3R Die neue Generation Hydranten (Vorschau)
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3-4/2012<br />
ISSN 2191-9798<br />
K 1252 E<br />
Vulkan-Verlag,<br />
Essen<br />
Fachzeitschrift für sichere und<br />
effiziente Rohrleitungssysteme<br />
Besuchen Sie uns auf der<br />
IFAT<br />
7. bis 11. Mai 2012<br />
Halle B5, Stand 433<br />
www.<strong>3R</strong>-Rohre.de<br />
<strong>Die</strong> <strong>neue</strong> <strong>Generation</strong> <strong>Hydranten</strong><br />
Bewährte Sicherheit im Rohrnetz<br />
Besuchen Sie uns - wir freuen uns auf Sie!<br />
Halle A4 - Stand Nr. 241/342<br />
www.avkmittelmann.com
Halle B 6<br />
Stand 331/430<br />
Qualität auf den ersten Blick!<br />
Serie 19<br />
Serie 18<br />
LightFit<br />
HymaxGrip<br />
Elektroschweißfittings<br />
Ventil-Anbohrarmatur<br />
Wasserzählerschacht
Editorial<br />
Der Nabel der Wasser-, Abwasserund<br />
Abfallwelt<br />
Vom 7. bis zum 11. Mai trifft sich die Wasser-,<br />
Abwasser- und Abfallbranche wieder zur weltweit<br />
größten Umweltmesse in München: der IFAT<br />
ENTSORGA 2012. <strong>Die</strong> Leitmesse ist gegenüber<br />
2010 erneut deutlich gewachsen. Über 2.750<br />
Aussteller zeigen auf einer Fläche von 215.000<br />
m 2 ihre Produkt-Highlights, Neuheiten und ihre<br />
Programmvielfalt. Einen kurzen Überblick über<br />
die Hallenaufteilung und die Höhepunkte des<br />
Rahmenprogramms finden Sie auf Seite 160 und<br />
161 in dieser <strong>3R</strong>-Ausgabe. Mit der Produktvorschau<br />
erhalten Sie einen kleinen Vorgeschmack<br />
auf die Ausstellung der Messe – es gibt viele,<br />
<strong>neue</strong> Innovationen und Weiterentwicklungen.<br />
<strong>Die</strong> Messeausgabe der <strong>3R</strong> gibt einen umfassenden<br />
Einblick über aktuelle Fragestellungen<br />
aus der Forschung und der praktischen Anwendung<br />
des Rohrleitungsbaus. Neben den Hauptthemen<br />
der Wasserversorgung und der<br />
Abwasserentsorgung beleuchtet ein weiterer<br />
Schwerpunkt den Breitbandausbau in Deutschland<br />
vor dem Hintergrund „Hausanschluss und<br />
FTTH“.<br />
Welche Möglichkeiten der Einsatz des Kathodischen<br />
Korrosionsschutzes in abwassertechnischen<br />
Anlagen bietet, beschreibt ein<br />
Bericht in der Rubrik „fkks-Aktuelles“. „Grundstücksentwässerung<br />
im Fokus“ trifft den Kern<br />
der <strong>neue</strong>n Gütegemeinschaft Grundstücksentwässerung.<br />
<strong>3R</strong> sprach mit dem Geschäftsführer<br />
Dirk Bellinghausen über die Ziele und die Entwicklung<br />
der Gütegemeinschaft, die im Mai<br />
2011 gegründet wurde.<br />
In der heutigen Zeit ist es nicht immer leicht, im<br />
Informationsdschungel den Überblick zu behalten.<br />
Um Ihnen eine interessante und informative<br />
Alternative zu den bekannten Plattformen zu<br />
geben, haben wir Anfang Februar den Online-<br />
Auftritt unserer Fachzeitschrift <strong>3R</strong> neu relauncht.<br />
Unter www.<strong>3R</strong>-Rohre.de finden<br />
Sie ab sofort Neuigkeiten<br />
rund um das Thema Rohr – von<br />
aktuellen Branchen-Nachrichten<br />
aus dem In- und Ausland über<br />
Vor ankün digungen oder Nachbesprechungen<br />
interessanter Ver anstaltungen<br />
bis hin zur Prä sentation<br />
von Produktneuheiten oder Darstellung<br />
von Baustellenprojekten.<br />
Über die Inhalte der aktuellen<br />
Ausgabe der <strong>3R</strong> wird natürlich<br />
ebenso informiert, wie über die<br />
Themen der kommenden Ausgaben.<br />
Neuerscheinungen aus dem<br />
Fachbuchangebot des Vulkan-<br />
Verlags werden regelmäßig vorgestellt<br />
und unter dem Motto „Alles, was Recht<br />
ist“, erhalten Sie in der Rubrik „Recht & Regelwerk“<br />
einen Überblick über aktuelle Änderungen<br />
im Bereich der Normung und der Regelwerke.<br />
Wir werden den <strong>3R</strong>-Internetauftritt in den<br />
nächsten Monaten weiter ausbauen und Sie mit<br />
aktuellen Meldungen auf dem Laufenden halten.<br />
Besuchen Sie uns unter www.<strong>3R</strong>-Rohre.de,<br />
wir freuen uns über Ihr Feedback.<br />
Bis dahin wünsche ich allen Teilnehmern der IFAT<br />
ENTSORGA 2012 eine interessante und lebendige<br />
Messe mit vielen Anregungen für den Berufsalltag.<br />
Falls Sie Zeit finden sollten, kommen<br />
Sie gerne bei uns vorbei. Sie finden uns auf dem<br />
Gemeinschaftsstand des Rohrleitungsbauverbandes<br />
und des Rohrleitungssanierungsverbandes<br />
in Halle B5, Stand 433.<br />
Dipl.-Ing. (FH) Nico Hülsdau<br />
<strong>3R</strong>-Chefredakteur<br />
Mit Ihrem Smartphone und diesem QR-Code gelangen<br />
Sie sofort auf die <strong>neue</strong> <strong>3R</strong>-Internetseite<br />
www.<strong>3R</strong>-Rohre.de. Einfach die Kamera Ihres Smartphones<br />
auf den quadratischen Code richten, abfotografieren,<br />
decodieren und die Botschaft lesen.<br />
3-4 / 2012 137
3-4/2012<br />
Inhalt<br />
S. 158 S. 170 S. 174<br />
Editorial<br />
137 Der Nabel der Wasser-,<br />
Abwasser- und Abfallwelt<br />
Nico Hülsdau<br />
Nachrichten<br />
Industrie und Wirtschaft<br />
142 Informations-Offensive 2012 von Sewerin<br />
142 Übertragende Sanierung bei NDT Systems & Services geglückt<br />
143 RWE erhält Genehmigung für die erste Ausbaustufe von Innogy Nordsee 1<br />
143 ILF nimmt Stellung zur Planung von umstrittener Gaspipeline in Pakistan<br />
144 Norma Group erwartet nach Rekordwerten 2011 weiteres Wachstum<br />
144 Bulgarien erhebt Nabucco zum „Projekt von nationaler Bedeutung“<br />
145 Grundfos mit erfolgreichem Geschäftsjahr 2011<br />
146 NEL-Abschnitt der E.ON Ruhrgas verzögert sich<br />
146 IBAK steigt in Kanalrobotik ein<br />
146 Georg Fischer AG steigerte 2011 Ertrag und Umsatz<br />
148 Großauftrag: Butting liefert 75 km Bimetallrohre nach Australien<br />
148 KMG-Niederlassungsleiter werden „Zertifizierte Kanalsanierungsberater“<br />
149 TÜV SÜD gewinnt weiteren Auftrag der Open Grid Europe<br />
150 Arkil Inpipe mit <strong>neue</strong>m Kanalsanierungsfahrzeug<br />
150 Erdgas Münster Transport wird zu Nowega<br />
Verbände und Organisationen<br />
152 FBS feiert 25-jähriges Bestehen<br />
152 Gütegemeinschaft Kanalbau baut ihren Online-Service aus<br />
153 brbv bietet Terminverwaltungsservice für seine Mitglieder<br />
154 DWA-Aktivitäten auf der IFAT ENTSORGA<br />
154 FDBR und rbv kooperieren<br />
156 RSV: Politisches Ränkespiel um die Dichtheitsprüfung in NRW gefährdet Umwelt<br />
und Arbeitsplätze<br />
157 Stadt Innsbruck saniert künftig grabenlos<br />
Interview<br />
182 Grundstücksentwässerung<br />
im Fokus<br />
Dirk Bellinghausen<br />
Personalien<br />
158 Dipl.-Ing. Wilhelm Kröfges verstorben<br />
158 Jochen Homann ist <strong>neue</strong>r Präsident der Bundesnetzagentur<br />
158 Neue Gesamtvertriebsleitung bei Steinzeug-Keramo<br />
159 Arkil Inpipe: Schamer folgt auf Manske<br />
159 In eigener Sache: <strong>3R</strong> mit <strong>neue</strong>r Fachredakteurin<br />
138 3-4 / 2012
S. 191<br />
Besuchen Sie uns<br />
auf der IFAT<br />
Halle B6 Stand 314<br />
Veranstaltungen<br />
160 <strong>Die</strong> IFAT ENTSORGA öffnet ihre Tore<br />
161 Bereich der Kanalsanierung auf der IFAT ist gewachsen<br />
162 Über 590 Experten aus dem Abwassersektor auf dem 25.<br />
Lindauer Seminar<br />
162 Internationale Netzwerke für ein nachhaltiges Wassermanagement<br />
164 REW Istanbul lädt zum achten Mal ein<br />
164 IWEX präsentiert Innovationen im Wasserbereich<br />
Sureline ® - Rohre,<br />
mehr als nur eine<br />
Schutzschicht<br />
Recht & Regelwerk<br />
Fachbericht<br />
166 Auswirkungen der <strong>neue</strong>n EN 545 auf die Planungspraxis<br />
für Trinkwasserleitungen aus duktilem<br />
Gusseisen<br />
Von Jürgen Rammelsberg<br />
170 Zertifizierung im Rohrleitungsbau nach DVGW-<br />
GW 301:2011-10 neu geregelt<br />
FKKS – Aktuelles<br />
Fachbericht<br />
174 Kathodischer Korrosionsschutz im Umfeld von Wasserund<br />
Abwasserreinigungsanlagen<br />
Von Alexander Ploss, Waldemar Korupp und Franz Pruckner<br />
Fachbericht<br />
178 Neue Abrostungsdaten von Stahl in Wasser und deren<br />
Bezug zur DIN 50929<br />
Von Günter Binder<br />
IFAT-Produktvorschau 2012<br />
188 Produktvorschau auf die IFAT 2012<br />
Durchgängig aus PE 100 RC, das<br />
bedeutet kompletter Schutz in allen<br />
Rohrschichten, nicht nur am Innenoder<br />
Außendurchmesser. Somit ideal<br />
für alle Bodenklassen und folgende<br />
Verlegearten:<br />
• Berstlining,<br />
• Einbau mittels Erdrakete,<br />
• Fräsverfahren,<br />
• Pfl ugverfahren,<br />
• Relining,<br />
• sandbettfreie Verlegung,<br />
• Spülbohrverfahren.<br />
3-4 / 2012 FRANK GmbH Telefon + 49 6105 4085-0 139
3-4/2012<br />
Inhalt<br />
S. 226 S. 278 S. 318<br />
Kunststoffgrossrohrtechnik<br />
Fachbericht<br />
212 Aspekte des Stumpfschweißens von PE-Großrohren<br />
Von Bernd Klemm<br />
Wasserversorgung<br />
Fachbericht<br />
220 Räumliche und zeitliche Clusteranalyse des Trinkwassernetzes von<br />
Kuala Lumpur, Malaysia<br />
Von Basheer Obaid, Hans-Christian Sorge, Rolf-<strong>Die</strong>ter Wilken<br />
Projekt kurz beleuchtet<br />
224 Leipziger Wasserleitung mit Rohrstrangrelining saniert<br />
Projekt kurz beleuchtet<br />
226 Anwendungsbeispiele für längskraftschlüssige Steckverbindungen<br />
Projekt kurz beleuchtet<br />
228 Technische Kleinode wieder zum Laufen gebracht<br />
Projekt kurz beleuchtet<br />
232 Bewegliche Stauwehre schützen Venedig vor Hochwasser<br />
Services<br />
233 Marktübersicht<br />
321 Terminkalender<br />
3.US Impressum<br />
Abwasserentsorgung<br />
Fachbericht<br />
244 Göttinger SCHABE in Aktion – TV-Panoramabilder als Datenbasis für<br />
Sanierungsbedarf im Schacht<br />
Von Juliane Schenk<br />
Fachbericht<br />
249 Experimentelle Beurteilung der Standsicherheit von begehbaren<br />
Sammlern mit dem MAC-Prüfsystem<br />
Von Olivier Thépot<br />
Fachbericht<br />
258 Inspektion von Druckleitungen und Dükern<br />
Von Kathrin Sokoll und Bert Bosseler<br />
Fachbericht<br />
266 Abwasserrohre aus Kunststoff: Entwässerung mit<br />
PE-Kanalrohrsystemen<br />
Von Robert Eckert<br />
Projekt kurz beleuchtet<br />
273 Abwasserdruckleitung in offener Bauweise durch den Main verlegt<br />
140 3-4 / 2012
FBS-Betonbauteile.<br />
Projekt kurz beleuchtet<br />
276 GFK-Sondervorschlag für Neudorfer Stauraumkanal DN 3000<br />
Projekt kurz beleuchtet<br />
278 Doppelrohrsysteme für die Abwasseranlage „Mittleres<br />
Saartal“ schützen Wasserschutzgebiet<br />
Projekt kurz beleuchtet<br />
280 Schlierbacher verabschieden sich von Abwassergruben<br />
Projekt kurz beleuchtet<br />
282 780 m Steinzeugrohre für Heidelberg-Bahnstadt<br />
Von Steffen Brandenburg und Engelbert Pawlik<br />
Projekt kurz beleuchtet<br />
284 Rechteckprofile sind günstiger für Heidenheimer Mischwasserkanal<br />
Projekt kurz beleuchtet<br />
286 GFK-Schlauchlinersanierung im nicht befahrbaren Treppenviertel<br />
von Lyon<br />
Von David Veltz und Christian Noll<br />
Projekt kurz beleuchtet<br />
288 Basel saniert eiförmigen Betonkanal mit GFK-Sonderprofilen<br />
Projekt kurz beleuchtet<br />
290 Kombination von Schlauchlining und GFK-Kurzrohrrelining<br />
Projekt kurz beleuchtet<br />
292 Nachtschicht in Brüssels City: 169 m Eiprofil-Schlauchlining<br />
600/900<br />
Fachbericht<br />
294 Praxisergebnisse der Abwasserwärmenutzung<br />
Von Hartmut Solas und Gabriele Krüger<br />
Fachbericht<br />
298 Bodenpressungen und Lastausbreitung unter Tandemfahrzeug<br />
LM 1<br />
Von Frederik Müller<br />
Fachbericht<br />
302 Mechanische Rückstausicherung für fäkalienhaltiges Abwasser<br />
Von Frank Horstmann und Klaus-Ulrich Giehl<br />
Hausanschluss – FTTH<br />
Special<br />
307 FTTH: Neue Methode für einen wirtschaftlichen Zugang zum<br />
High-Speed-Internet<br />
Von Theo Waerder, Alexander Grote und Robert Eckert<br />
Special<br />
314 Fiber to the Home – Ausbau schon heute oder lieber<br />
irgendwann<br />
Von Jan Klingler und Emanuel Hell<br />
Projekt kurz beleuchtet<br />
316 Grabenloser Hausanschluss für Glasfaserleitungen<br />
Projekt kurz beleuchtet<br />
318 Neue Wasserhauseinführung auf Basis des Membran-<br />
Injektions-Systems MIS<br />
Projekt kurz beleuchtet<br />
319 Breitbandausbau – Investition für die Zukunft<br />
<strong>Die</strong> ökologisch<br />
lückenlose Lieferkette.<br />
FBS-Betonbauteile bestehen aus natürlichen,<br />
überall verfügbaren heimischen Rohstoffen.<br />
Auch nach ihrer langen Nutzungsdauer können<br />
sie als Baustoffe zeitgemäß mit wenig<br />
Energieaufwand weiterverarbeitet und wieder<br />
verwendet werden. Klarer Fall: FBS setzt<br />
auf eine ökologisch lückenlose Lieferkette.<br />
25 Jahre<br />
Wir freuen uns auf Sie<br />
in Halle B5 337/428.<br />
3-4 / 2012 141
Industrie und Wirtschaft<br />
Nachrichten<br />
Bild: Hermann Sewerin GmbH, Gütersloh<br />
Informations-Offensive 2012 von Sewerin<br />
Wohl jeder aufmerksame Mediennutzer<br />
hat sie schon gesehen: <strong>Die</strong> kleinen Quadrate<br />
mit der eher zufällig wirkenden Struktur<br />
aus schwarzen und weißen Punkten. Mehr<br />
und mehr erobern sie unsere Aufmerksamkeit,<br />
sei es in Anzeigen, auf Plakaten, Eintrittskarten,<br />
Flugtickets und was sich sonst<br />
noch denken lässt. <strong>Die</strong>se QR-Codes, nach<br />
der englischen<br />
B e ze i c h n u n g<br />
quick response<br />
codes, revolutionieren<br />
die<br />
Informationsweitergabe<br />
und<br />
-verarbeitung.<br />
<strong>Die</strong> Gütersloher<br />
Hermann<br />
Sewerin GmbH<br />
setzt seit Anfang<br />
2012 QR-<br />
Codes im Rahmen<br />
ihrer Fachanzeigen<br />
ein.<br />
Ab sofort<br />
Bild: Das Smartphone macht es möglich: Kamera des Smart phones<br />
auf den Code richten, abfotografieren, decodieren und die Botschaft<br />
lesen.<br />
wird Produkten<br />
und <strong>Die</strong>nstleistungen<br />
ein QR-<br />
Code zugeordnet. Mit einem SmartPhone<br />
fotografiert und der entsprechenden meist<br />
kostenlosen App analysiert, wird der Interessent<br />
auf die Produktinformation in der<br />
Sewerin-Datenbank weitergeleitet, die<br />
sich auf den Internetseiten des Unternehmens<br />
befinden (www.sewerin.com).<br />
Jeder Nutzer hat so die Möglichkeit,<br />
sich schnell und umfangreich einen Überblick<br />
über das beworbene Produkt oder die<br />
<strong>Die</strong>nstleistung zu verschaffen.<br />
<strong>Die</strong>sem ersten Schritt wird im Verlauf<br />
des kommenden Jahres ein weiterer folgen:<br />
Nach und nach erfolgt eine Umstellung<br />
der Verknüpfung von der Prospekt-<br />
Datenbank in eine <strong>neue</strong> Bewegtbild-Datenbank.<br />
Hier wird der Nutzer dann erfahren,<br />
wie das einzelne Produkt funktioniert<br />
und in der täglichen Arbeit eingesetzt werden<br />
kann.<br />
Sewerin wird die QR-Code-Technik zukünftig<br />
konsequent zur qualitativen Verbesserung<br />
der Kundenkommunikation einsetzen.<br />
Übertragende Sanierung bei NDT Systems &<br />
Services geglückt<br />
Rund drei Monate nach dem Insolvenzantrag<br />
ist die angestrebte übertragende<br />
Sanierung bei der NDT Systems & Services<br />
Gruppe geglückt. Der internationale<br />
Technologieführer im Bereich Ultraschall-<br />
Prüfsysteme für die Öl-, Gas- und Stahlindustrie<br />
mit Sitz in Stutensee bei Karlsruhe<br />
wird mit Wirkung zum 1. April von<br />
der Weissker-Gruppe übernommen, einer<br />
weltweit tätigen, mittelständischen Unternehmens-Holding<br />
mit Sitz im thüringischem<br />
Greiz.<br />
Eine wesentliche Voraussetzung für<br />
den Einstieg der Investoren war die positive<br />
wirtschaftliche Entwicklung, die NDT<br />
Systems & Services seit dem Insolvenzantrag<br />
am 23. Dezember 2011 genommen<br />
hatte. Der vom Amtsgericht Karlsruhe<br />
bestellte Insolvenzverwalter und<br />
Sanierungsexperte Tobias Hoefer hatte<br />
in den vergangenen Wochen mit mehreren<br />
Investoren über die Zukunft der NDT<br />
Systems & Services Gruppe verhandelt.<br />
„Nach einem weltweiten Investorenprozess<br />
hatte sich ein Kreis von hochseriösen<br />
und finanziell gut ausgestatteten Investoren<br />
herauskristallisiert, die alle eine<br />
langfristige strategische Zielsetzung mit<br />
der NDT verfolgen wollten. Den Ausschlag<br />
für Weissker gab schließlich neben dem<br />
Kaufpreis vor allem die Entwicklungsperspektive<br />
und die Vielzahl von freiwilligen<br />
Zusagen insbesondere an die Adresse der<br />
Mitarbeiter“ betonte er anlässlich der Unterzeichnung<br />
des Kaufvertrags.<br />
So erklärte sich Weissker bereit, nicht<br />
nur alle rund 210 Arbeitsverhältnisse am<br />
Standort Stutensee sowie die übrigen<br />
Auslandsgesellschaften mit weiteren 290<br />
Arbeitsplätzen zu übernehmen, sondern<br />
sprach für Stutensee auch eine weitreichende<br />
Beschäftigungs- und Bestandsgarantie<br />
aus. <strong>Die</strong> Zusage umfasst neben dem<br />
Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen<br />
für die Dauer eines Jahres auch den<br />
Verzicht auf eine Stilllegung oder die Veräußerung<br />
von Geschäftsbereichen. Darüber<br />
hinaus soll die Gesamtzahl der Mitarbeiter<br />
für die Dauer von drei Jahren konstant<br />
gehalten oder erhöht werden.<br />
Der Betriebsrat zeigte sich sehr zufrieden<br />
mit der jetzt gefundenen Lösung:<br />
„Wir haben nicht zu hoffen gewagt, dass<br />
am Ausgang des Insolvenzverfahrens für<br />
die Kolleginnen und Kollegen so ein überzeugendes<br />
Ergebnis steht. Es bleibt nicht<br />
nur das erhalten, was wir uns in den vergangenen<br />
Jahren erarbeitet haben, sondern<br />
wir gewinnen auch Sicherheit und<br />
<strong>neue</strong> Entwicklungschancen für jeden Einzelnen<br />
hinzu. Unser Dank dafür gilt insbesondere<br />
auch dem Insolvenzverwalter<br />
Tobias Hoefer, mit dem zusammen wir<br />
hier die Arbeitnehmerbelange vorbildlich<br />
umsetzen konnten“, betonte die Betriebsratsvorsitzende<br />
Melanie Bolz.<br />
142 3-4 / 2012
RWE erhält<br />
Genehmigung für die<br />
erste Ausbaustufe<br />
von Innogy Nordsee 1<br />
Gemeinsam mit den Windparks Innogy Nordsee 2 und Innogy<br />
Nordsee 3 sollen dort in den kommenden Jahren auf rund 100<br />
Quadratkilometern insgesamt rund 160 Windturbinen mit einer<br />
Leistung von ca. 1.000 Megawatt errichtet werden. RWE hatte<br />
den Park nach Erwerb in drei ungefähr gleichgroße Teilstücke<br />
aufgeteilt, deren Genehmigungen unabhängig voneinander erfolgen.<br />
<strong>Die</strong> nun vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie<br />
(BSH) ausgestellte Genehmigung bezieht sich auf den<br />
ersten Teilbereich dieses Areals im Umfang von 54 Windkraftanlagen.<br />
<strong>Die</strong> Genehmigungen für die zwei weiteren Teilbereiche<br />
(Innogy Nordsee 2 mit 48 Turbinen und Innogy Nordsee 3<br />
mit 60 Turbinen) werden ebenfalls zeitnah erwartet.<br />
Prof. Fritz Vahrenholt, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
der RWE Innogy GmbH: „<strong>Die</strong> erste Genehmigung für unseren<br />
Offshore-Windpark Innogy Nordsee 1 ist ein wichtiger Meilenstein<br />
für uns, auf den wir rund drei Jahre hingearbeitet haben.<br />
Innerhalb der RWE-Ausbaustrategie für er<strong>neue</strong>rbare Energien<br />
spielt dieses Projekt eine herausragende Rolle.“<br />
RWE Innogy hatte Ende 2008 die Rechte am Projekt Innogy<br />
Nordsee 1 vom Projektentwicklungsunternehmen ENOVA<br />
erworben. Das Windkraftwerk Innogy Nordsee 1 ist das zweite<br />
große Offshore-Windprojekt, das RWE Innogy in deutschen<br />
Gewässern realisiert. Derzeit in Bau ist der Windpark Nordsee<br />
Ost rund 30 km nördlich von Helgoland.<br />
ILF nimmt Stellung zur Planung von umstrittener<br />
Gaspipeline in Pakistan<br />
Im Zuge der Sanktionen gegen den Iran<br />
ist auch ein Projekt des Münchner Unternehmens<br />
ILF Beratende Ingenieure in den<br />
Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gerückt:<br />
die Mitarbeit bei der Planung einer Gaspipeline<br />
in Pakistan. <strong>Die</strong>ses Pipelineprojekt<br />
soll bei Fertigstellung an die derzeit<br />
im Bau befindliche Pipeline auf dem Gebiet<br />
des Iran angeschlossen werden. ILF<br />
hat mit der Pipeline im Iran nichts zu tun.<br />
Selbstverständlich beobachtet ILF laufend<br />
die sich ändernden Sanktionen gegen den<br />
Iran und den Einfluss auf laufende Aufträge<br />
und mögliche zukünftige Projekte. Das<br />
Mitwirken bei diesem innerpakistanischen<br />
Projekt verstößt nicht gegen die derzeit<br />
international geltenden Sanktionen. „Sollte<br />
sich daran etwas ändern und die Sanktionen<br />
auch diesen Teil der Pipeline betreffen,<br />
werden wir die Arbeiten sofort einstellen<br />
und den Vertrag auflösen“, so Bernhard<br />
Lässer, Geschäftsführer der ILF München.<br />
Das Unternehmen ILF gewann 2007<br />
eine internationale Ausschreibung, an der<br />
zahlreiche namhafte Ingenieurbüros weltweit<br />
teilgenommen hatten. <strong>Die</strong> Auftragsvergabe<br />
hat sich dann bis Anfang 2011<br />
hingezogen. Aufgabe der ILF ist es, das<br />
Pipelinesystem in Pakistan zu planen und<br />
die Ausschreibungen für die dann am Bau<br />
beteiligten Generalunternehmer vorzubereiten.<br />
Auftraggeber ist das pakistanische<br />
Unternehmen ISGS (Interstate Gas Systems),<br />
das keinerlei Verbindung zum Iran<br />
hat.<br />
Geplanter Fertigstellungszeitpunkt<br />
der Gaspipeline ist Ende 2014. Während<br />
die Pipeline auf iranischer Seite bis auf die<br />
letzten 250 km bereits fertiggestellt ist, ist<br />
die Leitung auf pakistanischer Seite noch<br />
im Planungsstadium. <strong>Die</strong> Länge der Pipeline<br />
auf pakistanischer Seite beträgt rund<br />
780 km. Wird das Projekt nicht rechtzeitig<br />
fertiggestellt, fallen auf pakistanischer<br />
Seite enorme finanzielle Belastungen an,<br />
da es seitens der pakistanischen Regierung<br />
ein sogenanntes „Take or Pay Agreement“<br />
mit dem Iran gibt.<br />
3-4 / 2012 143
Industrie und Wirtschaft<br />
Nachrichten<br />
Norma Group erwartet nach Rekordwerten<br />
2011 weiteres Wachstum<br />
<strong>Die</strong> Norma Group AG, ein internationaler<br />
Markt- und Technologieführer für hochentwickelte<br />
Verbindungstechnik, hat im<br />
Geschäftsjahr 2011 Höchstwerte bei<br />
Umsatz und Ergebnis erzielt. Der Umsatz<br />
ist in der Berichtsperiode mit 581,4 Millionen<br />
Euro (2010: 490,4 Millionen Euro)<br />
um 18,5 % gestiegen. Das um<br />
Akquisitionen bereinigte<br />
organische Wachstum<br />
der Norma Group<br />
belief sich 2011 auf<br />
65,6 Millionen Euro<br />
oder 13,4 % im Vergleich<br />
zum Vorjahr. <strong>Die</strong><br />
zum Ende des ersten Quartals 2011 vollständig<br />
integrierten US-amerikanischen<br />
Firmen R.G.Ray (Norma Illinois) und Craig<br />
Assembly (Norma St. Clair) erwirtschafteten<br />
im Geschäftsjahr 2011 32,0 Millionen<br />
Euro. Das bereinigte betriebliche Ergebnis<br />
(bereinigtes EBITA) der Norma Group<br />
hat mit 102,7 Millionen Euro (2010: 85,4<br />
Millionen Euro) einen Zuwachs<br />
von 20,2 % erreicht. Alle<br />
drei regionalen Berichtssegmente<br />
EMEA (Europe,<br />
Middle East, Africa),<br />
Amerika und Asien-<br />
Pazifik haben zu dieser<br />
Verbesserung<br />
beigetragen.<br />
Mit einer bereinigten<br />
EBI-<br />
T A - M a r g e<br />
von 17,7 %<br />
wurde ein<br />
Bild: Norma-Vorstandvorsitzender Werner Deggim (re.) und Vorstandsmitglied<br />
Dr. Othmar Belker<br />
Rekordwert<br />
erzielt (2010:<br />
17,4 %).<br />
Werner Deggim, Vorstandsvorsitzender<br />
der Norma Group, sagt: „2011 war ein<br />
hervorragendes Jahr für die Norma Group.<br />
Umsatz und Ergebnis haben Rekordmarken<br />
erreicht. Der weiter gewachsene Auftragsbestand<br />
zeigt zudem, dass die starke<br />
Nachfrage nach unseren innovativen Produkten<br />
weiter anhält. Auch für das laufende<br />
Geschäftsjahr 2012 sind wir optimistisch.“<br />
Für 2012 rechnet die Norma Group<br />
mit einem Wachstum des Konzernumsatzes<br />
zwischen 3 und 6 % gegenüber dem<br />
Vorjahr.<br />
Auch der Auftragsbestand ist 2011<br />
stark gewachsen: mit einem Volumen von<br />
218,6 Millionen Euro liegt dieser mehr<br />
als 16 % über dem Wert des Vorjahres<br />
(188,0 Millionen Euro). Dabei verzeichneten<br />
alle regionalen Segmente einen<br />
Anstieg im Auftragsbestand. Im vierten<br />
Quartal 2011 lag der Umsatz der Norma<br />
Group mit 139,6 Millionen Euro 8,3 % höher<br />
als im Vorjahresquartal. Dazu beigetragen<br />
hat die anhaltend hohe Nachfrage<br />
der Kunden.<br />
Bulgarien erhebt Nabucco zum<br />
„Projekt von nationaler Bedeutung“<br />
Das Nabucco Projekt wurde von der bulgarischen<br />
Regierung beim Ministerrat<br />
Anfang April zum „Projekt von nationaler<br />
Bedeutung“ erklärt. <strong>Die</strong>s ist eine wichtige<br />
Entscheidung, die die Beschleunigung<br />
des Implementierungsprozesses unterstützt<br />
und die öffentlichen und strategischen<br />
Vorteile des Nabucco Pipeline-Projekts<br />
unterstreicht.<br />
Reinhard Mitschek, Geschäftsführer<br />
der Nabucco Gas Pipeline International<br />
GmbH, erklärt dazu: „Wir begrüßen diese<br />
bedeutsame Entscheidung der bulgarischen<br />
Regierung und ihr erneutes Bekenntnis<br />
zum Nabucco Pipeline-Projekt.<br />
Nabucco ist das Flaggschiff-Projekt im<br />
südlichen Korridor, weil es die beste geschäftliche<br />
und strategische Option zur<br />
Bild: Nabucco Pipeline<br />
Bild: Reinhard Mitschek, Geschäftsführer<br />
der Nabucco Gas Pipeline International<br />
GmbH, begrüßt die Entscheidung der bulgarischen<br />
Regierung.<br />
Diversifizierung der Gasversorgung von<br />
Bulgarien und Europa verkörpert. Der Prioritätsstatus<br />
eines ‚Projektes von nationaler<br />
Bedeutung‘ wird eine schnelle Implementierung<br />
und Errichtung der Pipeline<br />
auf bulgarischem Gebiet ermöglichen.“<br />
Das Nabucco Projekt verzeichnet in<br />
Bulgarien weiterhin große Fortschritte. Im<br />
März dieses Jahres genehmigte die bulgarische<br />
Regierung den Entwurf der Ratifizierung<br />
des Projektunterstützungsvertrags,<br />
der voraussichtlich in Kürze vom<br />
Parlament verabschiedet werden wird.<br />
<strong>Die</strong> Umwelt- und Sozialverträglichkeitsprüfung<br />
läuft. Öffentliche Zusammenkünfte<br />
mit Vertretern kommunaler und<br />
regionaler Behörden und auch Konsultationen<br />
und Treffen mit Vertretern zuständiger<br />
Nicht-Regierungsorganisationen<br />
wurden durchgeführt.<br />
144 3-4 / 2012
Bild: Grundfos<br />
ROHRsysteme<br />
aus steinzeug<br />
Technologiezentrum in Bjerringbro<br />
Grundfos mit<br />
erfolgreichem<br />
Geschäftsjahr 2011<br />
Nie zuvor hat Grundfos so viele Pumpen verkauft wie im<br />
Jahr 2011. Daher kann der Pumpenhersteller ein sehr gutes<br />
Jahresergebnis mit ordentlichen Zuwachsraten und einem<br />
sehr zufriedenstellenden Gewinn vorzulegen.<br />
Der Nettoumsatz im Jahr 2011 belief sich auf mehr<br />
als 2,8 Milliarden Euro. Verglichen mit den Umsatzzahlen<br />
von 2010 in der Höhe von 2,6 Milliarden Euro bedeutet<br />
das eine Erhöhung um 8 %. <strong>Die</strong> Kosten für Forschung und<br />
Entwicklung wie auch die Vertriebs- und Verwaltungskosten<br />
stiegen um 13 %.<br />
Dass bei Grundfos langfristige Investitionen auch bei<br />
einem verstärkten Wettbewerbsdruck getätigt werden<br />
können, ist auf die speziellen Eigentumsstrukturen von<br />
Grundfos zurückzuführen. So wurde in Forschung und<br />
Technologieentwicklung ein Betrag von 161 Millionen Euro<br />
investiert. Das Betriebsergebnis für 2011 beläuft sich auf<br />
269 Millionen Euro, wohingegen für 2010 ein Ergebnis von<br />
296 Millionen Euro erreicht wurde. <strong>Die</strong> zu verzinsenden<br />
Nettoverbindlichkeiten betragen zum jetzigen Zeitpunkt<br />
377 Millionen Euro. Im Vorjahr lagen diese bei 296 Millionen<br />
Euro. Der Cash Flow aus der operativen Geschäftstätigkeit<br />
beläuft sich auf 296 Millionen Euro, die Eigenkapitalquote<br />
verbesserte sich in 2011 von 59,9 % auf 63,3 %.<br />
Da sich viele westeuropäische Märkte zurzeit in einer<br />
Phase der Stagnation ohne wirtschaftliches Wachstum<br />
befinden, hat Grundfos seine geschäftlichen Aktivitäten<br />
verstärkt auf andere Märkte ausgeweitet. „Wir gehen davon<br />
aus, dass der europäische Markt in den kommenden<br />
Jahren weniger stark wächst. So freut es uns umso mehr,<br />
dass wir unser Unternehmen zur rechten Zeit weiter global<br />
ausgerichtet haben und uns stark auf den Märkten<br />
der Welt positioniert haben, in denen in den kommenden<br />
Jahren ein starkes wirtschaftliches Wachstum erwartet<br />
wird. Dazu zählen die so genannten „BRIC-Staaten“ Brasilien,<br />
Russland, Indien und China, aber auch Länder wie die<br />
Türkei, Ukraine, Thailand, Vietnam, Südafrika und Länder<br />
des Nahen Ostens“, erläuterte Carsten Bjerg, Präsident<br />
der Grundfos Gruppe.<br />
So hat das Unternehmen 2011 ein globales Kompetenzzentrum<br />
für die Bereiche Wasserversorgung und<br />
Abwasser eingerichtet, mit dem Ziel, ein Wachstum in<br />
diesen Bereichen zu bewirken. Ferner wurden eine <strong>neue</strong><br />
Vertriebsgesellschaft in Südamerika gegründet und Fertigungswerke<br />
in Singapur, Serbien und Ungarn gebaut.<br />
Grundfos beschäftigt derzeit ca. 17.500 Mitarbeiteer<br />
weltweit, darunter ca. 1.500 Mitarbeiter in den deutschen<br />
Tochtergesellschaften.<br />
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3-4 / 2012 145
Industrie und Wirtschaft<br />
Nachrichten<br />
NEL-Abschnitt der E.ON Ruhrgas verzögert sich<br />
Weil Bürger im Landkreis Harburg, südlich<br />
von Hamburg, gegen den Bau der<br />
Erdgasleitung NEL geklagt haben, wird<br />
die Leitung in Teilen später fertig als geplant.<br />
Auf einem Abschnitt von 35 km ist<br />
die Trassenführung mit der so genannten<br />
Südvariante Winsen/Luhe überarbeitet<br />
worden. Damit ist in diesem Bauabschnitt<br />
der E.ON Ruhrgas, die von der<br />
gesamten Länge der NEL rund 120 km<br />
realisiert, mit einer Verzögerung von einem<br />
Jahr zu rechnen.<br />
Etwas anders sieht es in Mecklenburg-<br />
Vorpommern aus. Hier sowie im westlichen<br />
Teil in Niedersachsen plant und baut<br />
die WINGAS-Gruppe die NEL. Mehr als<br />
drei Viertel der NEL-Leitung – und damit<br />
mehr als geplant – sind in dem 240 km<br />
langen Abschnitt bereits verlegt.<br />
Im niedersächsischen Teil liegen die<br />
Projektpartner hinter dem Plan. Grund<br />
für die Verzögerung ist vor allem die Entscheidung<br />
des Oberverwaltungsgerichts<br />
Lüneburg, das im vergangenen Sommer<br />
einen Teil der Klagen der Bürger zugelassen<br />
und somit die Bauarbeiten in einigen<br />
Bereichen rund um Winsen/Luhe (Landkreis<br />
Harburg) gestoppt hat. Mit der <strong>neue</strong>n<br />
Südvariante sollen nun die Vorgaben<br />
des Gerichts umgesetzt werden – u.a.<br />
wird die Leitung mit mindestens 350 m<br />
Abstand zur Wohnbebauung entfernt verlegt<br />
werden müssen. Mit dem <strong>neue</strong>n Leitungsabschnitt,<br />
der neu geplant und verlegt<br />
werden muss, betreffen die Bauarbeiten<br />
nun andere Gemeinden und Anwohner.<br />
IBAK steigt in Kanalrobotik ein<br />
2011 verzeichnete der führende Hersteller<br />
von Kanalinspektionssystemen, die IBAK<br />
Helmut Hunger GmbH & Co. KG in Kiel, mit<br />
42 Mio. EUR einen erneuten Umsatzrekord.<br />
Damit hat IBAK in weniger als zehn Jahren<br />
seinen Umsatz nahezu verdreifacht. Im<br />
gleichen Zeitraum stieg die Zahl der Mitarbeiter<br />
von 160 auf 270. Auch das laufende<br />
Jahr hat für IBAK sehr gut begonnen. Über<br />
40 Fahrzeuge stehen bereits in den Auftragsbüchern<br />
für 2012.<br />
Kurz vor der IFAT hat das Kieler Familienunternehmen<br />
überraschend mitgeteilt, dass<br />
es eine Zusammenarbeit mit der JS Kanalrobotik<br />
GmbH aus Karlsruhe, dem führenden<br />
Produzenten von voll elektrisch betriebenen<br />
Kanalfräsrobotern und –sanierungssystemen,<br />
eingegangen ist. IBAK wird in dem<br />
<strong>neue</strong>n Unternehmen eine Mehrheitsbeteiligung<br />
halten und die beiden Gründer der<br />
JS Kanalrobotik, Bernd Sennert und Thomas<br />
Joachim, stellen die Geschäftsführer<br />
für Vertrieb und Technik. Mit dem Einstieg<br />
von IBAK firmiert das Unternehmen um in<br />
IBAK JS Robotics GmbH und wird in Kürze in<br />
<strong>neue</strong> Räumlichkeiten umziehen. <strong>Die</strong>se werden<br />
laut Bernd Sennert dringend benötigt,<br />
da der bisherige Standort dem expandierenden<br />
Unternehmen keine ausreichenden<br />
Erweiterungsmöglichkeiten bot.<br />
In der <strong>neue</strong>n IBAK JS Robotics GmbH<br />
werden die technische Kompetenz des<br />
jungen Unternehmens JS Kanalrobotik zur<br />
Entwicklung und Herstellung elektromechanischer<br />
Fräsroboter und das Know How<br />
von IBAK als Marktführer zu einer perfekten<br />
Symbiose geführt. „Wir sehen in der<br />
gemeinsamen Nutzung von Produktionsressourcen<br />
und Vertriebswegen für beide<br />
Unternehmen und somit nicht zuletzt<br />
für den Kunden einen enormen Vorteil“, so<br />
IBAK Geschäftsführer Werner Hunger.<br />
Bereits auf der IFAT wollen die beiden<br />
<strong>neue</strong>n Partner ein gemeinsam aufgebautes<br />
Fräsroboter-Fahrzeug vorstellen.<br />
Georg Fischer AG steigerte 2011 Ertrag und Umsatz<br />
Georg Fischer nutzte 2011 seine globale<br />
Präsenz und starke Marktposition in den<br />
Kernmärkten. Umsatz und Ertrag konnten<br />
substanziell verbessert werden. Alle<br />
drei Unternehmensgruppen wuchsen über<br />
dem Marktdurchschnitt und haben deutlich<br />
Wert generiert. Georg Fischer legte in<br />
allen Wirtschaftsregionen zu. Erfolgsmindernd<br />
wirkte sich die starke Aufwertung<br />
des Schweizer Frankens aus.<br />
Der Konzernumsatz stieg 2011 um<br />
6 % auf CHF 3,64 Mia. Im ersten Halbjahr<br />
2011 betrug das Umsatzwachstum 10 %,<br />
im zweiten Halbjahr schwächte es sich gegenüber<br />
dem bereits sehr starken zweiten<br />
Halbjahr 2010 auf 1 % ab. Das Betriebsergebnis<br />
erhöhte sich um 31 % auf CHF 235<br />
Mio. (Vorjahr CHF 180 Mio.). Der Reingewinn<br />
stieg um 56 % auf CHF 168 Mio. Der<br />
freie Cashflow belief sich auf CHF 103 Mio.<br />
(Vorjahr CHF 150 Mio.)<br />
GF Piping Systems erreichte in<br />
Schweizer Franken einen Umsatz von CHF<br />
1,17 Mia. und liegt damit auf Vorjahreshöhe.<br />
In Lokalwährungen betrug das Umsatzwachstum<br />
11 %. Nach einem starken<br />
ersten Halbjahr 2011 schwächte sich das<br />
Umsatzwachstum im zweiten Halbjahr<br />
2011 vor allem in Europa ab, während die<br />
Nachfrage in Asien und in Amerika auf hohem<br />
Niveau stabil blieb. Im Oktober eröffnete<br />
GF Piping Systems bereits das elfte<br />
und bislang größte Produktionswerk in<br />
China, was der Unternehmensgruppe erlaubt,<br />
den chinesischen Markt noch besser<br />
abzudecken. Größere Investitionen<br />
erfolgten auch in der Logistik mit der Eröffnung<br />
<strong>neue</strong>r Logistikzentren in Atlanta<br />
(USA) für Nordamerika und in Singapur<br />
für Südostasien, ebenso wurde das zentrale<br />
Logistikzentrum in Schaffhausen<br />
(Schweiz) erweitert. Im Dezember 2011<br />
gab Georg Fischer den Kauf von Harvel<br />
Plastics (USA) bekannt (siehe <strong>3R</strong>, Ausgabe<br />
1-2/2012).<br />
146 3-4 / 2012
3-4 / 2012 147
Industrie und Wirtschaft<br />
Nachrichten<br />
Großauftrag: Butting liefert 75 km<br />
Bimetallrohre nach Australien<br />
Bild: Butting Bimetall BuBi®-Rohre<br />
Vor der westlich von Australien gelegenen<br />
Kimberley Küste befindet sich das Ichthys-<br />
Gasfeld, das ab 2013 erschlossen werden<br />
soll. An der Errichtung der 889 km langen<br />
Pipeline von der Förderplattform zu Wasser<br />
bis zum Weiterverarbeitungsort Darwin<br />
ist Butting maßgeblich beteiligt: mit<br />
der Lieferung von rund 75 km Bimetall-<br />
Rohren. Anfang dieses Jahres wurde der<br />
Vertrag für das Ichthys LNG Projekt mit<br />
dem projektführenden Unternehmen IN-<br />
PEX abgeschlossen.<br />
<strong>Die</strong> georderten Butting<br />
Bimetall BuBi®-<br />
Rohre bestehen aus den<br />
Werkstoffen TP 317L<br />
/ UNS S31703, für das<br />
Liner-Innenrohr, und<br />
SAWL 450 FD, für das C-<br />
Stahl-Außenrohr. Gefertigt<br />
wird nach der Norm<br />
DNV-OS-F101 und weiteren<br />
Anforderungen der<br />
Kundenspezifikation. <strong>Die</strong><br />
Abmessung für diesen<br />
Auftrag beläuft sich auf<br />
457,0 x (21,9 + 3) mm.<br />
„<strong>Die</strong> Gesamtmenge<br />
des Großauftrages<br />
wird in mehreren Etappen ab dem dritten<br />
Quartal 2013 ausgeliefert. Bevor die Rohre<br />
dann an ihrem Bestimmungsort verlegt<br />
werden, verarbeitet der Kunde sie weiter,<br />
indem er eine Ummantelung anbringt“,<br />
führt Brigitte Blechinger, Leiterin der Verkaufsabteilung<br />
Öl & Gas Upstream, aus.<br />
BuBi®-Rohre bestehen zum einen aus<br />
dem innenliegenden Liner-Rohr und zum<br />
anderen aus einem außenliegenden C-<br />
Stahl-Rohr. <strong>Die</strong>se beiden Rohre werden<br />
durch hydraulisches Expandieren mechanisch<br />
klangfest miteinander verbunden.<br />
Das bei Butting entwickelte Verfahren zur<br />
mechanischen Verbindung zweier Rohre<br />
ist kostengünstiger als Rohre aus Vollmaterial.<br />
Auch gegenüber metallurgisch<br />
plattierten Rohren ist das BuBi®-Rohr laut<br />
Hersteller ökonomisch überlegen und sichert<br />
gleichzeitig alle Eigenschaften metallurgisch<br />
plattierter Rohre. Das Verfahren<br />
ermöglicht zudem eine breite Auswahl an<br />
Werkstoffkombinationen.<br />
KMG-Niederlassungsleiter<br />
werden „Zertifizierte<br />
Kanalsanierungsberater“<br />
Wissen, worauf es ankommt – so lautet<br />
der Kern der neu formulierten, im Februar<br />
eingeführten Unternehmensphilosophie<br />
des Kanaldienstleisters KMG Pipe Technologies.<br />
Nicht zuletzt, um diese Devise mit<br />
Leben zu füllen, wird KMG PT in diesem<br />
Jahr sämtliche Leiter der inzwischen acht<br />
Rohrsanierungs-Niederlassungen bei der<br />
Technischen Akademie Hannover (TAH)<br />
zu Zertifizierten Kanalsanierungs-Beratern<br />
ausbilden lassen.<br />
Den Auftrag konnte TAH-Geschäftsführer<br />
Dr. Igor Borovsky am 22.02.2012 anlässlich<br />
der KMG-Niederlassungsleiter-<br />
Tagung in Grüneberg / Hessen entgegen<br />
nehmen.<br />
Dazu Dipl.-Ing. Holger Zinn, KMG PT-<br />
Geschäftsführer: „Natürlich haben unsere<br />
Niederlassungsleiter auch heute schon<br />
die notwendige Fachkompetenz. Aber zum<br />
einen kann ein aktuelles Wissens-Update<br />
ja auch Führungskräften nie schaden und<br />
zum anderen ist es heute im Sanierungsmarkt<br />
eben üblich, auch formale Nachweise<br />
für vorhandene Qualifikationen zu fordern.<br />
Durch die anstehende Schulung wird<br />
KMG in Kürze also auch in dieser Hinsicht<br />
voll auf der Höhe der Zeit sein.“<br />
Bild: Sehen der Fortbildung bei der<br />
Technischen Akademie Hannover erwartungsvoll<br />
entgegen: <strong>Die</strong> Niederlassungsleiter<br />
von KMG Pipe Technologies, hier mit<br />
KMG PT-Geschäftsführer Dipl.-Ing. Holger<br />
Zinn (re.) und TAH-Geschäftsführer<br />
Dr. Igor Borovsky (vorn Mitte)<br />
148 3-4 / 2012
TÜV SÜD gewinnt weiteren Auftrag der<br />
Open Grid Europe<br />
<strong>Die</strong> Open Grid Europe GmbH betreibt in<br />
Deutschland ein Erdgastransportleitungsnetz<br />
mit einer Gesamtlänge von rund<br />
12.000 km. Dazu gehören u. a. die Leitung<br />
der Mittel-Europäischen-Gasleitung<br />
(MEGAL) zwischen Schwandorf und Windberg<br />
sowie die <strong>neue</strong> Gastransportleitung<br />
zwischen Sannerz in Hessen und Rimpar<br />
in Unterfranken. Sie verläuft weitgehend<br />
parallel zu einer bestehenden Erdgasfernleitung<br />
und erhöht die Kapazität des Nord-<br />
Süd-Transportes. Mit dem Ausbau des Leitungsnetzes<br />
leistet Open Grid Europe einen<br />
wichtigen Beitrag zur Versorgung von<br />
privaten und industriellen Verbrauchern in<br />
Bayern und Hessen mit Erdgas.<br />
<strong>Die</strong> <strong>neue</strong> Trasse soll bereits im Oktober<br />
2012 in Betrieb gehen. Sie hat eine<br />
Länge von etwa 67 km, davon ca. 10 km<br />
in Hessen und ca. 57 km in Bayern. Der<br />
Leitungsdurchmesser liegt bei 1.016 mm,<br />
der maximal mögliche Betriebsdruck bei<br />
100 bar. <strong>Die</strong> Gesamtkosten des Ausbaus<br />
liegen bei rund 125 Millionen Euro.<br />
Mit der Qualitätssicherung der <strong>neue</strong>n<br />
Leitung hat die Open Grid Europe GmbH<br />
die TÜV SÜD Industrie Service GmbH<br />
beauftragt. In den kommenden Monaten<br />
werden die Rohrfernleitungsexperten<br />
von TÜV SÜD kontinuierlich vor Ort<br />
sein und die Einhaltung der Qualitätsvorgaben<br />
kontrollieren. Zusätzlich werden<br />
im Münchner Werkstofflabor von<br />
TÜV SÜD Industrie Service auch eingehende<br />
Untersuchungen von Werkstoffen<br />
und Schweißnähten durchgeführt. „Beim<br />
Bau und beim Betrieb von Gasfernleitungen<br />
steht die Sicherheit an erster Stelle“,<br />
betont Hans-Joachim de la Camp, Leiter<br />
der Abteilung Rohrfernleitungen der TÜV<br />
SÜD Industrie Service GmbH. „Mit unseren<br />
Prüfungen leisten wir einen Beitrag<br />
dazu, dass Leitungen und Netze langfristig<br />
sicher, zuverlässig und wirtschaftlich<br />
betrieben werden können.“<br />
<strong>Die</strong> TÜV SÜD Industrie Service GmbH<br />
unterstützt Planer, Hersteller, Errichter<br />
und Betreiber von Rohrfernleitungen<br />
mit umfassenden <strong>Die</strong>nstleistungen. Das<br />
Spektrum reicht von Stresstests für <strong>neue</strong><br />
Fernleitungen über den Einsatz von intelligenten<br />
Messmolchen bis zum Reparaturverfahren<br />
Hot Sleeves.<br />
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3-4 / 2012 149
Industrie und Wirtschaft<br />
Nachrichten<br />
Arkil Inpipe mit <strong>neue</strong>m<br />
Kanalsanierungsfahrzeug<br />
<strong>Die</strong> Arkil Inpipe GmbH hat bei Schwalm Robotic<br />
im nordhessischen Bad Hersfeld einen<br />
maßgeschneiderten Kanalsanierungsroboter<br />
geordert. Das Fahrzeug auf Basis eines<br />
12-Tonners beherbergt in seinem Kofferaufbau<br />
Werkstatt, Büro und Operatorraum<br />
für die Steuerung der Sanierungsroboter.<br />
„Um die notwendigen Kanalarbeiten am<br />
Einsatzort unabhängig von den örtlichen<br />
Gegebenheiten ausführen zu können“, so<br />
Arkil Inpipe-Geschäftsführer Torsten Schamer,<br />
„wollten wir eine mobile und komfortable<br />
Einsatzzentrale, ein Spezialfahrzeug,<br />
das alles optimal miteinander vereint.“ Gemeint<br />
ist ein Roboterfahrzeug mit Hilfsaggregaten<br />
für Strom, Pressluft, Wasser und<br />
Hochdruckspülung, die es unabhängig für<br />
den Baustelleneinsatz machen. Mit einer<br />
Arbeitsumgebung, die Werkstatt, Büro und<br />
Aufenthaltsraum zugleich ist, von der aus<br />
der mit Fräser und schwenkbarer Kamera<br />
ausgestattete Roboter vom Operator am<br />
Bildschirm gesteuert wird und im Kanal die<br />
Reparaturen verrichtet. <strong>Die</strong> gesamte Ausstattung<br />
wurde platzsparend und durchdacht<br />
geplant und umgesetzt. Tatsächlich<br />
erfordert die Planung eines solchen Sanierungsfahrzeugs<br />
jene Praxiskenntnisse, die<br />
man von denen bekommt,<br />
die mit dem Gerät tagtäglich<br />
arbeiten. Bei jedem<br />
Individualsystem<br />
stehen Fragen im Raum:<br />
Was wurde bislang vermisst?<br />
Wie könnte man<br />
es besser machen? Wo<br />
hat es sich bewährt?<br />
<strong>Die</strong> Komponenten<br />
wurden von ausgesuchten<br />
Herstellern zugeliefert.<br />
Schwalm ließ das Chassis des Spezialfahrzeugs<br />
gemäß des Anforderungskatalogs<br />
der Firma Arkil Inpipe modifizieren,<br />
um hinten einen tiefen Einstieg zu ermöglichen.<br />
Während diese Modifikation und der<br />
Koffer-Aufbau ein Karosseriebauer übernommen<br />
hatte, war der Innenausbau eine<br />
Mischung aus Schreinerhandwerk und Metallbau.<br />
Robuste Arbeitsflächen und solide<br />
Regale aus Stahl wurden verwendet, um die<br />
enormen Traglasten zu bewerkstelligen. Alles<br />
Weitere war aufwändige Detailarbeit in<br />
den Werkstätten von Schwalm Robotic –<br />
vom Fahrzeugkonzept, CAD-Konstruktion,<br />
über die Montage der Baugruppen bis zur<br />
Endabnahme.<br />
Bild: Das <strong>neue</strong> Kanalsanierungsfahrzeug von Arkil Inpipe ist<br />
Werkstatt, Büro und Operatorraum für die Steuerung der Sanierungsroboter<br />
zugleich<br />
Der Arbeitsplatz des Operators komplettiert<br />
die Werkstatt. Hier laufen die Informationen<br />
aus den Systemen auf. An der<br />
Konsole steuert der Operator die Roboter<br />
per Joystick. Auch für das leibliche Wohl<br />
wurde gesorgt: Mikrowelle, Kühlschrank,<br />
Sitzgelegenheit. Auf Wunsch Toilette und<br />
Waschgelegenheit. Den Spezialisten für<br />
die Kanalsanierung soll es an nichts fehlen.<br />
Kontakt: Arkil Inpipe GmbH, Hannover,<br />
Tel. +49 511 95995-0, E-Mail: info@<br />
arkil.de, www.arkil-inpipe.de<br />
Erdgas Münster Transport wird zu Nowega<br />
Am 24. Februar dieses Jahres hat das<br />
Münsteraner Unternehmen seine Umfirmierung<br />
bekannt gegeben. Gemäß der<br />
Entflechtungsanforderungen der Europäischen<br />
Union wird das <strong>neue</strong> Unternehmen<br />
künftig eigenständig gegenüber der<br />
Muttergesellschaft Erdgas Münster GmbH<br />
agieren. <strong>Die</strong> eigenständige Aufstellung der<br />
Nowega kommt auch in einer <strong>neue</strong>n Außendarstellung<br />
zum Ausdruck: Nowega<br />
präsentiert sich ab sofort mit einem neu<br />
gestalteten Unternehmens- und Internetauftritt<br />
(www.nowega.de). Außerdem hat<br />
der Fernleitungsnetzbetreiber seinen Sitz<br />
von der Anton-Bruchausen-Straße an den<br />
Nevinghoff 20 in Münster verlegt.<br />
Bereits zum 1. Januar 2012 wurde das<br />
Eigentum am rund 700 km langen Fernleitungsnetz<br />
von der Erdgas Münster GmbH<br />
auf Nowega übertragen. Der Unternehmensname<br />
Nowega entstand in einem internen<br />
Kreativprozess, an dem alle Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter beteiligt waren.<br />
Der Claim „Wir transportieren Gas.“ soll den<br />
Bezug zum klar abgesteckten Geschäft der<br />
<strong>neue</strong>n Gesellschaft schaffen. <br />
„In den vergangenen Monaten haben wir<br />
unser Unternehmen mit den personellen,<br />
technischen und wirtschaftlichen Ressourcen<br />
für einen eigenständigen Fernleitungsnetzbetrieb<br />
ausgestattet. Mit der Umfirmierung<br />
gehen wir den nächsten Schritt“, erklärt<br />
Geschäftsführer Frank Heunemann. „Unser<br />
Ziel ist die Zertifizierung der Nowega GmbH<br />
als Unabhängiger Transportnetzbetreiber.“ <br />
Hintergrund der Maßnahmen sind die<br />
Anforderungen des Energiewirtschaftsgesetzes<br />
(EnWG), das im August 2011 gemäß<br />
den Vorgaben des dritten EU-Energiebinnenmarktpakets<br />
geändert wurde.<br />
Es sieht eine noch striktere Entflechtung<br />
von Gewinnung, Handel und Gastransport<br />
vor und bietet den Unternehmen die Option,<br />
einen Unabhängigen Transportnetzbetreiber<br />
zu gründen. <strong>Die</strong>ser muss alle erforderlichen<br />
Aufgaben im Zusammenhang mit<br />
dem Transportnetzgeschäft eigenständig<br />
erfüllen.<br />
150 3-4 / 2012
Verbände und Organisationen<br />
Nachrichten<br />
FBS feiert 25-jähriges Bestehen<br />
Gütegemeinschaft Kanalbau baut ihren<br />
Online-Service aus<br />
<strong>Die</strong> Fachvereinigung Betonrohre und<br />
Stahlbetonrohre e.V. (FBS) wird 25 Jahre<br />
alt. Gefeiert wird das Jubiläum auf der<br />
Fachmesse IFAT ENTSORGA am 8. Mai ab<br />
18 Uhr am FBS-Gemeinschaftsstand in<br />
Halle B5, Stand 337/428. Dr. Helmuth Friede,<br />
Gründungsgeschäftsführer der FBS sowie<br />
langjähriger Geschäftsführer des Güteschutz<br />
