kombination<br />
mit Alternativangeboten<br />
nötig. Offene Gespräche über<br />
die Auswirkungen maßloser Mediennutzung<br />
können die Kinder<br />
für diese Problematik sensibilisieren.<br />
Ist das Kind auffallend<br />
aggressiv, sollte die vereinbarte<br />
Mediennutzungszeit umgehend<br />
redu ziert, ggf. sogar ganz<br />
gestrichen werden 11 .<br />
Richten Sie Jugendschutz systeme<br />
auf Spielkonsolen und<br />
Com putern ein. Nicht immer<br />
können die Eltern genau einschätzen,<br />
wie lange ihr Kind<br />
am Tag vor dem Computer sitzt.<br />
Auf medienbewusst.de finden<br />
Sie unter dem Stichwort<br />
„Jugend schutz einstellungen“ ein<br />
Tu torial-Video, welches Schritt<br />
für Schritt erklärt, welche Jugendschutzmaßnahmen<br />
(z.B. Zeit- und<br />
Altersbegrenzungen für einzelne<br />
Programme und Spiele) auf dem<br />
Computer vorgenommen werden<br />
können. Konsolen wie die Xbox<br />
360 und die Playstation 3 verfügen<br />
über integrierte Systeme.<br />
Informieren Sie sich konkret<br />
über die Möglichkeiten der vorhandenen<br />
Konsolen. Einige haben<br />
beispielsweise Internetzugang<br />
und bieten somit ein noch<br />
höheres Gefahrenspotential.<br />
Wie lange sollten Kinder<br />
Computerspielen dürfen?<br />
Alter Empfehlung<br />
0-3 Jahre 0 min/Tag<br />
4-5 Jahre max 30 min/Tag<br />
6-9 Jahre ca. 45 min bis<br />
max. 60 min/Tag<br />
10-13 Jahre max 2 h/Tag<br />
Diese Nutzungszeiten sollten<br />
je doch nicht auf die Zeiten der<br />
anderen Medien addiert werden,<br />
sondern untereinander abgestimmt<br />
werden. Gegebenenfalls<br />
sollte die Computerspieldauer<br />
immer kürzer als länger angesetzt<br />
werden.<br />
Tipp!<br />
Beispielsweise bietet das Selbsthilfe portal<br />
www.rollenspielsucht.de Eltern und Erzie<br />
henden die Möglichkeit, sich über das<br />
Thema Computerspielsucht zu informieren<br />
und auszutauschen.<br />
44<br />
medienbewusst.de<br />
medienbewusst.de<br />
45
DIGITALE SPIELE<br />
DIGITALE SPIELE<br />
WIE <strong>KINDER</strong> EINEN<br />
VERANT WOR TUNGS VOLLEN UMGANG<br />
MIT DIGITALEN SPIE LEN ERLERNEN<br />
Wenn Kinder Interesse und<br />
Freude an Computer- oder Konsolenspielen<br />
zeigen, gilt es dies<br />
erst einmal ernst zu nehmen.<br />
Haben Sie schon einmal versucht,<br />
an dem Hobby Ihres<br />
Tipp!<br />
Erkundigen Sie sich auch bei den Eltern der<br />
Freunde Ihres Kindes über die Spiele, die<br />
in deren Besitz sind bzw. die Ihr Kind und<br />
deren Freund_in spielen könnten. Ob Sie<br />
Ihrem Kind die Teilnahme an einer LAN-Party<br />
gestatten, sollte situationsbedingt und im<br />
Einzelfall entschieden werden.<br />
© Jacek Chabraszewski / dreamstime.com<br />
Kindes teilzuhaben? Wenn es<br />
einen Multiplayer-Modus gibt,<br />
spielen Sie doch einmal mit!<br />
Erstens macht es so auch dem<br />
Kind noch mehr Spaß. Es merkt,<br />
dass Sie sich für sein Hobby interessieren<br />
und wird sich auch<br />
eher an Sie wenden, falls das<br />
Spielen beispielsweise Gefühle<br />
wie Angst oder starke Frustration<br />
hervorgerufen hat und es<br />
diese nicht einzuordnen weiß.<br />
Zweitens können Sie selbst auf<br />
diese Weise die verschiedenen<br />
Computerspiel-Genres näher ken -<br />
nen lernen. Das hilft Ihnen, die<br />
Spiele differenzierter zu be trachten.<br />
Und das Kind wird Ihre Meinung<br />
ernster nehmen, falls Sie<br />
beispielsweise Bedenken haben,<br />
dass es für ein bestimmtes Spiel<br />
noch zu jung ist.<br />
Das Spielverhalten der Familienmitglieder<br />
und Freunde beeinflusst<br />
das Kind. Aus diesem<br />
Grund sollten Sie ihm eine zielgerichtete<br />
Mediennutzung vorleben.<br />
Falls mehrere Personen<br />
unterschiedlichen Alters in einem<br />
Haushalt spielen, sollte sichergestellt<br />
werden, dass nur die<br />
jeweils für die Jüngsten freigege-<br />
ben Spiele sichtbar und erreichbar<br />
sind. Denn oft kann es passieren,<br />
dass Kinder genau das<br />
Spiel spielen wollen, welches<br />
die große Schwester, der große<br />
In der Öffentlichkeit wird regelmäßig<br />
über mangelnde Bewegung<br />
und Übergewicht disku tiert.<br />
Die Spielindustrie hat dieses<br />
Problem erkannt und wirbt für<br />
Spielkonsolen, die durch Bewegungen<br />
des Körpers gesteuert<br />
werden. Somit betätigt sich der<br />
Nutzer beim Spielen sportlich.<br />
Aber können diese Geräte<br />
wirk lich herkömmlichen Sport<br />
er setzen?<br />
Virtueller Sport ist bestenfalls Bewegung,<br />
kann aber auf keinen<br />
Fall echten Sport ersetzen, so die<br />
Ergebnisse einer Studie der Universität<br />
Münster 12 . Dies liegt ins -<br />
besondere daran, dass die Spiel -<br />
dauer der einzelnen Dis zipli nen<br />
sehr gering ist. Zudem lernt der<br />
Spieler mit der Zeit, die Konsole<br />
zu hintergehen, da die Sensoren<br />
bereits auf geringe Bewegungen<br />
reagieren. Dieses Problem ist<br />
den Herstellern bereits bewusst,<br />
Bruder oder ein Elternteil spielt,<br />
obwohl es z.B. nicht unter 16<br />
Jahren frei gegeben ist [mehr<br />
dazu unter „Jugendschutz bei<br />
Digitalen Spielen“, S 48].<br />
SPIELKONSOLEN ALS SPORTERSATZ<br />
FÜR <strong>KINDER</strong>?<br />
© Tomasz Tulik / dreamstime.com<br />
46<br />
medienbewusst.de<br />
medienbewusst.de<br />
47
DIGITALE SPIELE<br />
DIGITALE SPIELE<br />
Tipp!<br />
Sehr familienfreundlich ist das „Family<br />
Center“ von Xbox-Live. Hier können Eltern<br />
bestimmen, wann und wie lange ihre Kinder<br />
die Konsole nutzen können und haben<br />
somit das Spielverhalten ihrer Sprösslinge<br />
unter pädagogischer Kontrolle.<br />
weshalb neu artige Produkte wie<br />
die „Xbox Durango“ entwickelt<br />
wur den. De ren Geräte erkennen<br />
einzelne Kör perteile und Gelenke<br />
des mensch lichen Körpers und<br />
können somit jede Spielerbewegung<br />
präzise in eine Bewegung<br />
der Spielfigur umsetzen. Eine<br />
Studie des Sportwissenschaftlers<br />
Dr. Dr. Despeghel 13 zeigt, dass sich<br />
sogar schon das Spiel mit der<br />
vorherigen „Xbox Kinect“-Konsole<br />
im trainingswirksamen Bereich<br />
bewegte und zum Kalorienverbrennen<br />
sowie Muskelaufbau<br />
geeignet sei, wenn gleichzeitig<br />
die Ernährung umgestellt würde.<br />
Für Kinder können die neuen<br />
Konsolen ein Anreiz sein, sich<br />
mit einer bestimmten Sportart<br />
näher zu beschäftigen und diesen<br />
Sport auch real auszuprobieren.<br />
Dies gilt es generell zu<br />
fördern. Nach wie vor der beste<br />
Weg, um Kinder zum Sport zu<br />
motivieren, ist es gemeinsam<br />
nach draußen zu gehen und mit<br />
ihnen zu spielen.<br />
ter durchgespielt, anschließend<br />
wird aufbauend auf dessen<br />
Beurteilung eine Entscheidung<br />
des Gutachter gremiums gefällt.<br />
Wie das Verfahren im Detail<br />
abläuft, können Sie auf www.<br />
usk.de nachlesen.<br />
© contrastwerkstatt / fotolia<br />
USK-Freigabe<br />
JUGENDSCHUTZ BEI DIGITALEN<br />
SPIELEN: USK & PEGI<br />
Viele Eltern sind unsicher, welche<br />
Computerspiele für ihre Kinder<br />
geeignet sind und welche nicht.<br />
Eine Hilfestellung bietet die so<br />
genannte Unterhaltungssoftware<br />
Selbstkontrolle (USK) für den<br />
deut schen Markt, beziehungsweise<br />
die Pan European Game<br />
Information (kurz PEGI) für den<br />
europäischen Markt, mit ihren<br />
Alterskennzeichnungen.<br />
Was ist die USK?<br />
Die Aufgabe der USK besteht<br />
darin, PC-Spiele, die auf dem<br />
deutschen Spielmarkt verkauft<br />
werden sollen, zu überprüfen. Es<br />
soll herausgefunden werden, ob<br />
ein Spiel für bestimmte Altersgruppen<br />
eventuell noch nicht<br />
geeignet ist. Dabei wird das<br />
Spiel zunächst von einem Tes-<br />
Altersbeschränkung<br />
Ohne Altersbeschränkung<br />
Ab 6 Jahre<br />
Ab 12 Jahren<br />
Ab 16 Jahren<br />
Keine Jugendfreigabe<br />
(ab 18 Jahren)<br />
Bedeutung<br />
Keinerlei Beeinträchtigungen<br />
für Kinder<br />
Spannendere und wettkampfbetontere,<br />
aber noch immer<br />
familienfreundliche Spiele<br />
Kampfbetonte, aber relativ<br />
realitätsferne Spiele<br />
Spiele zeigen auch<br />
Gewalthand lungen<br />
Nahezu ausschließlich gewalthaltige<br />
Spielkonzepte,<br />
häufig düstere und be drohliche<br />
Atmosphäre<br />
48<br />
medienbewusst.de<br />
medienbewusst.de<br />
49
DIGITALE SPIELE<br />
DIGITALE SPIELE<br />
Was ist die PEGI?<br />
Das Ziel der PEGI ist es, ein<br />
einheitliches, länderübergreifendes<br />
Alterseinstufungssystem zu<br />
bil den. Leider ist die Verwendung<br />
des Systems meist noch<br />
freiwillig und nur in einigen Ländern<br />
im Gesetz verankert.<br />
PEGI-Freigabe<br />
Die Kennzeichnungen entstehen<br />
beispielsweise aus Spieltests<br />
und Informationen der Herausgeber.<br />
Diese füllen dafür einen<br />
speziell angefertigten Selbstbewertungsbogen<br />
aus, welcher von<br />
PEGI-Mitarbeiter_Innen nachträglich<br />
geprüft wird.<br />
© contrastwerkstatt / fotolia<br />
Altersbeschränkung<br />
Ab 3 Jahren<br />
Ab 7 Jahren<br />
Ab 12 Jahren<br />
Ab 16 Jahren<br />
Keine Jugendfreigabe<br />
(ab 18 Jahren)<br />
Bedeutung<br />
Realitätsferne, nahezu gewaltlose<br />
Spiele für alle Altersgruppen<br />
Wie Spiele ab 3 Jahren, aber<br />
mit möglicherweise Angst<br />
erzeugen den Szenen oder<br />
Geräuschen<br />
Spiele mit wenig Gewalt<br />
gegenüber Fantasiewesen bzw.<br />
wenigen Nacktdar stellungen<br />
Darstellung von real<br />
wirkenden Gewaltdarstellungen<br />
oder sexuellen Hand lungen,<br />
sowie Illegalität<br />
Spiele, die grausame Ge walt enthalten<br />
und Abscheu hervorrufen<br />
5 Tipps zum Konsum digitaler Spiele<br />
1. Verschaffen Sie sich einen Überblick über die aktuelle Auswahl an Spielen<br />
und lesen Sie die Empfehlungen der jeweiligen Tests. Dadurch können Sie<br />
die Kaufentscheidung Ihres Kindes effektiv mit beeinflussen.<br />
2. Achten Sie vor dem Kauf auf die Kennzeichnung der USK. Diese gibt die<br />
empfohlene Altersfreigabe eines Spiels an.<br />
3. Vereinbaren Sie klare Regeln zur Nutzung der Computer- und Konsolenspiele.<br />
Insbesondere der zeitliche Umfang der Nutzung sollte eingegrenzt<br />
werden.<br />
4. Werden Sie aufmerksam, wenn sich das reale Leben Ihres Kindes immer<br />
mehr dem PC unterordnet. Computerspiele selbst sollten nur als eine<br />
Möglichkeit der Freizeitgestaltung dienen.<br />
Ab welchem Alter ein Kind tatsächlich<br />
bereit ist, ein be stimmtes<br />
Computerspiel zu spielen,<br />
hängt von verschiedenen Faktoren<br />
ab (z.B. persönlicher Ent wick -<br />
lungsstand, Verarbeitung von<br />
actionreichen Inhalten) und ist<br />
daher individuell zu betrachten.<br />
Die Entscheidung liegt bei Ihnen<br />
als Erziehungsverantwortliche.<br />
5. Nehmen Sie an dem Hobby Ihres Kindes teil und spielen Sie einfach mal<br />
mit. Es wird sich freuen, dass Sie Interesse zeigen und wird sich Ihnen auch<br />
schneller anvertrauen, falls ihm z.B. etwas Angst macht.<br />
50<br />
medienbewusst.de<br />
medienbewusst.de<br />
51
TESTEN SIE IHR VORWISSEN ZUM THEMENBEREICH INTERNET<br />
QUIZ<br />
a<br />
b<br />
c<br />
1. Was versteht man unter der sogenannten „Whitelist“?<br />
Dort werden bekannte und unproblematische Webseiten gespeichert, die das<br />
Kind aufrufen und nutzen darf.<br />
Diese Liste könnte man auch frei übersetzt „weiße Weste“ nennen: Sie listet<br />
diejenigen Personen auf, die im Internet noch nie eine unerlaubte Webseite<br />
geöffnet haben.<br />
Die „Whitelist“ ist die bekannteste weltweite Kindersuchmaschine, welche nur<br />
kindgerechte Inhalte aus dem Internet filtert.<br />
World Wide Web<br />
a<br />
b<br />
c<br />
2. Sollten Sie ihr Kind allein im Internet surfen lassen?<br />
Bis zu einem Alter von 14 Jahren dürfen Kinder nur in Begleitung eines Erziehungsberechtigten<br />
im Netz surfen.<br />
Nach einer gemeinsamen Eingewöhnungszeit kann es das Internet auch<br />
eigenverantwortlich nutzen. Sie müssen es nicht kontrollieren, sollten jedoch<br />
unterstützend in der Nähe sein.<br />
Mit einer geeigneten Kindersicherung können Sie Ihr Kind ohne Bedenken von<br />
Anfang an allein surfen lassen.<br />
© Chris Rimmer / flickr.com<br />
a<br />
b<br />
c<br />
3. Warum ist Facebook kein kindersicheres soziales Netzwerk?<br />
Das soziale Netzwerk besitzt keine Meldefunktion für unerlaubte Inhalte wie<br />
Pornografie oder Gewaltdarstellungen.<br />
Facebook nimmt die Handlungsweise mit den persönlichen<br />
Daten seiner Nutzer nicht sehr ernst.<br />
Trotz Privatsphäre-Einstellung, können alle angemeldeten<br />
Facebook-Nutzer (auch Nicht-Freunde) auf das<br />
gesamte Profil zugreifen. Einzig Personen ohne eigenes<br />
Facebook-Profil erlangen keine Einsicht auf die komplette<br />
Seite.<br />
weiter auf<br />
der nächsten<br />
Seite<br />
THEMENBEREICH<br />
INTERNET<br />
World Wide Web<br />
52<br />
medienbewusst.de<br />
medienbewusst.de<br />
53
INTERNET<br />
INTERNET<br />
World Wide Web<br />
a<br />
b<br />
c<br />
a<br />
b<br />
c<br />
4. Was sollten Sie bestenfalls tun, wenn sie bemerken, dass Ihr Kind Opfer<br />
von Cyber-Mobbing geworden ist?<br />
Dafür sorgen, dass Inhalte im Internet sofort gelöscht und Beweismaterialien<br />
ge speichert werden. Außerdem können Sie „Melde-Buttons“ nutzen und sich<br />
an Beschwerdestellen wenden.<br />
Setzen Sie sich mit Ihrem Kind zusammen an den Computer und stellen Sie<br />
den Angreifer selbst lächerlich dar. Dies wird dem Kind ein höheres Selbstbewusstsein<br />
und den Mut geben, sich von da an auch selbst zu wehren.<br />
Gehen Sie bei dem kleinsten Anzeichen gemeinsam mit Ihrem Kind zur Polizei.<br />
Cyber-Mobbing ist in jedem Fall eine Straftat und muss geahndet werden.<br />
Ansonsten könnten Sie sogar selbst wegen Unterschlagung angezeigt werden.<br />
5. Stellen Sie sich vor, Ihr Kind besitzt einen eigenen<br />
Blog, auf dem es über sein Leben postet. Nur eine<br />
der folgenden drei Möglichkeiten darf Ihr Kind auf<br />
seinem Blog tun, ohne das Urheberrecht zu verletzen.<br />
Welche?<br />
Beim Lesen in der Lieblingszeitschrift gerät Ihr Kind auf<br />
ein Gedicht einer anderen Leserin. Es findet das Gedicht<br />
so schön geschrieben, dass es dieses auf seinem<br />
Blog veröffentlicht und als eigens verfasstes Gedicht<br />
angibt.<br />
Im Urlaub fragte Ihr Kind eine fremde Person, ob diese<br />
einmal ein Foto von ihr vor einer berühmten Sehenswürdigkeit<br />
machen könnte. Die Person stimmt zu und<br />
knippst es. Nach den Ferien stellt es das Urlaubsbild<br />
auf den Blog, ohne den Fotografen zu nennen.<br />
Ihr Kind ist bei einem Freund und macht unbemerkt ein<br />
Video von ihm, als er mit seinem Haustier herumtollt.<br />
Damit auch seine anderen Freunde etwas von diesem<br />
witzigen Moment haben, postet es das Video am darauffolgenden<br />
Tag auf seinem Blog.<br />
Spätestens im Grundschulalter kommen Kinder mit dem Internet<br />
in Kontakt. Laut der KIM-Studie 2012 14 nutzen fast ein<br />
Viertel der 6- bis 7-jährigen Kinder das Internet, während es<br />
bei der älteren Altersgruppe der 12- bis 13-Jährigen bereits<br />
93% sind.<br />
Für gut ein Drittel der jungen Internetnutzer gehört die Nutzung<br />
von Online-Angeboten zu ihrem Alltag: Sie gehen so<br />
gut wie täglich ins Internet. Das birgt viele Chancen, aber<br />
natürlich auch Risiken, die Eltern abschätzen lernen sollten.<br />
Die meisten wissen das bereits: 70 Prozent der erziehungsberechtigten<br />
Personen berichteten, dass ihr Kind vorher um<br />
Erlaubnis bitten muss, wenn es online gehen möchte.<br />
Trotzdem können sowohl junge als auch ältere Menschen<br />
noch viel über das Internet lernen. In diesem Themenbereich<br />
werden Tipps und Vorschläge zur technischen und sozialen<br />
