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04/2013 • April 2013 • www.android–user.de
Top 5
Smartphone-
Highlights 2013
Die 50 besten
Nexus 10 im Test:
Besser als das neue iPad
Tablet Apps
Die tollsten Tools, die schönsten Apps und Widgets S.18-39
7 Android-Tablets mit Retina-Display schon ab 200 Euro S.32
Special Report:
So klauen Apps bei Google Play Ihre
Daten und müllen Sie mit Anzeigen zu
Tipps & Tricks
n App- und Daten-Backup
ohne Root-Rechte S.84
n Galaxy Note II rooten
leicht gemacht S.104
Apps auf SD-Karte
So funktioniert das Verschieben
von Apps auf die
Speicherkarte auch mit
Android 4.0 S.94
Nexus 4 tunen
n Die vier besten Custom-
ROMs für das N4 S.98
n Bessere Performance
mit Franco Kernel S.100
EUR 5,90*
* Deutschland
4 192368 905908 04
A EUR 6,70 - BeNeLux EUR 6,95
CH sfr 11,80 - E / I EUR 7,95
Service
Editorial
Willkommen bei Android User
Denk-
Marcel Hilzinger,
Chefredakteur
wende
Liebe Leserinnen,
liebe Leser
Vor einem Monat schrieb ich Ihnen an dieser
Stelle von 5-Zoll-Smartphones, und wie
sich diese Größe 2013 temporär zum Standard
etablieren wird. Ich prophezeite Ihnen
auch, dass das nur ein vorübergehender
Trend wäre und Handys jenseits von 5 Zoll
schon bald der Vergangenheit angehören
würden.
HTC One als Trendsetter?
Am 19. Februar hat HTC sein neues Top-
Smartphone, das HTC One, vorgestellt.
Praktisch zeitgleich mit dem Launch fing
ich an, dieses Editorial zu schreiben. Wo
liegt nun der Zusammenhang? Das HTC
One hat tatsächlich ein Full-HD-Display auf
4,7-Zoll gequetscht. Das ist eine technisch
einmalige Leistung mit 468 Pixeln pro Zoll.
HTC macht somit den Schritt zu den 5-Zoll-
Geräten nicht mit, den Sony mit dem Xperia
Z bereits getan hat und den ziemlich sicher
auch Samsung mit dem Galaxy S IV
tun wird (lesen Sie dazu auch unsere Vorschau
auf die Top-5-Smartphones 2013 auf
Seite 8). Bedeutet das bereits eine Kehrtwende,
oder hatte HTC einfach nicht den
Mut zum größeren Smartphone?
Weniger Pixel sind mehr
Dass weniger auch mehr sein kann, zeigt
HTC beim neuen One-Smartphone auch
mit der verbauten Kamera. Diese verfügt
über lediglich 4 Millionen Pixel — im Unterschied
zu den 13-Megapixel-Kameras
der Konkurrenz eine sehr bescheidene Anzahl.
Mangelnden Mut kann man HTC also
nicht unterstellen. Jetzt muss man den
Nutzern nur noch erklären, dass man mit 4
Millionen lichtempfindlichen Pixeln und
einem großen Objektiv bessere Fotos als
die Konkurrenz machen kann. Apple würde
das sofort jedermann glauben, HTC hat jedoch
einen schweren Stand, jedem Kunden
die Vorzüge der Ultrapixel zu erklären.
Dabei machen die ersten Testfotos einen
sehr guten Eindruck und persönlich bin ich
auch der Meinung, dass die Kamera des
HTC One ein echtes Highlight ist.
Wie viele Pixel braucht man?
Das Thema Pixel beschäftigt uns auch in
der Fokus-Strecke dieser Ausgabe, für die
wir das Nexus 10 und zwei weitere Tablets
mit sehr hoher Auflösung getestet haben.
Es ergab sich ein klares Fazit: Je mehr
Pixel, desto besser. Allerdings müssen
dann auch CPU und GPU mit den vielen
Bildpunkten mithalten können, sonst bereitet
das Tablet selbst dann keine Freude,
wenn man nur 200 Euro dafür bezahlt hat.
Um auf Apple zurückzukommen: Eine absolute
Auflösung, bei der man keine Pixel
mehr erkennt, gibt es nicht. Das Sehvermögen
jedes Menschen ist individuell. Deshalb
ist es ja auch gut, dass wir nicht alle
das gleiche Smartphone beziehungsweise
Tablet benutzen müssen.
Nun wünsche ich Ihnen viel Lesespaß mit
der aktuellen Ausgabe. Ich freue mich auf
Ihre Rückmeldungen an marcel. hilzinger@
android‐user. de.
Marcel Hilzinger
„Die Leute
verstehen nicht,
wie ein
4-Megapixel-
Bild besser sein
kann als ein
13-Megapixel-
Foto“
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Android-user.de APRIL 2013 3
Service
Inhalt
18 App-Schönheiten
10 Android-Apps
für Tablets mit einem
ganz besonderen
Design
8 Top-5-Smartphones
Diese Handys
werden 2013 dominieren
Special
8 Die Top Five
Smartphones 2013
10 Miese Tricks bei
Google Play
Service
3 Editorial
4 Inhalt
6 Social Android
114 Impressum
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Fokus
18 Die 10 schönsten Tablet-Apps
Diese Apps sind eine echte
Augenweide
22 Nexus 7-Tools
Praktische Apps für Googles
Erfolgs-Tablet
26 Die 14 besten Live-Wallpaper
und Widgets
Sorgen Sie für Abwechslung auf
dem Tablet-Bildschirm
32 Retina-Tablets
Diese Displays werden Ihnen
Augen machen
36 Telefonieren mit dem Tablet
Das Tablet dank Voice over IP als
Telefon-Zentrale nutzen
38 Select! Music Player für Tablets
Diese Musik muss man sehen!
Hardware
40 Nexus 10
Googles Pixelriese im Android-
User-Test
44 ZTE Grand X IN
ZTEs Intel-Smartphone mit 1,6GHz-
Prozessor
48 PadDreamer97
Zwei Retina-Tablets im Test
50 Ainol novo 7 Venus
Günstiger Nexus-7-Konkurrent von
Ainol
52 Huawei Ascend G615
Quad Core-Bolide mit
überragenden Benchmark-Werten
54 Sony Nettop
Schafft Google TV den
Durchbruch?
4 April 2013 Android-User.de
Service
Inhalt
Einsteiger
84 Carbon Backup und Sync
Apps auf SD-Karte und PC
synchronisieren und sichern
Tipps & Tricks
88 Neue Musik
Die heißesten Singles und Alben
91 Hörbuch-Tipps
Unsere Hörbuch-Empfehlungen
92 Tipps & Tricks
Praktische Tipps der Redaktion
94 Link2SD
So verschieben Sie jede App auf
die SD-Karte
PowerUser
98 Custom-ROM Nexus 4
Der Schlüssel zum neuen Nexus
100 Franco Kernel
Verpassen Sie dem Nexus 4 einen
alternativen Kernel
102 ROM-Küche
News und Tipps zu Custom-ROMs
104 Galaxy Note 2 rooten
So klappt es unter Windows
94 Link2SD
Apps auf
die SD-Karte verschieben?
So klappt
es auch mit dem
neuen Android 4.
SPIELE
82 Temple Run 2
Die Fortsetzung des Spiele-
Klassikers im Test
74 Neue Spiele
Unsere Spiele-
Vorstellungen
78 Die 10 besten Tablet-Spiele
Unsere Spiele-Tipps ab 7 Zoll
Displaygröße
DevCorner
108 Zeiterfassung, Teil 1
Unser Entwicklerworkshop für
Einsteiger
APPS
64 Watchever
56 App-Empfehlungen
Die Favoriten der Redaktion
58 App-Neuheiten
Die besten neuen Apps bei
Google Play
62 Cewe Fotobuch
Vom Smartphone-Schnappschuss
zum Fotoalbum
Serien und Filme auf
Smartphone und Tablet
66 Theke
Überzeugende Alternative zur
ZDF-Mediathek
68 Falcon Pro Twitter Client
Der Twitter-Client mit Pfiff
70 Bazooka Launcher
Sind Sie auf der Suche nach
dem etwas anderen Launcher?
Dann ist Bazooka genau der
Richtige für Sie.
72 App-Perlen
Kleine Helfer, die Gold
wert sind
QR-Code lesen: so geht's...
Installieren Sie die App „Barcode
1. Scanner“ vom ZXing Team.
Starten Sie die App, und halten Sie
2. den Scanner über den QR-Code.
Der Barcode Scanner zeigt einen
3. Link auf android-user.de an.
Tippen Sie auf den Link, oder
4. wählen Sie Browser öffnen.
Juli 2012
Service
Social Android
Social Android
Liegt Ihnen etwas auf dem Herzen? Möchten Sie sich über Android User
beschweren oder die Redaktion loben? Dann schreiben Sie uns eine
E-Mail oder hinterlassen einen Kommentar auf Google+ oder bei
Facebook. redaktion@android-user.de
Sony Xperia tipo
Ich habe zu Weihnachten gleich
zwei Einsteiger-Smartphones geschenkt
bekommen.(Waren
meine ersten Smartphones im Alter von
55 Jahren). Das Phicomm FWS 710 und
das Sony Xperia tipo. Nach einigen
Tagen Wechselbetrieb stand mein Favorit
fest: Sony Xperia tipo. Obwohl kleineres
Display und schwächerer Prozessor,
mit dem tipo lief alles wie geschmiert und intuitiv.
Während sich das Phicomm doch regelmäßig Ruckler leistete, lief
das nominell schwächere Xperia tipo recht flüssig. In dieser Preisklasse
kann ich das Sony Xperia tipo nur empfehlen (und für alle
Fälle habe ich ja ein Ersatz-Smartphone).
K. Münch per E-Maill
Android User: Wir beobachten oft bei günstigen Noname-Androiden,
dass die auf dem Papier stehende GHz-Leistung vom Handy
nicht erbracht wird. Oft liegt das an exotischen Prozessoren, die
zwar unter einer hohen Taktrate betrieben werden, aber langsamer
arbeiten als entsprechende Modelle von Sony, Qualcomm oder
Samsung.
Sony
Netzwerkfreigaben
Mit meinem Tablet (Acer aconia
A210 mit Android 4.1.1) erkenne
ich zwar (z.B. mit Netzwerk Guardian)
die einzelnen Komponenten des
Heimnetzwerks (Router, WLAN, Netzwerkplatte,
andere PCs im Netz), aber ich kann
sie nicht öffnen (zum Beispiel die Netzwerkplatte).
Was muss ich tun, um die
Komponenten öffnen zu können?
H. Hein per E-Mail
Android User: Um Dateifreigaben (im
Fachjargon Samba- oder Cifs-Shares) aufrufen
zu können, bietet sich zum Beispiel
der Dateimanager Solid Explorer [LINK 1] an.
Er kostet in der Vollversion eine Kleinigkeit,
wir halten ihn aber für einen der besten
Dateimanager. Im Solid Explorer finden Sie
rechts eine Leiste mit Icons. Über „Gehe
zu“ | „Netzwerk“ | „SMB/CIFS“ öffnen Sie
wie gewünscht solche Freigaben. Alternativ
kann man auch mit dem CifsManager
[LINK 2] Freigaben fest ins Dateisystem einbinden
(im üblichen IT-Slang „mounten“).
So wäre die Freigabe jederzeit erreichbar,
allerdings braucht es dafür ein Android
‐System mit Root-Rechten.
Fotos nach Datum
Ich suche die Funktion, in
einem Dateimanager, um
Fotos mehrfach zu selektieren.
Das heißt zum Beispiel aus 1000
Fotos, die heutigen „von-bis“ zu kopieren.
Bei allen von mir getesteten
Programmen muss ich alle Fotos einzeln
selektieren.
H. Hein per E-Mail
Android User: Das von Ihnen geschilderte
Problem lässt sich zum Beispiel
mit dem ES Datei Explorer [LINK 3]
recht gut lösen. Benutzen Sie dazu
die Suchfunktion, wählen Sie als Pfad
das Verzeichnis der Kamera aus und
anschließend über die erweiterten
Optionen beim Datum den Eintrag
„heute“, „gestern“ oder „diese
Woche“. Einen Dateinamen
müssen Sie nicht angeben.
Der ES Datei Explorer zeigt
Ihnen dann die Bilder an. Im
neuen Dialog wählen Sie
dann über das Menü den
Eintrag Aktionen | Alle auswählen.
6
April 2013
Android-User.de
SErvice
Social Android
WhatsApp im Holo-Design
WhatsApp gehört zu den beliebtesten Messenger-Anwendungen
für Android. Die
App sieht aber auf Android-4-Geräten nicht
besonders gut aus. Eine neue Version ändert
das nun und führt den Holo-Style ein.
Doch braucht man WhatsApp überhaupt?
Überflüssige, fragwürdige App,
die das ermöglicht, was ein vernünftiges
Smartphone von Haus
aus sowieso schon kann.
Ryo C. via Google+
Dass Kontaktdaten übermittelt
werden, um Kontakte automatisch
zu finden, macht es für mich
gerade interessant. Ich habe keine Lust,
mir immer jeden einzeln suchen zu müssen.
Zugriff zu meinem Gerät hat generell
keiner. WLAN nutze ich nur in privaten Netzen
zu Hause oder bei Freunden. Vertrauliche
Daten sind eh verschlüsselt und gehören
nicht ins Netz. So etwas teilt man eh
über keinen Chat. Ich sehe also kein Risiko
in WhatsApp.
Daniel S. via Google+
Die WhatsApp-Entwickler haben
schon oft genug bewiesen, dass
sie mit den ihnen anvertrauten
Daten der Benutzer nicht vertrauenswürdig
umgehen können. Wieso also WhatsApp?
Es gibt schließlich Facebook Messenger
und noch die Google-Dienste; damit sollten
doch alle Freundeskreise abgedeckt
sein.
Christoph W. via Google+
Trotzdem sollte man die Finger
davon lassen, auch wenn das Design
ansprechender wurde.
Volker K. via Facebook
Ich brauch kein neues Design bei
WhatsApp, Hauptsache es funktioniert
weiterhin tadellos.
Manuel M. via Facebook
Alle
Links>
www.android- user.de
Adblock Plus
Mit dem Update auf Android 4.2.2 hat Google die
Sicherheit von Android verbessert, indem nicht
mehr einfach so auf den Hostnamen localhost
weitergeleitet werden kann. Deshalb funktioniert
Adblock Plus mit Android 4.2.2 nicht mehr.
Wenn ein OS-Hersteller so auf Werbung
setzt wie Google, ist es nur eine Frage
der Zeit, bis wirksame Gegenmittel über
offizielle Wege verbannt werden.
Michael S. via Google+
Also den AD-Blocker hatte ich auf meinen
„mobilen Geräten“ eh nie genutzt, weil
ich für die meisten Seiten eine App habe.
Und wenn schon, irgendwie muss das Geld für
die Servermiete ja auch reinkommen. Zum Thema
Berechtigungen sage ich nur, dass man einer App
ja auch durchaus Berechtigungen entziehen kann.
Natürlich muss man dann mit Einschränkungen
rechnen. Ein Kollege hat zum Beispiel WhatsApp
den Internetzugriff verweigert, und sich gewundert,
dass es nicht mehr funktionierte :P
Tim F. via Google+
Ich finde es super, das Google auf hohe
Sicherheit Wert legt und einzelne Apps
nicht einfach machen können, was sie
wollen! Da muss ABP nun mal ran. Die bekommen
das schon hin.
Steffen G. via Facebook
Tja, wieso nutzt man adblock plus, wenn
man AdAway nutzen kann?
Mirko M. via Facebook
www.androiduser.de/facebook
www.androiduser.de/google+
Android-user.de April 2013 7
News
2013 Highlights
Die Smartphone-Überflieger 2013
Die Top Five
Es gibt sie immer wieder: Handys, die man einfach haben will. Android User hat
die fünf Android-Handys zusammengestellt, die unserer Meinung nach 2013 den
Smartphone-Markt dominieren werden. Marcel Hilzinger
SONY Xperia Z
Sony macht schon lange gute Android-Smartphones, aber
erst in diesem Jahr bekommen die Japaner die Aufmerksamkeit,
die sie verdienen. Mit seinem 5 Zoll großen Full-HD-
Display und dem wasser- und staubfesten Gehäuse ist das
Xperia Z das aktuell beste Android-Handy auf dem Markt.
CONFIRMED
Codename: C6603 LTE
Android-Version: Android 4.1.2
Besondere Merkmale: wasserfest
Display: 5-Zoll, 1920 x 1080 Pixel
Akku: 2330 mAh
Kamera: 13 MP, SONY Exmor RS
CPU: Snapdragon S4 Pro, 4 x 1,5 GHz
Preis 650 Euro
HTC One
Eben noch in den Labs in Taiwan, jetzt schon zu haben. HTC will mit
dem neuen Smartphone HTC One endlich wieder an die Erfolge der
Desire- und Sensation-Reihe anknüpfen und hat sich dazu eine ganz
spezielle Kamera und Boom-Boxen einfallen lassen, die sämtliche
anderen Smartphones leise und blass aussehen lassen.
Codename: M7
Android-Version: Android 4.2
Besondere Merkmale: Kamera, BoomSound, Infrarot
Display: 4,7-Zoll, 1920 x 1080 Pixel
Akku: 2300 mAh
Kamera: 4,3 Ultrapixel
CPU: Snapdragon 600, 4 x 1,7 GHz
Preis 650 Euro
CONFIRMED
8 April 2013
Samsung Galaxy S IV
HTC und SONY sind bereits mit sehr starken Smartphones auf dem
Markt, jetzt will auch Samsung sein neues Rennpferd nicht länger im
Stall halten. Das Galaxy S IV soll über den ersten Achtkern-Prozessor
mit big.Little-Technologie und ein 5 Zoll großes Super-AMOLED-Display
verfügen, das unzerbrechlich ist. Ob es sich dabei tatsächlich um
ein flexibles Display handelt, bezweifeln wir noch.
Designstudie
LEAK
Codename: GT-S9500
Android-Version: Android 4.2.2
Besondere Merkmale: big.LITTLE CPU
Display: 4,99-Zoll, 1920 x 1080 Pixel
Akku: 2500 mAh
Kamera: 13 Megapixel
CPU: Samsung Exynos 5450, Cortex-A15, 8 x 2 GHz
Preis: 650 Euro
Motorola (Razr) X
Dass Google an einem neuen Smartphone arbeitet, ist kein Geheimnis
mehr, doch worum es sich dabei handelt umso mehr. Laut
Angaben von Larry Page will man für bessere Akkulaufzeiten sorgen
und das Problem lösen, dass Smartphones beim Herunterfallen
kaputtgehen. Unser Favorit für 2013!
Codename: X-Phone
Android-Version: Android 4.2.2
Besondere Merkmale: unkaputtbar
Display: 4,8-Zoll, 1920 x 1080 Pixel
Akku: 3000 mAh
Kamera: 8 Megapixel, Weitwinkel
CPU: Intel Dual-Core, 2 x 2.0 GHz
Preis: 550 Euro
Designstudie
Designstudie
Top Secret
Google Nexus 5
Diversen Gerüchten zufolge soll Google schon im Frühjahr die neue Android-Version
5.0 „Key Lime Pie“ und den Nachfolger für das Nexus 4 vorstellen.
Das würde jedoch mit dem bisherigen Prinzip eines Nexus-
Smartphones pro Jahr brechen. Wir sind uns deshalb ziemlich sicher,
dass Google Android 5.0 und das Nexus 5 für die zweite Jahreshälfte aufspart.
Als Hersteller tippen wir auf Sony oder HTC.
Designstudie
Top Secret
Codename: Nexus 5
Android-Version: Android 5.0
Besondere Merkmale: Pure Android
Display: 4,8-Zoll, 1920 x 1080 Pixel
Akku: 2500 mAh
Kamera: 8 Megapixel
CPU: Snapdragon S800
Preis: 299 Euro
Android-user.de April 2013 9
SPECIAL REPORT
Kriminelle Machenschaften bei Google Play
Die fiesen Tricks der Anzeigen-Mafia bei Google Play
AppZocker
Bei Google Play tummeln
sich so viele Apps,
dass es kaum noch
jemanden gibt, der den
Überblick darüber
behält. Das nutzen App-
Entwickler aus, um
Daten auszuspionieren,
Sie mit Reklame vollzuspammen
und mit falschen
Versprechen zu
betrügen. Jörg Voss, Marko
Rogge, Marcel Hilzinger
rudall30, 123RF
Mitte Januar
fand Android
User
bei Google
Play zwei Apps mit dem
Namen „Pink Keyboard“
und „Neon Keyboard“
vom Entwickler
„Slingshot Devs“ [LINK 1].
Das Besondere an den
Apps: Sie hatten erstaunlich
viele positive
Bewertungen. Dabei
hatten die Tastaturen
abgesehen von der
Farbe gar nichts zu bieten,
im Gegenteil: Es
fehlten sämtliche deutschen
Sonderzeichen,
[Y] und [Z] waren vertauscht
und zudem verlangten
die Keyboard-
Anwendungen viel zu
Abb. 1: Selbst wenn Sie auf Decline
tippen, haben die Apps bereits alle
Ihre Daten übermittelt.
Abb. 2: Die schädlichen Apps legen
Verknüpfungen auf Ihrem Desktop
an und manipulieren den Browser.
viele Berechtiungen, darunter auch das
Recht, kostenpflichtige Anrufe zu tätigen und
die Lesezeichen zu ändern.
Android User meldete die Apps bei Google,
und innerhalb von 12 Stunden verschwanden
die Apps aus dem Play Store. Doch kaum
einen Monat später waren sie wieder bei
Google Play zu finden. Hier unser erschreckender
Bericht von den Machenschaften gewisser
App-Entwickler, die nicht nur Ihre
Daten klauen und Sie mit Werbung zumüllen,
sondern Ihnen auch noch mit falschen
Versprechen Geld aus der Tasche ziehen,
massives Datenaufkommen verursachen und
den Akku leersaugen.
Aus eins mach viele
Beim „Comeback“ überlassen es die Entwickler
von Pink Keyboard, Neon Keyboard
und zahlreicher weiterer Apps nicht dem Zufall.
Gleich mit mindestens vier Entwickler-
Accounts bringt man nun Apps in den Play
Store, wobei die gleichen Apps teilweise mit
unterschiedlichen Namen angeboten werden.
Auch Pink Keyboard und Neon Keyboard
sind wieder dabei. Und da das mit der Tastatur
so gut geklappt hat, ergänzt man die
Reihe noch um ein Emoji Keyboard, ein Blau
10
April 2013
Android-User.de
SPECIAL REPORT
Kriminelle Machenschaften bei Google Play
Keyboard und ein iPhone Keyboard. Sämtliche
der erwähnten Apps basieren auf dem
Design des iPhone-Keyboards. Dabei stießen
uns zunächst folgende Entwickler auf:
• Boozecode
• Slingshot Apps
• BeerCafe
• Slingshot Labs
Unter diesen und weiteren Namen agieren
die Hintermänner bereits seit Anfang 2012
mit diversen Apps bei Google Play. Alle Apps
enthalten fragwürdige Funktionen und verlangen
sehr viele Berechtigungen.
Android User wandte sich an die Sicherheitsexperten
Jörg Voss und Marko Rogge,
um gemeinsam die Funktionsweise der Apps
und die Drahtzieher dahinter zu finden.
Beim Analysieren einiger Apps stießen wir
auf eine Menge anderer Apps, die alle aus
ein und derselben Feder stammen und keine
andere Aufgabe zu haben scheinen, als den
User mit einer Vielzahl von Werbeeinblendungen
diverser Werbeframeworks zu bombardieren.
Doch damit nicht genug. Die Apps
senden auch eine Menge an Daten „nach
Hause“, größtenteils unverschlüsselt. Dazu
gehören neben allgemeinen Infos zum benutzten
Smartphone oder Tablet auch die
AndroidID, die Browser-Version, der Standort
des Nutzers und die IMEI-Nummer des Geräts.
Sämtliche Infos werden beim ersten
Start übertragen, ohne dass der Benutzer
eine EULA oder einen entsprechenden Hinweis
zu sehen bekommt.
Stellvertretend für sämtliche Apps beschreiben
wir hier die Funktionsweise der
App Picture Collage Creator des Entwicklers
Slingshot Labs [LINK 3]. Die App ist bei Google
Play nicht mehr zu finden, da Google nach
unserer Meldung die oben erwähnten Accounts
gesperrt hat. Wie alle anderen Apps
setzt Sie stark auf das Werbenetzwerk Apperhand.
Dabei handelt es sich um einen alten
Bekannten in der Android-Welt [LINK 4],[LINK 5].
Doch es bleibt nicht bei diesem einem Werbenetzwerk,
wie unser Artikel zeigt.
Picture Collage Creator
Beim ersten Start sehen Sie eine Lizenz-Abfrage.
Im Hintergrund bedient Picture Collage
Creator gleich eine Menge Werbenetzwerke –
und zwar noch bevor der Nutzer die angezeigte
Abfrage mit "ja" oder "nein" beantwortet
hat. Zu den genutzten Frameworks
gehören data.flurry.com, media.admon.com,
googleads.g.doubleclick.net, i.w.inmobi.
com, www.chartboost.com, csi.gstatic.com,
www.apperhand.com und li546‐199.members.
linode.com. An all diese Werbenetzwerke
und noch ein paar weitere
werden die eingangs erwähnten
Daten übertragen,
also auch die IMEI-Nummer,
der Standort und die Browser-Version.
Dabei überträgt
mindestens ein Netzwerk die
IMEI unverschlüsselt.
Während all dies im Hintergrund
passiert, zeigt die
App ein Licence Agreement
an, das darum bittet, Werbung
zu akzeptieren, damit
die Apps gratis bleiben können.
Der Cache der App ist
zu diesem Zeitpunkt bereits
auf 5,25 MByte angewachsen,
obwohl der Benutzer
noch gar nichts gemacht hat.
Wenn Sie den Dialog mit Accept
annehmen, dann erhalten
Sie regelmäßig über die viel zu viele Installationen (über 10.000 in drei Tagen). Die
Abb. 3: Für eine relativ unspektakuläre Tastatur gibt es
Benachrichtigungen weitere Kommentare sind zudem absolut widersprüchlich.
Angebote des App-Entwicklers.
Zudem erscheint auf dem Homescreen
ein neues Icon für die Suche, das Sie auf
www.searchmobileonline.com weiterleitet.
Im Browser wird einerseits die Startseite des
auf www.searchmobileonline.com geändert
und darüber hinaus auch noch ein Bookmark
auf diese Seite gesetzt. Realisiert wird das
Ganze durch das oben erwähnte Apperhand-
Framework. Es prüft jede Stunde den Status
Ihres Gerätes und schickt Ihnen entsprechende
Push-Nachrichten. Sich auszutragen,
ist nicht wirklich möglich. Erst die komplette
Deinstallation der Apps bringt Ruhe. Die App
kann dabei über bestimmte Befehle praktisch
beliebig auf Ihrem Homescreen agieren. So
erhielten wir in den Tests eine Verknüfug zur
Appsammlung freeappsoftheday.com, und
das durch die App verursachte Datenvolumen
überschritt kurz danach 26 MByte.
Noch mehr Reklame
Jörg Voss und Marko Rogge haben sich die
Mühe gemacht, weitere Apps von Slingshot
zu installieren und in einer Sandbox zu ana-
Warum ist Datenklau gefährlich?
Manche Nutzer scheinen sich nicht damit beschäftigen zu wollen, welche Daten Apps
auslesen. Dabei gehören Informationen wie die IMEI oder die Geräte-ID nicht in
fremde Hände. Die IMEI könnte man am besten mit der Fahrgestellnummer bei einem
PKW vergleichen. Kriminelle nutzen die gewonnenen Daten, um zum Beispiel bei gestohlenen
Smartphones die IMEI zu fälschen. Installieren Sie deshalb keine Apps, die
die Berechtigung READ_PHONE_STATE (Anrufe – Telefonstatus und ‐ID verlangen),
ohne genau überprüft zu haben, wozu die Rechte benötigt werden. Details zu den Risiken
finden Sie im Blog von Jörg Voss [LINK 2].
Android-user.de April 2013 11
SPECIAL REPORT
Kriminelle Machenschaften bei Google Play
Abb. 4: Einen Peter Holger in Berlin
gibt es vermutlich ebensowenig…
Abb. 5: … wie den Spicesoft-Geschäftsführer Agris Bredermanis in Riga.
lysieren. Dabei sind sie auf
die folgende Liste von
Werbenetzwerken gestoßen:
• dadsdk
• apperhand
• applovin
• chartboost
• example
• google
• inmobi
• jumptap
• leadbolt
• millennialmedia
• mobfox
• mongodb
• spicesoft
• spicesoftads
• tapjoy
Man darf gut und gerne
behaupten, dass diese Apps bei der Integration
von Adware neue Rekorde aufstellen.
Neben bekannten Netzwerken wie Tapjoy,
Mobfox, Leadbolt oder Google binden die
Apps auch ein uns bislang unbekanntes ein,
das unsere Neugierde weckt: spicesoftads.
Eine kurze Recherche im Netz brachte uns
auf die Webseite spicesoft.de. Sie wirbt für
die App „Pic Effects FX: Effects for Instagram!“
des Entwicklers Slingshot Devs, die
es aber bei Google Play nicht mehr gibt.
Denn Slingshot Devs ist ja nur ein weitere
Aliasname für den Entwickler von Pink Keyboard
& Co. Ein Blick auf den Reiter Contact
us bei Spicesoft.de zeigt schnell, dass hier
nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Eine
Hamburgerstraße in 90285 Berlin gibt es
ebensowenig wie die Telefonnummer +49-
4976543211 oder den angeblichen Herrn
Peter Holger. Registriert wurde die Internetseite
von einem gewissen John Nash, der
ebenfalls in 90285 Berlin wohnen soll und
als Geschäftsführer von Spicesoft ist auf
einem Xing-Profil ein gewisser Agris Bredermanis
mit Wohnort an der Dzirnavu iela 92-3
in Riga, Lettland geführt. Er ist gleichzeitig
auch sein eigener Mitarbeiter.
Extrem hoher Aufwand
Die Spicesoft GmbH hatte früher noch Apps
unter ihrem eigenen Namen bei Google Play
eingestellt, jetzt benutzen die Drahtzieher diverse
Namen. Zu erkennen sind die Apps
unter anderem an den Einträgen changedroid
und kliplabs in den APK-Dateien. Wer einen
solchen Aufwand betreibt, um im Internet
(falsche) Spuren zu hinterlassen, will nicht
einfach nur über Reklame ein paar Cent verdienen.
Hier sind klar Kriminelle am Werk.
Dass Spicesoft noch aktiv ist, zeigt Listing 1.
Abb. 6: Bei beiden Apps über 10.000 Installationen in zwei Tagen: Hier hat jemand nachgeholfen. Die angepriesenen Funktionen sind auch falsch.
12
April 2013
Android-User.de
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SPECIAL REPORT
Kriminelle Machenschaften bei Google Play
Abb. 7: Der Hinweis, die App mit 5 Sternen zu bewerten, erscheint auch dann, wenn Sie innerhalb
der App In-App-Käufe getätigt haben.
Über den Adserver der Firma werden die Anzeigen
für Instant Effect Fx und weitere Apps
der Spicesoft-Mafia geladen.
Mit unrechten Dingen
Android User hat sich die Vorgehensweise
der beteiligten Firmen genauer angeschaut.
Zunächst wird eine bei Google Play oder im
iTunes App Store beliebte App kopiert. Zum
Beispiel die Retro Kamera, eine Zeichnungs-
App oder eben ein Keyboard. Dabei klauen
die App-Entwickler auch kostenpflichtige
Grafiken oder setzen kurzerhand auch mal
ein Bild von Angelina Jolie für Ihre Zwecke
ein. Optisch geben sich die Apps keine
Blöße, sodass sie auf den ersten Blick nicht
als schlechte Apps zu erkennen sind. Erst
nach der Installation merkt man, dass die
Funktionen zu wünschen übrig lassen.
Ist diese App fertig gestrickt, wird sie kopiert
und mit einem leicht abgeänderten Icon
unter einem anderen Account bei Google
Play eingestellt. Wir konnten bis zu fünf Kopien
der gleichen App finden. Danach gilt es,
möglichst schnell möglichst viele (positive)
Kommentare und Bewertungen bei Google
Play zu sammeln. Denn ab einer gewissen
Anzahl Bewertungen schafft man es in die
Top-Apps bei Google Play, und dann findet
die App schnell eine noch weitere Verbreitung.
Dabei werden offensichtlich Fake-Profile
bei Google benutzt, um die App zu pushen.
Abbildung 6 zeigt zwei Apps, die in
Ihrer Funktion identisch sind. Es sind beides
Launcher. Die eine App wird als Wallpaper-
Sammlung beworben, die andere als Lock-
Screen. Auffällig auch, wie bei beiden Apps
nach 2 Tagen die Installatione auf einmal
stark zurückgehen, nachdem die (künstlich
generierten) Installationen ausbleiben. Dies
trifft auch auf weitere Apps dieser Entwickler
zu. Praktisch alle Apps sind mit 4,5 Sternen
bewertet. Sobald ein Benutzer bei Google
Play eine Negativbewertung abgibt, folgen
kurze Zeit später ein paar 5-Stern-Ratings.
Für „freiwillige“ 5-Stern-Bewertungen sorgen
auch penetrante Hinweisfenster in den Apps
(Abbildung 7). Doch es gibt noch weitere
Auffälligkeiten: Im Vergleich zu anderen
Apps haben die Bewertungen überdurch-
Listing 1: Spicesoft Ads für Instant Effect Fx (Auszug)
02‐10 18:58:38.158 17400 17400 I SpicesoftAds: SpicesoftAdService true
02‐10 18:58:38.158 17400 17400 I SpicesoftAds: SpicesoftAdService TextColor ‐789517
02‐10 18:58:38.158 17400 23103 I SpicesoftAds: SpicesoftAdService GetMessageTask doInBackground()
02‐10 18:58:38.158 17400 23103 I SpicesoftAds: PushService Start Receiver
02‐10 18:58:38.158 17400 23103 I SpicesoftAds: SpicesoftAdService Receiving.......
02‐10 18:58:38.158 17400 23103 I SpicesoftAds: SpicesoftHttpPostData Post Data Notification
02‐10 18:58:38.158 17400 23103 I SpicesoftAds: Parameters imei=ddfe7f4aae691c039b8dc1b0419edecb
02‐10 18:58:38.168 17400 23103 I SpicesoftAds: Parameters country=invalid
02‐10 18:58:38.168 17400 23103 I SpicesoftAds: Parameters sdk_version=1250
02‐10 18:58:38.168 17400 23103 I SpicesoftAds: Parameters package_name=com.changedroid.picture.collage.creator
02‐10 18:58:38.168 17400 23103 I SpicesoftAds: SpicesoftConstants Internet is available
02‐10 18:58:38.168 17400 23103 I SpicesoftAds: debugMode false
02‐10 18:58:38.698 17400 23103 I SpicesoftAds: SpicesoftHttpPostData HTTP request url http://198.74.57.199/spicesoftads/
temporary.php
02‐10 18:58:38.698 17400 23103 I SpicesoftAds: SpicesoftAdService Message Response:
02‐10 18:58:38.698 17400 23103 I SpicesoftAds: {"delayTime":"21600000","success":"true","result":"{\"title\":\"\\u266c\\u2665\\
u2605 Decorate your cute pics\",\
"description\":\" Get Instant Effects free \\u2605\\u266c\\u2665\",\"iconlink\":\"https:\\\/\\\/s3.amazonaws.com\\\/ad_
icons\\\/instanteffects.png\",\"marketlin
k\":\"market:\\\/\\\/details?id=com.changedroid.instaeffects.fx.instant.effects&referrer=utm_source%3Dspicesoftads%26utm_
medium%3Dnotification%26utm_term%3Dinst
anteffects%26utm_content%3Din_houseads%26utm_campaign%3D10‐02‐13\"}"}
14
April 2013
Android-User.de
SPECIAL REPORT
Kriminelle Machenschaften bei Google Play
schnittlich viele Kommentare von Nutzern
ohne Profilbild, die sich teilweise gegenseitig
in ihren Kreisen auf Google+ haben (jeweils
nur eine Person). Eine weitere Auffälligkeit:
Im Vergleich zur Anzahl Installationen gibt
es teilweise viel zu wenig deutsche Bewertungen.
Die vorhandenen deutschsprachigen
Bewertungen sind hingegen grammatikalisch
weitgehend korrekt. Das lässt auf deutschsprachige
Akteuere schließen.
Auch einem Laien ins Auge stechen die
kontroversen Kommentare: Während die negativen
Stimmen meistens von einer Installation
abraten und aufgrund der geforderten
Rechte vor der App warnen, übertreffen sich
die 5-Stern-Bewertungen mit Superlativen,
wie „Sofort runterladen das ist Sau geil die
App!!!“ oder „Modern blau und gail ….install
now“, um nur einige zu nennen. Dass die
Entwickler etwas zu verbergen haben, zeigen
auch ihre Kontaktinformationen bei Google
Play: Es ist keine Webseite hinterlegt und die
E-Mail-Adressen sind nichtssagend. So ist es
praktisch unmöglich, mit Ihnen Kontakt aufzunehmen.
Einzig bei den Apps mit In-App-
Payment konnten wir die Firma Inoxapps
Mobile Solutions ausfindig machen.
Die einzelnen Apps wiederum haben zwei
Zwecke: eine weitere App zu pushen und
möglichst viel Anzeigen zu verbreiten. Aktuell
(Stand Mitte Februar) steht die Anwendung
Valentinstag 2013 vom Entwickler Magicsolver,
die mit dem Slogan „14 Free Apps
for Love“ wirbt im Zentrum. Sämtliche von
uns getesteten Apps machten sehr auffällig
für diese eine App Reklame. Doch auch diese
App hat wiederum nur eine zentrale Funktion:
weitere Gratis-Anwendungen zu bewerben.
So ganz nebenbei will Valentinstag 2013
aber zu Beginn noch das Geschlecht und das
Alter des Nutzers wissen, und ob er Single
oder verheiratet ist (Abbildung 10). Denn
diese Angaben sind in Werbenetzen Gold
wert. Mit der kombinierten Unterstüzung
von Boozecode, Slingshot Apps, BeerCafe
und Co. und einem perfekten Timing landet
Abb. 8: Zufall oder geschickte Manipulation? Alle Apps des Entwicklers Boozecode haben eine
Bewertung von 4,5 Sternen. Die Apps sind inzwischen bei Google Play gelöscht.
so die App Valentinstag 2013 innerhalb weniger
Tage in den Top10 kostenpflichtig neu bei
Google Play. Magicsolver [LINK 6] rühmt sich
auf seiner Webseite damit, täglich über eine
Million Push-Nachrichten auszuführen. Zu
den Kunden gehören bekannte Apps wie Flirt
Radar, Bubble Monkey, Candy Crush Saga
und weitere Free-to-Play-Spiele.
Abzocke durch In-App-Käufe
Laut unseren aktuellen Informationen stammen
sämtliche Apps der Entwicker Boozecode,
Slingshot Apps, BeerCafe und Slingshot
Labs vom Entwicklerstudio Inoxapps Mobile
Solutions aus Indien [LINK 7]. Geschäftsführer
ist ein gewisser Rachit Jain, der auch ein Profil
bei Linked.in besitzt. Zu Inoxapps wan-
Gefälschte Akkudaten
Richtig dreist sind die Slingshot-Entwickler bei
der App 10 000 Wallpapers vorgegangen. Hier
nehmen Sie sich sogar die Berechtigung, die
Akku-Anzeige manipulieren zu dürfen. So soll
der sehr große Akku-Hunger sämtlicher Apps
verschleiert werden. Zudem macht sich die
App gleich als Ersatz für den Homescreen
breit, nicht wie in der Beschreibung angegeben
als Lockscreen. Interessanterweise zeigt
Google Play im Browser die Berechtigung für
die Akku-Manipulation nicht an.
Abb. 9: Würden Sie eine schlichte blaue Tastatur ohne Umlaute und ohne Wortergänzung als
„geiles Keyboard“ bezeichnen?
Android-user.de April 2013 15
SPECIAL REPORT
Kriminelle Machenschaften bei Google Play
Abb. 10: Wozu müssen Sie zunächst
Angaben zum Alter, Geschlecht und
Beziehungsstatus machen?
Alle
Links>
www.android- user.de/qr/28842
dert auch das Geld, das
man bei einigen Foto-
Apps bezahlen kann,
um die Reklame zu entfernen
und neue Effekte
und Rahmen zu erhalten.
Während jedoch
seriöse Entwickler ihre
App in eine Testversion
und eine Pro-Version
unterteilen, erfolgt das
Freischalten der zusätzlichen
Features bei den
Inoxapps-Anwendungen
per In-App-Payment.
Das hat seinen
guten Grund: Für In-
App-Käufe gibt es kein
Rückgaberecht. Wer
also die 79 Cent für
eine reklamefreie App
und die zusätzlichen Effects + Remove Ads!
Rahmen und Effekte
ausgibt, kauft die Katze im Sack. Denn tatsächlich
werden nur einige der Anzeigen entfernt.
Die Google-Anzeigen bleiben in der
App drin, und auch die nervigen Push-Up-
Benachrichtigungen und die Aufforderung zu
einer 5-Sterne-Bewertung erhalten Sie weiterhin.
Das ist klar illegal und Abzocke. Dass
Inoxapps und die Spicesoft GmbH zusammengehören,
beweist auch der Umstand,
dass beide Unternehmen Ihre Server bei theplanet.com
in Texas (USA) betreiben. Der
Hoster ist bekannt dafür, seine Dienste auch
zwielichtigen Firmen anzubieten und steht
laut sitevet.com bei den Top50 der Malware-
Server auf Rang 23.
Ist das erst der Anfang?
Wir haben unsere Analyse an diesem Punkt
beendet und Google die entsprechenden
Apps gemeldet. Aktuell sieht alles danach
aus, dass es sich bei den Apps aktuell nur
um sehr aggressive Adware handelt. Doch
die Strukturen der Apps, das Entwicklernetz
Malware ODER ADWARE?
Abb. 11: Der Beleg von Google Play
enthält es schwarz auf weiß: New
Die meisten Antimalware-Programme für Android
schlagen bei der Installation der von uns
entdeckten rund 40 Apps sofort Alarm. Neben
den auffälligen Berechtigungen melden zudem
einige korrekt, dass sich die Schadsoftware AndroidOS.AdWare.Plankton
in den Apps befindet.
Doch das ist nur eine Seite der Medaille. Die
Server von Spicesoft, Inoxapps und weiterer in
das Netzwerk verstrickter Komponenten befinden
sich zudem in Netzwerken, die auch als
Malware- und Spam-Schleudern bekannt sind.