Kanalbau e.V. und derzeitiger<br />
Präsident der RAL-Gütegemeinschaft,<br />
lädt ein, mit der FBS alten Erinnerungen<br />
nachzuhängen. Er wird einen interessanten<br />
Bogen von der Güteschutz Kanalbau<br />
zum Qualitätsgedanken von der FBS spannen.<br />
<strong>Die</strong> FBS kredenzt Cocktails und Finger<br />
Food und freut sich auf einen interessanten<br />
Abend.<br />
Kontakt: FBS, Bonn, Tel. +49 228 954<br />
5654, E-Mail: info@fbsrohre.de,<br />
www.fbsrohre.de<br />
Bild: Güteschutz Kanalbau<br />
<strong>Die</strong> Gütegemeinschaft Kanalbau erweitert<br />
ihren Internetauftritt auf www.kanalbau.<br />
com. Insbesondere der Login-Bereich, den<br />
Mitglieder nach Eingabe ihrer Zugangsdaten<br />
nutzen können, präsentiert sich bereits<br />
mit <strong>neue</strong>n und verbesserten Funktionen<br />
sowie Masken für die Dateneingabe.<br />
Über den Login-Bereich können Gütezeicheninhaber<br />
und Antragsteller ihre Angaben<br />
zur Qualifikation wie zum Beispiel<br />
Stammdaten, Personal, Schulung und Geräteausstattung<br />
eingeben. <strong>Die</strong> modifizierten<br />
Module und Eingabemasken orientieren<br />
sich an den Anforderungen der Güteund<br />
Prüfbestimmungen. Alle Angaben zur<br />
Qualifikation können als Übersichten ausgedruckt<br />
werden. Automatisch entstehen<br />
Bild: Über Login auf www.kanalbau.com gelangen Mitglieder der<br />
Gütegemeinschaft in den Login-Bereich. <strong>Die</strong>ser ist mit <strong>neue</strong>n Modulen<br />
noch benutzerfreundlicher geworden.<br />
auf diese Weise beispielsweise firmenbezogene<br />
Schulungsübersichten.<br />
<strong>Die</strong> besondere Erfahrung weisen Gütezeicheninhaber<br />
über die Meldung ihrer<br />
Maßnahmen im Login-Bereich nach. 2011<br />
gaben 25.000 Baustellenmeldungen einen<br />
hervorragenden Überblick über das, was<br />
draußen auf den Kanalbaustellen passierte.<br />
Unter anderem auf Grundlage solcher<br />
Übersichten zu abgewickelten Maßnahmen<br />
prüft der Güteausschuss regelmäßig<br />
zum Beispiel die Einordnung des Gütezeicheninhabers<br />
in die passende Beurteilungsgruppe<br />
des offenen Kanalbaus. <strong>Die</strong><br />
Übersicht zu den abgewickelten Maßnahmen<br />
können Gütezeicheninhaber künftig<br />
ebenfalls über den Login-Bereich ausdrucken<br />
und als Referenzliste<br />
nutzen.<br />
Darüber hinaus<br />
können Gütezeicheninhaber<br />
über den Login-Bereich<br />
kostenlos<br />
Baustellenschilder bestellen;<br />
die entsprechenden<br />
Berichte zu<br />
den Firmen- und Baustellenbesuchen<br />
werden<br />
hier automatisch<br />
archiviert und stehen<br />
den Firmen bei Bedarf<br />
zum Download<br />
zur Verfügung. Weitere<br />
Informationen,<br />
wie etwa die Technischen<br />
Regeln im Kanalbau<br />
und die Leitfäden<br />
zur Eigenüberwachung<br />
können abgerufen<br />
werden.<br />
Nicht zuletzt können die Unternehmen<br />
mit dem <strong>neue</strong>n Login-Bereich den erhöhten<br />
Anforderungen an den Datenschutz<br />
gerecht werden. Dazu wurde eine Möglichkeit<br />
geschaffen, die Zugangsdaten zum<br />
Login-Bereich individuell anzupassen. Einzelnen<br />
Nutzern oder Nutzergruppen innerhalb<br />
eines Unternehmens können nun unterschiedliche<br />
Lese- bzw. Bearbeitungsrechte<br />
zugeordnet werden.<br />
Stetig wachsende Zugriffszahlen machen<br />
deutlich, dass die Vorteile in Bezug<br />
auf Aktualität und Zeitersparnis bei der<br />
Recherche von Auftraggebern, Ingenieurbüros<br />
und Gütezeicheninhabern schon<br />
lange gezielt genutzt werden. Konsequent<br />
wird der Internetauftritt der Gütegemeinschaft<br />
Kanalbau deshalb schrittweise erweitert<br />
und aktualisiert. Das gilt insbesondere<br />
für den Login-Bereich, der über<br />
www.kanalbau.com nur für Mitglieder erreichbar<br />
ist. Mit ihren Zugangsdaten können<br />
sich ausführende Fachfirmen und Betriebe<br />
(Mitglieder Art 1) und Öffentliche<br />
Auftraggeber, Institutionen und Personen,<br />
die entsprechende Wirtschafts- und Verkehrskreise<br />
vertreten (Mitglieder Art 2) in<br />
diesem Bereich anmelden.<br />
Auf der Sitemap des Login-Bereichs<br />
sind alle Funktionen und Themen aufgelistet.<br />
Hierzu zählen bei den Mitgliedern Art<br />
1 die Module Baustellenmeldung, Baustellenschilder,<br />
Berichte, Eigenüberwachung,<br />
Infoschriften und Bücher, Kontaktdaten,<br />
Mitgliederversammlung, Qualifikation,<br />
Umfrage und Zugangsdaten.<br />
Kontakt: RAL-Gütegemeinschaft<br />
Güteschutz Kanalbau, Bad Honnef, Tel:<br />
+49 2224 9384-0, E-Mail: info@<br />
kanalbau.com, www.kanalbau.com<br />
152 3-4 / 2012
v bietet Terminverwaltungsservice für seine<br />
Mitglieder<br />
Bild: Alle fünf Jahre müssen Umhüller nach DVGW GW<br />
15 an einer Verlängerungsprüfung teilnehmen.<br />
Der Vorgang wiederholt sich in regelmäßigen<br />
Abständen: PE-Schweißer nach DVGW<br />
GW 330, Umhüller nach DVGW GW 15 und<br />
Vermesser nach DVGW GW 128 müssen zur<br />
Verlängerungsprüfung angemeldet werden,<br />
ansonsten verlieren die erworbenen Zertifikate<br />
ihre Gültigkeit. <strong>Die</strong> genannten Regelwerke<br />
wurden vom Deutschen Verein<br />
des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW)<br />
unter Beteiligung des Rohrleitungsbauverbandes<br />
erarbeitet und stellen sicher, dass<br />
die Schulungen und Prüfungen nach einheitlichen<br />
Verfahren und Inhalten<br />
bundesweit durchgeführt<br />
werden.<br />
Mit Erinnerungsschreiben<br />
zur Verlängerung der<br />
Zertifikate erinnert der<br />
Rohrleitungsbauverband<br />
Leitungsbauunternehmen<br />
auf Wunsch an diese wichtigen<br />
Termine. Während<br />
sich der Service bisher nur<br />
auf die Grundlagenschulungen<br />
zum PE-Schweißer beschränkte,<br />
können die Unternehmen<br />
dieses Angebot<br />
nun auch für Umhüller und Vermesser in<br />
Anspruch nehmen. Damit hat der rbv den<br />
Terminverwaltungsservice (TVS) erheblich<br />
erweitert und die Zahl der zu verwaltenden<br />
Datensätze ist bereits jetzt<br />
von etwa 1.500 auf rund 2.500 Personen<br />
angewachsen. <strong>Die</strong> in Frage kommenden<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />
Unternehmen erhalten mit ausreichendem<br />
zeitlichem Vorlauf ein Schreiben, in dem<br />
sie auf die notwendige Verlängerung ihrer<br />
Zertifikate aufmerksam gemacht werden.<br />
Gleichzeitig bekommen Sie Anmeldunterlagen<br />
für die entsprechenden Seminare<br />
des Berufsförderungswerks des Rohrleitungsbauverbandes<br />
(brbv) zugesendet.<br />
Eine Anmeldung der Unternehmen für<br />
diesen Service ist erforderlich.<br />
Kontakt: brbv, Köln, Christian<br />
Mertens, Tel. +49 221 37668-45,<br />
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3-4 / 2012 153
Verbände und Organisationen<br />
Nachrichten<br />
DWA-Aktivitäten auf der IFAT ENTSORGA<br />
<strong>Die</strong> Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft,<br />
Abwasser und Abfall e. V. (DWA)<br />
wird auf der 17. IFAT ENTSORGA, der führenden<br />
Fachmesse der Wasser-, Abwasser-,<br />
Abfall- und Rohstoffwirtschaft vom<br />
7. bis 11. Mai 2012 in München, mit einem<br />
breit gefächerten Veranstaltungsprogramm<br />
vertreten sein.<br />
Schwerpunkte der Angebote, die zum<br />
Teil mit Kooperationspartnern veranstaltet<br />
werden, sind der Tag der Kommunen,<br />
das 16. Internationale Symposium, das 11.<br />
Young Water Professionals‘ Programme,<br />
das Innovationsforum Wasserwirtschaft,<br />
die Aqua Urbanica und das Forum ZKS-<br />
Berater. UN Water, ein Programm, das die<br />
Aktivitäten verschiedener UN-Organisationen<br />
zum Thema Wasser organisiert, ist<br />
mit zwei eigenen Veranstaltungsblöcken<br />
vertreten. Der arabische Fachverband AC-<br />
WUA ist mit aktuellen Themen für arabische<br />
Fachbesucher und Aussteller vor Ort.<br />
Außerdem wird es von der DWA organisierte<br />
Vorträge zu den Themen Bewässerung<br />
und Kanalbau geben.<br />
Am Rande der IFAT ENTSORGA lädt die<br />
DWA zur 1. Offenen Deutschen Meisterschaft<br />
in der Abwassertechnik ein. Auszubildende<br />
und Profis messen sich in den<br />
Disziplinen „Arbeiten in der Kanalisation“,<br />
„Arbeiten im Verkehrsraum“ sowie „Kläranlagensteuerung“.<br />
Der Berufswettkampf<br />
soll den Messebesuchern die Notwendigkeit<br />
eines guten Arbeits- und Gesundheitsschutzes<br />
sowie einer qualifizierten<br />
Ausbildung verdeutlichen.<br />
Im Rahmenprogramm bietet die DWA<br />
einen Besuch in einem der modernsten<br />
Klärwerke Europas an, dem Gut Marienhof.<br />
Außerdem werden Kanalbaustellen<br />
besichtigt, um über verschiedene Verfahren<br />
und Techniken der Schadensbehebung<br />
zu informieren.<br />
Neben den Veranstaltungen ist die<br />
DWA auf der Messe mit zwei Ständen vertreten:<br />
dem Firmenstand in Halle A5, auf<br />
dem sich die DWA gemeinsam mit DWA-<br />
Mitgliedsunternehmen präsentiert, sowie<br />
dem Verbändestand im Eingang West,<br />
auf dem die European Water Association<br />
(EWA) gemeinsam mit der DWA nationale<br />
und internationale Wasser- und Abwasserverbände<br />
vorstellt.<br />
Kontakt: DWA, Hennef, Barbara<br />
Sundermeyer-Kirstein, Tel. +49 2242<br />
872-181, E-Mail: sundermeyerkirstein@dwa.de,<br />
www.dwa.de<br />
FDBR und rbv kooperieren<br />
Der großen Bedeutung des Rohrleitungsbaus<br />
tragen der FDBR - Fachverband<br />
Dampfkessel-, Behälter- und Rohrleitungsbau<br />
e. V. und der rbv - Rohrleitungsbauverband<br />
e. V. mit einer Kooperationsvereinbarung<br />
Rechnung. Künftig arbeiten<br />
die Verbände aus Düsseldorf und Köln eng<br />
zusammen, um die Themenfelder des industriellen<br />
Rohrleitungsbaus mit dem Leitungsbau<br />
bei Netzdienstleistungen der<br />
Wasser- und Abwasserwirtschaft, der<br />
Energieversorgung sowie der Telekommunikation<br />
besser zu vernetzen.<br />
Komplexe Rohrsysteme sind die Lebensadern<br />
in industriellen Anlagen, Kraftwerken,<br />
und in der chemischen und petrochemischen<br />
Industrie. <strong>Die</strong> maßgeblichen<br />
Unternehmen, die diese Anlagen bauen,<br />
sind im FDBR vielfach bereits seit Jahrzehnten<br />
engagiert. Mit ihrem hochwertigen<br />
Liefer- und Leistungsangebot spielen<br />
sie an der Spitze des globalen Wettbewerbs<br />
eine bedeutende<br />
Rolle. Einen<br />
ebenso großen<br />
Stellenwert hat<br />
die Leistung der<br />
ü b e r wiegend<br />
mittelständisch<br />
geprägten Mitg<br />
l i e d s u n t e r-<br />
nehmen des<br />
Bild: Dipl.-Ing. <strong>Die</strong>ter Hesselmann, Dipl.-Ing. Klaus Küsel, Dipl.-Ing.<br />
Gerhard Schmidt und Dr.-Ing. Reinhard Maass (v. l. n. r.)<br />
rbv beim Erhalt<br />
der modernen<br />
Strom-, Gas-,<br />
Wasser-, Fernwärme-,<br />
Kanalund<br />
Kabelinfrastruktur.<br />
Vor allem<br />
hinsichtlich<br />
der gewaltigen<br />
Aufgaben, die sich aus der Energiewende<br />
ergeben, sind die Anstrengungen von Verband<br />
und Mitgliedern darauf ausgerichtet,<br />
die für Instandhaltung und Ausbau der Netze<br />
benötigten innovativen Techniken, das<br />
qualifizierte Personal sowie das erforderliche<br />
Know-how in ausreichendem Maße zur<br />
Verfügung zu stellen.<br />
Informationen zu den <strong>Die</strong>nstleistungsangeboten<br />
und Veranstaltungen sowie der<br />
interdisziplinäre Austausch von Erfahrungen<br />
und Erkenntnissen im Schnittstellenbereich<br />
des Leitungs- und industriellen<br />
Rohrleitungsbaus werden zu den Schwerpunkten<br />
der geplanten Kooperation zählen.<br />
„Wir freuen uns auf die Kooperation<br />
mit dem FDBR und der damit verbundenen<br />
Netzwerkerweiterung für unsere Mitglieder“,<br />
erklärt Dipl.-Ing. Klaus Küsel, Präsident<br />
des rbv. „Ein über alle Fachbereiche<br />
funktionierendes Netzwerk verleiht beiden<br />
Seiten mehr Sicherheit und Stärke.“ FDBR-<br />
Vorstandsvorsitzender Dipl.-Ing. Gerhard<br />
Schmidt betont: „<strong>Die</strong> Zusammenarbeit mit<br />
dem rbv unterstützt den FDBR in seinem<br />
Ziel, die Leistungen für die Prozesse in Anlagen<br />
nachhaltig zu erweitern und so die<br />
gesamte Wertschöpfungskette des Rohrleitungsbaus<br />
gegenüber unseren Mitgliedern<br />
und deren Kunden abzubilden.“<br />
154 3-4 / 2012
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Verbände und Organisationen<br />
Nachrichten<br />
RSV: Politisches Ränkespiel um die<br />
Dichtheitsprüfung in NRW gefährdet<br />
Umwelt und Arbeitsplätze<br />
Mit Unverständnis reagiert der RSV –<br />
Rohrleitungssanierungsverband e.V auf die<br />
aktuelle Entwicklung in Nordrhein-Westfalen<br />
rund um den § 61a LWG. Bestrebungen,<br />
die Verpflichtung privater Kanalbetreiber<br />
zur Dichtheitsprüfung „auszusetzen“, seien<br />
ökologisch und ökonomisch hoch kontraproduktiv.<br />
Häusliches Abwasser sei heute<br />
alles andere als „harmlos“ und die Forderung,<br />
dass Rohre dicht sein müssen, somit<br />
absolut begründet, und zwar im privaten<br />
ebenso wie im öffentlichen Raum. Im Übrigen<br />
sei der Versuch, die Rechtslage in NRW<br />
auf den Kopf zu stellen, schon deshalb zum<br />
Scheitern verurteilt, weil die Landespolitik<br />
die grundsätzlichen Betreiberpflichten<br />
des (Bundes-)Wasserhaushaltsgesetzes<br />
gar nicht aufheben könne. Das WHG verpflichte<br />
seit der letzten WHG-Novelle erstmals<br />
ausdrücklich auch die privaten Grundstückseigentümer<br />
zur Inspektion und ggf.<br />
zur Sanierung ihrer Leitungen und Schächte<br />
– bundesweit! Somit steht die politische<br />
Debatte in NRW quer zur aktuellen Entwicklung<br />
des Bundesrechts.<br />
Nachfolgend eine Stellungnahme mit<br />
Erläuterungen des RSV zur Dichtheitsprüfung<br />
von Grundstücksentwässerungsanlagen<br />
1. Das im Jahr 2009 novellierte Wasserhaushaltsgesetz<br />
der Bundesrepublik<br />
Deutschland fordert unabhängig von<br />
der Eigentumsart (öffentlich oder<br />
privat) die Überwachung und ggfls.<br />
Sanierung von Abwasseranlagen.<br />
Der §61a LWG hatte diese Forderung<br />
für NRW in Landesrecht umgesetzt.<br />
<strong>Die</strong> aktuelle Diskussion um die<br />
Dichtheitsprüfung von Grundstücksentwässerungsanlagen<br />
in NRW ist<br />
daher fachlich nicht nachvollziehbar und<br />
verunsichert alle davon betroffenen<br />
Grundstückseigentümer, Kommunen<br />
und <strong>Die</strong>nstleistungsunternehmen.<br />
2. <strong>Die</strong> Schadstofffracht aus dem Abwasser<br />
infolge von bisher wenig<br />
beachteten Inhaltsstoffen führt in<br />
Oberflächengewässern trotz Kläranlagen<br />
zunehmend zu unzulässigen<br />
Belastungen. Es gibt Forschungsprojekte<br />
zur Eliminierung dieser Stoffe<br />
und In den politischen und wasserwirtschaftlichen<br />
Fachgremien wird<br />
bereits darüber diskutiert, weitergehende<br />
Behandlungsstufen in<br />
Kläranlagen gesetzlich vorzuschreiben.<br />
Vor diesem Hintergrund ist die<br />
Behauptung, häusliches Abwasser sei<br />
unbedenklich, ein gefährlicher Irrtum.<br />
So können Haushaltschemikalien,<br />
Krankheitserreger und Medikamentenrückstände<br />
bei undichten<br />
Grundstücksentwässerungsanlagen<br />
sehr wohl zur Gefährdung von Mensch<br />
und Umwelt führen (z.B. über den<br />
Grundwasserleiter in das Trinkwasser).<br />
3. Im Grundwasser sind heute noch Medikamente<br />
nachweisbar, die bereits in<br />
den 1960er Jahren aus dem Verkehr<br />
gezogen wurden. Das lässt erahnen,<br />
welche Langzeitschäden die Exfiltrationen<br />
von heute nach sich ziehen<br />
können. Politisch motivierte Entscheidungen<br />
gegen die Sicherung<br />
der Dichtheit von Kanälen delegieren<br />
damit die Folgen für die Umwelt in unverantwortlicher<br />
Art und Weise auf die<br />
nachfolgenden <strong>Generation</strong>en.<br />
4. <strong>Die</strong> Notwendigkeit zur Sicherung dichter<br />
Kanäle ist im öffentlichen Bereich<br />
seit vielen Jahren unumstritten und es<br />
wird sehr viel Geld ausgegeben, um<br />
die Entwässerungsnetze systematisch<br />
zu sanieren. In den Bereichen, wo die<br />
privaten Leitungen nicht dicht sind,<br />
wird die Ex- oder Infiltration nachweislich<br />
nur örtlich verlagert und die<br />
Investitionen im öffentlichen Bereich<br />
werden zumindest teilweise in ihrer<br />
Wirksamkeit aufgehoben und damit<br />
verschwendet. <strong>Die</strong> daraus resultierenden<br />
Abwassergebühren sind aber auch<br />
von den privaten Kanalbetreibern zu<br />
zahlen, deren Anlagen den gesetzlichen<br />
Anforderungen entsprechen. Hier<br />
geht das Prinzip der Gleichbehandlung<br />
verloren.<br />
5. <strong>Die</strong> mancherorts festgestellten<br />
überteuerten Angebote und eine unprofessionelle<br />
Ausführung der Prüfung<br />
und ggfls. Sanierung von Grundstücksentwässerungsanlagen<br />
haben<br />
in der Diskussion dazu geführt, dass<br />
die ganze Branche unter den Generalverdacht<br />
der Abzocke gestellt<br />
wurde. Viele erfahrene Sanierungsfirmen<br />
haben sich aufgrund des erklärten<br />
politischen Willens technisch und personell<br />
auf diese Aufgaben vorbereitet.<br />
Der RSV hat in Zusammenarbeit mit<br />
Tiefbauämtern, Entwässerungsbetrieben<br />
und anderen Fachverbänden diese<br />
Bemühungen durch die Qualifizierung<br />
von Personal und demnächst auch die<br />
Zertifizierung von Fachfirmen begleitet<br />
und unterstützt, um den Auftraggeber<br />
die Auswahl von seriösen Firmen<br />
zu erleichtern.<br />
6. Der RSV ist bereit und interessiert,<br />
über die organisatorische und zeitliche<br />
Umsetzung der Betreiberpflichten von<br />
Grundstücksentwässerungsanlagen<br />
(wie bisher schon intensiv geschehen)<br />
politisch und fachlich zu diskutieren<br />
und daher für alle Gesprächsangebote<br />
offen.<br />
Kontakt: RSV, Lingen/Ems,<br />
Tel. +49 5963 9810877,<br />
E-Mail: rsv-ev@t-online.de,<br />
www.rsv-ev.de<br />
156 3-4 / 2012
Stadt Innsbruck saniert<br />
künftig grabenlos<br />
Bild: Bürgermeisterin Maga Christine Oppitz-<br />
Plörer, GF Franz Braumann und IKB-Vorstandsvorsitzender<br />
DI Harald Schneider (v.l.n.r.)<br />
<strong>Die</strong> Stadt Innsbruck setzt im Zuge ihrer Kanalbauoffensive 2020<br />
verstärkt auf grabenlose Technologie. Gemeinsam mit Bürgermeisterin<br />
Maga Christine Oppitz-Plörer und IKB-Vorstandsdirektor<br />
DI Harald Schneider präsentierte ÖGL-Präsident DI Norbert<br />
Böhm die Vorteile der grabenlosen Technologien anhand des zurzeit<br />
laufenden Abwasserkanal-Sanierungsprojekts in der Innsbrucker<br />
Innenstadt. Bei der Auswahl des Verfahrens wiesen die Analysen<br />
die grabenlose Bauweise als bestmögliche Lösung für Anrainer<br />
und Verkehrsteilnehmer aus.<br />
Acht Meter unter der Erde gräbt ein sogenanntes Teilschnittgerät<br />
– beinahe unbemerkt von Anrainern und Verkehrsteilnehmern –<br />
einen Tunnel für den <strong>neue</strong>n, leistungsstärkeren Abwasserkanal unter<br />
der Stadt. Bauausführendes Unternehmen ist die Firma Braumann,<br />
ÖGL-Gründungsmitglied und seit Jahren anerkannter Spezialist auf<br />
dem Gebiet des grabenlosen Leitungsbaus. Der <strong>neue</strong> Kanal mit einem<br />
Durchmesser von 2,20 m und einem Fassungsvermögen von<br />
5.000 Liter/Sekunde wird die Abwässer am Zentrum vorbei Richtung<br />
Kläranlage Rossau führen und die Altstadt entlasten.<br />
IKB-Vorstandsvorsitzender DI Harald Schneider: „Unsere<br />
„Maulwurf“-Methode ist inzwischen bekannt: das gaben knapp<br />
60 % der Befragten an. 96 % schätzen die Methode als sehr bzw.<br />
ziemlich zukunftsweisend ein. Nahezu neun von zehn Befragten bescheinigen<br />
der IKB Weitblick in ihrer Mitarbeit bei der Gestaltung der<br />
Stadt Innsbruck. <strong>Die</strong>s ist für uns auch ein Auftrag für die Zukunft.“<br />
Seit mehr als 20 Jahren gilt die ÖGL (Österreichische Vereinigung<br />
für Grabenlosen Leitungsbau und Sanieren von Leitungen) als<br />
aktive Interessensvertretung der Branche und Informations-Plattform,<br />
die sich zum Ziel gesetzt hat, die Vorteile der grabenlosen<br />
Technologien bei den Entscheidungsträgern zu positionieren. Vorstandsvorsitzender<br />
der ÖGL Ing. Norbert Böhm resümiert: „<strong>Die</strong>se<br />
Kanalbauoffensive in Innsbruck zeigt, dass diese grabenlosen Techniken<br />
als umweltschonende und hocheffiziente Bauweise mittlerweile<br />
eine anerkannte<br />
Alternative<br />
zur konventionellen<br />
offenen<br />
Bauweise darstellen.<br />
In den<br />
letzten Jahren<br />
ist es gelungen,<br />
die Verfahrenstechnik<br />
soweit<br />
zu optimieren,<br />
dass es in Zukunft<br />
möglich<br />
sein wird, 90 %<br />
aller Bauvorhaben<br />
grabenlos<br />
und somit ökonomisch und ökologisch umzusetzen“. Weiter berichtet<br />
Böhm, dass weltweit die grabenlose Technik nicht nur bei<br />
der Sanierung von Leitungen, sondern auch bei der Neuverlegung<br />
verstärkt angewendet wird.<br />
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3-4 / 2012 157<br />
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Personalien<br />
Nachrichten<br />
Dipl.-Ing. Wilhelm Kröfges verstorben<br />
Am 21. März 2012 verstarb<br />
im Alter von 66<br />
Jahren Dipl.-Ing. Wilhelm<br />
Kröfges, ehemaliger<br />
Hauptgeschäftsführer<br />
des Rohrleitungsbauverbandes<br />
e.V. (rbv) sowie ehemaliger<br />
Geschäftsführer<br />
der Berufsförderungswerk<br />
des Rohrleitungsbauverbandes<br />
GmbH (brbv) und der<br />
figawa Service GmbH.<br />
Bild: Wilhelm Kröfges<br />
Wilhelm Kröfges war<br />
von 1985 bis März 2010<br />
in verschiedenen Positionen<br />
im rbv und den ihm<br />
angeschlossenen Gesellschaften<br />
tätig. Nach über<br />
20-jähriger Beschäftigung<br />
als Referent übernahm er<br />
2006 das Amt des Geschäftsführers<br />
und dann<br />
2008 das des Hauptgeschäftsführers<br />
des Rohrleitungsbauverbandes.<br />
1993<br />
wurde er zum Prokuristen<br />
des brbv ernannt und leitete auch hier die<br />
Geschäfte von 2002 bis zu seinem Ausscheiden<br />
im März 2010. <strong>Die</strong> Geschäftsführung<br />
der figawa Service GmbH hatte<br />
er seit ihrer Gründung 2003 inne.<br />
Des Weiteren zeichnete er sich im<br />
Rahmen des Berliner Abkommens zwischen<br />
rbv und dem Hauptverband der<br />
Deutschen Bauindustrie e. V. (HDB) von<br />
Anfang 2009 bis März 2010 für die Geschäfte<br />
der Bundesfachabteilung Leitungsbau<br />
im HDB sowie der Bildungsinstitut<br />
des Leitungsbaus der Bauindustrie<br />
GmbH verantwortlich.<br />
Jochen Homann ist <strong>neue</strong>r Präsident der<br />
Bundesnetzagentur<br />
Der Bundesminister für Wirtschaft und<br />
Technologie, Dr. Philipp Rösler, hat am 12.<br />
März 2012 im Rahmen einer feierlichen<br />
Festveranstaltung in der Kunst- und Ausstellungshalle<br />
in Bonn seinen bisherigen<br />
Staatssekretär im Bundesministerium für<br />
Wirtschaft und Technologie, Jochen Homann,<br />
in das Amt des Präsidenten der Bundesnetzagentur<br />
eingeführt.<br />
Rösler: „Jochen Homann ist ein fachlich<br />
allseits anerkannter Experte und eine hervorragende<br />
Besetzung für die Position als<br />
Präsident. Er wird die Bundesnetzagentur<br />
Neue Gesamtvertriebsleitung bei<br />
Steinzeug-Keramo<br />
Am 1. März 2012 hat Ronny Neys (44) die<br />
Gesamtvertriebsleitung bei Steinzeug-<br />
Keramo, Europas größtem Hersteller von<br />
Steinzeugrohren und Formstücken für die<br />
Abwasserentsorgung, übernommen. Peter<br />
Peters widmet sich nach 12 erfolgreichen<br />
Jahren bei Steinzeug-Keramo <strong>neue</strong>n<br />
Aufgaben innerhalb der Wienerberger<br />
Gruppe bei der Wienerberger GmbH in<br />
Hannover.<br />
Ronny Neys ist seit 1989 im Unternehmen<br />
tätig und verantwortete bisher den<br />
Vertriebsbereich für die Benelux-Länder,<br />
Frankreich, Italien, Spanien, Portugal, Polen,<br />
die Balkan-Länder und Übersee sowie<br />
die Serviceabteilungen Vertriebsinnendienst<br />
und Vertriebscontrolling. Zusätzlich<br />
zu seinen bisherigen Aufgaben übernimmt<br />
der gebürtige Belgier in seiner <strong>neue</strong>n<br />
Funktion nunmehr die Verantwortung<br />
für die Märkte Deutschland, Tschechien,<br />
Slowakei, Österreich, Schweiz sowie Baltikum<br />
und GUS-Staaten.<br />
<strong>Die</strong> operative Verkaufsleitung<br />
Deutschland liegt nach wie vor in der Verantwortung<br />
von Carsten Eggert.<br />
klar auf die zügige Umsetzung der Energiewende<br />
ausrichten. Jochen Homann hat<br />
nicht nur in regulatorischen Fragen langjährige<br />
Erfahrung, sondern er ist sturmerprobt<br />
und weiß um die anstehenden Herausforderungen<br />
bei der Neuordnung der Stromversorgung.“<br />
Rösler dankte zugleich dem bisherigen<br />
Präsidenten der Bundesnetzagentur, Matthias<br />
Kurth, für seine Arbeit: „Mein Dank<br />
gilt der großartigen Leistung von Matthias<br />
Kurth. Er hat in seinen elf Jahren als Präsident<br />
erreicht, dass insbesondere der Telekommunikationsmarkt<br />
jetzt einer der dynamischsten<br />
Märkte weltweit ist. Auch im<br />
Energiebereich wurden seit 2005 zahlreiche<br />
Weichen für mehr Wettbewerb zum Wohle<br />
der Verbraucher gestellt. Matthias Kurth hat<br />
die Bundesnetzagentur international kompetent<br />
vertreten und damit einen wichtigen<br />
Beitrag zum Ansehen Deutschlands in Europa<br />
geleistet.“<br />
Ebenfalls in sein <strong>neue</strong>s Amt eingeführt<br />
wurde Peter Franke als Vizepräsident der<br />
Bundesnetzagentur. Er folgt damit dem bisherigen<br />
Vizepräsidenten Johannes Kindler.<br />
Bild: Ronny Neys<br />
Kontakt: Steinzeug-Keramo GmbH,<br />
Frechen, Tel. +49 2234 507-0,<br />
E-Mail: info@steinzeug-keramo.com,<br />
www.steinzeug.keramo.com<br />
158 3-4 / 2012
Arkil Inpipe: Schamer folgt auf Manske<br />
Bild: Torsten Schamer (li.) und Werner<br />
Manske<br />
Im Zuge der planmäßigen Nachfolgeregelung<br />
für den langjährigen Geschäftsführer<br />
der Arkil Inpipe GmbH, Dipl.-Ing. Werner<br />
Manske, hat das Unternehmen Veränderungen<br />
in der Unternehmensleitung bekannt<br />
gegeben. <strong>Die</strong> Geschäftsleitung der<br />
Arkil Inpipe GmbH wurde mit Wirkung vom<br />
1. Januar 2012 dem bisherigen Prokuristen<br />
und Mitglied der Geschäftsleitung, Dipl.-<br />
Ing. Torsten Schamer, übertragen. Mit diesem<br />
Schritt gewährleistet Arkil als einer<br />
der führenden <strong>Die</strong>nstleister rund um die<br />
Rohrrenovation und grabenlose Techniken<br />
die konsequente Fortsetzung seiner strategischen<br />
Ausrichtung.<br />
Torsten Schamer folgt Dipl.-Ing. Werner<br />
Manske nach, der das Unternehmen<br />
mehr als 15 Jahre bis zum 31.12.2011 als<br />
Geschäftsführer geleitet hat. Mit Wirkung<br />
vom 1. Januar 2012 übernimmt Manske<br />
im Rahmen einer Beratungstätigkeit weitergehende<br />
Aufgaben für das Arkil Piping<br />
Segment und wird insbesondere der Arkil<br />
Inpipe GmbH in Hannover und der Inpipe<br />
Schweden A/B in den Bereichen Marketing<br />
sowie Produkt- und Geschäftsentwicklung<br />
für Zenteraleuropa zur Verfügung<br />
stehen.<br />
Kontakt: Arkil Inpipe GmbH, Hannover,<br />
Tel.: +49 511 95995-32,<br />
E-Mail: torsten.schamer@arkil.de,<br />
www.arkil-inpipe.de<br />
In eigener Sache: <strong>3R</strong> mit<br />
<strong>neue</strong>r Fachredakteurin<br />
Neu im Team von <strong>3R</strong>-Chefredakteur Nico Hülsdau ist seit Januar<br />
dieses Jahres Kathrin Lange. <strong>Die</strong> 34-jährige Fachredakteurin<br />
und studierte Medienwissenschaftlerin hat schon einige<br />
Jahre Erfahrungen in den Bereichen Verlagswesen und Fachzeitschriften<br />
gesammelt. Branchenkontakte konnte sie bereits<br />
auf dem Oldenburger Rohrleitungsforum oder den Göttinger<br />
Abwassertagen knüpfen. Nun freut sie sich auf Ihren Besuch<br />
bei der IFAT in München.<br />
Erreichbar ist unsere <strong>neue</strong> <strong>3R</strong>-Redakteurin Kathrin Lange<br />
unter Tel. +49 201 82002-32 oder aber per Mail an k.lange@<br />
vulkan-verlag.de.<br />
Bild:<br />
<strong>3R</strong>-Redakteurin<br />
Kathrin Lange<br />
beim Oldenburger<br />
Rohrleitungsforum<br />
7. - 11. MAI 2012<br />
NEUE MESSE<br />
MÜNCHEN<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />
Halle B5, Stand 433<br />
3-4 / 2012 159
Veranstaltungen<br />
Nachrichten<br />
<strong>Die</strong> IFAT ENTSORGA öffnet ihre Tore<br />
Vom 7. bis 11. Mai ist es wieder soweit:<br />
<strong>Die</strong> Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-,<br />
Abfall- und Rohstoffwirtschaft lädt<br />
ein nach München.<br />
Nach ihrem Zusammenschluss mit der<br />
ENTSORGA hat die IFAT 2010 eine erfolgreiche<br />
Premiere gefeiert und sich als Weltleitmesse<br />
der Umwelttechnologiebranche<br />
etabliert. Vor zwei Jahren präsentierten<br />
insgesamt 2.730 Aussteller aus 49 Ländern<br />
auf rund 200.000 Quadratmetern<br />
ihre Produkte, Innovationen und <strong>Die</strong>nstleistungen.<br />
In diesem Jahr wird ein <strong>neue</strong>r<br />
Rekord aufgestellt: Erstmals sind alle<br />
Messehallen der Neuen Messe München<br />
komplett belegt. <strong>Die</strong> IFAT ENTSORGA<br />
2012 verzeichnet mit insgesamt 215.000<br />
Quadratmetern – 180.000 Quadratmeter<br />
Hallen- und 35.000 Quadratmeter<br />
Freifläche – einen <strong>neue</strong>n Rekord. Auch<br />
die Ausstellerzahl von 2.730 zur vergangenen<br />
IFAT ENTSORGA wird übertroffen<br />
werden. 120090 IFAT12_Gelaendeplan_A4_DE_neu.eps Nach Angaben der 1 Messe 14.02.12 kom-<br />
16:32<br />
men die Aussteller in diesem Jahr aus 54<br />
Ländern. Erstmals nehmen Aussteller aus<br />
Ägypten, Argentinien, Australien, Indonesien,<br />
Kenia, Lettland, Malaysia und Saudi-<br />
Arabien teil.<br />
Üb er die gesamte Messelaufzeit<br />
der IFAT ENTSORGA 2010 kamen rund<br />
110.000 Fachbesucher aus über 185 Ländern.<br />
<strong>Die</strong> Top Ten Besucherländer waren<br />
neben Deutschland – in dieser Reihenfolge<br />
– Österreich, Italien, Schweiz, Spanien,<br />
Polen, Tschechische Republik, Dänemark,<br />
Russische Föderation, Niederlande und<br />
Frankreich. In diesem Jahr wird ein <strong>neue</strong>r<br />
Besucherrekord erwartet. Von Montag<br />
bis Donnerstag ist die IFAT ENTSORGA<br />
von 9–18 Uhr geöffnet, am Freitag von<br />
9–16 Uhr.<br />
Höhepunkte im Rahmenprogramm<br />
der IFAT ENTSORGA<br />
Neben Themenspecials, Podiumsdiskussionen<br />
und Ausstellerpräsentationen hat<br />
die Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-,<br />
Abfall- und Rohstoffwirtschaft u.a.<br />
diese Höhepunkte im Programm.<br />
VAK Trucks in Action: Moderne und<br />
aufgabengerechte Fahrzeuglösungen<br />
werden auf einer speziellen Vorführfläche<br />
im Freigelände (Block F5, östlich<br />
des Eingangs Nord) im Einsatz gezeigt.<br />
Von der Entsorgung und Straßenreinigung<br />
über den Winterdienst bis hin<br />
zum speziellen Einsatz werden den<br />
Besuchern alle wichtigen Neuheiten<br />
präsentiert.<br />
Research & Education Area: Der Gemeinschaftsstand<br />
im Eingang West ist<br />
der „Treffpunkt Zukunft“. Insgesamt<br />
20 Hochschulen und Universitäten<br />
präsentieren weitreichende Einblicke<br />
in die Ausbildungs- und Forschungsaktivitäten,<br />
die mitbestimmend für die<br />
Umwelttechnik von morgen sind.<br />
UN Water Center: UN-Water koordiniert<br />
die Aktivitäten zum Thema<br />
7–11 MAY 2012<br />
NEW MUNICH TRADE FAIR CENTER<br />
16. Internationales Symposium<br />
Wasser, Abwasser<br />
Abfall, Energie<br />
16th International Symposium<br />
Water, Wastewater<br />
Solid Waste, Energy<br />
Produktgruppen<br />
Product groups<br />
Wissenschaft, Forschung, Technologietransfer<br />
Science, research, technology transfer<br />
Wassergewinnung und -aufbereitung /<br />
Wasser- und Abwasserbehandlung<br />
Water extraction and treatment /<br />
Water and sewage treatment<br />
Abläufe, Armaturen und Ventile<br />
Outlets, fittings and valves<br />
Mess-, Regel- und Labortechnik<br />
Measuring, control and<br />
laboratory technology<br />
Pumpen und Hebeanlagen<br />
Pumps and lifting tackles<br />
Rohre und Schächte /<br />
Küsten- und Hochwasserschutz<br />
Pipes and shafts / Coastal protection /<br />
Flood control<br />
Kanalsanierung/-inspektion/-reinigung<br />
Sewer modernisation / Inspection / Cleaning<br />
Thermische und biologische Behandlung,<br />
Deponierung / Energiegewinnung aus Abfallstoffen /<br />
Altlastensanierung, Bodenaufbereitung /<br />
Abgas- und Abluftreinigung, Luftreinhaltung /<br />
Lärmminderung und Schallschutz / Geothermie<br />
Thermal and biological treatment, landfills /<br />
Generating energy from waste materials /<br />
Decontamination of old sites, soil treatment /<br />
Flue-gas scrubbing and air extraction /<br />
Noise reduction and abatement / Geothermal energy<br />
Abfallbehandlung, Recycling / Rückgewinnung<br />
und Verwertung von Rohstoffen<br />
Refuse treatment / Recycling and utilisation<br />
of raw materials<br />
<strong>Die</strong>nstleistungen<br />
Services<br />
Abfallsammlung und -beförderung<br />
Refuse collection and transport<br />
Fahrzeuge, Aufbauten / Straßenreinigung,<br />
Straßenbetriebs- und -winterdienst<br />
Vehicles and superstructures /<br />
Street cleaning, maintenance and<br />
winter road services<br />
Außenbreich<br />
Outdoor area<br />
Freigelände<br />
Open-air site<br />
Parkplatz<br />
Parking<br />
Sonderveranstaltungen<br />
Special events<br />
Kongress Geo Bio Energie<br />
Congress Geo Bio Energy<br />
Historische Ausstellung<br />
100 Jahre Kommunale Stadtreinigung<br />
Historical exhibition<br />
100 years of municipal cleaning<br />
VDMA-Praxistage<br />
VDMA Practical Days<br />
VAK<br />
Trucks in Action“<br />
Sonderschau „Rohstoffschatz Handy“<br />
Special exhibition<br />
“Treasure Trove Cell Phone”<br />
Sonderschau „Wasser ist Zukunft“<br />
Special exhibition “Water is future”<br />
160 3-4 / 2012
Wasser von den mehr als zwei Dutzend<br />
UN-Organisationen und -programmen<br />
und unterstützt sie bei der Abstimmung<br />
von Zielen und Maßnahmen.<br />
Auf der IFAT ENTSORGA stellt UN-<br />
Water gemeinsam mit Mitglieds- und<br />
Partner organisationen ihre Programme<br />
und Arbeitsschwerpunkte vor. Neben<br />
dem Stand (A5.209/308) wird<br />
UN-Water auf der IFAT ENTSORGA mit<br />
Seminaren zu den Themen „Water Reuse<br />
in Agriculture“ sowie „Energy and<br />
Water“ vertreten sein.<br />
Wasser ist Zukunft: <strong>Die</strong>se Ausstellung<br />
(Stand: B5.214) gibt mit ihren fünf<br />
Wissensinseln und mehreren Sonderexponaten<br />
einen umfassenden Überblick<br />
über Gefährdung und Schutz der lebenswichtigen<br />
Ressource Wasser.<br />
100 Jahre kommunale Städtereinigung:<br />
In dieser Sonderausstellung im<br />
Internationalen Congress Center München<br />
(Foyer OG Süd, nördlicher Flügel,<br />
via Eingang West) werden historische<br />
Geräte und Fahrzeuge aus der Städtereinigung<br />
gezeigt. Organisator ist der<br />
VKU e.V. Abfallwirtschaft und Stadtreinigung<br />
VKS.<br />
Berufswettkampf: <strong>Die</strong> Deutsche Vereinigung<br />
für Wasserwirtschaft, Abwasser<br />
und Abfall e.V. (DWA) organisiert unter<br />
der Schirmherrschaft des Bundesministeriums<br />
für Umwelt, Naturschutz und<br />
Reaktorsicherheit (BMU) und mit Unterstützung<br />
der Firma Dräger die erste<br />
offene Deutsche Meisterschaft in der<br />
Abwassertechnik in den Disziplinen<br />
Auszubildende, Kanal-Profis und Kläranlagen-Profis.<br />
Der Berufswettkampf<br />
findet im Atrium zwischen den Hallen A1<br />
und B1 statt.<br />
Meeting Point Pumpen: Bereits zum<br />
zweiten Mal organisiert Pumpe DE den<br />
Meeting Point PUMPEN in der Halle<br />
A6. Der Gemeinschaftsstand bietet auf<br />
rund 80 Quadratmetern einen qualitativ<br />
hochwertigen Treffpunkt für alle Fachbesucher<br />
aus dem Bereich Produktion,<br />
Forschung, Entwicklung und Anwendung<br />
von Pumpen und Pumpensystemen.<br />
Bild: Messe München @ AlexScheibert.de<br />
Bereich der Kanalsanierung auf der<br />
IFAT ist gewachsen<br />
<strong>Die</strong> Inspektion, Dichtheitsprüfung und Sanierung von Kanälen ist umweltpolitische Notwendigkeit und wirtschaftliche Herausforderung<br />
–Milliardenmärkte in öffentlichen und privaten Leitungen<br />
Normalerweise findet Kanalsanierung<br />
„im Untergrund“ statt, doch auf<br />
der nächsten IFAT ENTSORGA in München<br />
tritt sie ins Rampenlicht: Insgesamt<br />
16.000 Quadratmeter nimmt<br />
dieser Bereich rund um Injektions-, Relining-,<br />
Einzieh- und Beschichtungsverfahren<br />
sowie Rohrdichtheits-Prüfungen<br />
und Kanalinspektionsausrüstung ein.<br />
Annähernd ein Fünftel aller Abwasserkanalhaltungen<br />
in Deutschland weisen kurzbis<br />
mittelfristig sanierungsbedürftige<br />
Schäden auf. Um diese wichtigen Infrastruktureinrichtungen<br />
in ihrer Substanz zu<br />
erhalten, planen die Kommunen pro Jahr<br />
und Kilometer Kanalnetz im Mittel 8.000<br />
Euro zu investieren. <strong>Die</strong>s geht aus der Ende<br />
letzten Jahres veröffentlichten „Umfrage<br />
zum Zustand der Kanalisation in Deutschland<br />
2009“ der Deutschen Vereinigung für<br />
Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall<br />
(DWA) unter deutschen Städten und Gemeinden<br />
hervor. Im Detail konnte die DWA<br />
eine Reihe von Trends ausmachen: Bei der<br />
Kanaler<strong>neue</strong>rung setzen die Auftraggeber<br />
zunehmend auf grabenlose Verfahren. Allerdings<br />
geht der komplette Austausch der<br />
alten Kanäle sukzessive zurück. Stattdessen<br />
werden die Schäden häufig örtlich<br />
begrenzt behoben. Neben diesen Einzelreparaturen<br />
kommen nach wie vor Renovierungsmaßnahmen<br />
zum Einsatz, die die<br />
Funktionsfähigkeit des gesamten ausgewählten<br />
Kanalsegments verbessern. Hierbei<br />
bleibt das Relining das mit Abstand<br />
dominierende Verfahren.<br />
Nach den DWA-Recherchen sind in<br />
den letzten Jahren die Kosten je Meter<br />
Kanalsanierung für Renovierungsverfahren<br />
und Kanaler<strong>neue</strong>rung merklich gestiegen.<br />
Einen Grund hierfür sieht die Vereinigung<br />
in höheren Qualitätsanforderungen,<br />
die sich im Gegenzug allerdings in größerer<br />
Dauerhaftigkeit und längerer Nutzungsdauer<br />
der sanierten Kanäle auszahlen.<br />
Neben der öffentlichen Kanalisation<br />
existiert mit den privaten Leitungen, der<br />
so genannten Grundstücksentwässerung,<br />
ein weiteres gigantisches Abwassernetz im<br />
deutschen Untergrund. „Schadhafte und<br />
undichte Abwasserkanäle gefährden nicht<br />
nur das Grundwasser, sondern können darüber<br />
hinaus auch sehr große Folgeschäden<br />
in Form von Straßenunterhöhlungen<br />
auslösen. <strong>Die</strong>s wird bislang noch zu wenig<br />
beachtet“, so Otto Schaaf, DWA-Präsident<br />
und Vorstand der Stadtentwässerungsbetriebe<br />
Köln.<br />
Weitere Informationen unter www.ifat.de<br />
3-4 / 2012 161
Veranstaltungen<br />
Nachrichten<br />
Über 590 Experten aus dem Abwassersektor<br />
auf dem 25. Lindauer Seminar<br />
Bild: Als Veranstalter blickte Dipl.-Ing. (FH)<br />
Ulrich Jöckel zu Beginn auf die vergangenen 25<br />
Jahre dieser Veranstaltung zurück<br />
<strong>Die</strong> 25. Veranstaltung des Lindauer Seminars<br />
am 8. und 9. März 2012 unter dem<br />
Motto „Praktische Kanalsanierungstechnik<br />
– Zukunftsfähige Entwässerungssysteme“<br />
dokumentierte das ungebrochene Interesse<br />
am Thema Entwässerung, Inspektion<br />
und Sanierung von Kanal- und Rohrsystemen.<br />
Mit insgesamt 593 Teilnehmern, 58<br />
ausstellenden Firmen und 30 Vorträgen<br />
bestätigte das Lindauer Seminar auch<br />
2012 seine Stellung als Treffpunkt zum<br />
Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer<br />
sowie als Gelegenheit aktuelle Themen<br />
der Siedlungsentwässerung zu diskutieren.<br />
Als Veranstalter blickte Dipl.-Ing. (FH)<br />
Ulrich Jöckel zu Beginn auf die vergangenen<br />
25 Jahre dieser Veranstaltung zurück.<br />
Als großen Durchbruch in der Inspektionstechnik<br />
seien die Einbindung des Videorecorders,<br />
gemeinsame Standards in der<br />
Kameratechnik sowie eine gestiegene Sicherheitstechnik<br />
bei der Kanalinspektion<br />
zu sehen.<br />
In einem Vortragsblock ging es um die<br />
Umsetzung baulicher und betrieblicher<br />
Maßnahmen von Kanalisationen und Grundstücksentwässerungsanlagen.<br />
Unter dem<br />
Aspekt „Qualität ist das, was auf der Baustelle<br />
geschaffen wird“ stellte Dipl.-Ing. Uwe<br />
Neuschäfer klar, dass sowohl die gesetzten<br />
Anforderungen als auch die anschließende<br />
Überwachung einen entscheidenden Einfluss<br />
auf die Qualität einer Baumaßnahme<br />
ausüben und häufig eben unpräzise Anforderungen<br />
des Auftraggebers zu einer mangelnden<br />
Qualität beitragen. Dipl.-Ing. Silke<br />
Roder wies in ihren Ausführungen ergänzend<br />
auf den von vielen bereits befürchteten<br />
Umstand hin, dass praktisch keine Überprüfung<br />
von Sanierungsmaßnahmen<br />
stattfindet. Der Grundstein zur Werterhaltung<br />
der Kanalisationen wird<br />
nach Meinung von Dipl.-Ing. Bruno<br />
Schmuck bereits beim Neubau und<br />
damit durch ein fundiertes Fachwissen<br />
des Planers gelegt. <strong>Die</strong> geeignete<br />
Auswahl der eingesetzten Materialien<br />
habe entscheidenden Einfluss auf die<br />
Lebensdauer und somit auf die Kosten<br />
für den Bauherrn.<br />
Das Interesse an der Vorgehensweise<br />
bei den Grundstücksentwässerungsanlagen<br />
ist nach wie vor sehr<br />
hoch und wurde daher in einem weiteren<br />
Seminarblock diskutiert. Um<br />
die Einführung des RAL-Gütezeichens<br />
Grundstücksentwässerung für<br />
Güte gesicherte Leistungen im Bereich der<br />
Grundstücksentwässerung ging es im Vortrag<br />
von Herrn Dipl.-Ing. Dirk Bellinghausen<br />
(siehe Interview in dieser Ausgabe). Ebenso<br />
klar wurde im Vortrag des 1. Bürgermeisters<br />
Georg Riedl der Stadt Pfarrkirchen, dass<br />
die Verantwortung für die Umsetzung des<br />
Wasserhaushaltsgesetzes bei den Kommunen<br />
liegt und daher kein Weg an der Überprüfung<br />
der Grundstücksentwässerungsanlagen<br />
vorbeiführen könne.<br />
Ein weiterer Seminarblock thematisierte<br />
die Zukunft der Kanalsanierung. Dr.<br />
Emanuel Grün betonte, dass bei der Planung<br />
von Sanierungsvorhaben auch deren wasserwirtschaftliche<br />
Auswirkungen berücksichtigt<br />
werden müssen. So könne der Fokus<br />
nicht allein auf der Dichtheit der Kanäle<br />
liegen, wenn die Erhöhung des Grundwasserstandes<br />
die Mobilisierung von Altlasten<br />
zur Folge hätte. Anhand seiner detaillierten<br />
Recherche konnte Prof. Dr.-Ing. Volker<br />
Wagner die große Bandbreite (DN 50<br />
– 4000) für den Einsatz des Linerverfahrens<br />
und damit die Zukunftsfähigkeit dieses<br />
Sanierungsverfahrens aufzeigen. Privatdozent<br />
Dr.-Ing. Bert Bosseler stellte klar, dass<br />
eine sorgfältig durchgeführte Qualitätssicherung<br />
von Produkten und Verfahren der<br />
Kanalsanierung mit den wichtigen Bewertungsmaßstäben<br />
Funktionsfähigkeit, Dichtheit<br />
und Standsicherheit zu einer werterhaltenen<br />
Kanalsanierung beiträgt.<br />
Das 26. Lindauer Seminar findet am 7.<br />
und 8. März 2013 statt.<br />
Kontakt: JT Elektronik,<br />
E-Mail: sonja.joeckel@jt-elektronik.de<br />
oder www.JT-elektronik.de<br />
Internationale Netzwerke für ein nachhaltiges<br />
Wassermanagement<br />
Internationale Experten aus dem Wassersektor<br />
diskutierten auf der Jahreskonferenz<br />
2012 von German Water Partnership<br />
(GWP) über die Herausforderungen<br />
und Chancen in der internationalen Wasserwirtschaft.<br />
“German Water Partnership<br />
around the world!” – unter diesem Motto<br />
trafen sich am 27. März rund 230 Teilnehmer<br />
zum Informations- und Erfahrungsaustausch<br />
in Berlin. GWP lud dazu internationale<br />
Kooperationspartner aus China, Europa,<br />
Russland, Türkei und der MENA-Region ein.<br />
In den Impulsvorträgen beleuchteten<br />
internationale Kooperationspartner von<br />
GWP die länderspezifischen Bedürfnisse<br />
und Herausforderungen sowie die Möglichkeiten<br />
und Chancen der Beteiligung<br />
des deutschen Wassersektors. Khaldon<br />
162 3-4 / 2012
Khashman, Generalsekretär der Arab<br />
Countries Water Utilities Association<br />
(ACWUA) ging auf die Problemstellungen<br />
im arabischen Wassersektor<br />
unter Berücksichtigung der Bedürfnisse<br />
im Bereich der Aus- und Weiterbildung<br />
ein. <strong>Die</strong> bestehende Kooperation<br />
mit German Water Partnership<br />
zeige, dass gemeinsames<br />
Handeln nachhaltige Erfolge bei der<br />
Lösung der Probleme in der Region<br />
bringt. <strong>Die</strong> Herausforderungen auf<br />
dem russischen Wassersektor gemeinsam<br />
mit internationalen Kooperationspartnern<br />
und Investoren angehen<br />
und meistern, lautete der Tenor<br />
von Elena Dovlatova, Geschäftsführerin<br />
der Russischen Assoziation<br />
für Wasserversorgung und Wasserentsorgung<br />
(RAWW). Jan Nöther<br />
von der AHK China (Standort Shanghai)<br />
legte die Potenziale und Defizite<br />
des Wassermanagements vor Ort dar<br />
und stellte erfolgreiche Projekte mit<br />
deutscher Beteiligung vor. Panagiotis<br />
Balabanis, DG Research & Innovation,<br />
erläuterte in seinem Vortrag die<br />
<strong>neue</strong>sten Entwicklungen in der European<br />
Innovation Partnership of Water<br />
(EIP) sowie die Möglichkeiten einer<br />
stärkeren Integration insbesondere<br />
der KMUs in Europa. Im Rahmen der<br />
europäischen Innovationsplattform<br />
sollen alle wichtigen Akteure auf EU-<br />
Ebene, nationaler und regionaler Ebene<br />
zusammengebracht werden, um<br />
Projekte besser zu koordinieren. Im<br />
Hinblick auf die Situation der Wasserwirtschaft<br />
in der Türkei ging Haluk<br />
Dogu, langjähriger Kenner des türkischen<br />
Wasserfachs, auf die Defizite<br />
bezüglich der veralteten Netze, unzureichend<br />
ausgebildeten Personals<br />
und mangelnder Überwachung ein.<br />
Herausforderungen<br />
identifizieren – Netzwerke<br />
initiieren<br />
In den länderspezifischen Round Tables<br />
vertieften die Referenten und<br />
Teilnehmer sowie weitere Experten<br />
aus Politik, Wirtschaft und Forschung<br />
die Diskussionen im Hinblick<br />
auf aktuelle Herausforderungen und<br />
zukünftige Strategien für eine stärkere<br />
internationale Verzahnung aller<br />
Akteure. <strong>Die</strong> Referenten zum Thema<br />
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163
Veranstaltungen<br />
Nachrichten<br />
Capacity Development, Lars Ribbe (Fachhochschule<br />
Köln) und Werner Ruppricht<br />
(Microdyn Nadir) stellten die Notwendigkeit<br />
der Vernetzung von Wissenschaft,<br />
Wirtschaft sowie einer fundierte Aus- und<br />
Weiterbildung von Personal vor Ort da.<br />
Arno Tomowski (GIZ) betonte, das Wasser<br />
als Schwerpunktthema der deutschen<br />
Entwicklungszusammenarbeit definiert<br />
wurde und hier eine stärkere Einbeziehung<br />
des Privatsektors durch Entwicklungspartnerschaften<br />
Voraussetzung für die Lösung<br />
der globalen wasserwirtschaftlichen Probleme<br />
ist. Steffen Petruch (VAG Armaturen<br />
GmbH) und Michael Kersting (Hermann<br />
Sewerin GmbH) veranschaulichten<br />
mit praxisbezogenen Beispielen im Rahmen<br />
der „Strategische Allianz zur Wasserverlustreduktion“<br />
mit der GIZ, den Erfolg<br />
solcher Koopera tio nen. Im Bereich der Industriewasserwirtschaft<br />
lag der Fokus auf<br />
den aktuellen Herausforderungen für die<br />
industrielle Wasserwirtschaft am Beispiel<br />
der chemischen Industrie, dargelegt durch<br />
Christoph Blöcher (Currenta GmbH) sowie<br />
auf der zunehmenden Bedeutung der Industriewasserbehandlung,<br />
erörtert durch<br />