Sicherung im Netz gegeben, die als Anreiz für mehr Internetkompetenz<br />
dienen sollen.<br />
Bei den Lieblingswebseiten der Kinder zwischen 6 und 13<br />
Jahren liegt das soziale Netzwerk Facebook mittlerweile auf<br />
Rang eins. Daher gibt es in diesem Themenbereich einen<br />
Artikel, worum es ausschließlich um die korrekte Facebook-<br />
Nutzung geht.<br />
Darüber hinaus werden wichtige und aktuelle Themen wie<br />
der Datenmissbrauch oder das Cyber-Mobbing behandelt.<br />
© Arvind Balaraman / Dreamstime.com<br />
World Wide Web<br />
Lösung: 1a; 2b; 3b; 4a; 5b<br />
54<br />
medienbewusst.de<br />
medienbewusst.de<br />
55
INTERNET<br />
INTERNET<br />
World Wide Web<br />
TECHNISCHE SICHERUNG:<br />
DEN PC KINDGERECHT EINRICHTEN<br />
Ab welchem Alter ein Kind seinen<br />
eigenen Computer mit Internetanschluss<br />
besitzen sollte, können<br />
nur die Eltern selbst ganz<br />
indi viduell abschätzen. Dies<br />
ist der Fall, wenn Sie der Meinung<br />
sind, dass das Kind eine<br />
ausführ liche Einführung in den<br />
Gebrauch, die sichere Nutzung<br />
und die Gefahren des Internets<br />
erhalten hat und selbstbestimmt<br />
mit einem Rechner umgehen<br />
kann. Prinzi piell raten Experten<br />
aller dings zu keinem eigenen<br />
PC vor dem 12. Lebensjahr 15 .<br />
Kinder im Grundschulalter, die<br />
also noch nicht richtig lesen und<br />
schreiben können, sollten nur<br />
in Begleitung eines erfahrenen<br />
Er wachsenen ins Internet gehen.<br />
So können schnell Hilfestellungen<br />
gegeben werden<br />
und Sie haben einen besseren<br />
Überblick, wie lange Ihr Kind am<br />
Computer bzw. Laptop spielt.<br />
Nutzungsrechte einstellen<br />
Unabhängig davon, ob das Kind<br />
den Computer mit den Eltern<br />
oder Geschwistern teilt oder<br />
ei nen eigenen Laptop bzw. Computer<br />
benutzt, ist es sinnvoll, ein<br />
separates Benutzerkonto für das<br />
Kind einzurichten. Hiermit können<br />
verschiedene Einstel lungen<br />
auf die Kompetenzen und das<br />
Alter des Kindes angepasst<br />
werden (z.B. Jugendschutzfunktion).<br />
Der Administrator-Zugang sollte<br />
jederzeit bei Ihnen, als Erziehende,<br />
liegen, sodass Sie<br />
auch weiterhin die vollen PC-<br />
Rechte haben und Änderungen<br />
vor neh men können. Wenn Ihr<br />
Kind beispielsweise ein Spiel installieren<br />
möchte, wird ihm dies<br />
demnach nur mit Ihrer Erlaubnis<br />
möglich sein.<br />
Startseite einrichten<br />
Um die Orientierung in der<br />
weiten Internetwelt zu erleichtern,<br />
ist es hilfreich, dem Kind<br />
eine Startseite einzurichten<br />
Wenn ein Kind im Browser als<br />
erstes einer so weit greifenden<br />
Suchmaschine wie beispielsweise<br />
Google begegnet, kann es<br />
schnell den Überblick verlieren,<br />
sich überfordert fühlen und auf<br />
falsche Internetseiten gelangen.<br />
Für den Interneteinstieg empfehlen<br />
wir die „Kinder-Startseite“<br />
von surfen-ohne-risiko.net, einem<br />
Angebot des Bundesfamil-<br />
ienministeriums. Da rauf finden<br />
sich direkt auch Suchfelder zu<br />
Kinder-Such maschi nen wie frag-<br />
FINN.de oder Blindekuh.de, die<br />
nur kind ge rechte Inhalte aus<br />
dem Internet filtern. So können<br />
Kinder auch einmal selbstständig<br />
nach ihren Lieblingsthemen<br />
suchen.<br />
Damit Ihr Kind Webseiten, auf<br />
de nen es sich gerne aufhält,<br />
schnel ler wiederfindet, ist es außerdem<br />
sehr nützlich, diese als<br />
Lesezeichen bzw. Favoriten im<br />
Browser zu ergänzen.<br />
World Wide Web<br />
www.surfen-ohne-risiko.net<br />
www.desktop.meine-startseite.de<br />
56<br />
medienbewusst.de<br />
medienbewusst.de<br />
57
INTERNET<br />
INTERNET<br />
Jugendschutzprogramme<br />
EMOTIONALE SICHERUNG: WIE SIE<br />
<strong>KINDER</strong> FIT FÜRS WEB MACHEN<br />
World Wide Web<br />
Wenn Kinder im Internet surfen<br />
und noch keine ausgereifte Kompetenz<br />
und Auffassungsgabe<br />
für bestimmte Inhalte ha ben,<br />
sollte man darüber nach denken,<br />
eine spezielle Kin dersicherung<br />
einzu stellen. Einige Sicherheitsmaß<br />
nahmen sind direkt im<br />
Betriebs system inte griert. Auf<br />
www.schau-hin.info/sicherheitseinstell<br />
ungen können Sie nachlesen,<br />
wie diese bei Windows<br />
und Mac OS einzustellen sind.<br />
Darüber hinaus gibt es auch<br />
spe zi elle Software zur Kindersiche<br />
rung, beispielsweise auf<br />
www.kinderserver-info.de. Hiermit<br />
können Sie Anwen dungen<br />
und Webseiten sperren, indem<br />
Sie diese zu einer sogenannten<br />
Blacklist hinzufügen. Vor dem<br />
Aufrufen einer Webseite prüft<br />
sie diese zunächst auf problematische<br />
Inhalte und verhindert<br />
gegebenenfalls das Öffnen dieser<br />
Seite. Das Gegenteil gilt für<br />
die sogenannte Whitelist. Hier<br />
werden bekannte und unproblematische<br />
Websei ten gespeichert,<br />
die das Kind aufrufen und<br />
nutzen darf. Viele Programme<br />
besitzen außerdem Zeitlimits<br />
für die Nutzung. Passen Sie die<br />
Filter an die Entwicklung und<br />
Interessen Ihres Kindes an. Bedenken<br />
Sie jedoch, dass Jugendschutzprogramme<br />
nicht die<br />
elter liche Verantwortung und<br />
(Internet-)Erziehung ersetzen.<br />
Linktipp!<br />
Auf medienbewusst.de finden Sie unter dem Stichwort „Kinderserver“<br />
ein Video-Tutorial, mit einer genauen Beschreibung zur Einrichtung.<br />
© Gfadel / Dreamstime.com<br />
Bevor ein Kind das Internet<br />
erst malig nutzt, sollten einige<br />
Grund lagen geklärt werden:<br />
Was ist das Internet?<br />
Was ist ein Browser? Was bietet<br />
das Internet für Möglichkeiten?<br />
Antworten auf diese<br />
Fragen be kommen Sie beispielsweise<br />
auf www.internet-abc.de.<br />
Begleiten Sie Ihr Kind beim Surfen.<br />
Es sollte mit der Zeit lernen,<br />
das Netz eigenverantwortlich zu<br />
nutzen. Zu Beginn wür den Sie<br />
es damit jedoch über fordern. Sie<br />
müssen es nicht ständig kontrollieren,<br />
sollten jedoch unterstützend<br />
in der Nähe sein.<br />
Kinder können schwer ent scheiden,<br />
was für sie geeignet ist<br />
und was nicht. Ihr Urteilsvermögen<br />
ist noch nicht sehr gut<br />
ausgeprägt, weshalb beispielsweise<br />
Videos auf Portalen wie<br />
YouTube einen falschen Eindruck<br />
ver mitteln können. Nicht<br />
nur dort kann schnell und<br />
unbemerkt Zugang zu gewaltverherrlichenden<br />
oder pornogra<br />
fischen Inhalten erlangt<br />
werden. Auch Nachrichten können<br />
ver ängstigend wirken. Nutzen<br />
Sie deshalb Kindernachrichtenprotale<br />
wie www.<br />
news4kids.de oder die Webseite<br />
von „logo!“ (www.logo.de), auf<br />
de nen Nachrichten verständlich<br />
dargestellt werden. Weitere<br />
Tipps bekommen Sie unter www.<br />
medienbewusst.de in dem Artikel<br />
„Frag doch mal das Internet<br />
– Nachrichtenportale für Kinder“.<br />
Wie Sie sehen, liegt es in den<br />
Händen der Erwachsenen, kindgerechte<br />
Webseiten und Inhalte<br />
zu filtern. Auch Lehrer und Lehrerinnen<br />
tragen viel Verantwortung.<br />
Stellen Sie Ihren Schülern<br />
eine Auswahl an geeigneten<br />
Web seiten bereit, wenn Sie Ihnen<br />
Hausaufgaben aufgeben,<br />
die sie mit Hilfe des Internets<br />
bearbei ten sollen.<br />
Linktipp!<br />
Altersgerechte Inhalte finden Sie beispielsweise auf<br />
www.seitenstark.de, www.klick-tipps.net und www.schulen-ansnetz.de.<br />
Dort sind viele Webseiten speziell für Kinder aufgelistet.<br />
World Wide Web<br />
58<br />
medienbewusst.de<br />
medienbewusst.de<br />
59
INTERNET<br />
INTERNET<br />
World Wide Web<br />
Wo<br />
W<br />
WIE LANGE SOLLTEN <strong>KINDER</strong> IM<br />
INTERNET SEIN DÜRFEN?<br />
Das Internetportal schau-hin.<br />
info, ei ne medienpädagogische<br />
Ini tiative des Bundesfamilienminis<br />
teriums, listet folgende<br />
Alters empfehlungen für<br />
die tägliche In ter net nutzung auf:<br />
Alter Empfehlung<br />
bis 7 Jahre etwa 30 min/Tag<br />
8 - 9 Jahre etwa 45 min/Tag<br />
10 - 11 Jahre etwa 60 min/Tag<br />
12 - 13 Jahre etwa 75 min/Tag<br />
Wenn Sie Regeln für die tägliche<br />
Nutzungsdauer Ihres Kindes aufstellen,<br />
sollten Sie neben den<br />
oben genannten Angaben auch<br />
die Nutzung anderer Medien,<br />
wie Fernsehen oder Computerspiele<br />
einbeziehen.<br />
W<br />
rld Wide We<br />
Linktipp!<br />
Zu welchem Zeitpunkt die Internetnutzung problematisch wird, können<br />
Sie anhand der Checkliste der Wissenssendung Quarks & Co.<br />
testen: www.wdr.de/tv/quarks/sendungsbeitraege/2007/1204/007_<br />
bildschirm.jsp<br />
© Steven Pepple / Dreamstime.com<br />
b<br />
SOZIALE NETZWERKE<br />
Kinder und Jugendliche von<br />
heute wachsen mit dem Web 2.0<br />
auf und werden deshalb auch<br />
als „Digital Natives“ bezeichnet.<br />
Das Web 2.0, welches auch als<br />
Mitmach-Web bekannt ist, charak<br />
terisiert sich beispielsweise<br />
durch Videoportale, Blogs oder<br />
So ziale Netzwerke, die jeweils<br />
vie le Interaktionsmöglichkeiten<br />
wie das Chatten, Kommentieren<br />
und Hochladen von eigenen Inhal<br />
ten bieten. Vor allem Soziale<br />
Netzwerke erfreuen sich großer<br />
Beliebtheit. Ab einem Alter von<br />
10 Jahren fangen sie an, eine<br />
wich tige Rolle im Leben der Jugend<br />
lichen zu spielen. Zwei<br />
Fünftel der Kinder diesen Alters<br />
besitzen ein Online-Profil. Unter<br />
den 12- bis 13-Jährigen sind<br />
so gar mehr als die Hälfte in mindestens<br />
einem Social Network<br />
angemeldet (KIM-Studie 2012 14 ).<br />
Kindgerechte soziale<br />
Netzwerke<br />
Anbieter von Netzwerken für<br />
Erwachsene kontrollieren meist<br />
nicht die Inhalte, die die Nutzer<br />
einstellen. Somit können Kinder<br />
schnell auf Inhalte treffen, die<br />
nicht geeignet sind und die sie<br />
nicht verstehen.<br />
Kindgerechte Soziale Netzwerke<br />
hingegen sind leicht zu bedienen<br />
und altersgerecht gestaltet.<br />
Bei der Registrierung<br />
müssen meistens die Eltern mit<br />
ein be zogen werden und eine<br />
Nutzungs geneh migung unterschreiben.<br />
Chat funk tionen werden<br />
durch Mo de ratoren begleitet.<br />
Teilweise wird das Hoch laden<br />
von Fotos nicht erlaubt oder<br />
durch den Anbieter überprüft.<br />
Bei Belästigungen gibt es eine<br />
Meldefunktion für Kinder, bei der<br />
© Janpietruszka / Dreamstime.com<br />
World Wide Web<br />
60<br />
medienbewusst.de<br />
medienbewusst.de<br />
61
INTERNET<br />
INTERNET<br />
World Wide Web<br />
www.mein-kika.de<br />
sie beunruhigende Vorfälle (wie<br />
z.B. Cyber-Mobbing – mehr dazu<br />
auf S. 69) melden und um Hilfe<br />
bitten können.<br />
Wenn sich ein Kind beispielsweise<br />
auf Facebook anmelden<br />
möchte, sollte es vorher geeignete<br />
Soziale Netzwerke für<br />
Kin der ausprobiert haben.<br />
Linktipp!<br />
Sichere soziale Netzwerke sind beispielsweise:<br />
- www.tivi.de (ab 8 Jahren)<br />
- www.kindernetz.de (ab 8 Jahren)<br />
- www.mein-kika.de (ab 10 Jahren)<br />
Es braucht Erfahrung und Verständnis<br />
dafür, wie diese funktionieren.<br />
Eltern können derweil<br />
begutachten, wie es die Sicherheits<br />
regeln befolgt (Umgang<br />
mit persönlichen Daten, Ein stell<br />
ungen zum Schutz der Pri vatsphäre,<br />
usw.) und gegebenenfalls<br />
Hilfestellungen und Tipps<br />
geben.<br />
DIE FACEBOOK-NUTZUNG<br />
www.facebook.com<br />
Facebook ist momentan das<br />
beliebteste und bekannteste<br />
Soziale Netzwerk in Deutschland<br />
und weiten Teilen der Welt:<br />
Wenn es ein Land wäre, wäre es<br />
mit 900 Millionen Menschen das<br />
Drittgrößte. Somit ist es in der<br />
heutigen Zeit auch vor Kindern<br />
und Jugendlichen nicht mehr zu<br />
verbergen. Obwohl Facebook<br />
offi ziell erst ab 13 Jahren genutzt<br />
werden darf, sind auch jüngere<br />
Altersgruppen vermehrt vertreten.<br />
Ein falsches Geburtsjahr bei<br />
der Registrierung anzugeben ist<br />
ein Kinderspiel. Im folgenden<br />
Abschnitt erhalten Sie wichtige<br />
Informationen über die richtige<br />
Nutzung dieses Sozialen Netzwerks.<br />
Wenn sich Kinder bei<br />
Facebook registrieren möchten<br />
Wenn Sie Ihr Kind für alt genug<br />
einschätzen und der Einrichtung<br />
eines Accounts zustimmen, seien<br />
Sie bei der Anmeldung anwesend<br />
und aufmerksam. Studieren<br />
Sie die Allgemeinen Geschäftsbedin<br />
gungen sowie die Bestimmungen<br />
zum Datenschutz und<br />
machen Sie sie mit dem Kind<br />
vertraut. Facebook nimmt die<br />
Handlungsweise mit den persönlichen<br />
Daten seiner Nutzer leider<br />
nicht sehr ernst. Ein kompletter<br />
Schutz der Privatsphäre ist eine<br />
Illusion, auch wenn das Profil<br />
nur für die eigenen „Freunde“<br />
sichtbar ist. Denn letztlich verfügen<br />
die Betreiber der Netzwerke<br />
laut ihrer Nutzungsrichtlinien<br />
über alle eingestellten Daten<br />
der Mitglieder, wie Profilinformationen,<br />
Fotos oder Kommentare.<br />
Kein Nutzer erhält konkrete Informationen<br />
darüber, welche seiner<br />
Inhalte, aber auch Aktivi täten im<br />
Sozialen Netzwerk in die Zentrale<br />
in den USA gespeichert und wie<br />
diese dort genutzt werden.<br />
Aus diesem Grund ist Vorsicht<br />
geboten. Beispielweise durchsucht<br />
Facebook das Mailkonto<br />
des Nutzers, um Freunde für das<br />
neue Mitglied zu finden. Gibt<br />
man die E-Mail-Adresse und das<br />
World Wide Web<br />
62<br />
medienbewusst.de<br />
medienbewusst.de<br />
63
INTERNET<br />
INTERNET<br />
World Wide Web<br />
Tipp!<br />
Nutzen Sie eine E-Mailadresse, die nicht<br />
auf den richtigen Namen, Wohnort und das<br />
Alter des Kindes schließen lässt. Denken<br />
Sie sich z.B. auch gemeinsam einen ebenso<br />
neutralen Benutzernamen aus.<br />
World Wide Web<br />
Passwort seines Mail-Accounts<br />
an, erhält Facebook Zutritt zur<br />
privaten Mailbox und kann Daten<br />
von Nutzern des Netzwerks, als<br />
auch von Nicht-Nutzern sammeln.<br />
Achten Sie also darauf,<br />
dass Ihr Kind diese Daten nicht<br />
ausgibt. Seien Sie zudem vorsichtig,<br />
dass keine privaten<br />
Daten wie Telefonnummern oder<br />
E-Mail-Adressen veröffentlicht<br />
werden.<br />
Stellen Sie gemeinsam mit Ihrem<br />
Kind bei den Privatsphäre- und<br />
Sicherheitseinstellungen ein,<br />
dass nur Freunde und nicht<br />
alle Mitglieder des Netzwerks<br />
oder Personen außerhalb des<br />
Netz werks Zugriff auf die Daten<br />
(z.B. mit Hilfe von Suchmaschinen)<br />
haben. Besprechen<br />
Sie gemeinsam, für wen die<br />
Inhalte zu sehen sein sollen und<br />
auf welche Weise. Darunter zählt<br />
azum Beispiel, dass man, bevor<br />
man auf einem fremden Foto<br />
markiert (d.h. verlinkt) wird, erst<br />
einer Anfrage zustimmen muss.<br />
Vor allem junge Internetnutzer<br />
unterschätzen, dass sich Inhalte,<br />
die nicht zur Veröffentlichung<br />
bestimmt sind, (durch Dritte)<br />
schnell unbemerkt im Web verbreiten<br />
können.<br />
Hinweis: Sie sind Vorbild für Ihr Kind. Wenn Sie sich anders verhalten,<br />
indem Sie beispielsweise persönliche Informationen und<br />
Bilder von sich veröffentlichen, dann versteht Ihr Kind nicht, warum<br />
es das nicht auch darf. Dies gilt genauso für ältere Geschwister.<br />
Ich bin mit der Registrierung<br />
nicht einverstanden<br />
Generell gilt: Wenn Sie mit einer<br />
Registrierung auf einem Portal<br />
nicht einverstanden sind und die<br />
AGBs mangelnden Datenschutz<br />
aufweisen, raten Sie Ihrem Kind<br />
von der Nutzung dieses Portals<br />
ab und erklären Sie Ihre Gründe.<br />
Falls sich Ihr Kind ohne Ihre<br />
Erlaubnis anmeldet, gibt es letztlich<br />
noch die Möglichkeit, sich<br />
In der Regel sind die sozialen<br />
Beziehungen im Internet nicht<br />
unbedingt anders als im „realen“<br />
Leben. Online-Netzwerke<br />
umfassen allerdings meist mehr<br />
Personen. Sie reichen oft weit<br />
