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GRATIS<br />
MUSIK-CD<br />
10 / 2013<br />
www.audio.de Deutschland 6,- €<br />
HIFI · SURROUND · HIGH END · MUSIK<br />
24<br />
Geräte<br />
HiFi<br />
Mobil!<br />
<strong>Made</strong> <strong>in</strong> <strong>Europe</strong><br />
Authentisch, ehrlich und gut: Neues HiFi aus der Alten Welt<br />
Rega RP8/Apheta/Aria: Analoge Perfektion Tsakiridis Röhren-Geheimtipp<br />
zum Freundschaftspreis Naim Nait XS2: Die Vollverstärker-Vollbedienung<br />
Sugden Die Sapphire-Kombi – Class A konsequent<br />
Focal Unglaublich sanft dank Le<strong>in</strong>en-Membranen<br />
15 Tracks von aktuellen Top-Alben!<br />
5<br />
6<br />
4<br />
1<br />
0<br />
2<br />
<strong>AUDIO</strong>phile<br />
Pearls Volume 5<br />
HEFTIG! PRÄZISE!<br />
6<br />
8<br />
9<br />
3<br />
7<br />
0<br />
7<br />
8<br />
1<br />
5<br />
Musik von:<br />
Dave Stewart<br />
Superdynamisches<br />
Gov’t Mule<br />
Tamikrest<br />
THX-Set Gloria von Jamo<br />
Matuto<br />
Gisle Torvik<br />
Plácido Dom<strong>in</strong>go<br />
Jonas Kaufmann ...<br />
5 Aktivmonitore von<br />
300-600 Euro<br />
Auch als Playlist auf<br />
Österreich € 6,70 - Schweiz sfr 12,00<br />
Spanien € 7,95 - BeNeLux € 7,00<br />
Griechenland € 9,00 - Italien € 7,95<br />
F<strong>in</strong>nland € 8,85 - Slowenien € 7,95
Die neue Excite X34. Wahres High-End für professionelle Hörer. www.dynaudio.de/excite<br />
Man kann sie<br />
nicht essen.<br />
Man kann sie<br />
nicht tr<strong>in</strong>ken.<br />
Man kann<br />
nicht mit ihnen<br />
kuscheln.<br />
Warum<br />
machen sie<br />
e<strong>in</strong>en trotzdem<br />
glücklicher<br />
als fast alles<br />
andere auf<br />
der Welt?<br />
Die neue<br />
Excite Serie.<br />
Wahre Musik,<br />
wie sie nur<br />
von Dynaudio<br />
kommt.<br />
All there is.
Bernhard Rietschel<br />
brietschel@wekanet.de<br />
KOMM MIT AUF DIE REISE<br />
Me<strong>in</strong>ung › EDITORIAL<br />
Zuhause im Wohnzimmer ist alles vom Fe<strong>in</strong>sten, über jedes Kabel hat man<br />
nachgedacht, jede Komponente nach reiflicher Überlegung ausgewählt, vielleicht<br />
auch schon e<strong>in</strong>- oder zweimal ausgetauscht, die Aufstellung sorgfältig optimiert.<br />
Und dann geht man auf Reisen, vielleicht ist man auch beruflich tage- oder<br />
wochenlang unterwegs, hat unter der Woche e<strong>in</strong> Zimmerchen am Arbeitsort oder<br />
pendelt e<strong>in</strong>fach jeden Tag e<strong>in</strong> Stunde mit der Bahn zum Job – und bef<strong>in</strong>det sich mit<br />
e<strong>in</strong>em Mal <strong>in</strong> der musikalischen Diaspora.<br />
Dabei ist es heute so leicht, praktisch se<strong>in</strong>e gesamte Musiksammlung immer dabei<br />
zu haben. Ke<strong>in</strong>e Angst – Sie müssen nicht gleich das ganze Abteil mit der neuen<br />
Audiophile Pearls Vol. 5 beschallen, auch wenn e<strong>in</strong>ige Titel darauf zum Aufdrehen<br />
verführen. Es gibt komfortable, geschlossene Kopfhörer von überragender Qualität<br />
und auch In-Ears, die so gut abdichten, dass niemand mitlauschen muss. Und es<br />
gibt Player, die sich über die Formatbeschränkungen locker h<strong>in</strong>wegsetzen. Nehmen<br />
Sie die Musik mit, die Sie hören wollen, <strong>in</strong> der Auflösung und dem Tonformat, das<br />
Sie auch zuhause nutzen. Die High-End-Taschenspieler von Fiio und Astell&Kern<br />
machen das möglich, und ihre Kopfhörer-Ausgangsstufen schrecken vor ke<strong>in</strong>em<br />
noch so anspruchsvollen Hörer zurück.<br />
Mobil-Edelplayer und zahllose neue Kopfhörer-Modelle s<strong>in</strong>d aber nur Teil e<strong>in</strong>er<br />
großen Produktwelt rund ums Hören unterwegs: Es gibt zum Beispiel akkubetriebene,<br />
kompakte Kopfhörer-Verstärker mit und ohne Digitale<strong>in</strong>gang. Oder DACs, die<br />
man wie e<strong>in</strong>en USB-Stick <strong>in</strong>s Laptop stecken kann – was auch immer man als<br />
Musikquelle verwenden will, es wird sich e<strong>in</strong> Weg f<strong>in</strong>den, echtes, seriöses HiFi<br />
daraus zu machen. Wir haben emsig bestellt und kamen bald vor lauter kle<strong>in</strong>en<br />
Kästchen und Schächtelchen nicht mehr <strong>in</strong> unsere Büros. Die 24 Tests, die Sie<br />
artgerecht kompakt auf 15 Seiten dieses Hefts f<strong>in</strong>den, s<strong>in</strong>d also schon das Resultat<br />
langer, mühsamer Vorab-Auswahl. Mit e<strong>in</strong>drucksvollem Ergebnis: Nie war bei<br />
e<strong>in</strong>em Mobil-Kopfhörertest das klangliche Niveau so hoch.<br />
Ob stationär oder mobil – Kopfhörer haben nun sogar ihre eigene Messe bekommen:<br />
die Can Jam <strong>Europe</strong> am 21. und 22. September im Zollvere<strong>in</strong> Essen (Infos<br />
unter www.canjam.de). Wir werden dabei se<strong>in</strong> und e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>teressanten Service<br />
mitbr<strong>in</strong>gen – vielleicht sieht man sich ja bald <strong>in</strong> Essen!<br />
Neben Kopfhörern haben wir natürlich auch spannendes Groß-HiFi <strong>in</strong> diesem Heft.<br />
Etwa e<strong>in</strong>e Class-A-Endstufe, die diesem Namen technisch wirklich zu 100%<br />
gerecht wird. Oder e<strong>in</strong>en Röhrenamp von Tsakiridis, der den griechischen Hersteller<br />
eigentlich schlagartig von se<strong>in</strong>em Underground-Geheimtipp-Status befreien sollte.<br />
Oder – me<strong>in</strong> Liebl<strong>in</strong>gsthema – die unglaublich gut kl<strong>in</strong>gende V<strong>in</strong>yl-Kette mit dem<br />
neuen Rega RP8 samt passendem System und Phono-Preamp. Der Spieler ist<br />
zwar bauartbed<strong>in</strong>gt nicht wirklich für Mobilbetrieb geeignet, dank konsequentem<br />
Leichtbau aber mühelos mit e<strong>in</strong>er Hand transportabel.<br />
Das wäre doch e<strong>in</strong> Thema fürs nächste Heft: Anlagen, die der Besitzer ohne Hilfe<br />
und mit nur e<strong>in</strong>em Mal Laufen umziehen kann.<br />
nu will ich’s<br />
aber wissen!<br />
Erweitern Nubert Boxen<br />
wirklich me<strong>in</strong>en Hörizont?<br />
Entdecke ich mit Nubert Boxen<br />
me<strong>in</strong>e Musik-Sammlung neu?<br />
S<strong>in</strong>d die preiswerten nuBoxen<br />
tatsächlich so klangstark?<br />
Können mich die Bässe der schlanken<br />
nuL<strong>in</strong>e 284 auch verblüffen?<br />
Kl<strong>in</strong>gt die ultrakompakte nuL<strong>in</strong>e 24<br />
echt soooo groß?<br />
Wie fühlen sich 20-Hertz-Bässe von<br />
e<strong>in</strong>em Nubert Subwoofer an?<br />
Wie fasz<strong>in</strong>ierend kl<strong>in</strong>gt High End mit<br />
den erschw<strong>in</strong>glichen nuVeros?<br />
Ist Heimk<strong>in</strong>o mit Nubert Surroundsets<br />
wirklich so spektakulär?<br />
Was begeistert tausende<br />
Kunden im Nubert<br />
Gästebuch?<br />
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den Nubert<br />
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die kompletten Versandkosten für alle Nubert Produkte!<br />
Bis dah<strong>in</strong> wünsche ich Ihnen viel Spaß mit dieser Ausgabe und unserer CD.<br />
Herzlichst, Ihr<br />
www.audio.de ›10 /2013<br />
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Günstig, weil direkt vom Hersteller ■ 4 Wochen Rückgaberecht<br />
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Schwäbisch Gmünd und D-73430 Aalen ■ Bestell-Hotl<strong>in</strong>e mit<br />
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Inhalt › <strong>AUDIO</strong> 10/2013<br />
Die Vollkommene:<br />
PLATTENSPIELER-KETTE<br />
VON REGA<br />
Wer A sagt... 46<br />
...me<strong>in</strong>t Class-A – zum<strong>in</strong>dest <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Verstärker-Diskussion.<br />
Die Endstufe <strong>in</strong> Sugdens Vor/End nutzt dabei e<strong>in</strong>e<br />
„Float<strong>in</strong>g”-Schaltung. Ob das den Klang beflügeln kann?<br />
Der Edle:<br />
LUA 4545 L RÖHREN-VOLL-<br />
VERSTÄRKER<br />
142<br />
132<br />
MAGAZIN<br />
8<br />
12<br />
News Neuer mobiler D/A-Wandler von<br />
Meridian # Denon präsentiert e<strong>in</strong>e<br />
highendige Stereo-Kombi # L<strong>in</strong>n bietet die<br />
Aktiv-Box Akubarik nun auch als Passive<br />
an # RHA aus Schottland bietet neue<br />
In-Ear-Hörer an # Smarte Boxenstative von<br />
Isoacoustics # Langer hat e<strong>in</strong>en hochwertigen<br />
Motor für Plattenspieler entwickelt #<br />
Platten-Riese Universal überlegt Meilenste<strong>in</strong>e<br />
der Pop-Musik als V<strong>in</strong>yl wieder neu<br />
aufzulegen.<br />
Szene HiFi-Events und Term<strong>in</strong>e<br />
RUBRIKEN<br />
3 Editorial<br />
73 Markt<br />
150 Bestenliste<br />
160 Leserbriefe<br />
160 Impressum<br />
162 <strong>Vorschau</strong><br />
LAUTSPRECHER<br />
14<br />
18<br />
14<br />
Test: Standlautsprecher<br />
Focals Aria 926 nutzt e<strong>in</strong>e neuartige<br />
Membran aus Naturfasern. Wie gut die<br />
Französ<strong>in</strong> mit ihren ungewohnt-schicken<br />
Treibern kl<strong>in</strong>gt, verrät der Exklusiv-Test.<br />
Vergleichstest: Kompaktboxen<br />
Aktiv-Fans aufgepasst: <strong>AUDIO</strong> testet fünf<br />
preiswerte Desktop-Lautsprecher mit<br />
<strong>in</strong>tegriertem Verstärker. Mit dabei: Modelle<br />
von Audioeng<strong>in</strong>e, Audio Pro, Focal,<br />
Wavemaster und Yamaha.<br />
Test: Surround-Set<br />
Wer e<strong>in</strong> Set für die Wiedergabe von<br />
Film-Sound sucht, wird mit dem Surround-<br />
System von Jamo glücklich werden. Dank<br />
THX-Zertifizierung punktet das Jamo<br />
zudem mit e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>fachen Setup.<br />
VERSTÄRKER<br />
26<br />
38<br />
46<br />
138<br />
Test: Vollverstärker<br />
Naim präsentierte drei neue Amps. Der Nait<br />
XS2 ist das mittlere Modell und lockt mit<br />
se<strong>in</strong>em erschw<strong>in</strong>glichen Preis. Was er<br />
klanglich zu bieten hat, verrät der Test.<br />
Test: Mobile KH-Verstärker<br />
<strong>AUDIO</strong> testet zehn kompakte Kopfhöreramps<br />
mit <strong>in</strong>tegriertem DAC für unterwegs.<br />
Test: Vor/End-Kombi<br />
Sugdens Sapphire Vor/End muss sich nicht<br />
vor der Konkurrenz verstecken: Klanglich<br />
spielen sie <strong>in</strong> der Top-Liga mit.<br />
Test: Röhrenvollverstärker<br />
Der Tsakiridis Aeolos will mit se<strong>in</strong>em Preis/<br />
Leistungsverhältnis neue Akzente setzen.<br />
4 www.audio.de ›10 /2013
3:15<br />
4:56<br />
3:34<br />
4:31<br />
3:30<br />
433:52<br />
3:26<br />
3:58<br />
3:29<br />
142<br />
DIGITAL-QUELLEN<br />
44<br />
ANALOG-QUELLEN<br />
54<br />
4:03<br />
: Allegro 2:47<br />
ras-Casado<br />
i<br />
tuttgart<br />
ngeldpr<strong>in</strong>zess<strong>in</strong>.de,<br />
yclassical.de. Foto: Archiv<br />
6:10<br />
3:07<br />
4:58<br />
4:41<br />
60:25<br />
<strong>AUDIO</strong>phile<br />
Pearls Volume 5<br />
Musik von:<br />
Dave Stewart<br />
Gov’t Mule<br />
Tamikrest<br />
Gloria<br />
Matuto<br />
Gisle Torvik<br />
Plácido Dom<strong>in</strong>go<br />
Jonas Kaufmann ...<br />
All rights of the producer and the owner of<br />
52<br />
<strong>AUDIO</strong>PHILE PEARLS VOL. 5<br />
Gut, wir s<strong>in</strong>d ja selbst Schuld daran: Mit Teil 4 unserer<br />
Gratis-CD-Reihe haben wir letzten Monat die Latte verdammt hoch gelegt. Aber<br />
wir haben alles gegeben und für „<strong>AUDIO</strong>phile Pearls Vol. 5“ erneut über 60<br />
M<strong>in</strong>uten Top-Musik von Rock über Jazz bis Klassik an Land gezogen. Daher sagen<br />
wir auch selbstbewusst: Leute, das D<strong>in</strong>g ist quasi genauso gut wie se<strong>in</strong> Vorgänger!<br />
Auch als Playlist auf<br />
Test: Röhrenvollverstärker<br />
Die zweite Röhre im Test: Der Lua 4545 L<br />
– e<strong>in</strong> ganz anderes Kaliber, das mit e<strong>in</strong>er<br />
besonders edlen Optik brilliert .<br />
Test: High-Res-Portis<br />
Nun kann der Astell&Kern AK100 nicht nur<br />
FLACs, sondern sogar DSDs abspielen<br />
– <strong>AUDIO</strong> prüft nach. Doch der FiiO X3 will<br />
ihm zum<strong>in</strong>dest <strong>in</strong> Sachen FLAC-Wiedergabe<br />
Paroli bieten – ob ihm das gel<strong>in</strong>gt?<br />
Test: Plattenspieler Vor/End<br />
Die Rega-Kette besteht dem Laufwerk RP8,<br />
dem „Apheta”-MC und dem Preamp „Aria”.<br />
Womöglich der Dreiklang für LP-Genuss?<br />
<strong>AUDIO</strong>phile<br />
Pearls<br />
Volume 5<br />
the recorded music reserved. Unauthorized copy<strong>in</strong>g, public performances and broadcast<strong>in</strong>g prohibited. Promotional copy – not for sale. <strong>AUDIO</strong> 10/13 This compilation (P) 2013 WEKA MEDIA PUBLISHING GmbH. GEMA. <strong>Made</strong> by Optimal Media, Germany<br />
29<br />
KOPFHÖRER<br />
44<br />
REPORT<br />
58<br />
WENIGER IST MEHR?<br />
Preiswerte Boxen mit eigenem<br />
Verstärker? Immer her damit! Doch ob<br />
die fünf Kle<strong>in</strong>en im Test auch hifidelen<br />
Ansprüchen gerecht werden?<br />
18<br />
Vergleichstest: Mobile Kopfhörer<br />
<strong>AUDIO</strong> testet satte zwölf Kopfhörermodelle<br />
für unterwegs auf Herz und Nieren! Mit<br />
dabei s<strong>in</strong>d On-, wie auch In-Ear-Hörer von<br />
bekannteren, und exotischeren Herstellern.<br />
Heft-CD: <strong>AUDIO</strong>phile Pearls Vol. 5<br />
Folge 4 unserer Gratis-CD-Serie ist noch <strong>in</strong><br />
aller Munde, da folgt auch schon die fünfte<br />
Ausgabe der beliebten Reihe „<strong>AUDIO</strong>phile<br />
Pearls”. Wie immer gibt es exquisite<br />
Hörproben aktueller Top-Alben aus Pop,<br />
Rock, Jazz und Klassik. Außerdem:<br />
Firmenportrait des Heft-CD-Sponsors<br />
und amerikanischen Lautsprecherherstellers<br />
SVS.<br />
MUSIK<br />
58<br />
59<br />
62<br />
65<br />
66<br />
68<br />
69<br />
IM TEST<br />
ENDSTUFEN<br />
Sugden Sapphire FBA-800 .................46<br />
KOMPAKTBOXEN<br />
Audioeng<strong>in</strong>e 5+, Audio Pro Addon T12,<br />
Focal XS Book Wireless, Wavemaster<br />
Two, Yamaha HS 8 ...............................18<br />
KOPFHÖRERVERSTÄRKER<br />
ADL X1, Audioeng<strong>in</strong>e D1, Audioquest<br />
Dragonfly, Av<strong>in</strong>ity USB DAC Mobile,<br />
FiiO Alpen, FiiO Rocky, M2Tech HiFace<br />
DAC, Meier Audio Corda PCStep, Meridian<br />
Explorer, V-Moda VAMP Verza ..38<br />
MOBILE KOPFHÖRER<br />
AKG K545, B&W P3, ADL H118, KEF<br />
M500, NAD Viso HP50, V-Moda Crossfade<br />
M-100, Stax SRS-002, Bose QC20i,<br />
F<strong>in</strong>al Heaven VI, Philips S2, Sennheiser<br />
IE800, Musical Fidelity EB-50 ......30<br />
MOBIL-PLAYER<br />
FiiO X3, Astell&Kern AK-100 ..............44<br />
PHONO-VORVERSTÄRKER<br />
Rega Aria ............................................132<br />
PLATTENSPIELER O. SYSTEM<br />
Rega RP8 .............................................132<br />
STANDBOXEN<br />
Focal Aria 926 ......................................14<br />
SUB-/SAT-BOXENSET<br />
Jamo D500 / SUB 660 ........................146<br />
TONABNEHMER<br />
Rega Apheta .......................................132<br />
VOLLVERSTÄRKER<br />
Naim Nait XS2......................................26<br />
Tsakiridis Aeolos ................................138<br />
Lua 4545 L ..........................................142<br />
VORVERSTÄRKER<br />
Sugden Sapphire DAP-800.................46<br />
DIE BESTENLISTE<br />
Alle Tests im Überblick .....................150<br />
Pop-CDs<br />
The Verve, Gov’t Mule, Dream Theater,<br />
Wolfgang Niedecken, Elton John, St<strong>in</strong>g,<br />
K<strong>in</strong>g Krule, Jazzkant<strong>in</strong>e, Dave Stewart ...<br />
Die Audiophilen<br />
Mara & David, Robert Coyne & Jaki<br />
Liebezeit: Duo-Spezialitäten <strong>in</strong> Top-Klang<br />
Geheimtipp<br />
Girls In Hawaii: Belgischer Pop mit<br />
80er-Genen; e<strong>in</strong> Hauch Moderne <strong>in</strong>klusive<br />
Musik Blu-ray, DVD<br />
Robbie Williams, Alicia Keys, M<strong>in</strong>istry ...<br />
V<strong>in</strong>yl Special<br />
LP-Schätze von Cassandra Wilson ...<br />
Oldie-CDs<br />
Sly & The Family Stone, Ennio Morricone ...<br />
Jazz-CDs<br />
Al Di Meola: e<strong>in</strong>e gitarristische Beatles-<br />
Hommage der Extraklasse<br />
71 Klassik-CDs<br />
Viol<strong>in</strong>konzerte von Bartók vom Fe<strong>in</strong>sten<br />
Bilder: Titel: J. Bauer, MPS; Inhalt: J. Bauer, H. Härle, MPS, Andrew MacNaughtan, Archiv<br />
www.audio.de ›10 /2013<br />
5
Wenn Sie 3Wünsche frei hätten...<br />
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7/2013<br />
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01067 Dresden<br />
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Bramfelder Chaussee 332<br />
22175 Hamburg<br />
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Königstr. 45<br />
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Ste<strong>in</strong>str. 31<br />
40210 Düsseldorf<br />
Hifi Schluderbacher<br />
Schmelzerstr. 26<br />
47877 Willich<br />
Radio Hanel<br />
Bahnhofstr. 70a<br />
01259 Dresden<br />
Saturn Europa-Center<br />
Tauentzienstr. 9<br />
10789 Berl<strong>in</strong><br />
Fidelity Acker & Buck<br />
Frohmestr. 5<br />
22457 Hamburg<br />
Sound Systems<br />
Detmolder Str. 192<br />
33100 Paderborn<br />
Hifi-Audio Ulrike Schmidt<br />
Eulerstr. 50<br />
40477 Düsseldorf<br />
Auditorium Münster<br />
Alter Ste<strong>in</strong>weg 22-24<br />
48143 Münster<br />
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Goldschmidtstr. 14<br />
04103 Leipzig<br />
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Tremskamp 51-51a<br />
23611 Bad Schwartau<br />
Beckhoff Technik & Design<br />
Uhlandstr. 2<br />
33415 Verl<br />
Hifi Studio 9<br />
Gewerbeschulstr. 21<br />
42289 Wuppertal<br />
MSP-HIFI-STUDIO<br />
Cäcilienstr. 48<br />
50667 Köln<br />
media@home Schöne<br />
Ha<strong>in</strong>str. 1<br />
04109 Leipzig<br />
Saturn Schloßstraße<br />
Treitschkestr. 7<br />
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Burgstr. 6<br />
26655 Westerstede<br />
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Zimmerstr. 8<br />
33602 Bielefeld<br />
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Märkische Str. 125<br />
44141 Dortmund<br />
Saturn Köln-Maybachstr.<br />
Maybachstr. 115<br />
50670 Köln<br />
Hifi am Hallmarkt<br />
Oleariusstr. 4<br />
06108 Halle / Saale<br />
RÖHLIG – Vision & Sound<br />
Gablenzer Str. 16<br />
07743 Jena<br />
RÖHLIG – Vision & Sound<br />
Äußere Schneeberger Str. 93<br />
08056 Zwickau<br />
Saturn Alexanderplatz<br />
Alexanderplatz 3<br />
10178 Berl<strong>in</strong><br />
media@home Wuntke<br />
Bahnhofstr. 33 - 38<br />
12555 Berl<strong>in</strong><br />
Saturn Hamburg-Mönckeberg<br />
Mönckebergstr. 1<br />
20095 Hamburg<br />
Audiophonie<br />
Rentzelstr. 10<br />
20146 Hamburg<br />
RAE-Akustik<br />
Dahlenburger Landstr. 72<br />
21337 Lüneburg<br />
Uni Hifi<br />
Am Dobben 23<br />
28203 Bremen<br />
Uni Hifi<br />
Königsworther Str. 8<br />
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Hildesheimer Str. 119<br />
30173 Hannover<br />
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M<strong>in</strong>dener Str. 85<br />
32049 Herford<br />
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Oberste Gasse 17<br />
34117 Kassel<br />
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Fünffensterstr. 2a<br />
34117 Kassel<br />
Radio Ferner<br />
Neue Str. 22/23<br />
38100 Braunschweig<br />
Dickmann TV&Hifi Studio<br />
„Am Less<strong>in</strong>gplatz“<br />
Arndtstr. 39<br />
39108 Magdeburg<br />
HiFi Center Liedmann<br />
Harpener Hellweg 22<br />
44805 Bochum<br />
HiFi Spezialist Werner Pawlak<br />
Schwarze Meer 12<br />
45127 Essen<br />
HiFi-Pawlak<br />
Rüttenscheider Str. 105<br />
45130 Essen<br />
Audio Fidelity<br />
Bulmker Str. 32 a<br />
45888 Gelsenkirchen<br />
Rhe<strong>in</strong>klang<br />
Olpener Str. 955<br />
51109 Köln<br />
Klangpunkt<br />
Karlsgraben 35<br />
52064 Aachen<br />
Hifi L<strong>in</strong>zbach<br />
Adenauerallee 124<br />
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Hifi Kohr + Roensch<br />
Jüdemerstr. 28-32<br />
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Welcher wäre der dritte?<br />
E<strong>in</strong> gut ausgestatteter, kräftiger Vollverstärker ist nach wie vor<br />
das Herzstück e<strong>in</strong>es hochwertigen Stereo-Musiksystems. Dabei<br />
steht Musik heute auf vielfältige Art und Weise zur Verfügung: Sie<br />
lässt sich downloaden, streamen, digital archivieren oder drahtlos<br />
von mobilen Quellen wiedergeben. Der neue Vollverstärker<br />
RA-1570 sowie der passende MP3-fähige CD-Player<br />
RCD-1570 von ROTEL wurden exakt auf dieses Anforderungsprofil<br />
abgestimmt und verarbeiten selbst hochwertige LPCM-<br />
Audiosignale mit e<strong>in</strong>er Auflösung von 24 Bit / 192 kHz. Die<br />
perfekte Verb<strong>in</strong>dung aus klassisch analogen Pr<strong>in</strong>zipien und<br />
modernen digitalen Baugruppen ermöglicht diesem audiophilen<br />
Stereo-Duo die bestmögliche Wiedergabe aller Quellgeräte des<br />
modernen HiFi-Enthusiasten. Und das <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Klangqualität,<br />
die selbst anspruchsvollste Musikliebhaber begeistert. Bei e<strong>in</strong>er<br />
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Ausstattung und die vielfältigen Anschlussoptionen dieser<br />
exklusiven HiFi-Kombi: von den optischen und koaxialen<br />
Digitale<strong>in</strong>gängen, über die USB-Anschlüsse für digitales<br />
Stream<strong>in</strong>g und mobile Musikspeicher, wie iPhone, iPod und<br />
Co., bis h<strong>in</strong> zur drahtlosen Musikübertragung per Funk via<br />
beiliegendem USB-Bluetooth-Adapter. Und selbst für Ihren<br />
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mit Sicherheit den e<strong>in</strong> oder anderen audiophilen Tipp bereit.<br />
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Magaz<strong>in</strong> › NEWS<br />
OKTOBER 2013<br />
MUSIK-DIRECTOR<br />
Früher galten Digital-/Analogwandler als<br />
teure Exoten für umtriebige, nimmer zufriedene<br />
High-Ender. Heute zählen DACs<br />
immer mehr zum Standardequipment<br />
von HiFi- und Surround- und Multiroom-<br />
Anlagen, mit denen sich die neue<br />
digitale Medienvielfalt clever erschließen<br />
lässt – <strong>in</strong> hochauflösenden Klangmaßstäben,<br />
die früher kaum denkbar waren.<br />
Meridian schickt mit se<strong>in</strong>em neuen<br />
Director e<strong>in</strong>en anspruchsvollen, kle<strong>in</strong>en,<br />
stationären DAC-Vertreter <strong>in</strong>s Rennen,<br />
den die Briten auf der Insel <strong>in</strong> Handarbeit<br />
fertigen lassen. Damit er nicht zum Frühstücksdirektor<br />
sondern zum Musik-Director<br />
wurde, packten ihm die Entwickler<br />
e<strong>in</strong>ige technische Leckerlis unter und<br />
an die schwarz anodisierte Haube aus<br />
Alum<strong>in</strong>ium: Zum Beispiel Kondensatoren,<br />
die speziell auf Audiokost h<strong>in</strong> optimiert<br />
wurden, e<strong>in</strong>e vierlagige Plat<strong>in</strong>e, die<br />
Rauschen m<strong>in</strong>imieren und die Leistung<br />
steigern soll. Überdies sorgt Techniktransfer<br />
von Meridians Reference-800er-<br />
Serie sowie die hauseigene „Resolution<br />
Enhancement Technologie“ mit Upsampl<strong>in</strong>g<br />
und Apodis<strong>in</strong>g für souveränes<br />
Potenzial. Die Signalwandlung organisiert<br />
der Director h<strong>in</strong>auf bis zu 24Bit/192kHz.<br />
Standard-Sampleraten von 16 bis 24Bit/<br />
(44,1/48kHz) sampelt er automatisch<br />
hoch zu 24-Bit/(88.2/96kHz). Er verarbeitet<br />
USB-, Tosl<strong>in</strong>k- und Coax S/PDIF-<br />
Audiodaten und vesteht sich auf Input<br />
von traditionellen digitalen Quellen wie<br />
CD-Playern ebenso wie auf PC-Input.<br />
Mit Apple-Macs harmoniert der Director<br />
im Plug-and-Play-Modus, W<strong>in</strong>dows-<br />
Zuspieler (ab XP) s<strong>in</strong>d mit e<strong>in</strong>em Treiber<br />
e<strong>in</strong>satzbereit. Kontakt nimmt er über drei<br />
Digitalports auf, e<strong>in</strong>em USB2-B- e<strong>in</strong>em<br />
optischen sowie e<strong>in</strong>em Coax S/PDIF-<br />
E<strong>in</strong>gang. So kann er prima zum Upgrade<br />
für Netzwerkspieler, Musikserver oder<br />
Videostreamer avancieren. Die Lautstärkeregelung<br />
überlässt der Director der<br />
angeschlossenen analogen HiFi-Anlage,<br />
die über vergoldete C<strong>in</strong>chausgänge<br />
andocken kann. In welchem Modus er<br />
gerade so sampelt, signalisieren der<br />
Director an se<strong>in</strong>er Front mit freundlich<br />
leuchtenden LEDs. Der Preis für den<br />
Director's Cut liegt bei 555 Euro.<br />
www.meridian-audio.com cd<br />
Fotos: Archiv, Shutterstock.com<br />
8<br />
www.audio.de ›10/2013
Bernhard Rietschel (Chefredakteur)<br />
Bernhard Rietschel (Chefredakteur)<br />
Magaz<strong>in</strong> › NEWS<br />
Goldene Zeiten<br />
MODERNE KLASSIK<br />
Denon setzt mit se<strong>in</strong>er neuen Premium-Stereo-Kombi auf traditionelle High-End-Tugenden,<br />
ergänzt um modernes HighTech: Im CD-/SACD-Player DCD-1520AE schlägt<br />
e<strong>in</strong> frischer 32-Bit/192kHz-Wandler-Herz, das im Team mit Denons „Advanced AL32<br />
Process<strong>in</strong>g“ pure Klangfreuden garantieren soll. Der neue Player unterstützt die zwei<br />
DSD-Modi mit 2.8 und 5.6MHz, PCM sowie Musikkost via USB-A-E<strong>in</strong>gang (iPhone &<br />
Co sowie WAV, AAC, MP3 und WMA). Und auch Dateien von PC und Mac streamt<br />
er hochauflösend über se<strong>in</strong>en USB-B-Port. Der Vollverstärker PMA-1520AE ist mit<br />
streng selektierten Bauteilen gespickt und powert mit getrennten Verstärkerstufen<br />
sowie eigenen Energieversorgungswegen für analoge und digitale Schaltungen. Über<br />
den Endstufendirekte<strong>in</strong>gang lässt sich der schicke Kraftprotz (140 Watt je Kanal an 4<br />
Ohm) überdies auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Surroundsystem e<strong>in</strong>b<strong>in</strong>den. Die Preise liegen pro Gerät bei<br />
jeweils rund 1300 Euro. www.denon.de cd<br />
SCHWESTER-HERTZ<br />
Der jüngst vorgestellten Aktivbox Akubarik<br />
stellt L<strong>in</strong>n nun e<strong>in</strong> passives Schwestermodell<br />
zur Seite. Die edle Fünfwege-Säule soll<br />
von vielen Schlüsseltechnologien der L<strong>in</strong>n-<br />
Referenzboxen profitieren. Im sogenannten<br />
3K-Array arbeiten Mittel-, Hoch- und Superhochtöner<br />
für e<strong>in</strong>e breit dimensionierte<br />
Schallabstrahlung auf engem Raum zusammen.<br />
Im Tieftonkeller setzen die L<strong>in</strong>n-Ingenieure<br />
ihr bereits aus früheren Zeiten bekanntes<br />
isobarisches Basssystem e<strong>in</strong>: Zwei gegenüberliegende<br />
Tieftöner sitzen an der Lautsprecherunterseite,<br />
um satte, präzise Bässe zu<br />
stemmen. Neu konzipiert ist die Frequenzweiche<br />
mit Hybridfilter, der Phasenunterschiede<br />
zwischen den Chassis ausmerzen soll. Überdies<br />
trägt die leicht geschwungene Gehäuseform<br />
dazu bei, stehende Wellen auszubremsen.<br />
Die passive Akubarik gibt es <strong>in</strong> rund 200<br />
Gehäuseausführungen, der Paarpreis liegt bei<br />
9850 Euro. www.l<strong>in</strong>n.co.uk cd<br />
CAYIN MA-80 SELECTION<br />
Die Leser der Zeitschrift <strong>AUDIO</strong> zeichneten den speziell<br />
für Deutschland gebauten Cay<strong>in</strong> MA-80 mit dem<br />
Goldenen Ohr aus. Bei der diesjährigen Wahl erreichte<br />
der Röhrenvollverstärker<br />
den zweiten Platz. Im Test<br />
Goldenes<br />
(11/2012) gab es zuvor<br />
Ohr<br />
2013<br />
e<strong>in</strong>e verbale Auszeichnung: 2. Platz<br />
<strong>in</strong> der Kategorie<br />
„Der MA-80 bot für se<strong>in</strong>e<br />
Vollverstärker<br />
(bis 1000 Euro)<br />
Cay<strong>in</strong> MA-80 Selection<br />
Preisklasse phantastisch<br />
viel Luft.“<br />
CAYIN A-88T MK2 SELECTION<br />
Zuerst begeisterte das <strong>in</strong> Handarbeit gefertigte<br />
Gerät die Redaktion von <strong>AUDIO</strong>: „Wer solche<br />
Glücksverstärker kennt, weiß Bescheid: Dann wird<br />
der Rhythmus plötzlich hypnotisch.“<br />
Dann verliehen die Leser<br />
Goldenes<br />
Ohr<br />
ihrer Begeisterung Ausdruck 2013<br />
und dem Röhrenvollverstärker 3. Platz<br />
<strong>in</strong> der Kategorie<br />
Vollverstärker<br />
e<strong>in</strong> Goldenes Ohr für den dritten<br />
Platz <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />
(ab 1000 Euro)<br />
Cay<strong>in</strong> A 88 t MKII Selection<br />
Kategorie.<br />
onl<strong>in</strong>e shop<br />
www.cay<strong>in</strong>.com<br />
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Magaz<strong>in</strong> › NEWS<br />
SCHOTTEN-DUO<br />
Die Kopfhörerexperten von RHA aus Glasgow setzen mobilen<br />
Musikfreunden zwei neue In-Ear-Modelle <strong>in</strong>s Ohr: Dem<br />
MA600i und dem MA750i spendierten sie e<strong>in</strong>e Drei-Knopf-<br />
Fernbedienung mit Mikrofon für Apple-Geräte neuerer<br />
Machart (zum Beispiel iPhone 3GS oder später, iPad und<br />
iPod touch ab der zweiten Generation aufwärts). Überdies<br />
ist jeweils auch e<strong>in</strong>e Version ohne Fernbedienung/Mikro<br />
geplant. Der MA750i arbeitet sogar mit e<strong>in</strong>em handgefertigten<br />
Treiber <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Edelstahlgehäuse. Für e<strong>in</strong>en passgenauen,<br />
<strong>in</strong>dividuellen Sitz halten beide Hörer e<strong>in</strong>e Auswahl an<br />
Ohrstöpseln mit diversen Materialien wie Schaumstoff oder<br />
Silikon parat. Beim MA750i trägt obendre<strong>in</strong> e<strong>in</strong> konturangepasstes<br />
Kabel aus sauerstofffreiem Kupfer zum bequemen<br />
mobilen Musikvergnügen bei. Die Preise <strong>in</strong>klusive Transporttasche:<br />
rund 70 Euro (MA600i) und rund 100 Euro für<br />
den MA750i. www.rha-audio.com cd<br />
FRISCH GEPRESST<br />
V<strong>in</strong>yl-Fans können sich demnächst eventuell auf Neupressungen<br />
von Liebl<strong>in</strong>gs-Alben freuen – zum<strong>in</strong>dest, wenn man den<br />
Überlegungen von Universal Music Glauben schenkt: Die<br />
Londoner Abteilung „Uv<strong>in</strong>yl“ des Musikriesen spekulierte laut<br />
Branchenblatt Billboard <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Tweet über mögliche Neuauflagen<br />
von LP-Titeln nach e<strong>in</strong>er Art Pr<strong>in</strong>t-On-Demand-Verfahren<br />
unter dem Titel „The V<strong>in</strong>yl Project“: Interessenten sollten<br />
ihre Wunschtitel onl<strong>in</strong>e nennen. Wenn sich dann genügend<br />
Interessierte fänden, würde die Pressmasch<strong>in</strong>e angeworfen.<br />
Zusätzlich sei neben e<strong>in</strong>em Download auch Bonusmaterial im<br />
Gespräch. Gleichzeitig werben die V<strong>in</strong>yl-Verkäufer laut Billboard<br />
damit, e<strong>in</strong>e Liste von angeblich begehrten Alben wie St<strong>in</strong>gs<br />
„The Dream Of The Blue Turtles“ oder Elton Johns „Goodbye<br />
Yellow Brick Road“ eventuell nachpressen zu wollen. Ob diese<br />
Titel wirklich als LP so begehrt wären, sei dah<strong>in</strong>sgestellt. Und<br />
ob die Gerüchte wahr werden, wird man sehen, bei Universal<br />
London wollte man sich auf Nachfrage von <strong>AUDIO</strong> nicht konkret<br />
äußern. www.uv<strong>in</strong>yl.co.uk cd<br />
ZUBEHÖR<br />
ALLE AN DOCK!<br />
Der Dock-Adapter „HiFi Stone S“ des schedischen Herstellers Dolry<br />
verwandelt Sound-Docks mit 30-Pol-Anschluss für ältere Apple-Gerätschaft<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Netzwerk-Airplay-Empfänger, der überdies auch Musik von<br />
Android-Smartphones per DLNA empfangen kann (AAC, OGG, MP3, WMA,<br />
AIFF, ALAC und FLAC bis zu 24Bit/192kHz). Der kle<strong>in</strong>e Sound-Ste<strong>in</strong> versteht sich mit den iPhones 3, 4 und 5, den iPads 1 bis 4<br />
sowie iPod Touchs 3 bis 5. Se<strong>in</strong>en Betriebsstrom zapft er e<strong>in</strong>fach am verbundenen Dock an. Der Preis: rund 100 Euro.<br />
www.dolry.eu cd<br />
BODENSTÄNDIG<br />
E<strong>in</strong>e solide Basis ist die halbe Miete für guten Boxenklang. Deshalb entwarf<br />
Isoacoustics e<strong>in</strong> Lautsprecherständer-System, das durch spezielle Gummilager<br />
die Box vom Boden patentiert entkoppeln soll. Klangschädigende<br />
Schw<strong>in</strong>gungen sehen die Macher dadurch passée. Durch die baukastenartige,<br />
variabel ausgelegte, steckbare Konstruktionsweise mit Stangen und Distanzverlängerungen,<br />
lassen sich die Lautsprecher mit verschiedenen Neigungsw<strong>in</strong>keln<br />
auf den Hörplatz ausrichten. Die drei Modelle ISO-L8R 130 (rund 119<br />
Euro) / 155 (rund 143 Euro) und 200 (rund 214 Euro) tragen Boxen bis jeweils<br />
maximal 9,1, 13,6 und 27,2 Kilogramm. www.isoacoustics.com cd
DIREKT ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT<br />
HiFi-Urgeste<strong>in</strong>e er<strong>in</strong>nern sich: In der guten, alten Plattenspielerzeit<br />
hatten neben Riemenantrieblern auch Direkttriebler den V<strong>in</strong>yl-Dreh<br />
fe<strong>in</strong> raus – neben Dual setzten zum Beispiel auch High-<br />
End-Marken wie Micro Seiki auf die direkte Antriebsphilosophie.<br />
Diplom-Ingenieur Alfred Langer möchte nun e<strong>in</strong>e Renaissance<br />
e<strong>in</strong>läuten – mit se<strong>in</strong>em eigens entwickelten Motor DDM103,<br />
dem Motorregler DDU 103 und se<strong>in</strong>em neuen Laufwerk No.7.<br />
„Heute gibt es praktisch ke<strong>in</strong>en verfügbaren Motor, der für e<strong>in</strong>en<br />
