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3R Die neue Generation Hydranten (Vorschau)

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3-4/2012<br />

ISSN 2191-9798<br />

K 1252 E<br />

Vulkan-Verlag,<br />

Essen<br />

Fachzeitschrift für sichere und<br />

effiziente Rohrleitungssysteme<br />

Besuchen Sie uns auf der<br />

IFAT<br />

7. bis 11. Mai 2012<br />

Halle B5, Stand 433<br />

www.<strong>3R</strong>-Rohre.de<br />

<strong>Die</strong> <strong>neue</strong> <strong>Generation</strong> <strong>Hydranten</strong><br />

Bewährte Sicherheit im Rohrnetz<br />

Besuchen Sie uns - wir freuen uns auf Sie!<br />

Halle A4 - Stand Nr. 241/342<br />

www.avkmittelmann.com


Halle B 6<br />

Stand 331/430<br />

Qualität auf den ersten Blick!<br />

Serie 19<br />

Serie 18<br />

LightFit<br />

HymaxGrip<br />

Elektroschweißfittings<br />

Ventil-Anbohrarmatur<br />

Wasserzählerschacht


Editorial<br />

Der Nabel der Wasser-, Abwasserund<br />

Abfallwelt<br />

Vom 7. bis zum 11. Mai trifft sich die Wasser-,<br />

Abwasser- und Abfallbranche wieder zur weltweit<br />

größten Umweltmesse in München: der IFAT<br />

ENTSORGA 2012. <strong>Die</strong> Leitmesse ist gegenüber<br />

2010 erneut deutlich gewachsen. Über 2.750<br />

Aussteller zeigen auf einer Fläche von 215.000<br />

m 2 ihre Produkt-Highlights, Neuheiten und ihre<br />

Programmvielfalt. Einen kurzen Überblick über<br />

die Hallenaufteilung und die Höhepunkte des<br />

Rahmenprogramms finden Sie auf Seite 160 und<br />

161 in dieser <strong>3R</strong>-Ausgabe. Mit der Produktvorschau<br />

erhalten Sie einen kleinen Vorgeschmack<br />

auf die Ausstellung der Messe – es gibt viele,<br />

<strong>neue</strong> Innovationen und Weiterentwicklungen.<br />

<strong>Die</strong> Messeausgabe der <strong>3R</strong> gibt einen umfassenden<br />

Einblick über aktuelle Fragestellungen<br />

aus der Forschung und der praktischen Anwendung<br />

des Rohrleitungsbaus. Neben den Hauptthemen<br />

der Wasserversorgung und der<br />

Abwasserentsorgung beleuchtet ein weiterer<br />

Schwerpunkt den Breitbandausbau in Deutschland<br />

vor dem Hintergrund „Hausanschluss und<br />

FTTH“.<br />

Welche Möglichkeiten der Einsatz des Kathodischen<br />

Korrosionsschutzes in abwassertechnischen<br />

Anlagen bietet, beschreibt ein<br />

Bericht in der Rubrik „fkks-Aktuelles“. „Grundstücksentwässerung<br />

im Fokus“ trifft den Kern<br />

der <strong>neue</strong>n Gütegemeinschaft Grundstücksentwässerung.<br />

<strong>3R</strong> sprach mit dem Geschäftsführer<br />

Dirk Bellinghausen über die Ziele und die Entwicklung<br />

der Gütegemeinschaft, die im Mai<br />

2011 gegründet wurde.<br />

In der heutigen Zeit ist es nicht immer leicht, im<br />

Informationsdschungel den Überblick zu behalten.<br />

Um Ihnen eine interessante und informative<br />

Alternative zu den bekannten Plattformen zu<br />

geben, haben wir Anfang Februar den Online-<br />

Auftritt unserer Fachzeitschrift <strong>3R</strong> neu relauncht.<br />

Unter www.<strong>3R</strong>-Rohre.de finden<br />

Sie ab sofort Neuigkeiten<br />

rund um das Thema Rohr – von<br />

aktuellen Branchen-Nachrichten<br />

aus dem In- und Ausland über<br />

Vor ankün digungen oder Nachbesprechungen<br />

interessanter Ver anstaltungen<br />

bis hin zur Prä sentation<br />

von Produktneuheiten oder Darstellung<br />

von Baustellenprojekten.<br />

Über die Inhalte der aktuellen<br />

Ausgabe der <strong>3R</strong> wird natürlich<br />

ebenso informiert, wie über die<br />

Themen der kommenden Ausgaben.<br />

Neuerscheinungen aus dem<br />

Fachbuchangebot des Vulkan-<br />

Verlags werden regelmäßig vorgestellt<br />

und unter dem Motto „Alles, was Recht<br />

ist“, erhalten Sie in der Rubrik „Recht & Regelwerk“<br />

einen Überblick über aktuelle Änderungen<br />

im Bereich der Normung und der Regelwerke.<br />

Wir werden den <strong>3R</strong>-Internetauftritt in den<br />

nächsten Monaten weiter ausbauen und Sie mit<br />

aktuellen Meldungen auf dem Laufenden halten.<br />

Besuchen Sie uns unter www.<strong>3R</strong>-Rohre.de,<br />

wir freuen uns über Ihr Feedback.<br />

Bis dahin wünsche ich allen Teilnehmern der IFAT<br />

ENTSORGA 2012 eine interessante und lebendige<br />

Messe mit vielen Anregungen für den Berufsalltag.<br />

Falls Sie Zeit finden sollten, kommen<br />

Sie gerne bei uns vorbei. Sie finden uns auf dem<br />

Gemeinschaftsstand des Rohrleitungsbauverbandes<br />

und des Rohrleitungssanierungsverbandes<br />

in Halle B5, Stand 433.<br />

Dipl.-Ing. (FH) Nico Hülsdau<br />

<strong>3R</strong>-Chefredakteur<br />

Mit Ihrem Smartphone und diesem QR-Code gelangen<br />

Sie sofort auf die <strong>neue</strong> <strong>3R</strong>-Internetseite<br />

www.<strong>3R</strong>-Rohre.de. Einfach die Kamera Ihres Smartphones<br />

auf den quadratischen Code richten, abfotografieren,<br />

decodieren und die Botschaft lesen.<br />

3-4 / 2012 137


3-4/2012<br />

Inhalt<br />

S. 158 S. 170 S. 174<br />

Editorial<br />

137 Der Nabel der Wasser-,<br />

Abwasser- und Abfallwelt<br />

Nico Hülsdau<br />

Nachrichten<br />

Industrie und Wirtschaft<br />

142 Informations-Offensive 2012 von Sewerin<br />

142 Übertragende Sanierung bei NDT Systems & Services geglückt<br />

143 RWE erhält Genehmigung für die erste Ausbaustufe von Innogy Nordsee 1<br />

143 ILF nimmt Stellung zur Planung von umstrittener Gaspipeline in Pakistan<br />

144 Norma Group erwartet nach Rekordwerten 2011 weiteres Wachstum<br />

144 Bulgarien erhebt Nabucco zum „Projekt von nationaler Bedeutung“<br />

145 Grundfos mit erfolgreichem Geschäftsjahr 2011<br />

146 NEL-Abschnitt der E.ON Ruhrgas verzögert sich<br />

146 IBAK steigt in Kanalrobotik ein<br />

146 Georg Fischer AG steigerte 2011 Ertrag und Umsatz<br />

148 Großauftrag: Butting liefert 75 km Bimetallrohre nach Australien<br />

148 KMG-Niederlassungsleiter werden „Zertifizierte Kanalsanierungsberater“<br />

149 TÜV SÜD gewinnt weiteren Auftrag der Open Grid Europe<br />

150 Arkil Inpipe mit <strong>neue</strong>m Kanalsanierungsfahrzeug<br />

150 Erdgas Münster Transport wird zu Nowega<br />

Verbände und Organisationen<br />

152 FBS feiert 25-jähriges Bestehen<br />

152 Gütegemeinschaft Kanalbau baut ihren Online-Service aus<br />

153 brbv bietet Terminverwaltungsservice für seine Mitglieder<br />

154 DWA-Aktivitäten auf der IFAT ENTSORGA<br />

154 FDBR und rbv kooperieren<br />

156 RSV: Politisches Ränkespiel um die Dichtheitsprüfung in NRW gefährdet Umwelt<br />

und Arbeitsplätze<br />

157 Stadt Innsbruck saniert künftig grabenlos<br />

Interview<br />

182 Grundstücksentwässerung<br />

im Fokus<br />

Dirk Bellinghausen<br />

Personalien<br />

158 Dipl.-Ing. Wilhelm Kröfges verstorben<br />

158 Jochen Homann ist <strong>neue</strong>r Präsident der Bundesnetzagentur<br />

158 Neue Gesamtvertriebsleitung bei Steinzeug-Keramo<br />

159 Arkil Inpipe: Schamer folgt auf Manske<br />

159 In eigener Sache: <strong>3R</strong> mit <strong>neue</strong>r Fachredakteurin<br />

138 3-4 / 2012


S. 191<br />

Besuchen Sie uns<br />

auf der IFAT<br />

Halle B6 Stand 314<br />

Veranstaltungen<br />

160 <strong>Die</strong> IFAT ENTSORGA öffnet ihre Tore<br />

161 Bereich der Kanalsanierung auf der IFAT ist gewachsen<br />

162 Über 590 Experten aus dem Abwassersektor auf dem 25.<br />

Lindauer Seminar<br />

162 Internationale Netzwerke für ein nachhaltiges Wassermanagement<br />

164 REW Istanbul lädt zum achten Mal ein<br />

164 IWEX präsentiert Innovationen im Wasserbereich<br />

Sureline ® - Rohre,<br />

mehr als nur eine<br />

Schutzschicht<br />

Recht & Regelwerk<br />

Fachbericht<br />

166 Auswirkungen der <strong>neue</strong>n EN 545 auf die Planungspraxis<br />

für Trinkwasserleitungen aus duktilem<br />

Gusseisen<br />

Von Jürgen Rammelsberg<br />

170 Zertifizierung im Rohrleitungsbau nach DVGW-<br />

GW 301:2011-10 neu geregelt<br />

FKKS – Aktuelles<br />

Fachbericht<br />

174 Kathodischer Korrosionsschutz im Umfeld von Wasserund<br />

Abwasserreinigungsanlagen<br />

Von Alexander Ploss, Waldemar Korupp und Franz Pruckner<br />

Fachbericht<br />

178 Neue Abrostungsdaten von Stahl in Wasser und deren<br />

Bezug zur DIN 50929<br />

Von Günter Binder<br />

IFAT-Produktvorschau 2012<br />

188 Produktvorschau auf die IFAT 2012<br />

Durchgängig aus PE 100 RC, das<br />

bedeutet kompletter Schutz in allen<br />

Rohrschichten, nicht nur am Innenoder<br />

Außendurchmesser. Somit ideal<br />

für alle Bodenklassen und folgende<br />

Verlegearten:<br />

• Berstlining,<br />

• Einbau mittels Erdrakete,<br />

• Fräsverfahren,<br />

• Pfl ugverfahren,<br />

• Relining,<br />

• sandbettfreie Verlegung,<br />

• Spülbohrverfahren.<br />

3-4 / 2012 FRANK GmbH Telefon + 49 6105 4085-0 139


3-4/2012<br />

Inhalt<br />

S. 226 S. 278 S. 318<br />

Kunststoffgrossrohrtechnik<br />

Fachbericht<br />

212 Aspekte des Stumpfschweißens von PE-Großrohren<br />

Von Bernd Klemm<br />

Wasserversorgung<br />

Fachbericht<br />

220 Räumliche und zeitliche Clusteranalyse des Trinkwassernetzes von<br />

Kuala Lumpur, Malaysia<br />

Von Basheer Obaid, Hans-Christian Sorge, Rolf-<strong>Die</strong>ter Wilken<br />

Projekt kurz beleuchtet<br />

224 Leipziger Wasserleitung mit Rohrstrangrelining saniert<br />

Projekt kurz beleuchtet<br />

226 Anwendungsbeispiele für längskraftschlüssige Steckverbindungen<br />

Projekt kurz beleuchtet<br />

228 Technische Kleinode wieder zum Laufen gebracht<br />

Projekt kurz beleuchtet<br />

232 Bewegliche Stauwehre schützen Venedig vor Hochwasser<br />

Services<br />

233 Marktübersicht<br />

321 Terminkalender<br />

3.US Impressum<br />

Abwasserentsorgung<br />

Fachbericht<br />

244 Göttinger SCHABE in Aktion – TV-Panoramabilder als Datenbasis für<br />

Sanierungsbedarf im Schacht<br />

Von Juliane Schenk<br />

Fachbericht<br />

249 Experimentelle Beurteilung der Standsicherheit von begehbaren<br />

Sammlern mit dem MAC-Prüfsystem<br />

Von Olivier Thépot<br />

Fachbericht<br />

258 Inspektion von Druckleitungen und Dükern<br />

Von Kathrin Sokoll und Bert Bosseler<br />

Fachbericht<br />

266 Abwasserrohre aus Kunststoff: Entwässerung mit<br />

PE-Kanalrohrsystemen<br />

Von Robert Eckert<br />

Projekt kurz beleuchtet<br />

273 Abwasserdruckleitung in offener Bauweise durch den Main verlegt<br />

140 3-4 / 2012


FBS-Betonbauteile.<br />

Projekt kurz beleuchtet<br />

276 GFK-Sondervorschlag für Neudorfer Stauraumkanal DN 3000<br />

Projekt kurz beleuchtet<br />

278 Doppelrohrsysteme für die Abwasseranlage „Mittleres<br />

Saartal“ schützen Wasserschutzgebiet<br />

Projekt kurz beleuchtet<br />

280 Schlierbacher verabschieden sich von Abwassergruben<br />

Projekt kurz beleuchtet<br />

282 780 m Steinzeugrohre für Heidelberg-Bahnstadt<br />

Von Steffen Brandenburg und Engelbert Pawlik<br />

Projekt kurz beleuchtet<br />

284 Rechteckprofile sind günstiger für Heidenheimer Mischwasserkanal<br />

Projekt kurz beleuchtet<br />

286 GFK-Schlauchlinersanierung im nicht befahrbaren Treppenviertel<br />

von Lyon<br />

Von David Veltz und Christian Noll<br />

Projekt kurz beleuchtet<br />

288 Basel saniert eiförmigen Betonkanal mit GFK-Sonderprofilen<br />

Projekt kurz beleuchtet<br />

290 Kombination von Schlauchlining und GFK-Kurzrohrrelining<br />

Projekt kurz beleuchtet<br />

292 Nachtschicht in Brüssels City: 169 m Eiprofil-Schlauchlining<br />

600/900<br />

Fachbericht<br />

294 Praxisergebnisse der Abwasserwärmenutzung<br />

Von Hartmut Solas und Gabriele Krüger<br />

Fachbericht<br />

298 Bodenpressungen und Lastausbreitung unter Tandemfahrzeug<br />

LM 1<br />

Von Frederik Müller<br />

Fachbericht<br />

302 Mechanische Rückstausicherung für fäkalienhaltiges Abwasser<br />

Von Frank Horstmann und Klaus-Ulrich Giehl<br />

Hausanschluss – FTTH<br />

Special<br />

307 FTTH: Neue Methode für einen wirtschaftlichen Zugang zum<br />

High-Speed-Internet<br />

Von Theo Waerder, Alexander Grote und Robert Eckert<br />

Special<br />

314 Fiber to the Home – Ausbau schon heute oder lieber<br />

irgendwann<br />

Von Jan Klingler und Emanuel Hell<br />

Projekt kurz beleuchtet<br />

316 Grabenloser Hausanschluss für Glasfaserleitungen<br />

Projekt kurz beleuchtet<br />

318 Neue Wasserhauseinführung auf Basis des Membran-<br />

Injektions-Systems MIS<br />

Projekt kurz beleuchtet<br />

319 Breitbandausbau – Investition für die Zukunft<br />

<strong>Die</strong> ökologisch<br />

lückenlose Lieferkette.<br />

FBS-Betonbauteile bestehen aus natürlichen,<br />

überall verfügbaren heimischen Rohstoffen.<br />

Auch nach ihrer langen Nutzungsdauer können<br />

sie als Baustoffe zeitgemäß mit wenig<br />

Energieaufwand weiterverarbeitet und wieder<br />

verwendet werden. Klarer Fall: FBS setzt<br />

auf eine ökologisch lückenlose Lieferkette.<br />

25 Jahre<br />

Wir freuen uns auf Sie<br />

in Halle B5 337/428.<br />

3-4 / 2012 141


Industrie und Wirtschaft<br />

Nachrichten<br />

Bild: Hermann Sewerin GmbH, Gütersloh<br />

Informations-Offensive 2012 von Sewerin<br />

Wohl jeder aufmerksame Mediennutzer<br />

hat sie schon gesehen: <strong>Die</strong> kleinen Quadrate<br />

mit der eher zufällig wirkenden Struktur<br />

aus schwarzen und weißen Punkten. Mehr<br />

und mehr erobern sie unsere Aufmerksamkeit,<br />

sei es in Anzeigen, auf Plakaten, Eintrittskarten,<br />

Flugtickets und was sich sonst<br />

noch denken lässt. <strong>Die</strong>se QR-Codes, nach<br />

der englischen<br />

B e ze i c h n u n g<br />

quick response<br />

codes, revolutionieren<br />

die<br />

Informationsweitergabe<br />

und<br />

-verarbeitung.<br />

<strong>Die</strong> Gütersloher<br />

Hermann<br />

Sewerin GmbH<br />

setzt seit Anfang<br />

2012 QR-<br />

Codes im Rahmen<br />

ihrer Fachanzeigen<br />

ein.<br />

Ab sofort<br />

Bild: Das Smartphone macht es möglich: Kamera des Smart phones<br />

auf den Code richten, abfotografieren, decodieren und die Botschaft<br />

lesen.<br />

wird Produkten<br />

und <strong>Die</strong>nstleistungen<br />

ein QR-<br />

Code zugeordnet. Mit einem SmartPhone<br />

fotografiert und der entsprechenden meist<br />

kostenlosen App analysiert, wird der Interessent<br />

auf die Produktinformation in der<br />

Sewerin-Datenbank weitergeleitet, die<br />

sich auf den Internetseiten des Unternehmens<br />

befinden (www.sewerin.com).<br />

Jeder Nutzer hat so die Möglichkeit,<br />

sich schnell und umfangreich einen Überblick<br />

über das beworbene Produkt oder die<br />

<strong>Die</strong>nstleistung zu verschaffen.<br />

<strong>Die</strong>sem ersten Schritt wird im Verlauf<br />

des kommenden Jahres ein weiterer folgen:<br />

Nach und nach erfolgt eine Umstellung<br />

der Verknüpfung von der Prospekt-<br />

Datenbank in eine <strong>neue</strong> Bewegtbild-Datenbank.<br />

Hier wird der Nutzer dann erfahren,<br />

wie das einzelne Produkt funktioniert<br />

und in der täglichen Arbeit eingesetzt werden<br />

kann.<br />

Sewerin wird die QR-Code-Technik zukünftig<br />

konsequent zur qualitativen Verbesserung<br />

der Kundenkommunikation einsetzen.<br />

Übertragende Sanierung bei NDT Systems &<br />

Services geglückt<br />

Rund drei Monate nach dem Insolvenzantrag<br />

ist die angestrebte übertragende<br />

Sanierung bei der NDT Systems & Services<br />

Gruppe geglückt. Der internationale<br />

Technologieführer im Bereich Ultraschall-<br />

Prüfsysteme für die Öl-, Gas- und Stahlindustrie<br />

mit Sitz in Stutensee bei Karlsruhe<br />

wird mit Wirkung zum 1. April von<br />

der Weissker-Gruppe übernommen, einer<br />

weltweit tätigen, mittelständischen Unternehmens-Holding<br />

mit Sitz im thüringischem<br />

Greiz.<br />

Eine wesentliche Voraussetzung für<br />

den Einstieg der Investoren war die positive<br />

wirtschaftliche Entwicklung, die NDT<br />

Systems & Services seit dem Insolvenzantrag<br />

am 23. Dezember 2011 genommen<br />

hatte. Der vom Amtsgericht Karlsruhe<br />

bestellte Insolvenzverwalter und<br />

Sanierungsexperte Tobias Hoefer hatte<br />

in den vergangenen Wochen mit mehreren<br />

Investoren über die Zukunft der NDT<br />

Systems & Services Gruppe verhandelt.<br />

„Nach einem weltweiten Investorenprozess<br />

hatte sich ein Kreis von hochseriösen<br />

und finanziell gut ausgestatteten Investoren<br />

herauskristallisiert, die alle eine<br />

langfristige strategische Zielsetzung mit<br />

der NDT verfolgen wollten. Den Ausschlag<br />

für Weissker gab schließlich neben dem<br />

Kaufpreis vor allem die Entwicklungsperspektive<br />

und die Vielzahl von freiwilligen<br />

Zusagen insbesondere an die Adresse der<br />

Mitarbeiter“ betonte er anlässlich der Unterzeichnung<br />

des Kaufvertrags.<br />

So erklärte sich Weissker bereit, nicht<br />

nur alle rund 210 Arbeitsverhältnisse am<br />

Standort Stutensee sowie die übrigen<br />

Auslandsgesellschaften mit weiteren 290<br />

Arbeitsplätzen zu übernehmen, sondern<br />

sprach für Stutensee auch eine weitreichende<br />

Beschäftigungs- und Bestandsgarantie<br />

aus. <strong>Die</strong> Zusage umfasst neben dem<br />

Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen<br />

für die Dauer eines Jahres auch den<br />

Verzicht auf eine Stilllegung oder die Veräußerung<br />

von Geschäftsbereichen. Darüber<br />

hinaus soll die Gesamtzahl der Mitarbeiter<br />

für die Dauer von drei Jahren konstant<br />

gehalten oder erhöht werden.<br />

Der Betriebsrat zeigte sich sehr zufrieden<br />

mit der jetzt gefundenen Lösung:<br />

„Wir haben nicht zu hoffen gewagt, dass<br />

am Ausgang des Insolvenzverfahrens für<br />

die Kolleginnen und Kollegen so ein überzeugendes<br />

Ergebnis steht. Es bleibt nicht<br />

nur das erhalten, was wir uns in den vergangenen<br />

Jahren erarbeitet haben, sondern<br />

wir gewinnen auch Sicherheit und<br />

<strong>neue</strong> Entwicklungschancen für jeden Einzelnen<br />

hinzu. Unser Dank dafür gilt insbesondere<br />

auch dem Insolvenzverwalter<br />

Tobias Hoefer, mit dem zusammen wir<br />

hier die Arbeitnehmerbelange vorbildlich<br />

umsetzen konnten“, betonte die Betriebsratsvorsitzende<br />

Melanie Bolz.<br />

142 3-4 / 2012


RWE erhält<br />

Genehmigung für die<br />

erste Ausbaustufe<br />

von Innogy Nordsee 1<br />

Gemeinsam mit den Windparks Innogy Nordsee 2 und Innogy<br />

Nordsee 3 sollen dort in den kommenden Jahren auf rund 100<br />

Quadratkilometern insgesamt rund 160 Windturbinen mit einer<br />

Leistung von ca. 1.000 Megawatt errichtet werden. RWE hatte<br />

den Park nach Erwerb in drei ungefähr gleichgroße Teilstücke<br />

aufgeteilt, deren Genehmigungen unabhängig voneinander erfolgen.<br />

<strong>Die</strong> nun vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie<br />

(BSH) ausgestellte Genehmigung bezieht sich auf den<br />

ersten Teilbereich dieses Areals im Umfang von 54 Windkraftanlagen.<br />

<strong>Die</strong> Genehmigungen für die zwei weiteren Teilbereiche<br />

(Innogy Nordsee 2 mit 48 Turbinen und Innogy Nordsee 3<br />

mit 60 Turbinen) werden ebenfalls zeitnah erwartet.<br />

Prof. Fritz Vahrenholt, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

der RWE Innogy GmbH: „<strong>Die</strong> erste Genehmigung für unseren<br />

Offshore-Windpark Innogy Nordsee 1 ist ein wichtiger Meilenstein<br />

für uns, auf den wir rund drei Jahre hingearbeitet haben.<br />

Innerhalb der RWE-Ausbaustrategie für er<strong>neue</strong>rbare Energien<br />

spielt dieses Projekt eine herausragende Rolle.“<br />

RWE Innogy hatte Ende 2008 die Rechte am Projekt Innogy<br />

Nordsee 1 vom Projektentwicklungsunternehmen ENOVA<br />

erworben. Das Windkraftwerk Innogy Nordsee 1 ist das zweite<br />

große Offshore-Windprojekt, das RWE Innogy in deutschen<br />

Gewässern realisiert. Derzeit in Bau ist der Windpark Nordsee<br />

Ost rund 30 km nördlich von Helgoland.<br />

ILF nimmt Stellung zur Planung von umstrittener<br />

Gaspipeline in Pakistan<br />

Im Zuge der Sanktionen gegen den Iran<br />

ist auch ein Projekt des Münchner Unternehmens<br />

ILF Beratende Ingenieure in den<br />

Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gerückt:<br />

die Mitarbeit bei der Planung einer Gaspipeline<br />

in Pakistan. <strong>Die</strong>ses Pipelineprojekt<br />

soll bei Fertigstellung an die derzeit<br />

im Bau befindliche Pipeline auf dem Gebiet<br />

des Iran angeschlossen werden. ILF<br />

hat mit der Pipeline im Iran nichts zu tun.<br />

Selbstverständlich beobachtet ILF laufend<br />

die sich ändernden Sanktionen gegen den<br />

Iran und den Einfluss auf laufende Aufträge<br />

und mögliche zukünftige Projekte. Das<br />

Mitwirken bei diesem innerpakistanischen<br />

Projekt verstößt nicht gegen die derzeit<br />

international geltenden Sanktionen. „Sollte<br />

sich daran etwas ändern und die Sanktionen<br />

auch diesen Teil der Pipeline betreffen,<br />

werden wir die Arbeiten sofort einstellen<br />

und den Vertrag auflösen“, so Bernhard<br />

Lässer, Geschäftsführer der ILF München.<br />

Das Unternehmen ILF gewann 2007<br />

eine internationale Ausschreibung, an der<br />

zahlreiche namhafte Ingenieurbüros weltweit<br />

teilgenommen hatten. <strong>Die</strong> Auftragsvergabe<br />

hat sich dann bis Anfang 2011<br />

hingezogen. Aufgabe der ILF ist es, das<br />

Pipelinesystem in Pakistan zu planen und<br />

die Ausschreibungen für die dann am Bau<br />

beteiligten Generalunternehmer vorzubereiten.<br />

Auftraggeber ist das pakistanische<br />

Unternehmen ISGS (Interstate Gas Systems),<br />

das keinerlei Verbindung zum Iran<br />

hat.<br />

Geplanter Fertigstellungszeitpunkt<br />

der Gaspipeline ist Ende 2014. Während<br />

die Pipeline auf iranischer Seite bis auf die<br />

letzten 250 km bereits fertiggestellt ist, ist<br />

die Leitung auf pakistanischer Seite noch<br />

im Planungsstadium. <strong>Die</strong> Länge der Pipeline<br />

auf pakistanischer Seite beträgt rund<br />

780 km. Wird das Projekt nicht rechtzeitig<br />

fertiggestellt, fallen auf pakistanischer<br />

Seite enorme finanzielle Belastungen an,<br />

da es seitens der pakistanischen Regierung<br />

ein sogenanntes „Take or Pay Agreement“<br />

mit dem Iran gibt.<br />

3-4 / 2012 143


Industrie und Wirtschaft<br />

Nachrichten<br />

Norma Group erwartet nach Rekordwerten<br />

2011 weiteres Wachstum<br />

<strong>Die</strong> Norma Group AG, ein internationaler<br />

Markt- und Technologieführer für hochentwickelte<br />

Verbindungstechnik, hat im<br />

Geschäftsjahr 2011 Höchstwerte bei<br />

Umsatz und Ergebnis erzielt. Der Umsatz<br />

ist in der Berichtsperiode mit 581,4 Millionen<br />

Euro (2010: 490,4 Millionen Euro)<br />

um 18,5 % gestiegen. Das um<br />

Akquisitionen bereinigte<br />

organische Wachstum<br />

der Norma Group<br />

belief sich 2011 auf<br />

65,6 Millionen Euro<br />

oder 13,4 % im Vergleich<br />

zum Vorjahr. <strong>Die</strong><br />

zum Ende des ersten Quartals 2011 vollständig<br />

integrierten US-amerikanischen<br />

Firmen R.G.Ray (Norma Illinois) und Craig<br />

Assembly (Norma St. Clair) erwirtschafteten<br />

im Geschäftsjahr 2011 32,0 Millionen<br />

Euro. Das bereinigte betriebliche Ergebnis<br />

(bereinigtes EBITA) der Norma Group<br />

hat mit 102,7 Millionen Euro (2010: 85,4<br />

Millionen Euro) einen Zuwachs<br />

von 20,2 % erreicht. Alle<br />

drei regionalen Berichtssegmente<br />

EMEA (Europe,<br />

Middle East, Africa),<br />

Amerika und Asien-<br />

Pazifik haben zu dieser<br />

Verbesserung<br />

beigetragen.<br />

Mit einer bereinigten<br />

EBI-<br />

T A - M a r g e<br />

von 17,7 %<br />

wurde ein<br />

Bild: Norma-Vorstandvorsitzender Werner Deggim (re.) und Vorstandsmitglied<br />

Dr. Othmar Belker<br />

Rekordwert<br />

erzielt (2010:<br />

17,4 %).<br />

Werner Deggim, Vorstandsvorsitzender<br />

der Norma Group, sagt: „2011 war ein<br />

hervorragendes Jahr für die Norma Group.<br />

Umsatz und Ergebnis haben Rekordmarken<br />

erreicht. Der weiter gewachsene Auftragsbestand<br />

zeigt zudem, dass die starke<br />

Nachfrage nach unseren innovativen Produkten<br />

weiter anhält. Auch für das laufende<br />

Geschäftsjahr 2012 sind wir optimistisch.“<br />

Für 2012 rechnet die Norma Group<br />

mit einem Wachstum des Konzernumsatzes<br />

zwischen 3 und 6 % gegenüber dem<br />

Vorjahr.<br />

Auch der Auftragsbestand ist 2011<br />

stark gewachsen: mit einem Volumen von<br />

218,6 Millionen Euro liegt dieser mehr<br />

als 16 % über dem Wert des Vorjahres<br />

(188,0 Millionen Euro). Dabei verzeichneten<br />

alle regionalen Segmente einen<br />

Anstieg im Auftragsbestand. Im vierten<br />

Quartal 2011 lag der Umsatz der Norma<br />

Group mit 139,6 Millionen Euro 8,3 % höher<br />

als im Vorjahresquartal. Dazu beigetragen<br />

hat die anhaltend hohe Nachfrage<br />

der Kunden.<br />

Bulgarien erhebt Nabucco zum<br />

„Projekt von nationaler Bedeutung“<br />

Das Nabucco Projekt wurde von der bulgarischen<br />

Regierung beim Ministerrat<br />

Anfang April zum „Projekt von nationaler<br />

Bedeutung“ erklärt. <strong>Die</strong>s ist eine wichtige<br />

Entscheidung, die die Beschleunigung<br />

des Implementierungsprozesses unterstützt<br />

und die öffentlichen und strategischen<br />

Vorteile des Nabucco Pipeline-Projekts<br />

unterstreicht.<br />

Reinhard Mitschek, Geschäftsführer<br />

der Nabucco Gas Pipeline International<br />

GmbH, erklärt dazu: „Wir begrüßen diese<br />

bedeutsame Entscheidung der bulgarischen<br />

Regierung und ihr erneutes Bekenntnis<br />

zum Nabucco Pipeline-Projekt.<br />

Nabucco ist das Flaggschiff-Projekt im<br />

südlichen Korridor, weil es die beste geschäftliche<br />

und strategische Option zur<br />

Bild: Nabucco Pipeline<br />

Bild: Reinhard Mitschek, Geschäftsführer<br />

der Nabucco Gas Pipeline International<br />

GmbH, begrüßt die Entscheidung der bulgarischen<br />

Regierung.<br />

Diversifizierung der Gasversorgung von<br />

Bulgarien und Europa verkörpert. Der Prioritätsstatus<br />

eines ‚Projektes von nationaler<br />

Bedeutung‘ wird eine schnelle Implementierung<br />

und Errichtung der Pipeline<br />

auf bulgarischem Gebiet ermöglichen.“<br />

Das Nabucco Projekt verzeichnet in<br />

Bulgarien weiterhin große Fortschritte. Im<br />

März dieses Jahres genehmigte die bulgarische<br />

Regierung den Entwurf der Ratifizierung<br />

des Projektunterstützungsvertrags,<br />

der voraussichtlich in Kürze vom<br />

Parlament verabschiedet werden wird.<br />

<strong>Die</strong> Umwelt- und Sozialverträglichkeitsprüfung<br />

läuft. Öffentliche Zusammenkünfte<br />

mit Vertretern kommunaler und<br />

regionaler Behörden und auch Konsultationen<br />

und Treffen mit Vertretern zuständiger<br />

Nicht-Regierungsorganisationen<br />

wurden durchgeführt.<br />

144 3-4 / 2012


Bild: Grundfos<br />

ROHRsysteme<br />

aus steinzeug<br />

Technologiezentrum in Bjerringbro<br />

Grundfos mit<br />

erfolgreichem<br />

Geschäftsjahr 2011<br />

Nie zuvor hat Grundfos so viele Pumpen verkauft wie im<br />

Jahr 2011. Daher kann der Pumpenhersteller ein sehr gutes<br />

Jahresergebnis mit ordentlichen Zuwachsraten und einem<br />

sehr zufriedenstellenden Gewinn vorzulegen.<br />

Der Nettoumsatz im Jahr 2011 belief sich auf mehr<br />

als 2,8 Milliarden Euro. Verglichen mit den Umsatzzahlen<br />

von 2010 in der Höhe von 2,6 Milliarden Euro bedeutet<br />

das eine Erhöhung um 8 %. <strong>Die</strong> Kosten für Forschung und<br />

Entwicklung wie auch die Vertriebs- und Verwaltungskosten<br />

stiegen um 13 %.<br />

Dass bei Grundfos langfristige Investitionen auch bei<br />

einem verstärkten Wettbewerbsdruck getätigt werden<br />

können, ist auf die speziellen Eigentumsstrukturen von<br />

Grundfos zurückzuführen. So wurde in Forschung und<br />

Technologieentwicklung ein Betrag von 161 Millionen Euro<br />

investiert. Das Betriebsergebnis für 2011 beläuft sich auf<br />

269 Millionen Euro, wohingegen für 2010 ein Ergebnis von<br />

296 Millionen Euro erreicht wurde. <strong>Die</strong> zu verzinsenden<br />

Nettoverbindlichkeiten betragen zum jetzigen Zeitpunkt<br />

377 Millionen Euro. Im Vorjahr lagen diese bei 296 Millionen<br />

Euro. Der Cash Flow aus der operativen Geschäftstätigkeit<br />

beläuft sich auf 296 Millionen Euro, die Eigenkapitalquote<br />

verbesserte sich in 2011 von 59,9 % auf 63,3 %.<br />

Da sich viele westeuropäische Märkte zurzeit in einer<br />

Phase der Stagnation ohne wirtschaftliches Wachstum<br />

befinden, hat Grundfos seine geschäftlichen Aktivitäten<br />

verstärkt auf andere Märkte ausgeweitet. „Wir gehen davon<br />

aus, dass der europäische Markt in den kommenden<br />

Jahren weniger stark wächst. So freut es uns umso mehr,<br />

dass wir unser Unternehmen zur rechten Zeit weiter global<br />

ausgerichtet haben und uns stark auf den Märkten<br />

der Welt positioniert haben, in denen in den kommenden<br />

Jahren ein starkes wirtschaftliches Wachstum erwartet<br />

wird. Dazu zählen die so genannten „BRIC-Staaten“ Brasilien,<br />

Russland, Indien und China, aber auch Länder wie die<br />

Türkei, Ukraine, Thailand, Vietnam, Südafrika und Länder<br />

des Nahen Ostens“, erläuterte Carsten Bjerg, Präsident<br />

der Grundfos Gruppe.<br />

So hat das Unternehmen 2011 ein globales Kompetenzzentrum<br />

für die Bereiche Wasserversorgung und<br />

Abwasser eingerichtet, mit dem Ziel, ein Wachstum in<br />

diesen Bereichen zu bewirken. Ferner wurden eine <strong>neue</strong><br />

Vertriebsgesellschaft in Südamerika gegründet und Fertigungswerke<br />

in Singapur, Serbien und Ungarn gebaut.<br />

Grundfos beschäftigt derzeit ca. 17.500 Mitarbeiteer<br />

weltweit, darunter ca. 1.500 Mitarbeiter in den deutschen<br />

Tochtergesellschaften.<br />

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3-4 / 2012 145


Industrie und Wirtschaft<br />

Nachrichten<br />

NEL-Abschnitt der E.ON Ruhrgas verzögert sich<br />

Weil Bürger im Landkreis Harburg, südlich<br />

von Hamburg, gegen den Bau der<br />

Erdgasleitung NEL geklagt haben, wird<br />

die Leitung in Teilen später fertig als geplant.<br />

Auf einem Abschnitt von 35 km ist<br />

die Trassenführung mit der so genannten<br />

Südvariante Winsen/Luhe überarbeitet<br />

worden. Damit ist in diesem Bauabschnitt<br />

der E.ON Ruhrgas, die von der<br />

gesamten Länge der NEL rund 120 km<br />

realisiert, mit einer Verzögerung von einem<br />

Jahr zu rechnen.<br />

Etwas anders sieht es in Mecklenburg-<br />

Vorpommern aus. Hier sowie im westlichen<br />

Teil in Niedersachsen plant und baut<br />

die WINGAS-Gruppe die NEL. Mehr als<br />

drei Viertel der NEL-Leitung – und damit<br />

mehr als geplant – sind in dem 240 km<br />

langen Abschnitt bereits verlegt.<br />

Im niedersächsischen Teil liegen die<br />

Projektpartner hinter dem Plan. Grund<br />

für die Verzögerung ist vor allem die Entscheidung<br />

des Oberverwaltungsgerichts<br />

Lüneburg, das im vergangenen Sommer<br />

einen Teil der Klagen der Bürger zugelassen<br />

und somit die Bauarbeiten in einigen<br />

Bereichen rund um Winsen/Luhe (Landkreis<br />

Harburg) gestoppt hat. Mit der <strong>neue</strong>n<br />

Südvariante sollen nun die Vorgaben<br />

des Gerichts umgesetzt werden – u.a.<br />

wird die Leitung mit mindestens 350 m<br />

Abstand zur Wohnbebauung entfernt verlegt<br />

werden müssen. Mit dem <strong>neue</strong>n Leitungsabschnitt,<br />

der neu geplant und verlegt<br />

werden muss, betreffen die Bauarbeiten<br />

nun andere Gemeinden und Anwohner.<br />

IBAK steigt in Kanalrobotik ein<br />

2011 verzeichnete der führende Hersteller<br />

von Kanalinspektionssystemen, die IBAK<br />

Helmut Hunger GmbH & Co. KG in Kiel, mit<br />

42 Mio. EUR einen erneuten Umsatzrekord.<br />

Damit hat IBAK in weniger als zehn Jahren<br />

seinen Umsatz nahezu verdreifacht. Im<br />

gleichen Zeitraum stieg die Zahl der Mitarbeiter<br />

von 160 auf 270. Auch das laufende<br />

Jahr hat für IBAK sehr gut begonnen. Über<br />

40 Fahrzeuge stehen bereits in den Auftragsbüchern<br />

für 2012.<br />

Kurz vor der IFAT hat das Kieler Familienunternehmen<br />

überraschend mitgeteilt, dass<br />

es eine Zusammenarbeit mit der JS Kanalrobotik<br />

GmbH aus Karlsruhe, dem führenden<br />

Produzenten von voll elektrisch betriebenen<br />

Kanalfräsrobotern und –sanierungssystemen,<br />

eingegangen ist. IBAK wird in dem<br />

<strong>neue</strong>n Unternehmen eine Mehrheitsbeteiligung<br />

halten und die beiden Gründer der<br />

JS Kanalrobotik, Bernd Sennert und Thomas<br />

Joachim, stellen die Geschäftsführer<br />

für Vertrieb und Technik. Mit dem Einstieg<br />

von IBAK firmiert das Unternehmen um in<br />

IBAK JS Robotics GmbH und wird in Kürze in<br />

<strong>neue</strong> Räumlichkeiten umziehen. <strong>Die</strong>se werden<br />

laut Bernd Sennert dringend benötigt,<br />

da der bisherige Standort dem expandierenden<br />

Unternehmen keine ausreichenden<br />

Erweiterungsmöglichkeiten bot.<br />

In der <strong>neue</strong>n IBAK JS Robotics GmbH<br />

werden die technische Kompetenz des<br />

jungen Unternehmens JS Kanalrobotik zur<br />

Entwicklung und Herstellung elektromechanischer<br />

Fräsroboter und das Know How<br />

von IBAK als Marktführer zu einer perfekten<br />

Symbiose geführt. „Wir sehen in der<br />

gemeinsamen Nutzung von Produktionsressourcen<br />

und Vertriebswegen für beide<br />

Unternehmen und somit nicht zuletzt<br />

für den Kunden einen enormen Vorteil“, so<br />

IBAK Geschäftsführer Werner Hunger.<br />

Bereits auf der IFAT wollen die beiden<br />

<strong>neue</strong>n Partner ein gemeinsam aufgebautes<br />

Fräsroboter-Fahrzeug vorstellen.<br />

Georg Fischer AG steigerte 2011 Ertrag und Umsatz<br />

Georg Fischer nutzte 2011 seine globale<br />

Präsenz und starke Marktposition in den<br />

Kernmärkten. Umsatz und Ertrag konnten<br />

substanziell verbessert werden. Alle<br />

drei Unternehmensgruppen wuchsen über<br />

dem Marktdurchschnitt und haben deutlich<br />

Wert generiert. Georg Fischer legte in<br />

allen Wirtschaftsregionen zu. Erfolgsmindernd<br />

wirkte sich die starke Aufwertung<br />

des Schweizer Frankens aus.<br />

Der Konzernumsatz stieg 2011 um<br />

6 % auf CHF 3,64 Mia. Im ersten Halbjahr<br />

2011 betrug das Umsatzwachstum 10 %,<br />

im zweiten Halbjahr schwächte es sich gegenüber<br />

dem bereits sehr starken zweiten<br />

Halbjahr 2010 auf 1 % ab. Das Betriebsergebnis<br />

erhöhte sich um 31 % auf CHF 235<br />

Mio. (Vorjahr CHF 180 Mio.). Der Reingewinn<br />

stieg um 56 % auf CHF 168 Mio. Der<br />

freie Cashflow belief sich auf CHF 103 Mio.<br />

(Vorjahr CHF 150 Mio.)<br />

GF Piping Systems erreichte in<br />

Schweizer Franken einen Umsatz von CHF<br />

1,17 Mia. und liegt damit auf Vorjahreshöhe.<br />

In Lokalwährungen betrug das Umsatzwachstum<br />

11 %. Nach einem starken<br />

ersten Halbjahr 2011 schwächte sich das<br />

Umsatzwachstum im zweiten Halbjahr<br />

2011 vor allem in Europa ab, während die<br />

Nachfrage in Asien und in Amerika auf hohem<br />

Niveau stabil blieb. Im Oktober eröffnete<br />

GF Piping Systems bereits das elfte<br />

und bislang größte Produktionswerk in<br />

China, was der Unternehmensgruppe erlaubt,<br />

den chinesischen Markt noch besser<br />

abzudecken. Größere Investitionen<br />

erfolgten auch in der Logistik mit der Eröffnung<br />

<strong>neue</strong>r Logistikzentren in Atlanta<br />

(USA) für Nordamerika und in Singapur<br />

für Südostasien, ebenso wurde das zentrale<br />

Logistikzentrum in Schaffhausen<br />

(Schweiz) erweitert. Im Dezember 2011<br />

gab Georg Fischer den Kauf von Harvel<br />

Plastics (USA) bekannt (siehe <strong>3R</strong>, Ausgabe<br />

1-2/2012).<br />

146 3-4 / 2012


3-4 / 2012 147


Industrie und Wirtschaft<br />

Nachrichten<br />

Großauftrag: Butting liefert 75 km<br />

Bimetallrohre nach Australien<br />

Bild: Butting Bimetall BuBi®-Rohre<br />

Vor der westlich von Australien gelegenen<br />

Kimberley Küste befindet sich das Ichthys-<br />

Gasfeld, das ab 2013 erschlossen werden<br />

soll. An der Errichtung der 889 km langen<br />

Pipeline von der Förderplattform zu Wasser<br />

bis zum Weiterverarbeitungsort Darwin<br />

ist Butting maßgeblich beteiligt: mit<br />

der Lieferung von rund 75 km Bimetall-<br />

Rohren. Anfang dieses Jahres wurde der<br />

Vertrag für das Ichthys LNG Projekt mit<br />

dem projektführenden Unternehmen IN-<br />

PEX abgeschlossen.<br />

<strong>Die</strong> georderten Butting<br />

Bimetall BuBi®-<br />

Rohre bestehen aus den<br />

Werkstoffen TP 317L<br />

/ UNS S31703, für das<br />

Liner-Innenrohr, und<br />

SAWL 450 FD, für das C-<br />

Stahl-Außenrohr. Gefertigt<br />

wird nach der Norm<br />

DNV-OS-F101 und weiteren<br />

Anforderungen der<br />

Kundenspezifikation. <strong>Die</strong><br />

Abmessung für diesen<br />

Auftrag beläuft sich auf<br />

457,0 x (21,9 + 3) mm.<br />

„<strong>Die</strong> Gesamtmenge<br />

des Großauftrages<br />

wird in mehreren Etappen ab dem dritten<br />

Quartal 2013 ausgeliefert. Bevor die Rohre<br />

dann an ihrem Bestimmungsort verlegt<br />

werden, verarbeitet der Kunde sie weiter,<br />

indem er eine Ummantelung anbringt“,<br />

führt Brigitte Blechinger, Leiterin der Verkaufsabteilung<br />

Öl & Gas Upstream, aus.<br />

BuBi®-Rohre bestehen zum einen aus<br />

dem innenliegenden Liner-Rohr und zum<br />

anderen aus einem außenliegenden C-<br />

Stahl-Rohr. <strong>Die</strong>se beiden Rohre werden<br />

durch hydraulisches Expandieren mechanisch<br />

klangfest miteinander verbunden.<br />

Das bei Butting entwickelte Verfahren zur<br />

mechanischen Verbindung zweier Rohre<br />

ist kostengünstiger als Rohre aus Vollmaterial.<br />

Auch gegenüber metallurgisch<br />

plattierten Rohren ist das BuBi®-Rohr laut<br />

Hersteller ökonomisch überlegen und sichert<br />

gleichzeitig alle Eigenschaften metallurgisch<br />

plattierter Rohre. Das Verfahren<br />

ermöglicht zudem eine breite Auswahl an<br />

Werkstoffkombinationen.<br />

KMG-Niederlassungsleiter<br />

werden „Zertifizierte<br />

Kanalsanierungsberater“<br />

Wissen, worauf es ankommt – so lautet<br />

der Kern der neu formulierten, im Februar<br />

eingeführten Unternehmensphilosophie<br />

des Kanaldienstleisters KMG Pipe Technologies.<br />

Nicht zuletzt, um diese Devise mit<br />

Leben zu füllen, wird KMG PT in diesem<br />

Jahr sämtliche Leiter der inzwischen acht<br />

Rohrsanierungs-Niederlassungen bei der<br />

Technischen Akademie Hannover (TAH)<br />

zu Zertifizierten Kanalsanierungs-Beratern<br />

ausbilden lassen.<br />

Den Auftrag konnte TAH-Geschäftsführer<br />

Dr. Igor Borovsky am 22.02.2012 anlässlich<br />

der KMG-Niederlassungsleiter-<br />

Tagung in Grüneberg / Hessen entgegen<br />

nehmen.<br />

Dazu Dipl.-Ing. Holger Zinn, KMG PT-<br />

Geschäftsführer: „Natürlich haben unsere<br />

Niederlassungsleiter auch heute schon<br />

die notwendige Fachkompetenz. Aber zum<br />

einen kann ein aktuelles Wissens-Update<br />

ja auch Führungskräften nie schaden und<br />

zum anderen ist es heute im Sanierungsmarkt<br />

eben üblich, auch formale Nachweise<br />

für vorhandene Qualifikationen zu fordern.<br />

Durch die anstehende Schulung wird<br />

KMG in Kürze also auch in dieser Hinsicht<br />

voll auf der Höhe der Zeit sein.“<br />

Bild: Sehen der Fortbildung bei der<br />

Technischen Akademie Hannover erwartungsvoll<br />

entgegen: <strong>Die</strong> Niederlassungsleiter<br />

von KMG Pipe Technologies, hier mit<br />

KMG PT-Geschäftsführer Dipl.-Ing. Holger<br />

Zinn (re.) und TAH-Geschäftsführer<br />

Dr. Igor Borovsky (vorn Mitte)<br />

148 3-4 / 2012


TÜV SÜD gewinnt weiteren Auftrag der<br />

Open Grid Europe<br />

<strong>Die</strong> Open Grid Europe GmbH betreibt in<br />

Deutschland ein Erdgastransportleitungsnetz<br />

mit einer Gesamtlänge von rund<br />

12.000 km. Dazu gehören u. a. die Leitung<br />

der Mittel-Europäischen-Gasleitung<br />

(MEGAL) zwischen Schwandorf und Windberg<br />

sowie die <strong>neue</strong> Gastransportleitung<br />

zwischen Sannerz in Hessen und Rimpar<br />

in Unterfranken. Sie verläuft weitgehend<br />

parallel zu einer bestehenden Erdgasfernleitung<br />

und erhöht die Kapazität des Nord-<br />

Süd-Transportes. Mit dem Ausbau des Leitungsnetzes<br />

leistet Open Grid Europe einen<br />

wichtigen Beitrag zur Versorgung von<br />

privaten und industriellen Verbrauchern in<br />

Bayern und Hessen mit Erdgas.<br />

<strong>Die</strong> <strong>neue</strong> Trasse soll bereits im Oktober<br />

2012 in Betrieb gehen. Sie hat eine<br />

Länge von etwa 67 km, davon ca. 10 km<br />

in Hessen und ca. 57 km in Bayern. Der<br />

Leitungsdurchmesser liegt bei 1.016 mm,<br />

der maximal mögliche Betriebsdruck bei<br />

100 bar. <strong>Die</strong> Gesamtkosten des Ausbaus<br />

liegen bei rund 125 Millionen Euro.<br />

Mit der Qualitätssicherung der <strong>neue</strong>n<br />

Leitung hat die Open Grid Europe GmbH<br />

die TÜV SÜD Industrie Service GmbH<br />

beauftragt. In den kommenden Monaten<br />

werden die Rohrfernleitungsexperten<br />

von TÜV SÜD kontinuierlich vor Ort<br />

sein und die Einhaltung der Qualitätsvorgaben<br />

kontrollieren. Zusätzlich werden<br />

im Münchner Werkstofflabor von<br />

TÜV SÜD Industrie Service auch eingehende<br />

Untersuchungen von Werkstoffen<br />

und Schweißnähten durchgeführt. „Beim<br />

Bau und beim Betrieb von Gasfernleitungen<br />

steht die Sicherheit an erster Stelle“,<br />

betont Hans-Joachim de la Camp, Leiter<br />

der Abteilung Rohrfernleitungen der TÜV<br />

SÜD Industrie Service GmbH. „Mit unseren<br />

Prüfungen leisten wir einen Beitrag<br />

dazu, dass Leitungen und Netze langfristig<br />

sicher, zuverlässig und wirtschaftlich<br />

betrieben werden können.“<br />

<strong>Die</strong> TÜV SÜD Industrie Service GmbH<br />

unterstützt Planer, Hersteller, Errichter<br />

und Betreiber von Rohrfernleitungen<br />

mit umfassenden <strong>Die</strong>nstleistungen. Das<br />

Spektrum reicht von Stresstests für <strong>neue</strong><br />

Fernleitungen über den Einsatz von intelligenten<br />

Messmolchen bis zum Reparaturverfahren<br />

Hot Sleeves.<br />

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3-4 / 2012 149


Industrie und Wirtschaft<br />

Nachrichten<br />

Arkil Inpipe mit <strong>neue</strong>m<br />

Kanalsanierungsfahrzeug<br />

<strong>Die</strong> Arkil Inpipe GmbH hat bei Schwalm Robotic<br />

im nordhessischen Bad Hersfeld einen<br />

maßgeschneiderten Kanalsanierungsroboter<br />

geordert. Das Fahrzeug auf Basis eines<br />

12-Tonners beherbergt in seinem Kofferaufbau<br />

Werkstatt, Büro und Operatorraum<br />

für die Steuerung der Sanierungsroboter.<br />

„Um die notwendigen Kanalarbeiten am<br />

Einsatzort unabhängig von den örtlichen<br />

Gegebenheiten ausführen zu können“, so<br />

Arkil Inpipe-Geschäftsführer Torsten Schamer,<br />

„wollten wir eine mobile und komfortable<br />

Einsatzzentrale, ein Spezialfahrzeug,<br />

das alles optimal miteinander vereint.“ Gemeint<br />

ist ein Roboterfahrzeug mit Hilfsaggregaten<br />

für Strom, Pressluft, Wasser und<br />

Hochdruckspülung, die es unabhängig für<br />

den Baustelleneinsatz machen. Mit einer<br />

Arbeitsumgebung, die Werkstatt, Büro und<br />

Aufenthaltsraum zugleich ist, von der aus<br />

der mit Fräser und schwenkbarer Kamera<br />

ausgestattete Roboter vom Operator am<br />

Bildschirm gesteuert wird und im Kanal die<br />

Reparaturen verrichtet. <strong>Die</strong> gesamte Ausstattung<br />

wurde platzsparend und durchdacht<br />

geplant und umgesetzt. Tatsächlich<br />

erfordert die Planung eines solchen Sanierungsfahrzeugs<br />

jene Praxiskenntnisse, die<br />

man von denen bekommt,<br />

die mit dem Gerät tagtäglich<br />

arbeiten. Bei jedem<br />

Individualsystem<br />

stehen Fragen im Raum:<br />

Was wurde bislang vermisst?<br />

Wie könnte man<br />

es besser machen? Wo<br />

hat es sich bewährt?<br />

<strong>Die</strong> Komponenten<br />

wurden von ausgesuchten<br />

Herstellern zugeliefert.<br />

Schwalm ließ das Chassis des Spezialfahrzeugs<br />

gemäß des Anforderungskatalogs<br />

der Firma Arkil Inpipe modifizieren,<br />

um hinten einen tiefen Einstieg zu ermöglichen.<br />

Während diese Modifikation und der<br />

Koffer-Aufbau ein Karosseriebauer übernommen<br />

hatte, war der Innenausbau eine<br />

Mischung aus Schreinerhandwerk und Metallbau.<br />

Robuste Arbeitsflächen und solide<br />

Regale aus Stahl wurden verwendet, um die<br />

enormen Traglasten zu bewerkstelligen. Alles<br />

Weitere war aufwändige Detailarbeit in<br />

den Werkstätten von Schwalm Robotic –<br />

vom Fahrzeugkonzept, CAD-Konstruktion,<br />

über die Montage der Baugruppen bis zur<br />

Endabnahme.<br />

Bild: Das <strong>neue</strong> Kanalsanierungsfahrzeug von Arkil Inpipe ist<br />

Werkstatt, Büro und Operatorraum für die Steuerung der Sanierungsroboter<br />

zugleich<br />

Der Arbeitsplatz des Operators komplettiert<br />

die Werkstatt. Hier laufen die Informationen<br />

aus den Systemen auf. An der<br />

Konsole steuert der Operator die Roboter<br />

per Joystick. Auch für das leibliche Wohl<br />

wurde gesorgt: Mikrowelle, Kühlschrank,<br />

Sitzgelegenheit. Auf Wunsch Toilette und<br />

Waschgelegenheit. Den Spezialisten für<br />

die Kanalsanierung soll es an nichts fehlen.<br />

Kontakt: Arkil Inpipe GmbH, Hannover,<br />

Tel. +49 511 95995-0, E-Mail: info@<br />

arkil.de, www.arkil-inpipe.de<br />

Erdgas Münster Transport wird zu Nowega<br />

Am 24. Februar dieses Jahres hat das<br />

Münsteraner Unternehmen seine Umfirmierung<br />

bekannt gegeben. Gemäß der<br />

Entflechtungsanforderungen der Europäischen<br />

Union wird das <strong>neue</strong> Unternehmen<br />

künftig eigenständig gegenüber der<br />

Muttergesellschaft Erdgas Münster GmbH<br />

agieren. <strong>Die</strong> eigenständige Aufstellung der<br />

Nowega kommt auch in einer <strong>neue</strong>n Außendarstellung<br />

zum Ausdruck: Nowega<br />

präsentiert sich ab sofort mit einem neu<br />

gestalteten Unternehmens- und Internetauftritt<br />

(www.nowega.de). Außerdem hat<br />

der Fernleitungsnetzbetreiber seinen Sitz<br />

von der Anton-Bruchausen-Straße an den<br />

Nevinghoff 20 in Münster verlegt.<br />

Bereits zum 1. Januar 2012 wurde das<br />

Eigentum am rund 700 km langen Fernleitungsnetz<br />

von der Erdgas Münster GmbH<br />

auf Nowega übertragen. Der Unternehmensname<br />

Nowega entstand in einem internen<br />

Kreativprozess, an dem alle Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter beteiligt waren.<br />

Der Claim „Wir transportieren Gas.“ soll den<br />

Bezug zum klar abgesteckten Geschäft der<br />

<strong>neue</strong>n Gesellschaft schaffen.