Abb. 12: Auch nach dem Kaufen der
Proversion zeigt Collage Creator
Werbung und nervige Hinweise an.
und das Nachladen von Inhalten über Webdienste
in der Cloud sowie viele andere Faktoren
sind starke Indizien dafür, dass hier ein
Android-Botnetz in Planung ist. Zudem
haben wir im Laufe der Recherchen noch
weitere Entwicklerprofile wie Minerdroid,
Oodless und andere gefunden, die nach dem
gleichen Schema vorgehen und von den gleichen
Hintermännern benutzt werden, sodass
die bisherigen Erkenntnisse vermutlich nur
die Spitze eines Eisbergs sind. Die Installationen
sämtlicher Apps zusammen schätzen
wir auf über 5 Millionen!
Google muss dringend die Bücher und
Apps besser prüfen, bevor diese bei Google
Play landen. Apps, die aus dem Google Play
Store verbannt wurden, sollten nicht einfach
unter einem neuen Namen neu eingestellt
werden können, und wenn bei einer Berechtigung
schon steht, dass diese für normale
Apps nie benötigt wird, dann sollte hier
Google doppelt gut prüfen, was die App
genau macht. Dass sämtliche Apps Daten
klauen und zum Teil unverschlüsselt übers
Netz versenden, bevor der Nutzer auch nur
ansatzweise die rechtlichen Hinweise gelesen
hat, ist nicht tragbar. Last but not least muss
es auch einen Weg geben, um das gezielte
Hoch-Ranking einer App bei Google Play einzuschränken.
Die Verantwortung liegt aber
nicht nur bei Google: Viele Leute installieren
Apps, ohne sich um die Berechtigungen zu
kümmern. Es gibt so viele gute Apps bei
Google Play, installieren Sie nicht einfach die
erstbeste, nur weil „geile App“ in den Kommentaren
steht.
● ● ●
16
April 2013
Android-User.de
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Fokus
Die 10 schönsten Tablet-Apps
Ukrid Yenpetch, 123RF
Die 10 schönsten Tablet-Apps
Just beautiful
Es gibt viele Tablet-
Apps, doch optisch vermögen
nicht alle zu
überzeugen. Wir haben
für Sie die zehn schönsten
Tablet-Apps bei
Google Play herausgesucht.
Mirko Mahlberg
Eye In Sky Weather
Eye In Sky Weather ist eine simple,
aber dafür schöne Wetter-App mit
Widgets im Holo-Design. Man kann
sich in der App sowie in den Widgets zwischen
zwölf verschiedenen Icon-Sets entscheiden.
Die Widgets kann man beliebig gestalten,
zum Beispiel mit einem dunklen,
halb-transparenten Hintergrund und weißer
Schrift. Sobald man das Widget dem Homescreen
hinzugefügt hat, erscheint in der Benachrichtigungsleiste
eine dauerhafte Wetter-
Anzeige mit Icon, Ort, Temperatur und dem
aktuellen Wetterstatus. Besonders auffällig
ist das sehr schlicht gehaltene
Design, welches sich
an den Google-Design-
Guidelines orientiert. Das
aktuelle Theme ist das
Holo Dark, ob demnächst
ein Holo Light (also ein
helles) Theme kommt und
man zwischen diesen
wechseln kann, ist nicht
bekannt. Eye In Sky Weather
gibt es als kostenlose
Version mit Werbung
[LINK 1] und als kostenpflichtige
Version für 1,50
Euro ohne Reklame [LINK 2].
Pulse
Pulse [LINK 3] ist ein Dienst, der
einem das Lesen von beliebten
Nachrichtenquellen erleichtert und
schöner darstellt. Dabei kann man selbst aus
einem einfachen RSS-Feed noch etwas herausholen,
wie Pulse es beweist. Es gibt eine
schöne und aufgeräumte Tablet-Ansicht.
Wenn man Webseite hinzufügen möchte, tut
man dies mit dem EDIT Button oben rechts.
Um in die Einstellungen zu navigieren,
wischt man von links außen nach rechts.
Wenn ein Artikel geöffnet ist, kann man mit
dem Aa Icon die Schriftgröße und Schriftart
Abb. 1: MIt Eye in Sky sieht auch das schlechteste Wetter gleich etwas
freundlicher aus.
18
April 2013
Android-User.de
Fokus
Die 10 schönsten Tablet-Apps
Abb. 2: Pulse ist ein News-Reader im Stil von Google Currents aber ohne
feste Angebote.
Abb. 3: Der imo messenger sieht nicht nur gut aus, sondern kommt auch
mit sehr vielen Chat-Programmen klar.
ändern. Auch einen Nachtmodus (weiße
Schrift auf schwarzem Hintergrund) findet
man dort. Auch den ab Android 4.0 typischen
Menübutton (3 vertikale Punkte) findet
man in der Reader-Ansicht. Einmal draufgetippt,
findet man dort die Funktionen, um
den Artikel im Browser zu öffnen (Im Browser
öffnen), zu teilen (Mit Apps teilen) oder
den Webmodus zu aktivieren. Mit Letzterem
wird der komplette Link in einem Browser in
der App geöffnet. So kann man den kompletten
Artikel lesen und nicht nur einen Teil
davon. Pulse gibt es kostenlos im Google
Play Store.
imo messenger
Messenger, sie gibt es in Überfluss.
Ob Facebook, Google Talk, Skype,
MSN, Yahoo, Steam und so weiter.
Viele von ihnen gibt es auch für mobile Geräte,
manche auch nicht. Die App imo messenger
hilft einem, hier den Durchblick zu
bewahren. Der All-in-One Messenger erlaubt
es, alle Messenger-Konten in einer App zu
verwalten. Ein schönes Design gibt es kostenlos
dazu. Sobald man die App heruntergeladen
hat, verlangt die App die Telefonnummer
zur Verifizierung. Nachdem man diese
eingegeben hat, bekommt man einen sechsstelligen
Code zugeschickt, den man nach
Eingabe von Name, Nachname, E-Mail-
Adresse und Geburtsdatum, eingibt. Hier
merkt man, dass die Entwickler es ernst meinen
und Wert auf Sicherheit legen. Die App
sieht auch auf einem Tablet schick aus und
lässt sich wunderbar bedienen. Auf der linken
Seite befinden sich die Namen der Kontakte
inklusive Anzeigebild. Unten links
kann man auch nach speziellen Kontakten
suchen. Rechts befindet sich das Chat-Fenster.
Um Dateien, den Aufenthaltsort oder
auch eine Sprachnachricht zu verschicken,
wischt man von rechts nach links. Funktionen
wie Einstellungen oder sein Profil findet
man, wenn man von links nach rechts
wischt. Diesen intuitiven, nützlichen und
schönen Messenger gibt gratis im Google
Play Store [LINK 4].
Photoshop Touch
Mit Photoshop Touch [LINK 5] kann
man Bilder auf Tablets bearbeiten
und eigene Zeichnungen erstellen.
Zu den Funktionen gehören Ebenen, Auswahlwerkzeugen,
Bearbeitungsfunktionen
und Filter. Bilder mit einer größeren Auflösung
als 12 Megapixel werden von Photoshop
Touch nicht unterstützt. Das Bildbearbeitungsprogramm
besticht durch ein schönes
Layout und Designelemente, die vor allem auf
Tablets zur Geltung kommen. Eine spezielle
Version für 7-Zoll-Tablets gibt es ebenfalls, um
auch auf dem Nexus 7 und anderen Geräten
eine gute Figur zu machen. Photoshop Touch
gibt es für 7,99 Euro im Google Play Store.
Abb. 4: Lassen Sie Ihren kreativen Ideen mit Photoshop Touch von Adobe freien Lauf.
Android-user.de April 2013 19
Fokus
Die 10 schönsten Tablet-Apps
Abb. 5: Dank Kingsoft Office macht selbst das Arbeiten mit Word, Excel
und PowerPoint Spaß.
Abb. 6: Pinterest hat sich für die Android-App lange Zeit gelassen. Das
Warten hat sich gelohnt.
Kingsoft Office
Office-Anwendungen gibt es für
Android in Massen. Doch Kingsoft
Office [LINK 6] hebt sich durch einen
sehr großen Funktionsumfang und eine
wunder schöne Oberfläche von der Konkurrenz
ab. Es ist sozusagen das Microsoft
Office für Android, dabei aber komplett gratis.
Kingsoft Office unterstützt 23 Datei-Formate,
natürlich auch die bekannten wie:
DOC, DOCX, TXT, PDF. Die Dateien sucht
sich Kingsoft Office automatisch vom jeweiligen
Gerät und zeigt diese auf der Startseite
an. Cloud-Dienste wie Google Drive, Box.net,
Dropbox und weitere werden auch unterstützt.
So kann man beispielsweise ein Word-
Dokument in der Cloud mit Kingsoft Office
öffnen, lesen und auch weiterbearbeiten.
Auch Excel-Tabellen kann man mit Kingsoft
Office erstellen, öffnen und bearbeiten. Es
gibt zu viele Funktionen, um diese hier aufzählen
zu können. Andere Office-Anwendungen
für Android mit diesem Funktionsumfang
verlangen hier mal schnell über zehn
Euro. Am besten schauen Sie sich die Office-
Suite mal selbst an.
Pinterest
Pinterest ist ein soziales Netzwerk,
in dem die User Bilder mit Beschreibungen
an Pinnwände heften.
Diese Bilderkollektionen können dann andere
Nutzer teilen (repinnen), kommentieren
oder liken. Die Idee hinter Pinterest ist der
virtuelle Austausch über allerlei Hobbys
(oder auch Einkaufstipps) mithilfe virtueller
Pinnwände. Für Android haben die Macher
aus Palo Alto eine schicke App zusammengeschustert.
Auch hier ist alles sehr schön aufgeräumt
und minimalistisch gehalten. Nachdem
man sich angemeldet hat, sieht man
den Startschirm mit den ganzen Fotos. Oben
links hat man die Möglichkeit, nach Themen
wie Fotografie, Tiere, Geek und vielen weiteren
Themen zu suchen und die Pins in diesen
Kategorien anzusehen. Einmal von
rechts außen nach links gewischt, und man
gelangt zum eigenen Profil. Hier sieht man
die Follower und die, denen man folgt. Oben
drüber steht noch der Name und wie man
zur eigenen Pinnwand gelangt. Rechts daneben
befindet sich das Zahnrad-Icon mit den
Einstellungen. Insgesamt eine sehr anspre-
Abb. 7: Die Springpad-App ist der ideale Ersatz für Ihre analoge
Pinnwand.
Abb. 8: Einheitenumrechner hört sich langweilig an, macht aber mit
diesem Design Spaß.
20
April 2013
Android-User.de
Fokus
Die 10 schönsten Tablet-Apps
Abb. 9: Stöbern Sie oft bei Wikipedia? Dann installieren Sie auf Ihrem Tablet
am besten die App LoboWiki.
Abb. 10: Ein minimalistisches Design komplett im Holo-Stil: Das macht die
App Timer aus.
chende App und sicherlich für viele auch ein
nützlicher Dienst. Pinterest gibt es kostenlos
im Play Store [LINK 7].
Springpad
Mit Springpad hat man die Möglichkeit,
Notizen einfach und schnell
niederzuschreiben. Dabei ist es
egal, ob als Text oder als Audio-Kommentar.
Auch Bilder oder Webseiten lassen sich hinzufügen.
Als Beispiel kann man ein im Internet
gefundenes Rezept als Link speichern
und später wieder aufrufen. Dazu gibt es natürlich
auch eine schnieke Anwendung für
Android. Das Theme lässt sich von hell auf
dunkel ändern, und auch sonst haben die
Entwickler sich sehr auf den Holo-Look eingelassen.
Eine Expanded Notification ist genauso
Bestandteil der App wie eine zweispaltige-Ansicht
für Tablets ab 7 Zoll. Auch
Springpad ist kostenlos im Google Play Store
[LINK 8] erhältlich.
Einheitenumrechner
Einheitenumrechner Free ist komplett
auf Android-4-Tablets angepasst,
und so kann man hier den
ganzen Bildschirm ausnutzen. Auf der linken
Seite werden die favorisierten Einheiten
(von/zu) angezeigt. In der Mitte stellt man
die gewünschten Einheiten (beispielsweise 1
Inch in Zentimeter) ein. Hier kann man auch
nach speziellen Einheiten suchen. Falls man
eine Einheitskombination mehrfach benutzt,
so kann man diese als Favoriten mit dem
Stern, zwischen von und zu, hinzufügen
(welche dann auf der linken Seite angezeigt
werden). Oben im Reiter kann man zwischen
einer großen Anzahl an Einheiten-Kategorien
wählen (Länge/Entfernung, Druck, Energie/
Arbeit, Geschwindigkeit und vielen weiteren).
In der kostenlosen Version [LINK 9] wird
Werbung eingeblendet, die für 60 Minuten
verschwindet, wenn man einmal auf die
Werbung klickt. Die Pro-Version [LINK 10] kostet
1,59 Euro und bietet zudem ein schwarzes
und weißes Theme und mehr Updates.
LoboWiki
LoboWiki ist eine Wikipedia App
von Michal Galinski, die Wikipedia
Inhalte mit einem schönen Interface
darstellt. Sobald die App heruntergeladen
ist, sollte man in den Einstellungen erst
einmal die Sprache für die Wikipedia-Artikel
auf Deutsch einstellen. Dies geschieht über
den ab Android 4.0 typischen Menübutton
oben rechts im Reiter und der Auswahl von
Preferences. Um nach Wikipedia-Inhalten zu
suchen, drückt man auf die Lupe oben
rechts. In LoboWiki lässt sich die Schriftgröße
ändern, und Artikel lassen sich auch
als gelesen markieren. Die App hat keine separate
Tablet-Ansicht, da sie aber an Android
4.0 und höher angepasst wurde, sieht sie auf
Tablets perfekt aus. LoboWiki gibt es kostenlos
im Play Store [LINK 11].
Timer
Das Entwicklerstudio Opoloo steht
für minimalistisches Design nach
Richtlinien. Sein Vorzeigeprojekt ist
die App Timer. Wie der Name schon sagt, ist
es eine Zeitmesser-App. Die Entwickler halten
sich bei Timer exakt an die Google-Vorgaben,
was man auch an der integrierten zweispaltigen
Tablet-Ansicht bemerkt. Auf der
linken Seite sieht man die verschiedenen
Countdowns in einer Listenansicht, während
man auf der rechten Seite weiter Countdowns
anlegen kann. Timer ist eine schlichte
dafür aber wunderschöne Countdown-App
fürs Tablet. Für 77 Cent ist sie im Play Store
[LINK 12] erhältlich.
● ● ●
Alle
Links>
www.android- user.de/qr/28701
Android-user.de April 2013 21
Fokus
Die 10 besten Apps für das Nexus 7
Die zehn nützlichsten Apps für Tablets
10 Top-
Tools
Google
Im Google Play Store tummeln sich zahllose Anwendungen,
die Ihnen das Leben leichter machen wollen. Damit Sie nicht
den Überblick verlieren, stellen wir Ihnen die zehn nützlichsten
Tools vor, die auf Ihrem Android-Tablet nicht fehlen sollten.
Jasmin Bauer
Abb. 1: Super Video lässt Sie das Videofenster beliebig
verändern und positionieren.
Praktische Tools und Apps für Android
stellen wir in jeder Ausgabe
von Android User vor. Doch einige
eignen sich besonders gut für Tablets.
Wir haben zehn Rosinen für das Nexus
7 herausgepickt, die aber auch auf allen anderen
Tablets nicht fehlen sollten.
1. Super Video
Ein Video sehen und
nebenher noch auf
demselben Gerät die
Mails checken? Mit der kostenlosen
Anwendung Super Video
[LINK 1] ist dies problemlos möglich,
da Sie den Videobereich so
einstellen können, dass dieser
nicht den ganzen Bildschirm,
sondern nur einen Teil in Anspruch
nimmt. So können Sie
das Video immer in einem kleinen
Fenster nebenbei laufen lassen,
während Sie im Internet
surfen oder sogar ein Spiel spielen.
Auch wenn Sie zwischen
den Bildschirmen wechseln,
bleibt das Videofenster im Sichtbereich.
Die Größe stellen Sie
ein, indem Sie rechts unten mit
einem Finger das Fenster auf die
gewünschte Größe ziehen.
Möchten Sie den kompletten
Bildbereich in Anspruch nehmen,
tippen Sie einfach oben rechts auf das
Symbol für den Full Screen. Dort finden Sie
auch, wie Sie es vom PC bereits kennen, das
Symbol zum Schließen des Fensters. Die
Lautstärke regeln Sie rechts oben per Wischgeste.
Super Video spielt dank seines Software
Decoders, den Sie beim Starten der Anwendung
aktivieren können, alle gängigen
Videoformate ab. Die Bildqualität des Players
ist zwar nicht herausragend, jedoch für seine
Zwecke vollkommen ausreichend.
2. Floating Browser Flux!
Kommt Ihnen das bekannt vor? Sie
möchten etwas recherchieren und
benötigen dafür mehrere Internetseiten
gleichzeitig auf dem Bildschirm, so
wie Sie es von Ihrem Computer gewohnt
sind? Bisher mussten Sie noch umständlich
zwischen den einzelnen Ansichten wechseln.
Doch dank Floating Browser [LINK 2], können
Sie das Internetfenster flexibel anpassen,
mehrere Fenster nebeneinander schieben
oder gleichzeitig im Internet surfen, während
Sie beispielsweise über Skype telefonieren
oder ein Video schauen. Die Browseransicht
können Sie nach Bedarf platzieren und die
Größe beliebig variieren, indem Sie einfach
das Fenster mit Ihrem Finger rechts unten
auseinander- oder zusammenziehen. Mit
einem Fingerzeig auf den Full-Screen-Modus
haben Sie wieder den kompletten Bildschirm
zur Verfügung. Haben Sie die Fenster mini-
22
April 2013
Android-User.de
Fokus
Die 10 besten Apps für das Nexus 7
miert, können Sie die einzelnen
Seiten jederzeit wieder abrufen.
Einen kleinen Haken hat die
Sache. Floating Browser ist im
Vergleich zu vielen anderen
Browsern etwas träge, doch das
nimmt man für diesen zusätzlichen
Komfort gerne in Kauf.
3. Astro Dateimanager
Die Darstellung der
Ordner und Dokumente
beim Android-
Tablet unterscheidet sich stark
von dem Ihres Computers. Sind
Sie es gewohnt, über den Arbeitsplatz
oder den Explorer
alles wiederzufinden, gestaltet
sich dies auf dem Tablet von
Haus aus schwieriger. Gerade
wenn Sie viele Dateien auf
Ihrem Androiden haben, werden
Sie ohne Dateimanager Schwierigkeiten
haben, alle Dokumente
wiederzufinden. Dafür gibt es
den kostenlosen Astro File Manager
[LINK 3]. Im Gegensatz zu vielen seiner
Konkurrenten stellt dieser all Ihre Verzeichnisse
übersichtlich dar. So können Sie künftig
schnell auf alle Daten zugreifen, unabhängig
davon, ob Sie sich auf dem Gerät oder
der SD-Speicherkarte befinden. Haben Sie
bereits den Überblick verloren, finden Sie
einzelne Dateien mithilfe der Suche schnell
im Getümmel wieder. Hier können Sie nämlich
gezielt angeben, ob Sie nach einer Textdatei,
einem Lied, einem Video oder einem
Bild Ausschau halten. Die Ansicht Ihrer Verzeichnisse
legen Sie in den Einstellungen
fest. Mit einer Wischgeste von rechts nach
links öffnen Sie die Ansicht mit weiteren
Tools des Astro File Managers. Hier können
Sie einzelne Apps durch ein Backup sichern,
Apps verwalten, mit dem Task-Killer Anwendungen
beenden und auf einen Blick sehen,
wie viel Speicher noch zur Verfügung steht.
Abb. 2: Dank Floating Browser Flux! haben Sie mehrere
Internetseiten im Blick.
4. Pocket – Read it later
Pocket [LINK 4] ist ein kostenloser
Dienst, der beliebige Internetseiten
offline abspeichert und sie für das
spätere Lesen bereitstellt. Neben der Speicherung
von Artikeln ist auch das Archivieren
von Videos oder Bilder im Offlinemodus
möglich. Nach der Installation der Anwendung
können Sie beliebige Internetseiten
durch die Anweisung Teilen für Pocket herunterladen.
Wenn Sie das Programm anschließend
starten, finden Sie alle Ihre gespeicherten
Artikel wieder und können diese
jederzeit lesen. Der Reader ist übersichtlich
und beinhaltet zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten.
Somit macht das Lesen fast noch
mehr Spaß als direkt über die Internetseite,
und Sie können nun alle wichtigen Nachrichten
unterwegs lesen, selbst wenn Sie kein Internet
zur Verfügung haben oder
Ihr Datenvolumen außerhalb
Ihres WLAN-Bereiches nicht aufbrauchen
möchten.
5. Team Viewer
Sie sind mit Ihrem Tablet
unterwegs, doch
alle wichtigen Unterlagen
befinden sich – wie sollte es
auch anders sein – auf dem heimischen
Rechner. Dank der kostenlosen
Anwendung Team Viewer
[LINK 5] gehört dieses Ärgernis
der Vergangenheit an, vorausgesetzt
Ihr Computer ist angeschaltet.
Dann können Sie
nämlich von unterwegs aus auf
Ihren PC zugreifen. Um die Anwendung
nutzen zu können,
installieren Sie TeamViewer sowohl
auf Ihrem Tablet als auch
auf dem entsprechenden Computer.
Nun müssen Sie nur noch
in der App Ihre ID und das
Kennwort eingeben, um danach
Abb. 3: Der Astro Dateimanager spielt seine Stärken
auf einem Tablet besonders gut aus.
Abb. 4: Gespeicherte Artikel können Sie in Pocket –
Read it later jederzeit offline lesen.
Android-user.de April 2013 23
Fokus
Die 10 besten Apps für das Nexus 7
Abb. 5: Mit Team Viewer greifen Sie vom Android-
Tablet aus auf einen Windows-8-PC zu.
Abb. 7: Mit Mighty Text haben Sie auf dem Tablet
Zugriff auf Ihre Kontakte und SMS.
Abb. 6: Dank StickMount können Sie den Speicher
Ihres Nexus-Tablets erweitern.
den Computerbildschirm auch auf Ihrem
Androiden zu sehen. An die Bedienweise gewöhnt
man sich schnell. Lediglich bei Videos
hakt Team Viewer hin und wieder, ansonsten
ist die App ein solider und zuverlässiger Helfer,
der auf keinem Tablet fehlen sollte.
6. StickMount
Nexus-Besitzer kennen
das Problem. Sie haben
nur einen begrenzten
Speicherplatz auf dem Gerät zur
Verfügung. Die Lösung dafür
sind entweder Online-Speicher,
sogenannte Clouds wie Dropbox,
oder Sie schließen einfach einen
externen Speicher via USB an Ihr
Tablet an. Das funktioniert unkompliziert
mit der Anwendung
Stick Mount [LINK 6] und einem
entsprechenden USB-OTG-Kabel,
welches Sie für ein paar Euro im
Elektronikfachhandel bekommen.
Sie können StickMount
kostenlos ausprobieren. Die Pro-
Version mit zusätzlichen Funktionen
für mehr Komfort kostet
2,49 Euro. Für die Nutzung von
StickMount ist allerdings Root-
Zugriff erforderlich. Schließen
Sie einfach das Kabel mit USB-
Stick beziehungsweise externer
Festplatte an Ihrem Gerät an und
starten Sie die Anwendung, um
Zugriff auf alle Ihre Daten zu erhalten.
7. Mighty Text
Sie möchten auch vom
Tablet aus SMS schreiben
und verschicken?
Kein Problem, sofern Sie eine
Anwendung wie Mighty Text
haben [LINK 7],[LINK 8]. Damit Sie
diese Funktion nutzen können,
müssen Sie auch auf Ihrem
Smartphone die zugehörige Anwendung
installieren und sich
registrieren. Anschließend können
Sie auf alle Ihre Nachrichtenkorrespondenzen
zugreifen,
weitere SMS versenden und
empfangen. Mighty Text ist ein
sehr praktisches Tool, wenn Ihr
Smartphone zu Hause friedlich
vor sich hinschlummert und Sie
auf SMS nicht verzichten wollen.
Die Software gibt es auch für
Windows. Sie müssen nur darauf
achten, dass Ihr Handy eingeschaltet ist
und Internetzugriff hat.
8. Evernote
Evernote [LINK 9] ist weitaus mehr
als ein einfacher Notizblock. Sie
können Ihre Aufzeichnungen mit
mehreren Personen teilen, Erinnerungen aufbewahren
und all das speichern, was Sie für
wichtig erachten. Nach der Registrierung
synchronisieren Sie Ihre gespeicherten Notizen
auf mehreren Geräten und haben dadurch
immer alles Wichtige dabei. Für einen
schnellen Zugriff auf die Anwendung empfehlen
wir zusätzlich die Installation des zugehörigen
Evernote Widgets [LINK 10]. Damit
ist es möglich, vom Startbildschirm aus direkt
neue Notizen anzulegen, ein Foto zu
knipsen, Audioaufnahmen zu machen oder
sonstige Anhänge auf Evernote hochzuladen.
Die Grundversion ist kostenlos. Möchten Sie
Ihre Daten auch offline abrufen, anderen Personen
das Bearbeiten Ihrer Notizen erlauben
oder einen Passwortschutz einrichten, benötigen
Sie einen Premium-Account für 5 Euro
monatlich oder 40 Euro pro Jahr.
9. SlideIT Tastatur
Auf dem Tablet längere Texte
schreiben, ist über die herkömmliche
Bildschirmtastatur mehr als
mühsam. Doch nicht immer haben Sie eine
externe Tastatur mit dabei oder möchten sich
24
April 2013
Android-User.de
Fokus
Die 10 besten Apps für das Nexus 7
extra eine anschaffen. Damit Sie
trotzdem schnell und komfortabel
Texte tippen können, gibt es
SlideIT Tastatur [LINK 11]. Diese
intelligente Tastatur ermöglicht
nicht nur das Schreiben per
Wischgeste, sondern merkt sich
häufige Wörter und verfügt
über eine Rechtschreibkontrolle.
Für das Tool gibt es mehrere
Sprachpakete, die Sie einfach
herunterladen können. Auch
das Design lässt sich nach Belieben
anpassen. Mit der smarten
Tastatur tippen Sie nach etwas
Übung schneller als auf der herkömmlichen
Tastatur Ihres
Computers. Die Einrichtung dieser
alternativen Tastatur ist einfach,
da Sie ein Tutorial Schritt
für Schritt anleitet. Daneben
gibt es zahlreiche weitere Einstellungsmöglichkeiten.
Bevor
Sie 3,99 Euro für diese Tastatur
investieren, können Sie Slide IT
15 Tage kostenlos testen.
10. Air Display
Ein Computerbildschirm ist Ihnen
zu wenig, aber Sie haben keinen
zweiten zur Hand? Sofern Sie ein
Tablet besitzen, kann Air Display [LINK 12]
Ihnen dabei helfen. Dafür installieren Sie auf
Abb. 9: Die intelligente Tastatur SlideIT erkennt die
Wörter und macht Ihnen Vorschläge.
Ihrem PC oder Mac einfach die entsprechende
Setup-Datei und die Anwendung Air
Display auf Ihrem Tablet. Mit 7,56 Euro
schlägt diese Anwendung relativ teuer zu
Buche. Zudem fiel im Test auf, dass Air Display
nicht auf allen Betriebssystemen, darunter
Windows 8, läuft. Um Ihr Tablet mit dem
Computer zu verknüpfen, öffnen Sie Air Display
auf dem Rechner und wählen das entsprechende
Gerät in der Liste aus. Nun können
Sie den zusätzlichen Bildschirm nutzen
– ganz gleich in welchem Format. Dies ist besonders
praktisch, wenn Sie für Ihre Arbeit
einen aufgeräumten Arbeitsbereich benötigen.
Air Display gibt es nur für Windows und
Mac OS X, eine Linux-Version ist laut den
Entwicklern nicht geplant.
Abb. 10: Nach der Verknüpfung von Tablet und PC
steht ein zusätzlicher Arbeitsbildschirm bereit.
Abb. 8: Evernote ermöglicht Ihnen das Aufzeichnen
und Teilen von allem Wichtigen.
Fazit
Alle diese Anwendungen verleihen Ihrem
Androiden einen Mehrwert, weil sie nicht
nur die Arbeit ungemein erleichtern, sondern
das Tablet zu einem treuen Begleiter in vielen
Lebenslagen machen. Dank dieser Tools
ist das Tablet nicht einfach ein Ersatz für
Ihren Computer, sondern ein eigenständiges
Gerät mit vielen Vorzügen, die es zu nutzen
gilt. So können Sie ohne weiteres Werkzeug
Strecken ausmessen, unterwegs offline Artikel
lesen, die Sie zuvor von Internetseiten
heruntergeladen haben und neben dem Betrachten
von Videos gleichzeitig anderen
Dingen auf Ihrem Gerät nachgehen. ● ● ●
Alle
Links>
www.android- user.de/qr/28702
Android-user.de April 2013 25
Fokus
Top Live-Wallpaper und Widgets
Mit einem tollen Live-Hintergrundbild
und den passenden
Widgets machen auch
Sie Ihr Android-Tablet zu
einem Unikat. Hier unsere
Top 14. Peer Kintrup
Live-Hintergrund
Ein Live-Wallpaper öffnen Sie
nicht per Klick auf das App-Icon,
sondern über die System-Einstellungen
unter Anzeige | Hintergrund
| Live-Hintergründe (je
nach Hersteller und Android-
Version). Versuchen Sie auch
einen längeren Druck auf eine
freie Stelle des Homescreens.
Koi Free
LiveWallpaper
Der mehr als zehn Millionen
mal heruntergeladene Karpfenteich
gehört nicht zu Unrecht
zu den schönsten Apps dieses
Genres. Der naturgetreue Teichboden,
die eleganten Bewegungen der Kois in
verschiedenen Tiefen, die unterschiedlichen
Verwindungen der kreisenden
Fischkörper, Details der Brust-, Bauch
und Schwanzflossen lassen kaum erkennen,
dass es sich um einen digitalen
Teich handelt. Versuchen Sie ein
System, eine Wiederholung zu erkennen!
Nach einem Klick auf das Display
breiten sich Wellenbewegungen aus
und nach Kauf der Vollversion fliehen
die Fische vor Ihrem Finger. Mit der
Vollversion können Sie für 0,79 Euro
und acht weitere Megabyte Ihres Speicherplatzes
vierzehn Untergründe hinzukaufen,
eigene Bilder wählen, Regentropfen,
Seerosenblätter und Pflanzen
hinzufügen. Zudem lässt sich die Pro-
Version so einstellen, dass die Fische
auf Futter angewiesen sind und
damit
Asteroid Belt Free
Der letzte Asteroid ist erst im
Februar in Erdnähe vorbeigerast,
und in Russland schlug
sogar ein Meteorit ein. Was tut sich
alles im All? Ein realistisch erscheinender
Asteroiden-Gürtel zieht mit diesem
3D-Live-Wallpaper, über Ihren Homescreen.
Die einzelnen Objekte torkeln
chaotisch in Licht und Schatten unserer
Sonne. Bei Bewegungen des
Homescreens werden die Steine leicht
gebremst oder beschleunigt. In der
Vollversion für 0,79 Euro können Sie
auch die Darstellung des Sonnensystems,
die Anzahl der Steine, Geschwindigkeiten
und einiges mehr verändern.
Falling Images Live
Wallpaper
Die fallenden Fotos stehen für
die Vielfalt der Live-Wallpaper,
die im Playstore angeboten
werden. Im Einrichtungsmenü ist die
Wahl zu treffen, ob Fotos aus den Ordner
Screenshots, Camera oder Download
auf den Bildschirm fallen sollen.
Leider können Sie keinen anderen Ordner
wählen und haben deshalb wenig
Einfluss auf die Fotoauswahl. Das Live
Wallpaper nervt nach gewisser Zeit
auch mit viel Unruhe. Nutzen Sie zur
Präsentation von Bildern deshalb besser
die Standard-Galerie bzw. ab Android
4.2 die Daydream-Funktion.
Valentine Heart
3D
Wenn Sie es etwas herzlicher
mögen, überraschen Sie Ihre/n
Partner/in mit dieser Animation
für Verliebte: Das innere Herz können
Sie in den Einstellungen mit einem
Foto Ihrer Wahl bekleben. Auch Drehgeschwindigkeit
und Hintergrund lassen
sich ändern. Wie im realen Leben
drehen sich die Herzen auch in der
langsamsten Einstellung noch recht
schnell und nicht nur am Valentinstag.
Das Bekleben des Herzens rundherum
funktioniert erstaunlich gut. Wer es
hart, aber herzlich mag, dem empfehlen
wir das Theme Steampunk-Heart.
kostenlos
englisch|Version 2.0|1,2 MByte
★★★★★
kostenlos
englisch|Version 1.4.1|0,3 MByte
★★★★★
kostenlos
englisch|Version 1.2.2|0,45 MByte
★★★★★
26
April 2013
Android-User.de
Fokus
Top Live-Wallpaper und Widgets
sogar heranwachsen. Trotz der realistischen
und detaillierten Darstellung beansprucht
Koi-Live-Wallpaper nur 3,2 MByte
Speicherplatz. Mit der Vollversion steigt
der Bedarf aber auf beachtenswerte 12 MB.
Tipp: Das sehr ähnliche Anipet Koi Live bietet
schon in der kostenlosen Version mehr
Funktionen, ist mit 1,2 MByte zudem noch
etwas schlanker, aber die Fische schwimmen
weniger geschmeidig und werden
nicht so detailliert abgebildet. Dafür können
Sie Pflanzen schon in der kostenlosen
Version hinzufügen und Futter einstreuen,
um das sich dann die Fische reißen. Die 79
Cent für das Original lohnen sich aber in
jedem Fall.
kostenlos
englisch|Version 1.5|3,2 MByte
★★★★★
Alle
Links>
www.android- user.de/qr/28703
Flight Live
Wallpaper
Mit dieser App im Hintergrund
fliegen Sie mit dem Blick aus
einem Cockpit durch die Wolken.
In den Einstellungen wählen Sie
zwischen diversen Flugmaschinen bis
zum Motorrad oder Auto und stellen
die Fluggeschwindigkeit und das Wetter
ein. Regen und Blitze gibt es tatsächlich
nur während eines Wolken-
Durchflugs! Sogar an Real Time wurde
gedacht: Die fliegende Tapete passt
sich automatisch der Tageszeit an. Die
5,3 MByte Speicherplatz muss Ihre
Hardware verkraften, denn dieses Live-
Wallpaper macht definitiv Spaß!
Ruhige See
Zur Abwechslung nach dem
Falling Images Live Wallpaper
empfehlen wir die ruhige See.
Gönnen Sie sich die Vorfreude auf die
schönsten Urlaubsaugenblicke, wenn
Ihr Blick am Strand den Wellen folgt!
Wie auch bei unseren anderen Natur-
Hintergründen beeindruckt die realistische
Darstellung, für die Ihr RAM-Speicher
aber mehr als 7 MByte bereitstellen
muss und auch der Grafikchip recht
beansprucht wird. Versuchen Sie einmal
herauszufinden, wann sich eine
Welle wiederholt! Vom Entwickler gibt
es das Wallpaper auch mit einem romantischen
Sonnenuntergang.
Jumpgate Free
Live Wallpaper
Das mit nur einem MByte
schlanke Jumpgate – ebenfalls
aus der erfolgreichen
Kittehface-Serie – treibt den 3D-Effekt
auf die Spitze. Ein kleiner Android rast
einem Spiralnebel entgegen, als wolle
er das Universum erobern. Geschickt
weicht er mit seinen Pendelbewegungen
den Asteroiden aus. Klicken Sie
ihn zwei mal an, dreht er sich kurz um
und winkt Ihnen zu. Wischen Sie über
den Screen, ändert sich die Perspektive.
Für 0,79 Euro können Sie in der
Vollversion diverse Geschwindigkeitseinstellungen
ändern.
kostenlos
englisch|Version 1.0.4|5,3 MByte
★★★★★
kostenlos
ohne Text|Version 2.0|7,4 MByte
★★★★★
kostenlos
englisch|Version 1.25|1 MByte
★★★★★
Android-user.de April 2013 27
Fokus
Top Live-Wallpaper und Widgets
Beautiful Widgets
Beautiful Widgets – oft kopiert,
nie erreicht – besteht im
Grundmodul zunächst aus
einer Uhr-Wetter-Applikation. In der
langen Geschichte dieser wundervollen
Widgets spielte zunächst vor allem
das bekannte Sense-Layout eine große
Rolle. HTC kreierte die Sense-Klapp-
Uhr im Stil der 70er-Jahre schon
für ihre Windows-Mobile-Geräte und
band sie auch unter Android unter
dem Namen Sense in ihre Oberfläche
ein. Das LevelUp Studio hat den Weg
frei gemacht und es Nutzern ermöglicht,
selbst eigene Themes zu kreieren.
Diese stehen Ihnen nun in hundertfachen
Stilen in der App zu Verfügung;
von elegant über solide
bis crazy dürfte für jeden Geschmack
etwas dabei sein. Mit
der aktuellen Version 5 hat das
LevelUp-Studio zu Beginn des
Jahres die Bedienung der sehr
vielen Einstellmöglichkeiten
modernisiert und erleichtert.
Alleine die Flip-Clock – also
die Klappuhr – gibt es mittlerweile
in unzähligen flippigen
Layouts. Auch bei der Wahl
der Wetterdarstellung steht Ihnen eine
sehr große Auswahl zur Verfügung. Bei
der Gestaltung Ihrer Uhr können Sie
bereits in den Einstellungen in einer
Vorschau sehen, wie das Widget aussehen
wird. Sie können frei bestimmen,
welche Applikation aufgerufen
wird, wenn Sie auf die Stundenanzeige
Simple Calendar
Widget
Es gibt viele Kalender-Widgets,
doch keines ist so schön
und praktisch wie das Simple
Calendar Widget von MyColorscreen.
Je nachdem, ob Sie nur den aktuellen
Tag oder gleich eine ganze Reihe an
Terminen auf dem Homescreen haben
möchten, stehen hier zahlreiche Widget-Formate
zur Auswahl. Zusätzliche
Skins gibt es bei Google Play, aber
durch die vielen Einstellungsmöglichkeiten
brauchen Sie die eigentlich
kaum. Möchten Sie Ihren Kalender auf
dem Homescreen haben, dann ist dieses
Widget die beste Lösung.
Beautiful Clock
Widgets
Hier hat offenbar der Entwickler
Anttek mit Beautiful Clock
Widgets beim Vorbild Beautiful
Widgets abgekupfert. Da es sich um
eines der wenigen Uhrenwidgets handelt,
das neben einer digitalen Anzeige
auch viele analoge Darstellungen bietet
, sollten Sie aber unbedingt einen
Blick darauf werfen. Unter den vielen
analogen Uhren im Playstore, gibt es
nämlich nur wenige, die auch Wochentag,
Datum und Monat anzeigen können.
In der Gratisversion sind bereits
ein paar ganz schöne klassische Uhren
dabei, mehr und ausgefallene gibt es
gegen 2,09 Euro in der Pro-Version.
Omega Speedmaster
Analog Clock
Nostalgiker und Liebhaber
von Armbanduhren werden
sich vielleicht über diesen
Anachronismus freuen: Die detailgetreue
Uhrzeit einer mechanischen Uhr,
wie der Omega Professional aus den
60er-Jahren, – der ersten Uhr, die auf
dem Mond getragen wurde – oder
einer Rolex auf einem Hightech-Gerät.
Doch wer sich für diesen Typ von Zeitmesser
erwärmen kann, wird an
Omega Speedmaster Analog Clock
seine Freude haben, denn die Widgets
sind sehr detailliert gezeichnet. Einzig
den Sekundenzeiger haben wir vermisst.
kostenlos
deutsch|Version 2.2.4|1,3 MByte
★★★★★
kostenlos
deutsch|Version 1.6|5,2 MByte
★★★★★
kostenlos
ohne Text|Version 1.5|0,2 MByte
★★★★★
28
April 2013
Android-User.de
Fokus
Top Live-Wallpaper und Widgets
klicken – zum Beispiel der Wecker – oder
dass ein Klick auf das Datum zum Kalender
Ihrer Wahl führt.
Bei den Beautiful Widgets handelt es sich
um ein umfangreiches, vielseitiges und zugleich
attraktives Paket, mit dem Sie Ihren
Homescreen beleben. Einzig die Toggles
(einfache Schalter) lassen sich nicht besonders
gut nutzen, da nur das 1x1 Widget zur
Auswahl steht. Diese ersparen Ihnen den
Weg in das Geräte-Menü, wenn Sie grundlegende
Systemeinstellungen ändern wollen.
LevelUp-Studio bietet Ihnen den direkten
Zugang
zu den Bluetooth-,WIFIund
Helligkeitseinstellungen an,
erlaubt die Stumm-, und Vibrationsschaltung,
den Flugmodus und
kann die automatische Drehung
des Displays ein- und ausschalten.
2,39 Euro
deutsch|Version 5.07|10 MByte
★★★★★
Gsam Battery
Den ungefähren Batteriestand
zeigt jedes Handy an. Gsam
stellt diesen nicht nur größer
als Widget dar, sondern zeigt Ihnen
auch die errechnete Restlaufzeit ohne
Kabel an. Ein Klick auf das Icon führt
Sie zu einer der informativsten Verbrauchsanalysen,
die der Play Store zu
bieten hat. Neben einer grafischen Ansicht
können Sie auch in einer Tabelle
ablesen, welche App in der Nacht
wann und wie oft heimlich am Akku
gesaugt hat. Die Gratisversion ist mit
Werbung bestückt, die Vollversion kostet
1,50 Euro. Ein spezielles Iconset für
77 Cent kann zudem das Standard-Icon
von Android mit einem passenden
Theme austauschen.
Android Photo
Widget
Wie kaum bei einer anderen
Widget-Gattung driftet die
Qualität brauchbarer Apps so
weit auseinander, wie bei den Fotorahmen.
Zumeist hapert es schon bei der
Bildqualität, spätestens bei der Bildauswahl,
beim Handling, Funktionsumfang
und nicht zuletzt beim Layout.
Diese App schwächelt in keiner Disziplin.
Sie können unter verschiedenen
Größen und vielen Rahmen wählen
und sogar schnell und komfortabel
einen Wechselbilderrahmen gestalten.
Die Gratisversion kommt auch hier mit
Werbung, die Sie für 1,49 Euro bei
Google Play loswerden.
Sticky Note
Sticky Note ist den Klebezetteln
nachempfunden, als in
Haushalt und Büro noch Papier
benutzt wurde. Das ruhende,
kleine Widget zeigt nur den Text aus
der Titelzeile an, was nicht nur übersichtlich
ist, sondern auch platzsparend.
Nach einem Klick vergrößert sich
der Zettel und zeigt in der Mitte des
Screens den eigentlichen Text an. Sie
können diesen dann auch bearbeiten
und als SMS oder E-Mail versenden.