Andree Blesgen (Evonik GmbH).<br />
Kontakt:<br />
www.germanwaterpartnership.de<br />
REW Istanbul lädt zum achten Mal ein<br />
Vom 7. bis 10. Juni findet bereits zum<br />
achten Mal die Umweltmesse REW Istanbul<br />
statt, bei der die Themen Recycling,<br />
Umwelttechnik und Abfallwirtschaft<br />
im Mittelpunkt stehen. Unterstützt vom<br />
türkischen Ministerium für Umwelt und<br />
Urbanisierung, informiert die Messe Fachbesucher<br />
über <strong>neue</strong>ste Technologien, Produkte<br />
und <strong>Die</strong>nstleistungen aus den Bereichen<br />
Wasserversorgung, Entsorgung von<br />
Abfall, Abwasser, Abgas sowie alternative<br />
Energien.<br />
In drei Hallen auf einer Gesamtfläche<br />
von 9.000 Quadratmetern präsentieren<br />
sich rund 350 Aussteller aus 30 Ländern.<br />
Etwa 12.500 Fachbesucher werden auf der<br />
REW Istanbul erwartet – vorwiegend aus<br />
Bild: <strong>Die</strong> Messe REW Istanbul findet vom 7. bis<br />
10. Juni 2012 statt.<br />
Europa, dem Nahen Osten, den Balkanstaaten,<br />
Asien und Afrika – um<br />
diesen Branchentreff in der türkischen<br />
Metropole zum kontinentenübergreifenden<br />
Austausch zu nutzen.<br />
<strong>Die</strong>se internationale Fachausstellung<br />
für Recycling, Abfallwirtschaft<br />
und Umwelttechnik ist die<br />
größte Veranstaltung ihrer Art in der<br />
Türkei. Sie widmet sich allen Aspekten<br />
der Abfallentsorgung und des<br />
Abfallrecyclings sowie Verbesserungsmöglichkeiten<br />
in umwelttechnischen<br />
Fragen allgemein – sowohl für Privathaushalte<br />
als auch für die Industrie. <strong>Die</strong> REW ist<br />
außerdem Gastgeber internationaler Seminare,<br />
auf denen die Strategien und Trends<br />
der Branche diskutiert werden.<br />
Kontakt: Tel. +90 212 275 7579,<br />
www.rewistanbul.com<br />
IWEX präsentiert Innovationen<br />
im Wasserbereich<br />
Bild: <strong>Die</strong> IWEX findet im Rahmen der<br />
Messe Sustainability live! statt<br />
Spannende Innovationen der gesamten<br />
Wasserwirtschaft präsentiert die Internationale<br />
Wasser- und Abwasser-Messe<br />
IWEX (International Water and Effluent<br />
Exhibition). <strong>Die</strong>se findet vom 22. bis<br />
24. Mai im Rahmen der Messe Sustainability<br />
live! im NEC im englischen Birmingham<br />
statt.<br />
<strong>Die</strong> Messe IWEX ist die führende britische<br />
Veranstaltung im Bereich Wasserwirtschaft<br />
und vereint die Bereiche Ausstellung<br />
bzw. Präsentation von <strong>Die</strong>nstleistungen<br />
mit einem umfassenden Seminarprogramm,<br />
u.a. zu den Themen<br />
nachhaltiges Wassermagement, Wasseraufbereitung.<br />
Auch in diesem Jahr werden<br />
in Birmingham die wichtigsten Akteure der<br />
Wasserwirtschaft zusammenkommen und<br />
kleinere Betriebe genauso vertreten sein<br />
wie große Unternehmen.<br />
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164 3-4 / 2012
Fachbericht<br />
Recht & Regelwerk<br />
Auswirkungen der <strong>neue</strong>n EN 545<br />
auf die Planungspraxis für<br />
Trinkwasserleitungen aus duktilem<br />
Gusseisen<br />
Von Jürgen Rammelsberg<br />
Nach der Einführung der Druckklassen für längskraftfreie Rohre enthält die <strong>neue</strong> Produktnorm für Trinkwasserrohre<br />
aus duktilem Gusseisen EN 545:2010 noch keine praktikable Lösung für die Behandlung und Kennzeichnung des<br />
Rohrsystems mit längskraftschlüssigen Verbindungen. Bei derartigen Verbindungen ist der zulässige Bauteilbetriebsdruck<br />
meist deutlich geringer als der Druck, den die Druckklasse benennt. <strong>Die</strong> FGR / EADIPS wird in Kürze mit einer<br />
eigenen Verbandsnorm eine praktikable Behandlung und unmissverständliche Kennzeichnung vorschlagen.<br />
Einleitung<br />
<strong>Die</strong> folgenschwerste Änderung bei der Revision der<br />
EN 545:2010 [1] war die generelle Einführung der Druck-<br />
Klassen und der Entfall der alten K-Klassen. <strong>Die</strong>s entsprach<br />
einer Empfehlung der EN 14801 [2], wonach zur Vereinfachung<br />
der Planung von erdüberdeckten Rohrleitungen neben<br />
der Festlegung des Arbeitsdruckes noch drei typische<br />
Einbauvarianten<br />
ländliche Wirtschaftswege,<br />
Anliegerstraßen mit geringen Verkehrslasten und<br />
Hauptstraßen mit hohen Verkehrslasten<br />
als Repräsentanten verschiedener Scheitellasten als Kriterien<br />
für die Auswahl des geeigneten Rohres aufgeführt sind.<br />
Während in der EN 14801 [2] die üblichen Parameter, die<br />
zur Aufstellung einer Rohrstatik erforderlich sind, ausführlich<br />
diskutiert und bewertet werden, finden Angaben zu Längskräften<br />
in Rohrleitungen nur im informativen Anhang A ihren<br />
eher bescheidenen Platz. Ähnlich unvollständig sind die Re-<br />
gelungen zu längskraftschlüssigen Verbindungen in der <strong>neue</strong>n<br />
EN 545:2010 [1].<br />
Kräfte und Spannungen in<br />
Rohrleitungen<br />
Bei einer Rohrleitung oder einem Druckbehälter entstehen<br />
entsprechend Bild 1 aus dem Innendruck Spannungen in der<br />
Behälterwand und zwar Umfangs- oder Tangentialspannungen<br />
σ t<br />
und Längs- oder Axialspannungen σ a<br />
.<br />
<strong>Die</strong> beiden Spannungen berechnen sich wie folgt:<br />
σ t<br />
= p ⋅D<br />
2⋅e (1)<br />
σ a<br />
= p ⋅D<br />
4⋅e<br />
p = Innendruck [bar] (1 bar = 0,1 MPa = 0,1 N/mm²)<br />
(2)<br />
Bild 1: Spannungen<br />
aus Innendruck<br />
in einer Rohrwand<br />
Bild 2: Umfangsspannungen<br />
in einem<br />
Rohr mit beweglicher<br />
längskraftfreier<br />
Muffenverbindung<br />
166 3-4 / 2012
Bild 3: Zulässiger Bauteilbetriebsdruck<br />
PFA für längskraftfreie<br />
Rohre der Wanddicken-Klasse<br />
K 9<br />
D = Mittel-Durchmesser [mm]<br />
( D = (DE + Di) / 2 = DE – e )<br />
DE = Außendurchmesser [mm]<br />
Di = Innendurchmesser [mm]<br />
e = Wanddicke [mm]<br />
s t<br />
= Tangential-Spannung in der Wand [N/mm²]<br />
s a<br />
= axiale Spannung (Längsrichtung) in der Wand<br />
[N/mm²]<br />
Duktile Gussrohre nach EN 545:2010 [1] werden zum größten<br />
Teil durch Steckmuffen-Verbindungen zu Rohrleitungen<br />
gefügt. Dabei sind zu unterscheiden:<br />
1. Bewegliche Steckmuffen-Verbindungen<br />
2. Bewegliche längskraftschlüssige Steckmuffen-Verbindungen<br />
<strong>Die</strong> unter 1. genannten beweglichen Steckmuffen-Verbindungen<br />
übertragen keine Axialkräfte. Sollte der Wasser-Innendruck<br />
Axialkräfte erzeugen, müssen sie mit geeigneten Mitteln<br />
in den Baugrund eingeleitet werden, z. B. durch Betonwiderlager<br />
an Endverschlüssen, Abzweigen, Reduzierungen oder<br />
Richtungsänderungen. Bewegliche Steckmuffen-Verbindungen<br />
haben das Bild des Gussrohres in den letzten sechs Jahrzehnten<br />
maßgeblich geprägt; sie sind preiswert und einfach<br />
zusammenzuschieben, sie entlasten das Rohr, weil sie keine<br />
axialen Kräfte aufnehmen und übertragen.<br />
Das typische Muffenrohr ohne Längskraft nimmt nur die<br />
aus dem Wasser-Innendruck entstehenden Umfangs- oder<br />
Tangentialspannungen s t<br />
auf (Bild 2), für deren Höhe die folgende<br />
Gleichung gilt:<br />
σ t<br />
= p ⋅D [N/mm²] (1)<br />
2⋅e<br />
p = Innendruck [bar]<br />
D = Durchmesser [mm]<br />
e = Wanddicke [mm]<br />
oder nach dem Innendruck aufgelöst:<br />
p = 2⋅e ⋅σ t<br />
D<br />
[bar] (3)<br />
wobei D der Durchmesser in der Mitte der Rohrwand ist. Bei<br />
der Wanddicke e und dem Außendurchmesser DE ergibt sich<br />
daraus die bekannte Gleichung, die wir seit Jahrzehnten in<br />
der EN 545 [1] benutzen, um die Wanddicke e min<br />
aus dem<br />
Innendruck abzuleiten:<br />
p = 2⋅e ⋅ σ min t<br />
[bar] (4)<br />
( DE − e min )<br />
e min<br />
= Mindestwanddicke [mm] des gewählten Rohrtyps<br />
nach EN 545 [1]<br />
Duktiles Gusseisen hat eine Mindestzugfestigkeit R m<br />
= 420<br />
MPa, und mit einem Sicherheitsfaktor S F<br />
= 3 soll die Umfangsspannung<br />
in der Wand von der Mindestzugfestigkeit Abstand<br />
halten. Mit diesen Festlegungen ergibt sich der Innendruck,<br />
der jetzt zulässiger Bauteilbetriebsdruck PFA genannt wird:<br />
PFA = 2⋅e ⋅420<br />
min<br />
( DE − e min )⋅3 = 2800 ⋅e min<br />
(5)<br />
( DE − e min )<br />
Definition aus der EN 805 [3]<br />
Zulässiger Bauteilbetriebsdruck PFA [bar]: höchster hydrostatischer<br />
Druck, dem ein Rohrleitungsteil im Dauerbetrieb standhält.<br />
<strong>Die</strong>se Definition gilt nur ohne Druckstoß und ausschließlich<br />
für längskraftfreie Verbindungen.<br />
Bisherige Methode zur Festlegung der<br />
Wanddicken<br />
Mit zunehmendem Durchmesser nehmen die Wanddicken für<br />
einen bestimmten Betriebsdruck zu. Damit man nicht andauernd<br />
eine Tabelle befragen musste, wurden Wanddicken-Klassen<br />
eingeführt, die für alle Nennweiten das Niveau der Leistungsfähigkeit<br />
eines Rohres mit einer ganzen Zahl K kennzeichnen.<br />
Der Wert von K kann frei gewählt werden, z. B.<br />
K = …. 8, 9, 10, … und verbindet Nennweite und Wanddicke e<br />
mit folgender Gleichung:<br />
e = K ⋅( 0,5 + 0,001⋅DN) (6)<br />
<strong>Die</strong>se Nennwanddicke hat noch ein unteres Grenzabmaß Δe<br />
(„Minus-Toleranz“), welches dann zur Mindestwanddicke e min<br />
führt:<br />
∆e = −( 1,3 + 0,001⋅DN) (7)<br />
3-4 / 2012 167
Fachbericht<br />
Recht & Regelwerk<br />
Damit die Wanddicken der kleinen Nennweiten praktisch<br />
überhaupt herstellbar blieben, wurden die Nennwanddicke<br />
auf e ≥ 6 mm und die Mindestwanddicke auf e min<br />
≥ 4,7 mm<br />
nach unten begrenzt.<br />
Mit den Mindestwanddicken für K = 9 stellt sich der zulässige<br />
Betriebsdruck PFA in Abhängigkeit von der Nennweite<br />
DN wie folgt dar (Bild 3):<br />
Das Diagramm zeigt, dass die Rohre im unteren Nennweitenbereich<br />
DN 80 bis DN 200 wegen der unteren Begrenzung<br />
der Mindestwanddicke auf 4,7 mm zumindest gegenüber<br />
dem Innendruck, der in Trinkwasserverteilungsnetzen<br />
üblicherweise bei 10 bar liegt, etwas überdimensioniert<br />
sind, vor allem, wenn man bedenkt, dass in der Bemessungsgleichung<br />
bereits ein Sicherheitsfaktor von SF = 3 gegenüber<br />
der Mindestzugfestigkeit enthalten ist.<br />
<strong>Die</strong>s führte dazu, dass für die Mindestwanddicke die untere<br />
Begrenzung von 4,7 mm auf einen Wert von 3,0 mm<br />
abgesenkt wurde. In diese Phase fiel die Forderung der EN<br />
14801 [2], Rohrleitungsteile nach ihrem Druck zu klassifi-<br />
zieren, gewissermaßen ihre Belastbarkeit gegenüber dem<br />
Innendruck als Leistungsmerkmal im Namen oder in der Bezeichnung<br />
darzustellen. <strong>Die</strong> Druckklassen waren damit geboren.<br />
Ein längskraftfreies Rohr der Druckklasse C 40 ist also<br />
für einen Innendruck von PFA = 40 bar ausgelegt.<br />
Im Hinblick auf die Bemessung für den Innendruck längskraftfreier<br />
Rohre ist dies bis zur DN 300 eine gravierende Änderung,<br />
wie das nächste Diagramm zeigt (Bild 4). Ab DN 400<br />
sind die Unterschiede eher zu vernachlässigen.<br />
Der Effekt beruht darauf, dass der Grenzwert der Mindestwanddicke<br />
von 4,7 mm auf 3,0 mm (um etwa ein Drittel)<br />
abgesenkt wurde. <strong>Die</strong> zur Wanddickenberechnung gültige<br />
Gleichung (5) gilt wie bisher.<br />
Wer über lange Jahre seines Berufslebens als Planer, Rohrleger<br />
oder Netzbetreiber Erfahrungen mit duktilen Gussrohren<br />
gesammelt hat, dessen Bild wird vom Rohr der Wanddickenklasse<br />
K 9 geprägt sein. Es bildet nämlich einen guten<br />
Kompromiss aus<br />
Belastbarkeit aus Innendruck,<br />
Beständigkeit gegen Längsbiegung (Längsbiegefestigkeit),<br />
Beständigkeit gegen Ovalisierung (Ringsteifigkeit).<br />
Wenn er jetzt sein bewährtes (wohlgemerkt: längskraftfreies!)<br />
Rohr normgerecht beschreiben will, braucht er die<br />
Tabelle 2 in [4], die ihm für jede Nennweite die alte K-Klasse<br />
in die <strong>neue</strong> Druckklasse übersetzt, wobei natürlich die in<br />
Millimeter gemessene Wanddicke die für beide gemeinsame<br />
Größe ist. In der zitierten Tabelle sind die Bereiche mit<br />
ähnlichen Wanddicken und den Druckklassen entsprechende<br />
Bereiche für den zulässigen Bauteilbetriebsdruck PFA in<br />
gleichen Farben gehalten. Damit besteht für den Rohrleitungsplaner<br />
die Möglichkeit, seine auf K-Klassen basierende<br />
Erfahrung mit der <strong>neue</strong>n Betrachtung der Druckklassen abzugleichen<br />
und dabei immer die tatsächliche Mindestwanddicke<br />
als gemeinsame Bezugsgröße im Auge zu behalten.<br />
Bild 4: Vergleich der K-Klasse K 9 (Wanddicken-Klasse) mit<br />
den C-Klassen (Druck-Klassen)<br />
Bild 5: Längsspannungen<br />
in einem<br />
leeren Rohr beim<br />
Einziehen<br />
Längskraftschlüssige Verbindungen<br />
Wörtliches Zitat aus der EN 545:2010 [3]:<br />
4. Technische Anforderungen<br />
4.2 Druckklasse<br />
Entsprechend 3.21 wird die Druckklasse eines Bauteils durch<br />
eine Kombination der konstruktionsbezogenen Funktionsfähigkeit<br />
und der Funktionsfähigkeit der längskraftfreien beweglichen<br />
Verbindung festgelegt.<br />
Längskraftschlüssige Verbindungen können den PFA verringern;<br />
in diesem Fall ist der PFA vom Hersteller anzugeben.<br />
<strong>Die</strong> konstruktionsbezogene Funktionsfähigkeit bedeutet<br />
schlicht die mit Zugfestigkeit, Sicherheitsfaktor und<br />
Durchmesser für den PFA berechnete Mindestwanddicke.<br />
<strong>Die</strong> Funktionsfähigkeit der längskraftfreien beweglichen<br />
Verbindung bedeutet nichts anderes, als dass die Steckmuffen-Verbindung<br />
mindestens bis zu diesem PFA dicht bleibt.<br />
Der zweite Satz mit dem Bezug zu längskraftschlüssigen<br />
Verbindungen stiftet eher Verwirrung, denn das Rohr<br />
168 3-4 / 2012
ist ja bereits mit einer druckbasierten Angabe versehen, der<br />
C-Klasse. Wenn nun z. B. neben der in der Norm geforderten<br />
Angabe C 40 ein PFA = 16 steht, kann das zu Fehlinterpretationen<br />
führen, vor allem dann, wenn es sich um ein<br />
Rohr mit beweglicher Steckmuffen-Verbindung handelt, die<br />
je nach Bedarf mit einer Dichtung mit metallischen Haltekrallen<br />
längskraftschlüssig gemacht werden kann.<br />
Einsatz längskraftschlüssiger Steckmuffen-<br />
Verbindungen<br />
Längskraftschlüssige bewegliche Steckmuffen-Verbindungen<br />
werden beim Bau von Rohrleitungen in zwei unterschiedlichen<br />
Weisen eingesetzt:<br />
Zur Lagesicherung bei erdüberdeckten Rohrleitungen<br />
(DVGW-Arbeitsblatt GW 368 [5]). Kräfte aus Innendruck<br />
an Richtungsänderungen, Endverschlüssen, Abzweigen,<br />
oder Reduzierungen werden in den Baugrund eingeleitet.<br />
Der Spannungszustand im Rohrschaft ist zweiachsig. <strong>Die</strong><br />
Angabe des PFA neben der Druckklasse reicht aus. <strong>Die</strong><br />
Druckklasse steht nur noch als Synonym für die Mindestwanddicke,<br />
das maßgebliche Leistungskriterium ist der<br />
PFA.<br />
Beim Einzug mit grabenlosen Bauverfahren (DVGW-<br />
Arbeitsblätter GW 321 [6] ff.) werden leere, drucklose<br />
Rohrstränge in vorgegebene Trassen eingezogen. Der<br />
Spannungszustand im Rohrschaft ist – bis auf den Verbindungsbereich<br />
- einachsig (Bild 5). <strong>Die</strong> Angabe des PFA<br />
neben der Druckklasse (sie steht wiederum nur noch für<br />
die Mindestwanddicke) reicht nicht aus. Zusätzlich müsste<br />
noch die Angabe der zulässigen Zugkraft dazukommen.<br />
<strong>Die</strong> maßgeblichen Leistungskriterien sind PFA und zulässige<br />
Zugkraft.<br />
Im deutschsprachigen Raum beträgt der Anteil längskraftschlüssiger<br />
Rohrleitungen aus duktilem Gusseisen immerhin<br />
mehr als 75%.<br />
Kennzeichnung<br />
Wörtliches Zitat aus der EN 545:2010 [3]:<br />
4.7 Kennzeichnung der Rohre, Formstücke und<br />
Zubehörteile<br />
4.7.1 Rohre und Formstücke<br />
Alle Rohr und Formstücke müssen leserlich und dauerhaft gekennzeichnet<br />
und mindestens mit folgenden Angaben versehen<br />
sein:<br />
Name oder Kennzeichen des Herstellers<br />
Kennzeichen des Herstellungsjahres<br />
Kennzeichen für duktiles Gusseisen<br />
DN<br />
Nenndruck PN bei Flanschen für Flanschbauteile<br />
Verweisung auf diese Europäische Norm, d. h. EN 545<br />
Druckklasse von Schleudergussrohren<br />
<strong>Die</strong> ersten fünf Angaben müssen eingegossen oder eingeschlagen<br />
sein. <strong>Die</strong> übrigen Kennzeichnungen können durch<br />
ein beliebiges anderes Verfahren aufgebracht werden, z. B.<br />
auf dem Gussstück aufgemalt sein.<br />
Eine eindeutige und unmissverständliche Kennzeichnung von<br />
Rohren mit längskraftschlüssiger Verbindung ist in der<br />
EN 545:2010 [1] nicht festgelegt.<br />
Folgerungen<br />
<strong>Die</strong> EN 545:2010 [1] setzt mit Einführung der Druckklassen<br />
für längskraftfreie Rohre eine Empfehlung der EN 14801 [2]<br />
um. Für Rohre mit formschlüssigen Verbindungen, wie sie bei<br />
grabenlosen Bauweisen gebraucht werden, reichen die Aussagen<br />
der Norm nicht aus. Für Rohre mit reibschlüssigen Verbindungen<br />
in einem normalen Muffenprofil gibt es überhaupt<br />
keine Regelung. <strong>Die</strong> EN 545:2010 [1] muss für die Belange<br />
der Praxis überarbeitet werden, weil mit der derzeitigen Fassung<br />
der Anwender fehlgeleitet werden kann.<br />
<strong>Die</strong> FGR®/EADIPS®, der europäische Interessensverband<br />
der Gussrohrindustrie, wird in Kürze eine Verbandsnorm veröffentlichen,<br />
in welcher die unklaren Angaben präzisiert und<br />
fehlende Angaben ergänzt werden. Bis zur Veröffentlichung<br />
der überarbeiteten Produktnorm empfiehlt der Verband seinen<br />
Mitgliedern, für längskraftschlüssige Rohre die bewährte<br />
K-Klassen-Kennzeichnung beizubehalten.<br />
Literatur<br />
[1] EN 545 „Rohre, Formstücke, Zubehörteile aus duktilem<br />
Gusseisen und ihre Verbindungen für Wasserleitungen –<br />
Anforderungen und Prüfverfahren“ (2010)<br />
[2] EN 14801 „Bedingungen für die Klassifizierung von Produkten<br />
für Rohrleitungssysteme für die Wasserversorgung<br />
und Abwasserentsorgung nach auftretenden Drücken“<br />
(2006)<br />
[3] EN 805 „Wasserversorgung - Anforderungen an Wasserversorgungssysteme<br />
und deren Bauteile außerhalb von<br />
Gebäuden“ (2000)<br />
[4] Rammelsberg, J.: Wanddickenklassen und Druckklassen in<br />
der DIN EN 545 – Vergleich zwischen den Versionen von<br />
2007 und 2010. Energie-wasser-praxis 7+8 (2011) S. 32<br />
[5] DVGW-Arbeitsblatt GW 368 „Längskraftschlüssige Muffen-Verbindungen<br />
für Rohre, Formstücke und Armaturen<br />
aus duktilem Gusseisen oder Stahl“ (2002-06)<br />
[6] DVGW-Arbeitsblatt GW 321 „Steuerbare horizontale<br />
Spülbohrverfahren für Gas- und Wasserrohrleitungen -<br />
Anforderungen, Gütesicherung und Prüfung“ (2003-10)<br />
Autor<br />
Dr.-Ing. Jürgen Rammelsberg<br />
Fachgemeinschaft Guss-Rohrsysteme (FGR ® ) e. V. /<br />
European Association for Ductile Iron Pipe Systems<br />
EADIPS ®, Griesheim<br />
Tel. +49 6155 605-225<br />
E-Mail: Rammelsberg@arcor.de<br />
3-4 / 2012 169
Projekt kurz beleuchtet<br />
Recht & Regelwerk<br />
Zertifizierung im Rohrleitungsbau<br />
nach DVGW-GW 301:2011-10 neu<br />
geregelt<br />
DVGW CERT GmbH stellte zum 01.04.2012 Zertifizierungsverfahren um<br />
Im November 2011 hat der DVGW e.V. eine <strong>neue</strong> Ausgabe<br />
des DVGW-Arbeitsblattes GW 301 mit Stand 10/2011 veröffentlicht.<br />
<strong>Die</strong> Überarbeitung soll das erreichte Niveau der<br />
Zertifizierung absichern, ihre Grundlagen transparenter gestalten<br />
und somit den Kompetenznachweis über dieses Arbeitsblatt<br />
stärken und profilieren. Gegenüber dem DVGW-<br />
Arbeitsblatt GW 301:1999-07 wurden vor allem folgende<br />
Änderungen vorgenommen:<br />
Beschränkung auf die offene Bauweise<br />
Konkretisierung der formalen, personellen und sachlichen<br />
Anforderungen<br />
Ersetzen des Begriffs „Verantwortlicher Fachmann“ durch<br />
„Verantwortliche Fachaufsicht“, ohne Beschränkung der<br />
diesbezüglichen Anzahl an Personen pro Rohrleitungsbauunternehmen<br />
Verpflichtende Einführung eines Betrieblichen Managementsystems<br />
(BMS)<br />
Für alle nach diesem Arbeitsblatt zertifizierten Fachunternehmen<br />
ergibt sich nun die Notwendigkeit, ihre Zertifikate<br />
entsprechend den <strong>neue</strong>n Anforderungen umzustellen. <strong>Die</strong><br />
DVGW CERT GmbH möchte ihre Kunden und andere interessierte<br />
Fachunternehmen darüber informieren, welche Neu-<br />
erungen und Fristen gelten und wie die Umstellung am einfachsten<br />
und kostengünstigsten durchgeführt werden kann.<br />
Ab wann wird die Zertifizierung komplett auf<br />
das <strong>neue</strong> Arbeitsblatt umgestellt?<br />
Bei Anträgen, die ab dem 1. April 2012 gestellt werden, führt<br />
die DVGW CERT GmbH das Zertifizierungsverfahren ausschließlich<br />
nach dem <strong>neue</strong>n Arbeitsblatt GW 301, Ausgabe<br />
10/2011 durch. Fachunternehmen, deren Anträge vor diesem<br />
Termin (Poststempel!) eingehen, können als Zertifizierungsgrundlage<br />
zwischen dem „<strong>neue</strong>n“ und „alten“ GW 301-Arbeitsblatt<br />
wählen und eine Umstellung auf die <strong>neue</strong>n Anforderungen<br />
zu einem späteren Zeitpunkt durchführen.<br />
Wie funktioniert die Umstellung gültiger<br />
Zertifikate?<br />
Alle gültigen Zertifikate müssen innerhalb von 36 Monaten<br />
nach Inkrafttreten des <strong>neue</strong>n Regelwerks (Stichtag: 31. Oktober<br />
2014) auf die <strong>neue</strong>n Anforderungen umgestellt werden.<br />
Hierbei bietet es sich an, die Umstellung von „alt“ auf<br />
„neu“ im Rahmen von Überwachungs-, Verlängerungs- oder<br />
anderen Prüfungen innerhalb dieser Frist durchzuführen. <strong>Die</strong><br />
Umstellung erfolgt mittels einer so genannten Deltaprüfung,<br />
die kostenpflichtig ist und vom Fachunternehmen vorab beantragt<br />
wird. Alle Kunden, die sich erfolgreich einer Prüfung<br />
nach dem Arbeitsblatt GW 301, Stand 10/2011, unterziehen,<br />
erhalten ein <strong>neue</strong>s Zertifikat, auf dem die <strong>neue</strong> Regelwerksausgabe<br />
bescheinigt wird.<br />
Wo können die <strong>neue</strong>n Zertifizierungsgrundlagen<br />
nachgelesen werden?<br />
In Kürze wird eine <strong>neue</strong> Geschäftsordnung zur Zertifizierung<br />
von Fachunternehmen in Kraft treten. Dort sowie im <strong>neue</strong>n<br />
Arbeitsblatt GW 301, Ausgabe 10/2011, selbst können sich<br />
Interessierte im Detail über die <strong>neue</strong>n Zertifizierungsanforderungen<br />
informieren.<br />
Welche inhaltlichen Änderungen enthält das<br />
<strong>neue</strong> Arbeitsblatt GW 301? Was müssen<br />
Fachunternehmen zukünftig beachten?<br />
Wesentliche Bestandteile der <strong>neue</strong>n Festlegungen von GW<br />
301 hat die DVGW CERT GmbH bereits seit vielen Jahren in<br />
ihre Zertifizierung integriert. Fachunternehmen mit Zertifikaten<br />
der DVGW CERT GmbH haben den Vorteil, dass sie be-<br />
170 3-4 / 2012
eits heute einen Großteil der <strong>neue</strong>n Anforderungen erfüllen,<br />
sodass die nachfolgend aufgezeigten Veränderungen für sie<br />
nur eine geringe Belastung darstellen werden:<br />
1. Beschränkung des Arbeitsblatts auf die offene Bauweise:<br />
Hierfür erfolgt die Auftrennung der Zertifizierungen<br />
nach GW 301 und GW 302 bei R- und GN-Zusatzgruppen.<br />
Somit erhalten Fachunternehmen mit Zertifizierungen<br />
nach GW 301 und GW 302 künftig zwei separate<br />
Zertifikate. <strong>Die</strong> Zertifikatumstellung erfolgt automatisch<br />
und unentgeltlich bei der nächsten Antragstellung durch<br />
die DVGW CERT GmbH. <strong>Die</strong> vorhergehende Deltaprüfung<br />
ist kostenpflichtig und vom Fachunternehmen zu<br />
beantragen.<br />
2. Nachweispflicht nach GW 331 für den Werkstoff PE:<br />
<strong>Die</strong> zertifizierten Fachunternehmen müssen künftig im<br />
Rahmen der Antragstellung eine verantwortliche<br />
Schweißaufsicht (vSA) für den Werkstoff PE benennen.<br />
Nach anschließender Durchführung eines Fachgesprächs<br />
und im Falle der erfolgreichen Zertifizierung wird die vSA<br />
PE im Zertifikat aufgeführt.<br />
3. Nachweispflicht nach GW 128:<br />
Das Fachunternehmen muss den Nachweis entsprechend<br />
GW 128 beispielsweise durch Qualifikations- und<br />
Schulungsnachweise von Mitarbeitern belegen können.<br />
4. Nachweispflicht nach GW 129:<br />
Bei in Eigenleistung des Unternehmens durchzuführenden<br />
Tiefbauarbeiten ist der Nachweis seitens des Fachunternehmens<br />
beispielsweise durch Qualifikations- und<br />
Schulungsnachweise von Mitarbeitern zu belegen. Bei der<br />
Durchführung von Tiefbauarbeiten in Fremdleistung ist<br />
das Fachunternehmen nach GW 301 verpflichtet, nur<br />
einen Nachauftragnehmer mit entsprechend geschultem<br />
Personal gemäß GW 129 einzusetzen (Nachweis seitens<br />
des Nachauftragnehmers beispielsweise durch Qualifikations-<br />
und Schulungsnachweise von Mitarbeitern).<br />
5. Nachweis der Betriebshaftpflichtversicherung mit<br />
zugrunde liegender Risikoabschätzung:<br />
Das Fachunternehmen muss den Nachweis (z. B.<br />
Versicherungsbestätigung) mit Antragstellung erbringen.<br />
6. Nachweis von mindestens drei fest angestellten Mitarbeitern<br />
im Rohrleitungsbau pro Fachunternehmen<br />
(geschult und fachlich unterwiesen):<br />
Der Nachweis ist seitens des Fachunternehmens z. B.<br />
durch Dokumentenvorlage zu erbringen.<br />
7. Nachweis von Schulungen und jährlichen fachlichen<br />
Unterweisungen gemäß Kapitel 5.1:<br />
Der Nachweis ist seitens des Fachunternehmens z. B.<br />
durch Dokumentenvorlage zu erbringen.<br />
Mit rund 1.000 Mitgliedsunternehmen ist die figawa der Verband der Hersteller und Errichter für die Gas- und Wasserversorgung.<br />
Durch F+E-Projekte, Standardisierungs- und Normungsarbeit, Seminare und Kongresse stellen wir die Weichen für die sichere,<br />
wirtschaftliche und umweltverträgliche Versorgung mit Gas und Wasser auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene<br />
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Unsere Anforderungen:<br />
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3-4 / 2012 171
Projekt kurz beleuchtet<br />
Recht & Regelwerk<br />
8. Modifizierte Geräteliste gemäß Anhang E:<br />
Der Nachweis ist seitens des Fachunternehmens bei<br />
Antragstellung mit den aktuellen Antragsunterlagen der<br />
DVGW CERT GmbH zu erbringen.<br />
<strong>Die</strong> folgenden <strong>neue</strong>n Anforderungen von GW 301 erfüllen die<br />
von der DVGW CERT GmbH zertifizierten Fachunternehmen<br />
bereits:<br />
1. Änderung der Qualifikationsanforderungen für die<br />
verantwortlichen Fachaufsichten (vFAs und vSAs St) der<br />
jeweiligen Zertifizierungsgruppen (G1-3 und W1-3):<br />
Den Nachweis der Qualifikationsanforderungen führt<br />
das Fachunternehmen bei der Antragstellung.<br />
2. Nachweispflicht zum Anstellungsverhältnis für vFAs und<br />
vSAs:<br />
Durch das Fachunternehmen ist der Nachweis des<br />
festen und ausschließlichen Arbeitsverhältnisses für die<br />
benannten vFAs und SAPs zu erbringen, welches<br />
mindestens einem halben Vollzeitarbeitsverhältnis<br />
entspricht.<br />
3. Nachweispflicht der vFAs bezüglich der Erfüllung ihrer<br />
Aufsichtspflicht auf sämtlichen Baustellen:<br />
Der Nachweis der Aufsichtspflicht ist sowohl durch das<br />
Fachunternehmen als auch die vFAs beispielsweise<br />
anhand von Dokumentenvorlage und Plausibilitätskriterien<br />
zu erbringen.<br />
4. Nachweis eines Betrieblichen Managementsystems<br />
BMS:<br />
Alle von der DVGW CERT GmbH zertifizierten<br />
GW 301-Unternehmen verfügen bereits über ein<br />
geprüftes und überwachtes BMS.<br />
Wie können Fachunternehmen bei den<br />
Entgelten sparen?<br />
<strong>Die</strong> am 1. Januar 2012 neu in Kraft getretene Entgeltliste beinhaltet<br />
bereits die Trennung der Verfahren nach GW 301 und<br />
GW 302. Unternehmen, die beide Verfahren gemeinsam beantragen,<br />
nutzen Synergieeffekte und profitieren so von reduzierten<br />
Entgelten. Kunden der DVGW CERT GmbH erhalten<br />
darüber hinaus 50 % Rabatt auf die Deltaprüfung im Rahmen<br />
der Umstellung auf das <strong>neue</strong> Arbeitsblatt GW 301, Ausgabe<br />
10/2011.<br />
Welche Möglichkeiten zum fachlichen<br />
Austausch und zur Information über die<br />
Neuregelungen bietet die DVGW CERT GmbH<br />
ihren Kunden?<br />
<strong>Die</strong> DVGW CERT GmbH hat Anfang März 2012 erstmalig ihre<br />
nach GW 301 und GW 302 zertifizierten Rohrleitungsbauunternehmen<br />
zu einem Forum für die verantwortlichen Fachaufsichten<br />
eingeladen und diesem Kreis so die Möglichkeit<br />
zum Erfahrungs- und Gedankenaustausch geboten. Weiterhin<br />
ergreift die DVGW CERT GmbH die Gelegenheit, um zum<br />
aktuellen Zertifizierungsgeschehen und zur Umstellung auf<br />
das <strong>neue</strong> DVGW-Arbeitsblatt GW 301 zu informieren. Für<br />
den Herbst ist eine zweite Veranstaltung, voraussichtlich im<br />
süddeutschen Raum, geplant. Den Termin teilt die DVGW<br />
CERT GmbH allen Kunden zeitnah mit. <strong>Die</strong> Teilnahme für die<br />
verantwortliche(n) Fachaufsicht(en) des von der DVGW CERT<br />
GmbH zertifizierten Fachunternehmens ist kostenlos.<br />
Wo erhalten interessierte Fachunternehmen<br />
weitere Informationen zum Regelwerk und zur<br />
Zertifizierung?<br />
Das <strong>neue</strong> Arbeitsblatt GW 301 sowie alle weiteren aktuellen<br />
DVGW-Regelwerke sind bei der wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft<br />
Gas und Wasser mbH (www.wvgw.de) erhältlich.<br />
<strong>Die</strong> <strong>neue</strong> Geschäftsordnung ist auf Anfrage direkt<br />
von der DVGW CERT GmbH erhältlich. Weitere Informationen<br />
zu den Serviceleistungen der DVGW CERT GmbH sind im Internet<br />
unter www.dvgw-cert.com zu finden bzw. direkt über<br />
den nebenstehenden QR-Code zugänglich.<br />
Kontakt<br />
DVGW CERT GmbH, Bonn, Team „Fachunternehmenszertifizierung“,<br />
Tel. +49 228 9188 847; Büro Berlin, Berlin,<br />
Tel.: +49 30 27 58 07 10, E-Mail: info@dvgw-cert.com,<br />
www.dvgw-cert.com<br />
IFAT Halle A5, Stand 213/312<br />
7. - 11. MAI 2012<br />
NEUE MESSE<br />
MÜNCHEN<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />
Halle B5, Stand 433<br />
172 3-4 / 2012
smart meter<br />
smart grid<br />
smart energy 2.0<br />
Intelligente Wege in ein<br />
<strong>neue</strong>s Energiezeitalter<br />
30. – 31.05.2012, Dortmund • Hilton Hotel, Dortmund • www.gwf-smart-energy.de<br />
Programm-Höhepunkte<br />
Wann und Wo?<br />
NEU<br />
NEU<br />
Themenblock 1 Politischer Rahmen und Standardisierungsprozesse<br />
• Rahmenbedingungen für Smart Meter + Smart Grid in Deutschland<br />
• Smart Metering aus metrologischer Sicht<br />
• Smart Grid Aktivitäten in Europa<br />
Themenblock 2 Lösungskonzepte – Smart Grids<br />
• Konzepte der europäischen Energiewirtschaft zu Smart Grids<br />
• Systembetrachtung – CO 2 -Vermeidungskosten<br />
• Power2gas: Konvergenz von Gas und Strom<br />
(Biogas, Wasserstoff und SNG-Einspeisung)<br />
Themenblock 3 Zukunft der Netze / Datenschutz und Datensicherheit<br />
• Er<strong>neue</strong>rbare Energien – Keine Zukunft ohne Netze?!<br />
• Schutzprofile – Das Konzept der Bundesregierung<br />
• Datenintegritätsmanagement in Transportnetzen<br />
• Technische Anforderungen an ein künftiges Mess- und Zählersystem<br />
Workshop 1 und Impulsreferate<br />
Smart Energy / Smart Home in der Praxis<br />
Moderation Dr. Norbert Burger<br />
• Primärkommunikation im Umfeld batteriebetriebener Geräte –<br />
Gasverwendung im häuslichen und gewerblichen Bereich<br />
• Umsetzung der Anforderungen im Umfeld von Multi-Utility-Prozessen<br />
• Kommunikationsanwendungen im Umfeld von Multi-Utility-Prozessen<br />
• Umsetzung von Kommunikationslösungen anhand des „30.000er roll<br />
out“ der RheinEnergie<br />
• Smart Home<br />
Workshop 2 und Impulsreferate<br />
Leuchtturmprojekte Smart Energy<br />
Moderation Dr. Bernhard Klocke<br />
• <strong>Die</strong> Rolle der KWK-Technologien in dezentralen Energieversorgungsstrukturen<br />
am Beispiel der Innovation City Ruhr<br />
• Optimierung des Einsatzes von Gas-BHKW in Energienetzen mit<br />
hohem Anteil fluktuierender Energien<br />
• Dezentral vernetzte Energiesysteme am Beispiel Mülheim<br />
• Intelligenz & Wirtschaftlichkeit – Steuerung und Vermarktung<br />
dezentraler Anlagen<br />
MIT REFERENTEN VON: Elster GmbH, <strong>Die</strong>hl Metering GmbH, Itron GmbH,<br />
Gaswärme Institut, RWE Effizienz GmbH, DVGW, BMWi, u.a.<br />
Thema:<br />
smart meter – smart grid – smart energy 2.0<br />
Intelligente Wege in ein <strong>neue</strong>s Energiezeitalter<br />
Termin:<br />
• Mittwoch, 30.05.2012,<br />
10:00 – 18:00 Uhr Tagung<br />
19:00 – 22:00 Uhr<br />
Gemeinsame Abendveranstaltung<br />
• Donnerstag, 31.05.2012,<br />
09:00 – 13:00 Uhr Tagung<br />
Abendveranstaltung<br />
im Signal IDUNA Park<br />
mit Stadionführung, Torwandschießen<br />
und Catering<br />
Ort:<br />
Hilton Hotel Dortmund<br />
An der Buschmühle 1, 44139 Dortmund<br />
www.hilton.de/dortmund<br />
Zielgruppe:<br />
Mitarbeiter von Stadtwerken,<br />
Energieversorgungs unternehmen,<br />
Verteilnetz betreibern, Softwareunternehmen<br />
und der Geräteindustrie<br />
Teilnahmegebühr:<br />
gwf-Abonnenten /<br />
figawa-Mitglieder: 800,00 €<br />
Firmenempfehlung: 800,00 €<br />
Nichtabonnenten/-mitglieder: 900,00 €<br />
Im Preis enthalten sind die Tagungsunterlagen<br />
sowie das Catering (4x Kaffee, 2x Mittagessen,<br />
Abendveranstaltung).<br />
Veranstalter<br />
Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />
www.gwf-smart-energy.de<br />
Fax-Anmeldung: 089 - 450 51-207 oder Online-Anmeldung: www.gwf-smart-energy.de<br />
Ich bin gwf-Abonnent<br />
Ich bin figawa-Mitglied<br />
Ich zahle den regulären Preis<br />
Ich komme auf Empfehlung von Firma: ..........................................................................................................................................................................<br />
Workshops (bitte nur einen Workshop wählen):<br />
Workshop 1 und Impulsreferate Smart Energy / Smart Home in der Praxis oder<br />
Workshop 2 und Impulsreferate Leuchtturmprojekte Smart Energy<br />
Vorname, Name<br />
Telefon<br />
Telefax<br />
Firma/Institution<br />
E-Mail<br />
Straße/Postfach<br />
Land, PLZ, Ort<br />
Nummer<br />
✘<br />
Ort, Datum, Unterschrift
Fachbericht<br />
FKKS – Aktuelles<br />
Kathodischer Korrosionsschutz<br />
im Umfeld von Wasser- und<br />
Abwasserreinigungsanlagen<br />
Von Alexander Ploss, Waldemar Korupp und Franz Pruckner<br />
Korrosion an Abwasserreinigungsanlagen verursacht hohe volkswirtschaftliche Schäden. Bei diesen Anlagen treten<br />
binnen kurzer Zeit Korrosionsschäden auf, die zum Teil umfangreiche und teure Sanierungsmaßnahmen notwendig<br />
machen. Im Wesentlichen sind alle Schäden auf dieselben Ursachen zurückzuführen: <strong>Die</strong> Korrosionsschäden sind bei<br />
Anlageteilen aus hochlegiertem Stahl auf unpassende Materialwahl und auf unsachgemäße Verarbeitung, bei Schächten,<br />
Betonbecken und anderen Stahlbetonbauteilen auf die Korrosion der Bewehrung zurückzuführen (Bild 1).<br />
Makroelementkorrosion<br />
Wo Einbauten aus unlegiertem Stahl metallisch mit der Bewehrung<br />
des Beckens in Berührung kommen, entsteht ein<br />
Makroelement mit einer Fremdkathode, da zwei unterschiedliche<br />
metallische Bauteile in unterschiedlicher chemischer<br />
Umgebung metallisch verbunden sind und in den gleichen<br />
Elektrolyten eintauchen. An den unterschiedlichen Metallteilen<br />
finden unterschiedliche chemische Prozesse statt.<br />
Dadurch bildet sich eine elektrisch messbare Potentialdifferenz<br />
zwischen den beiden Bauteilen aus. Sie ist abhängig<br />
vom Werkstoff, von der Wasserzusammensetzung (pH,<br />
O 2<br />
-Partial druck, Ionengehalt usw.) und von der Art der auf der<br />
Metalloberfläche vorhandenen Deckschichten oder Schmutzablagerungen.<br />
Elemente, an denen sich durch die chemische<br />
Umgebung eine messbare Potentialdifferenz ausbildet, werden<br />
als Makroelemente bezeichnet. <strong>Die</strong> wichtigsten chemischen<br />
Prozesse, die örtlich getrennt voneinander ablaufen,<br />
sind die Metallauflösung und die Sauerstoffreduktion.<br />
Als trei bende Kraft für die Makroelementkorrosion ist der<br />
Potential unter schied zwischen zwei unterschiedlichen Metallteilen<br />
verantwortlich.<br />
Korrosion der Einbauteile<br />
<strong>Die</strong> chemische Belastung für die metallischen Einbauteile von<br />
Kläranlagen führt mitunter zu extensiven Korrosionserscheinungen.<br />
Meist sind sulfatreduzierende Bakterien die Verursacher<br />
von Korrosionserscheinungen. Dabei wird von diesen<br />
Bakterien aus Sulfat unter anaeroben Bedingungen Schwefelwasserstoff<br />
(H 2<br />
S) erzeugt. H 2<br />
S kann als korrosiv angesehen<br />
werden, wenn der pH-Wert unter 6,5 liegt und der H 2<br />
S-Gehalt<br />
über 250 ppm. Verschiedenste Arten der Korrosion (flächig,<br />
Lochfraß, Ermüdung, bis zu Wasserstoffversprödung)<br />
können bei Anwesenheit von H 2<br />
S auftreten. Bild 2 zeigt einen<br />
Flansch, der mit nichtrostendem Stahl 1.4571 (V4A) befestigt<br />
wurde.<br />
Bild 1: Stahlbetonkorrosion<br />
Bild 2: V4A-Stahl<br />
Korrosion bei Abwasserbecken und<br />
Pipelines aus Beton<br />
Oberhalb des Abwasserspiegels, im Spritzwasserbereich,<br />
kann es zur Bewehrungskorrosion kommen. <strong>Die</strong> drei Faktoren<br />
Sauer stoff, Sulfationen und Wasser lösen eine gleichmäßige<br />
Korrosion aus. Der im Abwasser entstehende Schwefelwasserstoff<br />
(H 2<br />
S) greift zudem zementgebundene Baustoffe<br />
an und begünstigt an dieser Stelle den Korrosionsprozess.<br />
H 2<br />
S tritt in die Gasphase aus und kondensiert am Beton.<br />
Dort wird H 2<br />
S zu H 2<br />
SO 4<br />
oxidiert, was zu einer Zersetzung<br />
des Zementsteins führt. Stehendes Abwasser an Betonwänden<br />
in Abwasserrohren sowie Schächten führt zu lösender<br />
Säurekorrosion. Der Säureangriff reduziert den pH-Wert in<br />
der Betonüberdeckung. Dadurch wird die natürliche alkalische<br />
Schutzwirkung des Betons beeinträchtigt, die schützende<br />
Passivschicht des Eisens angegriffen und es kann zu<br />
174 3-4 / 2012
Korrosion der Stahlbewehrung kommen. Der Spritzwasserbereich<br />
ist durch wechselnde Feuchtigkeitsverhältnisse charakterisiert.<br />
<strong>Die</strong> Wassersättigung des Betons liegt abwechselnd<br />
zwischen ca. 50 % und 100 %. Steigt die Wassersättigung,<br />
wird der Korrosionsstrom weiter durch den entstehenden<br />
Ionentransport von Sulfationen (SO 4<br />
2-<br />
) begünstigt. Eine<br />
wirksame Möglichkeit, Korrosion zu verhindern oder zu stoppen,<br />
ist der kathodische Korrosionsschutz.<br />
Kathodischer Korrosionsschutz (KKS)<br />
Hierbei handelt es sich um stromdurchflossene Anoden, die<br />
in einer größeren vorher berechneten Entfernung von dem<br />
zu schützenden Objekt installiert werden. Unter Ausnutzung<br />
des spezifischen Widerstands des umgebenden Materials<br />
(z. B. Wasser, Beton, Erde, Sand usw.) verteilt sich der<br />
Strom gleichmäßig auf dem zu schützenden Objekt, das hierbei<br />
als Kathode dient. Das Design der Anode hängt von den<br />
Projektvoraussetzungen ab. Das (unedle) Metall wird in einen<br />
edleren Zustand gebracht und die Korrosion wird dadurch<br />
gestoppt.<br />
Kathodischer Korrosionsschutz ist eine sinnvolle Ergänzung<br />
zu nichtleitenden Beschichtungen. Auch bei leitenden<br />
Beschichtungen, wie sie im Ex-Bereich (Faulturm) vorgeschrieben<br />
sind, ist kathodischer Korrosionsschutz möglich.<br />
Im Ex-Bereich sind zusätzliche Sicherungsmaßnahmen notwendig.<br />
Bild 3 zeigt einen Stahl ST52 feuerverzinkt mit zwei<br />
Farbanstrichen ohne weiteren Korrosionsschutz.<br />
L E I S T U N G E N<br />
Gepr. Mitglied des Fachverbandes<br />
Kathodischer Korrosionsschutz e.V.<br />
KATHODISCHER KORROSIONSSCHUTZ<br />
für<br />
ERDÖL-/ERDGAS-PIPELINES • INDUSTRIEANLAGEN<br />
TANKANLAGEN • OFFSHORE • CASING • STAHLBETONBAUWERKE<br />
● Beratung<br />
● Planung (Neubau, Erweiterung)<br />
● Wartungsmessungen<br />
● Fehlereinmessungen (Ortsnetze, Stadtnetze)<br />
● Intensivmessungen (verschiedene Ausführungen)<br />
● sämtliche Installationsarbeiten<br />
● photovoltaische Stromversorgungssysteme<br />
● Bau von Feststoffelektroden Cu/Cu SO 4<br />
● Erdungs- und Blitzschutzarbeiten<br />
● AC-Untersuchung<br />
● Stahlbetonbauwerke (Parkhaus, Brücken, Tunnel)<br />
Fachfirma geprüft<br />
vom DVGW nach GW 11<br />
Fachbetrieb nach § 19l WHG<br />
KORUPP GmbH · Max-Planck-Straße 1 · D - 49767 TWIST<br />
Telefon +49 (0) 59 36 - 9 23 31 - 0 · Telefax 9 23 31 - 20 · www-korupp-kks.de<br />
dererseits erfolgt dadurch keine gravierende Änderung des<br />
pH-Wertes und die entstehende und für die Mikroorganismen<br />
schädliche Chlorgasentwicklung hält sich ebenfalls in Grenzen.<br />
Bild 4 ist ein Beispiel einer Anodeninstallation für den<br />
Stahlbetonschutz auf dem Boden eines Abwasserbeckens.<br />
Arten des Kathodischen<br />
Korrosionsschutzes<br />
Es gibt die galvanischen Anoden, z. B. aus Zink, Aluminium<br />
oder Magnesium und die sogenannten Fremdstromanoden<br />
aus z. B. Eisen-Silizium, Magnetit, Graphit und Titan mit einer<br />
Edelmetall-Mischoxidbeschichtung (MMO). Gerade in problematischen<br />
Bereichen werden immer häufiger MMO-Titananoden<br />
eingesetzt. Ihre Vorteile sind:<br />
niedrige Abtragsrate<br />
hohe Stromabgabe<br />
beständig gegen Säuren<br />
variable Größe<br />
niedriges Gewicht<br />
lange Lebensdauer (10-100 Jahre je nach Einsatzbedingung)<br />
Bild 3: Korrosion von<br />
verzinktem Stahl<br />
Korrosionsschutz von Einbauteilen<br />
Der Korrosionsschutz von Einbauteilen erfolgt am besten<br />
durch eine Kombination einer geeigneten Beschichtung sowie<br />
eines kathodischen Korrosionsschutzes. <strong>Die</strong>ser Schutz kann<br />
entweder mit Opferanoden oder mit Hilfe eines Fremdstromschutzes<br />
erfolgen. Optimaler Schutz wird durch eine Kombination<br />
von Beschichtung und kathodischem Korrosionsschutz<br />
erreicht. Dadurch reduziert sich einerseits der Schutzstrombedarf<br />
und die Anzahl der notwendigen Anoden (Kosten!), an-<br />
Bild 4: Beispiel einer<br />
Anodeninstallation für<br />
den Stahlbetonschutz<br />
eines Abwasserbeckens<br />
3-4 / 2012 175
Fachbericht<br />
FKKS – Aktuelles<br />
Zur Kontrolle des Schutzgrades der Stahlbewehrung werden<br />
zusätzlich Überwachungssonden installiert. <strong>Die</strong> Anodenüberwachung<br />
und Regelung erfolgt somit automatisch. <strong>Die</strong> Daten<br />
werden in die Schaltwarte übertragen.<br />
Korrosionsschutz von Betonbauteilen<br />
Durch das Anbringen eines Anodensystems auf der Betonoberfläche<br />
kann die Metallauflösung der Bewehrung durch einen<br />
entgegengesetzt gerichteten Gleichstrom unterbunden<br />
werden. <strong>Die</strong>ser Schutzstrom polarisiert den Bewehrungsstahl<br />
negativ, so dass der Stahl nicht mehr korrodieren kann. <strong>Die</strong> an<br />
einer Stelle freigelegte Bewehrung wird an den Minuspol, die<br />
Anode an den Pluspol einer Gleichstromquelle (Gleichrichter)<br />
angeschlossen (Bild 5).<br />
Korrosionsschutz von erdverlegten<br />
Rohrleitungen aus Metall oder<br />
Stahlbeton<br />
Hierzu wird in einem ausreichenden Abstand zu der verlegten<br />
und idealerweise beschichteten oder ummantelten<br />
Leitung eine oder mehrere Fremdstromanoden verlegt. <strong>Die</strong><br />
Anoden werden entweder vertikal oder horizontal im Erdboden<br />
verlegt. Sie werden direkt in einen Graben oder ein<br />
Bohrloch eingebracht und mit Koks verfüllt. Besser ist es<br />
jedoch, die Anoden zusammen mit einer definierten Koksmenge<br />
in einem Metallbehälter oder wie in Bild 6 in einem<br />
speziellen Anodensack ® einfach neben die Rohrleitung zu<br />
legen. <strong>Die</strong> vorbereiteten Anodensysteme werden jetzt nur<br />
noch an einen Gleichrichter angeschlossen. Das spart Füllmaterial<br />
und Verlegezeit.<br />
Behälterinnenschutz<br />
Der Innenschutz ist am wirtschaftlichsten, wenn er bereits<br />
in der Planung berücksichtigt wird. Alle Einbauten können<br />
in den kathodischen Korrosionsschutz einbezogen werden,<br />
wenn bestimmte konstruktive Merkmale berücksichtigt<br />
werden, so dass die gesamten Flächen ausreichend Schutzstrom<br />
erhalten.<br />
Durch Elementbildung im Boden ist die Korrosionsgefahr<br />
für Rohrleitungen in Industrieanlagen im Allgemeinen größer<br />
als die von Fernleitungen. <strong>Die</strong>ser Korrosionsgefahr kann man<br />
Bild 5: Kathodischer Stahlbetonschutz<br />
Bild 7: Filterbehälter mit eingebauten Anoden<br />
Bild 6:<br />
Anoden sack® neben<br />
ummantelter<br />
Rohrleitung<br />
176 3-4 / 2012
Bild 8: Ein schraub anoden<br />
Bild 9: MMO-beschichtete Titan-Streifenanoden<br />
durch den lokalen kathodischen Korrosionsschutz begegnen.<br />
Bild 7 zeigt einen Filterbehälter mit vier eingebauten unlöslichen<br />
Fremdstromanoden aus Titan und zwei Referenzelektroden.<br />
Bild 8 zeigt zwei Einschraubanoden aus Titan.<br />
Bei großen Stahlbeton- und Stahltanks kann man den<br />
Boden bereits vor der Installation von außen kostengünstig<br />
schützen (Bild 9 mit bereits verlegten Titan-Streifenanoden),<br />
insbesondere wenn man später keinen Korrosionsschutz<br />
nachrüsten kann.<br />
Literatur<br />
[1] Korupp GmbH in Twist und PP Engineering GmbH in Euratsfeld<br />
„KKS bei Abwasserreinigungsanlagen“<br />
Autoren<br />
Fazit<br />
In einigen Bereichen, z. B. bei der Instandsetzung von Parkhäusern<br />
und Brücken oder beim Pipelineschutz hat sich der<br />
kathodische Korrosionsschutz bereits seit vielen Jahren bewährt.<br />
Auf Kläranlagen wurde der kathodische Korrosionsschutz<br />
bisher nur vereinzelt eingesetzt. Auf Grund steigender<br />
Instandhaltungskosten bei älteren Anlagen ist es sinnvoll,<br />
den Korrosionsschutz mit in die Sanierung einzubeziehen.<br />
Aber insbesondere bei Neubauten sollte die Prävention<br />
mit kathodischem Korrosionsschutz gleich mit in die Planung<br />
aufgenommen werden. Da auf Kläranlagen eine Fülle<br />
an Pumpen, Rohrleitungen, Messtechnik usw. verbaut sind,<br />
kann man diese von vornherein leichter in die Korrosionsschutzplanung<br />
einbeziehen. Bei korrekter Auslegung kann<br />
das helfen, hohe Folgekosten für Instandsetzungen einzusparen.<br />
Auch beim Behälterschutz ist eine Prävention sinnvoller<br />
als eine spätere Instandsetzung oder der mitunter sehr<br />
schwierige Austausch. In schwer zugänglichen Bereichen,<br />
wo eine spätere Instandsetzung nicht mehr möglich ist, sollte<br />
der kathodische Korrosionsschutz auf jeden Fall mit eingeplant<br />
werden.<br />
Alexander Ploss<br />
Venningen<br />
Tel. +49 6323 7855<br />
E-Mail: a.ploss@kabelmail.de<br />
Waldemar Korupp<br />
Korupp GmbH Kathodischer Korrosionsschutz,<br />
Twist<br />
Tel. +49 5936 923310<br />
E-Mail: info@korupp-kks.de<br />
Dr. rer. nat., Dr.-Ing. Franz Pruckner<br />
PP engineering GmbH Kathodischer Korrosionsschutz<br />
Wasser- und Abwassertechnik, Euratsfeld (A)<br />
Tel. +43 7474 70240-0<br />
E-Mail: fp@pp-engineering.com<br />
3-4 / 2012 177
Fachbericht<br />
FKKS – Aktuelles<br />
Neue Abrostungsdaten von Stahl<br />
in Wasser und deren Bezug zur<br />
DIN 50929<br />
Von Günter Binder<br />
Auf Grundlage umfangreicher Restwanddickenmessungen an Spundwänden wurden Abrostungsraten [µm/Jahr] ermittelt<br />
und dem Chemismus der betreffenden Immersionsmedien (Summenparameter „Stahlkorrosivität“ W 0<br />
nach<br />
DIN 50929) in Variationsdiagrammen gegenübergestellt. Unter der Voraussetzung, dass nur Korrosionsratenwerte<br />