<br />

„In den vergangenen Monaten haben wir<br />

unser Unternehmen mit den personellen,<br />

technischen und wirtschaftlichen Ressourcen<br />

für einen eigenständigen Fernleitungsnetzbetrieb<br />

ausgestattet. Mit der Umfirmierung<br />

gehen wir den nächsten Schritt“, erklärt<br />

Geschäftsführer Frank Heunemann. „Unser<br />

Ziel ist die Zertifizierung der Nowega GmbH<br />

als Unabhängiger Transportnetzbetreiber.“

<br />

Hintergrund der Maßnahmen sind die<br />

Anforderungen des Energiewirtschaftsgesetzes<br />

(EnWG), das im August 2011 gemäß<br />

den Vorgaben des dritten EU-Energiebinnenmarktpakets<br />

geändert wurde.<br />

Es sieht eine noch striktere Entflechtung<br />

von Gewinnung, Handel und Gastransport<br />

vor und bietet den Unternehmen die Option,<br />

einen Unabhängigen Transportnetzbetreiber<br />

zu gründen. <strong>Die</strong>ser muss alle erforderlichen<br />

Aufgaben im Zusammenhang mit<br />

dem Transportnetzgeschäft eigenständig<br />

erfüllen.<br />

150 3-4 / 2012


Verbände und Organisationen<br />

Nachrichten<br />

FBS feiert 25-jähriges Bestehen<br />

Gütegemeinschaft Kanalbau baut ihren<br />

Online-Service aus<br />

<strong>Die</strong> Fachvereinigung Betonrohre und<br />

Stahlbetonrohre e.V. (FBS) wird 25 Jahre<br />

alt. Gefeiert wird das Jubiläum auf der<br />

Fachmesse IFAT ENTSORGA am 8. Mai ab<br />

18 Uhr am FBS-Gemeinschaftsstand in<br />

Halle B5, Stand 337/428. Dr. Helmuth Friede,<br />

Gründungsgeschäftsführer der FBS sowie<br />

langjähriger Geschäftsführer des Güteschutz<br />

Kanalbau e.V. und derzeitiger<br />

Präsident der RAL-Gütegemeinschaft,<br />

lädt ein, mit der FBS alten Erinnerungen<br />

nachzuhängen. Er wird einen interessanten<br />

Bogen von der Güteschutz Kanalbau<br />

zum Qualitätsgedanken von der FBS spannen.<br />

<strong>Die</strong> FBS kredenzt Cocktails und Finger<br />

Food und freut sich auf einen interessanten<br />

Abend.<br />

Kontakt: FBS, Bonn, Tel. +49 228 954<br />

5654, E-Mail: info@fbsrohre.de,<br />

www.fbsrohre.de<br />

Bild: Güteschutz Kanalbau<br />

<strong>Die</strong> Gütegemeinschaft Kanalbau erweitert<br />

ihren Internetauftritt auf www.kanalbau.<br />

com. Insbesondere der Login-Bereich, den<br />

Mitglieder nach Eingabe ihrer Zugangsdaten<br />

nutzen können, präsentiert sich bereits<br />

mit <strong>neue</strong>n und verbesserten Funktionen<br />

sowie Masken für die Dateneingabe.<br />

Über den Login-Bereich können Gütezeicheninhaber<br />

und Antragsteller ihre Angaben<br />

zur Qualifikation wie zum Beispiel<br />

Stammdaten, Personal, Schulung und Geräteausstattung<br />

eingeben. <strong>Die</strong> modifizierten<br />

Module und Eingabemasken orientieren<br />

sich an den Anforderungen der Güteund<br />

Prüfbestimmungen. Alle Angaben zur<br />

Qualifikation können als Übersichten ausgedruckt<br />

werden. Automatisch entstehen<br />

Bild: Über Login auf www.kanalbau.com gelangen Mitglieder der<br />

Gütegemeinschaft in den Login-Bereich. <strong>Die</strong>ser ist mit <strong>neue</strong>n Modulen<br />

noch benutzerfreundlicher geworden.<br />

auf diese Weise beispielsweise firmenbezogene<br />

Schulungsübersichten.<br />

<strong>Die</strong> besondere Erfahrung weisen Gütezeicheninhaber<br />

über die Meldung ihrer<br />

Maßnahmen im Login-Bereich nach. 2011<br />

gaben 25.000 Baustellenmeldungen einen<br />

hervorragenden Überblick über das, was<br />

draußen auf den Kanalbaustellen passierte.<br />

Unter anderem auf Grundlage solcher<br />

Übersichten zu abgewickelten Maßnahmen<br />

prüft der Güteausschuss regelmäßig<br />

zum Beispiel die Einordnung des Gütezeicheninhabers<br />

in die passende Beurteilungsgruppe<br />

des offenen Kanalbaus. <strong>Die</strong><br />

Übersicht zu den abgewickelten Maßnahmen<br />

können Gütezeicheninhaber künftig<br />

ebenfalls über den Login-Bereich ausdrucken<br />

und als Referenzliste<br />

nutzen.<br />

Darüber hinaus<br />

können Gütezeicheninhaber<br />

über den Login-Bereich<br />

kostenlos<br />

Baustellenschilder bestellen;<br />

die entsprechenden<br />

Berichte zu<br />

den Firmen- und Baustellenbesuchen<br />

werden<br />

hier automatisch<br />

archiviert und stehen<br />

den Firmen bei Bedarf<br />

zum Download<br />

zur Verfügung. Weitere<br />

Informationen,<br />

wie etwa die Technischen<br />

Regeln im Kanalbau<br />

und die Leitfäden<br />

zur Eigenüberwachung<br />

können abgerufen<br />

werden.<br />

Nicht zuletzt können die Unternehmen<br />

mit dem <strong>neue</strong>n Login-Bereich den erhöhten<br />

Anforderungen an den Datenschutz<br />

gerecht werden. Dazu wurde eine Möglichkeit<br />

geschaffen, die Zugangsdaten zum<br />

Login-Bereich individuell anzupassen. Einzelnen<br />

Nutzern oder Nutzergruppen innerhalb<br />

eines Unternehmens können nun unterschiedliche<br />

Lese- bzw. Bearbeitungsrechte<br />

zugeordnet werden.<br />

Stetig wachsende Zugriffszahlen machen<br />

deutlich, dass die Vorteile in Bezug<br />

auf Aktualität und Zeitersparnis bei der<br />

Recherche von Auftraggebern, Ingenieurbüros<br />

und Gütezeicheninhabern schon<br />

lange gezielt genutzt werden. Konsequent<br />

wird der Internetauftritt der Gütegemeinschaft<br />

Kanalbau deshalb schrittweise erweitert<br />

und aktualisiert. Das gilt insbesondere<br />

für den Login-Bereich, der über<br />

www.kanalbau.com nur für Mitglieder erreichbar<br />

ist. Mit ihren Zugangsdaten können<br />

sich ausführende Fachfirmen und Betriebe<br />

(Mitglieder Art 1) und Öffentliche<br />

Auftraggeber, Institutionen und Personen,<br />

die entsprechende Wirtschafts- und Verkehrskreise<br />

vertreten (Mitglieder Art 2) in<br />

diesem Bereich anmelden.<br />

Auf der Sitemap des Login-Bereichs<br />

sind alle Funktionen und Themen aufgelistet.<br />

Hierzu zählen bei den Mitgliedern Art<br />

1 die Module Baustellenmeldung, Baustellenschilder,<br />

Berichte, Eigenüberwachung,<br />

Infoschriften und Bücher, Kontaktdaten,<br />

Mitgliederversammlung, Qualifikation,<br />

Umfrage und Zugangsdaten.<br />

Kontakt: RAL-Gütegemeinschaft<br />

Güteschutz Kanalbau, Bad Honnef, Tel:<br />

+49 2224 9384-0, E-Mail: info@<br />

kanalbau.com, www.kanalbau.com<br />

152 3-4 / 2012


v bietet Terminverwaltungsservice für seine<br />

Mitglieder<br />

Bild: Alle fünf Jahre müssen Umhüller nach DVGW GW<br />

15 an einer Verlängerungsprüfung teilnehmen.<br />

Der Vorgang wiederholt sich in regelmäßigen<br />

Abständen: PE-Schweißer nach DVGW<br />

GW 330, Umhüller nach DVGW GW 15 und<br />

Vermesser nach DVGW GW 128 müssen zur<br />

Verlängerungsprüfung angemeldet werden,<br />

ansonsten verlieren die erworbenen Zertifikate<br />

ihre Gültigkeit. <strong>Die</strong> genannten Regelwerke<br />

wurden vom Deutschen Verein<br />

des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW)<br />

unter Beteiligung des Rohrleitungsbauverbandes<br />

erarbeitet und stellen sicher, dass<br />

die Schulungen und Prüfungen nach einheitlichen<br />

Verfahren und Inhalten<br />

bundesweit durchgeführt<br />

werden.<br />

Mit Erinnerungsschreiben<br />

zur Verlängerung der<br />

Zertifikate erinnert der<br />

Rohrleitungsbauverband<br />

Leitungsbauunternehmen<br />

auf Wunsch an diese wichtigen<br />

Termine. Während<br />

sich der Service bisher nur<br />

auf die Grundlagenschulungen<br />

zum PE-Schweißer beschränkte,<br />

können die Unternehmen<br />

dieses Angebot<br />

nun auch für Umhüller und Vermesser in<br />

Anspruch nehmen. Damit hat der rbv den<br />

Terminverwaltungsservice (TVS) erheblich<br />

erweitert und die Zahl der zu verwaltenden<br />

Datensätze ist bereits jetzt<br />

von etwa 1.500 auf rund 2.500 Personen<br />

angewachsen. <strong>Die</strong> in Frage kommenden<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />

Unternehmen erhalten mit ausreichendem<br />

zeitlichem Vorlauf ein Schreiben, in dem<br />

sie auf die notwendige Verlängerung ihrer<br />

Zertifikate aufmerksam gemacht werden.<br />

Gleichzeitig bekommen Sie Anmeldunterlagen<br />

für die entsprechenden Seminare<br />

des Berufsförderungswerks des Rohrleitungsbauverbandes<br />

(brbv) zugesendet.<br />

Eine Anmeldung der Unternehmen für<br />

diesen Service ist erforderlich.<br />

Kontakt: brbv, Köln, Christian<br />

Mertens, Tel. +49 221 37668-45,<br />

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3-4 / 2012 153


Verbände und Organisationen<br />

Nachrichten<br />

DWA-Aktivitäten auf der IFAT ENTSORGA<br />

<strong>Die</strong> Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft,<br />

Abwasser und Abfall e. V. (DWA)<br />

wird auf der 17. IFAT ENTSORGA, der führenden<br />

Fachmesse der Wasser-, Abwasser-,<br />

Abfall- und Rohstoffwirtschaft vom<br />

7. bis 11. Mai 2012 in München, mit einem<br />

breit gefächerten Veranstaltungsprogramm<br />

vertreten sein.<br />

Schwerpunkte der Angebote, die zum<br />

Teil mit Kooperationspartnern veranstaltet<br />

werden, sind der Tag der Kommunen,<br />

das 16. Internationale Symposium, das 11.<br />

Young Water Professionals‘ Programme,<br />

das Innovationsforum Wasserwirtschaft,<br />

die Aqua Urbanica und das Forum ZKS-<br />

Berater. UN Water, ein Programm, das die<br />

Aktivitäten verschiedener UN-Organisationen<br />

zum Thema Wasser organisiert, ist<br />

mit zwei eigenen Veranstaltungsblöcken<br />

vertreten. Der arabische Fachverband AC-<br />

WUA ist mit aktuellen Themen für arabische<br />

Fachbesucher und Aussteller vor Ort.<br />

Außerdem wird es von der DWA organisierte<br />

Vorträge zu den Themen Bewässerung<br />

und Kanalbau geben.<br />

Am Rande der IFAT ENTSORGA lädt die<br />

DWA zur 1. Offenen Deutschen Meisterschaft<br />

in der Abwassertechnik ein. Auszubildende<br />

und Profis messen sich in den<br />

Disziplinen „Arbeiten in der Kanalisation“,<br />

„Arbeiten im Verkehrsraum“ sowie „Kläranlagensteuerung“.<br />

Der Berufswettkampf<br />

soll den Messebesuchern die Notwendigkeit<br />

eines guten Arbeits- und Gesundheitsschutzes<br />

sowie einer qualifizierten<br />

Ausbildung verdeutlichen.<br />

Im Rahmenprogramm bietet die DWA<br />

einen Besuch in einem der modernsten<br />

Klärwerke Europas an, dem Gut Marienhof.<br />

Außerdem werden Kanalbaustellen<br />

besichtigt, um über verschiedene Verfahren<br />

und Techniken der Schadensbehebung<br />

zu informieren.<br />

Neben den Veranstaltungen ist die<br />

DWA auf der Messe mit zwei Ständen vertreten:<br />

dem Firmenstand in Halle A5, auf<br />

dem sich die DWA gemeinsam mit DWA-<br />

Mitgliedsunternehmen präsentiert, sowie<br />

dem Verbändestand im Eingang West,<br />

auf dem die European Water Association<br />

(EWA) gemeinsam mit der DWA nationale<br />

und internationale Wasser- und Abwasserverbände<br />

vorstellt.<br />

Kontakt: DWA, Hennef, Barbara<br />

Sundermeyer-Kirstein, Tel. +49 2242<br />

872-181, E-Mail: sundermeyerkirstein@dwa.de,<br />

www.dwa.de<br />

FDBR und rbv kooperieren<br />

Der großen Bedeutung des Rohrleitungsbaus<br />

tragen der FDBR - Fachverband<br />

Dampfkessel-, Behälter- und Rohrleitungsbau<br />

e. V. und der rbv - Rohrleitungsbauverband<br />

e. V. mit einer Kooperationsvereinbarung<br />

Rechnung. Künftig arbeiten<br />

die Verbände aus Düsseldorf und Köln eng<br />

zusammen, um die Themenfelder des industriellen<br />

Rohrleitungsbaus mit dem Leitungsbau<br />

bei Netzdienstleistungen der<br />

Wasser- und Abwasserwirtschaft, der<br />

Energieversorgung sowie der Telekommunikation<br />

besser zu vernetzen.<br />

Komplexe Rohrsysteme sind die Lebensadern<br />

in industriellen Anlagen, Kraftwerken,<br />

und in der chemischen und petrochemischen<br />

Industrie. <strong>Die</strong> maßgeblichen<br />

Unternehmen, die diese Anlagen bauen,<br />

sind im FDBR vielfach bereits seit Jahrzehnten<br />

engagiert. Mit ihrem hochwertigen<br />

Liefer- und Leistungsangebot spielen<br />

sie an der Spitze des globalen Wettbewerbs<br />

eine bedeutende<br />

Rolle. Einen<br />

ebenso großen<br />

Stellenwert hat<br />

die Leistung der<br />

ü b e r wiegend<br />

mittelständisch<br />

geprägten Mitg<br />

l i e d s u n t e r-<br />

nehmen des<br />

Bild: Dipl.-Ing. <strong>Die</strong>ter Hesselmann, Dipl.-Ing. Klaus Küsel, Dipl.-Ing.<br />

Gerhard Schmidt und Dr.-Ing. Reinhard Maass (v. l. n. r.)<br />

rbv beim Erhalt<br />

der modernen<br />

Strom-, Gas-,<br />

Wasser-, Fernwärme-,<br />

Kanalund<br />

Kabelinfrastruktur.<br />

Vor allem<br />

hinsichtlich<br />

der gewaltigen<br />

Aufgaben, die sich aus der Energiewende<br />

ergeben, sind die Anstrengungen von Verband<br />

und Mitgliedern darauf ausgerichtet,<br />

die für Instandhaltung und Ausbau der Netze<br />

benötigten innovativen Techniken, das<br />

qualifizierte Personal sowie das erforderliche<br />

Know-how in ausreichendem Maße zur<br />

Verfügung zu stellen.<br />

Informationen zu den <strong>Die</strong>nstleistungsangeboten<br />

und Veranstaltungen sowie der<br />

interdisziplinäre Austausch von Erfahrungen<br />

und Erkenntnissen im Schnittstellenbereich<br />

des Leitungs- und industriellen<br />

Rohrleitungsbaus werden zu den Schwerpunkten<br />

der geplanten Kooperation zählen.<br />

„Wir freuen uns auf die Kooperation<br />

mit dem FDBR und der damit verbundenen<br />

Netzwerkerweiterung für unsere Mitglieder“,<br />

erklärt Dipl.-Ing. Klaus Küsel, Präsident<br />

des rbv. „Ein über alle Fachbereiche<br />

funktionierendes Netzwerk verleiht beiden<br />

Seiten mehr Sicherheit und Stärke.“ FDBR-<br />

Vorstandsvorsitzender Dipl.-Ing. Gerhard<br />

Schmidt betont: „<strong>Die</strong> Zusammenarbeit mit<br />

dem rbv unterstützt den FDBR in seinem<br />

Ziel, die Leistungen für die Prozesse in Anlagen<br />

nachhaltig zu erweitern und so die<br />

gesamte Wertschöpfungskette des Rohrleitungsbaus<br />

gegenüber unseren Mitgliedern<br />

und deren Kunden abzubilden.“<br />

154 3-4 / 2012


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Verbände und Organisationen<br />

Nachrichten<br />

RSV: Politisches Ränkespiel um die<br />

Dichtheitsprüfung in NRW gefährdet<br />

Umwelt und Arbeitsplätze<br />

Mit Unverständnis reagiert der RSV –<br />

Rohrleitungssanierungsverband e.V auf die<br />

aktuelle Entwicklung in Nordrhein-Westfalen<br />

rund um den § 61a LWG. Bestrebungen,<br />

die Verpflichtung privater Kanalbetreiber<br />

zur Dichtheitsprüfung „auszusetzen“, seien<br />

ökologisch und ökonomisch hoch kontraproduktiv.<br />

Häusliches Abwasser sei heute<br />

alles andere als „harmlos“ und die Forderung,<br />

dass Rohre dicht sein müssen, somit<br />

absolut begründet, und zwar im privaten<br />

ebenso wie im öffentlichen Raum. Im Übrigen<br />

sei der Versuch, die Rechtslage in NRW<br />

auf den Kopf zu stellen, schon deshalb zum<br />

Scheitern verurteilt, weil die Landespolitik<br />

die grundsätzlichen Betreiberpflichten<br />

des (Bundes-)Wasserhaushaltsgesetzes<br />

gar nicht aufheben könne. Das WHG verpflichte<br />

seit der letzten WHG-Novelle erstmals<br />

ausdrücklich auch die privaten Grundstückseigentümer<br />

zur Inspektion und ggf.<br />

zur Sanierung ihrer Leitungen und Schächte<br />

– bundesweit! Somit steht die politische<br />

Debatte in NRW quer zur aktuellen Entwicklung<br />

des Bundesrechts.<br />

Nachfolgend eine Stellungnahme mit<br />

Erläuterungen des RSV zur Dichtheitsprüfung<br />

von Grundstücksentwässerungsanlagen<br />

1. Das im Jahr 2009 novellierte Wasserhaushaltsgesetz<br />

der Bundesrepublik<br />

Deutschland fordert unabhängig von<br />

der Eigentumsart (öffentlich oder<br />

privat) die Überwachung und ggfls.<br />

Sanierung von Abwasseranlagen.<br />

Der §61a LWG hatte diese Forderung<br />

für NRW in Landesrecht umgesetzt.<br />

<strong>Die</strong> aktuelle Diskussion um die<br />

Dichtheitsprüfung von Grundstücksentwässerungsanlagen<br />

in NRW ist<br />

daher fachlich nicht nachvollziehbar und<br />

verunsichert alle davon betroffenen<br />

Grundstückseigentümer, Kommunen<br />

und <strong>Die</strong>nstleistungsunternehmen.<br />

2. <strong>Die</strong> Schadstofffracht aus dem Abwasser<br />

infolge von bisher wenig<br />

beachteten Inhaltsstoffen führt in<br />

Oberflächengewässern trotz Kläranlagen<br />

zunehmend zu unzulässigen<br />

Belastungen. Es gibt Forschungsprojekte<br />

zur Eliminierung dieser Stoffe<br />

und In den politischen und wasserwirtschaftlichen<br />

Fachgremien wird<br />

bereits darüber diskutiert, weitergehende<br />

Behandlungsstufen in<br />

Kläranlagen gesetzlich vorzuschreiben.<br />

Vor diesem Hintergrund ist die<br />

Behauptung, häusliches Abwasser sei<br />

unbedenklich, ein gefährlicher Irrtum.<br />

So können Haushaltschemikalien,<br />

Krankheitserreger und Medikamentenrückstände<br />

bei undichten<br />

Grundstücksentwässerungsanlagen<br />

sehr wohl zur Gefährdung von Mensch<br />

und Umwelt führen (z.B. über den<br />

Grundwasserleiter in das Trinkwasser).<br />

3. Im Grundwasser sind heute noch Medikamente<br />

nachweisbar, die bereits in<br />

den 1960er Jahren aus dem Verkehr<br />

gezogen wurden. Das lässt erahnen,<br />

welche Langzeitschäden die Exfiltrationen<br />

von heute nach sich ziehen<br />

können. Politisch motivierte Entscheidungen<br />

gegen die Sicherung<br />

der Dichtheit von Kanälen delegieren<br />

damit die Folgen für die Umwelt in unverantwortlicher<br />

Art und Weise auf die<br />

nachfolgenden <strong>Generation</strong>en.<br />

4. <strong>Die</strong> Notwendigkeit zur Sicherung dichter<br />

Kanäle ist im öffentlichen Bereich<br />

seit vielen Jahren unumstritten und es<br />

wird sehr viel Geld ausgegeben, um<br />

die Entwässerungsnetze systematisch<br />

zu sanieren. In den Bereichen, wo die<br />

privaten Leitungen nicht dicht sind,<br />

wird die Ex- oder Infiltration nachweislich<br />

nur örtlich verlagert und die<br />

Investitionen im öffentlichen Bereich<br />

werden zumindest teilweise in ihrer<br />

Wirksamkeit aufgehoben und damit<br />

verschwendet. <strong>Die</strong> daraus resultierenden<br />

Abwassergebühren sind aber auch<br />

von den privaten Kanalbetreibern zu<br />

zahlen, deren Anlagen den gesetzlichen<br />

Anforderungen entsprechen. Hier<br />

geht das Prinzip der Gleichbehandlung<br />

verloren.<br />

5. <strong>Die</strong> mancherorts festgestellten<br />

überteuerten Angebote und eine unprofessionelle<br />

Ausführung der Prüfung<br />

und ggfls. Sanierung von Grundstücksentwässerungsanlagen<br />

haben<br />

in der Diskussion dazu geführt, dass<br />

die ganze Branche unter den Generalverdacht<br />

der Abzocke gestellt<br />

wurde. Viele erfahrene Sanierungsfirmen<br />

haben sich aufgrund des erklärten<br />

politischen Willens technisch und personell<br />

auf diese Aufgaben vorbereitet.<br />

Der RSV hat in Zusammenarbeit mit<br />

Tiefbauämtern, Entwässerungsbetrieben<br />

und anderen Fachverbänden diese<br />

Bemühungen durch die Qualifizierung<br />

von Personal und demnächst auch die<br />

Zertifizierung von Fachfirmen begleitet<br />

und unterstützt, um den Auftraggeber<br />

die Auswahl von seriösen Firmen<br />

zu erleichtern.<br />

6. Der RSV ist bereit und interessiert,<br />

über die organisatorische und zeitliche<br />

Umsetzung der Betreiberpflichten von<br />

Grundstücksentwässerungsanlagen<br />

(wie bisher schon intensiv geschehen)<br />

politisch und fachlich zu diskutieren<br />

und daher für alle Gesprächsangebote<br />

offen.<br />

Kontakt: RSV, Lingen/Ems,<br />

Tel. +49 5963 9810877,<br />

E-Mail: rsv-ev@t-online.de,<br />

www.rsv-ev.de<br />

156 3-4 / 2012


Stadt Innsbruck saniert<br />

künftig grabenlos<br />

Bild: Bürgermeisterin Maga Christine Oppitz-<br />

Plörer, GF Franz Braumann und IKB-Vorstandsvorsitzender<br />

DI Harald Schneider (v.l.n.r.)<br />

<strong>Die</strong> Stadt Innsbruck setzt im Zuge ihrer Kanalbauoffensive 2020<br />

verstärkt auf grabenlose Technologie. Gemeinsam mit Bürgermeisterin<br />

Maga Christine Oppitz-Plörer und IKB-Vorstandsdirektor<br />

DI Harald Schneider präsentierte ÖGL-Präsident DI Norbert<br />

Böhm die Vorteile der grabenlosen Technologien anhand des zurzeit<br />

laufenden Abwasserkanal-Sanierungsprojekts in der Innsbrucker<br />

Innenstadt. Bei der Auswahl des Verfahrens wiesen die Analysen<br />

die grabenlose Bauweise als bestmögliche Lösung für Anrainer<br />

und Verkehrsteilnehmer aus.<br />

Acht Meter unter der Erde gräbt ein sogenanntes Teilschnittgerät<br />

– beinahe unbemerkt von Anrainern und Verkehrsteilnehmern –<br />

einen Tunnel für den <strong>neue</strong>n, leistungsstärkeren Abwasserkanal unter<br />

der Stadt. Bauausführendes Unternehmen ist die Firma Braumann,<br />

ÖGL-Gründungsmitglied und seit Jahren anerkannter Spezialist auf<br />

dem Gebiet des grabenlosen Leitungsbaus. Der <strong>neue</strong> Kanal mit einem<br />

Durchmesser von 2,20 m und einem Fassungsvermögen von<br />

5.000 Liter/Sekunde wird die Abwässer am Zentrum vorbei Richtung<br />

Kläranlage Rossau führen und die Altstadt entlasten.<br />

IKB-Vorstandsvorsitzender DI Harald Schneider: „Unsere<br />

„Maulwurf“-Methode ist inzwischen bekannt: das gaben knapp<br />

60 % der Befragten an. 96 % schätzen die Methode als sehr bzw.<br />

ziemlich zukunftsweisend ein. Nahezu neun von zehn Befragten bescheinigen<br />

der IKB Weitblick in ihrer Mitarbeit bei der Gestaltung der<br />

Stadt Innsbruck. <strong>Die</strong>s ist für uns auch ein Auftrag für die Zukunft.“<br />

Seit mehr als 20 Jahren gilt die ÖGL (Österreichische Vereinigung<br />

für Grabenlosen Leitungsbau und Sanieren von Leitungen) als<br />

aktive Interessensvertretung der Branche und Informations-Plattform,<br />

die sich zum Ziel gesetzt hat, die Vorteile der grabenlosen<br />

Technologien bei den Entscheidungsträgern zu positionieren. Vorstandsvorsitzender<br />

der ÖGL Ing. Norbert Böhm resümiert: „<strong>Die</strong>se<br />

Kanalbauoffensive in Innsbruck zeigt, dass diese grabenlosen Techniken<br />

als umweltschonende und hocheffiziente Bauweise mittlerweile<br />

eine anerkannte<br />

Alternative<br />

zur konventionellen<br />

offenen<br />

Bauweise darstellen.<br />

In den<br />

letzten Jahren<br />

ist es gelungen,<br />

die Verfahrenstechnik<br />

soweit<br />

zu optimieren,<br />

dass es in Zukunft<br />

möglich<br />

sein wird, 90 %<br />

aller Bauvorhaben<br />

grabenlos<br />

und somit ökonomisch und ökologisch umzusetzen“. Weiter berichtet<br />

Böhm, dass weltweit die grabenlose Technik nicht nur bei<br />

der Sanierung von Leitungen, sondern auch bei der Neuverlegung<br />

verstärkt angewendet wird.<br />

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3-4 / 2012 157<br />

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Personalien<br />

Nachrichten<br />

Dipl.-Ing. Wilhelm Kröfges verstorben<br />

Am 21. März 2012 verstarb<br />

im Alter von 66<br />

Jahren Dipl.-Ing. Wilhelm<br />

Kröfges, ehemaliger<br />

Hauptgeschäftsführer<br />

des Rohrleitungsbauverbandes<br />

e.V. (rbv) sowie ehemaliger<br />

Geschäftsführer<br />

der Berufsförderungswerk<br />

des Rohrleitungsbauverbandes<br />

GmbH (brbv) und der<br />

figawa Service GmbH.<br />

Bild: Wilhelm Kröfges<br />

Wilhelm Kröfges war<br />

von 1985 bis März 2010<br />

in verschiedenen Positionen<br />

im rbv und den ihm<br />

angeschlossenen Gesellschaften<br />

tätig. Nach über<br />

20-jähriger Beschäftigung<br />

als Referent übernahm er<br />

2006 das Amt des Geschäftsführers<br />

und dann<br />

2008 das des Hauptgeschäftsführers<br />

des Rohrleitungsbauverbandes.<br />

1993<br />

wurde er zum Prokuristen<br />

des brbv ernannt und leitete auch hier die<br />

Geschäfte von 2002 bis zu seinem Ausscheiden<br />

im März 2010. <strong>Die</strong> Geschäftsführung<br />

der figawa Service GmbH hatte<br />

er seit ihrer Gründung 2003 inne.<br />

Des Weiteren zeichnete er sich im<br />

Rahmen des Berliner Abkommens zwischen<br />

rbv und dem Hauptverband der<br />

Deutschen Bauindustrie e. V. (HDB) von<br />

Anfang 2009 bis März 2010 für die Geschäfte<br />

der Bundesfachabteilung Leitungsbau<br />

im HDB sowie der Bildungsinstitut<br />

des Leitungsbaus der Bauindustrie<br />

GmbH verantwortlich.<br />

Jochen Homann ist <strong>neue</strong>r Präsident der<br />

Bundesnetzagentur<br />

Der Bundesminister für Wirtschaft und<br />

Technologie, Dr. Philipp Rösler, hat am 12.<br />

März 2012 im Rahmen einer feierlichen<br />

Festveranstaltung in der Kunst- und Ausstellungshalle<br />

in Bonn seinen bisherigen<br />

Staatssekretär im Bundesministerium für<br />

Wirtschaft und Technologie, Jochen Homann,<br />

in das Amt des Präsidenten der Bundesnetzagentur<br />

eingeführt.<br />

Rösler: „Jochen Homann ist ein fachlich<br />

allseits anerkannter Experte und eine hervorragende<br />

Besetzung für die Position als<br />

Präsident. Er wird die Bundesnetzagentur<br />

Neue Gesamtvertriebsleitung bei<br />

Steinzeug-Keramo<br />

Am 1. März 2012 hat Ronny Neys (44) die<br />

Gesamtvertriebsleitung bei Steinzeug-<br />

Keramo, Europas größtem Hersteller von<br />

Steinzeugrohren und Formstücken für die<br />

Abwasserentsorgung, übernommen. Peter<br />

Peters widmet sich nach 12 erfolgreichen<br />

Jahren bei Steinzeug-Keramo <strong>neue</strong>n<br />

Aufgaben innerhalb der Wienerberger<br />

Gruppe bei der Wienerberger GmbH in<br />

Hannover.<br />

Ronny Neys ist seit 1989 im Unternehmen<br />

tätig und verantwortete bisher den<br />

Vertriebsbereich für die Benelux-Länder,<br />

Frankreich, Italien, Spanien, Portugal, Polen,<br />

die Balkan-Länder und Übersee sowie<br />

die Serviceabteilungen Vertriebsinnendienst<br />

und Vertriebscontrolling. Zusätzlich<br />

zu seinen bisherigen Aufgaben übernimmt<br />

der gebürtige Belgier in seiner <strong>neue</strong>n<br />

Funktion nunmehr die Verantwortung<br />

für die Märkte Deutschland, Tschechien,<br />

Slowakei, Österreich, Schweiz sowie Baltikum<br />

und GUS-Staaten.<br />

<strong>Die</strong> operative Verkaufsleitung<br />

Deutschland liegt nach wie vor in der Verantwortung<br />

von Carsten Eggert.<br />

klar auf die zügige Umsetzung der Energiewende<br />

ausrichten. Jochen Homann hat<br />

nicht nur in regulatorischen Fragen langjährige<br />

Erfahrung, sondern er ist sturmerprobt<br />

und weiß um die anstehenden Herausforderungen<br />

bei der Neuordnung der Stromversorgung.“<br />

Rösler dankte zugleich dem bisherigen<br />

Präsidenten der Bundesnetzagentur, Matthias<br />

Kurth, für seine Arbeit: „Mein Dank<br />

gilt der großartigen Leistung von Matthias<br />

Kurth. Er hat in seinen elf Jahren als Präsident<br />

erreicht, dass insbesondere der Telekommunikationsmarkt<br />

jetzt einer der dynamischsten<br />

Märkte weltweit ist. Auch im<br />

Energiebereich wurden seit 2005 zahlreiche<br />

Weichen für mehr Wettbewerb zum Wohle<br />

der Verbraucher gestellt. Matthias Kurth hat<br />

die Bundesnetzagentur international kompetent<br />

vertreten und damit einen wichtigen<br />

Beitrag zum Ansehen Deutschlands in Europa<br />

geleistet.“<br />

Ebenfalls in sein <strong>neue</strong>s Amt eingeführt<br />

wurde Peter Franke als Vizepräsident der<br />

Bundesnetzagentur. Er folgt damit dem bisherigen<br />

Vizepräsidenten Johannes Kindler.<br />

Bild: Ronny Neys<br />

Kontakt: Steinzeug-Keramo GmbH,<br />

Frechen, Tel. +49 2234 507-0,<br />

E-Mail: info@steinzeug-keramo.com,<br />

www.steinzeug.keramo.com<br />

158 3-4 / 2012


Arkil Inpipe: Schamer folgt auf Manske<br />

Bild: Torsten Schamer (li.) und Werner<br />

Manske<br />

Im Zuge der planmäßigen Nachfolgeregelung<br />

für den langjährigen Geschäftsführer<br />

der Arkil Inpipe GmbH, Dipl.-Ing. Werner<br />

Manske, hat das Unternehmen Veränderungen<br />

in der Unternehmensleitung bekannt<br />

gegeben. <strong>Die</strong> Geschäftsleitung der<br />

Arkil Inpipe GmbH wurde mit Wirkung vom<br />

1. Januar 2012 dem bisherigen Prokuristen<br />

und Mitglied der Geschäftsleitung, Dipl.-<br />

Ing. Torsten Schamer, übertragen. Mit diesem<br />

Schritt gewährleistet Arkil als einer<br />

der führenden <strong>Die</strong>nstleister rund um die<br />

Rohrrenovation und grabenlose Techniken<br />

die konsequente Fortsetzung seiner strategischen<br />

Ausrichtung.<br />

Torsten Schamer folgt Dipl.-Ing. Werner<br />

Manske nach, der das Unternehmen<br />

mehr als 15 Jahre bis zum 31.12.2011 als<br />

Geschäftsführer geleitet hat. Mit Wirkung<br />

vom 1. Januar 2012 übernimmt Manske<br />

im Rahmen einer Beratungstätigkeit weitergehende<br />

Aufgaben für das Arkil Piping<br />

Segment und wird insbesondere der Arkil<br />

Inpipe GmbH in Hannover und der Inpipe<br />

Schweden A/B in den Bereichen Marketing<br />

sowie Produkt- und Geschäftsentwicklung<br />

für Zenteraleuropa zur Verfügung<br />

stehen.<br />

Kontakt: Arkil Inpipe GmbH, Hannover,<br />

Tel.: +49 511 95995-32,<br />

E-Mail: torsten.schamer@arkil.de,<br />

www.arkil-inpipe.de<br />

In eigener Sache: <strong>3R</strong> mit<br />

<strong>neue</strong>r Fachredakteurin<br />

Neu im Team von <strong>3R</strong>-Chefredakteur Nico Hülsdau ist seit Januar<br />

dieses Jahres Kathrin Lange. <strong>Die</strong> 34-jährige Fachredakteurin<br />

und studierte Medienwissenschaftlerin hat schon einige<br />

Jahre Erfahrungen in den Bereichen Verlagswesen und Fachzeitschriften<br />

gesammelt. Branchenkontakte konnte sie bereits<br />

auf dem Oldenburger Rohrleitungsforum oder den Göttinger<br />

Abwassertagen knüpfen. Nun freut sie sich auf Ihren Besuch<br />

bei der IFAT in München.<br />

Erreichbar ist unsere <strong>neue</strong> <strong>3R</strong>-Redakteurin Kathrin Lange<br />

unter Tel. +49 201 82002-32 oder aber per Mail an k.lange@<br />

vulkan-verlag.de.<br />

Bild:<br />

<strong>3R</strong>-Redakteurin<br />

Kathrin Lange<br />

beim Oldenburger<br />

Rohrleitungsforum<br />

7. - 11. MAI 2012<br />

NEUE MESSE<br />

MÜNCHEN<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />

Halle B5, Stand 433<br />

3-4 / 2012 159


Veranstaltungen<br />

Nachrichten<br />

<strong>Die</strong> IFAT ENTSORGA öffnet ihre Tore<br />

Vom 7. bis 11. Mai ist es wieder soweit:<br />

<strong>Die</strong> Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-,<br />

Abfall- und Rohstoffwirtschaft lädt<br />

ein nach München.<br />

Nach ihrem Zusammenschluss mit der<br />

ENTSORGA hat die IFAT 2010 eine erfolgreiche<br />

Premiere gefeiert und sich als Weltleitmesse<br />

der Umwelttechnologiebranche<br />

etabliert. Vor zwei Jahren präsentierten<br />

insgesamt 2.730 Aussteller aus 49 Ländern<br />

auf rund 200.000 Quadratmetern<br />

ihre Produkte, Innovationen und <strong>Die</strong>nstleistungen.<br />

In diesem Jahr wird ein <strong>neue</strong>r<br />

Rekord aufgestellt: Erstmals sind alle<br />

Messehallen der Neuen Messe München<br />

komplett belegt. <strong>Die</strong> IFAT ENTSORGA<br />

2012 verzeichnet mit insgesamt 215.000<br />

Quadratmetern – 180.000 Quadratmeter<br />

Hallen- und 35.000 Quadratmeter<br />

Freifläche – einen <strong>neue</strong>n Rekord. Auch<br />

die Ausstellerzahl von 2.730 zur vergangenen<br />

IFAT ENTSORGA wird übertroffen<br />

werden. 120090 IFAT12_Gelaendeplan_A4_DE_neu.eps Nach Angaben der 1 Messe 14.02.12 kom-<br />

16:32<br />

men die Aussteller in diesem Jahr aus 54<br />

Ländern. Erstmals nehmen Aussteller aus<br />

Ägypten, Argentinien, Australien, Indonesien,<br />

Kenia, Lettland, Malaysia und Saudi-<br />

Arabien teil.<br />

Üb er die gesamte Messelaufzeit<br />

der IFAT ENTSORGA 2010 kamen rund<br />

110.000 Fachbesucher aus über 185 Ländern.<br />

<strong>Die</strong> Top Ten Besucherländer waren<br />

neben Deutschland – in dieser Reihenfolge<br />

– Österreich, Italien, Schweiz, Spanien,<br />

Polen, Tschechische Republik, Dänemark,<br />

Russische Föderation, Niederlande und<br />

Frankreich. In diesem Jahr wird ein <strong>neue</strong>r<br />

Besucherrekord erwartet. Von Montag<br />

bis Donnerstag ist die IFAT ENTSORGA<br />

von 9–18 Uhr geöffnet, am Freitag von<br />

9–16 Uhr.<br />

Höhepunkte im Rahmenprogramm<br />

der IFAT ENTSORGA<br />

Neben Themenspecials, Podiumsdiskussionen<br />

und Ausstellerpräsentationen hat<br />

die Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-,<br />

Abfall- und Rohstoffwirtschaft u.a.<br />

diese Höhepunkte im Programm.<br />

VAK Trucks in Action: Moderne und<br />

aufgabengerechte Fahrzeuglösungen<br />

werden auf einer speziellen Vorführfläche<br />

im Freigelände (Block F5, östlich<br />

des Eingangs Nord) im Einsatz gezeigt.<br />

Von der Entsorgung und Straßenreinigung<br />

über den Winterdienst bis hin<br />

zum speziellen Einsatz werden den<br />

Besuchern alle wichtigen Neuheiten<br />

präsentiert.<br />

Research & Education Area: Der Gemeinschaftsstand<br />

im Eingang West ist<br />

der „Treffpunkt Zukunft“. Insgesamt<br />

20 Hochschulen und Universitäten<br />

präsentieren weitreichende Einblicke<br />

in die Ausbildungs- und Forschungsaktivitäten,<br />

die mitbestimmend für die<br />

Umwelttechnik von morgen sind.<br />

UN Water Center: UN-Water koordiniert<br />

die Aktivitäten zum Thema<br />

7–11 MAY 2012<br />

NEW MUNICH TRADE FAIR CENTER<br />

16. Internationales Symposium<br />

Wasser, Abwasser<br />

Abfall, Energie<br />

16th International Symposium<br />

Water, Wastewater<br />

Solid Waste, Energy<br />

Produktgruppen<br />

Product groups<br />

Wissenschaft, Forschung, Technologietransfer<br />

Science, research, technology transfer<br />

Wassergewinnung und -aufbereitung /<br />

Wasser- und Abwasserbehandlung<br />

Water extraction and treatment /<br />

Water and sewage treatment<br />

Abläufe, Armaturen und Ventile<br />

Outlets, fittings and valves<br />

Mess-, Regel- und Labortechnik<br />

Measuring, control and<br />

laboratory technology<br />

Pumpen und Hebeanlagen<br />

Pumps and lifting tackles<br />

Rohre und Schächte /<br />

Küsten- und Hochwasserschutz<br />

Pipes and shafts / Coastal protection /<br />

Flood control<br />

Kanalsanierung/-inspektion/-reinigung<br />

Sewer modernisation / Inspection / Cleaning<br />

Thermische und biologische Behandlung,<br />

Deponierung / Energiegewinnung aus Abfallstoffen /<br />

Altlastensanierung, Bodenaufbereitung /<br />

Abgas- und Abluftreinigung, Luftreinhaltung /<br />

Lärmminderung und Schallschutz / Geothermie<br />

Thermal and biological treatment, landfills /<br />

Generating energy from waste materials /<br />

Decontamination of old sites, soil treatment /<br />

Flue-gas scrubbing and air extraction /<br />

Noise reduction and abatement / Geothermal energy<br />

Abfallbehandlung, Recycling / Rückgewinnung<br />

und Verwertung von Rohstoffen<br />

Refuse treatment / Recycling and utilisation<br />

of raw materials<br />

<strong>Die</strong>nstleistungen<br />

Services<br />

Abfallsammlung und -beförderung<br />

Refuse collection and transport<br />

Fahrzeuge, Aufbauten / Straßenreinigung,<br />

Straßenbetriebs- und -winterdienst<br />

Vehicles and superstructures /<br />

Street cleaning, maintenance and<br />

winter road services<br />

Außenbreich<br />

Outdoor area<br />

Freigelände<br />

Open-air site<br />

Parkplatz<br />

Parking<br />

Sonderveranstaltungen<br />

Special events<br />

Kongress Geo Bio Energie<br />

Congress Geo Bio Energy<br />

Historische Ausstellung<br />

100 Jahre Kommunale Stadtreinigung<br />

Historical exhibition<br />

100 years of municipal cleaning<br />

VDMA-Praxistage<br />

VDMA Practical Days<br />

VAK<br />

Trucks in Action“<br />

Sonderschau „Rohstoffschatz Handy“<br />

Special exhibition<br />

“Treasure Trove Cell Phone”<br />

Sonderschau „Wasser ist Zukunft“<br />

Special exhibition “Water is future”<br />

160 3-4 / 2012


Wasser von den mehr als zwei Dutzend<br />

UN-Organisationen und -programmen<br />

und unterstützt sie bei der Abstimmung<br />

von Zielen und Maßnahmen.<br />

Auf der IFAT ENTSORGA stellt UN-<br />

Water gemeinsam mit Mitglieds- und<br />

Partner organisationen ihre Programme<br />

und Arbeitsschwerpunkte vor. Neben<br />

dem Stand (A5.209/308) wird<br />

UN-Water auf der IFAT ENTSORGA mit<br />

Seminaren zu den Themen „Water Reuse<br />

in Agriculture“ sowie „Energy and<br />

Water“ vertreten sein.<br />

Wasser ist Zukunft: <strong>Die</strong>se Ausstellung<br />

(Stand: B5.214) gibt mit ihren fünf<br />

Wissensinseln und mehreren Sonderexponaten<br />

einen umfassenden Überblick<br />

über Gefährdung und Schutz der lebenswichtigen<br />

Ressource Wasser.<br />

100 Jahre kommunale Städtereinigung:<br />

In dieser Sonderausstellung im<br />

Internationalen Congress Center München<br />

(Foyer OG Süd, nördlicher Flügel,<br />

via Eingang West) werden historische<br />

Geräte und Fahrzeuge aus der Städtereinigung<br />

gezeigt. Organisator ist der<br />

VKU e.V. Abfallwirtschaft und Stadtreinigung<br />

VKS.<br />

Berufswettkampf: <strong>Die</strong> Deutsche Vereinigung<br />

für Wasserwirtschaft, Abwasser<br />

und Abfall e.V. (DWA) organisiert unter<br />

der Schirmherrschaft des Bundesministeriums<br />

für Umwelt, Naturschutz und<br />

Reaktorsicherheit (BMU) und mit Unterstützung<br />

der Firma Dräger die erste<br />

offene Deutsche Meisterschaft in der<br />

Abwassertechnik in den Disziplinen<br />

Auszubildende, Kanal-Profis und Kläranlagen-Profis.<br />

Der Berufswettkampf<br />

findet im Atrium zwischen den Hallen A1<br />

und B1 statt.<br />

Meeting Point Pumpen: Bereits zum<br />

zweiten Mal organisiert Pumpe DE den<br />

Meeting Point PUMPEN in der Halle<br />

A6. Der Gemeinschaftsstand bietet auf<br />

rund 80 Quadratmetern einen qualitativ<br />

hochwertigen Treffpunkt für alle Fachbesucher<br />

aus dem Bereich Produktion,<br />

Forschung, Entwicklung und Anwendung<br />

von Pumpen und Pumpensystemen.<br />

Bild: Messe München @ AlexScheibert.de<br />

Bereich der Kanalsanierung auf der<br />

IFAT ist gewachsen<br />

<strong>Die</strong> Inspektion, Dichtheitsprüfung und Sanierung von Kanälen ist umweltpolitische Notwendigkeit und wirtschaftliche Herausforderung<br />

–Milliardenmärkte in öffentlichen und privaten Leitungen<br />

Normalerweise findet Kanalsanierung<br />

„im Untergrund“ statt, doch auf<br />

der nächsten IFAT ENTSORGA in München<br />

tritt sie ins Rampenlicht: Insgesamt<br />

16.000 Quadratmeter nimmt<br />

dieser Bereich rund um Injektions-, Relining-,<br />

Einzieh- und Beschichtungsverfahren<br />

sowie Rohrdichtheits-Prüfungen<br />

und Kanalinspektionsausrüstung ein.<br />

Annähernd ein Fünftel aller Abwasserkanalhaltungen<br />

in Deutschland weisen kurzbis<br />

mittelfristig sanierungsbedürftige<br />

Schäden auf. Um diese wichtigen Infrastruktureinrichtungen<br />

in ihrer Substanz zu<br />

erhalten, planen die Kommunen pro Jahr<br />

und Kilometer Kanalnetz im Mittel 8.000<br />

Euro zu investieren. <strong>Die</strong>s geht aus der Ende<br />

letzten Jahres veröffentlichten „Umfrage<br />

zum Zustand der Kanalisation in Deutschland<br />

2009“ der Deutschen Vereinigung für<br />

Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall<br />

(DWA) unter deutschen Städten und Gemeinden<br />

hervor. Im Detail konnte die DWA<br />

eine Reihe von Trends ausmachen: Bei der<br />

Kanaler<strong>neue</strong>rung setzen die Auftraggeber<br />

zunehmend auf grabenlose Verfahren. Allerdings<br />

geht der komplette Austausch der<br />

alten Kanäle sukzessive zurück. Stattdessen<br />

werden die Schäden häufig örtlich<br />

begrenzt behoben. Neben diesen Einzelreparaturen<br />

kommen nach wie vor Renovierungsmaßnahmen<br />

zum Einsatz, die die<br />

Funktionsfähigkeit des gesamten ausgewählten<br />

Kanalsegments verbessern. Hierbei<br />

bleibt das Relining das mit Abstand<br />

dominierende Verfahren.<br />

Nach den DWA-Recherchen sind in<br />

den letzten Jahren die Kosten je Meter<br />

Kanalsanierung für Renovierungsverfahren<br />

und Kanaler<strong>neue</strong>rung merklich gestiegen.<br />

Einen Grund hierfür sieht die Vereinigung<br />

in höheren Qualitätsanforderungen,<br />

die sich im Gegenzug allerdings in größerer<br />

Dauerhaftigkeit und längerer Nutzungsdauer<br />

der sanierten Kanäle auszahlen.<br />

Neben der öffentlichen Kanalisation<br />

existiert mit den privaten Leitungen, der<br />

so genannten Grundstücksentwässerung,<br />

ein weiteres gigantisches Abwassernetz im<br />

deutschen Untergrund. „Schadhafte und<br />

undichte Abwasserkanäle gefährden nicht<br />

nur das Grundwasser, sondern können darüber<br />

hinaus auch sehr große Folgeschäden<br />

in Form von Straßenunterhöhlungen<br />

auslösen. <strong>Die</strong>s wird bislang noch zu wenig<br />

beachtet“, so Otto Schaaf, DWA-Präsident<br />

und Vorstand der Stadtentwässerungsbetriebe<br />

Köln.<br />

Weitere Informationen unter www.ifat.de<br />

3-4 / 2012 161


Veranstaltungen<br />

Nachrichten<br />

Über 590 Experten aus dem Abwassersektor<br />

auf dem 25. Lindauer Seminar<br />

Bild: Als Veranstalter blickte Dipl.-Ing. (FH)<br />

Ulrich Jöckel zu Beginn auf die vergangenen 25<br />

Jahre dieser Veranstaltung zurück<br />

<strong>Die</strong> 25. Veranstaltung des Lindauer Seminars<br />

am 8. und 9. März 2012 unter dem<br />

Motto „Praktische Kanalsanierungstechnik<br />

– Zukunftsfähige Entwässerungssysteme“<br />

dokumentierte das ungebrochene Interesse<br />

am Thema Entwässerung, Inspektion<br />

und Sanierung von Kanal- und Rohrsystemen.<br />

Mit insgesamt 593 Teilnehmern, 58<br />

ausstellenden Firmen und 30 Vorträgen<br />

bestätigte das Lindauer Seminar auch<br />

2012 seine Stellung als Treffpunkt zum<br />

Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer<br />

sowie als Gelegenheit aktuelle Themen<br />

der Siedlungsentwässerung zu diskutieren.<br />

Als Veranstalter blickte Dipl.-Ing. (FH)<br />

Ulrich Jöckel zu Beginn auf die vergangenen<br />

25 Jahre dieser Veranstaltung zurück.<br />

Als großen Durchbruch in der Inspektionstechnik<br />

seien die Einbindung des Videorecorders,<br />

gemeinsame Standards in der<br />

Kameratechnik sowie eine gestiegene Sicherheitstechnik<br />

bei der Kanalinspektion<br />

zu sehen.<br />

In einem Vortragsblock ging es um die<br />

Umsetzung baulicher und betrieblicher<br />

Maßnahmen von Kanalisationen und Grundstücksentwässerungsanlagen.<br />

Unter dem<br />

Aspekt „Qualität ist das, was auf der Baustelle<br />

geschaffen wird“ stellte Dipl.-Ing. Uwe<br />

Neuschäfer klar, dass sowohl die gesetzten<br />

Anforderungen als auch die anschließende<br />

Überwachung einen entscheidenden Einfluss<br />

auf die Qualität einer Baumaßnahme<br />

ausüben und häufig eben unpräzise Anforderungen<br />

des Auftraggebers zu einer mangelnden<br />

Qualität beitragen. Dipl.-Ing. Silke<br />

Roder wies in ihren Ausführungen ergänzend<br />

auf den von vielen bereits befürchteten<br />

Umstand hin, dass praktisch keine Überprüfung<br />

von Sanierungsmaßnahmen<br />

stattfindet. Der Grundstein zur Werterhaltung<br />

der Kanalisationen wird<br />

nach Meinung von Dipl.-Ing. Bruno<br />

Schmuck bereits beim Neubau und<br />

damit durch ein fundiertes Fachwissen<br />

des Planers gelegt. <strong>Die</strong> geeignete<br />

Auswahl der eingesetzten Materialien<br />

habe entscheidenden Einfluss auf die<br />

Lebensdauer und somit auf die Kosten<br />

für den Bauherrn.<br />

Das Interesse an der Vorgehensweise<br />

bei den Grundstücksentwässerungsanlagen<br />

ist nach wie vor sehr<br />

hoch und wurde daher in einem weiteren<br />

Seminarblock diskutiert. Um<br />

die Einführung des RAL-Gütezeichens<br />

Grundstücksentwässerung für<br />

Güte gesicherte Leistungen im Bereich der<br />

Grundstücksentwässerung ging es im Vortrag<br />

von Herrn Dipl.-Ing. Dirk Bellinghausen<br />

(siehe Interview in dieser Ausgabe). Ebenso<br />

klar wurde im Vortrag des 1. Bürgermeisters<br />

Georg Riedl der Stadt Pfarrkirchen, dass<br />

die Verantwortung für die Umsetzung des<br />

Wasserhaushaltsgesetzes bei den Kommunen<br />

liegt und daher kein Weg an der Überprüfung<br />

der Grundstücksentwässerungsanlagen<br />

vorbeiführen könne.<br />

Ein weiterer Seminarblock thematisierte<br />

die Zukunft der Kanalsanierung. Dr.<br />

Emanuel Grün betonte, dass bei der Planung<br />

von Sanierungsvorhaben auch deren wasserwirtschaftliche<br />

Auswirkungen berücksichtigt<br />

werden müssen. So könne der Fokus<br />

nicht allein auf der Dichtheit der Kanäle<br />

liegen, wenn die Erhöhung des Grundwasserstandes<br />

die Mobilisierung von Altlasten<br />

zur Folge hätte. Anhand seiner detaillierten<br />

Recherche konnte Prof. Dr.-Ing. Volker<br />

Wagner die große Bandbreite (DN 50<br />

– 4000) für den Einsatz des Linerverfahrens<br />

und damit die Zukunftsfähigkeit dieses<br />

Sanierungsverfahrens aufzeigen. Privatdozent<br />

Dr.-Ing. Bert Bosseler stellte klar, dass<br />

eine sorgfältig durchgeführte Qualitätssicherung<br />

von Produkten und Verfahren der<br />

Kanalsanierung mit den wichtigen Bewertungsmaßstäben<br />

Funktionsfähigkeit, Dichtheit<br />

und Standsicherheit zu einer werterhaltenen<br />

Kanalsanierung beiträgt.<br />

Das 26. Lindauer Seminar findet am 7.<br />

und 8. März 2013 statt.<br />

Kontakt: JT Elektronik,<br />

E-Mail: sonja.joeckel@jt-elektronik.de<br />

oder www.JT-elektronik.de<br />

Internationale Netzwerke für ein nachhaltiges<br />

Wassermanagement<br />

Internationale Experten aus dem Wassersektor<br />

diskutierten auf der Jahreskonferenz<br />

2012 von German Water Partnership<br />

(GWP) über die Herausforderungen<br />

und Chancen in der internationalen Wasserwirtschaft.<br />

“German Water Partnership<br />

around the world!” – unter diesem Motto<br />

trafen sich am 27. März rund 230 Teilnehmer<br />

zum Informations- und Erfahrungsaustausch<br />

in Berlin. GWP lud dazu internationale<br />

Kooperationspartner aus China, Europa,<br />

Russland, Türkei und der MENA-Region ein.<br />

In den Impulsvorträgen beleuchteten<br />

internationale Kooperationspartner von<br />

GWP die länderspezifischen Bedürfnisse<br />

und Herausforderungen sowie die Möglichkeiten<br />

und Chancen der Beteiligung<br />

des deutschen Wassersektors. Khaldon<br />

162 3-4 / 2012


Khashman, Generalsekretär der Arab<br />

Countries Water Utilities Association<br />

(ACWUA) ging auf die Problemstellungen<br />

im arabischen Wassersektor<br />

unter Berücksichtigung der Bedürfnisse<br />

im Bereich der Aus- und Weiterbildung<br />

ein. <strong>Die</strong> bestehende Kooperation<br />

mit German Water Partnership<br />

zeige, dass gemeinsames<br />

Handeln nachhaltige Erfolge bei der<br />

Lösung der Probleme in der Region<br />

bringt. <strong>Die</strong> Herausforderungen auf<br />

dem russischen Wassersektor gemeinsam<br />

mit internationalen Kooperationspartnern<br />

und Investoren angehen<br />

und meistern, lautete der Tenor<br />

von Elena Dovlatova, Geschäftsführerin<br />

der Russischen Assoziation<br />

für Wasserversorgung und Wasserentsorgung<br />

(RAWW). Jan Nöther<br />

von der AHK China (Standort Shanghai)<br />

legte die Potenziale und Defizite<br />

des Wassermanagements vor Ort dar<br />

und stellte erfolgreiche Projekte mit<br />

deutscher Beteiligung vor. Panagiotis<br />

Balabanis, DG Research & Innovation,<br />

erläuterte in seinem Vortrag die<br />

<strong>neue</strong>sten Entwicklungen in der European<br />

Innovation Partnership of Water<br />

(EIP) sowie die Möglichkeiten einer<br />

stärkeren Integration insbesondere<br />

der KMUs in Europa. Im Rahmen der<br />

europäischen Innovationsplattform<br />

sollen alle wichtigen Akteure auf EU-<br />

Ebene, nationaler und regionaler Ebene<br />

zusammengebracht werden, um<br />

Projekte besser zu koordinieren. Im<br />

Hinblick auf die Situation der Wasserwirtschaft<br />

in der Türkei ging Haluk<br />

Dogu, langjähriger Kenner des türkischen<br />

Wasserfachs, auf die Defizite<br />

bezüglich der veralteten Netze, unzureichend<br />

ausgebildeten Personals<br />

und mangelnder Überwachung ein.<br />

Herausforderungen<br />

identifizieren – Netzwerke<br />

initiieren<br />

In den länderspezifischen Round Tables<br />

vertieften die Referenten und<br />

Teilnehmer sowie weitere Experten<br />

aus Politik, Wirtschaft und Forschung<br />

die Diskussionen im Hinblick<br />

auf aktuelle Herausforderungen und<br />

zukünftige Strategien für eine stärkere<br />

internationale Verzahnung aller<br />

Akteure. <strong>Die</strong> Referenten zum Thema<br />

Komplettlösungen in Bestform<br />

Geben Sie sich nicht mit dem Produkt „von der Stange“ zufrieden.<br />

Spezifi sche Anforderungen brauchen passgenaue Rohrsysteme, die Sie<br />

bei uns erhalten.<br />

<strong>Die</strong> eigene Formteilmanufaktur bei uns macht es<br />

möglich: schnell und effi zient Systemlösungen zu<br />

schaffen und Ihnen diese nach Bedarf zur Verfügung<br />

zu stellen – und das alles in kompromissloser<br />

Qualität.<br />

Mit unseren Rohrsystemen erhalten Sie alles aus<br />

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vom Mehrwertrohr bis zu Formteilen, von der technischen<br />