Direktantrieb geeignet ist,“ so der HiFi-Fan und langjährige<br />
Entwicklungsleiter für „hochkomplexe“ elektromechanische<br />
Masch<strong>in</strong>en. Da die Motorachse zugleich als Plattentellerachse<br />
fungiert, musste die Lagerkonstruktion sehr präzise ausfallen und<br />
auch die Alum<strong>in</strong>ium-Masse des rund drei Kilo schweren Plattentellers<br />
tragen können. Der DDM103 arbeitet unter anderem mit<br />
e<strong>in</strong>er bürstenlosen Kommutierung mittels Hallsensoren, e<strong>in</strong>er<br />
<strong>in</strong>tegrierten Motorendstufe zur Spulenansteuerung, e<strong>in</strong>em Axiallagerspiegel<br />
aus Polyamid und e<strong>in</strong>em optoelektronischen Sensor<br />
zur Drehzahlerfassung. „E<strong>in</strong>e Entwicklungsarbeit <strong>in</strong> dieser Größenordnung<br />
verschl<strong>in</strong>gt Unmengen an Zeit und Geld. Es waren<br />
immer wieder neue Versuchsmuster, Tests und Nachbesserungen<br />
nötig.“ Beim No.7 bildet e<strong>in</strong>e schwere Metallplatte die Basis<br />
mit höhenverstellbaren Standfüßen. Das Sub-Chassis ist auf vier<br />
Spezialgummieleenten aufgehängt. Hier ließ Langer auch e<strong>in</strong>e<br />
große Aussparung frei, die e<strong>in</strong>e Montage der meisten 9-Inch-<br />
Tonarme erlauben soll. Adapterplatten gibt es für den SME 3009<br />
sowie für vier Rega-Arme und den Jelco SA 750. Für optischen<br />
Schick sorgen Gehäuseausführungen mit Edelfurnieren, Hochglanzlack<br />
oder Vollmetall. Doch damit nicht genug, Alfred Langer<br />
schmiedet bereits Zukunftspläne: „Zunächst wird der Langer Direktantrieb<br />
auch als stand alone-Version weiter<br />
entwickelt. Und als nächstes größeres Projekt<br />
steht e<strong>in</strong> eigener Tonarm an.“ Der No. 7 mit<br />
Edelfurnier kostet rund 7000 Euro, das Motor-/<br />
Reglerset zur Integration <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Laufwerk, rund<br />
3000 Euro. www.langer-audio.de cd<br />
DIREKT AUF DEN PUNKT: Alfred Langer möchte<br />
den Direktantrieb wieder aufleben lassen.<br />
KEINE KOMPROMISSE.<br />
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freut sich über e<strong>in</strong>en Showcase im Rahmen der kultigen L<strong>in</strong>n Lounge. Ab<br />
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<strong>in</strong>formiert jeden Freitag (Bergmannstr. 17, 17 bis 19 Uhr) über analoge<br />
Klangkultur sowie spannende „digitale“ Aspekte. Die Themen der<br />
kommenden Wochen. 13. September: CD-/SACD-Spieler unterschiedlicher<br />
Preisklassen im Vergleich. 20. 9.: Phono-Vorverstärker aus<br />
unterschiedlichen Preisklassen im Vergleich – welchen E<strong>in</strong>fluss haben<br />
externe Phono-Preamps, welche Geräte passen zu welchen Plattenspielern?<br />
Am 27. 9. ist dann nix los <strong>in</strong> der Bergmannstr. – weil man sich<br />
nämlich für den großen Analogtag am 28. 9. rüstet. Von 12 bis 18 Uhr<br />
dreht sich dann alles um das Schwarze Gold der Musikszene: Phono-<br />
Phono zeigt die ganze Fasz<strong>in</strong>ation von schwerem V<strong>in</strong>yl, edlen Plattendrehern,<br />
raff<strong>in</strong>ierten Abtast-Systemen und analytischen Präzisions-<br />
Verstärkern. Neben aktuellen Neuheiten und <strong>in</strong>teressantem Zubehör<br />
locken spannende Workshops und Musik-Vorführungen. 4. Oktober: Alt<br />
gegen Neu – ältere Plattenspieler messen sich mit aktuellen Laufwerken<br />
vergleichbarer Preislagen. 11. 10.: HighEnd für Kenner und Genießer –<br />
exzellente Elektronik im Fokus. www.phonophono.de<br />
14. 9. / 27. 9. /12. 10. Radio Ferner, 38100 Braunschweig<br />
rückt mit se<strong>in</strong>en Eventreihen „Im Fokus“ (jeden zweiten Samstag des<br />
Monats) und „Die Kle<strong>in</strong>e Hörprobe“ (jeweils am letzten Freitag des<br />
Monats) regelmäßig aktuelle HiFi-Technik <strong>in</strong> den Blickpunkt. Am 14.<br />
September „im Fokus“: Neuheiten aus dem Hause Rega. Der 27. 9. gehört<br />
dann der Marke Musical Fidelity, bekannt für puren Musikgenuss mit<br />
englischem Flair. Am 12. Oktober gibt <strong>in</strong> H<strong>in</strong>tern Brüdern 2 dann V<strong>in</strong>yl den<br />
Ton an: Das Team um Stefan Ferner lädt mit den Partnerfirmen Riptide und<br />
Raute Records zu e<strong>in</strong>em spannenden Analog Special mit aktueller<br />
Hardware und großem LP-Verkauf! www.radio-ferner.de<br />
20. 9. HiFi-Studio Falkensee,14612 Falkensee<br />
erwartet hohen Besuch: Col<strong>in</strong> Pratt und Jan Kretschmer von Chord<br />
Electronics, England, kommen höchstpersönlich nach Falkensee<br />
und präsentieren digitale Neuheiten wie<br />
den Chord CodeX und den DSX 1000<br />
sowie aktuelle Vor- und Endstufen aus<br />
dem Chord-Prtfolio. Da die Plätze<br />
begrenzt s<strong>in</strong>d, wird e<strong>in</strong>e Voranmeldung<br />
erbeten: Tel.: 03322 / 2131655 / Mobil:<br />
0172 / 3844155. www.berl<strong>in</strong>-hifi.de.<br />
20./21. 9. HiFi-Studio<br />
Bramfeld, 212175 Hamburg<br />
veranstaltet im Herbst e<strong>in</strong>e Reihe von<br />
spannenden Hörevents. Los geht’s am 20./21. 9. mit der britischen<br />
Elektronikschmiede Naim und den Lautsprechern der französischen<br />
Marke Focal. Vorgeführt werden zwei sorgfältig aufe<strong>in</strong>ander abgestimmte<br />
Systeme: In Hörraum 1 spielt die Kette Focal 1038 Be2 + NDS + 555 PS<br />
(Topstreamer) + NAC 252 + Supercap + NAP 300; im Untergeschoss sorgt<br />
e<strong>in</strong>e Lautsprecher-Neuheit von Focal im Verbund mit NDS und dem Naim<br />
Supernait 2 für fe<strong>in</strong>sten Klang. Vorführterm<strong>in</strong>e: Freitag 11, 12:30, 14, 15:30,<br />
17 Uhr; Samstag: 10:30, 12, 13:30 Uhr. www.hifi-studio-bramfeld.de<br />
20./21. 9. Luna Audio Lounge, 90471 Nürnberg<br />
hat gleich zwei Gründe zum Feiern: Ab sofort gehört die Plattenspieler-<br />
Traditionsmarke Transrotor zum Luna-Sortiment. Die von Jochen Räke<br />
entwickelten und <strong>in</strong> aufwendiger Handarbeit gefertigten Masselaufwerke<br />
s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> V<strong>in</strong>ylkreisen Legende und s<strong>in</strong>d klanglich, optisch und haptisch<br />
HiFi-Schätze – werthaltig wie e<strong>in</strong> Schweizer Uhrwerk und gebaut quasi<br />
für die Ewigkeit. Das momentan beliebteste Laufwerk ZET 1 mit SME-<br />
Tonarm wird an diesem Wochenende mit verschiedenen MM- und<br />
MC-Tonabnehmern vorgeführt. Auch e<strong>in</strong> Direktvergleich mit anderen<br />
Laufwerken wie z.B. von Acoustic Solid ist möglich, und V<strong>in</strong>ylfreunde<br />
dürfen ihre schwarzen Schätze zum Probehören mitbr<strong>in</strong>gen. Außerdem<br />
feiert Thomas Mathejczyk Jubiläum: E<strong>in</strong> Jahr ist es her, dass Luna Audio<br />
se<strong>in</strong> neues Domizil im Euckenweg 17 nahe der Messe Nürnberg bezogen<br />
hat. Daher werden an diesem Wochenende alle Gäste mit e<strong>in</strong>em Gläschen<br />
Sekt begrüßt und mit vielen Sonderangeboten quer durch alle Produktsegmente<br />
verwöhnt. www.luna-audio.de<br />
21. 9. / ab sofort ArtPhönix, 90403 Nürnberg<br />
ist umgezogen und präsentiert se<strong>in</strong> V<strong>in</strong>ylsortiment unter dem Motto „Hör-<br />
& Wohnkultur im Schatten der Burg“ ab sofort <strong>in</strong> der Irrerstraße 18<br />
(Telefon: 0911 / 9604 8765, mail: <strong>in</strong>fo@artphoenix.de). Die E<strong>in</strong>weihungsparty<br />
steigt am 21. 9. mit Vorträgen, Livemusik und e<strong>in</strong>em Eröffnungsrabatt<br />
von 10 Prozent auf alle Schallplatten und das gesamte Zubehör. (Übrigens:<br />
Das Sortiment umfasst zu rund 90 Prozent Neuware; dazu kommen rund<br />
zehn Prozent Second-hand-Schätze). <strong>AUDIO</strong> wünscht auch am neuen<br />
Standort viel Erfolg und viele zufriedene Kunden. www.artphoenix.de<br />
21. 9. Visions & More, 73326 Degg<strong>in</strong>gen (zwischen Ulm und<br />
Stuttgart, nahe Autobahn A8)<br />
lädt zu e<strong>in</strong>em Gipfeltreffen mit Lautsprechern der 3500-Euro-Liga. Von 11<br />
bis 17 Uhr kreuzen bei Jörg Gansloser folgende Kandidaten die Kl<strong>in</strong>gen:<br />
die brandneue Arcona 60 „made <strong>in</strong> Germany“ von Gauder Akustik, die<br />
schweizer Präzisionsbox Piega Premium 5.2, die US-Hybridelektrostaten<br />
Electromotion ESL aus dem Hause Mart<strong>in</strong> Logan und die Victoria Evo von<br />
Waterfall – e<strong>in</strong> Lautsprecher aus Glas (!), der das Zeug zum Hecht im<br />
Karpfenteich hat. www.visionsandmore.eu<br />
21. 9. HiFi Concept, 81667 München<br />
zeigt <strong>in</strong> der Wörthstr. 38 neue Produkte der englischen Elektronikmarke<br />
Naim sowie aktuelle Lautsprecher der französischen Boxenschmiede<br />
Focal. www.hificoncept.de<br />
21. 9. / 4. 10. HiFi auf dem Bauernhof, 87452 Altusried<br />
zeigt am 21. 9. von 10-16 Uhr, wie gut die drei TAD-Marken Rega, Unison<br />
und Tannoy mite<strong>in</strong>ander harmonieren. Hermann Noch vom TAD-Vertrieb<br />
ist ebenfalls vor Ort und freut sich auf’s fachkundige Plaudern.<br />
12 www.audio.de ›10 /2013
Magaz<strong>in</strong> › SZENE<br />
Fotos: Archiv, dowiliukas / Sergey Kandakov – Shutterstock.com<br />
Am Freitag 4. 10. gastiert dann e<strong>in</strong> Kammermusik-Trio mit Musikern des<br />
Kammerorchesters München auf dem idyllischen HiFi-Bauernhof im<br />
Allgäu. Ab 20 Uhr auf dem Spielplan: Stücke von Bach, Beethoven und<br />
anderen Klassikern. www.hifi-bauernhof.de<br />
27. 9. Klangstudio, 55294 Bodenheim<br />
empfängt Jim Morrison und die Doors im Rahmen der coolen L<strong>in</strong>n<br />
Lounge. Ab 17 Uhr gibt’s die größten Songs der Kultband <strong>in</strong> Studio-<br />
Master-Qualität über edles Stream<strong>in</strong>g-Equipment der schottischen<br />
High-Ender. www.klangstudio.de<br />
27. 9. Boxen Gross, 10999 Berl<strong>in</strong><br />
hat ebenfalls die L<strong>in</strong>n Lounge geöffnet. Gespielt werden ab 16 Uhr die<br />
herrlichen Westcoast-Klassiker der Eagles via Stream<strong>in</strong>g <strong>in</strong> Studio-<br />
Master-Qualität – natürlich über e<strong>in</strong>e Kette fe<strong>in</strong>ster Netzwerkplayer und<br />
Musikserver aus dem Hause L<strong>in</strong>n. www.boxengross.de<br />
27./28. 9. / 11./12. 10. HiFi High-End Studios,<br />
60327 Frankfurt/Ma<strong>in</strong> <strong>in</strong>formiert im Herbst an acht Wochenenden<br />
über Neuheiten aus HiFi und High End. Los geht’s am 27./28. 9. mit e<strong>in</strong>er<br />
Präsentation der neuen Lautsprecher Evidence Plat<strong>in</strong>um von Dynaudio,<br />
der Nachfolger<strong>in</strong> der legendären Evidence Master. Jürgen Wolters vom<br />
deutschen Dynaudio-Vertrieb ist zu Gast und führt durch das Programm.<br />
Am. 11./12. Oktober sorgt dann die Nordic Tone von Electrocompaniet für<br />
fe<strong>in</strong>sten Klang <strong>in</strong> den Ma<strong>in</strong>zer Landstr. 158. Matthias Roth vom deutschen<br />
Electrocompaniet-Vertrieb zeigt, was die norwegische Standbox so alles<br />
_0B6VX_Dynaudio_NAD_Audio_1013_D_L<strong>in</strong>ie.pdf;S: 1;Format:(210.00 x 140.00 mm);28. Aug 2013 08:32:57<br />
drauf hat und gibt E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong> die Electrocompaniet-Produktpalette.<br />
www.highendstudios.de<br />
5./6. 10. Westdeutsche HiFi-Tage, 53175 Bonn<br />
Glückwunsch: Schon nach nur drei Jahren haben sich die Westdeutschen<br />
HiFi-Tage als feste Größe an Rhe<strong>in</strong> und Ruhr etabliert. Nun geht die Messe<br />
<strong>in</strong> die vierte Runde: Initiiert vom HiFi-Studio L<strong>in</strong>zbach (Adenauerallee 124,<br />
53113 Bonn), verwandelt sich das Maritim-Hotel <strong>in</strong> der Godesberger Allee<br />
am 5./6. Oktober zum HiFi-Tempel: In zwei Sälen, elf Salons, 14 Suiten und<br />
rund 40 Hotelzimmern präsentieren über 70 Hersteller neue Produkte aus<br />
HiFi und High End sowie gute Bekannte und ehrwürdige Geräte-Klassiker.<br />
Auch <strong>in</strong> Sachen Software ist e<strong>in</strong>iges geboten: LP-Spezialist Da Capo ist<br />
mit e<strong>in</strong>em V<strong>in</strong>yl-Sortiment vor Ort, auch Sievek<strong>in</strong>g Sound lockt mit<br />
audiophilen (SA-)CDs und LPs. Öffnungszeiten: Samstag 10 bis 18 Uhr,<br />
Sonntag 11 bis 17 Uhr. www.bonnaudio.de/westdeutsche-hifi-tage<br />
12./13. 10. Holiday Inn Hotel, 23568 Lübeck<br />
<strong>in</strong> der Travemünder Allee 3 ist am 12. (10-19 Uhr) und 13. 10. (10-16 Uhr)<br />
Schauplatz e<strong>in</strong>er HiFi-Messe. Unter Federführung der Projekt Akustik<br />
Schönberg GmbH (Tremskamp 51-51a, 23611 Bad Schwartau) zeigen<br />
renommierte Hersteller <strong>in</strong> zehn großzügig dimensionierten Vorführräumen<br />
jede Menge Produktneuheiten und Premieren aus HiFi und High End und<br />
<strong>in</strong>formieren <strong>in</strong> Workshops sowie Präsentationen über Trends und<br />
Entwicklungen. Und bei e<strong>in</strong>er Verlosung locken attraktive Preise.<br />
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Lautsprecher › STANDLAUTSPRECHER<br />
AUS DER NATUR<br />
14<br />
TEST<br />
Standbox mit Le<strong>in</strong>en-Membranen<br />
FOCAL ARIA 926 1800 €
Lautsprecher › STANDLAUTSPRECHER<br />
Der französische Boxenhersteller Focal hat für se<strong>in</strong>e neue 900er Baureihe e<strong>in</strong> vielversprechendes<br />
Membranmaterial entwickelt, basierend auf der Naturfaser Le<strong>in</strong>en. Exklusiv bei <strong>AUDIO</strong> im Test:<br />
das vermutlich gefragteste Modell der Serie, die Standbox Aria 926.<br />
■ Text: Wolfram Eifert<br />
Fotos: Shutterstock, Archiv<br />
Wilde Zeiten waren das <strong>in</strong> den<br />
80ern, als Focal, damals noch<br />
unter JMlab firmierend, sich<br />
anschickte, mit Chassis für Auto-HiFi-<br />
Zwecke und Bausatzboxen die Herzen<br />
se<strong>in</strong>er Fans zu erobern. Etwas ungestüm<br />
waren se<strong>in</strong>erzeit auch e<strong>in</strong>ige klangliche<br />
Eigenschaften, was hauptsächlich daran<br />
lag, dass sich die Selbstbauszene selten<br />
e<strong>in</strong>igen konnte, welche der zahlreichen<br />
Weichschaltungen die richtige war.<br />
Hochwertige Car-HiFi-Produkte gehören<br />
unverändert zum Portfolio von Focal,<br />
doch aus der schwer kontrollierbaren<br />
Bastelecke hat sich der <strong>in</strong> Sa<strong>in</strong>t-Étienne,<br />
drei Autostunden von der deutschen<br />
Grenze entfernt ansässige Hersteller<br />
verabschiedet. Aus der e<strong>in</strong>stigen Kultmarke<br />
für Tüftler ist durch Fleiß und Beharrlichkeit<br />
e<strong>in</strong>er der erfolgreichsten Boxenhersteller<br />
Europas geworden.<br />
E<strong>in</strong>er, der obendre<strong>in</strong> e<strong>in</strong> klares Bekenntnis<br />
zum Standort Frankreich ablegt und<br />
sich e<strong>in</strong>e sehr hohe Fertigungstiefe leistet,<br />
die alle für Klang und Haltbarkeit relevanten<br />
Baugruppen umfasst. Auch die<br />
neue 900er Serie ist wie ihre Vorgänger,<br />
die Chorus 800 hießen, mit Chassis<br />
„<strong>Made</strong> <strong>in</strong> France“ bestückt. Dieser Umstand<br />
ist schon deshalb bemerkenswert,<br />
weil viele Wettbewerber mittlerweile<br />
selbst deutlich höher positionierte Baureihen<br />
<strong>in</strong> Fernost fertigen lassen.<br />
Die neue Aria-Serie startet mit Paarpreisen<br />
knapp unter 800 Euro und umfasst<br />
e<strong>in</strong>e Kompakt- sowie drei Standboxen.<br />
Zusätzlich ist e<strong>in</strong>e Centerbox für Mehrkanalzwecke<br />
vorgesehen. Die Aria 926,<br />
die <strong>AUDIO</strong> sich noch vor der Markte<strong>in</strong>führung<br />
zum Test sichern konnte, ist die<br />
zierlichste und preisgünstigste Standbox<br />
<strong>in</strong>nerhalb der Familie.<br />
Doch der Benjam<strong>in</strong>-Status bedeutet ke<strong>in</strong>en<br />
Verzicht bei Technologie und Ausstattung.<br />
Alle Aria-Standboxen, auch die<br />
926, s<strong>in</strong>d „echte“ Dreiwegesysteme<br />
mit e<strong>in</strong>em von den Basstreibern akustisch<br />
(<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er eigenen Gehäusekammer)<br />
wie auch elektrisch getrennten Mitteltöner.<br />
Zwei immerh<strong>in</strong> 8 Zoll große, sehr<br />
langhubige Basstreiber signalisieren<br />
dem Kenner, dass die 926 ke<strong>in</strong> Kompromissprodukt<br />
für Lifestyleverliebte se<strong>in</strong><br />
will, sondern e<strong>in</strong>e vollwertige Standbox<br />
für durchaus gehobene Ansprüche.<br />
DAS LEINENGEWEBE<br />
LIEFERT EINEN BETONT<br />
KLAREN KLANG<br />
Ähnlich wie bei der Vorgängerserie s<strong>in</strong>d<br />
mehrere Gehäuseausführungen im Programm,<br />
die sich preislich leicht, optisch<br />
dafür umso deutlicher unterscheiden.<br />
Die günstigere Variante der 926 kostet<br />
1800 Euro pro Paar trägt an den Seiten<br />
horizontal gemasertes Walnussdekor,<br />
das reizvoll<br />
mit der schwarzen<br />
Kunstleder-Bespannung<br />
der Schallwand kontrastiert.<br />
200 Euro mehr verlangt Focal<br />
für die Nobel-Version ganz <strong>in</strong> schwarz –<br />
das Leder bleibt, aber die Seiten s<strong>in</strong>d<br />
dann Hochglanz-lackiert.<br />
Beide Ausführungen verfügen über e<strong>in</strong>e<br />
Kopfplatte aus Glas und e<strong>in</strong>en abgesetzten<br />
Sockel aus Alum<strong>in</strong>ium-Druckguss<br />
mit <strong>in</strong>tegrierten Spikes. Der aufwendige<br />
Unterbau sichert e<strong>in</strong>en wackelfreien<br />
Stand und kaschiert e<strong>in</strong> zweites Bassreflexrohr,<br />
dessen Austrittsöffnung zwischen<br />
Korpus und Sockel liegt. Die Doppelrohrbestückung<br />
soll e<strong>in</strong>e besonders<br />
<strong>in</strong>tensive und nebengeräuscharme<br />
Bass anregung gewährleisten.<br />
Für die Höhen ist wie von Focal gewohnt<br />
e<strong>in</strong> Kalottensystem mit <strong>in</strong>verser, also<br />
nach <strong>in</strong>nen gewölbter Membran aus Alum<strong>in</strong>ium-Magnesium-Legierung<br />
zuständig.<br />
Der Treiber soll, unter anderem dank<br />
e<strong>in</strong>er neuen Aufhängung aus dem Elastomer<br />
Poron, noch re<strong>in</strong>er kl<strong>in</strong>gen als die<br />
LEICHT UND SEHR STABIL:<br />
Die Le<strong>in</strong>enstruktur ist durch die<br />
hauchdünne Deckschicht aus<br />
Glasfasergewebe h<strong>in</strong>durch<br />
noch deutlich zu sehen.<br />
RAUM UND<br />
AUFSTELLUNG<br />
Raumgröße<br />
M<br />
K<br />
Akustik<br />
T<br />
D<br />
A<br />
Aufstellung<br />
W<br />
G<br />
H<br />
Nach Möglichkeit frei stellen<br />
und leicht anw<strong>in</strong>keln. Auch für<br />
leicht hallige Zimmer geeignet,<br />
Raumgröße kle<strong>in</strong> oder mittel.<br />
Die Aufschlüsselung der Symbole f<strong>in</strong>den Sie<br />
auf Seite 134.<br />
F<br />
www.audio.de ›10/2013<br />
15
Lautsprecher › STANDLAUTSPRECHER<br />
HOHE FERTIGUNGSTIEFE: Das Glasfaser-Le<strong>in</strong>en-Glasfaser-Sandwich wird <strong>in</strong> beheizten<br />
Formen verbacken (1), auf der Rückseite beschichtet (2), dann ausgeschnitten und mit der<br />
Sicke verklebt (3). Dabei kommen Handarbeit und selbstentwickelte Masch<strong>in</strong>en zum E<strong>in</strong>satz.<br />
für ihr hohes Auflösungsvermögen geschätzte<br />
Vorgeneration.<br />
Die große Neuheit an der 926 s<strong>in</strong>d aber<br />
die Membranen ihrer Konustreiber, die<br />
Farbe und Struktur e<strong>in</strong>er 0,4 Millimeter<br />
dünnen Schicht aus natürlichem Le<strong>in</strong>engewebe<br />
verdanken. Zwei um den Faktor<br />
10 dünnere Lagen Glasfaser auf beiden<br />
Seiten veredeln den Naturwerkstoff zu<br />
e<strong>in</strong>em Sandwich mit herausragenden Eigenschaften<br />
im Spannungsfeld zwischen<br />
Dämpfung, Steifigkeit und<br />
material <strong>in</strong>terner Schallausbreitung.<br />
Wie die noch steiferen W-Cone-Membranen<br />
der Electra- und Utopia-Modelle<br />
werden die „F“-Trichter (F für „Flax“)<br />
zeit- und arbeits<strong>in</strong>tensiv im französischen<br />
Focal-Werk lam<strong>in</strong>iert, per Laser<br />
auf Maß geschnitten, e<strong>in</strong>zeln geprüft<br />
MESSLABOR<br />
und schließlich mit Korb, Schw<strong>in</strong>gspule<br />
und Sicke zu fertigen Chassis vermählt.<br />
Der Aufwand ist für diese Preisklasse<br />
außergewöhnlich, und offensichtlich<br />
lohnt er sich: bereits die Laborwerte zeigen<br />
sich gegenüber der Chorus 826<br />
durchgehend verbessert. Der Tiefbass<br />
ist bei der 926 e<strong>in</strong>ige Hertz ausgedehnter<br />
und im Hochtonbereich verlaufen die<br />
Schalldruckkurven l<strong>in</strong>earer.<br />
Besonders auffällig ist das zügige Abkl<strong>in</strong>gen<br />
nach breitbandiger Anregung,<br />
das Resonanzarmut und hohe <strong>in</strong>nere<br />
Dämpfung des neuen Konusmaterials<br />
belegt. Diese Eigenschaften lassen aller<br />
Erfahrung nach e<strong>in</strong>en besonders re<strong>in</strong>en<br />
Klang erwarten, selbst dann, wenn zahlreiche<br />
Stimmen und Instrumente gleichzeitig<br />
auf die Membranen e<strong>in</strong>wirken.<br />
Im Hörraum bestätigte sich diese Vorahnung<br />
mit aller Deutlichkeit. In der Gesamtschau<br />
verhielt sich die 926 nicht signifikant<br />
anders als die Vorgänger<strong>in</strong>, sie<br />
g<strong>in</strong>g zuvorderst mit kräftigen und gut<br />
konturierten Bässen auf Punktejagd,<br />
ließ sich auch bei machtvollen Impulsen<br />
nicht zu Unsauberkeiten h<strong>in</strong>reißen und<br />
wurde bei aller Lebendigkeit nie vordergründig.<br />
Doch während die Vorgeneration<br />
<strong>in</strong> den Tutti auch mal grantig werden<br />
konnte, blieb die 926 stets samtig und<br />
kultiviert. Trotz dieser gelassenen, normalweise<br />
höheren Preisklassen vorbehaltenen<br />
Spielweise war der Detailreichtum<br />
enorm.<br />
Das kürzlich veröffentlichte Album „The<br />
Vigil“ von und mit Jazz-Legende Chick<br />
Corea geriet mit diesem Klangcharakter<br />
Focal Aria 926<br />
Frequenzgang<br />
100 dB<br />
axial 10*hoch 30*seitl.<br />
90 dB<br />
Focal Aria 926<br />
Pegel- & Klirrverlauf<br />
110 dB<br />
85 dB 90 dB 95 dB 100 dB<br />
100 dB<br />
Focal Aria 926<br />
80 dB<br />
70 dB<br />
16 Ohm<br />
8 Ohm<br />
60 dB<br />
4 Ohm<br />
2 Ohm<br />
Impedanzverlauf<br />
50 dB<br />
1 Ohm<br />
10 Hz 100 Hz 1 kHz 10 kHz 40 kHz<br />
90 dB<br />
80 dB<br />
70 dB<br />
60 dB<br />
50 dB<br />
20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz<br />
+5 dB<br />
0 dB<br />
-5 dB<br />
-10 dB<br />
0 ms<br />
1 ms<br />
-15 dB<br />
2 ms<br />
-20 dB<br />
3 ms<br />
250 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz 10 kHz 20 kHz<br />
Bei der Frequenzgang-Messung (l<strong>in</strong>ks) zeigt die Aria 926 e<strong>in</strong> sehr<br />
l<strong>in</strong>eares Verhalten mit e<strong>in</strong>er leichten Senke im Präsenzbereich bei<br />
2 kHz sowie e<strong>in</strong>er maßvollen Bassbetonung. Die Grenzfrequenz<br />
im Bass liegt bei 44 Hz, 3 Hz tiefer als beim Vorgänger Chorus 826.<br />
Ihre maximale Lautstärke erreicht die Box bei 103,5 dB bezogen<br />
auf 1 Meter Messentfernung. Bis zu etwa 95 dB (blaue Kurven im<br />
mittleren Diagramm) liegen die Verzerrungen am unteren Rand <strong>in</strong><br />
der Grafik extrem niedrig, bei 100 dB (rot) s<strong>in</strong>d sie noch moderat.<br />
Das Wasserfalldiagramm (rechts, Zeitachse nach vorne) zeigt e<strong>in</strong><br />
exzellentes, sehr schnelles Abkl<strong>in</strong>gen ohne Resonanzen. AK: 59<br />
16 www.audio.de ›10/2013
Lautsprecher › STANDLAUTSPRECHER<br />
zu e<strong>in</strong>er herrlich vornehmen Veranstaltung.<br />
Anhand der vertrackten und doch<br />
e<strong>in</strong>gängigen Arrangements des Altmeisters<br />
konnte die Aria 926 ihr überragendes<br />
Fe<strong>in</strong>gespür demonstrieren. E<strong>in</strong>en<br />
so edlen und aufgeräumten Klang bieten<br />
<strong>in</strong> dieser Klasse nur die wenigsten Boxen.<br />
Wenn doch, s<strong>in</strong>d sie selten so pegelfest<br />
wie die neue Focal.<br />
Dank guter Watt-Verwertung müssen<br />
Anwender für diesen Rasseklang nicht<br />
mal übermäßig bullige Verstärker-Geschütze<br />
auffahren. Mit dem neuen, ke<strong>in</strong>eswegs<br />
sperrigen Nait XS 2 von Naim<br />
(siehe Test auf Seite 26) harmonierte die<br />
926 prächtig. Der Amp nahm dem mächtigen<br />
Bass etwas von se<strong>in</strong>er Fülle, ließ<br />
Mitten und Höhen engagiert leuchten,<br />
was <strong>in</strong> der Summe e<strong>in</strong>e sehr fokussiert<br />
und stimmig aufspielende Kette ergab.<br />
Dass Naim seit 2011 zu Focal gehört und<br />
auch die französischen Hörräume längst<br />
mit der britischen Edel-Elek tronik ausgerüstet<br />
s<strong>in</strong>d – man me<strong>in</strong>te es dieser<br />
Komb<strong>in</strong>ation anhören zu können.<br />
FAZIT<br />
Wolfram Eifert<br />
<strong>AUDIO</strong>-Mitarbeiter<br />
STEHT SICHER:<br />
Die Box ruht auf<br />
e<strong>in</strong>er schweren<br />
Alugussplatte mit<br />
höhenjustierbaren<br />
Spikes, was e<strong>in</strong>en<br />
bombensicheren<br />
Stand ergibt.<br />
Die Focal liefert e<strong>in</strong>mal mehr den<br />
Beweis, dass es im Lautsprecherbau<br />
noch viel zu holen gibt. Bis vor<br />
kurzem sah es so aus, als seien<br />
Verbesserungen nur mit harten<br />
Werkstoffen wie Keramik oder gar<br />
künstlichem Diamant zu erreichen.<br />
Der sehr vitale Klang der Le<strong>in</strong>en-<br />
Membranen wird bei Musikfans sicher<br />
gut ankommen.<br />
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Gewicht<br />
Furnier/Folie/Lack<br />
Farben<br />
Arbeitspr<strong>in</strong>zipien<br />
Raumanpassung<br />
Besonderheiten<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
Neutralität (2x)<br />
Detailtreue (2x)<br />
Ortbarkeit<br />
Räumlichkeit<br />
Fe<strong>in</strong>dynamik<br />
Maximalpegel<br />
Bassqualität<br />
Basstiefe<br />
Verarbeitung<br />
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ganze Wohnzimmer<br />
beschallen können,<br />
s<strong>in</strong>d meist passive Systeme<br />
und daher auf e<strong>in</strong>en separaten<br />
Verstärker angewiesen.<br />
Weil direkt am Schreibtisch<br />
kaum jemand Lust hat, mit<br />
unnötig vielen Geräten zu<br />
hantieren, s<strong>in</strong>d kle<strong>in</strong>ere Boxen<br />
zur Nahfeldbeschallung<br />
meist aktiv oder halbaktiv<br />
ausgelegt. Stromversorgung<br />
und Endstufen stecken dann<br />
ebenfalls <strong>in</strong> der Box.<br />
Das vere<strong>in</strong>facht den Umgang,<br />
denn von Handy bis Soundkarte<br />
lassen sich alle gängigen<br />
Audio-Signalquellen andocken,<br />
kabelgebunden und<br />
teilweise drahtlos. Die Integration<br />
der Elektronik spart<br />
Platz und lässt dank besser<br />
angepasster Bauteile auch<br />
klangliche Vorteile erwarten.<br />
M<strong>in</strong>destens 250 Euro sollten<br />
Medienfans für e<strong>in</strong> Paar Desktop-Speaker<br />
e<strong>in</strong>planen, die<br />
nicht gleich beim ersten Klanggewitter<br />
die Segel streichen.<br />
Um <strong>in</strong> dieser hart umkämpften<br />
Liga überhaupt vertreten<br />
zu se<strong>in</strong>, greifen die meisten<br />
Hersteller zu e<strong>in</strong>em kostensparenden<br />
Trick. Sie bestücken<br />
lediglich e<strong>in</strong> Gehäuse<br />
mit e<strong>in</strong>er zentralen Elektronike<strong>in</strong>heit.<br />
Das zweite Exemplar<br />
wird über e<strong>in</strong> gewöhnliches<br />
Lautsprecherkabel von<br />
der Masterbox mitversorgt.<br />
Die Frequenzweichen sitzen<br />
bei dieser Lösung nach den<br />
Endstufen und s<strong>in</strong>d daher<br />
passiv ausgeführt. Audioeng<strong>in</strong>e,<br />
Audio Pro, Focal und<br />
Wavemaster folgen dieser<br />
Maxime. Aktiv im S<strong>in</strong>ne der<br />
re<strong>in</strong>en Lehre ist <strong>in</strong> diesem<br />
Feld nur die HS 8 von Yamaha,<br />
bei der sich l<strong>in</strong>ke und rechte<br />
Box nicht unterscheiden. Sie<br />
bietet elektronische Filter mit<br />
separaten Endstufen für jedes<br />
Chassis und kostet entsprechend<br />
mehr.<br />
18 www.audio.de ›10/2013
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YAMAHA HS 8 660 €<br />
www.audio.de ›10/2013<br />
19
Lautsprecher › AKTIVBOXEN<br />
<strong>AUDIO</strong>ENGINE 5+ 400 EURO<br />
Die 5+ von Audioeng<strong>in</strong>e trifft die<br />
typischen Erwartungen an e<strong>in</strong>e<br />
Box für den Schreibtisch sehr<br />
genau. Mit e<strong>in</strong>em Bruttovolumen von<br />
knapp 10 Litern ist sie groß genug, um<br />
sich von den allgegenwärtigen Billigboxen<br />
klar abzusetzen, aber nicht so wuchtig,<br />
dass man das Gefühl haben müsste,<br />
l<strong>in</strong>ks und rechts vom Bildschirm wäre<br />
ke<strong>in</strong> Platz mehr für andere D<strong>in</strong>ge.<br />
Die Gestaltung <strong>in</strong> schwarzem oder weißem<br />
Lack wirkt rundum wertig. Speziell<br />
die weiße Version sieht mit ihren vornehm<br />
gerundeten Kanten und dem hohen<br />
Glanzgrad schon verdammt edel<br />
aus. Dass ke<strong>in</strong>e Abeckungen geliefert<br />
werden, lässt sich verschmerzen, zumal<br />
die meisten Anwender die Hauben sowieso<br />
nicht nutzen.<br />
Der Preisklasse entsprechend verfügt<br />
nur die rechte Box über e<strong>in</strong>en Elektronike<strong>in</strong>schub.<br />
Die Lautstärke lässt sich über<br />
e<strong>in</strong>en Drehregler steuern oder alternativ<br />
über e<strong>in</strong>e Fernbedienung. Für analoge<br />
Signale stehen C<strong>in</strong>chkontakte und M<strong>in</strong>ikl<strong>in</strong>ke<br />
bereit. Die USB-Buchse nimmt<br />
ke<strong>in</strong>e Audiodaten entgegen, sie dient lediglich<br />
der Stromversorgung etwaiger<br />
Mobilgeräte oder Bluetooth-Dongles.<br />
Klanglich lag die Audioeng<strong>in</strong>e auf der<br />
lebhaften Seite, gefiel mit deutlicher Artikulation<br />
und guter Durchhörbarkeit.<br />
Die tonale Ausgewogenheit, wichtig bei<br />
menschlichen Stimmen und akustischen<br />
Klangkörpern, g<strong>in</strong>g <strong>in</strong> Ordnung, dennoch<br />
klangen die teureren Modelle von Audio<br />
Pro oder Yamaha nochmals natürlicher.<br />
Die Pegelreserven waren für kurze Hörentfernungen<br />
mehr als ausreichend, so<br />
dass auch kle<strong>in</strong>eren Festivitäten nichts<br />
im Wege steht. Etwas mehr Tiefbassautoriät<br />
hätten sich die Tester gewünscht,<br />
doch man sollte die Kirche im Dorf lassen.<br />
Für ihre Größe ist die Audioeng<strong>in</strong>e<br />
e<strong>in</strong> richtig fe<strong>in</strong>es Produkt.<br />
RIESIGE KÜHLKÖRPER: Die Elektronik <strong>in</strong><br />
der rechten Box befeuert beide Kanäle und<br />
bietet E<strong>in</strong>gänge für C<strong>in</strong>ch und M<strong>in</strong>i-Kl<strong>in</strong>ke.<br />
STECKBRIEF<br />
<strong>AUDIO</strong>ENGINE<br />
5+<br />
Vertrieb<br />
NT Global Distribution GmbH<br />
04 21 / 70 50 86 19<br />
www.<br />
nt-global.com<br />
Listenpreis<br />
400 Euro<br />
Garantiezeit<br />
2 Jahre<br />
Farben Schwarz, weiß, Bambus (+ 80 €)<br />
Bauart<br />
2-Wege halbaktiv, Bassreflex<br />
AUSSTATTUNG<br />
Fernbedienung •<br />
Verb<strong>in</strong>dungskabel •<br />
E<strong>in</strong>gänge Analog C<strong>in</strong>ch, M<strong>in</strong>i-Kl<strong>in</strong>ke<br />
Digital SP/DIF, USB – / –<br />
Kopfhörerausgang –<br />
Raumanpassung –<br />
Hochpassweiche C<strong>in</strong>ch-Ausgang, ungefiltert<br />
Besonderheiten im Gehäuseboden <strong>in</strong>tegrierte<br />
Dämmmatte zur Entkopplung,<br />
Stativgew<strong>in</strong>de<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
Ausstattung<br />
Verarbeitung<br />
KLANGURTEIL 1<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
RAUM UND<br />
AUFSTELLUNG<br />
Raumgröße<br />
K M<br />
Akustik<br />
T<br />
A<br />
Aufstellung<br />
W<br />
D<br />
Hörabstand 1 - 2 Meter. Leicht<br />
anw<strong>in</strong>keln und eventuell etwas<br />
nach oben kippen. Wandnah<br />
Bassreflextunnel schließen.<br />
ÅLebhafter Klangcharakter,<br />
detailreich, sehr pegelfest<br />
Í tonal etwas eigenwillig,<br />
Bass nicht sehr tief<br />
sehr gut<br />
sehr gut<br />
71 PUNKTE<br />
SEHR GUT<br />
G<br />
H<br />
Die Aufschlüsselung der Symbole f<strong>in</strong>den Sie<br />
auf Seite 150.<br />
F<br />
1<br />
E<strong>in</strong>stufung als PC-Lautsprecher<br />
MESSLABOR<br />
Bei der Frequenzgangmessung liefert die<br />
5+ e<strong>in</strong> noch ausgewogenes Ergebnis mit<br />
e<strong>in</strong>er Senke bei 200 Hz, gefolgt von e<strong>in</strong>em<br />
Schlenker bei 800 Hz. Die Abstrahlung ist<br />
kaum w<strong>in</strong>kelabhängig. Die Grenzfrequenz<br />
im Bass liegt bei mäßigen 75 Hz. Maximal<br />
wird e<strong>in</strong>e Lautstärke von enormen 100 dB<br />
erzielt. Bis 90 dB bleiben die Verzerrungen<br />
auffallend niedrig, darüber s<strong>in</strong>d sie deutlich<br />
erhöht. Kompression ist ke<strong>in</strong> Thema.<br />
AudioEng<strong>in</strong>e A5+<br />
Frequenzgang<br />
100 dB<br />
axial 10*hoch 30*seitl.<br />
90 dB<br />
80 dB<br />
70 dB<br />
60 dB<br />
50 dB<br />
10 Hz 100 Hz 1 kHz 10 kHz 40 kHz<br />
AudioEng<strong>in</strong>e A5+<br />
Pegel- & Klirrverlauf<br />
110 dB<br />
85 dB 90 dB 95 dB 100 dB<br />
100 dB<br />
90 dB<br />
80 dB<br />
70 dB<br />
60 dB<br />
50 dB<br />
20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz<br />
20<br />
www.audio.de ›10/2013