über den engen Freundeskreis<br />
an den Netzbetreiber zu wenden<br />
und den Account löschen<br />
zu lassen. Dies sollte aber nur<br />
als allerletzter Ausweg gesehen<br />
werden.<br />
Wo<br />
W<br />
ONLINE-FREUNDE – WIE VIELE<br />
BRAUCHEN <strong>KINDER</strong> WIRKLICH?<br />
hinaus und schließen auch entferntere<br />
Bekannte mit ein (z.B.<br />
alte Schulfreunde). Für einige<br />
junge Nutzer erscheint es wichtig,<br />
möglichst viele Kontakte zu<br />
haben, um sich anerkannt und<br />
beachtet zu fühlen.<br />
World Wide Web<br />
rld Wide<br />
Linktipp!<br />
Informationen über Facebook finden Sie zum einen direkt in dessen<br />
Hilfebereich unter www.facebook.com/help. Zum anderen wird auf<br />
medienbewusst.de unter dem Stichwort „Privatsphäre-Einstellungen<br />
auf Facebook“ ein Video-Tutorial zum Thema Sicherheitseinstellungen<br />
bereitgestellt.<br />
Linktipp!<br />
Interessante Betrachtungen zu der Rolle von Jugendlichen im Web<br />
2.0 zeigen die Studien „Heranwachsen mit dem Social Web” auf<br />
www.lfm-nrw.de und „Das Internet als Rezeptions- und Präsentationsplattform<br />
für Jugendliche”, kostenlos verfügbar auf www.jff.de.<br />
64<br />
medienbewusst.de<br />
medienbewusst.de<br />
65
INTERNET<br />
Wo<br />
W<br />
rld W<br />
INTERNET<br />
World Wide Web<br />
Ist es bedenklich, wenn Kinder<br />
bereits über 100 „Freunde“<br />
besitzen?<br />
Einen Überblick über die Freundes<br />
liste zu haben, ist nicht verkehrt.<br />
Das heißt nicht, dass Sie<br />
die Freundesanfragen an und<br />
von Ihrem Kind kontrollieren<br />
sollen. Aber reden Sie mit ihm<br />
über seinen Online-Freundeskreis:<br />
Wer sind diese Personen<br />
und wen erkennt Ihr Kind in der<br />
Regel als richtigen „Freund“ an?<br />
Hinweis: Wenn Ihr Kind über ein großes Netzwerk verfügt, haben<br />
Sie ein Auge darauf, dass andere Aufgaben und Aktivitäten nicht zu<br />
kurz kommen. Denn die Pflege der Kontakte bedeutet auch einen<br />
großen Zeitaufwand. Stehen Sie mit Rat zur Seite, wenn es Ihrem<br />
Kind schwer fällt, abzuwägen, wen es als „Freund“ für das Soziale<br />
Netzwerk anerkennt.<br />
Tipp!<br />
Um mehr über dieses heikle Thema zu<br />
erfahren, empfehlen wir die ZDF-Dokumentation<br />
„Gefährliche Freundschaften –<br />
Internetfalle für Kinder“, abrufbar z.B. auf<br />
www.youtube.com.<br />
World Wide Web<br />
© Pavalache Stelian / Dreamstime.com<br />
Wenn Kinder zu wahllos auch<br />
un be kannte Personen in die<br />
Freundes liste aufnehmen, be -<br />
steht die Gefahr, dass Pädophile<br />
– versteckt als Gleichaltrige –<br />
Kontakt zu ihnen aufnehmen.<br />
Sie brauchen Ihrem Kind keine<br />
über triebene Angst vor Sozialen<br />
Netzwerken einjagen, aber es<br />
sollte eines verinnerlichen: Seine<br />
Freunde mit Bedacht zu wählen<br />
und persönliche Angaben nur<br />
sehr beschränkt herauszugeben.<br />
DIE NUTZUNG VON VIDEOPORTALEN<br />
Videoportale wie MyVideo, You-<br />
Tube oder sevenload stehen<br />
bei der Jugend hoch im Kurs.<br />
Dort werden Videoclips von den<br />
Nutzern des jeweiligen Portals<br />
(ob Privatperson, Unternehmen<br />
oder Organisation) hochgeladen<br />
und können von allen Internetnutzern<br />
angesehen werden. Das<br />
geht von Musikvideos über Filmtrailer<br />
bis zu selbstgedrehten<br />
Freizeitfilmchen. Diese können<br />
be wertet, kommentiert und in<br />
Fa voritenlisten gespeichert werden.<br />
Laut den amerikanischen AGBs<br />
darf das Videoportal YouTube<br />
ab einem Alter von 13 Jahren<br />
genutzt werden. Allerdings sind<br />
bisher keine Alterskontrollen für<br />
solche Plattformen vorgesehen.<br />
Doch auch wenn sich viele Anbieter<br />
um Kontrollen bemühen,<br />
werden sie niemals alle jugendgefährdenden<br />
Inhalte finden<br />
und ent fernen können. Somit<br />
besteht die Gefahr, dass einige<br />
Videos gegen Rechte wie Jugendmedienschutz,<br />
Urheberrecht oder<br />
Persönlichkeits rechte verstoßen.<br />
In vielen Videoportalen (My Video,<br />
YouTube, sevenload, Dailymotion,<br />
nicht: Clip Fish) lassen<br />
sich Filter einbauen, die kritische<br />
In halte bereits bei der Suche<br />
auslassen. Allerdings können<br />
die se durch einen einzigen Klick<br />
deaktiviert werden, der auch von<br />
Kindern getätigt werden kann.<br />
Lediglich YouTube koppelt diese<br />
Kindersicherungsfunktion an den<br />
gerade am PC angemeldeten<br />
Nutzer.<br />
Ein sicheres Videoportal speziell<br />
für die Altersklasse von 8<br />
bis 12 Jahren ist Juki. Hier können<br />
Kinder Videos anschauen<br />
und bewerten, sowie eigene<br />
Fil me hochladen. Diese werden<br />
stets von einer pädagogisch<br />
ge schulten Redaktion geprüft.<br />
Auf diese Weise können Kinder<br />
spielerisch lernen, mit der<br />
Kamera und dem Internet umzugehen.<br />
www.juki.de<br />
World Wide Web<br />
66<br />
medienbewusst.de<br />
medienbewusst.de<br />
67
INTERNET<br />
INTERNET<br />
World Wide Web<br />
UNINFORMIERTHEIT SCHÜTZT NICHT<br />
VOR STRAFE<br />
Nicht alles, was technisch möglich<br />
ist, ist legal. Die Nutzung<br />
von Internetportalen ist an die<br />
Vorgaben der Anbieter (AGBs,<br />
Nutzungsbedingungen) und Gesetze<br />
gebunden. Diese müssen<br />
gelesen und beachtet werden.<br />
Doch oft wird man im Internet<br />
verleitet, das Verhalten anderer<br />
nachzuahmen, obwohl es laut<br />
Gesetz eigentlich verboten ist<br />
und/oder gegen die AGBs verstößt.<br />
Naive Vorstellungen wie „wenn<br />
alle es so machen, dann ist es<br />
erlaubt“ können den falschen<br />
Umgang im Netz unterstützen.<br />
Beispielsweise können beim<br />
Hoch laden von Fotos und<br />
Videos, die nicht selbst produziert<br />
wurden, urheberrechtliche<br />
Probleme entstehen. Bei<br />
fremden Dateien sollte vor der<br />
Veröffentlichung immer um Einwilligung<br />
gebeten oder je nach<br />
Regelung zu mindest der Urheber<br />
gekennzeichnet werden.<br />
Ansonsten muss mit Abmahnungen,<br />
Anzeigen und Klagen,<br />
die hohe finanzielle Strafen nach<br />
sich ziehen können, gerechnet<br />
werden. [mehr dazu unter „Urheberrecht“,<br />
S. 10]. Eltern und<br />
Lehrer_Innen kommt somit eine<br />
wichtige Aufklärungsfunktion zu.<br />
Hinweis: Versuchen Sie, dem Kind die Verantwortung bewusst<br />
werden zu lassen, die es mit fremden und eigenen Daten im Internet<br />
besitzt, um es für den Datenschutz zu sensibilisieren.<br />
© s_falkow / flickr.com<br />
CYBER-MOBBING<br />
So vielfältig die Chancen des<br />
Web 2.0. auch sind, so groß<br />
sind auch die Risiken, die es mit<br />
sich bringt. Nicht selten wird es<br />
von Kindern und Jugendlichen<br />
zum sogenannten Cyber-Mobbing<br />
missbraucht. Hierzu zählen<br />
unter anderem Beleidigungen,<br />
Gerüchte oder der Datenmissbrauch,<br />
z.B. die ungefragte Veröffentlichung<br />
von peinlichen<br />
oder intimen Fotos im Internet.<br />
Eine 2013 durchgeführte Studie<br />
des “Bündnis gegen Cyber-<br />
Mobbing” 16 fand heraus, dass in<br />
Deutschland beinahe jeder fünfte<br />
Schüler betroffen ist. Unter den<br />
14- und 15-jährigen befinden sich<br />
dabei die meisten Opfer.<br />
Warum ist Cyber-Mobbing so<br />
gefährlich?<br />
Cyber-Mobbing greift tiefer als<br />
das Mobbing in der Schule oder<br />
beispielweise einem Verein,<br />
dem das Kind angehört. Denn<br />
es nimmt auch zu Hause kein<br />
Ende. Außerdem haben viele<br />
Kinder und Jugendliche bereits<br />
ein inter netfähiges Handy oder<br />
Smartphone. Prinzipiell kann daher<br />
ein Opfer rund um die Uhr<br />
schikaniert werden. Die Täter<br />
können darüber hinaus anonym<br />
im Netz auftreten und alle<br />
„Freunde“ im Internet können<br />
mitlesen. Cyber-Mobbing findet<br />
somit in einer größeren Öffentlichkeit<br />
statt als in einer Gruppe<br />
innerhalb der Schule.<br />
© Kristina Afanasyeva / Dreamstime.com<br />
World Wide Web<br />
68<br />
medienbewusst.de<br />
medienbewusst.de<br />
69
INTERNET<br />
INTERNET<br />
World Wide Web<br />
Linktipp!<br />
www.save-me-online.de ist eine Beratungsstelle für Kinder und<br />
Jugendliche, die neben Einzelchats mit Beratern auch E-Mailberatungen<br />
anbietet. Auf der Plattform www.juuuport.de dagegen beraten<br />
und helfen sich Jugendliche gegenseitig bei Problemen im<br />
Netz.<br />
So können Eltern helfen:<br />
Im Idealfall vertrauen sich Kinder<br />
ihren Eltern oder nahestehenden<br />
Personen an, wenn sie jemand<br />
im Web ärgert oder anfängt,<br />
zu mobben. Oft ist dem jedoch<br />
nicht so, ob aus Scham oder<br />
Angst. Wenn Sie als Elternteil<br />
den Verdacht schöpfen, dass Ihr<br />
© Charlie Barker / flickr.com<br />
Kind gemobbt wird, sich aber<br />
nicht äußert, dann holen Sie andere<br />
Vertrauenspersonen hinzu,<br />
beispielsweise einen guten<br />
Freund des Kindes. Besprechen<br />
Sie das Mobbing auch mit<br />
den Lehrern, falls die Täter aus<br />
der eigenen Klasse oder Schule<br />
stammen sollten.<br />
Sorgen Sie dafür, dass verletzende<br />
Inhalte im Internet<br />
sofort entfernt werden, damit<br />
Ihr Kind nicht weiter damit konfrontiert<br />
wird und um eine weitere<br />
Verbreitung zu verhindern.<br />
Allerdings ist es zu diesem Zeitpunkt<br />
unge wiss, wie sehr das<br />
Bild bereits verbreitet wurde. Ihr<br />
Kind sollte jedoch auf keinen Fall<br />
zurückschlagen! Speichern Sie<br />
statt dessen das Beweismaterial.<br />
Manchmal ist es ausreichend,<br />
wenn der Täter direkt auf gefordert<br />
wird, Dateien, wie ein<br />
Bild, sofort aus dem Netz zu<br />
löschen. Bei Anonymität sollten<br />
Sie sich an den jeweiligen An-<br />
bieter im Internet wenden. Die<br />
meisten Portale bieten Informationen<br />
und Möglichkeiten zur<br />
Problemlösung an, wenn rechtsverletzende<br />
Inhalte veröffentlicht<br />
wurden. Die Kontaktinformationen,<br />
auch von dem betrieblichen<br />
Datenschutzbeauftragten<br />
des An bieters, finden Sie im Impressum<br />
der Webseite.<br />
Nutzen Sie die „Melde-Buttons“,<br />
mit denen man in fast jedem<br />
Netzwerk auf Unruhestifter auf-<br />
Linktipp!<br />
Wie Kinder ihre Daten im Netz schützen können und in welchen Fällen<br />
vorsichtig gehandelt werden muss, finden Sie zusammengefasst<br />
auf www.surfen-ohne-risiko.net/daten-schuetzen.<br />
So können Lehrer helfen:<br />
Behandeln Sie das Thema Cyber-<br />
Mobbing in der Schule, beispiels<br />
weise durch Rollenspiele,<br />
Projekttage in der Klasse oder<br />
der ganzen Schule und zeigen<br />
Sie Dialogbereitschaft. Fragen<br />
Sie, wer schon einmal gemobbt<br />
wurde und wer schon mal gemobbt<br />
hat. Wenn Sie bei einem<br />
Schüler oder einer Schülerin Bedenken<br />
haben, dass er/sie Angst<br />
haben könnte sich anzuvertrauen,<br />
suchen Sie das private<br />
Gespräch oder auch gemeinsam<br />
mit den Eltern.<br />
merksam machen kann. Er klären<br />
Sie Ihrem Kind, dass es diese<br />
Funktion gibt. Sie kann in Fällen<br />
von Cyber-Mobbing, ungeeigneten<br />
Inhalten und bei Verstößen<br />
gegen das Recht am eigenen Bild<br />
genutzt werden.<br />
Zusätzlich können Sie sich bei<br />
Bedarf an die Beschwerde stelle<br />
www.jugendschutz.de wenden.<br />
Bei ernsten Mobbingangriffen<br />
sollten Sie die Polizei einschalten<br />
und eine Anzeige erstatten.<br />
Vor allem Zeugen können helfen.<br />
Zivilcourage muss daher an<br />
Schulen groß geschrieben und<br />
vermittelt werden. Das erhöht<br />
die Chance, Mobbingfälle aufzudecken.<br />
Auch ein Verhaltenskodex<br />
für die Schüler, aber auch<br />
zwischen Schülern und Lehrern,<br />
ist unerlässlich. Darin sollte<br />
das Filmen/Fotografieren in der<br />
Schu le, das Online gehen im<br />
Unterricht und natürlich das<br />
Mobbing geregelt sein.<br />
World Wide Web<br />
70<br />
medienbewusst.de<br />
medienbewusst.de<br />
71
INTERNET<br />
INTERNET<br />
World Wide Web<br />
Um Täter im Netz zu erwischen,<br />
haben einige Lehrer in der<br />
Vergangenheit „Fake-Profile“ erstellt.<br />
Tipp!<br />
Sensibilisieren Sie Ihre Schüler_Innen auch<br />
mit Hilfe von Medien: Das Buch „Rache@“<br />
von Antje Szillat sowie der Film „Homevideo“<br />
(erhielt u.a. den Deutschen Fernsehpreis<br />
als bester Film 2011) erzählen jeweils<br />
eine Geschichte von betroffenen Opfern.<br />
World Wide Web<br />
© Melinda Nagy / Dreamstime.com<br />
Doch Vorsicht: Das ist illegal<br />
und verletzt den Datenschutz<br />
des Beobachteten. Klären Sie<br />
Ihre Schüler_Innen vielmehr auf,<br />
welche Straftaten und Konsequen<br />
zen bei Verbreitung rechtswid<br />
riger Inhalte im Internet<br />
gelten.<br />
Ist Cyber-Mobbing<br />
rechtswidrig?<br />
Cyber-Mobbing an sich ist<br />
bis her noch kein Straftatbestand.<br />
Allerdings stellen die<br />
einzelnen Mobbingangriffe,<br />
d.h. Beleidigungen oder Verletzungen<br />
des „Rechts am eigenen<br />
Bild“ Straftaten dar<br />
(mehr dazu unter “Urheberrecht”,<br />
S. 10). Welche genauen<br />
Straftaten beim Cyber-Mobbing<br />
existieren, können Sie auf<br />
www.polizei-beratung.de nachlesen.<br />
Ab 14 Jahren gelten<br />
Menschen in Deutschland als<br />
strafmündig.<br />
Linktipp!<br />
Weitere Hilfestellungen und Tipps, um Mobbing und Cyber-Mobbing<br />
vorzubeugen, finden Sie auf www.klicksafe.de/service/fuer-lehrende/<br />
zusatzmodule-zum-lehrerhandbuch im Zusatzmodul „Was tun bei<br />
Cyber-Mobbing?“.<br />
JUGENDSCHUTZ IM INTERNET<br />
Viele Eltern sind unsicher, ihre<br />
Kinder ins WWW zu lassen, da<br />
es dort von jugendgefährdenden<br />
Webseiten wimmelt. Doch dieses<br />
ist schon längst kein komplett<br />
rechtsfreier Raum mehr:<br />
Bei Verstößen ruft die staatliche<br />
Institution jugendschutz.net –<br />
eine Webseite, auf der Be schwer -<br />
den von jedermann gemeldet<br />
werden können – die deutschen<br />
Anbieter zur Änderung oder<br />
Löschung der Inhalte auf. Wird<br />
dies nicht unternommen oder<br />
es existieren schwerwiegende<br />
Verstöße, schreiten die Kommission<br />
für Jugendmedienschutz<br />
(KJM) bzw. die Freiwillige Selbstkontrolle<br />
Multimedia-Diensteanbieter<br />
e.V. (FSM) ein, welche<br />
rechtswidrige Internetinhalte auf<br />
den Index stellen können.<br />
© Ft_photography / Dreamstime.com<br />
World Wide Web<br />
72<br />
medienbewusst.de<br />
medienbewusst.de<br />
73
INTERNET<br />
INTERNET<br />
World Wide Web<br />
© Drew Burns / Dreamstime.com<br />
World Wide Web<br />
Medienaufsicht im Internet:<br />
KJM<br />
Die KJM kontrolliert den privaten<br />
Rundfunk (Fernsehen und<br />
Radio) als auch die Telemedien<br />
(Internet). Bei Verstößen gegen<br />
den Jugendschutz oder die Menschenwürde<br />
beschließt sie Maßnahmen<br />
wie Ordnungswidrigkeitsverfahren<br />
oder die Löschung<br />
eines Webangebots. Umgesetzt<br />
werden die Maßnahmen von<br />
den jeweiligen Landesmedienanstalten.<br />
Bei strafrechtlichen Inhalten<br />
wird die Staatsanwaltschaft<br />
hinzugezogen.<br />
Selbstkontrolleinrichtung:<br />
FSM<br />
Die FSM ist eine anerkannte<br />
Selbst kontrolleinrichtung für den<br />
Bereich Telemedien. Zum einen<br />
betreibt sie eine Beschwerde -<br />
stelle für rechtswidrige und jugend<br />
ge fährdende Internetinhalte:<br />
direkt auf der Webseite<br />
der FSM kann jeder ein Beschwerde<br />
formular ausfüllen<br />
(zu finden auf www.fsm.de/de/<br />
Beschwerdeformular) oder aber<br />
auch die Webseite www.internetbeschwerdestelle.de<br />
nutzen.<br />
Im Falle von Beanstandungen<br />
entscheidet die Selbstkontrolleinrichtung<br />
über erforderliche<br />
Maßnahmen.<br />
Zudem können sich Unternehmen<br />
freiwillig bei der FSM als<br />
Mitglied eintragen lassen, indem<br />
diese ihr Angebot einer<br />
um fassenden Überprüfung auf<br />