Beratung und dem Aufmaß vor Ort bis zur<br />

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Robert-Bosch-Straße 7<br />

48268 Greven<br />

Telefon: +49.2575.9710 - 0<br />

E-Mail: info@egeplast.de<br />

Besuchen Sie uns auf der IFAT:<br />

München, 7.–11. Mai 2012<br />

Halle B6, Stand 431/532<br />

Werner Rossel<br />

Geschäftsbereichsleiter<br />

Formteile und Industrierohrsysteme<br />

unterirdisch gut<br />

Sehen Sie den <strong>neue</strong>n egeplast-Unternehmensfi lm.<br />

3-4 / 2012<br />

www.egeplast.de<br />

163


Veranstaltungen<br />

Nachrichten<br />

Capacity Development, Lars Ribbe (Fachhochschule<br />

Köln) und Werner Ruppricht<br />

(Microdyn Nadir) stellten die Notwendigkeit<br />

der Vernetzung von Wissenschaft,<br />

Wirtschaft sowie einer fundierte Aus- und<br />

Weiterbildung von Personal vor Ort da.<br />

Arno Tomowski (GIZ) betonte, das Wasser<br />

als Schwerpunktthema der deutschen<br />

Entwicklungszusammenarbeit definiert<br />

wurde und hier eine stärkere Einbeziehung<br />

des Privatsektors durch Entwicklungspartnerschaften<br />

Voraussetzung für die Lösung<br />

der globalen wasserwirtschaftlichen Probleme<br />

ist. Steffen Petruch (VAG Armaturen<br />

GmbH) und Michael Kersting (Hermann<br />

Sewerin GmbH) veranschaulichten<br />

mit praxisbezogenen Beispielen im Rahmen<br />

der „Strategische Allianz zur Wasserverlustreduktion“<br />

mit der GIZ, den Erfolg<br />

solcher Koopera tio nen. Im Bereich der Industriewasserwirtschaft<br />

lag der Fokus auf<br />

den aktuellen Herausforderungen für die<br />

industrielle Wasserwirtschaft am Beispiel<br />

der chemischen Industrie, dargelegt durch<br />

Christoph Blöcher (Currenta GmbH) sowie<br />

auf der zunehmenden Bedeutung der Industriewasserbehandlung,<br />

erörtert durch<br />

Andree Blesgen (Evonik GmbH).<br />

Kontakt:<br />

www.germanwaterpartnership.de<br />

REW Istanbul lädt zum achten Mal ein<br />

Vom 7. bis 10. Juni findet bereits zum<br />

achten Mal die Umweltmesse REW Istanbul<br />

statt, bei der die Themen Recycling,<br />

Umwelttechnik und Abfallwirtschaft<br />

im Mittelpunkt stehen. Unterstützt vom<br />

türkischen Ministerium für Umwelt und<br />

Urbanisierung, informiert die Messe Fachbesucher<br />

über <strong>neue</strong>ste Technologien, Produkte<br />

und <strong>Die</strong>nstleistungen aus den Bereichen<br />

Wasserversorgung, Entsorgung von<br />

Abfall, Abwasser, Abgas sowie alternative<br />

Energien.<br />

In drei Hallen auf einer Gesamtfläche<br />

von 9.000 Quadratmetern präsentieren<br />

sich rund 350 Aussteller aus 30 Ländern.<br />

Etwa 12.500 Fachbesucher werden auf der<br />

REW Istanbul erwartet – vorwiegend aus<br />

Bild: <strong>Die</strong> Messe REW Istanbul findet vom 7. bis<br />

10. Juni 2012 statt.<br />

Europa, dem Nahen Osten, den Balkanstaaten,<br />

Asien und Afrika – um<br />

diesen Branchentreff in der türkischen<br />

Metropole zum kontinentenübergreifenden<br />

Austausch zu nutzen.<br />

<strong>Die</strong>se internationale Fachausstellung<br />

für Recycling, Abfallwirtschaft<br />

und Umwelttechnik ist die<br />

größte Veranstaltung ihrer Art in der<br />

Türkei. Sie widmet sich allen Aspekten<br />

der Abfallentsorgung und des<br />

Abfallrecyclings sowie Verbesserungsmöglichkeiten<br />

in umwelttechnischen<br />

Fragen allgemein – sowohl für Privathaushalte<br />

als auch für die Industrie. <strong>Die</strong> REW ist<br />

außerdem Gastgeber internationaler Seminare,<br />

auf denen die Strategien und Trends<br />

der Branche diskutiert werden.<br />

Kontakt: Tel. +90 212 275 7579,<br />

www.rewistanbul.com<br />

IWEX präsentiert Innovationen<br />

im Wasserbereich<br />

Bild: <strong>Die</strong> IWEX findet im Rahmen der<br />

Messe Sustainability live! statt<br />

Spannende Innovationen der gesamten<br />

Wasserwirtschaft präsentiert die Internationale<br />

Wasser- und Abwasser-Messe<br />

IWEX (International Water and Effluent<br />

Exhibition). <strong>Die</strong>se findet vom 22. bis<br />

24. Mai im Rahmen der Messe Sustainability<br />

live! im NEC im englischen Birmingham<br />

statt.<br />

<strong>Die</strong> Messe IWEX ist die führende britische<br />

Veranstaltung im Bereich Wasserwirtschaft<br />

und vereint die Bereiche Ausstellung<br />

bzw. Präsentation von <strong>Die</strong>nstleistungen<br />

mit einem umfassenden Seminarprogramm,<br />

u.a. zu den Themen<br />

nachhaltiges Wassermagement, Wasseraufbereitung.<br />

Auch in diesem Jahr werden<br />

in Birmingham die wichtigsten Akteure der<br />

Wasserwirtschaft zusammenkommen und<br />

kleinere Betriebe genauso vertreten sein<br />

wie große Unternehmen.<br />

Tipp: <strong>Die</strong> IWEX bietet kostenfreien Eintritt<br />

für Besucher, registrieren Sie sich unter<br />

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164 3-4 / 2012


Fachbericht<br />

Recht & Regelwerk<br />

Auswirkungen der <strong>neue</strong>n EN 545<br />

auf die Planungspraxis für<br />

Trinkwasserleitungen aus duktilem<br />

Gusseisen<br />

Von Jürgen Rammelsberg<br />

Nach der Einführung der Druckklassen für längskraftfreie Rohre enthält die <strong>neue</strong> Produktnorm für Trinkwasserrohre<br />

aus duktilem Gusseisen EN 545:2010 noch keine praktikable Lösung für die Behandlung und Kennzeichnung des<br />

Rohrsystems mit längskraftschlüssigen Verbindungen. Bei derartigen Verbindungen ist der zulässige Bauteilbetriebsdruck<br />

meist deutlich geringer als der Druck, den die Druckklasse benennt. <strong>Die</strong> FGR / EADIPS wird in Kürze mit einer<br />

eigenen Verbandsnorm eine praktikable Behandlung und unmissverständliche Kennzeichnung vorschlagen.<br />

Einleitung<br />

<strong>Die</strong> folgenschwerste Änderung bei der Revision der<br />

EN 545:2010 [1] war die generelle Einführung der Druck-<br />

Klassen und der Entfall der alten K-Klassen. <strong>Die</strong>s entsprach<br />

einer Empfehlung der EN 14801 [2], wonach zur Vereinfachung<br />

der Planung von erdüberdeckten Rohrleitungen neben<br />

der Festlegung des Arbeitsdruckes noch drei typische<br />

Einbauvarianten<br />

ländliche Wirtschaftswege,<br />

Anliegerstraßen mit geringen Verkehrslasten und<br />

Hauptstraßen mit hohen Verkehrslasten<br />

als Repräsentanten verschiedener Scheitellasten als Kriterien<br />

für die Auswahl des geeigneten Rohres aufgeführt sind.<br />

Während in der EN 14801 [2] die üblichen Parameter, die<br />

zur Aufstellung einer Rohrstatik erforderlich sind, ausführlich<br />

diskutiert und bewertet werden, finden Angaben zu Längskräften<br />

in Rohrleitungen nur im informativen Anhang A ihren<br />

eher bescheidenen Platz. Ähnlich unvollständig sind die Re-<br />

gelungen zu längskraftschlüssigen Verbindungen in der <strong>neue</strong>n<br />

EN 545:2010 [1].<br />

Kräfte und Spannungen in<br />

Rohrleitungen<br />

Bei einer Rohrleitung oder einem Druckbehälter entstehen<br />

entsprechend Bild 1 aus dem Innendruck Spannungen in der<br />

Behälterwand und zwar Umfangs- oder Tangentialspannungen<br />

σ t<br />

und Längs- oder Axialspannungen σ a<br />

.<br />

<strong>Die</strong> beiden Spannungen berechnen sich wie folgt:<br />

σ t<br />

= p ⋅D<br />

2⋅e (1)<br />

σ a<br />

= p ⋅D<br />

4⋅e<br />

p = Innendruck [bar] (1 bar = 0,1 MPa = 0,1 N/mm²)<br />

(2)<br />

Bild 1: Spannungen<br />

aus Innendruck<br />

in einer Rohrwand<br />

Bild 2: Umfangsspannungen<br />

in einem<br />

Rohr mit beweglicher<br />

längskraftfreier<br />

Muffenverbindung<br />

166 3-4 / 2012


Bild 3: Zulässiger Bauteilbetriebsdruck<br />

PFA für längskraftfreie<br />

Rohre der Wanddicken-Klasse<br />

K 9<br />

D = Mittel-Durchmesser [mm]<br />

( D = (DE + Di) / 2 = DE – e )<br />

DE = Außendurchmesser [mm]<br />

Di = Innendurchmesser [mm]<br />

e = Wanddicke [mm]<br />

s t<br />

= Tangential-Spannung in der Wand [N/mm²]<br />

s a<br />

= axiale Spannung (Längsrichtung) in der Wand<br />

[N/mm²]<br />

Duktile Gussrohre nach EN 545:2010 [1] werden zum größten<br />

Teil durch Steckmuffen-Verbindungen zu Rohrleitungen<br />

gefügt. Dabei sind zu unterscheiden:<br />

1. Bewegliche Steckmuffen-Verbindungen<br />

2. Bewegliche längskraftschlüssige Steckmuffen-Verbindungen<br />

<strong>Die</strong> unter 1. genannten beweglichen Steckmuffen-Verbindungen<br />

übertragen keine Axialkräfte. Sollte der Wasser-Innendruck<br />

Axialkräfte erzeugen, müssen sie mit geeigneten Mitteln<br />

in den Baugrund eingeleitet werden, z. B. durch Betonwiderlager<br />

an Endverschlüssen, Abzweigen, Reduzierungen oder<br />

Richtungsänderungen. Bewegliche Steckmuffen-Verbindungen<br />

haben das Bild des Gussrohres in den letzten sechs Jahrzehnten<br />

maßgeblich geprägt; sie sind preiswert und einfach<br />

zusammenzuschieben, sie entlasten das Rohr, weil sie keine<br />

axialen Kräfte aufnehmen und übertragen.<br />

Das typische Muffenrohr ohne Längskraft nimmt nur die<br />

aus dem Wasser-Innendruck entstehenden Umfangs- oder<br />

Tangentialspannungen s t<br />

auf (Bild 2), für deren Höhe die folgende<br />

Gleichung gilt:<br />

σ t<br />

= p ⋅D [N/mm²] (1)<br />

2⋅e<br />

p = Innendruck [bar]<br />

D = Durchmesser [mm]<br />

e = Wanddicke [mm]<br />

oder nach dem Innendruck aufgelöst:<br />

p = 2⋅e ⋅σ t<br />

D<br />

[bar] (3)<br />

wobei D der Durchmesser in der Mitte der Rohrwand ist. Bei<br />

der Wanddicke e und dem Außendurchmesser DE ergibt sich<br />

daraus die bekannte Gleichung, die wir seit Jahrzehnten in<br />

der EN 545 [1] benutzen, um die Wanddicke e min<br />

aus dem<br />

Innendruck abzuleiten:<br />

p = 2⋅e ⋅ σ min t<br />

[bar] (4)<br />

( DE − e min )<br />

e min<br />

= Mindestwanddicke [mm] des gewählten Rohrtyps<br />

nach EN 545 [1]<br />

Duktiles Gusseisen hat eine Mindestzugfestigkeit R m<br />

= 420<br />

MPa, und mit einem Sicherheitsfaktor S F<br />

= 3 soll die Umfangsspannung<br />

in der Wand von der Mindestzugfestigkeit Abstand<br />

halten. Mit diesen Festlegungen ergibt sich der Innendruck,<br />

der jetzt zulässiger Bauteilbetriebsdruck PFA genannt wird:<br />

PFA = 2⋅e ⋅420<br />

min<br />

( DE − e min )⋅3 = 2800 ⋅e min<br />

(5)<br />

( DE − e min )<br />

Definition aus der EN 805 [3]<br />

Zulässiger Bauteilbetriebsdruck PFA [bar]: höchster hydrostatischer<br />

Druck, dem ein Rohrleitungsteil im Dauerbetrieb standhält.<br />

<strong>Die</strong>se Definition gilt nur ohne Druckstoß und ausschließlich<br />

für längskraftfreie Verbindungen.<br />

Bisherige Methode zur Festlegung der<br />

Wanddicken<br />

Mit zunehmendem Durchmesser nehmen die Wanddicken für<br />

einen bestimmten Betriebsdruck zu. Damit man nicht andauernd<br />

eine Tabelle befragen musste, wurden Wanddicken-Klassen<br />

eingeführt, die für alle Nennweiten das Niveau der Leistungsfähigkeit<br />

eines Rohres mit einer ganzen Zahl K kennzeichnen.<br />

Der Wert von K kann frei gewählt werden, z. B.<br />

K = …. 8, 9, 10, … und verbindet Nennweite und Wanddicke e<br />

mit folgender Gleichung:<br />

e = K ⋅( 0,5 + 0,001⋅DN) (6)<br />

<strong>Die</strong>se Nennwanddicke hat noch ein unteres Grenzabmaß Δe<br />

(„Minus-Toleranz“), welches dann zur Mindestwanddicke e min<br />

führt:<br />

∆e = −( 1,3 + 0,001⋅DN) (7)<br />

3-4 / 2012 167


Fachbericht<br />

Recht & Regelwerk<br />

Damit die Wanddicken der kleinen Nennweiten praktisch<br />

überhaupt herstellbar blieben, wurden die Nennwanddicke<br />

auf e ≥ 6 mm und die Mindestwanddicke auf e min<br />

≥ 4,7 mm<br />

nach unten begrenzt.<br />

Mit den Mindestwanddicken für K = 9 stellt sich der zulässige<br />

Betriebsdruck PFA in Abhängigkeit von der Nennweite<br />

DN wie folgt dar (Bild 3):<br />

Das Diagramm zeigt, dass die Rohre im unteren Nennweitenbereich<br />

DN 80 bis DN 200 wegen der unteren Begrenzung<br />

der Mindestwanddicke auf 4,7 mm zumindest gegenüber<br />

dem Innendruck, der in Trinkwasserverteilungsnetzen<br />

üblicherweise bei 10 bar liegt, etwas überdimensioniert<br />

sind, vor allem, wenn man bedenkt, dass in der Bemessungsgleichung<br />

bereits ein Sicherheitsfaktor von SF = 3 gegenüber<br />

der Mindestzugfestigkeit enthalten ist.<br />

<strong>Die</strong>s führte dazu, dass für die Mindestwanddicke die untere<br />

Begrenzung von 4,7 mm auf einen Wert von 3,0 mm<br />

abgesenkt wurde. In diese Phase fiel die Forderung der EN<br />

14801 [2], Rohrleitungsteile nach ihrem Druck zu klassifi-<br />

zieren, gewissermaßen ihre Belastbarkeit gegenüber dem<br />

Innendruck als Leistungsmerkmal im Namen oder in der Bezeichnung<br />

darzustellen. <strong>Die</strong> Druckklassen waren damit geboren.<br />

Ein längskraftfreies Rohr der Druckklasse C 40 ist also<br />

für einen Innendruck von PFA = 40 bar ausgelegt.<br />

Im Hinblick auf die Bemessung für den Innendruck längskraftfreier<br />

Rohre ist dies bis zur DN 300 eine gravierende Änderung,<br />

wie das nächste Diagramm zeigt (Bild 4). Ab DN 400<br />

sind die Unterschiede eher zu vernachlässigen.<br />

Der Effekt beruht darauf, dass der Grenzwert der Mindestwanddicke<br />

von 4,7 mm auf 3,0 mm (um etwa ein Drittel)<br />

abgesenkt wurde. <strong>Die</strong> zur Wanddickenberechnung gültige<br />

Gleichung (5) gilt wie bisher.<br />

Wer über lange Jahre seines Berufslebens als Planer, Rohrleger<br />

oder Netzbetreiber Erfahrungen mit duktilen Gussrohren<br />

gesammelt hat, dessen Bild wird vom Rohr der Wanddickenklasse<br />

K 9 geprägt sein. Es bildet nämlich einen guten<br />

Kompromiss aus<br />

Belastbarkeit aus Innendruck,<br />

Beständigkeit gegen Längsbiegung (Längsbiegefestigkeit),<br />

Beständigkeit gegen Ovalisierung (Ringsteifigkeit).<br />

Wenn er jetzt sein bewährtes (wohlgemerkt: längskraftfreies!)<br />

Rohr normgerecht beschreiben will, braucht er die<br />

Tabelle 2 in [4], die ihm für jede Nennweite die alte K-Klasse<br />

in die <strong>neue</strong> Druckklasse übersetzt, wobei natürlich die in<br />

Millimeter gemessene Wanddicke die für beide gemeinsame<br />

Größe ist. In der zitierten Tabelle sind die Bereiche mit<br />

ähnlichen Wanddicken und den Druckklassen entsprechende<br />

Bereiche für den zulässigen Bauteilbetriebsdruck PFA in<br />

gleichen Farben gehalten. Damit besteht für den Rohrleitungsplaner<br />

die Möglichkeit, seine auf K-Klassen basierende<br />

Erfahrung mit der <strong>neue</strong>n Betrachtung der Druckklassen abzugleichen<br />

und dabei immer die tatsächliche Mindestwanddicke<br />

als gemeinsame Bezugsgröße im Auge zu behalten.<br />

Bild 4: Vergleich der K-Klasse K 9 (Wanddicken-Klasse) mit<br />

den C-Klassen (Druck-Klassen)<br />

Bild 5: Längsspannungen<br />

in einem<br />

leeren Rohr beim<br />

Einziehen<br />

Längskraftschlüssige Verbindungen<br />

Wörtliches Zitat aus der EN 545:2010 [3]:<br />

4. Technische Anforderungen<br />

4.2 Druckklasse<br />

Entsprechend 3.21 wird die Druckklasse eines Bauteils durch<br />

eine Kombination der konstruktionsbezogenen Funktionsfähigkeit<br />

und der Funktionsfähigkeit der längskraftfreien beweglichen<br />

Verbindung festgelegt.<br />

Längskraftschlüssige Verbindungen können den PFA verringern;<br />

in diesem Fall ist der PFA vom Hersteller anzugeben.<br />

<strong>Die</strong> konstruktionsbezogene Funktionsfähigkeit bedeutet<br />

schlicht die mit Zugfestigkeit, Sicherheitsfaktor und<br />

Durchmesser für den PFA berechnete Mindestwanddicke.<br />

<strong>Die</strong> Funktionsfähigkeit der längskraftfreien beweglichen<br />

Verbindung bedeutet nichts anderes, als dass die Steckmuffen-Verbindung<br />

mindestens bis zu diesem PFA dicht bleibt.<br />

Der zweite Satz mit dem Bezug zu längskraftschlüssigen<br />

Verbindungen stiftet eher Verwirrung, denn das Rohr<br />

168 3-4 / 2012


ist ja bereits mit einer druckbasierten Angabe versehen, der<br />

C-Klasse. Wenn nun z. B. neben der in der Norm geforderten<br />

Angabe C 40 ein PFA = 16 steht, kann das zu Fehlinterpretationen<br />

führen, vor allem dann, wenn es sich um ein<br />

Rohr mit beweglicher Steckmuffen-Verbindung handelt, die<br />

je nach Bedarf mit einer Dichtung mit metallischen Haltekrallen<br />

längskraftschlüssig gemacht werden kann.<br />

Einsatz längskraftschlüssiger Steckmuffen-<br />

Verbindungen<br />

Längskraftschlüssige bewegliche Steckmuffen-Verbindungen<br />

werden beim Bau von Rohrleitungen in zwei unterschiedlichen<br />

Weisen eingesetzt:<br />

Zur Lagesicherung bei erdüberdeckten Rohrleitungen<br />

(DVGW-Arbeitsblatt GW 368 [5]). Kräfte aus Innendruck<br />

an Richtungsänderungen, Endverschlüssen, Abzweigen,<br />

oder Reduzierungen werden in den Baugrund eingeleitet.<br />

Der Spannungszustand im Rohrschaft ist zweiachsig. <strong>Die</strong><br />

Angabe des PFA neben der Druckklasse reicht aus. <strong>Die</strong><br />

Druckklasse steht nur noch als Synonym für die Mindestwanddicke,<br />

das maßgebliche Leistungskriterium ist der<br />

PFA.<br />

Beim Einzug mit grabenlosen Bauverfahren (DVGW-<br />

Arbeitsblätter GW 321 [6] ff.) werden leere, drucklose<br />

Rohrstränge in vorgegebene Trassen eingezogen. Der<br />

Spannungszustand im Rohrschaft ist – bis auf den Verbindungsbereich<br />

- einachsig (Bild 5). <strong>Die</strong> Angabe des PFA<br />

neben der Druckklasse (sie steht wiederum nur noch für<br />

die Mindestwanddicke) reicht nicht aus. Zusätzlich müsste<br />

noch die Angabe der zulässigen Zugkraft dazukommen.<br />

<strong>Die</strong> maßgeblichen Leistungskriterien sind PFA und zulässige<br />

Zugkraft.<br />

Im deutschsprachigen Raum beträgt der Anteil längskraftschlüssiger<br />

Rohrleitungen aus duktilem Gusseisen immerhin<br />

mehr als 75%.<br />

Kennzeichnung<br />

Wörtliches Zitat aus der EN 545:2010 [3]:<br />

4.7 Kennzeichnung der Rohre, Formstücke und<br />

Zubehörteile<br />

4.7.1 Rohre und Formstücke<br />

Alle Rohr und Formstücke müssen leserlich und dauerhaft gekennzeichnet<br />

und mindestens mit folgenden Angaben versehen<br />

sein:<br />

Name oder Kennzeichen des Herstellers<br />

Kennzeichen des Herstellungsjahres<br />

Kennzeichen für duktiles Gusseisen<br />

DN<br />

Nenndruck PN bei Flanschen für Flanschbauteile<br />

Verweisung auf diese Europäische Norm, d. h. EN 545<br />

Druckklasse von Schleudergussrohren<br />

<strong>Die</strong> ersten fünf Angaben müssen eingegossen oder eingeschlagen<br />

sein. <strong>Die</strong> übrigen Kennzeichnungen können durch<br />

ein beliebiges anderes Verfahren aufgebracht werden, z. B.<br />

auf dem Gussstück aufgemalt sein.<br />

Eine eindeutige und unmissverständliche Kennzeichnung von<br />

Rohren mit längskraftschlüssiger Verbindung ist in der<br />

EN 545:2010 [1] nicht festgelegt.<br />

Folgerungen<br />

<strong>Die</strong> EN 545:2010 [1] setzt mit Einführung der Druckklassen<br />

für längskraftfreie Rohre eine Empfehlung der EN 14801 [2]<br />

um. Für Rohre mit formschlüssigen Verbindungen, wie sie bei<br />

grabenlosen Bauweisen gebraucht werden, reichen die Aussagen<br />

der Norm nicht aus. Für Rohre mit reibschlüssigen Verbindungen<br />

in einem normalen Muffenprofil gibt es überhaupt<br />

keine Regelung. <strong>Die</strong> EN 545:2010 [1] muss für die Belange<br />

der Praxis überarbeitet werden, weil mit der derzeitigen Fassung<br />

der Anwender fehlgeleitet werden kann.<br />

<strong>Die</strong> FGR®/EADIPS®, der europäische Interessensverband<br />

der Gussrohrindustrie, wird in Kürze eine Verbandsnorm veröffentlichen,<br />

in welcher die unklaren Angaben präzisiert und<br />

fehlende Angaben ergänzt werden. Bis zur Veröffentlichung<br />

der überarbeiteten Produktnorm empfiehlt der Verband seinen<br />

Mitgliedern, für längskraftschlüssige Rohre die bewährte<br />

K-Klassen-Kennzeichnung beizubehalten.<br />

Literatur<br />

[1] EN 545 „Rohre, Formstücke, Zubehörteile aus duktilem<br />

Gusseisen und ihre Verbindungen für Wasserleitungen –<br />

Anforderungen und Prüfverfahren“ (2010)<br />

[2] EN 14801 „Bedingungen für die Klassifizierung von Produkten<br />

für Rohrleitungssysteme für die Wasserversorgung<br />

und Abwasserentsorgung nach auftretenden Drücken“<br />

(2006)<br />

[3] EN 805 „Wasserversorgung - Anforderungen an Wasserversorgungssysteme<br />

und deren Bauteile außerhalb von<br />

Gebäuden“ (2000)<br />

[4] Rammelsberg, J.: Wanddickenklassen und Druckklassen in<br />

der DIN EN 545 – Vergleich zwischen den Versionen von<br />

2007 und 2010. Energie-wasser-praxis 7+8 (2011) S. 32<br />

[5] DVGW-Arbeitsblatt GW 368 „Längskraftschlüssige Muffen-Verbindungen<br />

für Rohre, Formstücke und Armaturen<br />

aus duktilem Gusseisen oder Stahl“ (2002-06)<br />

[6] DVGW-Arbeitsblatt GW 321 „Steuerbare horizontale<br />

Spülbohrverfahren für Gas- und Wasserrohrleitungen -<br />

Anforderungen, Gütesicherung und Prüfung“ (2003-10)<br />

Autor<br />

Dr.-Ing. Jürgen Rammelsberg<br />

Fachgemeinschaft Guss-Rohrsysteme (FGR ® ) e. V. /<br />

European Association for Ductile Iron Pipe Systems<br />

EADIPS ®, Griesheim<br />

Tel. +49 6155 605-225<br />

E-Mail: Rammelsberg@arcor.de<br />

3-4 / 2012 169


Projekt kurz beleuchtet<br />

Recht & Regelwerk<br />

Zertifizierung im Rohrleitungsbau<br />

nach DVGW-GW 301:2011-10 neu<br />

geregelt<br />

DVGW CERT GmbH stellte zum 01.04.2012 Zertifizierungsverfahren um<br />

Im November 2011 hat der DVGW e.V. eine <strong>neue</strong> Ausgabe<br />

des DVGW-Arbeitsblattes GW 301 mit Stand 10/2011 veröffentlicht.<br />

<strong>Die</strong> Überarbeitung soll das erreichte Niveau der<br />

Zertifizierung absichern, ihre Grundlagen transparenter gestalten<br />

und somit den Kompetenznachweis über dieses Arbeitsblatt<br />

stärken und profilieren. Gegenüber dem DVGW-<br />

Arbeitsblatt GW 301:1999-07 wurden vor allem folgende<br />

Änderungen vorgenommen:<br />

Beschränkung auf die offene Bauweise<br />

Konkretisierung der formalen, personellen und sachlichen<br />

Anforderungen<br />

Ersetzen des Begriffs „Verantwortlicher Fachmann“ durch<br />

„Verantwortliche Fachaufsicht“, ohne Beschränkung der<br />

diesbezüglichen Anzahl an Personen pro Rohrleitungsbauunternehmen<br />

Verpflichtende Einführung eines Betrieblichen Managementsystems<br />

(BMS)<br />

Für alle nach diesem Arbeitsblatt zertifizierten Fachunternehmen<br />

ergibt sich nun die Notwendigkeit, ihre Zertifikate<br />

entsprechend den <strong>neue</strong>n Anforderungen umzustellen. <strong>Die</strong><br />

DVGW CERT GmbH möchte ihre Kunden und andere interessierte<br />

Fachunternehmen darüber informieren, welche Neu-<br />

erungen und Fristen gelten und wie die Umstellung am einfachsten<br />

und kostengünstigsten durchgeführt werden kann.<br />

Ab wann wird die Zertifizierung komplett auf<br />

das <strong>neue</strong> Arbeitsblatt umgestellt?<br />

Bei Anträgen, die ab dem 1. April 2012 gestellt werden, führt<br />

die DVGW CERT GmbH das Zertifizierungsverfahren ausschließlich<br />

nach dem <strong>neue</strong>n Arbeitsblatt GW 301, Ausgabe<br />

10/2011 durch. Fachunternehmen, deren Anträge vor diesem<br />

Termin (Poststempel!) eingehen, können als Zertifizierungsgrundlage<br />

zwischen dem „<strong>neue</strong>n“ und „alten“ GW 301-Arbeitsblatt<br />

wählen und eine Umstellung auf die <strong>neue</strong>n Anforderungen<br />

zu einem späteren Zeitpunkt durchführen.<br />

Wie funktioniert die Umstellung gültiger<br />

Zertifikate?<br />

Alle gültigen Zertifikate müssen innerhalb von 36 Monaten<br />

nach Inkrafttreten des <strong>neue</strong>n Regelwerks (Stichtag: 31. Oktober<br />

2014) auf die <strong>neue</strong>n Anforderungen umgestellt werden.<br />

Hierbei bietet es sich an, die Umstellung von „alt“ auf<br />

„neu“ im Rahmen von Überwachungs-, Verlängerungs- oder<br />

anderen Prüfungen innerhalb dieser Frist durchzuführen. <strong>Die</strong><br />

Umstellung erfolgt mittels einer so genannten Deltaprüfung,<br />

die kostenpflichtig ist und vom Fachunternehmen vorab beantragt<br />

wird. Alle Kunden, die sich erfolgreich einer Prüfung<br />

nach dem Arbeitsblatt GW 301, Stand 10/2011, unterziehen,<br />

erhalten ein <strong>neue</strong>s Zertifikat, auf dem die <strong>neue</strong> Regelwerksausgabe<br />

bescheinigt wird.<br />

Wo können die <strong>neue</strong>n Zertifizierungsgrundlagen<br />

nachgelesen werden?<br />

In Kürze wird eine <strong>neue</strong> Geschäftsordnung zur Zertifizierung<br />

von Fachunternehmen in Kraft treten. Dort sowie im <strong>neue</strong>n<br />

Arbeitsblatt GW 301, Ausgabe 10/2011, selbst können sich<br />

Interessierte im Detail über die <strong>neue</strong>n Zertifizierungsanforderungen<br />

informieren.<br />

Welche inhaltlichen Änderungen enthält das<br />

<strong>neue</strong> Arbeitsblatt GW 301? Was müssen<br />

Fachunternehmen zukünftig beachten?<br />

Wesentliche Bestandteile der <strong>neue</strong>n Festlegungen von GW<br />

301 hat die DVGW CERT GmbH bereits seit vielen Jahren in<br />

ihre Zertifizierung integriert. Fachunternehmen mit Zertifikaten<br />

der DVGW CERT GmbH haben den Vorteil, dass sie be-<br />

170 3-4 / 2012


eits heute einen Großteil der <strong>neue</strong>n Anforderungen erfüllen,<br />

sodass die nachfolgend aufgezeigten Veränderungen für sie<br />

nur eine geringe Belastung darstellen werden:<br />

1. Beschränkung des Arbeitsblatts auf die offene Bauweise:<br />

Hierfür erfolgt die Auftrennung der Zertifizierungen<br />

nach GW 301 und GW 302 bei R- und GN-Zusatzgruppen.<br />

Somit erhalten Fachunternehmen mit Zertifizierungen<br />

nach GW 301 und GW 302 künftig zwei separate<br />

Zertifikate. <strong>Die</strong> Zertifikatumstellung erfolgt automatisch<br />

und unentgeltlich bei der nächsten Antragstellung durch<br />

die DVGW CERT GmbH. <strong>Die</strong> vorhergehende Deltaprüfung<br />

ist kostenpflichtig und vom Fachunternehmen zu<br />

beantragen.<br />

2. Nachweispflicht nach GW 331 für den Werkstoff PE:<br />

<strong>Die</strong> zertifizierten Fachunternehmen müssen künftig im<br />

Rahmen der Antragstellung eine verantwortliche<br />

Schweißaufsicht (vSA) für den Werkstoff PE benennen.<br />

Nach anschließender Durchführung eines Fachgesprächs<br />

und im Falle der erfolgreichen Zertifizierung wird die vSA<br />

PE im Zertifikat aufgeführt.<br />

3. Nachweispflicht nach GW 128:<br />

Das Fachunternehmen muss den Nachweis entsprechend<br />

GW 128 beispielsweise durch Qualifikations- und<br />

Schulungsnachweise von Mitarbeitern belegen können.<br />

4. Nachweispflicht nach GW 129:<br />

Bei in Eigenleistung des Unternehmens durchzuführenden<br />

Tiefbauarbeiten ist der Nachweis seitens des Fachunternehmens<br />

beispielsweise durch Qualifikations- und<br />

Schulungsnachweise von Mitarbeitern zu belegen. Bei der<br />

Durchführung von Tiefbauarbeiten in Fremdleistung ist<br />

das Fachunternehmen nach GW 301 verpflichtet, nur<br />

einen Nachauftragnehmer mit entsprechend geschultem<br />

Personal gemäß GW 129 einzusetzen (Nachweis seitens<br />

des Nachauftragnehmers beispielsweise durch Qualifikations-<br />

und Schulungsnachweise von Mitarbeitern).<br />

5. Nachweis der Betriebshaftpflichtversicherung mit<br />

zugrunde liegender Risikoabschätzung:<br />

Das Fachunternehmen muss den Nachweis (z. B.<br />

Versicherungsbestätigung) mit Antragstellung erbringen.<br />

6. Nachweis von mindestens drei fest angestellten Mitarbeitern<br />

im Rohrleitungsbau pro Fachunternehmen<br />

(geschult und fachlich unterwiesen):<br />

Der Nachweis ist seitens des Fachunternehmens z. B.<br />

durch Dokumentenvorlage zu erbringen.<br />

7. Nachweis von Schulungen und jährlichen fachlichen<br />

Unterweisungen gemäß Kapitel 5.1:<br />

Der Nachweis ist seitens des Fachunternehmens z. B.<br />

durch Dokumentenvorlage zu erbringen.<br />

Mit rund 1.000 Mitgliedsunternehmen ist die figawa der Verband der Hersteller und Errichter für die Gas- und Wasserversorgung.<br />

Durch F+E-Projekte, Standardisierungs- und Normungsarbeit, Seminare und Kongresse stellen wir die Weichen für die sichere,<br />

wirtschaftliche und umweltverträgliche Versorgung mit Gas und Wasser auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene<br />

und für den wirtschaftlichen Erfolg unserer Mitglieder.<br />

Für unsere Geschäftsstelle in Köln suchen wir einen Dipl. Ing. (TU, FH) oder Naturwissenschaftler (w/m) als<br />

Geschäftsführer/-in in spe<br />

zur eigenständigen Betreuung von Gremien und Projekten im Bereich Wasser und Rohrleitungen, zur Identifikation und zielgruppengerechten<br />

Aufbereitung aktueller Informationen und Themen der Branche und zur Beratung unserer Mitgliedsunternehmen.<br />

Unsere Anforderungen:<br />

• Erfolgreich abgeschlossenes ingenieur- oder naturwissenschaftliches Studium<br />

• Mindestens 10 Jahre Berufserfahrung in Unternehmen oder Verbänden<br />

• Kommunikationsstärke, Eigeninitiative, ausgeprägte Fähigkeiten im Networking<br />

• Verständnis für infrastrukturgebundene Technologien<br />

• Ausgeprägte Serviceorientierung, verhandlungssicheres Englisch und Deutsch<br />

• Erfahrungen im Marketing/Vertrieb, in der Normungsarbeit und der Zusammenarbeit<br />

mit europäischen Partnern sind von Vorteil<br />

Neben der engen Zusammenarbeit mit marktführenden Unternehmen bieten wir anspruchsvolle, mit großer Eigenständigkeit zu<br />

erledigende Aufgaben. Nach gründlicher Einarbeitung ist bei Bewährung im Jahr 2014 die Berufung zum Geschäftsführer der<br />

figawa vorgesehen.<br />

Bitte senden Sie Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen einschließlich Ihrer Gehaltsvorstellungen schriftlich oder per E-Mail an<br />

den Hauptgeschäftsführer der figawa e. V., Herrn Gotthard Graß, Marienburger Straße 15, 50968 Köln, E-Mail: gf1@figawa.de.<br />

3-4 / 2012 171


Projekt kurz beleuchtet<br />

Recht & Regelwerk<br />

8. Modifizierte Geräteliste gemäß Anhang E:<br />

Der Nachweis ist seitens des Fachunternehmens bei<br />

Antragstellung mit den aktuellen Antragsunterlagen der<br />

DVGW CERT GmbH zu erbringen.<br />

<strong>Die</strong> folgenden <strong>neue</strong>n Anforderungen von GW 301 erfüllen die<br />

von der DVGW CERT GmbH zertifizierten Fachunternehmen<br />

bereits:<br />

1. Änderung der Qualifikationsanforderungen für die<br />

verantwortlichen Fachaufsichten (vFAs und vSAs St) der<br />

jeweiligen Zertifizierungsgruppen (G1-3 und W1-3):<br />

Den Nachweis der Qualifikationsanforderungen führt<br />

das Fachunternehmen bei der Antragstellung.<br />

2. Nachweispflicht zum Anstellungsverhältnis für vFAs und<br />

vSAs:<br />

Durch das Fachunternehmen ist der Nachweis des<br />

festen und ausschließlichen Arbeitsverhältnisses für die<br />

benannten vFAs und SAPs zu erbringen, welches<br />

mindestens einem halben Vollzeitarbeitsverhältnis<br />

entspricht.<br />

3. Nachweispflicht der vFAs bezüglich der Erfüllung ihrer<br />

Aufsichtspflicht auf sämtlichen Baustellen:<br />

Der Nachweis der Aufsichtspflicht ist sowohl durch das<br />

Fachunternehmen als auch die vFAs beispielsweise<br />

anhand von Dokumentenvorlage und Plausibilitätskriterien<br />

zu erbringen.<br />

4. Nachweis eines Betrieblichen Managementsystems<br />

BMS:<br />

Alle von der DVGW CERT GmbH zertifizierten<br />

GW 301-Unternehmen verfügen bereits über ein<br />

geprüftes und überwachtes BMS.<br />

Wie können Fachunternehmen bei den<br />

Entgelten sparen?<br />

<strong>Die</strong> am 1. Januar 2012 neu in Kraft getretene Entgeltliste beinhaltet<br />

bereits die Trennung der Verfahren nach GW 301 und<br />

GW 302. Unternehmen, die beide Verfahren gemeinsam beantragen,<br />

nutzen Synergieeffekte und profitieren so von reduzierten<br />

Entgelten. Kunden der DVGW CERT GmbH erhalten<br />

darüber hinaus 50 % Rabatt auf die Deltaprüfung im Rahmen<br />

der Umstellung auf das <strong>neue</strong> Arbeitsblatt GW 301, Ausgabe<br />

10/2011.<br />

Welche Möglichkeiten zum fachlichen<br />

Austausch und zur Information über die<br />

Neuregelungen bietet die DVGW CERT GmbH<br />

ihren Kunden?<br />

<strong>Die</strong> DVGW CERT GmbH hat Anfang März 2012 erstmalig ihre<br />

nach GW 301 und GW 302 zertifizierten Rohrleitungsbauunternehmen<br />

zu einem Forum für die verantwortlichen Fachaufsichten<br />

eingeladen und diesem Kreis so die Möglichkeit<br />

zum Erfahrungs- und Gedankenaustausch geboten. Weiterhin<br />

ergreift die DVGW CERT GmbH die Gelegenheit, um zum<br />

aktuellen Zertifizierungsgeschehen und zur Umstellung auf<br />

das <strong>neue</strong> DVGW-Arbeitsblatt GW 301 zu informieren. Für<br />

den Herbst ist eine zweite Veranstaltung, voraussichtlich im<br />

süddeutschen Raum, geplant. Den Termin teilt die DVGW<br />

CERT GmbH allen Kunden zeitnah mit. <strong>Die</strong> Teilnahme für die<br />

verantwortliche(n) Fachaufsicht(en) des von der DVGW CERT<br />

GmbH zertifizierten Fachunternehmens ist kostenlos.<br />

Wo erhalten interessierte Fachunternehmen<br />

weitere Informationen zum Regelwerk und zur<br />

Zertifizierung?<br />

Das <strong>neue</strong> Arbeitsblatt GW 301 sowie alle weiteren aktuellen<br />

DVGW-Regelwerke sind bei der wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft<br />

Gas und Wasser mbH (www.wvgw.de) erhältlich.<br />

<strong>Die</strong> <strong>neue</strong> Geschäftsordnung ist auf Anfrage direkt<br />

von der DVGW CERT GmbH erhältlich. Weitere Informationen<br />

zu den Serviceleistungen der DVGW CERT GmbH sind im Internet<br />

unter www.dvgw-cert.com zu finden bzw. direkt über<br />

den nebenstehenden QR-Code zugänglich.<br />

Kontakt<br />

DVGW CERT GmbH, Bonn, Team „Fachunternehmenszertifizierung“,<br />

Tel. +49 228 9188 847; Büro Berlin, Berlin,<br />

Tel.: +49 30 27 58 07 10, E-Mail: info@dvgw-cert.com,<br />

www.dvgw-cert.com<br />

IFAT Halle A5, Stand 213/312<br />

7. - 11. MAI 2012<br />

NEUE MESSE<br />

MÜNCHEN<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />

Halle B5, Stand 433<br />

172 3-4 / 2012


smart meter<br />

smart grid<br />

smart energy 2.0<br />

Intelligente Wege in ein<br />

<strong>neue</strong>s Energiezeitalter<br />

30. – 31.05.2012, Dortmund • Hilton Hotel, Dortmund • www.gwf-smart-energy.de<br />

Programm-Höhepunkte<br />

Wann und Wo?<br />

NEU<br />

NEU<br />

Themenblock 1 Politischer Rahmen und Standardisierungsprozesse<br />

• Rahmenbedingungen für Smart Meter + Smart Grid in Deutschland<br />

• Smart Metering aus metrologischer Sicht<br />

• Smart Grid Aktivitäten in Europa<br />

Themenblock 2 Lösungskonzepte – Smart Grids<br />

• Konzepte der europäischen Energiewirtschaft zu Smart Grids<br />

• Systembetrachtung – CO 2 -Vermeidungskosten<br />

• Power2gas: Konvergenz von Gas und Strom<br />

(Biogas, Wasserstoff und SNG-Einspeisung)<br />

Themenblock 3 Zukunft der Netze / Datenschutz und Datensicherheit<br />

• Er<strong>neue</strong>rbare Energien – Keine Zukunft ohne Netze?!<br />

• Schutzprofile – Das Konzept der Bundesregierung<br />

• Datenintegritätsmanagement in Transportnetzen<br />

• Technische Anforderungen an ein künftiges Mess- und Zählersystem<br />

Workshop 1 und Impulsreferate<br />

Smart Energy / Smart Home in der Praxis<br />

Moderation Dr. Norbert Burger<br />

• Primärkommunikation im Umfeld batteriebetriebener Geräte –<br />

Gasverwendung im häuslichen und gewerblichen Bereich<br />

• Umsetzung der Anforderungen im Umfeld von Multi-Utility-Prozessen<br />

• Kommunikationsanwendungen im Umfeld von Multi-Utility-Prozessen<br />

• Umsetzung von Kommunikationslösungen anhand des „30.000er roll<br />

out“ der RheinEnergie<br />

• Smart Home<br />

Workshop 2 und Impulsreferate<br />

Leuchtturmprojekte Smart Energy<br />

Moderation Dr. Bernhard Klocke<br />

• <strong>Die</strong> Rolle der KWK-Technologien in dezentralen Energieversorgungsstrukturen<br />

am Beispiel der Innovation City Ruhr<br />

• Optimierung des Einsatzes von Gas-BHKW in Energienetzen mit<br />

hohem Anteil fluktuierender Energien<br />

• Dezentral vernetzte Energiesysteme am Beispiel Mülheim<br />

• Intelligenz & Wirtschaftlichkeit – Steuerung und Vermarktung<br />

dezentraler Anlagen<br />

MIT REFERENTEN VON: Elster GmbH, <strong>Die</strong>hl Metering GmbH, Itron GmbH,<br />

Gaswärme Institut, RWE Effizienz GmbH, DVGW, BMWi, u.a.<br />

Thema:<br />

smart meter – smart grid – smart energy 2.0<br />

Intelligente Wege in ein <strong>neue</strong>s Energiezeitalter<br />

Termin:<br />

• Mittwoch, 30.05.2012,<br />

10:00 – 18:00 Uhr Tagung<br />

19:00 – 22:00 Uhr<br />

Gemeinsame Abendveranstaltung<br />

• Donnerstag, 31.05.2012,<br />

09:00 – 13:00 Uhr Tagung<br />

Abendveranstaltung<br />

im Signal IDUNA Park<br />

mit Stadionführung, Torwandschießen<br />

und Catering<br />

Ort:<br />

Hilton Hotel Dortmund<br />

An der Buschmühle 1, 44139 Dortmund<br />

www.hilton.de/dortmund<br />

Zielgruppe:<br />

Mitarbeiter von Stadtwerken,<br />

Energieversorgungs unternehmen,<br />

Verteilnetz betreibern, Softwareunternehmen<br />

und der Geräteindustrie<br />

Teilnahmegebühr:<br />

gwf-Abonnenten /<br />

figawa-Mitglieder: 800,00 €<br />

Firmenempfehlung: 800,00 €<br />

Nichtabonnenten/-mitglieder: 900,00 €<br />

Im Preis enthalten sind die Tagungsunterlagen<br />

sowie das Catering (4x Kaffee, 2x Mittagessen,<br />

Abendveranstaltung).<br />

Veranstalter<br />

Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />

www.gwf-smart-energy.de<br />

Fax-Anmeldung: 089 - 450 51-207 oder Online-Anmeldung: www.gwf-smart-energy.de<br />

Ich bin gwf-Abonnent<br />

Ich bin figawa-Mitglied<br />

Ich zahle den regulären Preis<br />

Ich komme auf Empfehlung von Firma: ..........................................................................................................................................................................<br />

Workshops (bitte nur einen Workshop wählen):<br />

Workshop 1 und Impulsreferate Smart Energy / Smart Home in der Praxis oder<br />

Workshop 2 und Impulsreferate Leuchtturmprojekte Smart Energy<br />

Vorname, Name<br />

Telefon<br />

Telefax<br />

Firma/Institution<br />

E-Mail<br />

Straße/Postfach<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Nummer<br />

✘<br />

Ort, Datum, Unterschrift


Fachbericht<br />

FKKS – Aktuelles<br />

Kathodischer Korrosionsschutz<br />

im Umfeld von Wasser- und<br />

Abwasserreinigungsanlagen<br />

Von Alexander Ploss, Waldemar Korupp und Franz Pruckner<br />

Korrosion an Abwasserreinigungsanlagen verursacht hohe volkswirtschaftliche Schäden. Bei diesen Anlagen treten<br />

binnen kurzer Zeit Korrosionsschäden auf, die zum Teil umfangreiche und teure Sanierungsmaßnahmen notwendig<br />

machen. Im Wesentlichen sind alle Schäden auf dieselben Ursachen zurückzuführen: <strong>Die</strong> Korrosionsschäden sind bei<br />

Anlageteilen aus hochlegiertem Stahl auf unpassende Materialwahl und auf unsachgemäße Verarbeitung, bei Schächten,<br />

Betonbecken und anderen Stahlbetonbauteilen auf die Korrosion der Bewehrung zurückzuführen (Bild 1).<br />

Makroelementkorrosion<br />

Wo Einbauten aus unlegiertem Stahl metallisch mit der Bewehrung<br />

des Beckens in Berührung kommen, entsteht ein<br />

Makroelement mit einer Fremdkathode, da zwei unterschiedliche<br />

metallische Bauteile in unterschiedlicher chemischer<br />

Umgebung metallisch verbunden sind und in den gleichen<br />

Elektrolyten eintauchen. An den unterschiedlichen Metallteilen<br />

finden unterschiedliche chemische Prozesse statt.<br />

Dadurch bildet sich eine elektrisch messbare Potentialdifferenz<br />

zwischen den beiden Bauteilen aus. Sie ist abhängig<br />

vom Werkstoff, von der Wasserzusammensetzung (pH,<br />

O 2<br />

-Partial druck, Ionengehalt usw.) und von der Art der auf der<br />

Metalloberfläche vorhandenen Deckschichten oder Schmutzablagerungen.<br />

Elemente, an denen sich durch die chemische<br />

Umgebung eine messbare Potentialdifferenz ausbildet, werden<br />

als Makroelemente bezeichnet. <strong>Die</strong> wichtigsten chemischen<br />

Prozesse, die örtlich getrennt voneinander ablaufen,<br />

sind die Metallauflösung und die Sauerstoffreduktion.<br />

Als trei bende Kraft für die Makroelementkorrosion ist der<br />

Potential unter schied zwischen zwei unterschiedlichen Metallteilen<br />

verantwortlich.<br />

Korrosion der Einbauteile<br />

<strong>Die</strong> chemische Belastung für die metallischen Einbauteile von<br />

Kläranlagen führt mitunter zu extensiven Korrosionserscheinungen.<br />

Meist sind sulfatreduzierende Bakterien die Verursacher<br />

von Korrosionserscheinungen. Dabei wird von diesen<br />

Bakterien aus Sulfat unter anaeroben Bedingungen Schwefelwasserstoff<br />

(H 2<br />

S) erzeugt. H 2<br />

S kann als korrosiv angesehen<br />

werden, wenn der pH-Wert unter 6,5 liegt und der H 2<br />

S-Gehalt<br />

über 250 ppm. Verschiedenste Arten der Korrosion (flächig,<br />

Lochfraß, Ermüdung, bis zu Wasserstoffversprödung)<br />

können bei Anwesenheit von H 2<br />

S auftreten. Bild 2 zeigt einen<br />

Flansch, der mit nichtrostendem Stahl 1.4571 (V4A) befestigt<br />

wurde.<br />

Bild 1: Stahlbetonkorrosion<br />

Bild 2: V4A-Stahl<br />

Korrosion bei Abwasserbecken und<br />

Pipelines aus Beton<br />

Oberhalb des Abwasserspiegels, im Spritzwasserbereich,<br />

kann es zur Bewehrungskorrosion kommen. <strong>Die</strong> drei Faktoren<br />

Sauer stoff, Sulfationen und Wasser lösen eine gleichmäßige<br />

Korrosion aus. Der im Abwasser entstehende Schwefelwasserstoff<br />

(H 2<br />

S) greift zudem zementgebundene Baustoffe<br />

an und begünstigt an dieser Stelle den Korrosionsprozess.<br />

H 2<br />

S tritt in die Gasphase aus und kondensiert am Beton.<br />

Dort wird H 2<br />

S zu H 2<br />

SO 4<br />

oxidiert, was zu einer Zersetzung<br />

des Zementsteins führt. Stehendes Abwasser an Betonwänden<br />

in Abwasserrohren sowie Schächten führt zu lösender<br />

Säurekorrosion. Der Säureangriff reduziert den pH-Wert in<br />

der Betonüberdeckung. Dadurch wird die natürliche alkalische<br />

Schutzwirkung des Betons beeinträchtigt, die schützende<br />

Passivschicht des Eisens angegriffen und es kann zu<br />

174 3-4 / 2012


Korrosion der Stahlbewehrung kommen. Der Spritzwasserbereich<br />

ist durch wechselnde Feuchtigkeitsverhältnisse charakterisiert.<br />

<strong>Die</strong> Wassersättigung des Betons liegt abwechselnd<br />

zwischen ca. 50 % und 100 %. Steigt die Wassersättigung,<br />

wird der Korrosionsstrom weiter durch den entstehenden<br />

Ionentransport von Sulfationen (SO 4<br />

2-<br />

) begünstigt. Eine<br />

wirksame Möglichkeit, Korrosion zu verhindern oder zu stoppen,<br />

ist der kathodische Korrosionsschutz.<br />

Kathodischer Korrosionsschutz (KKS)<br />

Hierbei handelt es sich um stromdurchflossene Anoden, die<br />

in einer größeren vorher berechneten Entfernung von dem<br />

zu schützenden Objekt installiert werden. Unter Ausnutzung<br />

des spezifischen Widerstands des umgebenden Materials<br />

(z. B. Wasser, Beton, Erde, Sand usw.) verteilt sich der<br />

Strom gleichmäßig auf dem zu schützenden Objekt, das hierbei<br />

als Kathode dient. Das Design der Anode hängt von den<br />

Projektvoraussetzungen ab. Das (unedle) Metall wird in einen<br />

edleren Zustand gebracht und die Korrosion wird dadurch<br />

gestoppt.<br />

Kathodischer Korrosionsschutz ist eine sinnvolle Ergänzung<br />

zu nichtleitenden Beschichtungen. Auch bei leitenden<br />

Beschichtungen, wie sie im Ex-Bereich (Faulturm) vorgeschrieben<br />

sind, ist kathodischer Korrosionsschutz möglich.<br />

Im Ex-Bereich sind zusätzliche Sicherungsmaßnahmen notwendig.<br />

Bild 3 zeigt einen Stahl ST52 feuerverzinkt mit zwei<br />

Farbanstrichen ohne weiteren Korrosionsschutz.<br />

L E I S T U N G E N<br />

Gepr. Mitglied des Fachverbandes<br />

Kathodischer Korrosionsschutz e.V.<br />

KATHODISCHER KORROSIONSSCHUTZ<br />

für<br />

ERDÖL-/ERDGAS-PIPELINES • INDUSTRIEANLAGEN<br />

TANKANLAGEN • OFFSHORE • CASING • STAHLBETONBAUWERKE<br />

● Beratung<br />

● Planung (Neubau, Erweiterung)<br />

● Wartungsmessungen<br />

● Fehlereinmessungen (Ortsnetze, Stadtnetze)<br />

● Intensivmessungen (verschiedene Ausführungen)<br />

● sämtliche Installationsarbeiten<br />

● photovoltaische Stromversorgungssysteme<br />

● Bau von Feststoffelektroden Cu/Cu SO 4<br />

● Erdungs- und Blitzschutzarbeiten<br />

● AC-Untersuchung<br />

● Stahlbetonbauwerke (Parkhaus, Brücken, Tunnel)<br />

Fachfirma geprüft<br />

vom DVGW nach GW 11<br />

Fachbetrieb nach § 19l WHG<br />

KORUPP GmbH · Max-Planck-Straße 1 · D - 49767 TWIST<br />

Telefon +49 (0) 59 36 - 9 23 31 - 0 · Telefax 9 23 31 - 20 · www-korupp-kks.de<br />

dererseits erfolgt dadurch keine gravierende Änderung des<br />

pH-Wertes und die entstehende und für die Mikroorganismen<br />

schädliche Chlorgasentwicklung hält sich ebenfalls in Grenzen.<br />

Bild 4 ist ein Beispiel einer Anodeninstallation für den<br />

Stahlbetonschutz auf dem Boden eines Abwasserbeckens.<br />

Arten des Kathodischen<br />

Korrosionsschutzes<br />

Es gibt die galvanischen Anoden, z. B. aus Zink, Aluminium<br />

oder Magnesium und die sogenannten Fremdstromanoden<br />

aus z. B. Eisen-Silizium, Magnetit, Graphit und Titan mit einer<br />

Edelmetall-Mischoxidbeschichtung (MMO). Gerade in problematischen<br />

Bereichen werden immer häufiger MMO-Titananoden<br />

eingesetzt. Ihre Vorteile sind:<br />

niedrige Abtragsrate<br />

hohe Stromabgabe<br />

beständig gegen Säuren<br />

variable Größe<br />

niedriges Gewicht<br />

lange Lebensdauer (10-100 Jahre je nach Einsatzbedingung)<br />

Bild 3: Korrosion von<br />

verzinktem Stahl<br />

Korrosionsschutz von Einbauteilen<br />

Der Korrosionsschutz von Einbauteilen erfolgt am besten<br />

durch eine Kombination einer geeigneten Beschichtung sowie<br />

eines kathodischen Korrosionsschutzes. <strong>Die</strong>ser Schutz kann<br />

entweder mit Opferanoden oder mit Hilfe eines Fremdstromschutzes<br />

erfolgen. Optimaler Schutz wird durch eine Kombination<br />

von Beschichtung und kathodischem Korrosionsschutz<br />

erreicht. Dadurch reduziert sich einerseits der Schutzstrombedarf<br />

und die Anzahl der notwendigen Anoden (Kosten!), an-<br />

Bild 4: Beispiel einer<br />

Anodeninstallation für<br />

den Stahlbetonschutz<br />

eines Abwasserbeckens<br />

3-4 / 2012 175


Fachbericht<br />

FKKS – Aktuelles<br />

Zur Kontrolle des Schutzgrades der Stahlbewehrung werden<br />

zusätzlich Überwachungssonden installiert. <strong>Die</strong> Anodenüberwachung<br />

und Regelung erfolgt somit automatisch. <strong>Die</strong> Daten<br />

werden in die Schaltwarte übertragen.<br />

Korrosionsschutz von Betonbauteilen<br />

Durch das Anbringen eines Anodensystems auf der Betonoberfläche<br />

kann die Metallauflösung der Bewehrung durch einen<br />

entgegengesetzt gerichteten Gleichstrom unterbunden<br />

werden. <strong>Die</strong>ser Schutzstrom polarisiert den Bewehrungsstahl<br />

negativ, so dass der Stahl nicht mehr korrodieren kann. <strong>Die</strong> an<br />

einer Stelle freigelegte Bewehrung wird an den Minuspol, die<br />

Anode an den Pluspol einer Gleichstromquelle (Gleichrichter)<br />

angeschlossen (Bild 5).<br />

Korrosionsschutz von erdverlegten<br />

Rohrleitungen aus Metall oder<br />

Stahlbeton<br />

Hierzu wird in einem ausreichenden Abstand zu der verlegten<br />

und idealerweise beschichteten oder ummantelten<br />

Leitung eine oder mehrere Fremdstromanoden verlegt. <strong>Die</strong><br />

Anoden werden entweder vertikal oder horizontal im Erdboden<br />

verlegt. Sie werden direkt in einen Graben oder ein<br />

Bohrloch eingebracht und mit Koks verfüllt. Besser ist es<br />

jedoch, die Anoden zusammen mit einer definierten Koksmenge<br />

in einem Metallbehälter oder wie in Bild 6 in einem<br />

speziellen Anodensack ® einfach neben die Rohrleitung zu<br />

legen. <strong>Die</strong> vorbereiteten Anodensysteme werden jetzt nur<br />

noch an einen Gleichrichter angeschlossen. Das spart Füllmaterial<br />

und Verlegezeit.<br />

Behälterinnenschutz<br />

Der Innenschutz ist am wirtschaftlichsten, wenn er bereits<br />

in der Planung berücksichtigt wird. Alle Einbauten können<br />

in den kathodischen Korrosionsschutz einbezogen werden,<br />

wenn bestimmte konstruktive Merkmale berücksichtigt<br />

werden, so dass die gesamten Flächen ausreichend Schutzstrom<br />

erhalten.<br />

Durch Elementbildung im Boden ist die Korrosionsgefahr<br />

für Rohrleitungen in Industrieanlagen im Allgemeinen größer<br />

als die von Fernleitungen. <strong>Die</strong>ser Korrosionsgefahr kann man<br />