von Bauwerken über 20 Jahre Standzeit verwendet werden, lassen sich Korrelationskoeffizienten errechnen, die eine<br />
statistisch signifikante Abhängigkeit der Abrostungsraten von W 0<br />
ausdrücken und mit Ausgleichskurven darstellbar<br />
sind. Schlussfolgernd können damit, auf Grundlage der berechneten Exponentialfunktion, durch die Bestimmung von<br />
W 0<br />
die zu erwartenden Korrosionsraten von Spundwandbauwerken ermittelt werden. <strong>Die</strong> Daten dieser Arbeit wurden<br />
mit den in DIN 50929 sowie weiteren Regelwerken vorgeschlagenen Abrostungsraten verglichen.<br />
Einleitung, Fragestellung und Ziele der<br />
Untersuchungen<br />
Das Forschungsvorhaben der Bundesanstalt für Wasserbau<br />
(BAW) „Bewerten der Korrosion von Spundwänden“ [1]<br />
hatte die Ermittlung von Abrostungsursachen von Spundwandbohlen<br />
zum Ziel. <strong>Die</strong> Untersuchungen waren gleichzeitig<br />
Teil eines von der Europäischen Gemeinschaft (European<br />
Community for Steel and Coal, ECSC) geförderten Untersuchungsvorhabens,<br />
[2]. Dazu wurden Grundsatzuntersuchungen<br />
an ausgewählten Spundwandbauwerken durchgeführt,<br />
deren Resultate wiederum auch für weitergehende statistische<br />
Auswertungen mit folgenden Fragestellungen zur Verfügung<br />
standen:<br />
Ist eine Vereinheitlichung der Abrostungswerte verschiedener<br />
Regelwerke für Stahl in Wasser möglich?<br />
Kann der korrosive Abtrag in unmittelbaren Zusammenhang<br />
mit der Stahlaggressivität des Immersionsmediums<br />
gestellt werden werden?<br />
Tabelle 1: Vergleich der Abrostungsraten [µm/Jahr] - nach 50 Jahren<br />
Standzeit<br />
Imersionstyp ECSC* EAU EN 1993-5 DIN 50929<br />
Süßwasser SprWZ; mittl./max 22 / 82<br />
Süßwasser WSp; mittl./max 25 / 90 18 – 46 / ?<br />
Süßwasser UWZ; mittl./max 18 / 66 22 / 82 24 / 120 1)<br />
Brackwasser; mittl./Lochfras 34-60/ ? 60 / 240 1)<br />
Seewasser SprWZ; mittl./ max 40 / 160 75 / ?<br />
Seewasser UWZ; mittl./ max 2) 34 / 124 40 / 116 35 / ? 120 / 600 1)<br />
Seewasser NWZ; mitttl./max 90/ 306 75 / 300 75 / ?<br />
*[2]; 1) Lochfraß; 2) einschl. WWZ; ? = unbekannt bzw. nicht bestimmt<br />
Gibt es einen Einfluss des Spundwandstahltyps auf die<br />
Korrosionsrate?<br />
Stand der Forschung – bisherige<br />
Ergebnisse<br />
Durch die Auswertung der Abrostungen verschiedener<br />
Spundwandbauwerke stellte Hein [3] fest, dass korrosive Prozesse<br />
bei der Spundwandkorrosion nicht linear verlaufen, sondern<br />
einer zeitabhängigen Logarithmusfunktion folgen. Auf<br />
Grundlage <strong>neue</strong>ren Datenmaterials wurden diese Schlussfolgerungen<br />
nochmals verifiziert, verfeinert und fanden letztlich<br />
Eingang in ein bedeutendes Regelwerk für Uferberfestigungen<br />
[4]. Auch hierbei konnte festgestellt werden, dass die<br />
Beziehung Abrostung zur Standzeit nicht linear verläuft. Ferner<br />
zeigten sich z.T. extreme Abrostungsunterschiede in den<br />
verschiedenen (Tiefen-)Zonen der Spundwände (Spritzwasser-<br />
(SprWZ), Niedrigwasser- (NWZ) und Unterwasserzone<br />
(UWZ); daneben werden noch Wasserspiegel (WSp) und<br />
Wasserwechselzone (WWZ) aufgelistet). <strong>Die</strong>sbebezüglich<br />
war auch der erwartete starke Einfluss der Salinität der Immersionsmedien<br />
zu beobachten. In der Zusammenfassung<br />
der derzeit üblichen Korrosionsbewertungen zeigen sich, je<br />
nach Regelwerk, teilweise sehr unterschiedliche Abrostungsraten<br />
(Tabelle 1).<br />
Resultate dieser Untersuchungen<br />
Vorgehensweise – notwendige<br />
Untersuchungen<br />
<strong>Die</strong> diesem Forschungsvorhaben durchgeführten Arbeiten<br />
gliedern sich folgendermaßen:<br />
Auswahl an repräsentativen Spundwandbauwerken mit<br />
entsprechendem Datenmaterial [2]<br />
178 3-4 / 2012
Überprüfung der Stahlqualitäten und Bestimmung der<br />
Rostprodukte<br />
Ermittlung der Korrosionsraten auf Basis von Restwanddickenmessungen<br />
[2]<br />
Bestimmung der chemischen Zusammensetzung der Immersionsmedien.<br />
<strong>Die</strong> Einzelheiten sind in [1] ausführlich beschrieben und werden<br />
hier nur kurz hinsichtlich ihrer Relevanz charakterisiert.<br />
Auswahl an repräsentativen Spundwandbauwerken<br />
<strong>Die</strong> 32 ausgewählten Objekte sollten Spundwandbauwerke<br />
einschließen, die in den drei hauptsächlichen Immersionstypen<br />
(Binnen-, Brack- und Meerwasser) liegen, sowie eine<br />
ausgewogene Altersstellung (3 bis 63 Jahre) abdecken.<br />
Gleichzeitig wurde auf die Nutzung (mit/ohne Anlagestellen)<br />
sowie die geographische Ausrichtung geachtet und nicht<br />
zuletzt sollte die Auswahl repräsentativ für alle Spundwandbauwerke<br />
sein.<br />
Sicherstellung der Stahlqualitäten; Rostprodukte<br />
<strong>Die</strong> untersuchten Spundwände bestehen durchgehend aus<br />
einem Stahltyp, der einem herkömmlichen Spundwandstahl<br />
in den mechanischen Eigenschaften, im Gefüge und Chemismus<br />
entspricht. <strong>Die</strong> Anschliffe der Stähle zeigen unter dem<br />
Mikroskop ausschließlich das erwartete ferritisch-perlitische<br />
Gefüge, das auch typisch für Baustähle ist. Es wurden allerdings<br />
zwei grundsätzliche, zeitlich nicht eindeutig abzugrenzende<br />
Stahlerzeugungstypen innerhalb der ausgewählten<br />
Population gefunden: beruhigter und unberuhigter Stahl.<br />
<strong>Die</strong> Untersuchung der Korrosionsprodukte diente hier<br />
lediglich dem Zweck, Mikrobiell Induzierte Korrosion (MIC)<br />
auszuschließen, was man demzufolge grundsätzlich auch annehmen<br />
kann.<br />
Korrosionsraten von Spundwandbauwerken<br />
Es standen umfangreiche Restwanddickenmessungen aus [2]<br />
zur Verfügung, aus denen für drei Zonen die Abrostungen<br />
auf Basis von Restwanddickenmessungen bestimmt werden<br />
konnten. Jeder Wert einer Zone wird aus drei bis zehn Messwerten<br />
(vertikal) durch Spundwandtal, -berg und -flansch<br />
(horizontal) bestimmt. <strong>Die</strong> Korrosionsraten errechnen sich aus<br />
Abrostung/Standzeit (µm/a), wobei für mittlere und maximale<br />
Werte getrennte Berechnungen erfolgten.<br />
Chemische Zusammensetzung der Immersionsmedien<br />
<strong>Die</strong> Bestimmung der maßgeblichen korrosiven Parameter<br />
(Chlorid, Sulfat, Calcium, pH-Wert, Säurekapazität, spez.<br />
elektrische Leitfähigkeit) dienten, zusammen mit der Einteilung<br />
der Lage, zur Ermittlung der jeweiligen W 0<br />
-Werte (Wasser-<br />
bzw. Stahlaggressivität) nach DIN 50929, Teil 3. Der Faktor<br />
Sauerstoffsättigung (O 2<br />
-Sättg.) wurde dazu erstmalig eingeführt.<br />
Statistische Betrachtungen<br />
Ziel der Berechnungen ist es, die verschiedenen Gewässertypen<br />
in Variationsdiagrammen zu integrieren, indem sie als<br />
W 0<br />
-Werte (x-Achse: 0 (neutral) bis -14 (aggressiv)) den<br />
Bild 1: Ausgleichskurve mit Vertrauensbereichen der mittleren Abrostungsraten<br />
in UWZ<br />
Korrosionsraten (y-Achse: µm/Jahr) gegenübergestellt werden.<br />
Aus den Untersuchungen geht hervor, dass Spundwände<br />
mindestens ein Alter von über 15 Jahren besitzen müssen,<br />
damit ihre Abrostungrate repräsentativ für die gesamte<br />
Lebensdauer sein kann. <strong>Die</strong> Einführung eines Quotienten<br />
für Sauerstoff-Sättigung führt meist zu einer Verbesserung<br />
der Korrelationskoeffizienten der Ausgleichskurven. <strong>Die</strong>s ist<br />
insofern auch wichtig, dass O 2<br />
-Gehalte nun überhaupt Berücksichtigung<br />
finden können, da sie grundsätzlich die Vorraussetzung<br />
für die Korrosion sind und bisher in W 0<br />
der DIN<br />
50929 nicht mit eingingen.<br />
In Variationsdiagrammen werden mittlere und maximale<br />
Korrosion aller drei Abrostungszonen (UWZ, NWZ, SprWZ)<br />
kalkuliert und mit statistischen Methoden evaluiert (in [1] ist<br />
das Vorgehen genau beschrieben). Als Beispiel dient die Gegenüberstellung<br />
der Korrosivitätswerte (W o<br />
x O 2<br />
-Sättg.) mit<br />
den mittleren Abrostungraten im Unterwasserbereich (UWZ),<br />
siehe Bild 1. <strong>Die</strong> Berechnung zeigt eine Exponentialfunktion<br />
für die Ausgleichskurve mit einem Korrelationskoeffizienten<br />
(nichtlineare Korrelation) von 0,75, was bei der Probenanzahl<br />
eine Signifikanz der Beziehung von > 99 % bedeutet, also statistisch<br />
sehr gut abgesichert ist. Ein aus dem Immersionsmedium<br />
gewonnener Wert (W 0<br />
x O 2<br />
-Sättg.) von -5 (niedrigsalinares<br />
Binnengewässer) würde einer Abrostungsrate von ca.<br />
28 µm/ Jahr entsprechen. D. h. nach 50 Jahren Standzeit sind<br />
demzufolge im Mittel 1.400 µm von der Wasserseite her abgerostet.<br />
<strong>Die</strong> Vertrauensbereiche, in denen mit einer Wahrscheinlichkeit<br />
von 95 bzw. 99 % der Fälle liegen, sind im Diagramm<br />
durch zusätzliche Linien angezeigt.<br />
Anzumerken ist noch, dass die angesprochenen unterschiedlichen<br />
Stahltypen der Spundwände (beruhigte/unberuhigte<br />
Stähle) ohne signifikanten Einfluss, ebensowenig<br />
wie Schiffsanlegestellen, sind.<br />
3-4 / 2012 179
Fachbericht<br />
FKKS – Aktuelles<br />
Bild 2 und Bild 3 zeigen die Verhältnisse der gewonnenen<br />
Abrostungsraten mit jenen der DIN 50929 auf, indem<br />
sie mit Linien der Abrostungsvorschläge versehen worden<br />
sind. Dabei zeigt sich, dass die Angaben nach DIN 50929 für<br />
die Situation der mittleren Abrostung in der Unterwasserzone<br />
etwa um den Faktor zwei zu hoch angesetzt sind. Hingegen<br />
ergibt sich gute Übereinstimmung, wenn man die DIN-<br />
Werte in der (stark korrosiven) Niedrigwasserzone ansetzt<br />
(Bild 3). Ähnliche Verhältnisse stellen sich bei der maximalen<br />
Korrosion bzw. bei der Bewertung von Lochfraß ein (siehe<br />
[1]). Im Vergleich zu den Abrostungsraten dieser Arbeit zeigen<br />
die DIN-Vorschläge insgesamt deutlich höhere Abrostungsraten<br />
an, die jedoch als Abschätzung durchaus als respektabel<br />
gelten können.<br />
Schlussfolgerung<br />
Geht man davon aus, dass Salze den Stahl direkt angreifen bzw.<br />
in der Korrosionszelle auf Grund der Erhöhung der Leitfähigkeit<br />
zwischen (eisenauflösender) Anode und (O 2<br />
-reduzierender)<br />
Kathode eine Erhöhung des Korrosionsstromes vorliegt,<br />
so ist aus beiden Gründen die Abhängigkeit der Korrosionsraten<br />
an Spundwänden vom Wasserchemismus erklärbar. Voraussetzung<br />
dafür ist, dass gesicherte Abrostungswerte (Bauwerksalter<br />
> 20 Jahre) und gleichzeitig keine Einflüsse von MIC<br />
vorliegen. <strong>Die</strong> Ergebnisse lassen es zum ersten Mal zu, dass die<br />
Sauerstoffkonzentration als wichtiger, d.h. angemessener Bestandteil<br />
der Berechnungen berücksichtigt worden ist. Darüber<br />
hinaus lassen es die Daten zu, dass die verschiedenen Regelwerke<br />
(EAU, DIN 50929 und EN 1993) zukünftig mit einheitlichen<br />
Abrostungsraten ausgestattet werden können.<br />
Bild 2: Mittlere Abrostungsraten – Lage der DIN-Werte im Unterwasserbereich<br />
(UWZ)<br />
Literatur<br />
[1] <strong>Die</strong> Bewertung der Korrosion von Spundwänden; Forschungsbericht<br />
der BAW (unveröffentlicht; 2011)<br />
Nr. A395 102 10108<br />
[2] Design method for steel structures in marine environment<br />
including the corrosion behaviour; ECSC Nr. 7210-PR/317<br />
(2004)<br />
[3] Hein, W.: Zur Korrosion von Stahlspundwänden; Mittbl. d.<br />
BAW 67 (1990) 1-40<br />
[4] Empfehlungen des Ausschusses für Ufereinfassung (EAU);<br />
Fachausschuss Ufereinfassung der Hafenbautechnischen<br />
Gesellschaft, Ernst und Sohn, Berlin, 10. Auflage 2004<br />
Autor<br />
Bild 3: Mittlere Abrostungsraten – Lage der DIN-Werte im Niedrigwasserbereich<br />
(NWZ)<br />
RD, Dr. rer. nat. Günter Binder<br />
Bundesanstalt für Wasserbau,<br />
Karlsruhe<br />
Tel. +49 721 9726-3260<br />
E-Mail: guenter.binder@baw.de<br />
Besuchen Sie uns im Internet:<br />
www.<strong>3R</strong>-Rohre.de<br />
180 3-4 / 2012
6. Praxistag<br />
mit <strong>neue</strong>m<br />
Internet auftritt:<br />
www.<strong>3R</strong>-Rohre.de<br />
Korrosionsschutz<br />
am 13. Juni 2012 in Gelsenkirchen<br />
Programm<br />
Moderation:<br />
U. Bette, Technische Akademie Wuppertal<br />
Strategien für die Optimierung des kathodischen<br />
Korrosionsschutzes von Rohrleitungen unter Wechselspannungsbeeinflussung<br />
Dr. M. Büchler, SGK Schweizerische Gesellschaft<br />
für Korrosionsschutz, Zürich<br />
Neues Berechnungsverfahren für Erderspannungstrichter<br />
R. Watermann, Open Grid Europe GmbH, Essen<br />
Prof. Dr. R. Schröder, TFH Bochum, Bochum<br />
Wechselstromkorrosion – Ergebnisse von Messungen an<br />
ER-Coupons mit einem 16-Bit-Digital-Speicher-Oszilloskop<br />
U. Bette, Technische Akademie Wuppertal, Wuppertal<br />
MiniLog2: der Datenlogger für den KKS und<br />
Pfadfinder in die Cloud<br />
Th. Weilekes, Weilekes Elektronik GmbH, Gelsenkirchen<br />
Smart KKS: Integration von KKS-Messdaten in die<br />
bestehende Infrastruktur eines Netzbetreibers<br />
M. Müller, RBS Wave GmbH, Stuttgart<br />
Polyamidumhüllung als Verschleißschutz<br />
bei der Verlegung von Stahlleitungsrohren<br />
mittels grabenloser Verfahren<br />
Dr. H.-J. Kocks, Salzgitter Mannesmann Line Pipe GmbH, Siegen<br />
Nachumhüllung von Schweißnähten<br />
für besondere Einsatzfälle<br />
A. Drees, Kettler GmbH & Co. KG, Herten-Westerholt<br />
Ziehkopf zur Überwachung der Umhüllung während<br />
des Einzugs der Rohrleitung beim HDD-Verfahren<br />
H. Engelke, EWE Oldenburg<br />
Modul zur Korrosionskalkulation<br />
bei nicht molchbaren Leitungen<br />
Th. Laier, RWE – Westfalen-Weser-Ems – Netzservice GmbH,<br />
Dortmund<br />
Aktuelle Entwicklungen im Regelwerk<br />
H. Gaugler, SWM, München<br />
Wann und Wo?<br />
Veranstalter:<br />
Veranstalter<br />
<strong>3R</strong>, fkks<br />
Termin: Mittwoch, 13.06.2012,<br />
9:00 Uhr – 17:15 Uhr<br />
Ort:<br />
Zielgruppe:<br />
Veltinsarena, Gelsenkirchen,<br />
www.veltins-arena.de<br />
Mitarbeiter von Stadtwerken,<br />
Energieversorgungs- und<br />
Korrosionsschutzfachunternehmen<br />
Teilnahmegebühr:<br />
<strong>3R</strong>-Abonnenten<br />
und fkks-Mitglieder: 365,- €<br />
Nichtabonnenten: 395,- €<br />
Bei weiteren Anmeldungen aus einem Unternehmen wird<br />
ein Rabatt von 10 % auf den jeweiligen Preis gewährt.<br />
Im Preis enthalten sind die Tagungsunterlagen sowie<br />
das Catering (2 x Kaffee, 1 x Mittagessen).<br />
Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />
www.praxistag-korrosionsschutz.de<br />
Fax-Anmeldung: 0201-82002-55 oder Online-Anmeldung: www.praxistag-korrosionsschutz.de<br />
Ich bin <strong>3R</strong>-Abonnent<br />
Ich bin fkks-Mitglied<br />
Ich bin Nichtabonnent/kein fkks-Mitglied<br />
Vorname, Name des Empfängers<br />
Telefon<br />
Telefax<br />
Firma/Institution<br />
E-Mail<br />
Straße/Postfach<br />
Land, PLZ, Ort<br />
Nummer<br />
✘<br />
Ort, Datum, Unterschrift
Interview<br />
Grundstücksentwässerung<br />
im Fokus<br />
Über Ziele und Entwicklung des Güteschutz Grundstücksentwässerung<br />
Grundstücksentwässerung ist ein Thema, das bundesweit bewegt – in manchen Bundesländern schlägt es besonders<br />
hohe Wellen. Vereinheitlichte Standards werden gefordert, nicht nur um „Kanalhaien das Wasser abzugraben“. Über<br />
Ziele und Aufgaben der jungen Gütegemeinschaft Güteschutz Grundstücksentwässerung sprach <strong>3R</strong>-Chefredakteur<br />
Nico Hülsdau mit deren Geschäftsführer Dirk Bellinghausen.<br />
Im Mai 2011 wird der Güteschutz Grundstücksentwässerung<br />
gegründet – und viele fragen sich:<br />
„Warum denn noch einer?“ Was war der Anlass –<br />
neben z.B. der etablierten Güteschutz Kanalbau<br />
– eine weitere Gütegemeinschaft für den Bereich<br />
Grundstücksentwässerung ins Leben zu rufen?<br />
Bellinghausen: Das ist einfach beantwortet. Es gibt viele<br />
grundlegende Unterschiede zwischen dem privaten und dem<br />
öffentlichen Bereich.<br />
Man hatte zwar den privaten Bereich der Grundstücksentwässerung<br />
im Güteschutz Kanalbau etabliert und die Gütezeicheninhaber<br />
waren dort schon ganz gut aufgehoben.<br />
Aber mit der Zeit wurde deutlich, dass man stärker abgrenzen<br />
muss, dass es im privaten und im öffentlichen Bereich ganz<br />
andere Anforderungen zu erfüllen gilt und dass auf dem privaten<br />
Grundstück sicherlich ganz andere Firmen tätig sind<br />
als im Bereich des öffentlichen Kanals.<br />
Das Leitungssystem im privaten<br />
Bereich ist beispielsweise schwer<br />
zugänglich, verzweigter, man hat Hebeanlagen, Abscheideanlagen<br />
usw., die man im öffentlichen Bereich nicht hat.<br />
Irgendwann hat man erkannt, dass immer mehr Firmen das<br />
Gütezeichen G haben wollen und es Handlungsbedarf gibt.<br />
<strong>Die</strong>ser Bereich musste neu geregelt werden und so hat man<br />
sich mit verschiedenen Verbänden vor acht Jahren Gedanken<br />
gemacht, wie man die Grundstücksentwässerung wirklich<br />
regeln kann. Zu dem Zeitpunkt gab es die ganzen Diskussionen<br />
um das Landeswassergesetz § 61a in NRW noch gar<br />
nicht. Man bringt uns zwar oft in Verbindung mit dem LWG<br />
und § 61a, aber dass es uns jetzt gibt, war ein langer Prozess<br />
und dass wir in NRW unseren Sitz haben, ist wirklich Zufall.<br />
Wer hat die Initialzündung zur Gründung der<br />
Gütegemeinschaft gegeben und wer waren die<br />
Gründungsmitglieder?<br />
Bellinghausen: <strong>Die</strong> Initiative kam von der DWA, d.h. der damaligen<br />
ATV, und dem Güteschutz Kanalbau. Um eine möglichst<br />
breite Basis und Akzeptanz zu finden, wurde die Abstimmung<br />
der Satzung und der Güte- und Prüfbestimmungen<br />
mit einem Beteiligungsverfahren der Fach- und Verkehrskreise<br />
durchgeführt.<br />
Zu den Gründungsmitgliedern der <strong>neue</strong>n Gütegemeinschaft<br />
gehörten die DWA, der ZVSHK (Anm. der Red. Zentralverband<br />
Sanitär, Heizung, Klima), die Gütegemeinschaft Güteschutz<br />
Kanalbau, die GFA (Anm. der Red. Gesellschaft zur<br />
Förderung der Abwassertechnik e.V.), die ÜWG-SHK (Anm.<br />
der Red. Überwachungsgemeinschaft technische Anlagen der<br />
SHK-Handwerke e.V.), die GET (Anm. der Red. Gütesicherung<br />
Dipl.-Ing. Dirk Bellinghausen (43) ist Geschäftsführer der am 11. Mai 2011 neu gegründeten<br />
Gütegemeinschaft Güteschutz Grundstücksentwässerung mit Sitz in Hennef (Sieg).<br />
Bellinghausen hat an der RWTH Aachen Bauingenieurswesen studiert und war zuletzt geschäftsführender<br />
Gesellschafter der Bellinghausen Kanalsystem GmbH in Sankt Augustin.<br />
182 3-4 / 2012
Ausführungsbereiche des Gütezeichens<br />
Grundstücksentwässerung<br />
Entwässerungstechnik), die PKT- Pader Kanal Technik Rohr<br />
Frei GmbH & Co. KG und die Bochtler GmbH Haustechnik.<br />
Bei der Gründung der Gütegemeinschaft war, wie<br />
Sie sagten, u.a. der ZVSHK beteiligt, deren Mitgliedsunternehmen<br />
aus dem Bereich der technischen<br />
Gebäudeausrüstung kommen. Ist dies nicht für Ihre<br />
Mitgliedsunternehmen, die bislang im Bereich des<br />
öffentlichen Kanalbaus gearbeitet haben, eine <strong>neue</strong><br />
Konkurrenz?<br />
Bellinghausen: Nein, überhaupt nicht. <strong>Die</strong>se Frage ist mir oft<br />
gestellt worden, man kann sie ganz klar beantworten. Mitglieder<br />
der RAL-Gütegemeinschaft haben einen sehr hohen Qualitätsanspruch,<br />
ein Standard, der von anderen Firmen so nicht<br />
erfüllt wird. Ein Grundgedanke, auch beim ZVSHK, ist, die Leistungen<br />
der Unternehmen auf ein Qualitätslevel zu bringen,<br />
um einen fairen Wettbewerb zu ermöglichen. <strong>Die</strong>s kann man<br />
über die Gütesicherung und damit über den Nachweis der<br />
Qualifizierung ermöglichen.<br />
Man kann Wettbewerb nicht ausschließen. Aber man kann<br />
die Leistungen vergleichbar machen, so dass Unternehmen, die<br />
gütegesichert sind und ein hohes Qualitätsniveau für einen angemessenen<br />
Preis liefern gegenüber Billiganbietern und „Kanalhaien“<br />
nicht benachteiligt sind. Im Gegenteil, eben dadurch<br />
ergibt sich ja gerade ein eindeutiger Wettbewerbsvorteil.<br />
Der ZVSHK ist ein sehr großer Verband. <strong>Die</strong> Mitgliedsunternehmen<br />
sind fast ausschließlich in der Gebäudetechnik<br />
tätig. Ein Bereich, der von diesen Firmen mit abgedeckt wird,<br />
ist die Abscheidetechnik, d.h. der Einbau, Generalinspektion<br />
und die Wartung von Fett- und Leichtflüssigkeitsabscheidern.<br />
Hier gibt es nur eine sehr geringe Schnittmenge zu den Unternehmen,<br />
die aus dem öffentlichen Kanalbaubereich kommen.<br />
Es werden kaum Mitgliedsunternehmen des ZVSHK in<br />
den Bereich des öffentlichen Kanalbau drängen und ebenso<br />
keine Bauunternehmen in die Bereiche der Gebäudetechnik.<br />
Wie groß schätzen Sie den Anteil der<br />
Abscheidetechnik im Gesamtpaket?<br />
Bellinghausen: Derzeit liegt der Anteil deutlich unter 10 %.<br />
Wobei die Anzahl der Anträge und Anfragen, die wir von der<br />
GET erhalten, deutlich steigt. Aber es wird immer ein kleiner<br />
Anteil bleiben. <strong>Die</strong> meisten Mitgliedsunternehmen der Gütegemeinschaft<br />
sind in den Bereichen Reinigung, Inspektion<br />
und Dichtheitsprüfung unterwegs, was bei uns zusammengenommen<br />
„G“ heißt.<br />
Ihr Gütezeichen mit den Untergruppen I-GE, R-GE<br />
und D-GE umfasst die Inspektion, die Reinigung und die<br />
Dichtheitsprüfung. Wenn bei einer Untersuchung ein<br />
Schaden festgestellt wurde, fehlt noch ein wichtiger<br />
Baustein: die Sanierung. Wie sieht es mit diesem<br />
Aufgabenfeld aus?<br />
Bellinghausen: Richtig. <strong>Die</strong> Sanierung ist bis dato nicht drin.<br />
Das war auch zunächst so gewollt, weil sie bis jetzt im Güteschutz<br />
Kanalbau auch schon etabliert und integriert ist. Es<br />
ist auch gerade in diesem Bereich extrem schwierig, eine Abgrenzung<br />
nach oben (> DN 250) zu finden.<br />
Es gibt Überlegungen den Bereich Sanierung mit aufzunehmen.<br />
Hierzu hat es auch schon Gespräche mit dem RSV<br />
und dem VDRK gegeben. Bis zur IFAT im Mai werde ich hierzu<br />
sicher mehr erzählen können.<br />
Auf der letzten Mitgliederversammlung Mitte März haben<br />
wir das Thema ebenfalls besprochen und über die Einführung<br />
einer <strong>neue</strong>n Beurteilungsgruppe „S-GE“ für die Sanierung diskutiert.<br />
Man muss sich aber sehr genau die Sanierungsverfahren<br />
ansehen und die speziellen Anforderungen bei der Sanierung<br />
von Grundstücksentwässerungsanlagen berücksichtigen.<br />
Hier sind noch einige Fragen offen.<br />
Stichwort „Kanalhaie“: Unseriöse Firmen<br />
kommen über ein vermeintlich günstiges Angebot zur<br />
Dichtheitsprüfung zum Zuge, stellen dann natürlich<br />
einen Schaden fest, den sie im Nachgang nach<br />
Rücksprache mit dem unbedarften Hauseigentümer<br />
sanieren – mit welcher Qualität auch immer – und<br />
bitten den „Kunden“ zur Kasse. Welchen Erfolg hatte<br />
die Aufklärungsarbeit in den letzten Jahren gebracht?<br />
Bellinghausen: Ich komme aus Bonn. Dort wurden vor einiger<br />
Zeit Flugblätter verteilt, auf denen stand: „Für 39 bis 79<br />
Euro übernehmen wir Ihre Dichtheitsprüfung.“ Solche Unternehmen<br />
versuchen eben durch Dichtheitsprüfung – das<br />
ist in aller Munde – oder Inspektion reinzukommen, und der<br />
Bürger erteilt dann den Auftrag pauschal mit der Sanierung.<br />
<strong>Die</strong> Sanierung wird dann überteuert abgerechnet, das machen<br />
einfach nur unseriöse Firmen, die sogenannten Kanalhaie.<br />
Hier Aufklärung zu schaffen, ist auch eine unserer Aufgaben<br />
in Zusammenarbeit mit den Kommunen. Das ist zum<br />
Teil ja schon erfolgt, Kanalhaie schlagen nicht mehr so oft zu<br />
wie vor zwei, drei Jahren.<br />
Es gibt in Deutschland zahlreiche Initiativen<br />
im Bereich der Grundstücksentwässerung wie u.a.<br />
das KomNet in NRW, das GEA-Netzwerk in Baden-<br />
3-4 / 2012 183
Interview<br />
Württemberg und viele weitere. Arbeiten Sie mit<br />
solchen Initiativen zusammen?<br />
Bellinghausen: <strong>Die</strong> meisten Initiativen sind auf die jeweiligen<br />
Bundesländer bezogen. Wir dagegen sind bundesweit aufgestellt<br />
und diskutieren das Thema dadurch auf einer anderen<br />
Ebene. Über unsere Gründungsmitglieder wie die DWA oder<br />
den Güteschutz Kanalbau finden bundesweit Erfahrungsaustausche<br />
und Kolloquien statt, wo das Thema diskutiert wird.<br />
Dort sind wir tätig – bundesweit. Ebenso gilt dies für den<br />
ZVSHK. Das sind die Plattformen, die wir brauchen.<br />
Kommen wir auf Ihre Gütegemeinschaft zurück.<br />
Wie viele Firmen haben mittlerweile das Gütezeichen<br />
bekommen?<br />
Bellinghausen: Gütezeicheninhaber haben wir über 100.<br />
Davon sind 30 Vollmitglieder, die praktisch das GS-Zeichen<br />
Kanalbau hatten und damit automatisch bei uns Mitglied wurden<br />
oder als Mitglied herübergewechselt sind. An weiteren<br />
Anträgen, die zum Erstverfahren anstehen, liegen uns jetzt<br />
20 als Vollmitglieder und weitere 40 als Gütezeicheninhaber<br />
vor. D.h. wir haben dort einen hohen Zuspruch an Firmen, die<br />
dieses Gütezeichen haben möchten. Das ist eigentlich sehr<br />
erfreulich. Erst dachte ich, das müssten eigentlich mehr sein,<br />
aber ich schiebe das ein bisschen auf die Entwicklung in NRW.<br />
Das Landeswassergesetz NRW hat uns erst einmal Rückenwind<br />
gegeben und dann genauso den Wind aus den Segeln<br />
genommen. Den Effekt kann man nicht in Zahlen fassen, aber<br />
das liegt auf der Hand. Das sieht man auch an den Anrufen,<br />
die man bekommt oder besser: die bis Dezember eingingen<br />
und die sich bis heute eben nicht mehr gemeldet haben.<br />
Zur Überprüfung Ihrer Mitgliedsunternehmen<br />
greifen Sie u.a. auf die Prüfingenieure des Güteschutz<br />
Kanalbau zurück. Wie funktioniert dies bzw. wer<br />
koodiniert es?<br />
Bellinghausen: Genau, richtig. In dem Bereich Abscheider<br />
gibt es sicher auch Ingenieure des Güteschutz Kanalbau, die<br />
das leisten können. Aber wenn wir jetzt viele Betriebe haben,<br />
die in dem Bereich tätig werden können, wäre die Prüfbelastung<br />
einzelner Prüfingenieure zu hoch. Für dieses Aufgabenfeld<br />
können wir daher noch auf die Prüfingenieure der<br />
GET zurückgreifen. Zusätzlich besteht noch die Möglichkeit,<br />
Prüfingenieure der ÜWG und der GFA einzusetzen.<br />
<strong>Die</strong> Koordinierung erfolgt über den Güteausschuss. Dort<br />
werden auch die Anträge gestellt und der Güteausschuss als<br />
Gütezeichenvergabestelle beauftragt dann die jeweilige Prüforganisation.<br />
D.h., der Güteausschuss entscheidet letztlich,<br />
wer prüft und wer beauftragt wird. <strong>Die</strong> Berichte der Erstprüfung<br />
und der Restausstandprüfung gehen dann alle wieder an<br />
den Güteausschuss, der beurteilt, ob die untersuchte Firma<br />
den Gütezeichennachweis erhält oder nicht.<br />
Bellinghausen: Insgesamt besteht der Ausschuss zurzeit aus<br />
sieben Fachleuten. GET und GFA sind mit Herrn Michael Voss<br />
und Frau Cornelia Hollek vertreten, dann Güteschutz Kanalbau<br />
mit Herrn H.-C. Möser, ÜWG mit Herrn Norbert Wulf und<br />
ZVSHK mit Herrn Franz-Josef Heinrichs. Als Obmann haben<br />
wir Herrn Karsten Selleng (Stadtentwässerung Braunschweig<br />
GmbH) für die DWA und als siebter bin ich als Geschäftsführer<br />
mit dabei.<br />
Zur Gütegemeinschaft gehören noch weitere<br />
Gremien. Welche sind dies und welche Funktion haben<br />
sie?<br />
Bellinghausen: Zum einen gibt es die Mitgliederversammlung.<br />
Sie wählt den Vorstand und die Mitglieder des Fachbeirates<br />
und des Güteausschusses, hat also Mitbestimmungsrecht.<br />
Aufgabe des Güteausschusses ist, wie vorhin erwähnt,<br />
Anträge zu bearbeiten, Prüfungen durchführen zu lassen und<br />
zu bewerten.<br />
Dann gibt es den Vorstand. Vorsitzender des Vorstandes<br />
ist Herr Karl-Heinz Flick und sein Stellvertreter Herr Fritz<br />
Schellhorn. <strong>Die</strong> Aufgabe des Vorstands ist es, die Zielvorgaben<br />
der Mitgliederversammlung klar zu formulieren und ist<br />
für alle Aufgaben der Gütegemeinschaft, sofern diese nicht<br />
durch Satzung anderen Organen der Gütegemeinschaft übertragen<br />
sind, zuständig.<br />
Der Fachbeirat besteht aus dem Vorsitzenden, seinem<br />
Stellvertreter und bis zu 15 weiteren Mitgliedern, dies sind<br />
bundesweit tätige Organisationen, die den Gütegedanken mit<br />
vertreten und aktiv für die Gütegemeinschaft werben.<br />
Der Fachbeirat berät den Vorstand, die Mitgliederversammlung<br />
und den Güteausschuss in allen Belangen der Gütesicherung.<br />
Der Vorsitzende des Fachbeirates ist gleichzeitig<br />
beratendes Mitglied des Vorstandes.<br />
Sie hatten am 14. März Ihre Mitgliederversammlung.<br />
Gab es rege Diskussionen? Wie ist die<br />
Ausrichtung für die Zukunft und welche Aufgaben<br />
haben Sie bekommen?<br />
Wie groß ist der Güteausschuss und wie setzt<br />
er sich zusammen?<br />
184 3-4 / 2012
Ablauf Güteschutz Grundstücksentwässerung<br />
Bellinghausen: Ja, im Grunde genommen haben wir erstmal<br />
ein deutliches Zeichen gesetzt. Wir haben gesagt, dass wir<br />
jetzt von den organisatorischen Punkten her einen Abschluss<br />
erfahren haben. Wir sind registriert, haben die Bescheinigung<br />
und Anerkennung durch RAL, Vereinsregister usw. Das ist alles<br />
abgeschlossen und wir können uns jetzt auf die Öffentlichkeitsarbeit<br />
und den Bereich Ausbildung konzentrieren.<br />
<strong>Die</strong> Ausrichtung ist ganz klar: Wir wollen jede Plattform<br />
wahrnehmen, die uns angeboten wird, um das Zeichen voranzutreiben.<br />
<strong>Die</strong> Aufmerksamkeit, die wir letztes Jahr durch<br />
unsere Gründung hatten, wollen wir behalten. Unser Handeln<br />
wollen wir kontinuierlich zeigen!<br />
Schauen wir doch mal in die Zukunft: Was<br />
wünschen Sie sich dieses Jahr umzusetzen? Was ist das<br />
Ziel bis Ende des Jahres?<br />
Bellinghausen: Bis Ende des Jahres? Ich sage vielleicht erst<br />
einmal ein übergreifendes Ziel, das nicht bis Ende des Jahres<br />
umgesetzt werden wird. Das Ziel oder mein Wunsch wäre,<br />
dass wir ein Wasserhaushaltsgesetz des Bundes haben,<br />
was wirklich eine einheitliche Regelung vorgibt – eventuell<br />
mit praktikablen Fristen, aber mit Pflicht zur flächendecken-<br />
den Dichtheitsprüfung. Wenn wir das hätten, wären wir einen<br />
Schritt weiter. Das sehe ich aber in den nächsten zehn Jahren<br />
überhaupt nicht, da sind wir weit von entfernt.<br />
Was ich mir bis Ende des Jahres wünsche, ist sicherlich,<br />
dass wir weiterhin eine noch breitere Akzeptanz für das <strong>neue</strong>,<br />
junge RAL-Gütezeichen erreichen. Dass wir bundesweit breit<br />
aufgestellt sind und dass sowohl Kommunen als auch Planer<br />
oder auch schon Grundstückseigentümer das Gütezeichen<br />
positiv nutzen und auf eine wirklich konstruktive Zusammenarbeit<br />
zurückgreifen können, über die man auch berichten<br />
kann.<br />
Mit der IFAT in München steht eine der weltweit<br />
größten Umweltmessen vor der Tür. Wo werden wir Sie<br />
dort treffen können?<br />
Bellinghausen: Wir haben einen eigenen Stand auf dem Verbändestand<br />
der DWA im Eingangsbereich der Messe (Anm.<br />
der. Red. Eingang West EW01). Wir wollen uns natürlich auffällig<br />
präsentieren, damit wir auch gefunden werden!<br />
Herr Bellinghausen, wir danken Ihnen für das<br />
Gespräch.<br />
3-4 / 2012 185
Aktuelle<br />
Neuerscheinung<br />
<strong>Die</strong>ses Buch<br />
richtet sich an alle<br />
Rohrleitungspraktiker!<br />
Zahlreiche Beispiele aus der täglichen Arbeitspraxis helfen Ingenieuren<br />
und Technikern bei der Lösung ihrer betrieblichen Aufgabenstellungen.<br />
Alltägliche Rohrleitungsprobleme vom Druckverlust bis zur<br />
Kavitation in Pumpen, Blenden oder Regelventilen werden detailliert<br />
beschrieben. Dabei wird auf ausschweifende, akademische Ausführungen<br />
verzichtet. Vielmehr werden konkrete Lösungsansätze aufgezeigt<br />
und insbesondere auf relevante Einfl ussgrößen hingewiesen.<br />
Der praxisorientierte Charakter des Buchs veranschaulicht, dass die<br />
pragmatische Wissensvermittlung anhand konkreter Problematiken<br />
aus der Arbeitspraxis effektiver ist, als viele Seiten rein theoretischer<br />
Ausführungen.<br />
<strong>Die</strong> Rohrleitungsfi bel basiert im Wesentlichen auf den Berufserfahrungen<br />
sowie den Erkenntnissen aus Diskussionen aus den Seminaren<br />
über die Rohrleitungsplanung, die der Autor im Haus der Technik in<br />
Essen gehalten hat.<br />
M. Nitsche<br />
1. Aufl age 2011, 265 Seiten, Broschur<br />
Vulkan-Verlag<br />
www.vulkan-verlag.de<br />
Vorteilsanforderung per Fax: +49 (0) 201 / 820 02 - 34 oder im Fensterumschlag einsenden<br />
Ja, ich bestelle gegen Rechnung 3 Wochen zur Ansicht<br />
___ Ex.<br />
Rohrleitungs-Fibel für die tägliche Praxis<br />
1. Aufl age 2011 – ISBN: 978-3-8027-2762-7<br />
zum Preis von € 79,- (zzgl. Versand)<br />
<strong>Die</strong> bequeme und sichere Bezahlung per Bankabbuchung wird mit einer Gutschrift<br />
von € 3,- auf die erste Rechnung belohnt.<br />
Firma/Institution<br />
Vorname/Name des Empfängers<br />
Straße/Postfach, Nr.<br />
Land, PLZ, Ort<br />
Telefon<br />
Telefax<br />
Antwort<br />
Vulkan-Verlag GmbH<br />
Versandbuchhandlung<br />
Postfach 10 39 62<br />
45039 Essen<br />
E-Mail<br />
Branche/Wirtschaftszweig<br />
Bevorzugte Zahlungsweise □ Bankabbuchung □ Rechnung<br />
Bank, Ort<br />
Bankleitzahl<br />
✘<br />
Datum, Unterschrift<br />
Kontonummer<br />
Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B. Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Sache widerrufen.<br />
<strong>Die</strong> Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform. Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH, Versandbuchhandlung, Postfach 10 39 62, 45039 Essen.<br />
Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung und zur Pfl ege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst, gespeichert und verarbeitet. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich vom<br />
Oldenbourg Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag □ per Post, □ per Telefon, □ per Telefax, □ per E-Mail, □ nicht über interessante Fachangebote informiert und beworben werde. <strong>Die</strong>se Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.<br />
PARLFI2011
Wissen für die praxis<br />
RSV-Regelwerk<br />
RSV Merkblatt 1<br />
Renovierung von Entwässerungskanälen und -leitungen mit vor Ort härtendem Schlauchlining<br />
2006, 31 Seiten, DIN A4, broschiert, € 35,-<br />
RSV Merkblatt 2<br />
Renovierung von Abwasserleitungen und -kanälen mit Rohren aus<br />
thermoplastischen Kunststoffen durch Liningverfahren ohne Ringraum<br />
2009, 38 Seiten, DIN A4, broschiert, € 29,-<br />
RSV Merkblatt 2.2<br />
Renovierung mit dem TIP-Verfahren ohne Ringraum (in Bearbeitung)<br />
RSV Merkblatt 3<br />
Renovierung von Abwasserleitungen und -kanälen durch Liningverfahren mit Ringraum<br />
2008, 40 Seiten, DIN A4, broschiert, € 29,-<br />
RSV Merkblatt 4<br />
Reparatur von drucklosen Abwässerkanälen und Rohrleitungen durch vor Ort härtende Kurzliner<br />
(partielle Inliner)<br />
2009, 25 Seiten, DIN A4, broschiert, € 29,-<br />
RSV Merkblatt 5<br />
Reparatur von Entwässerungsleitungen und Kanälen durch Roboterverfahren<br />
2007, 22 Seiten, DIN A4, broschiert, € 27,-<br />
RSV Merkblatt 6<br />
Sanierung von begehbaren Entwässerungsleitungen und -kanälen sowie Schachtbauwerken<br />
2007, 23 Seiten, DIN A4, broschiert, € 29,-<br />
RSV Merkblatt 6.2<br />
Schachtsanierung (in Bearbeitung)<br />
RSV Merkblatt 7.1<br />
Renovierung von drucklosen Leitungen / Anschlußleitungen mit vor Ort härtendem Schlauchlining<br />
2009, 24 Seiten, DIN A4, broschiert, € 29,-<br />
RSV Merkblatt 7.2<br />
Hutprofiltechnik zur Einbindung von Anschlußleitungen – Reparatur / Renovierung<br />
2009, 31 Seiten, DIN A4, broschiert, € 30,-<br />
RSV Merkblatt 8<br />
Er<strong>neue</strong>rung von Entwässerungskanälen und Anschlussleitungen mit dem Berstliningverfahren<br />
2006, 27 Seiten, DIN A4, broschiert, € 29,-<br />
RSV Merkblatt 10<br />
Kunststoffrohre für grabenlose Bauweisen<br />
2008, 55 Seiten, DIN A4, broschiert, € 37,-<br />
Vulkan-Verlag<br />
www.vulkan-verlag.de<br />
Faxbestellschein an: 0201/82002-34<br />
Ja, ich / wir bestelle(n) gegen Rechnung:<br />
___ Ex. RSV-M 1 € 35,-<br />
___ Ex. RSV-M 2 € 29,-<br />
___ Ex. RSV-M 2.2 in Bearbeitung<br />
___ Ex. RSV-M 3 € 29,-<br />
___ Ex. RSV-M 4 € 29,-<br />
___ Ex. RSV-M 5 € 27,-<br />
Antwort<br />
Vulkan-Verlag GmbH<br />
Postfach 10 39 62<br />
45039 Essen<br />
___ Ex. RSV-M 6 € 29,-<br />
___ Ex. RSV-M 6.2 in Bearbeitung<br />
___ Ex. RSV-M 7.1 € 29,-<br />
___ Ex. RSV-M 7.2 € 30,-<br />
___ Ex. RSV-M 8 € 29,-<br />
___ Ex. RSV-M 10 € 37,-<br />
zzgl. Versandkosten<br />
Firma/Institution<br />
Vorname/Name des Empfängers<br />
Straße/Postfach, Nr.<br />
Land, PLZ, Ort<br />
Telefon<br />
Telefax<br />
E-Mail<br />
Branche/Wirtschaftszweig<br />
Bevorzugte Zahlungsweise □ Bankabbuchung □ Rechnung<br />
Bank, Ort<br />
Garantie: <strong>Die</strong>ser Auftrag kann innerhalb von 14 Tagen bei der Vulkan-Verlag GmbH, Postfach 10 39 62, 45039 Essen schriftlich widerrufen<br />
werden. <strong>Die</strong> rechtzeitige Absendung der Mitteilung genügt. Für die Auftragsabwicklung und die Pflege der Kommunikation werden Ihre<br />
persönlichen Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich per Post, Telefon, Telefax<br />
oder E-Mail über interessante Verlagsangebote informiert werde. <strong>Die</strong>se Erklärung kann ich jederzeit widerrufen.<br />
Bankleitzahl<br />
✘<br />
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Kontonummer
IFAT-Produktvorschau 2012<br />
AVK Mittelmann<br />
7er-<strong>Hydranten</strong>serie komplettiert<br />
Pünktlich zur IFAT ist die Überarbeitung<br />
der beiden auf dem Markt bewährten<br />
<strong>Hydranten</strong>serien 3 (Unterflurhydranten)<br />
und 5 (Überflurhydranten) von AVK Mittelmann<br />
abgeschlossen. Hieraus resultiert<br />
der <strong>neue</strong> Serienname 7.<br />
Bei der Überarbeitung wurde speziell<br />
darauf geachtet, besonders bewährte Produktfeatures<br />
wie z. B. die Umfahrtrennstelle<br />
am Überflurhydranten mit Titanbuchsen<br />
beizubehalten und weiterhin die<br />
<strong>Hydranten</strong> an die Anforderungen des europäischen<br />
Markts anzupassen. Alle <strong>Hydranten</strong><br />
entsprechen der DIN-EN 14399 für<br />
Unterflurhydranten bzw. DIN-EN 14384<br />
für Überflurhydranten. So wie in Deutschland<br />
zusätzlich die DVGW VP 325 als nationaler<br />
Standard gilt, so gibt es auch in anderen<br />
europäischen Mitgliedsstaaten eigene<br />
Anforderungen.<br />
Alle europäischen Standards<br />
Als Tochterunternehmen der weltweit<br />
tätigen AVK Group mit Sitz in Dänemark<br />
ist es umso bedeutender einen „Europäischen“<br />
<strong>Hydranten</strong> auf dem Markt zu haben,<br />
der alle noch so unterschiedlichen<br />
nationalen Standards erfüllt, als mit länderspezifischen<br />
Einzellösungen aufzuwarten.<br />
<strong>Die</strong> Überarbeitung des <strong>Hydranten</strong>programmes<br />
wurde zudem dafür genutzt,<br />
weitere Verbesserungen sowie Kundenwünsche<br />
in die Konstruktion einfließen zu<br />
lassen und die <strong>Hydranten</strong> nach aktuellem<br />
Stand der Technik herzustellen. <strong>Die</strong>s beginnt<br />
bei der Auswahl der Gießverfahren<br />
und endet bei der Optimierung von Fertigungsprozessen<br />
zur Erhöhung der Qualität<br />
Dichtung für Kugelabsperrung L7<br />
und der Verringerung von durch Fehler im<br />
Fertigungsprozess verursachten Kosten.<br />
K7-Kegel<br />
P7-Nostalgie in Rotemail<br />
Optimierungen<br />
Bei der Überarbeitung der K-Serie (einfach<br />
abgesperrte Unterflurhydranten) von<br />
3 auf 7 wurde beispielsweise der Polyurethan<br />
beschichtete, radial dichtende Ventilkegel<br />
dahingehend geändert, dass die<br />
vorher symmetrisch ausgelegte Dichtfläche<br />
nun asymmetrisch ist. <strong>Die</strong>se Änderung<br />
hat ein nun früheres Öffnen des <strong>Hydranten</strong><br />
und eine Verringerung der Anzahl an<br />
Umdrehungen für das Öffnen und Schließen<br />
zur Folge. Weiterhin wird der Wasserstrom<br />
durch die Asymmetrie nicht mehr<br />
auf einen Schlag unterbrochen, was wiederum<br />
zu einem weicheren Schließen des<br />
<strong>Hydranten</strong> führt. Der <strong>neue</strong> Ventilkegel ist<br />
entsprechend patentiert. Der sogenannte<br />
K7 wurde erstmalig auf der „Wasser Berlin“<br />
2009 präsentiert und hat sich inzwischen<br />
am Markt im Einsatz bewährt.<br />
<strong>Die</strong> Überarbeitung der L-Serie (doppelt<br />
abgesperrter Unterflurhydrant) zielte<br />
zusätzlich auf eine Optimierung des<br />
Korrosionsschutzes. <strong>Die</strong>s wurde zum einen<br />
über die geänderte Verbindungstechnik<br />
der Kugelabsperrdichtung, zum anderen<br />
auch durch Änderungen in den Fertigungsprozessen<br />
erreicht. <strong>Die</strong> <strong>neue</strong> Kugelabsperrdichtung<br />
L7 wird mittels einer<br />
Verrieglung mit dem Gehäuse verbunden.<br />
<strong>Die</strong>s erlaubte es, den Kugelabsperrring<br />
komplett zu gummieren. <strong>Die</strong> Umstellung<br />
der Fertigungsprozesse ermöglicht ein Beschichten<br />
einzelner Komponenten nach der<br />
notwendigen maschinellen Bearbeitung, so<br />
dass auch diese Bereiche durch die aufgebrachte<br />
Beschichtung gegen Korrosion geschützt<br />
sind.<br />
Baukastenprinzip<br />
Da man inzwischen bei der kompletten<br />
Produktpalette auf das Baukastenprinzip<br />
zurückgreifen kann, sind einige Teile,<br />
die bei den Unterflurhydranten verwendet<br />
werden, ebenso in der überarbeiteten<br />
Serie P (doppelt abgesperrte Überflurhydranten)<br />
im Einsatz, so dass sich auch<br />
hier die entsprechenden Verbesserungen<br />
wiederfinden. Bei den Überflurhydranten<br />
wurde zudem das Design überarbeitet.<br />
Auch hier ist aber natürlich gewährleistet,<br />
dass alle Teile auch mit der Vorgängerserie<br />
kompatibel sind oder aber über einen<br />
langen Zeitraum noch Ersatzteile vorrätig<br />
sind.<br />
So ist es möglich, die <strong>neue</strong>n Oberteile<br />
der Serie P7 auch auf den Unterteilen<br />
der Serie P5 zu montieren und umgekehrt.<br />
Auch die unteren Gestänge mit dem Polyurethan<br />
beschichteten Ventilkegel können<br />
in beiden Serien verbaut werden. <strong>Die</strong>s<br />
gilt ebenso wie auch bei der Serie L7 für<br />
188 3-4 / 2012
Besuchen Sie uns<br />
auf der IFAT!<br />
Halle B6, Stand 313/412<br />
K7-Schnitt<br />
L7-Schnitt<br />
die <strong>neue</strong>n Kugelgehäuse mit dem vollgummiertem<br />
Kugelabsperrring. Hier lassen<br />
sich sowohl die Mantelrohre der <strong>neue</strong>n<br />
Serie 7 auf die „alte“ Kugelgehäuse Serie<br />
3 (5) montieren als auch bei Bedarf die<br />
„<strong>neue</strong>n“ Kugelgehäuse der Serie 7 für die<br />
<strong>Hydranten</strong> der Vorgängerserie 3 (5) verwenden.<br />
<strong>Die</strong>s gibt den Kunden ein hohes<br />
Maß an Sicherheit bezüglich der Ersatzteilbeschaffung<br />
und Flexibilität bei benötigten<br />
Umbauten.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Hydranten</strong> der Serie 7 und entsprechende<br />
Zubehörteile sind, soweit es<br />
konstruktiv lösbar war, auch mit den Vorgängermodellen<br />
der Serie 3 und 5 kompatibel.<br />
Teilweise sind die Zubehörteile auch<br />
schon so ausgestattet, dass die verbesserten<br />
Komponenten der Serie 7 sich ohne<br />
Probleme in die Serien 3 und 5 integrieren<br />
lassen. So profitieren auch langjährige<br />
Kunden ohne Austausch des kompletten<br />
<strong>Hydranten</strong> von der Überarbeitung auf den<br />
jetzigen Stand. Wo dies aus konstruktiver<br />
Sicht nicht möglich war, kann man für die<br />
Kunden aber weiterhin für zumindest die<br />
nächsten 25 Jahre die Beschaffung von Ersatzteilen<br />
gewährleisten.<br />
Sämtliche <strong>Hydranten</strong> der 7er Serie sind<br />
nach wie vor auch mit Vollemaillierung (innen<br />
und außen Email) erhältlich. Das trägt<br />
gerade bei den Überflurhydranten zu einem<br />
noch höheren Korrosionsschutz bei.<br />
Zudem ist Email als Beschichtung besonders<br />
säureresistent, so dass auch lange<br />
Streuperioden im Winter mit aggressivem<br />
Streusalz der Farbe des <strong>Hydranten</strong> nichts<br />
anhaben können. Außenemail ist außerdem<br />
auch besonders UV-resistent. <strong>Die</strong>se<br />
beiden Eigenschaften tragen zu einer höheren<br />
Farbechtheit bei als bei herkömmlichen<br />
Außenbeschichtungen. Und gerade<br />
bei Überflurhydranten ist die Signalwirkung<br />
der Außenfarbe von zentraler Bedeutung.<br />
Zudem verleiht die rote Außenemaillierung,<br />
die AVK Mittelmann nun seit<br />
vier Jahren auch anbieten, den Überflurhydranten<br />
eine besonders schöne Optik.<br />
<strong>Die</strong> gesamte 7er Serie Über- und Unterflurhydranten<br />
erfüllt selbstverständlich<br />
alle Normforderungen bezüglich der Konstruktion,<br />
der mechanischen Eigenschaften,<br />
der Trinkwasserhygiene und den geforderten<br />
Mindestdurchflüssen, die – wie<br />
schon bei den Serien 3 und 5 – über den<br />
geforderten Mindeststandards liegen.<br />
Kontakt: AVK Mittelmann, Wülfrath,<br />
Stefan Boensmann,<br />
Tel. +49 2058 901-175, E-Mail:<br />
boensmann.sb@avkmittelmann.com,<br />
www.avkmittelmann.com<br />
IFAT Halle A4, Stand 241/342<br />
Rohrsysteme<br />
aus GFK<br />
von Amitech<br />
Flowtite-Rohre bestehen aus glasfaserverstärktem<br />
Polyesterharz,<br />
kurz GFK.<br />
GFK ist extrem leicht, enorm fest<br />
und erstaunlich flexibel. Aus GFK<br />
bauen Ingenieure rund um den<br />
Globus Flugzeuge, Schiffe, hoch<br />
beanspruchte Teile im Fahrzeugbau,<br />
und wir bauen daraus Rohre<br />
für Ihre Ansprüche.<br />
Flowtite-Rohre eignen sich für alle<br />
Druck- und drucklosen Anwendungen,<br />
in denen traditionell<br />
Guss-, Stahl-, Stahlbeton oder<br />
Steinzeugrohre eingesetzt werden.<br />
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Group<br />
Weitere Informationen unter www.amiantit.com<br />
3-4 / 2012 189
IFAT-Produktvorschau 2012<br />
AUMA<br />
Antriebstechnik für den Stahlwasserbau<br />
Stellantriebe spielen bei der Automatisierung<br />
von Wasserwerken, Kläranlagen,<br />
Wehren und Schleusen eine entscheidende<br />
Rolle. Auf Grund der einfachen Energieversorgung<br />
haben sich elektrisch versorgte<br />
Antriebe in diesen Bereichen durchgesetzt.<br />
Das Unternehmen gibt auf seinem<br />
Messestand einen Überblick über das<br />
Stellantriebsprogramm und zeigt eine Reihe<br />
von Neu- und Weiterentwicklungen.<br />
In den vergangenen Jahren hat der<br />
Stellantrieb-Hersteller viel in Korrosionsschutzmaßnahmen<br />
investiert. Eine zweischichtige<br />
Pulverbeschichtung der Gehäusebauteile<br />
sorgt für einen einzigartigen<br />
Schutz gegen Umwelteinflüsse. Der<br />
Schichtaufbau zeichnet sich durch hohe<br />
UV- und Chemikalienbeständigkeit sowie<br />
hohe mechanische Widerstandskraft aus.<br />
2010 wurden die Drehantriebe der 2.<br />
<strong>Generation</strong> am Markt eingeführt. <strong>Die</strong> Geräte<br />
haben eine hohe Akzeptanz bei den<br />
Anwendern gefunden. Auf der IFAT wird<br />
für diese Antriebe <strong>neue</strong>s Zubehör für den<br />
Nothandbetrieb gezeigt. Dazu zählen eine<br />
Abschließvorrichtung für das Handrad, ein<br />
Schrauberaufsatz und ein Kettenantrieb.<br />
Fachbuch wird auf der IFAT erstmalig der<br />
Öffentlichkeit vorgestellt. Ziel des durchgängig<br />
vierfarbigen Buches (Vulkan-Verlag,<br />
2012, 94 Euro, ISBN 978-3-8027-<br />
2213-4) ist es, Bauherren, Stahlwasserbauer<br />