Jugendschutzkonformität unterziehen.<br />
Vorteil für die Unternehmen<br />
ist dann u.a. eine gesetzlich<br />
festge schriebene Schutzfunktion<br />
vor Sanktionierungen der KJM.<br />
5 Tipps zur Internetnutzung von Kindern<br />
1. Fragen Sie ihr Kind, wozu es das Internet nutzt und warum. Informieren Sie<br />
sich über die entsprechenden Angebote: Sind diese kind gerecht?<br />
2. Ist das Internet noch ganz neu für Ihr Kind, dann gehen Sie gemeinsam<br />
mit ihm online und erklären Sie die einzelnen Funktionen und möglichen<br />
Gefahrenstellen. Ist das Kind bereits erfahrener, können Sie es auch selbstständig<br />
im Internet surfen und spielen lassen. Bleiben Sie allerdings in der<br />
Nähe, um einen besseren Überblick über die Nutzung zu haben und um<br />
Ihrem Kind zu helfen, wenn es Fragen hat.<br />
3. Klären Sie Ihr Kind über die Verbreitung von persönlichen Daten im Internet<br />
auf.<br />
4. Bevor sich Ihr Kind auf einem Sozialen Netzwerk für ältere Zielgruppen, z.B.<br />
Facebook anmelden möchte, lassen Sie es zunächst auf sicheren Kindernetzwerken<br />
„üben“.<br />
5. Technische Hilfsmittel wie Jugendschutzprogramme helfen, junge Internetnutzer<br />
zu leiten und zu schützen.<br />
74<br />
medienbewusst.de<br />
medienbewusst.de<br />
75
TESTEN SIE IHR VORWISSEN ZUM THEMENBEREICH KINO<br />
QUIZ<br />
a<br />
b<br />
c<br />
1. Welche Aussage bezüglich der FSK-Altersfreigabe ist richtig?<br />
Kinder, die das erforderliche Alter für einen Film bereits deutlich überschritten<br />
haben, würden sich langweilen.<br />
Die FSK-Altersfreigaben sind nur Empfehlungen.<br />
Die FSK legt eine verbindliche Untergrenze fest, die bestimmt, ab welchem<br />
Al ter Filme in der Öffentlichkeit an Kinder und Jugendliche abgegeben werden<br />
dürfen.<br />
a<br />
b<br />
c<br />
2. Was bedeutet es, wenn ein Film laut FSK erst ab einem Alter von sechs<br />
Jahren frei gegeben ist?<br />
Der Film ist realitätsnah, die Ereig nisse nehmen jedoch ein positives Ende.<br />
Es handelt sich um einen Comicfilm, Anime bzw. Animationsfilm.<br />
Die Filmcharaktere bestehen aus schließlich aus Kindern.<br />
a<br />
b<br />
c<br />
3. Ab welchem Alter ist es unbedenklich, Kinder alleine ins Kino gehen zu lassen?<br />
Ab 6 Jahren.<br />
Minderjährige sollten immer in Begleitung eines Erwachsenen ins Kino gehen.<br />
Das ist je nach Kind individuell zu betrachten.<br />
© Chris Rimmer / flickr.com<br />
THEMENBEREICH<br />
KINO<br />
a<br />
b<br />
c<br />
a<br />
b<br />
c<br />
4. Was ist zu beachten, wenn Kinder alleine ins Kino gehen?<br />
Man sollte feste Verabredungen treffen und hinterher mit dem Kind über das<br />
Gesehene sprechen.<br />
Bestellen Sie dem Kind ein Taxi, damit es nicht alleine nach Hause fahren<br />
muss oder geben Sie ihm eine Busfahrkarte mit. Wenn der Film spät endet,<br />
sollte es nach der Fahrt möglichst schnell ins Bett gehen.<br />
Wenn es einen Film sehen möchte, für den es noch zu jung ist, sollte es von<br />
einem älteren Geschwisterteil begleitet werden. Dann sind auch gewalthaltige<br />
oder sehr actionreiche Filme kein Problem für das Kind.<br />
5. Wirken sich 3D-Filme negativ auf die Gesundheit aus?<br />
Nein, im Gegenteil. 3D regt die Gehirnleistung an und fördert die Konzentration.<br />
Eventuell. Insbesondere bei Menschen mit einer Sehschwäche kann das<br />
Betrach ten von 3D-Inhalten zu Kopfschmerzen oder ermüdeten Augen führen.<br />
Ja, 3D-Bilder erhöhen die Wahrscheinlichkeit, an Augenkrebs zu erkranken.<br />
76 medienbewusst.de<br />
medienbewusst.de<br />
Lösung: 1c; 2a; 3c; 4a; 5b<br />
77
KINO<br />
KINO<br />
Der abgedunkelte Saal, die gro ße Leinwand, Popcorn und<br />
die Re aktionen der anderen Zuschauer ver leihen jedem Kinobesuch<br />
ein en Erlebnischarakter. Kein Wun der, dass gerade<br />
Kin der davon begeistert sind. Hier erfahren Sie, wie diese<br />
Frei zeitbeschäftigung ein Spaß ohne böse Überraschungen<br />
für die ganze Familie werden kann und was Sie dabei<br />
beachten sollten.<br />
AB WELCHEM ALTER SOLLTEN <strong>KINDER</strong><br />
ALLEINE INS KINO GEHEN DÜRFEN?<br />
Für einen Kinobesuch ohne eine<br />
erwachsene Begleitperson sind<br />
die Altersgrenzen eher niedrig.<br />
Das Jugendschutzgesetz erlaubt<br />
dies schon für Kinder ab 6 Jahren,<br />
wenn die dort gezeigten Filme<br />
für ihre Altersstufe freigegeben<br />
sind und die Vorführung um 20<br />
Uhr beendet ist.<br />
Ab welchem Alter ein Kind tatsäch<br />
lich bereit ist, einen Kinofilm<br />
ohne die Begleitung eines<br />
Er wachsenen zu konsumieren,<br />
hängt von verschiedenen Faktoren<br />
ab (z.B. Bewegungsdrang,<br />
persönlicher Entwicklungsstand,<br />
Filminhalte) und ist daher individuell<br />
zu betrachten. Die Entscheidung<br />
liegt bei Ihnen als<br />
Erziehungsverantwortliche.<br />
© BenSpark / flickr.com<br />
Tipp!<br />
Der Kinobesuch sollte immer etwas Besonderes<br />
darstellen und nicht zu oft unternommen<br />
werden. Dann freuen sich Kinder<br />
umso mehr darauf.<br />
78 medienbewusst.de<br />
medienbewusst.de<br />
79
KINO<br />
KINO<br />
Empfehlungen für Eltern<br />
Wie wirkt 3D auf Kinder?<br />
Wenn Sie sich dazu entschließen,<br />
Ihr Kind alleine ins Kino gehen<br />
zu lassen, ist es empfehlenswert,<br />
feste Verabredungen mit ihm zu<br />
treffen, z.B. mit den Freunden<br />
zu sammen zu bleiben und zu<br />
einem vereinbarten Treffpunkt<br />
zu kommen, wo Sie es am Ende<br />
der Vorführung abholen können.<br />
Achten Sie auf positive Inhalte<br />
und ein optimistisches Ende des<br />
Films. Wenn dennoch bedrohliche<br />
Handlungen vorkommen,<br />
ist es wichtig, dass Sie sich anschließend<br />
mit dem Kind zusammensetzen<br />
und diese gemeinsam<br />
besprechen, sowie auf die<br />
Empfindungen Ihres Kindes entsprechend<br />
eingehen.<br />
Linktipp!<br />
Einen Überblick über aktuelle Kinder- und Jugendfilme liefert<br />
www.kinderfilmwelt.de. Die Seite ist speziell auf die Bedürfnisse und<br />
das Verständnis von Kindern zugeschnitten, sodass diese sich dort<br />
auch selbstständig informieren können.<br />
3D-KINO<br />
Die Abkürzung 3D steht für<br />
Drei dimensionalität und wird<br />
als Sy nonym für die räumliche<br />
Darstellung von Körpern verwendet.<br />
Im Kino erlebt diese Tech-<br />
Tipp!<br />
Bemühen Sie sich um einen Platz weiter<br />
hinten im Kinosaal. Dadurch wirkt die Bildauflösung<br />
besser und die Augen werden<br />
geschont.<br />
nologie der zeit einen starken<br />
Durchbruch. Sie macht das Filmerlebnis<br />
reizvoller, Figuren und<br />
Gegenstände scheinen aus der<br />
Kinoleinwand herauszutreten,<br />
wir ken plastisch er. Dadurch ent -<br />
steht beim Zu schauer das Gefühl,<br />
am Film geschehen teilzunehmen.<br />
Häufig wird der 3D-Effekt bei<br />
Ani mationsfilmen angewendet,<br />
die sich in erster Linie an Kinder<br />
richten. Doch was ist im Umgang<br />
mit 3D-Filmen zu beachten?<br />
Der 3D-Effekt ist nur einer von<br />
vie len Eindrücken, mit dem das<br />
Kind im Kino konfrontiert wird.<br />
Wie 3D-Bilder genau bei Kindern<br />
wirken, darüber weiß man noch<br />
nicht viel. Dreidimensionales<br />
Se h en ist abhängig vom jeweiligen<br />
Alter des Kindes. Auch die<br />
Entwicklung und Kino- bzw. Filmerfahrung<br />
des Kindes wirkt sich<br />
auf die Wahrnehmung von 3D<br />
aus.<br />
Ob ein 3D-Film für Kinder geeignet<br />
ist oder nicht, ist grundsätzlich<br />
von den Inhalten des Films<br />
abhängig. Durch den 3D-Effekt<br />
wird die Handlung allerdings<br />
inten siver erlebt, was dazu führen<br />
kann, dass auftretende Gefühle<br />
noch verstärkt werden. Für<br />
Kinder kann das lustig und un terhaltsam<br />
sein. Unheimliche Szenen<br />
wirken durch 3D aber möglicherweise<br />
noch bedroh li cher.<br />
Es ist denkbar, dass vor allem<br />
jüngere Kinder verstärkt Angst<br />
empfinden, wenn im Film z.B. ein<br />
Monster auf sie zukommt, wovor<br />
sie sich fürchten. Beobachten<br />
Sie, wie sich das Kind beim<br />
Schauen von 3D-Filmen verhält.<br />
Wenn Sie Ver ängstigung oder extreme<br />
Auf regung in seinem Verhalten<br />
feststellen, dann sollten<br />
Sie den Kinobesuch abbrechen.<br />
Ist 3D gesundheits schädlich?<br />
Die Ergebnisse einer Studie der<br />
Universität von Kalifornien in<br />
Berkeley 17 haben ergeben, dass<br />
das Betrachten von 3D-Inhalten<br />
zu Kopfschmerzen oder ermüdeten<br />
Augen führen kann. In der<br />
Realität zeigt sich jedoch, dass<br />
diese Nebenwirkungen nur in<br />
Ausnahmefällen vorkommen und<br />
nach einer gewissen Eingewöhnungsphase<br />
auch wieder vergehen.<br />
Für das räumliche Sehen<br />
ist es lediglich wichtig, dass die<br />
Augen eine möglichst ausgeglichene<br />
Sehstärke haben 18 .<br />
Körperliches Unwohlsein kann<br />
aber auch auftreten, wenn der<br />
3D-Effekt nicht richtig funktion<br />
iert, zum Beispiel weil die benötigten<br />
3D-Brillen nicht pas sen.<br />
© brandoncripps/flickr.com<br />
80 medienbewusst.de<br />
medienbewusst.de<br />
81
KINO<br />
KINO<br />
Kinder haben einen kleineren<br />
Augenabstand, der in einigen<br />
Kinos durch die dort verfügbaren<br />
3D-Brillen nicht berück-<br />
sichtigt wird. In solchen Fällen<br />
ist es eine Überlegung wert, eine<br />
spezielle Kinder brille zu kaufen.<br />
Filme mit einer Altersfreigabe ab 16 Jahren enthalten sozial schädigende<br />
Botschaften, gewaltverherrlichende oder gar diskriminierende<br />
Inhalte. Besonders die Bereiche Drogenkonsum, Ausländerfeindlichkeit<br />
und Sexualität werden von der Freiwilligen Selbstkontrolle<br />
g e nauestens geprüft.<br />
JUGEND<strong>MEDIEN</strong>SCHUTZ IM KINO<br />
Die Bezeichnung ‚Keine Jugendfreigabe‘, bzw. ‚ab 18‘, wird dann vergeben,<br />
wenn eine schwere Jugendgefährdung vorliegt.<br />
Die FSK (Freiwillige Selbstkontrolle<br />
der Filmwirtschaft) entschei<br />
det über Altersfreigaben von<br />
Filmen. Dabei wird sich vor allem<br />
am Wohl der jüngsten Jahr gänge<br />
einer Altersgruppe ori en tiert. Die<br />
FSK legt also gewisser maßen<br />
ei ne verbindliche Untergrenze<br />
fest, die bestimmt, ab welchem<br />
Alter Filme in der Öffentlichkeit<br />
(z.B. in Handel und Videotheken)<br />
an Kinder und Jugendliche abgegeben<br />
werden dürfen.<br />
Linktipp!<br />
Dass die Al ters freigaben manchmal auch auf Kri tik stoßen zeigt der<br />
Arti kel „FSK kämpft gegen ‚sexuelle Des orientie rung‘“, den Sie hier<br />
nach lesen können:<br />
medienbewusst.de/kino/20111220/fsk-kaempft-gegen-sexuelledesorientierung.html<br />
Bedeutung der Alterskennzeichen<br />
Ohne Altersbeschränkung freige geben ist ein Film, wenn er frei von<br />
Be drohungssituationen ist bzw. diese schnell aufgeklärt werden.<br />
Ge rade Kinder unter sechs Jahren können bestimmte Szenen noch<br />
nicht selbstständig verarbeiten. In diesem Fall ist jedoch keine Beeinträchtigung<br />
für das Kind zu erwarten.<br />
Ab einem Alter von sechs Jahren können Kinder schon distanziert<br />
erkennen, welche Geschichten real sind. Jedoch müssen die Ereignisse<br />
auch hier ein positives Ende nehmen. Nur dann verdient es die<br />
Bezeichnung „Freigegeben ab 6 Jahren“.<br />
Eine Freigabe ab 12 Jahren wird dann erteilt, wenn der Film aufregendere<br />
Szenen enthält. Gerade wenn ein hohes Gewaltpotential<br />
ent halten ist, muss gründlich geprüft werden, ob es eine Gefährdung<br />
für Jugendliche darstellen kann. Filme mit Inhalten über gesellschaftliche<br />
Probleme sind hingegen erträglicher, weil sie die Meinungsund<br />
Bewusstseinsbildung fördern.<br />
5 Tipps für einen Kino-Besuch mit Kindern<br />
1. Die FSK-Altersfreigaben geben eine gute Orientierungshilfe, welche Filme<br />
für Kinder geeignet sind. Sie sind allerdings keine pädagogischen Empfehlungen.<br />
2. Erkundigen Sie sich vor dem Kinobesuch, welche Filme tatsächlich kindgerecht<br />
sind. Informationen zu aktuellen Kinofilmen finden Sie auch auf<br />
medienbewusst.de.<br />
3. Sitzplätze in den hinteren Reihen schonen die Augen.<br />
4. Wenn Sie Ihr Kind alleine ins Kino gehen lassen, dann treffen Sie feste<br />
Verabredungen mit ihm.<br />
5. Scheuen Sie sich nicht, den Kinobesuch abzubrechen, falls Sie aufgrund<br />
bestimmter Filminhalte Verängstigung oder extreme Aufregung im Verhalten<br />
Ihres Kindes feststellen.<br />
82 medienbewusst.de<br />
medienbewusst.de<br />
83
TESTEN SIE IHR VORWISSEN ZUM THEMENBEREICH MOBILE <strong>MEDIEN</strong><br />
QUIZ<br />
a<br />
b<br />
c<br />
1. Wofür lassen sich Mobile-Learning-Technologien sinnvoll einsetzen?<br />
Kurz vor einer Klassenarbeit oder ähnlichen Situationen, wenn Kinder unter<br />
Zeitdruck lernen müssen, sind sie besonders effektiv.<br />
Sie eignen sich vor allem für verschiedene Formen des Auswendiglernens, z.B.<br />
Vokabeltraining.<br />
Komplexe Lerninhalte lassen sich mit Mobile-Learning-Technologien einfacher<br />
und verständlicher vermitteln.<br />
a<br />
b<br />
c<br />
2. Welchen Vorteil bietet der QR-Code?<br />
Er bietet einen schnellen Zugang zu Informationen, z.B. Webseiten.<br />
Der QR-Code funktioniert wie eine Sperre und kann so Smartphones und Tablet<br />
PC vor ungewollten Inhalten schützen.<br />
Mit Hilfe des QR-Codes lässt sich das Mobiltelefon eindeutig identifizieren.<br />
Fremdnutzung ist somit unmöglich.<br />
a<br />
b<br />
c<br />
3. Was ist „Happy Slapping“?<br />
Es handelt sich dabei um eine neuartige App, welche die Ausschüttung von<br />
Glückshormonen anregt.<br />
So werden Spaß-Prügeleien bezeichnet, die mit dem Handy aufgezeichnet und<br />
verbreitet werden.<br />
Happy Slapping ist ein lustiger Schnappschuss mit der Handykamera.<br />
© Chris Rimmer / flickr.com<br />
THEMENBEREICH<br />
MOBILE <strong>MEDIEN</strong><br />
a<br />
b<br />
c<br />
a<br />
b<br />
c<br />
4. Welchen Nachteil haben e-Books?<br />
Es kann vorkommen, dass die eReader mit den unterschiedlichen e-Book-<br />
Dateien nicht kompatibel sind.<br />
Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Lesen auf dem Bildschirm besonders<br />
schädlich für die Augen ist.<br />
e-Books sind generell teurer als die Printausgabe.<br />
5. Welche Voraussetzung muss bei einer Handyortung erfüllt sein?<br />
Die Lokalisierung funktioniert nur, wenn das Kind das Handy in der Hand hält.<br />
Das zu ortende Handy benötigt einen Internetanschluss.<br />
Das Handy des Kindes muss eingeschaltet sein, sonst kann keine Verbindung<br />
hergestellt werden.<br />
84 medienbewusst.de<br />
medienbewusst.de<br />
Lösung: 1b; 2a; 3b; 4a; 5c<br />
85
MOBILE <strong>MEDIEN</strong><br />
MOBILE <strong>MEDIEN</strong><br />
© horizontal.integration / flickr.com<br />
Das Handy ist schon seit einigen Jahren kaum mehr aus<br />
dem Leben von Kindern und Jugendlichen wegzudenken.<br />
Inzwischen hat mehr als jedes zweite Kind ein Eigenes, wobei<br />
die 12- bis 13-Jährigen mit über 90 % fast alle eines<br />
besitzen (JIM-Studie 2013 19 ). Mobile Kommunikation besteht<br />
heute allerdings längst nicht mehr nur aus Telefonieren<br />
oder SMS-Schreiben. Auf Smartphones und Tablet-PCs<br />
lassen sich zahlreiche Apps (Engl. Applications = Anwendungsprogramme)<br />
installieren. Durch mobiles Internet sind<br />
die Nutzungs möglichkeiten fast grenzenlos. Wie Kinder davon<br />
profitieren können, aber auch welchen Gefahren Sie sich<br />
bewusst sein sollten, erfahren Sie in diesem Kapitel.<br />
HANDYS IN <strong>KINDER</strong>HÄNDEN<br />
Wenn sich Kinder ein Handy<br />
wün schen, dann in erster Linie,<br />
um damit zu spielen oder um<br />
sich vor den Freunden oder<br />
äl teren Ge schwistern zu profilieren.<br />
Wenn sich Eltern von<br />
diesen Argumenten überzeugen<br />
lassen, rückt der eigentliche Sinn<br />
eines Mobiltelefons – die mobile<br />
Erreichbarkeit – jedoch oftmals<br />