Bild 5: Kathodischer Stahlbetonschutz<br />

Bild 7: Filterbehälter mit eingebauten Anoden<br />

Bild 6:<br />

Anoden sack® neben<br />

ummantelter<br />

Rohrleitung<br />

176 3-4 / 2012


Bild 8: Ein schraub anoden<br />

Bild 9: MMO-beschichtete Titan-Streifenanoden<br />

durch den lokalen kathodischen Korrosionsschutz begegnen.<br />

Bild 7 zeigt einen Filterbehälter mit vier eingebauten unlöslichen<br />

Fremdstromanoden aus Titan und zwei Referenzelektroden.<br />

Bild 8 zeigt zwei Einschraubanoden aus Titan.<br />

Bei großen Stahlbeton- und Stahltanks kann man den<br />

Boden bereits vor der Installation von außen kostengünstig<br />

schützen (Bild 9 mit bereits verlegten Titan-Streifenanoden),<br />

insbesondere wenn man später keinen Korrosionsschutz<br />

nachrüsten kann.<br />

Literatur<br />

[1] Korupp GmbH in Twist und PP Engineering GmbH in Euratsfeld<br />

„KKS bei Abwasserreinigungsanlagen“<br />

Autoren<br />

Fazit<br />

In einigen Bereichen, z. B. bei der Instandsetzung von Parkhäusern<br />

und Brücken oder beim Pipelineschutz hat sich der<br />

kathodische Korrosionsschutz bereits seit vielen Jahren bewährt.<br />

Auf Kläranlagen wurde der kathodische Korrosionsschutz<br />

bisher nur vereinzelt eingesetzt. Auf Grund steigender<br />

Instandhaltungskosten bei älteren Anlagen ist es sinnvoll,<br />

den Korrosionsschutz mit in die Sanierung einzubeziehen.<br />

Aber insbesondere bei Neubauten sollte die Prävention<br />

mit kathodischem Korrosionsschutz gleich mit in die Planung<br />

aufgenommen werden. Da auf Kläranlagen eine Fülle<br />

an Pumpen, Rohrleitungen, Messtechnik usw. verbaut sind,<br />

kann man diese von vornherein leichter in die Korrosionsschutzplanung<br />

einbeziehen. Bei korrekter Auslegung kann<br />

das helfen, hohe Folgekosten für Instandsetzungen einzusparen.<br />

Auch beim Behälterschutz ist eine Prävention sinnvoller<br />

als eine spätere Instandsetzung oder der mitunter sehr<br />

schwierige Austausch. In schwer zugänglichen Bereichen,<br />

wo eine spätere Instandsetzung nicht mehr möglich ist, sollte<br />

der kathodische Korrosionsschutz auf jeden Fall mit eingeplant<br />

werden.<br />

Alexander Ploss<br />

Venningen<br />

Tel. +49 6323 7855<br />

E-Mail: a.ploss@kabelmail.de<br />

Waldemar Korupp<br />

Korupp GmbH Kathodischer Korrosionsschutz,<br />

Twist<br />

Tel. +49 5936 923310<br />

E-Mail: info@korupp-kks.de<br />

Dr. rer. nat., Dr.-Ing. Franz Pruckner<br />

PP engineering GmbH Kathodischer Korrosionsschutz<br />

Wasser- und Abwassertechnik, Euratsfeld (A)<br />

Tel. +43 7474 70240-0<br />

E-Mail: fp@pp-engineering.com<br />

3-4 / 2012 177


Fachbericht<br />

FKKS – Aktuelles<br />

Neue Abrostungsdaten von Stahl<br />

in Wasser und deren Bezug zur<br />

DIN 50929<br />

Von Günter Binder<br />

Auf Grundlage umfangreicher Restwanddickenmessungen an Spundwänden wurden Abrostungsraten [µm/Jahr] ermittelt<br />

und dem Chemismus der betreffenden Immersionsmedien (Summenparameter „Stahlkorrosivität“ W 0<br />

nach<br />

DIN 50929) in Variationsdiagrammen gegenübergestellt. Unter der Voraussetzung, dass nur Korrosionsratenwerte<br />

von Bauwerken über 20 Jahre Standzeit verwendet werden, lassen sich Korrelationskoeffizienten errechnen, die eine<br />

statistisch signifikante Abhängigkeit der Abrostungsraten von W 0<br />

ausdrücken und mit Ausgleichskurven darstellbar<br />

sind. Schlussfolgernd können damit, auf Grundlage der berechneten Exponentialfunktion, durch die Bestimmung von<br />

W 0<br />

die zu erwartenden Korrosionsraten von Spundwandbauwerken ermittelt werden. <strong>Die</strong> Daten dieser Arbeit wurden<br />

mit den in DIN 50929 sowie weiteren Regelwerken vorgeschlagenen Abrostungsraten verglichen.<br />

Einleitung, Fragestellung und Ziele der<br />

Untersuchungen<br />

Das Forschungsvorhaben der Bundesanstalt für Wasserbau<br />

(BAW) „Bewerten der Korrosion von Spundwänden“ [1]<br />

hatte die Ermittlung von Abrostungsursachen von Spundwandbohlen<br />

zum Ziel. <strong>Die</strong> Untersuchungen waren gleichzeitig<br />

Teil eines von der Europäischen Gemeinschaft (European<br />

Community for Steel and Coal, ECSC) geförderten Untersuchungsvorhabens,<br />

[2]. Dazu wurden Grundsatzuntersuchungen<br />

an ausgewählten Spundwandbauwerken durchgeführt,<br />

deren Resultate wiederum auch für weitergehende statistische<br />

Auswertungen mit folgenden Fragestellungen zur Verfügung<br />

standen:<br />

Ist eine Vereinheitlichung der Abrostungswerte verschiedener<br />

Regelwerke für Stahl in Wasser möglich?<br />

Kann der korrosive Abtrag in unmittelbaren Zusammenhang<br />

mit der Stahlaggressivität des Immersionsmediums<br />

gestellt werden werden?<br />

Tabelle 1: Vergleich der Abrostungsraten [µm/Jahr] - nach 50 Jahren<br />

Standzeit<br />

Imersionstyp ECSC* EAU EN 1993-5 DIN 50929<br />

Süßwasser SprWZ; mittl./max 22 / 82<br />

Süßwasser WSp; mittl./max 25 / 90 18 – 46 / ?<br />

Süßwasser UWZ; mittl./max 18 / 66 22 / 82 24 / 120 1)<br />

Brackwasser; mittl./Lochfras 34-60/ ? 60 / 240 1)<br />

Seewasser SprWZ; mittl./ max 40 / 160 75 / ?<br />

Seewasser UWZ; mittl./ max 2) 34 / 124 40 / 116 35 / ? 120 / 600 1)<br />

Seewasser NWZ; mitttl./max 90/ 306 75 / 300 75 / ?<br />

*[2]; 1) Lochfraß; 2) einschl. WWZ; ? = unbekannt bzw. nicht bestimmt<br />

Gibt es einen Einfluss des Spundwandstahltyps auf die<br />

Korrosionsrate?<br />

Stand der Forschung – bisherige<br />

Ergebnisse<br />

Durch die Auswertung der Abrostungen verschiedener<br />

Spundwandbauwerke stellte Hein [3] fest, dass korrosive Prozesse<br />

bei der Spundwandkorrosion nicht linear verlaufen, sondern<br />

einer zeitabhängigen Logarithmusfunktion folgen. Auf<br />

Grundlage <strong>neue</strong>ren Datenmaterials wurden diese Schlussfolgerungen<br />

nochmals verifiziert, verfeinert und fanden letztlich<br />

Eingang in ein bedeutendes Regelwerk für Uferberfestigungen<br />

[4]. Auch hierbei konnte festgestellt werden, dass die<br />

Beziehung Abrostung zur Standzeit nicht linear verläuft. Ferner<br />

zeigten sich z.T. extreme Abrostungsunterschiede in den<br />

verschiedenen (Tiefen-)Zonen der Spundwände (Spritzwasser-<br />

(SprWZ), Niedrigwasser- (NWZ) und Unterwasserzone<br />

(UWZ); daneben werden noch Wasserspiegel (WSp) und<br />

Wasserwechselzone (WWZ) aufgelistet). <strong>Die</strong>sbebezüglich<br />

war auch der erwartete starke Einfluss der Salinität der Immersionsmedien<br />

zu beobachten. In der Zusammenfassung<br />

der derzeit üblichen Korrosionsbewertungen zeigen sich, je<br />

nach Regelwerk, teilweise sehr unterschiedliche Abrostungsraten<br />

(Tabelle 1).<br />

Resultate dieser Untersuchungen<br />

Vorgehensweise – notwendige<br />

Untersuchungen<br />

<strong>Die</strong> diesem Forschungsvorhaben durchgeführten Arbeiten<br />

gliedern sich folgendermaßen:<br />

Auswahl an repräsentativen Spundwandbauwerken mit<br />

entsprechendem Datenmaterial [2]<br />

178 3-4 / 2012


Überprüfung der Stahlqualitäten und Bestimmung der<br />

Rostprodukte<br />

Ermittlung der Korrosionsraten auf Basis von Restwanddickenmessungen<br />

[2]<br />

Bestimmung der chemischen Zusammensetzung der Immersionsmedien.<br />

<strong>Die</strong> Einzelheiten sind in [1] ausführlich beschrieben und werden<br />

hier nur kurz hinsichtlich ihrer Relevanz charakterisiert.<br />

Auswahl an repräsentativen Spundwandbauwerken<br />

<strong>Die</strong> 32 ausgewählten Objekte sollten Spundwandbauwerke<br />

einschließen, die in den drei hauptsächlichen Immersionstypen<br />

(Binnen-, Brack- und Meerwasser) liegen, sowie eine<br />

ausgewogene Altersstellung (3 bis 63 Jahre) abdecken.<br />

Gleichzeitig wurde auf die Nutzung (mit/ohne Anlagestellen)<br />

sowie die geographische Ausrichtung geachtet und nicht<br />

zuletzt sollte die Auswahl repräsentativ für alle Spundwandbauwerke<br />

sein.<br />

Sicherstellung der Stahlqualitäten; Rostprodukte<br />

<strong>Die</strong> untersuchten Spundwände bestehen durchgehend aus<br />

einem Stahltyp, der einem herkömmlichen Spundwandstahl<br />

in den mechanischen Eigenschaften, im Gefüge und Chemismus<br />

entspricht. <strong>Die</strong> Anschliffe der Stähle zeigen unter dem<br />

Mikroskop ausschließlich das erwartete ferritisch-perlitische<br />

Gefüge, das auch typisch für Baustähle ist. Es wurden allerdings<br />

zwei grundsätzliche, zeitlich nicht eindeutig abzugrenzende<br />

Stahlerzeugungstypen innerhalb der ausgewählten<br />

Population gefunden: beruhigter und unberuhigter Stahl.<br />

<strong>Die</strong> Untersuchung der Korrosionsprodukte diente hier<br />

lediglich dem Zweck, Mikrobiell Induzierte Korrosion (MIC)<br />

auszuschließen, was man demzufolge grundsätzlich auch annehmen<br />

kann.<br />

Korrosionsraten von Spundwandbauwerken<br />

Es standen umfangreiche Restwanddickenmessungen aus [2]<br />

zur Verfügung, aus denen für drei Zonen die Abrostungen<br />

auf Basis von Restwanddickenmessungen bestimmt werden<br />

konnten. Jeder Wert einer Zone wird aus drei bis zehn Messwerten<br />

(vertikal) durch Spundwandtal, -berg und -flansch<br />

(horizontal) bestimmt. <strong>Die</strong> Korrosionsraten errechnen sich aus<br />

Abrostung/Standzeit (µm/a), wobei für mittlere und maximale<br />

Werte getrennte Berechnungen erfolgten.<br />

Chemische Zusammensetzung der Immersionsmedien<br />

<strong>Die</strong> Bestimmung der maßgeblichen korrosiven Parameter<br />

(Chlorid, Sulfat, Calcium, pH-Wert, Säurekapazität, spez.<br />

elektrische Leitfähigkeit) dienten, zusammen mit der Einteilung<br />

der Lage, zur Ermittlung der jeweiligen W 0<br />

-Werte (Wasser-<br />

bzw. Stahlaggressivität) nach DIN 50929, Teil 3. Der Faktor<br />

Sauerstoffsättigung (O 2<br />

-Sättg.) wurde dazu erstmalig eingeführt.<br />

Statistische Betrachtungen<br />

Ziel der Berechnungen ist es, die verschiedenen Gewässertypen<br />

in Variationsdiagrammen zu integrieren, indem sie als<br />

W 0<br />

-Werte (x-Achse: 0 (neutral) bis -14 (aggressiv)) den<br />

Bild 1: Ausgleichskurve mit Vertrauensbereichen der mittleren Abrostungsraten<br />

in UWZ<br />

Korrosionsraten (y-Achse: µm/Jahr) gegenübergestellt werden.<br />

Aus den Untersuchungen geht hervor, dass Spundwände<br />

mindestens ein Alter von über 15 Jahren besitzen müssen,<br />

damit ihre Abrostungrate repräsentativ für die gesamte<br />

Lebensdauer sein kann. <strong>Die</strong> Einführung eines Quotienten<br />

für Sauerstoff-Sättigung führt meist zu einer Verbesserung<br />

der Korrelationskoeffizienten der Ausgleichskurven. <strong>Die</strong>s ist<br />

insofern auch wichtig, dass O 2<br />

-Gehalte nun überhaupt Berücksichtigung<br />

finden können, da sie grundsätzlich die Vorraussetzung<br />

für die Korrosion sind und bisher in W 0<br />

der DIN<br />

50929 nicht mit eingingen.<br />

In Variationsdiagrammen werden mittlere und maximale<br />

Korrosion aller drei Abrostungszonen (UWZ, NWZ, SprWZ)<br />

kalkuliert und mit statistischen Methoden evaluiert (in [1] ist<br />

das Vorgehen genau beschrieben). Als Beispiel dient die Gegenüberstellung<br />

der Korrosivitätswerte (W o<br />

x O 2<br />

-Sättg.) mit<br />

den mittleren Abrostungraten im Unterwasserbereich (UWZ),<br />

siehe Bild 1. <strong>Die</strong> Berechnung zeigt eine Exponentialfunktion<br />

für die Ausgleichskurve mit einem Korrelationskoeffizienten<br />

(nichtlineare Korrelation) von 0,75, was bei der Probenanzahl<br />

eine Signifikanz der Beziehung von > 99 % bedeutet, also statistisch<br />

sehr gut abgesichert ist. Ein aus dem Immersionsmedium<br />

gewonnener Wert (W 0<br />

x O 2<br />

-Sättg.) von -5 (niedrigsalinares<br />

Binnengewässer) würde einer Abrostungsrate von ca.<br />

28 µm/ Jahr entsprechen. D. h. nach 50 Jahren Standzeit sind<br />

demzufolge im Mittel 1.400 µm von der Wasserseite her abgerostet.<br />

<strong>Die</strong> Vertrauensbereiche, in denen mit einer Wahrscheinlichkeit<br />

von 95 bzw. 99 % der Fälle liegen, sind im Diagramm<br />

durch zusätzliche Linien angezeigt.<br />

Anzumerken ist noch, dass die angesprochenen unterschiedlichen<br />

Stahltypen der Spundwände (beruhigte/unberuhigte<br />

Stähle) ohne signifikanten Einfluss, ebensowenig<br />

wie Schiffsanlegestellen, sind.<br />

3-4 / 2012 179


Fachbericht<br />

FKKS – Aktuelles<br />

Bild 2 und Bild 3 zeigen die Verhältnisse der gewonnenen<br />

Abrostungsraten mit jenen der DIN 50929 auf, indem<br />

sie mit Linien der Abrostungsvorschläge versehen worden<br />

sind. Dabei zeigt sich, dass die Angaben nach DIN 50929 für<br />

die Situation der mittleren Abrostung in der Unterwasserzone<br />

etwa um den Faktor zwei zu hoch angesetzt sind. Hingegen<br />

ergibt sich gute Übereinstimmung, wenn man die DIN-<br />

Werte in der (stark korrosiven) Niedrigwasserzone ansetzt<br />

(Bild 3). Ähnliche Verhältnisse stellen sich bei der maximalen<br />

Korrosion bzw. bei der Bewertung von Lochfraß ein (siehe<br />

[1]). Im Vergleich zu den Abrostungsraten dieser Arbeit zeigen<br />

die DIN-Vorschläge insgesamt deutlich höhere Abrostungsraten<br />

an, die jedoch als Abschätzung durchaus als respektabel<br />

gelten können.<br />

Schlussfolgerung<br />

Geht man davon aus, dass Salze den Stahl direkt angreifen bzw.<br />

in der Korrosionszelle auf Grund der Erhöhung der Leitfähigkeit<br />

zwischen (eisenauflösender) Anode und (O 2<br />

-reduzierender)<br />

Kathode eine Erhöhung des Korrosionsstromes vorliegt,<br />

so ist aus beiden Gründen die Abhängigkeit der Korrosionsraten<br />

an Spundwänden vom Wasserchemismus erklärbar. Voraussetzung<br />

dafür ist, dass gesicherte Abrostungswerte (Bauwerksalter<br />

> 20 Jahre) und gleichzeitig keine Einflüsse von MIC<br />

vorliegen. <strong>Die</strong> Ergebnisse lassen es zum ersten Mal zu, dass die<br />

Sauerstoffkonzentration als wichtiger, d.h. angemessener Bestandteil<br />

der Berechnungen berücksichtigt worden ist. Darüber<br />

hinaus lassen es die Daten zu, dass die verschiedenen Regelwerke<br />

(EAU, DIN 50929 und EN 1993) zukünftig mit einheitlichen<br />

Abrostungsraten ausgestattet werden können.<br />

Bild 2: Mittlere Abrostungsraten – Lage der DIN-Werte im Unterwasserbereich<br />

(UWZ)<br />

Literatur<br />

[1] <strong>Die</strong> Bewertung der Korrosion von Spundwänden; Forschungsbericht<br />

der BAW (unveröffentlicht; 2011)<br />

Nr. A395 102 10108<br />

[2] Design method for steel structures in marine environment<br />

including the corrosion behaviour; ECSC Nr. 7210-PR/317<br />

(2004)<br />

[3] Hein, W.: Zur Korrosion von Stahlspundwänden; Mittbl. d.<br />

BAW 67 (1990) 1-40<br />

[4] Empfehlungen des Ausschusses für Ufereinfassung (EAU);<br />

Fachausschuss Ufereinfassung der Hafenbautechnischen<br />

Gesellschaft, Ernst und Sohn, Berlin, 10. Auflage 2004<br />

Autor<br />

Bild 3: Mittlere Abrostungsraten – Lage der DIN-Werte im Niedrigwasserbereich<br />

(NWZ)<br />

RD, Dr. rer. nat. Günter Binder<br />

Bundesanstalt für Wasserbau,<br />

Karlsruhe<br />

Tel. +49 721 9726-3260<br />

E-Mail: guenter.binder@baw.de<br />

Besuchen Sie uns im Internet:<br />

www.<strong>3R</strong>-Rohre.de<br />

180 3-4 / 2012


6. Praxistag<br />

mit <strong>neue</strong>m<br />

Internet auftritt:<br />

www.<strong>3R</strong>-Rohre.de<br />

Korrosionsschutz<br />

am 13. Juni 2012 in Gelsenkirchen<br />

Programm<br />

Moderation:<br />

U. Bette, Technische Akademie Wuppertal<br />

Strategien für die Optimierung des kathodischen<br />

Korrosionsschutzes von Rohrleitungen unter Wechselspannungsbeeinflussung<br />

Dr. M. Büchler, SGK Schweizerische Gesellschaft<br />

für Korrosionsschutz, Zürich<br />

Neues Berechnungsverfahren für Erderspannungstrichter<br />

R. Watermann, Open Grid Europe GmbH, Essen<br />

Prof. Dr. R. Schröder, TFH Bochum, Bochum<br />

Wechselstromkorrosion – Ergebnisse von Messungen an<br />

ER-Coupons mit einem 16-Bit-Digital-Speicher-Oszilloskop<br />

U. Bette, Technische Akademie Wuppertal, Wuppertal<br />

MiniLog2: der Datenlogger für den KKS und<br />

Pfadfinder in die Cloud<br />

Th. Weilekes, Weilekes Elektronik GmbH, Gelsenkirchen<br />

Smart KKS: Integration von KKS-Messdaten in die<br />

bestehende Infrastruktur eines Netzbetreibers<br />

M. Müller, RBS Wave GmbH, Stuttgart<br />

Polyamidumhüllung als Verschleißschutz<br />

bei der Verlegung von Stahlleitungsrohren<br />

mittels grabenloser Verfahren<br />

Dr. H.-J. Kocks, Salzgitter Mannesmann Line Pipe GmbH, Siegen<br />

Nachumhüllung von Schweißnähten<br />

für besondere Einsatzfälle<br />

A. Drees, Kettler GmbH & Co. KG, Herten-Westerholt<br />

Ziehkopf zur Überwachung der Umhüllung während<br />

des Einzugs der Rohrleitung beim HDD-Verfahren<br />

H. Engelke, EWE Oldenburg<br />

Modul zur Korrosionskalkulation<br />

bei nicht molchbaren Leitungen<br />

Th. Laier, RWE – Westfalen-Weser-Ems – Netzservice GmbH,<br />

Dortmund<br />

Aktuelle Entwicklungen im Regelwerk<br />

H. Gaugler, SWM, München<br />

Wann und Wo?<br />

Veranstalter:<br />

Veranstalter<br />

<strong>3R</strong>, fkks<br />

Termin: Mittwoch, 13.06.2012,<br />

9:00 Uhr – 17:15 Uhr<br />

Ort:<br />

Zielgruppe:<br />

Veltinsarena, Gelsenkirchen,<br />

www.veltins-arena.de<br />

Mitarbeiter von Stadtwerken,<br />

Energieversorgungs- und<br />

Korrosionsschutzfachunternehmen<br />

Teilnahmegebühr:<br />

<strong>3R</strong>-Abonnenten<br />

und fkks-Mitglieder: 365,- €<br />

Nichtabonnenten: 395,- €<br />

Bei weiteren Anmeldungen aus einem Unternehmen wird<br />

ein Rabatt von 10 % auf den jeweiligen Preis gewährt.<br />

Im Preis enthalten sind die Tagungsunterlagen sowie<br />

das Catering (2 x Kaffee, 1 x Mittagessen).<br />

Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />

www.praxistag-korrosionsschutz.de<br />

Fax-Anmeldung: 0201-82002-55 oder Online-Anmeldung: www.praxistag-korrosionsschutz.de<br />

Ich bin <strong>3R</strong>-Abonnent<br />

Ich bin fkks-Mitglied<br />

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✘<br />

Ort, Datum, Unterschrift


Interview<br />

Grundstücksentwässerung<br />

im Fokus<br />

Über Ziele und Entwicklung des Güteschutz Grundstücksentwässerung<br />

Grundstücksentwässerung ist ein Thema, das bundesweit bewegt – in manchen Bundesländern schlägt es besonders<br />

hohe Wellen. Vereinheitlichte Standards werden gefordert, nicht nur um „Kanalhaien das Wasser abzugraben“. Über<br />

Ziele und Aufgaben der jungen Gütegemeinschaft Güteschutz Grundstücksentwässerung sprach <strong>3R</strong>-Chefredakteur<br />

Nico Hülsdau mit deren Geschäftsführer Dirk Bellinghausen.<br />

Im Mai 2011 wird der Güteschutz Grundstücksentwässerung<br />

gegründet – und viele fragen sich:<br />

„Warum denn noch einer?“ Was war der Anlass –<br />

neben z.B. der etablierten Güteschutz Kanalbau<br />

– eine weitere Gütegemeinschaft für den Bereich<br />

Grundstücksentwässerung ins Leben zu rufen?<br />

Bellinghausen: Das ist einfach beantwortet. Es gibt viele<br />

grundlegende Unterschiede zwischen dem privaten und dem<br />

öffentlichen Bereich.<br />

Man hatte zwar den privaten Bereich der Grundstücksentwässerung<br />

im Güteschutz Kanalbau etabliert und die Gütezeicheninhaber<br />

waren dort schon ganz gut aufgehoben.<br />

Aber mit der Zeit wurde deutlich, dass man stärker abgrenzen<br />

muss, dass es im privaten und im öffentlichen Bereich ganz<br />

andere Anforderungen zu erfüllen gilt und dass auf dem privaten<br />

Grundstück sicherlich ganz andere Firmen tätig sind<br />

als im Bereich des öffentlichen Kanals.<br />

Das Leitungssystem im privaten<br />

Bereich ist beispielsweise schwer<br />

zugänglich, verzweigter, man hat Hebeanlagen, Abscheideanlagen<br />

usw., die man im öffentlichen Bereich nicht hat.<br />

Irgendwann hat man erkannt, dass immer mehr Firmen das<br />

Gütezeichen G haben wollen und es Handlungsbedarf gibt.<br />

<strong>Die</strong>ser Bereich musste neu geregelt werden und so hat man<br />

sich mit verschiedenen Verbänden vor acht Jahren Gedanken<br />

gemacht, wie man die Grundstücksentwässerung wirklich<br />

regeln kann. Zu dem Zeitpunkt gab es die ganzen Diskussionen<br />

um das Landeswassergesetz § 61a in NRW noch gar<br />

nicht. Man bringt uns zwar oft in Verbindung mit dem LWG<br />

und § 61a, aber dass es uns jetzt gibt, war ein langer Prozess<br />

und dass wir in NRW unseren Sitz haben, ist wirklich Zufall.<br />

Wer hat die Initialzündung zur Gründung der<br />

Gütegemeinschaft gegeben und wer waren die<br />

Gründungsmitglieder?<br />

Bellinghausen: <strong>Die</strong> Initiative kam von der DWA, d.h. der damaligen<br />

ATV, und dem Güteschutz Kanalbau. Um eine möglichst<br />

breite Basis und Akzeptanz zu finden, wurde die Abstimmung<br />

der Satzung und der Güte- und Prüfbestimmungen<br />

mit einem Beteiligungsverfahren der Fach- und Verkehrskreise<br />

durchgeführt.<br />

Zu den Gründungsmitgliedern der <strong>neue</strong>n Gütegemeinschaft<br />

gehörten die DWA, der ZVSHK (Anm. der Red. Zentralverband<br />

Sanitär, Heizung, Klima), die Gütegemeinschaft Güteschutz<br />

Kanalbau, die GFA (Anm. der Red. Gesellschaft zur<br />

Förderung der Abwassertechnik e.V.), die ÜWG-SHK (Anm.<br />

der Red. Überwachungsgemeinschaft technische Anlagen der<br />

SHK-Handwerke e.V.), die GET (Anm. der Red. Gütesicherung<br />

Dipl.-Ing. Dirk Bellinghausen (43) ist Geschäftsführer der am 11. Mai 2011 neu gegründeten<br />

Gütegemeinschaft Güteschutz Grundstücksentwässerung mit Sitz in Hennef (Sieg).<br />

Bellinghausen hat an der RWTH Aachen Bauingenieurswesen studiert und war zuletzt geschäftsführender<br />

Gesellschafter der Bellinghausen Kanalsystem GmbH in Sankt Augustin.<br />

182 3-4 / 2012


Ausführungsbereiche des Gütezeichens<br />

Grundstücksentwässerung<br />

Entwässerungstechnik), die PKT- Pader Kanal Technik Rohr<br />

Frei GmbH & Co. KG und die Bochtler GmbH Haustechnik.<br />

Bei der Gründung der Gütegemeinschaft war, wie<br />

Sie sagten, u.a. der ZVSHK beteiligt, deren Mitgliedsunternehmen<br />

aus dem Bereich der technischen<br />

Gebäudeausrüstung kommen. Ist dies nicht für Ihre<br />

Mitgliedsunternehmen, die bislang im Bereich des<br />

öffentlichen Kanalbaus gearbeitet haben, eine <strong>neue</strong><br />

Konkurrenz?<br />

Bellinghausen: Nein, überhaupt nicht. <strong>Die</strong>se Frage ist mir oft<br />

gestellt worden, man kann sie ganz klar beantworten. Mitglieder<br />

der RAL-Gütegemeinschaft haben einen sehr hohen Qualitätsanspruch,<br />

ein Standard, der von anderen Firmen so nicht<br />

erfüllt wird. Ein Grundgedanke, auch beim ZVSHK, ist, die Leistungen<br />

der Unternehmen auf ein Qualitätslevel zu bringen,<br />

um einen fairen Wettbewerb zu ermöglichen. <strong>Die</strong>s kann man<br />

über die Gütesicherung und damit über den Nachweis der<br />

Qualifizierung ermöglichen.<br />

Man kann Wettbewerb nicht ausschließen. Aber man kann<br />

die Leistungen vergleichbar machen, so dass Unternehmen, die<br />

gütegesichert sind und ein hohes Qualitätsniveau für einen angemessenen<br />

Preis liefern gegenüber Billiganbietern und „Kanalhaien“<br />

nicht benachteiligt sind. Im Gegenteil, eben dadurch<br />

ergibt sich ja gerade ein eindeutiger Wettbewerbsvorteil.<br />

Der ZVSHK ist ein sehr großer Verband. <strong>Die</strong> Mitgliedsunternehmen<br />

sind fast ausschließlich in der Gebäudetechnik<br />

tätig. Ein Bereich, der von diesen Firmen mit abgedeckt wird,<br />

ist die Abscheidetechnik, d.h. der Einbau, Generalinspektion<br />

und die Wartung von Fett- und Leichtflüssigkeitsabscheidern.<br />

Hier gibt es nur eine sehr geringe Schnittmenge zu den Unternehmen,<br />

die aus dem öffentlichen Kanalbaubereich kommen.<br />

Es werden kaum Mitgliedsunternehmen des ZVSHK in<br />

den Bereich des öffentlichen Kanalbau drängen und ebenso<br />

keine Bauunternehmen in die Bereiche der Gebäudetechnik.<br />

Wie groß schätzen Sie den Anteil der<br />

Abscheidetechnik im Gesamtpaket?<br />

Bellinghausen: Derzeit liegt der Anteil deutlich unter 10 %.<br />

Wobei die Anzahl der Anträge und Anfragen, die wir von der<br />

GET erhalten, deutlich steigt. Aber es wird immer ein kleiner<br />

Anteil bleiben. <strong>Die</strong> meisten Mitgliedsunternehmen der Gütegemeinschaft<br />

sind in den Bereichen Reinigung, Inspektion<br />

und Dichtheitsprüfung unterwegs, was bei uns zusammengenommen<br />

„G“ heißt.<br />

Ihr Gütezeichen mit den Untergruppen I-GE, R-GE<br />

und D-GE umfasst die Inspektion, die Reinigung und die<br />

Dichtheitsprüfung. Wenn bei einer Untersuchung ein<br />

Schaden festgestellt wurde, fehlt noch ein wichtiger<br />

Baustein: die Sanierung. Wie sieht es mit diesem<br />

Aufgabenfeld aus?<br />

Bellinghausen: Richtig. <strong>Die</strong> Sanierung ist bis dato nicht drin.<br />

Das war auch zunächst so gewollt, weil sie bis jetzt im Güteschutz<br />

Kanalbau auch schon etabliert und integriert ist. Es<br />

ist auch gerade in diesem Bereich extrem schwierig, eine Abgrenzung<br />

nach oben (> DN 250) zu finden.<br />

Es gibt Überlegungen den Bereich Sanierung mit aufzunehmen.<br />

Hierzu hat es auch schon Gespräche mit dem RSV<br />

und dem VDRK gegeben. Bis zur IFAT im Mai werde ich hierzu<br />

sicher mehr erzählen können.<br />

Auf der letzten Mitgliederversammlung Mitte März haben<br />

wir das Thema ebenfalls besprochen und über die Einführung<br />

einer <strong>neue</strong>n Beurteilungsgruppe „S-GE“ für die Sanierung diskutiert.<br />

Man muss sich aber sehr genau die Sanierungsverfahren<br />

ansehen und die speziellen Anforderungen bei der Sanierung<br />

von Grundstücksentwässerungsanlagen berücksichtigen.<br />

Hier sind noch einige Fragen offen.<br />

Stichwort „Kanalhaie“: Unseriöse Firmen<br />

kommen über ein vermeintlich günstiges Angebot zur<br />

Dichtheitsprüfung zum Zuge, stellen dann natürlich<br />

einen Schaden fest, den sie im Nachgang nach<br />

Rücksprache mit dem unbedarften Hauseigentümer<br />

sanieren – mit welcher Qualität auch immer – und<br />

bitten den „Kunden“ zur Kasse. Welchen Erfolg hatte<br />

die Aufklärungsarbeit in den letzten Jahren gebracht?<br />

Bellinghausen: Ich komme aus Bonn. Dort wurden vor einiger<br />

Zeit Flugblätter verteilt, auf denen stand: „Für 39 bis 79<br />

Euro übernehmen wir Ihre Dichtheitsprüfung.“ Solche Unternehmen<br />

versuchen eben durch Dichtheitsprüfung – das<br />

ist in aller Munde – oder Inspektion reinzukommen, und der<br />

Bürger erteilt dann den Auftrag pauschal mit der Sanierung.<br />

<strong>Die</strong> Sanierung wird dann überteuert abgerechnet, das machen<br />

einfach nur unseriöse Firmen, die sogenannten Kanalhaie.<br />

Hier Aufklärung zu schaffen, ist auch eine unserer Aufgaben<br />

in Zusammenarbeit mit den Kommunen. Das ist zum<br />

Teil ja schon erfolgt, Kanalhaie schlagen nicht mehr so oft zu<br />

wie vor zwei, drei Jahren.<br />

Es gibt in Deutschland zahlreiche Initiativen<br />

im Bereich der Grundstücksentwässerung wie u.a.<br />

das KomNet in NRW, das GEA-Netzwerk in Baden-<br />

3-4 / 2012 183


Interview<br />

Württemberg und viele weitere. Arbeiten Sie mit<br />

solchen Initiativen zusammen?<br />

Bellinghausen: <strong>Die</strong> meisten Initiativen sind auf die jeweiligen<br />

Bundesländer bezogen. Wir dagegen sind bundesweit aufgestellt<br />

und diskutieren das Thema dadurch auf einer anderen<br />

Ebene. Über unsere Gründungsmitglieder wie die DWA oder<br />

den Güteschutz Kanalbau finden bundesweit Erfahrungsaustausche<br />

und Kolloquien statt, wo das Thema diskutiert wird.<br />

Dort sind wir tätig – bundesweit. Ebenso gilt dies für den<br />

ZVSHK. Das sind die Plattformen, die wir brauchen.<br />

Kommen wir auf Ihre Gütegemeinschaft zurück.<br />

Wie viele Firmen haben mittlerweile das Gütezeichen<br />

bekommen?<br />

Bellinghausen: Gütezeicheninhaber haben wir über 100.<br />

Davon sind 30 Vollmitglieder, die praktisch das GS-Zeichen<br />

Kanalbau hatten und damit automatisch bei uns Mitglied wurden<br />

oder als Mitglied herübergewechselt sind. An weiteren<br />

Anträgen, die zum Erstverfahren anstehen, liegen uns jetzt<br />

20 als Vollmitglieder und weitere 40 als Gütezeicheninhaber<br />

vor. D.h. wir haben dort einen hohen Zuspruch an Firmen, die<br />

dieses Gütezeichen haben möchten. Das ist eigentlich sehr<br />

erfreulich. Erst dachte ich, das müssten eigentlich mehr sein,<br />

aber ich schiebe das ein bisschen auf die Entwicklung in NRW.<br />

Das Landeswassergesetz NRW hat uns erst einmal Rückenwind<br />

gegeben und dann genauso den Wind aus den Segeln<br />

genommen. Den Effekt kann man nicht in Zahlen fassen, aber<br />

das liegt auf der Hand. Das sieht man auch an den Anrufen,<br />

die man bekommt oder besser: die bis Dezember eingingen<br />

und die sich bis heute eben nicht mehr gemeldet haben.<br />

Zur Überprüfung Ihrer Mitgliedsunternehmen<br />

greifen Sie u.a. auf die Prüfingenieure des Güteschutz<br />

Kanalbau zurück. Wie funktioniert dies bzw. wer<br />

koodiniert es?<br />

Bellinghausen: Genau, richtig. In dem Bereich Abscheider<br />

gibt es sicher auch Ingenieure des Güteschutz Kanalbau, die<br />

das leisten können. Aber wenn wir jetzt viele Betriebe haben,<br />

die in dem Bereich tätig werden können, wäre die Prüfbelastung<br />

einzelner Prüfingenieure zu hoch. Für dieses Aufgabenfeld<br />

können wir daher noch auf die Prüfingenieure der<br />

GET zurückgreifen. Zusätzlich besteht noch die Möglichkeit,<br />

Prüfingenieure der ÜWG und der GFA einzusetzen.<br />

<strong>Die</strong> Koordinierung erfolgt über den Güteausschuss. Dort<br />

werden auch die Anträge gestellt und der Güteausschuss als<br />

Gütezeichenvergabestelle beauftragt dann die jeweilige Prüforganisation.<br />

D.h., der Güteausschuss entscheidet letztlich,<br />

wer prüft und wer beauftragt wird. <strong>Die</strong> Berichte der Erstprüfung<br />

und der Restausstandprüfung gehen dann alle wieder an<br />

den Güteausschuss, der beurteilt, ob die untersuchte Firma<br />

den Gütezeichennachweis erhält oder nicht.<br />

Bellinghausen: Insgesamt besteht der Ausschuss zurzeit aus<br />

sieben Fachleuten. GET und GFA sind mit Herrn Michael Voss<br />

und Frau Cornelia Hollek vertreten, dann Güteschutz Kanalbau<br />

mit Herrn H.-C. Möser, ÜWG mit Herrn Norbert Wulf und<br />

ZVSHK mit Herrn Franz-Josef Heinrichs. Als Obmann haben<br />

wir Herrn Karsten Selleng (Stadtentwässerung Braunschweig<br />

GmbH) für die DWA und als siebter bin ich als Geschäftsführer<br />

mit dabei.<br />

Zur Gütegemeinschaft gehören noch weitere<br />

Gremien. Welche sind dies und welche Funktion haben<br />

sie?<br />

Bellinghausen: Zum einen gibt es die Mitgliederversammlung.<br />

Sie wählt den Vorstand und die Mitglieder des Fachbeirates<br />

und des Güteausschusses, hat also Mitbestimmungsrecht.<br />

Aufgabe des Güteausschusses ist, wie vorhin erwähnt,<br />

Anträge zu bearbeiten, Prüfungen durchführen zu lassen und<br />

zu bewerten.<br />

Dann gibt es den Vorstand. Vorsitzender des Vorstandes<br />

ist Herr Karl-Heinz Flick und sein Stellvertreter Herr Fritz<br />

Schellhorn. <strong>Die</strong> Aufgabe des Vorstands ist es, die Zielvorgaben<br />

der Mitgliederversammlung klar zu formulieren und ist<br />

für alle Aufgaben der Gütegemeinschaft, sofern diese nicht<br />

durch Satzung anderen Organen der Gütegemeinschaft übertragen<br />

sind, zuständig.<br />

Der Fachbeirat besteht aus dem Vorsitzenden, seinem<br />

Stellvertreter und bis zu 15 weiteren Mitgliedern, dies sind<br />

bundesweit tätige Organisationen, die den Gütegedanken mit<br />

vertreten und aktiv für die Gütegemeinschaft werben.<br />

Der Fachbeirat berät den Vorstand, die Mitgliederversammlung<br />

und den Güteausschuss in allen Belangen der Gütesicherung.<br />

Der Vorsitzende des Fachbeirates ist gleichzeitig<br />

beratendes Mitglied des Vorstandes.<br />

Sie hatten am 14. März Ihre Mitgliederversammlung.<br />

Gab es rege Diskussionen? Wie ist die<br />

Ausrichtung für die Zukunft und welche Aufgaben<br />

haben Sie bekommen?<br />

Wie groß ist der Güteausschuss und wie setzt<br />

er sich zusammen?<br />

184 3-4 / 2012


Ablauf Güteschutz Grundstücksentwässerung<br />

Bellinghausen: Ja, im Grunde genommen haben wir erstmal<br />

ein deutliches Zeichen gesetzt. Wir haben gesagt, dass wir<br />

jetzt von den organisatorischen Punkten her einen Abschluss<br />

erfahren haben. Wir sind registriert, haben die Bescheinigung<br />

und Anerkennung durch RAL, Vereinsregister usw. Das ist alles<br />

abgeschlossen und wir können uns jetzt auf die Öffentlichkeitsarbeit<br />

und den Bereich Ausbildung konzentrieren.<br />

<strong>Die</strong> Ausrichtung ist ganz klar: Wir wollen jede Plattform<br />

wahrnehmen, die uns angeboten wird, um das Zeichen voranzutreiben.<br />

<strong>Die</strong> Aufmerksamkeit, die wir letztes Jahr durch<br />

unsere Gründung hatten, wollen wir behalten. Unser Handeln<br />

wollen wir kontinuierlich zeigen!<br />

Schauen wir doch mal in die Zukunft: Was<br />

wünschen Sie sich dieses Jahr umzusetzen? Was ist das<br />

Ziel bis Ende des Jahres?<br />

Bellinghausen: Bis Ende des Jahres? Ich sage vielleicht erst<br />

einmal ein übergreifendes Ziel, das nicht bis Ende des Jahres<br />

umgesetzt werden wird. Das Ziel oder mein Wunsch wäre,<br />

dass wir ein Wasserhaushaltsgesetz des Bundes haben,<br />

was wirklich eine einheitliche Regelung vorgibt – eventuell<br />

mit praktikablen Fristen, aber mit Pflicht zur flächendecken-<br />

den Dichtheitsprüfung. Wenn wir das hätten, wären wir einen<br />

Schritt weiter. Das sehe ich aber in den nächsten zehn Jahren<br />

überhaupt nicht, da sind wir weit von entfernt.<br />

Was ich mir bis Ende des Jahres wünsche, ist sicherlich,<br />

dass wir weiterhin eine noch breitere Akzeptanz für das <strong>neue</strong>,<br />

junge RAL-Gütezeichen erreichen. Dass wir bundesweit breit<br />

aufgestellt sind und dass sowohl Kommunen als auch Planer<br />

oder auch schon Grundstückseigentümer das Gütezeichen<br />

positiv nutzen und auf eine wirklich konstruktive Zusammenarbeit<br />

zurückgreifen können, über die man auch berichten<br />

kann.<br />

Mit der IFAT in München steht eine der weltweit<br />

größten Umweltmessen vor der Tür. Wo werden wir Sie<br />

dort treffen können?<br />

Bellinghausen: Wir haben einen eigenen Stand auf dem Verbändestand<br />

der DWA im Eingangsbereich der Messe (Anm.<br />

der. Red. Eingang West EW01). Wir wollen uns natürlich auffällig<br />

präsentieren, damit wir auch gefunden werden!<br />

Herr Bellinghausen, wir danken Ihnen für das<br />

Gespräch.<br />

3-4 / 2012 185


Aktuelle<br />

Neuerscheinung<br />

<strong>Die</strong>ses Buch<br />

richtet sich an alle<br />

Rohrleitungspraktiker!<br />

Zahlreiche Beispiele aus der täglichen Arbeitspraxis helfen Ingenieuren<br />

und Technikern bei der Lösung ihrer betrieblichen Aufgabenstellungen.<br />

Alltägliche Rohrleitungsprobleme vom Druckverlust bis zur<br />

Kavitation in Pumpen, Blenden oder Regelventilen werden detailliert<br />

beschrieben. Dabei wird auf ausschweifende, akademische Ausführungen<br />

verzichtet. Vielmehr werden konkrete Lösungsansätze aufgezeigt<br />

und insbesondere auf relevante Einfl ussgrößen hingewiesen.<br />

Der praxisorientierte Charakter des Buchs veranschaulicht, dass die<br />

pragmatische Wissensvermittlung anhand konkreter Problematiken<br />

aus der Arbeitspraxis effektiver ist, als viele Seiten rein theoretischer<br />

Ausführungen.<br />

<strong>Die</strong> Rohrleitungsfi bel basiert im Wesentlichen auf den Berufserfahrungen<br />

sowie den Erkenntnissen aus Diskussionen aus den Seminaren<br />

über die Rohrleitungsplanung, die der Autor im Haus der Technik in<br />

Essen gehalten hat.<br />

M. Nitsche<br />

1. Aufl age 2011, 265 Seiten, Broschur<br />

Vulkan-Verlag<br />

www.vulkan-verlag.de<br />

Vorteilsanforderung per Fax: +49 (0) 201 / 820 02 - 34 oder im Fensterumschlag einsenden<br />

Ja, ich bestelle gegen Rechnung 3 Wochen zur Ansicht<br />

___ Ex.<br />

Rohrleitungs-Fibel für die tägliche Praxis<br />

1. Aufl age 2011 – ISBN: 978-3-8027-2762-7<br />

zum Preis von € 79,- (zzgl. Versand)<br />

<strong>Die</strong> bequeme und sichere Bezahlung per Bankabbuchung wird mit einer Gutschrift<br />

von € 3,- auf die erste Rechnung belohnt.<br />

Firma/Institution<br />

Vorname/Name des Empfängers<br />

Straße/Postfach, Nr.<br />

Land, PLZ, Ort<br />

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Vulkan-Verlag GmbH<br />

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45039 Essen<br />

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Bevorzugte Zahlungsweise □ Bankabbuchung □ Rechnung<br />

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Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B. Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Sache widerrufen.<br />

<strong>Die</strong> Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform. Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH, Versandbuchhandlung, Postfach 10 39 62, 45039 Essen.<br />

Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung und zur Pfl ege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst, gespeichert und verarbeitet. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich vom<br />

Oldenbourg Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag □ per Post, □ per Telefon, □ per Telefax, □ per E-Mail, □ nicht über interessante Fachangebote informiert und beworben werde. <strong>Die</strong>se Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.<br />

PARLFI2011


Wissen für die praxis<br />

RSV-Regelwerk<br />

RSV Merkblatt 1<br />

Renovierung von Entwässerungskanälen und -leitungen mit vor Ort härtendem Schlauchlining<br />

2006, 31 Seiten, DIN A4, broschiert, € 35,-<br />

RSV Merkblatt 2<br />

Renovierung von Abwasserleitungen und -kanälen mit Rohren aus<br />

thermoplastischen Kunststoffen durch Liningverfahren ohne Ringraum<br />

2009, 38 Seiten, DIN A4, broschiert, € 29,-<br />

RSV Merkblatt 2.2<br />

Renovierung mit dem TIP-Verfahren ohne Ringraum (in Bearbeitung)<br />

RSV Merkblatt 3<br />

Renovierung von Abwasserleitungen und -kanälen durch Liningverfahren mit Ringraum<br />

2008, 40 Seiten, DIN A4, broschiert, € 29,-<br />

RSV Merkblatt 4<br />

Reparatur von drucklosen Abwässerkanälen und Rohrleitungen durch vor Ort härtende Kurzliner<br />

(partielle Inliner)<br />

2009, 25 Seiten, DIN A4, broschiert, € 29,-<br />

RSV Merkblatt 5<br />

Reparatur von Entwässerungsleitungen und Kanälen durch Roboterverfahren<br />

2007, 22 Seiten, DIN A4, broschiert, € 27,-<br />

RSV Merkblatt 6<br />

Sanierung von begehbaren Entwässerungsleitungen und -kanälen sowie Schachtbauwerken<br />

2007, 23 Seiten, DIN A4, broschiert, € 29,-<br />

RSV Merkblatt 6.2<br />

Schachtsanierung (in Bearbeitung)<br />

RSV Merkblatt 7.1<br />

Renovierung von drucklosen Leitungen / Anschlußleitungen mit vor Ort härtendem Schlauchlining<br />

2009, 24 Seiten, DIN A4, broschiert, € 29,-<br />

RSV Merkblatt 7.2<br />

Hutprofiltechnik zur Einbindung von Anschlußleitungen – Reparatur / Renovierung<br />

2009, 31 Seiten, DIN A4, broschiert, € 30,-<br />

RSV Merkblatt 8<br />

Er<strong>neue</strong>rung von Entwässerungskanälen und Anschlussleitungen mit dem Berstliningverfahren<br />

2006, 27 Seiten, DIN A4, broschiert, € 29,-<br />

RSV Merkblatt 10<br />

Kunststoffrohre für grabenlose Bauweisen<br />

2008, 55 Seiten, DIN A4, broschiert, € 37,-<br />

Vulkan-Verlag<br />

www.vulkan-verlag.de<br />

Faxbestellschein an: 0201/82002-34<br />

Ja, ich / wir bestelle(n) gegen Rechnung:<br />

___ Ex. RSV-M 1 € 35,-<br />

___ Ex. RSV-M 2 € 29,-<br />

___ Ex. RSV-M 2.2 in Bearbeitung<br />

___ Ex. RSV-M 3 € 29,-<br />

___ Ex. RSV-M 4 € 29,-<br />

___ Ex. RSV-M 5 € 27,-<br />

Antwort<br />

Vulkan-Verlag GmbH<br />

Postfach 10 39 62<br />

45039 Essen<br />

___ Ex. RSV-M 6 € 29,-<br />

___ Ex. RSV-M 6.2 in Bearbeitung<br />

___ Ex. RSV-M 7.1 € 29,-<br />

___ Ex. RSV-M 7.2 € 30,-<br />

___ Ex. RSV-M 8 € 29,-<br />

___ Ex. RSV-M 10 € 37,-<br />

zzgl. Versandkosten<br />

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Land, PLZ, Ort<br />

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Branche/Wirtschaftszweig<br />

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Garantie: <strong>Die</strong>ser Auftrag kann innerhalb von 14 Tagen bei der Vulkan-Verlag GmbH, Postfach 10 39 62, 45039 Essen schriftlich widerrufen<br />

werden. <strong>Die</strong> rechtzeitige Absendung der Mitteilung genügt. Für die Auftragsabwicklung und die Pflege der Kommunikation werden Ihre<br />

persönlichen Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich per Post, Telefon, Telefax<br />

oder E-Mail über interessante Verlagsangebote informiert werde. <strong>Die</strong>se Erklärung kann ich jederzeit widerrufen.<br />

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IFAT-Produktvorschau 2012<br />

AVK Mittelmann<br />

7er-<strong>Hydranten</strong>serie komplettiert<br />

Pünktlich zur IFAT ist die Überarbeitung<br />

der beiden auf dem Markt bewährten<br />

<strong>Hydranten</strong>serien 3 (Unterflurhydranten)<br />

und 5 (Überflurhydranten) von AVK Mittelmann<br />

abgeschlossen. Hieraus resultiert<br />

der <strong>neue</strong> Serienname 7.<br />

Bei der Überarbeitung wurde speziell<br />

darauf geachtet, besonders bewährte Produktfeatures<br />

wie z. B. die Umfahrtrennstelle<br />

am Überflurhydranten mit Titanbuchsen<br />

beizubehalten und weiterhin die<br />

<strong>Hydranten</strong> an die Anforderungen des europäischen<br />

Markts anzupassen. Alle <strong>Hydranten</strong><br />

entsprechen der DIN-EN 14399 für<br />

Unterflurhydranten bzw. DIN-EN 14384<br />

für Überflurhydranten. So wie in Deutschland<br />

zusätzlich die DVGW VP 325 als nationaler<br />

Standard gilt, so gibt es auch in anderen<br />

europäischen Mitgliedsstaaten eigene<br />

Anforderungen.<br />

Alle europäischen Standards<br />

Als Tochterunternehmen der weltweit<br />

tätigen AVK Group mit Sitz in Dänemark<br />

ist es umso bedeutender einen „Europäischen“<br />

<strong>Hydranten</strong> auf dem Markt zu haben,<br />

der alle noch so unterschiedlichen<br />

nationalen Standards erfüllt, als mit länderspezifischen<br />

Einzellösungen aufzuwarten.<br />

<strong>Die</strong> Überarbeitung des <strong>Hydranten</strong>programmes<br />

wurde zudem dafür genutzt,<br />

weitere Verbesserungen sowie Kundenwünsche<br />

in die Konstruktion einfließen zu<br />

lassen und die <strong>Hydranten</strong> nach aktuellem<br />

Stand der Technik herzustellen. <strong>Die</strong>s beginnt<br />

bei der Auswahl der Gießverfahren<br />

und endet bei der Optimierung von Fertigungsprozessen<br />

zur Erhöhung der Qualität<br />

Dichtung für Kugelabsperrung L7<br />

und der Verringerung von durch Fehler im<br />

Fertigungsprozess verursachten Kosten.<br />

K7-Kegel<br />

P7-Nostalgie in Rotemail<br />

Optimierungen<br />

Bei der Überarbeitung der K-Serie (einfach<br />

abgesperrte Unterflurhydranten) von<br />

3 auf 7 wurde beispielsweise der Polyurethan<br />

beschichtete, radial dichtende Ventilkegel<br />

dahingehend geändert, dass die<br />

vorher symmetrisch ausgelegte Dichtfläche<br />

nun asymmetrisch ist. <strong>Die</strong>se Änderung<br />

hat ein nun früheres Öffnen des <strong>Hydranten</strong><br />

und eine Verringerung der Anzahl an<br />

Umdrehungen für das Öffnen und Schließen<br />

zur Folge. Weiterhin wird der Wasserstrom<br />

durch die Asymmetrie nicht mehr<br />

auf einen Schlag unterbrochen, was wiederum<br />

zu einem weicheren Schließen des<br />

<strong>Hydranten</strong> führt. Der <strong>neue</strong> Ventilkegel ist<br />

entsprechend patentiert. Der sogenannte<br />

K7 wurde erstmalig auf der „Wasser Berlin“<br />

2009 präsentiert und hat sich inzwischen<br />

am Markt im Einsatz bewährt.<br />

<strong>Die</strong> Überarbeitung der L-Serie (doppelt<br />

abgesperrter Unterflurhydrant) zielte<br />

zusätzlich auf eine Optimierung des<br />

Korrosionsschutzes. <strong>Die</strong>s wurde zum einen<br />

über die geänderte Verbindungstechnik<br />

der Kugelabsperrdichtung, zum anderen<br />

auch durch Änderungen in den Fertigungsprozessen<br />

erreicht. <strong>Die</strong> <strong>neue</strong> Kugelabsperrdichtung<br />

L7 wird mittels einer<br />

Verrieglung mit dem Gehäuse verbunden.<br />

<strong>Die</strong>s erlaubte es, den Kugelabsperrring<br />

komplett zu gummieren. <strong>Die</strong> Umstellung<br />

der Fertigungsprozesse ermöglicht ein Beschichten<br />

einzelner Komponenten nach der<br />

notwendigen maschinellen Bearbeitung, so<br />

dass auch diese Bereiche durch die aufgebrachte<br />

Beschichtung gegen Korrosion geschützt<br />

sind.<br />

Baukastenprinzip<br />

Da man inzwischen bei der kompletten<br />

Produktpalette auf das Baukastenprinzip<br />

zurückgreifen kann, sind einige Teile,<br />

die bei den Unterflurhydranten verwendet<br />

werden, ebenso in der überarbeiteten<br />

Serie P (doppelt abgesperrte Überflurhydranten)<br />

im Einsatz, so dass sich auch<br />

hier die entsprechenden Verbesserungen<br />

wiederfinden. Bei den Überflurhydranten<br />

wurde zudem das Design überarbeitet.<br />

Auch hier ist aber natürlich gewährleistet,<br />

dass alle Teile auch mit der Vorgängerserie<br />

kompatibel sind oder aber über einen<br />

langen Zeitraum noch Ersatzteile vorrätig<br />

sind.<br />

So ist es möglich, die <strong>neue</strong>n Oberteile<br />

der Serie P7 auch auf den Unterteilen<br />

der Serie P5 zu montieren und umgekehrt.<br />

Auch die unteren Gestänge mit dem Polyurethan<br />

beschichteten Ventilkegel können<br />

in beiden Serien verbaut werden. <strong>Die</strong>s<br />

gilt ebenso wie auch bei der Serie L7 für<br />

188 3-4 / 2012


Besuchen Sie uns<br />

auf der IFAT!<br />

Halle B6, Stand 313/412<br />

K7-Schnitt<br />

L7-Schnitt<br />

die <strong>neue</strong>n Kugelgehäuse mit dem vollgummiertem<br />

Kugelabsperrring. Hier lassen<br />

sich sowohl die Mantelrohre der <strong>neue</strong>n<br />

Serie 7 auf die „alte“ Kugelgehäuse Serie<br />

3 (5) montieren als auch bei Bedarf die<br />

„<strong>neue</strong>n“ Kugelgehäuse der Serie 7 für die<br />

<strong>Hydranten</strong> der Vorgängerserie 3 (5) verwenden.<br />

<strong>Die</strong>s gibt den Kunden ein hohes<br />

Maß an Sicherheit bezüglich der Ersatzteilbeschaffung<br />

und Flexibilität bei benötigten<br />

Umbauten.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Hydranten</strong> der Serie 7 und entsprechende<br />