Lautsprecher › AKTIVBOXEN<br />
<strong>AUDIO</strong> PRO ADDON T12 500 EURO<br />
Kle<strong>in</strong> aber oho, dieses Motto<br />
kommt e<strong>in</strong>em unwillkürlich <strong>in</strong><br />
den S<strong>in</strong>n, wenn die brandneuen<br />
T12 von Audio Pro vor e<strong>in</strong>em parken. Die<br />
"Böxle" s<strong>in</strong>d gerade mal 22 Zentimeter<br />
groß und so wertig verarbeitet, wie man<br />
das von e<strong>in</strong>er schwedischen Traditionsmarke<br />
erwartet. Die Gehäuse s<strong>in</strong>d vornehm<br />
schwarz oder weiß lackiert, im Gegensatz<br />
zum allgeme<strong>in</strong>en Trend aber<br />
nicht glänzend, sondern matt.<br />
E<strong>in</strong>e Bluetooth-Funktion auf Basis des<br />
klangstarken aptX-Codec ist ebenso <strong>in</strong>tegriert<br />
wie e<strong>in</strong> optischer Digitale<strong>in</strong>gang,<br />
den man zum Beispiel benötigt, um die<br />
T 12 mit e<strong>in</strong>er Apple-TV-Box zu verb<strong>in</strong>den.<br />
Dieses H<strong>in</strong>tertürchen ermöglicht<br />
Airplay mit se<strong>in</strong>em puristenkompatiblen<br />
Lossless-Format. E<strong>in</strong>e schlanke Fernbedienung<br />
mit Alum<strong>in</strong>ium-Gehäuse dient<br />
zur Umschaltung zwischen den E<strong>in</strong>gängen<br />
und aktiviert die Suche nach Bluetooth-Geräten<br />
<strong>in</strong> der Umgebung.<br />
Mit knapp 500 Euro für e<strong>in</strong>e halbaktive<br />
und e<strong>in</strong>e passive Box ist der Spaß nicht<br />
ganz billig, doch Chassis und Elektronik<br />
s<strong>in</strong>d offensichtlich sehr hochwertig. Das<br />
<strong>AUDIO</strong>-Messlabor (siehe Kasten) meldete<br />
sehr l<strong>in</strong>eare Frequenzgänge und<br />
beachtliche Pegelreserven. Rekordverdächtig<br />
für die Volumenklasse ist die untere<br />
Grenzfrequenz von 50 Hertz.<br />
Entsprechend hoch lagen die Erwartungen.<br />
Die Audio Pro tönte zwar nicht ganz<br />
so quirlig wie die Audioeng<strong>in</strong>e oder gar<br />
die erheblich größere Yamaha, konnte<br />
BESTENS AUSGESTATTET: Die Addon T<br />
12 bietet e<strong>in</strong>en optischen Digitale<strong>in</strong>gang und<br />
empfängt Bluetooth-Signale mit aptX.<br />
aber mit ihrer hohen Neutralität punkten,<br />
die langfristig das Hören sehr angenehm<br />
macht. Der Knaller aber war die Gelassenheit,<br />
mit der die Audio Pro bei Rock<br />
und Pop zu Werke g<strong>in</strong>g. Der Klang blieb<br />
stets wohlsortiert, der vollwertige Bass<br />
ließ selbst die High-Ender <strong>in</strong> der Jury zustimmend<br />
nicken. Ke<strong>in</strong>e Frage, die T 12<br />
machen e<strong>in</strong>en richtig guten Job.<br />
STECKBRIEF<br />
Vertrieb<br />
www.<br />
Listenpreis<br />
Garantiezeit<br />
Farben<br />
Bauart<br />
<strong>AUDIO</strong> PRO<br />
ADDON T 12<br />
TAD Audiovertrieb<br />
0 99 45 / 94 33 65 0<br />
audiopro-liv<strong>in</strong>g.de<br />
500 Euro<br />
2 Jahre<br />
Mattlack weiß oder schwarz<br />
2-Wege halbaktiv, Bassreflex<br />
AUSSTATTUNG<br />
Fernbedienung<br />
•<br />
Verb<strong>in</strong>dungskabel •<br />
E<strong>in</strong>gänge Analog M<strong>in</strong>i-Kl<strong>in</strong>ke<br />
Digital TOSl<strong>in</strong>k/USB • / –<br />
Kopfhörerausgang –<br />
Raumanpassung –<br />
Hochpassweiche –<br />
Besonderheiten optischer Digitale<strong>in</strong>gang,<br />
Bluetooth mit aptX.<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
Ausstattung<br />
Verarbeitung<br />
KLANGURTEIL 1<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
RAUM UND<br />
AUFSTELLUNG<br />
Raumgröße<br />
K M<br />
Akustik<br />
T<br />
A<br />
Aufstellung<br />
W<br />
D<br />
Hörabstand 1 - 2 Meter, leicht<br />
zum Hörer anw<strong>in</strong>keln. Bei zu<br />
dickem Bass den Reflexkanal<br />
an der Rückseite schließen.<br />
Åtonal sehr ausgewogen und<br />
effektfrei, stets kultiviert, Bass<br />
überraschend vollwertig.<br />
Í könnte etwas lebendiger<br />
aufspielen<br />
überragend<br />
sehr gut<br />
74 PUNKTE<br />
ÜBERRAGEND<br />
G<br />
H<br />
Die Aufschlüsselung der Symbole f<strong>in</strong>den Sie<br />
auf Seite 150.<br />
F<br />
1<br />
E<strong>in</strong>stufung als PC-Lautsprecher<br />
MESSLABOR<br />
Bei der Messung der Frequenzgangkurven<br />
zeigt sich die T 12 betont l<strong>in</strong>ear. Lediglich<br />
30 Grad seitlich (grün) ist im Brillanzbereich<br />
e<strong>in</strong>e leichte Senke zu sehen, die sich durch<br />
Anw<strong>in</strong>keln der Boxen ausgleichen lässt. Die<br />
untere Grenzfrequenz liegt bei sehr guten<br />
50 Hz. Der Hochtonbereich ist bis 21 kHz<br />
ausgedehnt. Die maximale Lautstärke liegt<br />
bei 94 dB. Bis etwa 90 dB (grün im rechten<br />
Diagramm) bleibt der Klirr sehr ger<strong>in</strong>g.<br />
Audio Pro Addon T12<br />
Frequenzgang<br />
100 dB<br />
axial 10*hoch 30*seitl.<br />
90 dB<br />
80 dB<br />
70 dB<br />
60 dB<br />
50 dB<br />
10 Hz 100 Hz 1 kHz 10 kHz 40 kHz<br />
Audio Pro Addon T12 Pegel- & Klirrverlauf<br />
110 dB<br />
85 dB 90 dB 95 dB 100 dB<br />
100 dB<br />
90 dB<br />
80 dB<br />
70 dB<br />
60 dB<br />
50 dB<br />
20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz<br />
www.audio.de ›10/2013 21
Lautsprecher › AKTIVBOXEN<br />
FOCAL XS BOOK WIRELESS 300 EURO<br />
Boxenspezialist Focal hat mit se<strong>in</strong>er<br />
XS Book Wireless e<strong>in</strong> besonders<br />
platzsparendes und formschönes<br />
Produkt im Portfolio. Selbst an der wuchtigsten<br />
Stelle rund um den Tiefmitteltöner<br />
mit hochfester Polyglass-Membran<br />
werden <strong>in</strong> der Breite ke<strong>in</strong>e 12 Zentimeter<br />
erreicht. Höhe und Tiefe s<strong>in</strong>d großzügiger<br />
bemessen, denn ganz ohne Gehäusevolumen<br />
geht es auch aktiv nicht.<br />
Doch auch so ist die Focal die bei weitem<br />
zierlichste Box im Feld. Die Gestaltung<br />
macht e<strong>in</strong>en wohlüberlegten E<strong>in</strong>druck,<br />
trotz des günstigen Preises. So<br />
zeigt sich die Unterseite der schwarz<br />
glänzenden Gehäuse durchgehend gummiert,<br />
was gegen Verrutschen hilft. E<strong>in</strong><br />
kle<strong>in</strong>er im Boden <strong>in</strong>tegrierter Fuß hebt<br />
die Boxen vorne etwas an und lässt die<br />
Treiber besser auf Ohrhöhe zielen.<br />
Als e<strong>in</strong>zige hat die XS e<strong>in</strong>e mit e<strong>in</strong>em fe<strong>in</strong>en<br />
Stoff bezogene Abdeckung im Gepäck,<br />
die perfekt passt und die gesamte<br />
Vorderseite verhüllt. Die Elektronik,<br />
zweimal 20 Watt stark, steckt <strong>in</strong> der<br />
rechten Box, die an der Oberseite e<strong>in</strong>en<br />
Lautstärkeregler trägt, der auch zum E<strong>in</strong>schalten<br />
dient. Audiosignale werden via<br />
C<strong>in</strong>ch oder M<strong>in</strong>ikl<strong>in</strong>ke entgegengenommen,<br />
alternativ über Bluetooth – auch<br />
hier kompatibel mit dem aptX-Codec.<br />
Bedenken wegen der schlanken Form<br />
waren im Hörtest schnell vergessen,<br />
denn für die Nutzung im Nahfeld erwiesen<br />
sich die Kraftreserven der Focal als<br />
durchaus großzügig bemessen. Selbst<br />
mit dem Bassbereich, der erstaunlich<br />
vollwertig und präzise klang, konnten<br />
sich die Tester anfreunden. Die Stärken<br />
der schwarzen Schönheiten lagen besonders<br />
bei Fe<strong>in</strong>dynamik und Räumlichkeit.<br />
Ohne tonale Verbiegungen wurden<br />
jede Menge Details stressfrei angereicht.<br />
Bei diesem fe<strong>in</strong> austarierten<br />
Gourmetklang kommen auch audiophile<br />
Gemüter auf ihre Kosten.<br />
SPART PLATZ, KLINGT PRACHTVOLL:<br />
Die Elektronik sitzt vollständig <strong>in</strong> der rechten<br />
Box. Der Lautstärkeregler thront oben.<br />
STECKBRIEF<br />
Vertrieb<br />
www.<br />
Listenpreis<br />
Garantiezeit<br />
Farben<br />
Bauart<br />
FOCAL<br />
XS BOOK WIRELESS<br />
Music L<strong>in</strong>e Vertriebs GmbH<br />
0 41 05 / 77 05 0<br />
music-l<strong>in</strong>e.biz<br />
300 Euro<br />
2 Jahre<br />
Schwarz hochglänzend<br />
2-Wege halbaktiv, Bassreflex<br />
AUSSTATTUNG<br />
Fernbedienung –<br />
Verb<strong>in</strong>dungskabel •<br />
E<strong>in</strong>gänge Analog M<strong>in</strong>i-Kl<strong>in</strong>ke, C<strong>in</strong>ch<br />
Digital SP/DIF, USB – / –<br />
Kopfhörerausgang –<br />
Raumanpassung –<br />
Hochpassweiche –<br />
Besonderheiten Gehäuseunterseite gummiert,<br />
textile Chassisabdeckung,<br />
Bluetooth mit aptX<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
Ausstattung<br />
Verarbeitung<br />
KLANGURTEIL 1<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
RAUM UND<br />
AUFSTELLUNG<br />
Raumgröße<br />
K M<br />
Akustik<br />
T<br />
A<br />
Aufstellung<br />
W<br />
D<br />
Hörabstand 0,8 - 1,5 Meter.<br />
Anw<strong>in</strong>keln br<strong>in</strong>gt wenig. Bei zu<br />
dickem Bass erhöht aufstellen<br />
oder Reflextunnel schließen.<br />
ÅFe<strong>in</strong>er, unaufgeregter Klang<br />
ohne tonale Schwächen, für<br />
die Größe sehr souverän<br />
Í ke<strong>in</strong> Pegelwunder<br />
sehr gut<br />
sehr gut<br />
71 PUNKTE<br />
ÜBERRAGEND<br />
G<br />
H<br />
Die Aufschlüsselung der Symbole f<strong>in</strong>den Sie<br />
auf Seite 150.<br />
F<br />
1<br />
E<strong>in</strong>stufung als PC-Lautsprecher<br />
MESSLABOR<br />
Die Schalldruckkurven der XS Book zeigen<br />
e<strong>in</strong> l<strong>in</strong>eares Verhalten mit e<strong>in</strong>er maßvollen<br />
Zurückhaltung unterhalb 1 kHz, die bei e<strong>in</strong>er<br />
grenzflächennahen Aufstellung durch die<br />
Raumakustik egalisiert wird. Im Tiefbass<br />
werden sehr beachtliche 60 Hz erreicht.<br />
Die maximale Lautstärke bezogen auf 1 m<br />
liegt bei 88 dB. Bis nahe 90 dB bleibt der<br />
Klirr ger<strong>in</strong>g, darüber setzt Kompression e<strong>in</strong>.<br />
Überfahren wird elektronisch verh<strong>in</strong>dert.<br />
Focal XS Book<br />
Frequenzgang<br />
100 dB<br />
axial 10*hoch 30*seitl.<br />
90 dB<br />
80 dB<br />
70 dB<br />
60 dB<br />
50 dB<br />
10 Hz 100 Hz 1 kHz 10 kHz 40 kHz<br />
Focal XS Book<br />
Pegel- & Klirrverlauf<br />
110 dB<br />
85 dB 90 dB 95 dB 100 dB<br />
100 dB<br />
90 dB<br />
80 dB<br />
70 dB<br />
60 dB<br />
50 dB<br />
20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz<br />
22<br />
www.audio.de ›10/2013
Lautsprecher › AKTIVBOXEN<br />
WAVEMASTER TWO 250 EURO<br />
Für sehr verlockende 250 Euro bekommt<br />
man bei Wavemaster e<strong>in</strong><br />
Paar halbaktive Desktop-Lautsprecher<br />
mit soliden MDF-Gehäusen und<br />
weißem oder schwarzem Hochglanzlack.<br />
Die kle<strong>in</strong>en Tonmöbel s<strong>in</strong>d erstaunlich<br />
gediegen verarbeitet und mit fünfe<strong>in</strong>halb<br />
Kilogramm bei der mit Elektronik bestückten<br />
rechten Box um e<strong>in</strong>iges schwerer<br />
als es das knappe Format vermuten<br />
lässt. Selbst die Spaltmaße wirken sauber<br />
und beim 13er Tiefmitteltöner mit<br />
Kevlarmembran s<strong>in</strong>d sogar die Befestigungsschrauben<br />
verdeckt.<br />
Auch die Ausstattung kann sich sehen<br />
lassen. Es gibt zwar weder digitale E<strong>in</strong>gänge<br />
noch <strong>in</strong>tegrierte Empfänger für<br />
Bluetooth oder Airplay, doch wer diese<br />
Funktionen wünscht, kann sie über Zubehör-Dongles<br />
oder den Airport Express<br />
von Apple leicht nachrüsten. Für letzteren<br />
ist an der Boxenrückseite e<strong>in</strong>e Netzbuchse<br />
vorgesehen. Desweiteren gibt<br />
es dort zwei kle<strong>in</strong>e Drehknöpfe für Bässe<br />
und Höhen. Doch Vorsicht: Die Regelbereiche<br />
s<strong>in</strong>d gigantisch und schon e<strong>in</strong><br />
vorsichtiger Dreh führt zu großen Änderungen<br />
beim Klang. Beim Hörtest blieben<br />
sie der Vergleichbarkeit wegen <strong>in</strong><br />
Mittelstellung.<br />
Die Wavemaster konnte räumlich weniger<br />
gut auffächern als die Focal und erreichte<br />
auch nicht die vornehme Geschmeidigkeit<br />
der annähernd doppelt so<br />
teuren Audio Pro. Doch die Spielfreude<br />
der Two war enorm. So lange ke<strong>in</strong>e tonal<br />
STROMSPENDER: Die Masterbox liefert<br />
über USB oder die Netzbuchse Energie für<br />
externe Geräte wie den Airport Express.<br />
oder rhythmisch zu anspruchsvollen Sachen<br />
gespielt wurden, war der Spaßfaktor<br />
beachtlich. Das lag nicht zuletzt am<br />
wuchtigen Bassbereich, der für die knappe<br />
Größe der Box sehr vollwertig wirkte.<br />
Die Schalldruckreserven waren nicht<br />
überragend, doch für kle<strong>in</strong>ere Spontanfeten<br />
und erst recht die Nutzung im Nahfeld<br />
reicht das Gebotene allemal.<br />
STECKBRIEF<br />
Vertrieb<br />
www.<br />
Listenpreis<br />
Garantiezeit<br />
Farben<br />
Bauart<br />
WAVEMASTER<br />
TWO<br />
High Tech Media GmbH<br />
04 21 / 43 60 30 78<br />
hmcomponents.com<br />
250 Euro<br />
2 Jahre<br />
Schwarz, weiß hochglänzend<br />
2-Wege, halbaktiv, Bassreflex<br />
AUSSTATTUNG<br />
Fernbedienung –<br />
Verb<strong>in</strong>dungskabel •<br />
E<strong>in</strong>gänge Analog M<strong>in</strong>i-Kl<strong>in</strong>ke, C<strong>in</strong>ch<br />
Digital SP/DIF, USB – / –<br />
Kopfhörerausgang –<br />
Raumanpassung Regler für Bässe und Höhen<br />
Hochpassweiche –<br />
Besonderheiten Stromversorgung für Zubehör<br />
an der Rückseite.<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
Ausstattung<br />
Verarbeitung<br />
KLANGURTEIL 1<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
RAUM UND<br />
AUFSTELLUNG<br />
Raumgröße<br />
K M<br />
Akustik<br />
T<br />
A<br />
Aufstellung<br />
W<br />
D<br />
ÅLebhafter, noch neutraler<br />
Klang mit guter Auflösung und<br />
betont kräftigem Bass.<br />
Í nur mäßig pegelfest<br />
sehr gut<br />
sehr gut<br />
69 PUNKTE<br />
SEHR GUT<br />
G<br />
H<br />
Hörabstand 1 - 2 Meter, leicht<br />
zum Hörer anw<strong>in</strong>keln. Mit den<br />
Klangreglern durch den Raum<br />
bed<strong>in</strong>gte Effekte ausgleichen.<br />
Die Aufschlüsselung der Symbole f<strong>in</strong>den Sie<br />
auf Seite 150.<br />
F<br />
1<br />
E<strong>in</strong>stufung als PC-Lautsprecher<br />
MESSLABOR<br />
Die Wavemaster zeigt bei der Messung der<br />
Frequenzgangkurven e<strong>in</strong>en schwankenden<br />
Verlauf mit e<strong>in</strong>er moderaten Betonung von<br />
Bässen und Höhen. Bei 1,5 kHz ist für alle<br />
Raumw<strong>in</strong>kel e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>bruch zu erkennen. Der<br />
Bassbereich erreicht beachtliche 54 Hz. Die<br />
maximale Lautstärke liegt mit 87 dB nicht<br />
sehr hoch. Bereits bei 90 dB (grün) s<strong>in</strong>d die<br />
Klirrwerte deutlich erhöht. 95 oder 100 dB<br />
(blau und rot) lässt die Elektronik nicht zu.<br />
Wavemaster Two<br />
Frequenzgang<br />
100 dB<br />
axial 10*hoch 30*seitl.<br />
90 dB<br />
80 dB<br />
70 dB<br />
60 dB<br />
Treble max<br />
Bass max<br />
Treble m<strong>in</strong><br />
Bass m<strong>in</strong><br />
50 dB<br />
10 Hz 100 Hz 1 kHz 10 kHz 40 kH<br />
Wavemaster Two<br />
Pegel- & Klirrverlauf<br />
110 dB<br />
85 dB 90 dB 95 dB 100 dB<br />
100 dB<br />
90 dB<br />
80 dB<br />
70 dB<br />
60 dB<br />
50 dB<br />
20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz<br />
www.audio.de ›10/2013 23
Lautsprecher › AKTIVBOXEN<br />
YAMAHA HS 8 660 EURO<br />
Bei e<strong>in</strong>em Bruttovolumen von mehr<br />
als 30 Litern wird die HS 8 von<br />
Yamaha vielen Nutzern als Desktop-Lautsprecher<br />
zu groß ersche<strong>in</strong>en.<br />
Doch die Geschmäcker s<strong>in</strong>d verschieden<br />
und die Bezeichnung "Nahfeld" ist<br />
e<strong>in</strong> dehnbarer Begriff. Nicht wenige Fans<br />
bevorzugen etwas größere Hörentfernungen,<br />
die e<strong>in</strong>en weniger kopfhörerhaften<br />
Klange<strong>in</strong>druck erzeugen.<br />
Für diese Zielgruppe s<strong>in</strong>d stämmiger<br />
ausgeführte Kompaktboxen wie die HS<br />
8 genau richtig, zumal wenn e<strong>in</strong> so hoher<br />
Gegenwert geboten wird. Als e<strong>in</strong>zige im<br />
Feld ist die Yamaha konsequent aktiv,<br />
besitzt elektronische Frequenzweichen<br />
und separate Endstufen für jedes Chassis.<br />
Zwei dreistufige Ortsfilter gestatten<br />
e<strong>in</strong>e hocheffektive Anpassung an den<br />
Raum. Ihrer Herkunft aus dem Studio-<br />
Bereich entsprechend s<strong>in</strong>d die ausschließlich<br />
analogen E<strong>in</strong>gänge für XLRund<br />
Kl<strong>in</strong>kenstecker ausgelegt; C<strong>in</strong>ch benötigt<br />
e<strong>in</strong>en (preiswerten) Adapter.<br />
Bei den Messungen im <strong>AUDIO</strong>-Labor<br />
lieferte die HS 8 e<strong>in</strong>en vorbildlich l<strong>in</strong>earen<br />
Frequenzgang, der bis 38 Hertz h<strong>in</strong>unter<br />
reichte. Selbst im elektronisch erweiterten,<br />
deshalb große Membranauslenkungen<br />
fordernden Bassbereich wurden<br />
mächtige 96 Dezibel erreicht, darüber<br />
waren die Werte gar dreistellig. Hier<br />
konnte die Komb<strong>in</strong>ation aus wuchtigem<br />
8-Zoll-Konus und hifikompatibler 1-Zoll-<br />
Kalotte ihr Plus an Membranfläche sehr<br />
deutlich zur Geltung br<strong>in</strong>gen.<br />
Noch mehr als durch ihre hohen Dynamikreserven<br />
bee<strong>in</strong>druckte die Yamaha mit<br />
e<strong>in</strong>er gigantischen Spielfreude, gegen<br />
die die kle<strong>in</strong>eren Vergleichsboxen letz-<br />
lich chancenlos waren. Die HS 8 konnte<br />
musikalische Strukturen mühelos durchleuchten<br />
und kam mit ihrer auch bei<br />
komplexen Signalen re<strong>in</strong>en und neutralen<br />
Spielweise dem Klange<strong>in</strong>druck e<strong>in</strong>er<br />
hochwertigen HiFi-Anlage von allen am<br />
nächsten. Bei aller Präzision wirkte die<br />
HS 8 auch durchaus kultiviert, lieferte<br />
satte Klangfarben und e<strong>in</strong>e korrekte<br />
Räumlichkeit. Wie schön, dass dieses<br />
präzise austarierte Kraftpaket für gerade<br />
mal 660 Euro zu haben ist.<br />
FAZIT<br />
Wolfram Eifert<br />
<strong>AUDIO</strong>-Mitarbeiter<br />
Bei kurzen Hörentfernungen, wie<br />
sie am Schreibtisch üblich s<strong>in</strong>d,<br />
dürfen Boxen kle<strong>in</strong>er ausfallen als<br />
vom Wohnzimmer gewohnt. Mir<br />
würde beim Arbeiten die Focal<br />
vollauf genügen. Understatement<br />
<strong>in</strong> Re<strong>in</strong>kultur liefert die Audio Pro.<br />
Sie suchen e<strong>in</strong>e Aktivbox auch für<br />
mittlere Distanzen? Dann nehmen<br />
Sie am besten die Yamaha.<br />
STECKBRIEF<br />
Vertrieb<br />
http://<br />
Listenpreis<br />
Garantiezeit<br />
Farben<br />
Bauart<br />
RAUM UND<br />
AUFSTELLUNG<br />
Raumgröße<br />
M<br />
K<br />
Akustik<br />
T<br />
D<br />
A<br />
Aufstellung<br />
W<br />
G<br />
H<br />
Hörabstand 1,5 bis 3 Meter. Bei<br />
wandnaher Aufstellung dicken<br />
Bass- und Grundtonzweig über<br />
die Ortsfilter korrigieren.<br />
Die Aufschlüsselung der Symbole f<strong>in</strong>den Sie<br />
auf Seite 150.<br />
F<br />
YAMAHA<br />
HS 8<br />
Yamaha Deutschland<br />
de.yamaha.com<br />
660 Euro<br />
2 Jahre<br />
Schwarz<br />
2-Wege aktiv, Bassreflex<br />
AUSSTATTUNG<br />
Fernbedienung –<br />
Verb<strong>in</strong>dungskabel –<br />
E<strong>in</strong>gänge Analog Kl<strong>in</strong>ke, XLR<br />
Digital SP/DIF, USB – / –<br />
Kopfhörerausgang –<br />
Raumanpassung Bass und Höhen, je dreistufig<br />
Hochpassweiche –<br />
Besonderheiten<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
Ausstattung<br />
Neutralität (2x)<br />
Detailtreue (2x)<br />
Ortbarkeit<br />
Räumlichkeit<br />
Fe<strong>in</strong>dynamik<br />
Maximalpegel<br />
Bassqualität<br />
Basstiefe<br />
Verarbeitung<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
ÅAuffallend neutraler und<br />
lebhafter Kang mit großem<br />
Detailreichtum, souverän<br />
<strong>in</strong> allen Bereichen<br />
Í –<br />
sehr gut<br />
90<br />
85<br />
80<br />
75<br />
70<br />
55<br />
75<br />
75<br />
sehr gut<br />
78 PUNKTE<br />
ÜBERRAGEND<br />
MESSLABOR<br />
Bei den Messungen im reflexionsarmen<br />
Raum zeigt die HS 8 e<strong>in</strong> vorbildlich l<strong>in</strong>eares<br />
Verhalten mit e<strong>in</strong>er ganz leichten Betonung<br />
der Mitten, die über die Ortsfilter an der<br />
Rückseite kompensiert werden kann. Dank<br />
elektronischer Entzerrung liegt die untere<br />
Grenzfrequenz mit 38 Hz auf dem Niveau<br />
großformatiger passiver Standboxen. Die<br />
maximale Lautstärke erreicht gute 96 dB.<br />
Bis 95 dB bleibt der Klirr sehr moderat.<br />
Yamaha HS 8<br />
Frequenzgang<br />
100 dB<br />
axial 10*hoch 30*seitl.<br />
90 dB<br />
80 dB<br />
70 dB<br />
60 dB<br />
High Trim +2 High Trim -2 Room Ctrl -2 Room Ctrl -4<br />
50 dB<br />
10 Hz 100 Hz 1 kHz 10 kHz 40 kH<br />
Yamaha HS 8<br />
Pegel- & Klirrverlauf<br />
110 dB<br />
85 dB 90 dB 95 dB 100 dB<br />
100 dB<br />
90 dB<br />
80 dB<br />
70 dB<br />
60 dB<br />
50 dB<br />
20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz<br />
24<br />
www.audio.de ›10/2013
Verkaufsstart 21. September<br />
FREUDE<br />
AM HÖREN<br />
Aria 948<br />
Chassistechnolgie<br />
Manufaktur<br />
Gehäusefertigung<br />
Weichentechnologie<br />
EM-Technologie<br />
Für die Serie Aria 900 nutzte Focal se<strong>in</strong>e außergewöhnliche<br />
Fertigungstiefe, um neuartige, zum Patent angemeldete<br />
Chassis zu entwickeln. Dank der Sandwichkonstruktion<br />
aus e<strong>in</strong>em Flachsgeflecht und hauchdünner<br />
Glasfolie bieten die Membranen der Aria-Treiber hohe<br />
Steifigkeit und optimale Materialdämpfung – beste<br />
Voraussetzungen für herausragende Performance. Das<br />
Ergebnis s<strong>in</strong>d Lautsprecher, die trotz e<strong>in</strong>es moderaten<br />
Preises ausgesprochen natürlich kl<strong>in</strong>gen und e<strong>in</strong> Musikerlebnis<br />
ermöglichen, das Maßstäbe setzt.<br />
www.music-l<strong>in</strong>e.biz/focal
Verstärker › VOLLVERSTÄRKER<br />
Nait <strong>in</strong> England<br />
Die Nait-Gesellschaft wird um e<strong>in</strong> neues Mitglied bereichert: Der XS 2 liefert noch mehr<br />
Gründe, se<strong>in</strong>e Lautsprecher der seit drei Jahrzehnten überlieferten Verstärker-Legende<br />
aus Salisbury anzuvertrauen. Aber reicht das, um den Neid der XS-Besitzer zu wecken?<br />
■ Test: Stefan Schickedanz<br />
Der Nait kam mit dem Erfolg von<br />
Naim Audio. Lange nachdem<br />
sich die Marke aus Salisbury e<strong>in</strong>en<br />
Namen für Vor- und Endstufen erworben<br />
hatte, folgte 1983 ihr erster Vollverstärker.<br />
Der war nur halb so breit wie<br />
der legendäre Power-Amp NAP 250 und<br />
wirkte neben den auf Show getrimmten<br />
Rivalen aus Fernost wie David neben<br />
Goliath.<br />
Und wie <strong>in</strong> der Sage teilte der M<strong>in</strong>i so<br />
aus, dass er zum Kult avancierte und ihm<br />
e<strong>in</strong> langes, glückliches Leben beschieden<br />
war. Und das bekommt gerade e<strong>in</strong><br />
neues Kapitel: Durch evolutionäre Weiterentwicklung<br />
mutierte der <strong>in</strong>zwischen<br />
<strong>in</strong> die Breite gegangene Nait XS (<strong>AUDIO</strong><br />
2/09) zum XS 2. Dazu verpassten ihm die<br />
Briten e<strong>in</strong>e Leistungsspritze und ließen<br />
viele kle<strong>in</strong>e Verbesserungen e<strong>in</strong>fließen.<br />
E<strong>in</strong>e davon dürfte für Kopfhörerfans e<strong>in</strong>en<br />
großen Unterschied ausmachen:<br />
Der SuperNait (1/08) vererbte dem Neuen<br />
se<strong>in</strong>en aufwändigen Class-A-Kopfhörer-Verstärker.<br />
Die meist auf e<strong>in</strong>fache<br />
Chiplösungen vertrauenden Gegner haben<br />
dem wenig entgegenzusetzen, vor<br />
allem an wirkungsgradschwachen, hochohmigen<br />
Edel-Hörern denen der XS2<br />
ernsthaft Dampf macht und zugleich<br />
fe<strong>in</strong>ste Nuancen entlockt.<br />
Doch das Primärziel e<strong>in</strong>es jeden Vollverstärkers,<br />
die Lautsprecher, nahmen die<br />
Briten beim Upgrade ebenfalls <strong>in</strong>s Visier.<br />
Damit die nom<strong>in</strong>al auf 2x70 Watt an 8<br />
Ohm beziehungsweise 2x100 Watt an 4<br />
Ohm erstarkte Endstufe nicht nur mit e<strong>in</strong>em<br />
Plus an Kraft, sondern auch an<br />
Klang glänzt, musste sie sich zahlreichen<br />
Operationen unterziehen. Aus dem<br />
Vorverstärker NAC 552 entliehen sich<br />
die Entwickler die Constant-Current-<br />
Source-Treiberschaltungen, die mit ihrer<br />
stabilen Stromversorgung die Endstufensektion<br />
besonders rauscharm ansteuern<br />
können.<br />
Keramische Isolatoren an den Kühlkörpern<br />
sollen durch gleichmäßigere Hitzeverteilung<br />
sowohl die Perfomance der<br />
Vor- als auch der Endstufe optimieren.<br />
Die Mikroprozessorsteuerung des Nait<br />
Fotos: Archiv, Shutterstock<br />
TEST<br />
Naue Variante des beliebten Vollverstärkers<br />
NAIM NAIT XS 2 2150 €<br />
26 www.audio.de ›10/2013
Verstärker › VOLLVERSTÄRKER<br />
IN XS: Hochwertige Bauteile an entscheidender Stelle, keramische Isolatoren<br />
für die Kühlkörper und stärke Endstufen machen den XS 2 aus.<br />
darf jetzt e<strong>in</strong> Nickerchen machen, wenn<br />
sie nicht gebraucht wird, um nicht durch<br />
vagabundierende Hochfrequenz-Emissionen<br />
die sensiblen Audio-Schaltungen<br />
zu bee<strong>in</strong>flussen. Die Verwendung von<br />
sieben separaten Sekundärwicklungen<br />
am speziell angefertigten R<strong>in</strong>gkerntrafo<br />
sorgt für e<strong>in</strong>e perfekte Trennung der e<strong>in</strong>zelnen<br />
Bereiche und schließt Interferenzen<br />
durch die H<strong>in</strong>tertür aus.<br />
Dort, wo sich die Entwickler Klangfortschritte<br />
versprachen – also fast überall –<br />
tauschten sie zudem zahlreiche Bauteile<br />
aus. Das behaupten zwar alle bei solchen<br />
Gelegenheiten. Doch die Marke<br />
aus der Grafschaft Wiltshire gehört zu<br />
jenen, denen man durchaus glauben<br />
kann, dass es dabei nicht vorrangig um<br />
Kostendämpfung g<strong>in</strong>g. Der äußerlich eigenständige,<br />
aber wenig auffällige Amp<br />
präsentiert sich von <strong>in</strong>nen <strong>in</strong> absoluter<br />
Topform: Hochwertige Zutaten wie <strong>in</strong><br />
der Küche von Sternekoch Jamie Oliver,<br />
blitzsauberer Aufbau e<strong>in</strong>gebettet <strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />
solides Alum<strong>in</strong>iumgehäuse, das mit se<strong>in</strong>er<br />
ger<strong>in</strong>gen Masse Vibrationen schnell<br />
ableitet und zudem amagnetisch ist.<br />
Anschlussseitig entzieht sich Naim <strong>in</strong>zwischen<br />
geschickt jeglichen Philosophie-Diskussionen.<br />
Vier der sechs Analog-E<strong>in</strong>gänge<br />
s<strong>in</strong>d sowohl mit den traditionellen<br />
DIN- als auch mit vergoldeten<br />
C<strong>in</strong>ch-Buchsen bestückt. So kann der<br />
Benutzer sich selbst e<strong>in</strong> Bild machen,<br />
was besser kl<strong>in</strong>gt: In unseren Ohren<br />
s<strong>in</strong>d das klar die DINos, doch ist es auf<br />
jeden Fall praktisch, im Alltag mal schnell<br />
e<strong>in</strong>e Reihe von C<strong>in</strong>ch-E<strong>in</strong>gängen zur<br />
Hand zu haben. Die fünfte DIN-Buchse<br />
verfügt über e<strong>in</strong>e Stromversorgung für<br />
www.audio.de ›10/2013<br />
27
Verstärker › VOLLVERSTÄRKER<br />
DIN-WIN-SITUATION: Statt der früheren Diktatur der DIN-Buchsen gibt es <strong>in</strong>zwischen beim Nait e<strong>in</strong>e demokratische<br />
Mitbestimmung. Der Besitzer kann selbst entscheiden, ob er doch lieber C<strong>in</strong>ch verwendet. Der USB-E<strong>in</strong>gang dient Software Updates.<br />
die Phono-Vorstufen StageL<strong>in</strong>e und SuperL<strong>in</strong>e.<br />
Apropos Stromversorgung:<br />
Selbstverständlich darf der Naim-Freak,<br />
der nach Höherem strebt, wieder e<strong>in</strong> externes<br />
Netzteil <strong>in</strong> drei Eskalationsstufen<br />
anschließen: FlatCap, HiCap oder gar<br />
das riesige SuperCap.<br />
Im Hörtest musste der Newcomer dann<br />
ohne Cap auftreten. Die Tester auch,<br />
denn der Orkan, den der kle<strong>in</strong>e Amp aus<br />
den Boxen entfachte, hätte jede Kopfbedeckung<br />
weggeblasen. Ganz der Alte?<br />
Ne<strong>in</strong>, der neue Nait weckt noch mehr<br />
Gier. Was Spaß betrifft, war der Nait<br />
über drei Dekaden e<strong>in</strong>e Bank. Früher<br />
gab es auf jede Note, die man ihm anvertraute,<br />
sogar kräftig Z<strong>in</strong>sen <strong>in</strong> Form von<br />
angenehm warmen Klirr. Das förderte<br />
die Musikalität, verschleierte gleichzeitig<br />
das niedrige Grundkapital von nur e<strong>in</strong>er<br />
Handvoll Watt. Doch wir leben nicht<br />
mehr <strong>in</strong> den 80ern. Heute s<strong>in</strong>d Transparenz<br />
und Ehrlichkeit angesagt – e<strong>in</strong> Trend,<br />
der auch den Nait erfasste. Zwischenzeitlich<br />
konnten Nostalgiker befürchten,<br />
der Zeitgeist habe den Briten e<strong>in</strong>e<br />
Zwangsabgabe abgerungen, denn stetiger<br />
Zuwachs an Höhen und Bässen ist<br />
nicht unbed<strong>in</strong>gt mit höheren Renditen<br />
im Bereich der Emotionalität verbunden.<br />
Doch bereits beim Nait XS konnte Naim<br />
e<strong>in</strong>e mustergültig ausgewogene Bilanz<br />
vorlegen: Er verband Kraft, Neutralität,<br />
Breitbandigkeit und Spritzigkeit. Der XS<br />
2 fährt <strong>in</strong> allen Bereichen noch bessere<br />
Ergebnisse e<strong>in</strong>. Vor allem begeisterte<br />
se<strong>in</strong>e stabile plastische Abbildung, se<strong>in</strong>e<br />
Explosivität, se<strong>in</strong>e für diese Klasse<br />
schier unglaublichen Reserven und der<br />
Umgang mit den Extremen auf der Frequenzskala.<br />
Tiefgang und Kontur im<br />
Bass bestanden den Stresstest ebenso<br />
wie die klaren, spritzigen Höhen. Klare<br />
Empfehlung: Kaufen bei 2150 Euro.<br />
FAZIT<br />
Stefan Schickedanz<br />
<strong>AUDIO</strong>-Mitarbeiter<br />
Im Laufe der Zeit habe ich viel<br />
Nait erlebt. Vor 30 Jahren war der<br />
auf e<strong>in</strong>er antiquierten Schaltung<br />
basierende kle<strong>in</strong>e britische Vollverstärker<br />
noch e<strong>in</strong> dirty old amp,<br />
der mit se<strong>in</strong>en orgiastischen Eskapaden<br />
wie e<strong>in</strong> audiophiler<br />
Charles Bukowski die Leute zum<br />
Feiern animierte. Heute ist er<br />
zwar clean und etwas angepasst.<br />
Aber wenn er von Le<strong>in</strong>e gelassen<br />
wird, geht's richtig ab.<br />
STECKBRIEF<br />
Vertrieb<br />
www.<br />
Listenpreis<br />
Garantiezeit<br />
Maße B x H x T<br />
Gewicht<br />
ANSCHLÜSSE<br />
Phono MM / MC<br />
Hochpegel C<strong>in</strong>ch / XLR<br />
Festpegel E<strong>in</strong>gang<br />
TapeOut<br />
Pre Out C<strong>in</strong>ch / XLR<br />
Kopfhörer<br />
FUNKTIONEN<br />
Aufnahmewahlschalter<br />
Klangregler / abschaltbar<br />
Loudness<br />
Besonderheiten<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
Phono MM/MC<br />
Klang C<strong>in</strong>ch<br />
Ausstattung<br />
Bedienung<br />
Verarbeitung<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
NAIM<br />
NAIT XS2<br />
Musicl<strong>in</strong>e<br />
0 41 05 / 77 0 50<br />
music-l<strong>in</strong>e.biz<br />
2150 Euro<br />
5 Jahre<br />
43,2 x 7 x 31,4 cm<br />
8,4 kg<br />
– / –<br />
5 (+4xDIN) / –<br />
schaltbar<br />
•<br />
• (+DIN)/ –<br />
•<br />
–<br />
– / –<br />
–<br />
–<br />
Anschluss für externe<br />
Netzteile, DIN-E<strong>in</strong>gänge,<br />
Remote-Anschluss<br />
ÅÜberragende Spielfreude,<br />
spritzige Höhen,<br />
solider Bass und tolles<br />
Tim<strong>in</strong>g.<br />
Í –<br />
– / –<br />
110<br />
gut<br />
sehr gut<br />
überragend<br />
110 PUNKTE<br />
ÜBERRAGEND<br />
MESSLABOR<br />
-60 -40 -20 0 20 40 60<br />
Phase[Grad]<br />
Naim_Nait_XS2_c TEST factory Naim_Nait_XS 2_hL 08/23/13 13:45:24<br />
+0<br />
60<br />
55<br />
-10<br />
50<br />
k<br />
45<br />
-20 2<br />
40<br />
35<br />
-30 k3<br />
30<br />
k<br />
25<br />
-40 4<br />
20<br />
k<br />
-50<br />
15<br />
5<br />
10<br />
d<br />
B -60<br />
V<br />
o<br />
V<br />
2<br />
3<br />
4<br />
6<br />
8<br />
I mpe da n z [ Oh m]<br />
S p a n n u n g [<br />
-70<br />
-80<br />
-90<br />
-100<br />
-110<br />
-120<br />
10m<br />
20m 50m 100m 500m 1 2 5 10 20 50 100 200 500<br />
W<br />
1k<br />
Mit 2x76/113 W an 8/4Ω (AK=60) und<br />
guter Laststabilität (1) ist der NAIT XS<br />
der bisher kräftigste Nait. Der Klirrverlauf<br />
<strong>in</strong> der Harmonischen-Analyse (2) ist<br />
schön gleichmäßig, es dom<strong>in</strong>iert aber<br />
k3 statt k2, was erfahrungsgemäß Frische<br />
und Dynamik etwas unterstreicht.<br />
Für Hochwirkungsgrad-Lautsprecher ist<br />
der Rauschabstand (88dB) etwas knapp,<br />
ansonsten misst sich der NAIT XS 2 unauffällig<br />
und sauber.<br />
28 www.audio.de ›10/2013
HIFI · SURROUND · HIGH END · MUSIK<br />
Mobil<br />
Spezial<br />
24<br />
Geräte im Test<br />
HiFi To Go<br />
Das beste Equipment für Highender, die<br />
auch unterwegs Musik genießen wollen.<br />
■ Test: Alexandros Mitropoulos<br />
ON-EARS<br />
Ohrumschließende<br />
Modelle<br />
für unterwegs.<br />
IN-EARS<br />
Von erschw<strong>in</strong>glich<br />
bis edel – hier<br />
ist alles dabei!<br />
VERSTÄRKER<br />
Mobile KH-Amps<br />
mit <strong>in</strong>tegriertem<br />
D/A-Wandler.<br />
HIGH-RES PLAYER<br />
Portis, die sogar<br />
FLAC-Dateien<br />
abspielen.