und Planungsingenieuren umfassende<br />
Technik- und Anwendungsinformationen<br />
zu liefern. Zu einer kompletten<br />
Ausschreibung soll eine erste Auslegung<br />
der Antriebstechnik erstellt werden können.<br />
Mit dem reich bebilderten Buch (313<br />
Abbildungen, 19 Tabellen auf 320 Seiten)<br />
steht damit nicht nur ein hervorragendes<br />
Hilfsmittel für eine optimale Stellantriebs-<br />
und Getriebefestlegung zur Verfügung,<br />
sondern der Leser erhält darüberhinaus<br />
einen umfassenden Überblick über<br />
die zahllosen Antriebsvarianten im Bereich<br />
des Stahlwasserbaus.<br />
Das Fachbuch „Antriebstechnik für den<br />
Stahlwasserbau“ wird erstmals auf der<br />
IFAT vorgestellt<br />
Erstes Fachbuch<br />
Zudem präsentiert das Müllheimer Unternehmen<br />
sein erstes Fachbuch. Claus<br />
Zander, Experte für den Stahlwasserbau,<br />
hat seine Fachkenntnisse und Erfahrungen<br />
aus diesem Bereich in dem Buch „Antriebstechnik<br />
für den Stahlwasserbau“ verarbeitet,<br />
das das Potenzial hat, zum Standardwerk<br />
in dieser Diziplin zu werden; das<br />
Kontakt: AUMA Riester GmbH & Co. KG,<br />
Müllheim, Tel. +49 7631 8090, E-Mail:<br />
riester@auma.com, www.auma.com<br />
IFAT Halle A4, Stand 439<br />
BEULCO<br />
Neue Reparatur-Kupplungen<br />
und -Übergangsstücke<br />
<strong>Die</strong> Reparatur-Kupplungen und -Übergangsstücke<br />
aus dem Steckverbinder-Programm<br />
BEULCONNECT gibt es jetzt auch<br />
für 50er- und in Kürze für 63er-PE-Rohre.<br />
In den Abmessungen 25, 32 und 40 mm haben<br />
sich diese bereits bewährt. Je nach Abmessung<br />
beträgt die überbrückbare Länge<br />
150 bis 180 mm bzw. 250 bis 280 mm.<br />
<strong>Die</strong> Reparatur-Kupplungen bzw. -Übergangsstücke<br />
sind eine sinnvolle Ergänzung<br />
im Steckverbinderprogramm BEULCON-<br />
NECT. <strong>Die</strong>se Steckverbinder sind so konstruiert,<br />
dass sie das Rohr mit einer materialschonenden<br />
smart grip-Technologie klemmen.<br />
Das Rohr wird durch die Verschraubung<br />
immer nur so stark geklemmt, wie<br />
es die Druckverhältnisse notwendig machen.<br />
Vorzeitiger Verschleiß wegen Materialüberbeanspruchung<br />
ist ausgeschlossen.<br />
Der Steckverbinder ist so konstruiert, dass<br />
die Dichtfunktion in ihm genau dort positioniert<br />
ist, wo sie die größte Sicherheit bietet.<br />
<strong>Die</strong> Montage ist denkbar einfach. Dazu<br />
trägt auch die Markierung der Einstecktiefe<br />
auf dem Fittingkörper bei.<br />
Der Steckverbinder ist in zwei Varianten<br />
erhältlich: Als „Spezialist“ ohne Stützrohr<br />
mit EPDM-Profildichtung für den Einsatz<br />
im Wasserbereich und als „Generalist“<br />
mit Stützrohr und O-Ring aus NBR für die<br />
Verwendung sowohl im Wasser- als auch<br />
im Gasbereich.<br />
Variable<br />
Reparaturkupplungen<br />
Kontakt: BEULCO GmbH & Co. KG,<br />
Attendorn, Gabi Korte, Tel. +49 2722<br />
695-296, E-Mail: kortega@beulco.de,<br />
www.beulco.de<br />
IFAT Halle A4, Stand 526<br />
190 3-4 / 2012
egeplast<br />
PE-Rohr-Komplettlösungen<br />
egeplast bietet Systemlösungen für die gesamte unterirdische<br />
Infrastruktur<br />
Auf der IFAT stellt egeplast erstmals sein<br />
erweitertes Produktprogramm vor. Kunden<br />
erhalten fortan alles aus einer Hand:<br />
das breiteste PE-Rohr-Programm im<br />
Markt, zusätzlich Formteile und Systemtechnik.<br />
Das Produktspektrum deckt nun<br />
die gesamte unterirdische Leitungsinfrastruktur<br />
ab.<br />
Auf dem Messestand werden insbesondere<br />
Schutzmantelrohre SLM®, SLA®,<br />
3L Leak Control,<br />
DCT sowie das<br />
HexelOne®-Hochdruck<br />
rohrsystem<br />
ausgestellt. Erstmalig<br />
werden<br />
Formteile für die<br />
egeplast-Mehrwertprodukte<br />
aus<br />
der <strong>neue</strong>n egeplast-Manufaktur<br />
gezeigt. Eine Neuheit<br />
ist auch der<br />
egeliner, ein gefaltetes<br />
Rohr für die<br />
Sanierung.<br />
Für den Freispiegelbereich werden<br />
Formteile bis d 1200 mm ausgestellt. Das<br />
egefuse®-Kanalrohrsystem ist jetzt von<br />
d 160 bis d 450 mm komplett, ergänzt<br />
um einen PE-Schacht. Eine Spezialität sind<br />
darüber hinaus Sonderformteile und komplette<br />
Baugruppen für Druckanwendungen<br />
in der Ver- und Entsorgung sowie in<br />
der Industrie.<br />
Kontakt: egeplast Werner Strumann<br />
GmbH & Co. KG, Greven, Sandra Riehemann,<br />
Tel. +49 2575 9710-220,<br />
E-Mail: Sandra.Riehemann@egeplast.de,<br />
www.egeplast.de<br />
IFAT Halle B6, Stand 431/532<br />
H E L F E R I N D E R N O T !<br />
Ausgleich von Flanschenfehl stellungen!<br />
Stufenlos verstellbar von 0 °– 8 °Grad.<br />
Vermeidung von korrosionsbedingtem<br />
Verschleiß!<br />
Ermöglicht Montage bei kleinen<br />
Einbauspielen!<br />
G-ST / KEILRING<br />
Außendurchmesser gemäß<br />
DIN 2632, ASME B 16.5<br />
G-ST / GUSS – extra breit<br />
G-ST / FD – extra dünn<br />
Besuchen Sie uns auf der IFAT 2012, Halle A 4 / Stand 122<br />
KROLL & ZILLER GmbH + Co. KG<br />
DICHTUNGSTECHNIK<br />
Reisholzstraße 15<br />
D 40721 Hilden / Germany<br />
Telefon: + 49 (0) 2103/ 951-516, 504<br />
Fax Inland/domestic: + 49 (0) 2103/ 951-508, 509<br />
E-Mail: info@Kroll-Ziller.de<br />
http://www.Kroll-Ziller.de<br />
3-4 / 2012 191
IFAT-Produktvorschau 2012<br />
Plasson<br />
Produktinnovationen und -erweiterungen<br />
Ventil-Anbohrarmaturen<br />
Auf der diesjährigen IFAT stellt Plasson als<br />
Spezialist für maßgeschneiderte Lösungen<br />
nicht nur das umfangreiche, bewährte<br />
Produktprogramm vor, sondern präsentiert<br />
auch aktuelle Produktinnovationen<br />
und -erweiterungen.<br />
Auf das neu entwickelte Produktprogramm<br />
der Ventil-Anbohrarmaturen ist ein<br />
besonderes Augenmerk zu legen. <strong>Die</strong> Zielsetzung<br />
bei dieser Entwicklung lag bei der<br />
Konstruktion einer kompakten und universellen<br />
Anbohrarmatur, die den kontinuierlich<br />
wachsenden Anforderungen des<br />
Marktes gerecht wird. Zur Komplettierung<br />
ihrer Produktbereiche bietet Plasson Ventil-Anbohrarmaturen<br />
für die verschiedenen<br />
Rohrarten Duktilguss-, Stahl-, PVC sowie<br />
PE Rohr an.<br />
<strong>Die</strong> Ausführung mit PE-Stutzen (d 32<br />
und d 40 mm) ist um 360° schwenkbar.<br />
Der Abgangstutzen lässt sich jederzeit<br />
entsprechend der Einbausituation ausrichten.<br />
Sämtliche Einzelkomponenten der<br />
Armatur wurden dahingehend konzipiert,<br />
dass kein stagnierendes Wasser die Trinkwasserqualität<br />
belastet. <strong>Die</strong> teleskopierbare<br />
Einbaugarnitur bildet zusammen mit<br />
der Armatur eine fest verschraubte Einheit,<br />
die ohne Verstiftung an der Kuppelmuffe<br />
arbeitet.<br />
Durch den integrierten PE-Abgangstutzen<br />
ist eine direkte Anbindung mit den<br />
bekannten Klemm-, Steck- oder Elektroschweißfittings<br />
von<br />
Plasson möglich.<br />
Korrosionsanfällige<br />
Gewindeübergänge<br />
entfallen. Das Anbohrarmaturenkonzept<br />
bietet somit ein<br />
hohes Maß an Sicherheit<br />
im Hinblick<br />
auf die zukünftigen<br />
Anforderungen.<br />
LightFit-Schweißwinkel<br />
Das vollverschweißte LightFit-Abwassersystem<br />
bietet seit Jahren qualitative Lösungen<br />
an, die die Anforderungen der<br />
Langlebigkeit, Dichtheit und Funktionsfähigkeit<br />
erfüllen. Bei den vielseitigen Innovationen<br />
sind die <strong>neue</strong>n LightFit-Schweißwinkel<br />
in der Farbe Hellgrau besonders<br />
hervorzuheben. <strong>Die</strong>se ermöglichen den<br />
einfachen und platzsparenden Richtungswechsel<br />
bei Hausanschlussleitungen aus<br />
PE 80 und PE 100.<br />
<strong>Die</strong> in den Winkelabmessungen 15°,<br />
30° und 45° lieferbaren Winkel sind so<br />
konzipiert, dass bei der Verwendung von<br />
SDR 17/17.6 Rohren eine sohlgleiche Verbindung<br />
gewährleistet wird. Darüber hinaus<br />
unterstützt die hellgraue Farbe die<br />
Kontrolle mittels Kamerabefahrung. Des<br />
Weiteren wurde das bestehende Light-<br />
Fit-Produktsortiment um Dimensionserweiterungen<br />
ergänzt. <strong>Die</strong> LightFit-Elektroschweißmuffen<br />
sind bereits bis<br />
zur Dimension von<br />
710 mm lieferbar.<br />
Auch die Light-<br />
Fit-Schachtanschlüsse<br />
sind bis<br />
zur Dimension von<br />
d 630 mm verfügbar.<br />
Schachtanschlüsse<br />
von Plasson<br />
ermöglichen<br />
den einfachen Anschluss<br />
einer PE-<br />
Leitung mittels<br />
Schweißmuffe und<br />
stellen somit eine<br />
wichtige Komponente<br />
im „vollverschweißten“<br />
Sys-<br />
Hymax Grip und Hymax Grip mit Flansch<br />
LightFit Schweißwinkel<br />
tem dar. <strong>Die</strong> <strong>neue</strong>n LightFit-Anschlusssättel<br />
560–710 mm x 160 mm erweitern<br />
die Anschlusslinie aus dem LightFit-Programm.<br />
Mit nunmehr fünf Anschlusssätteln<br />
kann der Hauptleitungsdimensionsbereich<br />
von 200 bis 710 mm abgedeckt<br />
werden. Es stehen drei Anschlussvarianten<br />
zur Verfügung. <strong>Die</strong> 12 auswinkelbaren<br />
Anschlussmuffen, das PE-Spitzende<br />
und die Anschlussmuffe für PVC/KGund<br />
PP-Rohre.<br />
Reparaturkupplungen<br />
Einen besonderen Stellenwert nehmen<br />
auch die Neuerungen im Programm der<br />
Reparatur- sowie Mehrbereichskupplungen<br />
ein. Das umfangreiche Sortiment der<br />
RepaFlex und Hymax wird damit um die<br />
zugfesten Hymax Grip und Hymax Grip<br />
mit Flansch abgerundet. <strong>Die</strong> <strong>neue</strong>n Mehrbereichskupplungen<br />
sind für die Rohrar-<br />
192 3-4 / 2012
ten GGG, Stahl, PE-HD und PVC geeignet.<br />
<strong>Die</strong> Hymax Grip-Produkte zeichnen<br />
sich vor allem durch ihre Zugfestigkeit<br />
aus, die durch die Auszugssicherung<br />
an beiden Enden gewährleistet wird. Im<br />
Gegensatz zur nicht zugfesten Hymax<br />
befinden sich bei diesem Produkt an jeder<br />
Seite zwei Schrauben, durch die einerseits<br />
die Dichtigkeit, andererseits die<br />
Längskraftschlüssigkeit erzielt wird.<br />
Für die Anbringung ist eine Untermontage<br />
nicht erforderlich, da pro Seite<br />
nur zwei Schrauben vorhanden sind, die<br />
ausgerichtet werden müssen. <strong>Die</strong> zugfesten<br />
Mehrbereichskupplungen sind in<br />
den Dimensionen DN 100 bis DN 200<br />
lieferbar.<br />
Kontakt: PLASSON GmbH, Wesel,<br />
Tel. +49 281 95272-0, E-Mail:<br />
info@plasson.de, www.plasson.de<br />
IFAT Halle B6, Stand 331/430<br />
Kroll & Ziller<br />
Flanschendichtungen<br />
sorgen für sicheren Betrieb<br />
Mit über 60 Jahren Erfahrung bei der<br />
Lösung von Dichtungsproblemen und<br />
nach Jahren des Engagements in der<br />
technischen Entwicklung und der Zuwendung<br />
zum kundenfreundlichen Service<br />
hat Kroll & Ziller eine führende Position<br />
als Anbieter des Gesamtportfolios<br />
der Flanschendichtungstechnik inne.<br />
Gummi-Stahl-Dichtungen und einstellbare<br />
Keilringe sind bekannte Spitzenprodukte<br />
des Unternehmens, die<br />
sich über viele Jahre in allen Bereichen<br />
des Rohrleitungsbaus bewährt haben.<br />
Diverse Stahlwerke, Kraftwerke, petrochemische<br />
Anlagen, Pharmaproduzenten<br />
sowie eine Vielzahl von Gas- und<br />
Wasserversorgungsbetrieben schätzen<br />
die Vorteile der Dichtungsprodukte.<br />
Alle Erzeugnisse sind von höchster<br />
Qualität, um Umwelt und Gewässer zu<br />
schützen.<br />
Auf der IFAT stellt Kroll & Ziller<br />
u.a. die <strong>neue</strong> Brunnen-Flanschendichtung<br />
„BFD“ vor. <strong>Die</strong> BFD-Flanschdichtung<br />
dient dazu, bei der Installation<br />
von Steigleitungen im Brunnenbau sowohl<br />
diese als auch den Brunnenausbau<br />
selbst vor Beschädigungen zu schützen.<br />
Da in den meisten Fällen nicht immer<br />
eine lotrechte Bohrung vorhanden<br />
ist, kann es während der Montage<br />
oder des Betriebes zum Kontakt der<br />
BFD<br />
Steigleitung mit der Brunnenwandung<br />
kommen. Auftretende Stöße, die beim<br />
Betrieb der Pumpe(n) entstehen können,<br />
werden dadurch abgefedert. <strong>Die</strong>ses<br />
wird durch den Einsatz der BFD-<br />
Flansch dichtung auf Grund der geometrischen<br />
Gestaltung (Gummiohren)<br />
der Dichtung vermieden. Dadurch ist<br />
auch eine größere Betriebssicherheit<br />
gegeben. <strong>Die</strong> BFD-Flanschendichtung<br />
BFD ist in den Werkstoffen EPDM mit<br />
der KTW und W 270 Zulassung sowie in<br />
NBR mit der W 270 Zulassung lieferbar.<br />
Kontakt: Kroll & Ziller GmbH & Co. KG,<br />
Hilden, Tel. +49 2103 951-500, E-Mail:<br />
silvia.staufenbiel@kroll-ziller.de,<br />
www.kroll-ziller.de<br />
IFAT Halle A4, Stand 122<br />
www.funkegruppe.de<br />
Funke Kunststoffe GmbH<br />
3-4 / 2012 193
IFAT-Produktvorschau 2012<br />
VAG Armaturen<br />
Weiterentwicklung von TERRA®lock<br />
Das neu entwickelte Hausanschluss-Programm<br />
VAG TERRA®lock des Mannheimer<br />
Armaturenherstellers basiert auf dem gleichen<br />
Aufbau des schon seit vielen Jahren<br />
im Programm befindlichen flansch- und<br />
schraubenlosen VAG BAIO® plus Steck-<br />
Programm. <strong>Die</strong> patentierte Verbindung<br />
der einzelnen Komponenten wird über eine<br />
Muffe mit integrierter Dichtung und einem<br />
Gegenstück als Steckverbindung mit<br />
Verriegelungsnocken sowie einem flexiblen<br />
Sicherungsring hergestellt.<br />
Das gesamte System ist zudem als<br />
Baukasten-System aufgebaut, um allen<br />
Anwendern die Möglichkeit zu geben, sich<br />
aus dem Programm die Bauteile individuell<br />
zusammenzustellen, die für das Rohrnetz<br />
benötigt werden.<br />
Das einfach zu montierende System<br />
reduziert sowohl mögliche Fehlerquoten,<br />
u. a. durch den Entfall von Gewindeverbindungen,<br />
als auch ein aufwändiges Lagerhaltungssystem<br />
durch das einfache<br />
Baukastensystem. <strong>Die</strong>s ist insbesondere<br />
bei Versorgungsunternehmen mit einem<br />
gemischten Rohrnetz und für den Handel,<br />
für eine vereinfachte Bevorratung<br />
interes sant.<br />
Das VAG TERRA®lock Programm besteht<br />
aus drei Hauptkomponenten:<br />
Verbindungsschelle zum Hauptrohr<br />
Für Guss-, Stahl- und AZ-Leitungen wird<br />
weiterhin das bewährte Universal-System<br />
von VAG verwendet. Hierbei wird lediglich<br />
die Verbindung zum Hauptrohr mit unterschiedlich<br />
langen und breiten Bügeln<br />
ausgeführt. Das Korpusteil ist universell<br />
einzusetzen. Bei PE- und PVC-Leitungen<br />
wird das bewährte Schalensystem eingesetzt.<br />
Bei dieser Ausführung sind die<br />
Unter- und Oberteile kalibriert und auf<br />
die Rohrnennweiten aus- und zugerichtet,<br />
so dass keine Druck- und Belastungsstellen<br />
auf die Rohre einwirken können.<br />
<strong>Die</strong> Nennweiten von DN 80 bis DN 500<br />
für Guss-, Stahl- und AZ-Rohre und bei<br />
PE- und PVC-Rohren bis DN 200/da 225<br />
mm sind derzeit verfügbar und werden<br />
bei Bedarf erweitert.<br />
Ventilkörper<br />
Der Ventilkörper ist auf Basis des seit<br />
vielen Jahren produzierten VAG TERRA®<br />
Hausanschlussventils entstanden. Es wurde<br />
im Strömungsverlauf weiter optimiert<br />
und mit <strong>neue</strong>n Werkstoffen dort verbessert,<br />
wo es zweckmäßig war. Hier standen<br />
keine Produktions- oder Fertigungsinteressen<br />
im Vordergrund, sondern ausschließlich<br />
die technische Verbesserung<br />
des Bauteils sowie die Optimierung des<br />
Korrosionsschutzes, die die Lebensdauer<br />
der Bauteile verlängern. Das Korpus-Ventil<br />
gibt es in zwei Ausführungen: zum einen<br />
mit Abgang in die Rohrachse, zum anderen<br />
mit seitlichem Abgang zum Haus. Bei beiden<br />
Ausführungen ist der noch herzustellende<br />
Abgang beweglich und nicht starr.<br />
Für PE- und PVC-Rohre wird es zukünftig<br />
zudem eine Variante mit und ohne Selbstanbohrung<br />
geben.<br />
Push-Fit-Verbinder<br />
Der Push-Fit-Verbinder ist mit einer patentierten<br />
Ver- und Entriegelungsmechanik<br />
versehen. Durch das Herausziehen des<br />
Halteringes kann sich der Klemmring zusammenziehen<br />
und die Verbindung kann<br />
ohne Werkzeug oder sonstige Hilfsmittel<br />
gelöst werden. <strong>Die</strong>se revolutionierende<br />
Technik erleichtert das nachträgliche<br />
Lösen der Verbindung. Das PE-Rohr kann<br />
auch nach Jahren und ohne die Verwendung<br />
von Werkzeugen demontiert werden.<br />
Auch eine Langmuffe für Anbindungen<br />
alter vorhandener Anschlüsse ist<br />
vorgesehen. Daneben werden sowohl eine<br />
Variante zum Quetschen (System VIE-<br />
GA Geopress) sowie ein PE-Übergang zum<br />
Schweißen angeboten.<br />
Das gesamte VAG TERRA®lock System<br />
wird aus duktilem Guss gefertigt und mit<br />
einer EPP- (Epoxid) Beschichtung nach<br />
DIN 30677 T2 / GSK beschichtet. <strong>Die</strong><br />
positiven Eigenschaften „Robustheit des<br />
Gusswerkstoffes“ und „optimale Korrosionsbeständigkeit<br />
durch allseitige EPP-<br />
Beschichtung“ werden so kombiniert.<br />
Kontakt: VAG-Armaturen GmbH,<br />
Mannheim, Thomas Kunzmann, Tel: +49<br />
621 749-0, E-Mail: info@vag-group.com,<br />
www.vag-group.com<br />
IFAT Halle A4, Stand 143/242<br />
194 3-4 / 2012
Doyma<br />
Flexibler Dichtungseinsatz<br />
Der <strong>neue</strong> Dichtungseinsatz Curaflex Nova®<br />
wird Planer und Ausführende mit zwei Innovationen<br />
gleichermaßen begeistern: ITL und<br />
DDE. ITL (Integrated Torque Limiter) garantiert<br />
beim Verspannen immer das richtige<br />
Drehmoment. Spezialwerkzeuge sind überflüssig.<br />
DDE (Doyma Diameter Extension)<br />
ermöglicht es, den Dichtungseinsatz durch<br />
steckbare Module an unterschiedliche Medienleitungen<br />
werkzeugfrei anzupassen.<br />
Für die Abdichtung von Medienleitungen<br />
bei der Einführung in Gebäude benötigt<br />
DDE-System<br />
Curaflex Nova®-Dichtungseinsatz mit<br />
<strong>neue</strong>m DDE- und ITL-System<br />
man ab jetzt nur noch zwei Parameter: den<br />
Rohraußendurchmesser und den Kernbohrungs-<br />
oder Futterrohrinnendurchmesser.<br />
Außerdem meistert der <strong>neue</strong> Dichtungseinsatz<br />
jeden hydrostatischen Lastfall,<br />
ganz gleich ob am Gebäude drückendes<br />
oder nichtdrückendes Wasser ansteht.<br />
Curaflex Nova® ersetzt mit nur zwei Dichtungseinsätzen<br />
(für DN 100 und DN 200)<br />
über 90 herkömmliche Produkte und<br />
dichtet damit mehr als 75 % aller gängigen<br />
Medienleitungen sicher ab. Auf den<br />
Gestellring aufschraubbare<br />
Fixier-Laschen<br />
sind<br />
optional erhältlich<br />
und sichern den<br />
Dichtungseinsatz<br />
zusätzlich bei extremen<br />
Druckbelastungen<br />
(Druckstoß).<br />
<strong>Die</strong>ses Verfahren führt die bewährte<br />
Sicherheitstechnik der Großring-Lösung<br />
fort.<br />
Kontakt: Doyma GmbH & Co, Oyten,<br />
Tel. +49 4207 9166-300,<br />
E-Mail: info@doyma.de, www.doyma.de<br />
Produktvideo<br />
Curaflex Nova<br />
IFAT Halle B6, Stand 121<br />
www.fachverband-steinzeug.de<br />
Steinzeugrohre –<br />
aus biologischem Anbau<br />
3-4 / 2012 195
IFAT-Produktvorschau 2012<br />
Kummert<br />
CamMobile®-Serie wird erweitert<br />
<strong>Die</strong>ses Jahr wird der Nachfolger des Cam-<br />
Mobile® Compact, das CompactPlus, auf<br />
der IFAT-Entsorga vorgestellt und mit vielen<br />
Neuerungen überraschen. So besitzt<br />
das Gerät einen serienmäßig integrierten<br />
Akku, mit dem für ca. zwei Stunden netzunabhängig<br />
gearbeitet werden kann. Bereits<br />
nach einem zweistündigen Ladevorgang<br />
ist der Akku wieder für den nächsten<br />
Einsatz bereit.<br />
Der neigbare, tageslichttaugliche<br />
8,4-Zoll-Monitor bietet immer den richtigen<br />
Blickwinkel, egal in welcher Bedienposition<br />
der Anwender sich befindet – vor<br />
dem Gerät stehend, sitzend oder aus dem<br />
Schacht heraus. Für den Transport wird<br />
der Monitor zurückgeklappt. So findet das<br />
CompactPlus in jedem Fahrzeug Platz.<br />
Zusätzlich zu Schadensbildern im<br />
JPEG-Format nimmt das CompactPlus<br />
ein MPEG2-Video auf, in dem an entsprechenden<br />
Stellen während der Inspektion<br />
Markierungen gesetzt werden können.<br />
Das Projekt wird direkt auf einem<br />
32 GB-USB-Stick angelegt und zusammen<br />
mit Video und Schadensfotos dort<br />
gespeichert.<br />
Im Büro erfolgt die abschließende Bearbeitung<br />
des Projektes mit der Software<br />
can2D. Feststellungen können zu den<br />
markierten Stellen eingegeben und falsche<br />
oder übersehene Markierungen gelöscht<br />
bzw. hinzugefügt werden. Beim<br />
Export findet die nachträgliche Einschreibung<br />
der Zustandstexte in das Video statt.<br />
Dank der einfachen Bedienung kann<br />
das CompactPlus lediglich zur Schadenssuche<br />
oder aber auch zur vollständig dokumentierten<br />
TV-Inspektion verwendet<br />
werden. In diesem Fall erhält der Endkunde<br />
zu den Standard-Untersuchungsberichten<br />
auch ein Inspektionsvideo mit dazugehöriger<br />
Viewer-Software.<br />
Perfektes Team<br />
<strong>Die</strong> anspruchsvolle TV-Inspektion wird<br />
vom CamMobile® Profi 3 unterstützt.<br />
Zusammen mit der abbiegbaren Kamera<br />
CamFlex® können verzweigte Grundstücksentwässerungsanlagen<br />
in einem<br />
Arbeitsgang und ohne zeitraubende<br />
Ortswechsel inspiziert werden. Über die<br />
Software im CamMobile® Profi 3 stehen<br />
dem Anwender 48,8 Millionen Hausumrisse<br />
aus ganz Deutschland zur Verfügung.<br />
<strong>Die</strong> Daten stammen aus dem offiziellen<br />
Liegenschaftskataster und basieren<br />
auf UTM-Koordinaten. Der GPS-<br />
Empfänger am Profi 3 übermittelt den<br />
Standort und in Sekundenschnelle bekommt<br />
der Inspekteur die Umrisse aller<br />
umliegenden Gebäude angezeigt. Mit nur<br />
einem Klick wird der gewünschte Umriss<br />
ausgewählt und durch die Software sofort<br />
in ein dreidimensionales Modell umgewandelt.<br />
Ganz neu ist hierbei, dass mit dem<br />
nächsten Update für can3D® neben DXFund<br />
DWG-Dateien auch Stammdaten für<br />
ISYBAU2001 und 2006 importiert werden<br />
können. <strong>Die</strong>se Stammdaten werden<br />
in can3D® mit Echtkoordinaten angelegt<br />
und minimieren die Vor- und Nacharbeit<br />
zu einer Inspektion sowie die Datenübergabe<br />
an den Kunden.<br />
Nach beendeter Untersuchung wird<br />
die Dokumentation im Büro mit can3D®<br />
vervollständigt. Neben einer großen Auswahl<br />
an Untersuchungsberichten kann<br />
weiterhin ein Sanierungsplan erstellt werden.<br />
Für die Datenausgabe sind die gängigen<br />
Exportformate DXF, XML 2006,<br />
DWA-M 150, LH, H und K verfügbar.<br />
Aus diesem Grund gestaltet sich<br />
can3D® auch für Städte und Gemeinden,<br />
Abwasserzweckverbände und Ingenieurbüros<br />
immer interessanter. Um<br />
dieser Entwicklung gerecht zu werden,<br />
schuf die Kummert GmbH die can3D®<br />
Studio-Version.<br />
196 3-4 / 2012
Vielfältige Studioversion<br />
Als Studioversion ist die Software<br />
can3D® unterschiedlich einsetzbar.<br />
In Variante 1 werden GEA mit dem<br />
CompactPlus oder CamMobile® Profi 3<br />
per Fernzugriff inspiziert. Video-, Audio-<br />
und Steuerdaten werden je nach<br />
Bedarf über ein bis zu 100 m langes<br />
Netzwerkkabel übertragen. Der Inspekteur<br />
leitet die Untersuchung aus dem<br />
Fahrzeuginneren heraus und gibt selbst<br />
sämtliche Angaben in can3D® ein. <strong>Die</strong><br />
Kommunikation zwischen Inspekteur<br />
und Assistent erfolgt über Headsets,<br />
die über USB angeschlossen sind. Der<br />
Assistent erhält so Anweisungen, wie er<br />
die Kamera durch das Rohr schieben soll<br />
und kann gleichzeitig die Videoaufnahme<br />
auf dem Monitor des Grundgeräts<br />
verfolgen.<br />
In Variante 2 können TV-Fahrwagen<br />
jedes Herstellers auf die bedienerfreundliche<br />
und umfassende Software<br />
can3D® umgerüstet werden. Benötigt<br />
wird hierzu nur ein Universaladapter,<br />
der einen Grabber, eine Meterzähl- und<br />
RS232-Schnittstelle enthält. <strong>Die</strong> Software<br />
funktioniert sowohl mit einfachen<br />
Fahrwagensystemen als auch mit<br />
komplexen Satelliten- und abbiegefähigen<br />
Anlagen. Das integrierte GIS-System<br />
gewährleistet die Erstellung georeferenzierter<br />
Pläne und den Import von<br />
Plandaten.<br />
Arbeitet der Inspekteur darüber hinaus<br />
auf einem optional erhältlichen Grafiktablett<br />
mit einer Bilddiagonale von 24<br />
Zoll, gestaltet sich die Bedienung der<br />
can3D®-Studioversion über das interaktive<br />
Stiftdisplay äußerst angenehm.<br />
Durch die Größe des Bildschirms und der<br />
unmittelbaren Nähe zur Software gehen<br />
viele Vorgänge noch fließender von der<br />
Hand.<br />
Kontakt: Kummert GmbH, Gerolzhofen,<br />
Tel. +49 938 2-97270, E-Mail:<br />
info@kummert.de, www.kummert.de<br />
IFAT Halle B4, Stand 411<br />
Verbindungstechnik,<br />
die überzeugt!<br />
FRIAFIT ® -Abwassersystem:<br />
<strong>Die</strong> Antwort auf<br />
undichte Kanalnetze.<br />
Eine perfekte Verbindung -<br />
Kanalrohre aus PE-HD und<br />
Heizwendelschweißen mit<br />
FRIAFIT ® :<br />
FRIAFIT ®<br />
• Dicht<br />
• Langlebig<br />
• Wirtschaftlich<br />
NEU!<br />
FRIAFIT ® Übergangsmuffe AMKG<br />
d160/DN150 und d225/DN 200 für stufenlose<br />
Übergänge von PE auf PVC/PP<br />
Wir begrüßen Sie in<br />
Halle B6, Stand 109/210.<br />
Tel.: 0621 486-1702<br />
www.friafit.de<br />
info@friafit.de<br />
3-4 / 2012 197
IFAT-Produktvorschau 2012<br />
JT elektronik<br />
Neue Software zur Zustandserfassung<br />
<strong>Die</strong> JT-elektronik GmbH aus Lindau ist bekannt<br />
als Entwickler und Hersteller von Kanalinspektions-,<br />
Dichtheitsprüf- und Sanierungsanlagen.<br />
<strong>Die</strong> Produktpalette reicht<br />
von kleineren Kanalinspektionsanlagen<br />
über semiprofessionelle Inspektionssysteme<br />
bis hin zu großen Komfort-Einheiten,<br />
die in Inspektionsfahrzeuge eingebaut<br />
werden.<br />
Auf der IFAT stellt das Unternehmen<br />
seine Lösungen für die unterschiedlichen<br />
Bereiche der Kanaluntersuchung – von<br />
der Hauptkanalinspektion bis zur Inspektion<br />
von Grundstücksentwässerungsanlagen<br />
– vor. Der Schwerpunkt liegt auf den<br />
innovativen Techniken zur GEA-Inspektion<br />
und Kanal-Lage-Vermessung.<br />
Neben kleineren Mobileinheiten zur<br />
Inspektion und Dichtheitsprüfung werden<br />
auch mehrere TV-KFZs vorgestellt, die<br />
mit unterschiedlichen Techniken kundenindividuell<br />
aufgebaut wurden. Im Mittelpunkt<br />
der Technik-Präsentation wird das<br />
im Markt schon weit bekannte, abbiegefähige<br />
Kamerasystem „Lindauer Schere“<br />
und die elektronische 3D-Vermessung mit<br />
ASYS in seiner praxisbezogenen Anwendung<br />
stehen. Der Schwerpunkt im Außenbereich<br />
liegt auf der Reinigung von verzweigten<br />
Rohrleitungsverläufen.<br />
Ein <strong>neue</strong>s Produkt aus dem Hause JT<br />
wird ebenfalls präsentiert: INSPECTOR M<br />
– die Software zur Zustandserfassung und<br />
-beurteilung mit neuartiger Bedienweise.<br />
Von den Eigenschaften der <strong>neue</strong>n Software<br />
wie z.B. die Schadenskodierung nach<br />
DIN EN 13508-2 und DWA-M 149-2, Zustandskürzel<br />
im Schnellzugriff über den<br />
Kodewürfel und die Arbeitserleichterungen<br />
mit Projektverwaltung, Adressverwaltung<br />
und Datenexport auf Knopfdruck<br />
können sich die Besucher vor Ort überzeugen.<br />
Kontakt: JT-elektronik GmbH, Lindau,<br />
E-Mail: sonja.joeckel@jt-elektronik.de,<br />
www.jt-elektronik.de<br />
IFAT Halle B4, Stand 118+119<br />
Norma<br />
Rohrkopplungen für dick- und dünnwandige<br />
Kunststoff-, Metall- und Edelstahlrohre<br />
Auf der IFAT präsentiert die Norma Group<br />
ihre NORMACONNECT® FGR Produktreihe.<br />
<strong>Die</strong> Rohrkupplung ist ein Verbindungselement<br />
für dick- und dünnwandige<br />
Kunststoff-, Metall- und Edelstahlrohre.<br />
Mit ihr können glattendige Ver- und Entsorgungsleitungen<br />
für Gase, Flüssigkeiten<br />
und Feststoffe verbunden werden.<br />
<strong>Die</strong> Rohrkupplung lässt sich schnell und<br />
einfach montieren, da keine Anpassungen<br />
durchgeführt oder Rohrenden bearbeitet<br />
werden müssen. Darüber hinaus ist sie<br />
platzsparend, kann wiederverwendet werden<br />
und zeichnet sich durch ein geringes<br />
Gewicht aus. <strong>Die</strong> Rohrkupplungen sind zugelassen<br />
vom Deutschen Verein des Gasund<br />
Wasserfaches DVGW sowie in den USA<br />
von der National Sanitation Foundation NSF.<br />
<strong>Die</strong> Verbindungselemente werden<br />
eingesetzt im Anlagen- und Schiffsbau,<br />
Hoch- und Tiefbau sowie in der Wassertechnik.<br />
Kontakt: NORMA Germany GmbH,<br />
Maintal, E-Mail: info@normagroup.com,<br />
Tel. +49 6181 403-0, E-Mail: info@<br />
normagroup.com, www.normagroup.com<br />
IFAT Halle B6, Stand 505<br />
198 3-4 / 2012
Simona<br />
Weiterentwickelte SIMOFUSE-<br />
Verbindungstechnik<br />
Neue Produkte für sicherheitskritische und<br />
umweltrelevante Anwendungen präsentiert<br />
die Simona AG auf der diesjährigen IFAT.<br />
<strong>Die</strong> für den drucklosen Abwasserbereich<br />
konzipierte Verbindungstechnik<br />
SIMOFUSE® wurde weiterentwickelt,<br />
um dem steigenden Bedarf an nachhaltigen<br />
Lösungen zu entsprechen. Der <strong>neue</strong><br />
Geltungsbereich umfasst auch Abwasserdruck-<br />
und Industrierohrleitungen bis<br />
zu einem Druckniveau von 5 bzw. 8 bar<br />
und einem Durchmesser bis DA 710 mm.<br />
<strong>Die</strong> entsprechende Produktzertifizierung<br />
ist durch die Materialprüfanstalt (MPA)<br />
Darmstadt erfolgt.<br />
Rohrleitungssysteme mit der<br />
SIMOFUSE®-Technik bieten viele Vorteile.<br />
Mit Hilfe von integrierten, verdeckten<br />
Heizwendeln können Rohre und Formteile<br />
materialhomogen und zugfest verschweißt<br />
werden. Anschaulich werden an einem Exponat<br />
die SIMOFUSE-Verbindungstechnik<br />
dargestellt und Lösungen aus einer Hand<br />
aufgezeigt – vom Rohrmodul bis zum<br />
Schachtbauwerk.<br />
Schutzmantelrohre<br />
Simona bietet für die grabenlose Rohrverlegung<br />
wirtschaftliche Lösungen und ist<br />
nach der PAS 1075 (Public Available Specification)<br />
durch den TÜV Süd zertifiziert.<br />
Das SPC RC-Schutzmantelrohr, bestehend<br />
aus einem genormten PE 100-RC-<br />
Kernrohr und einem zusätzlichen Schutzmantel<br />
aus modifiziertem PP, bietet für die<br />
modernen Verlegeverfahren den bestmöglichen<br />
Schutz. Als Weiterentwicklung<br />
wird darüber hinaus ein 3-Schicht-<br />
Schutzmantelrohr mit heller Innenschicht<br />
präsentiert.<br />
Abriebfeste Innenschicht<br />
Beim Transport von feststoffhaltigen Medien<br />
wie z. B. Kies-/ Wassergemischen<br />
wird die Innenfläche eines Kunststoffrohres<br />
wegen der hohen mechanischen Reibung<br />
extrem belastet. Simona präsentiert<br />
auf der IFAT eine <strong>neue</strong> Rohrgeneration,<br />
die durch eine coextrudierte, verschleißfeste<br />
Innenschicht eine stark verbesserte<br />
Abriebfestigkeit aufweist. Für diese Materialkombination<br />
kann, in Abhängigkeit<br />
des Fördermediums und der Strömungsverhältnisse,<br />
eine Standzeiterhöhung des<br />
Rohrleitungssystems von 30-50 % erreicht<br />
werden.<br />
Kontakt: SIMONA AG, Kirn, Tel. +49<br />
6752 14-213, E-Mail: mail@simona.de,<br />
www.simona.de<br />
IFAT Halle B6, Stand 317/416<br />
Qualifikation ...<br />
... da machen wir mit!<br />
Ihr Partner bei<br />
der Bewertung der<br />
■ Fachkunde<br />
■ technischen<br />
Leistungsfähigkeit<br />
■ technischen<br />
Zuverlässigkeit<br />
der ausführenden<br />
Unternehmen<br />
neutral – fair –<br />
zuverlässig<br />
Gütesicherung Kanalbau<br />
steht für eine objektive<br />
Bewertung nach einheitlichem<br />
Maßstab<br />
Gütesicherung Kanalbau RAL-GZ 961<br />
Bild: Anschluss eines 40-V-Universalschweißgerätes an vorhandene Kontakte. Spannband<br />
verhindert Ausdehnung während der Schweißung und baut notwendigen Fügedruck<br />
auf.<br />
3-4 / 2012 199
IFAT-Produktvorschau 2012<br />
Frank GmbH / AGRU<br />
Kunststoff-Thermpipe nutzt Wärme aus<br />
Erdreich und Wasser<br />
Seit Jahrzehnten arbeiten Frank und AGRU<br />
zusammen und gehören zu den führenden<br />
Anbietern im Kunststoffrohrmarkt. Ihr gemeinsames<br />
Ziel ist es, auch in Zukunft die<br />
Gas- und Trinkwasserversorgung sowie<br />
die Abwasserentsorgung für Haushalte<br />
und den Industriebedarf sicherzustellen<br />
und mit besonderem Blick auf die Nachhaltigkeit<br />
weiterzuentwickeln. Neben der<br />
Verwendung umweltschonender und langlebiger<br />
Werkstoffe bieten die Traditionsunternehmen<br />
innovative Sonderlösungen.<br />
Erdwärme nutzen<br />
<strong>Die</strong> Nutzung kostenloser Erdwärme in Verbindung<br />
mit erdgekoppelten Wärmepumpen<br />
ist nach heutigem Stand eine der wirtschaftlichsten<br />
Lösungen zum Heizen von<br />
Einfamilienhäusern und Großobjekten. <strong>Die</strong><br />
Effektivität einer solchen Anlage kann zusätzlich<br />
deutlich gesteigert werden, wenn<br />
gleichzeitig die Klimatisierung des Gebäudes<br />
mit integriert wird. So stellt die Frank<br />
GmbH neben ihren bewährten Systemen<br />
mit Erdwärmesonden, Soleverteilern und<br />
komplett vorgefertigten Verteilerschächten<br />
ihre Marktneuheiten zum Thema oberflächennahe<br />
Geothermie vor.<br />
Eines der Highlights ist das PKS-<br />
Thermpipe-System: Zusätzlich zu seinen<br />
hervorragenden Eigenschaften eines PKS-<br />
Kunststoffkanalrohrs macht es zugleich<br />
die Wärme aus dem Erdreich sowie auch<br />
die Wärme aus dem Abwasser nutzbar.<br />
Durch den Einsatz einer Standardwärmepumpe<br />
lassen sich somit Gebäude energieund<br />
kostensparend wärmen oder kühlen.<br />
Ebenfalls neu im Programm der Frank<br />
GmbH ist ein patentiertes, hocheffizientes<br />
Wärmetauschersystem aus Kunststoff zur<br />
umweltfreundlichen Energiegewinnung aus<br />
stehenden und fließenden Gewässern: Limnion.<br />
Das zum Heizen und Kühlen geeignete<br />
System ermöglicht durch seine spezielle<br />
Geometrie einen hohen Wirkungsgrad bei<br />
niedriger Temperaturdifferenz zwischen<br />
Vor- und Rücklauf und kann an alle Solewärmepumpen<br />
angebunden werden.<br />
Eine Verbesserung des Wirkungsgrades<br />
bereits bestehender und auch <strong>neue</strong>r Erdwärmeanlagen<br />
ermöglicht der GeoCirculator:<br />
Eine Teilentkopplung des Volumenstromes<br />
im Solekreis optimiert den Durchfluss<br />
für alle Erdwärmesonden, Energiekörbe<br />
und Flächenkollektoren.<br />
Entscheidend für die Funktionalität aller<br />
Bauformen von Erdwärmeanlagen ist die<br />
Soleverteilung zu den jeweiligen Wärmetauschern.<br />
Mit einem großen Spektrum an<br />
Standardverteilern und mit den speziell auf<br />
Kundenwunsch gefertigten Sonderschächten<br />
realisiert Frank alle Anforderungen.<br />
Innenschutz von Trinkwasserbehältern<br />
<strong>Die</strong> AGRU Kunststofftechnik GmbH, weltweit<br />
vertreten mit Aktivitäten in Produktion<br />
und Vertrieb hochwertiger Kunststoffprodukte<br />
für den anspruchsvollen<br />
Rohrleitungs- und Apparatebau, die Umwelttechnik<br />
sowie die Bautechnik, bietet<br />
mit dem Hydro CLICK -System eine innovative<br />
Lösung: dauerhaft, wirtschaftlich<br />
und sauber. Das System zeichnet sich<br />
durch seinen Hauptwerkstoff Polyethylen<br />
aus. Somit werden die hohen Ansprüche<br />
an Trinkwasserbehälter bezüglich Lebensmittelhygiene,<br />
mechanischer Festigkeit<br />
und Langlebigkeit bestens erfüllt. Ob<br />
für den Neubau oder die Sanierung: Durch<br />
das Clickprofil des Systems ist eine einfache,<br />
schnelle und sichere Montage gewährleistet,<br />
so dass die Funktion des Trinkwasserbehälters<br />
zeitnah (wieder-)aufgenommen<br />
und an Stilllegungsaufwand gespart<br />
werden kann. Des Weiteren ist das<br />
Hydro CLICK -System für Hochdruckreinigung<br />
geeignet und durch seine Oberflächenbeschaffenheit<br />
besonders wartungs- und inspektionsfreundlich.<br />
Mobile Rohrextrusion in „XXL“<br />
Mit der mobilen Rohrextrusionsanlage von<br />
AGRU werden nun alle Rekorde gebrochen,<br />
da es bislang weltweit nur zwei Großrohranlagen<br />
gibt. Während diese nur Rohre mit<br />
einem maximalen Durchmesser von 2 m<br />
produzieren können, liegt der Höchstwert<br />
bei AGRU bei einem Durchmesser von bis<br />
zu 2,25 m. Zudem lassen sich nun hohe<br />
Transportkosten sparen, da die Extrusionsanlage<br />
von AGRU mobil ist und somit direkt<br />
zum Einsatzort transportiert werden kann.<br />
Rohrsysteme für hohe Ansprüche<br />
Des Weiteren präsentiert AGRU Sureline®,<br />
das System für die Sanierung von Rohrsystemen.<br />
Bei Verlegemethoden wie z. B.<br />
beim Relining, Horizontal-Spülbohren und<br />
Berstlining wird Graben überflüssig. Zudem<br />
wird vor Ort kein Sand mehr benötigt.<br />
So kann an Mehraufwand gespart und<br />
Kosten reduziert werden. Für besonders<br />
anspruchsvolle Anwendungen (wie z. B.<br />
beim Berstlining) bietet AGRU Sureline®-<br />
200 3-4 / 2012
Rohre mit einer zusätzlichen<br />
Schutzschicht aus PP.<br />
Außerdem stellt AGRU seine<br />
SurePEX-Rohre aus peroxidisch<br />
vernetztem Polyethylen<br />
(PE-Xa) und Betonschutzplatten<br />
vor. Aufgrund<br />
ihrer Kerbunempfindlichkeit<br />
sind SurePEX-Rohre<br />
die kompromisslose Lösung<br />
für Hausanschlussleitungen<br />
und dank der ausgezeichneten<br />
Temperaturbeständigkeit (bis 95 °C)<br />
ideal für Heißwasserleitungen.<br />
Kontakt: Frank GmbH, Mörfelden-Walldorf,<br />
Tel. +49 6105 4085-0,<br />
E-Mail: info@frank-gmbh.de,<br />
www.frank-gmbh.de<br />
IFAT Halle B6, Stand 314<br />
Karl Schöngen<br />
Stoffschlüssige Concept-HL<br />
Abwassersysteme<br />
Sowohl für die offene Bauweise als auch<br />
für die grabenlosen Einbautechniken stehen<br />
beim Concept-HL Abwasserprogramm<br />
der Firma Karl Schöngen KG spezielle, auf<br />
den Abwasserbereich zugeschnittene, kombinierte<br />
stoffschlüssige Steckverbindungen<br />
zur Verfügung. Bei den Concept-HL MRS-<br />
Rohren für die grabenlosen Einbauverfahren<br />
ist die gesamte Verbindungslänge mit Rasterungen<br />
versehen, um die teilweise sehr<br />
großen Zugkräfte beim Einbau der Rohre<br />
aufzunehmen. Hier kommen meist Rohre<br />
mit speziellen, auf die Einbauverfahren abgestimmten<br />
Abmessungen zum Einsatz. Für<br />
den Einsatz in der offenen Bauweise werden<br />
Concept-HL ARS-Rohre mit zwei Rasterungen<br />
im Verbindungsbereich und geringeren<br />
Steckkräften angeboten. Bei diesen<br />
Rohren werden nur standardisierte Außendurchmesser<br />
eingesetzt.<br />
Beide Verbindungen sind in der Rohrwand<br />
integriert und nicht nach außen auftragend.<br />
Somit ist eine sohlgleiche Verlegung<br />
durch den gleichbleibenden Außendurchmesser<br />
bzw. ein grabenloser Einbau<br />
ohne störende, nach außen auftragende<br />
Verbindungen möglich. Durch starre Stütz-<br />
und Zugelemente, den so genannten Rasterungen,<br />
in diesen patentgeschützten Verbindungen<br />
können die Rohre sofort nach der<br />
Verschweißung belastet werden. Das heißt,<br />
der Rohreinbau wird ohne Einhaltung von<br />
langen Abkühlzeiten kontinuierlich fortgesetzt.<br />
Weiterhin entsteht durch den konstruktiven<br />
Aufbau dieser Verbindungen keine<br />
störende Innenwulst. Auch ein aufwändiges<br />
Runden der Rohrenden, wie es beim Heizelementstumpf-<br />
oder Heizwendelschweißen<br />
von großen Rohrabmessungen bekannt<br />
ist, entfällt. Beim Einsatz dieser stoffschlüssigen<br />
Concept-HL MRS- und ARS-Rohrsysteme<br />
sind über die gesamte Lebensdauer<br />
der Rohre Wurzeleinwuchs sowie Infiltration<br />
und Exfiltration ausgeschlossen. Dazu<br />
passende Zubehörteile wie Aufschweißsättel<br />
und Schweißmuffen runden das stoffschlüssige<br />
Produktprogramm ab.<br />
Neben diesen stoffschlüssigen Concept-HL<br />
MRS- und ARS-Verbindungen<br />
wird während der IFAT 2012 auch das weitere<br />
Concept-Abwassersystem mit den Bereichen<br />
CONCEPT-HL-Hochlastkanalrohre<br />
und Vortriebsrohre aus PP-HM für die grabenlose<br />
Kanalsanierung und die offene Bauweise,<br />
CONCEPT-HA spezielle Rohre und<br />
Formteile aus PP-HM zur Er<strong>neue</strong>rung von<br />
Abwasserhausanschlüssen, CONCEPT-RC<br />
Liner-Langrohre aus PE 100 RC mit speziellen<br />
Abmessungen und in inspektionsfreundlicher<br />
Farbgebung für das <strong>neue</strong> TIP-<br />
Verfahren mit Umformtechnik, CONCEPT-<br />
Drain-Sickerrohre aus PE und PP-HM für<br />
den Verkehrswegebau, Tunnelbau und für<br />
Bahnanlagen mit Bahnzulassung sowie das<br />
weitere Schöngen Produktprogramm, bestehend<br />
aus Telekommunikationsrohren,<br />
Schutzrohren, Druckrohren und Rohren für<br />
Spezialanwendungen, vorgestellt.<br />
Kontakt: Karl Schöngen KG Kunststoff-<br />
Rohrsysteme, Salzgitter, Tel. +49 5341<br />
799-0, E-Mail: info@schoengen.de,<br />
www.schoengen.de<br />
IFAT Halle B6, Stand 203/302<br />
3-4 / 2012 201
IFAT-Produktvorschau 2012<br />
Sewerin<br />
Kabelloser Teststab AquaTest T10 mit<br />
Design-Preis ausgezeichnet<br />
Mit dem <strong>neue</strong>n Teststab AquaTest T10 hat<br />
SEWERIN bereits im vergangenen Herbst<br />
die Palette von Geräten zur elektroakustischen<br />
Wasserlecksuche im Außenbereich<br />
erweitert. Dem Praktiker in der Rohrnetzüberprüfung<br />
steht seitdem ein Gerät zur<br />
Verfügung, das die perfekte SEWERIN-<br />
Mikrofontechnik mit einer <strong>neue</strong>n ergonomischen<br />
Gehäuseform und einfacher Bedienbarkeit<br />
kombiniert. <strong>Die</strong>se ergonomische<br />
Gehäuseform ist den Juroren des Red<br />
Dot Award 2012 eine „honourable mention“,<br />
eine ehrenvolle Erwähnung in der Kategorie<br />
Produkt Design wert gewesen. Insgesamt<br />
mehr als 14.000 Anmeldungen aus<br />
über 70 Ländern weltweit haben 2012 diesen<br />
international hoch angesehenen Design-Wettbewerb<br />
erreicht. Daraus wurden<br />
im Bereich Produkt Design 4.515 Produkte<br />
in 19 Kategorien eingereicht und im<br />
März von einer 30-köpfigen international<br />
angesehenen Jury bewertet. Mit einer der<br />
179 „honourable mentions“ würdigte diese<br />
Jury bemerkenswerte Detaillösungen des<br />
AquaTest T10 von SEWERIN. Damit konnte<br />
sich dieses Produkt in den Kreis der nur gut<br />
28 % aller Bewerber einreihen, die den Kriterien<br />
der Jury standgehalten haben.<br />
Der <strong>neue</strong> Teststab AquaTest T10 zeichnet<br />
sich durch innovative Technik und ergonomisches<br />
Design aus. Er ist konzipiert<br />
für die Vorortung von Leckagen in Wasserrohrnetzen.<br />
Darüber hinaus ist der Aqua-<br />
Test T10 der erste Teststab von SEWERIN,<br />
für den kein zusätzlicher Empfänger erforderlich<br />
ist. Das Hören der Leckgeräusche<br />
wird nicht über die übliche Taste, sondern<br />
über ein spezielles Sensorfeld aktiviert.<br />
<strong>Die</strong> Visualisierung der aufgenommenen<br />
Geräusche erfolgt über ein Display, das in<br />
den Griff integriert ist. In der Produktvariante<br />
mit SDR-Funkmodul (SEWERIN Digital<br />
Radio) wird der Teststab mit rauschfreiem<br />
Funkkopfhörer verwendet. Dadurch<br />
stören beim Arbeiten keinerlei<br />
Kabel mehr, auch<br />
störende Windgeräusche<br />
werden vermieden.<br />
Hauptanwendung –<br />
Vororten<br />
Bei Leckagen an Druckrohrleitungen<br />
strömt Wasser<br />
mit hoher Geschwindigkeit<br />
aus der Bruchstelle<br />
ins Erdreich. Das Rohrmaterial<br />
wird an der Austrittsstelle<br />
zum Schwingen<br />
angeregt. Das Wasserrohr<br />
überträgt diese Schwingungen,<br />
die so auch an<br />
entfernten Kontaktstellen,<br />
z. B. Armaturen, wahrgenommen<br />
werden können.<br />
<strong>Die</strong> hochwertige Mikrofontechnik<br />
des Aqua-<br />
Test T10 ermöglicht eine<br />
erstklassige Aufnahme der<br />
Geräusche. Selbst kleinste<br />
Leckagen werden sicher<br />
erkannt. Soll der Teststab<br />
auf tiefer unter der Oberfläche<br />
liegende Objekte<br />
aufgesetzt werden, können zwischen<br />
Tastspitze und Mikrofon problemlos Verlängerungen<br />
geschraubt werden. Um die<br />
akustischen Ergebnisse individuell zu optimieren,<br />
besteht die Möglichkeit, zwischen<br />
acht verschiedenen Frequenzbändern zu<br />
wählen. Im Tastmodus ist das Fließgeräusch<br />
an den Armaturen durch einfaches<br />
Auflegen des Daumens auf das Sensorfeld<br />
zu hören. So werden störende Tastgeräusche<br />
im Kopfhörer vermieden. Der Aqua-<br />
Test T10 zeigt im Display den jeweils aktuellen<br />
und den vorherigen Minimalpegel<br />
sowie die aktuelle Geräuschintensität. <strong>Die</strong><br />
Minimalpegel werden als Zahlenwerte angegeben,<br />
die Geräuschintensität wird in einer<br />
Balkengrafik dargestellt. Damit erhalten<br />
auch weniger geübte Anwender optische<br />
Unterstützung bei der Entscheidung,<br />
ob sie sich einer Leckage nähern.<br />
Weitere Verwendungsmöglichkeiten<br />
– lokalisieren und akustische<br />
Leitungsortung<br />
Vorgeortete Leckagen können mit dem<br />
AquaTest T10 auch lokalisiert werden. Dazu<br />
wird die Tastspitze durch einen Dreifuß<br />
ersetzt. <strong>Die</strong>ser nimmt das Leckgeräusch<br />
wie ein Bodenmikrofon an der Oberfläche<br />
auf. Das systematische Abhorchen der<br />
Oberfläche in kleinen Abständen ermöglicht<br />
dann die aufgrabungsreife Lokalisation<br />
der Leckage.Wird eine Rohrleitung in<br />
Schwingung versetzt, z.B. mit dem Klopfer<br />
oder Stopper aus dem System COM-<br />
BIPHON®, kann die Leitungslage mit dem<br />
AquaTest T10 geortet werden. Dazu wird<br />
die Erdoberfläche in kurzen Abständen<br />
ebenfalls systematisch geprüft. Bei der<br />
Annäherung an die schwingende Rohrleitung<br />
nimmt die Lautstärke zu.<br />
Kontakt: Hermann Sewerin GmbH,<br />
Gütersloh, Tel. +49 5241 934-0, E-Mail:<br />
info@sewerin.com, www.sewerin.com<br />
IFAT Halle A5, Stand 321/420<br />
202 3-4 / 2012
Dalminex<br />
Einbaugarnitur mit integriertem Zeigerwerk<br />
Bei erdverlegten Einbaugarnituren ist eine<br />
Kennzeichnung am Kopf der Einbaugarnitur<br />
sinnvoll, damit der Bediener über die<br />
Art und Größe der Armatur oder über das<br />
Medium der Leitung informiert wird. Im<br />
Gegensatz zu den meisten anderen Armaturen<br />
wie Keilschiebern, Absperrklappen<br />
und Hausanschlussarmaturen werden<br />
Kugelhähne nur durch eine Viertelumdrehung<br />
geöffnet bzw. geschlossen, wenn<br />
kein Getriebe dazwischen geschaltet ist.<br />
Fehlt dem Bediener ein Hinweis auf die Armatur,<br />
kann es ohne speziellen Hinweis am<br />
Kopf der Einbaugarnitur schnell zu Beschädigungen<br />
der Kugelhähne kommen.<br />
Marktübliche Markierungsscheiben<br />
– von Dalminex als blau-/gelbe (Wasser/<br />
Gas) Wendescheiben erhältlich – können<br />
mit einem entsprechenden Aufdruck den<br />
Anwender auf Armatur, U/Hub und Medium<br />
hinweisen. <strong>Die</strong>se Markierungsscheiben<br />
geben allerdings keine Information über<br />
den tatsächlichen Öffnungszustand des<br />
Kugelhahnes, wie z. B. die Zeigerwerke von<br />
Dalminex. <strong>Die</strong>se bestehenden Zeigerwerke<br />
sind alle mit einer Untersetzung versehen,<br />
damit mehr als eine Umdrehung auf 360°<br />
angezeigt werden kann. Das <strong>neue</strong> Zeigerwerk<br />
für die PE-Kugelhähne ermöglicht eine<br />
1:1-Übertragung. Der Zeiger zeigt den<br />
Weg mit einer Umdrehung auf 360° an.<br />
Für die PE-Kugelhähne entspricht die Viertelumdrehung<br />
einer Gradzahl von 90° auf<br />
dem Zeigerwerk.<br />
<strong>Die</strong> Teleskop-Einbaugarnituren für PE-<br />
Kugelhähne werden bei der Herstellung direkt<br />
mit diesem Zeigerwerk versehen. Wie<br />
bei den Getriebe-<br />
Zeigerwerken wird<br />
die Positionierung<br />
der AUF-/ZU-Stecker<br />