in weite Ferne. Dabei sollte diese<br />
in jungen Jahren unbedingt im<br />
Vordergrund stehen.<br />
Ab welchem Alter ist ein<br />
Handy für Kinder geeignet?<br />
Grundsätzlich ist es empfehlenswert,<br />
möglichst lange mit dem<br />
Kauf eines Handys zu warten<br />
und sich vor allem bei jüngeren<br />
Kindern nicht zu einem<br />
Smartphone überreden zu<br />
lassen, ohne sich im Vorfeld<br />
ausreichend Informationen<br />
einge holt zu haben. Nach Aussage<br />
der Autoren der Website<br />
www.handy-in-kinderhand.de ist<br />
ein Mindestalter von 10 bis 11<br />
Jahren angemessen.<br />
Angemessene Handyfunktionen<br />
für Kinder<br />
Für den Einstieg eignet sich ein<br />
spezielles Kinderhandy oder ein<br />
einfaches Handymodell, welches<br />
mit den Grundfunktionen, wie<br />
Te le fonieren und SMS-Schreiben,<br />
ausgestattet ist. Überlegen Sie<br />
ge meinsam mit Ihrem Kind, was<br />
Sie mit dem Handy er reichen wollen<br />
und wägen Sie alle Risiken,<br />
Kosten und Chancen ab. Seien<br />
Sie sich im Klaren, dass das<br />
Kind durch ein Handy eine ganz<br />
neue Verantwortung erfährt, mit<br />
der es erst einmal umzugehen<br />
lernen muss. GPS, Bluetooth<br />
oder Internet sollte es deshalb<br />
vorerst nicht nutzen können, insbesondere<br />
da über diese offenen<br />
Schnittstellen un kontrolliert Inhalte<br />
auf das Handy gelangen<br />
können. Diese Fallen können von<br />
Kindern noch nicht ausreichend<br />
durchschaut werden. Richten Sie<br />
deshalb eine Kindersicherung ein<br />
[mehr dazu auf S. 88], um das<br />
Kind bestmöglich zu schützen.<br />
Mit zunehmendem Alter und Erfahrungsstand<br />
ist es in Ordnung,<br />
wenn Kinder auch Handys mit<br />
erweiterten Funktionen, wie z.B.<br />
Foto- und Videoaufnahmen nutzen<br />
können.<br />
86 medienbewusst.de<br />
medienbewusst.de<br />
87
MOBILE <strong>MEDIEN</strong><br />
MOBILE <strong>MEDIEN</strong><br />
Hinweis: Um eine sinnvolle Nutzung zu gewährleisten, ist es unabdingbar,<br />
dass auch Sie sich mit dem Handy auskennen und es<br />
problemlos bedienen können.<br />
Handyvertrag oder<br />
Prepaid-Tarif?<br />
Viele Mobilfunkanbieter er leichtern<br />
Ihnen die Suche, indem sie<br />
Tarife anbieten, die extra auf<br />
Kinder und Jugendliche zu geschnitten<br />
sind. Mit einem Handyvertrag<br />
ist es möglich, einen festen<br />
Betrag pro Monat zu setzen,<br />
der automatisch abge bucht wird.<br />
Ein gutes Beispiel für Kinder ist<br />
das Angebot von Toggo Mobile.<br />
Neben einer kosten losen Elternrufnummer,<br />
bietet dieser Tarif<br />
unter anderem einfach verwaltbare<br />
Kostenlimits, sowie eine<br />
Ortungsfunktion.<br />
Gute Kostenkontrollen können<br />
auch Prepaid-Tarife bieten, bei<br />
dem Sie im Voraus ein bestimmtes<br />
Guthaben auf das Handy<br />
des Kindes laden können. Hier<br />
sollten maximal 15 Euro im<br />
Monat ausreichen. Seien Sie<br />
konsequent und laden sie es<br />
nicht erneut auf, falls es vorzeitig<br />
aufgebraucht ist. So lernen<br />
Kinder verantwortungsvoll mit<br />
Geld umzugehen.<br />
und wichtige private Telefonnummern<br />
hinzu. Sinnvoll ist es<br />
auch die Nummern bestimmter<br />
Ansprechpartner, beispielsweise<br />
von Ihnen als Eltern, als Kurzwahl<br />
zu speichern. So reicht nur<br />
ein langer Tastendruck auf eine<br />
bestimmte Ziffer, um diese Nummern<br />
anzurufen.<br />
Weiterhin ist es sinnvoll, Anrufe<br />
aus dem Ausland sowie Sonderrufnummern<br />
sperren zu lassen.<br />
Klingelton-Abos oder Hotlines<br />
sind oft nicht direkt zu erkennen<br />
und können von Kindern<br />
nicht eindeutig durch schaut<br />
werden. Auch mobile Internetverbindungen<br />
sind oft sehr kostspielig<br />
und sollten unterbunden<br />
werden. Die Einstellung hängt<br />
vom Handymodell, als auch vom<br />
jewei ligen Mobilfunkanbieter<br />
ab. Viele Anbieter verfügen zudem<br />
über Sicher heitskonzepte,<br />
welche die Übertragung von Inhalten<br />
nur nach Eingabe eines<br />
PINs erlauben. Unter der kostenfreien<br />
Rufnummer 22988 oder<br />
direkt bei ihrem Anbieter können<br />
Sie sich zum Thema Jugendschutz<br />
auf Handys informieren.<br />
Bei den meisten Smartphones<br />
besteht die Möglichkeit, bestimmte<br />
Apps oder den gesamten<br />
Internetzugang durch einen<br />
Pin-Code zu verschlüsseln. Auch<br />
einzelne Webseiten können gesperrt<br />
werden. Diese Optionen<br />
bietet beispielsweise „Parental<br />
Control“ von Kaspersky, welche<br />
als zusätzliche App zu erwerben<br />
ist.<br />
Hinweis: Besprechen Sie vor dem Kauf eines Handys die monatlichen<br />
Ausgaben mit Ihrem Kind, um ungewollte und teilweise sehr hohe<br />
Kosten zu vermeiden.<br />
Kindersicherung<br />
Um Kinder vor Kostenfallen<br />
und ungeeigneten Inhalten zu<br />
schüt zen, ist es ratsam, kindersichernde<br />
Maßnahmen auf dem<br />
Handy, Smartphone oder auch<br />
Tablet-PC zu treffen.<br />
Überprüfen Sie zunächst das Tele<br />
fonbuch des Handys. Oftmals<br />
werden einige Kontakte per<br />
Werkszustand mitgeliefert, bei<br />
deren Anruf höhere Kosten entstehen.<br />
Löschen Sie diese und<br />
fügen Sie nur Notrufnummern<br />
© Desert Bug/flickr.com<br />
88 medienbewusst.de<br />
medienbewusst.de<br />
89
MOBILE <strong>MEDIEN</strong><br />
MOBILE <strong>MEDIEN</strong><br />
Tipp!<br />
Achten Sie beim Kauf eines Handys auf<br />
einen niedrigen SAR-Wert. Dieser Wert gibt<br />
an, wie viel Handystrahlung vom Menschen<br />
aufgenommen wird. Weitere Informationen<br />
über diesen Wert finden Sie auf der Website<br />
des Informationszentrums Mobilfunk unter:<br />
www.izmf.de/de/content/sar-werte-vonhandys.<br />
WENN DIE HANDYKAMERA<br />
ZUM PROBLEM WIRD<br />
Sie gehen ständig durch die Medien:<br />
Meldungen über Gewalt videos,<br />
pornografische Inhalte oder<br />
gewaltverherrlichende Songs auf<br />
den Handys von Jugend lichen.<br />
Da Kinder oftmals auch mit dem<br />
Handy oder Smartphone der<br />
El tern herumspielen, sollten Sie<br />
diese Einstellungen auch bei<br />
Ihr en eigenen Mobiltelefonen<br />
an wenden.<br />
Linktipp!<br />
Eine hilfreiche Übersicht über aktuelle<br />
Handy-Modelle und -Tarife<br />
für Kinder finden Sie auf www.<br />
handy-kinder.de/handytarife_<br />
fuer_kinder.html<br />
© Noelle Nobel/flickr.com<br />
Dass mit Schlägereien geprahlt<br />
und versucht wird, sich damit<br />
zu profilieren, ist nichts Neues.<br />
Mögliche Gründe dafür sind<br />
Imponiergehabe, der Reiz des<br />
Verbotenen oder pure Neugier.<br />
Doch heutzutage kommt<br />
die Kamera als direkter medialer<br />
Beweis hinzu – die Kamera<br />
eines Han dys, das den Konsum<br />
und die Weitergabe solcher Inhalte<br />
noch verstärkt. Weil man<br />
zur Gruppe dazu gehören will,<br />
schaut man hin.<br />
Happy Slapping<br />
Besonders bedenklich sind Videos,<br />
die sogenannte „Happy<br />
Slapping“-Inhalte zeigen (engl.<br />
für „fröhliches Schlagen“). Dabei<br />
werden andere Personen<br />
grundlos und teilweise aus Spaß<br />
gequält oder verprügelt, um dies<br />
mit der Handykamera aufzuzeichnen<br />
und die Videos später<br />
zu verbreiten. Da viele Jugendliche<br />
inzwischen ein Mobiltelefon<br />
mit einer Internetverbindung<br />
haben, kann sich diese Videos<br />
jeder unabhängig vom Standort<br />
herunterladen.<br />
Missachtung der<br />
Konsequenzen<br />
Für die Betroffenen können psychische<br />
und psychosomatische<br />
Erkrankungen die Folge von<br />
Gewalttaten sein. Diese Konsequenzen<br />
werden von Jugendlichen<br />
jedoch nur selten erkannt<br />
und ernstge nommen. Ebenso<br />
wenig bewusst ist ihnen die Tatsache,<br />
dass sie sich mit ihren<br />
Hand lungen in ein Spannungsfeld<br />
zwischen Erlaub tem und<br />
Verbotenem begeben. Nicht nur<br />
das Aufnehmen solcher Videos<br />
ist strafbar, sondern auch die<br />
Weitergabe. Dies kann zur<br />
Verhän gung von Erziehungsmaßregeln,<br />
wie bei spiels weise Arbeits<br />
auflagen, führen. In schwer -<br />
wiegenden Fällen kann auch<br />
Jugendarrest oder eine Jugendstrafe<br />
die Folge sein.<br />
Schutz- und<br />
Gegenmaßnahmen<br />
Leisten Sie Aufklärungs arbeit!<br />
Besprechen Sie mög liche Gefahren<br />
mit dem Kind und reduzieren<br />
Sie diese, z.B. durch die<br />
Einrichtung eines ent sprechenden<br />
Sicher heits konzepts [mehr<br />
dazu unter „Kindersiche rung“,<br />
S. 88]. Wenn Sie verdächtige<br />
Inhalte auf dem Handy Ihres<br />
Kindes gefunden haben, ermutigen<br />
Sie es, sich bei dem Betroffenen<br />
zu entschuldigen. Ein<br />
Anzeichen von Einsicht wäre es<br />
zudem, wenn das Kind die Inhalte<br />
freiwillig löscht.<br />
90 medienbewusst.de<br />
medienbewusst.de<br />
91
MOBILE <strong>MEDIEN</strong><br />
MOBILE <strong>MEDIEN</strong><br />
DAS <strong>KINDER</strong>HANDY ALS<br />
ORTUNGSGERÄT<br />
Angenommen ein Kind kommt<br />
nicht von der Schule nach Hause.<br />
Trödelt es nur wieder mit seinen<br />
besten Freunden oder besteht<br />
tatsächlich Grund zur Sorge?<br />
Nicht selten zeigen die Medien<br />
Bilder von verschwundenen<br />
Kin dern. Ein Kinderhandy kann<br />
Ihnen auf verschiedenste Weise<br />
Sicherheit verschaffen: Ent weder<br />
Sie rufen Ihr Kind an, oder Sie<br />
lassen es lokalisieren.<br />
Ortungsmöglichkeiten<br />
Bisher haben sich zwei verschiedene<br />
Ortungstechnologien etabliert,<br />
die sich in Genauigkeit und<br />
Verfügbarkeit unterscheiden. GPS<br />
© Noelle Nobel/flickr.com<br />
ist bereits durch Auto-Navi gations<br />
geräte bekannt. Es zeichnet<br />
sich durch eine eher eingeschränkte<br />
Verfügbarkeit aus,<br />
ist aber in Sachen Genauigkeit<br />
führend. Genau umgekehrt verhält<br />
es sich bei der alternativen<br />
Technologie: der Netzortung auf<br />
Basis des Mobilfunknetzes. Sie<br />
punktet bei der Verfügbarkeit.<br />
Sie sollten also selbst ent scheiden,<br />
auf welche Eigenschaft Sie<br />
bei der Handyortung mehr Wert<br />
legen.<br />
Auch im Internet können viele<br />
verschiedene Ortungs-Services<br />
in Anspruch genommen werden,<br />
meist gegen eine entsprechen -<br />
de Gebühr. Ein Anbieter,<br />
der sich auf die Bedürfnisse<br />
von Eltern spezial i siert, ist<br />
www.Trackyourkid.de. Die Freischal<br />
tung erfolgt über eine SMS<br />
des zu ortenden Handys. Wir<br />
empfehlen das By-Call-Ortungsmodell,<br />
da Sie hier jederzeit auf<br />
die Ortung zugreifen können,<br />
ohne einen jährlichen Pauschalpreis<br />
zahlen zu müssen. Nach<br />
einer ein maligen Einrichtungsgebühr<br />
fällt lediglich eine Nutzungsgebühr<br />
pro tatsächlich<br />
durchgeführte Ortung an.<br />
Gefahren<br />
Softwares ähnlicher Art könnten<br />
auch von Verbrechern zur Spionage<br />
genutzt werden. Sobald<br />
Sie bemerken, dass das Handy<br />
Ihres Kindes nach einem Telefongespräch<br />
oder dem Versenden<br />
einer SMS automatisch<br />
online geht, sollten Sie misstrauisch<br />
werden.<br />
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist<br />
besser?<br />
Da Sie die Erziehungsbe rechtigten<br />
sind, muss das Kind von der<br />
Anmeldung bei einem Ortungs-<br />
Service aus rechtlicher Sicht nicht<br />
<strong>KINDER</strong>-APPS<br />
Tablet-Computer und Smartphones<br />
sind „Mini-Computer“<br />
der neuesten Generation und<br />
Platt formen sogenannter Apps<br />
(Engl. Applications = Anwendungs<br />
programme). Diese reichen<br />
von einfachen Werkzeugen und<br />
Spielereien bis zu umfangreichen<br />
Programmpaketen.<br />
Aufgrund der intuitiv gestalteten<br />
Multitouch-Displays (engl. touch<br />
= berühren; Bildschirm mit Mehrzwingend<br />
erfahren. Dennoch ist<br />
es empfehlenswert, vorher mit<br />
ihm über Ihre Motive zu sprechen.<br />
Indem Sie ihm erklären, dass<br />
es nur um sein Bestes geht und<br />
in Notsituationen die Möglichkeit<br />
besteht, es wiederzufinden, entsteht<br />
ein Vertrauensverhältnis.<br />
Trotzdem ist es ratsam, Kindern<br />
gewisse Freiräume im Leben zu<br />
er mög lichen, damit diese zu<br />
einer ausgereiften Persönlich keit<br />
heran wachsen können. Kinder,<br />
die übermäßig kontrolliert werden,<br />
können ihre Fähigkeiten zum<br />
eigen ständigen Denken, Han deln<br />
und Fühlen sonst nicht richtig<br />
ausbilden, und/oder Ängste und<br />
Unsicherheiten entwickeln.<br />
fingergestenerkennung) können<br />
sich bereits Zweijährige mühelos<br />
mit Tablets und Smartphones beschäftigen.<br />
Zu den beliebtesten<br />
Anwendungen gehören Spie le,<br />
Lern- und Kreativ-Apps sowie<br />
Unterhaltungsprogramme. In<br />
einem angemessenen Umfang<br />
können diese für die Kleinen<br />
eine gelungene Abwechslung<br />
bieten und sogar ein erfolgreiches<br />
Lernmedium darstellen.<br />
92 medienbewusst.de<br />
medienbewusst.de<br />
93
MOBILE <strong>MEDIEN</strong><br />
MOBILE <strong>MEDIEN</strong><br />
Dabei ist es nicht unbedingt notwendig,<br />
deutschsprachige Apps<br />
zu erwerben, da simple Anwendungen<br />
wie z.B. Kopfrechnen-<br />
Üben auch ohne Englischkenntnisse<br />
verständ lich und spielbar<br />
sind.<br />
Wo Sie geeignete Apps für<br />
Kinder finden<br />
Beispielweise der iTunes App-<br />
Store bietet eine Vielfalt an<br />
Apps, die entweder kostenlos<br />
oder für wenig Geld zum Download<br />
bereit stehen. Die Eignung<br />
für Kinder ist allerdings nicht<br />
offen gekenn zeichnet. Um sich im<br />
App- Dschungel Orientierung zu<br />
verschaffen und einem Fehl kauf<br />
vorzubeugen, ist es ratsam, Kundenrezensionen<br />
an derer Eltern zu<br />
lesen oder sich Rat im Internet zu<br />
holen. Et wa die „iPhone Mom“<br />
(www.theiphonemom.com) sowie<br />
Kirstin Hofkens (www.iphonekinderapps.de)<br />
blog gen regelmäßig<br />
über Neuerscheinungen<br />
im App-Store und veröffentlichen<br />
Bewer tungen, Em pfehlungen und<br />
Kri tiken für Kinder-Apps. Auch auf<br />
medienbewusst.de finden Sie regelmäßig<br />
aktuelle Nutzungs tipps<br />
zum Thema.<br />
Linktipp!<br />
Als besonders sinnvoll gelten Apps, die das Lernen der Kinder auf<br />
spielerische Weise fördern. Auf www.bildungapps.de/kinder.html<br />
finden Sie einige Beispiele.<br />
M-LEARNING:<br />
APPS IM SCHUL- UND LERNALLTAG<br />
Wer die Hausaufgaben zu Hause<br />
nicht schafft, macht sie eben<br />
noch schnell auf dem Weg zur<br />
Schule. Daran ist nichts ungewöhnlich.<br />
Wenn Kinder in solchen<br />
Fällen jedoch nicht mehr<br />
zu Block und Stift, sondern z.B.<br />
zu einem Smartphone greifen,<br />
spricht man vom sogenannten<br />
M-Learning (mo bilem Lernen).<br />
Es ist davon auszugehen, dass<br />
dieser Trend mit der ständigen<br />
Weiterentwicklung digitaler<br />
Medien und des World Wide Web<br />
immer mehr an Relevanz erlangt<br />
– und dies nicht zuletzt bei Pädagogen<br />
und ihren Schülern.<br />
Einsatzmöglichkeiten<br />
Mit M-Learning-Angeboten ist<br />
Ler nen nun orts- und zeitunabhängig<br />
möglich. Es eignet sich<br />
da her besonders gut für das<br />
Vo ka beltraining und andere<br />
Formen des Auswendig lernens.<br />
Auch Ausflüge und Exkursionen<br />
können beispielsweise mit einem<br />
Lernsystem auf Mobiltelefonen<br />
oder Tablets begleitet werden.<br />
Die bunte Oberfläche und z.B.<br />
Sound-Effekte sorgen für noch<br />
mehr Spaß und vor allem Lernerfolg.<br />
© Brad Flickinger/flickr.com<br />
© Brad Flickinger/flickr.com<br />
94 medienbewusst.de<br />
medienbewusst.de<br />
95
MOBILE <strong>MEDIEN</strong><br />
MOBILE <strong>MEDIEN</strong><br />
Des Weiteren ergeben sich Einsatzmöglichkeiten,<br />
die mehr auf<br />
soziale Interaktivität abzielen.<br />
Pilotversuche an verschiedenen<br />
Schulen zeigen, dass Lernplattformen<br />
großes Potential versprechen.<br />
Sie bieten einen Raum<br />
zur Speicherung von Lehr- und<br />