Spezial › PORTABLES HIFI<br />
ON-EAR KOPFHÖRER<br />
Ohrumschließende Modelle tönen kräftiger<br />
im Bass, und isolieren Außen-<br />
Geräusche effektiver als ohraufliegende<br />
Hörer. Letztere wiegen weniger<br />
und s<strong>in</strong>d komfortabler zu tragen.<br />
AKG K 545 350 €<br />
B&W P3 200 €<br />
ADL H 118 260 €<br />
KEF M 500 300 €<br />
NAD VISO HP 50 300 €<br />
V-MODA CROSSFADE M-100 310 €<br />
STECKBRIEF<br />
Vertrieb<br />
www<br />
Typ<br />
Gewicht<br />
Impedanz<br />
Wirkungsgrad<br />
Zubehör<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
Harman/Kardon<br />
harmankardon.de<br />
Over-Ear<br />
286 Gramm<br />
34,5 Ω<br />
102 dB<br />
2 x Kabel, abnehmbar.<br />
ÅVollmundiger Bass, spielt<br />
auch bei leisen Pegeln<br />
detailreich.<br />
Í Kopfbügel könnte noch<br />
etwas bequemer aufliegen.<br />
Klang 80<br />
Verarbeitung<br />
sehr gut<br />
KLANGURTEIL 80<br />
PREIS/LEISTUNG SEHR GUT<br />
AKG K 545<br />
350 EURO<br />
Der Kopfhörer-Test <strong>in</strong> <strong>AUDIO</strong> 2/13 kürte<br />
den AKG K 551 zur neuen Referenz unter<br />
den mobilen Bügelkopfhörern. Der neue<br />
K 545 verwendet den selben 50mm-Treiber<br />
wie der großer Bruder – unterscheidet<br />
sich aber <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Details von ihm.<br />
So fällt der K545 deutlich kompakter aus<br />
und besitzt e<strong>in</strong>klappbare Hörermuscheln,<br />
was ihn besser im Rucksack oder <strong>in</strong> der<br />
Aktentasche verschw<strong>in</strong>den lässt. Das<br />
Kabel ist beim K 545 steckbar – e<strong>in</strong> Detail,<br />
das viele Nutzer des K 551 vermissten.<br />
AKG liefert gleich zwei Kabel mit: e<strong>in</strong>es<br />
für die Nutzung mit Apple-Produkten und<br />
e<strong>in</strong>es für Android-Geräte – jeweils mit<br />
Fernbedienung für den Player und mit<br />
e<strong>in</strong>gebautem Freisprech-Mikro. Der K<br />
545 tönte dank se<strong>in</strong>er geschlossenen<br />
Hörermuscheln saftig-druckvoll im Bass,<br />
der selbst bei höheren Pegeln se<strong>in</strong>e Präzision<br />
beibehielt. Bei leiseren Passagen<br />
gefiel <strong>in</strong>sbesondere der Detailreichtum<br />
im Mittel- und Hochtonbereich.<br />
TEST factory AKG_K545_fk<br />
08/27/13 15:21:42<br />
+120<br />
+115<br />
+110<br />
+105<br />
+100<br />
+95<br />
+90<br />
d +85<br />
B<br />
r +80<br />
B +75<br />
+70<br />
+65<br />
+60<br />
+55<br />
+50<br />
+45<br />
+40<br />
10 20 50 100 200 500 1k 2k 5k 10k 20k 40k<br />
Hz<br />
Der Frequenzgang des K545 verläuft<br />
bis auf e<strong>in</strong>e Anhebung im Bassbereich<br />
und e<strong>in</strong>er marg<strong>in</strong>alen Welligkeit im Präsenzbereich<br />
ausgewogen.<br />
BOWERS & WILKINS P3 200 EURO<br />
Der P3 fällt auf Anhieb wegen se<strong>in</strong>es klassischen Designs und se<strong>in</strong>er exzellenten Verarbeitung auf. Der Hörer<br />
lässt sich zusammenklappen, so dass er zur Not auch mal <strong>in</strong> die Jackentasche passt. B&W bemühte sich<br />
bei der Entwicklung der Treiber um möglichst homogene und verzerrungsfreie Spielweise. Für den Antrieb<br />
der aus Mylar (e<strong>in</strong>er Hightech-Polyesterfolie) bestehenden Membranen kommen deshalb extra<br />
starke Neodym-Magnete zum E<strong>in</strong>satz. Der Tragekomfort ist dank des Memory-Schaums der Ohrpolster<br />
angenehm, der filigrane Bügel sorgt für den nötigen<br />
Anpressdruck. Die Abbildung des P3 wirkte detailreich<br />
und plastisch. Der Bass tönte rund, Mitten<br />
und Höhen fe<strong>in</strong>, homogen und nie zu scharf.<br />
TEST factory B&W _P3_fk<br />
08/20/13 11:12:22<br />
+120<br />
+115<br />
+110<br />
+105<br />
+100<br />
+95<br />
+90<br />
STECKBRIEF<br />
Vertrieb<br />
www<br />
Typ<br />
Gewicht<br />
Impedanz<br />
Wirkungsgrad<br />
Zubehör<br />
B&W Deutschland<br />
bowers-wilk<strong>in</strong>s.de<br />
On-Ear<br />
125 Gramm<br />
36 Ω<br />
103,5 dB<br />
Kabel abnehmbar,<br />
Reisetasche<br />
d<br />
B<br />
r<br />
B<br />
+85<br />
+80<br />
+75<br />
+70<br />
+65<br />
+60<br />
+55<br />
+50<br />
+45<br />
+40<br />
10 20 50 100 200 500 1k 2k 5k 10k 20k 40k<br />
Hz<br />
Der ab 10 kHz abfallende Frequenzgang<br />
verantwortet den weichen Hochtonbereich.<br />
Die Basswiedergabe wird von<br />
dem leichten Anstieg <strong>in</strong>tensiviert.<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
ÅAngenehmer, unaufdr<strong>in</strong>glicher<br />
Klang, Verarbeitung.<br />
Í Kopfbügel könnte noch<br />
besser gepolstert se<strong>in</strong>.<br />
Klang 75<br />
Verarbeitung<br />
sehr gut<br />
KLANGURTEIL 75<br />
PREIS/LEISTUNG SEHR GUT<br />
30<br />
www.audio.de ›10 /2013
Spezial › PORTABLES HIFI<br />
STECKBRIEF<br />
Vertrieb<br />
www<br />
Typ<br />
Gewicht<br />
Impedanz<br />
Wirkungsgrad<br />
Zubehör<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
TCG Handels GmbH<br />
adl-av.de<br />
Over-Ear<br />
269 Gramm<br />
72,8 Ω<br />
100 dB<br />
Kabel abnehmbar, Reisetasche,<br />
6,3mm-Adapter<br />
ÅNeutral und detailreich,<br />
Solide Verarbeitung.<br />
Í Nicht für alle Ohren optimale<br />
dreieckige Form der<br />
Hörmuscheln.<br />
Klang 75<br />
Verarbeitung<br />
sehr gut<br />
KLANGURTEIL 75<br />
PREIS/LEISTUNG SEHR GUT<br />
Der Frequenzgang des H 118 verläuft<br />
über weite Strecken brettgerade. Der<br />
kle<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>bruch im Brillanzbereich<br />
dürfte <strong>in</strong> der Regel nicht stören.<br />
ADL H118<br />
UM 260 EURO<br />
Die Tochterfirma von Furutech präsentierte<br />
ihren ersten Kopfhörer erst vor<br />
kurzem: Der geschlossene H 118 eignet<br />
sich besonders für den mobilen E<strong>in</strong>satz.<br />
ADL spendierte zu dem Porti e<strong>in</strong> hochwertiges<br />
Kabel dazu – sogar e<strong>in</strong>es mit 3<br />
Meter Länge, was aber unterwegs zu<br />
Verwicklungen führen kann. Die 40mmgroßen,<br />
von Neodym-Magneten angetriebenen<br />
Membranen besitzen leichte,<br />
verkupferte Alu-Schw<strong>in</strong>gspulen, was <strong>in</strong><br />
aller Regel e<strong>in</strong>e schnellere Ansprache<br />
und e<strong>in</strong> besseres Tim<strong>in</strong>g verspricht.<br />
E<strong>in</strong> R<strong>in</strong>g zwischen Schw<strong>in</strong>gspule<br />
und Membran soll bei hohen Frequenzen<br />
für Phasentreue und e<strong>in</strong>e<br />
besonders saubere Abbildung<br />
sorgen. In der Tat: Der H<br />
118 tönte sehr offen und ausgewogen.<br />
Bühnen und Instrumente<br />
stellte er – ohne jede Schärfe<br />
und Aufdr<strong>in</strong>glichkeit – überzeugend<br />
genau und plastisch dar.<br />
STECKBRIEF<br />
Vertrieb<br />
www<br />
Typ<br />
Gewicht<br />
Impedanz<br />
Wirkungsgrad<br />
Zubehör<br />
GP Acoustics<br />
kef.com<br />
On-Ear<br />
211 Gramm<br />
34 Ω<br />
109 dB<br />
2x Kabel (abnehmbar), Reisetasche,<br />
Flugzeugadapter<br />
KEF M 500<br />
UM 300 EURO<br />
Den ohraufliegenden Kopfhörer M 500<br />
zeigte KEF erstmals auf der diesjährigen<br />
High End <strong>in</strong> München. Der geschleckt<br />
verabeitete massive Alu-Rahmen verleiht<br />
dem KEF e<strong>in</strong> extra elegantes Aussehen.<br />
Der Memory-Anschmeichel-Schaumstoff<br />
an Bügel und Muschel sorgt für kuscheligen<br />
Tragekomfort. Dämmschichten<br />
senken den Pegel von Außengeräuschen<br />
erheblich ab. Se<strong>in</strong> Inneres beschallt<br />
der M 500 mit 40mm-Breitbändern,<br />
angetrieben von kernigen Neodym-<br />
Magneten. Besonders bemerkenswert:<br />
Die Schw<strong>in</strong>gspule, die aus dick verkupfertem<br />
Aludraht besteht. Sie vere<strong>in</strong>t<br />
Leichtigkeit mit bester Leitfähigkeit.<br />
Darüberh<strong>in</strong>aus hat KEF die Schallwand<br />
zwischen Membran und Polster mit Akribie<br />
perforiert, so dass sich e<strong>in</strong> optimaler<br />
Frequenzgang ergibt. Beim Hörtest spielte<br />
der M 500 mit druckvollem Bass – für<br />
ohraufliegende Modelle alles andere als<br />
selbstverständlich. Während die Höhen<br />
fast e<strong>in</strong>en Tick zu entspannt wirkten,<br />
klang der Mittelton sehr rythmisch und<br />
detailreich.<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
ÅHervorragende Verarbeitung,<br />
sehr bequem zu tragen,<br />
rund-angenehmer Klang.<br />
Í –<br />
Klang 80<br />
Verarbeitung<br />
überragend<br />
KLANGURTEIL 80<br />
PREIS/LEISTUNG SEHR GUT<br />
Der Frequenzgang des KEF M 500 fällt<br />
zum Hochton h<strong>in</strong> ab, was e<strong>in</strong>en wärmeren<br />
Klang ergibt. Bietet e<strong>in</strong>e tolle<br />
Maximallautstärke von 109 Dezibel.<br />
www.audio.de ›10/2013<br />
31
Spezial › PORTABLES HIFI<br />
NAD VISO HP 50 300 EURO<br />
Die meisten HiFi-Spezialisten ergänzen<br />
zur Zeit ihr Angebot um m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>em<br />
Kopfhörer – so auch NAD. Um die<br />
„New Acoustic Dimension” zu f<strong>in</strong>den,<br />
mussten die NADler nicht lange suchen.<br />
Die Schwesterfirma PSB besitzt mit Paul<br />
Barton e<strong>in</strong>en fähigen Entwickler, der unter<br />
anderem den M4U2 von <strong>AUDIO</strong><br />
8/2012 konstruierte. Diesen (genauer<br />
den M4U1 ohne Noise<br />
Cancell<strong>in</strong>g) nahm Barton als<br />
Vorbild für die Entwicklung<br />
des Viso HP50. Er<br />
verpasste dem<br />
40mm-Treiber allerd<strong>in</strong>gs<br />
etwas mehr<br />
Elan im Bass. Störgeräusche<br />
aus der<br />
Außenwelt versucht<br />
der Viso mit<br />
e<strong>in</strong>em dicht geschlossenen<br />
Aufbau<br />
<strong>in</strong>klusive e<strong>in</strong>er zusätzlichen<br />
Extra-Dämmschicht<br />
draußen zu halten.<br />
Bass h<strong>in</strong>, Außenwelt her, klanglich gefiel<br />
der NAD ganz besonders wegen se<strong>in</strong>es<br />
außerordentlich neutralen und dynamischen<br />
Wesens. Er klang wunderbar plastisch<br />
und luftig <strong>in</strong> den Höhen. Der Bass<br />
erschien beim abgründigen „Nightcall”<br />
(Kav<strong>in</strong>sky & Lovefoxxx) ganz und gar<br />
nicht überzogen oder fett,<br />
sondern e<strong>in</strong>fach nur<br />
kraftvoll-richtig.<br />
V-MODA CROSSFADE M-100 UM 310 EURO<br />
Laut Hersteller wurde der M-100 <strong>in</strong> Zusammenarbeit<br />
mit Musikern, Produzenten und Fachjournalisten entwickelt.<br />
Die achteten wohl darauf, dass er zwei In/<br />
Out-Kombibuchsen für e<strong>in</strong>en Zweitkopf hö rer oder –<br />
zum umschalten – für e<strong>in</strong>e zweite Musi k quel le bekam.<br />
Mechanisch wurde der V-Moda auf bestmögliche<br />
Stabilität und Schlagfestigkeit getrimmt. Wer<br />
mag, darf die Profi-schwarzen Muscheln mit optional<br />
erhältlichen Zierplatten optisch aufmotzen.<br />
Das Highlight sitzt im Inneren: Der V-Moda besitzt<br />
e<strong>in</strong>e konzentrisch aufgebaute Doppelmembran<br />
mit e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>eren zentralen für<br />
den Hochton. Das soll Verzerrungen verr<strong>in</strong>gern<br />
und den Wirkungsgrad steigern. Der<br />
M-100 spielte Genre-übergreifend wirklich<br />
sagenhaft neutral und präzise. In den<br />
Höhen blieb stets Luft zum Atmen, tiefere<br />
Töne immer schön, bunt,<br />
locker und frei...e<strong>in</strong><br />
EMPFEHLUNG<br />
NEUTRALER KLANG<br />
10/13<br />
TESTSIEGER<br />
MOBILER ON-EAR<br />
10/13<br />
starker, obendre<strong>in</strong><br />
grundsolide gebauter<br />
Hörer.<br />
STECKBRIEF<br />
Vertrieb<br />
www<br />
Typ<br />
Gewicht<br />
Impedanz<br />
Wirkungsgrad<br />
Zubehör<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
Dynaudio<br />
nad.de<br />
Over-Ear<br />
253 Gramm<br />
36 Ω<br />
104 dB<br />
Abnehmbares Kabel, Reisetasche,<br />
Flugzeugadapter.<br />
ÅAngenehm zu tragen,<br />
enorm detailreicher und neutraler<br />
Klang, Verarbeitung.<br />
Í –<br />
Klang 82<br />
Verarbeitung<br />
sehr gut<br />
KLANGURTEIL 82<br />
PREIS/LEISTUNG SEHR GUT<br />
TEST factory NAD_Visohp50_fk<br />
08/27/13 15:39:13<br />
+120<br />
+115<br />
+110<br />
+105<br />
+100<br />
+95<br />
+90<br />
d +85<br />
B<br />
r +80<br />
B +75<br />
+70<br />
+65<br />
+60<br />
+55<br />
+50<br />
+45<br />
+40<br />
10 20 50 100 200 500 1k 2k 5k 10k 20k 40k<br />
Hz<br />
Bis auf e<strong>in</strong>e schmalbandige Erhöhung<br />
bei 5kHz bietet der NAD Ebenmäßigkeit.<br />
Der zarte Höhen-Rolloff trägt zum<br />
angenehm-runden Charakter bei.<br />
STECKBRIEF<br />
Vertrieb<br />
www<br />
Typ<br />
Gewicht<br />
Impedanz<br />
Wirkungsgrad<br />
Zubehör<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
Higoto GmbH<br />
higoto.de<br />
Over-Ear<br />
282 Gramm<br />
34 Ω<br />
105 dB<br />
2x Kabel abnehmbar, Reisetasche,<br />
6,3mm-Adapter.<br />
ÅSehr ausgewogener Klang,<br />
gutes Design, solide Verarbeitung,<br />
hoher Tragekomfort.<br />
Í –<br />
Klang 82<br />
Verarbeitung<br />
sehr gut<br />
KLANGURTEIL 82<br />
PREIS/LEISTUNG ÜBERRAGEND<br />
TEST factory V-Moda_Crossfade_M-100_fk 08/27/13 15:49:50<br />
+120<br />
+115<br />
+110<br />
+105<br />
+100<br />
+95<br />
+90<br />
d +85<br />
B<br />
r +80<br />
B +75<br />
+70<br />
+65<br />
+60<br />
+55<br />
+50<br />
+45<br />
+40<br />
10 20 50 100 200 500 1k 2k 5k 10k 20k 40k<br />
Hz<br />
Die kle<strong>in</strong>e „Wanne” um 500Hz führt erfahrungsgemäß<br />
zur Verbesserung der<br />
Stimmen-Verständlichkeit. Sonst verläuft<br />
der Frequenzgang ausgewogen.<br />
32
Spezial › PORTABLES HIFI<br />
IN-EAR KOPFHÖRER<br />
Diese Art von Kopfhörern sitzt meistens<br />
direkt im Gehörgang.<br />
Voraussetzung für e<strong>in</strong>en ausgewogenen<br />
Klang, ist e<strong>in</strong> guter Sitz im Ohr.<br />
TESTSIEGER<br />
MOBILER IN-EAR<br />
10/13<br />
STAX SRS-002 750 €<br />
BOSE QC 20I 300 €<br />
FINAL HEAVEN VI 600 €<br />
PHILIPS FIDELIO S 2 150 €<br />
SENNHEISER IE 800 700 €<br />
MUSICAL FIDELITY EB-50 200 €<br />
STAX SRS-002 750 EURO<br />
Stax benötigt eigentlich ke<strong>in</strong>e große E<strong>in</strong>führung:<br />
Die elektrostatischen Kopfhörer<br />
der japanischen Firma werden seit Jahrzehnten<br />
von Musikgenießern und -arbeitern<br />
als Nonplusultra <strong>in</strong> Sachen Auflösung<br />
geliebt – und manchmal wegen ihrer gnadenlosen<br />
Ehrlichkeit vielleicht auch e<strong>in</strong><br />
bißchen gehasst.<br />
Mit dem SRS-002 hat Stax auch e<strong>in</strong> Modell<br />
für unterwegs im Programm – e<strong>in</strong>en<br />
elektrostatischen In-Ear! Das Set besteht<br />
aus dem SR-002 und dem Versorgungsteil<br />
SRM-002. Letzteres liefert die Vorspannung<br />
von 100V-200V für die Membran<br />
folien und verstärkt auch das Signal<br />
auf angemessen hohe Werte – alles freilich<br />
bei w<strong>in</strong>zigen Stromstärken. Der Warnh<strong>in</strong>weis<br />
<strong>in</strong> der Bedienungsanleitung<br />
„nicht <strong>in</strong> Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit,<br />
und nicht direkt nach dem Duschen<br />
benutzen”, soll also eher die filigranen<br />
Treiber schützen als ihren Besitzer. Das<br />
Speiseteil kommt mit zwei AA-Batterien<br />
klar, e<strong>in</strong>e schaltbare Eco-Funktion reduziert<br />
den Stromverbrauch auf Kosten des<br />
Maximalpegels. Die Lautstärke der via<br />
3,5mm-Kl<strong>in</strong>ke zugeführten Signale regelt<br />
e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Potentiometer.<br />
Nach dem Aufsetzen des neuen Stax-<br />
Kopfhörers trauten zum<strong>in</strong>dest die jüngeren<br />
Tester ihren Ohren kaum. Bei völliger<br />
tonaler Ausgewogenheit geriet der Informationsgehalt<br />
so hoch, dass auch zigmal<br />
gehörten Aufnahmen – „Hoppla, da ist ja<br />
noch mehr drauf” – mit e<strong>in</strong>er Fülle neuer,<br />
bisher ungehörter Details überraschten.<br />
Mit se<strong>in</strong>er mühelosen Transparenz, die<br />
auch bei enormen Pegeln vollständig erhalten<br />
blieb, ist der Stax e<strong>in</strong>er der derzeit<br />
besten In-Ear-Kopfhörer.<br />
STECKBRIEF<br />
Vertrieb<br />
Audiotrade<br />
www<br />
audiotra.de<br />
Typ<br />
In-Ear<br />
Gewicht 26 Gramm (Speiseteil 120g)<br />
Impedanz<br />
Wirkungsgrad<br />
aktives System<br />
114 dB<br />
Zubehör<br />
Kabel abnehmbar, 2x AA-<br />
Batterie, Kopfbügel.<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
ÅNeutraler, detailreicher<br />
und fe<strong>in</strong>aufgelöster Klang.<br />
ÍSpeiseteil etwas sperrig,<br />
Sitz könnte komfortabler se<strong>in</strong>.<br />
Klang 90<br />
Verarbeitung<br />
sehr gut<br />
KLANGURTEIL 90<br />
PREIS/LEISTUNG ÜBERRAGEND<br />
TEST factory Stax_SRS-002_f k<br />
08/27/13 15:40:49<br />
+120.3<br />
+115.281<br />
+110.262<br />
+105.244<br />
+100.225<br />
+95.206<br />
+90.187<br />
d +85.169<br />
B<br />
r +80.15<br />
B +75.131<br />
+70.112<br />
+65.094<br />
+60.075<br />
+55.056<br />
+50.037<br />
+45.019<br />
+40<br />
10 20 50 100 200 500 1k 2k 5k 10k 20k 40k<br />
Hz<br />
Bis zirka 700Hz verläuft der Frequenzgang<br />
des Stax l<strong>in</strong>ealgerade. Danach<br />
erlaubt der Hörer sich e<strong>in</strong>e leichte Betonung<br />
des Mitteltonbereichs.<br />
www.audio.de ›10/2013 33
Spezial › PORTABLES HIFI<br />
BOSE QC 20I 300 EURO<br />
Als e<strong>in</strong>ziger In-Ear-Kopfhörer im Testfeld<br />
besitzt der Bose QC 20i e<strong>in</strong> aktives<br />
Noise-Cancell<strong>in</strong>g. Anders als se<strong>in</strong><br />
großer Bruder QC15 (Heft 12/09)<br />
kann man mit dem In-Ear-Modell<br />
auch Musik hören, ohne die Akkustrom-zehrende<br />
Rauschunterdrückung<br />
aktivieren zu müssen. Der Schalter<br />
f<strong>in</strong>det sich an e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en Speiseteil,<br />
das am Ende des Kopfhörerkabels<br />
hängt. In diese Kontrolle<strong>in</strong>heit <strong>in</strong>tegrierte<br />
Bose auch den Akku, der sich via Micro-USB<br />
von e<strong>in</strong>em Computer nachladen<br />
lassen kann. Bei deaktivierter Geräuschunterdrückung<br />
tönte der Bose<br />
QC 20i bereits ausgewogen und sauber.<br />
Und mit Noise Cancell<strong>in</strong>g – auch <strong>in</strong> ruhiger<br />
Umgebung – sogar noch sauberer<br />
und ausgewogener. Die NC-Funktion<br />
dachte netter Weise nicht daran, sich an<br />
den eigenen Bässen zu vergreifen – sie<br />
kamen jetzt sogar noch griffiger, sehniger,<br />
e<strong>in</strong>drucksvoller.<br />
STECKBRIEF<br />
Vertrieb<br />
www<br />
Typ<br />
Gewicht<br />
Impedanz<br />
Wirkungsgrad<br />
Zubehör<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
Bose Deutschland<br />
bose.de<br />
In-Ear mit Noise Cancell<strong>in</strong>g<br />
22 Gramm<br />
76,5 Ω<br />
104 dB<br />
Reisetasche, USB-Kabel<br />
ÅEnorm detailreich und neutral<br />
– auch ohne aktiviertes<br />
NC, hoher Tragekomfort.<br />
Í –<br />
Klang 68<br />
Verarbeitung<br />
sehr gut<br />
KLANGURTEIL 1 68<br />
PREIS/LEISTUNG SEHR GUT<br />
1<br />
E<strong>in</strong>stufung als Noise-Cancell<strong>in</strong>g-Kopfhörer<br />
EMPFEHLUNG<br />
NC IN-EAR<br />
TEST factory Bose_QC20_fk<br />
08/19/13 14:06:41<br />
+120<br />
+115<br />
+110<br />
+105<br />
+100<br />
+95<br />
+90<br />
d +85<br />
B<br />
r +80<br />
B +75<br />
+70<br />
+65<br />
+60<br />
+55<br />
+50<br />
+45<br />
+40<br />
10 20 50 100 200 500 1k 2k 5k 10k 20k 40k<br />
Hz<br />
Die Noise-Cancell<strong>in</strong>g-Schaltung wirkt<br />
auch l<strong>in</strong>earisierend auf den Bassbereich.<br />
Die gemessene Mitteltonbetonung<br />
wirkt beim Hören nicht unangenehm.<br />
10/13<br />
FINAL HEAVEN VI UM 600 EURO<br />
F<strong>in</strong>al Audio Design dürfte ambitionierten<br />
Highendern vielleicht e<strong>in</strong> Begriff se<strong>in</strong>,<br />
denn Firmenchef Kanemori Takai beschäftigt<br />
sich seit den 70er-Jahren mit Hi-<br />
Fi. E<strong>in</strong>es se<strong>in</strong>er bekanntesten Erzeugnisse:<br />
der „Opus” – e<strong>in</strong> Lautsprecher, der<br />
mit se<strong>in</strong>en 800 kg pro Stück fast so<br />
schwer war wie e<strong>in</strong> mittleres japanisches<br />
Haus. Im neuen Jahrtausend orientierte<br />
sich der Japaner am anderen Ende der<br />
Skala – <strong>in</strong> Kooperation mit dem Steckerund<br />
Kabelriesen Molex entstanden die<br />
ersten Kopfhörer. F<strong>in</strong>al baute bald den<br />
selbstentwickelten „Balanced Air<br />
Motion”-Treiber e<strong>in</strong>, der dank se<strong>in</strong>es strömungsoptimierten<br />
Aufbaus nur ganz wenig<br />
Platz benötigt. Dieser BAM-Treiber<br />
wurde vor kurzem noch e<strong>in</strong>mal überarbeitet<br />
und verrichtet nun im schicken Heaven<br />
VI se<strong>in</strong>en Dienst. Das perfekt verarbeitete<br />
Gehäuse besteht aus verchromtem<br />
Kupfer, das aber mit 8,5 Gramm pro<br />
Stöpsel so gut wie nichts wiegt und sich<br />
geradezu <strong>in</strong> die Ohrmuschel kuschelt. In<br />
puncto Musikwiedergabe verlangen die<br />
F<strong>in</strong>als aber e<strong>in</strong>e gewisse Aufmerksamkeit.<br />
Mit überragender Transparenz und<br />
Sauberkeit, allerd<strong>in</strong>gs auch mit e<strong>in</strong>er Tendenz<br />
zur Frische im Präsenzbereich, deuten<br />
sie eifrigst auf Details und zarteste<br />
Umrisse h<strong>in</strong>. Die neugierigen Tester störte<br />
das nicht – zumal es am unteren Ende<br />
des Hörbereichs äußerst staubtrockenauthentisch<br />
herg<strong>in</strong>g.<br />
STECKBRIEF<br />
Vertrieb<br />
www<br />
Typ<br />
Gewicht<br />
Impedanz<br />
Wirkungsgrad<br />
Zubehör<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
S<strong>in</strong>tron<br />
s<strong>in</strong>tron.de<br />
In-Ear<br />
17 Gramm<br />
11,5 Ω<br />
111 dB<br />
Edle Transport-Schatulle<br />
ÅNuancierte Stimmenwiedergabe,<br />
neutraler Bass,<br />
fe<strong>in</strong>e Verarbeitung, sitzt<br />
bequem im Ohr.<br />
Í –<br />
Klang 80<br />
Verarbeitung<br />
überragend<br />
KLANGURTEIL 80<br />
PREIS/LEISTUNG GUT<br />
TEST factory F<strong>in</strong>al_HeavenVI_CC_fk 08/19/13 12:30:54<br />
+120<br />
+115<br />
+110<br />
+105<br />
+100<br />
+95<br />
+90<br />
d +85<br />
B<br />
r +80<br />
B +75<br />
+70<br />
+65<br />
+60<br />
+55<br />
+50<br />
+45<br />
+40<br />
10 20 50 100 200 500 1k 2k 5k 10k 20k 40k<br />
Hz<br />
L<strong>in</strong>earer Frequenzverlauf bis etwa 1kHz,<br />
danach ist e<strong>in</strong>e Betonung des Präsenzbereiches<br />
erkennbar. Hier und im Mittelton<br />
auch etwas Klirr.<br />
34<br />
www.audio.de ›10 /2013
Spezial › PORTABLES HIFI<br />
PHILIPS FIDELIO S 2 150 EURO<br />
STECKBRIEF<br />
Vertrieb<br />
www<br />
Typ<br />
Gewicht<br />
Impedanz (aktiv, passiv)/<br />
Wirkungsgrad<br />
Zubehör<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
Philips Deutschland<br />
philips.de<br />
In-Ear<br />
23 Gramm<br />
24,4 Ω<br />
102 dB<br />
Reisetasche.<br />
EMPFEHLUNG<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
ÅKl<strong>in</strong>gt sehr neutral und<br />
dynamisch, hochwertige<br />
Verarbeitung.<br />
Í Die Gehäusegröße hätte<br />
für kle<strong>in</strong>ere Ohren besser<br />
ausgelegt se<strong>in</strong> können.<br />
Klang 72<br />
Verarbeitung<br />
sehr gut<br />
KLANGURTEIL 72<br />
PREIS/LEISTUNG SEHR GUT<br />
10/13<br />
TEST factory Philips_FidelioS2_f k 08/27/13 15:40:00<br />
+120.3<br />
+115.281<br />
+110.262<br />
+105.244<br />
+100.225<br />
+95.206<br />
+90.187<br />
d +85.169<br />
B<br />
r +80.15<br />
B +75.131<br />
+70.112<br />
+65.094<br />
+60.075<br />
+55.056<br />
+50.037<br />
+45.019<br />
+40<br />
10 20 50 100 200 500 1k 2k 5k 10k 20k 40k<br />
Hz<br />
Leichte Wanne im Mittelton erkennbar,<br />
aber ansonsten e<strong>in</strong> <strong>in</strong> sich stimmiger,<br />
sehr ausgewogener Verlauf, extrem ger<strong>in</strong>ger<br />
Klirr.<br />
Philips wird dafür gelobt, Produkte auch für große Auflagen mit<br />
e<strong>in</strong>er bemerkenswerten Akribie zu entwickeln. Das vermag auch<br />
der Fidelio S 2 zu verdeutlichen. Zunächst e<strong>in</strong> Blick auf die mechanische<br />
Konstruktion: Das Kupfergehäuse des S 2 sieht tatsächlich<br />
so aus, als ob es sich Vibrationen und Eigenresonanzen verkneifen<br />
könnte, also Unholde, die unter Umständen zu e<strong>in</strong>er verzerrten<br />
Höhenwiedergabe führen. Auf der anderen Seite könnte die halboffene<br />
Bauweise mit erheblich großen 13,5mm-Treibern e<strong>in</strong>e<br />
pfundige Basswiedergabe mit sich br<strong>in</strong>gen. Und schließlich sieht<br />
die Außenseite mit ihrem kratzfesten, <strong>in</strong> Schwarz oder Weiss erhältlichem<br />
Klavierlackf<strong>in</strong>ish<br />
höchst appetitlich<br />
aus. Und genau so<br />
g<strong>in</strong>g der <strong>in</strong> Belgien<br />
großgezogene Fidelio<br />
schließlich auch akustisch<br />
zur Sache. Er bildete<br />
Klanglandschaften<br />
großzügig weit,<br />
bunt und blumig ab -<br />
und neigte trotzdem<br />
nicht zur Übertreibung.<br />
SENNHEISER IE 800 UM 700 EURO<br />
Dass Sennheiser exzellente Kopfhörer bauen kann, wissen die Tester nicht erst seit dem<br />
HD 800 (5/09) – die Latte liegt beim neuen IE 800 entsprechend hoch. E<strong>in</strong> neuentwickelter<br />
7-mm-Breitbänder <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em extra soliden Keramikgehäuse soll aber die Erwartungen<br />
mehr als erfüllen. Im Vergleich zu üblichen Treibern bekam Sennheisers Breitbänder e<strong>in</strong>e<br />
neu ausgetüftelte Belüftung des Antriebsmagneten, die nach Aussage der Niedersachsen<br />
zu e<strong>in</strong>em noch günstigeren Frequenzgang führt. Wirklich tüftelig: Die neue Air Condition<br />
soll fe<strong>in</strong>en Taumelbewegungen der Membranen und damit kle<strong>in</strong>pegeligen aber<br />
unangenehm kl<strong>in</strong>genden Verzerrungen entgegenwirken. Nun ja, das Intro zu J.J. Cales<br />
„Coca<strong>in</strong>e” offenbarte erst e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>en dom<strong>in</strong>anten, enorm tiefreichenden und druckvollen<br />
Bass. Bei spaßbetonter Pop-Musik durchaus lustvoll zu genießen, mit Klassik oder<br />
Songwriter-Nummern aber fast schon zuviel. Die Luft g<strong>in</strong>g dem offenbar auch auf Dynamik<br />
getrimmten Wedemarker deshalb aber nicht aus: Mittel- und Hochtonbereich durften<br />
sich – ohne dass die Abbildung litt – nach Lust<br />
STECKBRIEF<br />
und Laune entfalten und für e<strong>in</strong>en farb- und<br />
Vertrieb<br />
Sennheiser<br />
lebensprallen, s<strong>in</strong>nlichen Sound sorgen.<br />
www<br />
sennheiser.de<br />
Typ<br />
In-Ear<br />
Gewicht<br />
6 Gramm<br />
TEST factory Sennheiser_ IE800_fk 08/10/12 13:29:51<br />
+120<br />
+115<br />
+110<br />
+105<br />
+100<br />
+95<br />
Impedanz<br />
Wirkungsgrad<br />
Zubehör<br />
16,1 Ω<br />
107 dB<br />
Etui, Re<strong>in</strong>igungs-P<strong>in</strong>zette<br />
d<br />
B<br />
r<br />
B<br />
+90<br />
+85<br />
+80<br />
+75<br />
+70<br />
+65<br />
+60<br />
+55<br />
+50<br />
+45<br />
+40<br />
10 20 50 100 200 500 1k 2k 5k 10k 20k 40k<br />
Hz<br />
Sehr ausgewogener Mittelhochton, etwas<br />
stärker ausgeprägte und breitbandige<br />
Bassbetonung. Sehr tiefreichender<br />
Bass, äußerst ger<strong>in</strong>ge Verzerrungen.<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
ÅRealistische und tiefe<br />
Abbildung, detailreicher<br />
Hoch- und Mittelton.<br />
Í Bass für fe<strong>in</strong>ere Genres<br />
etwas dom<strong>in</strong>ant. Kabel<br />
überträgt Körperschall.<br />
Klang 80<br />
Verarbeitung<br />
überragend<br />
KLANGURTEIL 80<br />
PREIS/LEISTUNG GUT<br />
www.audio.de ›10/2013 35
Spezial › PORTABLES HIFI<br />
MUSICAL FIDELITY EB-50 200 EURO<br />
Der EB-50 ist Musical Fidelitys allererstes<br />
Kopfhörer-Modell. Die Anweisung<br />
an die Entwickler leuchtet demnach e<strong>in</strong>:<br />
Im Hauruck das Bestmögliche zu erreichen.<br />
Doch bei In-Ears spielt vor allem<br />
e<strong>in</strong> Faktor e<strong>in</strong>e ausschlaggebende Rolle:<br />
Damit der Nutzer den gesamten Frequenzbereich<br />
überhaupt wahrnehmen<br />
kann, muss der In-Ear perfekt im Gehörgang<br />
sitzen und diesen so gut es geht<br />