Auch wenn es auf den ersten Blick so
aussieht, als würde Google Play sehr
viele solcher Post-It-Widgets bieten, ist
Sticky Note dennoch mit Abstand das
Beste in diesem Bereich.
kostenlos
englisch|Version 2.29|2 MByte
★★★★★
kostenlos
englisch|Version 1.27|1,8 MByte
★★★★★
kostenlos
ohne Text|Version 1.2.1|0,8 MByte
★★★★★
Android-user.de April 2013 29
1Gbit/s
Port
Fokus
Retina-Tablets
Tablets mit
Retina-Auflösung
Mit seinen 2048 x 1536 Pixeln
setzte das iPad 4 neue Maßstäbe.
Inzwischen gibt es
viele Android- Tablets mit
Retina-Display zum halben
Preis. Marcel Hilzinger
Nexus 10
Das Nexus 10 [LINK 1] bringt nicht nur
das leicht größere Display als das iPad
4 mit, es übertrifft mit seinen 2.560 x
1.600 Pixeln auf 10,055 Zoll auch die
Auflösung und Pixeldichte des Apple-
Tablets klar (300 ppi gegenüber 264
ppi). Angetrieben wird das Nexus 10
von einem Dual-Core-Prozessor
„Exynos 5“ mit 2 x 1,7 GHz. Der Arbeitsspeicher
ist 2 GB groß. Für die
beste Grafikleistung bei allen Android-
Tablets ist die Mali-T604 GPU verantwortlich.
Das Tablet ist mit 16 GByte
oder 32 GByte festem Speicherplatz erhältlich,
ohne MicroSD-Slot.
Zu den Highlights des Samsung-Tablets
gehören neben dem hochauflösenden
Display die neueste Android-Version
4.2.2 „Jelly Bean“ und die sehr
gute Verarbeitung. Durch das Kunst-
CMX
Archos 97
Platinum HD
Archos
Die Franzosen schicken ihr erstes HD-
Tablet im März für knapp 300 Euro ins
Rennen. Das ARCHOS 97 Platinum HD
[LINK 2] verfügt über ein 9,7 Zoll großes
IPS-Display mit 2048 x 1536 Pixeln und
weiß auch bei den restlichen Parametern
zu gefallen. So bringt es einen 1,2
GHz schnellen Vierkern-Prozessor, 2
GByte RAM und 8 GByte internen Speicher
mit, der sich via MicroSD-Slot auf
bis zu 64 GByte erweitern lässt. Das
Tablet verfügt zudem auch über einen
Mini-HDMI-Ausgang. Vorinstalliert ist
Android 4.1. Archos versorgt seine
Tablets jedoch üblicherweise mit mindestens
einem großen Update.
CMX Clanga 097
Auch der noch relativ unbekannte Hersteller
CMX aus Österreich setzt für
sein Retina-Tablet auf den 4:3-Formfaktor
und ein 9,7-Zoll-Display mit 2048 x
1536 Pixeln [LINK 3]. Identisch mit dem
Archos-Tablet ist auch die 1,2 GHz
schnelle Vierkern-CPU (Allwinner A31)
kombiniert mit dem SGX544-Grafikchipsatz
von PowerVR und Android
4.1. Im Unterschied zum Archos-Tablet
erhalten Sie bei CMX jedoch 16 GByte
internen Speicher (erweiterbar via
MicroSD), dafür müssen Sie auf einen
HDMI-Ausgang verzichten. Auch Bluetooth
und GPS fehlen wiederum. Das
Clanga-079-Tablet ist laut Hersteller ab
Anfang März verfügbar.
Ainol Novo 9 Spark
Ainol Electronics Co aus China war die
erste Firma mit einem 9,7-Zoll großen
Android-Tablet mit Retina-Display.
Umso größer ist die Nachfrage nach
diesem Tablet, das quasi der Prototyp
für die restlichen hier vorgestellten
9,7-Zoll-Tablets ist. Das Novo 9 Spark
[LINK 3] ist mit dem CMX-Tablet identisch:
Vierkern-CPU mit 1,2 GHz, 2
GByte RAM, 9,7“ großer Touchscreen
mit 2048 x 1536 Pixeln und 16 GByte
interner Speicher, der sich via MicroSD
erweitern lässt. Das Tablet ist im Online-Shop
von Ainol aktuell für 240 US-
Dollar gelistet, aber nicht erhältlich.
Ainol
9,7 Zoll, 2048x1536 Pixel
Akku: k.A.
Preis: 299 Euro
9,7 Zoll, 2048x1536 Pixel
Akku: 8000 mAh
Preis: 299 Euro
9,7 Zoll, 2048x1536 Pixel
Akku: 8000 mAh
Preis: 239 US Dollar
32
April 2013
Android-User.de
Fokus
Retina-Tablets
10 Zoll, 2560x1600 Pixel
Akku: 9000 mAh
Preis: ab 399 Euro
stoff-Gehäuse ist das Nexus 10 zudem sehr
leicht, wodurch es auch gut in der Hand
liegt. Android 4.2.2 bringt gegenüber den
restlichen Tablets gleich mehrere Vorteile
mit. So lässt sich das Tablet mit mehreren
Nutzern einsetzen, wobei jeder seine eigenen
Arbeitsoberfläche einrichten kann.
Widgets sowie die Benachrichtigungen lassen
sich auch auf dem Sperrbildschirm ablegen.
Android 4.2 unterstützt zudem den
Daydream-Modus, der beim Laden des
Smartphones oder in einer Docking-Station
automatisch eine Uhr, die neuesten
Beiträge von Google Currents oder eine
Diashow der eigenen Fotos anzeigt.
Das Nexus 10 ist das beste Retina-Tablet
schlechthin, und der geringe Aufpreis gegenüber
den restlichen hier aufgeführten
Tablets lohnt sich. Lesen Sie auch unseren
ausführlichen Testbericht auf Seite 40.
Alle
Links>
www.android- user.de/qr/28843
Convexa
Chuwi
Google
Convexa
PadDreamer 9,7
Convexa ist eine junge Tablet-
Schmiede aus Deutschland, die mit
dem PadDreamer und der Version
PadDreamer 97we [LINK 4] auch zwei Retina-Tablets
im Angebot hat. Als CPU
setzt Convexa auf eine 1,6 GHz schnelle
Dual-Core-CPU von Rockwell (RK3066)
mit 1 GByte RAM. Für die nötige
Grafik leistung sorgt ein Mali400-Chipsatz.
Im Gegensatz zur Konkurrenz verfügen
die PadDreamer-Tablets auch
über Bluetooth, die weiße WE-Edition
bringt zudem 32 GByte internen Speicher
mit. Vorinstalliert ist auf beiden
Tablets Android 4.1.
Onda V972
Ainol
Bei diesem „Noname-Tablet“, das
auch unter der Bezeichnung Cube
U9GT5 [LINK 5] erhältlich ist, handelt es
sich um eine Kopie des Ainol Novo 9
bzw. CMX Clanga 97. Sie erhalten also
auch hier einen Quadcore-Prozessor
mit 1,2 GHz (Allwinner A31), 2 GByte
RAM, ein 9,7“ großes Display mit 2048
x 1536 Pixeln und 16 GByte internen
Speicher, der sich via MicroSD erweitern
lässt. Bluetooth oder GPS fehlen
dem Tablet, das Sie im Internet für 239
Dollar bestellen können.
Chuwi V99
Hierbei handelt es sich um das Original,
das erste Android-Retina-Tablet
mit Rockwell-Prozessor (Dual-Core,
1,2GHz und Mali400 GPU) [LINK 6]. Es ist
baugleich mit dem Convexa PadDreamer
und einigen weiteren Modellen,
die aber lediglich in China erhältlich
sind. Das Chuwi V99 gibt es auch bei
Amazon [LINK 7], bei Redaktionsschluss
Mitte Februar war es allerdings ausverkauft.
Mit einem Internetpreis von
unter 200 Euro ist es das aktuell günstigste
Android-Tablet mit Retina-Display,
die Quad-Core-Tablets von Ainol
und Cmx bieten allerdings etwas mehr
(Grafik-) Leistung als das Chuwi V99.
9,7 Zoll, 2048x1536 Pixel
Akku: 10000 mAh
Preis: ab 339 Euro
9,7 Zoll, 2048x1536 Pixel
Akku: 8000 mAh
Preis: 239 US Dollar
9,7 Zoll, 2048x1536 Pixel
Akku: 10000 mAh
Preis: 200 Euro
Android-user.de April 2013 33
Fokus
Telefonieren mit dem Tablet per VoiP
Ein UMTS-Tablet ist eigentlich
nur ein übergroßes Smartphone,
doch meist fehlt eine
Telefon-App. Wir haben die
passenden Apps herausgesucht.
Christoph Langner
Alle
Links>
www.android- user.de/qr/28706
CSipSimple
Auch wenn Smartphones
kleine Computer mit allem
Drum und Dran sind, dienen
Sie doch auch als Telefon. SIM-Karte
rein, Telefon-App aufrufen, und schon
wird wie zu Zeiten Philipp Reis’ telefoniert.
Theoretisch könnten das Android-Tablets
auch, doch selbst auf Geräten
mit UMTS-Funk fehlt meist die
Telefon-App, und ohne diese bleibt Ihr
Tablet stumm.
Im Play Store finden Sie jedoch eine
ganze Reihe von Apps, mit denen Sie
aus Ihrem schweigsamen Tablet ein
veritables Telefon machen. Abhängig
vom Einsatzzweck haben Android User
verschiedene Optionen: Sparfüchse
nutzen VoIP-Communitys wie Viber
oder Forfone, Skype ist natürlich auch
immer eine Option, oder Sie hängen
Ihr Tablet gleich an Ihren FRITZ!Box-
Router. Wir haben uns die Lösungen
he rausgesucht, die am besten auf
einem Tablet funktionieren.
Grundlage der VoIP-Telefonie ist das
SIP-Internetprotokoll. Ähnlich wie bei
HTTP und Webseiten, werden über SIP
eben Sprachdaten übertragen. CSip-
Simple [LINK 1] ist ein kostenloser SIP-
Client, der sich auf dem Tablet sehr gut
macht, und mit dem Sie einen der vielen
SIP-Anbieter wie etwa easybell
[LINK 2], bellSIP [LINK 3] oder Sipgate [LINK 4]
benutzen können. Bei allen diesen Anbietern
erhalten Sie gegen eine geringe
Jahresgebühr eine Festnetzrufnummer,
im Sipgate-Basic-Tarif ist diese
sogar kostenlos.
Viber
Viber [LINK 6] ist eigentlich für
Handys gedacht, was man der
App auch ansieht. Die Darstellung
wurde noch nicht für Tablets aufbereitet,
dennoch lässt sich die App
auch für Tablets gut benutzen. Nach
der Installation verlangt Viber eine Registrierung
mit einer gültigen Telefonnummer.
Benutzen Sie hier am besten
nicht Ihre Handy-, sondern eine Festnetznummer,
so bleibt die Registrierung
für Ihr Handy erhalten, wenn Sie
die App auch dort benutzen. Telefonate
sind bei Viber kostenlos, allerdings nur
zwischen Viber-Mitgliedern möglich.
Anrufe ins Fest- oder Mobilfunknetz erlaubt
der Dienst bisher nicht.
Forfone
Forfone [LINK 7] ist ähnlich gestrickt
wie Viber, wieder müssen
Sie sich mit einer Telefonnummer
registrieren. Bei Forfone
muss es jedoch zwingend eine Handynummer
sein, da die Aktivierung nur
über eine SMS erfolgen kann. Telefonate
sind kostenlos zwischen Forfone-
Usern möglich, allerdings bietet der
Dienst mit der Option forout [LINK 8]
auch kostengünstige Telefonate ins
Fest- und Mobilfunknetz an, 50 Minuten
in die Festnetze verschiedener europäischer
Länder gibt Forfone jeden
Monat kostenlos dazu. Forfone-User
lassen sich aus dem Telefonnetz bisher
allerdings nicht erreichen.
Yuilop
Obwohl Yuilop [LINK 9] auf
einem Tablet nur im Hochformat
funktioniert, möchten wir
die App nicht unerwähnt lassen. Sie ist
der dritte Kandidat im Bunde der VoIP-
Communitys, wie zuvor registrieren
Sie sich mit einer Handynummer und
aktivieren die App über einen zugesandten
Code. Unter dieser Nummer
können Sie andere Yuilop-User anrufen.
Auf Wunsch teilt Ihnen Yuilop aber
auch eine richtige Handynummer zu,
unter der Sie auch aus dem Telefonnetz
zu erreichen sind, gegen sogenannte
Yuilop-Energy-Punkte starten
Sie herkömmliche Telefonate.
kostenlos
deutsch | 2.3.2.61 | 9,1 Mbyte
★★★★★
kostenlos
deutsch | n.A. | 9,9 Mbyte
★★★★★
kostenlos
deutsch | 1.8.1 | 14 MByte
★★★★★
36
April 2013
Android-User.de
Fokus
Telefonieren mit dem Tablet per VoiP
Besitzer einer FRITZ!Box mit VoIP-
Funktion [LINK 5] können mit der
App auch auf den Router zugreifen.
Unter Telefonie | Telefoniegeräte
| Telefon | LAN/WLAN (IP-Telefon)
lässt sich im Webfrontend der
FRITZ!Box ein IP-Telefon konfigurieren,
das sich dann in den Einstellungen
von CSipSimple als
SIP-Konto einrichten lässt.
kostenlos
deutsch | variiert | variiert
★★★★★
Skype
Skype müssen wir Ihnen mit
Sicherheit nicht groß vorstellen.
Der Dienst machte VoIP-
Telefonie und Videochats über das
Internet massentauglich. Inzwischen
gehört das Unternehmen [LINK 10] zu
Microsoft, was jedoch auf die Verfügbarkeit
der Skype-App für Android keinen
großen Einfluss hat. Neben den
Gesprächen von Skype zu Skype, können
Sie gegen Gebühr [LINK 11] auch
Festnetz- oder Mobilfunknummern anrufen,
eine deutsche Festnetznummer
lässt sich für 17,25 Euro für drei Monate
bzw. 57,50 pro Jahr hinzubuchen
[LINK 12]. Auf Tablets macht die Skype-
App eine durchweg gute Figur.
FriendCaller
FriendCaller [LINK 13] macht in
seiner Funktionsweise Skype,
aber auch den VoiP-Communitys
Konkurrenz. Die hierzulande nur
wenig bekannte App macht dank eines
eigenen Tablet-Layouts eine gute Figur
in unserem Test. Zwischen FriendCaller-Usern
führen Sie kostenlose Audiound
Video-Chats. Für zwei bzw. etwa
fünf Cent pro Minute lassen sich
zudem Gespräche ins deutsche Festbzw.
Mobilfunknetz [LINK 14] führen.
Gegen eine Monatsgebühr von 75 Cent
erhalten Sie eine Telefonnummer,
diese stammt allerdings aus den USA.
Die Sprachqualität konnte uns jedoch
nicht durchgehend überzeugen.
FRITZ!App Fon
Wenn Sie möglichst einfach
und bequem über Ihre VoIPfähige
FRITZ!Box telefonieren
möchten und nichts einrichten wollen,
dann können Sie auch auf einem Tablet
zur FRITZ!App Fon [LINK 15] greifen.
Auch wenn die App nicht perfekt auf
ein Tablet abgestimmt ist, im Großen
und Ganzen funktioniert sie auch auf
einem Tablet zufriedenstellend. Der
Vorteil an ihr ist, dass Sie in Ihrer
FRITZ!Box nichts einrichten müssen. Es
reicht, die Zugangsdaten einzutragen,
und schon klingelt es auf Ihrem Tablet,
sobald jemand über das Festnetz anruft.
Die FRITZ!App ist der schnellste
Weg zu einem Tabletophone.
kostenlos
deutsch | 3.1.0.6458 | 15 MByte
★★★★★
kostenlos
deutsch | variiert | variiert
★★★★★
kostenlos
deutsch | variiert | variiert
★★★★★
Android-user.de April 2013 37
Fokus
Select Music Player
David Sandonato, 123RF
Select! Music Player für Tablets
Tabletmusik
Musikplayer gibt es im Play Store wie Sand am Meer, doch
auf Tablets konzentriert sich kaum einer. Den Select! Music
Player gibt es lediglich für Android-Tablets, der durchdachten
Oberfläche merkt man das an. Christoph Langner
Alle
Links>
www.android- user.de/qr/28169
Google Music ist sehr praktisch,
wenn Sie eine riesige Menge an
Musik besitzen und diese nicht
zwingend auf Ihr Android-Gerät
kopieren möchten. Durch die Online-Anbindung
an Googles Cloud-Speicher haben Sie
Zugriff auf Ihre Musik, ohne den Speicher
mit tausenden von speicherfressenden MP3s
zu belasten. Gerade auf einem Tablet macht
der Onlinespeicher Sinn, da dieses meist Zuhause
als Surfbrett genutzt wird und unterwegs
seltener zum Einsatz kommt. Dank der
kostengünstigen DSL-Flatrate kann man
Musik sorgenlos aus dem Netz streamen,
ohne dass man sich Sorgen über sein mageres
Inklusivvolumen machen müsste.
Playlisten organisieren
Allerdings macht Google es den Usern
nicht gerade leicht, Playlisten zusammenzustellen.
Alben oder einzelne Titel möchten
ausgewählt, das Kontextmenü geöffnet und
die Musik dann über Zur Warteschlange in
die aktuelle Playlist eingefügt werden. Das
Ergebnis kann gespeichert und auch auf andere
Androiden geladen werden. Es ist aber
viel Arbeit beim Erstellen von Playlisten
nötig.
Der Select! Music Player richtet sich ausschließlich
an die Besitzer von Android-Tab-
38
April 2013
Android-User.de
Fokus
Select Music Player
lets mit mindestens sieben Zoll und einer
Auflösung von wenigstens 1024x768 Pixeln.
Smartphones oder Tablets mit kleineren Displays
werden bislang von den Entwicklern
der App nicht unterstützt. Im Google Play
Store finden Sie eine kostenlose, 14 Tage lang
funktionsfähige Testversion [LINK 1] und die
kostenpflichtige Vollversion [LINK 2] für aktuell
1,99 Euro statt 3,99 Euro wie bisher.
Select! Music Player
Zentrales Element der Oberfläche des Select-
Players ist natürlich Ihre Musiksammlung,
die sich nach Künstler, Alben oder Genres
sortieren lässt. Über das Lupensymbol neben
den Reitern erreichen Sie einen Schnellfilter.
Er sortiert Alben oder Künstler einer bestimmten
Musikrichtung heraus oder filtert
Ihre Sammlung nach Ihrer Eingabe.
In der rechten Seitenleiste finden Sie die
einklappbare Playlist, in die Sie einzelne
Titel oder komplette Alben per Drag&Drop
ziehen. Die Listen lassen sich selbstverständlich
umsortieren, ergänzen und auch auf
dem Gerät speichern. Im Reiter Playlists finden
Sie sämtliche zuvor von Ihnen gespeicherten
Listen wieder.
Balsam für die Augen
Auch optisch hat der Select! Music Player einiges
zu bieten: Ein animierter Equalizer
schwingt im Takt mit, und die Fortschrittsanzeige
ist nicht einfach nur ein simpler Balken,
sondern die Wellenform des gerade abgespielten
Songs. Bleibt die App eine Weile
ungenutzt, dann schaltet sie zu einem Visualisierungs-Effekt
im Vollbild um, der sich auf
schwächeren Android-Tablets allerdings auch
deaktivieren lässt. Die Effekte machen sich
natürlich besonders gut, wenn Sie Android
mittels eines TV-Sticks auf einem großen TV-
Display laufen lassen.
Bei einem Preis von 1,99 Euro hebt sich
der Select! Music Player von der Konkurrenz
ab. Optisch ist er erfrischend, und auch hinsichtlich
der Bedienbarkeit muss sich der
bisher noch recht unbekannte Player nicht
vor den populären Alternativen verstecken.
Der Player kommt gut mit großen Musiksammlung
zurecht, auf unserem Tablet lagen
immerhin 10 GByte MP3s. Auch das Befüllen
der Playlisten geht dank Drag&Drop gut von
der Hand. Nur ein paar Darstellungsfehler
bei sehr langen Songtiteln trüben das Bild,
ein Update wird das aber bald beheben.
1,99 Euro
englisch|Version 1.0.3|3,0 MByte
Bewertung: ★★★★★
Abb. 1: Praktische Schnellfilter ersparen Ihnen Tipperei auf dem Tablet und erleichtern das
schnelle Auffinden der gewünschten Musik.
Abb. 2: Die Playliste auf der rechten Seite des Select! Music Players ergänzen Sie einfach durch
Drag&Drop mit Titeln aus Ihrer Musiksammlung.
Abb. 3: Optische Effekte als Bildschirmschoner heben Select! von anderen Playern ab. Besonders
gut wirken diese natürlich auf einem großen Bildschirm.
Android-user.de April 2013 39
Hardware
Nexus 10
Google
Im Test: Google Nexus 10 – Samsung GT-P8110
Das große Nexus
Das Nexus-Programm von Google steht für gute Hardware mit einer
topaktuellen Android-Version zu einem guten Preis. Wir haben uns das
Nexus 10 mit hochauflösendem Display angeschaut und geprüft, ob
es zu Recht ein Nexus-Gerät ist. Martin Lennertz
‚„Plusminus
‚ Hochauflösendes
PLS-Display
‚ Gute Performance
‚ Schnelle Updates
„ Verfügbarkeit beim Launch
„ Wenig hochauflösende Apps
„ WLAN-Verbindungsabbrüche
Tipp
Falls Sie das Nexus 10 mit
der Meldung Uhr wurde beendet
nervt, müssen Sie die
Digitaluhr als Lockscreen-
Widget bei allen zusätzlichen
Nutzern entfernen.
Produziert wird das Nexus 10 von
Samsung, es kommt im Format
16:9 daher und ist „holzkohlegrau“
gefärbt. Das Kunststoff-Gehäuse
wirkt sehr hochwertig. Gut gefällt die
gummierte Rückseite, die dafür sorgt, dass es
nicht so leicht wegrutscht. Der auffällig
breite Rahmen, in den rechts und links jeweils
ein Lautsprecher integriert ist, sorgt für
einen guten Halt, ohne ungewollt auf das
Display zu drücken. Mit einer Dicke von 8,9
mm und einem Gewicht von 603 g ist das
Nexus 10 zwar sofatauglich, jedoch bietet
das leichtere und kleinere Nexus 7 (340 g)
hier natürlich mehr Mobilität.
An der Vorderseite befinden sich die
1,9-MP-Frontkamera, der Helligkeitssensor
und eine Benachrichtigungs-LED. Die Rückseite
beherbergt die 5-MP-Hauptkamera, Mikrofon,
Fotolicht und eine Abdeckung, hinter
der Zubehör angeklemmt werden kann. Der
Micro-USB-, 3,5-mm-Kopfhörer- und Micro-
HDMI-Anschluss sind seitlich angebracht.
An der Unterseite lässt sich ein Ladegerät mit
Pogo-Pin oder ein Dock anstecken, am oberen
Rand befinden sich links der Ein- und
Ausschaltknopf und die Lautstärkewippe.
Insgesamt ist das Nexus 10 sehr gut verarbeitet.
Nichts wackelt, klappert oder knarzt,
Abb. 1: Kleines Geschenk von Google: Ice Age wird
automatisch zu Ihren Filmen in der Google Play
Bibliothek hinzugefügt.
40
April 2013
Android-User.de
hardware
Nexus 10
Abb. 2: Die Demo Epic Citadel treibt das Nexus 10 an seine grafische Leistungsgrenze
und macht Spaß beim Zuschauen.
Abb. 3: Pure Android: Dies sind alle vorinstallierten Apps auf dem neuen
Nexus 10, aber nicht für lange.
und die Knöpfe haben einen gut spürbaren
Druckpunkt. Das Display hat Samsung mit
robustem Corning Gorilla Glas 2 ausgestattet.
Der Lieferumfang beschränkt sich auf das
Nötigste: ein Ladegerät, das dazugehörige
Micro-USB-Kabel und eine Kurzanleitung.
Ein Headset liegt nicht bei.
Innere Werte
Angetrieben wird das Nexus 10 von einem
Dual-Core-Prozessor „Exynos 5“ mit 2 x 1,7
GHz. Der Arbeitsspeicher ist 2 GB groß. Für
die aktuell höchste Tablet-Auflösung von
2.560 x 1.600 Pixeln (300 ppi) ist eine Mali-
T604 GPU verantwortlich. Das Tablet ist mit
16 GB oder 32 GB festem Speicherplatz erhältlich,
hat aber keinen SD-Karten-Slot zur
Erweiterung. Sie können jedoch mit einem
USB-OTG Kabel einen USB-Stick anschließen
und diesen zum Beispiel mit der Nexus
Media Importer App auslesen. Ein fest verbauter
9.000-mAh-Akku sorgt für viele Stunden
Unterhaltung und hält bei Wenignutzung
auch mehrere Tage ohne Aufladung durch.
Anschluss zu einem Netzwerk erhalten Sie
über WLAN. Bluetooth und NFC sind ebenfalls
mit an Board. Eine Verbindung zum Mobilfunknetz
per SIM-Karte ist nicht möglich.
Zur Ausstattung des Nexus 10 gehören außerdem
noch Beschleunigungsmesser, Kompass,
Gyroskop, Barometer und GPS.
Eindrücke
Im laufenden Betrieb beeindruckt das Tablet
mit seiner hohen Auflösung und starker Performance.
Alle Inhalte werden gestochen
Abb. 4: Manche Apps sind noch nicht für die hohe
Auflösung optimiert.
scharf wiedergegeben, manche Apps müssen
aber noch für die große Pixelzahl optimiert
werden. Das PLS-Display (Plane-to-Line Switching)
hat einen weiten Betrachtungswinkel.
Einige Käufer berichten jedoch von einer ungleichmäßigen
Ausleuchtung – bei unserem
Exemplar kaum bemerkbar. Die Helligkeit
lässt sich großzügig einstellen, aber die automatische
Regelung reagiert oft erst nach mehreren
Sekunden Verzögerung und aggressiv.
Scrollen, Wischen, Bildschirmwechsel,
Animationen, Videowiedergabe und Spiele
laufen absolut flüssig. An seine Leistungsgrenze
stößt das Nexus 10 im Alltag so gut
wie nie. Bei grafisch sehr anspruchsvollen
Benchmarkszenen der Demo „Epic Citadel“
[LINK 1] gibt es dann aber doch Ruckler. Für
die flache Bauweise des Tablets klingen die
integrierten Lautsprecher sehr gut. Die
Hauptkamera reicht für Schnappschüsse völlig
aus, ein erfreulich gutes Bild erhalten Sie
aber auch von der Frontkamera – sie eignet
sich ideal für Video-Chats!
Google Nexus 10 – Samsung GT-P8110
Kerndaten
Hersteller
Formfaktor
Auflösung
Prozessor
Android-Version
Akku
Laufzeit Standby/Musik/Video/Web
Gewicht
Preis (Internet)
Technische Details und Preisvergleich
http:// www. android‐user. de/ lp/ 14877/
Performance
AnTuTu-Benchmark
Vellamo (HTML5/Metal)
Android-User-Bewertung
Samsung
10,055-Zoll-Tablet
2560x1600 Pixel
1,7 GHz, Samsung Exynos 5 Dual-
Core
4.2.2, Jelly Bean
9000 mAh
500 h/90 h/9 h/7 h
603 g
399 Euro (16 GByte Version)
13630 Punkte
1841/1174 Punkte
4,8 Punkte
Testergebnis
★★★★★
ausgezeichnet
Android-user.de April 2013 41
Hardware
Nexus 10
Abb. 5: In der Nutzerverwaltung kann der Besitzer andere Nutzer hinzufügen
oder löschen.
Abb. 6: Die neue Leiste mit den Kacheln bietet schnellen Zugriff auf die
wichtigsten Einstellungen.
Jelly Bean mit
Startproblemen
Auf dem Nexus 10 bekommen Sie pures Android
direkt von Google – ganz ohne Herstelleranpassungen.
Ein Highlight der neuen
And roid-Version ist die (nur für Tablets verfügbare)
gemeinsame Nutzung durch mehrere
Personen, bei der sich jeder Nutzer seine
Oberfläche individuell gestalten kann. Durch
diese praktische Funktion lässt sich das
Gerät von der ganzen Familie nutzen, ohne
sich gegenseitig in die Quere zu kommen.
Die neue Leiste mit Schnellzugriffs-Kacheln
für die wichtigsten Einstellungen lässt
sich auf der rechten Hälfte des Bildschirms
herunterziehen. Die bekannte Benachrichtigungsleiste
unterstützt jetzt ausziehbare Einträge
und bietet direkte Aktionen an. Sie öffnet
sich auf der linken Hälfte.
Mit Jelly Bean gibt es Widgets auch auf
dem Sperrbildschirm, eine Tastatur mit
Wischgesten, die einem Bildschirmschoner
ähnliche Daydream-Funktion, eine Photosphere-Kamera,
Android Beam und noch
mehr. Als offizielles Google-Nexus-Gerät erhält
das 10-Zoll-Tablet natürlich immer als
Erstes die neuesten Updates und Funktionen.
Doch es gibt auch Schattenseiten: Die
WLAN-Verbindung brach (auch nach dem
Ändern des WLAN-Frequenzbandes auf Nur
2,4 GHz) in unregelmäßigen Abständen ab.
Zudem fror das System hin und wieder beim
Surfen mit Chrome komplett ein. Das Update
auf Android 4.2.2 hat diese Bugs jedoch
glücklicherweise beseitigt, sodass das Tablet
jetzt wirklich rund läuft. Einzig die Audioqualität
im Google+-Hangout enttäuscht
auch mit der neuen Firmware weiterhin.
Fazit
Das Nexus 10 ist ein guter Entertainer und
punktet dabei insbesondere mit dem Display
und der Leistungsfähigkeit. Aber auch „das
Beste von Google“ ist nicht perfekt und hat
Einschränkungen. Die Probleme mit der Verfügbarkeit
gehören seit Februar 2013 zum
Glück der Vergangenheit an, aber offizielles
Zubehör ist weiterhin keines erhältlich. Doch
die Dritthersteller sind schon fleißig und bieten
bereits diverse Taschen oder Hüllen an.
Das Nexus 10 mit Android 4.2.2 ist ein hochwertiges,
gut verarbeitetes und leistungsstarkes
10-Zoll-Gerät zu einem fairen Preis. Es ist
das beste 10-Zoll-Tablet schlechthin. ● ● ●
Abb. 7: Auf dem Sperrbildschirm werden Widgets angezeigt, und man
kann den Benutzer wechseln.
Abb. 8: YouTube-Videos anzuschauen, macht auf dem Nexus 10 besonders
viel Spaß
42
April 2013
Android-User.de
3 Ausgaben
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Hardware
ZTE Grand X In
ZTE
Im Test: ZTE Grand X In
Mittelklasse
Mit dem Razr i hat Intel bewiesen, dass man gute Prozessoren für
mobile Geräte bauen kann. Nun kommt mit dem ZTE Grand X In das
erste Mittelklasse-Smartphone mit Intel-CPU auf den Markt. Bietet es die
gleich gute Leistung? Marcel Hilzinger
‚„Plusminus
‚ Schnelle Intel-CPU
‚ Griffiges Gehäuse
‚ Pure Android
‚ MHL-Schnittstelle
„ Noch mit Android 4.0.4
„ 4 GByte interner Speicher
An die Leistung des Razr i kommt
das ZTE Grand X In nicht heran,
aber es kostet auch deutlich weniger.
Zum aktuellen Internetpreis
von rund 250 Euro (Stand Mitte Februar
2013) bekommen Sie ein Android-4.0.4-
Smartphone mit 4,5-Zoll-LCD-Display
(540x960), 512 MByte RAM, 4 GByte Flash-
Speicher und einer 8-Megapixel-Kamera. Im
Lieferumfang enthalten ist neben dem Ladegerät
und dem zugehörigen USB-Kabel auch
ein Headset. Damit bietet das Grand X In in
praktisch sämtlichen Bereichen höchstens
Mittelmaß. Sein wichtiges
Alleinstellungsmerkmal
ist die CPU,
von der Sie im Betrieb
nur so viel merken,
dass sie ihren Dienst
problemlos verrichtet.
Verzichten müssen
Sie auf NFC und LTE.
Die Nahfeldkommunikation
und der neue
4G-Standard sind in
dieser Preisklasse aber
auch bei anderen Herstellern
nicht üblich.
Dafür bringt das Grand
X In eine MHL-Schnittstelle
mit. Damit lassen
sich per zusätzlichem
Adapter Videos Abb. 1: Die vorinstallierte Touchpalauf
einem HDMI-fähigen
Gerät abspielen. lässt sich problemlos
Tastatur hat Vor- und Nachteile. Sie
ersetzen.
Android-Update auf 4.1
Auf unserem Testgerät war Android 4.0.4 installiert.
Das Update auf Version 4.1 „Jelly
Bean“ soll laut ZTE noch im März ausgeliefert
werden. Es wird ein paar Verbesserungen
durch „Project Butter“ sowie Google Now
bringen. An der generellen Performance des
Android-Systems gibt es jedoch auch mit der
aktuellen Version 4.0.4 nichts auszusetzen.
ZTE liefert ein weitgehend unverändertes
Android aus. Einzig beim Lock-Screen hat
man sich etwas Spezielles einfallen lassen.
Zum Entsperren halten Sie den grünen But-
Abb. 2: Die vorinstallierte Android-
Version unterscheidet sich praktisch
nicht vom Google-Android.
44
April 2013
Android-User.de
Hardware
ZTE Grand X In
Abb. 3: Der gelungene Sperrbildschirm
gehört zu den Besonderheiten
des ZTE Grand X In.
ton in der Mitte gedrückt. Ziehen Sie den
Button hingegen zur Seite, dann erscheint
ein Auswahlmenü mit Schnellfunktionen.
ZTE hat auch das Einstellungsmenü farblich
etwas angepasst, was uns gut gefallen hat.
Etwas gewöhnungsbedürftig ist die Standard-
Tastatur von Touchpal.
Starke Intel-CPU
Wir haben es beim Test des Motorola Razr i
schon gesehen, und das ZTE Grand X In bestätigt
diesen Eindruck noch einmal: Die mobilen
Prozessoren von Intel sind wirklich
schnell und verbrauchen zudem weniger
Energie im Standby-Modus. So schafft es das
ZTE Grand X In trotz des durchschnittlichen
Akkus von 1650 mAh Stunden auf relativ
gute Akkulaufzeiten. Wenn ZTE für das
Gerät einen stärkeren Akku anbieten würde,
dann käme man damit locker drei bis vier
Tage über die Runden. Ebenfalls sehr stark
zeigte sich das Smartphone bei unseren
Benchmarks AnTuTu und Vellamo. Mit rund
11300 Zählern beim AnTuTu-Test und 1300
Punkten beim HTML-5-Benchmark muss
sich der Single-Core-Prozessor zwar von den
aktuellen Größen geschlagen geben, aber
beim Metal-Benchmark von Vellamo lässt der
Atom Z2460 mit 555 Zählern selbst Quad-
Core-Prozessoren alt aussehen.
Die Schwächen
Bei der Deutschland-Präsentation des Gerätes
hob ZTE die gute Kamera des Grand X In
hervor. Diesen Eindruck können wir allerdings
nur bedingt bestätigen. Bei schwierigen
Lichtverhältnissen
durchzieht die Bilder
ein starkes Rauschen
und selbst bei Tageslicht
gelangen uns
keine wirklich guten
Fotos. Die Qualität der
1080p-Videos ist besser.
Bemängeln müssen
wir auch das „Design“
der Lautsprecher. Die
Rückenabdeckung lässt
vermuten, dass sich ein
Stereolautsprecher im
Innern verbirgt. Dem
ist aber nicht so. Es ist
lediglich ein Mono-
Speaker auf der linken
Seite verbaut. Der sorgt
aber für einen guten
und überdurchschnittlich
lauten Klang. Der
LCD-Bildschirm könnte
für unseren Geschmack etwas heller sein,
dafür ist er scharf und gut ausgeleuchtet.
Abb. 4: Die optischen Anpassungen
an Android 4.0.4 sind dezent und
recht gut gelungen.
Fazit
Das Fazit nach unserem zweiwöchigen Dauertest
ist eher durchmischt. ZTE hat sich
durch den mittelmäßigen Akku eine Chance
verbaut, zu einem guten Preis ein sehr gutes
Smartphone auf den Markt zu bringen. Mit
der aktuellen Ausstattung ist das ZTE Grand
X In nur ein Mittelklasse-Smartphone unter
vielen, denn für unter 200 Euro gibt es zum
Beispiel das Xperia J mit ähnlichen Parametern,
und auch das Galaxy S3 Mini kostet nur
unwesentlich mehr. Mit Vertrag (zum Beispiel
bei 1&1 ab Null Euro) ist das Grand X
In aber eine gute Wahl.
● ● ●
ZTE Grand X Ln
Kerndaten
Hersteller
Formfaktor
Auflösung
Prozessor
Android-Version
Akku
Laufzeit Standby/Gespräch
Gewicht
Preis (Internet)
Technische Details und Preisvergleich
http:// www. android‐user. de/ lp/ 15042/
Performance
AnTuTu-Benchmark
Vellamo (HTML5/Metal)
Android-User-Bewertung
Abb. 5: Rund 1,5 GByte Speicher
bleibt für Apps und Daten von den
beworbenen 4 GByte übrig.
ZTE
4,5-Zoll-Smartphone
540x960
1,6 GHz, Single-Core (Intel)
4.0.4 Ice Cream Sandwich
1670 mAh
200 h/4 h
140 g
230 Euro
11325 Punkte
1300/555 Punkte
3,2 Punkte
Android-user.de April 2013 45
Hardware
Ainol novo 7 Venus
Im Test: Ainol novo 7 Venus
Der Rivale
Ainol-Nova
Das Nexus 7 ist für Google und Asus zu einer
Erfolgsstory geworden. Inzwischen wollen
auch unbekannte Marken wie Ainol von
diesem Erfolg etwas abhaben. Finden
sich Gründe, die für den Kauf
von deutlich günstigeren Konkurrenzprodukten
sprechen?
Arnold Zimprich
‚„Plusminus
‚ Günstiger Preis
‚ MicroSD-Kartenslot
„ Billig wirkendes Gehäuse
„ Ruckler trotz Android 4.1.1
„ Schwache UI-Implementierung
Abb. 1: Willkommen bei Ainol: Der Startscreen
lädt zum Verweilen ein, das Display
hat eine helle und scharfe Darstellung.
Das von Asus hergestellte Nexus 7
ist nach wie vor das Maß aller
Dinge für alle, die den Kauf eines
7-Zoll-Tablets planen. Vielen anderen
Firmen ist diese Tatsache natürlichnicht
entgangen und einige bemühen sich
redlich, dem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis
des 199 Euro teuren Nexus 7 etwas
entgegenzusetzen. Im Falle des mit Android
4.1.1 Jelly Bean ausgestatteten Ainol novo 7
Abb. 2: Kurz und bündig: Die App-Auswahl
auf dem novo 7 Venus ist nicht riesig, reicht
aber für die meisten Einsatzbereiche aus.
Venus scheint das auf den ersten Blick gelungen
– doch lesen Sie selbst, zu welchem Fazit
wir nach unserem Test gekommen sind.
Nexus 7-Optik
Das novo 7 Venus hält mit seinen Avancen
nicht lange hinter dem Berg: Es will aussehen
wie ein Nexus. So dachten wir nach dem
Auspacken zunächst, wir würden ein weiß
getünchtes Nexus 7 in den Händen halten.
Ein Griff zum Meterstab zeigt jedoch, dass
das Ainol novo 7 Venus mit 186,2x126,9x
10,8mm (LxBxH) und 320 Gramm ein wenig
breiter und kürzer als das Nexus 7 ist, das
über Abmessungen von 198,5x120x10,45mm
verfügt. Die Bildschirmdiagonale (178mm)
der beiden Geräte gleicht sich jedoch fast auf
den Millimeter genau.
Bei genauerer Betrachtung wird deutlich,
dass dem Ainol novo 7 Venus die Annäherung
an das Nexus 7 nur bedingt gelingt. Die
Rückseite aus Hartplastik liegt nicht sehr
rutschfest in der Hand, zudem macht die
sehr weiche Displayoberfläche keinen sehr
wertigen Eindruck. Auf dem Display-Glas unseres
Testgeräts fanden sich bereits deutlich
sichtbare Kratzer, unser Nexus 7-Redaktionstablet
zeigt hingegen auch nach wochenlanger
Benutzung keine nennenswerte Macke.
Im Gegensatz zum Nexus 7 finden sich am
Ainol-Gehäuse allerdings ein HDMI-Ausgang,
ein MicroUSB-Anschluss und eine proprietäre
Ladebuchse, dazu gibt es einen MicroSD-Kartenslot
und eine 3,5mm-Klinke für
46
April 2013
Android-User.de
Hardware
Ainol novo 7 Venus
Ohrhörer. Der Hersteller verbaut am Gehäuse
die übliche Lautsprecherwippe und den Power-Button,
darüber hinaus gibt es einen
physischen Home-Button als Dreingabe.
Preis-/Leistung
In Ainols Online-Store kostet der 7-Zöller mit
knapp 150 Dollar (112 Euro) nur wenig mehr
als die Hälfte des Nexus 7. In Deutschland
wird er allerdings bei Amazon noch nicht gelistet.
Beim derzeitigen Exklusiv-Vermarkter
androidfiguren.de, von dem wir auch das
Testmuster erhalten haben, liegt er bei etwas
mehr als 162 Euro. Das sind nur 37 Euro weniger
als die günstigste N7-Variante.
Punkten will Ainol mit dem vorinstallierten
Android 4.1.1 Jelly Bean, das sich auf
den ersten Blick jedoch anfühlt wie 4.0 Ice
Cream Sandwich – von Googles Project Butter,
das bei 4.1.1 in der Regel für eine butterweiche
Eingabe sorgt, ist nicht viel zu bemerken.
Zwar reagiert das Tablet zügig auf
Wischgesten, muss sich jedoch im direkten
Vergleich mit der samtweichen Bedienung
unseres Nexus 7 klar geschlagen geben. Geradezu
ärgerlich sind die massiven Ruckler,
die sich beim Hin- und Herwechseln zwischen
Apps zeigten. Irritiert hat uns auch die
Darstellung der Benutzeroberfläche. Die
Task leiste fällt für einen 7-Zöller viel zu
schmal und die Symbole zu klein aus, sie
sind mit großen Fingern nur schwer zu treffen.
Beim Versuch, auf der GMail-App Bilder
an eine E-Mail anzuhängen, sind wir aufgrund
der winzigen Icons fast verzweifelt.
Gut klappt hingegen die Video-Wiedergabe.
Hier gibt es nichts zu monieren.