Lernmaterialien und vernetzen<br />
Schüler und Lehrer miteinander.<br />
So kann z.B. eine jederzeit<br />
verfüg bare Kommunikation zwischen<br />
allen Beteiligten hergestellt<br />
werden.<br />
E-BOOKS<br />
Was ist bei der Nutzung<br />
entsprechender Angebote zu<br />
beachten?<br />
Die neuartigen Bildungstechnologien<br />
sollten keinesfalls das<br />
gemeinsame Lernen mit den<br />
Eltern oder andere klassische<br />
Lern me thoden ersetzen, sondern<br />
vielmehr eine sinnvolle<br />
und (spielerische) Unterstützung<br />
darstellen. Denn komplexe Inhalte<br />
können auf diesem Weg<br />
oftmals nicht vermittelt werden.<br />
Vorteile<br />
Gerade für Kinder können Geschich<br />
ten interaktiv und durch<br />
ab wechslungsreiche Sounds noch<br />
spannender gestaltet werden.<br />
Ein gutes Beispiel bietet das<br />
Märchen „Der Froschkönig“<br />
(Fischer-Verlag). Hier haben<br />
Kin der die Möglichkeit, die Kugel<br />
in den Brunnen zu werfen oder<br />
Teller von der Wand zu schütteln.<br />
In den meisten Fällen kostet ein<br />
e-Book weniger als die Printausgabe,<br />
manche Bücher stehen<br />
sogar kostenfrei zum Download<br />
bereit.<br />
Nachteile<br />
Durch die Vielzahl an Lesegeräten<br />
(eReader) unter schied -<br />
licher Marken sind mittler weile<br />
nicht alle eReader mit den unterschiedlichen<br />
e-Book-Dateien<br />
kompatibel. Abhilfe kann hierbei<br />
z.B. der Markt führer „Kindle“<br />
schaffen. Durch eine kostenfreie<br />
Kindle-App wird das Lesen von<br />
e-Books auch auf vielen anderen<br />
mobilen Endgeräten ermöglicht.<br />
Trotz der einfachen Nutzung<br />
bleiben eReader elektronische<br />
Geräte. Kleinkindern sollten sie<br />
deshalb nicht alleine überlassen<br />
werden.<br />
Unterwegs Bücher lesen, ohne<br />
schwere Bände zu tragen? Mit<br />
e-Books ist dies seit geraumer<br />
Zeit kein Problem mehr. Von nun<br />
an gibt es mobile Bücher auch<br />
für Kinder. Viele Eltern fragen<br />
sich, warum auch ihr Kind von<br />
einem e-Book Gebrauch machen<br />
sollte.<br />
Hinweis: Entgegen der Befürchtung, dass das Lesen auf dem Bildschirm<br />
den Augen und der Aufnahmefähigkeit von Kindern schadet,<br />
hat eine aktuelle Studie der Universität Mainz 20 ergeben, dass dieses<br />
Lesen keine Nachteile gegenüber dem von Texten auf gedrucktem<br />
Papier hat.<br />
© Brad Flickinger/flickr.com<br />
Wo sind geeignete e-Books für<br />
Kinder zu finden?<br />
Obwohl es sich im Alltag bisher<br />
noch nicht durchgesetzt hat, ist<br />
das Angebot an digitalen Kinderbüchern<br />
groß. Wer für seine<br />
Kinder ein e-Book sucht, kann<br />
dieses in vielen Online-Buchläden,<br />
wie etwa www.libri.de<br />
und www.amazon.de bequem<br />
herunterladen. Bestseller-Listen<br />
und Nutzerbewertungen bie ten<br />
Ent scheidungshilfen. Au ßer dem<br />
können Leseproben ei nen kleinen<br />
Einblick in das je weilige<br />
e-Book gewährleisten. Besonders<br />
hilfreich ist auf www.libri.de<br />
auch die Einteilung der e-Book-<br />
Empfehlungen in verschiedene<br />
Alterskategorien.<br />
96 medienbewusst.de<br />
medienbewusst.de<br />
97
MOBILE <strong>MEDIEN</strong><br />
MOBILE <strong>MEDIEN</strong><br />
QR-CODES FÜR’S SMARTPHONE<br />
Die „Sendung mit der Maus“ hat<br />
es vorgemacht: Der auf Plakaten<br />
eingebettete QR-Code führt den<br />
Nutzer auf eine Website, auf der<br />
ganz im Sinne der Sendung in<br />
einem Video erklärt wird, wie<br />
dieses Werbeplakat zustande<br />
gekommen ist.<br />
Der sogenannte QR-Code steht<br />
für Quick Response (engl. für<br />
„schnelle Antwort“) und verschlüsselt<br />
Informationen, die mit<br />
jedem internetfähigen Handy,<br />
das eine Kamera und eine entsprechende<br />
Lese-Software besitzt,<br />
auf schnelle Weise abrufbar<br />
sind. Sie verbinden und ergänzen<br />
eine Offline-Aktion direkt mit<br />
dem passenden Online-Angebot,<br />
wobei das mühsame Abtippen<br />
einer URL-Adresse entfällt.<br />
Da der Inhalt des QR-Codes auf<br />
den ersten Blick nicht ersichtlich<br />
ist, besteht die Gefahr, auf einer<br />
schädlichen Website zu landen<br />
oder dass ungewollt Funktionen<br />
des Smartphones ausgeführt<br />
wer den. Ein seriöses Lesegerät<br />
erkennen Sie daran, dass es zunächst<br />
nur den Inhalt des QR-<br />
Codes, z.B. eine Website vor der<br />
eigentlichen Ausführung anzeigt.<br />
Tipp!<br />
Der hier abgebildete QR-Code führt auf die<br />
Website von medienbewusst.de. Wenn Sie<br />
ein Smartphone oder Tablet-PC besitzen,<br />
probieren Sie es doch einmal aus!<br />
5 Tipps für den Umgang von Kindern mit mobilen Medien<br />
1. Warten Sie möglichst lange mit dem Kauf eines eigenen Handys und auch<br />
Tablets für Ihr Kind. Angemessen ist ein Mindestalter von 10 bis 11 Jahren.<br />
2. Wenn Sie Ihrem Kind ein Handy zur Verfügung stellen, sollte die Erreichbarkeit<br />
des Kindes im Vordergrund stehen.<br />
3. Zu Beginn ist ein Handy-Guthaben von maximal 15 Euro monatlich ausreichend.<br />
Sprechen Sie mit dem Kind über anfallende und möglicherweise<br />
ungewollte Kosten.<br />
4. Ob Handy, Smartphone oder Tablet: Setzen Sie sich mit Schutz- und Sperrmöglichkeiten<br />
auseinander, um Ihr Kind vor gefährlichen Inhalten oder<br />
Kosten fallen zu bewahren.<br />
5. Apps gelten als sinnvoll, wenn sie spielend das Lernen der Kinder fördern.<br />
98 medienbewusst.de<br />
medienbewusst.de<br />
99
TESTEN SIE IHR VORWISSEN ZUM THEMENBEREICH MUSIK & HÖRBÜCHER<br />
QUIZ<br />
a<br />
b<br />
c<br />
a<br />
b<br />
c<br />
1. Hörbücher können das Vorlesen ‚echter‘ Bücher ersetzen. Richtig oder<br />
falsch?<br />
Falsch. Hörbücher können das elterliche Vorlesen nicht ersetzen. Sie stellen<br />
lediglich eine Ergänzung dar.<br />
Teilweise. Das Hörbuch kann öfter einmal die Gute-Nacht-Geschichte ersetzen.<br />
Vor allem jüngere Kinder machen sich daraus keinen Unterschied.<br />
Richtig. Wenn Kinder ihre Lieblingshörbücher gefunden haben, kann getrost<br />
auf das eigenmächtige Vorlesen verzichtet werden.<br />
2. Welchen Zweck hat das „Auditorix Hörbuchsiegel“?<br />
Das Siegel gibt die Altersfreigabe eines bestimmten Hörbuches an. Diese soll<br />
jedoch nur als Empfehlung gelten.<br />
Das Siegel wird an herausragende kindgerechte Hörbuch-Produktionen verliehen<br />
und soll helfen, sich bei der großen Auswahl an Hörbüchern zu orientieren.<br />
Wenn das Siegel auf einem Hörbuch zu finden ist, wurde dieses Hörbuch<br />
über 50.000 Mal verkauft. Dies kann mit dem Status „Platin“ bei anderen<br />
verkauften Musikstücken verglichen werden.<br />
© Vladimir Mucibabic / dreamstime.com<br />
THEMENBEREICH<br />
a<br />
a<br />
a<br />
3. Was besagt das Urheberrecht?<br />
Das Urheberrecht regelt, wie viel Geld die GEMA für<br />
ein bestimmtes Lied, Bild oder einen bestimmten Film<br />
bekommt.<br />
Das Urheberrecht besagt, dass das „Streamen“ von<br />
Filmen oder Musik ausdrücklich erlaubt ist, das Downloaden<br />
aus dem Internet jedoch verboten.<br />
Das Urheberrecht soll geistiges Eigentum schützen.<br />
Eine Person, die etwas geschaffen hat, gilt als Urheber<br />
und darf somit darüber bestimmen, was mit seinem<br />
Werk geschieht.<br />
weiter auf<br />
der nächsten<br />
Seite<br />
MUSIK & HÖRBÜCHER<br />
100<br />
medienbewusst.de<br />
medienbewusst.de<br />
101
MUSIK & HÖRBÜCHER<br />
MUSIK & HÖRBÜCHER<br />
a<br />
b<br />
c<br />
a<br />
b<br />
c<br />
4. Fördern Hörbücher die Konzentrationsfähigkeit von Kindern?<br />
Ja, aber die negativen Effekte von Hörbüchern überwiegen. Kinder, die sie<br />
täglich hören, verlieren sich irgendwann in ihrer Fantasiewelt und finden sich<br />
immer schlechter im realen Sozialleben zurecht.<br />
Nein. Sie bewirken den gegenteiligen Effekt, da sie von wichtigen Dingen wie<br />
der Erledigung von Hausaufgaben ablenken.<br />
Ja. Hörmedien fördern die Fähigkeit Zuzuhören und das kritisch reflexive Nachdenken.<br />
5. Können Musikspiele den klassischen Musikunterricht ersetzen?<br />
Ja. Personen, die regelmäßig und mindestens drei Mal pro Woche ein Musikspiel<br />
nutzen, können sich den klassischen und teuren Musikunterricht sparen.<br />
Teilweise. Musikspiele können den klassischen Musikunterricht zwar nicht<br />
vollständig ersetzen, aber sie steigern das Gesangstalent enorm.<br />
Nein. Nur durch einen professionellen Gesangs- oder Instrumentenlehrer kann<br />
das richtige Musikgefühl und –verständnis entwickelt werden. Musikspiele<br />
wurden dazu produziert, um Spaß und Unterhaltung zu bieten.<br />
Die Welt des Hörens war und ist für Kinder immer ein spannendes<br />
Vergnügen. Lautstark singen sie die Kinderlieder<br />
ihrer Lieblings-CD mit. Oder sie tauchen bei Hörspielen in<br />
ihre selbst gestaltete Welt ein und identifizieren sich mit den<br />
Helden der Geschichte.<br />
Wie bei allen anderen Medien boomen heutzutage auch in<br />
der Musikbranche Downloads aus dem Internet. Dabei kann<br />
es jedoch auch zu Konflikten mit dem geltenden Recht kommen,<br />
beispielweise durch das illegale Herunterladen der<br />
Musik. Über diese Chancen und Risiken von Musik und Hörbüchern<br />
wird sich der folgende Themenbereich drehen.<br />
© Paul Moore / dreamstime.com<br />
102<br />
Lösung: 1a; 2b; 3c; 4c; 5c<br />
medienbewusst.de<br />
medienbewusst.de<br />
103
MUSIK & HÖRBÜCHER<br />
MUSIK & HÖRBÜCHER<br />
WELCHE ART VON HÖRSPIELEN IST<br />
FÜR <strong>KINDER</strong> GEEIGNET?<br />
Tipp!<br />
Das elterliche Vorlesen „echter“ Bücher<br />
können Hörbücher nicht ersetzen. Ersteres<br />
fördert die Bindung zu dem Kind und<br />
vorallem für die Jüngsten gibt es nichts<br />
Schö neres, als durch eine Gute-Nacht-<br />
Ge schichte mit der vertrauten Stimme von<br />
Mama oder Papa einzuschlafen. Hörbücher<br />
stellen lediglich eine Ergänzung dar.<br />
Wichtig ist natürlich, dass Sie<br />
bei der Auswahl eines Hörbuch s<br />
oder -spiels die Interessen und<br />
den Entwicklungsstand des<br />
Kindes berücksichtigen. Grund -<br />
sätzlich eignen sich für die kleineren<br />
Kinder im Vorschul alter<br />
Ge schichten und Märchen und<br />
für Grundschulkinder die Genres<br />
Von Seiten der Hersteller wird<br />
keine konkrete Altersangabe genannt.<br />
Es ist aber zu empfehlen,<br />
seinem Kind frühestens ab einem<br />
Alter von 10 Jahren einen<br />
eigenen MP3-Player oder einen<br />
Wissen und Abenteuer. Ältere<br />
Kinder ab 10 Jahren favorisieren<br />
die Genres Krimi, Fantasy, Abenteuer<br />
und Biografie.<br />
AB WELCHEM ALTER IST EIN<br />
MP3-PLAYER ODER IPOD SINNVOLL?<br />
© Fred Goldstein / dreamstime.com<br />
eigenen iPod anzuvertrauen.<br />
Erst dann können sie den Wert<br />
des Gerätes einschätzen und verantwortungsvoll<br />
(auch was die<br />
Lautstärke re ge lung und Hördauer<br />
angeht) damit umgehen.<br />
Orientieren Sie sich an der Entwicklung<br />
Ihres Kindes und<br />
ach ten Sie auf folgende Eigenschaften:<br />
Ein MP3-Player soll<br />
Beim Hören von Musik, beispielsweise<br />
über einen portablen MP3-<br />
oder CD-Player, sind auch die<br />
Kopf hörer nicht zu unterschätzen.<br />
Generell sind Bügelkopfhörer<br />
weniger schädlich als die<br />
sogenannten In-Ear-Kopfhörer. Es<br />
ist jedoch darauf zu achten, dass<br />
die – in der Regel für Erwachsene<br />
konzipierten – Bügelkopf hörer<br />
an den kleineren Kinderkopf<br />
angepasst werden, sodass<br />
diese nicht zu nah auf dem Ohr<br />
aufliegen. Spezielle Kinder-<br />
Kopfhörer haben zumeist eine<br />
Höchstlautstärke, welche an die<br />
Belastungsgrenze von Kindern<br />
angepasst ist. Informieren Sie<br />
sich am besten vor dem Kauf,<br />
ob das Produkt über eine Lautstärke-Reduktions-Technologie<br />
verfügt. Trotzdem sollte ihr Kind<br />
den Spaß nicht übertreiben. Wissenschaftliche<br />
Studien wie die<br />
„Ohrkan“-Studie 21 zur Hörfähigkeit<br />
unter Jugendlichen haben<br />
bewiesen, dass übermäßig lauter<br />
für Kinder einfach zu bedienen,<br />
robust ver arbeitet und im Preis<br />
ange messen sein.<br />
LAUTSTÄRKE BEIM MUSIKHÖREN<br />
Musikkonsum zu Hörschäden<br />
führt, wenn er eine gewisse Lautstärke<br />
über schreitet.”<br />
© Andrey Kiselev / dreamstime.com<br />
Tipp!<br />
Setzen Sie Musik und Hörbücher gezielt<br />
ein und ermöglichen Sie Ihrem Kind Ruhepole<br />
zur Entspannung und Konzentration.<br />
Beispiele dafür wären Alben mit Entspannungsmusik,<br />
Vogelstimmen oder Wellenrauschen.<br />
Dabei können auch Eltern mal<br />
abschalten!<br />
104<br />
medienbewusst.de<br />
medienbewusst.de<br />
105
MUSIK & HÖRBÜCHER<br />
MUSIK & HÖRBÜCHER<br />
FÖRDERN SIE DIE FANTASIE VON<br />
<strong>KINDER</strong>N MIT HÖR- UND SINGSPIELEN<br />
Tipp!<br />
Einblicke in die professionelle Medienproduktion<br />
werden auch von den Landesmedienanstalten<br />
initiiert und unterstützt.<br />
Bei spielsweise die Medienwerkstatt der<br />
Lan des medienanstalt Thüringen hilft bei<br />
der Realisierung von Ideen und ermöglicht<br />
einen Blick hinter die Kulissen. Nähere Informationen<br />
über die Medienwerkstätten<br />
zur Förderung der Medienkompetenz erhalten<br />
Sie unter www.tlm.de.<br />
© Vlasta Salnikova/dreamstime.com<br />
Ein Vorteil von Hörspielen<br />
ist, dass durch verschiedene<br />
Klang elemente besonders<br />
gut Gefühle und Stimmungen<br />
transportiert werden. Durch ver -<br />
schiedene Sprecherstimmen<br />
können sich Kinder besser in<br />
die unterschiedlichen Charaktere<br />
hineinversetzen. Viele Erzählungen<br />
regen so die Fantasie<br />
und Kreativität von Kindern<br />
zusätz lich an.<br />
Reden Sie nach dem Anhören<br />
mit dem Kind über das Hörspiel<br />
– Sie werden erstaunt<br />
sein, wie viele Gedanken es sich<br />
dazu gemacht hat und was für<br />
eine andere Sichtweise es im<br />
Ver gleich zu Ihnen auf die Geschehnisse<br />
der Geschichte hat.<br />
Hörspiele selbst produzieren<br />
Versuchen Sie doch einmal, mit<br />
Ihrem Kind selbst ein Hörspiel<br />
aufzunehmen. Dies ist technisch<br />
gesehen nicht schwer. Ein altmodischer<br />
Kassettenrekorder und<br />
ein dazugehöriger Kassettenrohling<br />
sind bereits ausreichend.<br />
Auch mit einem MP3-Diktier -<br />
gerät, dem Computer oder ei nem<br />
Smart phone mit zugehöriger<br />
App kann problemlos gearbeitet<br />
werden. Wenn man sich einmal<br />
in ein Thema hineingedacht hat,<br />
ent wickelt sich die Handlung<br />
meist von ganz alleine – vom<br />
Poli zisten über die Prinzessin<br />
© Supertrooper / dreamstime.com<br />
Bei der stetig steigenden Auswahl<br />
an Angeboten fällt es nicht<br />
immer leicht, altersgerechte Hör -<br />
bücher zu finden. Umso besser,<br />
dass es mittlerweile ein deutschlandweites<br />
Qualitätssiegel für<br />
Hörbücher gibt: Das „Auditorix<br />
Hörbuchsiegel“ soll sowohl<br />
Kindern als auch Erwachsenen<br />
bis hin zum Piraten! Wichtig ist<br />
nur, dass es sich um ein Thema<br />
handelt, wofür sich das Kind<br />
interes siert. Ältere Kinder können<br />
Hörspiele auch mit Freunden<br />
produzieren.<br />
QUALITÄTSSIEGEL FÜR HÖRBÜCHER<br />
Tipp!<br />
Auch auf medienbewusst.de finden Sie im<br />
Themenbereich Musik und Hörbücher eine<br />
Vielzahl von Produktkritiken und regel mäßig<br />
Empfehlungen über aktuelle Hörbücher.<br />
helfen, sich bei der großen Auswahl<br />
an Kinder-Hörbüchern zu<br />
orientieren und qualitativ hochwertige<br />
Produkte zu finden.<br />
Um ein stimmiges Urteil zu erhalten,<br />
werden Kinder zu ihrer<br />
persönlichen Meinung befragt.<br />
Dabei werden die Geschichte<br />
des Hörbuchs, die Unterscheidbarkeit<br />
der Stimmen, die<br />
Klarheit der Story, sowie die<br />
Spannung näher beleuchtet.<br />
Linktipp!<br />
Hörproben aller preisgekrönten Hörbücher und weitere Informationen<br />