abschließen. Deshalb liefert Musical Fidelity<br />
gleich e<strong>in</strong>en ganzen Kasten vollgepackt<br />
mit Silikon-Aufsätzen – mit ganz<br />
normalen, bis h<strong>in</strong> zu abenteuerlicheren<br />
Formen. Die Rechnung sche<strong>in</strong>t aufzugehen,<br />
denn der EB-50 passte perfekt <strong>in</strong><br />
alle Tester-Ohren h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>. Der im schicken<br />
Alu-Gehäuse sitzende 6mm-Treiber<br />
konnte se<strong>in</strong> volles Potential immer<br />
entfalten. Davon besaß er nicht wenig:<br />
Der Bass bei „Reebooks In Heaven” von<br />
Fujiya & Miyagi („Transparent Th<strong>in</strong>gs”)<br />
tönte überaus druckvoll und präsent, be-<br />
hielt aber stets e<strong>in</strong>e geordnete Haltung.<br />
Auch im Mitteltonbereich übte der EB-<br />
50 – trotz se<strong>in</strong>es nicht ganz verzeihbaren<br />
Frequenz-Hubbels bei 2,5 Kilohertz –<br />
Übersicht. In den Höhen brennt dem<br />
Musical dann <strong>in</strong> sieben W<strong>in</strong>tern nichts<br />
mehr an. Unterm Strich betrachtet treten<br />
die englischen In-Ears fast wie Abhör-Monitore<br />
auf: Souverän, detailreich<br />
und stimmig.<br />
TEST factory Mu sicalFidelit y_EB50 08/19/13 12:31:25<br />
+120<br />
+115<br />
+110<br />
+105<br />
+100<br />
+95<br />
+90<br />
d +85<br />
B<br />
r +80<br />
B +75<br />
+70<br />
+65<br />
+60<br />
+55<br />
+50<br />
+45<br />
+40<br />
10 20 50 100 200 500 1k 2k 5k 10k 20k 40k<br />
Hz<br />
Bis etwa 1kHz l<strong>in</strong>ealgerader Frequenzverlauf.<br />
Ausgeprägter Peak um 2,5kHz<br />
mit etwas Klirr, dann bis 10kHz wieder<br />
ausgewogen, breitbandig und klirrarm.<br />
STECKBRIEF<br />
Vertrieb<br />
www.<br />
Typ<br />
Gewicht<br />
Impedanz<br />
Wirkungsgrad<br />
Zubehör<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
Reichmann Audiosysteme<br />
reichmann-audiosysteme.de<br />
In-Ear<br />
18 Gramm<br />
51 Ω<br />
111 dB<br />
Transport-Kästchen, sieben<br />
Paar Silikon-Aufsätze<br />
ÅEhrlich-neutraler Klang<br />
ohne sich aufzuspielen, gute<br />
Isolation nach Außen.<br />
Í Kabel überträgt etwas<br />
Körperschall.<br />
Klang 72<br />
Verarbeitung<br />
sehr gut<br />
KLANGURTEIL 72<br />
PREIS/LEISTUNG SEHR GUT<br />
SO MISST<br />
KOPFHÖRER<br />
KOPFSACHE: Der Messkopf<br />
besitzt e<strong>in</strong> künstliches Ohr.<br />
<strong>AUDIO</strong> misst sämtliche Testgeräte im<br />
hauseigenem Labor. Für Kopfhörer-<br />
Messungen stehen den Ingenieuren<br />
zwei Hilfsmittel zur Verfügung: In-Ear-<br />
Kopfhörer werden mit e<strong>in</strong>em Kunstkopf-<br />
Mikrofon des deutschen Herstellers<br />
HeadAcoustics gemessen. Dieses besitzt<br />
realistische Silikonohren (<strong>in</strong>klusive<br />
nachgeahmtem Gehörgang). Für On-<br />
Ear-Hörer kommt h<strong>in</strong>gegen e<strong>in</strong>e Messschale<br />
von Brüel&Kjaer zum E<strong>in</strong>satz.<br />
Diese Vorrichtung besitzt ke<strong>in</strong> nachempfundenes<br />
Kunstohr, und das Mikrofon<br />
schließt bündig mit der Oberfläche der<br />
Messschale ab. Der Grund: Bei Menschen<br />
spielen die Verknorpelungen des<br />
Außenohrs, die wie der F<strong>in</strong>gerabdruck<br />
bei jedem Menschen anders aussehen,<br />
e<strong>in</strong>e wichtige Rolle <strong>in</strong> der Wahrnehmung<br />
von Klang. Jeder Hörer nimmt daher<br />
Schall auch unterschiedlich wahr. Um<br />
diesen subjektiven Faktor auszuschließen<br />
und e<strong>in</strong> neutrales Messergebnis zu<br />
erhalten, misst <strong>AUDIO</strong> On-Ears ausschließlich<br />
mit dieser speziellen<br />
Messschale. Während der Messung<br />
von Kopfhörern schicken die<br />
Kollegen genormte Testsignale<br />
(beispielsweise weißes Rauschen)<br />
<strong>in</strong> den angeschlossenen Hörer, die<br />
dann von den im Kunstkopf und <strong>in</strong><br />
der Sonden-Schale <strong>in</strong>tegrierten Mikrofonen<br />
aufgenommen werden.<br />
KLANGDOSE: Für On-Ear-Kopfhörer kommt<br />
e<strong>in</strong>e Messschale ohne Ohrmodell zum E<strong>in</strong>satz.<br />
Die Mikrofone verarbeiten Frequenzen<br />
bis 40kHz und besitzen e<strong>in</strong>e<br />
vollkommen l<strong>in</strong>eare Kennl<strong>in</strong>ie bei<br />
vernachlässigbarem Eigenrauschen.<br />
Danach werden die Ergebnisse,<br />
wie es auch bei Messungen<br />
von Lautsprechern oder Verstärkern<br />
geschieht, von e<strong>in</strong>er speziellen<br />
Mess-Software ausgewertet.<br />
36<br />
www.audio.de ›10 /2013
Die besten Class-A Mono-Endstufen A-200<br />
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Weitere Class AB-Modelle: P-7100, P-6100 und P-4200.<br />
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Ihr Accuphase e<strong>in</strong> Accuphase bleibt.<br />
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Endstufen<br />
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Spezial › PORTABLES HIFI<br />
KOPFHÖRER-VERSTÄRKER<br />
Handliche Geräte für unterwegs, die<br />
das schwache Ausgangssignal von<br />
Mobiltelefonen und Portis verstärken.<br />
Modelle mit <strong>in</strong>tegriertem DAC bieten<br />
sich auch für den Betrieb am Laptop an.<br />
ADL BY FURUTECH X1 450 €<br />
<strong>AUDIO</strong>ENGINE D1 170 €<br />
<strong>AUDIO</strong>QUEST DRAGONFLY 250 €<br />
AVINITY USB DAC MOBILE 180 €<br />
FIIO ALPEN E 17 135 €<br />
FIIO ROCKY E 02I 25 €<br />
M2TECH HIFACE DAC 220 €<br />
MEIER <strong>AUDIO</strong> CORDA PCSTEP 250 €<br />
MERIDIAN EXPLORER 310 €<br />
V-MODA VAMP VERZA 600 €<br />
FIIO ROCKY E 02I<br />
UM 25 EURO<br />
Der E 02i ist e<strong>in</strong> re<strong>in</strong> analog anschließbarer,<br />
für Apple-Geräte konzipierter Kopfhörer-Amp.<br />
Über den seitlichen Micro-<br />
USB-Anschluss lädt man den <strong>in</strong>tegrierten<br />
Akku auf, der vollgetankt für rund<br />
zehn Stunden Saft hat. Der FiiO besitzt<br />
e<strong>in</strong>e iPod-Steuerung und e<strong>in</strong> Freisprech-<br />
Mikro. Tonal brachte der E 02i zwar ke<strong>in</strong>e<br />
Vorteile, verstärkte das iPhone-Signal<br />
aber beträchtlich – und zwar ohne e<strong>in</strong>en<br />
nervigen Rausch-Teppich zu erzeugen.<br />
STECKBRIEF<br />
Vertrieb<br />
www<br />
Typ<br />
Gewicht<br />
Kopfhörerausgang<br />
Besonderheiten<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
FiiO<br />
headsound.de<br />
nt-global.com<br />
Analoger Kopfhöreramp<br />
27 Gramm<br />
1x M<strong>in</strong>ikl<strong>in</strong>ke<br />
Bass-Boost-Schalter, iPod-<br />
Steuerung, Freisprechmikro.<br />
ÅViel Leistung, rauscharm,<br />
kompakt, günstiger Preis.<br />
Í –<br />
Klang 61<br />
Verarbeitung<br />
gut<br />
KLANGURTEIL 1 61<br />
PREIS/LEISTUNG SEHR GUT<br />
1<br />
E<strong>in</strong>stufung als Kopfhörer-Verstärker<br />
TEST factory Fiio_RockyEO2i_f 08/27/13 13:55:43<br />
+6<br />
+5<br />
+4<br />
+3<br />
+2<br />
Bass<br />
+1<br />
-0<br />
-1<br />
d -2<br />
B<br />
r -3<br />
-4<br />
Phones (32 Ohm)<br />
A<br />
-5<br />
-6<br />
-7<br />
-8<br />
-9<br />
-10<br />
-11<br />
-12<br />
10 20 50 100 200 500 1k 2k 5k 10k 20k 50k100k<br />
Hz<br />
Phones (600 Ohm)<br />
Sehr niedriger Ausgangswiderstand<br />
von 0,4Ω. Rauschabstand beträgt mittelmäßige<br />
84dB. Der Frequenzgang fällt<br />
im Bass ab, sonst bleibt er gerade.<br />
STECKBRIEF<br />
Vertrieb<br />
www<br />
Typ<br />
Gewicht<br />
Hama Deutschland<br />
av<strong>in</strong>ity-cable.com<br />
Kopfhöreramp und DAC<br />
102 Gramm<br />
ANSCHLÜSSE<br />
Analog-E<strong>in</strong>gang 1<br />
Max. Sampl<strong>in</strong>grate USB 96kHz / 24Bit<br />
Kopfhörer-Ausgang 2 (3,5mm Kl<strong>in</strong>ke)<br />
Besonderheiten<br />
Anschluss für FiiO-Dock<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
ÅStraffer Bass, zwei KH-<br />
Ausgänge, Verarbeitung.<br />
Í Als DAC etwas flache<br />
Abbildung.<br />
Klang als DAC/KH-Amp 85/80<br />
Verarbeitung<br />
sehr gut<br />
KLANGURTEIL 1 80<br />
PREIS/LEISTUNG SEHR GUT<br />
1<br />
E<strong>in</strong>stufung als Kopfhörer-Verstärker<br />
TEST factory Av<strong>in</strong>it y_USBdacM obile_h_l<strong>in</strong> e 08/26/13 17:36:36<br />
+0<br />
-10<br />
d<br />
B<br />
V<br />
-20<br />
-30<br />
-40<br />
-50<br />
-60<br />
-70<br />
-80<br />
-90<br />
-100<br />
-110<br />
-120<br />
-130<br />
-140<br />
k 2<br />
k3<br />
k 4<br />
k 5<br />
-150<br />
-30 -25 -20 -15 -10 -5 +0 +5 +10<br />
dBr A<br />
Hervorragend ger<strong>in</strong>ge Verzerrungen.<br />
Kontrolle versprechender niedriger Ausgangswiderstand<br />
von unter 1Ω.<br />
Jitter liegt aber bei hohen 1997 ps.<br />
AVINITY USB DAC MOBILE<br />
180 EURO<br />
Portis und Mobiltelefone können sich mit dem stabilen<br />
und wertig aussehenden USB DAC Mobile von Av<strong>in</strong>ity<br />
analog über den AUX-E<strong>in</strong>gang verb<strong>in</strong>den. Laptops bandeln<br />
über die USB-Schnittstelle an, die sich auch auf den<br />
Empfang von 96-Kilohertz-Takten versteht. Zwei seitliche<br />
Drucktasten reglen die Lautstärke der<br />
beiden Kopfhörerausgänge, der Pegelwert<br />
wird auf dem kle<strong>in</strong>en<br />
Display angezeigt. Über<br />
USB tönte der Av<strong>in</strong>ity<br />
sehr akkurat,<br />
wenngleich die<br />
Abbildung etwas<br />
zweidimensionaler<br />
wirkte als bei se<strong>in</strong>en<br />
Mitbewerbern.<br />
Analog an e<strong>in</strong>em iPhone<br />
angeschlossen, zeigte<br />
der Av<strong>in</strong>ity h<strong>in</strong>gegen<br />
se<strong>in</strong>e Stärken: J.J. Cales<br />
„Coca<strong>in</strong>e” tönte auf diesem<br />
Weg offener, der Bass straffer,<br />
die Abbildung wirkte <strong>in</strong>sgesamt<br />
deutlich präziser.<br />
38<br />
www.audio.de ›10 /2013
Spezial › PORTABLES HIFI<br />
TESTSIEGER<br />
MOBILE KH-AMPS<br />
10/13<br />
STECKBRIEF<br />
Vertrieb<br />
www<br />
Typ<br />
Gewicht<br />
TCG Handels GmbH<br />
adl-av.de/cms/<br />
Kopfhörer-Amp und DAC<br />
147 Gramm<br />
ANSCHLÜSSE<br />
Analog-E<strong>in</strong>gang 1<br />
Max. Sampl<strong>in</strong>grate USB 192kHz / 24Bit<br />
Kopfhörer-Ausgang 2 (3,5mm Kl<strong>in</strong>ke)<br />
Besonderheiten<br />
Optischer Ausgang, Digital-<br />
E<strong>in</strong>gang für Apple-Geräte.<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
ÅAusgewogener Klang als<br />
DAC und als KH-Amp, Solide<br />
Verarbeitung.<br />
Í –<br />
Klang als DAC/KH-Amp 103/95<br />
Verarbeitung<br />
sehr gut<br />
KLANGURTEIL 95<br />
PREIS/LEISTUNG SEHR GUT<br />
1<br />
E<strong>in</strong>stufung als Kopfhörer-Verstärker<br />
TEST factory Furutech_ADLX1_f 08/27/13 13:30:10<br />
+6<br />
+5<br />
+4<br />
+3<br />
+2<br />
+1<br />
-0<br />
-1<br />
d -2<br />
B<br />
r -3<br />
A -4<br />
Phones (32 Ohm)<br />
-5<br />
-6<br />
-7<br />
-8<br />
-9<br />
-10<br />
-11<br />
-12<br />
10 20 50 100 200 500 1k 2k 5k 10k 20k 50k100k<br />
Hz<br />
Phones (600 Ohm)<br />
Frequenzgang enorm breitbandig und<br />
gerade. Rauschabstand-USB: 104dB.<br />
Jitter liegt bei ordentlichen 732ps. Nicht<br />
optimal harmonischer Klirrverlauf.<br />
ADL X1<br />
UM 450 EURO<br />
Der ADL X1 empfängt Dateien von Computern<br />
via USB mit bis zu 192kHz. E<strong>in</strong><br />
Edelwandler namens ES 9023 (ESS) beliefert<br />
zwei Kopfhörer-Outs, von denen<br />
e<strong>in</strong>er bei Bedarf auch als optischer Digitalausgang<br />
fungieren kann. Portis und<br />
Handys speisen den ADL mit analogen<br />
Signalen, während für Apple-Produkte<br />
e<strong>in</strong>e weitere Anschlussmöglichkeit besteht:<br />
Für den Anschluss von iDevices<br />
(also iPhone, iPad und iPod) br<strong>in</strong>gt der<br />
ADL X1 e<strong>in</strong> kurzes USB-Adapterkäbelchen<br />
mit. Die D/A-Konvertierung der<br />
Musik f<strong>in</strong>det dann nicht mehr im Apple-<br />
Gerät, sondern (mit 48kHz Takt und 16<br />
Bit Dynamik) im ADL X1 statt. Auf diese<br />
Art angeschlossen klang die vom iPhone<br />
abgespielte Musik transparenter und<br />
mit def<strong>in</strong>ierterem Bass. Doch auch die<br />
Wiedergabe von e<strong>in</strong>em Laptop überzeugte<br />
die Tester, zumal der X1 außerordentlich<br />
breitbandig und neutral spielte.<br />
STECKBRIEF<br />
Vertrieb<br />
www<br />
Typ<br />
Gewicht<br />
Higoto GmbH<br />
higoto.de<br />
Kopfhöreramp und DAC<br />
190 Gramm<br />
ANSCHLÜSSE<br />
Analog-E<strong>in</strong>gang –<br />
Max. Sampl<strong>in</strong>grate USB 48kHz / 16Bit<br />
Kopfhörer-Ausgang 1 (3,5mm Kl<strong>in</strong>ke)<br />
Besonderheiten<br />
Optischer Ausgang, Digital-<br />
E<strong>in</strong>gang für Smartphones.<br />
V-MODA VAMP VERZA UM 600 EURO<br />
Der V-Moda VAmp Verza richtet sich<br />
hauptsächlich an Nutzer von Smartphones.<br />
Denn der DAC/Kopfhörerverstärker<br />
verzichtet konsequent auf jegliche analoge<br />
E<strong>in</strong>gänge. Speziell Smart-Devices<br />
von Apple und Samsung werden bevorzugt,<br />
sie f<strong>in</strong>den über e<strong>in</strong> USB-Adapterkabel<br />
digitalen Anschluss. Das Zubehör-<br />
Sortiment von V-Moda umfasst sogar<br />
spezielle Schalen, um diverse Handy-<br />
Modelle an den bombensicheren, perfekt<br />
verarbeiteten VAmp anzudocken<br />
(„Metallo Case”, etwa 100€). Damit der<br />
Handy-Akku nach e<strong>in</strong>er längeren Hörsession<br />
nicht erlahmt, lädt ihn der VAmp<br />
auf Wunsch während des Abspielens.<br />
E<strong>in</strong>e Micro-USB-Buchse für die Verb<strong>in</strong>dung<br />
mit Computern komplettiert die<br />
zur Verfügung stehenden E<strong>in</strong>gänge.<br />
Hierbei werden maximal 48kHz / 16bit<br />
unterstützt. Das ist zwar suboptimal<br />
und etwas veraltet, aber <strong>in</strong>sofern unproblematisch,<br />
da – angenommen man<br />
spielt e<strong>in</strong> 192kHz-FLAC ab – der Computer<br />
(Mac und PC) e<strong>in</strong> Downsampl<strong>in</strong>g<br />
vornimmt und der Song ganz normal abgespielt<br />
wird. Die Musik von e<strong>in</strong>em 4eriPhone<br />
nahm <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit<br />
dem VAmp deutlich an Straffheit im<br />
Bass und Transparenz <strong>in</strong> den Höhen zu.<br />
Nach Zurückstöpseln des Hörers wirkte<br />
die Musik deutlich farbloser.<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
ÅAuthentische Abbildung,<br />
Solide Verarbeitung.<br />
Í USB-Chip kann nur 48kHz,<br />
ke<strong>in</strong> analoger E<strong>in</strong>gang.<br />
Klang als DAC/KH-Amp 101 / 95<br />
Verarbeitung<br />
überragend<br />
KLANGURTEIL 1 95<br />
PREIS/LEISTUNG GUT<br />
TEST factory VM oda_VampVerza_f 08/27/13 13:59:57<br />
d<br />
B<br />
r<br />
A<br />
+6<br />
+5<br />
+4<br />
+3<br />
+2<br />
+1<br />
-0<br />
-1<br />
-2<br />
-3<br />
-4<br />
-5<br />
-6<br />
-7<br />
-8<br />
-9<br />
-10<br />
-11<br />
-12<br />
Bass/3D<br />
Phones (32 Ohm)<br />
1<br />
E<strong>in</strong>stufung als Kopfhörer-Verstärker<br />
20 50 100 200 500 1k 2k 5k 10k 20k 50k 100k<br />
Hz<br />
Phones (600 O<br />
Der Frequenzgang verläuft vollkommen<br />
gerade. Ausgangswiderstand 6,3Ω.<br />
Rauschabstand: 92dB. Praktisch ke<strong>in</strong><br />
Klirr. Ger<strong>in</strong>ger Jitter 271ps (USB).<br />
www.audio.de ›10/2013<br />
39
Spezial › PORTABLES HIFI<br />
FIIO ALPEN E17<br />
UM 135 EURO<br />
Der FiiO E17 empfiehlt sich als schicker,<br />
kompakter und stabiler D/A-Wandler<br />
und Kopfhörerverstärker für unterwegs.<br />
Er bietet e<strong>in</strong>en AUX-E<strong>in</strong>gang für analoge<br />
Zuspieler sowie e<strong>in</strong>e Micro-USB-Schnittstelle<br />
für PCs, die dann Auflösungen bis<br />
24bit und 96kHz liefern dürfen. Im Test<br />
funktionierte das auch völlig reibungslos.<br />
Last but not least: An der Oberkante des<br />
E17 f<strong>in</strong>det sich auch e<strong>in</strong> S/PDIF-E<strong>in</strong>gang<br />
im M<strong>in</strong>ikl<strong>in</strong>ken-Format, über den (mittels<br />
Adapter) auch koaxial oder optisch<br />
kommunizierende Digital-Zuspieler anheuern<br />
können. Nur für e<strong>in</strong>en digitalen<br />
Anschluss von von iPads, -Pods und<br />
-Phones ist der preiswerte Fiio nicht gewappnet.<br />
Beim Hörtest am Analogausgang e<strong>in</strong>es<br />
iPod erfreute der Alpen mit e<strong>in</strong>er be-<br />
T EST factory Fii o_Alp en _E17_f<br />
08/27/13 13:58 :12<br />
+6<br />
+5<br />
+4<br />
+3<br />
+2<br />
Phones (600 Ohm)<br />
+1<br />
-0<br />
-1<br />
d -2<br />
B<br />
r -3<br />
Phones (32 Ohm)<br />
A -4<br />
-5<br />
-6<br />
-7<br />
-8<br />
-9<br />
-10<br />
-11<br />
-12<br />
10 20 50 100 200 500 1k 2k 5k 10k 20k 50k 100 k<br />
Hz<br />
Sehr niedriger Ausgangswiderstand<br />
von nur 1,4 Ω. Guter Rauschabstand<br />
von 104 dB, aber hoher Jitter (3866 ps<br />
bei USB, 1661 ps via Koaxial-In).<br />
achtlich rauschfreien und luftigen Darbietung.<br />
Als DAC – nun an e<strong>in</strong>em Mac-<br />
Book Pro – gab er sich gelassen, fast<br />
schon zu gelassen. Es tönte angenehm,<br />
rund, etwas mehr Spannkraft hätte aber<br />
nicht geschadet.<br />
STECKBRIEF<br />
Vertrieb<br />
www<br />
Typ<br />
Gewicht<br />
FiiO<br />
headsound.de<br />
nt-global.com<br />
Kopfhöreramp und DAC<br />
112 Gramm<br />
ANSCHLÜSSE<br />
Analog-E<strong>in</strong>gang 1<br />
Max. Sampl<strong>in</strong>grate USB 96kHz / 24Bit<br />
Kopfhörer-Ausgang 1 (3,5mm Kl<strong>in</strong>ke)<br />
Besonderheiten<br />
Optischer / koaxialer<br />
E<strong>in</strong>gang.<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
ÅNeutraler Klang als DAC<br />
und Kopfhöreramp,<br />
Solide Verarbeitung.<br />
Í –<br />
Klang als DAC/KH-Amp 90 / 90<br />
Verarbeitung<br />
sehr gut<br />
KLANGURTEIL 1 90<br />
PREIS/LEISTUNG SEHR GUT<br />
1<br />
E<strong>in</strong>stufung als Kopfhörer-Verstärker<br />
MEIER <strong>AUDIO</strong><br />
CHORDA PCSTEP<br />
250 EURO<br />
E<strong>in</strong> Blick auf den Chorda PCStep zeigt,<br />
warum Meier-Produkte e<strong>in</strong>en derart guten<br />
Ruf genießen. Das aus e<strong>in</strong>em massiven<br />
Alu-Block gefräste Gehäuse ist perfekt<br />
verarbeitet und sche<strong>in</strong>t unzerstörbar.<br />
Im Inneren das selbe Spiel: hochwertige<br />
Kondensatoren von WIMA und<br />
Nichicon schmücken die Plat<strong>in</strong>e. Zwei<br />
OPA 209 von Texas Instruments verstärken<br />
die E<strong>in</strong>gangssignale. Den Strom<br />
liefert e<strong>in</strong>e 9-Volt-Blockbatterie oder e<strong>in</strong><br />
optionales externes Netzteil, zur Not<br />
läuft die Versorgung via USB. Der kle<strong>in</strong>e<br />
Amp schlägt sich also nicht nur mit analogen,<br />
sondern auch mit digitalen PC-<br />
Signalen herum. Als DAC wirkt e<strong>in</strong> PC-<br />
M2702E von Burr Brown. Dieser unterstützt<br />
maximal 48kHz und 16Bit, was für<br />
CD-Material ja auch völlig ausreicht.<br />
Nun ja, so richtig blühte der Chorda am<br />
analog angeschlossenem iPhone auf:<br />
Tonal ausgewogen und offen, bildete er<br />
die Bühne realistisch und räumlich ab.<br />
Der Bass tönte differenzierter, griffiger<br />
als direkt aus dem Apple-Porti, Tim<strong>in</strong>g<br />
und Dynamik gewannen merklich.<br />
TEST factory Me ierAudio_CordaPCStep_f 08/27/13 13:26:54<br />
+6<br />
+5<br />
+4<br />
+3<br />
+2<br />
Phones (600 Ohm)<br />
+1<br />
-0<br />
-1<br />
d -2<br />
B<br />
r -3<br />
A -4<br />
Phones (32 Ohm)<br />
-5<br />
-6<br />
-7<br />
-8<br />
-9<br />
-10<br />
-11<br />
-12<br />
10 20 50 100 200 500 1k 2k 5k 10k 20k 50k100k<br />
Hz<br />
Ordentlicher Rauschabstand (100 dB,<br />
USB), Jitter liegt aber bei zu hohen<br />
7358ps. Ausgangswiderstand: 2,1Ω.<br />
Frequenzgang: bis 20kHz gerade.<br />
STECKBRIEF<br />
Vertrieb<br />
www<br />
Typ<br />
Gewicht<br />
Meier-Audio<br />
meier-audio.de<br />
Kopfhörer-Amp und DAC<br />
115 Gramm<br />
ANSCHLÜSSE<br />
Analog-E<strong>in</strong>gang 1<br />
Max. Sampl<strong>in</strong>grate USB 48kHz /16Bit<br />
Kopfhörer-Ausgang 1 (3,5mm Kl<strong>in</strong>ke)<br />
Besonderheiten<br />
Batterie-Betrieb.<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
ÅRealistische Bühne,<br />
präziser Bass, Verarbeitung,<br />
Qualität der Bauteile.<br />
Í USB-Chip kann nur 48kHz.<br />
Klang als DAC/KH-Amp 95 / 91<br />
Verarbeitung<br />
überragend<br />
KLANGURTEIL 1 91<br />
PREIS/LEISTUNG SEHR GUT<br />
1<br />
E<strong>in</strong>stufung als Kopfhörer-Verstärker<br />
40<br />
www.audio.de ›10 /2013
-80<br />
-85<br />
-90<br />
-95<br />
- 100<br />
- 105<br />
- 110<br />
- 115<br />
T race A<br />
T race B<br />
- 120<br />
1 2<br />
1 1<br />
9<br />
3 2<br />
3 9<br />
3 73 6<br />
- 125 1 3 8 3 5 3 4 3 3 1 0<br />
1<br />
1 2<br />
5<br />
3<br />
1 3<br />
2<br />
8<br />
3<br />
2<br />
6<br />
4<br />
5<br />
4<br />
6<br />
8<br />
8<br />
9<br />
2 7<br />
2 6<br />
1 5<br />
1 6<br />
2 9 25<br />
2 4 3 21019<br />
81 7<br />
1 3<br />
1 11 0<br />
7<br />
9<br />
1 2<br />
7<br />
1 4<br />
2 8 3 0<br />
2 12 2<br />
7<br />
3 1<br />
1 0<br />
- 130<br />
- 3490 - 3000 - 2500 - 2000 - 1500 - 1000 - 500 0 500 1000 1500 2000 2500 3000<br />
1 1<br />
1 2<br />
4 40<br />
2<br />
3505<br />
EMPFEHLUNG<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
10/13<br />
<strong>AUDIO</strong>ENGINE D1 UM 150 EURO<br />
Der D1 von Audioeng<strong>in</strong>e stellt schon be<strong>in</strong>ahe e<strong>in</strong>e komfortabel-stationäre<br />
Lösung dar. Trotz der relativ üppigen Ausstattung<br />
ist der D1 jedoch nicht viel größer als e<strong>in</strong>e Zigaretten-<br />
Schachtel. Neben dem obligatorischen USB-E<strong>in</strong>gang gelangen<br />
Bits und Bytes auf Wunsch auch durch e<strong>in</strong> optisches<br />
Digitaltürchen <strong>in</strong> den Audioeng<strong>in</strong>e. Der verwendete USB-<br />
DAC (AKM 4396) unterstützt 96kHz bei 24bit und kommt mit<br />
Mac und PC ohne extra Treiber zurecht. Das w<strong>in</strong>zige Poti regelt<br />
den Ausgangspegel – sowohl für den C<strong>in</strong>ch-, als auch für<br />
den 3,5mm-Kopfhörerausgang.<br />
Letzterer spuckte derart viel Leistung aus, dass die Tester<br />
trotz e<strong>in</strong>es iPhone als Quelle nicht nur wirkungsgradstarke<br />
Mobilhörer, sondern auch konventionelle HiFi-Modelle mit<br />
hoher Impedanz betreiben konnten. Über USB wirkte die<br />
Bühne breit und detailreich. Dabei spielte der D1 erstaunlich<br />
agil, präzise und tonal ausgewogen.<br />
STECKBRIEF<br />
Vertrieb<br />
www<br />
Typ<br />
Gewicht<br />
Audioeng<strong>in</strong>e<br />
audioeng<strong>in</strong>eusa.com<br />
Kopfhöreramp und DAC<br />
110 Gramm<br />
ANSCHLÜSSE<br />
Analog-E<strong>in</strong>gang –<br />
Max. Sampl<strong>in</strong>grate USB<br />
96kHz / 24Bit<br />
Kopfhörer-Ausgang<br />
1 (3,5mm Kl<strong>in</strong>ke)<br />
Besonderheiten<br />
Optischer In, Analoger C<strong>in</strong>ch-Ausgang<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
ÅIn sich stimmiger Klang, dynamikreich.<br />
Í 192kHz über USB wären die Krönung<br />
gewesen.<br />
Klang 100<br />
Verarbeitung<br />
sehr gut<br />
KLANGURTEIL 1 100<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
ÜBERRAGEND<br />
Audioeng<strong>in</strong>eD1_cusb168ps<br />
dB<br />
LICENSED TO STEREOPLAY MAGAZINE<br />
6 5 4<br />
JITTER FREQUENCY <strong>in</strong> Hz<br />
cO MILLER <strong>AUDIO</strong><br />
RESEARCH<br />
1<br />
E<strong>in</strong>stufung als D/A-Wandler<br />
Absolut gerader,<br />
breitbandiger Frequenzgang.<br />
Hervorragender<br />
Rauschabstand<br />
am Analog-<br />
Ausgang von 117dB.<br />
Praktisch ke<strong>in</strong>e Jitterstörungen<br />
(168 ps,<br />
USB. 308 opt. E<strong>in</strong>g.)<br />
ZENSOR 3<br />
DAS INSTRUMENT FÜR<br />
ECHTEN KLANG<br />
Das neue Mitglied der erfolgreichen Zensor-Familie ist da: DALI ZENSOR 3.<br />
Der Lautsprecher überrascht mehr als angenehm durch se<strong>in</strong>e erstklassige,<br />
klangvolle Wiedergabe des gesamten Hörspektrums: kraftvoll, kontrolliert<br />
und mit tiefem/präzisem Bass. Hören Sie anspruchsvoll!<br />
www.dali-speakers.com<br />
Kontakt: DALI GmbH, Tel: +49 (0)731 141 16 86 10, kontakt@dali.dk<br />
Vertrieb Österreich: <strong>AUDIO</strong>PHIL – SOUND AND VISIONS, Tel.: +43 (0)699 13 35 73 63<br />
Vertrieb Schweiz: Horn Distribution CH AG, Tel: +41 (0)43 52 16 05
-80<br />
-85<br />
-90<br />
-95<br />
- 100<br />
- 105<br />
- 110<br />
- 115<br />
1 2<br />
- 120<br />
- 125<br />
2 9<br />
T race A<br />
T race B<br />
1 0<br />
6<br />
1<br />
1 1<br />
9<br />
1<br />
7<br />
5<br />
3<br />
2<br />
1 2<br />
4<br />
5<br />
2<br />
6<br />
7<br />
2 3 2 2 2 1 2 0 1 5 1 3 1 1 7<br />
3<br />
5 6 19<br />
0<br />
8<br />
4<br />
1 2<br />
1 6<br />
8<br />
1 4<br />
1 8 9<br />
1<br />
8<br />
7<br />
- 130<br />
- 3497 - 3000 -2500 -2000 - 1500 - 1000 - 500 0 500 1000 1500 2000 2500 3000<br />
9<br />
1 0 1 1<br />
1 2<br />
2380<br />
3497<br />
-80<br />
-85<br />
-90<br />
-95<br />
- 100<br />
- 105<br />
- 110<br />
- 115<br />
1 6<br />
- 120<br />
- 125<br />
1 5<br />
T race A<br />
T race B<br />
1 4<br />
1<br />
1 1<br />
1<br />
1 0<br />
9<br />
8<br />
5<br />
2<br />
2<br />
1 2 4<br />
1 9<br />
3 1<br />
3 4<br />
5<br />
1 0<br />
1 1<br />
1 4<br />
8<br />
9<br />
7<br />
7<br />
2 5<br />
6<br />
1 2<br />
2 2 2 0<br />
2 7<br />
2 4<br />
1 8<br />
1 31 2 9<br />
7 8<br />
1 1<br />
1 6<br />
2 1<br />
1 5 6<br />
1 0<br />
2 3 2 6<br />
1 3<br />
1 3<br />
6<br />
1 4<br />
1 7<br />
- 130<br />
- 3496 - 3000 - 2500 - 2000 - 1500 - 1000 - 500 0 500 1000 1500 2000 2500 3000<br />
1 5<br />
1 6<br />
3519<br />
-80<br />
-85<br />
-90<br />
-95<br />
- 100<br />
- 105<br />
- 110<br />
- 115<br />
1 0<br />
- 120<br />
- 125<br />
3 8<br />
T race A<br />
T race B<br />
9<br />
8<br />
5<br />
7<br />
1 1<br />
6<br />
4<br />
2<br />
2<br />
3 1<br />
2<br />
4<br />
3<br />
6<br />
2 2 6 5 2 42 3 2 1 1 7<br />
1 2<br />
1 1 1 0 5<br />
5<br />
8 9 1 3 1 6<br />
129<br />
1 8<br />
0 2 2<br />
- 130<br />
- 3503 - 3000 - 2500 -2000 -1500 - 1000 - 500 0 500 1000 1500 2000 2500 3000<br />
7<br />
2 72 389<br />
301<br />
8<br />
9<br />
1 0<br />
3 9<br />
3 7<br />
3496<br />
Spezial › PORTABLES HIFI<br />
<strong>AUDIO</strong>QUEST DRAGONFLY<br />
UM 250 EURO<br />
E<strong>in</strong> ESS-Sabre-Chip ist im Dragonfly für<br />
die D/A-Wandlung zuständig. Musik-Dateien<br />
verarbeitet er mit e<strong>in</strong>er maximalen<br />
Auflösung von 96 kHz und 24 bit, er<br />
kommt ohne spezielle Treiber aus. In<br />
den Rechner e<strong>in</strong>stecken, auswählen –<br />
fertig! Kopfhörer oder Aktiv-Boxen vermählen<br />
sich mit dem Stick über e<strong>in</strong>e<br />
Kombi-M<strong>in</strong>ikl<strong>in</strong>kenbuchse. Der Dragonfly<br />
produzierte e<strong>in</strong>e luftige, detailreiche<br />
und dynamische Abbildung: Im Intro von<br />
The Knacks „My Sharona” (Get the<br />
Knack) wirkte das Schlagzeug authentisch<br />
und der Gesang spritzig-direkt.<br />
Audioquest_Dragonfly_187ps<br />
dB<br />
LICENSED TO STEREOPLAY MAGAZINE<br />
3 3 2 3 1<br />
5 4 3 2 8<br />
3 02 9<br />
2<br />
JITTER FREQUENCY <strong>in</strong> Hz<br />
cO MILLER <strong>AUDIO</strong><br />
RESEARCH<br />
Günstiger Ausgangswiderstand von<br />
1,9Ω, der Störabstand liegt bei ordentlichen<br />
103dB. Jitter: 187ps. Frequenzverlauf<br />
breitbandig und gerade.<br />
STECKBRIEF<br />
Vertrieb<br />
www<br />
Typ<br />
Gewicht<br />
AudioQuest<br />
audioquest.de<br />
Kopfhörer-Amp und DAC<br />
80 Gramm<br />
ANSCHLÜSSE<br />
Festpegel-Ausgang • (3,5mm)<br />
USB-E<strong>in</strong>gang<br />
•<br />
Anzeige kHz/Bit<br />
• (Beleuchtung des Gehäuses<br />
ändert sich)<br />
Kopfhörer-Ausgang 1 (3,5mm Kl<strong>in</strong>ke)<br />
Besonderheiten –<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
ÅNatürliche Abbildung,<br />
unkomplizierte Installation,<br />
für Kopfhörer geeignet.<br />
Í –<br />
Klang 105<br />
Verarbeitung<br />
gut<br />
KLANGURTEIL 1 105<br />
PREIS/LEISTUNG SEHR GUT<br />
1<br />
E<strong>in</strong>stufung als D/A-Wandler<br />
M eridian_Explorer_172ps<br />
dB<br />
LICENSED TO STEREOPLAY MAGAZINE<br />
-85 T race<br />
4 3<br />
2 7 226<br />
2 4<br />
5<br />
JITTER FREQUENCY <strong>in</strong> Hz<br />
O cOcOc<br />