Hardware und Apps
Auf den ersten Blick kann das Tablet mit
einer attraktiven Hardware punkten: Quad
Core-Prozessor mit 1,5 GHz und einem
GByte RAM, dazu 16 GByte interner Speicher,
der via microSD-Karte erweitert werden
kann. Auch das IPS-Display mit 1280x800 Pixeln
verfügt über eine helle und scharfe Darstellung.
Die Klangqualität des Ainol konnte
hingegen nur schwer überzeugen. Im Vergleich
zu einem Nexus 7 klingen die eingebauten
Lautsprecher blechern, auch der
Sound über die Kopfhörer kann kaum als besonders
ausgewogen bezeichnet werden.
Ainol hat auf dem novo 7 Venus den Play
Store installiert, der Zugriff auf Googles App-
Auswahl ist somit gesichert. Die weitere
App-Auswahl ist zwar klein, für die meisten
Anwendungsbereiche ist jedoch etwas dabei.
So findet sich neben einem Standard-Browser
auch der ES Datei Explorer und der ES Task-
Abb. 3: Neben Googles Komplettangebot
gibt es eine funktionale und übersichtliche
Kalender-App.
Manager, auch an einen Kalender, eine einfache
Kamera-App und den MX-Videoplayer
hat der Hersteller gedacht.
Fazit
Neben dem günstigeren Preis gibt es ein paar
Argumente, die für das Ainol-Tablet sprechen.
Der interne Speicher lässt sich erweitern,
und das Ainol novo7 besitzt einen
HDMI-Ausgang. Bei der Verarbeitungsqualität
und der Abstimmung von Hard- auf Software
müssen Sie jedoch deutliche Abstriche
gegenüber dem Nexus 7 in Kauf nehmen. Suchen
Sie also lediglich ein 7-Zoll-Tablet, dann
ist das Nexus 7 die bessere Wahl.
● ● ●
Ainol novo 7 Venus
Kerndaten
Hersteller
Formfaktor
Auflösung
Prozessor
Android-Version
Akku
Laufzeit
Gewicht
Preis (Internet)
Technische Details und Preisvergleich
http:// www. android‐user. de/ lp/ 15026/
Performance
AnTuTu-Benchmark
Vellamo (HTML5/Metal)
Android-User-Bewertung
Abb. 4: Butter an Bord: Trotz Googles Project
Butter ruckelte das Tablet bei anspruchsvolleren
Aufgaben.
Ainol
7-Zoll-Tablet
1280x800
1,5 GHz, Quad-Core
4.1.1 Jelly Bean
4000 mAh
7,5 h
320 g
160 Euro
6328 Punkte
946/248 Punkte
2,8 Punkte
Android-user.de April 2013 47
Hardware
PadDreamer
Im Test: Convexa padDreamer9.7 mit Retina-Display
Träumer-
Tablet
2048 x 1536 Pixel auf 9,7 Zoll. Apple hat es vorgemacht,
und seither bringen auch manche
Android-Hersteller Tablets mit diesem Formatfaktor
auf den Markt. Wir haben zwei davon
getestet. Marcel Hilzinger
Convexa
‚„Plusminus
‚ Retina-Display
‚ Verarbeitung
‚ 32 GB Speicher (we-Edition)
„ Träge Bedienung
„ App-Kompatibilität
Android-Tablets mit hochauflösendem
Display gibt es bereits für 200
Euro. Doch die meisten davon
muss man in China bestellen. Die
hier vorgestellten padDreamer-Tablets stammen
hingegen von der deutschen Firma Convexa.
So können Sie sich bei Problemen
direkt an den Hersteller wenden. Die in den
Modellen padDreamer9.7 und
padDreamer9.7we verbaute Hardware ist allerdings
China-Ware von der Stange. Es handelt
sich dabei um den schon etwas betagten
Rockchip RK3066-Prozessor (Dual-Core, 1,6
GHz) kombiniert mit der
Mali400-GPU. Während
die GPU beim Samsung
Galaxy S2 lediglich
480x800 Pixel ansteuern
musste, sind es hier gleich
2048 x 1536, und das
merkt man – leider.
Die Software
Auf den beiden padDreamer-Tablets,
die sich einzig
darin unterscheiden, dass
die weiße „we“-Edition
über 32 GByte internen
Speicher verfügt ist Android
4.1 vorinstalliert. Wir
rechneten deshalb mit
einem butterweichen und super-smoothen
Android-System. Von dem finden Sie allerdings
beim padDreamer (und auch praktisch
allen anderen Varianten dieses Tablets unter
diversen Namen) kaum etwas. Im Gegenteil:
Das Tablet lässt sich für die meisten Aufgaben
recht viel Zeit, und selbst bei einfachen
Wischgesten im App-Drawer kommt es zu
Rucklern. Das liegt nicht allein an der Hardware,
denn schließlich arbeiten auch deutlich
schwachbrüstigere Hardware-Plattformen
mit Android 4.1 zusammen recht flott.
Im Internet gibt es denn auch bereits ein
Abb. 1: Wer nur ab und zu Mails lesen will, kommt mit dem Pad auf über
eine Woche Akkulaufzeit.
48
April 2013
Android-User.de
Hardware
PadDreamer
paar alternative Firmware-Dateien für den
RK3066-Prozessor, mit denen die Retina-Tablets
etwas flüssiger arbeiten. Allein von den
Benchmark-Resultaten her müsste das padDreamer-Tablet
deutlich flinker sein.
Haben Sie sich mit den Rucklern bzw. der
etwas trägen Arbeitsweise des Tablets abgefunden,
finden Sie Android 4.1.1 im Google-
Original, also ohne Änderungen durch den
Hersteller vor. Google Play, Chrome, Google
Maps und ein paar weitere Google-Apps
sowie ein Dateimanager sind vorinstalliert.
Auch ein Task-Manager und ein separater
Videoplayer befinden sich unter den vorinstallierten
Apps.
Die Hardware
Bei einem genauen Blick auf das Display
waren bei unserem Testgerät kleine Unschärfen
zu erkennen, und wir konnten die hohe
Auflösung nicht so recht glauben. Das liegt
aber daran, dass die Tablets in der Grundeinstellung
gar nicht die volle Pracht des Displays
zeigen, sondern lediglich 1600x1200
Pixel. Um in den Retina-Modus zu wechseln,
müssen Sie zunächst in den Einstellungen
unter Display den Display mode von normal
auf HD umstellen. Dazu muss das Tablet neu
booten. Der normale-Modus hat seinen
Grund: Zahlreiche Apps kommen (noch)
nicht mit dem HD-Modus klar und verweigern
deshalb bei Google Play die Installation.
Im normalen Grafikmodus klappt es hingegen,
und die Anwendungen lassen sich dann
später auch im HD-Modus einsetzen. Getestet
haben wir das unter anderem mit dem
PDF-Reader von Adobe.
Das Display ist wirklich sehr schön und
extrem scharf. Das gilt bereits für den normalen
Modus mit 1200 x 1600 Pixeln aber erst
recht für die volle Auflösung. PDF-Dateien
oder Bücher zu lesen, macht wirklich Spaß
und auch FullHD-Videos bereiten dem Tablet
keinerlei Probleme, auch wenn das 4:3-Seitenverhältnis
bei den meisten Filmen nicht
wirklich praktisch ist.
Ebenfalls sehr gut gefallen hat uns die Verarbeitung
der padDreamer-Tablets mit der
rückseitigen Alu-Schale. Wir haben nichts
daran auszusetzen, abgesehen davon, dass
die Tablets im Vergleich zum Nexus 10 oder
Nexus 7 mit 672g doch recht schwer sind.
Achten Sie darauf, nicht nur die dicke
Schutzfolie vom Tablet zu entfernen, sondern
auch die auf dem Display angebrachte
dünne. Die zweite Folie war bei unseren Testgeräten
nur daran zu erkennen, dass sich bei
einem der Tablets kleine Luftbläschen gebildet
hatten.
Das Convexa-
Tablet verfügt
über zwei
2-MP-Kameras,
die sich
beide lediglich
als Webcam
eignen. Erwähnen
Abb. 2: In der Grundeinstellung zeigt das Tablet nur 1200x1600 Pixel an.
möchten wir Erst der HD-Modus bringt die volle Auflösung.
an dieser
Stelle auch noch den separaten Zurück-Button,
der sich neben der Lautstärkewippe befindet.
Der Sinn des Buttons wurde uns erst
beim Vollbildmodus des vorinstallierten Videoplayers
klar. Den Einschaltknopf müssen
Sie also auf der rechten Seite des Tablets
neben dem MicroSD-Slot suchen.
Fazit
Das padDreamer ist kein Traum-Tablet, sondern
ein Träumer. Es lässt sich für jeden Tastendruck
etwas Zeit und kommt mit Multitasking-Funktionen
nicht wirklich klar. Hat
man sich einmal daran gewöhnt und sucht
lediglich ein Tablet, um bequem PDFs im A4-
Format ohne Zoom zu lesen oder hochauflösende
Fotos anzuschauen, dann ist das nicht
tragisch. Aber beim Surfen im Internet ruckelt
das Tablet extrem. Daran ändern auch
die recht guten Benchmark-Ergebnisse
nichts. Zum aktuellen UVP von 339 bzw. 369
Euro (32-GByte-Version) halten wir die Tablets
– auch mit Support in Deutschland – für
zu teuer. Eventuell kann Convexa an der
Firmware noch schrauben, dann gibt es von
uns eine Empfehlung fürs tolle Display. ● ● ●
Convexa padDreamer97 (we)
Kerndaten
Hersteller
Formfaktor
Auflösung
Prozessor
Android Version
Akku
Laufzeit (Standby/Video)
Gewicht
Preis
Technische Daten und Preisvergleich
http:// www. android‐user. de/ lp/ 15056
Performance
AnTuTu-Benchmark
Vellamo-Benchmark (HTML5)
Vellamo-Benchmark (Metal)
Video-Wiedergabe
Android-User Bewertung
Abb. 3: Android User als PDF auf dem
hochauflösenden Display zu lesen,
macht wirklich Spaß.
Convexa
9,7-Zoll-Tablet
2048 x 1536 Pixel
1,6 GHz Dual Core
4.1.1 Ice Cream Sandwich
10000 mAh
k. A./5 h
143g
339 Euro (schwarze Version, 16 GByte)
369 Euro (weiße Version, 32 GByte)
9658 Punkte
1427 Punkte
541 Punkte
1080p
3,1 Punkte
Android-user.de April 2013 49
Hardware
Huawei Ascend G 615
Im Test: Huawei Ascend G615 alias Honor 2 U9508
Nimm vier!
Quad-Core-Smartphones sind inzwischen das Maß aller Dinge.
Kann Huawei mit dem knapp 300 Euro teuren Ascend G615 überzeugen,
und wie schlägt sich der Honor-Nachfolger gegenüber
dem Nexus 4? Arnold Zimprich
Huawei
Huawei-Geräte brachten
bisher hauptsächlich
eines mit: ein gutes Preis-
Leistungs-Verhältnis. Da
sind 300 Euro für ein Smartphone
des chinesischen Herstellers schon
eine respektable Summe. Angesichts
der Tatsache, dass das Nexus 4 in der
günstigsten Version zum gleichen
Preis zu haben ist, mussten wir die
Messlatte an das Ascend G615 hoch
anlegen. Huawei ist inzwischen bei
Weitem kein „Smartphone-Exot“
mehr. Die Chinesen können speziell im Low-
Budget-Bereich punkten, wie die Verkaufserfolge
beim Ideos X3 und Ascend Y200
zeigen. Doch auch das rund 200 Euro teure
Single Core-Smartphone Huawei Honor
konnte in unserem Test in Ausgabe 08/2012
begeistern.
auch das 1280x720 Pixel messende LCD-Display,
das über eine helle, brillante Darstellung
verfügt und mit respektablen 330 Pixelper-Inch
(ppi) auflöst. Auch die weitere Ausstattung
lässt sich sehen: 1GByte RAM,
8GByte ROM und darüber hinaus ein MicroSD-Schacht
für Speicherkarten bis 32
GByte. Der erweiterbare Speicher fehlt dem
Nexus 4, was immer wieder bemängelt wird.
Huawei verbaut im Ascend G615 eine 8 Megapixel-Hauptkamera,
die zwar ohne Bildstabilisator
auskommen muss, aber trotzdem
schöne Schnappschüsse liefert und Videos in
1080p Full HD-Qualität aufnehmen kann. Darüber
hinaus verfügt sie über Bildoptimierung
via HDR, für Videochats ist eine kleine
1,3 Megapixel-Frontkamera eingebaut. Um
alle Funktionen mit ausreichend Strom zu
versorgen, verbaut Huawei einen 2150mAh-
Akku, der für bis zu 360 Stunden Standby
‚„Plusminus
‚ Brillantes Display
‚ Quad Core-Prozessor
‚ MicroSD-Kartenschacht
„ Noch kein Jelly Bean (Stand:
Februar 2013)
„ Kleine Ruckler bei der Bedienung
Quad-Core-
Power für 299
Euro
Das Ascend G615
schickt Huawei als
Nachfolger für das
Honor ins Rennen. Es
wird deshalb auch
unter der Bezeichnung
Honor 2 und der Gerätenummer
U9508 geführt.
Sein Alleinstellungsmerkmal
ist der
Huawei-eigene 1,4 GHz
schnelle K3V2 Quad-
Core-Prozessor. Im An-
TuTu-Benchmark lieferte
er Ergebnisse jenseits
der 15.000-Zähler-
Marke. In der oberen
Smartphone-Liga spielt
Abb. 1: Unser Testgerät verfügte
noch nicht über Android 4.0.4 Ice
Cream Sandwich.
Abb. 2: Schöne App-Mischung:
Huawei hat beim Ascend G615 auch
Google Chrome vorinstalliert.
52
April 2013
Android-User.de
Hardware
Huawei Ascend G 615
Abb. 3: Mit Security Guard hat man
Zugriff auf eine vielseitige Verschlüsselungs-App.
und 11 Stunden Gesprächsdauer sorgt. Das
Smartphone kann zudem nicht nur GPS-,
sondern auch GLONASS-Daten verarbeiten.
Einziger Wermutstropfen ist die Tatsache,
dass Huawei unser Testgerät noch mit Android
4.0.4 auslieferte. Laut Hersteller soll
jedoch noch im März 2013 ein Update auf
Android 4.1 Jelly Bean folgen.
Ausgebremst
Trotz der hervorragenden Benchmark-Ergebnisse
hatten wir das Gefühl, dass die von
Huawei auf dem Gerät installierte Benutzeroberfläche
den Prozessor ein wenig ausbremst.
Zwar gehen Wechsel zwischen verschiedenen
Screens recht schnell vonstatten,
trotzdem gibt es hier und da kleinere Ruckler,
die auf eine schlechte Abstimmung von
Hard- und Software schließen lassen. An die
butterweiche und knackige Bedienung des
Nexus 4 oder des Nexus 7 kommt das Huawei
nicht heran. Das dürfte jedoch in erster
Linie daran liegen, dass noch Android 4.0
vorinstalliert ist und das G615 somit (noch)
nicht von den Performance-Verbesserungen
durch Googles Project Butter profitiert.
In Sachen Gehäusegestaltung und Design
macht Huawei keine Experimente. Das
Ascend G615 ist zwar gut verarbeitet, löst
aber keinen echten „Wow“-Effekt aus. Es
spricht zwar nichts gegen leichtgewichtige
Akkudeckel, das an einen Blister erinnernde
Plastikteil zeigt jedoch unschöne Wölbungen
an den Lautsprecherschlitzen und macht keinen
sehr wertigen Eindruck. Die Vorderseite
des Gerätes hat uns deutlich besser gefallen,
hier schützt ein robust
wirkender Metallrahmen
das Display vor
Kratzern.
App-Auswahl
Neben den Google-
Apps und Google
Chrome hat Huawei einige
praktische Anwendungen
wie beispielsweise
Security Guard
installiert, mit dem sich
Dateien verschlüsseln
lassen und auch ein
Passwort zum Geräteschutz
eingegeben werden
kann. Ein Dateimanager
und Notizblock
ist ebenfalls mit an
Bord, dazu kommen
eine stufenweise verstellbare
Taschenlampe,
ein Diktiergerät und eine Wetteruhr
von Accuweather. Insgesamt ist das App-Angebot
gut, und die Zusätze sind sinnvoll.
Abb. 4: Bitte sprechen: Das Ascend
G615 hat auch ein schick gestaltetes
Diktiergerät an Bord.
Fazit
Das Huawei Ascend G615 gehört aktuell zu
den schnellsten Android-Smartphones. Trotzdem
bleibt von der Performance ein etwas
durchwachsener Eindruck, mit einem Nexus
4 lässt es sich in Sachen flüssiger Bedienung
nicht vergleichen. Trotzdem empfehlen wir
das Huawei Ascend G615 allen, die nach
einem Quad Core-Smartphone mit erweiterbarem
Speicher suchen. Mit dem Jelly Bean-
Update könnte das Gerät zu einem echten
Nexus-4-Konkurrenten werden.
● ● ●
Huawei Ascend G615
Abb. 5: Typisch Huawei: Vom Sperrbildschirm
aus lassen sich verschiedene
Funktionen anwählen.
Kerndaten
Hersteller
Huawei
Formfaktor
4,5-Zoll-Smartphone
Auflösung
1280x720
Prozessor
1,4 GHz, Quad-Core
Android-Version
Android 4.0.4, Update auf 4.1 im
März
Akku 2150 mAh
Laufzeit Standby/Gespräch
360h/11h
Gewicht
149g
Preis (Internet)
299 Euro
Technische Details und Preisvergleich
http:// www. android‐user. de/ lp/ 14936/
Performance
AnTuTu-Benchmark
15347 Punkte
Vellamo (HTML5/Metal)
1564/457 Punkte
Android-User-Bewertung
4,2 Punkte
Android-user.de April 2013 53
Hardware
Sony Internet-TV-Box
Sony
Sonys Internet-TV-Box mit Google-TV
Surf-Station
Sony preist seine Internet-TV-Box
NSZ-GS7 mit
Google-TV als „Revolution
im Home Entertainment“
an. Ob das Gerät
dieses vollmundige Versprechen
hält, klärt unser
Test. Thomas Leichtenstern
‚„Plusminus
‚ Moderater Preis
‚ Durchdachte QWERTZ-Fernbedienung
„ Nur Internet-TV
„ Nur sehr wenige Apps kompatibel
„ DLNA erst mit Zusatzsoftware
nutzbar
Neben Tablets und Smartphones
steigt noch eine Gerätekategorie
kontinuierlich in der Gunst der
Käufer: sogenannte Nettop-Boxen.
Sie erlauben es, den heimischen Fernseher
für vergleichsweise wenig Geld zu einem
multimedialen Alleskönner inklusive Spielekonsole
aufzurüsten. Ein Dreh- und Angelpunkt
ist hierbei allerdings die Usability:
Gerät die Bedienung zu umständlich, geht
der Spaß daran verloren.
Sony möchte dieses Kriterium mit einer
multifunktionalen Fernbedienung abfangen,
die Bestandteil der Internet-TV-Box NSZ-GS7
ist. Der Hersteller empfiehlt dafür einen Verkaufspreis
von 199 Euro, der Straßenpreis
liegt derzeit ungefähr bei 159 Euro (Stand
Februar 2013).
Ingredienzen
Zu den Innereien der Box gibt sich Sony ungewöhnlich
zugeknöpft: Die Produktseite
[LINK 1] liefert keinerlei Informationen über
die technischen Spezifikationen, sondern lediglich
über Features wie Kindersicherung
oder die Wiedergabemodi von Filmen. Erst
die App Android System Info [LINK 2] bringt
halbwegs Licht ins Dunkel. So sorgt eine
ARMv7-basierte Marvell-1500-CPU mit einer
Taktrate von 1,2 GHz und zwei Kernen für
die Rechenpower. Ihr zur Seite stehen angeblich
1 GByte Arbeitsspeicher, System Info
identifizierte jedoch nur 628 MByte, wovon
etwa 450 schon belegt sind. An Massenspeicher
stehen 4 GByte bereit.
Auf der Rückseite bietet die Box Anschluss
für zwei USB-Geräte; ein LAN-Slot erlaubt
den Anschluss ans Netzwerk via Ethernet.
Die meisten Anwender ziehen aber vermutlich
das integrierte g/b/n-WLAN vor. Da dem
Gerät ein eigener TV-Reciever fehlt, benötigt
es einen externen. Die Box leitet das Signal
dann via HDMI an den Fernseher weiter. Hier
zeigt sich die erste ernsthafte Schwäche des
Gerätes: Da viele Anwender das TV-Signal
über den im TV eingebauten Receiver empfangen,
geht für diese ein wichtiger Teil der
angepriesenen Funktionalität des Sony-
Winzlings verloren, etwa das Aufnehmen
von Sendungen oder das Einblenden eines
Browserfensters Bild-im-Bild.
Als erster Hersteller lieferte Sony die im
Juli 2012 veröffentlichte Surfstation mit
Google-TV basierend auf Android 3.2 aus.
Abb. 1: Neben einem HDMI-Ein ‐und Ausgang bietet die Surfstation zwei USB-Ports und einen digitalen Audio-
Ausgang.
54
April 2013
Android-User.de
Hardware
Sony Internet-TV-Box
Die Software
Der Desktop besteht lediglich aus einer
Menü-Leiste, welche Links zu den wichtigsten
Apps enthält. In der App-Verwaltung finden
sich einige vorinstallierte Tools, etwa der
YouTube-Player, das Sony Entertainment
Center oder der Media Player.
Vollmundig preist Sony die Möglichkeit an,
die Surfstation auch als Spielekonsole zu
nutzen. Im Test war davon jedoch nichts zu
sehen. Keine der im Play Store vorhandenen
Spiele-Apps war zu dem Gerät kompatibel.
Nicht viel besser sieht es mit den meisten
Standard-Anwendungen aus. Weder Google
Earth oder Maps noch der beliebte VLC-
Player lassen sich installieren. Immerhin:
Eine handvoll funktionierender Apps zeigt
die Rubrik Sony select im Play Store.
Praxistest
Das Einbinden der Sony-Box ins heimische
Media-Center beschränkt sich darauf , die
Box per HDMI mit dem Fernseher und – sofern
vorhanden – mit dem TV-Receiver zu
verbinden. Ein Setup-Wizard fragt danach
alle relevanten Parameter ab.
Die mitgelieferte Fernbedienung hält auf
der einen Seite ein Touchpad samt der von
Android bekannten Buttons bereit. Auf der
Rückseite finden Sie eine vollständige
QWERTZ-Tastatur, deren Tasten groß genug
sind, um sie sicher zu treffen. Die [Suchen]-
Taste arbeitet allerdings nicht kontext-sensitiv.
Benutzen Sie diese beispielsweise im
Play Store, öffnet sich der Chrome-Browser
und zeigt dort die Ergebnisse an. Unbefriedigend
fanden wir auch die horizontale und
vertikale Scroll-Funktion, die Sie durch Streichen
am rechten und unteren Touchpad-
Rand aktivieren. Im Test kam es mehrfach zu
nervigen Haklern. Deutlich unkomplizierter
und zielstrebiger navigieren Sie mit den Cursor-Tasten
durch die jeweilige App.
Zur Wiedergabe von Filmen und Musik
stellt die Box einen Media Player bereit, der
nach Sonys Angaben auch die Remote-Übertragung
via DLNA unterstützt. Obwohl die
Firmware auf dem neuesten Stand war, fand
der Media-Player keinen Server. Erst die Installation
der App MediaHouse UPnP / DLNA
Sony NSZ-GS7
Hersteller: Sony Corporation
Formfaktor: Surf-Station
Prozessor: 1,2 GHz Dual Core
Android Version: 3.2, Google-TV
Preis (ca): 159 Euro
Browser [LINK 3] sorgte für
Abhilfe und gewährte den
Zugriff auf die Netzressourcen.
Allerdings schlug
gleich im Anschluss das
Abspielen von Filmen mangels
passender Software
fehl. Auch hier müssen Sie
zunächst eine App installieren:
Bei unserem Test half
der aVia Media Player
[LINK 4].
Ebenfalls eher unerfreulich
ist die Unterstützung
für externe USB-Speicher.
Die im Test verwendete 2,5-
Zoll-Festplatte, quittierte
den Anschluss an die Box
lediglich mit einem deutlich
vernehmbaren Klicken,
ohne aber ihren Inhalt bereitzustellen.
Sehr wahr-
Fernbedienung von vorne und von hinten.
Abb. 2: Die starken Seiten der Sony-Box: die praktische
scheinlich ist eine unzureichende
Stromversorgung der Grund dafür, da
die Platte an anderen Geräten einwandfrei
funktioniert. Erfolgreicher verlief der Test mit
einem USB-Stick. Hier zeigte der Media-
Player sämtlich Audio, ‐Video und Bilddateien
anstandslos an. Für Letztere stellt
Sony noch die App „Fotos“ bereit, die nicht
nur lokale Bilder anzeigt, sondern nach der
Anmeldung auch solche der Webdienste
Picasa und Flickr.
Ohne Fehl und Tadel arbeitet hingegen der
vorinstallierte YouTube-Player. Er gibt auch
Full-HD-Videos mit schnell wechselnden
Szenenbildern ohne spürbare Ruckler wieder.
Der integrierte Chrome-Browser zeigt
zwar alle Seiten an, lässt sich dabei aber
reichlich Zeit. So vergingen im Test beim Öffnen
skriptlastiger Seiten nicht selten zehn
und mehr Sekunden, bevor sie fertig aufgebaut
waren. Da sind einige Smartphones und
Tablets deutlich schneller.
Fazit
Obwohl sie mit 159 Euro nicht das große
Loch ins Portemonnaie reißt: In der Summe
ihrer Eigenschaften ist die Surfstation SONY
NSZ-GS7 ihr Geld nicht wert. Durch zu wenige
Apps und die doch recht behäbige
CPU-/GPU-Kombination reduziert sich ihr
Nutzwert aufs Surfen und Ansehen von Youtube-Videos.
Selbst die vorgeblich integrierte
DLNA-Unterstützung klappte bei uns nur mit
zusätzlicher Software. Google TV wird mit
solchen Geräten und dem schwachen Software-Angebot
auch 2013 einen schweren
Stand haben.
● ● ●
Alle
Links>
www.android- user.de/qr/28564
Android-user.de April 2013 55
Apps
App-Empfehlungen
In dieser Rubrik stellt Ihnen
die Redaktion jeden Monat
zehn Apps vor, die wir für
besonders gelungen halten.
Arnold Zimprich
Android-User-App-Empfehlungen
Unsere Favoriten
eBay-Kleinanzeigen
kostenlos
Ebay ist nicht gleich Ebay – der Online-Marktplatz hat sich mit dieser App neu erfunden
und bietet nun auch eine Plattform für alle möglichen Kleinanzeigen auf
dem Smartphone oder Tablet an. Egal, ob Gebrauchtwagen, Mietwohnungen,
Jobs, gebrauchte Möbel oder Kindersachen: Mit der eBay Kleinanzeigen-App haben Sie
den vollen Zugriff auf Inserate aus über 280 Kategorien. Die App muss sich
in Sachen Funktionsumfang nicht vor Anzeigen-Postillen in Papierform verstecken
und hat dabei einen entscheidenden
Vorteil: Der Anruf beim Anzeigenblatt
fällt weg, man hat die Eingabe
komplett selbst in der Hand. Nutzer können
auf der App kostenlos Anzeigen
aufgeben, Kleinanzeigen in der Nähe
finden und sich auch bei einem Standortwechsel
über Angebote in der unmittelbaren
Umgebung informieren. Die
Kategorien erstrecken sich dabei von A
wie Auto über I wie Immobilien bis Z
wie zu verschenken.
Bewertung: ★★★★★
Empfehlung
der Redaktion
★★★★★
Silence
kostenlos
Handys und Smartphones melden sich manchmal an ungünstigen Zeitpunkten
zu Wort. Mit Silence kann man den eigenen Androiden jedoch
über bestimmte Zeitintervalle hinweg stummschalten. Anstatt ständig
das Smartphone ein- und umstellen zu müssen, wenn wichtige Meetings
oder andere Termine anstehen, kann man Silence einfach seinen
Zeitplan mitteilen und es der App überlassen, den Androiden leise zu
stellen und danach wieder zu aktivieren. Die im Holo-Design gestaltete
App gefällt auch optisch sehr gut. Bewertung: ★★★★★
Shady Browser
kostenlos
Nicht alle Webpages, die man besucht hat, sollen auch von Dritten beim erneuten Öffnen des
Smartphone- oder Tabletbrowsers einsehbar sein. Doch nicht immer denkt man daran, Suchverläufe
zu löschen oder die Einstellungen derart zu verändern, dass einem niemand mehr nachspionieren
kann. Um auf den Shady Browser zuzugreifen, ist ein separates Passwort nötig – das natürlich
nur Sie wissen. Der Shady Browser ist insbesondere eine clevere Idee für Geräte, die von
mehreren Leuten verwendet werden.
Bewertung: ★★★★★
56 April 2013
Android-User.de
Apps
App-Empfehlungen
Speedtest.net
Mobile
kostenlos
Wie schnell ist Ihr Netz? Die Speedtest-App ist die mobile Ausgabe
des meistverbreiteten Breitband-Test-Tools im Internet. Man
kann damit im Handumdrehen die aktuelle Netzwerk-Geschwindigkeit
der eigenen Geräte feststellen. Somit lässt sich schnell
überprüfen, ob sich die Angaben des neuen Providers bestätigen.
Der Entwickler Ookla betreibt Speedtest.net mithilfe einer
umfassenden, globalen Infrastruktur. Bewertung: ★★★★★
Dice
Player
kostenlos
Der von koreanischen Tüftlern entwickelte Dice Player gehört zu den besten und
multifunktionalsten Videoplayern, die auf Google Play zu haben sind. Seine Stärke: Er
spielt alle möglichen und unmöglichen Medienformate ab. Dazu gehören AVI, MOV,
MKV, FLV, AVI, 3GP, 3G2, ASF, WMV, MP4, M4V, TS, MTP und M2TS. Dabei kann man
den Playback Speed verändern und auch Untertitel in verschiedenen Formaten (SSA,
SMI, SRT, VoBSub (beta)) einfügen. Bewertung: ★★★★★
Geocaching
8,99 Euro
Sie hat ihren Preis, ist aber ein Muss
für alle Geocacher: So lässt sich
diese App in nur wenigen Worten
zusammenfassen. "Geocaching" erschließt
die exklusiven Koordinaten
von fast 2 Millionen versteckten
Geocaches. Sie lassen sich gleich
um die Ecke finden – aber auch in
mehr als 180 Ländern rund um den
Globus für alle Abenteurer.
Bewertung: ★★★★★
ROM Toolbox
Pro
3,75 Euro
Die ROM Toolbox Pro ist ein nützlicher
Werkzeugkasten für alle Root-
User. Sie kombiniert viele Werkzeuge,
die man sonst aus anderen
Apps zusammenstellen müsste. Daneben
ist sie eine gute Ausgangsbasis,
um alles aus einem gerooteten
Gerät herauszuholen und es an die
eigenen Ansprüche anzupassen.
Bewertung: ★★★★★
ZeitOrt
Erfassung
0,79 Euro
ZeitOrtErfassung ist eine App zum
Erfassen der aktuellen Zeit und Position,
also eine Mischung aus einer
klassischen Zeiterfassung und einer
Ortserfassung. Die App erfasst das
aktuelle Datum und die aktuelle Uhrzeit
und verfasst einen Bemerkungstext.
Am Ende dieses Heftes findet
sich ein Entwicklerworkshop zu dieser
App. Bewertung: ★★★★★
Ultimate Stopwatch&Timer kostenlos
Handelsübliche Stoppuhren sind, unter uns gesagt, ziemlich langweilig gestaltet. Ein kleines
Display und ein paar Knöpfe – fertig ist die Stoppuhr. Bei „Ultimate Stopwatch&Timer“
haben sich die Entwickler jedoch richtig ins Zeug gelegt. Neben Rundenzeiten misst die im
Analog-Design gestaltete Anwendung auch Countdowns. Wer mag, kann das Zeit-Stoppen
durch authentisches Geticke noch spannender machen. Bewertung: ★★★★★
MightyText –
SMS von Tablet
kostenlos
Wollen Sie SMS bequem vom PC oder Tablet aus via Android-Smartphone
versenden? Dann ist MightyText die App
Ihrer Wahl. Zusammen mit der Basis-App „SMS-Computer,
SMS Backup, MMS“, die man auf dem Smartphone installieren
muss, wird mit dieser App auch das Tablet zur SMS-
Plattform, egal, ob es ein 3G-Modem hat oder nicht.
Bewertung: ★★★★★
Alle
Links>
www.android- user.de/qr/28178
Android-user.de April 2013 57
APPS
Neuheiten
Beliebte App-Neuheiten bei Google Play
Neuheiten
In dieser Rubrik stellen wir
Ihnen besonders beliebte Apps
vor, die neu auf Google Play
sind oder ein Update erhalten
haben. Arnold Zimprich
flinc
kostenlos
Theke
kostenlos
Mit „Theke“ hat sich eine Konkurrenz-App zur ZDF-
Mediathek bei Google Play eingefunden, mit der
man ebenfalls Zugriff auf sämtliche Sendungen
des Zweiten Deutschen Fernsehens erhält und die
optisch und funktionell deutlich besser ist als das
Original. Lesen Sie zu dem Thema auch auch unseren
ausführlichen Testbericht weiter hinten in
diesem Heft. Bewertung: ★★★★★
Um von A nach B zu kommen, gibt es
Autos, die Bahn, Flugzeuge oder eine
Mitfahrgelegenheit. Mit flinc wird das
Mitfahren deutlich einfacher. Die App ist
zum einen intuitiv zu bedienen, zum anderen
ermöglicht sie dank „instantnavi“,
einer selbst entwickelten Echtzeit-Navigation
für mobile Endgeräte,
ein noch schnelleres Zusammenfinden
von Fahrer und Mitfahrer.
Bewertung: ★★★★★
Conrad
kostenlos
Bei der Erwähnung von Conrad Electronic
gehen vielen Elektro-Tüftlern die Ohren auf.
Die dazugehörige App ist ein mobiler Verkaufsberater
und hält mehr als 350.000 Produkte im
Webshop bereit. Mit einem Scanner kann man
sich im Nu im Laden Produktdetails anzeigen
lassen. Darüber hinaus gibt die App noch Informationen
zur nächstgelegenen Conrad-Filiale
und hat einen Routenplaner auf Lager.
Bewertung: ★★★★★
Ski the World
kostenlos
„Ski the World“ bietet
umfangreiche Informationen
zu mehr als
2000 Skigebieten.
Nachdem man einzelne
Favoriten ausgewählt
hat, liefert
die App tagesaktuelle
Informationen
wie geöffnete Pistenkilometer,
Schneehöhen und
die Wettervorhersage.
Darüber hinaus
erhält der Pisten-Profi
Zugriff
auf Webcams, um sich ein
Bild von der aktuellen Lage machen zu können.
Der Skigebiet-Konfigurator hilft, Gebiete mit
den besten Bedingungen zu finden.
Bewertung: ★★★★★
PushBullet
kostenlos
PushBullet ist Chrome to
Phone in Grün – und das im
wahrsten Sinne des Wortes,
denn die App ist in hübschen,
Android-freundlichen
Grüntönen gehalten. Mit der
Anwendung kann man im
Handumdrehen Dateien,
Links, Notizen, Fotos, Listen,
Adressen und mehr
aus dem Browser an das
eigene Tablet oder Smartphone
oder an das von
Freunden schicken.
Bewertung: ★★★★★
58
April 2013
Android-User.de
Apps
Neuheiten
meteosphere
2,69 Euro
Gute Idee – wenn auch ausbaufähig: Meteosphere
bietet weltweite Wettervorhersage-Animationen
und will damit den langweiligen tabellarischen
Wetterbericht durch eine grafisch
ansprechende und selbsterklärende Darstellung
ersetzen. Die auf Google Play recht vollmundig
angekündigte App hat jedoch Mängel. Die Datenlage
ist nicht immer auf dem neuesten Stand
und die Steuerung verbesserungsbedürftig.
Bewertung: ★★★★★
Unity
Launcher
0,74 Euro
Einige Linux-Fans konnten auf der
CES bereits einen Blick auf das
Ubuntu Phone werfen. Damit
auch Besitzer von Android-Smartphones
in den Genuß der dazugehörigen
Unity-UI kommen, gibt es
diese App. Der Launcher bietet
vielerlei Funktionen und Anpassungen.
So kann man beispielsweise
Apps durch Wischgesten
öffnen, Icons und Widgets anpassen,
Farben und Hintergründe
ändern und vieles mehr.
Die Entwickler wollen den Funktionsumfang
weiter ausbauen.
Bewertung: ★★★★★
EverClip Pro
2,19 Euro
Mit EverClip Pro schneiden
Sie schnell und zuverlässig
Web-Inhalte wie Bilder
oder Textschnipsel aus
und übertragen diese auf
den EverNote-Notizblock
auf dem Smartphone. Fällt
einem während des Surfausflugs
etwas Wichtiges
auf, das man archivieren
und später erneut betrachten
möchte, ist Ever-
Clip Pro eine praktische
Sache und ein nützlicher
Zusatz für EverNote.
Bewertung: ★★★★★
Kniffel Gewinnkarte
1,00 Euro
Große Straße, Full House, Dreier-Pasch oder die berühmte Chance:
Kniffel ist mehr als nur ein Verlegenheitsspiel für Leute, die nicht
Schafkopfen können, Kniffel ist Kult. Das Würfel-Vergnügen hat jedoch
einen entscheidenden
Nachteil: Ist der Kniffel-
Block voll, ist der Spielspaß
vorbei. Nicht so
mit dieser App. Sie ersetzt
den Schreibblock –
und wird noch die ein
oder andere Revanche
herausfordern und
Spielabende verlängern.
Bewertung: ★★★★★
Eintracht Frankfurt
kostenlos
Fußballfans wollen hauptsächlich eines: ihr Team unterstützen
und sich über die erzielten Erfolge freuen.
Wenn man darüber hinaus noch gut über Transfers
und die Tabelle informiert ist, umso besser. Die Entwickler
von Tobit.Software haben sich dies zu Herzen
genommen und für viele deutsche Vereine Apps
entwickelt, die einen informativen Rundumschlag
bieten und dabei noch ganz gut aussehen.
Bewertung: ★★★★★
Alle
Links>
www.android- user.de/qr/28547
Android-user.de April 2013 59
Apps
Cewe-Fotobuch
Im Test: Die Cewe Fotowelt
Fotoalbum
Auch wenn es immer
noch Liebhaber gibt,
die ihre Fotos entwickeln
lassen und dann
von Hand in ein Album
sortieren, gehört die
Zukunft klar den digitalen
Fotoalben. Wir
haben die Cewe-App
getestet. Mirko Mahlberg
Alle
Links>
www.android- user.de/qr/28786
Die Cewe-Fotobücher dürften allen
Leserinnen und Lesern ein Begriff
sein, die schon einmal Fotos bei
Drogeriemarkt, Rewe, Müller &
Co. ausgedruckt haben. Seit Kurzem bietet
die Firma auch eine Android-App an [LINK 1],
über die sich Fotobücher einfach und bequem
erstellen und nach Hause schicken lassen.
Sie können die App aber auch nur dazu
benutzen, Ihre Fotos an eine der zahlreichen
Cewe-Fotostationen schicken zu lassen.
Der erste Start
Beim Öffnen der App werden Sie gefragt, ob
Sie einen Partnercode haben. Falls nicht, bestätigen
Sie einfach mit Weiter ohne Partnercode.
Es erscheint ein weiterer Dialog, bei
dem Sie auswählen, über welchen Partner
Sie Ihre Fotos entwickeln lassen möchten
(was bei der Abholung eine Rolle spielt).
Anschließend sehen Sie das Hauptfenster
der App (Abbildung 1).
Fotobuch erstellen
Auf der Startseite klicken Sie auf die Kachel
Mein cewe fotobuch. Sie können jetzt zwischen
einem mini Fotobuch mit einer Seitenmaße
von 15x11cm, einem kompakten Panoramabuch
mit einem Seitenmaß von
19x15cm, einem großen Fotobuch mit einem
Seitenmaß von 21x28cm und einem 28x21cm
großen Panoramabuch wählen. Das kleinere
gibt es ab 7,95Euro (zzgl. Versandkosten),
das große ab 15,95Euro, das kleinere Panoramabuch
ab 9,95Euro (zzgl. Versandkosten)
und das große Panoramafotobuch ab
21,95Euro. Nachdem Sie sich für eines der
vier entschieden haben, müssen Sie zunächst
den Titel des Buches eingeben.
Im zweiten Schritt wählen Sie den Umschlag
aus. Bei dem kleinen Fotobuch gibt es
nur das Softcover – beim großen Panorama
Soft- und Hardcover. Beim Panoramabuch
sowie dem großen Fotobuch stehen drei Umschläge
zur Auswahl: Heft (in der Mitte getackert),
Softcover (wie ein Taschenbuch) und
Hardcover (wie bei einem richtigen Wälzer).
Das Fotobuch kostet je nach Auswahl zwischen
9,95 Euro und 26,95 Euro. Nun müssen
Sie sich noch für einen Papiertyp entscheiden:
Hier stehen Digitaldruck, Digitaldruck
mit Hochglanz-Veredelung, Fotopapier
matt und Fotopapier glänzend zur Auswahl.
Die entsprechenden Preise stehen auch jeweils
oben rechts auf jeder Kachel.
Wie bei der PC-Version der App stehen
auch hier verschiedene Stile zur Auswahl.
Ob die Fotos auf schwarzem, weißem oder
blauem Hintergrund gedruckt werden, ist
ganz Ihre Entscheidung. Haben Sie sich für
einen Stil entschieden, legen Sie das Layout
fest und suchen anschließend die gewünschten
Bilder aus. Wir empfehlen, mit einem
vorgegebenen Layout zu starten und das zu
ändern, anstatt alles von Hand zu machen.
Bestellung abschließen
Wenn Sie mit dem Buch fertig sind, klicken
Sie auf In den Warenkorb am oberen rechten
Smartphone oder Tablet?
Abb. 1: Die Startseite der Cewe Fotowelt auf einem Tablet. Einen Porträt-Modus gibt es nicht.
Die Cewe Fotowelt ist in erster Linie für Tablets
gedacht, arbeitet aber auch auf Smartphones.
Es gibt dabei nur das Querformat, und trotz
Sidebar erscheint auf dem Handy auch die Menütaste.
Seltsamerweise gibt es auf dem Tablet
mehr Fotobuchformate zu Auswahl (Groß und
Groß Panorama). Nichtsdestotrotz ist die
Cewe-App auch auf dem Handy gut nutzbar.