finden Sie unter anderem auf der Website www.auditorix.de.<br />
106<br />
medienbewusst.de<br />
medienbewusst.de<br />
107
MUSIK & HÖRBÜCHER<br />
MUSIK & HÖRBÜCHER<br />
MUSIK ONLINE HÖREN<br />
Online-Portale wie YouTube<br />
ermöglichen jedem Internetnutzer<br />
neben dem Sehen etlicher<br />
Videos ebenso das Hören<br />
gewünschter Musiktitel. Zudem<br />
ist es möglich, Favoritenlisten<br />
mit Musikvideos, sei es von<br />
Laien- aber auch professionellen<br />
Musikern, zu erstellen. Seien Sie<br />
sich jedoch bewusst, dass das<br />
Internet auch in solchen Portalen<br />
einige Fallen bereit hält. Schauen<br />
Sie sich dazu unsere Tipps in der<br />
Rubrik Internet an, beispielsweise<br />
unter dem Artikel „Die<br />
Nutzung von Videoportalen“ auf<br />
S.67.<br />
Tipp!<br />
Das Internetportal www.audible.de verfügt<br />
über ein großes Repertoire an Hörgeschichten,<br />
die auf die verschiedenen Interessen<br />
eines Kindes abgestimmt sind. Gewünschte<br />
Hörspiele, Hörbücher oder auch Musiktitel<br />
können leicht herunterladen werden.<br />
© Shae Cardenas / dreamstime.com<br />
Herunterladen von Musik und<br />
Hörbüchern<br />
Musiktauschbörsen sind bei den<br />
Nutzern sehr beliebt. Auf legalen<br />
Plattformen wie iTunes von<br />
Apple oder musicload kauft der<br />
Nutzer die gewünschten Lieder<br />
einzeln oder im Abonnement.<br />
Aber Vorsicht! Bei einer Vielzahl<br />
von illegalen Seiten werden die<br />
Musikdateien unter gesetzlich<br />
grenzwertigen Download-Verfahren<br />
getauscht [mehr dazu unter<br />
„Urheberrecht in der Musikbranche“,<br />
S. 110].<br />
Es gibt jedoch allerhand Internetplattformen,<br />
die Hörbücher und<br />
Musik kostenpflichtig zum legalen<br />
Download anbieten. Wenn<br />
Sie einmal etwas Neues ausprobieren<br />
möchten, dann setzen<br />
Sie sich doch mit Ihrem Kind gemeinsam<br />
an den Computer und<br />
lassen Sie sich durch aktuelle<br />
Trends inspirieren. Sie werden<br />
schnell merken, an welchen Geschichten<br />
und Musikrichtungen<br />
Ihr Kind Neugierde zeigt.<br />
Musik streamen<br />
Neben dem meist teuren Herunter<br />
laden sehen immer mehr<br />
Menschen das sogenannte Streaming<br />
ihrer Lieblingsmusik als<br />
Alternative zum Kauf einer CD<br />
oder MP3-Datei. Vom Heimrechner<br />
aus gelangt man bequem<br />
und oft kostengünstig zu einer<br />
Auswahl von Millionen Liedern.<br />
Doch worum handelt es sich da<br />
genau? Und ist es überhaupt<br />
legal?<br />
Streaming bezeichnet die Übertragung<br />
von Audio- oder Videodaten,<br />
welche gleichzeitig in<br />
Echt zeit über das Internet emp -<br />
fangen und wiedergegeben werden.<br />
Ein expliziter Download entfällt<br />
somit.<br />
Man unterscheidet zwei Modelle:<br />
Zum ersten radioähn liche<br />
Dienste, die Programme für<br />
ver schiedene Musik gattungen<br />
zu sammenstellen. Dazu gehören<br />
auch die Live-Streams, über<br />
die heute fast jeder Radio-<br />
Tipp!<br />
Lassen Sie ein Kind nicht allein auf den<br />
Streamingdiensten surfen. Beispielsweise<br />
Spotify regelt in seinen AGB’s, dass eine<br />
An meldung erst ab 13 Jahren erfolgen<br />
darf 22 . Dies hat seine Gründe: Auf den<br />
Diensten gibt es keine umfassenden Bestim<br />
mungen, was beispielsweise ein Verbot<br />
von kindergefährdenden Liederinhalten<br />
betrifft.<br />
108<br />
medienbewusst.de<br />
medienbewusst.de<br />
109
MUSIK & HÖRBÜCHER<br />
MUSIK & HÖRBÜCHER<br />
sender verfügt [mehr dazu<br />
unter „Radiosender für Kinder“,<br />
S. 111]. Zum zweiten gehören<br />
die sogenannten On-Demand-<br />
Dienste zum Streaming. Hiermit<br />
kann der Nutzer seine<br />
Lieblingslieder oder -alben zeitunabhängig<br />
suchen, anhören<br />
und online in einer selbst erstellten<br />
Playlist spei chern. Dies<br />
trifft beispielsweise auf große<br />
Musikstreamingdienste wie<br />
„spotify“, „deezer“ oder „simfy“<br />
zu, welche sich über Werbung<br />
finanzieren und Verträge mit<br />
Musiklabels bzw. der GEMA geschlossen<br />
haben.<br />
URHEBERRECHT IN DER<br />
MUSIKBRANCHE<br />
Viel zu oft wird vergessen, dass<br />
hinter jedem Ton und jeder Textzeile<br />
eines Werkes ein Urheber<br />
steht. Niemand darf einfach Liedtexte<br />
oder Musik aus dem Internet<br />
herunterladen, geschweige<br />
denn weiter verbreiten. Gerade<br />
bei Musik sollte immer davon<br />
ausgegangen werden, dass es<br />
sich um ein Werk handelt, welches<br />
dem Urheberrechtschutz<br />
unterliegt. Ein Verstoß gegen<br />
diese Bestimmungen kann zivil-<br />
Lange bewegte sich das Streamen<br />
in einer rechtlichen Grauzone,<br />
da einige juristische Bedingungen<br />
wie das „Recht auf<br />
Privatko pie“ der Urheber und<br />
das „Ge setz auf vorübergehen de<br />
Vervielfältigungs hand lungen“ auf -<br />
ein ander prallten. Doch seit 2012<br />
wurde geregelt, dass Streaming<br />
an sich erlaubt ist, sofern es über<br />
eine legale Quelle geschieht. Darunter<br />
fallen beispielsweise die<br />
oben ge nannten weit verbreiteten<br />
Musik streamingdienste. Die dauerhafte<br />
Speicherung der dort bereitgestellten<br />
Lieder wäre jedoch<br />
verboten 23 .<br />
oder strafrechtliche Konsequenzen<br />
nach sich ziehen [mehr dazu<br />
unter „Urheberrecht“, S. 10]. Es<br />
gibt jedoch auch Ausnahmen,<br />
die eine Nutzung bei der Einhaltung<br />
bestimmter Bedingungen<br />
erlauben. Achten Sie zum<br />
Beispiel auf die „Creative Commons“<br />
(CC)-Hinweise auf mp3-<br />
Dateien. Sie geben an, inwieweit<br />
die Dateien durch den Urheber<br />
geschützt werden. Je nach CC-<br />
Linzenz kann eine Musikdatei<br />
beispielsweise bei Nennung des<br />
Urhebers unkommerziell genutzt<br />
werden.<br />
RADIOSENDER FÜR <strong>KINDER</strong><br />
Die deutsche Kinderradiolandschaft<br />
hat mehr zu bieten als<br />
einige Radiohörer vielleicht<br />
denken würden. Schauen<br />
Sie selbst einmal im Internet<br />
nach, welche Kinderradios in<br />
ihrem Bundes land ausgestrahlt<br />
werden. Vie le Anbieter übertragen<br />
das Programm auch via<br />
Livestream auf ihrer Webseite<br />
[mehr dazu unter „Musik streamen“,<br />
S. 109]. Somit können<br />
lokale Radiosender von überall<br />
aus gehört werden. Und das<br />
Kind muss seinen Lieblingsradiosender<br />
auch im Urlaub<br />
nicht missen. Bei den meisten<br />
Kinderradioprogrammen wird<br />
viel Wert auf eine klare und<br />
verständliche Sprache gelegt.<br />
Die Kinder werden oft auf verschiedenste<br />
Art und Weise<br />
Tipp!<br />
Um den Zugang zu illegalen Musiktauschbörsen<br />
erschweren, sollte der automatische<br />
Upload der „Eigenen Musikdateien“<br />
auf dem Computer ausgeschaltet werden<br />
und Anti-Virenprogramme (mit Kindersicherung)<br />
installiert werden.<br />
Tipp!<br />
Deutschlandradio Kultur sendet mit<br />
„Kaka du“ die einzige bundesweite Radiosendung<br />
für Kinder. Für diejenigen, die<br />
eine Sendung verpasst haben oder denen<br />
die halbe Stunde am Tag nicht ausreicht,<br />
hat der Kakadu seine eigene Webpräsenz<br />
auf www.kakadu.de.<br />
Eine weitere Auswahl an geeigneten Radiosendungen<br />
für Kinder stellen wir Ihnen<br />
unter medienbewusst.de in dem Artikel<br />
„Fernseher aus! Radio an! Die schönsten<br />
Radioprogramme für Kinder“ vor.<br />
110<br />
medienbewusst.de<br />
medienbewusst.de<br />
111
MUSIK & HÖRBÜCHER<br />
MUSIK & HÖRBÜCHER<br />
spielerisch in die Sendungen<br />
integriert – ob als Kommentatoren,<br />
Jung-Reporter, Gesprächspartner<br />
oder Ideengeber. Modera<br />
toren und Redakteure sind<br />
Viele Medien sind flüchtig nutzbar.<br />
Beispielsweise das Fernsehen<br />
wird heutzutage häufig<br />
nebenbei genutzt. Durch die<br />
fehl enden bewegten Bilder erfordern<br />
Hörspiele im Gegensatz<br />
dazu eine gezielte Konzentration.<br />
Die Entwicklung von<br />
Kin dern kann davon erfolgreich<br />
bemüht, interessante und spannende<br />
Themen für die kleinen<br />
Zuhörer zu finden und dabei<br />
ihre Ideen und Wünsche mit einfließen<br />
zu lassen.<br />
MUSIK ZUR GEZIELTEN<br />
PERSÖNLICHKEITSENTWICKLUNG<br />
© Steven Pepple / dreamstime.com<br />
pro fitieren. Sie lernen, besser<br />
zu zuhören, gedankliche Bilder<br />
herzustellen, sowie die Fähigkeit<br />
des Mit- und Einfühlens.<br />
Somit werden das kritisch reflexive<br />
Nachdenken, das Selbstbewusstsein<br />
und somit die soziale<br />
Interaktion gefördert. Dies kann<br />
auch für den Schulalltag Ihres<br />
Kindes nützlich sein.<br />
Das Musikempfinden mit Hilfe<br />
von Medien fördern<br />
Auch mit Hilfe von Medien<br />
können Musik und Rhythmusgefühl<br />
begünstigt werden. Viele<br />
Computerspiele und Apps<br />
(beispielsweise das „Mini Piano“<br />
von iTunes) bieten die Möglichkeit,<br />
selbst Melodien zu verfassen<br />
oder bestimmte Klänge<br />
durch Anklicken zu erzeugen.<br />
Auch auf einigen Websites<br />
wie zum Beispiel www.junge-<br />
klassik.de wird verstärkt Wert<br />
auf die musikalische Früherziehung<br />
ge legt, da diese der Entwicklung<br />
jeden Kindes nützt.<br />
Musik bildet<br />
Die Bertelsmann-Stiftung hat<br />
festgestellt 24 , dass Musik Sinne,<br />
Geist und Persönlichkeit von<br />
Kindern stärkt. Musik und vor allem<br />
selbstständiges Musizieren<br />
haben erwiesener maßen einen<br />
positiven Effekt auf die Persönlichkeitsentwicklung.<br />
Um dies zu<br />
unterstützen, sollten Sie nicht<br />
auf Musik und Hörbücher ver-<br />
„Guitar Hero“, „Singstar“ oder<br />
„Rock Band“ feiern seit Jahren<br />
weltweit Erfolge und gewinnen<br />
mit jeder Neuveröffentlichung<br />
mehr Fans. Sogenannte Musikspiele<br />
setzen auf eine möglichst<br />
authentische Simulation des<br />
jeweiligen Instruments.<br />
Grundsätzlich ist alles, was man<br />
braucht, die entsprechende Konsole,<br />
das Spiel und der passende<br />
Controller. Der Spieler muss<br />
Tipp!<br />
Eine gute Abwechslung zu den täglichen<br />
Hausaufgaben stellen sogenannte Lernhör<br />
spiele dar, die sich beispielweise bei<br />
www.audible.de im Sortiment befinden. Die<br />
schulbegleitenden Themen sind ver ständlich<br />
auf verschiedene Altersgruppen ab ge -<br />
stimmt und der Spaßfaktor bleibt bei diesen<br />
Lernspielen auch nicht auf der Strecke.<br />
zichten – im Gegen teil: Lassen<br />
Sie die Musik Teil Ihres Familienlebens<br />
werden und fördern Sie<br />
so das musikalische Hörverstehen<br />
Ihrer Kinder.<br />
KÖNNEN MUSIKSPIELE DIE<br />
KLASSISCHEN MUSIKINSTRUMENTE<br />
ERSETZEN?<br />
durch den Bildschirm laufende,<br />
farbige Noten rechtzeitig und im<br />
Takt drücken bzw. durch Singen<br />
in ein Mikrofon die richtigen Tonlagen<br />
und -längen treffen.<br />
Immer häufiger kommt die Frage<br />
nach dem musikalischen Nutzen<br />
auf. Kann ein Musikspiel wirklich<br />
den klassischen Gitarren- oder<br />
Gesangsunterricht ersetzen oder<br />
dient es nur der bloßen Unterhaltung?<br />
112<br />
medienbewusst.de<br />
medienbewusst.de<br />
113
MUSIK & HÖRBÜCHER<br />
MUSIK & HÖRBÜCHER<br />
monatelangem Üben. Erfolg erfordert<br />
Fleiß, Geduld und meist<br />
auch die richtige Anleitung. Aber<br />
auch die spezielle Atmosphäre<br />
echter Instrumentenmusik ist unersetzbar.<br />
In gleicher Weise verhält es sich<br />
beim Singen-Lernen: Man kommt<br />
um einen Vocal-Coach oder Chor<br />
nicht herum. „Singstar“ misst<br />
zum Beispiel nicht die Artikulation<br />
und Stimmlage, sondern<br />
nur Frequenzen. Aus diesem<br />
Grund ist es egal, ob der Spieler<br />
in das Mikrofon hinein singt,<br />
summt oder pfeift: Sobald er in<br />
den richtigen Frequenzbereich<br />
kommt, wer den die Punkte gutgeschrieben.<br />
Aus diesem Grund<br />
kann „Singstar“ nicht als ernsthafte<br />
Erfassung des gesanglichen<br />
Könnens betrachtet werden.<br />
Fazit:<br />
Musikspiele sollen Kinder an das<br />
Musizieren heranführen. Auch<br />
wenn ein tiefgründiger musikalischer<br />
Unterricht nicht ersetzt<br />
werden kann, bringen die Spiele<br />
Spaß und Bewegung mit sich.<br />
© Dmccale / dreamstime.com<br />
5 Tipps zum Musik- und Hörspielkonsum von Kindern<br />
1. Seien Sie Vorbild, was die Lautstärke der Musiknutzung angeht.<br />
2. Berücksichtigen Sie bei der Auswahl eines Hörbuches oder Hörspieles die<br />
Interessen und den Entwicklungsstand des Kindes.<br />
Pro:<br />
Kontra:<br />
3. Das Auditorix-Siegel hilft, sich bei der großen Auswahl an Hörbüchern zu<br />
orientieren und qualitativ hochwertige Produkte zu finden.<br />
Es ist als positiv anzusehen,<br />
dass Kinder selbst tätig werden<br />
können. Beispielsweise lernt<br />
ein Spie ler von Guitar Hero bestimmte<br />
Akkordfolgen kennen<br />
oder wann Akkorde wechseln.<br />
Auch das Timing wird verbessert.<br />
Auf der anderen Seite lassen<br />
sich Musikspiele unverhältnismäßig<br />
schnell erlernen und<br />
nach kurzer Zeit schon hohe<br />
Punktzahlen erreichen. Ein<br />
Instrument zu spielen, lernt man<br />
jedoch erst nach wochen- und<br />
4. Besprechen Sie die Risiken des Urheberrechts mit Ihrem Kind.<br />
5. Produzieren Sie doch einmal selbst ein Hörspiel und fördern Sie so die<br />
Fantasie des Kindes. Reden Sie im Anschluss darüber und spinnen Sie die<br />
Geschichte gemeinsam weiter.<br />
114<br />
medienbewusst.de<br />
medienbewusst.de<br />
115
STICHWORTVERZEICHNIS<br />
STICHWORTVERZEICHNIS<br />
A<br />
Account 63. Siehe auch Benutzerkonto<br />
Aggression 42, 43, 44<br />
Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) 65, 67, 68, 109<br />
Alternative 9, 38, 109<br />
Altersbeschränkung 23, 30, 49, 50, 82<br />
Altersempfehlung 18, 60<br />
Altersfreigabe 13, 15, 40, 43, 77, 82, 83, 101<br />
Alterskennzeichnung 13, 48<br />
Angst 15, 17, 46, 50, 51, 66, 70, 71, 81, 93<br />
Animationsfilm 77, 80<br />
Anti-Virenprogramm 111<br />
App 85, 86, 89, 93, 94, 95<br />
App-Store 94<br />
Kinder-App 37, 93, 94<br />
Auditorix Hörbuchsiegel 101, 107<br />
B<br />
Benutzerkonto 56. Siehe auch Account<br />
Beratungsstelle 70<br />
Sucht-Beratungsstelle 42<br />
Beschwerdestelle 54, 71, 74<br />
Bildschirm 37, 38, 85, 93, 97, 113<br />
Blacklist 58<br />
Blog 54, 61<br />
bloggen 94<br />
Bluetooth 87<br />
Browser 57, 59<br />
Browser-Game 40. Siehe auch Web-Game<br />
Buch 72, 96, 97, 101, 104<br />
Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) 13, 23, 42<br />
By-Call-Ortungsmodell 92<br />
C<br />
Castingshow 20, 21<br />
Deutschland sucht den Superstar 20<br />
Germany’s Next Topmodel 20<br />
The Voice Kids 20<br />
Chat 44<br />
Chatfunktion 61<br />
Chatmöglichkeit 40<br />
Chatten 61<br />
Einzelchat 70<br />
Computer 33, 43, 44, 45, 106, 109, 111<br />
Computer-Nutzung 43, 44<br />
Computerspiel 38, 40, 41, 42, 43, 44, 45, 48, 50<br />
Computerspieldauer 45<br />
Computerspiel-Genres 46<br />
Computerspielsucht 33, 43, 45<br />
Tablet-Computer 93<br />
Cyber-Mobbing 54, 55, 62, 69, 71, 72<br />
D<br />
Datenmissbrauch 55, 69<br />
Datenschutz 63, 65, 68, 72<br />
Datenschutzbeauftragte 71<br />
Digitale Spiele 32, 37, 42<br />
Download 10, 94, 97, 101, 103, 109<br />
Download-Verfahren 109<br />
Drehbuch 19<br />
Dreidimensionalität (3D) 77, 80, 81<br />
3D-Bild 77, 81<br />
3D-Brille 81, 82, 83<br />
3D-Effekt 80, 81, 83<br />
3D-Film 77, 80, 81, 83<br />
3D-Inhalte 77, 81<br />
3D-Kino 80<br />
116<br />
medienbewusst.de<br />
medienbewusst.de<br />
117
STICHWORTVERZEICHNIS<br />
STICHWORTVERZEICHNIS<br />
E<br />
E-Book 85, 96, 97<br />
Edutainment-Spiel 38<br />
E-Mail 44<br />
E-Mail-Adresse 63, 64<br />
Mail-Account 64<br />
Mailbox 64<br />
Mailkonto 63<br />
Empfehlung 13, 17, 18, 39, 45, 51, 60, 77, 80, 83, 94, 101, 107<br />
F<br />
Facebook 10, 53, 55, 62, 63, 64, 75<br />
Facebook-Nutzung 55, 63<br />
Fernsehangebot 15, 17, 18, 30<br />