MILLER <strong>AUDIO</strong><br />
RESEARCH<br />
172ps Jitter. Störabstand beträgt sehr<br />
gute 113dB. Relativ hoher Ausgangswiderstand<br />
des Kopfhörer-Outs (84Ω).<br />
Der Frequenzverlauf ist brettflach.<br />
M2TECH HIFACE DAC<br />
UM 220 EURO<br />
Apple-Computer unterstützen nach E<strong>in</strong>stecken<br />
des M2Tech sofort 384kHz und<br />
32bit – W<strong>in</strong>dows-basierte Rechner nach<br />
Installation von Treibern, die es auf der<br />
Herstellerseite gibt. Offiziell ist der Hi-<br />
Face nicht dazu ausgelegt, Kopfhörer direkt<br />
anzusteuern. Doch se<strong>in</strong> Ausgangspegel<br />
reichte bei e<strong>in</strong>em Versuch gerade<br />
so aus, um zum<strong>in</strong>dest Mobil-Hörer problemlos<br />
nutzen zu können. Doch ob so<br />
oder – wie vorgesehen – als DAC an e<strong>in</strong>er<br />
Vorstufe: Der M2Tech klang enorm<br />
detailreich und hochauflösend – zog se<strong>in</strong>e<br />
Hörer schon highendig <strong>in</strong> den Bann.<br />
MERDIAN EXPLORER<br />
UM 310 EURO<br />
Der perfekt verarbeitete Explorer kontaktiert<br />
über e<strong>in</strong> kurzes USB-Beipackkabel<br />
mit dem PC, er unterstützt Hochbit-<br />
Dateien mit bis zu 192 kHz und 24 bit.<br />
Macs benötigen ke<strong>in</strong>e Treiber – PCs h<strong>in</strong>gegen<br />
schon (Download auf www.meridian.com).<br />
Über se<strong>in</strong>en <strong>in</strong> der Lautstärke<br />
regelbarer Kopfhörerausgang sowie se<strong>in</strong>en<br />
separaten L<strong>in</strong>e-Out spielte der Meridian<br />
im Vergleich zum Dragonfly direkter<br />
<strong>in</strong> den Mitten. Er brachte die klarere,<br />
nuanciertere Stimmabbildung zustande,<br />
blieb aber immer angenehm und vermied<br />
jegliche Schärfen.<br />
STECKBRIEF<br />
Vertrieb<br />
www<br />
Typ<br />
Gewicht<br />
Higoto GmbH<br />
digital-highend.de<br />
Kopfhörer-Amp und DAC<br />
40 Gramm<br />
ANSCHLÜSSE<br />
Festpegel-Ausgang • (3,5mm)<br />
USB-E<strong>in</strong>gang<br />
•<br />
Anzeige kHz/Bit –<br />
Kopfhörer-Ausgang –<br />
Besonderheiten<br />
384 kHz / 32 Bit<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
ÅSuper detailreich, am Mac<br />
ke<strong>in</strong>e Treiber nötig, geht zur<br />
Not auch mit Kopfhörern.<br />
Í –<br />
Klang 110<br />
Verarbeitung<br />
gut<br />
KLANGURTEIL 1 110<br />
PREIS/LEISTUNG ÜBERRAGEND<br />
1<br />
E<strong>in</strong>stufung als D/A-Wandler<br />
STECKBRIEF<br />
Vertrieb<br />
www<br />
Typ<br />
Gewicht<br />
Audio Reference<br />
audioreference.de<br />
Kopfhörer-Amp und DAC<br />
80 Gramm<br />
ANSCHLÜSSE<br />
Festpegel-Ausgang • (3,5mm)<br />
USB-E<strong>in</strong>gang<br />
•<br />
Anzeige kHz/Bit<br />
• (über Status-LEDs)<br />
Kopfhörer-Ausgang 1 (3,5mm Kl<strong>in</strong>ke)<br />
Besonderheiten –<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
ÅKlare Mitten, gutes Tim<strong>in</strong>g,<br />
am Mac e<strong>in</strong>fache Installation,<br />
für Kopfhörer geeignet.<br />
Í –<br />
Klang 105<br />
Verarbeitung<br />
sehr gut<br />
KLANGURTEIL 1 105<br />
PREIS/LEISTUNG SEHR GUT<br />
1<br />
E<strong>in</strong>stufung als D/A-Wandler<br />
M 2TechHifaceDAC155ps<br />
dB<br />
LICENSED TO STEREOPLAY MAGAZINE<br />
3<br />
3 6 3 3 1 5 1 4<br />
7 4 6<br />
3 2<br />
3354<br />
JITTER FREQUENCY <strong>in</strong> Hz<br />
cO MILLER <strong>AUDIO</strong><br />
RESEARCH<br />
Guter Störabstand von 111dB, Ausgangswiderstand<br />
beträgt aber 465Ω.<br />
Niedriger Jitter (155ps). Leichte Betonung<br />
von K3 <strong>in</strong> der Klirr-Analyse.<br />
EMPFEHLUNG<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
10/13<br />
42<br />
www.audio.de ›10 /2013
Klang unfassbar.<br />
Kabel unsichtbar.<br />
Samsung Soundbar.<br />
Samsung HW-F750<br />
Wunderbar vielseitig: Samsung Soundbar HW-F750.<br />
Sie feiern gern mal e<strong>in</strong> Fest für die S<strong>in</strong>ne? Dann sollten Sie unbed<strong>in</strong>gt die neue Soundbar HW-F750 von Samsung e<strong>in</strong>laden.<br />
E<strong>in</strong>mal per Bluetooth ® mit e<strong>in</strong>em kompatiblen Mobilgerät verbunden, sorgen der <strong>in</strong>tegrierte Röhrenverstärker und der drahtlos<br />
verbundene Subwoofer* für e<strong>in</strong>en raumfüllenden HiFi-Sound. Mit satten Bässen und warmem analogem Klang über das<br />
gesamte Spektrum. Dabei harmoniert die HW-F750 dank ihres edlen Metallgehäuses auch hervorragend mit Ihrer Wohnung.<br />
www.samsung.de/soundbars<br />
*<br />
Subwoofer nicht abgebildet.
Spezial › PORTABLES HIFI<br />
UNDER-COVER:<br />
Cover-Art-Bilder müssen<br />
als JPEG im Track e<strong>in</strong>gebunden<br />
se<strong>in</strong> (auch bei<br />
Flacs) und dürfen nicht<br />
größer als 100 KB se<strong>in</strong>,<br />
damit sie so schön auf<br />
dem Display zu bewundern<br />
s<strong>in</strong>d.<br />
Gegen-Spieler<br />
Neben mobilen Kopfhörerverstärkern hat Fiio nun auch e<strong>in</strong>en<br />
eigenen HD-Player für Lossless-Formate im Angebot. Ist der<br />
X3 für nur 200 Euro e<strong>in</strong>e echte Alternative zu Astell&Kern?<br />
■ Text: Christ<strong>in</strong>e Tantsch<strong>in</strong>ez<br />
Nachdem Lossless-Formate jahrelang<br />
<strong>in</strong> der mobilen Welt diskrim<strong>in</strong>iert<br />
wurden, bieten nun<br />
gleich zwei asiatische Hersteller HiRes-<br />
Alternativen zu iPod & Co. an. Nach iriver<br />
aus Korea mit der Edel-Marke<br />
Astell&Kern (Test <strong>in</strong> <strong>AUDIO</strong> 1/13 und<br />
6/13) steigt nun auch Fiio <strong>in</strong> den noch<br />
recht jungen Markt für audiophile<br />
Taschenspieler e<strong>in</strong>. Der Clou beim X3:<br />
für gerade mal 200 Euro verheißt der<br />
Player fast ähnliche Tugenden wie der<br />
700 Euro teure AK100: Unterstützung aller<br />
gängigen Audio-Formate, natürlich<br />
auch lossless, Auflösungen bis zu<br />
192kHz/24bit und Gapless-Playback. Sogar<br />
exakt den gleichen DAC-Bauste<strong>in</strong><br />
wie beim AK100 f<strong>in</strong>det man im X3 wieder:<br />
den Wolfson WM8740. Ke<strong>in</strong> Wunder<br />
also, dass gerade die ganze Internet-<br />
HiFi-Community das Duell Fiio versus<br />
Astell&Kern diskutiert.<br />
Der X3 gibt sich äußerlich etwas größer,<br />
etwas sperriger und etwas uneleganter<br />
als der AK100. Statt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en wertigen<br />
Alum<strong>in</strong>iummantel hüllt er sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong> lediglich<br />
mit Alu-Elementen verzierten<br />
Kunststoffumhang, statt mit optionaler<br />
Ledertasche schützt er sich mit e<strong>in</strong>er Silikon-Haut.<br />
Das Display bietet mit<br />
240x320 Pixeln e<strong>in</strong>e ähnliche Farb- und<br />
44 www.audio.de ›10 /2013<br />
MESSLABOR<br />
T EST factory Fiio_X 3_f<br />
06/06/13 15:49 :34<br />
+12<br />
+11<br />
+10<br />
Digital 192/24 - L<strong>in</strong>e out<br />
+9<br />
+8<br />
+7<br />
Digital 192/24<br />
+6<br />
+5<br />
d +4<br />
Digital 96/24<br />
B<br />
r +3<br />
A +2<br />
+1<br />
Digital 44,1/16<br />
-0<br />
-1<br />
-2<br />
-3<br />
-4<br />
-5<br />
-6<br />
20 50 100 200 500 1k 2k 5k 10k 20k 50k 100 k<br />
Hz<br />
Breitbandig und l<strong>in</strong>ear, ab 50 kHz m<strong>in</strong>imaler<br />
Abfall. Ausgangsspannung, Impedanz und<br />
Störabstand jeweils am Kopfhörerausgang 1,4<br />
Volt, 2 Ohm und 108dB, am L<strong>in</strong>e-Out 1,5 Volt,<br />
103 Ohm und sehr gute 110dB.<br />
Detailauflösung wie der AK100, ist aber<br />
ke<strong>in</strong> Touchscreen. Der X3 wird also etwas<br />
altertümlich über Tasten bedient –<br />
zwar logisch und übersichtlich <strong>in</strong> der<br />
Menüführung, aber mit weniger Hightech-Flair.<br />
Der Ausgangspegel wird<br />
ebenfalls über Tasten e<strong>in</strong>gestellt, während<br />
der AK hier mit se<strong>in</strong>em schnell<br />
greifbaren, überaus fe<strong>in</strong>fühligen Lautstärkerädchen<br />
Sympathie e<strong>in</strong>heimst.<br />
Der X3 kann se<strong>in</strong>en DAC-Chip auch nicht<br />
als externen USB-Wandler anbieten. Andererseits<br />
gibt er bereitwillig se<strong>in</strong>e Digitaldaten<br />
per Coax-M<strong>in</strong>ikl<strong>in</strong>ken-Ausgang<br />
weiter oder spielt über e<strong>in</strong>en separaten<br />
L<strong>in</strong>e-Ausgang mit korrekter Ausgangsimpedanz<br />
von 103 Ohm auch sehr<br />
gut als Player an der heimischen Anlage<br />
mit. Der Kopfhörerausgang ist mit 2Ω<br />
optimal niederohmig und auch laut genug<br />
beispielsweise für alle mobilen<br />
Kopfhörer <strong>in</strong> dieser Ausgabe.<br />
Klanglich ist der Fiio X3 e<strong>in</strong>em iPhone<br />
oder iPod Touch erwartungsgemäß<br />
überlegen. Wo das iPhone 5 selbst mit<br />
FLAC-Material (über die App „Flac-Player“)<br />
hell und unverb<strong>in</strong>dlich wirkt, macht<br />
der X3 musikalisch den Sack zu: viel größer<br />
und straffer konturiert, tiefer gestaffelt<br />
und mit deutlich besserer Auflösung.<br />
Im Vergleich mit dem 400 Euro teureren<br />
AK100 zeigte sich der Fiio immer e<strong>in</strong>en<br />
Tick lebendiger, aber auch vordergründiger<br />
und fahriger. Rhythmus und Tempo<br />
lagen ihm hervorragend und <strong>in</strong> manchen<br />
Stücken (Me and My drummer: You´re A<br />
Runner) fast besser als dem gemäßigten<br />
Astell&Kern, aber bei Raum, Staffelung<br />
und Differenzierung von Stimmen<br />
übernahm der Koreaner die Führung.<br />
Für 200 Euro aber ist der Fiio X3 auf jeden<br />
Fall e<strong>in</strong>e preiswerte Empfehlung für<br />
alle HighRes-Fans, die auch unterwegs<br />
nicht auf ihre Musikschätze verzichten<br />
wollen.
Spezial › PORTABLES HIFI<br />
UPDATE<br />
DAC + USB<br />
Mit den neuesten Software-Updates können<br />
die Player von Astell&Kern nun noch mehr,<br />
als mit tollem Klang zu begeistern.<br />
VON ALLEN SEITEN: Am X3 ist<br />
alles dran, was man an<br />
Anschlüssen braucht. Der Micro-<br />
SD-Card-Slot kann den <strong>in</strong>ternen<br />
8GB-Speicher auf bis zu 72 GB<br />
erweitern. Auch Firmware-<br />
Updates werden zw<strong>in</strong>gend über die<br />
SD-Karte <strong>in</strong>stalliert.<br />
STECKBRIEF<br />
Vertrieb<br />
www.<br />
Listenpreis<br />
Garantiezeit<br />
Maße B x H x T / Gewicht<br />
getestete FW-Version<br />
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ANSCHLÜSSE<br />
Analog In/Out<br />
USB / Firewire<br />
Digital In / out<br />
Netzwerk<br />
FUNKTIONEN<br />
Display<br />
schneller Vor / Rücklauf / Gapless<br />
Playlists importieren / erstellen<br />
Bluetooth / Airplay<br />
Coveranzeige / Suche<br />
Radio FM / DAB / Internet<br />
mitgelieferte Software<br />
Equalizer<br />
Musik-Dateiformate<br />
Max. Auflösung Bit / kHz<br />
Speicher <strong>in</strong>tern / extern<br />
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– / Coax<br />
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2,4“ TFT<br />
• / •<br />
• / •<br />
– / –<br />
• / –<br />
– / – / –<br />
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sehr guten Klang und fast allem, was man<br />
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90<br />
sehr gut<br />
sehr gut<br />
90 PUNKTE<br />
ÜBERRAGEND<br />
■ Text: Christ<strong>in</strong>e Tantsch<strong>in</strong>ez<br />
Beim Thema „mobiles High End“ dürfen die neuesten<br />
Entwicklungen zu den Astell&Kern-Playern<br />
nicht fehlen. Die beiden Player AK100 (<strong>AUDIO</strong><br />
1/13) und AK120 (6/13) feierten ihr Deutschland-Debut jeweils<br />
<strong>in</strong> der <strong>AUDIO</strong> – aber die Software-Entwicklung bei<br />
iriver stand seitdem natürlich nicht still. Die Koreaner lieferten<br />
die versprochenen Fähigkeiten pflichtbewusst<br />
nach. Gapless-Fähigkeit ist bei beiden Playern nun selbstverständlich<br />
und lässt sich im Menü aktivieren. Auch zeigen<br />
beide Player nun das verbesserte, übersichtlichere<br />
Hauptmenü und bieten ihre Dienste als externe USB-<br />
Wandler an. Beim AK120 haben wir nachgemessen: USB-<br />
Jitter liegt bei 404ps, der Störabstand mit 96kHz-Daten<br />
via USB bei überragenden 113dB. Auch der noch bei ersten<br />
Test aufgefallene Höhen-Abfall am 32-Ohm-Widerstand<br />
ist verschwunden, der Pegel s<strong>in</strong>kt ab 50kHz um hier<br />
längst nicht mehr hörbare 2dB ab.<br />
Mit der Firmware-Version 1.30 bekam der AK120 zudem<br />
die Wiedergabe von DSD-Dateien als Zusatzfeature spendiert.<br />
Das funktionierte im Test e<strong>in</strong>wandfrei mit DSD64-<br />
Files (also mit Sampl<strong>in</strong>grate 2,8MHz); die exotischen<br />
DSD128-Files mit 5,6MHz unterstützt der AK nicht.<br />
www.audio.de ›10 /2013<br />
45
Verstärker › VOR-/END-KOMBI<br />
REIF FÜR DIE INSEL<br />
AB heisst die suboptimale Arbeitsformel, die vielen Musikfreunden oft e<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Leben kühl<br />
heranbrandende Klänge beschert. E<strong>in</strong> britischer Kreuzer setzt sich nun für 100-prozentig<br />
echten Class-A-Betrieb e<strong>in</strong> und br<strong>in</strong>gt gleich e<strong>in</strong>en Vorstufen-Tender mit.<br />
■ Test: Johannes Maier<br />
TEST<br />
DAC-Vorstufe / Endverstärker<br />
SUGDEN DAP 800 4800 €<br />
SUGDEN FBA 800 6300 €<br />
46 www.audio.de ›10/2013
Verstärker › VOR-/END-KOMBI<br />
Welche CDs wir zum berühmten<br />
öden Eiland mitnehmen, bleibt<br />
Geschmacksache. Zudem packen<br />
wir neben schönen Boxen selbstredend<br />
den bestmöglichen Verstärker e<strong>in</strong>.<br />
E<strong>in</strong>en großen oder kle<strong>in</strong>en, oder diesen<br />
oder jenen? Doch halt, im tiefsten Grunde<br />
hört die verme<strong>in</strong>tlich freie Auswahl<br />
hier schon auf.<br />
Warum? E<strong>in</strong>fach deshalb, weil wir – zum<strong>in</strong>dest<br />
fern der Heimat – e<strong>in</strong>en grundehrlichen<br />
Gespielen wollen. Und zwar<br />
e<strong>in</strong>en, der von Haus aus bei se<strong>in</strong>er geraden<br />
L<strong>in</strong>ie, sprich Arbeitskennl<strong>in</strong>ie bleibt.<br />
Und damit erübrigt, dass e<strong>in</strong>e elektronische<br />
Säuberungsschaltung namens Gegenkopplung<br />
aus e<strong>in</strong>er Mogelpackung<br />
etwas Aufrechtes herbeizaubern muss.<br />
Was nur bed<strong>in</strong>gt etwas nützt, denn diese<br />
Im-Nachh<strong>in</strong>e<strong>in</strong>-Korrektur läuft – <strong>in</strong>sbesondere<br />
im Hochtonbereich – nicht<br />
ohne Blessuren ab.<br />
Also doch lieber e<strong>in</strong>e Verstärkungsweise,<br />
die – auf 1 zu 2 gestellt – aus 3 nicht<br />
5,4 oder 6,7 sondern gleich den runden<br />
Sechser macht. Schauen wir uns nun<br />
die zur Verfügung stehenden Bauelemente<br />
an, erreichen wir dieses Verhalten<br />
aber nur bei hohem Ruhestrom, also<br />
bei extensiver Dauerbeschäftigung. Nur<br />
so landen wir bei der Geradl<strong>in</strong>igkeit, die<br />
sich nicht nur im Werbeprospekt, sondern<br />
auch unter Technikern mit Fug und<br />
Recht Class A nennen kann.<br />
De facto treffen wir Verstärker, deren<br />
Ausgangsstufen tatsächlich <strong>in</strong> diesem<br />
Modus arbeiten, wegen ihres erschütternd<br />
ger<strong>in</strong>gen Wirkungsgrades selten<br />
an. Wenn, dann zumeist <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er<br />
S<strong>in</strong>gle-Ended-Röhre, bei der e<strong>in</strong> Ausgangsübertrager<br />
die Problematik l<strong>in</strong>dern<br />
kann. Schon kompromissbehaftet,<br />
aber noch zu loben: Gegentakt-Transistoren,<br />
bei denen bis zu e<strong>in</strong>er bestimmten<br />
Grenze hoher Ruhestrom fließt. Beispielsweise<br />
1 Ampère, so dass sie bei<br />
e<strong>in</strong>er 8-Ohm-Box bis h<strong>in</strong> zu 8 Watt im<br />
A-Betrieb bleiben. Im Audio-März-Heft<br />
stellten die Sugden-Monos MPA 4 die<br />
Gattung dieser A/AB-Amps durchaus erfolgreich<br />
vor (125 Punkte, 9400 Euro).<br />
Fotos: Julian Bauer, Archiv<br />
www.audio.de ›10 /2013<br />
47
a<br />
S<br />
Verstärker › VOR-/END-KOMBI<br />
HAUPT- UND NEBENROLLE: Die Analog-Amps haben e<strong>in</strong> Board mit vergoldeten, oberund<br />
unterseitigen Leiterbahnen bekommen (rechts). Die Digitalelektronik haust l<strong>in</strong>ks.<br />
Das hielt die Heckmondwiker Ingenieure<br />
aber nicht davon ab, sich nun wieder<br />
auf ihre Wurzeln zu bes<strong>in</strong>nen: Auf den<br />
Vollverstärker A 21, den der Firmenbegründer<br />
James E. Sugden anno 1967<br />
als ersten käuflichen re<strong>in</strong>en Class-A-<br />
Vollverstärker herausgebracht hatte.<br />
So bildeten die Mittelengländer den Stereoendverstärker<br />
FBA 800 ihrer neuen<br />
Sapphire-Serie – obwohl er mit 6300 Euro<br />
deutlich weniger kostet – wieder als<br />
100prozentigen A-Klässler aus. Dazu erdachten<br />
sie e<strong>in</strong>e schlaue und kurz angebundene<br />
Schaltung, wie sie kaum besser<br />
e<strong>in</strong>leuchten kann. Mit den Teflon-Kabeln,<br />
die von den massiven Switchcraft-<br />
XLR-Buchsen und ihren C<strong>in</strong>ch-Pendants<br />
zur rechts- und l<strong>in</strong>ksseitigen Endstufensektion<br />
führen, geht es schon erfreulich<br />
los. Auf kle<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>gangs-Boards stoßen<br />
die Signale jeweils auf drei Kapselrelais,<br />
die für den e<strong>in</strong>en oder anderen<br />
Anschlussfall die probaten Wege herstellen.<br />
Und dann rechts und l<strong>in</strong>ks auf e<strong>in</strong>en<br />
<strong>in</strong>tegrierten Zweikanal-Amp.<br />
So unbedarft dieses IC auch aussieht,<br />
so besorgt es dennoch fast schon die<br />
gesamte Spannungsverstärkung. Denn<br />
auf der Hauptplat<strong>in</strong>e warten bereits zwei<br />
habhafte Leistungshalbleiter des Typs<br />
2SC4793 auf ihre Anweisungen. Und<br />
diese treiben unverwandt schon die so<br />
dicken wie großflächigen Ausgangstransistoren<br />
2SC2922 von Sanken zum Mitschaukeln<br />
an. Aber bitte nicht zur zusätzlichen<br />
ernsthaften Arbeit – das glücklicherweise<br />
überschaubare Bauteil-Ensemble<br />
steht ja nicht nur <strong>in</strong> diesen Momenten,<br />
sondern stets und ständig unter<br />
sehr hohem Strom.<br />
E<strong>in</strong>gedenk dieser Dauerlast teilte Sugden<br />
die Aufgaben auf <strong>in</strong> Serie geschaltete<br />
2SC2922-Paare auf. E<strong>in</strong> Transistor<br />
wirkt wie e<strong>in</strong> fix reagierender variabler<br />
Widerstand. Indem er mal bremst und<br />
dann wieder die Schleusen öffnet, sorgt<br />
er für e<strong>in</strong>en säuberlich konstanten<br />
Stromfluß. Darüber freut sich der zweite,<br />
eigentlich verstärkende Sanken, der<br />
sich nun umso <strong>in</strong>tensiver mit der Spannungsvariation<br />
beschäftigen kann.<br />
Allzuviel Boxennahrung fällt bei diesem<br />
Spiel allerd<strong>in</strong>gs nicht ab. Deshalb setzt<br />
Sugden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Doppel-S<strong>in</strong>gle-Ended-<br />
Schaltung e<strong>in</strong> zweites derartiges Sanken-Duo<br />
<strong>in</strong> Brückenschaltung e<strong>in</strong>. Wohlgemerkt<br />
identische N-Typen und nicht<br />
etwa – per se nie ganz gleiche – Plus-<br />
und M<strong>in</strong>us-Kollegen, wie sie <strong>in</strong> 08/15-Gegentaktstufen<br />
anzutreffen s<strong>in</strong>d.<br />
In der viel ordentlicher agierenden Brücke<br />
von Sugden kommen dann trotzdem<br />
– mit dem Lautsprecher an beidseitig heißen<br />
Le<strong>in</strong>en – doppelte Hübe, mith<strong>in</strong><br />
auch doppelte Ströme und schließlich<br />
die vierfache Leistung zusammen. Somit<br />
besteht die Aussicht, dass der FBA<br />
800 nicht nur das Musikzimmer wärmen,<br />
sondern – bei aller Kreuzbravheit –<br />
tatsächlich auch relevante akustische<br />
Pegel erzeugen kann.<br />
Von der Versorgung her gibt es sicher<br />
ke<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>schränkungen zu erwarten.Genügt<br />
der 350-Watt-Netztrafo schon von<br />
MESSLABOR<br />
T EST factory Sug den_Sap phire_DPA80 0_f 08/14/13 16:09 :56<br />
Bei digitalen 192-Kilohertz-E<strong>in</strong>gangssignalen<br />
+6<br />
+5<br />
reicht der frequenzgang der DAP 800 über<br />
+4<br />
+3<br />
50 kHz (1). Auch sonst gibt es an der Vorstufe<br />
– bis auf e<strong>in</strong>en Zunahme des subtilen Klirrs<br />
-0<br />
+2<br />
+1<br />
L<strong>in</strong>e XLR<br />
-1<br />
<strong>in</strong> den Höhen – nichts zu meckern. Das trifft d -2<br />
L<strong>in</strong>e RCA<br />
B<br />
r -3<br />
erst recht auf den Endverstärker FBA 800 zu. A -4<br />
-5<br />
Digital 192/24<br />
Dank Class-A zeitigt er m<strong>in</strong>imale und trotzdem<br />
harmonische Oberwellen – im Verlaufs-<br />
-8<br />
-6<br />
-7<br />
-9<br />
wie Stabilitätsdiagramm. 35 Watt S<strong>in</strong>us, AK<br />
-10<br />
-11<br />
45: Für e<strong>in</strong>en Class-A-Amp Leistung genug. -12<br />
-60 -40 -20 0 20 40 60<br />
10 20 50 100 200 500 1k 2k 5k 10k 20k 50k 100 k<br />
Hz<br />
Phase[Grad]<br />
Sugden Sapphire FBA 800<br />
2<br />
3<br />
n<br />
4<br />
n<br />
6<br />
60<br />
55<br />
50<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
8<br />
p<br />
u n g [ V o<br />
I mpe da n z [ Oh m]<br />
48<br />
www.audio.de ›10/2013
Verstärker › VOR-/END-KOMBI<br />
der Größe her, setzten ihn die Engländer<br />
– um magnetische Streufelder e<strong>in</strong>zudämmen<br />
– <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Stahl-Abschirmtopf. Bei<br />
den vier an den Boden montierten, hochgeschossenen<br />
und extra hitzefesten<br />
„Felsic“-Elektrolytkondensatoren des<br />
französischen Hersteller Sic-Safco verwundert,<br />
dass sie trotz ihrer physischen<br />
Größe und der urig-soliden Schraubanschlüsse<br />
nur 6800 Mikrofarad Kapazität<br />
besitzen (bei 40 Volt). Für se<strong>in</strong>en FBA<br />
800 suchte Sugden also lieber mechanisch<br />
solide Vertreter mit viel Elektrolyt-<br />
Reserve und dicken Alu-Folien aus.<br />
Zu diesem tüchtigen Class-A-ler passt<br />
die Sugden-Vorstufe LA 4 für 2850 Euro<br />
wunderbar, die sich nicht nur beim Test<br />
im März-Heft, sondern sich auch <strong>in</strong> zahllosen<br />
weiteren Hörvergleichen bei AU-<br />
DIO profilierte. Alternativ bieten die Engländer<br />
die Sapphire DAP 800 für 4800<br />
Euro an. Auf der Analogseite ähnlich, besitzt<br />
diese noch e<strong>in</strong>e Digitalsektion mit<br />
drei Koax- und zwei optischen Inputs sowie<br />
e<strong>in</strong>em USB-E<strong>in</strong>gang.<br />
Ungewöhnlicher Weise schaltet Sugden<br />
digitale Quellen nicht elektronisch, sondern<br />
mit e<strong>in</strong>er Relaisbank durch. Auch<br />
die eigentlich vorgeschriebene galvanische<br />
Trafo-Trennung wurde wohl bewußt<br />
nicht e<strong>in</strong>gesetzt. Und trieben die<br />
Ingenieure bei der Neutaktung der Bitketten<br />
allen erdenklichen Aufwand, bewogen<br />
sie lange Hörtests dazu, auf Upsampl<strong>in</strong>g<br />
und digitale Filter zu verzichten.<br />
Sie setzten mit dem Philips TDA<br />
1543 aus den 80ern stattdessen e<strong>in</strong>en<br />
straighten 16-Bit-Wandler e<strong>in</strong>. Nach kurzer<br />
Bandbegrenzung nach alter Väter Sitte<br />
strebt die Digi-Musik dann schon dem<br />
Analog-Board zu, das für sie e<strong>in</strong>en se<strong>in</strong>er<br />
E<strong>in</strong>gänge <strong>in</strong> Bereitschaft hält.<br />
Zwei Switchcraft-XLRs, vier L<strong>in</strong>e-Ins mit<br />
e<strong>in</strong>zeln verschraubten C<strong>in</strong>chbuchsen sowie<br />
e<strong>in</strong> Bypass-In mit fester Verstärkung:<br />
Auch für die klassischen Quellen<br />
hat die Sudgen ihren E<strong>in</strong>gangstisch reich<br />
gedeckt. Via XLR, C<strong>in</strong>ch Pre-out 1 und 2<br />
sowie über Tape-out rückt die Engländer<strong>in</strong><br />
die Signalschätze wieder heraus. Und<br />
AN DER QUELLE DES STROMS<br />
Während bei den meisten Class-A-<br />
Konzepten mehr oder m<strong>in</strong>der geschummelt<br />
wird, bleibt Sugdens neuer Endverstärker<br />
gar nichts anderes übrig, als tatsächlich<br />
stets im verzerrungstechnisch günstigsten<br />
Arbeitsbereich zu bleiben. Die von zusätzlichen<br />
Leistungstransistoren gebildeten<br />
Stromquellen (Doppelkreis-Symbole) sorgen<br />
für konstant hohe Ströme, die weder<br />
da zur Verstärkung e<strong>in</strong>e ähnliche Gegentakt-Schaltungskomposition<br />
(mit kurzzangebundener<br />
Überkreuz-Gegenkopplung)<br />
wie <strong>in</strong> der LA 4 dient, weiß der Musikfreund,<br />
dass die Ton-Preziosen wieder<br />
nur so glitzern und glänzen.<br />
Die symmetrischen Signale bekamen<br />
wie gehabt eigene Ausgangsverstärker.<br />
unter- noch überschritten werden können.<br />
Bei Gegentaktansteuerung der<br />
Ausgangshalbleiter bleiben vom<br />
Gesamtstrom Häppchen für die Box übrig,<br />
die zwischen den beiden Fußpunkt-<br />
Elektroden der Endtransistoren hängt. Dank<br />
der Brückenschaltung, die bei ger<strong>in</strong>ger<br />
Betriebsspannung relativ viel Hub erzeugt,<br />
müssen die Boxen aber nicht hungern.<br />
T EST factory Sug den_Sap phireFBA800 _hx_L 08/14/13 18:05 :39<br />
+0<br />
d<br />
B<br />
V<br />
-10<br />
-20<br />
-30<br />
-40<br />
-50<br />
-60<br />
-70<br />
-80<br />
-90<br />
-100<br />
-110<br />
k 2<br />
k 3<br />
k 4<br />
k 5<br />
-120<br />
10m 20m 50m 100 m 500 m 1 2 5 10 20 50 100 200 500 1k<br />
W<br />
REINSTENS WASSERS: Wer mag, darf Sugdens FBA 800 auch als zwei separate<br />
S<strong>in</strong>gle-Ended-Class-A-Verstärker betrachten, die mit identischen N-Halbleitern arbeiten<br />
und ke<strong>in</strong>e – nie wirklich gleichen – Plus- und M<strong>in</strong>us-Komplementärtypen brauchen. Die<br />
Überkreuz-Gegenkopplung sorgt für e<strong>in</strong>e perfekte Symmetrierung.<br />
www.audio.de ›10 /2013 49
Verstärker › VOR-/END-KOMBI<br />
SUGDEN-ENDVERSTÄRKER FBA 800: Die symmetrische<br />
Ansteuerung schmeckt dem zweigleisig aufgebauten Amp am besten.<br />
Die mit entsprechenden Ausgängen gerüstete Vorstufe besitzt e<strong>in</strong>en<br />
Schalter, mit dem die Digitalelektronik ruhiggestellt werden kann.<br />
Und wenn sie auch nicht mehr von ganz<br />
so vielköpfigen Transistor-Kommittées<br />
empfangen werden wie <strong>in</strong> der LA 4, steht<br />
ihnen mit neu h<strong>in</strong>zugekommenen Profi-<br />
Instrumentationsverstärkern (im Bild die<br />
ICs mit Kühlkörpern rechts) e<strong>in</strong>e noch fe<strong>in</strong>ere<br />
ausbalancierte Begrüßung zu.<br />
In der Praxis zogen die Tester den symmetrischen<br />
E<strong>in</strong>gang tatsächlich vor, weil<br />
er e<strong>in</strong>e Spur runder klang. Aber auch via<br />
C<strong>in</strong>ch komb<strong>in</strong>ierte die Sugden sonore,<br />
griffige Bässe mit entspannt-lebendigen<br />
Stimmen und e<strong>in</strong>er für edle Vorstufen typischen<br />
Leichtigkeit <strong>in</strong> der Abbildung,<br />
dass es e<strong>in</strong>e re<strong>in</strong>e Freude war.<br />
Prima auch die Digitalsektion (die sich<br />
bei Nichtgebrauch komplett abschalten<br />
lässt). Sie bot sogar etwas mehr Raumtiefe<br />
und schärfere Umrisse, tönte aber<br />
– Geschmacksache – e<strong>in</strong> wenig heller.<br />
Das eigentliche Problem für die DAP<br />
800 stellte jedoch die eigene Schwester<br />
dar. Herrschte <strong>in</strong> puncto Re<strong>in</strong>lichkeit und<br />
Sensibilität E<strong>in</strong>igkeit, bot die ältere mehr<br />
Mumm und Dynamik, sprich schlicht<br />
und ergreifend fünf Punkte mehr Überzeugungskraft.<br />
Ähnliches galt beim Vergleich des FBA<br />
800 mit den Monos – nun zog der Stereo-<br />
Amp aber nicht gleich den kürzeren. Der<br />
duckte sich, wenn die Monos mehr Biss<br />
und mehr Strahlkraft boten. Doch sang<br />
etwa e<strong>in</strong>e Lizzy Plap<strong>in</strong>ger (MS MR, „Secondhand<br />
Rapture“), richtete sich der<br />
Re<strong>in</strong>-Class-A-ler sofort wieder auf. Das<br />
gibt's doch nicht: Bei „Dark Doo Wop“<br />
blieben die FBA 4 bei aller Kraft ganz <strong>in</strong><br />
der Versenkung. Und während die Tester<br />
nur noch dah<strong>in</strong>schmolzen, taute der FBA<br />