62
April 2013
Android-User.de
Apps
Cewe-Fotobuch
Rand. Der Preis wird dann errechnet. Die
Versandkosten betragen 3,99 Euro. Hier können
Sie, falls vorhanden, noch einen Gutscheincode
einlösen. Wenn nicht, tippen Sie
auf Bestellen. Um die Bestellung abzuschließen,
brauchen Sie ein Benutzerkonto. Wenn
Sie schon eines haben, geben Sie die E-Mail
Adresse und das Passwort ein. Sonst richten
Sie über Neues Benutzerkonto anlegen einen
neuen Account ein. Wenn Sie angemeldet
sind, brauchen Sie nur noch die Rechnungsadresse
eingeben und wie Sie bezahlen wollen.
Die Bestellung wird dann geprüft und an
Sie verschickt.
Weitere Möglichkeiten:
Mit der Cewe-App kann man auch echte
Postkarten mit einem eigenen Foto aus der
Galerie verschicken. Dazu wählen Sie auf der
Startseite den Eintrag Postkarte. Oben links
auf Foto finden Sie Ihre Fotos. Ziehen Sie ein
Foto in den entsprechenden Kasten. Auf der
Rückseite fügen Sie dann Ihren Text und die
Anschrift des Empfängers hinzu. Alles wird
dann auf die Karte gedruckt und per Post
versandt. Inklusive Versand im Inland kostet
eine Postkarte 2,14 Euro. Hierzu hatten wir
in Android User 08/2012 auch schon günstigere
Anbieter getestet [LINK 2].
Möchten Sie nur einfach einen Cewe-Automaten
finden? Dann tippen Sie auf der Startseite
die Kachel Cewe SOFORTFOTOS an. Auf
Filiale finden sucht die App den nächstgelegenen
Cewe-Automaten. Über den Menüpunkt
Fotos auswählen senden Sie Fotos auf
einen Fotoautomaten per WLAN, wenn Sie
vor einem Cewe-Automaten stehen und mit
dem entsprechenden WLAN verbunden sind.
Natürlich bietet die Cewe-App auch einzelne
Fotos an, welche Sie über Ihr Tablet
oder Smartphone auswählen und an sich
oder jemanden anders senden können.
Hierzu wählen Sie auf der Startseite Fotos
aus, fügen ein oder mehrere Fotos hinzu und
legen diese in den Warenkorb. Eine extra Kachel
auf der Startseite hält alle wichtigen
Infos für den Kundendienst bereit.
Fazit
Die Cewe Fotowelt bietet eine Menge Möglichkeiten,
Ihre digitalen Fotos auf Papier zu
bringen. Die Fotoalben sind zwar nicht gerade
günstig, aber die Qualität stimmt. Insofern
halten wir die Preise für fair. Möchten
Sie ein Fotobuch erstellen, raten wir in jedem
Fall zur Tablet-Version, allein schon wegen
der größeren Auswahl an Formaten. Einfache
Abzüge von Fotos lassen sich auch über die
Smartphone-App gut bestellen.
● ● ●
Abb. 2: Die Auswahlmöglichkeiten für Fotobücher auf einem Tablet. Bei der Smartphone-
Version gibt es nur Mini und Compact Panorama.
Abb. 3: Geben Sie hier einen passenden Titel ein, der dann auf dem Cover des Fotobuches
erscheint. Oben sehen Sie die einzelnen Schritte, die noch folgen.
Abb. 4: Die Vorderseite der Postkarte können Sie mit einem eigenen Bild versehen und auch
anpassen, um den passenden Ausschnitt zu erhalten.
Android-user.de April 2013 63
Apps
Watchever
Online-Videothek Watchever
Auf Abruf
Die Videothek hat ausgedient?
Filme lädt
man über Online-Videotheken
aus dem Netz?
Auf Android: Nein! Lovefilm,
Maxdome und Co.
haben keine Android-
Apps. Nur der Neuling
Watchever hat eine im
Programm, wir schauen
dem Dienst auf die Finger.
Christoph Langner
Root? WAtchNever
Die Rechteinhaber der
Filmindus trie haben Angst
davor, dass sich ihre digitalen
Filme kopieren lassen. Watchever
muss daher mit technischen
Mitteln dafür sorgen, dass
der geliehene Film auf dem
Gerät bleibt. Ein Weg, eine digitale
Kopie zu extrahieren, wären
Root-Rechte auf dem Tablet. Die
Watchever-App prüft daher ob
Sie Ihr Android-Tablet gerootet
haben, falls ja, quittiert sie den
Dienst. Leider scheint die Prüfung
auf manchen Android-Exoten
auch fälschlicherweise
Alarm zu schlagen, die Bewertungen
der App zeugen von vielen
genervten Android Usern.
Die deutsche Video-Streaming-
Landschaft sieht in Bezug auf
And roid bislang ziemlich öde aus.
Amazons Videoverleih Lovefilm
[LINK 1] verfügt zwar über eine passable Android-App
im Play Store [LINK 2], doch Videoon-Demand
(kurz VoD) ist für sie noch ein
Fremdwort. Mit ihr lässt sich lediglich im Angebot
des Dienstes stöbern, und Videos können
als DVD oder Blu-ray per Post geordert
werden. Noch schlechter stehen Maxdome
[LINK 3] und Sky Go [LINK 4] da. Beide Dienste
bieten aktuell (Stand Anfang Januar 2013) in
Deutschland keine Android-Apps an. Maxdome
hatte seine für Ende 2012 angekündigt
[LINK 5], doch im Play Store findet sich noch
keine Spur von ihr. Sky Go verfügt theoretisch
über eine App [LINK 6], doch diese lässt
sich von Deutschland aus nicht installieren.
Fast 1600 Facebook-User klagen in der Facebook-Gruppe
„Ich will Sky Go für mein Android-Handy“
[LINK 7] über die Vernachlässigung
der deutschen Sky-Abonnenten.
rahul pathak, 123RF
Watchever
Anfang dieses Jahres ist mit Watchever
[LINK 8] ein weiterer VoD-Dienst gestartet, der
gleich mit einer Android-App [LINK 9] loslegt.
Für eine Monatsgebühr von 8,99 Euro bekommen
Abonnenten eine „Flatrate“ mit Zugriff
auf ein Repertoire von mehreren tausend
Filmen und Serien geboten. Der Dienst
lässt sich 30 Tage lang kostenlos testen, danach
beginnt das monatlich kündbare Abonnement.
Wer über den Kooperationspartner
Bild [LINK 10] seinen Account erzeugt, bekommt
danach zwei Monate zum Preis von
einem. Watchever lässt sich daher drei Monate
lang für 8,99 Euro gründlich austesten.
Nur für Tablets
Die Watchever-App lässt sich bislang lediglich
auf Android-Tablets installieren, Handys
müssen draußen bleiben. Ein erst kürzlich
veröffentlichtes Update macht die App
zudem auch fit für Geräte mit Android 4.2,
Watchever kann somit auch endlich auf den
Nexus-Tablets installiert werden.
Die Android-App ist handwerklich sehr gut
gemacht. Der Homescreen der Anwendung
empfängt Sie mit einer Übersicht der aktuellen
Tipps, Ihren persönlichen Empfehlungen
und den Videos, die Sie auf die Watchliste
gesetzt haben. In den Menüleiste filtern Sie
das Angebot nach Serien, Filmen oder dem
eigenen Programmwunsch, eine Suchfunktion
gibt es natürlich auch. Ein Watchever-
Account lässt sich auf bis zu fünf verschiedenen
Geräten nutzen, drei Geräte können zur
selben Zeit Videos abrufen.
In der Originalversion
Ein Klick auf eines der Videos bringt Sie der
Ausleihe des Films näher. Eine kurze Zusammenfassung
erklärt den Inhalt, zeigt bei einer
Serie weitere Folgen an und bietet Ihnen die
64
April 2013
Android-User.de
Apps
Watchever
Abb. 1: Für 8,99 Euro im Monat haben Sie bei Watchever Zugriff auf die
gesammte Videothek mit zahlreichen Filmen und Serien.
Abb. 2: Das Angebot von Watchever ist aktuell noch ausbaufähig, von
vielen populären Serien gibt es bisher nur die ersten Staffeln.
Möglichkeit, das Video zu bewerten. Die
Watchliste dient als Bookmark-Funktion.
Ein Klick auf Ansehen startet das Video
nach ein paar Sekunden Pufferzeit. Das Abspielen
lässt sich pausieren, Sie können im
Video spulen und oft auch zwischen dem
Originalton und der deutschen Fassung wählen.
Das Einblenden von Untertiteln unterstützt
Watchever bislang jedoch nicht.
Videos auch offline
Mit der Möglichkeit, Videos für das Offline-
Schauen abzuspeichern, sticht Watchever aus
der Konkurrenz deutlich heraus. Der Button
Offline verfügbar zeigt, dass Sie den aktuellen
Titel herunterladen können. Nach dem ersten
Anspielen wird das Video nach 48 Stunden
aus dem Offline-Speicher entfernt. Allerdings
machen Watchever erneut Vorgaben der
Rechteinhaber das Leben schwer. Damit die
DRM-verschlüsselten Offline-Videos sicher
auf dem Tablet lagern, speichert die App die
Video-Dateien lediglich auf dem internen
Abb. 3: Watchever zeigt Filme und Serien oft auch in der Originalversion.
Speicher ab, externe SD-Speicherkarten werden
als Speicher nicht angeboten.
Knappes Angebot
Das Angebot des Dienstes ist nach Schulnoten
betrachtet befriedigend. Ältere Film-Hits
wie Terminator, Rambo oder Shining sind
vorhanden, dafür fehlen allerdings sämtliche
Bond-Titel, Rocky oder auch die Indiana-
Jones-Filme. Wirklich aktuelle Titel gibt es
auch nicht gegen Aufpreis.
Beim Serienangebot finden sich auch
immer wieder Löcher im Angebot, so gibt es
von den Sopranos die Staffeln zwei und drei,
die ersten Episoden und die restlichen Staffeln
fehlen. Am Angebot wird jedoch nach
Angaben von Watchever permanent gefeilt.
Fazit
Watchever zeigte sich in unserem Test von
der Licht-, wie von der Schattenseite. Die
And roid-App ist gut gemacht, die Offline-
Funktion und Filme im Originalton sind konkurrenzlos,
doch Watchever
hat durchaus mit Kinderkrankheiten
zu kämpfen.
User berichten von
technischen Problemen,
die App startet nicht auf
gerooteten Geräten, und
manche Tablets sind laut
Watchever gerootet, obwohl
sie unverändet sind.
Film-Fans sollten Watchever
aber zumindest in den
ersten drei vergünstigten
Monaten eine Chance
geben, bis dahin ist das
Angebot vielleicht auch
weiter ausgebaut. ● ● ●
Alle
Links>
www.android- user.de/qr/28581
Android-user.de April 2013 65
Apps
Theke
Theke – inoffizielle ZDF-App mit Klasse
So geht
Mediathek
Dietmar Hoepfl, 123RF
Das ZDF bietet für seine Mediathek eine eigene App an. Begeisterung
ruft diese jedoch nicht hervor. Wie eine gute Mediathek-App aussehen
und funktionieren soll, zeigt Theke. Christoph Langner
ARD Live-Stream
Neben dem ZDF weitet auch die
ARD ihre Sendetätigigkeit zunehmend
auf das Internet aus.
Inzwischen bietet das Erste
sogar auch einen Live-Stream
des aktuell ausgestrahlten Programms
an, den Sie im Browser
auf dem PC [LINK 6] oder auch
auf dem Handy [LINK 7] empfangen
können. Alternativ lässt sich
aus den übermittelten Daten
auch direkt die URL zum Stream
he rausziehen, sodass Sie den
Video-Feed auch gleich direkt in
Mediaplayer wie VLC in niedriger,
mittlerer und hoher Qualität
[LINK 8-10]einspeisen können.
ARD und ZDF bieten weite Teile
ihres täglichen TV-Programms in
ihren Mediatheken sowohl als
Webseite wie auch via App zum
nachträglichen Schauen am PC oder am
Handy als Stream an [LINK 1], [LINK 2]. Wer also
die heute-show oder den letzten Tatort verpasst
hat, der findet die Sendungen etwa
eine Woche lang (der Depublizierungs-Pflicht
sei dank) in den Archiven der beiden öffentlich
rechtlichen Sender-Gruppen.
Allerdings konnten uns die offiziellen Apps
bisher nur wenig überzeugen. Sie sind
schwerfällig, nutzen veraltete Techniken, eigenwillige
Layouts und bedürfen eigentlich
einer kräftigen technischen und optischen
Überholung. Bislang sieht man bei den öffentlich-rechtlichen
Sendern allerdings wenig
Motivation, dies auch
wirklich anzugehen.
Theke – inoffiziell
aber besser
Angesichts dessen ist es
für Android User überaus
begrüßenswert, dass sich
mit Theke [LINK 3] eine kostenlose
Konkurrenz-App
im Google Play Store eingefunden
hat, mit der Sie
ebenfalls Zugriff auf sämtliche
in der Mediathek eingestellten
Sendungen des
Zweiten Deutschen Fernsehens erhalten. Die
App macht vieles besser, was man beim ZDF
bislang vernachlässigt hat.
Mit Theke durchforsten Sie die Inhalte der
ZDF-Mediathek (also der Sender ZDF, ZDFneo,
ZDFkultur, ZDFinfo und 3sat), stöbern
nach beliebten Beiträgen und suchen gezielt
nach einzelnen Sendungen und Rubriken mit
automatischer Vervollständigung des Suchbegriffs.
Zudem lassen sich gern gesehene
Sendungen oder auch einzelne Beiträge als
Favoriten markieren und so schnell bei der
nächsten Folge wieder aufrufen.
Streams in guter Qualität
Die Bedienung der App ist in großen Teilen
praktisch selbsterklärend. Unter Beliebt finden
Sie die aktuell meist geschauten Beiträge
Abb. 1: Die Theke-App zeigt die aktuell beliebtesten Sendungen aus der
Mediathek in einer praktischen Übersicht an.
66
April 2013
Android-User.de
Apps
Theke
Abb. 2: Die Sendungen der ZDF-Mediathek lassen sich in unterschiedlichen
Qualitätsstufen abrufen.
Abb. 3: Die beste Bildqualität erhalten Sie, wenn Sie in den Einstellungen
„MP4 mit HTTP“ als Format auswählen.
in der Mediathek, unter Rubriken stöbern Sie
durch das Angebot nach Beiträgen aus Kultur,
Nachrichten, Sport oder Unterhaltung. In
den Favoriten finden Sie schließlich Einträge,
die Sie mit einem Stern als für Sie wichtig
markiert haben.
Sollten Sie gerade unterwegs sein und eine
Sendung über das Mobilfunknetz sehen wollen,
dann fällt dem Qualitäts-Schieber besondere
Bedeutung zu. Mit ihm reduzieren Sie
die Qualität des Video-Bildes und demzufolge
auch die Menge der zu übertragenden
Daten. Zuhause im eigenen WLAN, darf dieser
Regler ruhig immer auf die bestmögliche
Qualität eingestellt werden.
Praktischer mit VLC
Die aktuelle Version der Theke erlaubt es
Ihnen zwischen den vom ZDF angebotenen
Streaming-Formaten zu wählen. Dazu öffnen
Sie die Einstellungen der App und wählen
dort unter Format und Protokoll die Option
MP4 mit HTTP. In dieser Einstellung erreichen
Sie die selbe Bildqualität auf Ihrem
Androiden wie auf dem heimischen PC.
Mit dieser Option öffnet die Theke die
Links zu den Streams allerdings umständlich
über den Browser. Chrome spielt das Video
nach dem Klick auf das kleine „Play“-Symbol
ab, der Standard-Android-Browser wusste allerdings
auf unserem Testgerät nichts mit
dem Video-Link anzufangen.
Wir empfehlen daher die Installation des
VLC-Players für Android [LINK 4]. Er bietet sich
beim Klick auf den Play-Button in Theke umgehend
als möglicher Player an und spielt
das Video ohne weitere Umstände ab. So
haben Sie denselben Komfort wie in der
Standard-Einstellung von Theke, gewinnen
aber deutlich an Bildqualität hinzu.
Fazit
Theke macht so gut wie alles richtig, was das
ZDF bei seiner App bislang falsch macht.
Wer gerne in der ZDFmediathek stöbert, der
sollte dies in Zukunft mit der Theke machen.
Die Theke-App wird allerdings bislang ohne
offizielle Unterstützung des Senders entwickelt,
von daher müssen wir hoffen, dass das
ZDF den Entwickler der App gewähren lässt.
Mediathek für Mac, eine ähnliche Anwendung
für Apple-Rechner, musste zum Beispiel
bereits den Betrieb einstellen [LINK 5].
Hoffen wir, dass dieses Schicksal nicht auch
Theke widerfährt. Wenn Android User einen
Wunsch an das ZDF richten dürfte, dann
wäre ein offizielles OK des Senders ganz
oben auf unserem Wunschzettel.
● ● ●
Alle
Links>
www.android- user.de/qr/28571
Abb. 4: MP4 stellte sich im Vergleich als das Format mit der deutlich besten
Bildqualität heraus.
Abb. 5: Die MP4 streams reicht Theke ohne einen zusätzlichen Player wie
VLC üblicherweise direkt an einen Browser weiter.
Android-user.de April 2013 67
Apps
Falcon Pro Twitter Client
Anzhela Buch, 123RF
Kurztest: Twitter-App Falcon Pro
Falcon
Pro
Es gibt viele Twitter Clients, aber nicht alle sind gut genug. Deshalb
hat der bekannte Android-Entwickler Jaoquim Vergès sein Twitter-Widget
als App in den Play Store gebracht. Falcon Pro ist der beste Twitter-
Client. Wir haben ihn für Sie getestet. Samuel Groesch
Alle
Links>
www.android- user.de/qr/28730
Tipp
Durch langes Drücken auf
einen Tweet in der Timeline,
erscheint ein Aktionsmenü, in
dem Sie schnellen Zugriff auf
Funktionen wie Retweeten
oder Antworten bekommen.
Falcon war zunächst nur ein Widget
mit dem Sie Ihre aktuellen Tweets
ansehen konnten. Der Entwickler
hat mit Falcon Pro die Weiterentwicklung
dieses Widgets für 0,79 Euro im
Google Play Store veröffentlicht [LINK 1]. Die
Bewertungen der Nutzer lassen nur Gutes
vermuten. Und in der Tat, Falcon Pro ist ein
sehr performanter und intuitiver Twitter
Client für Android Smartphones. Die Anwendung
ist durchgehend übersichtlich und
funktional gehalten, und alles ist sehr schön
anzusehen und schnell. In der Timeline wählen
Sie in dem über den Tweets platzierten
Menü aus, ob Sie Ihre
Mentions, privaten Nachrichten
oder den Stream mit
allen aktuellen Posts betrachten
möchten. Aktualisieren
können Sie den Inhalt ganz
einfach durch einen Wisch
nach unten.
Durch eine Wischgeste
nach rechts legen Sie in der
erscheinenden Auswahl persönliche
Listen an, suchen
nach Begriffen, favorisieren
User, greifen auf diese zurück
und verfolgen neue lokale
bzw. weltweite Trends.
Wischen Sie nach links, gelangen
Sie in das Hauptmenü
von Falcon Pro. Von hier aus Abb. 1: Falcon Pro kommt mit einem
greifen Sie auf Ihr eigenes sehr aufgeräumten und hübschen
Profil zu, wechseln zwi-
User Interface daher.
schen den Reitern Timeline, Favorites und
Retweets hin und her und navigieren in die
Einstellungen. Ein nettes Feature von Falcon
Pro ist der integrierte Browser: Enthält ein
Tweet einen Link, dann ruft Falcon Pro diesen
direkt unter dem Tweet auf. Das lästige
Wechseln zwischen Browser und Twitter
Client entfällt somit, und in vielen Fällen
können Sie sich so auch einen Klick auf den
Link ersparen.
Im Vergleich zu anderen Twitter Apps kann
Falcon Pro in Bereichen punkten, in welchen
Konkurrenz-Apps leider nicht so gut abschneiden.
Zum Beispiel hat der Entwickler
das Darstellen von Konversationen
sehr gut gelöst.
Es lassen sich zuverlässig
und strukturiert Gespräche
öffnen, indem
man nur einen Tweet aus
der Unterhaltung öffnet
und den gesamten Verlauf
angezeigt bekommt.
Setup-
Möglichkeiten
Falcon Pro kommt mit
umfangreichen Optionen,
über die Sie den Twitter-
Client optimal an Ihre Bedürfnisse
und Ihren Geschmack
anpassen. So
lassen sich Synchronisationseinstellungen
individuell
festlegen oder der
68
April 2013
Android-User.de
Apps
Falcon Pro Twitter Client
Bilderdienst zum Upload von Fotos auswählen.
Selbst die Benachrichtigungen können
Sie für verschiedene Szenarien unterschiedlich
definieren. Falls Sie über einen Internet
Tarif mit geringem High-Speed-Volumen nutzen,
aktivieren Sie die
Option Load content on
WiFi Only unter User
experience. Für Design-
Lieblinge bietet Falcon
Pro einige interessante
Optionen unter Display.
Hier wählen Sie
Schriftgröße und
Schriftart, wechseln
zwischen dem hellen
oder dunklen Theme
oder ändern einfach
nur das Zeitformat.
Abb. 2: Die Navigation durch die
Anwendung läuft größtenteils durch
Gesten ab.
Fazit
Mit Falcon Pro ist es
Jaoquim Vergès gelungen,
sein Widget erfolgreich
in eine eigenständige
App umzuwandeln.
Falcon Pro ist
funktional sowie optisch top und unserer
Meinung nach die beste Twitter-App für Android.
Daran kann auch Carbon nichts ändern.
In unseren Tests konnten wir keinerlei Lags
oder Abstürze feststellen.
● ● ●
Abb. 3: In der Einzelansicht bietet Falcon
Pro eine Vorschau auf den Inhalt
des Tweets.
Abb. 4: Falcon Pro stellt auch die Profilseiten
ausgezeichnet auf dem
Smartphone-Display dar.
Die heute führenden Spezialisten stammen oft aus der "Freie Software-Szene" und schulen seit
Jahren im Linuxhotel. Das erklärt die Breite und Qualität unseres Schulungsangebotes:
AJAX * Amavis * Android * Angriffstechniken * Apache * Asterisk * BaseX * BayesianAnalysis * Bind * C/C++ * Cassandra *
CiviCRM * Cloud * Cluster * ClusterFS * CouchDB * CSS3 * CUPS * Debian * DHCP * DNS * DNSSEC * Echtzeit Linux *
Embedded Linux * eXist-db * Faces * FAI * Firewall * Forensik * FreeBSD * FreeRADIUS * GeoExt * Git * Grails * GRASS *
Groovy * hadoop * Hochverfügbarkeit * HTML5 * Hudson * iSCSI * IPv6 * ITSM * Java * JavaScript * Jenkins * Kernel * KVM
* LDAP * LibreOffice * Linux * LPI * m23 * MacOSX * MapFish * Mapserver * Maven * Mikrocontroller * MVS/380 * MySQL *
Nagios * Node.js * OpenBSD * OpenLayers * OpenOffice * openQRM * OpenVPN * OPSI * OSGi * OTRS * Perl * PHP *
Postfix * PostgreSQL * Puppet * Python * QuantumGIS * R * Rails * RedHat * Routing * Request-Tracker RT * Ruby * Samba
* SAN * Scala * Scribus * Shell * Sicherheit * SNMP * Spacewalk * Spamfilter * SQL * Struts * Subversion * SuSE * TCP/IP *
Tomcat * Treiber * TYPO3 * Ubuntu * UML * Unix * Univention * Virenfilter * Virtualisierung * VoIP * WebGIS * Webservices *
Windows Autoinstall * Windowsintegration * x2go * xen * XML * Xpath * Xquery * z/OS * Zabbix * Zend
Fast 100% der Teilnehmer empfehlen uns weiter. Siehe www.linuxhotel.de
Ja, wir geben es zu und haben überhaupt kein schlechtes Gewissen dabei: Unsere Schulungen machen auch Spaß ;-)
Apps
Bazooka Launcher
Margarita Vasina, 123RF
Der Bazooka Launcher im Test
Raketenstart
Im Play Store tummeln sich unzählige Launcher, braucht es da
noch einen mehr? Android User meint: Ja! Bazooka ist schnell,
schlank und lässt sich mit Themes optisch sehr leicht anpassen.
Christoph Langner
Abb. 1: Bazooka basiert auf dem
Launcher Trebuchet der Cyanogen-
Mod-Firmware.
Einer der großen Vorteile von Android
ist die Freiheit, das System
und seine Komponenten nach den
eigenen Wünschen zu gestalten.
So ist Android selbst der Launcher alias
Homescreen nicht heilig. Im Play Store wimmelt
es daher nur so von alternativen Launchern.
Manche versuchen, mit unzähligen
Features und 3D-Effekten zu glänzen, andere
durch pure Funktionalität. Bazooka Launcher
[LINK 1] strebt danach, gut auszusehen,
übertreibt es aber nicht mit den Funktionen.
Bazooka Launcher
Mit dem Bazooka Launcher renovieren Sie
den schlichten, aber auch manchmal etwas
drögen Android-Homescreen
mit einem
neuen Look, den Sie
noch dazu über
Themes anpassen können.
Die neue Optik erkaufen
Sie sich dabei
nicht wie bei manch
einem anderen Launcher
mit träger Bedienung:
Bazooka arbeitet
auch auf schwächeren
Androiden wie dem
ersten Samsung Galaxy
S weich und flüssig.
Fans der populären
Android-Aftermarket-
Firmware Cyanogen-
Mod [LINK 2] freuen sich
zudem mit Sicherheit
darüber, einen alten
Abb. 2: Die Entwickler haben den
Launcher nicht gerade mit Effekten
überfrachtet.
Bekannten im Play Store wiederzutreffen. Da
Bazooka auf dem frei verfügbaren Quellcode
des Standard-Launchers der Firmware Trebuchet
[LINK 3] basiert, ähneln sich die zwei Starter
in zahlreichen Details. Bazooka fügt jedoch
die Möglichkeit hinzu, das Aussehen
der Homescreens deutlich zu verändern.
Neue Tapeten für Home
Von der Bedienung müssen Sie sich als User
nicht groß umgewöhnen. Per Wischgeste
nach links oder rechts wechseln Sie wie gewohnt
die Homescreens, allerdings ist deren
Anzahl nicht wie beim Standard-Android auf
sieben beschränkt. Über eine Pinch&Zoom-
Geste auf dem Homescreen gelangen Sie auf
Abb. 3: Bazooka erlaubt Ihnen, Widgets
auf beliebig vielen Homescreens
abzulegen.
70
April 2013
Android-User.de
Apps
Bazooka Launcher
eine Übersichtsseite, auf der Sie die einzelnen
Homescreens umordnen oder weiterere
Startseiten hinzufügen. So haben selbst die
größten Widget-Fans ausreichend Platz zur
Gestaltung ihres Systems.
Was Bazooka besonders macht, ist die
Möglichkeit das Aussehen des Launchers
über wenige Klicks komplett zu ändern.
Dazu finden Sie im Menü den Eintrag Bazooka
Themes, unter dem Ihnen aktuell
zwölf verschiedene Themes zum Download
bereit stehen. Laut Aussagen des Entwicklers
soll die Auswahl an Themes in Zukunft weiter
ausgebaut werden, von schlicht bis elegent
soll die Bandbreite einmal reichen.
Die Themes ändern dabei nicht nur den
Hintergrund und das Aussehen der Menüleiste,
sondern passen
auch gleich die Icons
populärer Apps, wie
auch das Design des
Lockscreens passend
zum neuen Look an.
Der Sperrbildschirm
behält dabei die Funktionalität,
gerade abgespielte
Musik über ein
Lockscreen-Widget zu
steuern.
Abb. 4: Aktuell stehen zwölf verschiedene
Themes zum Download bereit.
Schwächen
Im direkten Vergleich
zu anderen beliebten
alternativen Launchern
wie etwa Nova, Go
Launcher, ADWLauncher
EX oder Apex verfügt
Bazooka über nur
sehr wenige Einstellungsmöglichkeiten. Tuning-Fans
werden daher – in der aktuellen
Version – nicht wirklich auf ihre Kosten kommen.
Zudem verlangt der Launcher übermäßig
viele Berechtigungen. Wer damit keine
Probleme hat, darf aber gerne zugreifen.
Abb. 5: Die Themes lassen sich kinderleicht
ohne Aufwand installieren.
Fazit
Bazooka macht auf Android User einen
guten Eindruck. Der Launcher ist dank seiner
Trebuchet-Basis schlank und schnell, bietet
aber aufgrund der Themes mehr fürs verspielte
Auge. Wer auf bunte und individuelle
Themes steht, der findet im Bazooka Launcher
einen unkomplizierten Weg, die Optik
seines Androiden kräftig zu tweaken, ohne
am System viel basteln zu müssen. ● ● ●
Abb. 6: Bazooka passt auch gleich
den Lockscreen ans neue Design an.
Alle
Links>
www.android- user.de/qr/28432
anDROID animate
anDROID talk
anDROID weekly
TV
App Vorstellungen
First touch & view
Smartphone und
Tablet Tests
Apps
Appseits des Mainstreams
Appseits des Mainstreams
Gewusst
wie…
Iulia Brovchenko, 123RF
Auf der Suche nach unbekannten App-Perlen begeben
wir uns regelmäßig in die Tiefen des Play Stores
und fischen nach Apps, die das Potenzial haben, Ihr
Smartphone-Leben zu erleichtern. Carsten Müller
Abb. 1: Shush reaktiviert die Klingeltonlautstärke
nach einem vordefinierten
Zeitraum automatisch.
Unter Android gibt es für jede Aufgabe
die passende App. Doch es
ist nicht immer einfach, diese
auch zu finden. Android User hilft
bei der Suche nach den besten App-Perlen
im Google Play Store.
Shush
Shush [LINK 1] ist ein cleverer
Problemlöser in Sachen Lautstärke.
Shush widmet sich jedoch ganz
besonders dem Klingelton. Und zwar für das
zeitgesteuerte Aktivieren des Klingeltons,
nachdem Sie die Klingeltonlautstärke auf
Null gesetzt haben. Das ist genial. Etwa bei
einem einstündigen Meeting im Büro. Stellen
Sie vor dem Meeting über die Lautstärketaste
die Lautstärke auf null, so erlaubt Shush das
automatische Zurücksetzen der Lautstärke
nach einem bestimmten Zeitraum. Also für
das Meeting einfach eine Stunde einstellen,
anschließend klingelt auch das Handy
wieder aus vollem Rohr. Genial. Ein Genuss
ist auch das toll gemachte User Interface der
App. Einstellmöglichkeiten gibt es kaum,
aber die braucht man auch nicht. Lediglich
Lautstärke, Dauer der Leisephase und ob die
Leisephase wieder beendet werden (Taste
Pst.), oder ob das Gerät dauerhaft leise
bleiben soll, lässt sich definieren.
Ob im Job, beim Arzt, in öffentlichen
Verkehrsmitteln – überall, wo das Handy
einen bestimmten Zeitraum diskret bleiben
soll, ist Shush unverzichtbar.
Simple Backup
Wer regelmäßig Backups aller Apps
und ihrer Daten anlegen möchte,
um sie im Fall der Fälle wiederherstellen
zu können, der kommt um Root-
Rechte auf seinem Smartphone nicht herum.
Manche Apps – zum Beispiel WhatsApp –
speichern Ihre Daten jedoch nicht im internen,
ohne Root nicht zugänglichen Telefonspeicher,
sondern auf der SD-Karte oder im
USB-Speicher des Gerätes. Die kleine App
Simple Backup [LINK 2] eignet sich für alle
Backup-Aufgaben, die keinen Root benötigen,
also etwa regelmäßig das WhatsApp-
Verzeichnis auf die externe SD Karte sichern.
Dazu definieren Sie in Simple Backup einfach
eine Aufgabe (Task) und geben an, welches
Verzeichnis Sie wie häufig (alle 1 bis 14
Tage) wohin sichern möchten. Die App berücksichtigt
dabei sämtliche Unterverzeichnisse
des angegebenen Ordners. Einmal aktiviert,
sorgt Simple Backup für die regelmäßige
und zuverlässige Sicherung der definierten
Verzeichnisbäume.
Volume Locker
Bei vielen Smartphones ist die Lautstärketaste
so angeordnet, dass ein
unbeabsichtigtes Betätigen nicht
ausgeschlossen ist. Volume Locker [LINK 3] ist
ein sehr praktisches Tool, das vor versehentlichem
Ändern der Lautstärkeeinstellungen
schützt. Nach der Installation der App müssen
Sie lediglich den Dienst aktivieren
72
April 2013
Android-User.de
Apps
Appseits des Mainstreams
Abb. 2: Simple Backup erlaubt die
regelmäßige automatische Sicherung
ganzer Verzeichnisbäume.
Abb. 3: In Volume Locker definieren
Sie, welche Lautstärkeeinstellungen
geschützt werden sollen.
Abb. 4: Registriert Volume Locker
eine Änderung, können Sie diese
bestätigen oder ignorieren.
Abb. 5: Default App Reset listet alle
Standard-Apps des Systems komfortabel
auf.
( En able) und gegebenenfalls unter Locked
Volume Settings einstellen, welche Lautstärkeeinstellungen
geschützt werden sollen:
Musik, Klingelton, Alarm, Benachrichtigung,
System… Anschließend überwacht die App
sämtliche Veränderungen der Lautstärke und
alarmiert Sie über die Benachrichtigungsleiste,
dass eine Veränderung der Lautstärke
registriert wurde. Hier haben Sie dann einige
Sekunden (standardmäßig 30) Zeit, die Veränderung
per Druck auf die Benachrichtigung
zu bestätigen. Dann wird die Veränderung
der Lautstärke gespeichert. Tun Sie
nichts, wird die Lautstärke nach Ablauf des
Countdowns wieder auf ihre ursprüngliche
Einstellung zurückgesetzt. Äußerst praktisch.
Default App Reset
Sie kennen das. Klicken Sie auf
einen Youtube-Link, werden Sie gefragt,
mit welcher App Sie das
Video ansehen möchten. Das Gleiche bei
Grafiken und Bildern. Ja sogar die Telefon-
App fragt, ob man das Telefonat nun lieber
mit der Telefon-App oder mit Skype führen
möchte. Irgendwann werden Sie vermutlich
den Haken bei Für diesen Vorgang als Standard
verwenden setzen. Wenn Sie es nicht
bereits unbeabsichtigt schon mal getan
haben. Diesen Haken zu setzen, ist einfach.
Das Ganze rückgängig zu machen – etwa,
wenn man nun doch mal Bilder mit unterschiedlichen
Apps betrachten möchte – ist
schon schwieriger. Dazu muss man in den
Tiefen der Systemeinstellungen nämlich die
Anwendung finden, die als Standard gesetzt
ist. Die App Default App Reset [LINK 4] steht
hier mit Rat und Tat zur Seite. Sie listet auf
Knopfdruck alle Apps auf, die irgendwo im
System als Standard gesetzt wurden und erlaubt
den bequemen Entzug des Standard-
Privilegs einer App. Die kleine, schlanke App
sollte daher auf keinem Smartphone fehlen.
Im Fall der Fälle ist sie äußerst wertvoll.
Save to Phone
Apps, die sich in das Teilen-Menü
Ihres Smartphones einklinken, sind
häufig ideale Vertreter der Apps
appseits des Mainstreams. Sie sind so herrlich
nützlich und dabei nahezu unsichtbar,
dass man nicht über sie spricht, sondern sie
nach kurzer Zeit als selbstverständlich hinnimmt.
Save to Phone [LINK 5] ist so eine App.
Inhalte, die Apps über das Teilen-Menü an
andere Apps weitergeben können, lassen
sich mit Save to Phone als Datei auf die SD
Karte speichern. Oder – falls es sich um
einen reinen Text handelt – in die Zwischenablage
legen. Dabei können Sie definieren,
ob die App jeweils den gleichen Speicherort
wählen oder bei jedem Speichervorgang
nachfragen soll. Die App kommt fast ohne
User Interface aus. Lediglich die Einstellungen
sowie ein Verlauf, also die Anzeige der
bisher gespeicherten Daten, sind die sichtbaren
Komponenten der App. Ansonsten begnügt
sich Save to Phone mit einem Platz im
Teilen-Menü, in dem sich die App mit Sicherheit
in kürzester Zeit zum häufig genutzten
Helferlein mausern wird.
Die Suche geht weiter…
Unseren Tauchgang nach den verborgenen
Perlen appseits des Mainstreams setzen wir
in der kommenden Ausgabe fort.
● ● ●
Alle
Links>
www.android- user.de/qr/28783
Abb. 6: Save to Phone speichert
über das Teilen-Menü Inhalte auf
die SD-Karte oder ins Clipboard.
Android-user.de April 2013 73
Spiele
Neue Spiele
NEU!
bei Google Play
In dieser Rubrik stellen wir
Ihnen jeden Monat ein paar
neue oder aktualisierte
Spiele aus dem Google Play
Store vor, die uns besonders
gut gefallen. Patrick Neef
Alle
Links>
www.android- user.de/qr/28549
Yesterday
Yesterday ist ein tolles Adventure,
und die meisten Fans
des Genres wissen, dass es
davon nicht allzu viele für Smartphones
gibt. In Yesterday steuert man
Henry White und seinen Freund
Cooper, die beide versuchen, eine unheimliche
Mordserie an Obdachlosen
aufzuklären. Später steuert man noch
eine dritte Figur – doch dazu soll nichts
verraten werden!
Wie man sich denken kann, ist
das Abenteuer mit Hindernissen
gespickt. Also muss man in
klassischer Adventure-Manier
Rätsel lösen, Dialoge führen und
Gegenstände sammeln und
kombinieren. Die Rätsel sind
dabei durchgehend fordernd,
wenn auch manchmal einen Tick
zu unlogisch. Auch nicht ganz so optimal
gelöst ist das Aufspüren der Gegenstände.
Meist muss man die Helligkeit
des Smartphones ganz hochregeln,
damit man die überwiegend düsteren
Kulissen gut erkennen kann. Und
auch die Hotspot-Anzeige, sprich die
kleinen Kreise rund um interaktive Objekte,
ist nicht immer leicht auszumachen.
Etwas ungewöhnlich ist
Shapes & Sounds:
The Shape Shooter
Bei diesem Spiel fällt sofort
der klare, minimalistische
Look auf – hier waren Designer
am Werk. Ihre Aufgabe ist es, alle
ankommenden Formen durch Tippen
abzuschießen, die nicht der eigenen
Form in der Mitte entsprechen. Natürlich
ist das zu Beginn noch leicht, wird
aber immer schwerer. Sie können die
Form durch Wischbewegungen ändern
und so zwischen den drei Formen
Kreis, Quadrat und Dreieck hin- und
herwechseln. Aufgabe: so lange wie
möglich am Leben bleiben. Ein netter
Highscore-Titel für zwischendurch mit
tollem Look und schöner Musik.
Wer wird Millionär
2013 HD
Wer wird Millionär gab es
schon vor einigen Jahren als
Umsetzung für den PC: Blaue
Menüs, die „Wer wird Millionär“-
Sounds und eine Menge Fragen haben
gereicht, das Feeling der TV-Sendung
rüberzubringen. Heute reicht das nicht
mehr, doch leider hat diese Smartphone-Fassung
auch nicht mehr auf
dem Kasten: keine Animationen für
Joker, keine Studioatmosphäre, keine
Avatare oder Moderatoren. Dadurch
wird das Spiel zu einem x-beliebigen
Quiz. Schade. Da retten auch der Hinweis
auf 2013 und eine HD-Version die
schwache Umsetzung nicht.
Super Hexagon
Wenn Sie gerne pro Minute 10
bis 20 mal „Game Over“
hören wollen, dann ist Super
Hexagon genau das richtige Spiel für
Sie. Es ist gerade zu Beginn absurd
schwer, doch irgendwann macht es
Klick, und es wird deutlich leichter. Sie
müssen das Dreieck in der Mitte so
drehen, dass die einstürmenden hexagonalen
Linien Sie nicht treffen. Also
immer schön durch die Lücke. Sie halten
einfach kurz die linke oder rechte
Seite des Bildschirms gedrückt, schon
saust das Dreick auf einer kleinen unsichtbaren
Kreisbahn herum. Tolles
Spiel für Hartgesottene mit Tunnelblick-Faktor.
0,74 Euro
englisch|Version 1.1|8 MByte
★★★★★
2,99 Euro
deutsch|Version 1.0.1|19 MByte
★★★★★
2,32 Euro
englisch|Version 1.0.2|26 MByte
★★★★★
74
April 2013
Android-User.de
Spiele
Neue Spiele
auch, dass sich in fast allen
Fällen bei interaktiven Objekten
ein zusätzliches
Fenster mit einer detaillierteren
Ansicht und oft auch
interaktiven Szenen öffnet.
Je nachdem, was das Fenster anbietet,
kann man zwischen verschiedenen
Aktionen wie Benutzen, Sprechen,
Nehmen oder Gehen wählen. Eine zusätzliche
Aktionsleiste dafür entfällt
völlig.
Yesterday zeichnet sich vor allem
durch die professionelle Gestaltung
aus. Die Grafiken sind sehr gelungen,
und das eigentlich zweidimensional
dominierte Genre wird oft durch zeichentrickähnliche
Animationen aufgepeppt.
Auch die Sprecher überzeugen
auf ganzer Linie und geben so der
Story viel Atmosphäre und Glaubhaftigkeit,
die bei anderen Spielern schon
nach wenigen Minuten durch schwache
Synchronsprecher ruiniert wird.
Übrigens: Die Vertonung ist
in englischer Sprache, die
Untertitel und die Menüs
sind jedoch in deutscher
Sprache umgesetzt.
Alles in allem ist Yesterday
eines der besten Adventures
für Android. Es ist zwar mit
fünf bis sieben Spielstunden etwas
kurz geraten, doch dafür bekommt
man ein hochwertiges Spiel, das
den Preis von fünf Euro mehr als
rechtfertigt.
4,99 Euro
deutsch/englisch|Version 1.3|981 MByte
★★★★★
Aralon: Sword and
Shadow
Das Spiel hat schon ein paar
Jahre auf dem Buckel, wurde
aber erst kürzlich auf Android-
Geräten herausgebracht. Es ist ein episches
Abenteuerspiel im Stil der Elder-
Scrolls-Serie, spielt sich aber eher wie
ein Singleplayer MMO – Widerspruch
beabsichtigt. Man wählt einen Helden,
steigt im Level auf und erledigt tonnenweise
Quests. Alles schon dagewesen
und aufgrund des Alters nicht besonders
hübsch, aber solide und mit großem
Umfang. Auf dem PC wäre das
Spiel höchstens Durchschnitt, doch
eine solch große Spielwelt in der Hosentasche
ist schon beeindruckend.