Zubehörteile sind, soweit es<br />

konstruktiv lösbar war, auch mit den Vorgängermodellen<br />

der Serie 3 und 5 kompatibel.<br />

Teilweise sind die Zubehörteile auch<br />

schon so ausgestattet, dass die verbesserten<br />

Komponenten der Serie 7 sich ohne<br />

Probleme in die Serien 3 und 5 integrieren<br />

lassen. So profitieren auch langjährige<br />

Kunden ohne Austausch des kompletten<br />

<strong>Hydranten</strong> von der Überarbeitung auf den<br />

jetzigen Stand. Wo dies aus konstruktiver<br />

Sicht nicht möglich war, kann man für die<br />

Kunden aber weiterhin für zumindest die<br />

nächsten 25 Jahre die Beschaffung von Ersatzteilen<br />

gewährleisten.<br />

Sämtliche <strong>Hydranten</strong> der 7er Serie sind<br />

nach wie vor auch mit Vollemaillierung (innen<br />

und außen Email) erhältlich. Das trägt<br />

gerade bei den Überflurhydranten zu einem<br />

noch höheren Korrosionsschutz bei.<br />

Zudem ist Email als Beschichtung besonders<br />

säureresistent, so dass auch lange<br />

Streuperioden im Winter mit aggressivem<br />

Streusalz der Farbe des <strong>Hydranten</strong> nichts<br />

anhaben können. Außenemail ist außerdem<br />

auch besonders UV-resistent. <strong>Die</strong>se<br />

beiden Eigenschaften tragen zu einer höheren<br />

Farbechtheit bei als bei herkömmlichen<br />

Außenbeschichtungen. Und gerade<br />

bei Überflurhydranten ist die Signalwirkung<br />

der Außenfarbe von zentraler Bedeutung.<br />

Zudem verleiht die rote Außenemaillierung,<br />

die AVK Mittelmann nun seit<br />

vier Jahren auch anbieten, den Überflurhydranten<br />

eine besonders schöne Optik.<br />

<strong>Die</strong> gesamte 7er Serie Über- und Unterflurhydranten<br />

erfüllt selbstverständlich<br />

alle Normforderungen bezüglich der Konstruktion,<br />

der mechanischen Eigenschaften,<br />

der Trinkwasserhygiene und den geforderten<br />

Mindestdurchflüssen, die – wie<br />

schon bei den Serien 3 und 5 – über den<br />

geforderten Mindeststandards liegen.<br />

Kontakt: AVK Mittelmann, Wülfrath,<br />

Stefan Boensmann,<br />

Tel. +49 2058 901-175, E-Mail:<br />

boensmann.sb@avkmittelmann.com,<br />

www.avkmittelmann.com<br />

IFAT Halle A4, Stand 241/342<br />

Rohrsysteme<br />

aus GFK<br />

von Amitech<br />

Flowtite-Rohre bestehen aus glasfaserverstärktem<br />

Polyesterharz,<br />

kurz GFK.<br />

GFK ist extrem leicht, enorm fest<br />

und erstaunlich flexibel. Aus GFK<br />

bauen Ingenieure rund um den<br />

Globus Flugzeuge, Schiffe, hoch<br />

beanspruchte Teile im Fahrzeugbau,<br />

und wir bauen daraus Rohre<br />

für Ihre Ansprüche.<br />

Flowtite-Rohre eignen sich für alle<br />

Druck- und drucklosen Anwendungen,<br />

in denen traditionell<br />

Guss-, Stahl-, Stahlbeton oder<br />

Steinzeugrohre eingesetzt werden.<br />

Amitech Germany GmbH · Am Fuchsloch 19 ·<br />

04720 Mochau · Tel.: + 49 34 31 71 82 - 0 ·<br />

Fax: + 49 34 31 70 23 24 · info@amitech-germany.de ·<br />

www.amitech-germany.de<br />

A Member of the<br />

Group<br />

Weitere Informationen unter www.amiantit.com<br />

3-4 / 2012 189


IFAT-Produktvorschau 2012<br />

AUMA<br />

Antriebstechnik für den Stahlwasserbau<br />

Stellantriebe spielen bei der Automatisierung<br />

von Wasserwerken, Kläranlagen,<br />

Wehren und Schleusen eine entscheidende<br />

Rolle. Auf Grund der einfachen Energieversorgung<br />

haben sich elektrisch versorgte<br />

Antriebe in diesen Bereichen durchgesetzt.<br />

Das Unternehmen gibt auf seinem<br />

Messestand einen Überblick über das<br />

Stellantriebsprogramm und zeigt eine Reihe<br />

von Neu- und Weiterentwicklungen.<br />

In den vergangenen Jahren hat der<br />

Stellantrieb-Hersteller viel in Korrosionsschutzmaßnahmen<br />

investiert. Eine zweischichtige<br />

Pulverbeschichtung der Gehäusebauteile<br />

sorgt für einen einzigartigen<br />

Schutz gegen Umwelteinflüsse. Der<br />

Schichtaufbau zeichnet sich durch hohe<br />

UV- und Chemikalienbeständigkeit sowie<br />

hohe mechanische Widerstandskraft aus.<br />

2010 wurden die Drehantriebe der 2.<br />

<strong>Generation</strong> am Markt eingeführt. <strong>Die</strong> Geräte<br />

haben eine hohe Akzeptanz bei den<br />

Anwendern gefunden. Auf der IFAT wird<br />

für diese Antriebe <strong>neue</strong>s Zubehör für den<br />

Nothandbetrieb gezeigt. Dazu zählen eine<br />

Abschließvorrichtung für das Handrad, ein<br />

Schrauberaufsatz und ein Kettenantrieb.<br />

Fachbuch wird auf der IFAT erstmalig der<br />

Öffentlichkeit vorgestellt. Ziel des durchgängig<br />

vierfarbigen Buches (Vulkan-Verlag,<br />

2012, 94 Euro, ISBN 978-3-8027-<br />

2213-4) ist es, Bauherren, Stahlwasserbauer<br />

und Planungsingenieuren umfassende<br />

Technik- und Anwendungsinformationen<br />

zu liefern. Zu einer kompletten<br />

Ausschreibung soll eine erste Auslegung<br />

der Antriebstechnik erstellt werden können.<br />

Mit dem reich bebilderten Buch (313<br />

Abbildungen, 19 Tabellen auf 320 Seiten)<br />

steht damit nicht nur ein hervorragendes<br />

Hilfsmittel für eine optimale Stellantriebs-<br />

und Getriebefestlegung zur Verfügung,<br />

sondern der Leser erhält darüberhinaus<br />

einen umfassenden Überblick über<br />

die zahllosen Antriebsvarianten im Bereich<br />

des Stahlwasserbaus.<br />

Das Fachbuch „Antriebstechnik für den<br />

Stahlwasserbau“ wird erstmals auf der<br />

IFAT vorgestellt<br />

Erstes Fachbuch<br />

Zudem präsentiert das Müllheimer Unternehmen<br />

sein erstes Fachbuch. Claus<br />

Zander, Experte für den Stahlwasserbau,<br />

hat seine Fachkenntnisse und Erfahrungen<br />

aus diesem Bereich in dem Buch „Antriebstechnik<br />

für den Stahlwasserbau“ verarbeitet,<br />

das das Potenzial hat, zum Standardwerk<br />

in dieser Diziplin zu werden; das<br />

Kontakt: AUMA Riester GmbH & Co. KG,<br />

Müllheim, Tel. +49 7631 8090, E-Mail:<br />

riester@auma.com, www.auma.com<br />

IFAT Halle A4, Stand 439<br />

BEULCO<br />

Neue Reparatur-Kupplungen<br />

und -Übergangsstücke<br />

<strong>Die</strong> Reparatur-Kupplungen und -Übergangsstücke<br />

aus dem Steckverbinder-Programm<br />

BEULCONNECT gibt es jetzt auch<br />

für 50er- und in Kürze für 63er-PE-Rohre.<br />

In den Abmessungen 25, 32 und 40 mm haben<br />

sich diese bereits bewährt. Je nach Abmessung<br />

beträgt die überbrückbare Länge<br />

150 bis 180 mm bzw. 250 bis 280 mm.<br />

<strong>Die</strong> Reparatur-Kupplungen bzw. -Übergangsstücke<br />

sind eine sinnvolle Ergänzung<br />

im Steckverbinderprogramm BEULCON-<br />

NECT. <strong>Die</strong>se Steckverbinder sind so konstruiert,<br />

dass sie das Rohr mit einer materialschonenden<br />

smart grip-Technologie klemmen.<br />

Das Rohr wird durch die Verschraubung<br />

immer nur so stark geklemmt, wie<br />

es die Druckverhältnisse notwendig machen.<br />

Vorzeitiger Verschleiß wegen Materialüberbeanspruchung<br />

ist ausgeschlossen.<br />

Der Steckverbinder ist so konstruiert, dass<br />

die Dichtfunktion in ihm genau dort positioniert<br />

ist, wo sie die größte Sicherheit bietet.<br />

<strong>Die</strong> Montage ist denkbar einfach. Dazu<br />

trägt auch die Markierung der Einstecktiefe<br />

auf dem Fittingkörper bei.<br />

Der Steckverbinder ist in zwei Varianten<br />

erhältlich: Als „Spezialist“ ohne Stützrohr<br />

mit EPDM-Profildichtung für den Einsatz<br />

im Wasserbereich und als „Generalist“<br />

mit Stützrohr und O-Ring aus NBR für die<br />

Verwendung sowohl im Wasser- als auch<br />

im Gasbereich.<br />

Variable<br />

Reparaturkupplungen<br />

Kontakt: BEULCO GmbH & Co. KG,<br />

Attendorn, Gabi Korte, Tel. +49 2722<br />

695-296, E-Mail: kortega@beulco.de,<br />

www.beulco.de<br />

IFAT Halle A4, Stand 526<br />

190 3-4 / 2012


egeplast<br />

PE-Rohr-Komplettlösungen<br />

egeplast bietet Systemlösungen für die gesamte unterirdische<br />

Infrastruktur<br />

Auf der IFAT stellt egeplast erstmals sein<br />

erweitertes Produktprogramm vor. Kunden<br />

erhalten fortan alles aus einer Hand:<br />

das breiteste PE-Rohr-Programm im<br />

Markt, zusätzlich Formteile und Systemtechnik.<br />

Das Produktspektrum deckt nun<br />

die gesamte unterirdische Leitungsinfrastruktur<br />

ab.<br />

Auf dem Messestand werden insbesondere<br />

Schutzmantelrohre SLM®, SLA®,<br />

3L Leak Control,<br />

DCT sowie das<br />

HexelOne®-Hochdruck<br />

rohrsystem<br />

ausgestellt. Erstmalig<br />

werden<br />

Formteile für die<br />

egeplast-Mehrwertprodukte<br />

aus<br />

der <strong>neue</strong>n egeplast-Manufaktur<br />

gezeigt. Eine Neuheit<br />

ist auch der<br />

egeliner, ein gefaltetes<br />

Rohr für die<br />

Sanierung.<br />

Für den Freispiegelbereich werden<br />

Formteile bis d 1200 mm ausgestellt. Das<br />

egefuse®-Kanalrohrsystem ist jetzt von<br />

d 160 bis d 450 mm komplett, ergänzt<br />

um einen PE-Schacht. Eine Spezialität sind<br />

darüber hinaus Sonderformteile und komplette<br />

Baugruppen für Druckanwendungen<br />

in der Ver- und Entsorgung sowie in<br />

der Industrie.<br />

Kontakt: egeplast Werner Strumann<br />

GmbH & Co. KG, Greven, Sandra Riehemann,<br />

Tel. +49 2575 9710-220,<br />

E-Mail: Sandra.Riehemann@egeplast.de,<br />

www.egeplast.de<br />

IFAT Halle B6, Stand 431/532<br />

H E L F E R I N D E R N O T !<br />

Ausgleich von Flanschenfehl stellungen!<br />

Stufenlos verstellbar von 0 °– 8 °Grad.<br />

Vermeidung von korrosionsbedingtem<br />

Verschleiß!<br />

Ermöglicht Montage bei kleinen<br />

Einbauspielen!<br />

G-ST / KEILRING<br />

Außendurchmesser gemäß<br />

DIN 2632, ASME B 16.5<br />

G-ST / GUSS – extra breit<br />

G-ST / FD – extra dünn<br />

Besuchen Sie uns auf der IFAT 2012, Halle A 4 / Stand 122<br />

KROLL & ZILLER GmbH + Co. KG<br />

DICHTUNGSTECHNIK<br />

Reisholzstraße 15<br />

D ­ 40721 Hilden / Germany<br />

Telefon: + 49 (0) 2103/ 951-516, 504<br />

Fax Inland/domestic: + 49 (0) 2103/ 951-508, 509<br />

E-Mail: info@Kroll-Ziller.de<br />

http://www.Kroll-Ziller.de<br />

3-4 / 2012 191


IFAT-Produktvorschau 2012<br />

Plasson<br />

Produktinnovationen und -erweiterungen<br />

Ventil-Anbohrarmaturen<br />

Auf der diesjährigen IFAT stellt Plasson als<br />

Spezialist für maßgeschneiderte Lösungen<br />

nicht nur das umfangreiche, bewährte<br />

Produktprogramm vor, sondern präsentiert<br />

auch aktuelle Produktinnovationen<br />

und -erweiterungen.<br />

Auf das neu entwickelte Produktprogramm<br />

der Ventil-Anbohrarmaturen ist ein<br />

besonderes Augenmerk zu legen. <strong>Die</strong> Zielsetzung<br />

bei dieser Entwicklung lag bei der<br />

Konstruktion einer kompakten und universellen<br />

Anbohrarmatur, die den kontinuierlich<br />

wachsenden Anforderungen des<br />

Marktes gerecht wird. Zur Komplettierung<br />

ihrer Produktbereiche bietet Plasson Ventil-Anbohrarmaturen<br />

für die verschiedenen<br />

Rohrarten Duktilguss-, Stahl-, PVC sowie<br />

PE Rohr an.<br />

<strong>Die</strong> Ausführung mit PE-Stutzen (d 32<br />

und d 40 mm) ist um 360° schwenkbar.<br />

Der Abgangstutzen lässt sich jederzeit<br />

entsprechend der Einbausituation ausrichten.<br />

Sämtliche Einzelkomponenten der<br />

Armatur wurden dahingehend konzipiert,<br />

dass kein stagnierendes Wasser die Trinkwasserqualität<br />

belastet. <strong>Die</strong> teleskopierbare<br />

Einbaugarnitur bildet zusammen mit<br />

der Armatur eine fest verschraubte Einheit,<br />

die ohne Verstiftung an der Kuppelmuffe<br />

arbeitet.<br />

Durch den integrierten PE-Abgangstutzen<br />

ist eine direkte Anbindung mit den<br />

bekannten Klemm-, Steck- oder Elektroschweißfittings<br />

von<br />

Plasson möglich.<br />

Korrosionsanfällige<br />

Gewindeübergänge<br />

entfallen. Das Anbohrarmaturenkonzept<br />

bietet somit ein<br />

hohes Maß an Sicherheit<br />

im Hinblick<br />

auf die zukünftigen<br />

Anforderungen.<br />

LightFit-Schweißwinkel<br />

Das vollverschweißte LightFit-Abwassersystem<br />

bietet seit Jahren qualitative Lösungen<br />

an, die die Anforderungen der<br />

Langlebigkeit, Dichtheit und Funktionsfähigkeit<br />

erfüllen. Bei den vielseitigen Innovationen<br />

sind die <strong>neue</strong>n LightFit-Schweißwinkel<br />

in der Farbe Hellgrau besonders<br />

hervorzuheben. <strong>Die</strong>se ermöglichen den<br />

einfachen und platzsparenden Richtungswechsel<br />

bei Hausanschlussleitungen aus<br />

PE 80 und PE 100.<br />

<strong>Die</strong> in den Winkelabmessungen 15°,<br />

30° und 45° lieferbaren Winkel sind so<br />

konzipiert, dass bei der Verwendung von<br />

SDR 17/17.6 Rohren eine sohlgleiche Verbindung<br />

gewährleistet wird. Darüber hinaus<br />

unterstützt die hellgraue Farbe die<br />

Kontrolle mittels Kamerabefahrung. Des<br />

Weiteren wurde das bestehende Light-<br />

Fit-Produktsortiment um Dimensionserweiterungen<br />

ergänzt. <strong>Die</strong> LightFit-Elektroschweißmuffen<br />

sind bereits bis<br />

zur Dimension von<br />

710 mm lieferbar.<br />

Auch die Light-<br />

Fit-Schachtanschlüsse<br />

sind bis<br />

zur Dimension von<br />

d 630 mm verfügbar.<br />

Schachtanschlüsse<br />

von Plasson<br />

ermöglichen<br />

den einfachen Anschluss<br />

einer PE-<br />

Leitung mittels<br />

Schweißmuffe und<br />

stellen somit eine<br />

wichtige Komponente<br />

im „vollverschweißten“<br />

Sys-<br />

Hymax Grip und Hymax Grip mit Flansch<br />

LightFit Schweißwinkel<br />

tem dar. <strong>Die</strong> <strong>neue</strong>n LightFit-Anschlusssättel<br />

560–710 mm x 160 mm erweitern<br />

die Anschlusslinie aus dem LightFit-Programm.<br />

Mit nunmehr fünf Anschlusssätteln<br />

kann der Hauptleitungsdimensionsbereich<br />

von 200 bis 710 mm abgedeckt<br />

werden. Es stehen drei Anschlussvarianten<br />

zur Verfügung. <strong>Die</strong> 12 auswinkelbaren<br />

Anschlussmuffen, das PE-Spitzende<br />

und die Anschlussmuffe für PVC/KGund<br />

PP-Rohre.<br />

Reparaturkupplungen<br />

Einen besonderen Stellenwert nehmen<br />

auch die Neuerungen im Programm der<br />

Reparatur- sowie Mehrbereichskupplungen<br />

ein. Das umfangreiche Sortiment der<br />

RepaFlex und Hymax wird damit um die<br />

zugfesten Hymax Grip und Hymax Grip<br />

mit Flansch abgerundet. <strong>Die</strong> <strong>neue</strong>n Mehrbereichskupplungen<br />

sind für die Rohrar-<br />

192 3-4 / 2012


ten GGG, Stahl, PE-HD und PVC geeignet.<br />

<strong>Die</strong> Hymax Grip-Produkte zeichnen<br />

sich vor allem durch ihre Zugfestigkeit<br />

aus, die durch die Auszugssicherung<br />

an beiden Enden gewährleistet wird. Im<br />

Gegensatz zur nicht zugfesten Hymax<br />

befinden sich bei diesem Produkt an jeder<br />

Seite zwei Schrauben, durch die einerseits<br />

die Dichtigkeit, andererseits die<br />

Längskraftschlüssigkeit erzielt wird.<br />

Für die Anbringung ist eine Untermontage<br />

nicht erforderlich, da pro Seite<br />

nur zwei Schrauben vorhanden sind, die<br />

ausgerichtet werden müssen. <strong>Die</strong> zugfesten<br />

Mehrbereichskupplungen sind in<br />

den Dimensionen DN 100 bis DN 200<br />

lieferbar.<br />

Kontakt: PLASSON GmbH, Wesel,<br />

Tel. +49 281 95272-0, E-Mail:<br />

info@plasson.de, www.plasson.de<br />

IFAT Halle B6, Stand 331/430<br />

Kroll & Ziller<br />

Flanschendichtungen<br />

sorgen für sicheren Betrieb<br />

Mit über 60 Jahren Erfahrung bei der<br />

Lösung von Dichtungsproblemen und<br />

nach Jahren des Engagements in der<br />

technischen Entwicklung und der Zuwendung<br />

zum kundenfreundlichen Service<br />

hat Kroll & Ziller eine führende Position<br />

als Anbieter des Gesamtportfolios<br />

der Flanschendichtungstechnik inne.<br />

Gummi-Stahl-Dichtungen und einstellbare<br />

Keilringe sind bekannte Spitzenprodukte<br />

des Unternehmens, die<br />

sich über viele Jahre in allen Bereichen<br />

des Rohrleitungsbaus bewährt haben.<br />

Diverse Stahlwerke, Kraftwerke, petrochemische<br />

Anlagen, Pharmaproduzenten<br />

sowie eine Vielzahl von Gas- und<br />

Wasserversorgungsbetrieben schätzen<br />

die Vorteile der Dichtungsprodukte.<br />

Alle Erzeugnisse sind von höchster<br />

Qualität, um Umwelt und Gewässer zu<br />

schützen.<br />

Auf der IFAT stellt Kroll & Ziller<br />

u.a. die <strong>neue</strong> Brunnen-Flanschendichtung<br />

„BFD“ vor. <strong>Die</strong> BFD-Flanschdichtung<br />

dient dazu, bei der Installation<br />

von Steigleitungen im Brunnenbau sowohl<br />

diese als auch den Brunnenausbau<br />

selbst vor Beschädigungen zu schützen.<br />

Da in den meisten Fällen nicht immer<br />

eine lotrechte Bohrung vorhanden<br />

ist, kann es während der Montage<br />

oder des Betriebes zum Kontakt der<br />

BFD<br />

Steigleitung mit der Brunnenwandung<br />

kommen. Auftretende Stöße, die beim<br />

Betrieb der Pumpe(n) entstehen können,<br />

werden dadurch abgefedert. <strong>Die</strong>ses<br />

wird durch den Einsatz der BFD-<br />

Flansch dichtung auf Grund der geometrischen<br />

Gestaltung (Gummiohren)<br />

der Dichtung vermieden. Dadurch ist<br />

auch eine größere Betriebssicherheit<br />

gegeben. <strong>Die</strong> BFD-Flanschendichtung<br />

BFD ist in den Werkstoffen EPDM mit<br />

der KTW und W 270 Zulassung sowie in<br />

NBR mit der W 270 Zulassung lieferbar.<br />

Kontakt: Kroll & Ziller GmbH & Co. KG,<br />

Hilden, Tel. +49 2103 951-500, E-Mail:<br />

silvia.staufenbiel@kroll-ziller.de,<br />

www.kroll-ziller.de<br />

IFAT Halle A4, Stand 122<br />

www.funkegruppe.de<br />

Funke Kunststoffe GmbH<br />

3-4 / 2012 193


IFAT-Produktvorschau 2012<br />

VAG Armaturen<br />

Weiterentwicklung von TERRA®lock<br />

Das neu entwickelte Hausanschluss-Programm<br />

VAG TERRA®lock des Mannheimer<br />

Armaturenherstellers basiert auf dem gleichen<br />

Aufbau des schon seit vielen Jahren<br />

im Programm befindlichen flansch- und<br />

schraubenlosen VAG BAIO® plus Steck-<br />

Programm. <strong>Die</strong> patentierte Verbindung<br />

der einzelnen Komponenten wird über eine<br />

Muffe mit integrierter Dichtung und einem<br />

Gegenstück als Steckverbindung mit<br />

Verriegelungsnocken sowie einem flexiblen<br />

Sicherungsring hergestellt.<br />

Das gesamte System ist zudem als<br />

Baukasten-System aufgebaut, um allen<br />

Anwendern die Möglichkeit zu geben, sich<br />

aus dem Programm die Bauteile individuell<br />

zusammenzustellen, die für das Rohrnetz<br />

benötigt werden.<br />

Das einfach zu montierende System<br />

reduziert sowohl mögliche Fehlerquoten,<br />

u. a. durch den Entfall von Gewindeverbindungen,<br />

als auch ein aufwändiges Lagerhaltungssystem<br />

durch das einfache<br />

Baukastensystem. <strong>Die</strong>s ist insbesondere<br />

bei Versorgungsunternehmen mit einem<br />

gemischten Rohrnetz und für den Handel,<br />

für eine vereinfachte Bevorratung<br />

interes sant.<br />

Das VAG TERRA®lock Programm besteht<br />

aus drei Hauptkomponenten:<br />

Verbindungsschelle zum Hauptrohr<br />

Für Guss-, Stahl- und AZ-Leitungen wird<br />

weiterhin das bewährte Universal-System<br />

von VAG verwendet. Hierbei wird lediglich<br />

die Verbindung zum Hauptrohr mit unterschiedlich<br />

langen und breiten Bügeln<br />

ausgeführt. Das Korpusteil ist universell<br />

einzusetzen. Bei PE- und PVC-Leitungen<br />

wird das bewährte Schalensystem eingesetzt.<br />

Bei dieser Ausführung sind die<br />

Unter- und Oberteile kalibriert und auf<br />

die Rohrnennweiten aus- und zugerichtet,<br />

so dass keine Druck- und Belastungsstellen<br />

auf die Rohre einwirken können.<br />

<strong>Die</strong> Nennweiten von DN 80 bis DN 500<br />

für Guss-, Stahl- und AZ-Rohre und bei<br />

PE- und PVC-Rohren bis DN 200/da 225<br />

mm sind derzeit verfügbar und werden<br />

bei Bedarf erweitert.<br />

Ventilkörper<br />

Der Ventilkörper ist auf Basis des seit<br />

vielen Jahren produzierten VAG TERRA®<br />

Hausanschlussventils entstanden. Es wurde<br />

im Strömungsverlauf weiter optimiert<br />

und mit <strong>neue</strong>n Werkstoffen dort verbessert,<br />

wo es zweckmäßig war. Hier standen<br />

keine Produktions- oder Fertigungsinteressen<br />

im Vordergrund, sondern ausschließlich<br />

die technische Verbesserung<br />

des Bauteils sowie die Optimierung des<br />

Korrosionsschutzes, die die Lebensdauer<br />

der Bauteile verlängern. Das Korpus-Ventil<br />

gibt es in zwei Ausführungen: zum einen<br />

mit Abgang in die Rohrachse, zum anderen<br />

mit seitlichem Abgang zum Haus. Bei beiden<br />

Ausführungen ist der noch herzustellende<br />

Abgang beweglich und nicht starr.<br />

Für PE- und PVC-Rohre wird es zukünftig<br />

zudem eine Variante mit und ohne Selbstanbohrung<br />

geben.<br />

Push-Fit-Verbinder<br />

Der Push-Fit-Verbinder ist mit einer patentierten<br />

Ver- und Entriegelungsmechanik<br />

versehen. Durch das Herausziehen des<br />

Halteringes kann sich der Klemmring zusammenziehen<br />

und die Verbindung kann<br />

ohne Werkzeug oder sonstige Hilfsmittel<br />

gelöst werden. <strong>Die</strong>se revolutionierende<br />

Technik erleichtert das nachträgliche<br />

Lösen der Verbindung. Das PE-Rohr kann<br />

auch nach Jahren und ohne die Verwendung<br />

von Werkzeugen demontiert werden.<br />

Auch eine Langmuffe für Anbindungen<br />

alter vorhandener Anschlüsse ist<br />

vorgesehen. Daneben werden sowohl eine<br />

Variante zum Quetschen (System VIE-<br />

GA Geopress) sowie ein PE-Übergang zum<br />

Schweißen angeboten.<br />

Das gesamte VAG TERRA®lock System<br />

wird aus duktilem Guss gefertigt und mit<br />

einer EPP- (Epoxid) Beschichtung nach<br />

DIN 30677 T2 / GSK beschichtet. <strong>Die</strong><br />

positiven Eigenschaften „Robustheit des<br />

Gusswerkstoffes“ und „optimale Korrosionsbeständigkeit<br />

durch allseitige EPP-<br />

Beschichtung“ werden so kombiniert.<br />

Kontakt: VAG-Armaturen GmbH,<br />

Mannheim, Thomas Kunzmann, Tel: +49<br />

621 749-0, E-Mail: info@vag-group.com,<br />

www.vag-group.com<br />

IFAT Halle A4, Stand 143/242<br />

194 3-4 / 2012


Doyma<br />

Flexibler Dichtungseinsatz<br />

Der <strong>neue</strong> Dichtungseinsatz Curaflex Nova®<br />

wird Planer und Ausführende mit zwei Innovationen<br />

gleichermaßen begeistern: ITL und<br />

DDE. ITL (Integrated Torque Limiter) garantiert<br />

beim Verspannen immer das richtige<br />

Drehmoment. Spezialwerkzeuge sind überflüssig.<br />

DDE (Doyma Diameter Extension)<br />

ermöglicht es, den Dichtungseinsatz durch<br />

steckbare Module an unterschiedliche Medienleitungen<br />

werkzeugfrei anzupassen.<br />

Für die Abdichtung von Medienleitungen<br />

bei der Einführung in Gebäude benötigt<br />

DDE-System<br />

Curaflex Nova®-Dichtungseinsatz mit<br />

<strong>neue</strong>m DDE- und ITL-System<br />

man ab jetzt nur noch zwei Parameter: den<br />

Rohraußendurchmesser und den Kernbohrungs-<br />

oder Futterrohrinnendurchmesser.<br />

Außerdem meistert der <strong>neue</strong> Dichtungseinsatz<br />

jeden hydrostatischen Lastfall,<br />

ganz gleich ob am Gebäude drückendes<br />

oder nichtdrückendes Wasser ansteht.<br />

Curaflex Nova® ersetzt mit nur zwei Dichtungseinsätzen<br />

(für DN 100 und DN 200)<br />

über 90 herkömmliche Produkte und<br />

dichtet damit mehr als 75 % aller gängigen<br />

Medienleitungen sicher ab. Auf den<br />

Gestellring aufschraubbare<br />

Fixier-Laschen<br />

sind<br />

optional erhältlich<br />

und sichern den<br />

Dichtungseinsatz<br />

zusätzlich bei extremen<br />

Druckbelastungen<br />

(Druckstoß).<br />

<strong>Die</strong>ses Verfahren führt die bewährte<br />

Sicherheitstechnik der Großring-Lösung<br />

fort.<br />

Kontakt: Doyma GmbH & Co, Oyten,<br />

Tel. +49 4207 9166-300,<br />

E-Mail: info@doyma.de, www.doyma.de<br />

Produktvideo<br />

Curaflex Nova<br />

IFAT Halle B6, Stand 121<br />

www.fachverband-steinzeug.de<br />

Steinzeugrohre –<br />

aus biologischem Anbau<br />

3-4 / 2012 195


IFAT-Produktvorschau 2012<br />

Kummert<br />

CamMobile®-Serie wird erweitert<br />

<strong>Die</strong>ses Jahr wird der Nachfolger des Cam-<br />

Mobile® Compact, das CompactPlus, auf<br />

der IFAT-Entsorga vorgestellt und mit vielen<br />

Neuerungen überraschen. So besitzt<br />

das Gerät einen serienmäßig integrierten<br />

Akku, mit dem für ca. zwei Stunden netzunabhängig<br />

gearbeitet werden kann. Bereits<br />

nach einem zweistündigen Ladevorgang<br />

ist der Akku wieder für den nächsten<br />

Einsatz bereit.<br />

Der neigbare, tageslichttaugliche<br />

8,4-Zoll-Monitor bietet immer den richtigen<br />

Blickwinkel, egal in welcher Bedienposition<br />

der Anwender sich befindet – vor<br />

dem Gerät stehend, sitzend oder aus dem<br />

Schacht heraus. Für den Transport wird<br />

der Monitor zurückgeklappt. So findet das<br />

CompactPlus in jedem Fahrzeug Platz.<br />

Zusätzlich zu Schadensbildern im<br />

JPEG-Format nimmt das CompactPlus<br />

ein MPEG2-Video auf, in dem an entsprechenden<br />

Stellen während der Inspektion<br />

Markierungen gesetzt werden können.<br />

Das Projekt wird direkt auf einem<br />

32 GB-USB-Stick angelegt und zusammen<br />

mit Video und Schadensfotos dort<br />

gespeichert.<br />

Im Büro erfolgt die abschließende Bearbeitung<br />

des Projektes mit der Software<br />

can2D. Feststellungen können zu den<br />

markierten Stellen eingegeben und falsche<br />

oder übersehene Markierungen gelöscht<br />

bzw. hinzugefügt werden. Beim<br />

Export findet die nachträgliche Einschreibung<br />

der Zustandstexte in das Video statt.<br />

Dank der einfachen Bedienung kann<br />

das CompactPlus lediglich zur Schadenssuche<br />

oder aber auch zur vollständig dokumentierten<br />

TV-Inspektion verwendet<br />

werden. In diesem Fall erhält der Endkunde<br />

zu den Standard-Untersuchungsberichten<br />

auch ein Inspektionsvideo mit dazugehöriger<br />

Viewer-Software.<br />

Perfektes Team<br />

<strong>Die</strong> anspruchsvolle TV-Inspektion wird<br />

vom CamMobile® Profi 3 unterstützt.<br />

Zusammen mit der abbiegbaren Kamera<br />

CamFlex® können verzweigte Grundstücksentwässerungsanlagen<br />

in einem<br />

Arbeitsgang und ohne zeitraubende<br />

Ortswechsel inspiziert werden. Über die<br />

Software im CamMobile® Profi 3 stehen<br />

dem Anwender 48,8 Millionen Hausumrisse<br />

aus ganz Deutschland zur Verfügung.<br />

<strong>Die</strong> Daten stammen aus dem offiziellen<br />

Liegenschaftskataster und basieren<br />

auf UTM-Koordinaten. Der GPS-<br />

Empfänger am Profi 3 übermittelt den<br />

Standort und in Sekundenschnelle bekommt<br />

der Inspekteur die Umrisse aller<br />

umliegenden Gebäude angezeigt. Mit nur<br />

einem Klick wird der gewünschte Umriss<br />

ausgewählt und durch die Software sofort<br />

in ein dreidimensionales Modell umgewandelt.<br />

Ganz neu ist hierbei, dass mit dem<br />

nächsten Update für can3D® neben DXFund<br />

DWG-Dateien auch Stammdaten für<br />

ISYBAU2001 und 2006 importiert werden<br />

können. <strong>Die</strong>se Stammdaten werden<br />

in can3D® mit Echtkoordinaten angelegt<br />

und minimieren die Vor- und Nacharbeit<br />

zu einer Inspektion sowie die Datenübergabe<br />

an den Kunden.<br />

Nach beendeter Untersuchung wird<br />

die Dokumentation im Büro mit can3D®<br />

vervollständigt. Neben einer großen Auswahl<br />

an Untersuchungsberichten kann<br />

weiterhin ein Sanierungsplan erstellt werden.<br />

Für die Datenausgabe sind die gängigen<br />

Exportformate DXF, XML 2006,<br />

DWA-M 150, LH, H und K verfügbar.<br />

Aus diesem Grund gestaltet sich<br />

can3D® auch für Städte und Gemeinden,<br />

Abwasserzweckverbände und Ingenieurbüros<br />

immer interessanter. Um<br />

dieser Entwicklung gerecht zu werden,<br />

schuf die Kummert GmbH die can3D®<br />

Studio-Version.<br />

196 3-4 / 2012


Vielfältige Studioversion<br />

Als Studioversion ist die Software<br />

can3D® unterschiedlich einsetzbar.<br />

In Variante 1 werden GEA mit dem<br />

CompactPlus oder CamMobile® Profi 3<br />

per Fernzugriff inspiziert. Video-, Audio-<br />

und Steuerdaten werden je nach<br />

Bedarf über ein bis zu 100 m langes<br />

Netzwerkkabel übertragen. Der Inspekteur<br />

leitet die Untersuchung aus dem<br />

Fahrzeuginneren heraus und gibt selbst<br />

sämtliche Angaben in can3D® ein. <strong>Die</strong><br />

Kommunikation zwischen Inspekteur<br />

und Assistent erfolgt über Headsets,<br />

die über USB angeschlossen sind. Der<br />

Assistent erhält so Anweisungen, wie er<br />

die Kamera durch das Rohr schieben soll<br />

und kann gleichzeitig die Videoaufnahme<br />

auf dem Monitor des Grundgeräts<br />

verfolgen.<br />

In Variante 2 können TV-Fahrwagen<br />

jedes Herstellers auf die bedienerfreundliche<br />

und umfassende Software<br />

can3D® umgerüstet werden. Benötigt<br />

wird hierzu nur ein Universaladapter,<br />

der einen Grabber, eine Meterzähl- und<br />

RS232-Schnittstelle enthält. <strong>Die</strong> Software<br />

funktioniert sowohl mit einfachen<br />

Fahrwagensystemen als auch mit<br />

komplexen Satelliten- und abbiegefähigen<br />

Anlagen. Das integrierte GIS-System<br />

gewährleistet die Erstellung georeferenzierter<br />

Pläne und den Import von<br />

Plandaten.<br />

Arbeitet der Inspekteur darüber hinaus<br />

auf einem optional erhältlichen Grafiktablett<br />

mit einer Bilddiagonale von 24<br />

Zoll, gestaltet sich die Bedienung der<br />

can3D®-Studioversion über das interaktive<br />

Stiftdisplay äußerst angenehm.<br />

Durch die Größe des Bildschirms und der<br />

unmittelbaren Nähe zur Software gehen<br />

viele Vorgänge noch fließender von der<br />

Hand.<br />

Kontakt: Kummert GmbH, Gerolzhofen,<br />

Tel. +49 938 2-97270, E-Mail:<br />

info@kummert.de, www.kummert.de<br />

IFAT Halle B4, Stand 411<br />

Verbindungstechnik,<br />

die überzeugt!<br />

FRIAFIT ® -Abwassersystem:<br />

<strong>Die</strong> Antwort auf<br />

undichte Kanalnetze.<br />

Eine perfekte Verbindung -<br />

Kanalrohre aus PE-HD und<br />

Heizwendelschweißen mit<br />

FRIAFIT ® :<br />

FRIAFIT ®<br />

• Dicht<br />

• Langlebig<br />

• Wirtschaftlich<br />

NEU!<br />

FRIAFIT ® Übergangsmuffe AMKG<br />

d160/DN150 und d225/DN 200 für stufenlose<br />

Übergänge von PE auf PVC/PP<br />

Wir begrüßen Sie in<br />

Halle B6, Stand 109/210.<br />

Tel.: 0621 486-1702<br />

www.friafit.de<br />

info@friafit.de<br />

3-4 / 2012 197


IFAT-Produktvorschau 2012<br />

JT elektronik<br />

Neue Software zur Zustandserfassung<br />

<strong>Die</strong> JT-elektronik GmbH aus Lindau ist bekannt<br />

als Entwickler und Hersteller von Kanalinspektions-,<br />

Dichtheitsprüf- und Sanierungsanlagen.<br />

<strong>Die</strong> Produktpalette reicht<br />

von kleineren Kanalinspektionsanlagen<br />

über semiprofessionelle Inspektionssysteme<br />

bis hin zu großen Komfort-Einheiten,<br />

die in Inspektionsfahrzeuge eingebaut<br />

werden.<br />

Auf der IFAT stellt das Unternehmen<br />

seine Lösungen für die unterschiedlichen<br />

Bereiche der Kanaluntersuchung – von<br />

der Hauptkanalinspektion bis zur Inspektion<br />

von Grundstücksentwässerungsanlagen<br />

– vor. Der Schwerpunkt liegt auf den<br />

innovativen Techniken zur GEA-Inspektion<br />

und Kanal-Lage-Vermessung.<br />

Neben kleineren Mobileinheiten zur<br />

Inspektion und Dichtheitsprüfung werden<br />

auch mehrere TV-KFZs vorgestellt, die<br />

mit unterschiedlichen Techniken kundenindividuell<br />

aufgebaut wurden. Im Mittelpunkt<br />

der Technik-Präsentation wird das<br />

im Markt schon weit bekannte, abbiegefähige<br />

Kamerasystem „Lindauer Schere“<br />

und die elektronische 3D-Vermessung mit<br />

ASYS in seiner praxisbezogenen Anwendung<br />

stehen. Der Schwerpunkt im Außenbereich<br />

liegt auf der Reinigung von verzweigten<br />

Rohrleitungsverläufen.<br />

Ein <strong>neue</strong>s Produkt aus dem Hause JT<br />

wird ebenfalls präsentiert: INSPECTOR M<br />

– die Software zur Zustandserfassung und<br />

-beurteilung mit neuartiger Bedienweise.<br />

Von den Eigenschaften der <strong>neue</strong>n Software<br />

wie z.B. die Schadenskodierung nach<br />

DIN EN 13508-2 und DWA-M 149-2, Zustandskürzel<br />

im Schnellzugriff über den<br />

Kodewürfel und die Arbeitserleichterungen<br />

mit Projektverwaltung, Adressverwaltung<br />

und Datenexport auf Knopfdruck<br />

können sich die Besucher vor Ort überzeugen.<br />

Kontakt: JT-elektronik GmbH, Lindau,<br />

E-Mail: sonja.joeckel@jt-elektronik.de,<br />

www.jt-elektronik.de<br />

IFAT Halle B4, Stand 118+119<br />

Norma<br />

Rohrkopplungen für dick- und dünnwandige<br />

Kunststoff-, Metall- und Edelstahlrohre<br />

Auf der IFAT präsentiert die Norma Group<br />

ihre NORMACONNECT® FGR Produktreihe.<br />

<strong>Die</strong> Rohrkupplung ist ein Verbindungselement<br />

für dick- und dünnwandige<br />

Kunststoff-, Metall- und Edelstahlrohre.<br />

Mit ihr können glattendige Ver- und Entsorgungsleitungen<br />

für Gase, Flüssigkeiten<br />

und Feststoffe verbunden werden.<br />

<strong>Die</strong> Rohrkupplung lässt sich schnell und<br />

einfach montieren, da keine Anpassungen<br />

durchgeführt oder Rohrenden bearbeitet<br />

werden müssen. Darüber hinaus ist sie<br />

platzsparend, kann wiederverwendet werden<br />

und zeichnet sich durch ein geringes<br />

Gewicht aus. <strong>Die</strong> Rohrkupplungen sind zugelassen<br />

vom Deutschen Verein des Gasund<br />

Wasserfaches DVGW sowie in den USA<br />

von der National Sanitation Foundation NSF.<br />

<strong>Die</strong> Verbindungselemente werden<br />

eingesetzt im Anlagen- und Schiffsbau,<br />

Hoch- und Tiefbau sowie in der Wassertechnik.<br />

Kontakt: NORMA Germany GmbH,<br />

Maintal, E-Mail: info@normagroup.com,<br />

Tel. +49 6181 403-0, E-Mail: info@<br />

normagroup.com, www.normagroup.com<br />

IFAT Halle B6, Stand 505<br />

198 3-4 / 2012


Simona<br />

Weiterentwickelte SIMOFUSE-<br />

Verbindungstechnik<br />

Neue Produkte für sicherheitskritische und<br />

umweltrelevante Anwendungen präsentiert<br />

die Simona AG auf der diesjährigen IFAT.<br />

<strong>Die</strong> für den drucklosen Abwasserbereich<br />

konzipierte Verbindungstechnik<br />

SIMOFUSE® wurde weiterentwickelt,<br />

um dem steigenden Bedarf an nachhaltigen<br />

Lösungen zu entsprechen. Der <strong>neue</strong><br />

Geltungsbereich umfasst auch Abwasserdruck-<br />

und Industrierohrleitungen bis<br />

zu einem Druckniveau von 5 bzw. 8 bar<br />

und einem Durchmesser bis DA 710 mm.<br />

<strong>Die</strong> entsprechende Produktzertifizierung<br />

ist durch die Materialprüfanstalt (MPA)<br />

Darmstadt erfolgt.<br />

Rohrleitungssysteme mit der<br />

SIMOFUSE®-Technik bieten viele Vorteile.<br />

Mit Hilfe von integrierten, verdeckten<br />

Heizwendeln können Rohre und Formteile<br />

materialhomogen und zugfest verschweißt<br />

werden. Anschaulich werden an einem Exponat<br />

die SIMOFUSE-Verbindungstechnik<br />

dargestellt und Lösungen aus einer Hand<br />

aufgezeigt – vom Rohrmodul bis zum<br />

Schachtbauwerk.<br />

Schutzmantelrohre<br />

Simona bietet für die grabenlose Rohrverlegung<br />

wirtschaftliche Lösungen und ist<br />

nach der PAS 1075 (Public Available Specification)<br />

durch den TÜV Süd zertifiziert.<br />

Das SPC RC-Schutzmantelrohr, bestehend<br />

aus einem genormten PE 100-RC-<br />

Kernrohr und einem zusätzlichen Schutzmantel<br />

aus modifiziertem PP, bietet für die<br />

modernen Verlegeverfahren den bestmöglichen<br />

Schutz. Als Weiterentwicklung<br />

wird darüber hinaus ein 3-Schicht-<br />

Schutzmantelrohr mit heller Innenschicht<br />

präsentiert.<br />

Abriebfeste Innenschicht<br />

Beim Transport von feststoffhaltigen Medien<br />

wie z. B. Kies-/ Wassergemischen<br />

wird die Innenfläche eines Kunststoffrohres<br />

wegen der hohen mechanischen Reibung<br />

extrem belastet. Simona präsentiert<br />

auf der IFAT eine <strong>neue</strong> Rohrgeneration,<br />

die durch eine coextrudierte, verschleißfeste<br />

Innenschicht eine stark verbesserte<br />

Abriebfestigkeit aufweist. Für diese Materialkombination<br />

kann, in Abhängigkeit<br />

des Fördermediums und der Strömungsverhältnisse,<br />

eine Standzeiterhöhung des<br />

Rohrleitungssystems von 30-50 % erreicht<br />

werden.<br />

Kontakt: SIMONA AG, Kirn, Tel. +49<br />

6752 14-213, E-Mail: mail@simona.de,<br />

www.simona.de<br />

IFAT Halle B6, Stand 317/416<br />

Qualifikation ...<br />

... da machen wir mit!<br />

Ihr Partner bei<br />

der Bewertung der<br />

■ Fachkunde<br />

■ technischen<br />

Leistungsfähigkeit<br />

■ technischen<br />

Zuverlässigkeit<br />

der ausführenden<br />

Unternehmen<br />

neutral – fair –<br />

zuverlässig<br />

Gütesicherung Kanalbau<br />

steht für eine objektive<br />

Bewertung nach einheitlichem<br />

Maßstab<br />

Gütesicherung Kanalbau RAL-GZ 961<br />

Bild: Anschluss eines 40-V-Universalschweißgerätes an vorhandene Kontakte. Spannband<br />

verhindert Ausdehnung während der Schweißung und baut notwendigen Fügedruck<br />

auf.<br />

3-4 / 2012 199


IFAT-Produktvorschau 2012<br />

Frank GmbH / AGRU<br />

Kunststoff-Thermpipe nutzt Wärme aus<br />

Erdreich und Wasser<br />

Seit Jahrzehnten arbeiten Frank und AGRU<br />

zusammen und gehören zu den führenden<br />

Anbietern im Kunststoffrohrmarkt. Ihr gemeinsames<br />

Ziel ist es, auch in Zukunft die<br />

Gas- und Trinkwasserversorgung sowie<br />

die Abwasserentsorgung für Haushalte<br />

und den Industriebedarf sicherzustellen<br />

und mit besonderem Blick auf die Nachhaltigkeit<br />

weiterzuentwickeln. Neben der<br />

Verwendung umweltschonender und langlebiger<br />

Werkstoffe bieten die Traditionsunternehmen<br />

innovative Sonderlösungen.<br />

Erdwärme nutzen<br />

<strong>Die</strong> Nutzung kostenloser Erdwärme in Verbindung<br />

mit erdgekoppelten Wärmepumpen<br />

ist nach heutigem Stand eine der wirtschaftlichsten<br />

Lösungen zum Heizen von<br />

Einfamilienhäusern und Großobjekten. <strong>Die</strong><br />

Effektivität einer solchen Anlage kann zusätzlich<br />

deutlich gesteigert werden, wenn<br />

gleichzeitig die Klimatisierung des Gebäudes<br />

mit integriert wird. So stellt die Frank<br />

GmbH neben ihren bewährten Systemen<br />

mit Erdwärmesonden, Soleverteilern und<br />

komplett vorgefertigten Verteilerschächten<br />

ihre Marktneuheiten zum Thema oberflächennahe<br />

Geothermie vor.<br />

Eines der Highlights ist das PKS-<br />

Thermpipe-System: Zusätzlich zu seinen<br />

hervorragenden Eigenschaften eines PKS-<br />

Kunststoffkanalrohrs macht es zugleich<br />

die Wärme aus dem Erdreich sowie auch<br />

die Wärme aus dem Abwasser nutzbar.<br />

Durch den Einsatz einer Standardwärmepumpe<br />

lassen sich somit Gebäude energieund<br />

kostensparend wärmen oder kühlen.<br />

Ebenfalls neu im Programm der Frank<br />

GmbH ist ein patentiertes, hocheffizientes<br />

Wärmetauschersystem aus Kunststoff zur<br />

umweltfreundlichen Energiegewinnung aus<br />

stehenden und fließenden Gewässern: Limnion.<br />

Das zum Heizen und Kühlen geeignete<br />

System ermöglicht durch seine spezielle<br />

Geometrie einen hohen Wirkungsgrad bei<br />

niedriger Temperaturdifferenz zwischen<br />

Vor- und Rücklauf und kann an alle Solewärmepumpen<br />

angebunden werden.<br />

Eine Verbesserung des Wirkungsgrades<br />

bereits bestehender und auch <strong>neue</strong>r Erdwärmeanlagen<br />

ermöglicht der GeoCirculator:<br />

Eine Teilentkopplung des Volumenstromes<br />

im Solekreis optimiert den Durchfluss<br />

für alle Erdwärmesonden, Energiekörbe<br />

und Flächenkollektoren.<br />

Entscheidend für die Funktionalität aller<br />

Bauformen von Erdwärmeanlagen ist die<br />

Soleverteilung zu den jeweiligen Wärmetauschern.<br />

Mit einem großen Spektrum an<br />

Standardverteilern und mit den speziell auf<br />

Kundenwunsch gefertigten Sonderschächten<br />

realisiert Frank alle Anforderungen.<br />

Innenschutz von Trinkwasserbehältern<br />

<strong>Die</strong> AGRU Kunststofftechnik GmbH, weltweit<br />

vertreten mit Aktivitäten in Produktion<br />

und Vertrieb hochwertiger Kunststoffprodukte<br />

für den anspruchsvollen<br />

Rohrleitungs- und Apparatebau, die Umwelttechnik<br />

sowie die Bautechnik, bietet<br />

mit dem Hydro CLICK -System eine innovative<br />

Lösung: dauerhaft, wirtschaftlich<br />

und sauber. Das System zeichnet sich<br />

durch seinen Hauptwerkstoff Polyethylen<br />

aus. Somit werden die hohen Ansprüche<br />

an Trinkwasserbehälter bezüglich Lebensmittelhygiene,<br />

mechanischer Festigkeit<br />

und Langlebigkeit bestens erfüllt. Ob<br />

für den Neubau oder die Sanierung: Durch<br />

das Clickprofil des Systems ist eine einfache,<br />

schnelle und sichere Montage gewährleistet,<br />

so dass die Funktion des Trinkwasserbehälters<br />

zeitnah (wieder-)aufgenommen<br />

und an Stilllegungsaufwand gespart<br />

werden kann. Des Weiteren ist das<br />

Hydro CLICK -System für Hochdruckreinigung<br />

geeignet und durch seine Oberflächenbeschaffenheit<br />

besonders wartungs- und inspektionsfreundlich.<br />

Mobile Rohrextrusion in „XXL“<br />

Mit der mobilen Rohrextrusionsanlage von<br />

AGRU werden nun alle Rekorde gebrochen,<br />

da es bislang weltweit nur zwei Großrohranlagen<br />

gibt. Während diese nur Rohre mit<br />

einem maximalen Durchmesser von 2 m<br />

produzieren können, liegt der Höchstwert<br />

bei AGRU bei einem Durchmesser von bis<br />

zu 2,25 m. Zudem lassen sich nun hohe<br />

Transportkosten sparen, da die Extrusionsanlage<br />

von AGRU mobil ist und somit direkt<br />

zum Einsatzort transportiert werden kann.<br />

Rohrsysteme für hohe Ansprüche<br />

Des Weiteren präsentiert AGRU Sureline®,<br />

das System für die Sanierung von Rohrsystemen.<br />

Bei Verlegemethoden wie z. B.<br />

beim Relining, Horizontal-Spülbohren und<br />

Berstlining wird Graben überflüssig. Zudem<br />

wird vor Ort kein Sand mehr benötigt.<br />

So kann an Mehraufwand gespart und<br />

Kosten reduziert werden. Für besonders<br />

anspruchsvolle Anwendungen (wie z. B.<br />

beim Berstlining) bietet AGRU Sureline®-<br />

200 3-4 / 2012


Rohre mit einer zusätzlichen<br />

Schutzschicht aus PP.<br />

Außerdem stellt AGRU seine<br />

SurePEX-Rohre aus peroxidisch<br />

vernetztem Polyethylen<br />

(PE-Xa) und Betonschutzplatten<br />

vor. Aufgrund<br />

ihrer Kerbunempfindlichkeit<br />

sind SurePEX-Rohre<br />

die kompromisslose Lösung<br />

für Hausanschlussleitungen<br />

und dank der ausgezeichneten<br />

Temperaturbeständigkeit (bis 95 °C)<br />

ideal für Heißwasserleitungen.<br />

Kontakt: Frank GmbH, Mörfelden-Walldorf,<br />

Tel. +49 6105 4085-0,<br />

E-Mail: info@frank-gmbh.de,<br />

www.frank-gmbh.de<br />

IFAT Halle B6, Stand 314<br />

Karl Schöngen<br />

Stoffschlüssige Concept-HL<br />

Abwassersysteme<br />

Sowohl für die offene Bauweise als auch<br />

für die grabenlosen Einbautechniken stehen<br />

beim Concept-HL Abwasserprogramm<br />

der Firma Karl Schöngen KG spezielle, auf<br />

den Abwasserbereich zugeschnittene, kombinierte<br />

stoffschlüssige Steckverbindungen<br />

zur Verfügung. Bei den Concept-HL MRS-<br />

Rohren für die grabenlosen Einbauverfahren<br />

ist die gesamte Verbindungslänge mit Rasterungen<br />

versehen, um die teilweise sehr<br />

großen Zugkräfte beim Einbau der Rohre<br />

aufzunehmen. Hier kommen meist Rohre<br />

mit speziellen, auf die Einbauverfahren abgestimmten<br />

Abmessungen zum Einsatz. Für<br />

den Einsatz in der offenen Bauweise werden<br />

Concept-HL ARS-Rohre mit zwei Rasterungen<br />

im Verbindungsbereich und geringeren<br />

Steckkräften angeboten. Bei diesen<br />

Rohren werden nur standardisierte Außendurchmesser<br />

eingesetzt.<br />

Beide Verbindungen sind in der Rohrwand<br />

integriert und nicht nach außen auftragend.<br />

Somit ist eine sohlgleiche Verlegung<br />

durch den gleichbleibenden Außendurchmesser<br />

bzw. ein grabenloser Einbau<br />

ohne störende, nach außen auftragende<br />

Verbindungen möglich. Durch starre Stütz-<br />

und Zugelemente, den so genannten Rasterungen,<br />

in diesen patentgeschützten Verbindungen<br />

können die Rohre sofort nach der<br />

Verschweißung belastet werden. Das heißt,<br />

der Rohreinbau wird ohne Einhaltung von<br />

langen Abkühlzeiten kontinuierlich fortgesetzt.<br />

Weiterhin entsteht durch den konstruktiven<br />

Aufbau dieser Verbindungen keine<br />

störende Innenwulst. Auch ein aufwändiges<br />

Runden der Rohrenden, wie es beim Heizelementstumpf-<br />

oder Heizwendelschweißen<br />

von großen Rohrabmessungen bekannt<br />

ist, entfällt. Beim Einsatz dieser stoffschlüssigen<br />

Concept-HL MRS- und ARS-Rohrsysteme<br />

sind über die gesamte Lebensdauer<br />

der Rohre Wurzeleinwuchs sowie Infiltration<br />

und Exfiltration ausgeschlossen. Dazu<br />

passende Zubehörteile wie Aufschweißsättel<br />

und Schweißmuffen runden das stoffschlüssige<br />

Produktprogramm ab.<br />

Neben diesen stoffschlüssigen Concept-HL<br />

MRS- und ARS-Verbindungen<br />

wird während der IFAT 2012 auch das weitere<br />

Concept-Abwassersystem mit den Bereichen<br />

CONCEPT-HL-Hochlastkanalrohre<br />

und Vortriebsrohre aus PP-HM für die grabenlose<br />

Kanalsanierung und die offene Bauweise,<br />

CONCEPT-HA spezielle Rohre und<br />

Formteile aus PP-HM zur Er<strong>neue</strong>rung von<br />

Abwasserhausanschlüssen, CONCEPT-RC<br />

Liner-Langrohre aus PE 100 RC mit speziellen<br />

Abmessungen und in inspektionsfreundlicher<br />

Farbgebung für das <strong>neue</strong> TIP-<br />

Verfahren mit Umformtechnik, CONCEPT-<br />

Drain-Sickerrohre aus PE und PP-HM für<br />

den Verkehrswegebau, Tunnelbau und für<br />

Bahnanlagen mit Bahnzulassung sowie das<br />

weitere Schöngen Produktprogramm, bestehend<br />

aus Telekommunikationsrohren,<br />

Schutzrohren, Druckrohren und Rohren für<br />

Spezialanwendungen, vorgestellt.<br />

Kontakt: Karl Schöngen KG Kunststoff-<br />

Rohrsysteme, Salzgitter, Tel. +49 5341<br />

799-0, E-Mail: info@schoengen.de,<br />

www.schoengen.de<br />

IFAT Halle B6, Stand 203/302<br />

3-4 / 2012 201


IFAT-Produktvorschau 2012<br />

Sewerin<br />

Kabelloser Teststab AquaTest T10 mit<br />

Design-Preis ausgezeichnet<br />

Mit dem <strong>neue</strong>n Teststab AquaTest T10 hat<br />

SEWERIN bereits im vergangenen Herbst<br />

die Palette von Geräten zur elektroakustischen<br />

Wasserlecksuche im Außenbereich<br />

erweitert. Dem Praktiker in der Rohrnetzüberprüfung<br />

steht seitdem ein Gerät zur<br />

Verfügung, das die perfekte SEWERIN-<br />

Mikrofontechnik mit einer <strong>neue</strong>n ergonomischen<br />

Gehäuseform und einfacher Bedienbarkeit<br />

kombiniert. <strong>Die</strong>se ergonomische<br />

Gehäuseform ist den Juroren des Red<br />

Dot Award 2012 eine „honourable mention“,<br />

eine ehrenvolle Erwähnung in der Kategorie<br />

Produkt Design wert gewesen. Insgesamt<br />

mehr als 14.000 Anmeldungen aus<br />

über 70 Ländern weltweit haben 2012 diesen<br />

international hoch angesehenen Design-Wettbewerb<br />

erreicht. Daraus wurden<br />

im Bereich Produkt Design 4.515 Produkte<br />

in 19 Kategorien eingereicht und im<br />

März von einer 30-köpfigen international<br />

angesehenen Jury bewertet. Mit einer der<br />

179 „honourable mentions“ würdigte diese<br />

Jury bemerkenswerte Detaillösungen des<br />

AquaTest T10 von SEWERIN. Damit konnte<br />

sich dieses Produkt in den Kreis der nur gut<br />

28 % aller Bewerber einreihen, die den Kriterien<br />

der Jury standgehalten haben.<br />

Der <strong>neue</strong> Teststab AquaTest T10 zeichnet<br />

sich durch innovative Technik und ergonomisches<br />

Design aus. Er ist konzipiert<br />

für die Vorortung von Leckagen in Wasserrohrnetzen.<br />

Darüber hinaus ist der Aqua-<br />

Test T10 der erste Teststab von SEWERIN,<br />

für den kein zusätzlicher Empfänger erforderlich<br />

ist. Das Hören der Leckgeräusche<br />

wird nicht über die übliche Taste, sondern<br />

über ein spezielles Sensorfeld aktiviert.<br />

<strong>Die</strong> Visualisierung der aufgenommenen<br />

Geräusche erfolgt über ein Display, das in<br />

den Griff integriert ist. In der Produktvariante<br />

mit SDR-Funkmodul (SEWERIN Digital<br />

Radio) wird der Teststab mit rauschfreiem<br />

Funkkopfhörer verwendet. Dadurch<br />

stören beim Arbeiten keinerlei<br />

Kabel mehr, auch<br />

störende Windgeräusche<br />

werden vermieden.<br />

Hauptanwendung –<br />

Vororten<br />

Bei Leckagen an Druckrohrleitungen<br />

strömt Wasser<br />

mit hoher Geschwindigkeit<br />

aus der Bruchstelle<br />

ins Erdreich. Das Rohrmaterial<br />

wird an der Austrittsstelle<br />

zum Schwingen<br />

angeregt. Das Wasserrohr<br />

überträgt diese Schwingungen,<br />

die so auch an<br />

entfernten Kontaktstellen,<br />

z. B. Armaturen, wahrgenommen<br />

werden können.<br />

<strong>Die</strong> hochwertige Mikrofontechnik<br />

des Aqua-<br />

Test T10 ermöglicht eine<br />

erstklassige Aufnahme der<br />

Geräusche. Selbst kleinste<br />

Leckagen werden sicher<br />

erkannt. Soll der Teststab<br />

auf tiefer unter der Oberfläche<br />

liegende Objekte<br />

aufgesetzt werden, können zwischen<br />

Tastspitze und Mikrofon problemlos Verlängerungen<br />

geschraubt werden. Um die<br />

akustischen Ergebnisse individuell zu optimieren,<br />

besteht die Möglichkeit, zwischen<br />

acht verschiedenen Frequenzbändern zu<br />

wählen. Im Tastmodus ist das Fließgeräusch<br />

an den Armaturen durch einfaches<br />

Auflegen des Daumens auf das Sensorfeld<br />

zu hören. So werden störende Tastgeräusche<br />

im Kopfhörer vermieden. Der Aqua-<br />

Test T10 zeigt im Display den jeweils aktuellen<br />

und den vorherigen Minimalpegel<br />

sowie die aktuelle Geräuschintensität. <strong>Die</strong><br />

Minimalpegel werden als Zahlenwerte angegeben,<br />

die Geräuschintensität wird in einer<br />

Balkengrafik dargestellt. Damit erhalten<br />

auch weniger geübte Anwender optische<br />

Unterstützung bei der Entscheidung,<br />

ob sie sich einer Leckage nähern.<br />

Weitere Verwendungsmöglichkeiten<br />

– lokalisieren und akustische<br />

Leitungsortung<br />

Vorgeortete Leckagen können mit dem<br />

AquaTest T10 auch lokalisiert werden. Dazu<br />

wird die Tastspitze durch einen Dreifuß<br />

ersetzt. <strong>Die</strong>ser nimmt das Leckgeräusch<br />

wie ein Bodenmikrofon an der Oberfläche<br />

auf. Das systematische Abhorchen der<br />

Oberfläche in kleinen Abständen ermöglicht<br />

dann die aufgrabungsreife Lokalisation<br />

der Leckage.Wird eine Rohrleitung in<br />

Schwingung versetzt, z.B. mit dem Klopfer<br />

oder Stopper aus dem System COM-<br />

BIPHON®, kann die Leitungslage mit dem<br />

AquaTest T10 geortet werden. Dazu wird<br />

die Erdoberfläche in kurzen Abständen<br />

ebenfalls systematisch geprüft. Bei der<br />

Annäherung an die schwingende Rohrleitung<br />

nimmt die Lautstärke zu.<br />

Kontakt: Hermann Sewerin GmbH,<br />

Gütersloh, Tel. +49 5241 934-0, E-Mail:<br />

info@sewerin.com, www.sewerin.com<br />

IFAT Halle A5, Stand 321/420<br />

202 3-4 / 2012


Dalminex<br />

Einbaugarnitur mit integriertem Zeigerwerk<br />

Bei erdverlegten Einbaugarnituren ist eine<br />

Kennzeichnung am Kopf der Einbaugarnitur<br />

sinnvoll, damit der Bediener über die<br />

Art und Größe der Armatur oder über das<br />

Medium der Leitung informiert wird. Im<br />

Gegensatz zu den meisten anderen Armaturen<br />

wie Keilschiebern, Absperrklappen<br />

und Hausanschlussarmaturen werden<br />

Kugelhähne nur durch eine Viertelumdrehung<br />

geöffnet bzw. geschlossen, wenn<br />

kein Getriebe dazwischen geschaltet ist.<br />

Fehlt dem Bediener ein Hinweis auf die Armatur,<br />

kann es ohne speziellen Hinweis am<br />

Kopf der Einbaugarnitur schnell zu Beschädigungen<br />

der Kugelhähne kommen.<br />

Marktübliche Markierungsscheiben<br />

– von Dalminex als blau-/gelbe (Wasser/<br />

Gas) Wendescheiben erhältlich – können<br />

mit einem entsprechenden Aufdruck den<br />

Anwender auf Armatur, U/Hub und Medium<br />

hinweisen. <strong>Die</strong>se Markierungsscheiben<br />

geben allerdings keine Information über<br />

den tatsächlichen Öffnungszustand des<br />

Kugelhahnes, wie z. B. die Zeigerwerke von<br />

Dalminex. <strong>Die</strong>se bestehenden Zeigerwerke<br />

sind alle mit einer Untersetzung versehen,<br />

damit mehr als eine Umdrehung auf 360°<br />

angezeigt werden kann. Das <strong>neue</strong> Zeigerwerk<br />

für die PE-Kugelhähne ermöglicht eine<br />

1:1-Übertragung. Der Zeiger zeigt den<br />

Weg mit einer Umdrehung auf 360° an.<br />

Für die PE-Kugelhähne entspricht die Viertelumdrehung<br />

einer Gradzahl von 90° auf<br />

dem Zeigerwerk.<br />

<strong>Die</strong> Teleskop-Einbaugarnituren für PE-<br />

Kugelhähne werden bei der Herstellung direkt<br />

mit diesem Zeigerwerk versehen. Wie<br />

bei den Getriebe-<br />

Zeigerwerken wird<br />

die Positionierung<br />

der AUF-/ZU-Stecker<br />

von dem Anwender<br />

selbst vorgenommen.<br />

<strong>Die</strong><br />

Armatur wird nach<br />

der Montage der<br />

Einbaugarnitur und<br />

vor der Inbetriebnahme<br />

einmal komplett<br />

geschlossen<br />

bzw. geöffnet und<br />

dann mit den Steckern<br />

„Z“ bzw. „A“<br />

versehen. Zusätzlich<br />

werden noch<br />

Richtungspfeile auf<br />

den Lochkranz gesteckt.<br />

Durch diese<br />

Technik kann letztlich<br />

auch ein Umdrehungsbereich<br />

von ¼ U/Hub bis 1 U/Hub<br />

eingestellt werden. Nach der Positionierung<br />

wird über den Sichtbereich noch eine<br />

transparente Haube gegen Verschmutzung<br />

und Beschädigung des Zeigers angebracht.<br />

Das Zeigerwerk ist in den Farben gelb<br />

(Gas), blau (Wasser) und schwarz (neutral)<br />

erhältlich. <strong>Die</strong> Stecker sind immer rot<br />

(ZU) und grün (AUF), die Richtungspfeile<br />

gelb und der Zeiger weiß. <strong>Die</strong> Abmessung<br />

des Zeigerwerks ermöglicht einen problemlosen<br />

Einbau in marktübliche Straßenkappen.<br />

Durch die modulare Bauweise aller<br />

Systemkomponenten von Dalminex<br />

ist auch ein Einsatz des Zeigerwerkes für<br />

Sondereinbaugarnituren möglich.<br />

Kontakt: Dalminex GmbH, Schloß<br />

Holte-Stukenbrock, Tel. +49 5207<br />

9137-0, E-Mail: info@dalminex.de,<br />

www.dalminex.de<br />

IFAT Halle A4, Stand 224<br />

GFK-Rohrsysteme<br />

Vortrieb l Sanierung l Formteile<br />

Besuchen Sie uns<br />

auf der IFAT in München<br />

7.-11.5.2012<br />

Halle B6 Stand 235/330<br />

E Rohre GmbH l Gewerbepark 1/Hellfeld l 17034 Neubrandenburg l T +49.395.45 28 0 l F +49.395.45 28 100 l www.hobas.de<br />