800 bei se<strong>in</strong>er Leibspeise noch weiter<br />
auf. „So e<strong>in</strong>e nette junge Frau, soviel Zeitgeist-Gefühl“<br />
und so weiter – schwärmte<br />
die ergriffene Hörtest-Meute, während<br />
sie an den rosigen Lippen der symphathischen<br />
New Yorker<strong>in</strong> – und auch an<br />
dem neuen Sugden-Amp – klebte.<br />
Der vollends züchtige Class-A-Geist<br />
führte e<strong>in</strong>fach noch näher an e<strong>in</strong>e „Milliarde<br />
Jahre Verführungskunst“, an den<br />
delikaten Zungenschlag, an jeden Hauch,<br />
an Freud und Leid, an das wirkliche Leben<br />
heran. Also: Wer davor nicht zurückschreckt<br />
und technischen Beigeschmack<br />
hasst, höre sich den Sugden FBA 800<br />
am besten und günstigsten zusammen<br />
mit der Sugden-Vorstufe LA 4 mal an.<br />
STECKBRIEF VORVERSTÄRKER<br />
SUGDEN<br />
DAP 800<br />
Vertrieb<br />
WBS<br />
0 67 22 / 409 28 60<br />
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wbs-acoustics.com<br />
Listenpreis<br />
4800 Euro<br />
Garantiezeit<br />
2 Jahre<br />
Maße B x H x T<br />
43 x 12 x 34 cm<br />
Gewicht<br />
20 kg<br />
ANSCHLÜSSE<br />
Phono MM / MC – / –<br />
Hochpegel C<strong>in</strong>ch / XLR 4 / 1<br />
Festpegel E<strong>in</strong>gang 1<br />
TapeOut 1<br />
Pre Out C<strong>in</strong>ch / XLR 2 / 1<br />
Digitale<strong>in</strong>gänge<br />
3 koax., 2 opt., 1 USB<br />
FUNKTIONEN<br />
Aufnahmewahlschalter –<br />
Klangregler/ abschaltbar –<br />
Loudness –<br />
Besonderheiten –<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
Phono MM/MC – / –<br />
Klang C<strong>in</strong>ch / XLR 115 / 115<br />
Ausstattung<br />
sehr gut<br />
Bedienung<br />
sehr gut<br />
Verarbeitung<br />
sehr gut<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
Åkl<strong>in</strong>gt fe<strong>in</strong>, homogen,<br />
ausgeglichen. Als DAC<br />
tendenziell etwas heller.<br />
Íkönnte untenrum noch<br />
mehr Impulsivität bieten.<br />
115 PUNKTE<br />
GUT<br />
FAZIT<br />
Johannes Maier<br />
<strong>AUDIO</strong>-Redakteur<br />
Die Branche hat es geschafft, bei<br />
ständiger Nennung des Begriffs<br />
über die Notwendigkeit von<br />
Class-A-Endstufen h<strong>in</strong>wegzuflunkern.<br />
Insofern bietet Sugden mit<br />
dem Endverstärker DPA 800 fast<br />
schon Exotisches an, und trotzdem<br />
das e<strong>in</strong>zig wirklich Wahre!<br />
STECKBRIEF ENDSTUFEN<br />
SUGDEN<br />
FBA 800<br />
Vertrieb<br />
WBS<br />
0 67 22 / 409 28 60<br />
www.<br />
wbs-acoustics.com<br />
Listenpreis<br />
6300 Euro<br />
Garantiezeit<br />
2 Jahre<br />
Maße B x H x T<br />
43 x 20.6 x 46 cm<br />
Gewicht<br />
20 kg<br />
AUSSTATTUNG<br />
E<strong>in</strong>gänge C<strong>in</strong>ch / XLR 1 / 1<br />
Pegelsteller –<br />
Kanäle 2<br />
Ferne<strong>in</strong>schaltung –<br />
Leistungsanzeige –<br />
Besonderheiten<br />
Bei Halbleitern ganz seltener,<br />
100prozentiger Class-A-Betrieb.<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
Klang C<strong>in</strong>ch<br />
Klang XLR<br />
Ausstattung<br />
Bedienung<br />
Verarbeitung<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
ÅMusikalischer, äußerst<br />
natürlicher Klang.<br />
ÍManchmal fast etwas<br />
zu sanft.<br />
120<br />
120<br />
gut<br />
sehr gut<br />
gut<br />
120 PUNKTE<br />
SEHR GUT<br />
50<br />
www.audio.de ›10/2013
Wie damals ...<br />
Wir hatten uns e<strong>in</strong> bißchen aus den Augen verloren,<br />
aber wir haben nie aufgehört zu existieren!<br />
CS 455-1<br />
Voll-Automatik Plattenspieler<br />
„Sieht gut aus, funktioniert gut,<br />
kl<strong>in</strong>gt gut –was will man mehr?“*<br />
CS 460-4<br />
Voll-Automatik Plattenspieler<br />
„Ausgestattet mit drei Geschw<strong>in</strong>digkeiten und e<strong>in</strong>em<br />
hochwertigen Präzisionstonarm –und los gehts!“<br />
CS 505-4<br />
Semi-Automatik Plattenspieler<br />
„auspacken, anschließen Platte drauf –fertig!<br />
* Zitat LP 5/2013<br />
S<strong>in</strong>tron Vertriebs GmbH · Südr<strong>in</strong>g 14 · 76473 Iffezheim · <strong>in</strong>fo@s<strong>in</strong>tron.de<br />
made <strong>in</strong> Germany<br />
www.s<strong>in</strong>tron-audio.de
Titel-CD › <strong>AUDIO</strong>phile Pearls Volume 5<br />
TIEFE EINDRÜCKE<br />
Akkurater, bei Bedarf auch pegelfester Tiefbass ist<br />
nicht nur fürs Heimk<strong>in</strong>o wichtig – beim Musikhören<br />
macht er den Unterschied zwischen<br />
netter Reproduktion und ergreifendem,<br />
mitreißendem Erlebnis. SVS Audio<br />
aus den USA haben sich auf<br />
Bass spezialisiert: Sie bauen<br />
fast nur Subwoofer.<br />
■ Text: Bernhard<br />
Rietschel, Christof<br />
Hammer<br />
52 www.audio.de ›10 /2013
Titel-CD › <strong>AUDIO</strong>phile Pearls Volume 5<br />
MUSIK FÜR KOPF(-HÖRER) UND SEELE<br />
Topstars wie Dave Stewart und Gov’t Mule, heiße Neuentdeckungen und e<strong>in</strong> Gipfeltreffen der Klassik-<br />
Superstimmen: „<strong>AUDIO</strong>phile Pearls Vol. 5“ br<strong>in</strong>gt fast 60 M<strong>in</strong>uten fe<strong>in</strong>ste Musik <strong>in</strong> exzellentem Klang.<br />
1. MARTIN GALLOP: MISSING<br />
TRAINS (aus der CD „Most Beautiful Song“;<br />
Ferryhouse/Warner; siehe S. 63)<br />
Die shuffelnden Drums, die an das Rattern<br />
e<strong>in</strong>es Bahnwaggons er<strong>in</strong>nern, die wehmütige<br />
Mundharmonika, die durch das Arrangement<br />
weht wie die Rauchfahne e<strong>in</strong>er<br />
Diesellok über den Horizont: Warum „Miss<strong>in</strong>g<br />
Tra<strong>in</strong>s“ heißt wie es heißt, ist nicht so<br />
schwer zu erkennen. Woher diese Musik<br />
kommt, aber schon eher: So sophisticated<br />
kl<strong>in</strong>gt dieser elegante Folksong, als spiele<br />
hier e<strong>in</strong> Saitenmelancholiker aus Wyom<strong>in</strong>g<br />
oder Utah – aus e<strong>in</strong>er jener Gegenden<br />
eben mit e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>wohnerdichte von 30<br />
Menschen pro Quadratkilo meter. Aber<br />
falsch: Mitten <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> entstand dieser<br />
Track wie auch das komplette dritte Solo-<br />
album von Mart<strong>in</strong> Gallop. Ganz falsch liegt<br />
man <strong>in</strong> Sachen E<strong>in</strong>wohner dichte <strong>in</strong>des<br />
nicht: Geboren wurde er 1962 nämlich im<br />
Süden Kanadas, und da wird es kurz h<strong>in</strong>ter<br />
Toronto auch recht schnell recht e<strong>in</strong>sam.<br />
Mitte der 80er Jahre blieb Gallop dann <strong>in</strong><br />
Deutschland hängen und machte sich als<br />
musikalischer Begleiter von Udo L<strong>in</strong>denberg,<br />
Till Brönner oder Annett Louisan e<strong>in</strong>en<br />
guten Namen. Mit der Berl<strong>in</strong>er Sänger<strong>in</strong><br />
teilte Gallop e<strong>in</strong>i ge Jahre übrigens<br />
mehr als nur das Studio. „Lieder für die<br />
Verlassenen und die, die es gerne wären“,<br />
nennt Gallop se<strong>in</strong>e Songkol lektion, und<br />
man ahnt, was h<strong>in</strong>ter dieser Formulierung<br />
steckt. Und wie es eben manchmal so ist:<br />
Aus traurigem Anlass entstehen oft die<br />
schönsten D<strong>in</strong>ge – so wie dieser Song.<br />
<strong>AUDIO</strong>phile Pearls<br />
DIE TIEFTON-SPEZIALISTEN<br />
SVS Audio bieten auf www.sv-sound.de Bass-Lösungen für alle Lebenslagen, Hörräume<br />
und Musik-Geschmäcker. Nur Kompromiss-Spielzeug f<strong>in</strong>det sich nicht im Angebot.<br />
1. Mart<strong>in</strong> Gallop Miss<strong>in</strong>g Tra<strong>in</strong>s 3:15<br />
mit freundlicher Genehmigung von Ferryhouse Productions GmbH & Co. KG<br />
2. Gov’t Mule No Reward 4:56<br />
mit freundlicher Genehmigung von Mascot-Provogue Records GmbH<br />
3. Mara & David Cherry Tree 3:34<br />
mit freundlicher Genehmigung von Ozella Music<br />
4. Dota Warten auf W<strong>in</strong>d 4:31<br />
mit freundlicher Genehmigung von Kle<strong>in</strong>geldpr<strong>in</strong>zess<strong>in</strong> Records<br />
5. Löwe Immer wenn 3:30<br />
mit freundlicher Genehmigung von Nordpolrecords/Südpolmusic<br />
6. Dave Stewart Every S<strong>in</strong>gle Night (Radio Edit) 433:52<br />
mit freundlicher Genehmigung von Membran Media GmbH<br />
7. Tamikrest Iman<strong>in</strong> Bas Zihoun4 3:26<br />
mit freundlicher Genehmigung von Glitterbeat Records<br />
8. Matuto Diamond 3:58<br />
mit freundlicher Genehmigung von Membran Media GmbH<br />
9. Gloria Warten 3:29<br />
mit freundlicher Genehmigung von Grönland Deutschland GmbH<br />
10. Gisle Torvik Blå Skugge 4:03<br />
mit freundlicher Genehmigung von Ozella Music<br />
Volume 5<br />
All rights of the producer and the owner of<br />
11. Giovanni Benedetto Platti Konzert für Violoncello und Orchester C-Dur: Allegro 2:47<br />
Sol Gabetta, Cello; Capella Gabetta, Andres Gabetta<br />
12. Ludwig van Beethoven Sonate Nr. 28 A-Dur op. 101: 4. Satz 6:10<br />
Igor Levit, Klavier<br />
13. Charles Gounod O légère hirondelle (aus: Mireille) 3:07<br />
Olga Peretyatko, Sopran; NDR S<strong>in</strong>fonieorchester, Enrique Mazzola<br />
14. Giuseppe Verdi Sí, la mia figlia! (aus: Rigoletto) 4:58<br />
Plácido Dom<strong>in</strong>go, Tenor; Orquestra de la Comunítat Valencíana, Pablo Heras-Casado<br />
15. Giuseppe Verdi Se quel guerrier io fossi! (aus: Aida) 4:41<br />
Jonas Kaufmann, Tenor; Orchestra dell’ Opera di Parma, Giorgio Morandi<br />
Titel 11-15: mit freundlicher Genehmigung von Sony Music Enterta<strong>in</strong>ment<br />
Gesamtspielzeit: 60:25<br />
Konzeption & Produktion: Christof Hammer, Master<strong>in</strong>g: Alexandros Mitropoulos @ <strong>AUDIO</strong>-Studios Stuttgart<br />
Weitere Infos: www.ferryhouse.net, www.mascotlabelgroup.com, www.ozellamusic.com, www.kle<strong>in</strong>geldpr<strong>in</strong>zess<strong>in</strong>.de,<br />
www.suedpolmusic.de, www.membran.net, www.glitterbeat.com, www.groenland.com, www.sonyclassical.de. Foto: Archiv<br />
bited. Promo<br />
<strong>AUDIO</strong>phile<br />
Pearls<br />
Volume 5 Pearls<br />
<strong>AUDIO</strong>phile<br />
the recorded music reserved. Unauthorized copy<strong>in</strong>g, public performances and broadcast<strong>in</strong>g prohibited. Promotional copy – not for sale. <strong>AUDIO</strong> 10/13 This compilation (P) 2013 WEKA MEDIA PUBLISHING GmbH. GEMA. <strong>Made</strong> by Optimal Media, Germany<br />
Musik von:<br />
Dave Stewart<br />
Gov’t Mule<br />
Tamikrest<br />
Gloria<br />
Matuto<br />
Gisle Torvik<br />
Plácido Dom<strong>in</strong>go<br />
Jonas Kaufmann ...<br />
Er<strong>in</strong>nern Sie sich an Ihr letztes Rockkonzert,<br />
Ihr letztes Live-Orchester? Hoffentlich<br />
ist der Abend noch nicht zu lange<br />
her, denn Live-Erlebnisse s<strong>in</strong>d der<br />
wahre Realitäts-Check für HiFi-<br />
Freunde. Das gewaltige<br />
Ganzkörper-Erlebnis wäh-<br />
rend des Konzerts unter-<br />
scheidet sich natürlich<br />
auch <strong>in</strong> der Lautstärke von<br />
der heimischen Anlage,<br />
vor allem aber <strong>in</strong> der<br />
Breitbandigkeit: Gute Live-<br />
PAs haben Bassreserven,<br />
die man zuhause mit norma-<br />
len Boxen kaum reproduzie-<br />
ren kann. Der schnellste Weg<br />
zu mehr Authentizität: E<strong>in</strong> guter<br />
Subwoofer, den man präzise an die<br />
Hörsituation anpassen – und spät<br />
nachts auch mal abschalten – kann.<br />
Pearls Volume 5<br />
Auch als Playlist auf<br />
www.audio.de ›10 /2013 53
Titel-CD › <strong>AUDIO</strong>phile Pearls Volume 5<br />
2. GOV’T MULE: NO REWARD<br />
(aus der CD „Shout!“, Mascot-Provogue PRD74065<br />
/ Rough Trade; siehe S. 59) <strong>AUDIO</strong> proudly presents:<br />
e<strong>in</strong>e Kultband! Mit ihrem Mix aus<br />
fiebrigem Southern- und bluesigem Heavy-Rock<br />
zählt die Band der ehemaligen<br />
Allman Brothers Warren Haynes und Allen<br />
Woody seit 1994 zu den Liebl<strong>in</strong>gsacts<br />
von Fans kerniger Saitensounds. E<strong>in</strong>er der<br />
stärksten Titel ihres neuen Doppeldeckers<br />
„Shout!“: „No Reward“, das <strong>in</strong> klassischem<br />
Southern Rock wurzelt, diesen Stil mit<br />
prägnantem Rhythmus-Fundament und<br />
zupackender Saitenarbeit <strong>in</strong>klusive reichlicher<br />
Jam-Anteile jedoch eigenständig<br />
und souverän <strong>in</strong>terpretiert.<br />
3. MARA & DAVID: CHERRY TREE<br />
(aus der CD „Call It Freedom“; Songways SW511CD<br />
/ Galileo MC; siehe S. 59) Sie und er, Gitarre<br />
und Stimme: Es ist e<strong>in</strong>e der e<strong>in</strong>fachsten<br />
Gruppenkonstellationen der Popmusik -<br />
und e<strong>in</strong>e der spannendsten. Zum<strong>in</strong>dest,<br />
wenn Könner wie Mara von Ferne und<br />
David Sick am Werk s<strong>in</strong>d. „Cherry Tree“<br />
lebt vom funky Funkenschlag zwischen<br />
Maras emotionaler, dabei stets kontrollierter<br />
Soulstimme und Davids dynamischen<br />
Licks sowie der perkussiven Arbeit auf<br />
dem Gitarrenkorpus. Und die Tontechnik<br />
ist so präzise und durchzeichnend, dass<br />
der Hörer den beiden geradezu livehaftig<br />
auf die F<strong>in</strong>ger und Lippen schauen kann.<br />
4. DOTA: WARTEN AUF WIND (aus<br />
der CD „Wo soll ich suchen“; Kle<strong>in</strong>geldpr<strong>in</strong>zess<strong>in</strong><br />
Records 12716 / Broken Silence; siehe S. 64)<br />
E<strong>in</strong> reizvoller Kontrast: Der straighte Beat<br />
und die E-Gitarren von „Warten auf W<strong>in</strong>d“<br />
kl<strong>in</strong>gen fast nach neuer Neuer Deutscher<br />
Welle, doch die metaphernreichen Texte<br />
und ihre Gesangsarbeit zeigen Dorothea<br />
„Dota“ Kehr eher als Chansonniere: e<strong>in</strong><br />
fe<strong>in</strong>es Stück deutscher Musik an der<br />
Schnittstelle zwischen Pop und Poesie.<br />
5. LÖWE: IMMER WENN<br />
(aus der CD „II“; Nordpolrecords EB144 / Rough<br />
Trade, siehe S. 60) Manchmal hört man e<strong>in</strong><br />
Lied und denkt e<strong>in</strong>fach: Das ist aber mal<br />
schön. Solch e<strong>in</strong> Glücksfall gelang der<br />
Münchner Band Löwe mit „Immer wenn“.<br />
Melodisch, berührend, nachdenklich, Cello,<br />
Gitarren und Gesang <strong>in</strong> sanfter Harmonie<br />
e<strong>in</strong>ander umkreisend – e<strong>in</strong> fe<strong>in</strong>es Beispiel<br />
für die Kunst des unprätentiösen<br />
Lovesongs made <strong>in</strong> germany und e<strong>in</strong> Titel,<br />
dem man bald öfter begegnen dürfte. Übrigens:<br />
Das Album „II“ gibt’s erst ab 11.<br />
Oktober im Handel, bei Ihnen rotiert e<strong>in</strong>er<br />
der besten Tracks daraus aber schon jetzt<br />
im Player – Vorsprung durch <strong>AUDIO</strong>!<br />
JUNGE FIRMA, DYNAMISCHES TEAM<br />
Die SVS-Gründer hatten alle bereits viele Jahre Erfahrung <strong>in</strong> der<br />
Branche, bevor sie 1998 SVS gründeten – mit dem Ziel, erschw<strong>in</strong>gliche<br />
Subwoofer höchster Qualität zu bauen. Spezialisten für teure<br />
Woofer gab es schon, zudem reizte die Entwickler die<br />
Herausforderung mehr, mit vernünftigem Budget e<strong>in</strong> Maximum an<br />
Qualität herauszuholen: Weg mit den Hightech-Spielereien und den<br />
teuren Edelholzfurnieren, die bei e<strong>in</strong>em Woofer ke<strong>in</strong>er braucht. Her<br />
mit den kräftigsten Amps und den besten, wuchtigsten Treibern –<br />
letztere selbstentwickelt und penibel für die Woofer-Modelle optimiert.<br />
Die Entwicklung f<strong>in</strong>det auch heute noch bei SVS <strong>in</strong> den USA<br />
statt – erfahrene Ingenieure wie Ed Mullen, e<strong>in</strong> Subwoofer-Experte<br />
und SVS-Mann der ersten Stunde, steuern ihren riesigen<br />
Erfahrungsschatz bei, Verstärker- und Akustikspezialisten gehören<br />
ebenfalls zum Team. Die Fertigung wurde vor e<strong>in</strong>igen Jahren nach<br />
Fernost verlegt, was US-Kunden mehr stören dürfte als deutsche,<br />
zumal die Verarbeitungsqualität dadurch eher noch besser wurde.<br />
Dennoch machen jedes Jahr Hunderte Woofer den Umweg über die<br />
USA – e<strong>in</strong>e penible Stichprobenkontrolle soll die hohe Qualität dauerhaft<br />
sichern.<br />
ALLROUNDER: Eli Tr<strong>in</strong>kle kümmert<br />
sich um Qualitätskontrolle und<br />
Produktions-Organisation.<br />
DAS GESICHT VON SVS: Woofer-Experte Ed Mullen<br />
ist gern gesehener Gast <strong>in</strong> Onl<strong>in</strong>e-Diskussionen<br />
54 www.audio.de ›10 /2013
Titel-CD › <strong>AUDIO</strong>phile Pearls Volume 5<br />
6. DAVE STEWART: EVERY SINGLE<br />
NIGHT (aus der CD „Lucky Numbers“, Membran/<br />
Sony 8851 5033769 /; siehe S. 62) Und der<br />
nächste Topstar für Sie, liebe Leser. Mit<br />
Annie Lennox schrieb er Musikgeschichte<br />
und sammelte Grammys und Goldene<br />
Schallplatten dutzendweise. Nach dem<br />
Ende der Eurythmics startete Dave Stewart<br />
dann e<strong>in</strong>e ebenso formidable Karriere<br />
als Solo<strong>in</strong>terpret und Produzent. Mit<br />
der neuen CD „Lucky Numbers“ wandelt<br />
er nun auf clever Countrypop-Spuren.<br />
Kostprobe: „Every S<strong>in</strong>gle Night“, e<strong>in</strong>e unverschämt<br />
poppige Nummer im typischen<br />
Stewart-Stil, die e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>mal mehr<br />
fragen lässt: Wie macht der Kerl das nur,<br />
den Hörer so um den F<strong>in</strong>ger zu wickeln?<br />
Die charmante Begleitstimme gehört übrigens<br />
US-Sänger<strong>in</strong> Mart<strong>in</strong>a McBride.<br />
7. TAMIKREST: IMANIN BAS ZIHOUN<br />
(aus der CD „Chatma“, Glitterbeat 964422 / Indigo;<br />
siehe S. 62) Früh schon wurde Chris Eckman,<br />
Kopf der Americana-Formation The Walkabouts,<br />
auf diese Gruppe aufmerksam und<br />
verpflichtete Tamikrest nun für se<strong>in</strong> Weltmusik-Label<br />
Glitterbeat. Wer könnte diese<br />
Tuareg-Band also besser vorstellen als ihr<br />
Förderer? Grund genug für ... 20 Zeilen über<br />
Tamikrest von Chris Eckman „2008 gastierte<br />
ich mit me<strong>in</strong>er Band Dirtmusic beim `Festival du Desert´<br />
nahe der malischen Stadt Timbuktu. Kurz nachdem<br />
wir angekommen waren, hörte ich im Nachbarzelt<br />
e<strong>in</strong>e Band, deren Musik mir irgendwie vertraut<br />
vorkam: zwei Gitarren, Bass, Schlagzeug, Perkussion,<br />
dazu <strong>in</strong> der malischen Tradition verwurzelte Songs –<br />
aber alles zupackend modern gespielt. Wir kamen<br />
<strong>in</strong>s Gespräch, jammten, und schnell kam e<strong>in</strong>s zum<br />
anderen: Geme<strong>in</strong>sam nahmen wir 2009 das Dirtmusic-Album<br />
„BKO“ auf, und nun fragten mich die Tamikrest-Musiker,<br />
ob ich ihr Album „Chatma“ produzieren<br />
und auf Glitterbeat veröffentlichen wollte. Ich<br />
sagte sofort zu, denn die Band entwickelt sich immens<br />
weiter und ihre Freundschaft, ihre Musik und<br />
ihr Vertrauen bedeuten mir immens viel.“<br />
E<strong>in</strong> Höhepunkt dieses famosen Wüstenrock-Albums:<br />
„Iman<strong>in</strong> Bas Zihoun“, e<strong>in</strong><br />
Feuerwerk aus treibenden E-Gitarren, polyrhythmischen<br />
Perkussion- und Handclap-Grooves<br />
und exotischen Vokall<strong>in</strong>ien.<br />
8. MATUTO: DIAMOND (aus der CD „The<br />
Devil & The Diamond“; Motema/Membran 233716;<br />
siehe S. 65) Schon irre, was alle<strong>in</strong> Fiddle und<br />
Akkordeon an musikalischem Feuer entfachen<br />
können. Die New Yorker Band Matu-<br />
to macht es auf „Diamond“ aber natürlich<br />
auch sehr clever und überlässt die Bühne<br />
fast vollständig diesen beiden Instrumenten<br />
für extrovertierte Dialoge und Soli.<br />
Bass und Schlagzeug begleiten mit quirligen<br />
Rhythmen zwischen Tex-Mex-<br />
Music und Reggae, und Sänger Clay Ross<br />
brilliert mit extravaganter Akzentuierung .<br />
9. GLORIA: WARTEN (aus der CD „Gloria“,<br />
Grönland CDGRON132 / Rough Trade; ab 27. 9. erhältlich;<br />
siehe S. 60) Also, wir wagen die Prognose:<br />
Dieses Duo dürfte am Jahresende<br />
zu den deutschen shoot<strong>in</strong>g stars 2013<br />
gehören – und „Warten“ wird jener Song<br />
se<strong>in</strong>, der Gloria den Durchbruch br<strong>in</strong>gt.<br />
Mark Tavassol, Saitenmann von Wir s<strong>in</strong>d<br />
Helden, und der (MTV-)Moderator und<br />
Enterta<strong>in</strong>er Klaas Heufer-Umlauf br<strong>in</strong>gen<br />
hier <strong>in</strong> 3:29 das Lebensgefühl der @-Generation<br />
<strong>in</strong> impulsiven Sounds zwischen<br />
hart und zart auf den Punkt.<br />
10. GISLE TORVIK: BLA SKUGGE (aus<br />
der CD „Tranquil Fjord“, Ozella Music OZ051CD / Galileo<br />
MC; siehe S. 70) Stil ruht der Fjord – und<br />
der norwegische Virtuose Gisle Torvik<br />
macht diese Szenerie hör- und sichtbar. In<br />
IDEALE PARTNER FÜR DIE HIFI-ANLAGE<br />
Das SVS-Programm teilt sich <strong>in</strong> zwei Familien: Die geschlossenen Woofer der<br />
SB-Serie (für „sealed box“) kommen ohne Reflexunterstützung aus, was die<br />
Tiefton-Präzision verbessert, aber den Wirkungsgrad verm<strong>in</strong>dert –ke<strong>in</strong><br />
Problem, wenn man ausreichend dimensionierte Verstärker verbaut und<br />
Chassis, die deren Leistung auch verkraften. So hat schon der „kle<strong>in</strong>ste“<br />
Woofer <strong>in</strong> der SB-Serie, der SB-1000 für 500€, e<strong>in</strong> kapitales 12-Zoll-Chassis,<br />
das <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Würfel-Gehäuse von nur 13 Zoll (35cm) Kantenlänge sitzt. Echter<br />
Tiefbass lässt sich aus diesem Volumen nur mit digitaler Entzerrung realisieren<br />
– das SLEDGE-Verstärkermodul verfügt über diese Fähigkeit und stellt 300<br />
Watt Leistung bereit. Das abgebildete Topmodell SB-13Ultra br<strong>in</strong>gt es mit der<br />
gleichen Grund-Technik auf 1000 Watt Dauer- und 3600Watt Impulsleistung,<br />
deren S<strong>in</strong>n nicht nur dar<strong>in</strong> besteht, viel Luft <strong>in</strong> Bewegung zu setzen, sondern<br />
diese Bewegung auch perfekt unter Kontrolle zu halten – im Zusammenspiel<br />
mit präzisen HiFi-Lautsprechern bleiben diese „schnellen“ Woofer-Modelle<br />
akkurat am Puls der Musik, ohne das Tim<strong>in</strong>g zu gefährden.<br />
KONTROLLIERTE<br />
GEWALT: Die Woofer<br />
der Ultra-Serie haben<br />
menügesteuerte DSP-<br />
Anpassungsfunktionen.<br />
Sie können bei Bedarf<br />
gewaltige Pegel erzeugen,<br />
stellen aber auch<br />
<strong>in</strong> Klangqualität und<br />
Genauigkeit das<br />
Optimum dar.
Titel-CD › <strong>AUDIO</strong>phile Pearls Volume 5<br />
„Bla Skugge“ wechselt se<strong>in</strong>e Höfner-<br />
Gitarre zwischen lyrisch-jazziger Improvisation<br />
und folkloristischen Motiven, wie<br />
sie auch e<strong>in</strong> Mark Knopfler kaum schöner<br />
aus den Saiten fieseln könnte. Der zarte<br />
Besen von Drummer Hermund Nygård<br />
und Audun Ell<strong>in</strong>gsen sanfter Bass machen<br />
dieses nordisch-kontemplative Instrumental<br />
endgültig zum Hochgenuss.<br />
11. GIOVANNI BENEDETTO PLATTI:<br />
KONZERT FÜR VIOLONCELLO UND<br />
ORCHESTER C-DUR – ALLEGRO (aus der<br />
CD „Il Progetto Vivaldi 3“, Sony 88837 65882; siehe<br />
S. 72) E<strong>in</strong>fach gute Laune macht dieses<br />
Cellokonzert des Vivaldi-Zeitgenossen<br />
Platti (1697-1763), der das Werk im Auftrag<br />
des begeisterten Cellisten und Diplomaten<br />
Graf Rudolf Franz Erwe<strong>in</strong> von<br />
Schönborn schrieb. In der E<strong>in</strong>spielung der<br />
„Echo“-Preisträger<strong>in</strong> Sol Gabetta versprüht<br />
der erste Satz unwiderstehlichen Charme<br />
und Schwung. Doch auch die gesanglichen<br />
Parts kosten die Akteure mit hörbarem<br />
Vergnügen und brillanter Differenzierungskunst<br />
aus. Sahnehäubchen e<strong>in</strong>er<br />
mitreißenden Interpretation: das Klangbild,<br />
das die Balance zwischen Solist<strong>in</strong><br />
und Orchester transparent wiedergibt.<br />
12. LUDWIG VAN BEETHOVEN: SO-<br />
NATE NR. 28 A-DUR OP 101: 4. SATZ<br />
(Igor Levit, Klavier; aus der CD „The Late Piano Sonatas,<br />
Sony 88837 47352; siehe S. 72) Der russisch-deutsche<br />
Pianist Igor Levit gibt<br />
se<strong>in</strong> Debüt bei Sony mit e<strong>in</strong>er echten Herausforderung:<br />
der schwierigen letzten<br />
fünf Klaviersonaten von Beethoven. Der<br />
4.Satz aus der Sonate op.101 zeigt exemplarisch<br />
die Fähigkeiten dieses jungen<br />
Künstlers (Jahrgang 1987): klar strukturierte<br />
Themenverläufe gepaart mit wunderbarer<br />
Sanglichkeit des Tons und der<br />
Unbed<strong>in</strong>gtheit, sich diesem Wagnis mit<br />
größtem E<strong>in</strong>satz zu stellen.<br />
13. CHARLES GOUNOD: O LÉGÈRE HI-<br />
RONDELLE (Olga Peretyatko, Sopran; aus der<br />
CD „Arabesque“, Sony 88837 38592 siehe S. 72)<br />
Eigentlich endet die Oper „Mireille“ tragisch.<br />
Doch Gounod besserte nach und<br />
komponierte e<strong>in</strong>en Aufheller zwischendurch:<br />
„O légère hirondelle“, e<strong>in</strong>e heitere<br />
Valse-Ariette, <strong>in</strong> der Mireille e<strong>in</strong>e Schwalbe<br />
als Postillon d’amour auf Reisen<br />
schickt – mit e<strong>in</strong>em Gruß an ihren Geliebten.<br />
E<strong>in</strong> Prachtstück für geläufige Gurgeln,<br />
und Olga Peretyatko, e<strong>in</strong>e der momentan<br />
hoffnungsvollsten Koloratursoprane im<br />
leichteren Fach, macht daraus e<strong>in</strong> herrlich<br />
quirliges, jubilierendes Bekenntnis purer<br />
Lebensfreude und wertet das Trällerliedchen<br />
<strong>in</strong> S<strong>in</strong>gvogel-Manier zu e<strong>in</strong>er virtuosen<br />
Liebeserklärung auf: leicht, bravourös<br />
und ansteckend frohgemut.<br />
14. GIUSEPPE VERDI: SÍ, LA MIA FIG-<br />
LIA! (Plácido Dom<strong>in</strong>go, Bariton; aus der CD „Verdi“,<br />
Sony 88837 33122; siehe S. 62) Der fulm<strong>in</strong>ante<br />
Tenor Dom<strong>in</strong>go als Bariton? Aber ja! Se<strong>in</strong>e<br />
Stimme ist deutlich dunkler geworden,<br />
und <strong>in</strong> den tieferen Registern kl<strong>in</strong>gt der<br />
72-Jährige nicht nur respektabel, sondern<br />
punktet auch mit se<strong>in</strong>er gestalterischen<br />
Erfahrung. Klar, dass ihn bei Verdi auch<br />
die komplexen Bariton-Charaktere reizen:<br />
etwa der bucklige Narr Rigoletto, der die<br />
Höfl<strong>in</strong>ge beschimpft, weil sie se<strong>in</strong>e Tochter<br />
entführt haben. Dom<strong>in</strong>go s<strong>in</strong>gt diese<br />
Szene zwischen Fluchen und Flehen, zwischen<br />
Wut und Lamento mit e<strong>in</strong>er emo-<br />
Fotos: SVS<br />
DIE HEIMKINO-PROFIS AUS DER PB-SERIE<br />
Der Bass-Herkules auf der CD-Hülle und dem Aufmacher<br />
dieses Artikels ist der PB-13 Ultra aus der „Ported Box“ –<br />
also Bassreflex-unterstützten – Serie von SVS. Damit Sie<br />
sich nicht verschätzen: das Chassis oberhalb der drei<br />
Reflex-Ports misst 34cm im Durchmesser, der ganze Woofer<br />
ist also ernsthaft groß. Dank derselben 1000-Watt-Endstufe<br />
wie im geschlossenen Topmodell und reflexbed<strong>in</strong>gt höherer<br />
Effizienz ist der PB13 Ultra das Traumteil für Heimk<strong>in</strong>o-Fans<br />
– mit 2000 Euro aber bleibt er aber dennoch <strong>in</strong> f<strong>in</strong>anzieller<br />
Reichweite, vielleicht sogar als Zweierpack für ganz<br />
Furchtlose. Wer e<strong>in</strong>fach nur guten Heimk<strong>in</strong>o-Bass will, ohne<br />
nach jedem Filmabend Glaser, Gipser oder Dachdecker<br />
rufen zu müssen, kann aber schon mit dem PB-1000 <strong>in</strong><br />
durchaus amtlicher Qualität e<strong>in</strong>steigen. Dieser l<strong>in</strong>ks abgebildete,<br />
kle<strong>in</strong>ste Bassreflex-SVS kommt immerh<strong>in</strong> auch schon<br />
mit e<strong>in</strong>em hochwertigen 25er (10 Zoll) Bass und der<br />
300-Watt-Endstufe, wie sie auch im SB-1000 steckt – nur<br />
dass die jetzt natürlich auf die Parameter des Treibers und<br />
des Reflexgehäuses optimiert ist. Der Preis? 500 Euro frei<br />
Haus, mit 14 Tagen Rückgaberecht. Also mächtig viel Bass<br />
fürs Geld!<br />
ZEIGT HER EURE 10-ZÖLLER: Wer's diskret mag,<br />
kann die Front mit dem serienmäßigen Stoff-Spannrahmen<br />
abdecken. Eigentlich ist der Treiber dafür aber zu schick.