Cubes vs. Spheres
Was für ein Spaß! Lauter rote
Würfel kommen wie Zombies
auf Sie zugekippt, und Sie
müssen Bomben und später andere
kaufbare Waffen auf die Würfel schleudern,
bevor diese Sie erreichen. Treffen
drei rote Würfel Ihre Sphäre, in der Sie
sitzen, ist es vorbei. Die Variation der
Waffen, die man verwenden darf,
macht das Spiel zu einem Langzeitspaß
mit viel Abwechslung, auch
wenn das Gameplay dahinter relativ
simpel ist. Ein originelles Spiel, das
eine Menge Suchtpotenzial besitzt und
manchmal jedoch ganz schön hektisch
werden kann. Flinke Finger vorausgesetzt,
werden Sie Ihren Spaß haben.
7x7
In diesem Puzzle-Spiel muss
man farbige Rechtecke so aneinanderreihen,
dass sie mit
anderen der gleichen Farbe eine Reihe
ergeben und sich dann auflösen.
Match-4, quasi. Doch bei jedem Verschieben
ohne Viererreihe kommen
neue Rechtecke aufs Feld. Außerdem
darf man nur dann verschieben, wenn
der Weg zum Zielfeld frei ist. Man kann
sich also den Weg verbauen. Ein gutes
Spiel mit Knobelfaktor, bei dem man
aber schnell in die Sackgasse gerät.
Zum Glück gibt es einen Undo-Knopf.
3,69 Euro
englisch|Version 4.52|279 MByte
★★★★★
0,74 Euro
englisch|Version 1.22|10 MByte
★★★★★
kostenlos
englisch|Version 1.0.1|1 MByte
★★★★★
Android-user.de April 2013 75
Spiele
Neue Spiele
NEU!
bei Google Play
Rail Rush
In Rail Rush geht es ab auf die Schienen.
In einer Lore, also einem Güterwagen,
mit dem man eigentlich Kohle und Ähnliches
transportiert, düst der Protagonist los.
Wobei „düsen“ nicht ganz richtig ist: Es geht
eher gemächlich los. Das ist ziemlich angenehm,
da man so das ansteigende Tempo viel
besser spürt und so mehr Spannung aufkommt.
Durch seitliches Fingerwischen
springt man mit der Lore von Schiene zu
Schiene. Drei Bahnen hat man zur Verfügung,
wobei es immer wieder Unterbrechungen
und Hindernisse gibt. Dann muss
man entweder drüberhüpfen, sich ducken
oder eben die Schiene wechseln.
Interessant ist die Möglichkeit, die Lore
durch Neigen des Telefons zu kippen, sodass
der Charakter an Goldbrocken
(Nuggets) herankommt. Die werden benötigt,
um Einkäufe im Ingame-Shop zu
ShaqDown
Der legendäre Shaquille
O’Neal gibt sich die Ehre in
diesem Zombie-Endless-Runner
und enttäuscht auf ganzer Linie.
Sie springen mit Shaq zwischen drei
Ebenen hin und her und führen dadurch
Uppercuts und Slamdowns aus,
oder Sie laufen einfach direkt in die
feindlichen Zombies rein. Stärkeren
Zombies müssen Sie zuvor einen Basketball
an den Latz knallen, gegen die
ganz starken haben Sie keine Chance.
Miese Steuerung, schwache Grafik und
generisches Gameplay versauen
einem schon nach fünf Minuten den
Spielspaß. Es sei denn, Sie lieben wirklich
jedes Zombie-Spiel.
Beat the Beast
Dieser wirklich interessante
Tower-Defense-Titel hat leider
zwei Probleme: die Kameraperspektive
und die Steuerung. Abseits
davon finden Fans des Genres hier
durchaus einen tollen Titel vor. Auf
einer Art Turm von Babel rennen die
feindlichen Monster nach oben, und
Sie stellen verschiedene Türme an festen
Positionen auf, um die Monster zu
vernichten. Eine Besonderheit ist der
magische Turm, der mehrere kräftige
Zauber beherrscht, die Sie wie Spezialattacken
aktivieren müssen. Schade
nur, dass man ständig mit der Suche
nach einer optimalen Perspektive beschäftigt
ist.
Paper Galaxy
Dieses Spiel scheint ganz
harmlos, entpuppt sich dann
aber als Zeitfresser, weil man
gar nicht mehr aufhören möchte. Als
erkälteter Mond – kein Scherz! – niest
man sich von Planet zu Planet, dreht
sich bei jedem im Kreis und schießt mit
einem Fingertippen wieder los, immer
auf der Flucht vor dem Ungeheuer, das
vom unteren Bildschirmrand aus Jagd
auf Sie macht. Eine putzige Grafik, tolles
Gameplay und hohe Motivation,
den eigenen Highscore zu knacken,
machen Paper Galaxy zu einem Hit.
0,76 Euro
englisch|Version 28|21 MByte
★★★★★
0,77 Euro
englisch|Version 1.0.7|32 MByte
★★★★★
0,74 Euro
englisch|Version 1.0.1|18 MByte
★★★★★
76
April 2013
Android-User.de
Spiele
Neue Spiele
tätigen. Dort gibt es allerhand zu kaufen wie etwa
weitere Charaktere mit Spezialfähigkeiten, viele
Fähigkeiten (die leider verbraucht werden und bei
Bedarf neu erworben werden müssen) oder besondere
Extras wie etwa Dynamitstangen, die die
nächsten Hindernisse auf einer festgelegten Distanz
automatisch wegsprengen.
Zwar winken die In-App-Käufe an jeder Ecke, doch
das sollte bei einem solchen Geschäftsmodell bekannt
sein. Das Spiel ist nämlich kostenlos und
keiner der Käufe zwingend. Wie bei allen solchen
Titeln dauert es ohne In-App-Käufe nur etwas länger,
bis man die nötige Kohle für die Items zusammen
hat. Wer nicht möchte, dass man aus Versehen
einen Kauf tätig, kappt am besten die Internetverbindung
– immer ein guter Tipp, wenn man das
Handy seinen Kindern zum Spielen überlässt. Es
empfiehlt sich auch, die streng verdienten Nuggets
immer gegen Items einzutauschen, bevor
man 3000 Goldstücke erreicht hat. Sonst sind bei
einem falschen Fingertip alle 3000 Stücke weg.
Rail Rush ist ein wirklich unterhaltsames Spiel. Es
fordert viel mehr Geschicklichkeit als ähnliche
Spiele und bietet mit all den Extras, Missionen und
Leveln sehr viel Umfang, wenn
auch mit Free-2-Play-Modell.
kostenlos
englisch|Version 1.1.2|17 MByte
★★★★★
The Great Fusion
The Great Fusion ist ein ganz
interessantes Adventure im
klassischen Stile eines Monkey
Island oder Baphomet’s Fluch.
Doch irgendwie wirkt das Ganze wie
aus verschiedenen Federn zusammengeschustert.
Die Hintergrundgrafiken
sind wirklich toll, die Figuren aber eher
nicht so. Die Rätsel sind Durchschnitt,
aber am seltsamsten sind die Dialoge:
Entweder wurde bei der Übersetzung
geschlampt, oder die Texte stammen
aus der Feder eines Teenagers. Ein interessantes,
aber irgendwie auch seltsames
Spiel. Einfach mal ausprobieren,
vielleicht liegt Ihnen ja genau
diese Stilmischung!
Zombie Smasher
Und schon wieder: Zombies.
Bei diesem Spiel ist alles ganz
einfach: Zombies rennen von
oben nach unten, und Sie machen
ihnen durch Fingertippen den Garaus.
Anspruchsvoll wird es, wenn unterschiedliche
Zombietypen erscheinen
oder Sie fliehende Menschen zwischen
den Zombies nicht antippen dürfen.
Hier sind flinke Finger und schnelle Reaktion
gefragt. Das Ganze ist ansprechend
verpackt und wirkt professionell,
und Spaß macht es auch noch. Was
will man mehr?
Rise of the Blobs
Bei Rise of the Blobs hatten
wir uns viel erhofft – schließlich
stammt das Spiel von den
Entwicklern von Wind-up Knight. Was
aber als tolles Puzzlespiel angepriesen
wird, entpuppt sich eher als langweiliger
Match-3-Klon. Bunte „Blobs“ türmen
sich rundum auf, und Sie können
das Ganze drehen. Das müssen Sie
auch, denn von oben kommen farbige
Früchte, die die entsprechenden Blobs
treffen sollen. Nicht besonders originell
und mehr Geschicklichkeits- als
Knobelspiel, aber wenigstens gratis!
1,49 Euro
deutsch|Version 1.4|42 MByte
★★★★★
kostenlos
englisch|Version 1.3|3,2 MByte
★★★★★
kostenlos
deutsch|Version 2.0|35 MByte
★★★★★
Android-user.de April 2013 77
Spiele
Die 10 coolsten Spiele für Tablets
Zehn ganz besondere Spiele für Tablets
Tablet Games
Spaß machen sie alle,
aber viele Spiele kommen
erst auf einem
Tablet so richtig zur Geltung.
Wir haben für Sie
zehn Top-Spiele sortiert.
Marcel Hilzinger
Empfehlung
der Redaktion
★★★★★
Mit Angry Birds HD/Seasons/Star
Wars, Big Piggies, Need for
Speed und Asphalt 7 hätte man
diesen Artikel bereits zur Hälfte
füllen können. Doch es gibt auch sehr gute
Tablet-Spiele, die nicht in den Top 10 der
Google-Play-Downloads auftauchen. Lassen
Sie sich überraschen!
Cordy 2
Cordy von Silvertree Media muss
man hoffentlich nicht mehr vorstellen.
Mit knapp drei Millionen
Downloads gehört Cordy zu den erfolgreichsten
Spielen bei Google Play. Seit Mitte Februar
gibt es nun den Nachfolger Cordy 2
[LINK 1], der in sämtlichen Bereichen zu überzeugen
weiß. Cordy ist hier in World 2 angekommen
und steht nun zusammen mit seinem
Freund Volt vor neuen Abenteuern.
Dabei trifft er neue Freunde (Beep und
Tippy) aber auch neue Feinde. Die Grafik hat
sich zwar gegenüber der Vorgängerversion
nicht geändert, dafür gibt es jede Menge
neue Welten, Gimmicks und Herausforderungen.
Besonders gut gefallen hat uns der Teleporter.
Auch die Sounds sind wie schon beim
ersten Teil exzellent. Den Preis für die Voll-
Abb. 1: Auch in Teil 2 hüpft Cordy durch sehr schön gestaltete Welten und
muss dabei so manches Hindernis überwinden.
Abb. 2: In King’s Bounty: Legions führen Sie via Internet mit anderen Spielern
strategische „Techtelmechtel“.
78
April 2013
Android-User.de
Spiele
Die 10 coolsten Spiele für Tablets
Abb. 3: Mit Random Mahjongg Pro von Paul Burkley kommen Mahjongg-
Fans voll auf ihre Kosten.
Abb. 4: Bei Beat the Beast müssen Sie eine Ritterburg vor den feindlichen
Biestern beschützen.
version finden wir mit 4,50 Euro absolut angemessen.
Mit der Gratisversion lasen sich
die ersten vier Level spielen, anschließend
werden die 4,50 Euro fällig. Vorbildlich vom
Entwickler: Die Google-Play-Seite weist mit
Großbuchstaben darauf hin, dass es im Spiel
auch In-App-Käufe gibt. Cordy 2 gehört
zudem zu den Spielen, die sich sehr gut mit
einem Controller spielen lassen.
King’s Bounty: Legions
King’s Bounty [LINK 2] ist ein alter
Bekannter auf dem PC, und das
Spiel gibt es auch in einer Facebook-Version.
Noch besser finden wir jedoch
die Android-Version auf Tablets. Hier kommt
die Grafik richtig schön zur Geltung, und das
Spielen mit dem Touchscreen macht Spaß.
Auch bei der Android-Version müssen Sie
sich via Facebook-Login anmelden, um bloß
etwas in das Spiel hereinzuschnuppern, gibt
es aber auch einen Gastzugang. Dieser eignet
sich auch ideal, um das als Tutorial realisierte
Training zu absolvieren. Hier lernen
Sie, wie man Kämpfe absolviert und wie Sie
die Fähigkeiten der Pilger und anderer Spieler
nutzen. Tipp: Besonders viel Spaß macht
King’s Bounty: Legions auf Geräten mit
Tegra-Prozessor.
Random Mahjongg Pro
Natürlich dürfen bei den besten
Spielen zwei Klassiker nicht fehlen:
Solitaire und Mahjongg. Bei Solitare
empfehlen wir Ihnen den Platzhirsch von
Mobilityware [LINK 3], bei den Mahjongg-Spielen
ist es schon schwieriger, das Beste zu finden.
Wir haben uns für Random Mahjongg
Pro vom Entwickler Paul Burkey entschieden
[LINK 4]. Es kommt auf Tablets wirklich gut zur
Geltung und zeigt zudem auch in der Gratisversion
nur dezente Google-Anzeigen an,
keine störenden Popup-Nachrichten oder
Ähnliches. Die Pro-Version kostet 1,59 Euro.
Die Auswahl an Hintergrundgrafiken ist berauschend,
und auch die Sounds sind sehr
schön gemacht. Die Spiele sind je nach der
gewählten Tafel und dem Schwierigkeitsgrad
eine echte Herausforderung – Sie werden
nicht enttäuscht sein!
Beat the Beast
Beat the Beast [LINK 5] ist ein Tower-
Defense-Spiel der besonderen Art.
Die Handlung spielt sich immer auf
dem gleichen Burghügel ab, der sich in einer
3D-Ansicht praktisch beliebig drehen lässt.
Auf dem Hügel befindet sich eine Festung,
die sich über einen spiralförmigen Weg erreichen
lässt. Diesen Weg müssen Sie nun
gegen die in Wellen oder permanent anstürmenden
Biester verteidigen. Dabei macht
Ihnen je nach räumlichem Sehvermögen die
3D-Ansicht manchmal mehr zu schaffen als
die angreifenden Gegner. Auf einem Smartphone
empfehlen wir das Spiel deshalb nicht
unbedingt, aber mit einem 10-Zoll-Tablet
macht es schon deutlich mehr Spaß. Für die
Abwehr stehen Ihnen diverse Kampfmaschinen
sowie spezielle Magic Towers zur Verfügung,
die quasi als Multiplikatoren agieren.
Die Gratisversion von Beat the Beast verfügt
nur über eine beschränke Anzahl an Leveln,
die Vollversion kostet 77 Cent.
Six Guns
Six Guns [LINK 6] ist „Spiel mir das
Lied vom Tod“ als Android-Game.
Das Wildwest-Spiel steht hier stellvertretend
für viele Aufbauspiele von
Gameloft. Auch wenn sich die Titel im Aussehen
und in zahlreichen Details ändern,
gibt es doch viele Gemeinsamkeiten: Dazu
gehören neben der Kombination von In-App-
Android-user.de April 2013 79
Spiele
Die 10 coolsten Spiele für Tablets
Abb. 5: Mit Six Guns ist Gameloft ein Western-Spiel mit richtig viel Charakter
gelungen.
Abb. 6: Grand Theft Auto: Vice City macht noch genauso viel Spaß wie
vor zehn Jahren.
Käufen und Gratis-Titel auch das meist recht
schnell vorhandene Sucht-Potenzial und die
stets gut gelöste Steuerung und vorbildliche
Tutorials für den schnellen Einstieg. In Six
Guns lösen Sie als Cowboy allerlei Aufgaben
und bekommen dafür Goldstücke und Erfahrungspunkte.
Damit kaufen Sie neue Waffen
und Pferde und steigen in den Leveln auf.
Natürlich gilt es auch hier zahlreiche Quests
zu bestehen, und manche lassen sich nur
durch sehr häufiges Spielen oder über In-
App-Käufe erledigen. Spaß machen die Aufgaben
allesamt, und bei Six Guns kommt
auch die Action nicht zu kurz. Es ist ein tolles
Gameloft-Spiel mit Charakter und für alle
Pflicht, die den Wilden Westen mögen.
Grand Theft Auto: Vice City
Bei GTA Vice City [LINK 7] schlüpfen
Sie in die Rolle von Tommy Vercetti,
der jahrelang für den Mafia-Boss
Sonny im Knast saß und nun nach Jahren
der Haft von Liberty City nach Vice City gezogen
ist. Es ist ganz einfach sich vorzustellen,
wie es in Vice City aussieht: Denken Sie
an Palmen und Rennwagen, an Miami Vice
und 80er-Jahre Popmusik, an Motorräder
und Handfeuerwaffen. Die Geschichte beginnt
mit einem geplatzten Drogendeal, und
Sie sollen das gestohlene Geld wiederbeschaffen.
Wie für ein GTA-Spiel typisch, gibt
es neben der Hauptgeschichte einige Nebenmissionen,
bei denen Sie allerhand zwielichtige
Charaktere kennenlernen. Falls Sie GTA
noch vom PC her kennen und sich die Frage
stellen, ob man das Spiel überhaupt auf den
Touchscreen umwälzen kann: Man kann.
Und mit GTA Vice City ist die Spielbedienung
sogar noch einen Tick besser geworden. Falls
Sie GTA noch nicht kennen: unbedingt ausprobieren,
die 4,59 Euro sind ihr Geld wert.
Enigmatis Collector’s Edition
Wenn Sie bei Maple Creek an ein
verlassenes Kaff im Nirgendwo denken,
das allerlei Geheimnisse (unter
der Erde) verbirgt, dann sind Sie bei Enigmatis
Collector’s Edition [LINK 8] genau richtig.
Hier erwartet Sie eine Mischung aus Adventure
und Sammel- und Rätselspiel in einer
wunderschön gestalteten Umgebung. Lassen
Sie sich von der englischen Beschreibung
Abb. 7: Enigmatis Collector’s Edition bringt genau die passende
Mischung aus Adventure und Suchspiel mit.
Abb. 8: Bei Shadowgun wird nicht lange gefackelt. Entweder der Andere
stirbt oder Sie sind dran.
80
April 2013
Android-User.de
Spiele
Die 10 coolsten Spiele für Tablets
Abb. 9: Bezaubernde Grafik und haarsträubende Story: Das ist Dark Meadow:
The Pact.
Abb. 10: Das Schloss in Epic Citadel lädt Sie zu einem ausführlichen
Besuch oder einem Benchmark ein.
nicht irritieren: Enigmatis Collector’s Edition
ist komplett auf Deutsch übersetzt, lediglich
die Dialoge sind in Englisch mit deutschen
Untertiteln. Das sorgt für das passende Ambiente
im Ahorn-Städtchen. Die Gratis-Version
lässt sich per In-App-Kauf zur Vollversion
upgraden. Wenn Sie gleich mit der Vollversion
einsteigen möchten, dann kostet das
2,30 Euro. Sie mögen dieses Genre nicht?
Schauen Sie sich das Spiel trotzdem an, denn
es wird Sie schon nach wenigen Minuten in
seinen Bann ziehen. Oder versuchen Sie es
mit dem nächsten Spiele-Tipp.
Shadowgun
Egal, ob in der kostenpflichtigen
Einzelspielerversion [LINK 9] oder
übers Netzwerk als Version „Dead
Zone“ [LINK 10]: Shadowgun ist das Ballerspiel
für Android schlechthin. Die 4,67 Euro sind
gut investiert, denn je nach Erfahrung kommen
Sie damit auf recht viele Spielstunden.
In der Mainier von Bruce Willis müssen Sie
sich als Einzelkämpfer gegen zahlreiche
Monster und Söldner durchsetzen. Dabei
kommt es auf gute Treffsicherheit und ein
schnelles Reaktionsvermögen an. Spielen Sie
lieber zu zweit oder im Team – oder möchten
Sie nur einen Blick auf die Grafik von
Shadowgun werfen, dann holen Sie sich die
Multiplayer-Version Shadowgun: Dead Zone.
Doch Vorsicht: Hier geht die Post ganz schön
mächtig ab. Für Novizen empfiehlt sich deshalb
das Training in der Originalversion, die
es für das Nexus 7 und andere Tegra-3-Geräte
auch in einer Version mit besonders guter
Grafik gibt.
Dark Meadow: The Pact
Für dieses geniale Spiel von Phosphor
Games [LINK 11] brauchen Sie
vor allem eines: Zeit und starke
Nerven. Denn die Story ist recht haarsträubend.
Stellen Sie sich vor, Sie wachen in
einem ehemaligen Krankenhaus auf, dessen
Zustand darauf schließen lässt, dass das Gebäude
schon seit mehreren Jahrzehnten unbewohnt
sein muss. Ihr einziger Kontakt ist
ein alter Mann im Rollstuhl, der sich aber bereits
aus dem Staub macht, bevor Sie ihm irgendeine
Frage stellen können. Durch die
Fenster Ihres absolut heruntergekommenen
Krankenzimmers können Sie Lichter und
einen schönen Garten erkennen, doch der
Weg nach draußen ist versperrt. Lediglich
eine Tür zu einem dunklen Flur lässt sich
öffnen. Sie machen sich auf den Weg. Dark
Meadow ist von Beginn weg faszinierend:
Dazu tragen neben der exzellenten Grafik
auch die gut gemachte Story und die Hintergrundmusik
bei. Die Detailvielfalt und ‐genauigkeit
ist schlicht atemberaubend. Allerdings
ist der Titel weiterhin nur für Tegra-3-
Geräte verfügbar (Transformer Prime, Nexus
7), und ohne In-App-Käufe lässt sich das
Spiel nicht lösen.
Epic Citadel
Bei Epic Citadel [LINK 12] handelt es
sich streng genommen nicht um ein
Spiel, sondern eine auf der Grafikengine
Unreal 3 basierende Demo. Dennoch
haben wir die App hier in die Top-10-Spiele
aufgenommen, weil es einfach sehr viel Spaß
macht, das epische Schloss und seine Umgebung
zu erkunden. Tippen Sie dazu einfach
mit dem Finger auf einen beliebigen Bereich
der Szenerie. So ganz nebenbei können Sie
mit Epic Citadel auch noch Benchmarks fahren,
damit Sie die Grafikleistung auch in Zahlen
erhalten. Die Unreal Engine 3 hat schon
ein paar Jahre auf dem Buckel, gilt aber
immer noch als State of the Art in Sachen
mobiles Gaming. Besuchen Sie unbedingt
auch das Zeltlager, um den schönen Ausblick
auf die komplette Burg zu genießen. ● ● ●
Alle
Links>
www.android- user.de/qr/28127
Android-user.de April 2013 81
Spiele
Temple Run 2
Temple Run in der zweiten Version
Empfehlung
der Redaktion
★★★★★
Auf der
Flucht
In nur vier Tagen wurde der Nachfolger des Kult-Games Temple Run
mehr als 20 Millionen Mal für iOS heruntergeladen. Nun gibt es das
Spiel auch für Android, und auch hier besteht kein Zweifel, dass es
wieder ein Hit wird. Christoph Langner
Abb. 1: In der zweiten Ausgabe gilt
es, deutlich mehr Hindernisse zu
überwinden.
Es gibt immer mal wieder Video-
Games, die stellvertretend für ein
ganzes Genre stehen. Ob Mario
Bros., Sim City oder The Need for
Speed, diese Spiele haben sich zu erfolgreichen
Marken entwickelt und Genres definiert.
Mit dem Endlos-Runner Temple Run
[LINK 1] ist dem noch jungen Entwickler-Studio
Imangi Studios – ähnlich wie bei Angry
Birds und Rovio – ein ebenso erfolgreicher
Wurf gelungen. Mehr als 170 Millionen iOSund
Android-User wollten bisher Guy Dangerous
bei seiner Flucht aus einem Tempel
steuern, der Nachfolger Temple Run 2 soll
das Erbe nun erfolgreich weiterführen,
woran wir wenig Zweifel haben.
Temple Run 2
Auf den ersten Blick hat sich am Spielprinzip,
wie auch der Optik von Temple Run 2
[LINK 2] im Vergleich zum Vorgänger nicht viel
geändert. Weiterhin rennen Sie auf der
Flucht vor einem riesigen Affen an alten
Tempel-Mauern entlang, springen über Abgründe
oder weichen möglichst geschickt diversen
Fallen aus.
Gesteuert wird die Spielfigur dabei über
Gesten auf dem Touchscreen (Nach oben:
springen, nach unten: ducken, nach links/
rechts: abbiegen) oder durch Kippen des Geräts,
um auf dem Weg weiter links oder
rechts zu laufen. Während des Laufs gilt es
nach wie vor, möglichst viele Münzen oder
auch Extras einzusammeln, um so später den
eigenen Charakter aufzurüsten. Diesmal aber
rennen Sie nicht nur, sondern gleiten auch
an Seilen entlang oder befahren mit einer
Lore die Schächte einer alten Miene.
Auch die Grafik wurde wesentlich verbessert,
Wasserfälle oder kleine Bäche kreuzen
den Weg und müssen übersprungen werden,
und auch leichte Kurven oder Hügel machen
den Lauf spannender und abwechslungsreicher.
Insgesamt hat der Schwierigkeitsgrad
des Spiels dadurch auch etwas zugenommen.
Wer bei der ersten Ausgabe von Temple
Run fast ewig laufen konnte, ohne in eine der
Fallen zu geraten oder abzustürzen, wird
jetzt spätestens bei der Lorenfahrt in den
Mienen neue Herausforderungen finden.
Bessere Grafik
Einen Fehltritt sollten Sie sich nach wie vor
nicht leisten, ein Schritt in die falsche Richtung
und Sie dürfen noch einmal von Neuem
starten. Allerdings wurde das Wiederbeleben
vereinfacht. Mussten Sie in Temple Run noch
die Engelsflügel extra aktivieren, so reicht es,
in der zweiten Ausgabe des Spiels ausreichend
grüne Diamanten einzusammeln oder
– gegen bare Münze – einzukaufen. Der
Schutz vor dem endgültigen Heldentot verfällt
zudem nicht mehr während des Laufs,
der Dialog zum Wiederbeleben erscheint automatisch
nach jedem Schritt in eine Falle.
Neu ist auch, dass die freischaltbaren zusätzlichen
Spielfiguren unterschiedliche Eigenschaften
besitzen. Änderten sich in der
ersten Version lediglich Aussehen und
„Stimme“, so besitzt jeder Charakter nun die
82
April 2013
Android-User.de
Spiele
Temple Run 2
Abb. 2: In Temple Run 2 gleiten Sie
nun auch an Seilen entlang oder
reiten auf Loren durch Minen.
Abb. 3: Lehnen Sie sich nach links
oder rechts, um die richige
Abzweigung zu nehmen.
Abb. 4: Jeder Charakter besitzt
nun ein Power-Up, das er bei
Bedarf jederzeit aktivieren kann.
Abb. 5: Die eingesammelten Münzen
brauchen Sie, um die Fähigkeiten
Ihres Helden zu verbessern.
Möglichkeit ein Power-Up durch Sammeln
von Münzen gezielt zu aktivieren. Dazu füllt
sich auf der linken Seite die Säule mit gelben
Münzen, ist sie voll, beginnt sie grün zu
leuchten. Ein Klick auf die Säule aktiviert
dann je nach Held den Coin Magnet oder den
Distance Boost.
Praktisch kostenlos
Temple Run 2 gehört wie der Vorgänger in
die Kategorie der Freemium-Apps. Das Spiel
an sich installieren Sie kostenlos aus dem
Play Store, innerhalb der App aber können
Sie jedoch Upgrades und Münzen für das
Aufrüsten Ihrer Helden gegen bare Münze
eintauschen. Der In-App-Kauf ist bei Temple
Run jedoch nach wie vor eher
ein „Kann“ und kein „Muss“.
Auch im zweiten Teil des
Erfolgs-Titels kommen Sie
ohne den Einsatz von echtem
Geld im Spiel locker voran.
Wo andere Titel es Ihnen
immer wieder schwer machen
eine Passage im Spiel zu bestehen,
ohne einen gewissen
Ausrüstungsgegenstand als
In-App-Kauf zu erwerben,
spielen Sie einfach Temple
Run, um weitere Münzen zu
erhalten und somit zusätzliche
Extras oder Eigenschaften
freizuschalten.
Fazit
Wie auch der Vorgänger gibt
sich Temple Run in den Hardwareanforderungen
recht bescheiden, wenn
auch die Animationen deutlich aufwendiger
gestaltet worden sind. Wir haben den Titel
auf einem doch recht schwachbrüstigen
Samsung Galaxy S, einem Galaxy Nexus und
einem top-aktuellen Nexus 4 gespielt. Auf
Dual- oder Quad-Core Androiden wie den
beiden Nexus-Geräten läuft das Temple Run
2 flüssig und ohne wahrnehmbare Ruckler.
Auf dem alten Galaxy S musste die Detaillierung
der Grafik in den Einstellungen jedoch
auf das Minimum reduziert werden, um ein
wirklich ruckelfreies Gameplay in allen Situationen
zu erreichen.
Mit Temple Run 2 hat Imangi Studios seinem
erfolgreichen Game-Hit ein solides Facelift
spendiert. Bei einem
Kaufspiel könnte man vielleicht
darüber klagen, dass
es zu wenig wirkliche
Neuerungen gäbe, aber bei
einem kostenlosen und
ohne extra In-App-Käufe
sehr gut spielbaren Titel
motivieren die neuen Extras
und die überarbeitete
Grafik deutlich. Wer ein
Spiel sucht, um hin und
wieder ein paar Minuten
Wartezeit auf Bus oder
Bahn zu überbrücken, ist
bei Temple Run weiterhin
Gold richtig. Android User
ist das Spiel auch in der
Neuauflage wieder eine
eindeutige Empfehlung
der Redaktion wert. ● ● ●
Abb. 6: Der Affe hat Sie schneller
eingeholt, als Ihnen lieb ist. Zwei
Stolperer und schon sind Sie dran.
Alle
Links>
www.android- user.de/qr/28556
Android-user.de April 2013 83
Einsteiger
Carbon Backup und Sync
So sichern Sie Ihre App-Daten unter Android
Carbon Backup
rahul pathak, 123RF
Sie haben Lust auf einen neuen Androiden, aber wenig Motivation, das
Handy und Ihre Apps wieder komplett neu einzurichten? Carbon
Backup sichert alle Ihre App-Daten und braucht keine Root-Rechte,
dafür aber mindestens Android 4.0. Christoph Langner
Abb. 1: Ohne Root-Rechte auf dem
Handy muss Carbon mit einem
kleinen PC-Tool initialisiert werden.
Wer von Ihnen erstellt am PC regelmäßig
Backups? Kaum
einer? Eigentlich sollte es für
jeden PC-Besitzer eine Selbstverständlichkeit
sein, Sicherheitskopien
wichtiger Daten in regelmäßigen Abständen
zu erstellen, doch kaum jemand nimmt diese
Aufgabe wirklich ernst. Es wird ja schon
alles gut gehen, schließlich hat man über
Jahre hinweg keinen Festplattencrash erlebt.
Fällt das Notebook dann doch einmal runter
oder geht es gar auf einer Reise verloren, ist
die Panik groß – alle Daten sind weg!
Android-Backups
Auch auf dem Android-Smartphone sollten
Backups eigentlich zum Pflichtprogramm gehören,
schließlich ist das Handy als „Immerdabei-Computer“
einer besonders hohen
Wahrscheinlichkeit unterworfen, verloren zu
gehen. Wer Gmail und andere Cloud-Dienste
benutzt, muss sich zwar wenig Sorgen um
seine Mails und Kontakte machen, doch hart
erkämpfte Spielestände oder mühsam erstellte
Datensätze wären doch eine Sicherheitskopie
wert.
Abseits des Themas Sicherheit haben
Backups auch einen durchaus praktischen
Mehrwert. Manch ein Android User spielt
wahrscheinlich schon länger mit dem Gedanken,
auf einen neuen Androiden umzusteigen.
Schnelle Quad-Core-CPUs oder droße
5-Zoll-Displays locken mit toller Performance,
doch alle Apps neu einrichten? Ein
Backup könnte hier viel Zeit sparen.
Sandkastensicherheit
Allerdings ist es gar nicht so einfach, eine
simple Backup-App für Android zu schreiben,
da das System einzelne Apps voneinander
abschottet. Diese „Sandbox“ getaufte Sicherheitsfunktion
steckt jede App in einen
eigenen virtuellen Bereich, auf den andere
Anwendungen nicht zugreifen können.
Würde etwa ein als harmloses Spiel getarnter
Trojaner versuchen, auf die Daten Ihrer
Homebanking-App zuzugreifen, dann würde
er eben an dieser Sandbox scheitern.
Diese Trennung macht es jedoch auch legitimen
Backup-Programmen sehr schwer, die
Daten aller installierten Apps zu sichern. Das
Android-System kennt keine Schranke, die
bei Bedarf geöffnet werden könnte, um Apps
vollen Zugriff auf die Daten anderer Programme
zu erlauben. Bekannte Backup-Tools
wie etwa Titanium Backup [LINK 1] funktionieren
daher immer nur auf einem gerooteten
Handy, gerade Android-Einsteigern bleibt der
84
April 2013
Android-User.de
Einsteiger
Carbon Backup und Sync
Weg zu einem ordentlichen
Backup daher oft komplett
versperrt.
Carbon Backup
Mit Android 4.0 hat Google
nun aber eine Backup-Option
geschaffen, ohne das Handy
rooten zu müssen.
Allerdings muss das Handy
dazu an den PC angeschlossen,
das Android-SDK [LINK 2]
installiert sowie kryptische
Befehle eingegeben werden.
Eine simple Backup-Lösung
für das Android-Handy selbst,
hatte bislang kein App-Entwickler
in petto.
Die App Carbon Backup
[LINK 4] setzt auf die erstmals
in Android „Ice Cream Sandwich“
4.0 eingebaute ADB-Backup-Methode
auf. Sie führt die zum Erstellen des Backups
nötigen Befehle jedoch direkt auf den Handy
aus und sichert Ihre Daten direkt auf dem
Gerät oder – in der 3,71 Euro teuren Premium-Version
[LINK 4] – auch auf Cloud-Speichern
wie Google Drive, Dropbox oder Box.
Koppeln Sie die App an Ihren Google-Account,
dann sichern Sie mit Carbon Backup
nicht nur Ihre Daten lokal oder ins Netz, sondern
synchronisieren sie gleich von Gerät zu
Gerät. Der Abgleich von Daten oder Spielständen
zwischen verschiedenen Geräten ist
so ein leichtes Unterfangen.
Kein Root? Kein Problem!
Root-Rechte erleichtern auch Carbon Backup
das Erstellen seiner Backups. Mit vollen
Leserechten auf dem kompletten Handys,
muss sich die Anwendung gar keiner Tricks
bemühen. Der Clou der App besteht allerdings
in einem kleinen PC-Tool Carbon
Desktop [LINK 5] für nicht
gerootete Androiden, das
Sie pro Gerätestart einmalig
auf Ihrem Computer ausführen
müssen.
Es aktiviert einen Dienst auf
dem angeschlossenen
Handy, über den Carbon
Backup auch ohne Root-
Rechte seine Backups anstoßen
kann.
Carbon Backup prüft
beim Start, ob der Dienst im
Hintergrund läuft und meldet
bei Misserfolg die noch
fällige Aktivierung. Laden
Abb. 2: Carbon sichert bis auf die
Google Apps wie Gmail (fast) alle
Apps inklusive Ihrer Daten.
Abb. 4: Das Carbon-Desktop-Tool
müssen Sie nach jedem Neustart
des Handys erneut ausführen.
Sie sich dazu das kleine
Programm auf den PC herunter
– es werden Varianten
für Windows, MacOS X
und Linux angeboten – aktivieren
Sie den USB-Debug-Modus
auf Ihrem
Androiden (Kasten USB-
Debugging) und starten
anschließend das Tool.
Auf Windows-PCs muss
eventuell noch ein Geräte-
Treiber installiert werden,
das Tool verlinkt zu einer
Übersichts-Seite im Netz
[LINK 6], auf der Sie Downloads
zu allen gängigen
Herstellern finden. Sobald
das Handy dann per USB-
Kabel mit dem PC verbunden
ist, sollte Carbon
Desktop erfolgreich melden, dass es aktiviert
wurde. Diese Aktivierung geht allerdings
beim nächsten Neustart verloren.
Backups erstellen
Mit der Aktivierung ist der aufwendigste Part
beendet, und Sie können zum Erstellen Ihres
ersten Android-Backups übergehen. Unter
Backup listet Carbon fast sämtliche auf dem
Handy installierten Apps auf, die sich sichern
lassen. An dieser Stelle fehlen Google
Apps wie Gmail, die sehr tief im System verankert
sind und Apps, deren Entwickler das
Erstellen von Backups aus technischen oder
rechtlichen Gründen untersagt haben, diese
werden am Ende der Liste unter Backup
disallowd getrennt aufgeführt.
Suchen Sie sich nun aus der Liste die zu sichernden
Apps heraus oder ziehen Sie den
unteren Bereich der App am blauen Balken
hoch, unter ihm versteckt sich der Button
Select All, der alle möglichen Apps automatisch
zur Sicherung hinzufügt.
An dieser Stelle finden Sie
auch die Option App Data
only. Sie ist von Haus aus
aktiviert und bewirkt, dass
lediglich die Daten – aber
nicht die App selbst – gesichert
werden. Dies spart
Platz und Zeit beim Erstellen
eines Backups, allerdings
muss beim Zurückspielen
der Daten auf einem
anderen oder zurückgesetzten
Gerät die App wieder
aus dem Play Store instal-
Abb. 3: In den Optionen aktivieren
Sie, dass neben den Daten auch
die App selbst gesichert wird.
USB-Debugging
Die Option USB-Debugging zu
aktivieren finden Sie bei den
meisten Androiden in den Einstellungen
unter dem Eintrag
Entwickleroptionen. Bei brandaktuellen
Geräten mit Android
„Jelly Bean“ 4.2 ist dieser
Menüpunkt allerdings von Haus
aus ausgeblendet. Er muss erst
durch siebenmaliges Antippen
des Eintrags Build-Nummer
unter Einstellungen | Über das
Telefon aktiviert werden.
Android-user.de April 2013 85
Einsteiger
Carbon Backup und Sync
Abb. 5: Carbon Backup unterstützt
Cloudspeicherdienste wie Google
Drive oder Dropbox.
Abb. 6: Das Backup-Programm ruft
den seit Android 4.0 verfügbaren
Backupmodus vom Handy aus auf.
Abb. 7: Neben Backups bietet Carbon
auch die Option, Daten zwischen
Handys zu synchronisieren.
Abb. 8: Jede mit Carbon Backup
gesicherte Android-App kann einzeln
wiederhergestellt werden.
Alle
Links>
www.android- user.de/qr/28591
liert werden. Carbon Backup unterstützt Sie
dabei, allerdings erleichtert das Deaktivieren
der Option einen Umzug auf einen neuen
Androiden deutlich.
Backup in der Wolke
Nach einem Tipp auf Backup beginnt Carbon
mit der Sicherung der ausgewählten Apps.
Als Ziel stehen Ihnen entweder der interne
Speicher des Handys (USB Storage) oder mit
Google Drive, Dropbox bzw. Box auch diverse
Cloudspeicherdienste zur Verfügung.
Eine Sicherung ins Netz hat den Vorteil, dass
Sie das Backup auf einem zweiten Androiden
wiederherstellen können, ohne die Daten
von Gerät zu Gerät kopieren zu müssen.
Sobald das Ziel ausgewählt wurde, beginnt
das eigentliche Backup Ihrer Apps. Dabei
schaltet das System kurzzeitig in eine Maske,
die erfahrene User vielleicht schon vom
ADB-Backup über den PC kennen, der Fortschritt
der Sicherung wird zudem in der Statusleiste
des Handys angezeigt.
Je nach Speicherziel finden Sie die Sicherung
abschließend im Verzeichnis Carbon auf
der SD-Speicherkarte des Handys oder aber
auch zusätzlich im Unterordner com.koushikdutta.backup
auf Speicher Ihres Cloudstorage-Anbieters
im Internet.
Restore and Sync
Ein Backup ohne die Möglichkeit, das Gesicherte
wieder einfach einzuspielen, wäre
wenig wert. In Carbon finden Sie die Option,
eine Sicherung wieder zurückzukopieren
unter Restore and Sync im zweiten Reiter der
App. Carbon bietet Ihnen hier an eine zuvor
erstellte Sicherung vom lokalen Speicher des
Handys zu nutzen oder die Daten aus einem
der unterstützten Netzspeicher zu laden.
Für Android-User mit mehreren Geräten
erweist sich die Synchronisierungs-Funktion
als praktischer Zeitsparer. Unter My Devices
finden Sie – wenn Sie Carbon Zugriff auf Ihr
Google-Konto gewährt haben – sämtliche mit
Ihren Konto verbundene Androiden, auf
denen Carbon installiert wurde. Wie bei
einem Backup vom eigenen Gerät können Sie
nun aus einer Liste auswählen, welche App-
Daten nun vom entfernten Gerät auf Ihren
Androiden kopiert werden sollen. Ein Klick
auf Restore startet eine Sicherung auf dem
entfernten Gerät, überträgt die Daten auf das
Vorliegende und packt die Daten gleich aus.
Fazit
Auch Carbon ist noch keine „Fire-and-
Forget“-Lösung für Android-Backups, doch
die App ist eine der wenigen Lösungen, die
auch für Einsteiger bedienbar ist und ohne
Root-Rechte auskommt. Besonders das Initiieren
des Hintergrunddienstes über eine
Desktop-Anwendung ist gewöhnungsbedürftig,
allerdings technisch notwendig.
Carbon ist Android User eine klare Empfehlung
wert. In unserem Test konnten wir
erfolgreich die Daten verschiedener Apps
und Spiele sichern und auf einem anderen
Gerät wiederherstellen. Allerdings zeigte Carbon
Schwächen bei Apps, die zusätzliche
Daten einbetten. So wurden Bild- oder
Sprachnotizen der Notiz-App Catch [LINK 7]
zwar neu angelegt, die eingebetteten Bildoder
Audio-Dateien fehlten jedoch. ● ● ●
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April 2013
Android-User.de
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Tipps & Tricks
Musik-Tipps
Audio-Tipps
In dieser Rubrik stellen wir euch jeden Monat neue Musik vor. Auf www.android-user.de feiern wir jeden Freitag
ein Album der Woche. In regelmäßgen Abständen erstellen wir auch Playlisten bei Spotify! Christian Ullrich
Bosse: Kraniche
„Kraniche“ ist ein Album, das ambitioniert versucht, einen großen
Teil des Lebens abzubilden. Es sammelt Stück für Stück,
setzt Stein auf Stein, will mehr sein, aber vor allem offen für
alles, was da kommen mag, und ohne Angst. Das spiegelt sich
in den Texten wie in der Musik wider. Klavier, Streicher und Bläser
unterstützen die Worte, die im Grunde melancholisch, aber
im Herzen durchweg positive Gedanken transportieren. Bosse
bringt das alles mit zusammen. „Kraniche“ zeigt eindrucksvoll,
dass der oft gescholtene Pop, trotz aller Einfachheit und der Reduktion
auf Strophe und Refrain, auch musikalisch sein kann.