von dem Anwender<br />
selbst vorgenommen.<br />
<strong>Die</strong><br />
Armatur wird nach<br />
der Montage der<br />
Einbaugarnitur und<br />
vor der Inbetriebnahme<br />
einmal komplett<br />
geschlossen<br />
bzw. geöffnet und<br />
dann mit den Steckern<br />
„Z“ bzw. „A“<br />
versehen. Zusätzlich<br />
werden noch<br />
Richtungspfeile auf<br />
den Lochkranz gesteckt.<br />
Durch diese<br />
Technik kann letztlich<br />
auch ein Umdrehungsbereich<br />
von ¼ U/Hub bis 1 U/Hub<br />
eingestellt werden. Nach der Positionierung<br />
wird über den Sichtbereich noch eine<br />
transparente Haube gegen Verschmutzung<br />
und Beschädigung des Zeigers angebracht.<br />
Das Zeigerwerk ist in den Farben gelb<br />
(Gas), blau (Wasser) und schwarz (neutral)<br />
erhältlich. <strong>Die</strong> Stecker sind immer rot<br />
(ZU) und grün (AUF), die Richtungspfeile<br />
gelb und der Zeiger weiß. <strong>Die</strong> Abmessung<br />
des Zeigerwerks ermöglicht einen problemlosen<br />
Einbau in marktübliche Straßenkappen.<br />
Durch die modulare Bauweise aller<br />
Systemkomponenten von Dalminex<br />
ist auch ein Einsatz des Zeigerwerkes für<br />
Sondereinbaugarnituren möglich.<br />
Kontakt: Dalminex GmbH, Schloß<br />
Holte-Stukenbrock, Tel. +49 5207<br />
9137-0, E-Mail: info@dalminex.de,<br />
www.dalminex.de<br />
IFAT Halle A4, Stand 224<br />
GFK-Rohrsysteme<br />
Vortrieb l Sanierung l Formteile<br />
Besuchen Sie uns<br />
auf der IFAT in München<br />
7.-11.5.2012<br />
Halle B6 Stand 235/330<br />
E Rohre GmbH l Gewerbepark 1/Hellfeld l 17034 Neubrandenburg l T +49.395.45 28 0 l F +49.395.45 28 100 l www.hobas.de<br />
3-4 / 2012 203
IFAT-Produktvorschau 2012<br />
Amitech<br />
AMISCREEN sorgt für saubere Bäche und<br />
Flüsse<br />
Jährlich gelangen einige Millionen Kubikmeter<br />
Regenwasser aufgrund des Mischwassersystems<br />
und deren Entlastungsstellen<br />
verunreinigt in natürliche Gewässer.<br />
Amitech Germany stellt auf der IFAT<br />
2012 eine <strong>neue</strong> technische Lösung vor, die<br />
dies verhindert: das System „AMISCREEN“.<br />
Dahinter verbirgt sich ein ökologisches<br />
und wirtschaftliches System zugleich. Ein<br />
vorab berechnetes Reinigungssystem mit<br />
perforierten Rohren in einem GFK Stauraumkanal<br />
hält urbane Schmutzstoffe zurück.<br />
Anders als beim klassischen Rechen<br />
ist die Schmutzstoffrückhaltung nicht auf<br />
die Länge der Überlaufschwelle begrenzt.<br />
<strong>Die</strong> Rechenelemente nutzen nahezu den<br />
gesamten Stauraumkanal und sind direkt<br />
integriert. <strong>Die</strong> sehr große und stabile Rechenfläche<br />
sorgt für eine stark reduzierte<br />
Schmutzfrachtbelastung pro Flächeneinheit.<br />
Das AMISCREEN Schmutzstoffrückhaltesystem<br />
kommt ohne Fremdenergie aus.<br />
Der AMISCREEN Stauraumkanal reinigt<br />
sich bei Trockenwetterabfluss selbst, ein<br />
Umstand, der bei GFK-Rohren generell üblich<br />
ist. Trotz Verlagerung der Rechenfläche<br />
in den Stauraum bleibt das komplette System<br />
normal begehbar und kann unkompliziert<br />
gewartet werden.<br />
<strong>Die</strong> einfache Reinigung und der verwendete<br />
Werkstoff GFK sichern eine sehr lange<br />
Funktionsfähigkeit und Haltbarkeit. AMI-<br />
SCREEN sorgt für saubere Gewässer und<br />
entspricht den Anforderungen der europäischen<br />
Wasserschutzrichtlinien.<br />
Außerdem wird Amitech Germany erstmals<br />
ein gewickeltes GFK-Rohr der Marke<br />
FLOWTITE mit einem Durchmesser von<br />
4.000 mm präsentieren. <strong>Die</strong>se groß dimensionierten,<br />
glasfaserverstärkten Kunststoffrohre<br />
kommen weltweit vorwiegend<br />
im Kraftwerks- und Industriebereich zur<br />
Anwendung. <strong>Die</strong> Ausstellung einer solchen<br />
Nennweite betont die internationale Bedeutung<br />
der Messe und unterstreicht eindrucksvoll<br />
die technischen Möglichkeiten<br />
von FLOWTITE GFK Rohren.<br />
Einen zusätzlichen Schwerpunkt setzt<br />
AMITECH Germany auf der IFAT 2012 bei<br />
Trinkwassertransportleitungen und Trinkwasserspeichern<br />
und präsentiert eine Vielzahl<br />
kompakter und bedarfsgerechter Systeme<br />
aus GFK. Ein FLOWTITE GFK-Ausstellungsmuster<br />
aus dem aktuellen Trinkwasserprojekt<br />
im bayerischen Beratzhausen<br />
zeigt die Nennweite DN 500, ausgelegt für<br />
einen Nominaldruck von 25 bar. Im Steckmuffensystem<br />
werden auf der Baustelle<br />
viele Kilometer dieses Rohres in kürzester<br />
Zeit verlegt. Interessenten an diesem Produkt<br />
wird am Messestand ein Besuch der<br />
GFK-Rohr-Baustelle angeboten.<br />
Neben dem Rohr sind die <strong>neue</strong>sten<br />
Entwicklungen und Konstruktionen im<br />
Speicherbereich für Trinkwasser zu sehen.<br />
<strong>Die</strong> schnelle Verlegung eines komplexen<br />
Systems aus Wasserspeicher und kompletten<br />
Armaturenbereichen sind der markante<br />
Vorteil dieser GFK Produkte mit modularem<br />
Aufbau. Einfache Wartung und Langlebigkeit<br />
ist garantiert. Trinkwasserspeicher<br />
aus GFK haben sich in den letzten Jahren rasant<br />
entwickelt und sind weiter auf Wachstumskurs.<br />
Neben Rohren der Marke FLOWTITE,<br />
die sich für Trinkwasser, Abwasser und<br />
den Industriebau eignen und die drucklos<br />
bzw. als Druckrohr verfügbar sind, zeigt<br />
das Unternehmen auch moderne Lösungen<br />
zur grabenlosen Sanierung mit AMI-<br />
REN. AMIREN GFK Rohrsysteme bestehen<br />
aus nicht kreisrunden Rohren mit beliebigem<br />
Profil. Ob ein Ei-, Drachen- oder<br />
Maulprofil, für dieses Rohrsystem gibt es<br />
nahezu keine Grenzen. Mit AMIREN können<br />
selbst statisch nicht mehr tragfähige<br />
Kanäle saniert werden.<br />
Kontakt: AMITECH Germany GmbH,<br />
Mochau, Tel. +49 3431 718210,<br />
E-Mail: info@amitech-germany.de,<br />
www.amitech-germany.de<br />
IFAT Halle B6, Stand 313/412<br />
204 3-4 / 2012
Straub<br />
Zugfeste Verbindung für PE-Rohre<br />
STRAUB-PLAST-PRO ist ein axial zugfestes<br />
Komplettsystem für die schnelle und<br />
einfache Verbindung von Druckrohren aus<br />
Polyethylen (PE) in der Dimensionierung<br />
SDR11 (63–110 mm; PN16) und SDR17<br />
(>110–355 mm; PN10). Es eignet sich vor<br />
allem für die Verwendung in der Wasserversorgung,<br />
Druckentwässerung, Industrie<br />
und im Deponiebau.<br />
Das Komplettsystem kommt zum<br />
Einsatz, wenn sich Kunststoffrohre nicht<br />
durch Schweißen verbinden lassen. Es<br />
bietet den großen Vorteil, dass die Einzelteile<br />
ohne externe Energieversorgung und<br />
Rohrendenbearbeitung rasch durch einfache<br />
Handgriffe miteinander verbunden<br />
werden können. Dank der einfachen Anwendung<br />
können es auch Personen ohne<br />
große technische Vorkenntnisse montieren.<br />
Zeitaufwändige Schulungen von Personal<br />
sind nicht erforderlich.<br />
Ein weiterer Vorteil ist, dass die Anschaffung<br />
von teuren Apparaturen, beispielsweise<br />
Schweißgeräte, nicht notwendig<br />
ist. Alles, was für eine fachgerechte<br />
Montage benötigt wird, ist ein<br />
Drehmomentschlüssel.<br />
<strong>Die</strong> Rohre aus PE 80 und PE 100<br />
werden mit einem Innenverbinder (innen<br />
dichtendes Formstück) und zwei Schellen<br />
verbunden. <strong>Die</strong> Formstücke sind als<br />
Verbinder, Reduktion, Bogen, T-Stück, T-<br />
Stück-Flanschadapter, Flanschbogen und<br />
Flanschadapter erhältlich. Dank der Verwendung<br />
von hochwertigen Materialien<br />
ist die STRAUB-PLAST-PRO hoch korrosionsbeständig.<br />
PE-Rohre mit additiver Schutzschicht<br />
und diffusionsdichter Barriereschicht aus<br />
Aluminium werden üblicherweise für<br />
die Verlegung in kontaminierten Böden<br />
eingesetzt. So wird ein Eindringen von<br />
Schadstoffen ins Rohr und das Diffundieren<br />
vom Medium ins Erdreich verhindert.<br />
STRAUB-PLAST-PRO verbindet solche<br />
Barriererohre einfach und sicher ohne<br />
jegliche Rohrendenbearbeitung.<br />
Im Übrigen lassen sich PE-Rohre mit<br />
dem System nicht nur verbinden. Dank<br />
des Reparatur-Konzeptes können beschädigte<br />
PE-Rohre auf einfache Weise<br />
axial kraftschlüssig repariert werden. Reparaturen<br />
bis zu einer Länge von 100 mm<br />
sind möglich, andere Reparaturlängen<br />
sind auf Anfrage erhältlich.<br />
Kontakt: Straub Werke AG, Wangs<br />
(CH), Tel +41 81 7254100, E-Mail:<br />
straub@straub.ch, www.straub.ch<br />
IFAT Halle B6, Stand 107<br />
Schellen über die zu verbindenden Rohre<br />
schieben<br />
Reduktion bis zum Anschlag in das Rohrende<br />
schieben<br />
Zweites Rohr bis zum Anschlag auf die Reduktion<br />
schieben<br />
Schellen bündig mit den Rohrenden positionieren<br />
Schrauben mit dem Drehmomentschlüssel auf<br />
das angegebene Anzugsmoment anziehen<br />
Besuchen Sie uns im Internet:<br />
www.<strong>3R</strong>-Rohre.de<br />
3-4 / 2012 205
IFAT-Produktvorschau 2012<br />
Hobas<br />
Premiere für 3600er Vortriebsrohr<br />
Auf 150 qm Ausstellungsfläche<br />
in Halle B6 zeigt Hobas, wie man<br />
mit der intelligenten Kombination<br />
von Schleuder- und Wickeltechnologie<br />
bei der Herstellung<br />
von GFK-Rohrsystemen den<br />
wachsenden Ansprüchen der<br />
Kunden im Kommunal- und Industriebereich<br />
optimal gerecht<br />
wird. Hobas stellt den Anwendern<br />
mit GFK-Rohren Produkte<br />
zur Verfügung, welche aufgrund<br />
der hohen Qualitätseigenschaften<br />
Vorzugsprodukte<br />
z.B. im grabenlosen Leitungsbau<br />
sind.<br />
Dass die Anwendungen in diesem Segment<br />
immer größere Dimensionen annehmen,<br />
zeigt die erstmalige Präsentation<br />
eines Rohres mit einem Außendurchmesser<br />
von 3600 mm, welches vorwiegend<br />
im Vortrieb eingesetzt wird. Daneben<br />
spielt die Sanierung von Kanälen eine<br />
wichtige Rolle. Zunehmend werden große<br />
Sonderprofile mit vorgefertigten GFK-Elementen<br />
saniert, die Hobas unter dem Programm<br />
NC Line kundenspezifisch zur Verfügung<br />
stellt. Ausgestellt wird ein Maul-<br />
Profil mit den Abmessungen B 3190 mm<br />
und H 2584 mm.<br />
Wie erfolgreich das Unternehmen im<br />
Segment grabenlose Bauweise ist, zeigt<br />
das vergangene Jahr. 2011 bekamen<br />
gleich drei Bauvorhaben<br />
mit Hobas-Produkten renommierte<br />
Auszeichnungen wie den<br />
internationalen No-Dig Award<br />
der ISTT (Internationale Gesellschaft<br />
für grabenlose Techniken),<br />
den Preis in Gold der GSTT<br />
(Deutsche Gesellschaft für grabenloses<br />
Bauen und Instandhalten<br />
von Leitungen e.V.) und den<br />
GSTT Sonderpreis.<br />
Kontakt: Hobas Rohre GmbH,<br />
Neubrandenburg,<br />
Tel. +49 395 4528-0, E-Mail:<br />
wilfried.sieweke@hobas.de,<br />
www.hobas.de<br />
IFAT Halle B6, Stand 235/330<br />
G. A. Kettner<br />
Neues, modular aufgebautes Kabelschachtsystem<br />
aus Kunststoff<br />
TerraSafe<br />
Pünktlich zur beginnenden Tiefbausaison<br />
bringt die Firma G.A. Kettner mit dem<br />
TerraSafe einen <strong>neue</strong>n Kabelschacht aus<br />
Kunststoff für die Bereiche LWL und Telekommunikation<br />
auf den Markt: Terra-<br />
Safe. TerraSafe ist ein modular aufgebautes<br />
Kunststoff-Schachtssystem mit<br />
dem sich unter Verwendung verschiedener<br />
Seitenteile eine Vielzahl unterschiedlicher<br />
Baugrößen realisieren lassen. Anzahl,<br />
Durchmesser und Anordnung der Kabelschutzrohreinführungen<br />
werden durch unterschiedliche<br />
Adapterplatten realisiert.<br />
Durch die Austauschbarkeit der Adapterplatten<br />
ist es möglich, sehr flexibel auf<br />
die auf unterschiedliche Anforderungen<br />
des Kunden zu reagieren. Überbaulösungen<br />
für bereits verlegte Kabelschutzrohre<br />
sind ebenso möglich wie kundenspezifisch<br />
angepasste Adapterlösungen.<br />
Als Reaktion auf die Anforderungen<br />
der Anwender wurde bei der Entwicklung<br />
des TerraSafe großes Augenmerk auf eine<br />
weitgehend glatte Schachtaußenseite gelegt.<br />
<strong>Die</strong>s vereinfacht das Verdichten des<br />
Erdreiches um den Schacht und verringert<br />
dadurch spätere Setzungen des Erdreiches.<br />
Komplettiert wird das System durch<br />
verschiedene Schachtabdeckungen in den<br />
Belastungsklassen A15 bis D400 je nach<br />
Anforderung. Optional sind Verriegelung,<br />
Höhen- und Niveauregulierung sowie die<br />
Kennzeichnung durch individuelle Betreiberlogos<br />
lieferbar.<br />
Kontakt: G. A. Kettner GmbH, Villmar,<br />
Tel. +49 6482 9131-0, E-Mail: info@<br />
kettnergmbh.de, www.kettnergmbh.de<br />
IFAT Halle A4, Stand 422<br />
206 3-4 / 2012
Esders<br />
Korrelierender<br />
Geräuschlogger<br />
Ein nach dem <strong>neue</strong>sten<br />
Stand arbeitendes Korrelations-Loggersystem<br />
für die<br />
Lecklokalisation in erdverlegten<br />
Wasserrohren präsentiert<br />
Esders. Das Verfahren<br />
der korrelierenden<br />
Geräuschlogger ist relativ<br />
neu. <strong>Die</strong>se vereinen die<br />
Vorortung und Ortung in einem<br />
kompakten System und<br />
sind daher eine interessante<br />
Alternative zum geteilten<br />
System, bei dem Korrelator<br />
und Geräuschlogger als eigenständige<br />
Geräte eingesetzt werden. Korrelierende<br />
Geräuschlogger analysieren nicht<br />
ausschließlich das Geräusch an einer einzelnen<br />
Kontaktstelle. Sie sind in der Lage,<br />
mehrere Geräusche von unterschiedlichen<br />
Kontaktstellen untereinander in eine<br />
zeitliche Beziehung zueinander zu setzen.<br />
Das ist nichts anderes als die bekannte<br />
(Zeit-) Korrelation zur exakten Bestimmung<br />
des Leckortes.<br />
Durch seine Betriebsweise (z. B. kein<br />
Funk) ist das Korrelations-Loggersystem<br />
Enigma von Esders sehr kompakt. Ein<br />
komplettes 3er-Set wiegt mit dem sehr<br />
stabilen Koffer unter 5 kg, eine „Dose“ allein<br />
wiegt 540 g. Der Koffer hat die Abmessungen<br />
27 x 18 x 25 cm (B x H x T).<br />
<strong>Die</strong> Mikrofone können während der Korrelation<br />
in der <strong>Hydranten</strong>kappe untergebracht<br />
werden. Das hat seinen Vorteil<br />
im fließenden Verkehr und natürlich<br />
wird durch die Abdeckung auch die Störgeräuschbelastung<br />
verringert. Für Enigma<br />
spielen auch große Distanzen zwischen<br />
den Mikrofonen keine Rolle. Das<br />
ist bei Funkverbindungen anders. Gerade<br />
digitaler Funk, mit hoher Frequenz, ist<br />
da oft problematisch. Das beginnt schon<br />
im Gebäudebereich, wenn ein Funksender<br />
im Gebäude steht und der andere auf der<br />
Straße. Ohne Sichtkontakt ist die Verbindung<br />
oft nicht möglich.<br />
Enigma lässt sich so einsetzen, dass<br />
wie bei normalen Geräuschloggern die<br />
weitgehend störungsfreien Nachtzeiten<br />
genutzt werden. Dadurch ist grundsätzlich<br />
ein qualitativ besseres Messergebnis<br />
als zu Tageszeiten zu erwarten.<br />
Bei der Mehrpunkt-Korrelation kann<br />
das Ergebnis einer Messung (Korrelation<br />
zwischen zwei Kontaktstellen) mit dem<br />
Ergebnis einer anderen Messung kombiniert<br />
werden. Da bei Enigma meist mit<br />
mindestens drei Geräuschloggern gearbeitet<br />
wird, kann die Mehrpunkt-Korrelation<br />
sehr effizient umgesetzt werden.<br />
Es ergibt sich die genaue Bestätigung der<br />
Leckstelle „in einem Durchlauf“ (Verteilen<br />
und Analysieren) sofort von mehreren<br />
„Horchposten“.<br />
Noch größere Vorteile ergeben sich<br />
beim Einsatz von acht Loggern, dem<br />
größeren Koffer-Set. Während bei einem<br />
Standard-Korrelator mit zwei Kanälen die<br />
Mikrofone mehrfach umgesetzt werden<br />
müssen und damit zeitlich gesehen nacheinander<br />
messen, erfolgt auch hier wieder<br />
die Datenaufnahme in einem Stück.<br />
Nicht zu unterschätzen ist dabei der Aspekt,<br />
dass alle Geräusche zur identischen<br />
Uhrzeit, d. h. unter identischen Voraussetzungen<br />
aufgenommen werden. Erst<br />
dann sind die Daten unterschiedlicher<br />
„Horchposten“ für eine Mehr-Punkt-Korrelation<br />
wirklich kombinierbar. Sie können<br />
daher nachträglich sehr variabel analysiert<br />
werden.<br />
Kontakt: Esders GmbH, Haselünne,<br />
E-Mail: fentker@esders.de<br />
IFAT Halle A5, Stand 137<br />
Pipeline Zubehör<br />
Pipeline Accessories<br />
Dichtungen für Mauerdurchführungen<br />
Halle B6<br />
IFAT Entsorga`12<br />
Stand 247<br />
Lösungen aus einer Hand<br />
PSI Products GmbH<br />
Ulrichstraße 25 · D-72116 Mössingen<br />
Telefon +49 (0) 7473/37 81-0<br />
Telefax +49 (0) 7473/37 81-35<br />
E-Mail vertrieb@psi-products.de<br />
www.psi-products.de<br />
3-4 / 2012 207
IFAT-Produktvorschau 2012<br />
IBAK<br />
Vollelektrisch betriebener Fräsroboter<br />
<strong>Die</strong> IBAK Helmut Hunger GmbH & Co.<br />
KG hat am 30. März mitgeteilt, dass sie<br />
künftig mit der JS Kanalrobotik GmbH aus<br />
Karlsruhe, einem Hersteller von voll elektrisch<br />
betriebene Kanalfräsrobotern und<br />
-sanierungssystemen, zusammenarbeitet.<br />
Schon auf der IFAT wollen die beiden<br />
<strong>neue</strong>n Partner auf über 400 m² Standfläche<br />
ein gemeinsam aufgebautes Fräsroboter-Fahrzeug<br />
vorstellen, das der Markt<br />
aufmerksam registrieren dürfte.<br />
Neben <strong>neue</strong>n Produkten können Besucher<br />
des IBAK-Messestandes die aktuellen<br />
Systeme auf Herz und Nieren prüfen. Dazu<br />
zählt die weltweit einzigartige PANO-<br />
RAMO Scanner-Technologie für Sammler<br />
und Schächte, die wesentlich höhere Inspektionsgeschwindigkeiten<br />
und eine lückenlose<br />
Aufzeichnung der gesamten Untersuchung<br />
als 3D-Film bietet.<br />
Des Weiteren zeigt IBAK ein Fahrzeug<br />
zur Dichtheitsprüfung von Grundstücksentwässerungsanlagen.<br />
Mit dieser Anlage<br />
ist es möglich, Anschlussleitungen vom<br />
Sammler aus auf Dichtigkeit zu prüfen. <strong>Die</strong><br />
Anlage ist in der Lage, Stutzen, Muffen und<br />
Haltungen je nach Anforderung mit Luft<br />
oder Wasser zu prüfen und überzeugt mit<br />
einer hohen Reichweite<br />
im Kanal.<br />
Ein kombiniertes<br />
Spül/TV-Fahrzeug<br />
rundet die<br />
Ausstellung ab. Optimal<br />
auf einander<br />
abgestimmte Systemkomponenten<br />
ermöglichen es, die<br />
Inspektionskamera<br />
mit dem Fahrzeug<br />
ungeahnt weit in die<br />
zu untersuchende<br />
Rohrleitung vorzutreiben<br />
und gleichzeitig<br />
eine hohe Reinigungsleistung zu erzielen.<br />
Nicht minder wichtig für Qualität und<br />
die Produktivität von Kanalinspektionen ist<br />
die eingesetzte Software zur Datenerfassung.<br />
Deshalb hat IBAK auch hier intensiv<br />
in die Entwicklung investiert und präsentiert<br />
in München die <strong>neue</strong> <strong>Generation</strong> seiner<br />
leistungsfähigen Kanalanalyse-Software<br />
IKAS. <strong>Die</strong> wesentlichen Ziele bei der<br />
Entwicklung von IKAS evolution waren die<br />
effektive Datenerfassung, die permanente<br />
Vollelektrisch betriebener Fräsroboter für die Kanalsanierung<br />
Plausibilitätsprüfung zur Erhöhung der Datensicherheit<br />
und eine einfache Bedienung.<br />
Kontakt: IBAK Helmut Hunger GmbH &<br />
Co. KG, 24148 Kiel, Birgit Wienck, Tel. +49<br />
431 7270391, E-Mail: b.wienck@ibak.de,<br />
www.ibak.de<br />
IFAT Halle B4, Stand 241/340<br />
Sekisui<br />
Alle Facetten grabenloser Rohrsanierung<br />
Foto: SEKISUI SPR Europe GmbH<br />
Auf der Messe zeigt SEKISUI SPR Europe das SPR-<br />
Wickelrohrverfahren<br />
Alle europäischen<br />
Unternehmen des<br />
Bereichs Rohrsanierung<br />
des japanischen<br />
SEKISUI Konzerns<br />
präsentieren<br />
sich als SPR Europe<br />
auf der IFAT ENT-<br />
SORGA 2012 an<br />
zwei Messeständen:<br />
In Halle B4 an<br />
Stand 423 stehen<br />
das Portfolio an<br />
Baudienstleistungen<br />
der Firmen Rabmer<br />
und KMG ebenso<br />
im Rampenlicht<br />
wie die innovativen<br />
Technologien der<br />
SPR Europe Unternehmensgruppe und in<br />
Halle B5 an Stand 439 wird das SPR-<br />
Wickelrohrverfahren live vorgeführt.<br />
Auf der Weltleitmesse für Wasserund<br />
Abwasserwirtschaft kommt dem<br />
Bereich der Rohrsanierung eine hohe Bedeutung<br />
zu. Schließlich sind sanierungsbedürftige<br />
Infrastruktureinrichtungen eine<br />
Gefahr für die Umwelt und eine wirtschaftliche<br />
Herausforderung für die Kommunen.<br />
Kernkompetenz der Unternehmen<br />
des Bereichs Rohrsanierung der SPR<br />
Gruppe sind Technologien und Baudienstleistungen<br />
zur grabenlosen Sanierung von<br />
unterirdischer Infrastruktur, die sich durch<br />
extrem kurze Bauzeiten, niedrige Kosten<br />
und weniger Belastung für Anwohner und<br />
Umwelt auszeichnen. Zur IFAT präsentiert<br />
sich die gesamte SPR Europe Grup-<br />
208 3-4 / 2012
pe auf 56 Quadratmetern in Halle B4 an<br />
Stand 423.<br />
<strong>Die</strong> Bauunternehmen der SPR Europe<br />
Gruppe, Rabmer Rohrtechnik und<br />
KMG Pipe Technologies, stellen gemeinsam<br />
ihre Komplettlösungen für die Untersuchung,<br />
Reinigung und Sanierung von<br />
Wasser-, Abwasser- und Gasleitungen sowie<br />
Deponien aus. Mit über 20 Jahren Erfahrung<br />
im Bereich der No-Dig Rohrsanierung<br />
bieten KMG ebenso wie Rabmer für<br />
jedes Sanierungsproblem in den Dimensionen<br />
von DN80 – DN5500 mm, unterschiedlichen<br />
Profiltypen und allen Medien<br />
eine schnelle und vor allem wirtschaftliche<br />
Lösung. Miteinander decken Rabmer und<br />
KMG grabenlose Rohrsanierungsprojekte<br />
in Deutschland, Benelux, Österreich und<br />
im osteuropäischen Markt erfolgreich ab.<br />
Beide Unternehmen profitieren von<br />
dem Zusammenschluss in der SPR Europe<br />
Gruppe: So führt Rabmer künftig die<br />
SPR TM -Wickelrohrtechnologie auch in<br />
Osteuropa ein und KMG bietet den Kunden<br />
in Deutschland und den Beneluxstaaten<br />
das Close Fit Lining mit dem r.tec-System<br />
sowie das Druckrohr – Schlauchrelining<br />
an.<br />
<strong>Die</strong> Verfahren selbst sind ebenfalls<br />
Thema am Stand B4.423: Dort sind auch<br />
die Technologiefirmen SEKISUI NordiTube,<br />
SEKISUI Rib Loc und r.tec der Unternehmensgruppe<br />
zu finden, die ein breites Produktportfolio<br />
zur grabenlosen Rohrsanierung<br />
für Europa und Osteuropa anbieten:<br />
Es reicht von Schlauchlining-Technologien<br />
(CIPP) über das Wickelrohrverfahren<br />
(SPR) bis hin zum Close Fit Verfahren.<br />
Live-Demo in Halle B5<br />
<strong>Die</strong> Messe-Besucher können in Halle B5,<br />
Stand 439 auf 36 Quadratmetern live die<br />
Rohrsanierung mit dem SPR-Verfahren<br />
verfolgen. <strong>Die</strong> SPR-Technologie ist ein<br />
Wickelrohrverfahren, das speziell bei der<br />
Sanierung von großen Durchmessern und<br />
Sonderprofilen zum Einsatz kommt.<br />
Kontakt: Sekisui SPR Europe GmbH,<br />
Schieder-Schwalenberg, Tel. +49 5284<br />
705-0, E-Mail: info@sekisuispr.com,<br />
www.sekisuispr.com<br />
IFAT Halle B5, Stand 439<br />
Besuchen Sie uns auf der IFAT in München<br />
7. bis 11. Mai 2012 – Halle A4, Stand 443/542<br />
Wasser ist die wichtigste Ressource der Menschheit. Es überall dort<br />
in optimaler Qualität verfügbar zu machen, wo es benötigt wird, ist<br />
die zentrale Aufgabe, der wir uns bei TALIS täglich stellen.<br />
So entstehen modernste Lösungen für alle Bereiche der Wasser-,<br />
der Abwasser- und der Energiewirtschaft. Eine dieser Innovationen<br />
ist das ERHARD RKV Premium Ringkolbenventil, das dank<br />
seiner durchdachten Detaillösungen auch unter extremsten Bedingungen<br />
jederzeit eine sichere Druck- oder Mengenregulierung<br />
gewährleistet.<br />
Neue<br />
Dimensionen<br />
erleben ...<br />
Auf der IFAT 2012 erleben Sie unsere Armaturen aus einer völlig<br />
<strong>neue</strong>n Perspektive. Besuchen Sie uns vom 7. bis 11. Mai in München –<br />
oder jederzeit im Internet unter www.talis-deutschland.com.<br />
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3-4 / 2012 209
IFAT-Produktvorschau 2012<br />
Rehau<br />
Zuwachs in der Schachtfamilie<br />
REHAU präsentiert den Fachbesuchern<br />
eine ganz besondere Neuheit. Alles wird<br />
zwar noch nicht verraten, aber wenigstens<br />
so viel: <strong>Die</strong> polymere Schachtfamilie<br />
erhält Zuwachs. Der Systemanbieter<br />
erweitert damit die zukunftssichere Kanalnetzlösung<br />
um eine weitere wichtige<br />
Komponente. Künftig stehen dem Kunden<br />
also drei standfeste Schächte zur Verfügung,<br />
die im Verbund den wirtschaftlichen<br />
Vergleich zu Beton nicht zu scheuen<br />
brauchen.<br />
Ergänzend zum Schachtprogramm<br />
zeigt REHAU das Hochlastkanalrohrsystem<br />
AWADUKT HPP. Mit RAUSISTO+ Rezeptur<br />
und Cool Colour Technologie wurde es<br />
speziell für den Einsatz unter höchsten Belastungen<br />
konzipiert. Rohre, Schächte und<br />
Formteile bilden zusammen ein hochwertiges<br />
System aus Polypropylen, das besonders<br />
robust ist und Sicherheit für <strong>Generation</strong>en<br />
bietet. Ein weiteres Thema auf dem<br />
REHAU Stand ist der Bereich Kläranlagentechnik.<br />
Im Mittelpunkt steht dabei der<br />
RAUBIOXON Tellerbelüfter, der dank seiner<br />
hochresistenten Silikonmembran auch<br />
für die Reinigung von aggressiven industriellen<br />
Abwässern geeignet ist.<br />
Für den schonenden Umgang mit der<br />
kostbaren Ressource Wasser präsentiert<br />
REHAU verschiedene Systeme für die Regenwasserbewirtschaftung.<br />
So zeigt das<br />
Unternehmen beispielsweise seinen bewährten<br />
Speicherblock RAUSIKKO Box als<br />
komplettes und variables System mit verschiedenen<br />
Speicherelementen und passenden<br />
Schächten. Zudem können die Besucher<br />
der IFAT das Filterschachtsystem<br />
RAUSIKKO-HydroClean erleben, das über<br />
eine bauaufsichtliche Zulassung durch das<br />
Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt)<br />
verfügt. Abgerundet werden die nachhaltigen<br />
Systeme um den polymeren Straßenablauf<br />
RAINSPOT, der aufgrund seines<br />
Materials besonders robust und verlegefreundlich<br />
ist.<br />
Kontakt: REHAU AG + Co., Rehau, Tel.<br />
+499283 77-0, E-Mail: info@rehau.com,<br />
www.rehau.com<br />
Bild: Pünktlich zur IFAT wird REHAU die zukunftssichere Kanalnetzlösung um eine weitere<br />
wichtige Komponente erweitern<br />
IFAT Halle B6, Stand 221/320<br />
Funke Kunststoffe<br />
VPC®-Rohrkupplung jetzt bis DN/OD 1000<br />
Egal ob gerippt, gewellt oder glatt – die<br />
Funke VPC®-Rohrkupplung verbindet<br />
Rohre gleicher Nennweiten aus gleichen<br />
oder verschiedenen Werkstoffen mit unterschiedlichen<br />
Außendurchmessern dauerhaft<br />
dicht. Seit seiner Einführung hat<br />
das Bauteil der Funke Kunststoffe GmbH<br />
für Furore im Rohrgraben gesorgt. Immer<br />
mehr Anwender und Auftraggeber setzen<br />
auf ein ausgereiftes Produkt, mit dem sich<br />
Rohre in Nennweitenbereichen von DN/OD<br />
100 bis 690 mm schnell und sicher miteinander<br />
verbinden lassen. Jetzt hat Funke<br />
den Spannbereich noch einmal erweitert:<br />
Zur IFAT ENTSORGA 2012 wird die <strong>neue</strong><br />
VPC®-Rohrkupplung bis DN/OD 1000 erhältlich<br />
sein. Und das individuell nach Kundenwunsch<br />
in jedem Nennweitenbereich<br />
und – je nach Werkstoff der zu verbindenden<br />
Rohre – in unterschiedlichen Ausführungen,<br />
die bei Bedarf per Lieferservice<br />
zur Einbaustelle transportiert werden können.<br />
Damit trägt Funke zu noch mehr Flexibilität<br />
auf der Baustelle bei. Ebenso wie<br />
210 3-4 / 2012
Bild 1: Seit seiner Einführung hat die VPC ® -Rohrkupplung für Furore<br />
im Rohrgraben gesorgt. Jetzt hat Funke den Spannbereich noch einmal<br />
erweitert.Foto: Funke Kunststoffe GmbH<br />
bei der Montage von Rohrkupplungen in<br />
Nennweiten von DN/OD 300 mm bis DN/<br />
OD 690 erleichtert ein Tangentialspanner<br />
den Einbau der <strong>neue</strong>n Rohrkupplungen,<br />
die werkstoffbedingte Unterschiede<br />
in den unterschiedlichen Wanddicken der<br />
Rohre von bis zu 70 mm ausgleichen kann.<br />
Er ist ebenfalls bei Funke erhältlich.<br />
Einfache und exakte Montage<br />
<strong>Die</strong> Funke VPC®-Rohrkupplung setzt sich<br />
zusammen aus einer reduzierbaren Dichtmanschette<br />
aus Elastomergummi, einem<br />
zentrisch reduzierbaren Fixierkorb aus<br />
Kunststoff sowie zwei Edelstahlbändern<br />
zur Krafteinleitung für eine beidseitige,<br />
separate und stufenlose Durchmesseranpassung.<br />
<strong>Die</strong> Dichtmanschette – in Größen<br />
bis DN 250 besteht sie aus Ethylen-Propylen-<strong>Die</strong>n-Kautschuk<br />
(EPDM) nach DIN EN<br />
681-1 WC/60 und in Größen ab DN 300<br />
aus hochbelastbarem Styrol-Butadien-<br />
Kautschuk (SBR) – besitzt ein mehrfaches<br />
Doppeldichtprofil für eine zuverlässige Abdichtung<br />
gemäß der DIN EN 1610. Der flügelartig<br />
ausgebildete Mittelteil der Dichtung<br />
ermöglicht eine beidseitige, separate<br />
und stufenlose Reduktions-Anpassung.<br />
Radial umlaufende Materialausnehmungen<br />
bzw. Einkammerungen ermöglichen<br />
ein verzahntes Eingreifen des Fixierkorbes<br />
in den Gummi. Der Fixierkorb besteht<br />
aus einem hochschlagzähen, bruchstabilen<br />
Kunststoff und ist sowohl kälte- als auch<br />
hitzebeständig. Sein konisch verformbares<br />
Mittelteil und die beidseitig<br />
integrierten Bandführungskanäle<br />
sorgen für eine zentrische<br />
und stufenlose Reduktionsanpassung<br />
bei jeweiliger<br />
zylindrischer Ausrichtung der beiden<br />
Anlagebereiche. Der Reduktionsvorgang<br />
erfolgt gleichmäßig und separat auf<br />
jeder Seite der Rohrkupplung.<br />
Fixierkorb und Dichtmanschette sind<br />
so konstruiert, dass ein Aufschieben bzw.<br />
eine Faltenbildung des Gummis während<br />
der Durchmesseranpassung vermieden<br />
wird. Werden die Schrauben der beiden<br />
Spannbänder aus korrosionsfreiem Edelstahl<br />
(V2A /1.4301) bei der Montage entsprechend<br />
der Herstellerangaben angezogen,<br />
passt sich die Manschette den unterschiedlichen<br />
Außendurchmessern der verschiedenen<br />
Rohrwerkstoffe stufenlos an.<br />
Verbindung von Rohren DN/OD > 300<br />
Vor dem Einbau der VPC®-Rohrkupplung<br />
wird zunächst der Spannbereich der zu<br />
verbindenden Rohre bestimmt und die<br />
hierfür notwendige Manschette ausgewählt,<br />
mit Gleitmittel bestrichen und auf<br />
das Rohr mit der größeren Nennweite aufgesetzt.<br />
Nach dem Ausrichten der Rohrkupplung<br />
wird der VPC-Tangentialspanner<br />
mit dem Haltefuß unter die Spannschlösser<br />
geschoben. Dann wird der Löffel des<br />
Zugarmes in die Halteöse eingehakt und<br />
mit einem Drehmomentschlüssel festgezogen.<br />
Anschließend werden die beiden<br />
Bild 2: Beeindruckender Größenunterschied: <strong>Die</strong> VPC ® -<br />
Rohrkupplung ist nun für Spannbereiche von DN/OD 100<br />
mm bis DN/OD 1000 erhältlich. Foto: Funke Kunststoffe<br />
GmbH<br />
Spannschlösser abwechselnd festgezogen.<br />
<strong>Die</strong>ser Vorgang wird beim Einbinden<br />
des anderen Rohres entsprechend wiederholt<br />
(technische Änderungen vorbehalten).<br />
Eine ausführliche Verlegeanleitung ist bei<br />
Funke erhältlich.<br />
<strong>Die</strong> Funke VPC®-Rohrkupplung ist in<br />
der Version DN 150 BF (für Außendurchmesser<br />
von 210 bis 215 mm) auch für die<br />
Verbindung mit einem Betonrohr mit Fuß<br />
einsetzbar. Hierzu benötigt man neben<br />
dem VPC-Adapter KB zusätzlich den VPC-<br />
Adapter 150 BF. Für die Verbindung von<br />
Kunststoffrohren mit runden Betonrohren<br />
in den Nennweiten DN 250 bis 1000 stehen<br />
Ausgleichsringe aus EPDM zur Verfügung,<br />
die den materialbedingten erheblichen<br />
Unterschied in der Dicke der Rohrwandung<br />
ausgleichen.<br />
Kontakt: Funke Kunststoffe GmbH,<br />
Hamm-Uentrop, Tel. +49 2388 3071-0,<br />
E-Mail: info@funkegruppe.de,<br />
www.funkegruppe.de<br />
IFAT Halle B6 Stand 211<br />
3-4 / 2012 211
Fachbericht<br />
Kunststoffgrossrohrtechnik<br />
Aspekte des Stumpfschweißens von<br />
PE-Großrohren<br />
Von Bernd Klemm<br />
<strong>Die</strong>ser Beitrag resümiert die Erfahrungen im Heizelementstumpfschweißen von PE-Großrohren (größer als d a<br />
1.400 mm)<br />
aus einigen internationalen Projekten. Ob in Deutschland, Peru oder Indien, es werden die geeigneten Bedingungen<br />
für das Schweißen geschaffen; oft mit unterschiedlichen Mitteln. Im Detail wird auf die Verfahrensschritte eingegangen,<br />
die im Vergleich zu mittleren Rohrdurchmesser <strong>neue</strong> Lösungsansätze erfordern. Dem Schweißer und Planer werden<br />
Lösungen aufgezeigt, mit denen in der Praxis bereits erfolgreich gearbeitet wurde. <strong>Die</strong>s stellt für zukünftige Projekte<br />
eine Hilfe dar.<br />
Einleitung<br />
Wenn sich ein Bauherr für den Einbau von PE-Großrohren entschieden<br />
hat, so gab es meist Vorüberlegungen: Welches sind<br />
die Vorteile des Materials Polyethylen als Rohrwerkstoff? Eine<br />
komplette Aufzählung würde in diesem Beitrag den Rahmen<br />
sprengen, daher werden nur drei Vorteile genannt, die<br />
bei den später vorgestellten Großrohrprojekten eine wichtige<br />
Rolle spielten:<br />
Keine Korrosion: Auch nicht im Meer<br />
PE-Rohre weisen eine hohe chemische Resistenz gegen<br />
viele aggressive Chemikalien auf. Korrosion spielt auch in<br />
salzhaltigem Meerwasser bei PE-Rohren keine Rolle, sei<br />
es im Kontakt von innen, als Transportmedium, oder im<br />
Kontakt von außen.<br />
Elastisch: Auf hoher See kein Bruch<br />
Immer öfter werden PE-Großrohre in Gewässern, insbesondere<br />
im Meer, transportiert. Bemerkenswert ist,<br />
dass Rohrleitungsabschnitte von mehreren hundert Metern<br />
Länge mit Schleppbooten über den Atlantik gezogen<br />
werden (Bild 1). Auf hoher See sind die Rohre den<br />
Kräften der Meeresbewegung ausgesetzt. Aufgrund ihrer<br />
großen Elastizität brechen sie dabei nicht.<br />
Verbindung: Das bewährte Stumpfschweißverfahren<br />
Das Stumpfschweißverfahren wird seit über 50 Jahren bei<br />
PE-Rohren angewendet. Es handelt sich um eine sehr verlässliche<br />
Methode auch unter Baustellenbedingungen und<br />
um eine wirtschaftlich günstige Art PE zu schweißen.<br />
<strong>Die</strong> Verfahrensschritte beim Schweißen von mittleren<br />
Rohrdurchmessern, z.B. d a<br />
315 mm, lassen sich auf große<br />
Rohrdurchmesser, hier bis d a<br />
2.500 mm, übertragen. <strong>Die</strong><br />
Schweißmaschinen werden deutlich größer, erfüllen aber<br />
dieselben Aufgaben. <strong>Die</strong> Schweißdrücke und -zeiten wer-<br />
Bild 1: Transport auf hoher See (Paola Andrea Hernández / Cartagena / publiziert in Terra Colombia / 2009)<br />
212 3-4 / 2012
den angepasst bzw. extrapoliert. <strong>Die</strong> Schweißtemperatur<br />
bleibt gleich, da es sich bei der Schmelztemperatur von Polyethylen<br />
um eine materialspezifische Eigenschaft handelt.<br />
Mittels Heizelementstumpfschweißen hergestellte Bögen,<br />
T-, Y-Stücke aus Rohrsegmenten werden heute bis Durchmesser<br />
d a<br />
2.400 mm angeboten. <strong>Die</strong> Herstellung erfolgt<br />
mit Stumpfschweißmaschinen in der Werkstatt und entsprechend<br />
großen Sägen [3, 4].<br />
Projektbeispiele<br />
Seeauslaufleitung eines thermoelektrischen<br />
Kraftwerkes in Peru<br />
Das Unternehmen FENIX Power Peru S.A. baut 64 km südlich<br />
von Lima ein thermoelektrisches Kraftwerk. <strong>Die</strong> geplante<br />
Leistung beträgt 520 MW. Dem Projekt kommt eine besondere<br />
Bedeutung für das Wirtschaftswachstum von Peru zu,<br />
da das <strong>neue</strong> Kraftwerk 10 % der Energie des Landes erzeugen<br />
soll. Für den Betrieb stehen drei Turbinen zur Verfügung,<br />
zwei für Erdgas und eine für Dampf. Der Baubeginn war im Juli<br />
2011 und mit dem Beginn des Betriebes wird im März 2013<br />
gerechnet. In die Bauinvestition fließen etwa 700 Mio. US-$.<br />
Zwei Rohrleitungen, um Meerwasser in die Anlage zu transportieren,<br />
sowie zwei Auslaufleitungen für die Rückführung ins<br />
Meer, werden installiert. <strong>Die</strong> Länge jeder Leitung beträgt ungefähr<br />
500 m mit einem Gesamtgefälle von 13,5 m. Insgesamt<br />
1.120 m Rohre aus PE 100 mit d a<br />
1.800 mm, SDR 26, und 680<br />
m mit d a<br />
1.400 mm, ebenfalls SDR 26, werden verlegt. Bei dem<br />
Projekt kommen auch PE-Wickelrohre zum Einsatz, die mittels<br />
integrierter Heizwendel geschweißt werden.<br />
<strong>Die</strong> Stumpfschweißungen werden mit einer stationär aufgebauten<br />
Stumpfschweißmaschine für Rohre bis d a<br />
2.000 mm<br />
(Modell WIDOS 20000) durchgeführt. Für das Handling während<br />
der Schweißarbeiten ist die Schweißmaschine ab Werk<br />
mit einem hydraulischen Kran ausgestattet. <strong>Die</strong> Schweißparameter<br />
wurden nach DVS-Richtlinie 2207-1 festgelegt.<br />
In der ersten Bauphase werden Rohrstränge mit ca. 100 m<br />
Länge hergestellt. Auf einem provisorischen Gleissystem mit<br />
Loren, ähnlich wie die im Bergbau verwendeten, werden diese<br />
Rohrstränge bis zu einem Steg an der Küste transportiert.<br />
In der zweiten Bauphase werden die 100 m Rohrstränge<br />
auf dem Steg zusammengeschweißt und ins Meer geschoben.<br />
<strong>Die</strong> mehrere hundert Meter lange Leitung schwimmt<br />
an der Wasseroberfläche. Nach der letzten Schweißung wird<br />
die Leitung geflutet und senkt sich mit Betongewichten beschwert<br />
auf den Meeresgrund. Am Strand werden die Leitungen<br />
unterirdisch verlegt und der Steg nach Beendigung<br />
der Arbeiten abgebaut. Der Strand soll später wieder so wie<br />
in seinem ursprünglichen Zustand sein. Das Gleissystem und<br />
der Steg sind nur provisorische Baueinrichtungen und werden<br />
zum Schluss abgebaut.<br />
Kühlwasserleitung für ein thermoelektrisches<br />
Kraftwerk in Indien<br />
Das Unternehmen Thermal Power Corporation India Ltd. baut<br />
an der südindischen Küste ein Kraftwerk für 1.320 MW Leistung.<br />
Der Beginn des Projektes war Dezember 2011.<br />
Bild 2: Neue Stumpfschweißmaschine (WIDOS)<br />
Bild 3: Automatisch bewegtes Heizelement (WIDOS)<br />
Installiert wird eine Kühlwasserleitung mit einer Gesamtlänge<br />
von ca. 2.500 m, davon ca. 1.300 m vom Kraftwerk<br />
bis zur Küste und ca. 1.200 m von der Küste ins Meer hinein.<br />
<strong>Die</strong> verwendeten Rohre aus PE 100 besitzen einen Durchmesser<br />
von d a<br />
1600 mm, SDR 26, und werden mit der entsprechend<br />
großen Stumpfschweißmaschine (Modell WIDOS<br />
16000) geschweißt. Unter Einsatz von Rollenböcken wird<br />
stationär geschweißt, aber die Schweißmaschine wird zum Teil<br />
auch mobil eingesetzt, d. h. sie wird nach jeder Schweißung<br />
um eine Rohrlänge versetzt. <strong>Die</strong> Schweißparameter wurden<br />
nach DVS-Richtlinie 2207-1 festgelegt.<br />
Aktuellstes Projekt: Vorfertigung von PE-<br />
Rohrsträngen<br />
Hierbei handelt es sich um das <strong>neue</strong>ste Großrohrprojekt,<br />
bei dem sich wieder zeigte, dass gigantische Dimensionen<br />
oft vollkommen <strong>neue</strong> Lösungsansätze benötigen. Eine <strong>neue</strong><br />
Stumpfschweißmaschine wurde eigens gebaut und kürzlich<br />
in Betrieb genommen. Mit dieser Maschine lassen sich Rohre<br />
und Rohrleitungsteile mit Durchmesser bis d a<br />
2.500 mm<br />
schweißen.<br />
3-4 / 2012 213
Fachbericht<br />
Kunststoffgrossrohrtechnik<br />
Das Hydrauliksystem der Schweißmaschine erbringt eine<br />
Fügekraft bis zu 150 kN bei 250 bar Öldruck. Alle wichtigen<br />
Funktionen beim Schweißen werden mittels Joystick-Fernbedienung<br />
gesteuert. An dem Grundgestell sind Räder für den<br />
Transport der Schweißmaschine montiert (Bild 2).<br />
Um kürzeste Umstellzeiten beim Schweißen dieser großen<br />
Dimensionen zu realisieren, wird das Heizelement, an einer<br />
Führungsschiene hängend, horizontal bewegt (Bild 3). Damit<br />
die Maschine bei der Schwerpunktverlagerung und Dynamik<br />
der Bewegung nicht umkippt, besitzt das Maschinengestell<br />
Nivelierstempel als Auflager. <strong>Die</strong>se dienen gleichzei-<br />
tig zur Ausrichtung, denn in der Regel wird die Maschine zum<br />
Rohr hin bewegt.<br />
Der klassische Planhobel der Stumpfschweißmaschine<br />
wurde ersetzt durch einen Planstecher, der bedeutend kleiner<br />
und leichter ist. Bei dem Planstecher wird nicht das Rohrende<br />
gehobelt, sondern das Rohr von innen abgestochen<br />
(Bild 4). Je Umdrehung fährt das Stechmesser um ca. 1 mm<br />
nach außen bis das Ende der Rohrwand erreicht ist, z.B. 100<br />
Umdrehungen bei 100 mm Rohrwanddicke.<br />
Als Zubehör besitzt die Maschine einen Vorschweißbundhalter.<br />
Mit mechanischen Verschlüssen vom Typ Losflansch/<br />
Vorschweißbund/Blindflansch werden Rohrstränge für den<br />
Seetransport verschlossen. Damit der Vorschweißbund an<br />
dem Rohr einfach ausgerichtet werden kann, besitzt der Vorschweißbundhalter<br />
radial verstellbare Spannpratzen mit Skalierung.<br />
Aspekte beim StumpfschweiSSen von<br />
PE-GroSSrohren<br />
Schweißer schulen<br />
<strong>Die</strong> aktuellen Lehr- und Prüfpläne des DVS (DVS-Richtlinie<br />
2212-1) und DVGW (DVGW-Arbeitsblatt GW 330) für<br />
das Heizelementstumpfschweißen von PE-Rohren gehen<br />
nur bedingt über d a<br />
630 mm hinaus. <strong>Die</strong> zu schweißenden<br />
Prüfstücke im Praxisteil sind nicht größer als d a<br />
630 mm.<br />
<strong>Die</strong> Kenntnisse und Fertigkeiten, die man in solchen Kursen<br />
erwirbt, sind fundamental, sollten aber bei PE-Großrohren,<br />
wie in diesem Beitrag beschrieben größer als da<br />
1.400 mm, durch erweiterte Schweißerschulungen in entsprechenden<br />
Ergänzungskursen der anerkannten Kursstätten<br />
(Informationen z.B. im Institut für Kunststoffverarbeitung<br />
IKV Aachen) und in speziellen Großrohrseminaren ergänzt<br />
werden.<br />
Bild 4: Planstecher (WIDOS)<br />
Bild 5: Rohre ineinander geschoben<br />
Sicherheitsvorschriften beachten<br />
Alle Beteiligten an den Schweißarbeiten sind einzuweisen und<br />
die Zuständigkeiten des Personals klar festzulegen. <strong>Die</strong> Betriebsanleitung<br />
der Schweißmaschine muss gelesen und kontrolliert<br />
werden, ob diese verstanden wurde. Das sicherheitsbewusste<br />
Arbeiten des Personals ist in regelmäßigen Abständen<br />
zu überprüfen.<br />
Alle relevanten Unfallverhütungsvorschriften, z.B. der Berufsgenossenschaft,<br />
müssen eingehalten werden.<br />
Arbeiten mit Sägen dürfen nur von ausgebildetem Personal<br />
mit entsprechender Schutzbekleidung durchgeführt werden.<br />
Bei Großrohren muss vor dem Sägen klar sein, wohin das<br />
abgesägte Stück fällt bzw. wie sich das Rohr bei Gewichtsverlagerung<br />
bewegt; in diesem Bereich dürfen sich keine Personen<br />
aufhalten!<br />
Rohre richtig transportieren<br />
Durch sorgsamen Umgang mit den PE-Rohren können Beschädigungen<br />
vermieden werden. Typische Transportbeschädigungen<br />
stellen Kerben dar. Sie müssen untersucht,<br />
bewertet und im Extremfall durch Ablängen des Rohres beseitigt<br />
werden. Für die Bewertung der maximal zulässigen<br />
214 3-4 / 2012
Kerbtiefe wird in der Regel die DVS-Richtlinie 2202-1 „Fehler<br />
an Schweißverbindungen aus thermoplastischen Kunststoffen,<br />
Merkmale, Beschreibung, Bewertung“ (Juli 2006)<br />
herangezogen.<br />
Bei Projekten mit unterschiedlichen Rohrdurchmessern<br />
werden die Rohre oft ineinander geschoben transportiert.<br />
<strong>Die</strong>s spart Kosten, da weniger Luft transportiert wird; gleichzeitig<br />
wird das innenliegende Rohr geschützt (Bild 5).<br />
Rohre richtig lagern<br />
PE-Großrohre sollte man zur Vermeidung von Ovalität nach<br />
Möglichkeit nicht stapeln. Um die kreisrunde Form zu erhalten<br />
werden Innenstützen eingesetzt (Bild 6). Weiterhin ist auf<br />
eine gleichmäßige, ebene Auflagefläche zu achten. Punktlasten,<br />
z.B. durch scharfkantige oder große Steine, sind unbedingt<br />
zu vermeiden.<br />
Bild 6: Innenstützen<br />
Rohrqualität kontrollieren<br />
Zeitnah vor dem Schweißen prüfen die Schweißer und/oder<br />
das Qualitätspersonal die Rohre auf ihre Qualität. Am wichtigsten<br />
für das Schweißen sind dabei: <strong>Die</strong> Prüfung der Maßhaltigkeit,<br />
damit die Rohre problemlos in die Schweißmaschine<br />
eingespannt werden können und erst gar kein Versatz auftritt.<br />
<strong>Die</strong> Kontrolle auf eventuelle Beschädigungen, damit keine<br />
Rohre in die Leitung geschweißt werden, die man später<br />
wieder herausschneiden muss.<br />
Der weitere Prüfumfang ist mit den Anforderungen des<br />
Projektes abzustimmen. <strong>Die</strong> Prüfungen findet man in der<br />
DVS-Richtlinie 2202-1, sowie entsprechenden DIN-, EN-,<br />
ISO-, ASTM-Normen für PE-Rohre.<br />
Schweißstation einrichten<br />
<strong>Die</strong>se Methode wird bei PE-Großrohren größer als da<br />
1.400 mm am häufigsten angewendet. <strong>Die</strong> Rohrleitung<br />
wird nach jeder Schweißung um eine Rohrlänge bewegt,<br />
wobei die Schweißmaschine stationär bleibt. Großrohrprojekte<br />
ziehen sich meist über Wochen manchmal Monate<br />
hin und zum Schutz vor schlechtem Wetter wird ein<br />
Schweißzelt, -container oder -wellblechhütte errichtet.<br />
Regen, Schnee, Wind, Staub, auch Baustellenstaub, große<br />
Sonnen ein strahlung und tiefe Temperaturen werden damit<br />
ausgeschlossen.<br />
Mobil schweißen<br />
Bei dieser Methode wird die Schweißmaschine nach jeder<br />
Schweißung bewegt, von Rohr zu Rohr (Bild 7). Zur Vorbereitung<br />
werden die Rohre so ausgelegt, dass eines nach dem<br />
anderen an die Leitung angeschweißt wird. In der Regel wird<br />
bei unterirdisch verlegten Rohrleitungen so gearbeitet. <strong>Die</strong><br />
Rohre werden neben dem Graben ausgelegt, miteinander verschweißt<br />
und dann die komplette Leitung, z.B. in Schlaufen<br />
am Kran hängend, in den Graben gehoben. Durch die große<br />
Elastizität von PE-Rohrleitungen ist das Heben der kompletten<br />
Leitung problemlos.<br />
Für Installationsfirmen, die fast ausschließlich mobil<br />
schweißen, werden Stumpfschweißmaschinen optional auch<br />
mit Rädern angeboten (Bild 8).<br />
Bild 7: Transport<br />
einer<br />
Schweißmaschine<br />
Bild 8: Stumpfschweißmaschine<br />
auf Rädern<br />
(WIDOS)<br />
3-4 / 2012 215
Fachbericht<br />
Kunststoffgrossrohrtechnik<br />
Rohre ablängen<br />
PE-Großrohre werden auf der Baustelle in der Regel mit kunststoffgeeigneten<br />
Umlaufkreis-, Stich-, Kapp- oder Kettensägen<br />
abgelängt. Das Hobeln der Rohrenden in der Stumpfschweißmaschine<br />
wird vereinfacht und zeitlich verkürzt, je rechtwinkliger<br />
und geradliniger der Rohrschnitt war. Außerdem muss der<br />
Schweißbereich absolut sauber, insbesondere frei von Öl oder<br />
Fett sein. Man kann Öl und Fett zwar mit PE-Reinigungsmittel<br />
entfernen, dies ist aber eine schwierige Arbeit, da Öl- und<br />
Fettrückstände kaum sichtbar sind, aber schon in geringsten<br />
Mengen zu einem Versagen der Schweißnaht führen. Daher<br />
gilt in diesem Anwendungsgebiet insbesondere bei Sägeketten,<br />
dass sie frei von Öl oder Fett sein müssen.<br />
Moderne Umlaufkreissägen für PE-Rohre besitzen spezielle<br />
Sägeblätter mit zusätzlich innenliegenden Schneiden,<br />
die beim Sägen ständig Material von nachdrückendem PE-<br />
Rohr spanend entfernen (Bild 9). (Das PE-Rohr hat soge-<br />
nannte eingefrorene Materialspannungen, die bei Schnitten<br />
oder Bohrungen zu Formveränderungen führen; am bekanntesten<br />
in diesem Zusammenhang ist der konische Einfall der<br />
Rohrenden). Sie sind damit unempfindlich gegen Rohrspannungen<br />
und das bei Schnitttiefen bzw. Wanddicken bis zu 110<br />
mm! Durch die Führung an der aufgespannten Kette hängt<br />
der Schnittverlauf nicht von der Handfertigkeit des Bedieners<br />
ab. <strong>Die</strong> Schnitte zeichnen sich durch präzise Geradlinigkeit<br />