3-4 / 2012 203


IFAT-Produktvorschau 2012<br />

Amitech<br />

AMISCREEN sorgt für saubere Bäche und<br />

Flüsse<br />

Jährlich gelangen einige Millionen Kubikmeter<br />

Regenwasser aufgrund des Mischwassersystems<br />

und deren Entlastungsstellen<br />

verunreinigt in natürliche Gewässer.<br />

Amitech Germany stellt auf der IFAT<br />

2012 eine <strong>neue</strong> technische Lösung vor, die<br />

dies verhindert: das System „AMISCREEN“.<br />

Dahinter verbirgt sich ein ökologisches<br />

und wirtschaftliches System zugleich. Ein<br />

vorab berechnetes Reinigungssystem mit<br />

perforierten Rohren in einem GFK Stauraumkanal<br />

hält urbane Schmutzstoffe zurück.<br />

Anders als beim klassischen Rechen<br />

ist die Schmutzstoffrückhaltung nicht auf<br />

die Länge der Überlaufschwelle begrenzt.<br />

<strong>Die</strong> Rechenelemente nutzen nahezu den<br />

gesamten Stauraumkanal und sind direkt<br />

integriert. <strong>Die</strong> sehr große und stabile Rechenfläche<br />

sorgt für eine stark reduzierte<br />

Schmutzfrachtbelastung pro Flächeneinheit.<br />

Das AMISCREEN Schmutzstoffrückhaltesystem<br />

kommt ohne Fremdenergie aus.<br />

Der AMISCREEN Stauraumkanal reinigt<br />

sich bei Trockenwetterabfluss selbst, ein<br />

Umstand, der bei GFK-Rohren generell üblich<br />

ist. Trotz Verlagerung der Rechenfläche<br />

in den Stauraum bleibt das komplette System<br />

normal begehbar und kann unkompliziert<br />

gewartet werden.<br />

<strong>Die</strong> einfache Reinigung und der verwendete<br />

Werkstoff GFK sichern eine sehr lange<br />

Funktionsfähigkeit und Haltbarkeit. AMI-<br />

SCREEN sorgt für saubere Gewässer und<br />

entspricht den Anforderungen der europäischen<br />

Wasserschutzrichtlinien.<br />

Außerdem wird Amitech Germany erstmals<br />

ein gewickeltes GFK-Rohr der Marke<br />

FLOWTITE mit einem Durchmesser von<br />

4.000 mm präsentieren. <strong>Die</strong>se groß dimensionierten,<br />

glasfaserverstärkten Kunststoffrohre<br />

kommen weltweit vorwiegend<br />

im Kraftwerks- und Industriebereich zur<br />

Anwendung. <strong>Die</strong> Ausstellung einer solchen<br />

Nennweite betont die internationale Bedeutung<br />

der Messe und unterstreicht eindrucksvoll<br />

die technischen Möglichkeiten<br />

von FLOWTITE GFK Rohren.<br />

Einen zusätzlichen Schwerpunkt setzt<br />

AMITECH Germany auf der IFAT 2012 bei<br />

Trinkwassertransportleitungen und Trinkwasserspeichern<br />

und präsentiert eine Vielzahl<br />

kompakter und bedarfsgerechter Systeme<br />

aus GFK. Ein FLOWTITE GFK-Ausstellungsmuster<br />

aus dem aktuellen Trinkwasserprojekt<br />

im bayerischen Beratzhausen<br />

zeigt die Nennweite DN 500, ausgelegt für<br />

einen Nominaldruck von 25 bar. Im Steckmuffensystem<br />

werden auf der Baustelle<br />

viele Kilometer dieses Rohres in kürzester<br />

Zeit verlegt. Interessenten an diesem Produkt<br />

wird am Messestand ein Besuch der<br />

GFK-Rohr-Baustelle angeboten.<br />

Neben dem Rohr sind die <strong>neue</strong>sten<br />

Entwicklungen und Konstruktionen im<br />

Speicherbereich für Trinkwasser zu sehen.<br />

<strong>Die</strong> schnelle Verlegung eines komplexen<br />

Systems aus Wasserspeicher und kompletten<br />

Armaturenbereichen sind der markante<br />

Vorteil dieser GFK Produkte mit modularem<br />

Aufbau. Einfache Wartung und Langlebigkeit<br />

ist garantiert. Trinkwasserspeicher<br />

aus GFK haben sich in den letzten Jahren rasant<br />

entwickelt und sind weiter auf Wachstumskurs.<br />

Neben Rohren der Marke FLOWTITE,<br />

die sich für Trinkwasser, Abwasser und<br />

den Industriebau eignen und die drucklos<br />

bzw. als Druckrohr verfügbar sind, zeigt<br />

das Unternehmen auch moderne Lösungen<br />

zur grabenlosen Sanierung mit AMI-<br />

REN. AMIREN GFK Rohrsysteme bestehen<br />

aus nicht kreisrunden Rohren mit beliebigem<br />

Profil. Ob ein Ei-, Drachen- oder<br />

Maulprofil, für dieses Rohrsystem gibt es<br />

nahezu keine Grenzen. Mit AMIREN können<br />

selbst statisch nicht mehr tragfähige<br />

Kanäle saniert werden.<br />

Kontakt: AMITECH Germany GmbH,<br />

Mochau, Tel. +49 3431 718210,<br />

E-Mail: info@amitech-germany.de,<br />

www.amitech-germany.de<br />

IFAT Halle B6, Stand 313/412<br />

204 3-4 / 2012


Straub<br />

Zugfeste Verbindung für PE-Rohre<br />

STRAUB-PLAST-PRO ist ein axial zugfestes<br />

Komplettsystem für die schnelle und<br />

einfache Verbindung von Druckrohren aus<br />

Polyethylen (PE) in der Dimensionierung<br />

SDR11 (63–110 mm; PN16) und SDR17<br />

(>110–355 mm; PN10). Es eignet sich vor<br />

allem für die Verwendung in der Wasserversorgung,<br />

Druckentwässerung, Industrie<br />

und im Deponiebau.<br />

Das Komplettsystem kommt zum<br />

Einsatz, wenn sich Kunststoffrohre nicht<br />

durch Schweißen verbinden lassen. Es<br />

bietet den großen Vorteil, dass die Einzelteile<br />

ohne externe Energieversorgung und<br />

Rohrendenbearbeitung rasch durch einfache<br />

Handgriffe miteinander verbunden<br />

werden können. Dank der einfachen Anwendung<br />

können es auch Personen ohne<br />

große technische Vorkenntnisse montieren.<br />

Zeitaufwändige Schulungen von Personal<br />

sind nicht erforderlich.<br />

Ein weiterer Vorteil ist, dass die Anschaffung<br />

von teuren Apparaturen, beispielsweise<br />

Schweißgeräte, nicht notwendig<br />

ist. Alles, was für eine fachgerechte<br />

Montage benötigt wird, ist ein<br />

Drehmomentschlüssel.<br />

<strong>Die</strong> Rohre aus PE 80 und PE 100<br />

werden mit einem Innenverbinder (innen<br />

dichtendes Formstück) und zwei Schellen<br />

verbunden. <strong>Die</strong> Formstücke sind als<br />

Verbinder, Reduktion, Bogen, T-Stück, T-<br />

Stück-Flanschadapter, Flanschbogen und<br />

Flanschadapter erhältlich. Dank der Verwendung<br />

von hochwertigen Materialien<br />

ist die STRAUB-PLAST-PRO hoch korrosionsbeständig.<br />

PE-Rohre mit additiver Schutzschicht<br />

und diffusionsdichter Barriereschicht aus<br />

Aluminium werden üblicherweise für<br />

die Verlegung in kontaminierten Böden<br />

eingesetzt. So wird ein Eindringen von<br />

Schadstoffen ins Rohr und das Diffundieren<br />

vom Medium ins Erdreich verhindert.<br />

STRAUB-PLAST-PRO verbindet solche<br />

Barriererohre einfach und sicher ohne<br />

jegliche Rohrendenbearbeitung.<br />

Im Übrigen lassen sich PE-Rohre mit<br />

dem System nicht nur verbinden. Dank<br />

des Reparatur-Konzeptes können beschädigte<br />

PE-Rohre auf einfache Weise<br />

axial kraftschlüssig repariert werden. Reparaturen<br />

bis zu einer Länge von 100 mm<br />

sind möglich, andere Reparaturlängen<br />

sind auf Anfrage erhältlich.<br />

Kontakt: Straub Werke AG, Wangs<br />

(CH), Tel +41 81 7254100, E-Mail:<br />

straub@straub.ch, www.straub.ch<br />

IFAT Halle B6, Stand 107<br />

Schellen über die zu verbindenden Rohre<br />

schieben<br />

Reduktion bis zum Anschlag in das Rohrende<br />

schieben<br />

Zweites Rohr bis zum Anschlag auf die Reduktion<br />

schieben<br />

Schellen bündig mit den Rohrenden positionieren<br />

Schrauben mit dem Drehmomentschlüssel auf<br />

das angegebene Anzugsmoment anziehen<br />

Besuchen Sie uns im Internet:<br />

www.<strong>3R</strong>-Rohre.de<br />

3-4 / 2012 205


IFAT-Produktvorschau 2012<br />

Hobas<br />

Premiere für 3600er Vortriebsrohr<br />

Auf 150 qm Ausstellungsfläche<br />

in Halle B6 zeigt Hobas, wie man<br />

mit der intelligenten Kombination<br />

von Schleuder- und Wickeltechnologie<br />

bei der Herstellung<br />

von GFK-Rohrsystemen den<br />

wachsenden Ansprüchen der<br />

Kunden im Kommunal- und Industriebereich<br />

optimal gerecht<br />

wird. Hobas stellt den Anwendern<br />

mit GFK-Rohren Produkte<br />

zur Verfügung, welche aufgrund<br />

der hohen Qualitätseigenschaften<br />

Vorzugsprodukte<br />

z.B. im grabenlosen Leitungsbau<br />

sind.<br />

Dass die Anwendungen in diesem Segment<br />

immer größere Dimensionen annehmen,<br />

zeigt die erstmalige Präsentation<br />

eines Rohres mit einem Außendurchmesser<br />

von 3600 mm, welches vorwiegend<br />

im Vortrieb eingesetzt wird. Daneben<br />

spielt die Sanierung von Kanälen eine<br />

wichtige Rolle. Zunehmend werden große<br />

Sonderprofile mit vorgefertigten GFK-Elementen<br />

saniert, die Hobas unter dem Programm<br />

NC Line kundenspezifisch zur Verfügung<br />

stellt. Ausgestellt wird ein Maul-<br />

Profil mit den Abmessungen B 3190 mm<br />

und H 2584 mm.<br />

Wie erfolgreich das Unternehmen im<br />

Segment grabenlose Bauweise ist, zeigt<br />

das vergangene Jahr. 2011 bekamen<br />

gleich drei Bauvorhaben<br />

mit Hobas-Produkten renommierte<br />

Auszeichnungen wie den<br />

internationalen No-Dig Award<br />

der ISTT (Internationale Gesellschaft<br />

für grabenlose Techniken),<br />

den Preis in Gold der GSTT<br />

(Deutsche Gesellschaft für grabenloses<br />

Bauen und Instandhalten<br />

von Leitungen e.V.) und den<br />

GSTT Sonderpreis.<br />

Kontakt: Hobas Rohre GmbH,<br />

Neubrandenburg,<br />

Tel. +49 395 4528-0, E-Mail:<br />

wilfried.sieweke@hobas.de,<br />

www.hobas.de<br />

IFAT Halle B6, Stand 235/330<br />

G. A. Kettner<br />

Neues, modular aufgebautes Kabelschachtsystem<br />

aus Kunststoff<br />

TerraSafe<br />

Pünktlich zur beginnenden Tiefbausaison<br />

bringt die Firma G.A. Kettner mit dem<br />

TerraSafe einen <strong>neue</strong>n Kabelschacht aus<br />

Kunststoff für die Bereiche LWL und Telekommunikation<br />

auf den Markt: Terra-<br />

Safe. TerraSafe ist ein modular aufgebautes<br />

Kunststoff-Schachtssystem mit<br />

dem sich unter Verwendung verschiedener<br />

Seitenteile eine Vielzahl unterschiedlicher<br />

Baugrößen realisieren lassen. Anzahl,<br />

Durchmesser und Anordnung der Kabelschutzrohreinführungen<br />

werden durch unterschiedliche<br />

Adapterplatten realisiert.<br />

Durch die Austauschbarkeit der Adapterplatten<br />

ist es möglich, sehr flexibel auf<br />

die auf unterschiedliche Anforderungen<br />

des Kunden zu reagieren. Überbaulösungen<br />

für bereits verlegte Kabelschutzrohre<br />

sind ebenso möglich wie kundenspezifisch<br />

angepasste Adapterlösungen.<br />

Als Reaktion auf die Anforderungen<br />

der Anwender wurde bei der Entwicklung<br />

des TerraSafe großes Augenmerk auf eine<br />

weitgehend glatte Schachtaußenseite gelegt.<br />

<strong>Die</strong>s vereinfacht das Verdichten des<br />

Erdreiches um den Schacht und verringert<br />

dadurch spätere Setzungen des Erdreiches.<br />

Komplettiert wird das System durch<br />

verschiedene Schachtabdeckungen in den<br />

Belastungsklassen A15 bis D400 je nach<br />

Anforderung. Optional sind Verriegelung,<br />

Höhen- und Niveauregulierung sowie die<br />

Kennzeichnung durch individuelle Betreiberlogos<br />

lieferbar.<br />

Kontakt: G. A. Kettner GmbH, Villmar,<br />

Tel. +49 6482 9131-0, E-Mail: info@<br />

kettnergmbh.de, www.kettnergmbh.de<br />

IFAT Halle A4, Stand 422<br />

206 3-4 / 2012


Esders<br />

Korrelierender<br />

Geräuschlogger<br />

Ein nach dem <strong>neue</strong>sten<br />

Stand arbeitendes Korrelations-Loggersystem<br />

für die<br />

Lecklokalisation in erdverlegten<br />

Wasserrohren präsentiert<br />

Esders. Das Verfahren<br />

der korrelierenden<br />

Geräuschlogger ist relativ<br />

neu. <strong>Die</strong>se vereinen die<br />

Vorortung und Ortung in einem<br />

kompakten System und<br />

sind daher eine interessante<br />

Alternative zum geteilten<br />

System, bei dem Korrelator<br />

und Geräuschlogger als eigenständige<br />

Geräte eingesetzt werden. Korrelierende<br />

Geräuschlogger analysieren nicht<br />

ausschließlich das Geräusch an einer einzelnen<br />

Kontaktstelle. Sie sind in der Lage,<br />

mehrere Geräusche von unterschiedlichen<br />

Kontaktstellen untereinander in eine<br />

zeitliche Beziehung zueinander zu setzen.<br />

Das ist nichts anderes als die bekannte<br />

(Zeit-) Korrelation zur exakten Bestimmung<br />

des Leckortes.<br />

Durch seine Betriebsweise (z. B. kein<br />

Funk) ist das Korrelations-Loggersystem<br />

Enigma von Esders sehr kompakt. Ein<br />

komplettes 3er-Set wiegt mit dem sehr<br />

stabilen Koffer unter 5 kg, eine „Dose“ allein<br />

wiegt 540 g. Der Koffer hat die Abmessungen<br />

27 x 18 x 25 cm (B x H x T).<br />

<strong>Die</strong> Mikrofone können während der Korrelation<br />

in der <strong>Hydranten</strong>kappe untergebracht<br />

werden. Das hat seinen Vorteil<br />

im fließenden Verkehr und natürlich<br />

wird durch die Abdeckung auch die Störgeräuschbelastung<br />

verringert. Für Enigma<br />

spielen auch große Distanzen zwischen<br />

den Mikrofonen keine Rolle. Das<br />

ist bei Funkverbindungen anders. Gerade<br />

digitaler Funk, mit hoher Frequenz, ist<br />

da oft problematisch. Das beginnt schon<br />

im Gebäudebereich, wenn ein Funksender<br />

im Gebäude steht und der andere auf der<br />

Straße. Ohne Sichtkontakt ist die Verbindung<br />

oft nicht möglich.<br />

Enigma lässt sich so einsetzen, dass<br />

wie bei normalen Geräuschloggern die<br />

weitgehend störungsfreien Nachtzeiten<br />

genutzt werden. Dadurch ist grundsätzlich<br />

ein qualitativ besseres Messergebnis<br />

als zu Tageszeiten zu erwarten.<br />

Bei der Mehrpunkt-Korrelation kann<br />

das Ergebnis einer Messung (Korrelation<br />

zwischen zwei Kontaktstellen) mit dem<br />

Ergebnis einer anderen Messung kombiniert<br />

werden. Da bei Enigma meist mit<br />

mindestens drei Geräuschloggern gearbeitet<br />

wird, kann die Mehrpunkt-Korrelation<br />

sehr effizient umgesetzt werden.<br />

Es ergibt sich die genaue Bestätigung der<br />

Leckstelle „in einem Durchlauf“ (Verteilen<br />

und Analysieren) sofort von mehreren<br />

„Horchposten“.<br />

Noch größere Vorteile ergeben sich<br />

beim Einsatz von acht Loggern, dem<br />

größeren Koffer-Set. Während bei einem<br />

Standard-Korrelator mit zwei Kanälen die<br />

Mikrofone mehrfach umgesetzt werden<br />

müssen und damit zeitlich gesehen nacheinander<br />

messen, erfolgt auch hier wieder<br />

die Datenaufnahme in einem Stück.<br />

Nicht zu unterschätzen ist dabei der Aspekt,<br />

dass alle Geräusche zur identischen<br />

Uhrzeit, d. h. unter identischen Voraussetzungen<br />

aufgenommen werden. Erst<br />

dann sind die Daten unterschiedlicher<br />

„Horchposten“ für eine Mehr-Punkt-Korrelation<br />

wirklich kombinierbar. Sie können<br />

daher nachträglich sehr variabel analysiert<br />

werden.<br />

Kontakt: Esders GmbH, Haselünne,<br />

E-Mail: fentker@esders.de<br />

IFAT Halle A5, Stand 137<br />

Pipeline Zubehör<br />

Pipeline Accessories<br />

Dichtungen für Mauerdurchführungen<br />

Halle B6<br />

IFAT Entsorga`12<br />

Stand 247<br />

Lösungen aus einer Hand<br />

PSI Products GmbH<br />

Ulrichstraße 25 · D-72116 Mössingen<br />

Telefon +49 (0) 7473/37 81-0<br />

Telefax +49 (0) 7473/37 81-35<br />

E-Mail vertrieb@psi-products.de<br />

www.psi-products.de<br />

3-4 / 2012 207


IFAT-Produktvorschau 2012<br />

IBAK<br />

Vollelektrisch betriebener Fräsroboter<br />

<strong>Die</strong> IBAK Helmut Hunger GmbH & Co.<br />

KG hat am 30. März mitgeteilt, dass sie<br />

künftig mit der JS Kanalrobotik GmbH aus<br />

Karlsruhe, einem Hersteller von voll elektrisch<br />

betriebene Kanalfräsrobotern und<br />

-sanierungssystemen, zusammenarbeitet.<br />

Schon auf der IFAT wollen die beiden<br />

<strong>neue</strong>n Partner auf über 400 m² Standfläche<br />

ein gemeinsam aufgebautes Fräsroboter-Fahrzeug<br />

vorstellen, das der Markt<br />

aufmerksam registrieren dürfte.<br />

Neben <strong>neue</strong>n Produkten können Besucher<br />

des IBAK-Messestandes die aktuellen<br />

Systeme auf Herz und Nieren prüfen. Dazu<br />

zählt die weltweit einzigartige PANO-<br />

RAMO Scanner-Technologie für Sammler<br />

und Schächte, die wesentlich höhere Inspektionsgeschwindigkeiten<br />

und eine lückenlose<br />

Aufzeichnung der gesamten Untersuchung<br />

als 3D-Film bietet.<br />

Des Weiteren zeigt IBAK ein Fahrzeug<br />

zur Dichtheitsprüfung von Grundstücksentwässerungsanlagen.<br />

Mit dieser Anlage<br />

ist es möglich, Anschlussleitungen vom<br />

Sammler aus auf Dichtigkeit zu prüfen. <strong>Die</strong><br />

Anlage ist in der Lage, Stutzen, Muffen und<br />

Haltungen je nach Anforderung mit Luft<br />

oder Wasser zu prüfen und überzeugt mit<br />

einer hohen Reichweite<br />

im Kanal.<br />

Ein kombiniertes<br />

Spül/TV-Fahrzeug<br />

rundet die<br />

Ausstellung ab. Optimal<br />

auf einander<br />

abgestimmte Systemkomponenten<br />

ermöglichen es, die<br />

Inspektionskamera<br />

mit dem Fahrzeug<br />

ungeahnt weit in die<br />

zu untersuchende<br />

Rohrleitung vorzutreiben<br />

und gleichzeitig<br />

eine hohe Reinigungsleistung zu erzielen.<br />

Nicht minder wichtig für Qualität und<br />

die Produktivität von Kanalinspektionen ist<br />

die eingesetzte Software zur Datenerfassung.<br />

Deshalb hat IBAK auch hier intensiv<br />

in die Entwicklung investiert und präsentiert<br />

in München die <strong>neue</strong> <strong>Generation</strong> seiner<br />

leistungsfähigen Kanalanalyse-Software<br />

IKAS. <strong>Die</strong> wesentlichen Ziele bei der<br />

Entwicklung von IKAS evolution waren die<br />

effektive Datenerfassung, die permanente<br />

Vollelektrisch betriebener Fräsroboter für die Kanalsanierung<br />

Plausibilitätsprüfung zur Erhöhung der Datensicherheit<br />

und eine einfache Bedienung.<br />

Kontakt: IBAK Helmut Hunger GmbH &<br />

Co. KG, 24148 Kiel, Birgit Wienck, Tel. +49<br />

431 7270391, E-Mail: b.wienck@ibak.de,<br />

www.ibak.de<br />

IFAT Halle B4, Stand 241/340<br />

Sekisui<br />

Alle Facetten grabenloser Rohrsanierung<br />

Foto: SEKISUI SPR Europe GmbH<br />

Auf der Messe zeigt SEKISUI SPR Europe das SPR-<br />

Wickelrohrverfahren<br />

Alle europäischen<br />

Unternehmen des<br />

Bereichs Rohrsanierung<br />

des japanischen<br />

SEKISUI Konzerns<br />

präsentieren<br />

sich als SPR Europe<br />

auf der IFAT ENT-<br />

SORGA 2012 an<br />

zwei Messeständen:<br />

In Halle B4 an<br />

Stand 423 stehen<br />

das Portfolio an<br />

Baudienstleistungen<br />

der Firmen Rabmer<br />

und KMG ebenso<br />

im Rampenlicht<br />

wie die innovativen<br />

Technologien der<br />

SPR Europe Unternehmensgruppe und in<br />

Halle B5 an Stand 439 wird das SPR-<br />

Wickelrohrverfahren live vorgeführt.<br />

Auf der Weltleitmesse für Wasserund<br />

Abwasserwirtschaft kommt dem<br />

Bereich der Rohrsanierung eine hohe Bedeutung<br />

zu. Schließlich sind sanierungsbedürftige<br />

Infrastruktureinrichtungen eine<br />

Gefahr für die Umwelt und eine wirtschaftliche<br />

Herausforderung für die Kommunen.<br />

Kernkompetenz der Unternehmen<br />

des Bereichs Rohrsanierung der SPR<br />

Gruppe sind Technologien und Baudienstleistungen<br />

zur grabenlosen Sanierung von<br />

unterirdischer Infrastruktur, die sich durch<br />

extrem kurze Bauzeiten, niedrige Kosten<br />

und weniger Belastung für Anwohner und<br />

Umwelt auszeichnen. Zur IFAT präsentiert<br />

sich die gesamte SPR Europe Grup-<br />

208 3-4 / 2012


pe auf 56 Quadratmetern in Halle B4 an<br />

Stand 423.<br />

<strong>Die</strong> Bauunternehmen der SPR Europe<br />

Gruppe, Rabmer Rohrtechnik und<br />

KMG Pipe Technologies, stellen gemeinsam<br />

ihre Komplettlösungen für die Untersuchung,<br />

Reinigung und Sanierung von<br />

Wasser-, Abwasser- und Gasleitungen sowie<br />

Deponien aus. Mit über 20 Jahren Erfahrung<br />

im Bereich der No-Dig Rohrsanierung<br />

bieten KMG ebenso wie Rabmer für<br />

jedes Sanierungsproblem in den Dimensionen<br />

von DN80 – DN5500 mm, unterschiedlichen<br />

Profiltypen und allen Medien<br />

eine schnelle und vor allem wirtschaftliche<br />

Lösung. Miteinander decken Rabmer und<br />

KMG grabenlose Rohrsanierungsprojekte<br />

in Deutschland, Benelux, Österreich und<br />

im osteuropäischen Markt erfolgreich ab.<br />

Beide Unternehmen profitieren von<br />

dem Zusammenschluss in der SPR Europe<br />

Gruppe: So führt Rabmer künftig die<br />

SPR TM -Wickelrohrtechnologie auch in<br />

Osteuropa ein und KMG bietet den Kunden<br />

in Deutschland und den Beneluxstaaten<br />

das Close Fit Lining mit dem r.tec-System<br />

sowie das Druckrohr – Schlauchrelining<br />

an.<br />

<strong>Die</strong> Verfahren selbst sind ebenfalls<br />

Thema am Stand B4.423: Dort sind auch<br />

die Technologiefirmen SEKISUI NordiTube,<br />

SEKISUI Rib Loc und r.tec der Unternehmensgruppe<br />

zu finden, die ein breites Produktportfolio<br />

zur grabenlosen Rohrsanierung<br />

für Europa und Osteuropa anbieten:<br />

Es reicht von Schlauchlining-Technologien<br />

(CIPP) über das Wickelrohrverfahren<br />

(SPR) bis hin zum Close Fit Verfahren.<br />

Live-Demo in Halle B5<br />

<strong>Die</strong> Messe-Besucher können in Halle B5,<br />

Stand 439 auf 36 Quadratmetern live die<br />

Rohrsanierung mit dem SPR-Verfahren<br />

verfolgen. <strong>Die</strong> SPR-Technologie ist ein<br />

Wickelrohrverfahren, das speziell bei der<br />

Sanierung von großen Durchmessern und<br />

Sonderprofilen zum Einsatz kommt.<br />

Kontakt: Sekisui SPR Europe GmbH,<br />

Schieder-Schwalenberg, Tel. +49 5284<br />

705-0, E-Mail: info@sekisuispr.com,<br />

www.sekisuispr.com<br />

IFAT Halle B5, Stand 439<br />

Besuchen Sie uns auf der IFAT in München<br />

7. bis 11. Mai 2012 – Halle A4, Stand 443/542<br />

Wasser ist die wichtigste Ressource der Menschheit. Es überall dort<br />

in optimaler Qualität verfügbar zu machen, wo es benötigt wird, ist<br />

die zentrale Aufgabe, der wir uns bei TALIS täglich stellen.<br />

So entstehen modernste Lösungen für alle Bereiche der Wasser-,<br />

der Abwasser- und der Energiewirtschaft. Eine dieser Innovationen<br />

ist das ERHARD RKV Premium Ringkolbenventil, das dank<br />

seiner durchdachten Detaillösungen auch unter extremsten Bedingungen<br />

jederzeit eine sichere Druck- oder Mengenregulierung<br />

gewährleistet.<br />

Neue<br />

Dimensionen<br />

erleben ...<br />

Auf der IFAT 2012 erleben Sie unsere Armaturen aus einer völlig<br />

<strong>neue</strong>n Perspektive. Besuchen Sie uns vom 7. bis 11. Mai in München –<br />

oder jederzeit im Internet unter www.talis-deutschland.com.<br />

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3-4 / 2012 209


IFAT-Produktvorschau 2012<br />

Rehau<br />

Zuwachs in der Schachtfamilie<br />

REHAU präsentiert den Fachbesuchern<br />

eine ganz besondere Neuheit. Alles wird<br />

zwar noch nicht verraten, aber wenigstens<br />

so viel: <strong>Die</strong> polymere Schachtfamilie<br />

erhält Zuwachs. Der Systemanbieter<br />

erweitert damit die zukunftssichere Kanalnetzlösung<br />

um eine weitere wichtige<br />

Komponente. Künftig stehen dem Kunden<br />

also drei standfeste Schächte zur Verfügung,<br />

die im Verbund den wirtschaftlichen<br />

Vergleich zu Beton nicht zu scheuen<br />

brauchen.<br />

Ergänzend zum Schachtprogramm<br />

zeigt REHAU das Hochlastkanalrohrsystem<br />

AWADUKT HPP. Mit RAUSISTO+ Rezeptur<br />

und Cool Colour Technologie wurde es<br />

speziell für den Einsatz unter höchsten Belastungen<br />

konzipiert. Rohre, Schächte und<br />

Formteile bilden zusammen ein hochwertiges<br />

System aus Polypropylen, das besonders<br />

robust ist und Sicherheit für <strong>Generation</strong>en<br />

bietet. Ein weiteres Thema auf dem<br />

REHAU Stand ist der Bereich Kläranlagentechnik.<br />

Im Mittelpunkt steht dabei der<br />

RAUBIOXON Tellerbelüfter, der dank seiner<br />

hochresistenten Silikonmembran auch<br />

für die Reinigung von aggressiven industriellen<br />

Abwässern geeignet ist.<br />

Für den schonenden Umgang mit der<br />

kostbaren Ressource Wasser präsentiert<br />

REHAU verschiedene Systeme für die Regenwasserbewirtschaftung.<br />

So zeigt das<br />

Unternehmen beispielsweise seinen bewährten<br />

Speicherblock RAUSIKKO Box als<br />

komplettes und variables System mit verschiedenen<br />

Speicherelementen und passenden<br />

Schächten. Zudem können die Besucher<br />

der IFAT das Filterschachtsystem<br />

RAUSIKKO-HydroClean erleben, das über<br />

eine bauaufsichtliche Zulassung durch das<br />

Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt)<br />

verfügt. Abgerundet werden die nachhaltigen<br />

Systeme um den polymeren Straßenablauf<br />

RAINSPOT, der aufgrund seines<br />

Materials besonders robust und verlegefreundlich<br />

ist.<br />

Kontakt: REHAU AG + Co., Rehau, Tel.<br />

+499283 77-0, E-Mail: info@rehau.com,<br />

www.rehau.com<br />

Bild: Pünktlich zur IFAT wird REHAU die zukunftssichere Kanalnetzlösung um eine weitere<br />

wichtige Komponente erweitern<br />

IFAT Halle B6, Stand 221/320<br />

Funke Kunststoffe<br />

VPC®-Rohrkupplung jetzt bis DN/OD 1000<br />

Egal ob gerippt, gewellt oder glatt – die<br />

Funke VPC®-Rohrkupplung verbindet<br />

Rohre gleicher Nennweiten aus gleichen<br />

oder verschiedenen Werkstoffen mit unterschiedlichen<br />

Außendurchmessern dauerhaft<br />

dicht. Seit seiner Einführung hat<br />

das Bauteil der Funke Kunststoffe GmbH<br />

für Furore im Rohrgraben gesorgt. Immer<br />

mehr Anwender und Auftraggeber setzen<br />

auf ein ausgereiftes Produkt, mit dem sich<br />

Rohre in Nennweitenbereichen von DN/OD<br />

100 bis 690 mm schnell und sicher miteinander<br />

verbinden lassen. Jetzt hat Funke<br />

den Spannbereich noch einmal erweitert:<br />

Zur IFAT ENTSORGA 2012 wird die <strong>neue</strong><br />

VPC®-Rohrkupplung bis DN/OD 1000 erhältlich<br />

sein. Und das individuell nach Kundenwunsch<br />

in jedem Nennweitenbereich<br />

und – je nach Werkstoff der zu verbindenden<br />

Rohre – in unterschiedlichen Ausführungen,<br />

die bei Bedarf per Lieferservice<br />

zur Einbaustelle transportiert werden können.<br />

Damit trägt Funke zu noch mehr Flexibilität<br />

auf der Baustelle bei. Ebenso wie<br />

210 3-4 / 2012


Bild 1: Seit seiner Einführung hat die VPC ® -Rohrkupplung für Furore<br />

im Rohrgraben gesorgt. Jetzt hat Funke den Spannbereich noch einmal<br />

erweitert.Foto: Funke Kunststoffe GmbH<br />

bei der Montage von Rohrkupplungen in<br />

Nennweiten von DN/OD 300 mm bis DN/<br />

OD 690 erleichtert ein Tangentialspanner<br />

den Einbau der <strong>neue</strong>n Rohrkupplungen,<br />

die werkstoffbedingte Unterschiede<br />

in den unterschiedlichen Wanddicken der<br />

Rohre von bis zu 70 mm ausgleichen kann.<br />

Er ist ebenfalls bei Funke erhältlich.<br />

Einfache und exakte Montage<br />

<strong>Die</strong> Funke VPC®-Rohrkupplung setzt sich<br />

zusammen aus einer reduzierbaren Dichtmanschette<br />

aus Elastomergummi, einem<br />

zentrisch reduzierbaren Fixierkorb aus<br />

Kunststoff sowie zwei Edelstahlbändern<br />

zur Krafteinleitung für eine beidseitige,<br />

separate und stufenlose Durchmesseranpassung.<br />

<strong>Die</strong> Dichtmanschette – in Größen<br />

bis DN 250 besteht sie aus Ethylen-Propylen-<strong>Die</strong>n-Kautschuk<br />

(EPDM) nach DIN EN<br />

681-1 WC/60 und in Größen ab DN 300<br />

aus hochbelastbarem Styrol-Butadien-<br />

Kautschuk (SBR) – besitzt ein mehrfaches<br />

Doppeldichtprofil für eine zuverlässige Abdichtung<br />

gemäß der DIN EN 1610. Der flügelartig<br />

ausgebildete Mittelteil der Dichtung<br />

ermöglicht eine beidseitige, separate<br />

und stufenlose Reduktions-Anpassung.<br />

Radial umlaufende Materialausnehmungen<br />

bzw. Einkammerungen ermöglichen<br />

ein verzahntes Eingreifen des Fixierkorbes<br />

in den Gummi. Der Fixierkorb besteht<br />

aus einem hochschlagzähen, bruchstabilen<br />

Kunststoff und ist sowohl kälte- als auch<br />

hitzebeständig. Sein konisch verformbares<br />

Mittelteil und die beidseitig<br />

integrierten Bandführungskanäle<br />

sorgen für eine zentrische<br />

und stufenlose Reduktionsanpassung<br />

bei jeweiliger<br />

zylindrischer Ausrichtung der beiden<br />

Anlagebereiche. Der Reduktionsvorgang<br />

erfolgt gleichmäßig und separat auf<br />

jeder Seite der Rohrkupplung.<br />

Fixierkorb und Dichtmanschette sind<br />

so konstruiert, dass ein Aufschieben bzw.<br />

eine Faltenbildung des Gummis während<br />

der Durchmesseranpassung vermieden<br />

wird. Werden die Schrauben der beiden<br />

Spannbänder aus korrosionsfreiem Edelstahl<br />

(V2A /1.4301) bei der Montage entsprechend<br />

der Herstellerangaben angezogen,<br />

passt sich die Manschette den unterschiedlichen<br />

Außendurchmessern der verschiedenen<br />

Rohrwerkstoffe stufenlos an.<br />

Verbindung von Rohren DN/OD > 300<br />

Vor dem Einbau der VPC®-Rohrkupplung<br />

wird zunächst der Spannbereich der zu<br />

verbindenden Rohre bestimmt und die<br />

hierfür notwendige Manschette ausgewählt,<br />

mit Gleitmittel bestrichen und auf<br />

das Rohr mit der größeren Nennweite aufgesetzt.<br />

Nach dem Ausrichten der Rohrkupplung<br />

wird der VPC-Tangentialspanner<br />

mit dem Haltefuß unter die Spannschlösser<br />

geschoben. Dann wird der Löffel des<br />

Zugarmes in die Halteöse eingehakt und<br />

mit einem Drehmomentschlüssel festgezogen.<br />

Anschließend werden die beiden<br />

Bild 2: Beeindruckender Größenunterschied: <strong>Die</strong> VPC ® -<br />

Rohrkupplung ist nun für Spannbereiche von DN/OD 100<br />

mm bis DN/OD 1000 erhältlich. Foto: Funke Kunststoffe<br />

GmbH<br />

Spannschlösser abwechselnd festgezogen.<br />

<strong>Die</strong>ser Vorgang wird beim Einbinden<br />

des anderen Rohres entsprechend wiederholt<br />

(technische Änderungen vorbehalten).<br />

Eine ausführliche Verlegeanleitung ist bei<br />

Funke erhältlich.<br />

<strong>Die</strong> Funke VPC®-Rohrkupplung ist in<br />

der Version DN 150 BF (für Außendurchmesser<br />

von 210 bis 215 mm) auch für die<br />

Verbindung mit einem Betonrohr mit Fuß<br />

einsetzbar. Hierzu benötigt man neben<br />

dem VPC-Adapter KB zusätzlich den VPC-<br />

Adapter 150 BF. Für die Verbindung von<br />

Kunststoffrohren mit runden Betonrohren<br />

in den Nennweiten DN 250 bis 1000 stehen<br />

Ausgleichsringe aus EPDM zur Verfügung,<br />

die den materialbedingten erheblichen<br />

Unterschied in der Dicke der Rohrwandung<br />

ausgleichen.<br />

Kontakt: Funke Kunststoffe GmbH,<br />

Hamm-Uentrop, Tel. +49 2388 3071-0,<br />

E-Mail: info@funkegruppe.de,<br />

www.funkegruppe.de<br />

IFAT Halle B6 Stand 211<br />

3-4 / 2012 211


Fachbericht<br />

Kunststoffgrossrohrtechnik<br />

Aspekte des Stumpfschweißens von<br />

PE-Großrohren<br />

Von Bernd Klemm<br />

<strong>Die</strong>ser Beitrag resümiert die Erfahrungen im Heizelementstumpfschweißen von PE-Großrohren (größer als d a<br />

1.400 mm)<br />

aus einigen internationalen Projekten. Ob in Deutschland, Peru oder Indien, es werden die geeigneten Bedingungen<br />

für das Schweißen geschaffen; oft mit unterschiedlichen Mitteln. Im Detail wird auf die Verfahrensschritte eingegangen,<br />

die im Vergleich zu mittleren Rohrdurchmesser <strong>neue</strong> Lösungsansätze erfordern. Dem Schweißer und Planer werden<br />

Lösungen aufgezeigt, mit denen in der Praxis bereits erfolgreich gearbeitet wurde. <strong>Die</strong>s stellt für zukünftige Projekte<br />

eine Hilfe dar.<br />

Einleitung<br />

Wenn sich ein Bauherr für den Einbau von PE-Großrohren entschieden<br />

hat, so gab es meist Vorüberlegungen: Welches sind<br />

die Vorteile des Materials Polyethylen als Rohrwerkstoff? Eine<br />

komplette Aufzählung würde in diesem Beitrag den Rahmen<br />

sprengen, daher werden nur drei Vorteile genannt, die<br />

bei den später vorgestellten Großrohrprojekten eine wichtige<br />

Rolle spielten:<br />

Keine Korrosion: Auch nicht im Meer<br />

PE-Rohre weisen eine hohe chemische Resistenz gegen<br />

viele aggressive Chemikalien auf. Korrosion spielt auch in<br />

salzhaltigem Meerwasser bei PE-Rohren keine Rolle, sei<br />

es im Kontakt von innen, als Transportmedium, oder im<br />

Kontakt von außen.<br />

Elastisch: Auf hoher See kein Bruch<br />

Immer öfter werden PE-Großrohre in Gewässern, insbesondere<br />

im Meer, transportiert. Bemerkenswert ist,<br />

dass Rohrleitungsabschnitte von mehreren hundert Metern<br />

Länge mit Schleppbooten über den Atlantik gezogen<br />

werden (Bild 1). Auf hoher See sind die Rohre den<br />

Kräften der Meeresbewegung ausgesetzt. Aufgrund ihrer<br />

großen Elastizität brechen sie dabei nicht.<br />

Verbindung: Das bewährte Stumpfschweißverfahren<br />

Das Stumpfschweißverfahren wird seit über 50 Jahren bei<br />

PE-Rohren angewendet. Es handelt sich um eine sehr verlässliche<br />

Methode auch unter Baustellenbedingungen und<br />

um eine wirtschaftlich günstige Art PE zu schweißen.<br />

<strong>Die</strong> Verfahrensschritte beim Schweißen von mittleren<br />

Rohrdurchmessern, z.B. d a<br />

315 mm, lassen sich auf große<br />

Rohrdurchmesser, hier bis d a<br />

2.500 mm, übertragen. <strong>Die</strong><br />

Schweißmaschinen werden deutlich größer, erfüllen aber<br />

dieselben Aufgaben. <strong>Die</strong> Schweißdrücke und -zeiten wer-<br />

Bild 1: Transport auf hoher See (Paola Andrea Hernández / Cartagena / publiziert in Terra Colombia / 2009)<br />

212 3-4 / 2012


den angepasst bzw. extrapoliert. <strong>Die</strong> Schweißtemperatur<br />

bleibt gleich, da es sich bei der Schmelztemperatur von Polyethylen<br />

um eine materialspezifische Eigenschaft handelt.<br />

Mittels Heizelementstumpfschweißen hergestellte Bögen,<br />

T-, Y-Stücke aus Rohrsegmenten werden heute bis Durchmesser<br />

d a<br />

2.400 mm angeboten. <strong>Die</strong> Herstellung erfolgt<br />

mit Stumpfschweißmaschinen in der Werkstatt und entsprechend<br />

großen Sägen [3, 4].<br />

Projektbeispiele<br />

Seeauslaufleitung eines thermoelektrischen<br />

Kraftwerkes in Peru<br />

Das Unternehmen FENIX Power Peru S.A. baut 64 km südlich<br />

von Lima ein thermoelektrisches Kraftwerk. <strong>Die</strong> geplante<br />

Leistung beträgt 520 MW. Dem Projekt kommt eine besondere<br />

Bedeutung für das Wirtschaftswachstum von Peru zu,<br />

da das <strong>neue</strong> Kraftwerk 10 % der Energie des Landes erzeugen<br />

soll. Für den Betrieb stehen drei Turbinen zur Verfügung,<br />

zwei für Erdgas und eine für Dampf. Der Baubeginn war im Juli<br />

2011 und mit dem Beginn des Betriebes wird im März 2013<br />

gerechnet. In die Bauinvestition fließen etwa 700 Mio. US-$.<br />

Zwei Rohrleitungen, um Meerwasser in die Anlage zu transportieren,<br />

sowie zwei Auslaufleitungen für die Rückführung ins<br />

Meer, werden installiert. <strong>Die</strong> Länge jeder Leitung beträgt ungefähr<br />

500 m mit einem Gesamtgefälle von 13,5 m. Insgesamt<br />

1.120 m Rohre aus PE 100 mit d a<br />

1.800 mm, SDR 26, und 680<br />

m mit d a<br />

1.400 mm, ebenfalls SDR 26, werden verlegt. Bei dem<br />

Projekt kommen auch PE-Wickelrohre zum Einsatz, die mittels<br />

integrierter Heizwendel geschweißt werden.<br />

<strong>Die</strong> Stumpfschweißungen werden mit einer stationär aufgebauten<br />

Stumpfschweißmaschine für Rohre bis d a<br />

2.000 mm<br />

(Modell WIDOS 20000) durchgeführt. Für das Handling während<br />

der Schweißarbeiten ist die Schweißmaschine ab Werk<br />

mit einem hydraulischen Kran ausgestattet. <strong>Die</strong> Schweißparameter<br />

wurden nach DVS-Richtlinie 2207-1 festgelegt.<br />

In der ersten Bauphase werden Rohrstränge mit ca. 100 m<br />

Länge hergestellt. Auf einem provisorischen Gleissystem mit<br />

Loren, ähnlich wie die im Bergbau verwendeten, werden diese<br />

Rohrstränge bis zu einem Steg an der Küste transportiert.<br />

In der zweiten Bauphase werden die 100 m Rohrstränge<br />

auf dem Steg zusammengeschweißt und ins Meer geschoben.<br />

<strong>Die</strong> mehrere hundert Meter lange Leitung schwimmt<br />

an der Wasseroberfläche. Nach der letzten Schweißung wird<br />

die Leitung geflutet und senkt sich mit Betongewichten beschwert<br />

auf den Meeresgrund. Am Strand werden die Leitungen<br />

unterirdisch verlegt und der Steg nach Beendigung<br />

der Arbeiten abgebaut. Der Strand soll später wieder so wie<br />

in seinem ursprünglichen Zustand sein. Das Gleissystem und<br />

der Steg sind nur provisorische Baueinrichtungen und werden<br />

zum Schluss abgebaut.<br />

Kühlwasserleitung für ein thermoelektrisches<br />

Kraftwerk in Indien<br />

Das Unternehmen Thermal Power Corporation India Ltd. baut<br />

an der südindischen Küste ein Kraftwerk für 1.320 MW Leistung.<br />

Der Beginn des Projektes war Dezember 2011.<br />

Bild 2: Neue Stumpfschweißmaschine (WIDOS)<br />

Bild 3: Automatisch bewegtes Heizelement (WIDOS)<br />

Installiert wird eine Kühlwasserleitung mit einer Gesamtlänge<br />

von ca. 2.500 m, davon ca. 1.300 m vom Kraftwerk<br />

bis zur Küste und ca. 1.200 m von der Küste ins Meer hinein.<br />

<strong>Die</strong> verwendeten Rohre aus PE 100 besitzen einen Durchmesser<br />

von d a<br />

1600 mm, SDR 26, und werden mit der entsprechend<br />

großen Stumpfschweißmaschine (Modell WIDOS<br />

16000) geschweißt. Unter Einsatz von Rollenböcken wird<br />

stationär geschweißt, aber die Schweißmaschine wird zum Teil<br />

auch mobil eingesetzt, d. h. sie wird nach jeder Schweißung<br />

um eine Rohrlänge versetzt. <strong>Die</strong> Schweißparameter wurden<br />

nach DVS-Richtlinie 2207-1 festgelegt.<br />

Aktuellstes Projekt: Vorfertigung von PE-<br />

Rohrsträngen<br />

Hierbei handelt es sich um das <strong>neue</strong>ste Großrohrprojekt,<br />

bei dem sich wieder zeigte, dass gigantische Dimensionen<br />

oft vollkommen <strong>neue</strong> Lösungsansätze benötigen. Eine <strong>neue</strong><br />

Stumpfschweißmaschine wurde eigens gebaut und kürzlich<br />

in Betrieb genommen. Mit dieser Maschine lassen sich Rohre<br />

und Rohrleitungsteile mit Durchmesser bis d a<br />

2.500 mm<br />

schweißen.<br />

3-4 / 2012 213


Fachbericht<br />

Kunststoffgrossrohrtechnik<br />

Das Hydrauliksystem der Schweißmaschine erbringt eine<br />

Fügekraft bis zu 150 kN bei 250 bar Öldruck. Alle wichtigen<br />

Funktionen beim Schweißen werden mittels Joystick-Fernbedienung<br />

gesteuert. An dem Grundgestell sind Räder für den<br />

Transport der Schweißmaschine montiert (Bild 2).<br />

Um kürzeste Umstellzeiten beim Schweißen dieser großen<br />

Dimensionen zu realisieren, wird das Heizelement, an einer<br />

Führungsschiene hängend, horizontal bewegt (Bild 3). Damit<br />

die Maschine bei der Schwerpunktverlagerung und Dynamik<br />

der Bewegung nicht umkippt, besitzt das Maschinengestell<br />

Nivelierstempel als Auflager. <strong>Die</strong>se dienen gleichzei-<br />

tig zur Ausrichtung, denn in der Regel wird die Maschine zum<br />

Rohr hin bewegt.<br />

Der klassische Planhobel der Stumpfschweißmaschine<br />

wurde ersetzt durch einen Planstecher, der bedeutend kleiner<br />

und leichter ist. Bei dem Planstecher wird nicht das Rohrende<br />

gehobelt, sondern das Rohr von innen abgestochen<br />

(Bild 4). Je Umdrehung fährt das Stechmesser um ca. 1 mm<br />

nach außen bis das Ende der Rohrwand erreicht ist, z.B. 100<br />

Umdrehungen bei 100 mm Rohrwanddicke.<br />

Als Zubehör besitzt die Maschine einen Vorschweißbundhalter.<br />

Mit mechanischen Verschlüssen vom Typ Losflansch/<br />

Vorschweißbund/Blindflansch werden Rohrstränge für den<br />

Seetransport verschlossen. Damit der Vorschweißbund an<br />

dem Rohr einfach ausgerichtet werden kann, besitzt der Vorschweißbundhalter<br />

radial verstellbare Spannpratzen mit Skalierung.<br />

Aspekte beim StumpfschweiSSen von<br />

PE-GroSSrohren<br />

Schweißer schulen<br />

<strong>Die</strong> aktuellen Lehr- und Prüfpläne des DVS (DVS-Richtlinie<br />

2212-1) und DVGW (DVGW-Arbeitsblatt GW 330) für<br />

das Heizelementstumpfschweißen von PE-Rohren gehen<br />

nur bedingt über d a<br />

630 mm hinaus. <strong>Die</strong> zu schweißenden<br />

Prüfstücke im Praxisteil sind nicht größer als d a<br />

630 mm.<br />

<strong>Die</strong> Kenntnisse und Fertigkeiten, die man in solchen Kursen<br />

erwirbt, sind fundamental, sollten aber bei PE-Großrohren,<br />

wie in diesem Beitrag beschrieben größer als da<br />

1.400 mm, durch erweiterte Schweißerschulungen in entsprechenden<br />

Ergänzungskursen der anerkannten Kursstätten<br />

(Informationen z.B. im Institut für Kunststoffverarbeitung<br />

IKV Aachen) und in speziellen Großrohrseminaren ergänzt<br />

werden.<br />

Bild 4: Planstecher (WIDOS)<br />

Bild 5: Rohre ineinander geschoben<br />

Sicherheitsvorschriften beachten<br />

Alle Beteiligten an den Schweißarbeiten sind einzuweisen und<br />

die Zuständigkeiten des Personals klar festzulegen. <strong>Die</strong> Betriebsanleitung<br />

der Schweißmaschine muss gelesen und kontrolliert<br />

werden, ob diese verstanden wurde. Das sicherheitsbewusste<br />

Arbeiten des Personals ist in regelmäßigen Abständen<br />

zu überprüfen.<br />

Alle relevanten Unfallverhütungsvorschriften, z.B. der Berufsgenossenschaft,<br />

müssen eingehalten werden.<br />

Arbeiten mit Sägen dürfen nur von ausgebildetem Personal<br />

mit entsprechender Schutzbekleidung durchgeführt werden.<br />

Bei Großrohren muss vor dem Sägen klar sein, wohin das<br />

abgesägte Stück fällt bzw. wie sich das Rohr bei Gewichtsverlagerung<br />

bewegt; in diesem Bereich dürfen sich keine Personen<br />

aufhalten!<br />

Rohre richtig transportieren<br />

Durch sorgsamen Umgang mit den PE-Rohren können Beschädigungen<br />

vermieden werden. Typische Transportbeschädigungen<br />

stellen Kerben dar. Sie müssen untersucht,<br />

bewertet und im Extremfall durch Ablängen des Rohres beseitigt<br />

werden. Für die Bewertung der maximal zulässigen<br />

214 3-4 / 2012


Kerbtiefe wird in der Regel die DVS-Richtlinie 2202-1 „Fehler<br />

an Schweißverbindungen aus thermoplastischen Kunststoffen,<br />

Merkmale, Beschreibung, Bewertung“ (Juli 2006)<br />

herangezogen.<br />

Bei Projekten mit unterschiedlichen Rohrdurchmessern<br />

werden die Rohre oft ineinander geschoben transportiert.<br />

<strong>Die</strong>s spart Kosten, da weniger Luft transportiert wird; gleichzeitig<br />

wird das innenliegende Rohr geschützt (Bild 5).<br />

Rohre richtig lagern<br />

PE-Großrohre sollte man zur Vermeidung von Ovalität nach<br />

Möglichkeit nicht stapeln. Um die kreisrunde Form zu erhalten<br />

werden Innenstützen eingesetzt (Bild 6). Weiterhin ist auf<br />

eine gleichmäßige, ebene Auflagefläche zu achten. Punktlasten,<br />

z.B. durch scharfkantige oder große Steine, sind unbedingt<br />

zu vermeiden.<br />

Bild 6: Innenstützen<br />

Rohrqualität kontrollieren<br />

Zeitnah vor dem Schweißen prüfen die Schweißer und/oder<br />

das Qualitätspersonal die Rohre auf ihre Qualität. Am wichtigsten<br />

für das Schweißen sind dabei: <strong>Die</strong> Prüfung der Maßhaltigkeit,<br />

damit die Rohre problemlos in die Schweißmaschine<br />

eingespannt werden können und erst gar kein Versatz auftritt.<br />

<strong>Die</strong> Kontrolle auf eventuelle Beschädigungen, damit keine<br />

Rohre in die Leitung geschweißt werden, die man später<br />

wieder herausschneiden muss.<br />

Der weitere Prüfumfang ist mit den Anforderungen des<br />

Projektes abzustimmen. <strong>Die</strong> Prüfungen findet man in der<br />

DVS-Richtlinie 2202-1, sowie entsprechenden DIN-, EN-,<br />

ISO-, ASTM-Normen für PE-Rohre.<br />

Schweißstation einrichten<br />

<strong>Die</strong>se Methode wird bei PE-Großrohren größer als da<br />

1.400 mm am häufigsten angewendet. <strong>Die</strong> Rohrleitung<br />

wird nach jeder Schweißung um eine Rohrlänge bewegt,<br />

wobei die Schweißmaschine stationär bleibt. Großrohrprojekte<br />

ziehen sich meist über Wochen manchmal Monate<br />

hin und zum Schutz vor schlechtem Wetter wird ein<br />

Schweißzelt, -container oder -wellblechhütte errichtet.<br />

Regen, Schnee, Wind, Staub, auch Baustellenstaub, große<br />

Sonnen ein strahlung und tiefe Temperaturen werden damit<br />

ausgeschlossen.<br />

Mobil schweißen<br />

Bei dieser Methode wird die Schweißmaschine nach jeder<br />

Schweißung bewegt, von Rohr zu Rohr (Bild 7). Zur Vorbereitung<br />

werden die Rohre so ausgelegt, dass eines nach dem<br />

anderen an die Leitung angeschweißt wird. In der Regel wird<br />

bei unterirdisch verlegten Rohrleitungen so gearbeitet. <strong>Die</strong><br />

Rohre werden neben dem Graben ausgelegt, miteinander verschweißt<br />

und dann die komplette Leitung, z.B. in Schlaufen<br />

am Kran hängend, in den Graben gehoben. Durch die große<br />

Elastizität von PE-Rohrleitungen ist das Heben der kompletten<br />

Leitung problemlos.<br />

Für Installationsfirmen, die fast ausschließlich mobil<br />

schweißen, werden Stumpfschweißmaschinen optional auch<br />

mit Rädern angeboten (Bild 8).<br />

Bild 7: Transport<br />

einer<br />

Schweißmaschine<br />

Bild 8: Stumpfschweißmaschine<br />

auf Rädern<br />

(WIDOS)<br />

3-4 / 2012 215


Fachbericht<br />

Kunststoffgrossrohrtechnik<br />

Rohre ablängen<br />

PE-Großrohre werden auf der Baustelle in der Regel mit kunststoffgeeigneten<br />