Video: [LINK 1 ]
Genre: Pop / Deutsch / Leben
Für Fans von: Phillip Poisel / Tomte / Wir sind Helden
Label: Vertigo Berlin
Nina Stiller
Lady:
Lady
Klassischer Soul ist zeitlos: Der Motown Sound, starke
Stimmen, Bläser, Orgeln und groovende Bässe. Das Duo
Lady zelebriert genau das, auf allerhöchstem Niveau. Hier
passt jeder Ton, jedes Instrument und die Melodien sowieso.
Hits wie Money oder Tell The Truth bieten so viel
gute Laune, dass es für mehrere Alben reicht. Lady singen
auf Ihrem Debüt noch neun weitere solche Lieder und
überzeugen mit Musik, die beschwingt den Alltag begleitet,
im Ohr bleibt, aber nie aufdringlich wird. Single komplett
anhören: [LINK 2]
Genre:Soul / Pop / RnB
Für Fans von: Mary J. Blige / Aloe Blacc / Adele
Label: Truth & Soul
88 Android-User.de
Truth & Soul Records
Musik
Leddyn Butcher
Nick Cave & the Bad Seeds:
Push The Sky Away
Musik, die außerhalb der Wahrnehmung schwebt. Die zu
groß ist, um in Worte gefasst zu werden. Die sich magisch
komplex und bezaubernd simpel erhebt. Das ist
Nick Cave über all die Jahre gewesen. Das neue Album „Push The
Sky Away“ fügt sich nahtlos daran an. Wo andere Bands Refrains
schreiben, lässt er Kompositionen erklingen, deren Ursprung im
Verborgenen liegt, die keinen Regeln folgen, sich nicht von Melodien
blenden lassen. Das Zentrum lag und liegt in der Kunst, Musik
entstehen zu lassen, die für sich spricht. Das Besondere an Nick
Cave ist aber die unweigerliche Anziehungskraft seiner Lieder, die
Nähe, die diese erzeugen, an der Grenze zwischen einer warmen
Umarmung und dem kalten Atem der Verfolgung. Allein Jubilee
Street verdeutlicht das eindrucksvoll. Zerbrechlich im Grunde, will
es beschützt werden, bevor es mit Chor und Streichern den ganzen
Raum für sich einnimmt. Wie das gesamte Album ist dieser Song
nichts weniger als ein musikalisches Highlight.
Bluesig, lärmend und voller Ruhe ist „Push
The Sky Away“, ein weiterer Höhepunkt in
der an Höhepunkten reichen Karriere von
Nick Cave. Video: [LINK 3]
Genre: Blues / Kunst / Balladen
Für Fans von: Leonard Cohen / Tindersticks
Label: Bad Seed Ltd.
HiGHLight
Rhye: Woman
Ein Kanadier und ein Däne lernen sich in Berlin
und Kopenhagen kennen
und entschließen sich, zusammen
Musik zu schreiben.
Der Rest ist ein Mysterium.
Geheimnisvoll, aber
von seltener Eleganz sind
auch ihre Lieder. Streicher
zu Beginn, ein entspannten
Beat und eine warme
Stimme ziehen den Hörer in eine Welt der
Ruhe. Open, das erste Lied, ist die pure Essenz
des Schönklangs. Ein wohliger Traum, der über
die gesamte Länge des Albums anhält. Rhye erschaffen
mit ihrem Debüt ein kleines Wunder,
das mit minimalen Mitteln die aktuellen Strömungen
des RnB (The xx, Frank Ocean, The
Weeknd) um eine weitere Nuance ergänzt, sich
aber auch vor dem Pop vergangener Tage verneigt
(Sade, Hercules & Love Affair). Zusammen
ergibt „Woman“ ein Album das schüchtern
zart und überwältigend schön ist.
Video: [LINK 4]
Genre: Pop / Schönklang / RnB
Für Fans von: Air / Sade / The XX
Label: Universal
Atoms for Peace:
Amok
Genialität liegt der Musik von Radiohead
Mastermind Thom Yorke zugrunde. Seine
neue Band Atoms For Peace (u.a. mit Flea
von den Red Hot Chilli Peppers) zeigt dies
erneut deutlich. Neun Lieder, die Grenzen
zwischen elektronischem Programming
und organischen Instrumenten verwischen,
die keinen Anfang und kein Ende
kennen und doch in sich geschlossen sind.
Vielschichtig verzweigen sich die Beats
und Gitarren über verschiedene Ebenen
hinweg, um sich schließlich in der Melancholie
der Melodiene zu vereinen. Gegründet
wurde Atoms For Peace, um Thom
Yorke's Debüt Eraser live zu spielen. Es verwundert
daher nicht, dass "Amok" nahtlos
an dieses Album anknüpft und die
musikalische Idee dahinter weiterführt.
"Amok" ist das von der Presse
und Fans erwartete Meisterwerk.
Video: [LINK 5]
Genre: Electro / Indie / Kunst
Für Fans von: Radiohead / Thom Yorke
Label: XL Recordings
XL recordings
Android-user.de 89
Arkells:
Michigan Left
Act to watch
Die Art der Musik, die dunkle Wolken vertreibt und den blauen Himmel blauer
macht. Genau so strahlen die Lieder der Arkells. Die Kanadier spielen Rock
der darauf angelegt ist, dem Hörer ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern. Das
gelingt ihnen mit jedem Lied und in allen Refrains. „Michigan Left“ ist so gut,
das man unweigerlich mitklatscht und singt. Die zehn Lieder verneigen sich
vor den Foo Fighters wie vor Bruce Springsteen. Referenzen spielen aber
keine Rolle, denn es geht nur um die gute Laune. In Kanada sind die Arkells
bereits Superstars. Europa wird folgen. Album komplett anhören: [LINK 6]
Genre: Rock / Pop / Gute Laune
Für Fans von: Foo Fighters / Biffy Clyro
Label: The Organisation
Gewinnen
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von den Arkells und The Plea.
Einfach eine E-Mail mit ARKELLS
bzw. THE PLEA bis zum 04.04.13 an
musik@android-user.de senden
Jill Furmanovsky
The Plea sind in ihrer Heimat Irland bereits Stars. Kein Wunder
bei einem solch starken Debüt, das elf Pophymnen voller
Gänsehautmomente beherbergt. Allein Staggers
Anthem hält alles bereit, um ausverkaufte Stadien singen zu
lassen und Radiostationen im Sturm zu erobern. The Plea
sind in dieser Disziplin Meister ihres Fachs. Video: [LINK 7]
Genre: Rock / Pop / Stadion
Für Fans von: Coldplay, U2
Label: Planet Function
The Plea:
The Dreamers
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Entdecker
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Radiotipp
Mit den Musiktrends aus Berlin und der Welt begeistert 93,6 JAM FM BER-
LIN die jungen urbanen Radiohörer und setzt Trends! Werde Teil der Bewegung!
93,6 JAM FM BERLIN!
Tipp: Die Jackie Brown Morningshow (6-10Uhr)
Genres: Black / Dance / Hip-Hop
TuneIn: JamFM
App-Tipp
Die kostenlose App
[LINK 8] ist der perfekte
Begleiter für
Bon Jovi Fans. Es
gibt viel zu entdecken,
darunter
Musik, News und
Videos. Die perfekte
Einstimmung auf
das neue Album
„What About
Now“ (22.03.13)
90
April 2013
Android-User.de
Hörbücher
In dieser Rubrik stellt Ihnen die Android-User-Redaktion jeden Monat neue und besonders spannende
Hörbücher von Audible.de vor. Martin Lennertz
Wie die Hells Angels...
Findet Nemo
Hells Angels! Allein der Name ruft sofort bestimmte Assoziationen
hervor. Viele denken wahrscheinlich zuerst an
blutige Auseinandersetzungen im Rockerkrieg mit den
Bandidos. Doch was genau hat es eigentlich mit dem berüchtigten
Motorradclub auf sich? Der Autor beleuchtet
die Geschichte der weltweit tätigen Organisation und konzentriert
sich insbesondere auf die Aktivitäten in Deutschland.
Spannend! [LINK 3]
Staatsverschuldung:
Ursachen, Folgen,
Auswege
Zugegeben, der Film über die Suche nach Nemo ist
schon eine alte Kamelle, neu ist aber das Hörspiel [LINK 1]
im Programm von Audible. Aus der Welt von Walt Disney
finden Sie dort noch viele weitere Erfolgstitel [LINK 2]
wie z. B. Der König der Löwen, Cars, Prince of Persia, Arielle,
Ralph reichts, Fluch der Karibik, Toy Story, Alice im
Wunderland oder auch Bambi. Das ist Hörspielunterhaltung
für die ganze Familie!
Fluss der Wunder
Können Sie sich vorstellen, Ihr Leben eine Zeit lang im
Urwald zu verbringen? Die Hauptdarstellerin dieses Hörbuchs
[LINK 4]soll das im Auftrag ihres Arbeitgebers jedenfalls
tun und dabei etwas über den Tod ihres Vorgängers
und den Fortschritt bezüglich der Entwicklung eines Medikaments
herausfinden. Dabei erlebt sie am Rio Negro
neben abenteuerlichen Unannehmlichkeiten auch tatsächlich
einige „Wunder“.
Es geht ums Geld: Staatsverschuldung heißt das
Thema und es ist brandaktuell! In diesem Hörbuch
[LINK 5] wird Ihnen alles Wichtige hierzu erklärt,
damit Sie ein wenig mehr von dem verstehen,
was die Finanzwelt zurzeit beschäftigt. Zwar
geschieht dies mit einfachen Worten, ein Ökonomie-Studium ist nicht erforderlich, jedoch
benötigt das Hörbuch wegen der Komplexität des Themas etwas mehr Aufmerksamkeit
als andere.
4,95 Euro
Autor: Gabi Bingenheimer
Sprecher: Bodo Primus,
Anke Engelke,
Christian Tramitz
Dauer: 59 Min. (ungekürzt)
Genre: Kinder-Hörbücher
14,95 Euro
Autor: Stefan Schubert
Sprecher: Martin Schülke
Dauer: 07 Std. 51 Min.
Genre: Bildung & Wissen
24,95 Euro
Autor: Ann Patchett
Sprecher: Irina von
Bentheim
Dauer: 12 Std. 42 Min.
Genre: Romane
8,95 Euro
Autor: Hanno Beck,
Aloys Prinz
Sprecher: Günter Merlau
Dauer: 03 Std. 47 Min.
Genre: Bildung & Wissen
Alle
Links>
www.android- user.de/qr/28653
Android-user.de April 2013 91
Tipps & Tricks
Tipps & Tricks
Kleine Tipps mit großer Wirkung
Tipps für
alle Fälle
tele52, 123RF
In dieser Rubrik zeigen wir Ihnen Tricks, die das
Arbeiten und Spielen mit Ihrem Android-Gerät einfacher
und angenehmer machen oder einfach nur
cool sind. Christoph Langner
Abb. 1: Im Flugmodus lässt sich
WLAN getrennt vom UMTS-Funkmodul
wieder aktivieren.
Akku schonen ohne 3G
Beim Kauf eines Android-Tablets
entscheidet sich manch ein Android
User ganz bewusst für ein Modell
mit UMTS, obwohl er das Tablet eigentlich
nur zu Hause benutzen möchte. Wenn man
schon viel Geld für ein aktuelles Gerät ausgibt,
dann soll es wenigstens komplett ausgestattet
sein, nicht dass man sich später ärgert.
Da UMTS ja nicht genutzt wird, bleibt der Slot
für die SIM-Karte leer, und Sie freuen sich ob
des schönen neuen Gerätes.
Eventuell aber schränken Sie durch Ihre
Entscheidung pro UMTS die Laufzeit des
Tablets künstlich ein. Das Android-System
versorgt nämlich auf
vielen von uns getesteten
Geräten das 3G-
Modul mit Strom, auch
ohne dass eine SIM-
Karte eingelegt wäre.
In den Statistiken unter
Einstellungen | Akku
wird der Stromverbrauch
des Funkmoduls
unter Mobilfunk-
Standby sichtbar. Obwohl
keine SIM-Karte
eingelegt ist, verursacht
das Funkmodul
auch im Ruhezustand
oft bis zu 15 Prozent
des Stromverbrauchs.
Wir empfehlen
Abb. 2: Google Now informiert Sie
automatisch über viele Dinge, die
Sie gerade betreffen könnten.
daher, bei Geräten mit
leerem UMTS-Slot den
Flugmodus zu aktivieren
und dann WLAN wieder nachträglich anzuschalten.
So wird dem UMTS-Modul dann
auch wirklich der Saft abgedreht und letztendlich
die Akkulaufzeit deutlich verlängert,
ohne dass Ihnen die Internetanbindung über
Wireless-LAN verloren geht.
Google Now auf HTC-Geräten
HTC hat begonnen, für viele Modelle
aus der aktuelleren Produktpalette
Updates auf Android „Jelly
Bean“ 4.1 auszuliefern. So kommen viele
HTC-User dank Googles „Project Butter“ zur
Verbesserung der Android-Performance in
den Genuss einer flüssiger animierten und
schneller reagierenden Oberfläche
und natürlich auch zu den
Neuerungen aus Jelly Bean wie
Google Now, dem persönlichen
Assistenten Androids.
Auf einem Standard-Androiden
wie den Nexus-Geräten
Googles öffnen Sie Google Now,
indem Sie vom virtuellen Homebutton
ausgehend den Finger
nach oben ziehen. Es erscheint
daraufhin ein großes Google-
Symbol, heben Sie Ihren Finger
an dieser Stelle wieder ab, öffnet
Google Now. Da HTC jedoch
noch auf „richtige“ Knöpfe
unter dem Touchscreen setzt,
fällt dieser Weg weg. Auf HTC-
Handys mit Jelly Bean öffnen
Sie Google Now daher über
einen längeren Druck auf die
Home-Taste.
92
April 2013
Android-User.de
Tipps & Tricks
Tipps & Tricks
Abb. 3: WiFi Web Login bucht Sie
automatisch in Hotels oder auf Konferenzen
in das öffentliche WLAN ein.
WiFi Web Login
Viele öffentliche WLANs in Hotels,
Kongresszentren, Zügen oder Restaurants
arbeiten unverschlüsselt,
erfordern beim Einbuchen ins System aber
eine Authentifizierung über den Browser.
Mal muss einfach nur den Nutzungsbestimmungen
zugestimmt werden, an anderen
Orten braucht es ein Login mit Passwort, das
in eine Webseite des Anbieters eingegeben
werden muss, erst dann werden die Tore
zum Internet geöffnet.
Diese Authentifizierung bleibt meist nicht
lange erhalten, verlassen Sie Ihr Hotelzimmer
und kehren am Abend zurück, dann
bucht sich das Handy zwar automatisch in
das offene WLAN des Hotels ein, allerdings
müssen Sie auf der Webseite die Zugangsdaten
erneut eingeben. Was bei einer Nacht im
Hotel nicht wirklich stört, ist bei einem längeren
Aufenthalt doch etwas lästig.
Mit WiFi Web Login [LINK 1] automatisieren
Sie diese Anmeldung. Die App zeichnet den
Anmeldevorgang einmalig auf und spult ihn
automatisch wieder ab, sobald Sie das
WLAN erneut betreten, ohne dass der Internetzugang
sofort zur Verfügung steht. Das
Ganze funktioniert allerdings nur, wenn der
Anmeldevorgang immer gleich abläuft,
schickt Ihnen der Anbieter zum Beispiel
jedes Mal eine SMS mit einem neuen Passwort,
dann bleibt auch WiFi Web Login vor
verschlossenen Türen stehen. Die App lässt
sich kostenlos installieren, nach einer dreitätigen
Testphase müssen Sie jedoch den Aktivierungsschlüssel
[LINK 2] kaufen.
Kalenderinfos
per SMS
Wenn Sie den
Android-Kalender
benutzen,
dann informiert
Sie die App automatisch
über anstehenden
Termine. Über Ihren
Google-Account synchronisiert
Ihr Handy
die Kalenderdaten
zudem automatisch zu
GMail, sodass Sie auch
online im Google Kalender
[LINK 3] Ihre Termine
vorfinden. Nicht
immer aber hat man
seinen treuen Androiden
zur Hand, nehmen
Sie etwa beim Sporteln
nur Ihr altes „Dummphone“
mit und wollen
trotzdem über Ihre Termine informiert werden,
dann lassen Sie sich doch kostenlos von
Google per SMS benachrichtigen.
Die Einstellungen dafür finden Sie im Online-Kalender
[LINK 4] Googles. Öffnen Sie über
das Zahnrad-Icon rechts oben auf der Webseite
die Einstellungen und gehen zur Handy-
Einrichtung. Hier tragen Sie die gewünschte
Handynummer ein und lassen sich den Bestätigungscode
zusenden, den Sie abschließend
auf der Webseite eintragen. Von nun an
schickt Google Ihnen SMS über anstehende
Termine, die Vorlaufzeit für die SMS-Benachrichtigung
lässt sich im Webfrontend des
Google Kalenders bei jedem Termin extra
festlegen. Der Dienst ist in Deutschland, Österreich
und der Schweiz [4] bei praktisch
allen großen Netzanbietern kostenlos.
Abb. 4: Google informiert Sie auf
Wunsch auch per SMS-Kurznachricht
über Ihre anstehenden Termine.
Nexus Checker
Der große Run auf die neuen und
vor allen günstigen Nexus-Modelle
direkt aus dem Play Store Googles
ist zwar vorbei, doch nach wie vor sind nicht
alle Geräte lieferbar. Wer ein Modell in einer
bestimmten Konfiguration möchte, der muss
sich eventuell noch in Geduld üben und regelmäßig
den Play Store [LINK 5] auf die Verfügbarkeit
hin überprüfen.
Wenn Sie darauf nur wenig Lust haben,
hilft Ihnen hier eventuell der Nexus Checker
als Webseite [LINK 6] oder als App [LINK 7] weiter.
Der Checker sagt Ihnen welche Nexus-
Geräte gerade verfügbar sind und alarmiert
Sie, wenn es das Wunschmodell im Google
Play Store wieder zu kaufen gibt.
● ● ●
Abb. 5: Der Nexus Checker verrät
Ihnen, welche Nexus-Geräte im Play
Store gerade verfügbar sind.
Android-user.de April 2013 93
Poweruser
Link2SD
Apps und RAM unter Android 4 auslagern
Richtig
auf die
Karte
Wer sein Handy rege nutzt, hat früher oder später
den für Programme reservierten Teil des
internen Speichers aufgebraucht. Wir zeigen
Ihnen, wie Sie mit Link2SD wieder freien Platz
schaffen und zudem auch für genügend RAM
sorgen. Marko Dragicevic
Dmitry Kalabin
Abb. 1: Mit GParted lässt sich eine zusätzliche ext2-Partition anlegen.
Bis Android 2.3 sah die Welt noch
einfach aus – zumindest für Leute
mit viel Speicherplatzbedarf: Eine
eingesteckte MicroSD-Karte wurde
standardmäßig als /mnt/sdcard im Verzeichnisbaum
eingehängt. Apps lagen in einem
hierfür reservierten Bereich des bereits eingebauten
Speichers, welchen das Betriebssystem
als /data mountete. Reichte der für die
Anwendungen vorgesehene Platz nicht mehr
aus, konnte der Anwender seine Apps (bis
auf wenige Ausnahmen) über ein Einstellungsmenü
auf die externe Karte verschieben.
Es existieren auch Tools, welche diesen
Prozess etwas vereinfachen. Sollte Ihr Handy
noch mit einer älteren Android-Version laufen,
finden Sie unter [LINK 1] einen Artikel aus
Android User 01/2011, der hierzu ausführliche
Informationen bereitstellt.
Android 4 macht alles neu
Doch mit den neueren Android-Versionen
wurde alles nicht nur vielfältiger, sondern in
einer Hinsicht auch komplizierter: Nicht nur
/data, sondern auch /mnt/sdcard zeigten
nun auf den internen Speicher (wenn auch
auf zwei verschiedene Partitionen von diesem).
Dieses Vorgehen wirkt zwar unlogisch,
hat jedoch durchaus Gründe: Handys wurden
inzwischen mit mehr internem Speicher
ausgeliefert; einige ältere, speicherplatzintensive
Apps setzten aber weiterhin das Vorhandensein
von /mnt/sdcard für ihre Daten voraus.
Durch die vorgespielte Pseudo-SD-Karte
(welche in Wirklichkeit den eingebauten
Speicher nutzt) waren diese weiterhin ohne
zusätzliches Speichermedium lauffähig.
Unter [LINK 2] finden Sie einen Online-Artikel
der Android User, welcher genauer auf die
Speicheraufteilung und ‐nutzung unter Android
eingeht und somit eine gute Wissensgrundlage
für diesen Artikel bildet.
Wo im Verzeichnisbaum befindet sich in
dieser neuen Situation nun die echte externe
Speicherkarte, falls eine solche vom Benutzer
eingesteckt wurde? Hier kocht leider nicht
nur jeder Hersteller sein eigenes Süppchen,
dies variiert auch herstellerintern: Auf dem
Samsung Galaxy S3 findet sich die Karte
unter /mnt/extSdCard, während sie beim
94
April 2013
Android-User.de
Poweruser
Link2SD
Abb. 2: Link2SD verschiebt auch größere
Mengen an Apps ohne zu murren,
Sie werden es der App danken.
Samsung Galaxy Note unter /mnt/sdcard/
external_sd residiert. Hat der Benutzer das
richtige Verzeichnis gefunden, kann er auf
seinem externen Datenspeicher dennoch zunächst
einmal mal nur Videos, Musik etc. ablegen,
jedoch keine Apps dorthin verschieben.
Zunächst einmal. Wie immer unter
Android, gibt es für jede fehlende Funktion
jemanden, der mit einer passenden App aushilft.
In diesem Fall ist das Link2SD.
Link2SD
Im Internet kursieren bereits seit einiger
Zeit Skripte, die das angesprochene
Problem auf eine einfache
Weise lösen: Sie setzen einen Dateisystem-
Link von dem Verzeichnis, in dem Android
nach Apps sucht (/data/app) auf ein anderes,
in welches eine Partition der externen
SD-Karte gemountet wurde. Auf die Weise
lassen sich alle Anwendungen auf dem eingesteckten
Speichermedium ablegen. In der
Regel wurden diese Skripte jedoch immer
nur für ein bestimmtes Smartphone-Modell
geschrieben, auch sind sie nicht für jedermann
geeignet: Zur Installation solcher
Skripte muss der Nutzer Konsolenkommandos
über die Android Debug Bridge eingeben.
Link2D [LINK 3] ist eine App aus dem
Play-Store, die als Lösung nicht nur das alles
viel einfacher macht, sondern auch Modellunabhängigkeit
und zusätzliche Funktionen
verspricht.
Das Einzige, was Link2SD dem Benutzer
nicht abnehmen kann, ist, sein Handy zu
rooten und die externe Speicherkarte mittels
eines Computers und angeschlossenem SD-
Karten-Lesegerät neu zu partitionieren. Root-
Anleitungen für zahlreiche
Smartphones
finden Sie in Android
User 02/2013. Fürs Partitionieren
verkleinert
der Nutzer eine (in der
Regel) vorhandene
FAT32-Partition auf der
MicroSD-Karte und legt
auf dem freigewordenen
Platz eine zweite,
mit dem Ext2-Dateisystem
formatierte an (nähere
Informationen
hierzu finden sich
unter [LINK 2]). Vor der
Neupartitionierung
sollten Sie aus Sicherheitsgründen
ein
Backup der SD-Karte
anlegen.
Eine gute Partitionierungssoftware ist beispielsweise
die Gparted-Live-CD [LINK 4], welche
auf einem Computer ein minimales
Linux mit einem umfangreichen Partitionsmanager
bootet. Wer diese Lösung aus irgendeinem
Grund nicht nutzen möchte, findet
auch unter Windows viele kostenlose
Programme, die den Zweck ebenfalls erfüllen,
wie etwa die Home Edition des Minitool
Partition Managers [LINK 5]. Allerdings sollten
Sie bei den Letztgenannten beachten, dass
diese für die zweite, neu angelegte Partition
gerne Microsoft-typisch den Typ logisch vergeben.
Diesen muss der Anwender in den
Einstellungen in primär abändern, ansonsten
erkennt Android später die SD-Karte nicht.
Ist das Handy/Tablet gerootet und die SD-
Karte formatiert, sind alle Vorarbeiten erledigt,
und der Nutzer kann Link2SD starten.
Abb. 3: Neu installierte Apps kann
das Tool auch automatisch an den
gewünschten Platz bewegen.
Linken statt schieben
Link2SD selbst lässt sich kinderleicht bedienen.
Auf Wunsch kann der Nutzer einzelne
Apps auswählen und sie über einen Klick auf
Link erstellen auf die zweite Partition der SD-
Karte verschieben. Dabei wird gleichzeitig
der benötigte Dateisystem-Link (Symlink) gesetzt,
damit das Betriebssystem sie auch an
der richtigen Stelle sucht. Besonders interessant:
Im Gegensatz zu älteren Lösungen
kann Link2SD zur App zugehörige Bibliotheken
sowie die .dex-Dateien des Dalvik-
Caches mitverschieben – auf diese Weise
schaufelt es noch mehr internen Speicherplatz
frei. Am komfortabelsten ist es, die
Mehrfachauswahl zu nutzen oder alle vorhandenen
Apps über einen Klick zu verschieben
(Abbildung 2).
Abb. 4: Link2SD bietet auch noch ein
paar Zusatzfeatures an, wie beispielsweise
das Leeren der Caches.
Android-user.de April 2013 95
Poweruser
Link2SD
Abb. 5: Links2SD zeigt Ihnen, wie viel
Platz auf den verschiedenen Partitionen
jeweils frei ist.
Alle
Links>
www.android- user.de/qr/28814
Apps, die der Nutzer zukünftig
installiert, platziert das
Smartphone nun auf Wunsch
immer auf der externen SD-
Karte (Abbildung 3) – alternativ
wählt ein Hintergrundprozess
den Speicherort je
nach freiem Platz automatisch.
Als zusätzliche Features
kann Link2SD unter
anderem alle Caches leeren
(Abbildung 4) oder den
freien Speicher auf den Partitionen
der Speichermedien
anzeigen (Abbildung 5). Auf
älteren Androiden oder solchen
mit einem manipuliertem
4.x-Rom bietet Link2SD
sogar an, über die klassische,
eingebaute Methode des Betriebssystems
Apps auf die
erste Partition der externen Speicherkarte zu
platzieren (wie es auch das alte Programm
App2SD früher veranlasste, siehe Abbildung
6). In der Regel macht es hier aber mehr
Sinn, wenn der Nutzer stattdessen die Option
Link erstellen auswählt: Zum einen kann
nur so Link2SD die Bibliotheken und den
Dalvik-Cache mitverschieben. Zum anderen
bringt die modernere Vorgehensweise mit der
zweiten Partition einen Vorteil, wenn der Benutzer
zum Datenaustausch sein Smartphone
an einen Desktop-PC anschließt: Es
wird nur die erste Partition der SD-Karte mit
den Daten vom PC aus gemountet, die
zweite mit den Apps aber nicht. So sind die
Programme des Handys während der Datenübertragung
weiter nutzbar (schließlich sieht
der PC diese dann nicht und kann den Ablauf
nicht stören).
Macht das Handy flott
Alles in allem hinterlässt Link2SD einen sehr
positiven Eindruck. Sind alle nötigen Vorarbeiten
erledigt, verrichtet die App ihre Aufgaben
schnell, unkompliziert und zuverlässig.
Dabei ist das Tool nicht nur für Low-End Geräte,
sondern auch für Intensiv-Nutzer interessant:
Ein über längere Zeit stark genutztes
Samsung Galaxy Note mit einer dreistelligen
Anzahl an installierten Apps profitierte im
Test ebenfalls von mehr freiem Telefon-Speicher.
Ferner hilft das darüber hinaus angebotene
Löschen temporärer Dateien in den internen
Caches, gegebenfalls entstandene Geschwindigkeits-
und Stabilitätsprobleme zu
lösen, wenn der Nutzer sein Handy bereits
seit längerer Zeit mit einer großen Anzahl an
Apps betreibt.
Mehr RAM
Falls Sie Link2SD nutzen
möchten, weil es sich bei
Ihrem Handy um einen
Androiden aus dem Low-
Cost-Segment mit sehr
wenig internem Speicher
handelt, brennt Ihnen
möglicherweise noch ein
anderes Thema auf den
Nägeln: Der ebenfalls
schmale RAM-Speicher
des eigenen Gerätes. Ist
nicht ausreichend Hauptspeicher
vorhanden, beendet
das Betriebssystem
laufende Prozesse abrupt
oder startet leistungshungrigere
Apps gar nicht
erst. Hier hilft es, Swap-
Speicher zu nutzen: Dieser
ist wie bei einem Desktop-PC eine virtuelle
Auslagerungsdatei, welche zusätzliches
RAM simuliert. Auf leistungsschwachen
Handys sorgt dies für einen spürbaren Geschwindigkeits-
und Stabilitätszuwachs, vorausgesetzt
die Swap-Datei befindet sich auf
einer Speicherkarte mit schnellen Zugriffszeiten
(mindesten Class 10). Jedoch zahlt der
Anwender hierfür auch einen Preis: Die Lebensdauer
der SD-Karte verkürzt sich dadurch,
da der Swap-Speicher immer mit vielen
Schreibzugriffen einhergeht. Trotzdem
kann dieser Ansatz bei chronischem RAM-
Mangel interessant sein. Die Option für Auslagerungsspeicher
ist zum Teil in manchen
Custom-ROMs verfügbar, aber auch für
Stock-ROMs existieren entsprechende Apps
(zum Beispiel [LINK 6] und [LINK 7]). Hier steht
und fällt der optimale Performancegewinn
damit, dass entweder der Nutzer oder die
App selbst einen optimalen Wert für die
Swapiness einstellt. Dabei handelt es sich um
eine als Zahlenwert ausgedrückte Schwelle,
welche besagt, wie schnell das System dazu
übergeht, den Swap-Speicher bei knapp werdendem
RAM zu nutzen. Beginnen Sie einfach
mit einem mittleren Wert.
Insgesamt ist es schon beeindruckend, wie
sich mit den richtigen Tricks selbst aus billigen
100 Euro Handys noch Reserven herausholen
lassen. Bei den Swapping-Apps sei jedoch
angemerkt, dass diese zwar im Prinzip
auch ohne Custom-ROMs funktionieren. Allerdings
benötigt das System hierfür trotzdem
Root-Rechte, und auch dann spielt nicht
jedes Gerät mit: Bei Samsung-Handys verbietet
der Original-Kernel die Nutzung von
Swap-Dateien.
● ● ●
Abb. 6: Auf älteren Androiden bietet
Link2SD auch die klassische Verschiebemethode
an.
96
April 2013
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Poweruser
Custom-ROM Nexus 4
Custom ROMs für das Nexus 4
Mein Nexus 4
Das neue, langersehnte Nexus 4 ist da, aber die Funktionen reichen
Ihnen nicht aus? Sie wollen etwas verändern? Na, dann los geht’s an
das Modifizieren, Flashen, Verändern und Bearbeiten Ihres Smartphones!
Samuel Groesch
Google Apps
Bei all diesen ROMs müssen Sie
zusätzlich zu der ROM-Datei
noch die Google-Apps nachflashen.
Ein entsprechendes
Paket können Sie unter [LINK 9]
herunterladen.
In diesem Artikel stellen wir Ihnen die
vier interessantesten ROMs für Ihr Nexus
4 vor. Es gibt noch ein paar Alternativen
zu den hier genannten, aber für einen
möglichst einfachen Einstieg sollten Sie zunächst
eines der hier vorgestellten Projekte
ausprobieren.
Android Open Kang Project
Das Android Open Kang Project ROM, kurz
AOKP [LINK 1], hat sich innerhalb kürzester
Zeit einen hohen Stellenwert verbunden mit
einem großen Bekanntheitsgrad unter den
eingefleischten Android Usern und Flashern
erarbeitet. Das Projekt konkurriert stark mit
CyanogenMod, da die beiden ROMs ähnliche
Funktionen aufweisen und die Zielgruppe
der User nah beieinander liegt. AOKP Stable
Builds erscheinen wöchentlich am sogenannten
„Swagger Sunday“ und lassen sich von
der offiziellen Webseite des ROMs herunterladen
[LINK 2]. Wenn Sie öfters als in
Abständen von einer Woche neue Builds nutzen
möchten, so besteht die Möglichkeit, die
Nightlies des Hauptentwicklers
Roman von der
Entwickerseite go.im zu
flashen [LINK 3].
Die Features reichen
von Custom Launcher
über umfangreiche Einstellungen
der Navigationsleiste
bis hin zu Veränderungen
am Lockscreen
und individuelle Profile
für die LED und Vibrationsbenachrichtigungen.
Eine Liste aller Funktionen
finden Sie auf den
Entwicklerseiten des Projekts
[LINK 4].
Abb. 1: Der AOKP-Einstellungsbereich
hält zahlreiche zusätzliche
Optionen für Sie bereit.
Eine weitere sehr nützliche
Modifikation, die
Ihnen im täglichen Einsatz
hilft, ist, dass die mit Android 4.2 eingeführten
Toggles in der Benachrichtigungsleiste
direkt bei Antippen die Einstellung
wechseln, und es nicht mehr nötig ist, in den
Einstellungsbereich zu gehen und dort dann
die Option zu setzen.
CyanogenMod
Mit dem CyanogenMod ROM, von [LINK5] installieren
Sie sich das wohl bekannteste ROM
auf Ihr Nexus 4 . Leider stellen die Entwickler
Ihnen hier bisher nur Beta-Versionen zur
Verfügung. Dieses Beta-Stadium ist aber
nicht auf fehlende Alltagstauglichkeit, Bugs
oder Abstürze zurückzuführen, sondern allein
darauf, dass in dem ROM noch längst
nicht die gewohnte Fülle an neuen Funktionen
enthalten ist.
Anders als bei dem Android Open Kang
Project sind die zusätzlichen Funktionen in
den Einstellungen verteilt und nicht wie bei
AOKP unter einem Punkt zusammengefasst.
Dies schadet leider der Übersichtlichkeit. Bisher
können Sie mit dem CyanogenMod ROM
den Lockscreen anpassen,
Profile anlegen, in welchen Sie
zeitgesteuerte Abläufe Ihres
Smartphones festlegen können
und dieses somit ein
Stück automatisieren oder
unter der Kategorie „System“
weitere kleinere und größere
Anpassungen vornehmen. Ein
echter Mehrwert zum Stock
Android sind die mitgelieferten
Apps wie der umfangreiche
DSPManager für Audio-
Anpassungen, der Apollo
Musik Player und ein eigener
Dateimanager. Dennoch erwarten
wir hier, dass das
Team rund um CyanogenMod
in Zukunft noch einige Features
hinzufügt.
98
April 2013
Android-User.de
Poweruser
Custom-ROM Nexus 4
Abb. 2: Mit den Profilen nimmt
Ihnen CyanogenMod eine Menge
lästige Arbeit ab.
Paranoid Android
Eines ist sicher, paranoid werden Sie von diesem
ROM ganz sicher nicht, denn mit dem
Paranoid ROM für das Nexus 4 ist wohl auch
eins der kreativsten und buntesten ROMs für
Ihr Nexus 4 verfügbar.
Nach der Installation des ROMs von [LINK 6]
oder [LINK 7] sieht zunächst alles noch nach
Stock Android aus, aber wenn Sie in die Einstellungen
navigieren, sehen Sie schon, dass
diese im Tablet UI Modus dargestellt werden.
Unter dem Punkt „Customization“ sind außerdem
Kategorien dazugekommen. Der
Lookscreen sowie der Toolbars Punkt sind so
ähnlich auch in AOKP oder CyanogenMod zu
finden, aber auch nicht die eigentlichen Besonderheiten
des Paranoid ROMs. Unter dem
Menüpunkt Hybrid properties gelangen Sie in
die Einstellungs-App des ROMs. Hier können
Sie definieren, welche UI-Art Sie verwenden
möchten, von der normalen Stock UI über
eine Kreation des Entwicklerteams namens
Phablet bis hin zu einer Tablet-Oberfläche
lässt das ROM hier keine Wünsche offen. Auf
der Webseite prangt der Hinweis „This is not
just Tablet Mode“, und dieser Aussage können
wir nur zustimmen. Mit einem Wisch
nach rechts erhalten Sie ausgezeichnete und
umfassende Einstellungsoptionen zur grafischen
Oberfläche. Allein schon die Möglichkeit,
die Anzeigeeinstellungen für jede einzelne
App unabhängig von allen anderen zu
definieren, macht das ROM einzigartig.
Raspbeanjelly ROM
Klein aber fein – Das Raspbeanjelly ROM
[LINK 8] bringt anders als AOKP oder CyanogenMod
nicht so viele Funktionen mit, kann
Abb. 3: Die App für die ROM-Einstellungen
von Paranoid ist einfach zu
verstehen und schön aufgebaut.
Abb. 4: Durch die Tablet-Oberfläche
hebt sich das Paranoid ROM
von allen anderen ROMs ab.
dadurch allerdings eine sehr gute Performance
und eine stabile Nutzung gewährleisten.
Der Entwickler hat etwas am Design geschraubt
und das Schwarz-Blau von Android
4 verstärkt. Der Hintergrund in den Einstellungen
und Dialogfenstern ist nun komplett
schwarz, also ohne Verlauf. Die Navigationsbuttons
am unteren Bildschirmrand sind in
Holo Blau gehalten, und die sonstigen Icons
sind von Weiß auf Blau umgefärbt. Unter
dem Einstellungspunkt Build Tweaks lassen
sich außerdem die Kurzlinks auf dem Lockscreen
anpassen oder die Navigationsbuttons
bearbeiten.
Fazit
Die verschiedenen ROMs für das Nexus 4
stellen eine große Bereicherung für Sie als
Poweruser da. Momentan ist das AOKP ROM
was Funktionen und Übersicht anbelangt
besser als das CyanogenMod-ROM aufgestellt,
allerdings kann sich dies schnell ändern.
Ein Blick in die entsprechenden Foren
bei den xda- developers oder in das
Rootzwiki lohnt fast immer. Allen Fans von
Farbe und bunten UIs können wir nur das
Paranoid ROM ans Herz legen, welches
längst nicht mehr ein Außenseiter ist und mit
seinen UI Optionen zu überzeigen weiß. Abschließend
bleibt nur noch das flotte, minimalistische
Raspbeanjelly allen zu empfehlen
die weniger Wert auf große Funktionen
sondern mehr auf Geschwindigkeit legen.
Dank Android ist es ja kein Problem, auch
mal hin- und herzuwechseln und auszuprobieren,
welches ROM einem am besten gefällt,
letztendlich ist und bleibt die Entscheidung
nämlich Geschmackssache.
● ● ●
Abb. 5: Mit den umfangreichen
Optionen lässt sich Paranoid Android
optimal anpassen.
Alle
Links>
www.android- user.de/qr/28709
Android-user.de April 2013 99
Poweruser
Franco Kernel
Franco Kernel auf dem Nexus 4 ohne Risiko testen
Der Franco-
Kernel
Es gibt viele gute
Gründe, einen alternativen
Kernel auf seinem
Smartphone zu nutzen:
verbesserte Akkulaufzeit,
mehr Funktionen
und eine gewisse Personalisierbarkeit
sind nur
einige davon. Zu den
besten Custom-Kerneln
für Nexus-Geräte gehört
der Franco-Kernel.
Simon Vetter
Warnung!
Das Entsperren des Bootloaders
setzt das Nexus 4 auf die Werkseinstellungen
zurück. Dabei werden
alle Daten gelöscht!
Um einen Kernelwechsel durchzuführen,
sind oft tief ins System
eingreifende Maßnahmen wie
Root oder ein Custom Recovery
nötig. Das hält viele Nutzer davon ab, einen
alternativen Kernel zu installieren. Dabei bewirkt
ein frischer Kernel oft Wunder bei der
Akkulaufzeit und in weiteren Punkten.
Dieser Artikel beschreibt, wie Sie auf dem
Nexus 4 einen alternativen Kernel testen –
und zwar ohne Root und ohne Custom-ROM.
Der Kernel bleibt so lange aktiv, bis Sie das
Nexus 4 neu starten. So bleibt Ihnen genügend
Zeit, die Vor- oder Nachteile ausgiebig
zu testen. Nach einem Neustart des Gerätes
ist wieder der ursprüngliche von Google gelieferte
Kernel auf dem Gerät.
Der Franco Kernel
Der Franco Kernel dürfte manchem Leser
vom Galaxy Nexus, Galaxy S3 oder Nexus 7
bekannt sein. Er zeichnet sich auch in der
Version für das Nexus 4 durch seine Stabilität
und die Integration der neuesten
Patches von Qualcomm
aus (deutlich bessere Akkulaufzeit
ohne msm_hsic_host-
Wakelocks).
Um die hier beschriebenen
Schritte am Smartphone
nachzuvollziehen, benötigen
Sie das Nexus 4 Toolkit
[LINK 1]. Es ersetzt langwierige
Konsolenbefehle durch eine
einfache und nachvollziehbare
Menünavigation. Das
Toolkit läuft unter Windows
und bringt alles mit, was benötigt
wird.
Nexus 4 Toolkit
Zunächst müssen Sie auf
dem PC das Toolkit und die
Treiber für das Nexus 4 installieren.
Beim ersten Start
fragt das Toolkit nach der
Android-Version. Diese finden
Sie unter Einstellungen | Über das Telefon
auf dem Nexus 4 finden (Abbildung 4).
Im ersten Schritt müssen Sie die Windows-
Treiber für das Nexus 4 installieren. Dazu
trennen Sie das Nexus vom PC und wählen
den Menüpunkt 1 im Toolkit aus (eine 1 eintippen
und die Enter-Taste drücken).
Ist Ihr Nexus 4 noch gesperrt, müssen Sie
den Bootloader öffnen. Dabei wird das
Nexus 4 auf die Werkseinstellungen zurückgesetzt!
Es empfiehlt sich also, vorher
sämtliche Daten zu sichern. Laden Sie das
Nexus 4 auf mindestens 80 Prozent auf, und
schalten es aus. Wenn es ausgeschaltet ist,
halten Sie die [Leiser]-Taste gedrückt und
schalten es über die [Power]-Taste wieder
ein. Es erscheint ein grün eingerahmter Start-
Schriftzug auf dem Nexus 4. Es befindet sich
nun im Fastboot-Modus (Abbildung 2).
Schließen Sie das Nexus 4 jetzt im Fastboot-Modus
über USB an den Windows-
Rechner an. Beim ersten Mal müssen Sie
warten, bis Windows die passenden Treiber
Abb. 1: Übersicht über das Toolkit. Die Zeile unter Fastboot Mode zeigt
die Kennung eines angeschlossenen Nexus 4 an.