aus. Das Sägeblatt einer Umlaufkreissäge benötigt kein<br />
Öl oder Fett.<br />
Fahrbare Kappsägen mit Sägekette sind bei PE-Großrohren<br />
bisher eher wenig bekannt, stellen aber eine weitere Alternative<br />
dar. Der Vorteil gegenüber handgeführten Kettensägen ist<br />
die bessere Führung durch zwei Stabilisatoren und der größere,<br />
sicherere Abstand des Bedieners zur Sägekette (Bild 10).<br />
Bei handgeführten Kettensägen wird die Schnittlinie als<br />
Orientierungshilfe vorher angezeichnet.<br />
Bild 9: Umlaufkreissäge<br />
(WIDOS)<br />
Bild 11: Innenstützung<br />
Bild 10: Fahrbare<br />
Kappsäge (WIDOS)<br />
Bild 12: Biegeversuch in der Praxis, Probendicke<br />
ca. 55 mm<br />
216 3-4 / 2012
Bild 13: Innendruckprüfung an kurzem Leitungsabschnitt<br />
Rohrenden verschließen<br />
Nachdem die Rohre innen auf Fremdkörper kontrolliert und<br />
ggf. gereinigt wurden, werden die Rohrenden mit Kunststofffolie<br />
verschlossen. <strong>Die</strong>s vermeidet das Eindringen von<br />
Schmutz, sowie Luftzug im Rohr während des Schweißens.<br />
Versatz vermeiden<br />
Nach dem Einspannen der Rohre in die Schweißmaschine werden<br />
diese so ausgerichtet, dass der axiale Versatz der Rohre<br />
zueinander möglichst gering ist. Maximal darf der Versatz 10<br />
% der Rohrwanddicke betragen (DVS 2207-1), beispielsweise<br />
bei 70 mm Wanddicke wäre der Maximalwert 7 mm Versatz.<br />
Der Versatz stellt im Normalfall kein Problem dar, wenn<br />
beide Rohre anhand ihrer Kennzeichnungslinie etwa in gleicher<br />
Höhe ausgerichtet wurden. Lediglich bei Rohrenden mit großem<br />
konischem Einfall können Probleme auftreten, insbesondere<br />
wenn mit frisch abgelängtem Rohr kombiniert wird. Daher<br />
wählt man, mit dem Maßstab messend, vor dem Schweißen<br />
im Außendurchmesser zueinander passende Rohre aus.<br />
Bei dünnwandigen Liner-Großrohren, SDR-Stufe größer<br />
als SDR 33, die auch begehbar sind, können als Hilfsmittel für<br />
den Versatzausgleich zwei Innenstützringe verwendet werden.<br />
<strong>Die</strong>se werden einige Millimeter vom Rohrende innen angebracht<br />
und gespannt. Nach dem Ende der Abkühlzeit werden<br />
die Innenstützringe gelöst und für die nächste Schweißung<br />
wiederverwendet (Bild 11).<br />
Probe schweißen und prüfen<br />
Bei industriellen Projekten werden die qualitätssichernden<br />
Maßnahmen in der Regel individuell mit dem Auftraggeber<br />
abgestimmt und in einem Qualitätsplan festgehalten. Zu Beginn<br />
der Bauphase wird dabei eine Probeschweißung vor Ort,<br />
unter den herrschenden Baustellenbedingungen, verlangt, die<br />
geprüft wird. Erfüllt die Probeschweißung die Anforderungen,<br />
dann werden die Schweißungen unter den gleichen Bedingungen<br />
während der gesamten Bauphase „reproduziert“ und<br />
die strikte Einhaltung der Schweißparameter dokumentiert.<br />
<strong>Die</strong> erste Prüfung der Probeschweißung ist die visuelle Prüfung.<br />
<strong>Die</strong>se stellt nur einen geringen Aufwand dar. <strong>Die</strong> Merkmale,<br />
Beschreibung und Bewertung von Fehlern an Schweißverbindungen<br />
sind in der DVS-Richtlinie 2202-1 (Juli 2006) erklärt,<br />
leicht nachvollziehbar und jeder PE-Schweißer bzw. Qualitätsprüfer<br />
sollte davon ein Exemplar oder eine Kopie besitzen.<br />
Aufgrund der kurzen Zeitspanne zwischen Probeschweißung<br />
und Baubeginn kommen in der Praxis meist folgende<br />
Kurzzeitprüfungen zum Einsatz:<br />
der technologische Biegeversuch nach DVS-Richtlinie<br />
2203-5 (August 1999) und/oder<br />
der Zugversuch nach DVS-Richtlinie 2203-2 (August<br />
2010) und/oder<br />
die Innendruckprüfung mit Wasser nach entsprechender<br />
Norm (abhängig vom späteren Verwendungszweck der<br />
Rohrleitung, DIN, DVGW, u.a.).<br />
Grundsätzlich wird empfohlen, dass die Schweißnahtprüfung<br />
von externer Stelle, z.B. einem unabhängigen Prüfinstitut oder<br />
Gutachter, durchgeführt wird und nicht vom Schweißer selber.<br />
Bild 12 und Bild 13 zeigen nicht normgerecht durchgeführte<br />
Versuche auf der Baustelle, die aber dennoch eine hohe<br />
Überzeugungskraft hinsichtlich der Festigkeit von Stumpfschweißnähten<br />
vermitteln.<br />
Schweißparameter bestimmen<br />
Bei Nennwanddicken größer als 70 mm werden die Schweißparameter<br />
in Anlehnung an die DVS-Richtlinie 2207-1 (September<br />
2005) angepasst bzw. extrapoliert. In den Original-<br />
Betriebsanleitungen von WIDOS-Schweißmaschinen finden<br />
3-4 / 2012 217
Fachbericht<br />
Kunststoffgrossrohrtechnik<br />
sich Schweißparametertabellen auch für diese Großrohre.<br />
<strong>Die</strong> Fügedrücke und -zeiten werden einzeln für jede gängige<br />
Nennwanddicke und jeden gängigen Rohrdurchmesser angegeben.<br />
Generell sind bei PE-Großrohren außerhalb des genormten<br />
Bereiches auch die Empfehlungen der Rohr- beziehungsweise<br />
Rohstoffhersteller zu beachten.<br />
Bewegungsdruck minimieren<br />
Systembedingt wird beim Heizelementstumpfschweißen eine<br />
Seite axial bewegt; dies kann ein eingespanntes Rohr, Bogen,<br />
T-Stück, Vorschweißbund, aber auch ein langer Rohrleitungsabschnitt<br />
sein.<br />
Dazu benötigt die Schweißmaschine eine Bewegungskraft.<br />
Zusätzlich zur Bewegungskraft müssen ausreichende<br />
Kraftreserven für die Fügekraft vorhanden sein. Wird die Bewegungskraft<br />
geschickt klein gehalten, können zwei Rohrleitungsabschnitte<br />
von mehreren hundert Metern miteinander<br />
verbunden werden. Als Hilfsmittel dazu werden im professionellen<br />
Rohrleitungsbau höhenverstellbare Rollenböcke verwendet.<br />
Der Einsatz von Rundhölzern ist zwar eine Methode,<br />
die schon seit (sehr) langer Zeit angewendet wird, die aber in<br />
der Reduzierung der Bewegungskraft den kugelgelagerten,<br />
höhenverstellbaren Rollenböcken klar unterlegen ist.<br />
Evtl. vorhandene Geländegefälle können bei der Minimierung<br />
der Bewegungskraft ausgenutzt werden.<br />
Einen besonderen Anwendungsfall stellen Leitungen dar,<br />
bei denen ein Leitungsabschnitt im Wasser schwimmt und<br />
die Schweißmaschine am Ufer steht, oder die komplette Leitung<br />
schwimmt und die Schweißmaschine auf einem Floß/<br />
Boot steht. In beiden Fällen ist die Bewegungskraft von Haus<br />
aus niedrig.<br />
Heizelement reinigen<br />
Das Heizelement ist vor jeder Schweißung zu reinigen. Bei den<br />
großen Heizelementen sollte eine erste Reinigung schon vor<br />
dem Aufheizen erfolgen, damit evtl. vorhandene Verunreinigungen<br />
ohne den Einfluss von Hitze entfernt werden können.<br />
Schweißwulst kontrollieren<br />
Beim dem Verfahrensschritt „Angleichen“ werden die Rohrenden<br />
unter Angleichdruck gegen das Heizelement gedrückt<br />
und das geschmolzene PE bildet einen Schweißwulst. Ab einer<br />
bestimmten Wulsthöhe (siehe Schweißparametertabelle)<br />
liegen die Fügeflächen ganzflächig am Heizelement an. <strong>Die</strong> visuelle<br />
Kontrolle der Wulsthöhe erfolgt über den ganzen Umfang,<br />
d.h. oben, unten und an den Seiten.<br />
Bei PE-Großrohren mit großer Wanddicke sollte man den<br />
Wulst auch im Rohrinneren, durch Ausleuchten mit Lichtstrahler<br />
oder Taschenlampe, kontrollieren, da sich dieser innen<br />
– aufgrund des Effektes der einfallenden/konischen<br />
Rohrenden – verzögert bilden kann.<br />
Bild 14: Umstellen mit<br />
Kran (WIDOS)<br />
Bild 15: Abreißvorrichtung<br />
(WIDOS)<br />
Schnell umstellen<br />
Eine Herausforderung beim Stumpfschweißen von PE-Großrohren<br />
ist es, die Umstellzeit so kurz wie möglich zu halten,<br />
auf alle Fälle unter der maximal zulässigen Umstellzeit (siehe<br />
Schweißparametertabelle). Als geeignete Hilfsmittel kommen<br />
in Betracht:<br />
Hydraulischer Kran (Bild 14)<br />
Galgen mit elektrischer Ketten- oder Seilwinde (vor der<br />
Schweißung prüfen, ob tatsächlich schnell genug?!)<br />
Damit die Schweißmaschine optimal mit dem Kran abgestimmt<br />
ist und nicht „hinterher hinkt“ sind manuelle WI-<br />
DOS-Hydraulikaggregate für Großrohrmaschinen mit einem<br />
Schnelllauf-Knopf auf dem Bedienungsgriff ausgestattet. Der<br />
Bedienungsgriff wird mit vier Fingern umfasst und der Daumen<br />
ist frei, um den sogenannten „Turbo“ zu drücken. Im aktivierten<br />
„Turbo“-Modus bewegt sich die Schweißmaschine<br />
schneller und die Umstellzeit kann deutlich reduziert werden.<br />
Bei großen Fügeflächen ist das Lösen des Heizelementes<br />
vom Rohr mit einem Ruck per Hand nicht mehr möglich. <strong>Die</strong><br />
benötigte Kraft hängt nicht nur von der Klebehaftung (Adhäsion)<br />
des Polyethylen auf der Heizplatte – diese Kraft ist relativ<br />
gering, da das Heizelement mit PTFE antihaft-beschichtet ist –,<br />
218 3-4 / 2012
sondern im Wesentlichen vom Saugeffekt der PE-Schmelze ab;<br />
vergleichbar mit der Haftung eines Gummisaugnapfes. Von dem<br />
Versuch, das Heizelement mit einem Hammer oder gar Fußtritt<br />
vom Rohr zu schlagen, ist dringend abzuraten, da das Heizelement<br />
beschädigt werden kann. Moderne Großrohrschweißmaschinen<br />
besitzen eine sogenannte Abreißvorrichtung: An der unteren<br />
Auflagestange für das Heizelement ist eine Nut eingefräst,<br />
in die das Heizelement einrastet und beim Auffahren der Maschine<br />
festgehalten wird (Bild 15). Das Heizelement bekommt<br />
einen Ruck und löst sich schlagartig vom Rohr. Wichtig ist es,<br />
darauf zu achten, dass die Maschine erst weit genug auseinandergefahren<br />
werden muss, damit die Abreißvorrichtung greifen<br />
kann. Der Schweißer muss sich gewissermaßen gedulden<br />
bis das Heizelement vom Rohr abspringt und kann erst danach<br />
mit dem Herausheben des Heizelementes beginnen.<br />
Bei Bedarf den Innenwulst entfernen<br />
Im Regelfall wird der Innenwulst nicht entfernt, jedoch wird<br />
dies manchmal vom Auftraggeber gefordert. Für kleine und<br />
mittlere Rohrdurchmesser (d a<br />
90 mm bis d a<br />
500 mm) stehen<br />
Innenwulstentferner zur Verfügung, die mit Führungsgestänge<br />
bis zu 20 m in das Rohr geschoben werden können.<br />
Im Falle von begehbaren Großrohren wird der Wulst einfach<br />
per Hand mit einem gekrümmten Messer herausgeschnitten.<br />
Dabei sollte der Innenwulst nicht sofort nach dem Fügen<br />
entfernt werden, damit durch das thermisch bedingte<br />
Rückschrumpfen des PE keine Einschnürung der Schweißnaht<br />
entsteht. Man sollte dem Wulst etwas Zeit zum Abkühlen geben.<br />
Ein paar Minuten nach dem Fügen, je nach Rohrwanddicke<br />
bzw. Wulstgröße, ist der Innenwulst noch weich genug,<br />
um herausgeschnitten zu werden. Es darf keine Kerbe in die<br />
Rohrwand geschnitten werden.<br />
Schweißung protokollieren<br />
<strong>Die</strong> DVS-Richtlinie 2207-1 bietet auch ein Format für das<br />
„Protokoll für das Heizelementstumpfschweißen“, welches<br />
handschriftlich vom Schweißer ausgefüllt werden muss.<br />
Protokollierungseinheiten an manuellen Schweißmaschinen,<br />
wie z.B. die WIDOS SPA, haben den Vorteil, dass der<br />
Abgleich Ist- mit Sollwert bzw. die Einhaltung der Schweißparameter<br />
innerhalb der Toleranzen während des gesamten<br />
Schweißvorgangs stattfindet und der Schweißer auf mögliche<br />
Fehler hingewiesen wird (Bild 16). Nach einfacher Datenübertragung<br />
mittels SD-Speicherkarte können die Informationen<br />
mit spezieller Software auf einem Computer analysiert<br />
werden, wobei ein Überblick über alle Schweißungen<br />
des Projektes möglich wird.<br />
Bei automatisierten Stumpfschweißmaschinen, z.B. WI-<br />
DOS CNC, ist die Protokollierung fester Maschinenbestandteil<br />
und kann mit weiteren Daten (Rohrlänge, Produktionscharge,<br />
Kommissionsnummer usw.) für die Rückverfolgbarkeit,<br />
das sogenannte Traceability, ergänzt werden.<br />
Ausblick<br />
Mit den heute fertigungstechnisch möglichen PE-Großrohren<br />
ist ein Bedarf für die Anpassung der Normen und Richtlinien<br />
entstanden. Sobald hier eine Aktualisierung erfolgt, wird ein<br />
allgemein zugänglicher Erfahrungsschatz zur Verfügung stehen,<br />
der, untermauert durch wissenschaftliche Untersuchungen,<br />
den Anwendern mehr Sicherheit bietet.<br />
Für die praktischen Aufgaben beim Heizelementstumpfschweißen<br />
von PE-Großrohren werden die Anwender zunächst<br />
ihren Bedürfnissen angepasste <strong>neue</strong> Lösungsvorschläge<br />
erarbeiten. <strong>Die</strong>s kommt dem Einsatz von PE-Rohren entgegen<br />
und bedeutet eine weitere Erhöhung der Effizienz und<br />
Wirtschaftlichkeit. Es wird spannend bleiben diese Fortschritte<br />
im PE-Großrohrbereich weiter zu verfolgen.<br />
Literatur<br />
[1] DVS-Taschenbuch, Fügen von Kunststoffen, „Fachbuchreihe<br />
Schweißtechnik, Band 68/IV, 13. Auflage, 2010, Verlag<br />
für Schweißen und verwandte Verfahren DVS-Verlag<br />
GmbH, Düsseldorf<br />
[2] Obermayer, J.; Ganter, W.; Schönteich, M.: Sanierung einer<br />
Trinkwasserleitung DN 1500 mit einem PE100 Linerrohr<br />
durch Sublining; Joining Plastics (2008) Nr. 3<br />
[3] Frank, T.: Schweißen von Rohren mit großem Durchmesser;<br />
JOINING PLASTICS (2008) Nr. 4<br />
[4] Klemm, B.: Stumpfschweißmaschinen für PE-Rohre bis da<br />
2400 mm; gwf - Wasser Abwasser (2012) Nr. 1<br />
Autor<br />
Dipl.-Ing. (FH) Bernd Klemm<br />
WIDOS Wilhelm Dommer Soehne<br />
GmbH, Ditzingen<br />
Tel. +49 7152 9939-59<br />
E-Mail: bernd.klemm@widos.de<br />
Bild 16: Manuelles<br />
Hydraulikaggregat<br />
mit<br />
Protokollierungseinheit<br />
(WIDOS)<br />
3-4 / 2012 219
Fachbericht<br />
Wasserversorgung<br />
Räumliche und zeitliche<br />
Clusteranalyse des<br />
Trinkwassernetzes von Kuala<br />
Lumpur, Malaysia<br />
Von Basheer Obaid, Hans-Christian Sorge, Rolf-<strong>Die</strong>ter Wilken<br />
<strong>Die</strong>ser Beitrag stellt einen neuartigen Ansatz dar, um mittels georeferenzierter und zeitabhängiger Schadensdaten-<br />
Analyse auch bei unzureichender Datenqualität eine belastbare Netzanalyse durchzuführen. Grundlage dieses Ansatzes<br />
ist eine laufende Dissertation an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz mit Unterstützung des IWW Rheinisch-Westfälisches<br />
Institut für Wasserforschung gemeinnützige GmbH und Syabas Company (Kuala Lumpur Water<br />
Company). Innovativer Kern des Ansatzes ist die fortgeschrittene, räumlich-zeitliche Analyse von Bestands- und<br />
Schadensdaten aus Kuala Lumpur mittels GIS-Werkzeugen. Es wurden ca. 2.500 Rohrbrüche aus den Jahren 2006<br />
bis 2010 an ca. 3.000 km Leitungen aus dem Wasserversorgungsnetz von Kuala Lumpur analysiert, das hauptsächlich<br />
aus Asbestzementleitungen besteht. Dabei wurden Zusammenhänge zwischen zeitlichen und räumlichen Abständen<br />
zwischen einzelnen Schäden aufgedeckt und bewertet.<br />
Eine genaue Lokalisierung einzelner Leitungsabschnitte zur<br />
Durchführung notwendiger Instandhaltungsmaßnahmen ist<br />
mittels Auswertung von Bestands- und Schadensstatistiken<br />
allein meist nicht möglich. <strong>Die</strong> georeferenzierte Datenanalyse<br />
schafft hier Abhilfe und kann gleichzeitig der Aufklärung<br />
auffälliger Schadensereignisse ohne offensichtliche<br />
Schadensursache(n) dienen.<br />
Das Hauptziel der hier vorgestellten Arbeit war daher, eine<br />
Methode zu erarbeiten, um mittels Clusteranalyse und verfügbarer<br />
Schadens- und Bestandsdaten schadensauffällige<br />
Leitungs- und Netzabschnitte identifizieren zu können und für<br />
die Instandhaltungsplanung nutzbare Zusammenhänge zwischen<br />
zeitlich und räumlich auseinander liegenden Rohrschäden<br />
zu generieren. Des Weiteren soll mit dieser Arbeit das<br />
große Potenzial der georeferenzierten Clusteranalyse für die<br />
Netzbewertung gezeigt werden.<br />
Bild 1: Prinzip der<br />
Distanzberechnung<br />
mittels Hawths-Analyse;<br />
t = Zeitabstand,<br />
d = Längenabstand<br />
Kuala Lumpurs Wasserversorgungsnetz<br />
Zunächst soll zum besseren Verständnis das Leitungsnetz von<br />
Kuala Lumpur beschrieben werden. Gegenstand der Untersuchungen<br />
waren die Verteilungsleitungen ab DN 100. Das<br />
Netz ist i. M. über 50 Jahre alt und liefert täglich ca. 3,9 Mio.<br />
m³ Trinkwasser an ca. 6 Mio. Abnehmer [1]. <strong>Die</strong> Gesamtnetzlänge<br />
beträgt über 23.500 km in den Nennweitenbereichen<br />
DN 100 bis DN 2.200. Pro Jahr treten ca. 1.140 Rohrbrüche<br />
und ca. 10.000 Leckagen auf.<br />
Korrelation zwischen räumlicher und<br />
zeitlicher Distanz von Rohrschäden<br />
Nachdem durch Syabas Bestandsdaten in Form von Vektordaten<br />
(georeferenzierte digitale Karten) und Schadensdaten<br />
im .xls-Format übergeben und aufbereitet wurden, startete<br />
die räumliche Analyse der einzelnen Schäden mittels der sog.<br />
Hawths-Analyse. Bild 1 zeigt das Konzept dieser Analyse. Es<br />
wird die jeweilige Distanz zwischen drei vermeintlich benachbarten<br />
Schäden berechnet und in Zusammenhang gebracht.<br />
Das Konzept wurde auf insgesamt ca. 2.500 Schadensfälle<br />
angewandt und hierbei die längsten, kürzesten und mittleren<br />
Distanzen zwischen zwei Schadensstellen angegeben.<br />
<strong>Die</strong> größte ermittelte Distanz zwischen zwei Schäden betrug<br />
596 m, während erwartungsgemäß die kleinste Distanz 0 m<br />
betrug (kann als direkter Folgeschaden bezeichnet werden,<br />
wenn auch der zeitliche Abstand gering ist). Im Mittel betrug<br />
die Distanz zwischen zwei Schäden 70 m.<br />
Eine Methode, um die Abhängigkeiten zwischen räumlichen<br />
und zeitlichen Variablen zu finden, ist die sog. Pearson-<br />
Korrelation [2]. Der zugehörige Korrelationskoeffizient gibt<br />
das Maß des sog. linearen Zusammenhangs zwischen zeitgleichen<br />
Messwerten (Schadensdaten) zweier verschiedener<br />
Merkmale (z.B. Lage) an. Ein Wert von 1 bzw. -1 bedeutet volle<br />
220 3-4 / 2012
Übereinstimmung, während ein Wert von 0 überhaupt keinen<br />
Zusammenhang zwischen zeitlicher und räumlicher Distanz<br />
von Schäden aufweist. Für alle Schäden beträgt der Korrelationskoeffizient<br />
= 0,2. <strong>Die</strong>s ist zwar auf den ersten Blick ein relativ<br />
geringer Wert, jedoch zeigt ein Blick auf Bild 2, dass dieser<br />
Wert dennoch eine signifikante und relativ hohe Korrelation<br />
zwischen Distanz und zeitlichen Intervallen einzelner Schäden<br />
bedeuten muss. Grund ist die hohe Konzentration der einzelner<br />
Punkte (1 Punkt = Wertepaar aus räumlicher und zeitlicher<br />
Distanz zweier Schäden) im Bereich kurzer Distanzen.<br />
In Bild 3 ist erkennbar, dass 18 % aller Schadensstellen<br />
einen Abstand von weniger als 10 m zum nächsten Schaden<br />
aufweisen. Mehr als die Hälfte aller Schäden tritt in einem<br />
räumlichen Abstand von unter 50 m auf. <strong>Die</strong>s stellt eine<br />
Art Indikator für das Risiko des Auftretens des nächsten<br />
Schadens dar. Der nächste Schaden ist mit relativer Sicherheit<br />
innerhalb eines Abstandes von 50 m zu erwarten, also<br />
höchstwahrscheinlich an derselben Rohrleitung. <strong>Die</strong>s legt den<br />
Schluss nahe, dass entweder<br />
−−durch den ersten Schaden der zweite Schaden bereits<br />
initiiert wurde (Gesamtschädigung des Rohres, eine<br />
Schadensursache = mehrere Schäden) oder<br />
−−durch die nicht ordnungsgemäße Reparatur des<br />
ersten Schadens der zweite Schaden initiiert wurde<br />
(Bettungsfehler, Verdichtungsfehler usw.).<br />
Zusätzlich wurden auch Schäden detektiert, welche einen Abstand<br />
von < 5 m zum vorigen Schaden aufwiesen. Es kann davon<br />
ausgegangen werden, dass der Zweitschaden an gleicher<br />
Stelle auftrat und durch Digitalisierungsfehler bei der Einmessung/Archivierung<br />
der Daten sich dieser minimale Abstand<br />
herausgebildet hat.<br />
<strong>Die</strong> Analyse der zeitlichen Distanz (Zeitintervall zwischen<br />
zwei benachbarten Schäden) wurde auf ähnliche Weise wie<br />
die räumliche Distanz-Analyse vorgenommen. In Tabelle 1<br />
sind die Zeitintervall-Klassen in Tagen zwischen zwei Schäden<br />
aufgelistet sowie die Anzahl der Schäden, die der jeweiligen<br />
Zeitintervallklasse zuzuordnen sind. Ungefähr 20% aller<br />
Schäden liegen maximal 20 Tage auseinander und ca. 10% der<br />
Schäden sogar nur maximal fünf Tage. <strong>Die</strong>s ist ein weiterer<br />
Indikator, dass es sich tatsächlich um Folgeschäden handelt.<br />
Cluster-Analyse<br />
Der Zustand der Wasserleitungen wird durch eine Vielzahl von<br />
Faktoren beeinflusst. Zu diesen Faktoren gehören die Umgebungs-<br />
und Verlegebedingungen ebenso wie Werkstoffeigen-<br />
Bild 2: Beziehung zwischen der Entfernung und zeitlichen<br />
Abständen von Rohrbrüchen in Kuala Lumpur<br />
Bild 3: Intervalle zwischen den Ausfällen und Ausfall-<br />
Häufigkeiten<br />
Tabelle 1: Verteilung des zeitlichen Abstandes<br />
zwischen Rohrschäden<br />
Intervall<br />
[Tage]<br />
Anzahl<br />
Schäden<br />
Anteil<br />
[%]<br />
Anteil<br />
summiert<br />
[%]<br />
0-5 259 10,5 -<br />
5-10 73 3,0 10,5<br />
10-15 65 2,6 13,5<br />
15 - 20 56 2,3 16,1<br />
20-50 214 8,7 18,4<br />
50-100 256 10,4 27,1<br />
100-200 368 14,9 37,5<br />
>200 1.172 47,6 52,4<br />
Total 2.463 100,0 100,0<br />
3-4 / 2012 221
Fachbericht<br />
Wasserversorgung<br />
Bild 4: Übersicht<br />
zu den gebildeten<br />
DMZ in Kuala<br />
Lumpur mit Angabe<br />
der Anschluss-Dichte<br />
[Hausanschlüsse<br />
pro km Versorgungsleitung]<br />
schaften und Betriebsbedingungen. Um Rohrleitungen mit<br />
gleichen Eigenschaften bzw. Verlegebedingungen und somit<br />
mit zu erwartenden gleichen Bruch- bzw. Schadensverhalten<br />
zu identifizieren, wurde eine räumliche Cluster-Analyse durchgeführt<br />
[3]. Hierbei wurde die räumliche Verteilung homogener<br />
Rohrleitungs-Klassen errechnet und dargestellt. <strong>Die</strong> hier<br />
genutzten Attribute zur Bildung homogener Klassen waren<br />
der Rohrwerkstoff (hier: AZ),<br />
die Schadensdichte [Schäden pro km²] und<br />
der Rohrdurchmesser [mm].<br />
Ein Ergebnis der Cluster-Analyse war hier die Identifizierung<br />
der schadensanfälligsten Leitungsdurchmesser. Der höchste<br />
Prozentsatz an Schäden tritt erwartungsgemäß an kleineren<br />
Durchmessern auf: DN 150 mit 39% sowie DN 100 mit 37%<br />
aller Leitungsschäden, was etwa 76% der gesamten Schäden<br />
betrifft. Grund hierfür ist üblicherweise das geringere statische<br />
Widerstandsmoment kleinerer Nennweiten und die damit<br />
für spröde Rohrwerkstoffe typische höhere Empfindlichkeit<br />
gegenüber Längsbiegespannungen (dünnere Rohr brechen<br />
eher als dickere Rohre) [4].<br />
Durch die Einteilung in einzelne Rohrnetzbezirke bzw. Netzzonen<br />
zur gezielten Wasserverlustmessung (DMZ = District<br />
Metering Zone) können ca. 17% des Versorgungsgebietes von<br />
Syabas Water auf Leckagen bzw. Wasserverluste überwacht<br />
werden. <strong>Die</strong> Einteilung in DMZ ist des Weiteren notwendig, um<br />
ein sog. Druck-Management durchzuführen und dessen Erfolg<br />
zu bewerten (Absenkung des Druckes in einzelnen Zonen<br />
führt zu verringerten Wasserverlustraten und ggf. bei spröden<br />
Rohrwerkstoffen zu einer verringerten Schadensrate). Nach<br />
Möglichkeit sollten Netzabschnitte mit hoher Schadensdichte,<br />
Leitungsdichte bzw. Hausanschlussdichte für die Einteilung in<br />
solche Zonen gewählt werden. In Bild 4 ist zu erkennen, dass<br />
diese Einteilung nicht in allen Fällen für Kuala Lumpur vorgenommen<br />
werden konnte. Vor allem im Stadtzentrum mit hoher<br />
Leitungs- und Anschlussdichte sind keine DMZ gebildet worden,<br />
da bedingt durch die Bauweise (mehrgeschossige Häuser)<br />
eine Druckabsenkung nicht zulässig gewesen wäre.<br />
Ein Vorteil bei der Bildung von DMZ ist, dass anhand der<br />
gemessenen Wasserverlustraten auf die Anzahl von Leckagen<br />
geschlossen werden kann. Dadurch kann überprüft werden, ob<br />
ein Zusammenhang zwischen der (steigenden) Anzahl von Leckagen<br />
(undichte Muffen oder Perforierungen) und der Anzahl<br />
von Rohrbrüchen besteht. In Bild 5 wird deutlich, dass es eine<br />
gewisse Korrelation zwischen Anzahl von Brüchen zur Anzahl<br />
von Leckagen gibt. Unabhängig von der absoluten Anzahl steigen<br />
und fallen die Bruch- und Leckagezahlen relativ gemeinsam.<br />
Vermutlich werden die Bodenfeuchtigkeit und damit das<br />
Tragverhalten des Bodens neben Witterungseinflüssen (Extremniederschläge)<br />
durch kleinere Wasserverluste, verursacht<br />
durch Leckagen, beeinflusst. Hinzu kommt, dass die Wanddicke<br />
der Rohre durch den austretenden Wasserstrahl lokal stark<br />
reduziert werden kann. Somit sind zwei Voraussetzungen für<br />
den Bruch der relativ spröden AZ-Leitungen gegeben:<br />
lokale Schwächung der Rohrwand = verringertes Widerstandsmoment<br />
Umlagerung von Lasten im Boden = erhöhte Längsbiegespannungen<br />
Undichte Rohrverbindungen können denselben Effekt hervorrufen,<br />
weshalb in Netzabschnitten mit hoher Rohrverbindungsdichte<br />
das Bruchrisiko höher ist.<br />
In Bild 5 ist weiterhin erkennbar, dass ungefähr ab Januar<br />
2006 mit der Er<strong>neue</strong>rung von schadhaften Leitungen begonnen<br />
und bis Januar 2008 ca. 600 km ersetzt wurden.<br />
Zusätzlich wurden ab Januar 2007 vermehrt DMZ gebildet,<br />
verbunden mit gezielter Leckageortung (inkl. Reparatur) und<br />
Druckmanagement (Reduzierung von Wasserverlusten und<br />
Brüchen). Beide Aktivitäten scheinen sich auf die Anzahl der<br />
Rohrbrüche und Leckagen auszuwirken – erkennbar an der<br />
sinkenden Leckage-Rate ab Januar 2007 bzw. der sinkenden<br />
Rohrbruchrate ab Mai 2007.<br />
Bild 5: Anzahl von Rohrbrüchen und Leckagen im Verhältnis<br />
zur zugehörigen Leitungslänge (innerhalb der DMZ)<br />
Schlussfolgerungen und technische<br />
Auswirkungen<br />
Bezogen auf die Wasserversorgung von Kuala Lumpur wurde<br />
mit der beschriebenen georeferenzierten Analyse der Zusammenhang<br />
zwischen Schadensstelle und Schadenshäufigkeit<br />
222 3-4 / 2012
aufgezeigt. <strong>Die</strong>s äußert sich darin, dass festgestellt wurde, dass<br />
mehr als 50 % aller Rohrschäden im Umkreis von 40–50 m<br />
eines vorangegangenen Schadens auftreten und 10 % aller<br />
Schäden wiederholt an derselben Stelle auftreten. Beide Beobachtungen<br />
legen den Schluss nahe, dass die gesamten Leitungsabschnitte<br />
von einer stark voranschreitenden Zustandsverschlechterung<br />
betroffen sind und im Falle von Reparaturen<br />
aufgrund mangelhafter Sorgfalt Folgeschäden initiiert werden.<br />
Autoren<br />
Dr.-Ing. Hans-Christian Sorge<br />
IWW Zentrum Wasser , Regionalstandort<br />
Rhein-Main, Biebesheim<br />
Tel. +49 69 25490 8020<br />
E-Mail: c.sorge@iww-online.de<br />
Danksagungen<br />
<strong>Die</strong> hier vorgestellte Forschungsarbeit wurde unter Förderung<br />
des Deutschen Akademischen Austauschdienstes DAAD und<br />
in Kooperation mit dem IWW Zentrum Wasser und der Johannes<br />
Gutenberg-Universität Mainz erarbeitet. <strong>Die</strong> hierfür<br />
verwendeten Daten wurden freundlicherweise von der Syabas<br />
Water Company, Kuala Lumpur zur Verfügung gestellt.<br />
Hierfür sei an dieser Stelle nochmals herzlich für die fruchtbare<br />
und produktive Zusammenarbeit gedankt.<br />
Literatur<br />
[1] http://www.7t.dk/products/aquis/references/kuala_lumpur.aspx;<br />
aufgerufen am 30.01.2012.<br />
[2] D.P. de Oliveira et al., (2010), A density-based spatial<br />
clustering approach for defining local indicators of drinking<br />
water distribution pipe breakage, Adv. Eng. Informat.<br />
doi:10.1016/j.aei. 2010.09.001.<br />
[3] K. Sugihara, A. Okabe, T. Satoh, (2009) Computational<br />
method for the point cluster analysis on networks, GeoInformatica.<br />
[4] Sorge, H.-Chr.: Technical condition assessment of metallic<br />
water supply pipes as part of their rehabilitation planning,<br />
LESAM 2007 – 2nd Leading Edge Conference on Strategic<br />
Asset Management, Lisbon, Portugal 17.-19. October 2007.<br />
Basheer Obaid<br />
Doktorand an der Johannes Gutenberg-Universität<br />
Mainz-Deutschland/<br />
IWW Zentrum Wasser, Regionalstandort<br />
Rhein-Main, Biebesheim<br />
Tel. +49 2084 0303620<br />
E-Mail: obaid@uni-mainz.de<br />
Prof. Dr. Rolf-<strong>Die</strong>ter Wilken<br />
Vorsitzender der Schutzkommission<br />
beim Bundesministerium des Inneren,<br />
Idstein<br />
Tel. +49 69 25490 8000<br />
E-Mail: wilken@prof-wilken.eu<br />
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3-4 / 2012 223
Projekt kurz beleuchtet<br />
Wasserversorgung<br />
Leipziger Wasserleitung mit<br />
Rohrstrangrelining saniert<br />
Rund 800 m der Verbindungsleitung zwischen den Wasserwerken Canitz und Thallwitz hat die Ludwig Pfeiffer Hoch- und<br />
Tiefbau GmbH & Co. KG im Auftrag der KWL - Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH mit dem so genannten Rohrstrangrelining-Verfahren<br />
saniert. Hierbei wurden auf einer Länge von 450 m und 360 m PE-HD-Rohre DA 800 x 47,4 mm, SDR 17,<br />
in zwei Haltungen aus Stahlbetonrohren eingezogen. Das Ergebnis ist eine statisch selbsttragende und neuwertige Rohrleitung,<br />
die über gute hydraulische Eigenschaften, Dichtigkeit, Druckfestigkeit und Korrosionsbeständigkeit verfügt.<br />
<strong>Die</strong> Wasserversorgung der Stadt Leipzig blickt auf eine<br />
lange Geschichte zurück. Bereits in den 60er Jahren<br />
des 19. Jahrhunderts wurde das Wasserwerk Connewitz<br />
in Betrieb genommen, das die erste Druckwasserversorgungsanlage<br />
der Stadt speiste. 1887 übernahm<br />
das Wasserwerk Naunhof 1 die Versorgung, das<br />
zweite Naunhofer Wasserwerk ging 1896 in Betrieb.<br />
Im Jahr 1912 nahm das bis heute größte Leipziger Wasserwerk<br />
Canitz seinen Betrieb auf. 1943 kam das Wasserwerke<br />
Thallwitz hinzu. Heute wird die Region Leipzig<br />
zu ca. 70 % aus der Eigenversorgung der Kommunalen<br />
Wasserwerke Leipzig durch die vier Großwasserwerke<br />
Canitz, Thallwitz, Naunhof 1 und Naunhof 2 versorgt.<br />
Mit dem Ausbau des Wasserwerkes in Canitz<br />
– in Spitzenzeiten werden fast 2.000 m 3 Wasser pro<br />
Stunde nach Leipzig gepumpt – hat die KWL die Trinkwasserversorgung<br />
des Ballungsraumes Leipzig in den<br />
nächsten Jahrzehnten sichergestellt.<br />
Foto: Ludwig Pfeiffer<br />
Bild 1: Kernstück des Auftrages stellte der Einzug von rund 800 m<br />
PE-HD-Rohren in der Nennweite DA 800, SDR 17, in die vorhandene<br />
Trinkwasserleitung DN 845 Stb dar<br />
PE-HD-Rohre in alteR Leitung<br />
Im Zuge der Sanierungsarbeiten wurde auch die Verbindungsleitung<br />
zum Wasserwerk Thallwitz er<strong>neue</strong>rt.<br />
Bei der routinemäßigen Kamera-Befahrung waren<br />
deutliche Schadensbilder an der alten Stahlbetonleitung<br />
zu Tage getreten, die der langjährigen Nutzungsdauer<br />
entsprachen. Dementsprechend hatte die Ludwig<br />
Pfeiffer Hoch- und Tiefbau GmbH & Co. KG. bereits<br />
2009 rund 1.400 m der Wasserleitung in einem<br />
ersten Bauabschnitt er<strong>neue</strong>rt. „Schon damals hatte<br />
sich der Auftraggeber für eine Er<strong>neue</strong>rung mit einem<br />
PE-HD-Liner entschieden“, erklärt Dipl.-Ing. (FH) Mario<br />
Werner, Bauleiter des ausführenden Unternehmens.<br />
Auch im zweiten Bauabschnitt kam dieses Verfahren<br />
zum Einsatz. Kernstück des Auftrages stellte der Einzug<br />
von rund 800 m PE-HD-Rohren in der Nennweite<br />
DA 800, SDR 17, in die vorhandene Trinkwasserleitung<br />
DN 845 Stb dar. „Neben der hierfür notwendigen Erstellung<br />
der Einsetz- und Ziehbaugruben für das Relining<br />
gehörte die offene Verlegung von rund 160 m<br />
Trinkwasserleitung DN 800 GGG sowie der Einbau von<br />
Absperrschiebern zum Leistungsumfang“, so Werner<br />
weiter.<br />
224 3-4 / 2012
Zu einem Strang zusammengeschweiSSt<br />
Das Einziehen von Kunststoffrohren in schadhafte Rohrleitungen<br />
wird seit mehr als 25 Jahren zur Leitungssanierung<br />
angewendet. Durch das so genannte Relining entsteht ein<br />
<strong>neue</strong>s und dichtes Rohrleitungssystem in der Trasse der alten<br />
Rohrleitung, ohne das große Erdarbeiten ausgeführt werden<br />
müssen. „Beim Rohrstrangrelining werden die Rohre vor<br />
der Einbaustelle zu einem Strang zusammengeschweißt und<br />
dann komplett eingezogen“, schildert Bauleiter Werner das<br />
Verfahren. Grundsätzlich kann Rohrrelining – unterschieden<br />
wird je nach Einbauvariante nach Rohrstrang-, Langrohr- und<br />
Kurzrohrrelining – im Bereich von Gas-, Wasser- und Abwasserrohrleitungen<br />
sowie Industrierohrleitungen bei fast allen<br />
Schadensarten eingesetzt werden, sofern eine Querschnittsreduzierung<br />
der bestehenden Rohrleitung möglich ist.<br />
Bild 2: Während des Einziehvorgangs des Rohrstranges wird<br />
permanent darauf geachtet, dass das einzuziehende PE-HD-Rohr beim<br />
Übergang in das Altrohr nicht beschädigt wird<br />
Foto: Ludwig Pfeiffer<br />
Ringraum abschlieSSend verfüllt<br />
<strong>Die</strong> Reinigung des Altrohres sowie eine erneute Kamerabefahrung<br />
gehören zu den vorbereitenden Arbeiten. „Damit<br />
stellen wir sicher, dass das Altrohr ausreichend gereinigt ist<br />
und der Inliner beim Einbringen in das Altrohr nicht beschädigt<br />
wird“, so Werner. „Ragen Hindernisse in den Querschnitt<br />
des Altrohres hinein, müssen diese unter TV-Beobachtung<br />
entfernt werden.“ Danach wird mit einer Kalibermessung der<br />
Querschnitt des Altrohres überprüft, dann kann mit dem<br />
Einzug des Rohrstranges begonnen werden. Hierfür sind die<br />
entsprechenden Winden aufzustellen und für die zu erwartenden<br />
Einziehkräfte zu sichern. Während des Einziehvorgangs,<br />
der in Form einer elektronischen Aufzeichnung dokumentiert<br />
wird, wird permanent darauf geachtet, dass das<br />
einzuziehende PE-HD-Rohr beim Übergang in die Einziehgrube<br />
und in das Altrohr nicht beschädigt wird. Nach dem<br />
vollständigen Einzug des <strong>neue</strong>n Rohrstranges wird der Ringraum<br />
abschließend mit einem Dämmer kraftschlüssig verfüllt.<br />
<strong>Die</strong> Baumaßnahme konnte mit der abschließenden<br />
Druckprüfung erfolgreich und zur Zufriedenheit des Auftragnehmers<br />
abgeschlossen werden. <strong>Die</strong> <strong>neue</strong> Rohrleitung<br />
verfügt über eine statisch ausreichende Tragfähigkeit, gute<br />
hydraulische Eigenschaften, Dichtigkeit, Druckfestigkeit und<br />
Korrosionsbeständigkeit. Auch in punkto Wirtschaftlichkeit<br />
konnte das Verfahren punkten. „Rohrrelining steht für rationelle<br />
und wirtschaftliche Sanierung“, so Werner abschließend.<br />
„<strong>Die</strong> Sanierung verläuft ohne nennenswerte Beeinträchtigung<br />
der Umwelt und der geringe Aufwand an Tiefbauarbeiten<br />
und die kurze Bauzeit halten die Gesamtkosten<br />
in der Regel gering.“<br />
Bild 3: Beim Rohrstrangrelining werden die Rohre vor der Einbaustelle<br />
zu einem Strang zusammengeschweißt und dann komplett<br />
eingezogen<br />
Foto: Ludwig Pfeiffer<br />
Kontakt<br />
Ludwig Pfeiffer Hoch- und Tiefbau GmbH & Co. KG, Kassel,<br />
E-Mail: kassel@ludwigpfeiffer.com<br />
Bild 4: Der Einbau von Absperrschiebern und Knotenpunkten<br />
gehörte ebenfalls zum Umfang der Leistungen<br />
Foto: Ludwig Pfeiffer<br />
3-4 / 2012 225
Projekt kurz beleuchtet<br />
Wasserversorgung<br />
Anwendungsbeispiele für längskraftschlüssige<br />
Steckverbindungen<br />
Seit vielen Jahren bereits in der Praxis bewährt, bieten längskraftschlüssige Verbindungen wie die REINOGRIP® Steck-Kupplung<br />
eine witterungsunabhängige, schnelle und sichere Alternative zur Schweißung von Leitungssystemen. Im vorliegenden Bericht<br />
wird dies anhand zweier Anwendungsbeispiele dokumentiert.<br />
Sanierung einer Trinkwasserleitung in<br />
Dettingen<br />
<strong>Die</strong> Gemeinde Dettingen an der Erms versorgt ihre rund<br />
2.670 Kunden mit ca. 510.000 m³ Trinkwasser. Dabei unterhalten<br />
die Gemeindewerke ein Rohrnetz von über 121 km<br />
Länge. Neue Leitungen oder Sanierungsmaßnahmen werden<br />
Bild 1: Konfektionierte Anlieferung direkt an die Baustelle:<br />
Ohne Schweißgeräte kann der Bautrupp direkt mit den Verlegearbeiten<br />
beginnen<br />
meist von eigenen Bautrupps bewerkstelligt. Aus Sicherheitsgründen<br />
werden bei den Gemeindewerken generell Schutzmantelrohre<br />
Typ SLM® RC plus von egeplast verbaut.<br />
Bei einer Sanierung von 500 m Trinkwasserleitung in offener<br />
Bauweise standen die Gemeindewerke vor der Herausforderung,<br />
sehr kleine Teilabschnitte vornehmen zu müssen<br />
und Schweißarbeiten in Abhängigkeit von den Witterungsverhältnissen<br />
zu koordinieren. Vor diesem Hintergrund bietet<br />
ein Stecksystem viele Vorteile: Zum einen entfallen dabei die<br />
Schweiß- und Abkühlzeiten, zum anderen ist man wetterunabhängig.<br />
Auch sind für diese Verbindungstechnik keine ausgebildeten<br />
Schweißer vor Ort nötig.<br />
Der Vorschlag, die Rohre gleich mit angeschweißter Muffe<br />
und auf Einstecklänge abgemantelten Rohrenden zu liefern,<br />
fand bei egeplast große Zustimmung, bietet dieses System<br />
doch eine praxistaugliche Alternative zum Schweißen unter<br />
Aufrechterhaltung der gewohnten Flexibilität, der dauerhaften<br />
Dichtheit und Druckbeständigkeit.<br />
<strong>Die</strong> SLM® RC plus- Rohre wurden daraufhin mit angeschweißter<br />
längskraftschlüssiger Steckmuffe REINOGRIP® (Einzelkupplung<br />
mit kurzem Anschweißende) und mit auf Einstecklänge<br />
abgemanteltem und angefastem Rohrende vorkonfektioniert<br />
auf Paletten geliefert (Bild 1). Rohr und Verbinder sind<br />
DVGW zertifiziert. Entsprechend schnell gestaltete sich die Sanierung<br />
der Teilabschnitte bei dieser Baumaßnahme (Bild 2).<br />
Bild 2: Montage eines Bogens mit REINOGRIP® Steck-<br />
Kupplung<br />
Projekt Wasserversorgung Rottweil<br />
Um eine wirtschaftliche Wasserversorgung der Stadt Rottweil<br />
in den kommenden Jahrzehnten zu gewährleisten, sorgt das<br />
regionale Versorgungsunternehmen ENRW Energieversorgung<br />
Rottweil GmbH & Co. KG mit erheblichem Aufwand für eine<br />
nachhaltige und verantwortungsvolle Wassernutzung.<br />
Dazu wird das Unternehmen in den kommenden Jahren ein<br />
<strong>neue</strong>s Wasserversorgungskonzept für die Stadt Rottweil umsetzen.<br />
Ein entscheidender Punkt des <strong>neue</strong>n Wasserversorgungskonzeptes<br />
ist die Erhöhung des Eigenwasseranteiles im<br />
Laufe der nächsten fünf Jahre von momentan 25 auf 50 %.<br />
Somit kann die Versorgungssicherheit der Kunden weiter erhöht<br />
werden.<br />
Ein erster Schritt ist die Er<strong>neue</strong>rung und Aufdimensionierung<br />
der beinahe 100 Jahre alten Wasserleitung zwischen<br />
Quellfassung und dem Hochbehälter Zimmern. Des Weiteren<br />
wurden abschnittsweise <strong>neue</strong> Rohre zu den Rottweiler Stadtteilen<br />
verlegt.<br />
226 3-4 / 2012
Rolf Riesch,<br />
Betriebsmeister<br />
Gas<br />
und Wasserversorgung<br />
Gemeinde<br />
Dettingen<br />
Oliver Arnold,<br />
Meister und<br />
Teamleiter Gas<br />
und Wasser der<br />
ENRW Energieversorgung<br />
Rottweil GmbH<br />
Auf einer Teilstrecke vorwiegend in 55° Hanglage haben<br />
sich die ENRW für SLM-Rohre (PE 100 RC-Rohr mit PP-<br />
Schutzmantel) d 355 mm SDR 11 der egeplast GmbH mit<br />
werksseitig angeschweißten Steck-Kupplungen REINOGRIP XL<br />
(Reinert-Ritz GmbH) entschieden (Bild 3 und 4).<br />
<strong>Die</strong> längskraftschlüssige Steck-Kupplung lässt sich schnell<br />
verarbeiten und lange Vorbereitungszeiten für die Verbindungen<br />
sind nicht notwendig. <strong>Die</strong> Verbindungsarbeiten lassen sich<br />
gerade in unwegsamem Gelände einfach und praktikabel<br />
durchführen. Gerade im Steilhang ist es von Vorteil, dass der<br />
Transport von schweren Gerätschaften wie Schweißgerät,<br />
Schälgerät und Kabeltrommel entfällt.<br />
„Aufgrund dieser ersten Erfahrung mit längskraftschlüssigen<br />
Steck-Kupplungen in PE beurteile ich das Stecken von PE-<br />
Rohren im Vergleich zur Schweißtechnik als gleichwertig was<br />
Qualität und Sicherheit angeht. Aus meiner Sicht eignet sich<br />
die Technik bei schwer zugänglichem Gelände hervorragend.<br />
Daher würde ich bei ähnlich gelagerten Baumaßnahmen das<br />
Stecken dem Schweißen jederzeit wieder vorziehen. Bei Baumaßnahmen<br />
größeren Ausmaßes ist sicherlich mitunter eine<br />
genaue Kostenvergleichsrechnung notwendig, aufgrund derer<br />
eine Entscheidung für die jeweilige Technik fallen würde“, erklärt<br />
Oliver Arnold, ENRW Energieversorgung Rottweil GmbH.<br />
Bei der Baumaßnahme kamen ein Ketten- und Schreitbagger<br />
zum Einsatz (Bild 5). Zudem standen ein kleiner Flaschenzug<br />
und ein großes Hebeleisen zur Verfügung. <strong>Die</strong> Druckprüfung<br />
wurde mit einem ölfreien Kompressor mit einem Druck<br />
von 8 bar durchgeführt.<br />
Bild 3: Kontrolliertes und fluchtendes Einstecken der<br />
REINOGRIP XL d 355 mm SDR 11 bei 55° Hanglage<br />
Umfassendes Steck-System<br />
Ein komplettes und homogenes Baukastensystem bestehend<br />
aus E-Stücken, T-Stücken und Bögen stehen dem Anwender in<br />
allen Varianten zur Verfügung. T-Stücke für Steckenhydranten<br />
und Kreuzstücke für Schieberkreuze können mittels <strong>Hydranten</strong>-Spitzende<br />
verbunden werden. Ein Zertifikat mit DVGW-<br />
Registriernummer für die Steck-Kupplung REINOGRIP liegt vor.<br />
Damit wird dem Verleger eine Möglichkeit gegeben, PE-<br />
Druckrohre wetterunabhängig, platzsparend, stromlos und damit<br />
sehr flexibel auf jede Baustellensituation angepasst schnell<br />
zu verlegen. Das glatte Anfasen des Rohrendes sorgt für eine<br />
leichtgängige Montage. Neben Witterungseinflüssen wie<br />
Schnee, Hagel, Regen und Minustemperaturen braucht man<br />
nicht auf Feuchte zu achten, die durch Kondensation auftreten<br />
kann. Das bei Sanierungsmaßnahmen immer wieder auftretende<br />
nachlaufende Wasser – trotz Absperrung – verzögert dank<br />
der flexiblen Steck-Kupplung nicht den Baufortschritt.<br />
Bild 4: Montage der Steck-Kupplung mit Flaschenzug<br />
Kontakt<br />
Reinert-Ritz GmbH, Nordhorn, Bernd Damkowski,<br />
Tel. +49 5921 834724, E-Mail: damkowski@reinert-ritz.com,<br />
www.reinert-ritz.com<br />
IFAT Halle B6, Stand 133<br />
Bild 5: Einsatz des Ketten- und Schreitbaggers in 55° Hanglage<br />
3-4 / 2012 227
Projekt kurz beleuchtet<br />
Wasserversorgung<br />
RAC Service GmbH saniert Regelarmaturen der Talsperre Pirk<br />
Technische Kleinode wieder zum<br />
Laufen gebracht<br />
Im Jahr 2008 setzte die RAC Service GmbH im Auftrag der Landestalsperrenverwaltung Sachsen die Regelarmaturen am<br />
Grundablass der Talsperre Pirk instand. Besonders erwähnenswert ist der Umstand, dass es sich bei den Industriearmaturen um<br />
zwei hydraulisch betriebene Ringkolbenventile handelt. An diesen waren bei einer routinemäßig durchgeführten Funktionsprüfung<br />
Unregelmäßigkeiten im Bewegungsablauf festgestellt worden, die eine sofortige Grundüberholung nötig machten. Nach<br />
den umfangreichen Instandsetzungs- und Reparaturarbeiten in den Werkstätten der RAC in Chemnitz konnten die beiden<br />
Schwergewichte wieder an ihrem ursprünglichen Standort im Schieberhaus unterhalb der Talsperrenmauer eingebaut werden.<br />
Seitdem erfüllen die beiden Armaturen wieder reibungslos ihren <strong>Die</strong>nst: Bis zu 20 m 3 Wasser pro Sekunde können geregelt vom<br />
Wasser- zum Tosbecken der Talsperre geleitet werden.<br />
HIntergrund<br />
<strong>Die</strong> Talsperre Pirk, die über eine überstaute Vorsperre und drei<br />
Vorbecken verfügt, liegt im Vogtland in der Nähe des Ortes<br />
Taltiz bei Oelsnitz und staut das Wasser der Weißen Elster.<br />
Seit der Einweihung im Jahr 1939 erfüllte die Talsperre verschiedene<br />
Aufgaben. Unter anderem lieferte der Stausee<br />
Brauchwasser für Industrie und Gewerbe. Außerdem dient<br />
das Bauwerk dem Hochwasserschutz und in niederschlags-<br />
armen Zeiten wird das Wasser zur Aufhöhung der Weißen Elster<br />
genutzt.<br />
<strong>Die</strong> Staumauer besteht aus einem Zement-Thurament-<br />
Gemisch, das als Stampfbeton verarbeitet wurde. An der<br />
Luftseite ist die Staumauer mit Steinen aus vogtländischem<br />
Diabas verblendet. <strong>Die</strong> leicht gebogene Gewichtsstaumauer<br />
mit einem Radius von 1000 m ist 250 m lang und am Fuß bis<br />
zu 15 m breit. Ihre Höhe über der Gründungssohle beträgt<br />
Foto: RAC<br />
Bild 1: <strong>Die</strong> Talsperre Pirk ist mit zwei parallel angeordneten Grundablassleitungen ausgestattet. <strong>Die</strong>se werden durch hydraulische<br />
Ringkolbenventile geregelt<br />
228 3-4 / 2012
Foto: RAC<br />
23,20 m. Längs der Staumauer verläuft ungefähr in Geländehöhe<br />
ein Kontrollgang, in den die vertikalen Dränageleitungen<br />
der Mauerentwässerung sowie die Sohldränagen münden.<br />
Hydraulische Ringkolbenventile -<br />
einfach aber genial<br />
<strong>Die</strong> Talsperre ist mit zwei parallel angeordneten Grundablassleitungen<br />
mit einem Durchmesser von je 2.000 mm ausgestattet.<br />
<strong>Die</strong>se werden durch hydraulische Ringkolbenventile<br />
geregelt. <strong>Die</strong> bei J. M. Voith in Heidenheim hergestellten jeweils<br />
22 t schweren Armaturen haben eine Baulänge von<br />
3,80 m und einen Außendurchmesser von 3,23 m. Sie bestehen<br />
aus einem Stahlgehäuse in dessen Innenraum sich ein freilaufender<br />
Kolben, der so genannte Plungerkörper, bewegt. Er<br />
hat zwei kleine Öffnungen, welche die äußere Hülle mit dem<br />
inneren Plungerraum verbinden.<br />
<strong>Die</strong> Funktionsweise der Armatur ist dadurch gekennzeichnet,<br />
dass der Plungerkörper hauptsächlich durch den anstehenden<br />
Wasserdruck bewegt wird. <strong>Die</strong> Steuerung des Wasserdrucks<br />
erfolgt über ein Zahnstangengetriebe mit Ventil.<br />
Beim Öffnen wird die Zahnstange bewegt und das Ventil geöffnet.<br />
Während das Wasser aus dem Plungerkörper entweicht,<br />
strömt über Öffnungen in der Kolbenraumhülle und<br />
zwei weiteren Öffnungen im Plungerkörper Wasser in den<br />
Plungerraum nach.<br />
Sobald das Ventil vollständig geöffnet ist und mehr Wasser<br />
ab- als zufließt, kommt es zu einem Druckabfall im Plungerraum.<br />
Über die Öffnungen in der Kolbenraumhülle beginnt<br />
der anstehende Wasserdruck im Ringraum nun auf den hinteren<br />
Teil des Plungerkörpers zu wirken. Aufgrund der Druckentlastung<br />
des Innenraums wird der Plunger weiter verschoben.<br />
Das Wasser kann nun frei austreten. Sind Zu- und Abflussmenge<br />
gleich, kommt es zu einem Druckausgleich und<br />
der Plungerkörper pendelt sich in einer neutralen Position ein.<br />
Wird das Ventil weiter geöffnet, beginnt der Vorgang von<br />
Neuem, bis der Plungerkörper den hinteren Endzustand erreicht<br />
hat. In dieser Stellung ist das Ringkolbenventil voll geöffnet.<br />
Beim Schließvorgang, der wiederum durch die Bewegung<br />
der Zahnstange ausgelöst wird, wiederholen sich diese<br />
Abläufe in der entgegengesetzten Richtung.<br />
Bild 2:<br />
Demontage der<br />
Ringkolbenventile:<br />
Ausbau des<br />
wasserseitigen<br />
Gehäuses<br />
Bild 3: Regelrechte mm-Arbeit: Ausbau des luftseitigen Gehäuses<br />
mit Plungerkörper<br />
Foto: RAC<br />
70 Jahre störungsfreier Betrieb<br />
Nachdem die beiden Ringkolbenventile fast 70 Jahre lang einwandfrei<br />
funktionierten, kam es im Rahmen von umfangreichen<br />
Sedimenträumungen in der Vorsperre Dobeneck und<br />
gleichzeitigen Sanierungsarbeiten an der Hauptsperre zu ersten<br />
Störungen an den Armaturen.<br />
Bei einer turnusmäßigen Funktionsprobe im Juni 2008 ließ<br />
sich das Ringkolbenventil im linken Grundablass ab einem Öffnungsgrad<br />
von 22 % nicht mehr über die Elektroantriebe bewegen.<br />