Umlaufkreis-, Stich-, Kapp- oder Kettensägen<br />

abgelängt. Das Hobeln der Rohrenden in der Stumpfschweißmaschine<br />

wird vereinfacht und zeitlich verkürzt, je rechtwinkliger<br />

und geradliniger der Rohrschnitt war. Außerdem muss der<br />

Schweißbereich absolut sauber, insbesondere frei von Öl oder<br />

Fett sein. Man kann Öl und Fett zwar mit PE-Reinigungsmittel<br />

entfernen, dies ist aber eine schwierige Arbeit, da Öl- und<br />

Fettrückstände kaum sichtbar sind, aber schon in geringsten<br />

Mengen zu einem Versagen der Schweißnaht führen. Daher<br />

gilt in diesem Anwendungsgebiet insbesondere bei Sägeketten,<br />

dass sie frei von Öl oder Fett sein müssen.<br />

Moderne Umlaufkreissägen für PE-Rohre besitzen spezielle<br />

Sägeblätter mit zusätzlich innenliegenden Schneiden,<br />

die beim Sägen ständig Material von nachdrückendem PE-<br />

Rohr spanend entfernen (Bild 9). (Das PE-Rohr hat soge-<br />

nannte eingefrorene Materialspannungen, die bei Schnitten<br />

oder Bohrungen zu Formveränderungen führen; am bekanntesten<br />

in diesem Zusammenhang ist der konische Einfall der<br />

Rohrenden). Sie sind damit unempfindlich gegen Rohrspannungen<br />

und das bei Schnitttiefen bzw. Wanddicken bis zu 110<br />

mm! Durch die Führung an der aufgespannten Kette hängt<br />

der Schnittverlauf nicht von der Handfertigkeit des Bedieners<br />

ab. <strong>Die</strong> Schnitte zeichnen sich durch präzise Geradlinigkeit<br />

aus. Das Sägeblatt einer Umlaufkreissäge benötigt kein<br />

Öl oder Fett.<br />

Fahrbare Kappsägen mit Sägekette sind bei PE-Großrohren<br />

bisher eher wenig bekannt, stellen aber eine weitere Alternative<br />

dar. Der Vorteil gegenüber handgeführten Kettensägen ist<br />

die bessere Führung durch zwei Stabilisatoren und der größere,<br />

sicherere Abstand des Bedieners zur Sägekette (Bild 10).<br />

Bei handgeführten Kettensägen wird die Schnittlinie als<br />

Orientierungshilfe vorher angezeichnet.<br />

Bild 9: Umlaufkreissäge<br />

(WIDOS)<br />

Bild 11: Innenstützung<br />

Bild 10: Fahrbare<br />

Kappsäge (WIDOS)<br />

Bild 12: Biegeversuch in der Praxis, Probendicke<br />

ca. 55 mm<br />

216 3-4 / 2012


Bild 13: Innendruckprüfung an kurzem Leitungsabschnitt<br />

Rohrenden verschließen<br />

Nachdem die Rohre innen auf Fremdkörper kontrolliert und<br />

ggf. gereinigt wurden, werden die Rohrenden mit Kunststofffolie<br />

verschlossen. <strong>Die</strong>s vermeidet das Eindringen von<br />

Schmutz, sowie Luftzug im Rohr während des Schweißens.<br />

Versatz vermeiden<br />

Nach dem Einspannen der Rohre in die Schweißmaschine werden<br />

diese so ausgerichtet, dass der axiale Versatz der Rohre<br />

zueinander möglichst gering ist. Maximal darf der Versatz 10<br />

% der Rohrwanddicke betragen (DVS 2207-1), beispielsweise<br />

bei 70 mm Wanddicke wäre der Maximalwert 7 mm Versatz.<br />

Der Versatz stellt im Normalfall kein Problem dar, wenn<br />

beide Rohre anhand ihrer Kennzeichnungslinie etwa in gleicher<br />

Höhe ausgerichtet wurden. Lediglich bei Rohrenden mit großem<br />

konischem Einfall können Probleme auftreten, insbesondere<br />

wenn mit frisch abgelängtem Rohr kombiniert wird. Daher<br />

wählt man, mit dem Maßstab messend, vor dem Schweißen<br />

im Außendurchmesser zueinander passende Rohre aus.<br />

Bei dünnwandigen Liner-Großrohren, SDR-Stufe größer<br />

als SDR 33, die auch begehbar sind, können als Hilfsmittel für<br />

den Versatzausgleich zwei Innenstützringe verwendet werden.<br />

<strong>Die</strong>se werden einige Millimeter vom Rohrende innen angebracht<br />

und gespannt. Nach dem Ende der Abkühlzeit werden<br />

die Innenstützringe gelöst und für die nächste Schweißung<br />

wiederverwendet (Bild 11).<br />

Probe schweißen und prüfen<br />

Bei industriellen Projekten werden die qualitätssichernden<br />

Maßnahmen in der Regel individuell mit dem Auftraggeber<br />

abgestimmt und in einem Qualitätsplan festgehalten. Zu Beginn<br />

der Bauphase wird dabei eine Probeschweißung vor Ort,<br />

unter den herrschenden Baustellenbedingungen, verlangt, die<br />

geprüft wird. Erfüllt die Probeschweißung die Anforderungen,<br />

dann werden die Schweißungen unter den gleichen Bedingungen<br />

während der gesamten Bauphase „reproduziert“ und<br />

die strikte Einhaltung der Schweißparameter dokumentiert.<br />

<strong>Die</strong> erste Prüfung der Probeschweißung ist die visuelle Prüfung.<br />

<strong>Die</strong>se stellt nur einen geringen Aufwand dar. <strong>Die</strong> Merkmale,<br />

Beschreibung und Bewertung von Fehlern an Schweißverbindungen<br />

sind in der DVS-Richtlinie 2202-1 (Juli 2006) erklärt,<br />

leicht nachvollziehbar und jeder PE-Schweißer bzw. Qualitätsprüfer<br />

sollte davon ein Exemplar oder eine Kopie besitzen.<br />

Aufgrund der kurzen Zeitspanne zwischen Probeschweißung<br />

und Baubeginn kommen in der Praxis meist folgende<br />

Kurzzeitprüfungen zum Einsatz:<br />

der technologische Biegeversuch nach DVS-Richtlinie<br />

2203-5 (August 1999) und/oder<br />

der Zugversuch nach DVS-Richtlinie 2203-2 (August<br />

2010) und/oder<br />

die Innendruckprüfung mit Wasser nach entsprechender<br />

Norm (abhängig vom späteren Verwendungszweck der<br />

Rohrleitung, DIN, DVGW, u.a.).<br />

Grundsätzlich wird empfohlen, dass die Schweißnahtprüfung<br />

von externer Stelle, z.B. einem unabhängigen Prüfinstitut oder<br />

Gutachter, durchgeführt wird und nicht vom Schweißer selber.<br />

Bild 12 und Bild 13 zeigen nicht normgerecht durchgeführte<br />

Versuche auf der Baustelle, die aber dennoch eine hohe<br />

Überzeugungskraft hinsichtlich der Festigkeit von Stumpfschweißnähten<br />

vermitteln.<br />

Schweißparameter bestimmen<br />

Bei Nennwanddicken größer als 70 mm werden die Schweißparameter<br />

in Anlehnung an die DVS-Richtlinie 2207-1 (September<br />

2005) angepasst bzw. extrapoliert. In den Original-<br />

Betriebsanleitungen von WIDOS-Schweißmaschinen finden<br />

3-4 / 2012 217


Fachbericht<br />

Kunststoffgrossrohrtechnik<br />

sich Schweißparametertabellen auch für diese Großrohre.<br />

<strong>Die</strong> Fügedrücke und -zeiten werden einzeln für jede gängige<br />

Nennwanddicke und jeden gängigen Rohrdurchmesser angegeben.<br />

Generell sind bei PE-Großrohren außerhalb des genormten<br />

Bereiches auch die Empfehlungen der Rohr- beziehungsweise<br />

Rohstoffhersteller zu beachten.<br />

Bewegungsdruck minimieren<br />

Systembedingt wird beim Heizelementstumpfschweißen eine<br />

Seite axial bewegt; dies kann ein eingespanntes Rohr, Bogen,<br />

T-Stück, Vorschweißbund, aber auch ein langer Rohrleitungsabschnitt<br />

sein.<br />

Dazu benötigt die Schweißmaschine eine Bewegungskraft.<br />

Zusätzlich zur Bewegungskraft müssen ausreichende<br />

Kraftreserven für die Fügekraft vorhanden sein. Wird die Bewegungskraft<br />

geschickt klein gehalten, können zwei Rohrleitungsabschnitte<br />

von mehreren hundert Metern miteinander<br />

verbunden werden. Als Hilfsmittel dazu werden im professionellen<br />

Rohrleitungsbau höhenverstellbare Rollenböcke verwendet.<br />

Der Einsatz von Rundhölzern ist zwar eine Methode,<br />

die schon seit (sehr) langer Zeit angewendet wird, die aber in<br />

der Reduzierung der Bewegungskraft den kugelgelagerten,<br />

höhenverstellbaren Rollenböcken klar unterlegen ist.<br />

Evtl. vorhandene Geländegefälle können bei der Minimierung<br />

der Bewegungskraft ausgenutzt werden.<br />

Einen besonderen Anwendungsfall stellen Leitungen dar,<br />

bei denen ein Leitungsabschnitt im Wasser schwimmt und<br />

die Schweißmaschine am Ufer steht, oder die komplette Leitung<br />

schwimmt und die Schweißmaschine auf einem Floß/<br />

Boot steht. In beiden Fällen ist die Bewegungskraft von Haus<br />

aus niedrig.<br />

Heizelement reinigen<br />

Das Heizelement ist vor jeder Schweißung zu reinigen. Bei den<br />

großen Heizelementen sollte eine erste Reinigung schon vor<br />

dem Aufheizen erfolgen, damit evtl. vorhandene Verunreinigungen<br />

ohne den Einfluss von Hitze entfernt werden können.<br />

Schweißwulst kontrollieren<br />

Beim dem Verfahrensschritt „Angleichen“ werden die Rohrenden<br />

unter Angleichdruck gegen das Heizelement gedrückt<br />

und das geschmolzene PE bildet einen Schweißwulst. Ab einer<br />

bestimmten Wulsthöhe (siehe Schweißparametertabelle)<br />

liegen die Fügeflächen ganzflächig am Heizelement an. <strong>Die</strong> visuelle<br />

Kontrolle der Wulsthöhe erfolgt über den ganzen Umfang,<br />

d.h. oben, unten und an den Seiten.<br />

Bei PE-Großrohren mit großer Wanddicke sollte man den<br />

Wulst auch im Rohrinneren, durch Ausleuchten mit Lichtstrahler<br />

oder Taschenlampe, kontrollieren, da sich dieser innen<br />

– aufgrund des Effektes der einfallenden/konischen<br />

Rohrenden – verzögert bilden kann.<br />

Bild 14: Umstellen mit<br />

Kran (WIDOS)<br />

Bild 15: Abreißvorrichtung<br />

(WIDOS)<br />

Schnell umstellen<br />

Eine Herausforderung beim Stumpfschweißen von PE-Großrohren<br />

ist es, die Umstellzeit so kurz wie möglich zu halten,<br />

auf alle Fälle unter der maximal zulässigen Umstellzeit (siehe<br />

Schweißparametertabelle). Als geeignete Hilfsmittel kommen<br />

in Betracht:<br />

Hydraulischer Kran (Bild 14)<br />

Galgen mit elektrischer Ketten- oder Seilwinde (vor der<br />

Schweißung prüfen, ob tatsächlich schnell genug?!)<br />

Damit die Schweißmaschine optimal mit dem Kran abgestimmt<br />

ist und nicht „hinterher hinkt“ sind manuelle WI-<br />

DOS-Hydraulikaggregate für Großrohrmaschinen mit einem<br />

Schnelllauf-Knopf auf dem Bedienungsgriff ausgestattet. Der<br />

Bedienungsgriff wird mit vier Fingern umfasst und der Daumen<br />

ist frei, um den sogenannten „Turbo“ zu drücken. Im aktivierten<br />

„Turbo“-Modus bewegt sich die Schweißmaschine<br />

schneller und die Umstellzeit kann deutlich reduziert werden.<br />

Bei großen Fügeflächen ist das Lösen des Heizelementes<br />

vom Rohr mit einem Ruck per Hand nicht mehr möglich. <strong>Die</strong><br />

benötigte Kraft hängt nicht nur von der Klebehaftung (Adhäsion)<br />

des Polyethylen auf der Heizplatte – diese Kraft ist relativ<br />

gering, da das Heizelement mit PTFE antihaft-beschichtet ist –,<br />

218 3-4 / 2012


sondern im Wesentlichen vom Saugeffekt der PE-Schmelze ab;<br />

vergleichbar mit der Haftung eines Gummisaugnapfes. Von dem<br />

Versuch, das Heizelement mit einem Hammer oder gar Fußtritt<br />

vom Rohr zu schlagen, ist dringend abzuraten, da das Heizelement<br />

beschädigt werden kann. Moderne Großrohrschweißmaschinen<br />

besitzen eine sogenannte Abreißvorrichtung: An der unteren<br />

Auflagestange für das Heizelement ist eine Nut eingefräst,<br />

in die das Heizelement einrastet und beim Auffahren der Maschine<br />

festgehalten wird (Bild 15). Das Heizelement bekommt<br />

einen Ruck und löst sich schlagartig vom Rohr. Wichtig ist es,<br />

darauf zu achten, dass die Maschine erst weit genug auseinandergefahren<br />

werden muss, damit die Abreißvorrichtung greifen<br />

kann. Der Schweißer muss sich gewissermaßen gedulden<br />

bis das Heizelement vom Rohr abspringt und kann erst danach<br />

mit dem Herausheben des Heizelementes beginnen.<br />

Bei Bedarf den Innenwulst entfernen<br />

Im Regelfall wird der Innenwulst nicht entfernt, jedoch wird<br />

dies manchmal vom Auftraggeber gefordert. Für kleine und<br />

mittlere Rohrdurchmesser (d a<br />

90 mm bis d a<br />

500 mm) stehen<br />

Innenwulstentferner zur Verfügung, die mit Führungsgestänge<br />

bis zu 20 m in das Rohr geschoben werden können.<br />

Im Falle von begehbaren Großrohren wird der Wulst einfach<br />

per Hand mit einem gekrümmten Messer herausgeschnitten.<br />

Dabei sollte der Innenwulst nicht sofort nach dem Fügen<br />

entfernt werden, damit durch das thermisch bedingte<br />

Rückschrumpfen des PE keine Einschnürung der Schweißnaht<br />

entsteht. Man sollte dem Wulst etwas Zeit zum Abkühlen geben.<br />

Ein paar Minuten nach dem Fügen, je nach Rohrwanddicke<br />

bzw. Wulstgröße, ist der Innenwulst noch weich genug,<br />

um herausgeschnitten zu werden. Es darf keine Kerbe in die<br />

Rohrwand geschnitten werden.<br />

Schweißung protokollieren<br />

<strong>Die</strong> DVS-Richtlinie 2207-1 bietet auch ein Format für das<br />

„Protokoll für das Heizelementstumpfschweißen“, welches<br />

handschriftlich vom Schweißer ausgefüllt werden muss.<br />

Protokollierungseinheiten an manuellen Schweißmaschinen,<br />

wie z.B. die WIDOS SPA, haben den Vorteil, dass der<br />

Abgleich Ist- mit Sollwert bzw. die Einhaltung der Schweißparameter<br />

innerhalb der Toleranzen während des gesamten<br />

Schweißvorgangs stattfindet und der Schweißer auf mögliche<br />

Fehler hingewiesen wird (Bild 16). Nach einfacher Datenübertragung<br />

mittels SD-Speicherkarte können die Informationen<br />

mit spezieller Software auf einem Computer analysiert<br />

werden, wobei ein Überblick über alle Schweißungen<br />

des Projektes möglich wird.<br />

Bei automatisierten Stumpfschweißmaschinen, z.B. WI-<br />

DOS CNC, ist die Protokollierung fester Maschinenbestandteil<br />

und kann mit weiteren Daten (Rohrlänge, Produktionscharge,<br />

Kommissionsnummer usw.) für die Rückverfolgbarkeit,<br />

das sogenannte Traceability, ergänzt werden.<br />

Ausblick<br />

Mit den heute fertigungstechnisch möglichen PE-Großrohren<br />

ist ein Bedarf für die Anpassung der Normen und Richtlinien<br />

entstanden. Sobald hier eine Aktualisierung erfolgt, wird ein<br />

allgemein zugänglicher Erfahrungsschatz zur Verfügung stehen,<br />

der, untermauert durch wissenschaftliche Untersuchungen,<br />

den Anwendern mehr Sicherheit bietet.<br />

Für die praktischen Aufgaben beim Heizelementstumpfschweißen<br />

von PE-Großrohren werden die Anwender zunächst<br />

ihren Bedürfnissen angepasste <strong>neue</strong> Lösungsvorschläge<br />

erarbeiten. <strong>Die</strong>s kommt dem Einsatz von PE-Rohren entgegen<br />

und bedeutet eine weitere Erhöhung der Effizienz und<br />

Wirtschaftlichkeit. Es wird spannend bleiben diese Fortschritte<br />

im PE-Großrohrbereich weiter zu verfolgen.<br />

Literatur<br />

[1] DVS-Taschenbuch, Fügen von Kunststoffen, „Fachbuchreihe<br />

Schweißtechnik, Band 68/IV, 13. Auflage, 2010, Verlag<br />

für Schweißen und verwandte Verfahren DVS-Verlag<br />

GmbH, Düsseldorf<br />

[2] Obermayer, J.; Ganter, W.; Schönteich, M.: Sanierung einer<br />

Trinkwasserleitung DN 1500 mit einem PE100 Linerrohr<br />

durch Sublining; Joining Plastics (2008) Nr. 3<br />

[3] Frank, T.: Schweißen von Rohren mit großem Durchmesser;<br />

JOINING PLASTICS (2008) Nr. 4<br />

[4] Klemm, B.: Stumpfschweißmaschinen für PE-Rohre bis da<br />

2400 mm; gwf - Wasser Abwasser (2012) Nr. 1<br />

Autor<br />

Dipl.-Ing. (FH) Bernd Klemm<br />

WIDOS Wilhelm Dommer Soehne<br />

GmbH, Ditzingen<br />

Tel. +49 7152 9939-59<br />

E-Mail: bernd.klemm@widos.de<br />

Bild 16: Manuelles<br />

Hydraulikaggregat<br />

mit<br />

Protokollierungseinheit<br />

(WIDOS)<br />

3-4 / 2012 219


Fachbericht<br />

Wasserversorgung<br />

Räumliche und zeitliche<br />

Clusteranalyse des<br />

Trinkwassernetzes von Kuala<br />

Lumpur, Malaysia<br />

Von Basheer Obaid, Hans-Christian Sorge, Rolf-<strong>Die</strong>ter Wilken<br />

<strong>Die</strong>ser Beitrag stellt einen neuartigen Ansatz dar, um mittels georeferenzierter und zeitabhängiger Schadensdaten-<br />

Analyse auch bei unzureichender Datenqualität eine belastbare Netzanalyse durchzuführen. Grundlage dieses Ansatzes<br />

ist eine laufende Dissertation an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz mit Unterstützung des IWW Rheinisch-Westfälisches<br />

Institut für Wasserforschung gemeinnützige GmbH und Syabas Company (Kuala Lumpur Water<br />

Company). Innovativer Kern des Ansatzes ist die fortgeschrittene, räumlich-zeitliche Analyse von Bestands- und<br />

Schadensdaten aus Kuala Lumpur mittels GIS-Werkzeugen. Es wurden ca. 2.500 Rohrbrüche aus den Jahren 2006<br />

bis 2010 an ca. 3.000 km Leitungen aus dem Wasserversorgungsnetz von Kuala Lumpur analysiert, das hauptsächlich<br />

aus Asbestzementleitungen besteht. Dabei wurden Zusammenhänge zwischen zeitlichen und räumlichen Abständen<br />

zwischen einzelnen Schäden aufgedeckt und bewertet.<br />

Eine genaue Lokalisierung einzelner Leitungsabschnitte zur<br />

Durchführung notwendiger Instandhaltungsmaßnahmen ist<br />

mittels Auswertung von Bestands- und Schadensstatistiken<br />

allein meist nicht möglich. <strong>Die</strong> georeferenzierte Datenanalyse<br />

schafft hier Abhilfe und kann gleichzeitig der Aufklärung<br />

auffälliger Schadensereignisse ohne offensichtliche<br />

Schadensursache(n) dienen.<br />

Das Hauptziel der hier vorgestellten Arbeit war daher, eine<br />

Methode zu erarbeiten, um mittels Clusteranalyse und verfügbarer<br />

Schadens- und Bestandsdaten schadensauffällige<br />

Leitungs- und Netzabschnitte identifizieren zu können und für<br />

die Instandhaltungsplanung nutzbare Zusammenhänge zwischen<br />

zeitlich und räumlich auseinander liegenden Rohrschäden<br />

zu generieren. Des Weiteren soll mit dieser Arbeit das<br />

große Potenzial der georeferenzierten Clusteranalyse für die<br />

Netzbewertung gezeigt werden.<br />

Bild 1: Prinzip der<br />

Distanzberechnung<br />

mittels Hawths-Analyse;<br />

t = Zeitabstand,<br />

d = Längenabstand<br />

Kuala Lumpurs Wasserversorgungsnetz<br />

Zunächst soll zum besseren Verständnis das Leitungsnetz von<br />

Kuala Lumpur beschrieben werden. Gegenstand der Untersuchungen<br />

waren die Verteilungsleitungen ab DN 100. Das<br />

Netz ist i. M. über 50 Jahre alt und liefert täglich ca. 3,9 Mio.<br />

m³ Trinkwasser an ca. 6 Mio. Abnehmer [1]. <strong>Die</strong> Gesamtnetzlänge<br />

beträgt über 23.500 km in den Nennweitenbereichen<br />

DN 100 bis DN 2.200. Pro Jahr treten ca. 1.140 Rohrbrüche<br />

und ca. 10.000 Leckagen auf.<br />

Korrelation zwischen räumlicher und<br />

zeitlicher Distanz von Rohrschäden<br />

Nachdem durch Syabas Bestandsdaten in Form von Vektordaten<br />

(georeferenzierte digitale Karten) und Schadensdaten<br />

im .xls-Format übergeben und aufbereitet wurden, startete<br />

die räumliche Analyse der einzelnen Schäden mittels der sog.<br />

Hawths-Analyse. Bild 1 zeigt das Konzept dieser Analyse. Es<br />

wird die jeweilige Distanz zwischen drei vermeintlich benachbarten<br />

Schäden berechnet und in Zusammenhang gebracht.<br />

Das Konzept wurde auf insgesamt ca. 2.500 Schadensfälle<br />

angewandt und hierbei die längsten, kürzesten und mittleren<br />

Distanzen zwischen zwei Schadensstellen angegeben.<br />

<strong>Die</strong> größte ermittelte Distanz zwischen zwei Schäden betrug<br />

596 m, während erwartungsgemäß die kleinste Distanz 0 m<br />

betrug (kann als direkter Folgeschaden bezeichnet werden,<br />

wenn auch der zeitliche Abstand gering ist). Im Mittel betrug<br />

die Distanz zwischen zwei Schäden 70 m.<br />

Eine Methode, um die Abhängigkeiten zwischen räumlichen<br />

und zeitlichen Variablen zu finden, ist die sog. Pearson-<br />

Korrelation [2]. Der zugehörige Korrelationskoeffizient gibt<br />

das Maß des sog. linearen Zusammenhangs zwischen zeitgleichen<br />

Messwerten (Schadensdaten) zweier verschiedener<br />

Merkmale (z.B. Lage) an. Ein Wert von 1 bzw. -1 bedeutet volle<br />

220 3-4 / 2012


Übereinstimmung, während ein Wert von 0 überhaupt keinen<br />

Zusammenhang zwischen zeitlicher und räumlicher Distanz<br />

von Schäden aufweist. Für alle Schäden beträgt der Korrelationskoeffizient<br />

= 0,2. <strong>Die</strong>s ist zwar auf den ersten Blick ein relativ<br />

geringer Wert, jedoch zeigt ein Blick auf Bild 2, dass dieser<br />

Wert dennoch eine signifikante und relativ hohe Korrelation<br />

zwischen Distanz und zeitlichen Intervallen einzelner Schäden<br />

bedeuten muss. Grund ist die hohe Konzentration der einzelner<br />

Punkte (1 Punkt = Wertepaar aus räumlicher und zeitlicher<br />

Distanz zweier Schäden) im Bereich kurzer Distanzen.<br />

In Bild 3 ist erkennbar, dass 18 % aller Schadensstellen<br />

einen Abstand von weniger als 10 m zum nächsten Schaden<br />

aufweisen. Mehr als die Hälfte aller Schäden tritt in einem<br />

räumlichen Abstand von unter 50 m auf. <strong>Die</strong>s stellt eine<br />

Art Indikator für das Risiko des Auftretens des nächsten<br />

Schadens dar. Der nächste Schaden ist mit relativer Sicherheit<br />

innerhalb eines Abstandes von 50 m zu erwarten, also<br />

höchstwahrscheinlich an derselben Rohrleitung. <strong>Die</strong>s legt den<br />

Schluss nahe, dass entweder<br />

−−durch den ersten Schaden der zweite Schaden bereits<br />

initiiert wurde (Gesamtschädigung des Rohres, eine<br />

Schadensursache = mehrere Schäden) oder<br />

−−durch die nicht ordnungsgemäße Reparatur des<br />

ersten Schadens der zweite Schaden initiiert wurde<br />

(Bettungsfehler, Verdichtungsfehler usw.).<br />

Zusätzlich wurden auch Schäden detektiert, welche einen Abstand<br />

von < 5 m zum vorigen Schaden aufwiesen. Es kann davon<br />

ausgegangen werden, dass der Zweitschaden an gleicher<br />

Stelle auftrat und durch Digitalisierungsfehler bei der Einmessung/Archivierung<br />

der Daten sich dieser minimale Abstand<br />

herausgebildet hat.<br />

<strong>Die</strong> Analyse der zeitlichen Distanz (Zeitintervall zwischen<br />

zwei benachbarten Schäden) wurde auf ähnliche Weise wie<br />

die räumliche Distanz-Analyse vorgenommen. In Tabelle 1<br />

sind die Zeitintervall-Klassen in Tagen zwischen zwei Schäden<br />

aufgelistet sowie die Anzahl der Schäden, die der jeweiligen<br />

Zeitintervallklasse zuzuordnen sind. Ungefähr 20% aller<br />

Schäden liegen maximal 20 Tage auseinander und ca. 10% der<br />

Schäden sogar nur maximal fünf Tage. <strong>Die</strong>s ist ein weiterer<br />

Indikator, dass es sich tatsächlich um Folgeschäden handelt.<br />

Cluster-Analyse<br />

Der Zustand der Wasserleitungen wird durch eine Vielzahl von<br />

Faktoren beeinflusst. Zu diesen Faktoren gehören die Umgebungs-<br />

und Verlegebedingungen ebenso wie Werkstoffeigen-<br />

Bild 2: Beziehung zwischen der Entfernung und zeitlichen<br />

Abständen von Rohrbrüchen in Kuala Lumpur<br />

Bild 3: Intervalle zwischen den Ausfällen und Ausfall-<br />

Häufigkeiten<br />

Tabelle 1: Verteilung des zeitlichen Abstandes<br />

zwischen Rohrschäden<br />

Intervall<br />

[Tage]<br />

Anzahl<br />

Schäden<br />

Anteil<br />

[%]<br />

Anteil<br />

summiert<br />

[%]<br />

0-5 259 10,5 -<br />

5-10 73 3,0 10,5<br />

10-15 65 2,6 13,5<br />

15 - 20 56 2,3 16,1<br />

20-50 214 8,7 18,4<br />

50-100 256 10,4 27,1<br />

100-200 368 14,9 37,5<br />

>200 1.172 47,6 52,4<br />

Total 2.463 100,0 100,0<br />

3-4 / 2012 221


Fachbericht<br />

Wasserversorgung<br />

Bild 4: Übersicht<br />

zu den gebildeten<br />

DMZ in Kuala<br />

Lumpur mit Angabe<br />

der Anschluss-Dichte<br />

[Hausanschlüsse<br />

pro km Versorgungsleitung]<br />

schaften und Betriebsbedingungen. Um Rohrleitungen mit<br />

gleichen Eigenschaften bzw. Verlegebedingungen und somit<br />

mit zu erwartenden gleichen Bruch- bzw. Schadensverhalten<br />

zu identifizieren, wurde eine räumliche Cluster-Analyse durchgeführt<br />

[3]. Hierbei wurde die räumliche Verteilung homogener<br />

Rohrleitungs-Klassen errechnet und dargestellt. <strong>Die</strong> hier<br />

genutzten Attribute zur Bildung homogener Klassen waren<br />

der Rohrwerkstoff (hier: AZ),<br />

die Schadensdichte [Schäden pro km²] und<br />

der Rohrdurchmesser [mm].<br />

Ein Ergebnis der Cluster-Analyse war hier die Identifizierung<br />

der schadensanfälligsten Leitungsdurchmesser. Der höchste<br />

Prozentsatz an Schäden tritt erwartungsgemäß an kleineren<br />

Durchmessern auf: DN 150 mit 39% sowie DN 100 mit 37%<br />

aller Leitungsschäden, was etwa 76% der gesamten Schäden<br />

betrifft. Grund hierfür ist üblicherweise das geringere statische<br />

Widerstandsmoment kleinerer Nennweiten und die damit<br />

für spröde Rohrwerkstoffe typische höhere Empfindlichkeit<br />

gegenüber Längsbiegespannungen (dünnere Rohr brechen<br />

eher als dickere Rohre) [4].<br />

Durch die Einteilung in einzelne Rohrnetzbezirke bzw. Netzzonen<br />

zur gezielten Wasserverlustmessung (DMZ = District<br />

Metering Zone) können ca. 17% des Versorgungsgebietes von<br />

Syabas Water auf Leckagen bzw. Wasserverluste überwacht<br />

werden. <strong>Die</strong> Einteilung in DMZ ist des Weiteren notwendig, um<br />

ein sog. Druck-Management durchzuführen und dessen Erfolg<br />

zu bewerten (Absenkung des Druckes in einzelnen Zonen<br />

führt zu verringerten Wasserverlustraten und ggf. bei spröden<br />

Rohrwerkstoffen zu einer verringerten Schadensrate). Nach<br />

Möglichkeit sollten Netzabschnitte mit hoher Schadensdichte,<br />

Leitungsdichte bzw. Hausanschlussdichte für die Einteilung in<br />

solche Zonen gewählt werden. In Bild 4 ist zu erkennen, dass<br />

diese Einteilung nicht in allen Fällen für Kuala Lumpur vorgenommen<br />

werden konnte. Vor allem im Stadtzentrum mit hoher<br />

Leitungs- und Anschlussdichte sind keine DMZ gebildet worden,<br />

da bedingt durch die Bauweise (mehrgeschossige Häuser)<br />

eine Druckabsenkung nicht zulässig gewesen wäre.<br />

Ein Vorteil bei der Bildung von DMZ ist, dass anhand der<br />

gemessenen Wasserverlustraten auf die Anzahl von Leckagen<br />

geschlossen werden kann. Dadurch kann überprüft werden, ob<br />

ein Zusammenhang zwischen der (steigenden) Anzahl von Leckagen<br />

(undichte Muffen oder Perforierungen) und der Anzahl<br />

von Rohrbrüchen besteht. In Bild 5 wird deutlich, dass es eine<br />

gewisse Korrelation zwischen Anzahl von Brüchen zur Anzahl<br />

von Leckagen gibt. Unabhängig von der absoluten Anzahl steigen<br />

und fallen die Bruch- und Leckagezahlen relativ gemeinsam.<br />

Vermutlich werden die Bodenfeuchtigkeit und damit das<br />

Tragverhalten des Bodens neben Witterungseinflüssen (Extremniederschläge)<br />

durch kleinere Wasserverluste, verursacht<br />

durch Leckagen, beeinflusst. Hinzu kommt, dass die Wanddicke<br />

der Rohre durch den austretenden Wasserstrahl lokal stark<br />

reduziert werden kann. Somit sind zwei Voraussetzungen für<br />

den Bruch der relativ spröden AZ-Leitungen gegeben:<br />

lokale Schwächung der Rohrwand = verringertes Widerstandsmoment<br />

Umlagerung von Lasten im Boden = erhöhte Längsbiegespannungen<br />

Undichte Rohrverbindungen können denselben Effekt hervorrufen,<br />

weshalb in Netzabschnitten mit hoher Rohrverbindungsdichte<br />

das Bruchrisiko höher ist.<br />

In Bild 5 ist weiterhin erkennbar, dass ungefähr ab Januar<br />

2006 mit der Er<strong>neue</strong>rung von schadhaften Leitungen begonnen<br />

und bis Januar 2008 ca. 600 km ersetzt wurden.<br />

Zusätzlich wurden ab Januar 2007 vermehrt DMZ gebildet,<br />

verbunden mit gezielter Leckageortung (inkl. Reparatur) und<br />

Druckmanagement (Reduzierung von Wasserverlusten und<br />

Brüchen). Beide Aktivitäten scheinen sich auf die Anzahl der<br />

Rohrbrüche und Leckagen auszuwirken – erkennbar an der<br />

sinkenden Leckage-Rate ab Januar 2007 bzw. der sinkenden<br />

Rohrbruchrate ab Mai 2007.<br />

Bild 5: Anzahl von Rohrbrüchen und Leckagen im Verhältnis<br />

zur zugehörigen Leitungslänge (innerhalb der DMZ)<br />

Schlussfolgerungen und technische<br />

Auswirkungen<br />

Bezogen auf die Wasserversorgung von Kuala Lumpur wurde<br />

mit der beschriebenen georeferenzierten Analyse der Zusammenhang<br />

zwischen Schadensstelle und Schadenshäufigkeit<br />

222 3-4 / 2012


aufgezeigt. <strong>Die</strong>s äußert sich darin, dass festgestellt wurde, dass<br />

mehr als 50 % aller Rohrschäden im Umkreis von 40–50 m<br />

eines vorangegangenen Schadens auftreten und 10 % aller<br />

Schäden wiederholt an derselben Stelle auftreten. Beide Beobachtungen<br />

legen den Schluss nahe, dass die gesamten Leitungsabschnitte<br />

von einer stark voranschreitenden Zustandsverschlechterung<br />

betroffen sind und im Falle von Reparaturen<br />

aufgrund mangelhafter Sorgfalt Folgeschäden initiiert werden.<br />

Autoren<br />

Dr.-Ing. Hans-Christian Sorge<br />

IWW Zentrum Wasser , Regionalstandort<br />

Rhein-Main, Biebesheim<br />

Tel. +49 69 25490 8020<br />

E-Mail: c.sorge@iww-online.de<br />

Danksagungen<br />

<strong>Die</strong> hier vorgestellte Forschungsarbeit wurde unter Förderung<br />

des Deutschen Akademischen Austauschdienstes DAAD und<br />

in Kooperation mit dem IWW Zentrum Wasser und der Johannes<br />

Gutenberg-Universität Mainz erarbeitet. <strong>Die</strong> hierfür<br />

verwendeten Daten wurden freundlicherweise von der Syabas<br />

Water Company, Kuala Lumpur zur Verfügung gestellt.<br />

Hierfür sei an dieser Stelle nochmals herzlich für die fruchtbare<br />

und produktive Zusammenarbeit gedankt.<br />

Literatur<br />

[1] http://www.7t.dk/products/aquis/references/kuala_lumpur.aspx;<br />

aufgerufen am 30.01.2012.<br />

[2] D.P. de Oliveira et al., (2010), A density-based spatial<br />

clustering approach for defining local indicators of drinking<br />

water distribution pipe breakage, Adv. Eng. Informat.<br />

doi:10.1016/j.aei. 2010.09.001.<br />

[3] K. Sugihara, A. Okabe, T. Satoh, (2009) Computational<br />

method for the point cluster analysis on networks, GeoInformatica.<br />

[4] Sorge, H.-Chr.: Technical condition assessment of metallic<br />

water supply pipes as part of their rehabilitation planning,<br />

LESAM 2007 – 2nd Leading Edge Conference on Strategic<br />

Asset Management, Lisbon, Portugal 17.-19. October 2007.<br />

Basheer Obaid<br />

Doktorand an der Johannes Gutenberg-Universität<br />

Mainz-Deutschland/<br />

IWW Zentrum Wasser, Regionalstandort<br />

Rhein-Main, Biebesheim<br />

Tel. +49 2084 0303620<br />

E-Mail: obaid@uni-mainz.de<br />

Prof. Dr. Rolf-<strong>Die</strong>ter Wilken<br />

Vorsitzender der Schutzkommission<br />

beim Bundesministerium des Inneren,<br />

Idstein<br />

Tel. +49 69 25490 8000<br />

E-Mail: wilken@prof-wilken.eu<br />

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3-4 / 2012 223


Projekt kurz beleuchtet<br />

Wasserversorgung<br />

Leipziger Wasserleitung mit<br />

Rohrstrangrelining saniert<br />

Rund 800 m der Verbindungsleitung zwischen den Wasserwerken Canitz und Thallwitz hat die Ludwig Pfeiffer Hoch- und<br />

Tiefbau GmbH & Co. KG im Auftrag der KWL - Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH mit dem so genannten Rohrstrangrelining-Verfahren<br />

saniert. Hierbei wurden auf einer Länge von 450 m und 360 m PE-HD-Rohre DA 800 x 47,4 mm, SDR 17,<br />

in zwei Haltungen aus Stahlbetonrohren eingezogen. Das Ergebnis ist eine statisch selbsttragende und neuwertige Rohrleitung,<br />

die über gute hydraulische Eigenschaften, Dichtigkeit, Druckfestigkeit und Korrosionsbeständigkeit verfügt.<br />

<strong>Die</strong> Wasserversorgung der Stadt Leipzig blickt auf eine<br />

lange Geschichte zurück. Bereits in den 60er Jahren<br />

des 19. Jahrhunderts wurde das Wasserwerk Connewitz<br />

in Betrieb genommen, das die erste Druckwasserversorgungsanlage<br />

der Stadt speiste. 1887 übernahm<br />

das Wasserwerk Naunhof 1 die Versorgung, das<br />

zweite Naunhofer Wasserwerk ging 1896 in Betrieb.<br />

Im Jahr 1912 nahm das bis heute größte Leipziger Wasserwerk<br />

Canitz seinen Betrieb auf. 1943 kam das Wasserwerke<br />

Thallwitz hinzu. Heute wird die Region Leipzig<br />

zu ca. 70 % aus der Eigenversorgung der Kommunalen<br />

Wasserwerke Leipzig durch die vier Großwasserwerke<br />

Canitz, Thallwitz, Naunhof 1 und Naunhof 2 versorgt.<br />

Mit dem Ausbau des Wasserwerkes in Canitz<br />

– in Spitzenzeiten werden fast 2.000 m 3 Wasser pro<br />

Stunde nach Leipzig gepumpt – hat die KWL die Trinkwasserversorgung<br />

des Ballungsraumes Leipzig in den<br />

nächsten Jahrzehnten sichergestellt.<br />

Foto: Ludwig Pfeiffer<br />

Bild 1: Kernstück des Auftrages stellte der Einzug von rund 800 m<br />

PE-HD-Rohren in der Nennweite DA 800, SDR 17, in die vorhandene<br />

Trinkwasserleitung DN 845 Stb dar<br />

PE-HD-Rohre in alteR Leitung<br />

Im Zuge der Sanierungsarbeiten wurde auch die Verbindungsleitung<br />

zum Wasserwerk Thallwitz er<strong>neue</strong>rt.<br />

Bei der routinemäßigen Kamera-Befahrung waren<br />

deutliche Schadensbilder an der alten Stahlbetonleitung<br />

zu Tage getreten, die der langjährigen Nutzungsdauer<br />

entsprachen. Dementsprechend hatte die Ludwig<br />

Pfeiffer Hoch- und Tiefbau GmbH & Co. KG. bereits<br />

2009 rund 1.400 m der Wasserleitung in einem<br />

ersten Bauabschnitt er<strong>neue</strong>rt. „Schon damals hatte<br />

sich der Auftraggeber für eine Er<strong>neue</strong>rung mit einem<br />

PE-HD-Liner entschieden“, erklärt Dipl.-Ing. (FH) Mario<br />

Werner, Bauleiter des ausführenden Unternehmens.<br />

Auch im zweiten Bauabschnitt kam dieses Verfahren<br />

zum Einsatz. Kernstück des Auftrages stellte der Einzug<br />

von rund 800 m PE-HD-Rohren in der Nennweite<br />

DA 800, SDR 17, in die vorhandene Trinkwasserleitung<br />

DN 845 Stb dar. „Neben der hierfür notwendigen Erstellung<br />

der Einsetz- und Ziehbaugruben für das Relining<br />

gehörte die offene Verlegung von rund 160 m<br />

Trinkwasserleitung DN 800 GGG sowie der Einbau von<br />

Absperrschiebern zum Leistungsumfang“, so Werner<br />

weiter.<br />

224 3-4 / 2012


Zu einem Strang zusammengeschweiSSt<br />

Das Einziehen von Kunststoffrohren in schadhafte Rohrleitungen<br />

wird seit mehr als 25 Jahren zur Leitungssanierung<br />

angewendet. Durch das so genannte Relining entsteht ein<br />

<strong>neue</strong>s und dichtes Rohrleitungssystem in der Trasse der alten<br />

Rohrleitung, ohne das große Erdarbeiten ausgeführt werden<br />

müssen. „Beim Rohrstrangrelining werden die Rohre vor<br />

der Einbaustelle zu einem Strang zusammengeschweißt und<br />

dann komplett eingezogen“, schildert Bauleiter Werner das<br />

Verfahren. Grundsätzlich kann Rohrrelining – unterschieden<br />

wird je nach Einbauvariante nach Rohrstrang-, Langrohr- und<br />

Kurzrohrrelining – im Bereich von Gas-, Wasser- und Abwasserrohrleitungen<br />

sowie Industrierohrleitungen bei fast allen<br />

Schadensarten eingesetzt werden, sofern eine Querschnittsreduzierung<br />

der bestehenden Rohrleitung möglich ist.<br />

Bild 2: Während des Einziehvorgangs des Rohrstranges wird<br />

permanent darauf geachtet, dass das einzuziehende PE-HD-Rohr beim<br />

Übergang in das Altrohr nicht beschädigt wird<br />

Foto: Ludwig Pfeiffer<br />

Ringraum abschlieSSend verfüllt<br />

<strong>Die</strong> Reinigung des Altrohres sowie eine erneute Kamerabefahrung<br />

gehören zu den vorbereitenden Arbeiten. „Damit<br />

stellen wir sicher, dass das Altrohr ausreichend gereinigt ist<br />

und der Inliner beim Einbringen in das Altrohr nicht beschädigt<br />

wird“, so Werner. „Ragen Hindernisse in den Querschnitt<br />

des Altrohres hinein, müssen diese unter TV-Beobachtung<br />

entfernt werden.“ Danach wird mit einer Kalibermessung der<br />

Querschnitt des Altrohres überprüft, dann kann mit dem<br />

Einzug des Rohrstranges begonnen werden. Hierfür sind die<br />

entsprechenden Winden aufzustellen und für die zu erwartenden<br />

Einziehkräfte zu sichern. Während des Einziehvorgangs,<br />

der in Form einer elektronischen Aufzeichnung dokumentiert<br />

wird, wird permanent darauf geachtet, dass das<br />

einzuziehende PE-HD-Rohr beim Übergang in die Einziehgrube<br />

und in das Altrohr nicht beschädigt wird. Nach dem<br />

vollständigen Einzug des <strong>neue</strong>n Rohrstranges wird der Ringraum<br />

abschließend mit einem Dämmer kraftschlüssig verfüllt.<br />

<strong>Die</strong> Baumaßnahme konnte mit der abschließenden<br />

Druckprüfung erfolgreich und zur Zufriedenheit des Auftragnehmers<br />

abgeschlossen werden. <strong>Die</strong> <strong>neue</strong> Rohrleitung<br />

verfügt über eine statisch ausreichende Tragfähigkeit, gute<br />

hydraulische Eigenschaften, Dichtigkeit, Druckfestigkeit und<br />

Korrosionsbeständigkeit. Auch in punkto Wirtschaftlichkeit<br />

konnte das Verfahren punkten. „Rohrrelining steht für rationelle<br />

und wirtschaftliche Sanierung“, so Werner abschließend.<br />

„<strong>Die</strong> Sanierung verläuft ohne nennenswerte Beeinträchtigung<br />

der Umwelt und der geringe Aufwand an Tiefbauarbeiten<br />

und die kurze Bauzeit halten die Gesamtkosten<br />

in der Regel gering.“<br />

Bild 3: Beim Rohrstrangrelining werden die Rohre vor der Einbaustelle<br />

zu einem Strang zusammengeschweißt und dann komplett<br />

eingezogen<br />

Foto: Ludwig Pfeiffer<br />

Kontakt<br />

Ludwig Pfeiffer Hoch- und Tiefbau GmbH & Co. KG, Kassel,<br />

E-Mail: kassel@ludwigpfeiffer.com<br />

Bild 4: Der Einbau von Absperrschiebern und Knotenpunkten<br />

gehörte ebenfalls zum Umfang der Leistungen<br />

Foto: Ludwig Pfeiffer<br />

3-4 / 2012 225


Projekt kurz beleuchtet<br />

Wasserversorgung<br />

Anwendungsbeispiele für längskraftschlüssige<br />

Steckverbindungen<br />

Seit vielen Jahren bereits in der Praxis bewährt, bieten längskraftschlüssige Verbindungen wie die REINOGRIP® Steck-Kupplung<br />

eine witterungsunabhängige, schnelle und sichere Alternative zur Schweißung von Leitungssystemen. Im vorliegenden Bericht<br />

wird dies anhand zweier Anwendungsbeispiele dokumentiert.<br />

Sanierung einer Trinkwasserleitung in<br />

Dettingen<br />

<strong>Die</strong> Gemeinde Dettingen an der Erms versorgt ihre rund<br />

2.670 Kunden mit ca. 510.000 m³ Trinkwasser. Dabei unterhalten<br />

die Gemeindewerke ein Rohrnetz von über 121 km<br />

Länge. Neue Leitungen oder Sanierungsmaßnahmen werden<br />

Bild 1: Konfektionierte Anlieferung direkt an die Baustelle:<br />

Ohne Schweißgeräte kann der Bautrupp direkt mit den Verlegearbeiten<br />

beginnen<br />

meist von eigenen Bautrupps bewerkstelligt. Aus Sicherheitsgründen<br />

werden bei den Gemeindewerken generell Schutzmantelrohre<br />

Typ SLM® RC plus von egeplast verbaut.<br />

Bei einer Sanierung von 500 m Trinkwasserleitung in offener<br />

Bauweise standen die Gemeindewerke vor der Herausforderung,<br />

sehr kleine Teilabschnitte vornehmen zu müssen<br />

und Schweißarbeiten in Abhängigkeit von den Witterungsverhältnissen<br />

zu koordinieren. Vor diesem Hintergrund bietet<br />

ein Stecksystem viele Vorteile: Zum einen entfallen dabei die<br />

Schweiß- und Abkühlzeiten, zum anderen ist man wetterunabhängig.<br />

Auch sind für diese Verbindungstechnik keine ausgebildeten<br />

Schweißer vor Ort nötig.<br />

Der Vorschlag, die Rohre gleich mit angeschweißter Muffe<br />

und auf Einstecklänge abgemantelten Rohrenden zu liefern,<br />

fand bei egeplast große Zustimmung, bietet dieses System<br />

doch eine praxistaugliche Alternative zum Schweißen unter<br />

Aufrechterhaltung der gewohnten Flexibilität, der dauerhaften<br />

Dichtheit und Druckbeständigkeit.<br />

<strong>Die</strong> SLM® RC plus- Rohre wurden daraufhin mit angeschweißter<br />

längskraftschlüssiger Steckmuffe REINOGRIP® (Einzelkupplung<br />

mit kurzem Anschweißende) und mit auf Einstecklänge<br />

abgemanteltem und angefastem Rohrende vorkonfektioniert<br />

auf Paletten geliefert (Bild 1). Rohr und Verbinder sind<br />

DVGW zertifiziert. Entsprechend schnell gestaltete sich die Sanierung<br />

der Teilabschnitte bei dieser Baumaßnahme (Bild 2).<br />

Bild 2: Montage eines Bogens mit REINOGRIP® Steck-<br />

Kupplung<br />

Projekt Wasserversorgung Rottweil<br />

Um eine wirtschaftliche Wasserversorgung der Stadt Rottweil<br />

in den kommenden Jahrzehnten zu gewährleisten, sorgt das<br />

regionale Versorgungsunternehmen ENRW Energieversorgung<br />

Rottweil GmbH & Co. KG mit erheblichem Aufwand für eine<br />

nachhaltige und verantwortungsvolle Wassernutzung.<br />

Dazu wird das Unternehmen in den kommenden Jahren ein<br />

<strong>neue</strong>s Wasserversorgungskonzept für die Stadt Rottweil umsetzen.<br />

Ein entscheidender Punkt des <strong>neue</strong>n Wasserversorgungskonzeptes<br />

ist die Erhöhung des Eigenwasseranteiles im<br />

Laufe der nächsten fünf Jahre von momentan 25 auf 50 %.<br />

Somit kann die Versorgungssicherheit der Kunden weiter erhöht<br />

werden.<br />

Ein erster Schritt ist die Er<strong>neue</strong>rung und Aufdimensionierung<br />

der beinahe 100 Jahre alten Wasserleitung zwischen<br />

Quellfassung und dem Hochbehälter Zimmern. Des Weiteren<br />

wurden abschnittsweise <strong>neue</strong> Rohre zu den Rottweiler Stadtteilen<br />

verlegt.<br />

226 3-4 / 2012


Rolf Riesch,<br />

Betriebsmeister<br />

Gas<br />

und Wasserversorgung<br />

Gemeinde<br />

Dettingen<br />

Oliver Arnold,<br />

Meister und<br />

Teamleiter Gas<br />

und Wasser der<br />

ENRW Energieversorgung<br />

Rottweil GmbH<br />

Auf einer Teilstrecke vorwiegend in 55° Hanglage haben<br />

sich die ENRW für SLM-Rohre (PE 100 RC-Rohr mit PP-<br />

Schutzmantel) d 355 mm SDR 11 der egeplast GmbH mit<br />

werksseitig angeschweißten Steck-Kupplungen REINOGRIP XL<br />

(Reinert-Ritz GmbH) entschieden (Bild 3 und 4).<br />

<strong>Die</strong> längskraftschlüssige Steck-Kupplung lässt sich schnell<br />

verarbeiten und lange Vorbereitungszeiten für die Verbindungen<br />

sind nicht notwendig. <strong>Die</strong> Verbindungsarbeiten lassen sich<br />

gerade in unwegsamem Gelände einfach und praktikabel<br />

durchführen. Gerade im Steilhang ist es von Vorteil, dass der<br />

Transport von schweren Gerätschaften wie Schweißgerät,<br />

Schälgerät und Kabeltrommel entfällt.<br />

„Aufgrund dieser ersten Erfahrung mit längskraftschlüssigen<br />

Steck-Kupplungen in PE beurteile ich das Stecken von PE-<br />

Rohren im Vergleich zur Schweißtechnik als gleichwertig was<br />

Qualität und Sicherheit angeht. Aus meiner Sicht eignet sich<br />

die Technik bei schwer zugänglichem Gelände hervorragend.<br />

Daher würde ich bei ähnlich gelagerten Baumaßnahmen das<br />

Stecken dem Schweißen jederzeit wieder vorziehen. Bei Baumaßnahmen<br />

größeren Ausmaßes ist sicherlich mitunter eine<br />

genaue Kostenvergleichsrechnung notwendig, aufgrund derer<br />

eine Entscheidung für die jeweilige Technik fallen würde“, erklärt<br />

Oliver Arnold, ENRW Energieversorgung Rottweil GmbH.<br />

Bei der Baumaßnahme kamen ein Ketten- und Schreitbagger<br />

zum Einsatz (Bild 5). Zudem standen ein kleiner Flaschenzug<br />

und ein großes Hebeleisen zur Verfügung. <strong>Die</strong> Druckprüfung<br />

wurde mit einem ölfreien Kompressor mit einem Druck<br />

von 8 bar durchgeführt.<br />

Bild 3: Kontrolliertes und fluchtendes Einstecken der<br />

REINOGRIP XL d 355 mm SDR 11 bei 55° Hanglage<br />

Umfassendes Steck-System<br />

Ein komplettes und homogenes Baukastensystem bestehend<br />

aus E-Stücken, T-Stücken und Bögen stehen dem Anwender in<br />

allen Varianten zur Verfügung. T-Stücke für Steckenhydranten<br />

und Kreuzstücke für Schieberkreuze können mittels <strong>Hydranten</strong>-Spitzende<br />

verbunden werden. Ein Zertifikat mit DVGW-<br />

Registriernummer für die Steck-Kupplung REINOGRIP liegt vor.<br />

Damit wird dem Verleger eine Möglichkeit gegeben, PE-<br />

Druckrohre wetterunabhängig, platzsparend, stromlos und damit<br />

sehr flexibel auf jede Baustellensituation angepasst schnell<br />

zu verlegen. Das glatte Anfasen des Rohrendes sorgt für eine<br />

leichtgängige Montage. Neben Witterungseinflüssen wie<br />

Schnee, Hagel, Regen und Minustemperaturen braucht man<br />

nicht auf Feuchte zu achten, die durch Kondensation auftreten<br />

kann. Das bei Sanierungsmaßnahmen immer wieder auftretende<br />

nachlaufende Wasser – trotz Absperrung – verzögert dank<br />

der flexiblen Steck-Kupplung nicht den Baufortschritt.<br />

Bild 4: Montage der Steck-Kupplung mit Flaschenzug<br />

Kontakt<br />

Reinert-Ritz GmbH, Nordhorn, Bernd Damkowski,<br />

Tel. +49 5921 834724, E-Mail: damkowski@reinert-ritz.com,<br />

www.reinert-ritz.com<br />

IFAT Halle B6, Stand 133<br />

Bild 5: Einsatz des Ketten- und Schreitbaggers in 55° Hanglage<br />

3-4 / 2012 227


Projekt kurz beleuchtet<br />

Wasserversorgung<br />

RAC Service GmbH saniert Regelarmaturen der Talsperre Pirk<br />

Technische Kleinode wieder zum<br />

Laufen gebracht<br />

Im Jahr 2008 setzte die RAC Service GmbH im Auftrag der Landestalsperrenverwaltung Sachsen die Regelarmaturen am<br />

Grundablass der Talsperre Pirk instand. Besonders erwähnenswert ist der Umstand, dass es sich bei den Industriearmaturen um<br />

zwei hydraulisch betriebene Ringkolbenventile handelt. An diesen waren bei einer routinemäßig durchgeführten Funktionsprüfung<br />

Unregelmäßigkeiten im Bewegungsablauf festgestellt worden, die eine sofortige Grundüberholung nötig machten. Nach<br />

den umfangreichen Instandsetzungs- und Reparaturarbeiten in den Werkstätten der RAC in Chemnitz konnten die beiden<br />

Schwergewichte wieder an ihrem ursprünglichen Standort im Schieberhaus unterhalb der Talsperrenmauer eingebaut werden.<br />

Seitdem erfüllen die beiden Armaturen wieder reibungslos ihren <strong>Die</strong>nst: Bis zu 20 m 3 Wasser pro Sekunde können geregelt vom<br />

Wasser- zum Tosbecken der Talsperre geleitet werden.<br />

HIntergrund<br />

<strong>Die</strong> Talsperre Pirk, die über eine überstaute Vorsperre und drei<br />

Vorbecken verfügt, liegt im Vogtland in der Nähe des Ortes<br />

Taltiz bei Oelsnitz und staut das Wasser der Weißen Elster.<br />

Seit der Einweihung im Jahr 1939 erfüllte die Talsperre verschiedene<br />

Aufgaben. Unter anderem lieferte der Stausee<br />

Brauchwasser für Industrie und Gewerbe. Außerdem dient<br />

das Bauwerk dem Hochwasserschutz und in niederschlags-<br />

armen Zeiten wird das Wasser zur Aufhöhung der Weißen Elster<br />

genutzt.<br />

<strong>Die</strong> Staumauer besteht aus einem Zement-Thurament-<br />

Gemisch, das als Stampfbeton verarbeitet wurde. An der<br />

Luftseite ist die Staumauer mit Steinen aus vogtländischem<br />

Diabas verblendet. <strong>Die</strong> leicht gebogene Gewichtsstaumauer<br />

mit einem Radius von 1000 m ist 250 m lang und am Fuß bis<br />

zu 15 m breit. Ihre Höhe über der Gründungssohle beträgt<br />

Foto: RAC<br />

Bild 1: <strong>Die</strong> Talsperre Pirk ist mit zwei parallel angeordneten Grundablassleitungen ausgestattet. <strong>Die</strong>se werden durch hydraulische<br />

Ringkolbenventile geregelt<br />

228 3-4 / 2012


Foto: RAC<br />

23,20 m. Längs der Staumauer verläuft ungefähr in Geländehöhe<br />

ein Kontrollgang, in den die vertikalen Dränageleitungen<br />

der Mauerentwässerung sowie die Sohldränagen münden.<br />

Hydraulische Ringkolbenventile -<br />

einfach aber genial<br />

<strong>Die</strong> Talsperre ist mit zwei parallel angeordneten Grundablassleitungen<br />

mit einem Durchmesser von je 2.000 mm ausgestattet.<br />

<strong>Die</strong>se werden durch hydraulische Ringkolbenventile<br />

geregelt. <strong>Die</strong> bei J. M. Voith in Heidenheim hergestellten jeweils<br />