100
April 2013
Android-User.de
Poweruser
Franco Kernel
installiert hat. Im Nexus-4-
Toolkit sehen Sie dann in der
sechsten Textzeile von oben
unter Fastboot-Mode eine
Kombination aus Zahlen und
Buchstaben: Das ist die Kennung
des Nexus 4 und der
Beweis dafür, dass es richtig
erkannt wurde (Abbildung
1). Sollte das nicht der Fall
sein, müssen Sie das Toolkit
neu starten. Bringt auch das
keine Besserung, kann es
hilfreich sein, die Treiber erneut
zu installieren, einen
anderen USB-Port zu verwenden
oder ein anderes
Kabel auszuprobieren. Android
User empfiehlt, stets das USB-Kabel des
Herstellers einzusetzen, da es damit erfahrungsgemäß
keine Probleme gibt.
Nun wählen Sie den Menüpunkt 3 des
Toolkits (Unlock or Re-Lock your Bootloader),
geben eine "1" ein und bestätigen durch die
Eingabe von yes, um den Bootloader zu entsperren.
Alle Daten werden gelöscht!
Abb. 2: Das Nexus 4 im Fastboot-
Modus. Jetzt kann es per USB mit
dem PC verbunden werden.
Abb. 3: Hier wählen Sie den als .img-Datei vorliegenden Kernel zum
Booten aus.
Franco Kernel installieren
Ist der Bootloader geöffnet, laden Sie den
Kernel als .img-Datei herunter. Dazu rufen
Sie die Seite des Entwicklers auf [LINK 2] und
speichern die aktuellste Version (aktuell
boot‐r72.img) in den Ordner put_img_files_
to_flash_here des Nexus 4 Toolkits. Sie finden
den Ordner unter C:\Google Nexus 4
ToolKit, sofern kein anderes Verzeichnis gewählt
wurde. Wir verlinken hier absichtlich
keine spezifische Kerneldatei, weil Google
kurz vor Redaktionsschluss das Update für
Android 4.2.2 ausgeliefert hat, was natürlich
auch einen neuen Franco-Kernel mit sich
zieht. Das Nexus 4 wird nun wieder in den
Fastboot-Modus versetzt und das Toolkit gestartet.
Nach Auswahl der
Android-Version wählen
Sie dieses Mal Punkt 11
Boot or Flash .img Files to
Device. Im folgenden
Menü sollte der Name der
in den Ordner put_img_
files_to_flash_here gelegten
Datei zu finden
sein, also zum Beispiel
boot‐r72.img. Tippen Sie
den Dateinamen ein, und
bestätigen Sie mit [Enter].
Dann wählen Sie den
Menüpunkt 1 Boot und
bestätigen die nun erscheinende
Sicherheitsfrage
mit yes – fertig! Das
Nexus 4 startet nun mit dem Franco Kernel
neu. Ob alles geklappt hat, lässt sich wieder
unter Einstellungen | Über das Telefon überprüfen:
Unter Kernel-Version sollte nun der
Schriftzug franco.kernel zu lesen sein.
Dieser Kernel ist jetzt gebootet, nicht geflasht.
Das was hier nach James Bond klingt
bedeutet im Klartext, dass der nun laufende
Franco-Kernel nur so lange seinen Dienst
verrichtet, wie das Nexus 4 angeschaltet
bleibt. Nach einem Neustart geht er verloren,
lässt sich aber jederzeit wieder neu booten
oder permanent flashen.
Lust auf mehr?
Sie werden bemerken, dass der Franco Kernel
gegenüber dem Original-Kernel von
Google einige Verbesserungen enthält. Um
den vollen Umfang zu nutzen, lohnt es sich,
das Nexus 4 für eine feste Installation zu rooten.
Auch das Rooten erledigen Sie bequem
aus dem Nexus-4-Toolkit heraus. Anschließend
holen Sie sich bei Google Play die App
Franco.Kernel Updater [LINK 3]. Sie installiert
automatisch den neuesten stabilen Kernel
und erlaubt individuelle Anpassungen
an der Vibrationsstärke,
den Displayfarben
oder CPU-Taktfrequenz. Im
Übrigen funktioniert der
Franco-Kernel auch mit dem
Custom-ROM CyanogenMOD
10.1. Mit der beschriebenen
Methode können Sie zudem
auch in ein als .img-Datei
vorliegendes Custom-Recovery
booten und auf diese
Weise Custom-ROMs installieren,
ohne die Recovery-
Partition des Nexus 4 dauerhaft
zu verändern. ● ● ●
Abb. 4: Auf dem Nexus 4 ist jetzt der
Franco-Kernel gebootet – bis zum
nächsten Reboot.
Alle
Links>
www.android- user.de/qr/28753
Android-user.de April 2013 101
Poweruser
ROM-Küche
News und Tipps zu Custom-ROMs
ROM-Küche
Die Android-Community ist riesig. Für so gut wie jedes Android-Gerät
gibt es im Netz zahlreiche Custom-ROMs. Die
ROM-Küche soll Ihnen News aus der ROM-Szene liefern und
Tipps zu guten ROMs geben. Christoph Langner
Jelly Beans für Touchpad
Die Entwicklung von CyanogenMod auf dem
HP Touchpad geht stetig,
aber auch etwas langsam
voran. „Offiziell“ steht die
Firmware immer noch bei
CM9 mit Android „Ice Cream
Sandwich“ als Basis. Inoffiziell
gibt es aber auch Jelly
Bean z.B. in Form von CyanogenMod
10 für das Touchpad
aufbereitet.
Empfehlenswert wäre hier
etwa ein Remix aus AOKP
und CM10 [LINK 1] oder auch
Schizoid [LINK 2]. Unter diesen
ROMS läuft das Touchpad
ähnlich stabil wie mit CM9,
dafür bietet die Firmware
Neuerungen wie etwa
Google Now. Sound, WiFi,
Bluetooth, und auch die Kamera
werden unterstützt,
wenn auch die Kamera ab
und an noch Schwierigkeiten bereitet.
Ganz Mutige können sich auch bereits an
einem Pre-Alpha-Build von Android 4.2.1 auf
dem Touchpad versuchen
[LINK 3]. Hier sollten
Sie allerdings noch
nicht zu viel erwarten.
Sound, Video-Playback
oder die Hardwarebeschleunigung
wurden noch nicht
implementiert.
HP
PalaTool für
Galaxy S3
Viele Hersteller bauen
in die Firmware ihrer
Smartphones Apps
und Features ein, die
ein Teil der Käufer gar nicht erst auf dem
Handy haben möchten. Samsung etwa integriert
ein eigenes Account-
System, eigene Apps oder
einen Cloud-Speicher in
seine Systeme. Aber auch
Custom-ROM-Köche stopfen
gerne ihre ROMs mit
Apps voll, von denen sie
meinen, unverzichtbar zu
sein. Oft lassen sich diese
Komponenten nur über
Root-Zugriff im Dateisystem
entfernen.
PalaTool [LINK 4] (kurz
für Paladin Tool) automatisiert
das Entfernen von
„Bloatware“ auf dem
Samsung Galaxy S III
i9300. Das Tool für den
Recovery Modus des Handys
entfernt auf Wunsch
Samsung-Apps oder Kies,
baut Komponenten aus
Android 4.2 wie eine aktuelle Version der
Gmail-App oder die Tastatur in die Firmware
ein oder übernimmt auch die vom Nexus-4-
Handy bekannten Schriftarten, Hintergründe
oder Boot-Animationen.
Abb. 1: Mit dem PalaTool entfernen
Sie ungewünschte Software von
Ihrem Samsung-Handy.
SuperNexus für Galaxy S2
und S3
Schmeckt Ihnen schlichtes Vanille-
Eis ohne viel Tam Tam auch am
besten? Dann sind Sie vielleicht
auch ein Fan von Vanilla-Android, also einer
gegenüber dem Original-Android – wie es auf
den Nexus-Geräten zu finden ist – unveränderten
Android-Installation.
SuperNexus [LINK 5] für die Galaxy-Handys
S II , SIII und das Note von Samsung macht
genau das. Die Entwickler der Firmware nehmen
den Original-Sourcecode von Google,
Android-User.de
Abb. 2: Durch das Pie-Menü von Paranoid Android
3+ haben Sie mehr Platz auf dem Schirm.
Poweruser
ROM-Küche
optimieren ihn, bauen den CyanogenMod-
Kernel ein und fügen noch Features wie
OpenVPN oder eine verbesserte Kamera ein.
Das Ergebnis ist ein Custom-ROM, das auf
der S-Reihe Samsungs eine sehr gute Figur
macht. Mit SuperNexus bekommen Sie das
topaktuelle Jelly Bean aufs Handy, werden
Touchwiz und sämtliche anderen Samsung-
Tweaks los und haben somit echtes „Nexus-
Feeling“ auf Ihrem Samsung-Androiden.
Paranoid Android 3+
Die Firmware Paranoid Android
[LINK 6] haben wir in Ausgabe 01/
2013 [LINK 7] ausführlich besprochen.
Sie ist nach wie vor – abseits der großen Projekte
wie CyanogenMod, AOKP – einer unserer
Geheimtipps, da sie versucht, den Tablet-
Modus von Android mit der Smartphone-Ansicht
zu verheiraten, ohne die Performance
außer Acht zu lassen. Mit der Fertigstellung
von Paranoid Android 3+ bekommt das
ROM nun ein beeindruckendes Feature.
Das Kuchen-/Pie-Menü ist ein vollständiger
Ersatz für die virtuellen Buttons, die man
mittlerweile bei vielen modernen Androiden
wie dem Nexus 4 oder auch bei Tablets sieht.
Das Menü bleibt
außer Sicht, bis
man es über eine
Geste in den Vordergrund
holt, so bleibt
mehr Platz auf dem
Touchscreen. Das von
Paranoid Android von
Grund auf in eigener
Regie entwickelte Menü
kann auf Wunsch von
allen vier Bildschirmkanten
eingeblendet werden, sodass
auch Linkshänder oder das
Handy-in-beiden-Händen-Halter
gut mit dem neuartigen
Menü zurechtkommen sollten.
Neben den obligatorischen Zurück-, Menüund
Home-Buttons blendet das Dock auch
Infos wie Uhr, WLAN-Stand, Benachrichtigungen
und Schalter ein. Das ROM gibt es
für zahlreiche Android-Smartphones und ‐Tablets,
eine vollständige Liste unterstützter
Androiden gibt es im Forum der XDA-Developers
[LINK 8]. Die aktuelle Version wurde bislang
jedoch nur für aktuelle Nexus-Geräte
und das Galaxy Nexus fertiggestellt [LINK 9].
Jelly Bean für Transformer
und Xoom
Das Asus Transformer TF101 war seinerzeit
eines der ersten Tablets, das mit einem optionalem
Tastaturdock zu einem Android-Notebook
verwandelt werden konnte. Dank dem
in der Tastatur enthaltenen Akku, gehörte es
in die Kategorie der absoluten Langläufer,
und aufgrund des leistungsstarken Tegra-2-
Chipsatzes von Nvidia ist es auch heute ein
gutes Arbeitsgerät, das sich vor aktuellen
Tablets nicht verstecken muss.
In der Vergangenheit glänzte Asus mit zügigen
Updates, doch eine Aktualisierung auf
Jelly Bean bleibt bisher aus. Doch wie so oft
können sich Android-User auf die Community
verlassen, das Team EOS hat auf Basis
von Android 4.2 ein tolles Custom-ROM für
das Transformer gebaut. Aufgrund der in dieser
Version eingeführten Benutzerverwaltung
für Android-Tablet bringt das ROM einen
echten Mehrwert mit.
Die Entwickler haben bei ihrem ROM ein
klein wenig an der Optik gedreht, so finden
Sie neben den Zurück-, Home- und Menü-
Buttons am unteren Bildschirmrand auch
eine zweite Leiste an der Oberkante des Tablets.
In diesem finden Sie die Status-Icons
wie auch die ausklappbaren Quicksettings
zur Steuerung häufig genutzter Funktionen.
Team EOS AOSP 2.0 [LINK 10] gibt es als fertige
Builds für das ursprüngliche
Transformer TF101 aber
auch für den Nachfolger
Transformer Prime TF201.
Die Entwickler kochen ihr
ROM zudem auch für das
Xoom-Tablet von Motorola
wie auch für das
Samsung Galaxy
Nexus.
● ● ●
Asus
Abb. 3: SuperNexus bringt Vanilla-
Android auf das Galaxy S2 oder S3.
Alle
Links>
www.android- user.de/qr/28546
Android-user.de April 2013 103
Poweruser
Galaxy Note 2 rooten
Samsung Galaxy Note 2 mit Toolkit rooten
Note 2
Samsung
die Apps auf diesen Modus vorbereitet sind –
was aktuell nur auf eine Reihe von Samsung-
Apps und den integrierten Browser zutrifft.
Wie macht man das
Galaxy Note II noch
besser? Am besten mit
Root-Rechten und/oder
auch einem Custom-
ROM. Wir zeigen Ihnen,
wie Sie das aktuelle
Note mit einem Toolkit
unkompliziert rooten.
Christoph Langner
Das Galaxy Note II [LINK 1] von
Samsung ist nicht nur das aktuell
größte Smartphone mit Android
4.1 auf dem Markt, es gehört auch
zu den stärksten bisher von uns getesteten
Androiden überhaupt. Die Benchmarks sprechen
hier eine klare Sprache, der Vierkern-
Prozessor „Exynos“ liegt mit knapp 18.000
Zählern beim AnTuTu-3-Benchmark und
etwas mehr als 1800 Punkten beim HTML5-
Test von Vellamo auf dem Performance-Level
eines HTC One X+ und sogar noch leicht vor
dem Galaxy S III aus demselben Hause.
Samsung Galaxy
Note 2
Allen Note-Geräten von
Samsung ist der S-Pen getaufte
Stylus gemein. Mit
diesem im Handy versenkbaren
und druckempfindlichen
Stift erstellen Sie
handschriftliche Notizen
oder malen und zeichnen
auf dem Display. Samsung
hat dem Note dazu extra
eine Reihe von Apps spendiert,
die auf die Nutzung
des S-Pens optimiert sind.
Nicht zu verachten ist
auch der mit einem Update
nachgelieferte Zweifenstermodus
der TouchWiz-Oberfläche.
Damit lassen sich
zwei Anwendungen gleichzeitig
neben- bzw. untereinander
darstellen, sofern
Root-Toolkit für Windows
Samsung gehört zu den Android-Herstellern,
die ihre Handys und Tablets zwar nicht wie
die Nexus-Geräte mit einem leicht zu öffnenden
Bootloader ausliefern, die Koreaner werfen
ambitionierten Android Usern allerdings
auch keine Knüppel zwischen die Beine. Von
daher verwundert es nicht, dass sich rund
um das noch relativ junge Smartphone in
Übergröße eine rege Community gebildet
hat, die praktische Tools wie das Samsung-
Galaxy-Note-2-Toolkit [LINK 2] entwickelt.
Das Toolkit ermöglicht es Ihnen, unter
Windows das Note II zu rooten, sodass Sie
Änderungen in den Tiefen des Systems vornehmen
oder gar Custom-ROMs installieren
Abb. 1: Suchen Sie zu Beginn des Toolkits die zu Ihrem Note-Modell passende
Buildnummer aus der Auswahl heraus.
104
April 2013
Android-User.de
Poweruser
Galaxy Note 2 rooten
können. Alternativ spielen Sie wieder eine
Original-Firmware ein oder machen das Rooten
rückgängig, sodass es im Falle eines
Hardware-Problems mit Sicherheit keine
Schwierigkeiten bei der Inanspruchnahme
der Gewährleistungsansprüche gibt.
Toolkit installieren
Das Note-2-Toolkit bringt in der von uns getesteten
Version 3.0 alles mit, um das Handy
unter Windows erfolgreich und ohne großen
Aufwand zu rooten. Sie müssen das Setup
des Programms nur aus dem Internet herunterladen
[LINK 3], die Datei Galaxy_Note2_
Toolkit_v3.0.0.exe ausführen und dem
Setup anschließend bis zum Ende folgen.
Im Toolkit müssen Sie in einem ersten
Schritt Ihr Note-2-Modell auswählen. Öffnen
Sie dazu die Einstellungen des Handys und
gehen dort ganz nach unten zu Info zu Gerät.
Dort finden Sie dann die Modellnummer
GT-N7100, sowie die Build-Infos im Stil von
JZO54K.xxxDLL7, die Sie zur Auswahl des
richtigen Modus im Toolkit benötigen. Das
Toolkit führt „DLL7“ nicht unter den „International
GSM“-Einträgen auf, Sie können jedoch
auch auf den „DLK7“-Eintrag zurückgreifen.
Wichtig ist, dass die Buildnummer
„JZO54K“ übereinstimmt.
Treiber installieren
Damit Sie auf Hardware-Ebene auf das
Handy zugreifen können, braucht Ihr Windows-PC
spezielle Treiber von Samsung.
Diese liefert entweder Samsungs Verwaltungssoftware
für Handys Kies [LINK 4] gleich
mit, alternativ installieren Sie diese Treiber
bequem über das Toolkit, ohne dass Ihr PC
mit dem Samsung-Tool belastet wird. Das
Toolkit bietet Ihnen die Installation gleich als
ersten Menüpunkt an, wählen Sie ihn aus,
stecken das Handy vom PC ab und folgen
dann der Installationsanleitung.
Das Note 2 rooten
Nach der Installation der Treiber sollten Sie
prüfen, ob Sie auf dem Handy bereits in den
Entwickler-Optionen der Einstellungen das
USB-Debugging aktiviert haben, falls nicht
holen Sie das bitte an dieser Stelle nach. Stecken
Sie danach das Handy einmal vom
Rechner kurz ab und wieder an, danach
sollte spätestens nach Ausführen des Menüpunkts
25. Refresh Main Menu die Seriennummer
des Handys unter „List of devices
attached“ im oberen Bereich erscheinen.
Nun machen Sie sich dazu auf, Ihr Galaxy
Note 2 endgültig zu rooten. Öffnen Sie im
Toolkit die Option 2. Root/UnRoot Options
und wählen anschließend den Eintrag 3.
ALL INONE aus, er installiert automatisiert
einen offenen Bootloader, ein alternatives
Recovery zur Installation von Custom-ROMs
und auch ein Root-Tool zur Steuerung der
Root-Zugriffe auf dem Handy. Das Toolkit
stellt Ihnen sowohl beim Recovery wie auch
beim Root-Tool jeweils zwei Optionen zur
Auswahl. Ob nun das bewährte Clockworkmod
Recovery oder das modernere TWRP
Touch Recovery bleibt Ihnen überlassen, wir
Abb. 2: In den Infos zum Gerät finden
Sie unter Android die Software-Informationen.
Abb. 3: Das Toolkit installiert die offiziellen Samsung-Treiber, ohne auf
Samsung-Kies zurückgreifen zu müssen.
Abb. 4: Die Option „ALLINONE“ spielt den Root-Patch in einem Rutsch
ohne weitere Nachfragen komplett auf das Handy ein.
Android-user.de April 2013 105
Poweruser
Galaxy Note 2 rooten
Abb. 5: Das Rootkit erklärt im Detail, was in ODIN3 an Optionen auszuwählen ist.
Kein Recovery?
Sollten Sie aus Versehen kein
Recovery-Image installiert
haben, so holen Sie dies unter 5.
Flash Custom Recovery nach.
Wählen Sie hier wieder unter
PDA das gewünschte Recovery
aus (wir empfehlen TWRP), warten
bis Odin3 gestartet wurde
und folgen dann erneut dem Anleitungstext
im Fenster des Toolkits.
Die Image-Datei recovery‐twrp‐2.3.2.3‐N7100.tar
finden Sie diesmal im Unterordner
Recovery.
Alle
Links>
www.android- user.de/qr/28579
bei Android User finden TWRP mittlerweile
sehr gelungen. Auch beim Root-Manager ist
es eher eine Frage des Geschmacks, ob Superuser
oder SuperSU ist egal, wir finden das
modernere SuperSU besser.
Das Toolkit startet nun das ODIN3-Tool
zum Installieren der gepatchten Boot- und
Recovery-Partitionen und zeigt Ihnen auch
gleich Informationen an, was zu tun ist.
Lesen Sie den Text aufmerksam durch, sollten
die Entwickler an dieser Stelle etwas seit
Erstellung dieses Beitrags geändert haben, so
erfahren Sie hier, wie es weitergeht.
Achten Sie nun darauf, dass in Odin3 nur
die Optionen Auto Reboot und F. Reset Time
aktiviert sind. Wählen Sie zudem unter PDA
aus dem Verzeichnis Root\
GT‐N7100 innerhalb des Installationsordners
des Toolkits die
Datei boot‐insecure‐dlk7‐recovery‐N7100.tar
aus. Achten
Sie an dieser Stelle bitte auf
das „recovery“ im Dateinamen,
es gibt in diesem Verzeichnis
auch eine Image-Datei
ohne diesen Zusatz, die kein
Recovery-Image enthält.
Ein Klick auf Start führt nun
das Rooten automatisiert aus.
Im Display des Handys erscheint
zwischendurch die
Meldung „Downloading… Do
not turn of target!!“, nehmen
Sie die Warnung bitte ernst,
und schalten Sie das Handy in dieser Phase
auf keinen Fall aus, sonst besteht die Gefahr,
dass Sie Ihr Handy nur noch als Türstopper
verwenden können.
Nach einem Neustart des Handys ist der
kritische Part der Installation des offenen
Bootloaders und des freien Recovery-Systems
überstanden, und das Toolkit spielt automatisch
die restlichen Komponenten des kompletten
Root-Patches ein. Am Ende führt das
Handy wieder einen Neustart durch.
Im App-Drawer sollten Sie nun mit
SuperSU eine zusätzliche App zur Steuerung
der Root-Zugriffe haben, sodass Sie in Zukunft
Root-Apps wie AdBlock oder aWall+
auf Ihrem Handy nutzen können. Zudem
landen Sie von nun an auch automatisch im
leistungsfähigen TWRP-Recovery-Modus,
wenn Sie das Handy aus- und über die Tastenkombination
[Lauter]+[Power]+[Home]
wieder einschalten.
Custom-ROMs sinnvoll?
Abseits der Root-Rechte auf dem Handy,
steht es Ihnen nun frei, über TWRP ein Custom-ROM
für das Note 2 zu installieren. Auf
XDA Developers [LINK 5] finden Sie eine Liste
mit mehr als 20 verschiedenen ROMs für das
Gerät, auch der Klassiker CyanogenMod ist
hier – wenn auch noch nicht in einer inoffiziellen
Version – vertreten.
Beachten Sie aber, dass Ihnen ohne
Samsungs eigene Benutzeroberfläche Touch-
Wiz einer der großen Pro-Punkte für das
Note fehlt. Schließlich machen die für die
Stifteingabe und den Zweifenstermodus optimierten
Samsung-Apps den Reiz an den
Note-Geräten aus. Suchen Sie sich daher besser
eines der TW-Based ROMs aus, die aufbauend
auf TouchWiz weitere Features in
das Note-ROM einbauen.
● ● ●
Abb. 6: Das TWRP-Recovery lässt sich über große Tasten auch mit
dem Finger über den Touchscreen bedienen.
106
April 2013
Android-User.de
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Dev Corner
Zeiterfassung, Teil 1
Zeit- und Ortserfassung mit Android, Teil 1
Zeit-
geschichtendmstudio, 123RF
Da die meisten der
aktuell verkauften
Smartphones und Tablet-PCs
unter dem
Betriebssystem Android
laufen, erhalten Sie in
diesem und in folgenden
Artikeln eine beispielorientierte
Einführung
in die Programmierung
der Geräte
anhand einer Zeiterfassungs-App.
Ralf Kirschner
Zeiterfassung
Da der Autor das Beispiel aus
diesem Artikel deutlich erweitert
hat und als ZeitOrtErfassung im
Google PlayStore unter [LINK 1]
zum Download anbietet, können
Sie sich schon jetzt ein Bild
davon machen, was Sie in diesem
Artikel erwartet. Die fertige
App kostet 79 Cent, den Quellcode
zu diesem Workshop finden
Sie auf der Android User
Homepage zum freien Download
[LINK 5].
Eine eigene App zu programmieren,
ist unter Android denkbar einfach:
Es genügt, das Android SDK und
einige andere Komponenten ohne
kostenpflichtige Registrierung herunterzuladen,
um Apps auf dem eigenen Smartphone
testen zu können. Grundsätzlich sollte man
aber über Grundkenntnisse in der Programmiersprache
Java verfügen und auch schon
mal etwas von der Entwicklungsumgebung
Eclipse gehört haben.
Voraussetzungen
Neben einem entsprechenden Smartphone
oder Tablet-PC mit Android-Betriebssystem
benötigen angehende App-Entwickler selbstverständlich
zunächst einmal einen PC mit
Windows-, Linux- oder
Mac OS X als Betriebssystem.
Darüber hinaus sollte
auf dem Entwicklungsrechner
die Programmiersprache
Java installiert
sein, und zwar nicht nur
als Runtime-Umgebung
(JRE), sondern als Java-
Development-Kit (JDK).
Besitzer eines unter Mac
OS X laufenden PCs haben
es hier etwas einfacher:
Hier ist beides normalerweise
bereits werksseitig
installiert. Unabhängig
vom Betriebssystem sollten
Sie daher zunächst auf
Ihrem PC ein Terminal öffnen
und die beiden folgenden
Befehle eingeben:
java ‐‐version
javac ‐version
Sollte der zweite Befehl
eine Fehlermeldung zurückliefern,
ist das Java
Development Kit (JDK) nicht korrekt installiert.
Dann sollten Sie die Internetseite [LINK 2]
besuchen und Java für Entwickler in der Variante
Java SE herunterladen. Nach der Installation
sollte der Befehl javac ‐‐version
keine Fehlermeldung mehr liefern. Nun geht
es darum, die etwa 180 MB große Entwicklungsumgebung
Eclipse classic von der Internetseite
[LINK 3] herunterzuladen und zu entpacken.
Da wir aber für Android entwickeln
wollen, müssen wir uns noch das etwa 30
MB große Android SDK von [LINK 4] herunterladen
und installieren.
Anschließend finden Sie im Startmenü
einen Eintrag mit dem Namen Android SDK
Tools. Darunter gibt es auch einen Startmenü-Eintrag
für den SDK Manager, der die
Abb. 1: Der Android SDK Manager mit den verfügbaren Plattformen unter
Windows. Die Plattformen lassen sich einzeln herunterladen.
108
April 2013
Android-User.de
Dev Corner
Zeiterfassung, Teil 1
tatsächlich benötigten Komponenten aus
dem Internet herunterlädt. Da jedes Android-
Smartphone oder ‐Tablet mit einer entsprechenden
Version der Android-Plattform arbeitet,
müssen Sie sich noch die entsprechende
Plattform herunterladen.
Da noch viele Smartphones mit der Version
2.3.x. ausgestattet sind, ist es sinnvoll, alle
Plattformen ab Android 2.3 mit dem SDK
Manager herunterzuladen. Auch die Installation
des Google USB Drivers, welcher unter
dem Punkt Extras steht, kann nicht schaden,
wenn man seine Anwendung nicht nur im
Emulator testen möchte. Unter Linux und
Mac OS X fällt dieser Teil weg, da hier die benötigten
Treiber von Haus aus integriert sind.
Samsung-Nutzer benötigen eventuell noch
die Software Kies, wenn der generische Treiber
von Google das Gerät nicht erkennt.
Nachdem sich nun das Java Development
Kit, Eclipse Standard und das Android SDK
auf dem Entwicklungsrechner befinden, ist
es an der Zeit, die beiden Letztgenannten
miteinander bekannt zu machen. Dies geschieht
mittels des sogenannten ADT Plugin
for Eclipse. Starten Sie Eclipse, wählen Sie
dort Help | Install New Software… Es erscheint
der in Abbildung 2 gezeigte Dialog.
Hier wählen Sie Add und tragen im darauf
folgenden Dialog Add Repository neben
Name ADT Plugin und https:// dl‐ssl. google.
com/ android/ eclipse/ neben Location ein.
Abschließend muss das ADT Plugin in Eclipse
noch folgendermaßen konfiguriert werden:
Window | Preferences | Android auswählen
und die SDK Location einstellen, wie
beispielsweise in Abbildung 3 gezeigt. Die
Vorgehensweise unter Mac OS X und Linux
ist ähnlich.
Abb. 2: Bekanntmachung des ADT Plugins mit Eclipse.
Abb. 3: Die Konfiguration des ADT Plugins in Eclipse.
Das Beispielprojekt
Wir wollen in diesem Workshop eine kleine
App schreiben, die nach dem Start das aktuelle
Datum und die aktuelle aber editierbare
Uhrzeit anzeigt. Zusätzlich soll es ein Textfeld
geben, in welches eine Bemerkung geschrieben
werden kann. Darüber hinaus soll
es folgende Buttons geben:
• Speichern: Um die Eingabe in eine Datei
mit Namen zeit.txt auf dem Smartphone
abzuspeichern.
Abb. 4: So sieht das Beispielprojekt in der Simulationsumgebung zur Laufzeit aus.
Android-user.de April 2013 109
Dev Corner
Zeiterfassung, Teil 1
Abb. 5: Über diese vier Schritte wählen Sie die Projekttypen aus.
Listing 1: Die angepasste Manifest-Datei
• Inhalt bearbeiten: Um den Inhalt der Datei
zeit.txt auf dem Smartphone nachträglich
bearbeiten zu können.
• Zeitdatei hochladen: Um die Datei zeit.
txt über eine WLAN-, GSM- oder UMTS-
Verbindung mittels des FTP-Protokolls auf
einen Webserver zu übertragen.
• Zeitdatei löschen: Um die Datei zeit.txt
auf dem Smartphone zu löschen.
Anwendungsszenarios könnten beispielsweise
eine Stechuhr-Funktion sein. Vertreter
könnten so erfassen, wann sie welchen Kunden
besucht haben und abends die Datei auf
den Firmenserver hochladen. Abbildung 4
zeigt, wie so eine Anwendung unter Android
2.3 aussehen könnte. Wählen Sie dazu zunächst
File | New | Other… in Eclipse. Nun
sollten Sie nacheinander die in Abbildung 5
gezeigten Dialoge sehen.
Wichtig ist hier, dass Android Project ausgewählt
wird, woraufhin Fenster erscheinen,
in denen der Projektname, die zu verwendende
SDK-Version sowie der Paketname angegeben
werden müssen. Öffnen Sie anschließend
den Package Explorer über Window
| Show View, sehen Sie das Grundgerüst
des Android-Projektes: Im Ordner src befinden
sich die Quelltexte, während sich im
Ordner res die Ressourcen-Dateien, wie
Icons, Layout-Dateien und für die Internatio-
110
April 2013
Android-User.de
Dev Corner
Zeiterfassung, Teil 1
Abb. 6: Der Graphical Layout Designer des ADT Plugins in Eclipse hilft beim Planen der grafischen Oberfläche.
nalisierung von Apps nötigen Strings befinden.
Die Datei AndroidManifest.xml ist die
zentrale Beschreibungsdatei der Anwendung,
welche unter anderem Informationen über
deren Bestandteile, die Rechte der App und
die erforderliche Android-Version enthält.
Erstellen der App-Oberfläche
Die Datei main.xml im Ordner res/layout beschreibt
die grafische Oberfläche der App.
Das ADT-Plugin für Eclipse enthält einen
komfortablen Designer. Hier können Sie auch
die Bildschirmgröße und ‐Ausrichtung auswählen,
damit Sie beim Oberflächendesign
ein Gefühl für die Bildschirmgröße haben.
Anschließend ziehen Sie die benötigten Buttons
und Labels aus der Widget-Box per
Drag-and-Drop auf das Formular, sodass es
der Abbildung 6 ähnlich sieht.
Damit die Programmoberfläche auch dann
bedienbar bleibt, wenn das mobile Gerät im
Querformat gehalten wird, empfiehlt es sich,
unterhalb von res noch ein Verzeichnis layout-land
anzulegen und dort die Layout-Dateien
für das Querformat zu hinterlegen.
Damit Sie später die Quelltexterläuterungen
nachvollziehen können, empfehlen wir
Ihnen, die Elemente auf dem Formular wie in
der Outline-Anzeige rechts in Abbildung 6
gezeigt, zu benennen. Den recht simplen
Aufbau des zweiten Formulars der App, dem
Formular bearbeiten.xml, entnehmen Sie
dem Download-Archiv unter [LINK 5] auf der
Android-User-Homepage.
der mit dem standardmäßigen ADT-Projektassistenten
erstellten Datei AndroidManifest.
xml folgende Änderungen erforderlich:
• Dem XML-Knoten manifest sind die Berechtigungen
android.permission.WRITE_
EXTERNAL_STORAGE und android.permission.INTERNET
hinzuzufügen.
• Unterhalb des XML-Knotens application
ist ein weiterer Activity-Knoten mit dem
Namen BearbeitenActivity für den Bearbeiten-Dialog
hinzuzufügen.
Listing 1 zeigt die angepasste Manifest-Datei.
App-Funktionalitäten
In der vom ADT-Projektassistenten erstellten
Datei ZeiterfassungActivity.java muss
eine statische globale Variable zeitdatei
Listing 2: Initialisierung der Widgets und Buttons
zeit = (TimePicker) findViewById(R.id.timePicker1);
zeit.setIs24HourView(true);
zeit.setCurrentHour(new java.util.Date().getHours()); //Workaround falsche
24‐Std.‐Darstellung
Statuslabel = (TextView) findViewById(R.id.textViewStatus);
bemerkung = (EditText) findViewById(R.id.editText1);
Button btnSpeichern = (Button) findViewById(R.id.btnSpeichern);
btnSpeichern.setOnClickListener(new OnClickListener() {
@Override
public void onClick(View v) {
Änderungen am Manifest
Da die App auch auf Datei- und Netzwerkfunktionalitäten
zurückgreifen soll, sind in
});
}
speichern();
Android-user.de April 2013 111
Dev Corner
Zeiterfassung, Teil 1
Alle
Links>
www.android- user.de/qr/28838
mit dem Pfad der Zeitdatei auf dem Smartphone
angelegt werden, wobei der Pfad je
nach Smartphone-Modell auch anders lauten
könnte. In der auszugsweise im Listing 2 gezeigten
Prozedur onCreate der ZeiterfassungActivity
werden die im Graphical Layout
Designer erstellten Widgets initialisiert
Listing 3: Das Speichern der eingegebenen Daten
public void speichern() {
System.out.println("Speichern wurde angeklickt");
meldung=String.format("%02d.%02d.%04d %02d:%02d %s\r\n",
datum.getDayOfMonth(),datum.getMonth()+1,datum.getYear(),
und mit Leben gefüllt. Die eigentliche Funktionalität
zum Speichern der eingegebenen
Daten offenbart Listing 3. Damit es möglich
ist, die erfasste Zeitdatei auf einen Webserver
zu übertragen, benötigen Sie die commons.
net-Bibliothek des Apache-Projekts, die auch
FTP-Funktionen enthält und unter der Internetadresse
[LINK 6] heruntergeladen werden
kann. In den Projekteigenschaften wird die
commons.net-Bibliothek unter Java Build
Path | Libraries eingebunden und in der ZeiterfassungActivity
mit
import org.apache.commons.net.ftp.*;
zeit.getCurrentHour(),zeit.getCurrentMinute(),bemerkung.getText().toString());
FileWriter fw;
try {
fw = new FileWriter(zeitdatei,true);
fw.write(meldung);
fw.close();
finish();
} catch (IOException el) {
el.printStackTrace();
meldung="Fehler beim Schreiben der Datei.";
System.out.println(meldung);
new AlertDialog.Builder(this)
.setTitle(R.string.app_name)
.setMessage(meldung)
.setPositiveButton(android.R.string.ok,null).show();
}
}
Listing 4: Hochladen der Zeitdatei
public void hochladen() {
if (erg) {
meldung="Hochladen wurde
meldung="hochladen
angeklickt";
erfolgreich";
System.out.println(meldung);
} else {
mFTPClient = new FTPClient();
begzeit = new
meldung="hochladen nicht
SimpleDateFormat("HH:mm:ss").
erfolgreich";
format(new Date()) + " : ";
}
boolean erg=ftpConnect("www.
Statuslabel.setText(begzeit +
server.de","user","kennwort",21); //
meldung);
Hier eigene Server‐Angaben eintragen!
erg=ftpDisconnect();
if (erg) {
meldung="ftpConnect
if (erg) Toast.makeText(this,
erfolgreich";
"ftpDisconnect erfolgreich", Toast.
LENGTH_SHORT).show();
System.out.println(meldung);
} else {
Statuslabel.setText(begzeit +
meldung);
meldung="ftpConnect nicht
erfolgreich";
erg=ftpUpload(zeitdatei,"zeit.txt","/
System.out.println(meldung);
subdir"); // Hier eigenes
Statuslabel.setText(begzeit +
Unterverzeichnis eintragen!
meldung);
begzeit = new
}
SimpleDateFormat("HH:mm:ss").
format(new Date()) + " : ";
}
importiert. Listing 4 zeigt die Prozedur zum
Hochladen der Zeitdatei auf den Server,
wobei Sie allerdings noch Ihre eigenen FTP-
Server-Angaben an den gekennzeichneten
Stellen eintragen müssen.
Eine auf diese Weise erstellte App lässt
sich nun im Emulator des Android SDK oder
auf einem per USB verbundenen Smartphone
oder Tablet testen. Um die App im Emulator
zu testen, müssen Sie zunächst aus Eclipse
mittels Window | AVD Manager ein Android
Virtual Device erstellen und aus dem gleichen
Dialogfenster auch starten. Für den Test
auf einem echten Smartphone müssen Sie
auf dem Smartphone unbedingt unter Einstellungen
|Anwendungen | Entwicklung |
USB-Debugging einen Haken setzen. Der eigentliche
Start der App wird mittels Run |
Run As | Android Application aus Eclipse heraus
veranlasst. Im Dialog Android Device
Chooser können Sie sehen, welche gestarteten
Emulationsumgebungen und/oder per
USB angeschlossenen Geräte zum Testen zur
Verfügung stehen und sich das jeweils passende
(virtuelle) Gerät aussuchen. Das Beenden
einer laufenden App erfolgt in der Regel
durch (teilweise mehrfaches) Betätigen des
Zurück-Buttons.
Fazit und Ausblick
Wie Sie sehen, ist es gar nicht so schwierig,
eine eigene App für Android zu schreiben.
Eine gute App-Idee vorausgesetzt, steht nach
ausgiebigen Tests auch einer Vermarktung
bei Google Play nicht mehr viel entgegen. Sie
müssen Ihre App nur noch als Signed Application
Package mittels der Android Tools exportieren
und verteilen. In der kommenden
Ausgabe von Android User erfahren Sie, wie
Sie für den Endanwender veränderbare Einstellungen
(zum Beispiel den Servernamen)
integrieren und mittels der GPS und der
Google Geocoding API die Position und falls
verfügbar auch die Adresse ermitteln. ● ● ●
112
April 2013
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Die nächste Ausgabe von Android User erscheint am 4. April und
dreht sich im Fokus um das Thema Sicherheit.
Bestellen Sie jetzt ein Abo (auch als digitale Version im PDF-Format
erhältlich), um keine Ausgabe zu verpassen!
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Wir suchen Sie!
Wir sind ständig auf der Suche nach
Autoren und interessanten Artikeln
rund ums Thema Android. Sie müssen
über keine besonderen Schreibtalente
verfügen, um für uns zu schreiben,
aber Sie müssen uns etwas erzählen
wollen, das Sie besonders interessant
finden: eine tolle App, die Sie nutzen
oder erst kürzlich entdeckt haben, ein
paar besondere Kniffe und Tipps, oder
wie Sie Ihr Android-Phone zum
Beispiel zu einem U-Boot umgebaut
haben. Wir freuen uns auf Ihren
Vorschlag!
Sie erreichen uns unter der Adresse:
redaktion@android-user.de
MARKEN / WARENZEICHEN
Android User ist eine Publikation der
Medialinx AG und steht in keiner Verbindung
zu Google. Android ist ein Warenzeichen von
Google Inc. Sämtliche Marken, eingetragene
Waren zeichen und Produkt namen sind Eigentum
des jeweiligen Inhabers. Sollten wir
ein Marken- oder Warenzeichen irrtümlich
benutzt oder einen Copyright-Hinweis übersehen
haben, teilen Sie uns das bitte per Mail
an redaktion@android-user.de mit, damit wir
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Impressum ISSN: 2192-9033
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http://www.android-user.de
E-Mail
Redaktion:
Abo:
Chefredakteur (v. i. S. d. P.)
Marcel Hilzinger
Redaktion
Arnold Zimprich, Christoph Langner, Christian
Ullrich, Marcel Hilzinger, Thomas Leichtenstern
Autoren dieser Ausgabe
Arnold Zimprich , Christoph Langner, Christian
Ullrich, Jasmin Bauer, Jörg Voss, Marko
Dragicevic, Marko Rogge, Marcel Hilzinger, Martin
Lennertz, Mirko Mahlberg, Patrick Neef, Peer
Kintrup, Samuel Groesch, Simon Vetter,
Ralf Kirschner, Thomas Leichtenstern,
Grafik
Judith Erb (Design und Layout), Kristina Fleischer
Titelgestaltung
Judith Erb
Bildnachweis
sxc.hu, 123rf.com, fotolia.de und andere
Sprachlektorat
Elke Knitter
Übersetzungen
Anne Lodyga, Ákos Tóth
Produktionsleitung
Christian Ullrich
Druck
Vogel Druck und Medienservice GmbH,
97204 Höchberg
Geschäftsleitung
Brian Osborn (Vorstand)
Hermann Plank (Vorstand)
Marketing und Vertrieb
Tel.: +49 (0)89 / 99 34 11 23
Anzeigenverkauf
D / A / CH
Petra Jaser
Tel.: +49 (0)89 / 99 34 11 24 • Fax: +49 (0)89 / 99 34 11 99
USA und weitere Länder
Ann Jesse
Tel.: +1 785 841 8834
Joanna Earl
Tel.: +1 785 727 5275
Es gilt die Anzeigenpreisliste vom 01.01.2013.
Abonnentenservice
Monika Jölly
D / A / CH
Telefon: +49 (0)7131 27 07-274
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Onlineshop
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Pressevertrieb
MZV Moderner Zeitschriften Vertrieb GmbH & Co. KG
Ohmstraße 1, 85716 Unterschleißheim
Tel.: 089/31906-0, Fax: 089/31906-113
Einzelheft- und Abopreise D,A,CH und EU
Android User Deutschland Österreich Schweiz Europa
Einzelpreis 5,90 Euro 6,70 Euro 11,80 Sfr 7,95 Euro
Jahresabo* 59,90 Euro 64,90 Euro 99,10 Sfr 79,90 Euro
*Android User erscheint monatlich
Schüler- und Studentenermäßigung: 20 Prozent
gegen Vorlage eines Schülerausweises oder
einer aktuellen Immatrikulationsbescheinigung.
Eine Haftung für die Richtigkeit von Veröffentli chungen
kann – trotz sorgfältiger Prüfung durch die Redaktion –
vom Verlag nicht übernommen werden. Mit der Einsendung
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