Fernsehdauer 15, 22, 23<br />
Fernsehen 3, 13, 14, 15, 16, 20, 22, 26, 30, 35, 60, 74, 112<br />
Bildungsfernsehen 20<br />
Jugendfernsehen 20<br />
Fernseher 21, 22, 23, 25, 26<br />
Fernsehfigur 24<br />
Fernsehformat 19<br />
Fernsehheld 27<br />
Fernsehlandschaft 20<br />
Fernsehprogramm 17, 26, 30, 31<br />
Film 17, 18, 29<br />
Filminhalte 22, 79<br />
Filter 58, 67<br />
FIM-Studie 16<br />
Foto 54, 61, 63, 64, 68, 69<br />
Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) 13, 30, 77, 82,<br />
83<br />
FSK-Altersfreigaben 77, 83<br />
Freiwillige Selbstkontrolle (FSF) Fernsehen 13<br />
Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia (FSM) 13, 73<br />
Frustration 43, 46<br />
G<br />
Genres 36, 104<br />
Gewalt 12, 42, 43, 50<br />
Gewaltdarstellung 15, 17, 50, 53<br />
Gewalterfahrung 42<br />
gewalthaltig 33, 42, 43, 49, 77<br />
Gewalthandlung 30, 49<br />
gewaltlos 50<br />
Gewaltpotential 82<br />
Gewalttat 91<br />
gewalttätig 33, 42<br />
gewaltverherrlichend 59, 83, 90<br />
Gewaltvideo 90<br />
Gilde 41<br />
GPS 87, 92<br />
Guitar Hero 113, 114<br />
H<br />
Handy 69, 85, 86, 87, 88, 89, 90, 91, 92, 93, 98<br />
Handyfunktion 87<br />
Handykamera 85, 90, 91<br />
Handymodell 87, 89<br />
Handyortung 85, 92<br />
Handystrahlung 90<br />
Handyvertrag 88<br />
Kinderhandy 87, 92<br />
Happy End 17<br />
Happy Slapping 85, 91<br />
Herunterladen 91, 97, 103, 108, 109, 110. Siehe auch Download<br />
Hochladen 61, 67, 68. Siehe auch Upload<br />
Hörbuch 3, 101, 102, 103, 104, 105, 107, 108, 109, 113, 115<br />
Hörspiel 104, 106, 107, 112<br />
118<br />
medienbewusst.de<br />
medienbewusst.de<br />
119
STICHWORTVERZEICHNIS<br />
STICHWORTVERZEICHNIS<br />
I<br />
Illegale Webseiten 109<br />
Interaktion 16, 41, 112<br />
Interaktionsmöglichkeit 61<br />
Internet 52, 56, 57, 58, 59, 60, 65, 68, 69, 70, 71, 72, 73, 74<br />
Internetanschluss 56, 85<br />
Interneteinstieg 57<br />
internetfähig 69, 98<br />
Internetinhalte 73, 74<br />
Internetnutzer 55, 64, 67, 75, 108<br />
Internetnutzung 60, 75<br />
Internetplattform 109<br />
Internetportal 60, 68, 108<br />
Internetseite 31, 39, 57<br />
iPod 104<br />
J<br />
Jugendfreigabe 30, 49, 50, 83<br />
Jugendmedienschutz<br />
Jugendmedienschutz-Staatsvertrag 13, 29<br />
Jugendmedienschutz (KJM) 12, 13, 29, 67, 73, 74<br />
Jugendschutz 15, 30, 31, 40, 43, 47, 48, 73, 74, 89<br />
Jugendschutzeinstellung 45<br />
Jugendschutzgesetz 13, 29, 79<br />
Jugendschutzmaßnahme 45<br />
Jugendschutzsystem 45<br />
Kindersender 17<br />
Kinderkanal 17<br />
Kinderserie und -film 17<br />
Kindersicherung 53, 58, 87, 88, 91, 111<br />
Kindersicherungsfunktion 67<br />
Kindersuchmaschine 53<br />
Kino 3, 76, 77, 79, 80, 81, 82<br />
3D-Kino 80<br />
Kinobesuch 78, 79, 81, 83<br />
Kinofilm 79, 83<br />
Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) 13, 73, 74<br />
Konsole 13, 35, 45, 47, 48, 113<br />
Konsolenspiel 39, 43, 46, 51<br />
Spielekonsole<br />
„Xbox Kinect“-Konsole 48<br />
Spielkonsole 43, 45, 47<br />
Kopfhörer 105<br />
Bügelkopfhörer 105<br />
In-Ear-Kopfhörer 105<br />
Kinder-Kopfhörer 105<br />
Kosten 87, 88<br />
Kostenfalle 88, 99<br />
kostenfrei 89, 97<br />
Kostenkontrolle 88<br />
Kostenlimit 88<br />
kostenlos 40, 65, 88, 94<br />
K<br />
Kamera 68, 91, 98<br />
Kamerabild 19<br />
KIM-Studie 35, 55, 61<br />
Kinderbuch 97<br />
Kinderprogramm 25, 29<br />
L<br />
LAN-Party 46<br />
Laptop 56<br />
Lautstärke 105, 115<br />
Höchstlautstärke 105<br />
Lautstärke-Reduktions-Technologie 105<br />
Lautstärkeregelung 104<br />
Lernspiel 36, 38, 113<br />
120<br />
medienbewusst.de<br />
medienbewusst.de<br />
121
STICHWORTVERZEICHNIS<br />
STICHWORTVERZEICHNIS<br />
M<br />
Massively Multiplayer Online Role-Playing Game (MMORPG) 34,<br />
41<br />
Medien 3, 9, 12, 13, 16, 23, 31, 35, 38, 42, 43, 45, 60, 72, 90, 92,<br />
95, 103, 106, 112<br />
Medienangebot 13<br />
Medienaufsicht 74<br />
Medienfigur 27<br />
Medienkompetenz 3, 21, 38, 106<br />
Mediennutzung 9, 16, 45, 46<br />
Mediennutzungszeit 45<br />
medienpädagogisch 60<br />
Medienprodukt 13<br />
Medienproduktion 106<br />
Medienwelt 3<br />
Medienwerkstatt 106<br />
Telemedien 13, 29, 74<br />
Trägermedien 13<br />
Meldefunktion 53, 61<br />
Mikrofon 113, 115<br />
M-Learning 95<br />
Mobile Medien 84<br />
MP3-Player 104, 105<br />
Multiplayer-Modus 46<br />
Multitouch-Display 93<br />
Musik 100, 103, 105, 108, 109, 110, 112, 113<br />
Lieblingsmusik 109<br />
musikalische Früherziehung 113<br />
musikalisches Hörverstehen 113<br />
Musikbranche 11, 103, 109, 110<br />
Musikdatei 109, 111<br />
Musikempfinden 112<br />
Musiker 108<br />
Musik hören 105<br />
Musikinstrumente 113<br />
Musikkonsum 105<br />
Musiklabel 110<br />
Musikrichtung 109<br />
Musikspiel 102, 113, 114, 115<br />
Musik streamen 109, 111<br />
Musikstreamingdienst 110<br />
Musiktauschbörse 109, 111<br />
Musikvideo 67, 108<br />
N<br />
Negative Konsequenzen 44<br />
Netzbetreiber 65<br />
Nicht-Nutzer 64<br />
Nutzungsbedingung 68<br />
Nutzungsrecht 11, 56<br />
Nutzungsrichtlinie 63<br />
O<br />
Offline-Aktion 98<br />
Online 34, 40, 55, 71, 93, 108, 110<br />
Online-Angebot 55, 98<br />
Online-Buchladen 97<br />
Online-Freunde 65<br />
Online-Freundeskreis 66<br />
Online-Gemeinschaft 41<br />
Online-Netzwerk 65<br />
Online-Portal 108<br />
Online-Profil 61<br />
Online-Spiel 35, 41<br />
Ortung 92<br />
Netzortung 92<br />
Ortungsfunktion 88<br />
Ortungsgerät 92<br />
Ortungsmöglichkeit 92<br />
Ortungs-Service 92, 93<br />
Ortungstechnologie 92<br />
122<br />
medienbewusst.de<br />
medienbewusst.de<br />
123
STICHWORTVERZEICHNIS<br />
STICHWORTVERZEICHNIS<br />
P<br />
Pan European Game Information (PEGI) 43, 48, 50<br />
PEGI-Freigabe 50<br />
Personal Computer (PC) 44, 51, 56, 67. Siehe auch Computer<br />
PC-Recht 56<br />
PC-Spiel 43, 48<br />
Tablet-PC 86, 88, 99<br />
Persönliche Daten 53, 62, 63, 75<br />
Persönlichkeit 93, 113<br />
Persönlichkeitsentwicklung 112, 113<br />
Persönlichkeitsrecht 67<br />
Pornografische Inhalte 59, 90<br />
Prepaid-Tarif 88<br />
Private Daten 64<br />
Privatsphäre 62, 63<br />
Privatsphäreeinstellung 64<br />
Produktplatzierung 29<br />
Programm 17, 24, 25<br />
Abendprogramm 30<br />
Fernsehprogramm 17, 26, 30, 31<br />
Kinderprogramm 25, 29<br />
Nachtprogramm 30<br />
Programmberatung 18<br />
Programminteressen 22<br />
Programmtipp 18<br />
Programmwahl 25<br />
Programmzeitschrift 18<br />
Radioprogramm 111<br />
Spätabendprogramm 30<br />
Tagesprogramm 30<br />
TV-Programmseite 18<br />
Q<br />
QR-Code 85, 98, 99<br />
Qualitätssiegel 107<br />
R<br />
Radio 13, 74, 111<br />
Deutschlandradio Kultur 111<br />
Kinderradio 111<br />
Kinderradiolandschaft 111<br />
Kinderradioprogramm 111<br />
Radioähnliche Dienste 109<br />
Radiohörer 111<br />
Radioprogramm 111<br />
Radiosender 110, 111<br />
Radiosendung 111<br />
Recht 10, 67, 103<br />
Nutzungsrecht 11, 56<br />
PC-Recht 56<br />
Persönlichkeitsrecht 67<br />
Recht am eigenen Bild 71, 72<br />
Rechtsfreier Raum 73<br />
Rechtswidrige Inhalte 71, 72, 73, 74<br />
Urheberrecht 9, 10, 11, 54, 67, 68, 72, 101, 109, 110, 115<br />
Registrierung 61, 63, 65<br />
„Rock Band“ 113<br />
Rollenklischee 27<br />
Rollenvorbild 27<br />
Ruhepol 105<br />
Rundfunk 29, 74<br />
Rundfunkstaatsvertrag 29<br />
S<br />
SAR-Wert 90<br />
Scripted Reality 15, 19, 20<br />
Scripted Reality-Format 15, 19, 21<br />
Sendung 17, 18, 19, 25, 27, 29, 98, 111, 112<br />
Kindersendung 29<br />
„Serious Games“ 38<br />
124<br />
medienbewusst.de<br />
medienbewusst.de<br />
125
STICHWORTVERZEICHNIS<br />
STICHWORTVERZEICHNIS<br />
Sicherheit 92<br />
Sicherheitseinstellung 64<br />
Sicherheitseinstellung 64<br />
„Singstar“ 113, 115<br />
Smartphone 3, 69, 85, 86, 87, 88, 89, 90, 93, 95, 98, 99<br />
SMS 92, 93<br />
SMS-Schreiben 86, 87<br />
Soap 21<br />
Seifenoper 21<br />
Telenovela 21<br />
Soziales Netzwerk (Social Network) 3, 53, 55, 61, 62, 63, 66<br />
Spiel 15, 46, 56, 93, 113<br />
Singspiel 106<br />
Spielerisch 38, 67, 94, 96, 112<br />
Spieltest 50<br />
Sportersatz 47<br />
Startseite 57<br />
Kinder-Startseite 57<br />
Stereotyp 27<br />
Strafe 68<br />
Geldstrafe 10<br />
Jugendstrafe 91<br />
strafbar 91<br />
strafmündig 72<br />
strafrechtlich 74, 110<br />
Straftat 54, 72<br />
Straftatbestand 72<br />
Streaming 109, 110<br />
Streamingdienst 109, 110<br />
Super RTL 17<br />
U<br />
Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) 34, 40, 43, 48, 51<br />
USK-Freigabe 49<br />
Upload 111. Siehe auch Hochladen<br />
Urheber 10, 11, 68, 110, 111<br />
Urheberrecht 9, 10, 11, 54, 67, 68, 72, 101, 109, 110, 115<br />
Urheberrechtschutz 110<br />
Urheberrechtsgesetz 11<br />
Urheberrechtliche Probleme 68<br />
V<br />
Verängstigung 81<br />
Verantwortungsvoller Umgang 46, 88, 104<br />
Vertrauen 93<br />
Selbstvertrauen 9<br />
Vertrauensperson 70<br />
Vertrauensverhältnis 93<br />
Video 54, 59, 67, 68, 91, 98, 108<br />
Gewaltvideo 90<br />
Musikvideo 67, 108<br />
Videoaufnahme 87<br />
Videoclip 67<br />
Videoportal 61, 67, 108<br />
Videospiel 3<br />
Videothek 82<br />
Video-Tutorial 58, 64<br />
Virtuell 43<br />
Virtueller Sport 47<br />
Virtuelle Welt 41, 43<br />
T<br />
Telefonieren 86, 87<br />
126<br />
medienbewusst.de<br />
medienbewusst.de<br />
127
STICHWORTVERZEICHNIS<br />
QUELLENVERZEICHNIS<br />
W<br />
Wahrnehmung 20, 81<br />
Web 59, 61, 64, 69, 70<br />
„Mitmach“-Web 61<br />
Web 2.0 61, 65, 69<br />
Webangebot 74<br />
Webseite 57, 58, 59, 71, 73, 74<br />
Werbung 15, 29, 110<br />
TV-Werbung 28<br />
Werbeinhalte 29<br />
Werbekompetenz 29<br />
Werbeplakat 98<br />
Werberezipient 29<br />
Werbewirtschaft 28<br />
Whitelist 53, 58<br />
Wochenbudget 22<br />
Y<br />
YouTube 59, 67<br />
Z<br />
Zeitspanne 22<br />
Fernsehen<br />
1 CreativeCommons.de: Was ist CC? Abgerufen 30.10.2013 von<br />
http://de.creativecommons.org/was-ist-cc/<br />
2 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (2012): FIM 2011. Familie,<br />
Interaktion & Medien. Untersuchung zur Kommunikation und Mediennutzung in<br />
Familien. Abgerufen 30.10.2013 von http://www.mpfs.de/?id=26<br />
3 Internationales Zentralinstitut für das Jugend- und Bildungsfernsehen - Götz,<br />
Maya / Gather, Johanna: Deutschland sucht den Superstar und Germany’s Next<br />
Topmodel. Castingshows und ihre Bedeutung für Kinder und Jugendliche.<br />
Abgerufen 30.10.2013 von www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/castingshows_<br />
bedeutung.pdf<br />
4 The American Academy of Pediatrics (2013): More TV before Bedtime Linked to<br />
later Sleep Onset in Children. Abgerufen 31.10.2013 von http://bit.ly/1bMbhbf<br />
5 Sainte-Justine University Hospital Research Center - Desjardins, Sylvain-Jacques<br />
(2010): Toddlers & TV: early exposure has negative and long-term impact. Abgerufen<br />
30.10.2013 von http://www.careers.chu-sainte-justine.org/research/nouvelle.aspx?ID_nouvelles=52328&ID_Menu=2546&ID_Page=2546<br />
Digitale Spiele<br />
6 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (2013): KIM-Studie 2012.<br />
Kinder + Medien, Computer + Internet. Basisuntersuchung zum Medienumgang 6-<br />
bis 13-Jähriger in Deutschland. Abgerufen 30.10.2013 von www.mpfs.de/fileadmin/<br />
KIM-pdf12/KIM_2012.pdf<br />
7 Spiegel Online (2010): Gehirntraining: Ego-Shooter fördern blitzschnelle Ent scheidungen.<br />
Abgerufen 31.11.2013 von http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/<br />
gehirntraining-ego-shooter-foerdern-blitzschnelle-entscheidungen-a-717274.html<br />
8 Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (2011): 10 Tipps für Erziehende:<br />
Computerspiele & Konsolenspiele. Abgerufen 31.10.2013 von<br />
www.bundespruefstelle.de/bpjm/redaktion/PDF-Anlagen/computerspiel-10tipps,<br />
property=pdf,bereich=bpjm,sprache=de,rwb=true.pdf<br />
128<br />
medienbewusst.de<br />
medienbewusst.de<br />
129
QUELLENVERZEICHNIS<br />
QUELLENVERZEICHNIS<br />
9 Kunczik, Michael; Zipfel, Astrid (2006): Gewalt und Medien: Ein Studienhandbuch.<br />
UTB - Böhlau Verlag.<br />
10 Grüsser, S.M., Thalemann, R., Albrecht, U. & Thalemann, C.N. (2005): Exzessive<br />
Computernutzung im Kindesalter - Ergebnisse einer psychometrischen Erhebung.<br />
Abgerufen: 30.10.2013 von www.infoset.ch/de/Dokumente/2008_04_<br />
Computerspielen_online.pdf<br />
11 medienbewusst.de (2011): Wissen schützt. Abgerufen 30.10.2013 von<br />
www.medienbewusst.de/computer-und-videospiele/20110228/wissen-schuetzt.<br />
html<br />
12 Studie von Klaus Völkers. Institut für Sportmedizin. Westfälische Wilhelms-<br />
Universität Münster u.a. Abgerufen 30.10.2013 von http://www.scienceticker.<br />
info/2009/10/16/wenig-ergiebiger-wohnzimmer-sport/<br />
13 medienbewusst.de (2012): Spielekonsolen als Sportersatz für Kinder? Abgerufen<br />
30.10.2013 von http://medienbewusst.de/computer-und-videospiele/20120213/<br />
spielekonsolen-als-sportersatz-fuer-kinder.html<br />
Internet<br />
14 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (2013): KIM-Studie 2012.<br />
Kinder + Medien, Computer + Internet. Basisuntersuchung zum Medienumgang 6-<br />
bis 13-Jähriger in Deutschland. Abgerufen 30.10.2013 von www.mpfs.de/fileadmin/<br />
KIM-pdf12/KIM_2012.pdf<br />
Kino<br />
17 Stern.de (2011): Ermüdung der Augen bei 3D wissenschaftlich bestätigt. Abgerufen<br />
30.10.2013 von www.stern.de/digital/computer/ermuedung-der-augenbei-3d-wissenschaftlich-bestaetigt-1711504.html.<br />
18 Hutter, Christine (2010): 3D-Kino: Ohne Risiken und Nebenwirkungen? Abgerufen<br />
22.01.2013 von http://www.swp.de/ulm/nachrichten/vermischtes/3D-Kino-Ohne-<br />
Risiken-und-Nebenwirkungen;art4304,326487<br />
19 Medienpädagogischer Forschungsverband Südwest (2013): JIM-Studie 2013.<br />
Jugend, Information, (Multi-)Media. Basisuntersuchung zum Medienumgang 12-<br />
bis 19-Jähriger. Abgerufen 17.01.2014 von www.mpfs.de/fileadmin/JIM-pdf13/JIM-<br />
Studie2013.pdf<br />
Mobile Medien<br />
20 Johannes Gutenberg Universität Mainz (2011): Abgerufen 30.10.2013 von<br />
http://www.uni-mainz.de/presse/48646.php<br />
Musik und Hörbücher<br />
21 Medienpädagogischer Forschungsverband Südwest (2013): JIM-Studie 2013. Jugend,<br />
Information, (Multi-)Media. Basisuntersuchung zum Medienumgang 12- bis<br />
19-Jähriger. Abgerufen 17.01.2014 von http://www.mpfs.de/index.php?id=536<br />
22 Datenschutzerklärung Spotify (2013). Abgerufen 30.10.2013 von<br />
https://www.spotify.com/de/legal/privacy-policy/<br />
15 Scoyo (2012): Kinder und Computer – Wie viel ist gesund? Abgerufen 31.10.2013<br />
von http://www-de.scoyo.com/eltern/2012/07/medienzeit/<br />
16 Bündnis gegen Cybermobbing (2013): Cyberlife - Spannungsfeld zwischen Faszination<br />
und Gefahr. Cybermobbing bei Schülerinnen und Schülern. Eine empirische<br />
Bestandsaufnahme bei Eltern, Lehrkräften, Schülern/innen in Deutschland. Abgerufen<br />
30.10.2013 von www.buendnis-gegen-cybermobbing.de/studie/<br />
cybermobbingstudie.pdf<br />
23 WAZ (2012): Musik aus dem Internet - So geht’s legal und günstig. Abgerufen<br />
30.10.2013 von http://www.derwesten.de/panorama/musik-aus-dem-internet-sogehts-legal-und-guenstig-id6956369.html.<br />
24 Bertelsmann Stiftung (2008): Kita macht Musik. Abschlussbericht. Abgerufen<br />
30.10.2013 von www.bertelsmann-stiftung.de/bst/de/media/xcms_bst_<br />
dms_24279_24280_2.pdf<br />
130<br />
medienbewusst.de<br />
medienbewusst.de<br />
131
<strong>KINDER</strong>.<br />
<strong>MEDIEN</strong>.<br />
<strong>KOMPETENZ</strong>.<br />
Ein Handbuch für Eltern und Lehrer<br />
Einen entscheidenden Teil der alltäglichen Kinderwelt bilden Medien und deren Nutzung. Als<br />
Eltern und Erziehende können Sie im alltäglichen Umgang einen bedeutenden Beitrag leisten.<br />
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World Wide Web