Eine weitere Bewegung war nur noch im Handbetrieb<br />
und unter großem Kraftaufwand möglich. Das gleiche Problem<br />
trat auch beim rechten Grundablass auf; auch hier war<br />
eine Steuerung über Elektroantrieb nicht mehr möglich.<br />
Eine erste, über das Mannloch durchgeführte Innen inspektion<br />
brachte keine eindeutige Klarheit über die Ursache<br />
der Schwergängigkeit. In einem zweiten Versuch ließ sich das<br />
rechte Ringkolbenventil noch bis 47 % Öffnungsgrad bewegen,<br />
allerdings setzte sich der Plungerkörper mit einem lauten<br />
Geräusch fest. Als Ursache wurde schließlich ein Bruch<br />
des inneren Antriebselementes festgestellt, was eine Demontage<br />
der Ringkolbenventile unausweichlich machte.<br />
Nach übereinstimmender Meinung der Fachleute war die<br />
Havarie vor allem mit den niedrigen Stauhöhen während der<br />
Bauarbeiten an der Talsperre zu begründen. <strong>Die</strong> dadurch er-<br />
3-4 / 2012 229
Projekt kurz beleuchtet<br />
Wasserversorgung<br />
höhte Einspeisung von Sedimenten in die Ringkolbenventile<br />
führte zu erhöhten Ablagerungen im Ringraum und im Schiebebereich<br />
des Plungerkörpers. Aus der Verhärtung der Sedimente<br />
resultierte dann letztlich die Schwergängigkeit der<br />
Ventile – so die einhellige Meinung.<br />
In Chemnitz generalüberholt<br />
Im Auftrag der Landestalsperrenverwaltung Sachsen bauten<br />
die Techniker der RAC Service GmbH die technischen Kleinode<br />
im August 2008 aus. Über einen Maschinenhauskran mit<br />
15 t Tragkraft konnte nach der Demontage des Ausbaustücks<br />
DN 2000 erst das wasserseitige Gehäuse, danach das luftseitige<br />
Gehäuse mit dem Plungerkörper aus dem Schieberhauskeller<br />
gehoben werden.<br />
Ein Provisorium mit Absperrklappe in der Nennweite<br />
DN 1200 übernahm in der Folgezeit die Regelung des Grundablasses.<br />
Nach der Verladung und dem Transport auf das RAC-<br />
Werksgelände nach Chemnitz wurde der Plungerkörper demontiert,<br />
alle noch nutzbaren Bauteile grundüberholt und defekte<br />
Teile ausgetauscht. „Unter anderem mussten Zahnstange<br />
und Ritzel sowie der gebrochene Lagerblock er<strong>neue</strong>rt werden“,<br />
erklärt Dipl.-Ing. Michael Rottmann, Geschäftsführer<br />
der RAC-Rohrleitungsbau Altchemnitz GmbH. Anschließend<br />
wurden alle Bauteile der Ringkolbenventile für die nächsten<br />
Jahrzehnte fit gemacht. „Dazu zählte eine Reinigung der Innenflächen<br />
und die Versiegelung der Gleitflächen“, so Rottmann<br />
weiter. „Außerdem wurden alle übrigen Innenflächen<br />
mit einem Korrosionsschutz versehen.“<br />
Der Wiedereinbau der sanierten Ringkolbenventile im Jahr<br />
2009 begann mit dem Rückbau des Provisoriums. Ihr Einbau<br />
in das Schieberhaus gestaltete sich als regelrechter Kraftakt,<br />
der aufgrund des hohen Eigengewichts der Bauteile ein<br />
Höchstmaß an Präzision erforderlich machte. „Trotz der enormen<br />
Gewichte der einzelnen Bauteile und der teilweise gewaltigen<br />
Schraubenverbindungen war das eine regelrechte<br />
Präzisionsarbeit, bei der es auf jeden Millimeter ankam“, erinnert<br />
sich RAC-Geschäftsführer Rottmann.<br />
Nachdem in einem letzten Arbeitsschritt der so genannte<br />
Ausbauring verschraubt worden war, konnte ein Funktionstest<br />
durchgeführt werden, der zur Zufriedenheit aller Beteiligten<br />
verlief.<br />
Angebotspalette stetig erweitert<br />
In den letzten Jahren hat sich das Leistungsspektrum der<br />
1995 gegründeten RAC-Rohrleitungsbau Altchemnitz GmbH<br />
deutlich erweitert. „Reparaturarbeiten am Versorgungsnetz<br />
Bild 4: Nach<br />
der Demontage<br />
wurden die Teile<br />
der Ringkolbenventile<br />
zur<br />
Reparatur und<br />
Überholung nach<br />
Chemnitz<br />
transportiert<br />
Foto: RAC<br />
Foto: RAC<br />
Bild 5: Bei<br />
RAC wurde der<br />
Plungerkörper<br />
demontiert, alle<br />
noch nutzbaren<br />
Bauteile<br />
grundüberholt<br />
und defekte Teile<br />
ausgetauscht<br />
230 3-4 / 2012
der Stadt Chemnitz stellten die wirtschaftliche Grundlage am<br />
Anfang sicher“, blickt Michael Rottmann zurück.<br />
Nach dem Eintritt in den Rohrleitungsbauverband (rbv) im<br />
Jahr 1998 wurde die Angebotspalette der RAC-Rohrleitungsbau<br />
Altchemnitz GmbH erheblich erweitert, sodass erfolgreich<br />
Leistungen in allen Sparten des erdverlegten Rohrleitungsbaus,<br />
des Tiefbaus, des Straßen- und Kanalbaus sowie<br />
bei Maurer- und Betonarbeiten angeboten werden können.<br />
Im Anlagenbau konnte das Unternehmen besonders im Bereich<br />
von Kraftwerken, trinkwassertechnischen Anlagen sowie<br />
bei der Bergbausanierung Leistungen anbieten. Eine besondere<br />
Stärke ist dabei die Errichtung von Leitungssystemen<br />
aus Edelstahl; auch bei der Sanierung von Armaturen hat sich<br />
das Unternehmen in den letzten Jahren einen guten Ruf erarbeitet.<br />
2005 wurde die RAC Service GmbH als Tochtergesellschaft<br />
der RAC-Rohrleitungsbau Altchemnitz GmbH gegründet.<br />
<strong>Die</strong> Schwerpunkte liegen in der Instandhaltung von Kraftwerksanlagen,<br />
im Stahlbau und bei der Wartung und Instandsetzung<br />
von Armaturen, Pumpen sowie Arbeits- und Kraftmaschinen.<br />
Ein weiteres Arbeitsgebiet umfasst die Elektrotechnik.<br />
<strong>Die</strong> RAC-Rohrleitungsbau Altchemnitz GmbH und RAC<br />
Service GmbH sind unter anderem nach DVGW-Arbeitsblatt<br />
GW 301 und AGFW-Arbeitsblatt FW 601 zertifiziert. Darüber<br />
hinaus werden Qualitätsanforderungen gemäß DIN EN<br />
ISO 3884-3, Druckgeräterichtlinie 97/23/EG nach<br />
AD 2000-Merkblatt HP 0 oder nach DIN 18800-7:2002-<br />
09 Klasse E erfüllt.<br />
Für Geschäftsführer Rottmann stellt diese Palette an Leistungen<br />
ein sehr umfangreiches Angebotsspektrum dar. Zu<br />
den herausragenden Referenzen beider Unternehmen gehören<br />
neben der kompletten Errichtung der beiden ersten Kurzzeitkältespeicher<br />
in Deutschland für die Stadtwerke Chemnitz<br />
AG und die Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co.<br />
KG auch die Überholung der hydraulischen Ringkolbenventile,<br />
die den Grundablass der Talsperre Pirk regeln.<br />
Kontakt<br />
RAC-Rohrleitungsbau Altchemnitz GmbH, Chemnitz,<br />
Dipl.-Ing. Michael Rottmann, Tel. +49 371 53916-0,<br />
E-Mail: info@rac-bau.de, www.rac-bau.de<br />
Foto: RAC<br />
Bild 6: Ein technisches Meisterwerk: <strong>Die</strong> jeweils 22 t schweren Ringkolbenventile haben<br />
eine Baulänge von 3,80 m und einen Außendurchmesser von 3,23 m. Sie bestehen aus einem<br />
Stahlgehäuse in dessen Innenraum sich ein freilaufender Kolben, der so genannte Plungerkörper,<br />
bewegt<br />
3-4 / 2012 231
Projekt kurz beleuchtet<br />
Wasserversorgung<br />
Bewegliche Stauwehre schützen<br />
Venedig vor Hochwasser<br />
Das Projekt MO.S.E. (modulo sperimentale eletromeccanico)<br />
gehört zum Lagunenschutzprogramm der Stadt Venedig. Ziel<br />
ist es, die norditalienische Stadt an der adriatischen Küste vor<br />
Hochwasser zu schützen, das architektonische Erbe zu bewahren<br />
und das Ökosystem der Lagune zu erhalten. Veränderungen<br />
des ökologischen Gleichgewichts in der Lagune<br />
führten in den vergangenen Jahren zu einer starken Häufung<br />
von sogenannten Jahrhunderthochwassern.<br />
Bewegliche Stauwehre sollen den Schutz der Lagune und<br />
deren Einwohner sichern. <strong>Die</strong> drei Lagunenzufahrten wurden<br />
mit 78 beweglichen Stauwehren ausgestattet. <strong>Die</strong>se sind<br />
20 m breit und bis zu 28 m lang und sind in vier Reihen auf im<br />
Meeresboden verankerten Betonfundamenten befestigt. Im<br />
Normalzustand sind diese Wehre mit Wasser gefüllt und liegen<br />
flach auf dem Meeresboden. Bei einer vorhergesagten<br />
Tide von mehr als 1,1 m werden die Tore mit Druckluft gefüllt,<br />
so dass sie sich der Reihe nach im Wasser aufstellen und<br />
so einen künstlichen Damm bilden.<br />
Der italienische Armaturenhersteller Italvalv hat sich zur<br />
Automatisierung der Wehre für Auma Antriebe der <strong>Generation</strong>.2<br />
entschieden. <strong>Die</strong>se wurden von Italvalv in das System<br />
integriert, mit dem über Hochleistungskugelhähne, Klappen<br />
und Ventile die Wehre automatisch mit Wasser gefüllt bzw.<br />
entleert werden.<br />
Ein entscheidender Grund für die Zusammenarbeit mit Auma<br />
war die Zulassung der Antriebe für den Einsatz in explosionsgefährdeten<br />
Bereichen, da im Einsatzumfeld Methangaslecks<br />
auftreten könnten. Ein weiteres wichtiges Auswahlkriterium<br />
war die Sicherheit der Datenkommunikation. <strong>Die</strong> flexible<br />
Datenschnittstelle der Antriebe der Firma Auma erlaubt<br />
neben einer redundanter Profibus DP Kommunikation auch parallelen<br />
Datenaustausch mittels analoger Signale (4–20 mA).<br />
Somit gibt es eine mehrfache Sicherheit gegen einen Ausfall<br />
der Kommunikation. Insgesamt wurden fast 1.000 explosionsgeschützte<br />
Auma-Stellantriebe in Venedig installiert.<br />
Kontakt<br />
AUMA Riester GmbH & Co. KG, Müllheim, Tel. +49 7631 8090,<br />
E-Mail: riester@auma.com, www.auma.com<br />
IFAT Halle A4, Stand 439<br />
232 3-4 / 2012
Marktübersicht<br />
2012<br />
Rohre + Komponenten<br />
Maschinen + Geräte<br />
Korrosionsschutz<br />
<strong>Die</strong>nstleistungen<br />
Sanierung<br />
Institute + Verbände<br />
Fordern Sie weitere Informationen an unter<br />
Tel. 0201/82002-35 oder E-Mail: h.pelzer@vulkan-verlag.de<br />
www.3r-marktuebersicht.de
2012<br />
RohRe + Komponenten<br />
Marktübersicht<br />
Armaturen<br />
Armaturen + Zubehör<br />
Absperrklappen<br />
Anbohrarmaturen<br />
Rohre<br />
PE 100-RC Rohre<br />
Schutzmantelrohre<br />
234 3-4 / 2012
RohRe + Komponenten<br />
2012<br />
Kunststoff<br />
Formstücke<br />
Rohrdurchführungen<br />
Marktübersicht<br />
Dichtungen<br />
Ihr „Draht“ zur Anzeigenabteilung von<br />
Helga Pelzer<br />
Tel. 0201 82002-35<br />
Fax 0201 82002-40<br />
h.pelzer@vulkan-verlag.de<br />
3-4 / 2012 235
2012<br />
mAschInen + GeRäte<br />
Marktübersicht<br />
Kunststoffschweißmaschinen<br />
horizontalbohrtechnik<br />
Berstlining<br />
Leckageortung<br />
236 3-4 / 2012
KoRRosIonsschutZ<br />
2012<br />
Kathodischer Korrosionsschutz<br />
Marktübersicht<br />
3-4 / 2012 237
2012<br />
KoRRosIonsschutZ<br />
Marktübersicht<br />
Kathodischer Korrosionsschutz<br />
238 3-4 / 2012
KoRRosIonsschutZ<br />
2012<br />
Korrosionsschutz<br />
Marktübersicht<br />
Ihr „Draht“ zur Anzeigenabteilung von<br />
Helga Pelzer<br />
Tel. 0201 82002-35<br />
Fax 0201 82002-40<br />
h.pelzer@vulkan-verlag.de<br />
3-4 / 2012 239
2012<br />
DIenstLeIstunGen / sAnIeRunG<br />
Marktübersicht<br />
<strong>Die</strong>nstleistungen<br />
Ingenieurdienstleistungen<br />
Sanierung<br />
sanierung<br />
Gewebeschlauchsanierung<br />
Öffentliche Ausschreibungen<br />
InstItute + VeRBänDe<br />
Institute<br />
240 3-4 / 2012
InstItute + VeRBänDe<br />
2012<br />
Verbände<br />
Marktübersicht<br />
3-4 / 2012 241
2012<br />
InstItute + VeRBänDe<br />
Marktübersicht<br />
Verbände<br />
8-10 October 2012<br />
Abu Dhabi National Exhibition Centre, UAE<br />
www.powerandwaterme.com<br />
S u p p l y i n g d e m a n d<br />
G e n e r a t i n g b u s i n e s s<br />
GCC POWER AND WATER PROJECTS NOW WORTH US$ 31.9 BILLION<br />
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Confirm your participation: Tel: + 971 4 336 5161<br />
Including:<br />
Partner events:<br />
Email: pwme@informa.com<br />
Organised by:<br />
SECUREYOUR<br />
EXHIBITION<br />
SPACE TODAY<br />
242 3-4 / 2012
Wissen für die praxis<br />
RSV-Regelwerk<br />
RSV Merkblatt 1<br />
Renovierung von Entwässerungskanälen und -leitungen mit vor Ort härtendem Schlauchlining<br />
2006, 31 Seiten, DIN A4, broschiert, € 35,-<br />
RSV Merkblatt 2<br />
Renovierung von Abwasserleitungen und -kanälen mit Rohren aus<br />
thermoplastischen Kunststoffen durch Liningverfahren ohne Ringraum<br />
2009, 38 Seiten, DIN A4, broschiert, € 29,-<br />
RSV Merkblatt 2.2<br />
Renovierung mit dem TIP-Verfahren ohne Ringraum (in Bearbeitung)<br />
RSV Merkblatt 3<br />
Renovierung von Abwasserleitungen und -kanälen durch Liningverfahren mit Ringraum<br />
2008, 40 Seiten, DIN A4, broschiert, € 29,-<br />
RSV Merkblatt 4<br />
Reparatur von drucklosen Abwässerkanälen und Rohrleitungen durch vor Ort härtende Kurzliner<br />
(partielle Inliner)<br />
2009, 25 Seiten, DIN A4, broschiert, € 29,-<br />
RSV Merkblatt 5<br />
Reparatur von Entwässerungsleitungen und Kanälen durch Roboterverfahren<br />
2007, 22 Seiten, DIN A4, broschiert, € 27,-<br />
RSV Merkblatt 6<br />
Sanierung von begehbaren Entwässerungsleitungen und -kanälen sowie Schachtbauwerken<br />
2007, 23 Seiten, DIN A4, broschiert, € 29,-<br />
RSV Merkblatt 6.2<br />
Schachtsanierung (in Bearbeitung)<br />
RSV Merkblatt 7.1<br />
Renovierung von drucklosen Leitungen / Anschlußleitungen mit vor Ort härtendem Schlauchlining<br />
2009, 24 Seiten, DIN A4, broschiert, € 29,-<br />
RSV Merkblatt 7.2<br />
Hutprofiltechnik zur Einbindung von Anschlußleitungen – Reparatur / Renovierung<br />
2009, 31 Seiten, DIN A4, broschiert, € 30,-<br />
RSV Merkblatt 8<br />
Er<strong>neue</strong>rung von Entwässerungskanälen und Anschlussleitungen mit dem Berstliningverfahren<br />
2006, 27 Seiten, DIN A4, broschiert, € 29,-<br />
RSV Merkblatt 10<br />
Kunststoffrohre für grabenlose Bauweisen<br />
2008, 55 Seiten, DIN A4, broschiert, € 37,-<br />
Vulkan-Verlag<br />
www.vulkan-verlag.de<br />
Faxbestellschein an: 0201/82002-34<br />
Ja, ich / wir bestelle(n) gegen Rechnung:<br />
___ Ex. RSV-M 1 € 35,-<br />
___ Ex. RSV-M 2 € 29,-<br />
___ Ex. RSV-M 2.2 in Bearbeitung<br />
___ Ex. RSV-M 3 € 29,-<br />
___ Ex. RSV-M 4 € 29,-<br />
___ Ex. RSV-M 5 € 27,-<br />
Antwort<br />
Vulkan-Verlag GmbH<br />
Postfach 10 39 62<br />
45039 Essen<br />
___ Ex. RSV-M 6 € 29,-<br />
___ Ex. RSV-M 6.2 in Bearbeitung<br />
___ Ex. RSV-M 7.1 € 29,-<br />
___ Ex. RSV-M 7.2 € 30,-<br />
___ Ex. RSV-M 8 € 29,-<br />
___ Ex. RSV-M 10 € 37,-<br />
zzgl. Versandkosten<br />
Firma/Institution<br />
Vorname/Name des Empfängers<br />
Straße/Postfach, Nr.<br />
Land, PLZ, Ort<br />
Telefon<br />
Telefax<br />
E-Mail<br />
Branche/Wirtschaftszweig<br />
Bevorzugte Zahlungsweise □ Bankabbuchung □ Rechnung<br />
Bank, Ort<br />
Garantie: <strong>Die</strong>ser Auftrag kann innerhalb von 14 Tagen bei der Vulkan-Verlag GmbH, Postfach 10 39 62, 45039 Essen schriftlich widerrufen<br />
werden. <strong>Die</strong> rechtzeitige Absendung der Mitteilung genügt. Für die Auftragsabwicklung und die Pflege der Kommunikation werden Ihre<br />
persönlichen Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich per Post, Telefon, Telefax<br />
oder E-Mail über interessante Verlagsangebote informiert werde. <strong>Die</strong>se Erklärung kann ich jederzeit widerrufen.<br />
Bankleitzahl<br />
✘<br />
Datum, Unterschrift<br />
Kontonummer
Fachbericht<br />
Abwasserentsorgung<br />
Göttinger SCHABE in Aktion –<br />
TV-Panoramabilder als Datenbasis<br />
für Sanierungsbedarf im Schacht<br />
Von Juliane Schenk<br />
Um den baulichen und betrieblichen Zustand von Schächten erfassen zu können, ist es erforderlich, sie zu inspizieren.<br />
<strong>Die</strong> Inspektion bei den Göttinger Entsorgungsbetrieben (GEB) erfolgt mit der Kameratechnik „Panoramo SI“, die anschließende<br />
Bewertung erfolgt über das selbst entwickelte Programm SCHABE (SCHAchtBEwertung) nach eigenem<br />
Bewertungskatalog. Ziel der Schachtinspektion ist, langfristig alle 20.500 Schächte und 1.500 Bauwerke im Stadtgebiet<br />
digital zu erfassen und deren aktuellen Zustand für alle am Kanalnetz arbeitenden Personen transparent abbilden<br />
zu können.<br />
Einleitung<br />
In Deutschland gibt es laut DWA-Umfrage aus dem Jahr 2009<br />
ca. 13 Mio. Abwasserschächte in öffentlichen Flächen. Ihre<br />
Bedeutung für die Kanalisation ist enorm. Zum einen können<br />
sie das Abwasser aufnehmen, heben und zusammenführen<br />
und ermöglichen Richtungs-, Neigungs- und Querschnittsänderungen.<br />
Zum anderen stellen sie als Bindeglied zwischen<br />
dem Oberirdischen und Unterirdischen genügend Raum zur<br />
Verfügung, um für Wartungs- und Kontrollzwecke sowohl Inspektions-<br />
als auch Sanierungstechnik in die Kanäle einbringen<br />
zu können. Des Weiteren dienen sie der Be- und Entlüftung.<br />
Obwohl die Schächte fester Bestandteil der Kanalisation<br />
sind und sie ebenso wie die Kanäle die an sie gestellten Anforderungen<br />
nach Tragfähigkeit, Dichtheit, Verkehrssicherheit<br />
und Betriebstauglichkeit erfüllen müssen, wurden sie in<br />
der Vergangenheit eher stiefmütterlich behandelt. Sowohl in<br />
der Inspektion, erst recht in der Bewertung, aber auch in der<br />
anschließenden Sanierung haben sie – im Gegensatz zu den<br />
Kanälen und Anschlussleitungen – ein Schattendasein gefristet<br />
und wurden teilweise nicht wahrgenommen bzw. in ein Kanalsanierungskonzept<br />
integriert.<br />
<strong>Die</strong> Ursachen hierfür waren zum einen in der Unwissenheit<br />
vieler Netzbetreiber, dem Fehlen entsprechender Vorgaben<br />
und Richtlinien, mangelnder technisch sinnvoller Möglichkeiten<br />
zur Inspektion und fehlender Bewertungsprogramme.<br />
Zum anderen lag dies aber auch an einem fast undurchdringlichen<br />
Dschungel von Sanierungsfirmen, -arten und -materialien.<br />
Darüber hinaus bestanden keine zufriedenstellenden,<br />
transparenten, digitalen Lösungen zur Dokumentation.<br />
Bild 1: Blick in den Schacht. <strong>Die</strong> Kameratechnik Panoramo SI verfügt<br />
über einen 3D-Kugelbildscanner zur Schachtinspektion. <strong>Die</strong> Befahrungen<br />
finden in Göttingen immer wochenweise am Stück innerhalb bestehender<br />
Gebiete statt<br />
Ziel: Kreislauf der Schachtsanierung<br />
<strong>Die</strong> Göttinger Entsorgungsbetriebe (GEB) haben die bisher<br />
einzelnen Bausteine Schachtinspektion, Schachtbewertung<br />
und Schachtsanierung zu einem Ganzen zusammengefügt.<br />
Entstanden ist ein Kreislauf, der zwar in einem QM-<br />
Prozess beschrieben wurde und eigenständig ist, jedoch nur<br />
im Zusammenhang innerhalb eines Kanalsanierungskonzeptes<br />
funktionieren kann, über Schnittstellen verfügt und transparent<br />
für alle Beteiligten digital abgebildet wird. Das Ziel war,<br />
diese Bausteine sinnvoll miteinander zu verknüpfen, für jeden<br />
einzelnen Bereich feste Vorgaben und Qualitätsanforderungen<br />
zu definieren, Verantwortliche zu bestimmen, eine lückenlose<br />
und digitale Dokumentation zu garantieren, vorhandene<br />
Informationen über das Kanalinformationssystem (KIS)<br />
zu nutzen und Schnittstellen zu schaffen. Des Weiteren soll<br />
dieser Kreislauf transparent für alle abgebildet werden sowie<br />
in der Bearbeitung der einzelnen Bausteine klar strukturiert<br />
und einfach in der Handhabung sein. Der Schwerpunkt liegt<br />
dabei auf dem Baustein der Schachtbewertung, die über ei-<br />
244 3-4 / 2012
ne eigens geschaffene Access-Datenbank erfolgt, die individuell<br />
gestaltbar und auch für andere Netzbetreiber nutzbar<br />
wäre: „SCHABE“ (SCHAchtBEwertung).<br />
Umsetzung: Inspektion mit Panoramo SI,<br />
Bewertung mit SCHABE<br />
<strong>Die</strong> bisherige Bearbeitung der einzelnen Bausteine war zwar<br />
eingebettet in das vorhandene Kanalsanierungskonzept,<br />
wurde jedoch mangels vorhandener Inspektionstechnik sowie<br />
fehlender Bewertungsvorgaben und -programme relativ<br />
oberflächlich, individuell und mit hohem personellen Aufwand<br />
durchgeführt. Der Lückenschluss und gleichzeitige<br />
Startschuss für die Entstehung des digitalen, transparenten<br />
Schachtkreislaufes konnte für die GEB erst mit der Markteinführung<br />
des Schachtinspektionssystems „Panoramo SI“ der<br />
Firma IBAK erfolgen. Das System verfügt über zwei hochauflösende<br />
Kameras mit 185°-Fisheye-Objektiven, die im Abstand<br />
von 5 cm halbsphärische Bilder aufnehmen, die digital<br />
an das Untersuchungsfahrzeug übermittelt und dort zu<br />
360°-Vollkugelbildern zusammengesetzt werden. <strong>Die</strong> Datenerfassung<br />
und -speicherung erfolgt digital und wird den<br />
GEB auf DVD übergeben.<br />
Nach einem im Mai 2008 erfolgreich durchgeführten<br />
Testeinsatz der Panoramo SI im Stadtgebiet Göttingen konnte<br />
sowohl die Technik als auch die Qualität der Inspektionsergebnisse<br />
derart überzeugen, dass die Panoramo SI in der<br />
darauffolgenden TV-Ausschreibung als eigenes Los in den<br />
bestehenden Rahmenvertrag integriert wurde. In diesem Zusammenhang<br />
wurde ein Leitfaden Schachtinspektion entwickelt,<br />
der verbindlich für die Inspektionsfirma ist.<br />
Der große wirtschaftliche Vorteil ist dadurch gegeben,<br />
dass die Inspektion mittels Panoramo SI zeit-, personal-, sicherheits-<br />
und kostenintensive Schachtbegehungen erspart.<br />
Über die Inspektion als eigenes Los innerhalb eines Rahmenvertrages<br />
besteht zudem Kostenklarheit.<br />
Auf dem Markt gibt es mittlerweile auch weitere digitale<br />
Schachtaufnahmetechniken, die von den GEB jedoch nicht<br />
weiter getestet wurden.<br />
Bereits unmittelbar nach den ersten Inspektionen in 2008<br />
und der Übergabe aller Ergebnisse auf DVD wurde schnell<br />
deutlich, dass mit den gewonnenen Erkenntnissen aus der<br />
Zustandserfassung gearbeitet und entsprechend gehandelt<br />
werden musste. Wünsche, Ziele und Anforderungen wurden<br />
definiert, so dass in enger Zusammenarbeit mit einem Programmierer<br />
die Access-Datenbank SCHABE entstehen konnte.<br />
<strong>Die</strong> Inspektionsergebnisse werden digital auf dem Server<br />
abgelegt und in SCHABE eingelesen. <strong>Die</strong> Bewertung kann sofort<br />
beginnen.<br />
Seit 2009 werden jährlich nicht mehr als 2.500 Schächte<br />
– immer in der fremdwasserrelevanten Zeit von November bis<br />
April – beauftragt und inspiziert, um zu gewährleisten, dass die<br />
anschließende Bewertung noch relativ zeitnah erfolgen kann.<br />
SCHABE zeichnet sich durch folgende Eigenschaften aus:<br />
Stammdaten aus dem bestehenden Kanalinformationssystem<br />
werden automatisch für jeden Schacht abgebildet<br />
Bild 2: <strong>Die</strong> Inspektionskamera Panoramo SI befindet<br />
sich in einem Untersuchungsfahrzeug, das direkt bis an<br />
den zu untersuchenden Schacht heranfährt. <strong>Die</strong> Kamera<br />
wird in den Schacht herabgelassen und befährt diesen mit<br />
35 cm / Sekunde<br />
(Vermessungdaten, Baujahr und -firma, Material, Durchmesser,<br />
Restbuchwerte, Zu- und Abläufe in Lage, Höhe und<br />
Durchmesser).<br />
<strong>Die</strong> Panoramo SI-Filme liegen auf dem Server, sind aber<br />
ebenfalls mit dem Programm SCHABE sowie dem KIS verknüpft.<br />
Jeder Schacht wird nach vorgegebenen Kriterien bewertet.<br />
Dabei wurden einzelne Eingabemasken festgelegt (Kategorie:<br />
Stammdaten, Oberfläche, Rahmen, Wandung, Unterteil,<br />
Zu-/Abläufe) und ein eigener Schadenskatalog definiert.<br />
Jeder Kategorie wurden bestimmte Schäden vorgegeben,<br />
die auftreten können. Aus diesen ist das Schadensbild<br />
anzugeben und mit einer Schulnote zu versehen. Dabei<br />
entsprechen Schäden der Note 1 und 2 der Farbe Grün und<br />
bedeuten, dass kein Sanierungsbedarf vorhanden ist. Schäden<br />
der Note 3 und 4 erhalten die Farbe Gelb und sind mittelfristig<br />
zu sanieren. Schäden der Note 5 und 6 werden mit<br />
der Farbe Rot als Sofortmaßnahme gekennzeichnet.<br />
Um zu gewährleisten, dass verschiedene Personen einen<br />
Schacht gleich bewerten, wurde ein Zustandsbildkatalog<br />
erstellt. Des Weiteren werden alle bewertenden Personen<br />
regelmäßig zu dem Programm SCHABE geschult. Änderungen<br />
an bestehenden Bewertungen können nur durch die<br />
Systemadministration erfolgen. Jedoch stellen diese Änderungen<br />
Ausnahmen dar und werden vorab gemeinsam erläutert<br />
/abgestimmt.<br />
Der durch die GEB erstellte Schadenskatalog ist variabel.<br />
<strong>Die</strong> Felder wurden frei definiert und können auch beliebig<br />
erweitert werden. So wäre es jedem Netzbetreiber möglich,<br />
seinen eigenen Schadenskatalog selbst zu gestalten<br />
oder aber vordefinierte Schäden und Kürzel aus ISYBAU,<br />
DWA M149-2 bzw. DIN EN 13508 zu verwenden.<br />
Zusätzlich können bei der Bewertung aus der Panoramo SI-<br />
Befahrung Fotos gemacht und in SCHABE in der jeweiligen<br />
Kategorie abgebildet werden.<br />
SCHABE ist ebenfalls mit der Stadtgrundkarte der Stadt<br />
Göttingen verknüpft, so dass jeder Schacht sowohl im Lageplan<br />
als auch mit Luftbild angezeigt werden kann. Dadurch<br />
wird ermöglicht, schnell und eindeutig die Lage im<br />
Verkehrsraum zu erkennen.<br />
3-4 / 2012 245
Fachbericht<br />
Abwasserentsorgung<br />
Nach erfolgter Bewertung kann diese als Bericht angezeigt,<br />
in ein pdf-Dokument umgewandelt und ggf. an<br />
weitere Personen oder auch Sanierungsfirmen weitergeleitet<br />
werden. Dabei sind im Bericht alle Stammdaten ersichtlich.<br />
<strong>Die</strong> Bewertung der einzelnen Kategorien mit<br />
Schäden sowie alle erstellten Bilder (siehe Bild 3) können<br />
abgebildet werden.<br />
Um Doppelbefahrungen zu vermeiden, gibt es eine Liste<br />
der bereits inspizierten Schächte, in der auch nach Straßen<br />
gefiltert werden kann. Aus ihr ist ebenfalls zu entnehmen,<br />
wann der Schacht das letzte Mal inspiziert wurde.<br />
<strong>Die</strong> Ausgabe ist über einen Excel-Export möglich.<br />
In der Liste der bewerteten Schächte ist ersichtlich, welcher<br />
Schacht, in welcher Straße, wann und durch wen bewertet<br />
wurde. Auch hier ist ein Excel-Export möglich.<br />
Über die Statistik-Funktion ist es möglich, gezielt Abfragen<br />
zu formulieren. <strong>Die</strong>se können individuell nach den eigenen<br />
Anforderungen gestaltet werden. So kann man sich<br />
z.B. jeden möglichen Schaden jeder Kategorie, bestimmte<br />
Materialien, Sanierungsarten oder Fremdwasservorkommen<br />
aufzeigen lassen. Das Ergebnis jeder Abfrage kann<br />
sowohl tabellarisch als Excel-Export als auch grafisch über<br />
die Stadtgrundkarte angezeigt werden. Über die Gestaltung<br />
sinnvoller Abfragen ist es u.a. möglich, Sanierungs-<br />
prioritäten zu bilden und entsprechend durch gebietsweise<br />
Abarbeitung Sanierungsprojekte entstehen zu lassen.<br />
Relativ neu ist die Funktion der Erstellung von Sanierungsaufträgen<br />
(siehe Bild 4). Nach erfolgter Bewertung<br />
hat man nun die Möglichkeit, dem Schacht und seinen<br />
Schäden Sanierungsmaßnahmen zuzuordnen. <strong>Die</strong>s erfolgt<br />
in einer weiteren Eingabemaske, in der die beiden aktuellen<br />
Lose der Schachtinnensanierung des Rahmenvertrages<br />
der GEB hinterlegt sind. Sowohl das Los der mineralischen<br />
Beschichtung als auch das Los der PE-Auskleidung<br />
sind mit Positionsnummer, Kurztext, Mengeneinheit<br />
und Einheitspreis ersichtlich. Zunächst wählt man das<br />
Los aus, mit dem der Schacht saniert werden soll, dann<br />
wählt man die einzelnen Positionen aus und gibt die gewünschte<br />
Menge ein. Abschließend ist es auch hier möglich,<br />
einen Bericht, den sogenannten Sanierungsauftrag,<br />
auszugeben. Er enthält ebenfalls Informationen/Stammdaten<br />
des Schachtes, Angaben und Ansprechpartner der<br />
Sanierungsfirma, welche das Los bedient, die Auflistung<br />
der Positionen und Mengen sowie anfallende Kosten, einen<br />
Auszug der Stadtgrundkarte mit Lage des Schachtes<br />
in der Örtlichkeit sowie Bilder des Schachtes, welche man<br />
bereits in der Bewertungsmaske erstellt hat. Der Sanierungsauftrag<br />
wird der Sanierungsfirma digital übergeben.<br />
Bild 3: <strong>Die</strong> Datenbank SCHABE basiert auf „Access“ und<br />
ermöglicht die einfache Bedienbarkeit mit frei definierbaren<br />
und erweiterbaren Feldern, Einbindung der Panoramo SI-Filme<br />
und Verknüpfung zur bestehenden Kanaldatenbank. Schachtzustandsbewertung:<br />
In der Kategorie „Wandung“ (siehe Pfeil)<br />
wird die Schachtwandung mit Steiggang bewertet, Schäden<br />
werden angegeben, klassifiziert und wie hier mit Fotos dokumentiert<br />
Bild 4: Festlegung von Sanierungsmaßnahmen<br />
durch SCHABE: Der erstellte<br />
Sanierungsauftrag kann als<br />
pdf angezeigt und an die Sanierungsfirma<br />
versandt werden. Er beinhaltet<br />
Stammdaten, die Lage des Schachtes<br />
als Grafik, die Sanierungsmaßnahmen<br />
und -kosten, Ansprechpartner mit<br />
Tele fonnummern und Fotos, die bereits<br />
in der Bewertung aus der Panoramo<br />
SI-Befahrung gemacht wurden<br />
246 3-4 / 2012
Bild 5: Vorher – Nachher: Mithilfe<br />
modernster Schachtaufnahmetechniken<br />
wird nach und nach der Zustand<br />
aller Schächte in Göttingen erfasst.<br />
Daraus lassen sich direkt Sanierungsbedarf<br />
erkennen (oben) und schließlich<br />
sanieren (unten)<br />
<strong>Die</strong> Gestaltung der Maske ist ebenfalls individuell möglich.<br />
Jeder Netzbetreiber hätte auch hier die Möglichkeit eigene<br />
LV’s zu hinterlegen. Weiterhin wird dokumentiert, wann<br />
die Sanierung beauftragt wurde und wann die Abnahme<br />
erfolgt ist. Zudem werden das digitale Aufmaßblatt sowie<br />
die Abnahmeniederschrift, die Bestandteile der Ausschreibung<br />
Schachtinnensanierung sind, als Dateien verknüpft.<br />
Für jeden Schacht sind mehrere Bewertungen möglich.<br />
Sobald eine Person eine <strong>neue</strong> Bewertung anlegt, wird diese<br />
mit dem aktuellen Datum und dem Namen des Bearbeiters<br />
versehen. So ist es möglich, eine Historie abzubilden.<br />
Eine <strong>neue</strong> Bewertung sollte jedoch immer erst dann<br />
angelegt werden, nachdem der Schacht saniert wurde.<br />
Entweder kann nach erfolgter Sanierung erneut eine Panoramo<br />
SI-Befahrung durchgeführt werden, die dann in<br />
SCHABE ersichtlich ist, oder man lädt digitale Bilder des<br />
sanierten Schachtes in die aktuellste Bewertung hoch.<br />
mit dieser Datenbank erhalten. Werden Änderungen, Erweiterungen<br />
bzw. Neuerungen in der Datenbank vorgenommen,<br />
erhalten die Büros per Mail Updates, ein aktualisiertes Handbuch<br />
und werden auf die Neuerungen aufmerksam gemacht.<br />
Bild 7 verdeutlicht den Ablauf der Inspektion, Bewertung<br />
und Sanierung.<br />
Wie bereits angesprochen, arbeiten die GEB im Bereich<br />
der Schachtinnensanierung mit einem Rahmenvertrag, der<br />
mehrere Lose bedient. Seit 2001 wurde bereits auf Grundlage<br />
eines bestehenden Angebotes ein Rahmenvertrag mit<br />
einer Schachtsanierungsfirma geschlossen. <strong>Die</strong>ser betrachtete<br />
jedoch nur die Innensanierung mittels mineralischer Beschichtung.<br />
Durch die seit 2001 bestehende aktive Mitarbeit<br />
Betrachter- und Bearbeiterversion<br />
Für die Datenbank SCHABE gibt es eine Betrachter- und eine<br />
Bearbeiter-Version. Alle Inspektionen, Bewertungen oder<br />
Sanierungen kann jeder im Betrieb betrachten, der am Kanalsanierungskonzept<br />
arbeitet. Über Bearbeiter-Rechte verfügt<br />
nur ein fester Personenkreis. Dazu gehören bei den GEB<br />
zum einen Mitarbeiter der Abteilung Kanalplanung / Kanalsanierung<br />
sowie jeweils ein fester Mitarbeiter der vier externen<br />
Ingenieurbüros, die im öffentlichen Bereich der Kanalsanierung<br />
mit der GEB zusammenarbeiten.<br />
Während die SCHABE bei den GEB auf dem Server liegt,<br />
arbeiten die Büros mit lokalen Versionen. Ein Datenaustausch<br />
der Bewertungen erfolgt über eine programmierte Schnittstelle<br />
in SCHABE. So ist es möglich, dass sowohl die Bewertungen<br />
der Büros als auch die Erstellung von Sanierungsaufträgen<br />
oder Bildern exportiert bzw. importiert werden können.<br />
Jeder „Bewerter“ wurde in dem Programm geschult und<br />
hat den Schadenskatalog sowie ein Handbuch zum Umgang<br />
PANORAMO SI spart<br />
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...Tag für Tag, Schacht für Schacht.<br />
Mit der Aufbewahrungs-PANORAMO-SI-Schublade<br />
fahren Sie von Schacht zu Schacht – ohne<br />
erneutes Kameraanschließen, Wartezeit für Systemerkennung<br />
und Druckbefüllung. Das schafft<br />
was weg.<br />
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3-4 / 2012 247
Fachbericht<br />
Abwasserentsorgung<br />
Schächte<br />
Datum<br />
BILD 6: Anzahl inspizierter Schächte pro Tag: <strong>Die</strong>se und weitere Kennzahlen<br />
lassen sich über die Statistik-Funktion abfragen. Im Durchschnitt<br />
lassen sich pro Tag 45 Schächte inspizieren<br />
45<br />
im Lenkungskreis Abwasserschächte des IKT in Gelsenkirchen<br />
konnten eigene Erfahrungen in den Lenkungskreis eingebracht<br />
werden, aber auch Ergebnisse der verschiedenen Forschungsprojekte<br />
zu „Beschichtungsverfahren von Abwasserschächten“<br />
für die eigene Weiterentwicklung im Umgang mit<br />
der Schachtsanierung angewandt werden. Dank dieser Synergieeffekte<br />
war es möglich, in Göttingen sowohl verschiedenste<br />
Sanierungsverfahren mit unterschiedlichen Materialien<br />
und Firmen vor Ort auf den Prüfstand zu stellen als auch<br />
daraus wieder Erkenntnisse zu gewinnen, die zur Gestaltung<br />
eines Rahmenvertrages unentbehrlich waren.<br />
Von 2007 bis 2011 wurde mit drei verschiedenen Losen<br />
saniert: der mineralischen Beschichtung, der PU-Beschichtung<br />
und der PE-Auskleidung. 2011 hat man von der PU-Beschichtung<br />
im Zuge einer erneuten Ausschreibung Abstand<br />
genommen, da der Anwendungsbedarf in Göttingen nicht<br />
gegeben war, aber auch weil die Ergebnisse der bereits PUsanierten<br />
Schächte langfristig nicht dauerhaft dicht festzustellen<br />
waren.<br />
Im Zuge der <strong>neue</strong>n Ausschreibung in 2011 wurde festgeschrieben,<br />
dass die Sanierungsfirmen mit den digitalen Aufmaßblättern<br />
zu arbeiten haben, so dass für die Zukunft und<br />
als Weiterentwicklung in SCHABE nun auch die Sanierung –<br />
von der Beauftragung bis zur Abnahme – für alle Beteiligten<br />
transparent gestaltet werden kann.<br />
BILD 7: Ablaufschema Inspektion, Bewertung, Sanierung: Je nach Anlass<br />
(GWA oder GEP) wird die Schachtinspektion mittels Panoramo SI (PanSi)<br />
durchgeführt und anschließend in SCHABE bewertet. <strong>Die</strong> farbliche Klassifizierung<br />
über Schulnoten gibt Auskunft über die weitere Abarbeitung der<br />
Sanierung<br />
Fazit<br />
<strong>Die</strong> Erarbeitung und Umsetzung dieses Schachtkreislaufes<br />
sowie das sinnvolle Zusammenfügen der einzelnen Bausteine<br />
Inspektion, Bewertung und Sanierung wurde in 2008 mit<br />
der Panoramo SI und der Entwicklung von SCHABE begonnen.<br />
Seit 2009 arbeiten auch die externen Ingenieurbüros regelmäßig<br />
mit dieser Datenbank. <strong>Die</strong> Abarbeitung der Sanierung<br />
als Verknüpfung zu SCHABE sowie die Schaffung eines<br />
QM-Prozesses wurden in 2011 erstellt, so dass der Kreislauf<br />
geschlossen werden konnte. Er beinhaltet nun die komplette<br />
Historie eines Abwasserschachtes im Stadtgebiet Göttingen.<br />
Durch die konsequente Bearbeitung der einzelnen Bausteine<br />
innerhalb dieses Kreislaufes und das Engagement der<br />
beteiligten Personen, die wie Zahnräder ineinander greifen,<br />
kann dieser Kreislauf funktionieren, sich weiterentwickeln und<br />
dem Schacht kommt endlich die Bedeutung zu, die er eigentlich<br />
schon lange inne hat, so dass er aus dem Schattendasein<br />
in das Licht rücken kann.<br />
Autorin<br />
BILD 8:<br />
Schadenverteilung<br />
ausgewerteter<br />
Schächte<br />
Dipl.-Ing. (FH) Juliane Schenk<br />
Göttinger Entsorgungsbetriebe<br />
(GEB), Göttingen<br />
Tel. +49 551 400 45 38<br />
E-Mail: J.Schenk@goettingen.de<br />
248 3-4 / 2012
Fachbericht<br />
Abwasserentsorgung<br />
Experimentelle Beurteilung<br />
der Standsicherheit von<br />
begehbaren Sammlern mit dem<br />
MAC-Prüfsystem<br />
Von Olivier Thépot<br />
<strong>Die</strong> Veröffentlichung behandelt ein <strong>neue</strong>s Verfahren zur Beurteilung der (Rest-)Standsicherheit von begehbaren Kanälen<br />
und Sammlern. Das Prüfsystem MAC (Mechanical Assessment of Conduit) wird erläutert und die Anwendung<br />
anhand von Fallbeispielen vorgestellt.<br />
Das MAC-Prüfgerät besteht aus einer mechanischen Belastungseinrichtung<br />
mit einer hydraulischen Presse, die auf zwei<br />
gegenüber liegende Punkte des Sammlers zyklische Druckkräfte<br />
aufbringt. Der innere Pressendruck erzeugt eine kleine<br />
dreidimensionale Ovalisierung. Ist die Geometrie des Sammlers<br />
(Form und Wanddicke) bekannt, so kann der Elastizitätsmodul<br />
des Bauwerks und der Verformungsmodul des Bodens<br />
ermittelt werden. <strong>Die</strong> Berechnung der Module beruht<br />
auf der Finite Elemente Methode. Das MAC-Prüfsystem kann<br />
für mehrere Fragestellungen eingesetzt werden:<br />
<strong>Die</strong> Hauptanwendung besteht in der genauen Identifikation<br />
von Bereichen, die als mechanisch homogen zu betrachten<br />
sind, und solchen, wo Fehlstellen oder Schwächungen im<br />
Tragwerk und im umgebenden Boden vorliegen.<br />
Eine weitere Anwendung basiert auf der Zurückrechnung<br />
des Boden- und des Strukturmoduls. Ziel ist die Beurteilung<br />
der Materialqualität, deren Abweichungen innerhalb<br />
des Sammlers durch Korrosion, Risse und Fehlstellen sowie<br />
Auflockerungen des umgebenden Bodens.<br />
Eine wichtige Anwendung ist ferner die Beurteilung von<br />
Rehabilitationsmaßnahmen wie Mörtelverpressungen und<br />
Liningverfahren.<br />
Ferner wird eine Unterscheidung ermöglicht, in welchen<br />
Sammlerbereichen der Altrohrzustand II („Altrohr-Bodensystem<br />
tragfähig“) oder III („Altrohr-Bodensystem<br />
langfristig nicht mehr allein tragfähig“) vorliegt, vgl. die<br />
deutsche Vorschrift ATV-M 127-2:2000 [3].<br />
Einleitung<br />
Das MAC-Prüfsystem ist ein zerstörungsfreies Prüfverfahren<br />
für die Diagnose von begehbaren Sammlern und Durchlässen.<br />
Es wird von der Pariser Wasserversorgungsgesellschaft<br />
Eau de Paris seit 1989 angewendet. Das MAC-Prüfverfahren<br />
wurde in Frankreich bereits vielfach angewendet (Paris, Lyon,<br />
Bordeaux u.a.) und wird von der French Tunneling and Underground<br />
Space Technology (AFTES) für die Beurteilung von<br />
Rehabilitationsmaßnahmen empfohlen (Mörtel- und Spritzbetonverfahren).<br />
Mehr als 40 km Sammler werden pro Jahr<br />
mit dieser Technik geprüft. Das Verfahren, das für die Beurteilung<br />
von größeren Nennweiten geeignet ist, besteht aus<br />
den folgenden Schritten:<br />
Inspektion: <strong>Die</strong> Inspektion großer Sammler erfolgt üblicherweise<br />
durch Begehung. Schäden werden identifiziert<br />
und beurteilt. Inspektionen durch Begehung ermöglichen<br />
die Sammlung von Informationen aus erster Hand und<br />
detaillierte Informationen zu den Schäden.<br />
Versuch: Kontinuierliche Prüfungen mit nicht zerstörenden<br />
Verfahren (z.B. MAC-Verfahren oder Bodenradar)<br />
werden mit lokalen zerstörenden Techniken (Bohrungen)<br />
kombiniert, um die Integrität der Sammlerwand und der<br />
Stützung durch den umgebenden Boden zu erkunden.<br />
Beurteilung: <strong>Die</strong> Standsicherheit und Gebrauchstauglichkeit<br />
werden aus den Inspektionsdaten und den Versuchsergebnissen<br />
beurteilt.<br />
Empfehlung von Rehabilitationstechniken: Abschließend<br />
werden Rehabilitationsmaßnahmen geplant. Mörtel-<br />
oder Spritzbetonanwendung sowie Lining (GFK-<br />
Kurzrohre oder Schlauchlining) sind die wesentlichen Rehabilitationstechniken.<br />
Beschreibung des MAC-Prüfsystems<br />
Das MAC-Prüfsystem besteht aus den folgenden Teilen<br />
(Bild 1):<br />
ein mechanisches Belastungssystem mit einer hydraulischen<br />
Presse, das über zwei Lastplatten zyklische Lasten<br />
in zwei entgegengesetzte Richtungen erzeugen kann;<br />
mehrere Wegaufnehmer, die auf Stäben montiert sind;<br />
ein System zur Erfassung der Messdaten;<br />
ein Wagen zum Verfahren des MAC-Gerätes.<br />
Das MAC-Gerät hat eine variable Geometrie und kann dadurch<br />
an alle Sammlerformen angepasst werden. Der Sammler<br />
sollte die folgenden Abmessungen aufweisen: Mindestbreite<br />
0,8 m, Mindesthöhe 1,5 m, die Maximalabmessung<br />
beträgt 4 m.<br />
3-4 / 2012 249
Bild 1: Das MAC-Prüfsystem<br />
Bild 2: Das MAC-Prüfsystem in einem eiförmigen Sammler<br />
Bild 2 zeigt den Versuchswagen in Arbeitsposition. <strong>Die</strong> Hydraulische<br />
Presse und die Lastplatten sind in horizontaler<br />
Richtung angeordnet. <strong>Die</strong> Wegaufnehmer werden danach in<br />
die folgende Position gebracht:<br />
<strong>Die</strong> Hauptwegaufnehmer werden horizontal über den Belastungsplatten<br />
angeordnet (Punkt C1 in Bild 2).<br />
Zwei „dreidimensionale“ Wegaufnehmer werden horizontal<br />
und symmetrisch zu den Hauptwegaufnehmern in einer<br />
Entfernung von 1,3 m angebracht (Punkte C2 und C3).<br />
<strong>Die</strong> Versuche werden in regelmäßigen Intervallen durchgeführt<br />
(z. B. alle 10 m). Falls erforderlich können die Abstände<br />
jedoch in Abhängigkeit von den Ergebnissen der zurückliegenden<br />
Station verringert werden: <strong>Die</strong> Kurven und die Werte der<br />
Steifigkeiten werden in Echtzeit auf dem Datenerfassungsgerät<br />
angezeigt. <strong>Die</strong> Gesamtdauer eines Versuchs einschließlich<br />
der Einrichtungszeit beträgt ca. fünf Minuten.<br />
<strong>Die</strong> Pressenkraft liegt zwischen 0 und 100 kN. <strong>Die</strong> Verformung<br />
des horizontalen Durchmessers ist auf 0,025 % oder<br />
300 µm (der kleinste Wert ist gültig) begrenzt. Ein Test besteht<br />
aus zwei Belastungs- und Entlastungszyklen, die Belastungsgeschwindigkeit<br />
liegt bei 20 kN/s. Der innere Pressendruck<br />
verursacht eine dreidimensionale Verformung. Es werden<br />
jeweils vier Messergebnisse kontinuierlich aufgezeichnet:<br />
<strong>Die</strong> Druckkraft, die auf die Lastplatten wirkt.<br />
<strong>Die</strong> Verformung, die von dem Hauptwegaufnehmer gemessen<br />
wird, im Folgenden „Hauptverformung“ genannt.<br />
250 3-4 / 2012
<strong>Die</strong> beiden Verformungen, die von den dreidimensionalen<br />
Wegaufnehmern gemessen werden, im Folgenden „dreidimensionale<br />
Verformungen“ genannt.<br />
<strong>Die</strong>se vier Messungen ergeben zwei Grafiken: <strong>Die</strong> Kurve der<br />
Kraft über die Hauptverformung und die Kurve der mittleren<br />
dreidimensionalen Verformung über die Hauptverformung.<br />
Aus den beiden Kurven werden zwei Parameter berechnet:<br />
K G<br />
: <strong>Die</strong> globale Steifigkeit, die gleich dem Verhältnis zwischen<br />
Kraft und Hauptverformung ist (genauer: die Steigung der<br />
Kraft-Verschiebungskurve).<br />
W: Das Übertragungsverhältnis, das gleich dem Verhältnis<br />
zwischen der dreidimensionalen Verformung und der<br />
Hauptverformung ist (die Steigung der dreidimensionalen<br />
Verformungs-Hauptverformungskurve).<br />
K G<br />
= K 0<br />
+ K Soil<br />
<strong>Die</strong> Steifigkeit der Sammlerstruktur ohne Boden beträgt:<br />
K 0<br />
= F 1<br />
⋅E M<br />
⋅ t α<br />
mit t = Wanddicke<br />
und E M<br />
= E-Modul der Struktur<br />
Der Exponent a ist näherungsweise 2,5 und F 1<br />
ist ein Formparameter.<br />
<strong>Die</strong> Steifigkeit des Bodens ist durch die folgende<br />
Gleichung gegeben:<br />
K Soil<br />
= F 2<br />
⋅E S<br />
mit E S<br />
= Mikro-Verformungsmodul des Bodens<br />
Statistische Auswertung,<br />
Bereichsermittlung, Probennahme<br />
Zunächst werden die beiden Parameter (die globale Steifigkeit<br />
K G<br />
und der Übertragungsfaktor W) statistisch ausgewertet.<br />
<strong>Die</strong>ser Prozess ermöglicht eine Analyse der Homogenität<br />
des Bauwerks und eine Aufteilung in Bereiche. Jeder Bereich<br />
wird damit durch Mittelwerte und Standardabweichungen<br />
charakterisiert (s. Bild 4).<br />
<strong>Die</strong>se Anfangsuntersuchung ermöglicht die Identifikation<br />
von Bereichen, in denen sich die Sammlerstruktur homogen<br />
verhält. Durch diese Zuordnung lässt sich die Zahl der<br />
Materialproben, die für die Ermittlung der mechanischen Eigenschaften<br />
der Struktur und den umgebenden Boden benötigt<br />
werden, erheblich reduzieren. Dadurch wird sichergestellt,<br />
dass Auswahl und Prüfungen nur dort erfolgen, wo es<br />
erforderlich ist.<br />
<strong>Die</strong> Charakterisierung und Identifikation der Materialien,<br />
aus denen die Sammlerstruktur und der umgebende Boden<br />
bestehen, werden für jede Zone im Labor durchgeführt. Als<br />
Minimum ist jedoch ca. alle 100 m eine Probe aus der Sammlerwand<br />
und dem umgebenden Boden vorzusehen. <strong>Die</strong> Bohrungen<br />
ermöglichen zudem die Messung der Wanddicke, der<br />
Qualität der Struktur und der Eigenschaften des Sammler-<br />
Bodenüberganges (durch Endoskopie).<br />
Bild 3: Versuchsergebnisse: Hauptverformungs- und<br />
3D-Verformungskurve<br />
Zurückrechnung des Moduls der<br />
Struktur und des Bodens<br />
Ist die Geometrie des Sammlers (seine Form und Wanddicke)<br />
bekannt, so ist eine Rückrechnung des E-Moduls des Bodens<br />
und des E-Moduls der Sammlerstruktur möglich. Um die E-<br />
Module der Sammlerstruktur und des Bodens an die globale<br />
Steifigkeit und den Dämpfungsfaktor durch analytische Ausdrücke<br />
anzupassen, wird ein parametrisches Finite Elemente<br />
Modell verwendet. <strong>Die</strong>se analytischen Ausdrücke müssen<br />
für jede Sammlergeometrie ermittelt werden. <strong>Die</strong> in situ gemessene<br />
globale Steifigkeit kann in erster Näherung als Summe<br />
der Steifigkeiten der Struktur allein und des Bodens betrachtet<br />
werden:<br />
Bild 4: Verlauf der globalen Steifigkeit und des Übertragungsverhältnisses<br />
3-4 / 2012 251
Bild 5: Finite<br />
Elemente Modell<br />
zur Rückrechnung<br />
des Elastizitätsmoduls<br />
des Bodens<br />
und der Sammlerstruktur<br />
Bild 6: Anpassung der<br />
Finite Element Ergebnisse<br />
Der Mikro-Verformungsmodul ist deutlich höher als der Oedometer-Modul,<br />
der Faktor beträgt zwischen 10 bis 20. Er<br />
liegt in der Nähe des dynamischen Moduls. F 2<br />
ist ein weiterer<br />
Formparameter. Der Formparameter ist nur näherungsweise<br />
konstant. Er ist vom Verhältnis der Steifigkeit ohne Boden<br />
und der globalen Steifigkeit abhängig:<br />
⎛<br />
F 2<br />
= F 20<br />
⋅⎜<br />
⎝<br />
K 0<br />
K G<br />
⎞<br />
⎟<br />
⎠<br />
λ<br />
( λ > 0)<br />
mit F 20<br />
= tangentialer Formparameter<br />
und l = Formexponent.<br />
<strong>Die</strong> folgende empirische Beziehung hat sich beim Einsatz der<br />
Finite Elemente Methode bewährt:<br />
K 0<br />
⋅Ω γ 0 = K G ⋅Ω γ ,<br />
wobei g ein Kopplungsfaktor und W 0<br />
der Übertragungsfaktor<br />
des Sammlers ohne Boden ist. Der Wert W 0<br />
bezeichnet eine<br />
obere Grenze, die unabhängig vom Modul des Sammlers ist.<br />
Es gilt die folgende Beziehung:<br />
Ω < Ω 0<br />
<strong>Die</strong> Parameter F 1<br />
, F 20<br />
, l, W 0<br />
und g werden durch Anpassung<br />
der Finite Element Ergebnisse ermittelt (s. Bild 6). Sie sind eine<br />
Funktion der Geometrie der Struktur (Form und Wanddi-<br />
cke) sowie der Geometrie des MAC-Prüfsystems: Höhe der<br />
Druckkraft über der Sohle, Dimension der Lastplatten (von<br />
untergeordneter Bedeutung), Abstand zwischen Haupt- und<br />
3-D-Wegaufnehmern.<br />
In den folgenden Tabellen sind die Parameter für einen<br />
Sammler mit Eiprofil 2300x1300 und 200 mm Wanddicke<br />
angegeben.<br />
Zuletzt werden die E-Module der Sammlerstruktur (E M<br />
)<br />
und des Bodens (E S<br />
) mit den folgenden Gleichungen berechnet:<br />
Ω 0<br />
γ<br />
⎛ Ω ⎞<br />
K 0<br />
= K G<br />
⋅⎜<br />