22 t schweren Armaturen haben eine Baulänge von<br />

3,80 m und einen Außendurchmesser von 3,23 m. Sie bestehen<br />

aus einem Stahlgehäuse in dessen Innenraum sich ein freilaufender<br />

Kolben, der so genannte Plungerkörper, bewegt. Er<br />

hat zwei kleine Öffnungen, welche die äußere Hülle mit dem<br />

inneren Plungerraum verbinden.<br />

<strong>Die</strong> Funktionsweise der Armatur ist dadurch gekennzeichnet,<br />

dass der Plungerkörper hauptsächlich durch den anstehenden<br />

Wasserdruck bewegt wird. <strong>Die</strong> Steuerung des Wasserdrucks<br />

erfolgt über ein Zahnstangengetriebe mit Ventil.<br />

Beim Öffnen wird die Zahnstange bewegt und das Ventil geöffnet.<br />

Während das Wasser aus dem Plungerkörper entweicht,<br />

strömt über Öffnungen in der Kolbenraumhülle und<br />

zwei weiteren Öffnungen im Plungerkörper Wasser in den<br />

Plungerraum nach.<br />

Sobald das Ventil vollständig geöffnet ist und mehr Wasser<br />

ab- als zufließt, kommt es zu einem Druckabfall im Plungerraum.<br />

Über die Öffnungen in der Kolbenraumhülle beginnt<br />

der anstehende Wasserdruck im Ringraum nun auf den hinteren<br />

Teil des Plungerkörpers zu wirken. Aufgrund der Druckentlastung<br />

des Innenraums wird der Plunger weiter verschoben.<br />

Das Wasser kann nun frei austreten. Sind Zu- und Abflussmenge<br />

gleich, kommt es zu einem Druckausgleich und<br />

der Plungerkörper pendelt sich in einer neutralen Position ein.<br />

Wird das Ventil weiter geöffnet, beginnt der Vorgang von<br />

Neuem, bis der Plungerkörper den hinteren Endzustand erreicht<br />

hat. In dieser Stellung ist das Ringkolbenventil voll geöffnet.<br />

Beim Schließvorgang, der wiederum durch die Bewegung<br />

der Zahnstange ausgelöst wird, wiederholen sich diese<br />

Abläufe in der entgegengesetzten Richtung.<br />

Bild 2:<br />

Demontage der<br />

Ringkolbenventile:<br />

Ausbau des<br />

wasserseitigen<br />

Gehäuses<br />

Bild 3: Regelrechte mm-Arbeit: Ausbau des luftseitigen Gehäuses<br />

mit Plungerkörper<br />

Foto: RAC<br />

70 Jahre störungsfreier Betrieb<br />

Nachdem die beiden Ringkolbenventile fast 70 Jahre lang einwandfrei<br />

funktionierten, kam es im Rahmen von umfangreichen<br />

Sedimenträumungen in der Vorsperre Dobeneck und<br />

gleichzeitigen Sanierungsarbeiten an der Hauptsperre zu ersten<br />

Störungen an den Armaturen.<br />

Bei einer turnusmäßigen Funktionsprobe im Juni 2008 ließ<br />

sich das Ringkolbenventil im linken Grundablass ab einem Öffnungsgrad<br />

von 22 % nicht mehr über die Elektroantriebe bewegen.<br />

Eine weitere Bewegung war nur noch im Handbetrieb<br />

und unter großem Kraftaufwand möglich. Das gleiche Problem<br />

trat auch beim rechten Grundablass auf; auch hier war<br />

eine Steuerung über Elektroantrieb nicht mehr möglich.<br />

Eine erste, über das Mannloch durchgeführte Innen inspektion<br />

brachte keine eindeutige Klarheit über die Ursache<br />

der Schwergängigkeit. In einem zweiten Versuch ließ sich das<br />

rechte Ringkolbenventil noch bis 47 % Öffnungsgrad bewegen,<br />

allerdings setzte sich der Plungerkörper mit einem lauten<br />

Geräusch fest. Als Ursache wurde schließlich ein Bruch<br />

des inneren Antriebselementes festgestellt, was eine Demontage<br />

der Ringkolbenventile unausweichlich machte.<br />

Nach übereinstimmender Meinung der Fachleute war die<br />

Havarie vor allem mit den niedrigen Stauhöhen während der<br />

Bauarbeiten an der Talsperre zu begründen. <strong>Die</strong> dadurch er-<br />

3-4 / 2012 229


Projekt kurz beleuchtet<br />

Wasserversorgung<br />

höhte Einspeisung von Sedimenten in die Ringkolbenventile<br />

führte zu erhöhten Ablagerungen im Ringraum und im Schiebebereich<br />

des Plungerkörpers. Aus der Verhärtung der Sedimente<br />

resultierte dann letztlich die Schwergängigkeit der<br />

Ventile – so die einhellige Meinung.<br />

In Chemnitz generalüberholt<br />

Im Auftrag der Landestalsperrenverwaltung Sachsen bauten<br />

die Techniker der RAC Service GmbH die technischen Kleinode<br />

im August 2008 aus. Über einen Maschinenhauskran mit<br />

15 t Tragkraft konnte nach der Demontage des Ausbaustücks<br />

DN 2000 erst das wasserseitige Gehäuse, danach das luftseitige<br />

Gehäuse mit dem Plungerkörper aus dem Schieberhauskeller<br />

gehoben werden.<br />

Ein Provisorium mit Absperrklappe in der Nennweite<br />

DN 1200 übernahm in der Folgezeit die Regelung des Grundablasses.<br />

Nach der Verladung und dem Transport auf das RAC-<br />

Werksgelände nach Chemnitz wurde der Plungerkörper demontiert,<br />

alle noch nutzbaren Bauteile grundüberholt und defekte<br />

Teile ausgetauscht. „Unter anderem mussten Zahnstange<br />

und Ritzel sowie der gebrochene Lagerblock er<strong>neue</strong>rt werden“,<br />

erklärt Dipl.-Ing. Michael Rottmann, Geschäftsführer<br />

der RAC-Rohrleitungsbau Altchemnitz GmbH. Anschließend<br />

wurden alle Bauteile der Ringkolbenventile für die nächsten<br />

Jahrzehnte fit gemacht. „Dazu zählte eine Reinigung der Innenflächen<br />

und die Versiegelung der Gleitflächen“, so Rottmann<br />

weiter. „Außerdem wurden alle übrigen Innenflächen<br />

mit einem Korrosionsschutz versehen.“<br />

Der Wiedereinbau der sanierten Ringkolbenventile im Jahr<br />

2009 begann mit dem Rückbau des Provisoriums. Ihr Einbau<br />

in das Schieberhaus gestaltete sich als regelrechter Kraftakt,<br />

der aufgrund des hohen Eigengewichts der Bauteile ein<br />

Höchstmaß an Präzision erforderlich machte. „Trotz der enormen<br />

Gewichte der einzelnen Bauteile und der teilweise gewaltigen<br />

Schraubenverbindungen war das eine regelrechte<br />

Präzisionsarbeit, bei der es auf jeden Millimeter ankam“, erinnert<br />

sich RAC-Geschäftsführer Rottmann.<br />

Nachdem in einem letzten Arbeitsschritt der so genannte<br />

Ausbauring verschraubt worden war, konnte ein Funktionstest<br />

durchgeführt werden, der zur Zufriedenheit aller Beteiligten<br />

verlief.<br />

Angebotspalette stetig erweitert<br />

In den letzten Jahren hat sich das Leistungsspektrum der<br />

1995 gegründeten RAC-Rohrleitungsbau Altchemnitz GmbH<br />

deutlich erweitert. „Reparaturarbeiten am Versorgungsnetz<br />

Bild 4: Nach<br />

der Demontage<br />

wurden die Teile<br />

der Ringkolbenventile<br />

zur<br />

Reparatur und<br />

Überholung nach<br />

Chemnitz<br />

transportiert<br />

Foto: RAC<br />

Foto: RAC<br />

Bild 5: Bei<br />

RAC wurde der<br />

Plungerkörper<br />

demontiert, alle<br />

noch nutzbaren<br />

Bauteile<br />

grundüberholt<br />

und defekte Teile<br />

ausgetauscht<br />

230 3-4 / 2012


der Stadt Chemnitz stellten die wirtschaftliche Grundlage am<br />

Anfang sicher“, blickt Michael Rottmann zurück.<br />

Nach dem Eintritt in den Rohrleitungsbauverband (rbv) im<br />

Jahr 1998 wurde die Angebotspalette der RAC-Rohrleitungsbau<br />

Altchemnitz GmbH erheblich erweitert, sodass erfolgreich<br />

Leistungen in allen Sparten des erdverlegten Rohrleitungsbaus,<br />

des Tiefbaus, des Straßen- und Kanalbaus sowie<br />

bei Maurer- und Betonarbeiten angeboten werden können.<br />

Im Anlagenbau konnte das Unternehmen besonders im Bereich<br />

von Kraftwerken, trinkwassertechnischen Anlagen sowie<br />

bei der Bergbausanierung Leistungen anbieten. Eine besondere<br />

Stärke ist dabei die Errichtung von Leitungssystemen<br />

aus Edelstahl; auch bei der Sanierung von Armaturen hat sich<br />

das Unternehmen in den letzten Jahren einen guten Ruf erarbeitet.<br />

2005 wurde die RAC Service GmbH als Tochtergesellschaft<br />

der RAC-Rohrleitungsbau Altchemnitz GmbH gegründet.<br />

<strong>Die</strong> Schwerpunkte liegen in der Instandhaltung von Kraftwerksanlagen,<br />

im Stahlbau und bei der Wartung und Instandsetzung<br />

von Armaturen, Pumpen sowie Arbeits- und Kraftmaschinen.<br />

Ein weiteres Arbeitsgebiet umfasst die Elektrotechnik.<br />

<strong>Die</strong> RAC-Rohrleitungsbau Altchemnitz GmbH und RAC<br />

Service GmbH sind unter anderem nach DVGW-Arbeitsblatt<br />

GW 301 und AGFW-Arbeitsblatt FW 601 zertifiziert. Darüber<br />

hinaus werden Qualitätsanforderungen gemäß DIN EN<br />

ISO 3884-3, Druckgeräterichtlinie 97/23/EG nach<br />

AD 2000-Merkblatt HP 0 oder nach DIN 18800-7:2002-<br />

09 Klasse E erfüllt.<br />

Für Geschäftsführer Rottmann stellt diese Palette an Leistungen<br />

ein sehr umfangreiches Angebotsspektrum dar. Zu<br />

den herausragenden Referenzen beider Unternehmen gehören<br />

neben der kompletten Errichtung der beiden ersten Kurzzeitkältespeicher<br />

in Deutschland für die Stadtwerke Chemnitz<br />

AG und die Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co.<br />

KG auch die Überholung der hydraulischen Ringkolbenventile,<br />

die den Grundablass der Talsperre Pirk regeln.<br />

Kontakt<br />

RAC-Rohrleitungsbau Altchemnitz GmbH, Chemnitz,<br />

Dipl.-Ing. Michael Rottmann, Tel. +49 371 53916-0,<br />

E-Mail: info@rac-bau.de, www.rac-bau.de<br />

Foto: RAC<br />

Bild 6: Ein technisches Meisterwerk: <strong>Die</strong> jeweils 22 t schweren Ringkolbenventile haben<br />

eine Baulänge von 3,80 m und einen Außendurchmesser von 3,23 m. Sie bestehen aus einem<br />

Stahlgehäuse in dessen Innenraum sich ein freilaufender Kolben, der so genannte Plungerkörper,<br />

bewegt<br />

3-4 / 2012 231


Projekt kurz beleuchtet<br />

Wasserversorgung<br />

Bewegliche Stauwehre schützen<br />

Venedig vor Hochwasser<br />

Das Projekt MO.S.E. (modulo sperimentale eletromeccanico)<br />

gehört zum Lagunenschutzprogramm der Stadt Venedig. Ziel<br />

ist es, die norditalienische Stadt an der adriatischen Küste vor<br />

Hochwasser zu schützen, das architektonische Erbe zu bewahren<br />

und das Ökosystem der Lagune zu erhalten. Veränderungen<br />

des ökologischen Gleichgewichts in der Lagune<br />

führten in den vergangenen Jahren zu einer starken Häufung<br />

von sogenannten Jahrhunderthochwassern.<br />

Bewegliche Stauwehre sollen den Schutz der Lagune und<br />

deren Einwohner sichern. <strong>Die</strong> drei Lagunenzufahrten wurden<br />

mit 78 beweglichen Stauwehren ausgestattet. <strong>Die</strong>se sind<br />

20 m breit und bis zu 28 m lang und sind in vier Reihen auf im<br />

Meeresboden verankerten Betonfundamenten befestigt. Im<br />

Normalzustand sind diese Wehre mit Wasser gefüllt und liegen<br />

flach auf dem Meeresboden. Bei einer vorhergesagten<br />

Tide von mehr als 1,1 m werden die Tore mit Druckluft gefüllt,<br />

so dass sie sich der Reihe nach im Wasser aufstellen und<br />

so einen künstlichen Damm bilden.<br />

Der italienische Armaturenhersteller Italvalv hat sich zur<br />

Automatisierung der Wehre für Auma Antriebe der <strong>Generation</strong>.2<br />

entschieden. <strong>Die</strong>se wurden von Italvalv in das System<br />

integriert, mit dem über Hochleistungskugelhähne, Klappen<br />

und Ventile die Wehre automatisch mit Wasser gefüllt bzw.<br />

entleert werden.<br />

Ein entscheidender Grund für die Zusammenarbeit mit Auma<br />

war die Zulassung der Antriebe für den Einsatz in explosionsgefährdeten<br />

Bereichen, da im Einsatzumfeld Methangaslecks<br />

auftreten könnten. Ein weiteres wichtiges Auswahlkriterium<br />

war die Sicherheit der Datenkommunikation. <strong>Die</strong> flexible<br />

Datenschnittstelle der Antriebe der Firma Auma erlaubt<br />

neben einer redundanter Profibus DP Kommunikation auch parallelen<br />

Datenaustausch mittels analoger Signale (4–20 mA).<br />

Somit gibt es eine mehrfache Sicherheit gegen einen Ausfall<br />

der Kommunikation. Insgesamt wurden fast 1.000 explosionsgeschützte<br />

Auma-Stellantriebe in Venedig installiert.<br />

Kontakt<br />

AUMA Riester GmbH & Co. KG, Müllheim, Tel. +49 7631 8090,<br />

E-Mail: riester@auma.com, www.auma.com<br />

IFAT Halle A4, Stand 439<br />

232 3-4 / 2012


Marktübersicht<br />

2012<br />

Rohre + Komponenten<br />

Maschinen + Geräte<br />

Korrosionsschutz<br />

<strong>Die</strong>nstleistungen<br />

Sanierung<br />

Institute + Verbände<br />

Fordern Sie weitere Informationen an unter<br />

Tel. 0201/82002-35 oder E-Mail: h.pelzer@vulkan-verlag.de<br />

www.3r-marktuebersicht.de


2012<br />

RohRe + Komponenten<br />

Marktübersicht<br />

Armaturen<br />

Armaturen + Zubehör<br />

Absperrklappen<br />

Anbohrarmaturen<br />

Rohre<br />

PE 100-RC Rohre<br />

Schutzmantelrohre<br />

234 3-4 / 2012


RohRe + Komponenten<br />

2012<br />

Kunststoff<br />

Formstücke<br />

Rohrdurchführungen<br />

Marktübersicht<br />

Dichtungen<br />

Ihr „Draht“ zur Anzeigenabteilung von<br />

Helga Pelzer<br />

Tel. 0201 82002-35<br />

Fax 0201 82002-40<br />

h.pelzer@vulkan-verlag.de<br />

3-4 / 2012 235


2012<br />

mAschInen + GeRäte<br />

Marktübersicht<br />

Kunststoffschweißmaschinen<br />

horizontalbohrtechnik<br />

Berstlining<br />

Leckageortung<br />

236 3-4 / 2012


KoRRosIonsschutZ<br />

2012<br />

Kathodischer Korrosionsschutz<br />

Marktübersicht<br />

3-4 / 2012 237


2012<br />

KoRRosIonsschutZ<br />

Marktübersicht<br />

Kathodischer Korrosionsschutz<br />

238 3-4 / 2012


KoRRosIonsschutZ<br />

2012<br />

Korrosionsschutz<br />

Marktübersicht<br />

Ihr „Draht“ zur Anzeigenabteilung von<br />

Helga Pelzer<br />

Tel. 0201 82002-35<br />

Fax 0201 82002-40<br />

h.pelzer@vulkan-verlag.de<br />

3-4 / 2012 239


2012<br />

DIenstLeIstunGen / sAnIeRunG<br />

Marktübersicht<br />

<strong>Die</strong>nstleistungen<br />

Ingenieurdienstleistungen<br />

Sanierung<br />

sanierung<br />

Gewebeschlauchsanierung<br />

Öffentliche Ausschreibungen<br />

InstItute + VeRBänDe<br />

Institute<br />

240 3-4 / 2012


InstItute + VeRBänDe<br />

2012<br />

Verbände<br />

Marktübersicht<br />

3-4 / 2012 241


2012<br />

InstItute + VeRBänDe<br />

Marktübersicht<br />

Verbände<br />

8-10 October 2012<br />

Abu Dhabi National Exhibition Centre, UAE<br />

www.powerandwaterme.com<br />

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242 3-4 / 2012


Wissen für die praxis<br />

RSV-Regelwerk<br />

RSV Merkblatt 1<br />

Renovierung von Entwässerungskanälen und -leitungen mit vor Ort härtendem Schlauchlining<br />

2006, 31 Seiten, DIN A4, broschiert, € 35,-<br />

RSV Merkblatt 2<br />

Renovierung von Abwasserleitungen und -kanälen mit Rohren aus<br />

thermoplastischen Kunststoffen durch Liningverfahren ohne Ringraum<br />

2009, 38 Seiten, DIN A4, broschiert, € 29,-<br />

RSV Merkblatt 2.2<br />

Renovierung mit dem TIP-Verfahren ohne Ringraum (in Bearbeitung)<br />

RSV Merkblatt 3<br />

Renovierung von Abwasserleitungen und -kanälen durch Liningverfahren mit Ringraum<br />

2008, 40 Seiten, DIN A4, broschiert, € 29,-<br />

RSV Merkblatt 4<br />

Reparatur von drucklosen Abwässerkanälen und Rohrleitungen durch vor Ort härtende Kurzliner<br />

(partielle Inliner)<br />

2009, 25 Seiten, DIN A4, broschiert, € 29,-<br />

RSV Merkblatt 5<br />

Reparatur von Entwässerungsleitungen und Kanälen durch Roboterverfahren<br />

2007, 22 Seiten, DIN A4, broschiert, € 27,-<br />

RSV Merkblatt 6<br />

Sanierung von begehbaren Entwässerungsleitungen und -kanälen sowie Schachtbauwerken<br />

2007, 23 Seiten, DIN A4, broschiert, € 29,-<br />

RSV Merkblatt 6.2<br />

Schachtsanierung (in Bearbeitung)<br />

RSV Merkblatt 7.1<br />

Renovierung von drucklosen Leitungen / Anschlußleitungen mit vor Ort härtendem Schlauchlining<br />

2009, 24 Seiten, DIN A4, broschiert, € 29,-<br />

RSV Merkblatt 7.2<br />

Hutprofiltechnik zur Einbindung von Anschlußleitungen – Reparatur / Renovierung<br />

2009, 31 Seiten, DIN A4, broschiert, € 30,-<br />

RSV Merkblatt 8<br />

Er<strong>neue</strong>rung von Entwässerungskanälen und Anschlussleitungen mit dem Berstliningverfahren<br />

2006, 27 Seiten, DIN A4, broschiert, € 29,-<br />

RSV Merkblatt 10<br />

Kunststoffrohre für grabenlose Bauweisen<br />

2008, 55 Seiten, DIN A4, broschiert, € 37,-<br />

Vulkan-Verlag<br />

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Faxbestellschein an: 0201/82002-34<br />

Ja, ich / wir bestelle(n) gegen Rechnung:<br />

___ Ex. RSV-M 1 € 35,-<br />

___ Ex. RSV-M 2 € 29,-<br />

___ Ex. RSV-M 2.2 in Bearbeitung<br />

___ Ex. RSV-M 3 € 29,-<br />

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___ Ex. RSV-M 5 € 27,-<br />

Antwort<br />

Vulkan-Verlag GmbH<br />

Postfach 10 39 62<br />

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___ Ex. RSV-M 6 € 29,-<br />

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___ Ex. RSV-M 7.1 € 29,-<br />

___ Ex. RSV-M 7.2 € 30,-<br />

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___ Ex. RSV-M 10 € 37,-<br />

zzgl. Versandkosten<br />

Firma/Institution<br />

Vorname/Name des Empfängers<br />

Straße/Postfach, Nr.<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Telefon<br />

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E-Mail<br />

Branche/Wirtschaftszweig<br />

Bevorzugte Zahlungsweise □ Bankabbuchung □ Rechnung<br />

Bank, Ort<br />

Garantie: <strong>Die</strong>ser Auftrag kann innerhalb von 14 Tagen bei der Vulkan-Verlag GmbH, Postfach 10 39 62, 45039 Essen schriftlich widerrufen<br />

werden. <strong>Die</strong> rechtzeitige Absendung der Mitteilung genügt. Für die Auftragsabwicklung und die Pflege der Kommunikation werden Ihre<br />

persönlichen Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich per Post, Telefon, Telefax<br />

oder E-Mail über interessante Verlagsangebote informiert werde. <strong>Die</strong>se Erklärung kann ich jederzeit widerrufen.<br />

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Fachbericht<br />

Abwasserentsorgung<br />

Göttinger SCHABE in Aktion –<br />

TV-Panoramabilder als Datenbasis<br />

für Sanierungsbedarf im Schacht<br />

Von Juliane Schenk<br />

Um den baulichen und betrieblichen Zustand von Schächten erfassen zu können, ist es erforderlich, sie zu inspizieren.<br />

<strong>Die</strong> Inspektion bei den Göttinger Entsorgungsbetrieben (GEB) erfolgt mit der Kameratechnik „Panoramo SI“, die anschließende<br />

Bewertung erfolgt über das selbst entwickelte Programm SCHABE (SCHAchtBEwertung) nach eigenem<br />

Bewertungskatalog. Ziel der Schachtinspektion ist, langfristig alle 20.500 Schächte und 1.500 Bauwerke im Stadtgebiet<br />

digital zu erfassen und deren aktuellen Zustand für alle am Kanalnetz arbeitenden Personen transparent abbilden<br />

zu können.<br />

Einleitung<br />

In Deutschland gibt es laut DWA-Umfrage aus dem Jahr 2009<br />

ca. 13 Mio. Abwasserschächte in öffentlichen Flächen. Ihre<br />

Bedeutung für die Kanalisation ist enorm. Zum einen können<br />

sie das Abwasser aufnehmen, heben und zusammenführen<br />

und ermöglichen Richtungs-, Neigungs- und Querschnittsänderungen.<br />

Zum anderen stellen sie als Bindeglied zwischen<br />

dem Oberirdischen und Unterirdischen genügend Raum zur<br />

Verfügung, um für Wartungs- und Kontrollzwecke sowohl Inspektions-<br />

als auch Sanierungstechnik in die Kanäle einbringen<br />

zu können. Des Weiteren dienen sie der Be- und Entlüftung.<br />

Obwohl die Schächte fester Bestandteil der Kanalisation<br />

sind und sie ebenso wie die Kanäle die an sie gestellten Anforderungen<br />

nach Tragfähigkeit, Dichtheit, Verkehrssicherheit<br />

und Betriebstauglichkeit erfüllen müssen, wurden sie in<br />

der Vergangenheit eher stiefmütterlich behandelt. Sowohl in<br />

der Inspektion, erst recht in der Bewertung, aber auch in der<br />

anschließenden Sanierung haben sie – im Gegensatz zu den<br />

Kanälen und Anschlussleitungen – ein Schattendasein gefristet<br />

und wurden teilweise nicht wahrgenommen bzw. in ein Kanalsanierungskonzept<br />

integriert.<br />

<strong>Die</strong> Ursachen hierfür waren zum einen in der Unwissenheit<br />

vieler Netzbetreiber, dem Fehlen entsprechender Vorgaben<br />

und Richtlinien, mangelnder technisch sinnvoller Möglichkeiten<br />

zur Inspektion und fehlender Bewertungsprogramme.<br />

Zum anderen lag dies aber auch an einem fast undurchdringlichen<br />

Dschungel von Sanierungsfirmen, -arten und -materialien.<br />

Darüber hinaus bestanden keine zufriedenstellenden,<br />

transparenten, digitalen Lösungen zur Dokumentation.<br />

Bild 1: Blick in den Schacht. <strong>Die</strong> Kameratechnik Panoramo SI verfügt<br />

über einen 3D-Kugelbildscanner zur Schachtinspektion. <strong>Die</strong> Befahrungen<br />

finden in Göttingen immer wochenweise am Stück innerhalb bestehender<br />

Gebiete statt<br />

Ziel: Kreislauf der Schachtsanierung<br />

<strong>Die</strong> Göttinger Entsorgungsbetriebe (GEB) haben die bisher<br />

einzelnen Bausteine Schachtinspektion, Schachtbewertung<br />

und Schachtsanierung zu einem Ganzen zusammengefügt.<br />

Entstanden ist ein Kreislauf, der zwar in einem QM-<br />

Prozess beschrieben wurde und eigenständig ist, jedoch nur<br />

im Zusammenhang innerhalb eines Kanalsanierungskonzeptes<br />

funktionieren kann, über Schnittstellen verfügt und transparent<br />

für alle Beteiligten digital abgebildet wird. Das Ziel war,<br />

diese Bausteine sinnvoll miteinander zu verknüpfen, für jeden<br />

einzelnen Bereich feste Vorgaben und Qualitätsanforderungen<br />

zu definieren, Verantwortliche zu bestimmen, eine lückenlose<br />

und digitale Dokumentation zu garantieren, vorhandene<br />

Informationen über das Kanalinformationssystem (KIS)<br />

zu nutzen und Schnittstellen zu schaffen. Des Weiteren soll<br />

dieser Kreislauf transparent für alle abgebildet werden sowie<br />

in der Bearbeitung der einzelnen Bausteine klar strukturiert<br />

und einfach in der Handhabung sein. Der Schwerpunkt liegt<br />

dabei auf dem Baustein der Schachtbewertung, die über ei-<br />

244 3-4 / 2012


ne eigens geschaffene Access-Datenbank erfolgt, die individuell<br />

gestaltbar und auch für andere Netzbetreiber nutzbar<br />

wäre: „SCHABE“ (SCHAchtBEwertung).<br />

Umsetzung: Inspektion mit Panoramo SI,<br />

Bewertung mit SCHABE<br />

<strong>Die</strong> bisherige Bearbeitung der einzelnen Bausteine war zwar<br />

eingebettet in das vorhandene Kanalsanierungskonzept,<br />

wurde jedoch mangels vorhandener Inspektionstechnik sowie<br />

fehlender Bewertungsvorgaben und -programme relativ<br />

oberflächlich, individuell und mit hohem personellen Aufwand<br />

durchgeführt. Der Lückenschluss und gleichzeitige<br />

Startschuss für die Entstehung des digitalen, transparenten<br />

Schachtkreislaufes konnte für die GEB erst mit der Markteinführung<br />

des Schachtinspektionssystems „Panoramo SI“ der<br />

Firma IBAK erfolgen. Das System verfügt über zwei hochauflösende<br />

Kameras mit 185°-Fisheye-Objektiven, die im Abstand<br />

von 5 cm halbsphärische Bilder aufnehmen, die digital<br />

an das Untersuchungsfahrzeug übermittelt und dort zu<br />

360°-Vollkugelbildern zusammengesetzt werden. <strong>Die</strong> Datenerfassung<br />

und -speicherung erfolgt digital und wird den<br />

GEB auf DVD übergeben.<br />

Nach einem im Mai 2008 erfolgreich durchgeführten<br />

Testeinsatz der Panoramo SI im Stadtgebiet Göttingen konnte<br />

sowohl die Technik als auch die Qualität der Inspektionsergebnisse<br />

derart überzeugen, dass die Panoramo SI in der<br />

darauffolgenden TV-Ausschreibung als eigenes Los in den<br />

bestehenden Rahmenvertrag integriert wurde. In diesem Zusammenhang<br />

wurde ein Leitfaden Schachtinspektion entwickelt,<br />

der verbindlich für die Inspektionsfirma ist.<br />

Der große wirtschaftliche Vorteil ist dadurch gegeben,<br />

dass die Inspektion mittels Panoramo SI zeit-, personal-, sicherheits-<br />

und kostenintensive Schachtbegehungen erspart.<br />

Über die Inspektion als eigenes Los innerhalb eines Rahmenvertrages<br />

besteht zudem Kostenklarheit.<br />

Auf dem Markt gibt es mittlerweile auch weitere digitale<br />

Schachtaufnahmetechniken, die von den GEB jedoch nicht<br />

weiter getestet wurden.<br />

Bereits unmittelbar nach den ersten Inspektionen in 2008<br />

und der Übergabe aller Ergebnisse auf DVD wurde schnell<br />

deutlich, dass mit den gewonnenen Erkenntnissen aus der<br />

Zustandserfassung gearbeitet und entsprechend gehandelt<br />

werden musste. Wünsche, Ziele und Anforderungen wurden<br />

definiert, so dass in enger Zusammenarbeit mit einem Programmierer<br />

die Access-Datenbank SCHABE entstehen konnte.<br />

<strong>Die</strong> Inspektionsergebnisse werden digital auf dem Server<br />

abgelegt und in SCHABE eingelesen. <strong>Die</strong> Bewertung kann sofort<br />

beginnen.<br />

Seit 2009 werden jährlich nicht mehr als 2.500 Schächte<br />

– immer in der fremdwasserrelevanten Zeit von November bis<br />

April – beauftragt und inspiziert, um zu gewährleisten, dass die<br />

anschließende Bewertung noch relativ zeitnah erfolgen kann.<br />

SCHABE zeichnet sich durch folgende Eigenschaften aus:<br />

Stammdaten aus dem bestehenden Kanalinformationssystem<br />

werden automatisch für jeden Schacht abgebildet<br />

Bild 2: <strong>Die</strong> Inspektionskamera Panoramo SI befindet<br />

sich in einem Untersuchungsfahrzeug, das direkt bis an<br />

den zu untersuchenden Schacht heranfährt. <strong>Die</strong> Kamera<br />

wird in den Schacht herabgelassen und befährt diesen mit<br />

35 cm / Sekunde<br />

(Vermessungdaten, Baujahr und -firma, Material, Durchmesser,<br />

Restbuchwerte, Zu- und Abläufe in Lage, Höhe und<br />

Durchmesser).<br />

<strong>Die</strong> Panoramo SI-Filme liegen auf dem Server, sind aber<br />

ebenfalls mit dem Programm SCHABE sowie dem KIS verknüpft.<br />

Jeder Schacht wird nach vorgegebenen Kriterien bewertet.<br />

Dabei wurden einzelne Eingabemasken festgelegt (Kategorie:<br />

Stammdaten, Oberfläche, Rahmen, Wandung, Unterteil,<br />

Zu-/Abläufe) und ein eigener Schadenskatalog definiert.<br />

Jeder Kategorie wurden bestimmte Schäden vorgegeben,<br />

die auftreten können. Aus diesen ist das Schadensbild<br />

anzugeben und mit einer Schulnote zu versehen. Dabei<br />

entsprechen Schäden der Note 1 und 2 der Farbe Grün und<br />

bedeuten, dass kein Sanierungsbedarf vorhanden ist. Schäden<br />

der Note 3 und 4 erhalten die Farbe Gelb und sind mittelfristig<br />

zu sanieren. Schäden der Note 5 und 6 werden mit<br />

der Farbe Rot als Sofortmaßnahme gekennzeichnet.<br />

Um zu gewährleisten, dass verschiedene Personen einen<br />

Schacht gleich bewerten, wurde ein Zustandsbildkatalog<br />

erstellt. Des Weiteren werden alle bewertenden Personen<br />

regelmäßig zu dem Programm SCHABE geschult. Änderungen<br />

an bestehenden Bewertungen können nur durch die<br />

Systemadministration erfolgen. Jedoch stellen diese Änderungen<br />

Ausnahmen dar und werden vorab gemeinsam erläutert<br />

/abgestimmt.<br />

Der durch die GEB erstellte Schadenskatalog ist variabel.<br />

<strong>Die</strong> Felder wurden frei definiert und können auch beliebig<br />

erweitert werden. So wäre es jedem Netzbetreiber möglich,<br />

seinen eigenen Schadenskatalog selbst zu gestalten<br />

oder aber vordefinierte Schäden und Kürzel aus ISYBAU,<br />

DWA M149-2 bzw. DIN EN 13508 zu verwenden.<br />

Zusätzlich können bei der Bewertung aus der Panoramo SI-<br />

Befahrung Fotos gemacht und in SCHABE in der jeweiligen<br />

Kategorie abgebildet werden.<br />

SCHABE ist ebenfalls mit der Stadtgrundkarte der Stadt<br />

Göttingen verknüpft, so dass jeder Schacht sowohl im Lageplan<br />

als auch mit Luftbild angezeigt werden kann. Dadurch<br />

wird ermöglicht, schnell und eindeutig die Lage im<br />

Verkehrsraum zu erkennen.<br />

3-4 / 2012 245


Fachbericht<br />

Abwasserentsorgung<br />

Nach erfolgter Bewertung kann diese als Bericht angezeigt,<br />

in ein pdf-Dokument umgewandelt und ggf. an<br />

weitere Personen oder auch Sanierungsfirmen weitergeleitet<br />

werden. Dabei sind im Bericht alle Stammdaten ersichtlich.<br />

<strong>Die</strong> Bewertung der einzelnen Kategorien mit<br />

Schäden sowie alle erstellten Bilder (siehe Bild 3) können<br />

abgebildet werden.<br />

Um Doppelbefahrungen zu vermeiden, gibt es eine Liste<br />

der bereits inspizierten Schächte, in der auch nach Straßen<br />

gefiltert werden kann. Aus ihr ist ebenfalls zu entnehmen,<br />

wann der Schacht das letzte Mal inspiziert wurde.<br />

<strong>Die</strong> Ausgabe ist über einen Excel-Export möglich.<br />

In der Liste der bewerteten Schächte ist ersichtlich, welcher<br />

Schacht, in welcher Straße, wann und durch wen bewertet<br />

wurde. Auch hier ist ein Excel-Export möglich.<br />

Über die Statistik-Funktion ist es möglich, gezielt Abfragen<br />

zu formulieren. <strong>Die</strong>se können individuell nach den eigenen<br />

Anforderungen gestaltet werden. So kann man sich<br />

z.B. jeden möglichen Schaden jeder Kategorie, bestimmte<br />

Materialien, Sanierungsarten oder Fremdwasservorkommen<br />

aufzeigen lassen. Das Ergebnis jeder Abfrage kann<br />

sowohl tabellarisch als Excel-Export als auch grafisch über<br />

die Stadtgrundkarte angezeigt werden. Über die Gestaltung<br />

sinnvoller Abfragen ist es u.a. möglich, Sanierungs-<br />

prioritäten zu bilden und entsprechend durch gebietsweise<br />

Abarbeitung Sanierungsprojekte entstehen zu lassen.<br />

Relativ neu ist die Funktion der Erstellung von Sanierungsaufträgen<br />

(siehe Bild 4). Nach erfolgter Bewertung<br />

hat man nun die Möglichkeit, dem Schacht und seinen<br />

Schäden Sanierungsmaßnahmen zuzuordnen. <strong>Die</strong>s erfolgt<br />

in einer weiteren Eingabemaske, in der die beiden aktuellen<br />

Lose der Schachtinnensanierung des Rahmenvertrages<br />

der GEB hinterlegt sind. Sowohl das Los der mineralischen<br />

Beschichtung als auch das Los der PE-Auskleidung<br />

sind mit Positionsnummer, Kurztext, Mengeneinheit<br />

und Einheitspreis ersichtlich. Zunächst wählt man das<br />

Los aus, mit dem der Schacht saniert werden soll, dann<br />

wählt man die einzelnen Positionen aus und gibt die gewünschte<br />

Menge ein. Abschließend ist es auch hier möglich,<br />

einen Bericht, den sogenannten Sanierungsauftrag,<br />

auszugeben. Er enthält ebenfalls Informationen/Stammdaten<br />

des Schachtes, Angaben und Ansprechpartner der<br />

Sanierungsfirma, welche das Los bedient, die Auflistung<br />

der Positionen und Mengen sowie anfallende Kosten, einen<br />

Auszug der Stadtgrundkarte mit Lage des Schachtes<br />

in der Örtlichkeit sowie Bilder des Schachtes, welche man<br />

bereits in der Bewertungsmaske erstellt hat. Der Sanierungsauftrag<br />

wird der Sanierungsfirma digital übergeben.<br />

Bild 3: <strong>Die</strong> Datenbank SCHABE basiert auf „Access“ und<br />

ermöglicht die einfache Bedienbarkeit mit frei definierbaren<br />

und erweiterbaren Feldern, Einbindung der Panoramo SI-Filme<br />

und Verknüpfung zur bestehenden Kanaldatenbank. Schachtzustandsbewertung:<br />

In der Kategorie „Wandung“ (siehe Pfeil)<br />

wird die Schachtwandung mit Steiggang bewertet, Schäden<br />

werden angegeben, klassifiziert und wie hier mit Fotos dokumentiert<br />

Bild 4: Festlegung von Sanierungsmaßnahmen<br />

durch SCHABE: Der erstellte<br />

Sanierungsauftrag kann als<br />

pdf angezeigt und an die Sanierungsfirma<br />

versandt werden. Er beinhaltet<br />

Stammdaten, die Lage des Schachtes<br />

als Grafik, die Sanierungsmaßnahmen<br />

und -kosten, Ansprechpartner mit<br />

Tele fonnummern und Fotos, die bereits<br />

in der Bewertung aus der Panoramo<br />

SI-Befahrung gemacht wurden<br />

246 3-4 / 2012


Bild 5: Vorher – Nachher: Mithilfe<br />

modernster Schachtaufnahmetechniken<br />

wird nach und nach der Zustand<br />

aller Schächte in Göttingen erfasst.<br />

Daraus lassen sich direkt Sanierungsbedarf<br />

erkennen (oben) und schließlich<br />

sanieren (unten)<br />

<strong>Die</strong> Gestaltung der Maske ist ebenfalls individuell möglich.<br />

Jeder Netzbetreiber hätte auch hier die Möglichkeit eigene<br />

LV’s zu hinterlegen. Weiterhin wird dokumentiert, wann<br />

die Sanierung beauftragt wurde und wann die Abnahme<br />

erfolgt ist. Zudem werden das digitale Aufmaßblatt sowie<br />

die Abnahmeniederschrift, die Bestandteile der Ausschreibung<br />

Schachtinnensanierung sind, als Dateien verknüpft.<br />

Für jeden Schacht sind mehrere Bewertungen möglich.<br />

Sobald eine Person eine <strong>neue</strong> Bewertung anlegt, wird diese<br />

mit dem aktuellen Datum und dem Namen des Bearbeiters<br />

versehen. So ist es möglich, eine Historie abzubilden.<br />

Eine <strong>neue</strong> Bewertung sollte jedoch immer erst dann<br />

angelegt werden, nachdem der Schacht saniert wurde.<br />

Entweder kann nach erfolgter Sanierung erneut eine Panoramo<br />

SI-Befahrung durchgeführt werden, die dann in<br />

SCHABE ersichtlich ist, oder man lädt digitale Bilder des<br />

sanierten Schachtes in die aktuellste Bewertung hoch.<br />

mit dieser Datenbank erhalten. Werden Änderungen, Erweiterungen<br />

bzw. Neuerungen in der Datenbank vorgenommen,<br />

erhalten die Büros per Mail Updates, ein aktualisiertes Handbuch<br />

und werden auf die Neuerungen aufmerksam gemacht.<br />

Bild 7 verdeutlicht den Ablauf der Inspektion, Bewertung<br />

und Sanierung.<br />

Wie bereits angesprochen, arbeiten die GEB im Bereich<br />

der Schachtinnensanierung mit einem Rahmenvertrag, der<br />

mehrere Lose bedient. Seit 2001 wurde bereits auf Grundlage<br />

eines bestehenden Angebotes ein Rahmenvertrag mit<br />

einer Schachtsanierungsfirma geschlossen. <strong>Die</strong>ser betrachtete<br />

jedoch nur die Innensanierung mittels mineralischer Beschichtung.<br />

Durch die seit 2001 bestehende aktive Mitarbeit<br />

Betrachter- und Bearbeiterversion<br />

Für die Datenbank SCHABE gibt es eine Betrachter- und eine<br />

Bearbeiter-Version. Alle Inspektionen, Bewertungen oder<br />

Sanierungen kann jeder im Betrieb betrachten, der am Kanalsanierungskonzept<br />

arbeitet. Über Bearbeiter-Rechte verfügt<br />

nur ein fester Personenkreis. Dazu gehören bei den GEB<br />

zum einen Mitarbeiter der Abteilung Kanalplanung / Kanalsanierung<br />

sowie jeweils ein fester Mitarbeiter der vier externen<br />

Ingenieurbüros, die im öffentlichen Bereich der Kanalsanierung<br />

mit der GEB zusammenarbeiten.<br />

Während die SCHABE bei den GEB auf dem Server liegt,<br />

arbeiten die Büros mit lokalen Versionen. Ein Datenaustausch<br />

der Bewertungen erfolgt über eine programmierte Schnittstelle<br />

in SCHABE. So ist es möglich, dass sowohl die Bewertungen<br />

der Büros als auch die Erstellung von Sanierungsaufträgen<br />

oder Bildern exportiert bzw. importiert werden können.<br />

Jeder „Bewerter“ wurde in dem Programm geschult und<br />

hat den Schadenskatalog sowie ein Handbuch zum Umgang<br />

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3-4 / 2012 247


Fachbericht<br />

Abwasserentsorgung<br />

Schächte<br />

Datum<br />

BILD 6: Anzahl inspizierter Schächte pro Tag: <strong>Die</strong>se und weitere Kennzahlen<br />

lassen sich über die Statistik-Funktion abfragen. Im Durchschnitt<br />

lassen sich pro Tag 45 Schächte inspizieren<br />

45<br />

im Lenkungskreis Abwasserschächte des IKT in Gelsenkirchen<br />

konnten eigene Erfahrungen in den Lenkungskreis eingebracht<br />

werden, aber auch Ergebnisse der verschiedenen Forschungsprojekte<br />

zu „Beschichtungsverfahren von Abwasserschächten“<br />

für die eigene Weiterentwicklung im Umgang mit<br />

der Schachtsanierung angewandt werden. Dank dieser Synergieeffekte<br />

war es möglich, in Göttingen sowohl verschiedenste<br />

Sanierungsverfahren mit unterschiedlichen Materialien<br />

und Firmen vor Ort auf den Prüfstand zu stellen als auch<br />

daraus wieder Erkenntnisse zu gewinnen, die zur Gestaltung<br />

eines Rahmenvertrages unentbehrlich waren.<br />

Von 2007 bis 2011 wurde mit drei verschiedenen Losen<br />

saniert: der mineralischen Beschichtung, der PU-Beschichtung<br />

und der PE-Auskleidung. 2011 hat man von der PU-Beschichtung<br />

im Zuge einer erneuten Ausschreibung Abstand<br />

genommen, da der Anwendungsbedarf in Göttingen nicht<br />

gegeben war, aber auch weil die Ergebnisse der bereits PUsanierten<br />

Schächte langfristig nicht dauerhaft dicht festzustellen<br />

waren.<br />

Im Zuge der <strong>neue</strong>n Ausschreibung in 2011 wurde festgeschrieben,<br />

dass die Sanierungsfirmen mit den digitalen Aufmaßblättern<br />

zu arbeiten haben, so dass für die Zukunft und<br />

als Weiterentwicklung in SCHABE nun auch die Sanierung –<br />

von der Beauftragung bis zur Abnahme – für alle Beteiligten<br />

transparent gestaltet werden kann.<br />

BILD 7: Ablaufschema Inspektion, Bewertung, Sanierung: Je nach Anlass<br />

(GWA oder GEP) wird die Schachtinspektion mittels Panoramo SI (PanSi)<br />

durchgeführt und anschließend in SCHABE bewertet. <strong>Die</strong> farbliche Klassifizierung<br />

über Schulnoten gibt Auskunft über die weitere Abarbeitung der<br />

Sanierung<br />

Fazit<br />

<strong>Die</strong> Erarbeitung und Umsetzung dieses Schachtkreislaufes<br />

sowie das sinnvolle Zusammenfügen der einzelnen Bausteine<br />

Inspektion, Bewertung und Sanierung wurde in 2008 mit<br />

der Panoramo SI und der Entwicklung von SCHABE begonnen.<br />

Seit 2009 arbeiten auch die externen Ingenieurbüros regelmäßig<br />

mit dieser Datenbank. <strong>Die</strong> Abarbeitung der Sanierung<br />

als Verknüpfung zu SCHABE sowie die Schaffung eines<br />

QM-Prozesses wurden in 2011 erstellt, so dass der Kreislauf<br />

geschlossen werden konnte. Er beinhaltet nun die komplette<br />

Historie eines Abwasserschachtes im Stadtgebiet Göttingen.<br />

Durch die konsequente Bearbeitung der einzelnen Bausteine<br />

innerhalb dieses Kreislaufes und das Engagement der<br />

beteiligten Personen, die wie Zahnräder ineinander greifen,<br />

kann dieser Kreislauf funktionieren, sich weiterentwickeln und<br />

dem Schacht kommt endlich die Bedeutung zu, die er eigentlich<br />

schon lange inne hat, so dass er aus dem Schattendasein<br />

in das Licht rücken kann.<br />

Autorin<br />

BILD 8:<br />

Schadenverteilung<br />

ausgewerteter<br />

Schächte<br />

Dipl.-Ing. (FH) Juliane Schenk<br />

Göttinger Entsorgungsbetriebe<br />

(GEB), Göttingen<br />

Tel. +49 551 400 45 38<br />

E-Mail: J.Schenk@goettingen.de<br />

248 3-4 / 2012


Fachbericht<br />

Abwasserentsorgung<br />

Experimentelle Beurteilung<br />

der Standsicherheit von<br />

begehbaren Sammlern mit dem<br />

MAC-Prüfsystem<br />

Von Olivier Thépot<br />

<strong>Die</strong> Veröffentlichung behandelt ein <strong>neue</strong>s Verfahren zur Beurteilung der (Rest-)Standsicherheit von begehbaren Kanälen<br />

und Sammlern. Das Prüfsystem MAC (Mechanical Assessment of Conduit) wird erläutert und die Anwendung<br />

anhand von Fallbeispielen vorgestellt.<br />

Das MAC-Prüfgerät besteht aus einer mechanischen Belastungseinrichtung<br />

mit einer hydraulischen Presse, die auf zwei<br />

gegenüber liegende Punkte des Sammlers zyklische Druckkräfte<br />

aufbringt. Der innere Pressendruck erzeugt eine kleine<br />

dreidimensionale Ovalisierung. Ist die Geometrie des Sammlers<br />

(Form und Wanddicke) bekannt, so kann der Elastizitätsmodul<br />

des Bauwerks und der Verformungsmodul des Bodens<br />

ermittelt werden. <strong>Die</strong> Berechnung der Module beruht<br />

auf der Finite Elemente Methode. Das MAC-Prüfsystem kann<br />

für mehrere Fragestellungen eingesetzt werden:<br />

<strong>Die</strong> Hauptanwendung besteht in der genauen Identifikation<br />

von Bereichen, die als mechanisch homogen zu betrachten<br />

sind, und solchen, wo Fehlstellen oder Schwächungen im<br />

Tragwerk und im umgebenden Boden vorliegen.<br />

Eine weitere Anwendung basiert auf der Zurückrechnung<br />

des Boden- und des Strukturmoduls. Ziel ist die Beurteilung<br />

der Materialqualität, deren Abweichungen innerhalb<br />

des Sammlers durch Korrosion, Risse und Fehlstellen sowie<br />

Auflockerungen des umgebenden Bodens.<br />

Eine wichtige Anwendung ist ferner die Beurteilung von<br />

Rehabilitationsmaßnahmen wie Mörtelverpressungen und<br />

Liningverfahren.<br />

Ferner wird eine Unterscheidung ermöglicht, in welchen<br />

Sammlerbereichen der Altrohrzustand II („Altrohr-Bodensystem<br />

tragfähig“) oder III („Altrohr-Bodensystem<br />

langfristig nicht mehr allein tragfähig“) vorliegt, vgl. die<br />

deutsche Vorschrift ATV-M 127-2:2000 [3].<br />

Einleitung<br />

Das MAC-Prüfsystem ist ein zerstörungsfreies Prüfverfahren<br />

für die Diagnose von begehbaren Sammlern und Durchlässen.<br />

Es wird von der Pariser Wasserversorgungsgesellschaft<br />

Eau de Paris seit 1989 angewendet. Das MAC-Prüfverfahren<br />

wurde in Frankreich bereits vielfach angewendet (Paris, Lyon,<br />

Bordeaux u.a.) und wird von der French Tunneling and Underground<br />

Space Technology (AFTES) für die Beurteilung von<br />

Rehabilitationsmaßnahmen empfohlen (Mörtel- und Spritzbetonverfahren).<br />

Mehr als 40 km Sammler werden pro Jahr<br />

mit dieser Technik geprüft. Das Verfahren, das für die Beurteilung<br />

von größeren Nennweiten geeignet ist, besteht aus<br />

den folgenden Schritten:<br />

Inspektion: <strong>Die</strong> Inspektion großer Sammler erfolgt üblicherweise<br />

durch Begehung. Schäden werden identifiziert<br />

und beurteilt. Inspektionen durch Begehung ermöglichen<br />

die Sammlung von Informationen aus erster Hand und<br />

detaillierte Informationen zu den Schäden.<br />

Versuch: Kontinuierliche Prüfungen mit nicht zerstörenden<br />

Verfahren (z.B. MAC-Verfahren oder Bodenradar)<br />

werden mit lokalen zerstörenden Techniken (Bohrungen)<br />

kombiniert, um die Integrität der Sammlerwand und der<br />

Stützung durch den umgebenden Boden zu erkunden.<br />

Beurteilung: <strong>Die</strong> Standsicherheit und Gebrauchstauglichkeit<br />

werden aus den Inspektionsdaten und den Versuchsergebnissen<br />

beurteilt.<br />

Empfehlung von Rehabilitationstechniken: Abschließend<br />

werden Rehabilitationsmaßnahmen geplant. Mörtel-<br />

oder Spritzbetonanwendung sowie Lining (GFK-<br />

Kurzrohre oder Schlauchlining) sind die wesentlichen Rehabilitationstechniken.<br />

Beschreibung des MAC-Prüfsystems<br />

Das MAC-Prüfsystem besteht aus den folgenden Teilen<br />

(Bild 1):<br />

ein mechanisches Belastungssystem mit einer hydraulischen<br />

Presse, das über zwei Lastplatten zyklische Lasten<br />

in zwei entgegengesetzte Richtungen erzeugen kann;<br />

mehrere Wegaufnehmer, die auf Stäben montiert sind;<br />

ein System zur Erfassung der Messdaten;<br />

ein Wagen zum Verfahren des MAC-Gerätes.<br />

Das MAC-Gerät hat eine variable Geometrie und kann dadurch<br />

an alle Sammlerformen angepasst werden. Der Sammler<br />

sollte die folgenden Abmessungen aufweisen: Mindestbreite<br />

0,8 m, Mindesthöhe 1,5 m, die Maximalabmessung<br />

beträgt 4 m.<br />

3-4 / 2012 249


Bild 1: Das MAC-Prüfsystem<br />

Bild 2: Das MAC-Prüfsystem in einem eiförmigen Sammler<br />

Bild 2 zeigt den Versuchswagen in Arbeitsposition. <strong>Die</strong> Hydraulische<br />

Presse und die Lastplatten sind in horizontaler<br />

Richtung angeordnet. <strong>Die</strong> Wegaufnehmer werden danach in<br />

die folgende Position gebracht:<br />

<strong>Die</strong> Hauptwegaufnehmer werden horizontal über den Belastungsplatten<br />

angeordnet (Punkt C1 in Bild 2).<br />

Zwei „dreidimensionale“ Wegaufnehmer werden horizontal<br />

und symmetrisch zu den Hauptwegaufnehmern in einer<br />

Entfernung von 1,3 m angebracht (Punkte C2 und C3).<br />

<strong>Die</strong> Versuche werden in regelmäßigen Intervallen durchgeführt<br />

(z. B. alle 10 m). Falls erforderlich können die Abstände<br />

jedoch in Abhängigkeit von den Ergebnissen der zurückliegenden<br />

Station verringert werden: <strong>Die</strong> Kurven und die Werte der<br />

Steifigkeiten werden in Echtzeit auf dem Datenerfassungsgerät<br />

angezeigt. <strong>Die</strong> Gesamtdauer eines Versuchs einschließlich<br />

der Einrichtungszeit beträgt ca. fünf Minuten.<br />

<strong>Die</strong> Pressenkraft liegt zwischen 0 und 100 kN. <strong>Die</strong> Verformung<br />

des horizontalen Durchmessers ist auf 0,025 % oder<br />

300 µm (der kleinste Wert ist gültig) begrenzt. Ein Test besteht<br />

aus zwei Belastungs- und Entlastungszyklen, die Belastungsgeschwindigkeit<br />

liegt bei 20 kN/s. Der innere Pressendruck<br />

verursacht eine dreidimensionale Verformung. Es werden<br />

jeweils vier Messergebnisse kontinuierlich aufgezeichnet:<br />

<strong>Die</strong> Druckkraft, die auf die Lastplatten wirkt.<br />

<strong>Die</strong> Verformung, die von dem Hauptwegaufnehmer gemessen<br />

wird, im Folgenden „Hauptverformung“ genannt.<br />

250 3-4 / 2012


<strong>Die</strong> beiden Verformungen, die von den dreidimensionalen<br />

Wegaufnehmern gemessen werden, im Folgenden „dreidimensionale<br />

Verformungen“ genannt.<br />

<strong>Die</strong>se vier Messungen ergeben zwei Grafiken: <strong>Die</strong> Kurve der<br />

Kraft über die Hauptverformung und die Kurve der mittleren<br />

dreidimensionalen Verformung über die Hauptverformung.<br />

Aus den beiden Kurven werden zwei Parameter berechnet:<br />

K G<br />

: <strong>Die</strong> globale Steifigkeit, die gleich dem Verhältnis zwischen<br />

Kraft und Hauptverformung ist (genauer: die Steigung der<br />

Kraft-Verschiebungskurve).<br />

W: Das Übertragungsverhältnis, das gleich dem Verhältnis<br />

zwischen der dreidimensionalen Verformung und der<br />

Hauptverformung ist (die Steigung der dreidimensionalen<br />

Verformungs-Hauptverformungskurve).<br />

K G<br />

= K 0<br />

+ K Soil<br />

<strong>Die</strong> Steifigkeit der Sammlerstruktur ohne Boden beträgt:<br />

K 0<br />

= F 1<br />

⋅E M<br />

⋅ t α<br />

mit t = Wanddicke<br />

und E M<br />

= E-Modul der Struktur<br />

Der Exponent a ist näherungsweise 2,5 und F 1<br />

ist ein Formparameter.<br />

<strong>Die</strong> Steifigkeit des Bodens ist durch die folgende<br />

Gleichung gegeben:<br />

K Soil<br />

= F 2<br />

⋅E S<br />

mit E S<br />

= Mikro-Verformungsmodul des Bodens<br />

Statistische Auswertung,<br />

Bereichsermittlung, Probennahme<br />

Zunächst werden die beiden Parameter (die globale Steifigkeit<br />

K G<br />

und der Übertragungsfaktor W) statistisch ausgewertet.<br />

<strong>Die</strong>ser Prozess ermöglicht eine Analyse der Homogenität<br />

des Bauwerks und eine Aufteilung in Bereiche. Jeder Bereich<br />

wird damit durch Mittelwerte und Standardabweichungen<br />

charakterisiert (s. Bild 4).<br />

<strong>Die</strong>se Anfangsuntersuchung ermöglicht die Identifikation<br />

von Bereichen, in denen sich die Sammlerstruktur homogen<br />

verhält. Durch diese Zuordnung lässt sich die Zahl der<br />

Materialproben, die für die Ermittlung der mechanischen Eigenschaften<br />

der Struktur und den umgebenden Boden benötigt<br />

werden, erheblich reduzieren. Dadurch wird sichergestellt,<br />

dass Auswahl und Prüfungen nur dort erfolgen, wo es<br />

erforderlich ist.<br />

<strong>Die</strong> Charakterisierung und Identifikation der Materialien,<br />

aus denen die Sammlerstruktur und der umgebende Boden<br />

bestehen, werden für jede Zone im Labor durchgeführt. Als<br />

Minimum ist jedoch ca. alle 100 m eine Probe aus der Sammlerwand<br />

und dem umgebenden Boden vorzusehen. <strong>Die</strong> Bohrungen<br />

ermöglichen zudem die Messung der Wanddicke, der<br />

Qualität der Struktur und der Eigenschaften des Sammler-<br />

Bodenüberganges (durch Endoskopie).<br />

Bild 3: Versuchsergebnisse: Hauptverformungs- und<br />

3D-Verformungskurve<br />

Zurückrechnung des Moduls der<br />

Struktur und des Bodens<br />

Ist die Geometrie des Sammlers (seine Form und Wanddicke)<br />

bekannt, so ist eine Rückrechnung des E-Moduls des Bodens<br />

und des E-Moduls der Sammlerstruktur möglich. Um die E-<br />

Module der Sammlerstruktur und des Bodens an die globale<br />

Steifigkeit und den Dämpfungsfaktor durch analytische Ausdrücke<br />

anzupassen, wird ein parametrisches Finite Elemente<br />

Modell verwendet. <strong>Die</strong>se analytischen Ausdrücke müssen<br />

für jede Sammlergeometrie ermittelt werden. <strong>Die</strong> in situ gemessene<br />

globale Steifigkeit kann in erster Näherung als Summe<br />

der Steifigkeiten der Struktur allein und des Bodens betrachtet<br />

werden:<br />

Bild 4: Verlauf der globalen Steifigkeit und des Übertragungsverhältnisses<br />

3-4 / 2012 251


Bild 5: Finite<br />

Elemente Modell<br />

zur Rückrechnung<br />

des Elastizitätsmoduls<br />

des Bodens<br />

und der Sammlerstruktur<br />

Bild 6: Anpassung der<br />

Finite Element Ergebnisse<br />

Der Mikro-Verformungsmodul ist deutlich höher als der Oedometer-Modul,<br />

der Faktor beträgt zwischen 10 bis 20. Er<br />

liegt in der Nähe des dynamischen Moduls. F 2<br />

ist ein weiterer<br />

Formparameter. Der Formparameter ist nur näherungsweise<br />

konstant. Er ist vom Verhältnis der Steifigkeit ohne Boden<br />

und der globalen Steifigkeit abhängig:<br />

⎛<br />

F 2<br />

= F 20<br />

⋅⎜<br />

⎝<br />

K 0<br />

K G<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

λ<br />

( λ > 0)<br />

mit F 20<br />

= tangentialer Formparameter<br />

und l = Formexponent.<br />

<strong>Die</strong> folgende empirische Beziehung hat sich beim Einsatz der<br />

Finite Elemente Methode bewährt:<br />

K 0<br />

⋅Ω γ 0 = K G ⋅Ω γ ,<br />

wobei g ein Kopplungsfaktor und W 0<br />

der Übertragungsfaktor<br />

des Sammlers ohne Boden ist. Der Wert W 0<br />

bezeichnet eine<br />

obere Grenze, die unabhängig vom Modul des Sammlers ist.<br />

Es gilt die folgende Beziehung:<br />

Ω < Ω 0<br />

<strong>Die</strong> Parameter F 1<br />

, F 20<br />

, l, W 0<br />

und g werden durch Anpassung<br />

der Finite Element Ergebnisse ermittelt (s. Bild 6). Sie sind eine<br />

Funktion der Geometrie der Struktur (Form und Wanddi-<br />

cke) sowie der Geometrie des MAC-Prüfsystems: Höhe der<br />

Druckkraft über der Sohle, Dimension der Lastplatten (von<br />

untergeordneter Bedeutung), Abstand zwischen Haupt- und<br />

3-D-Wegaufnehmern.<br />

In den folgenden Tabellen sind die Parameter für einen<br />

Sammler mit Eiprofil 2300x1300 und 200 mm Wanddicke<br />

angegeben.<br />

Zuletzt werden die E-Module der Sammlerstruktur (E M<br />

)<br />

und des Bodens (E S<br />

) mit den folgenden Gleichungen berechnet:<br />

Ω 0<br />

γ<br />

⎛ Ω ⎞<br />

K 0<br />

= K G<br />

⋅⎜<br />