Titel-CD › <strong>AUDIO</strong>phile Pearls Volume 5<br />
tionalen Intensität, die zu Herzen geht,<br />
und das Orchester der Stadt Valencia malt<br />
die seelischen Abgründe dieser Figur –<br />
von aufgewühltem Streichertremolo bis<br />
h<strong>in</strong> zu klagenden Kantilenen des Englischhorns<br />
– mit immenser Lebendigkeit.<br />
15. GIUSEPPE VERDI: SE QUEL GUER-<br />
RIER IO FOSSI! (Jonas Kaufmann, Tenor; aus<br />
der CD „The Verdi Album; Sony 88765 492042; siehe<br />
S. 71) Wohl ke<strong>in</strong> Tenor verfügt derzeit über<br />
e<strong>in</strong>e so große Bandbreite wie Jonas Kaufmann:<br />
von Mozart bis Wagner. Jetzt hat<br />
der Münchner se<strong>in</strong> erstes Verdi-Album<br />
vorgelegt, wobei elf von 13 Titeln sogar<br />
Premieren s<strong>in</strong>d. Etwa das berühmte „Celeste<br />
Aida“, jener Lovesong des jungen<br />
Radamès an se<strong>in</strong>e geliebte, göttliche Aida.<br />
Kaufmann, gesegnet mit e<strong>in</strong>er Ausnahmestimme<br />
voller Glanz, Schmelz und<br />
Strahlkraft, s<strong>in</strong>gt diese Romanze mit h<strong>in</strong>reißendem<br />
Charme; vom schwärmerisch<br />
strömenden Belcanto <strong>in</strong> der Mittellage bis<br />
zu feurig geschmetterten Spitzentönen.<br />
Zusammen mit dem fe<strong>in</strong> ausgeleuchteten<br />
und ansteckend walzernden Orchestra di<br />
Parma unter Morandi e<strong>in</strong> Vollblut-Verdi!<br />
„AP5“: VON DER PRODUKTION BIS ZUM MASTERING<br />
Spannende Newcomer und <strong>in</strong>ternationale<br />
Topstars: Diese Mischung ist sozusagen der<br />
ewige Traum beim Zusammenstellen von<br />
CD-Compilations – diesmal wurde er auf besondere<br />
Weise wahr. Mit der New Yorker Band<br />
Matuto, dem norwegischen Gitarren-Ästheten<br />
Gisle Torvik oder den deutschen Acts Löwe und<br />
Gloria (auf Gröne meyers Grönland-Label:<br />
danke, Herbert, für die Kooperation!) br<strong>in</strong>gt<br />
Folge 5 der CD-Serie „<strong>AUDIO</strong>phile Pearls“ zum<br />
Beispiel vier famose Entdeckungen aus Weltmusik,<br />
Jazz und heimi schem Poprock. Und die<br />
Kategorie Stars? Nun: Top-Acts wie Ex-Eurythmiker<br />
Dave Stewart oder die Southern-Rock-<br />
Giganten Gov’t Mule können wir auch nicht alle<br />
Tage aus dem Hut zaubern – umso stolzer s<strong>in</strong>d<br />
wir, Ihnen, liebe Leser, solche „Pearls“ präsentieren<br />
zu können!<br />
Im Bereich Klassik steht das Jahr 2013 natürlich<br />
im Zeichen des 200. Geburtstages von Giuseppe<br />
Verdi, und den feiern wir mit neuen Auf nah men<br />
der Opern-Giganten Jonas Kaufmann oder<br />
Plácido Dom<strong>in</strong>go. Auch das lässt sich eigentlich<br />
kaum noch toppen ... aber: Wir arbeiten schon<br />
dran – versprochen! Mit Tracks aus dem<br />
Hause Glitterbeat (die packende malische<br />
Band Tamikrest) oder Ferryhouse (der exzellente<br />
Song writer Mart<strong>in</strong> Gallop) wuchs das<br />
Reper toire von „AP5“, so der <strong>in</strong>terne<br />
Projektname, schließlich auf erneut stolze 60<br />
M<strong>in</strong>uten an. Redaktionskollege Alexandros<br />
Mitro poulos machte das Material dann im<br />
„<strong>AUDIO</strong>-Tonstudio” fertig fürs Presswerk.<br />
Dabei weiß der gelernte Ton<strong>in</strong>genieur genau,<br />
wo er Hand anlegen muss (etwa bei der<br />
Abstimmung der Songs auf e<strong>in</strong> homogenes<br />
Dynamikniveau – natürlich ohne<br />
Komprimierung, sondern mittels sorgfältigem<br />
Pegelabgleich) – und wo nicht: Die unterschiedliche<br />
Klangsprache der verschiedenen<br />
Produk tionen wurde bewusst nicht weiter<br />
nivelliert. So kontrastiert die betont rauhe<br />
Abmischung von Glorias „Warten“ oder die<br />
analoge Wucht der Wüstenrocker Tamikrest<br />
mit der puren audiophilen Eleganz <strong>in</strong> Gisle<br />
Torviks „Bla Skugge oder dem „Cherry Tree”<br />
von Mara & David. So entsteht Spannung, so<br />
entstehen klangliche Reizpunkte.<br />
TRAUMHAFTE KOMBI: SVS ULTRA BOOKSHELF MIT SUB<br />
KEINE WEITEREN FRAGEN: Wer<br />
den 34cm-Treiber des SB-13 Ultra sieht,<br />
ahnt, dass er vielleicht doch nicht zwei<br />
Subwoofer anschaffen muss. Auf die<br />
Chassis gibt SVS fünf Jahre Garantie –<br />
häufig brauchen wird man sie wohl<br />
nicht.<br />
Obwohl Subwoofer ihr Hauptgeschäft bedeuten, ließen es<br />
sich die Amerikaner nicht nehmen, auch e<strong>in</strong> Pärchen<br />
Kompaktmonitore zu designen – schließlich br<strong>in</strong>gen sie jede<br />
Menge Boxenerfahrung mit, etwa von PSB. Dass die<br />
Abwechslung den Entwicklern e<strong>in</strong>en Riesenspaß<br />
gemacht hat, hört man der Ultra Bookshelf schon<br />
bei den ersten Tönen an: Im Test <strong>in</strong> <strong>AUDIO</strong> 7/2013<br />
gab sie sich enorm pegelfest, breitbandig und<br />
anspr<strong>in</strong>gend lebendig – e<strong>in</strong> richtig toller Monitor <strong>in</strong><br />
erstklassiger Verarbeitung, der <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit<br />
e<strong>in</strong>em Woofer (wir hatten e<strong>in</strong>en SB-12 NSD für 700<br />
Euro mitbestellt) zu e<strong>in</strong>er richtig großen, durch<br />
nichts zu erschütternden HiFi-PA mutierte. Für<br />
extreme Parties kann man die im Woofer <strong>in</strong>te-<br />
grierten Hochpassfilter nutzen, um die Box im<br />
Tiefton zu entlasten; für alle im weitesten S<strong>in</strong>ne<br />
HiFi-ähnlichen Anwendungen ist dieser Umweg<br />
jedoch nicht nötig, da die Box auch bei hohen<br />
Pegeln ke<strong>in</strong>e Anstrenung verriet und auch der<br />
Übergang zwischen Sub (dessen Tiefpass e<strong>in</strong>gestellt<br />
auf ca. 50 Hertz) und den Monitoren absolut<br />
stimmig wirkte.<br />
KLARE FORM, KERNIGE<br />
BESTÜCKUNG: Der 6,5"-Tiefmittel tö ner<br />
der Bookshelf verfügt über e<strong>in</strong>en riesigen<br />
Antrieb und e<strong>in</strong>e Glasfaser-Mebran
Musik › POP & ROCK<br />
| POP | OLDIES | JAZZ | KLASSIK | auf CD, SACD, LP und Blu-ray/DVD<br />
POP-CD DES MONATS<br />
SCHWARZ, WEISS, GRAU: DAS GROSSE GLASVEGAS-RAUSCHEN<br />
Mehr als nur Pop: Die schottische Band Glasvegas verdichtet Lieder über Größe und<br />
Wahn, Sehnen und Suchen zu e<strong>in</strong>er fast synästhetisch-surrealen Sound-S<strong>in</strong>fonie<br />
Sie schmecken Farben, surfen auf<br />
Schallwellen oder empf<strong>in</strong>den bei<br />
hohen Tönen e<strong>in</strong>en fauligen Geruch <strong>in</strong> der<br />
Nase: Synästhesie heißt dieses neurologische<br />
Phänomen, bei dem e<strong>in</strong>e S<strong>in</strong>nesreizung<br />
nicht nur die unmittelbar dafür zuständige<br />
Gehirnregion stimuliert, sondern<br />
auch diverse benachbarte Gefilde und<br />
Nerven zellen aktiviert und es so zu multiplen,<br />
sich überlagernden Erregungswellen,<br />
ja förmlich zu „Wahrnehmungsstürmen“<br />
im Gehirn kommt.<br />
Was das mit Glasvegas zu tun hat? Nun,<br />
auch James Allan, der Chef der englischen<br />
Noisepopper, könnte zu jenem Personenkreis<br />
der Synästheten zählen, der nach<br />
aktueller Schätzung deutlich größer zu se<strong>in</strong><br />
sche<strong>in</strong>t als bisher angenommen – bis zu<br />
vier Prozent der Weltbevölkerung könnten<br />
synästhetische Veranlagungen besitzen.<br />
Was genau der Mann so alles gesehen,<br />
gerochen, gehört hat beim Blick auf das<br />
statische weiße Rauschen, das entsteht,<br />
wenn e<strong>in</strong> alter Analogfernseher aus dem<br />
Sendeprogramm aussteigt? Man weiß es<br />
nicht genau – aber <strong>in</strong> zehn neuen Songs<br />
lässt er uns auf musikalischem Weg an<br />
diesem Inspirations- und Arbeitsmotiv<br />
des dritten Glasvegas-Album teilhaben.<br />
Was die Schotten dafür alles auffahren,<br />
ist seit dem selbstbetitelten 2008er-<br />
Debüt und dem Nachfolger „Euphoric//<br />
Heartbreak“ (2010) bekannt – aber noch<br />
lange nicht ausgereizt. Da ist der von den<br />
60er Jahren <strong>in</strong> die Gegenwart gebeamte<br />
„wall of sound“ e<strong>in</strong>es Phil Spector, da<br />
s<strong>in</strong>d die Feedback-Gitarren von Noisepoppern<br />
wie The Jesus And Mary Cha<strong>in</strong>,<br />
da die Melancholie des 2000er-Britpop.<br />
Getränkt ist das mit jenem Schuss Wahns<strong>in</strong>n<br />
und Besessenheit, der ordentliches<br />
Handwerk <strong>in</strong> ambitionierte Kunst überführt:<br />
Nicht mehr schnöder Indiepop<br />
s<strong>in</strong>d diese Songs, sondern feierlicher,<br />
aber unprätentiös <strong>in</strong>szenierter Existenzialismus-Pop,<br />
der mit zwei Händen – e<strong>in</strong>er<br />
knöchernen, e<strong>in</strong>er zarten – nach der<br />
Seele des Hörers greift. Tief <strong>in</strong> den Keller<br />
steigen die Bässe, <strong>in</strong> himmlische Höhen<br />
schrauben sich die Gitarren bei diesem<br />
Karussell aus Sounds und Stimmungen,<br />
und doch bleibt der Glasvegas-Stil bei aller<br />
Komplexität der Themen und Gefühle<br />
stets songorientiert und griffig. „Youngblood“<br />
mäandert zwischen sphärischen<br />
Synthies und sägenden Gitarren, „Magaz<strong>in</strong>e“<br />
greift weit aus und bleibt doch konsequent<br />
melodisch, „Choices“ ist e<strong>in</strong>e zartsüße<br />
Pianoballade, das anmutig-sanfte<br />
„Secret Truth“ wird von rabenschwarzen<br />
Riffs aufgemischt. Und mittendr<strong>in</strong>:<br />
Allan, der als Crooner der @-Generation<br />
stellvertretend für alle emotional Gleichgepolten<br />
dieser Welt Gefühle der Isolation<br />
und des Sehnens durchleidet, den<br />
Kampf um das <strong>in</strong>nere Gleichgewicht<br />
<strong>in</strong> Wort und Gesang ausfechtet. Musik<br />
wie e<strong>in</strong>e weiße Mousse au chocolat mit<br />
Mangopüree und grünem Pfeffer, wie e<strong>in</strong><br />
Sonnenuntergang am Schiffsfriedhof im<br />
Nordatlantik: Süße und Schärfe, Schönheit<br />
und Herbheit <strong>in</strong> perfekter Harmonie.<br />
Christof Hammer<br />
Glasvegas (2008);<br />
The Verve, Spiritualized, Radiohead<br />
GLASVEGAS<br />
Later ... When The TV Turns To Static<br />
BMG Rights / Rough Trade (CD, 2 CDs, 2 LPs)<br />
Noise-Pop<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
58<br />
www.audio.de ›10 /2013
<strong>AUDIO</strong>PHILE CDS DES MONATS<br />
Mara & David<br />
Call It Freedom<br />
KLANG<br />
TIPP<br />
Robert Coyne with Jaki Liebezeit<br />
The Obscure Department<br />
Musik › POP & ROCK<br />
Ozella / Galileo MC (CD)<br />
Dagobert Böhm, Produzent, Musiker und Chef des fe<strong>in</strong>en Ozella-<br />
Labels, nimmt gern Künstler unter Vertrag, die mit audiophilen<br />
Perlen abseits des Ma<strong>in</strong>stream glänzen – wie das deutsche Duo Mara<br />
(von Ferne) & David (Sick). Stimme und Akustikgitarre: Mehr brauchen<br />
die beiden nicht, um auf ihrem dritten Album e<strong>in</strong>en schillernden Gefühlskosmos<br />
zu entwerfen. „Während wir die Songs schrieben, war unser<br />
Leben geprägt von Aufruhr, sowohl emotional als auch gesundheitlich,”<br />
so Mara, die wie David sehbeh<strong>in</strong>dert ist. Mit fragiler, angerauter und<br />
e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>glich erdiger Stimme<br />
s<strong>in</strong>gt Mara von Glück und Friend ‘N Fellow, Sara K.<br />
Leid, e<strong>in</strong>gebettet <strong>in</strong> f<strong>in</strong>essenreiche<br />
Arrangements<br />
zwischen Folk, Jazz und<br />
R&B. David prägt die Songs<br />
mit leisen Pick<strong>in</strong>gs, souveränen<br />
Gitarrenläufen und<br />
impulsiven Saitensprüngen.<br />
Und die Aufnahmetechnik<br />
begeistert mit authentischen<br />
Klangfarben, Fe<strong>in</strong>dynamik<br />
und Präzision, prima zu hören<br />
auf „Cherry Tree”, Track 3 der<br />
<strong>AUDIO</strong>-Heft-CD. Claus Dick Musik:<br />
Klang:<br />
Meyer Records / Rough Trade (CD, LP)<br />
Ob Zufall oder Absicht: Der erste Track „Signature Song“ trifft als<br />
„Erkennungsmelodie“ e<strong>in</strong>en zentralen Punkt: Stilarten, Stimmungen<br />
und Tempi wechseln zwar auf diesem Album, besitzen aber e<strong>in</strong><br />
geme<strong>in</strong>sames markantes Merkmal: e<strong>in</strong> repetitives Grundmuster, e<strong>in</strong>e<br />
Art akustischen Loop. Verantwortlich dafür: Jaki Liebezeit. Der e<strong>in</strong>stige<br />
Drum-Hero der Rock-Avantgardisten Can ist berühmt für die Philosophie<br />
des „Weniger ist mehr“ und se<strong>in</strong>e fast metronomischen Taktmuster bei<br />
zugleich immenser Variationsbreite. Damit ist er der perfekte Partner für<br />
Whitetree, Money Mark, Laura Marl<strong>in</strong>g<br />
KLANG<br />
TIPP<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Robert Coyne, Sohn des verstorbenen<br />
Multitalents und<br />
Exzentrikers Kev<strong>in</strong> Coyne. Der<br />
hat gute Ideen, e<strong>in</strong>e eigene<br />
Handschrift plus e<strong>in</strong>e angenehme,<br />
doch nie beliebi ge<br />
Stimme und weiß spannende<br />
Geschichten zu erzählen.<br />
Alles zusammen wirkt<br />
zuweilen fast wie aus der Zeit<br />
gefallen (etwa die Akustik-<br />
Perle „Dove Of Peace“), ist<br />
andererseits zeitlos, modern –<br />
und überaus luftig, warm und<br />
krisp im Sound. Claus Böhm<br />
SCHÄTZE DES MONATS<br />
Gov’t Mule Shout!<br />
Provohue-Mascot / Rough Trade (2 CDs, 4 LPs)<br />
Alle Musiker, die je <strong>in</strong> der Allman<br />
Brothers Band spielten<br />
oder substantiell <strong>in</strong> Kontakt zu ihr<br />
standen, blieben stilistisch davon<br />
nachhaltig bee<strong>in</strong>flusst. So auch<br />
Gitarrist/Vokalist Warren Haynes und<br />
der 2000 verstorbene Bassist Allen<br />
Woody. 1995 gründete das Duo se<strong>in</strong>e<br />
eigene Band Gov‘t Mule, die von<br />
Beg<strong>in</strong>n an durch griffigen Rock ohne<br />
plakative Allman-Brothers-Anleihen,<br />
aber eben doch mit dem gewissem<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Southern-Flair bee<strong>in</strong>druckte. Exemplarisch<br />
für diesen Stil: das wuchtige<br />
„No Reward“ (Track 2 der <strong>AUDIO</strong>-Heft-CD). Diesen Sound reichern<br />
Gov‘t Mule auf „Shout!“ mit psychedelischen Komponenten Marke<br />
Cream ( „Whisper In Your Soul“) oder auch mal durch Druckwellen-Dynamik<br />
à la Led Zeppel<strong>in</strong> an. „Scared To Live“ passt mit se<strong>in</strong>em Reggae-<br />
Puls <strong>in</strong> David L<strong>in</strong>dley-Manier ebenso formidabel <strong>in</strong>s Konzept wie das<br />
relaxte, virtuos perlende Gitarren-Kab<strong>in</strong>ettstück „Captured“. Prom<strong>in</strong>ente<br />
Gäste prägen dann CD 2: Elvis Costello, Dr. John, Dave Matthews oder<br />
Steve W<strong>in</strong>wood setzen vokale Glanzlichter. Fazit: Gov‘t Mule rocken<br />
auch anno 2013 so vital und packend wie eh und je. Claus Böhm<br />
Allman Brothers Band, Black Crowes, Tedeschi Trucks Band<br />
St<strong>in</strong>g The Last Ship<br />
A&M / Universal (CD, 2-CD-Deluxe-Set, LP)<br />
Schon 1991 setzte sich St<strong>in</strong>g auf der CD „The Soul Cages“ mit<br />
K<strong>in</strong>dheitser<strong>in</strong>nerungen im Schatten der Swan-Hunter-Werft <strong>in</strong><br />
Wallsend ause<strong>in</strong>ander. Quasi nebenan wurde er am 2.10.1951 geboren.<br />
Nun liefert er e<strong>in</strong>en Nachschlag: Auf „The Last Ship“ reflektiert<br />
der Brite über das tragische Ende der Schiffbau<strong>in</strong>dustrie <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />
Heimat. Und erhebt das Schiffsdrama zum Symbol für den Umgang<br />
mit Werten wie Vertrauen, Familie und Vergänglichkeit. Musikalisch<br />
dom<strong>in</strong>ieren die Soundfacetten der Region mit Folk, Pop, Work<strong>in</strong>g-<br />
Class-Liedern und Kneipen-Gesang als tragenden Säulen. Gäste: AC/<br />
DC-Sänger Brian Johnson und die englischen Folkbands The Unthanks<br />
und The Wilson Brothers. Die Instrumentierung ist vielschichtig angelegt<br />
und generiert e<strong>in</strong> opulentes Klangbild. St<strong>in</strong>g geht sensibel mit der<br />
Thematik um und reflektiert se<strong>in</strong>e Gedanken mit bewegt-kämpferischer<br />
Stimme. Klar, dass zum Gesamtwerk auch e<strong>in</strong>e Bühnen version<br />
gehört: Das Thea terstück soll<br />
2014 am Broadway uraufgeführt<br />
werden. „The Last Ship“ ist ke<strong>in</strong>e<br />
typische St<strong>in</strong>g-Popscheibe, die<br />
nebenbei läuft. Das ambitionierte<br />
Werk braucht <strong>in</strong>tensives Zuhören –<br />
und belohnt dies mit vielen anrührenden<br />
Momenten. Willi Andresen<br />
The Soul Cages, Ten Summoner‘s Tales<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Fotos: Warner Music, Petra Stadler / Universal / Harmonia Mundi / Sony
Musik › POP & ROCK<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Short Shots<br />
Goldfrapp Tales Of Us (Mute / Good<br />
To Go; CD, LP+CD)<br />
Für ihr sechstes Album schufen<br />
sich Alison Goldfrapp (voc.) und<br />
Multi<strong>in</strong>strumentalist Will Gregory<br />
e<strong>in</strong>en ganz eigenen Soundkosmos<br />
voll kammermusikalischer<br />
Balladen und dunkler Elektronik-<br />
Soundscapes. E<strong>in</strong> verwunschenmärchenhaftes,<br />
dabei nicht zu<br />
extravagantes Album, ähnlich<br />
charismatisch wie Werke von Kate<br />
Bush oder Feist. ham<br />
Dana Fuchs Bliss Avenue (Ruf/<strong>in</strong>-ak; CD)<br />
Sie hat den Blues <strong>in</strong> der Kehle, er<br />
den Rock`n´Roll <strong>in</strong> den F<strong>in</strong>gern: Die<br />
US-Lady Dana Fuchs, ihr Gitarrensideman<br />
Jon Diamond plus e<strong>in</strong>e<br />
versierte Band um Organist Glenn<br />
Patscha lassen mit e<strong>in</strong>em Dutzend<br />
fulm<strong>in</strong>anter Zwölftakter ordentlich<br />
die Wände wackeln. Spannender<br />
live-im-Studio-Klang. ham<br />
The Wild Feathers The Wild Feathers<br />
(Warner Bros. / Warner; CD, LP)<br />
An spannenden, jüngeren Americana-Sounds<br />
herrscht ke<strong>in</strong> Mangel<br />
– aber die traditionel le US-Saitenmusik<br />
zwischen Blues, Country<br />
und Rock gibt’s ja auch noch.<br />
Die bekommt nun <strong>in</strong>teressanten<br />
Zuwachs. Die Wild Feathers aus<br />
Nashville können’s hart wie zart,<br />
verstehen sich auf kernige Riffs,<br />
schöne Harmony-Vocals und<br />
folkig-fe<strong>in</strong>e Balladen. Früher nannte<br />
man das Rock `n´ Roll, und wer<br />
e<strong>in</strong>st Petty, Young und die Eagles<br />
schätzte, liegt hier richtig. ham<br />
Mart<strong>in</strong> And James Life’s A Show (Island<br />
/ Universal; CD, LP+MP3-download)<br />
Jahrelang t<strong>in</strong>gelten sie durch schottische<br />
Bars, 2008 lockte sie die deutsche<br />
Dependance von Universal<br />
Music nach Berl<strong>in</strong>. Dort und <strong>in</strong><br />
L. A. nahmen Mart<strong>in</strong> Kelly und<br />
James O’Neill nun Album Nummer<br />
2 auf. Ihr Neo-Folk Marke Mumford<br />
& Sons tönt zwar recht überraschungsarm,<br />
aber durchweg sympathisch:<br />
Diesem Glasgower Duo<br />
gönnt man den Erfolg gerne. ham<br />
Stromae Rac<strong>in</strong>e Carrée (B1/Universal, CD)<br />
Für Album Nummer 2 mixte der belgisch-ruandische<br />
Sänger/DJ (remember<br />
„Alors On Danse“?) Hip Hop mit<br />
Dubstep, House und Salsa und wagt<br />
sich sogar an Chansons. Leider trübt<br />
zu viel technoider Ibiza-Dancepop<br />
den Spaß beträchtlich. ham<br />
Brit-Pop<br />
Elton John<br />
The Div<strong>in</strong>g Board<br />
Deutsch-Pop<br />
Virg<strong>in</strong> / EMI / Universal (CD, LP, Deluxe-Set mit CD, LP + DVD)<br />
Nach Kooperationen mit Neutönern wie<br />
Queens Of The Stone Age, Fall Out Boy oder<br />
den Dancepoppern Pnau gibt sich Elton John<br />
auf se<strong>in</strong>em ersten Solowerk seit 2006 bodenständig<br />
und positiv old-fashioned. Im Zentrum<br />
der 15 mit Langzeitpartner Bernie Taup<strong>in</strong> erarbeiteten<br />
Songs steht, oft fast solistisch, se<strong>in</strong><br />
Pianospiel mit dem typisch harten Anschlag,<br />
das Könner wie Doyle Bramhall und Raphael<br />
Saadiq unter Produktionsregie von T-Bone<br />
Burnett geschmackvoll mit Sounds aus Country,<br />
Blues und Gospel ergänzen. Das kl<strong>in</strong>gt<br />
nach den frühen 70er Jahren, herbstlich mild<br />
<strong>in</strong> den Balladen und – bei hörbar gealterter<br />
Stimme – so unspek takulär wie sympathisch:<br />
e<strong>in</strong> gelungenes, tja: Spätwerk. Christof Hammer<br />
Mar Cohn, James Blunt<br />
Musik:<br />
Löwe<br />
II<br />
Klang:<br />
Nordpolmusic / Rough Trade (CD)<br />
Deutschland 2013: Die Ära kluger Pop-Poeten<br />
mit Repräsentanten wie Element Of Crime<br />
sche<strong>in</strong>t vorbei und dezent im Grundrauschen<br />
von pubertärem Betroffenheits-Pop zu verhallen.<br />
Wenn es da nicht solche Bands gäbe wie<br />
Löwe. Sänger und Gitarrist Konrad Wißmath<br />
und se<strong>in</strong>e drei Mitstreiter umschiffen auf ihrem<br />
Debüt clever pe<strong>in</strong>liche Untiefen mit e<strong>in</strong>er<br />
beherzten Mischung aus strahlenden Melodien<br />
und fe<strong>in</strong>en Arrangements mit Pianopassagen,<br />
rockigen Riffs, pulsierenden Beats. Dazu<br />
gibt es Texte, die Herz und Hirn auf sympathische<br />
Weise ansprechen (zum Beispiel <strong>in</strong><br />
„Immer wenn”, Track 5 von <strong>AUDIO</strong> phile Pearls<br />
Vol. 5“) – und e<strong>in</strong>en ausgewoge nen, knackigklaren<br />
Klang. Gut gebrüllt, Löwe! Claus Dick<br />
Bosse, Sportfreunde Stiller<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Pop, Rock<br />
Diverse Interpreten<br />
Peter Gabriel – And I‘ll Scratch Yours<br />
New Pop<br />
Real World/Universal (CD, 2 CDs – <strong>in</strong>kl. „Scratch My Back“ )<br />
Nur zur Klarstellung: Peter Gabriel selbst, obwohl<br />
ausdrücklich genannt, spielt bei dieser<br />
Antwort auf se<strong>in</strong> Cover album „Scratch My<br />
Back“ (2010) gar nicht mit. Hier revanchieren<br />
sich vielmehr e<strong>in</strong>ige der se<strong>in</strong>erzeit Geehrten<br />
von Elbow über Bon Iver bis Arcade<br />
Fire mit teils konventionellen (Paul Simon<br />
bleibt bei „Biko“ fast etwas zu andächtig),<br />
teils verblüffenden Neubearbeitungen von<br />
Gabriel-Klassikern: David Byrne schickt „I<br />
Don’t Remember“ mit House-Beats Richtung<br />
Dancefloor, Lou Reed knurrt sich charismatisch<br />
durch e<strong>in</strong> quasi ausgebe<strong>in</strong>tes „Solsbury<br />
Hill“, und Brian Eno zeigt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er fauchendkühlen<br />
Art-Rock-Version, warum „Mother Of<br />
Violence“ heißt wie es heißt. Christof Hammer<br />
Scratch My Back, So<br />
Musik:<br />
Gloria<br />
Gloria<br />
Klang:<br />
Grönland / Rough Trade (CD, LP+CD)<br />
Das muss man erst mal können: Hamburger<br />
Schule und Berl<strong>in</strong>er Schnauze mite<strong>in</strong>ander<br />
komb<strong>in</strong>ieren, Rock-Gitarren und fast chansoneske<br />
Stimmungen, Gefühl ohne Duselei <strong>in</strong><br />
Musik fassen. Dieses Kunststück gel<strong>in</strong>gt nun<br />
dem Enterta<strong>in</strong>er und (MTV)-Moderator Klaas<br />
Heufer-Umlauf und Mark Tavassol, Gitarrist<br />
von Wir s<strong>in</strong>d Helden. Aus e<strong>in</strong>er echten<br />
Männerfreundschaft heraus schuf das Duo<br />
das geme<strong>in</strong>same Projekt Gloria – und e<strong>in</strong><br />
Debütalbum, das hart am W<strong>in</strong>d des Lebens<br />
segelt und so klischee- wie ideologiefrei<br />
daherkommt. Exemplarisch für den Gloria-Stil:<br />
„Warten“, Track 9 der <strong>AUDIO</strong>-Heft-CD, das<br />
b<strong>in</strong>nen Sekunden von hart zu zart wechselt<br />
und dabei förmlich explodiert. Christof Hammer<br />
Tomte, Kettcar, Tocotronic, Madsen<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
60<br />
www.audio.de ›10 /2013
Dream Theater Dream Theater<br />
Roadrunner/Warner (CD, CD+DVD, 2 LPs)<br />
Selbstbetitelt kommt das zwölfte DT-Studiowerk<br />
daher und signalisiert damit zugleich<br />
Schlussstrich wie Neuanfang. Gründe gibt es<br />
schließlich – etwa den von Misstönen begleiteten<br />
Ausstieg von Drummer Mike Portnoy. Über<br />
neun neue Songs dürfen sich Prog-Metal-Fans<br />
nun freuen – und wundern: Nach Jahren hat<br />
das Qu<strong>in</strong>tett mit „Enigma Mach<strong>in</strong>e“ wieder<br />
e<strong>in</strong> re<strong>in</strong>es Instrumental e<strong>in</strong>gespielt, bei dem<br />
Neu-Schlagwerker Mike Mang<strong>in</strong>i (Steve Vai, Annihilator)<br />
gleich mal Kraft und Klasse beweist.<br />
Kontrastprogramm: das beschw<strong>in</strong>gte „The Look<strong>in</strong>g<br />
Glass“ – fe<strong>in</strong>stes Radio-Airplay-Futter mit<br />
Pop-Appeal. Und natür lich kommen Gitarren-<br />
Fans bei John Petruccis explosiven Soloausflügen<br />
auf ihre Kosten. Der Berklee-Absolvent<br />
betreute auch die bemerkenswert transparente<br />
Produktion <strong>in</strong> den New Yorker Cove City Sound<br />
Studios. Zielsetzung: „Den Sound unserer<br />
Live-Performance. Wir haben auf Energie und<br />
Spirit gesetzt.“ Auch wenn Strukturen, Sounds<br />
und Arrangements bekannt anmuten: Dream<br />
Theaters Zwölfte ist e<strong>in</strong> elektrisches Hochspannungswerk,<br />
das alle Qualitäten der Band<br />
featured: hochkomplexe Arrangements aus<br />
virtuosem Prog-Rock und aggressivem Metal,<br />
dazu Sänger James LaBries souveräne Vocals.<br />
Highlights: „The Embrac<strong>in</strong>g Circle“, das erneut<br />
die Aff<strong>in</strong>ität der Band zur Klassik zeigt und<br />
e<strong>in</strong>en vorzüglichen Soundtrack abgeben würde<br />
– und das 23-m<strong>in</strong>ütige „Illum<strong>in</strong>ation Theory“ als<br />
fulm<strong>in</strong>ant-furioses F<strong>in</strong>ale. Stefan Woldach<br />
Transatlantic, Fly<strong>in</strong>g Colours, Spock’s Beard, Neal Morse, Liquid Tension, Niac<strong>in</strong><br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Hardrock<br />
<strong>AUDIO</strong> MUSIK:<br />
SO TESTEN WIR JEDEN<br />
MONAT DIE NEUEN CDS<br />
● <strong>AUDIO</strong> Musik stellt jeden Monat die<br />
wichtigsten neuen Tonträger vor.<br />
Erfahrene Rezensenten bewerten nach<br />
den folgenden Kriterien:<br />
● Musik (Pop, Oldies, Jazz) bzw. Interpretation<br />
(Klassik): für die künstlerische Leistung<br />
● Klang für die Aufnahmequalität<br />
● Bei DVDs nach Bild, Inhalt und Klang<br />
● <strong>AUDIO</strong>-Musik-Tipp: stilistisch verwandtes<br />
Album von hoher Qualität oder Interpret mit<br />
ähnlichem Musikstil<br />
● In allen Sparten vergibt <strong>AUDIO</strong> Musik<br />
null bis fünf Ohren.<br />
Das Raster:<br />
überragend<br />
sehr gut<br />
gut<br />
befriedigend<br />
ausreichend<br />
<strong>AUDIO</strong>-Musik-Tipp: stilistisch verwandtes<br />
Album von hoher Qualität oder Interpret<br />
mit ähnlichem Musikstil.<br />
E<strong>in</strong>e Kostprobe aus diesem Album f<strong>in</strong>den<br />
Sie auf der <strong>AUDIO</strong> REFERENCE-CD<br />
zu diesem Heft.<br />
Musik › POP & ROCK<br />
Indie-Rock<br />
BRNS<br />
Wounded<br />
Naive/Indigo (CD)<br />
Debütalben s<strong>in</strong>d nicht ohne Grund die oft <strong>in</strong>teressantesten<br />
Werke der Szene. Ist e<strong>in</strong>e Band<br />
erstmal im Bus<strong>in</strong>ess angekommen, greifen<br />
schnell die branchenüblichen Mechanismen,<br />
und anfangs mutige Querdenker werden fix<br />
auf Konformität und Radiotauglichkeit getrimmt.<br />
Von daher: Mal sehen, was aus BRNS<br />
(sprich: Bra<strong>in</strong>s) noch so wird. Aber erstmal<br />
steht dieses Quartett aus Brüssel am Anfang<br />
se<strong>in</strong>er Karriere und nutzt dieses Status für<br />
spannenden Indierock und komb<strong>in</strong>iert Gitarren<br />
und Elektronik mit Dynamik und Phantasie.<br />
Und der Klang ist zwar alles andere als<br />
audiophil, br<strong>in</strong>gt aber mehr Wucht aus den<br />
Speakern als viele lupenre<strong>in</strong>e, totproduzierte<br />
Profi-Produktionen. Christof Hammer<br />
Django Django, Cloud Noth<strong>in</strong>gs, Radiohead<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Postrock, Indiepop<br />
Volcano Choir<br />
Repave<br />
Jagjaguar / Cargo Records (CD, LP)<br />
Mit Album Nummer 2 s<strong>in</strong>d Bon Iver aka Just<strong>in</strong><br />
Vernon und die Postrocker der Collections<br />
Of Colonies Of Bees tatsächlich zu e<strong>in</strong>em<br />
quirlig bis meditativ tönenden Bandorganismus<br />
verschmolzen. Die skizzenhaften, reduzierten<br />
Elemente des kryptischen Debüts<br />
wirken nicht mehr fragmentiert und versponnen,<br />
sondern fe<strong>in</strong> destilliert, selbstbewusst<br />
abgeschmeckt und mit Vernons prägnanter<br />
(Falsett-)Stimme verzahnt. Die darf sich hier <strong>in</strong><br />
Wechselwirkung mit den verwobenen Gitarren-,<br />
Tasten-, Schlagzeug- und Elektronikspuren<br />
endlich auch mal <strong>in</strong> den tieferen Registern<br />
bewegen, was „Repave“ e<strong>in</strong>e völlig eigene<br />
Note verleiht: erdig, ätherisch, mitunter geradezu<br />
hymnenhaft („Comrade“). Daniel Vijanic<br />
Unmap (2010), Bon Iver, Bowerbirds<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
... und läuft!<br />
Was zu Hause so rauf- und runterläuft:<br />
<strong>AUDIO</strong>-Redakteur Christof Hammer<br />
er<strong>in</strong>nert an vergessene Perlen und verrät<br />
Dauerbrenner sowie Platten für die Insel.<br />
L<strong>in</strong>ton Kwesi Johnson: Forces Of Victory<br />
(Island; 1979) Der September ist<br />
bald auch schon wieder durch – höchste<br />
Zeit für e<strong>in</strong> paar amtliche Reggae-Platten.<br />
Wenn es nur nicht so verdammt wenige<br />
Gute gäbe ... E<strong>in</strong>er me<strong>in</strong>er Favoriten: der<br />
Dub-Poetry-Pionier LKJ, der dem hier und<br />
da etwas lahmen jamaikani schen<br />
Roots-Reggae die herbe Immigrantenwirklichkeit<br />
des Londoner<br />
Stadtteils Brixton <strong>in</strong>jizierte. Beste<br />
Orig<strong>in</strong>aldisc: „Forces Of Victory“.<br />
Top-Compilation <strong>in</strong>klusive Dub-<br />
Bonusmaterial: „Independant<br />
Intavenshan“ (1998, 2 CDs; Island).<br />
Fischer Z: Highlights (2004; Mute)<br />
„Weißer“ Reggae? Heikle Sache ... Außer<br />
The Police gelang es eigentlich nur<br />
Fischer Z, Poprock & Reggae über<br />
längere Zeit konstant gut zu mixen.<br />
Die Alben 1 bis 3 s<strong>in</strong>d Klassiker der<br />
späten 70er mit dem ganzen Rest<br />
vom Salat auf dieser Doppel-CD<br />
top kompiliert.<br />
www.audio.de ›10/2013 61
Musik › POP & ROCK<br />
Folk<br />
Folk, Pop, Country<br />
Tuareg-Blues, Rock<br />
Wolfgang Niedecken<br />
Zosamme alt<br />
Universal (CD, LP)<br />
Darauf haben viele Fans gewartet: e<strong>in</strong> Niedecken-Solowerk,<br />
e<strong>in</strong> re<strong>in</strong> akustisches noch<br />
dazu. Man mag das Roots Music oder Folk<br />
nennen – die 14 Nummern s<strong>in</strong>d hochemotional<br />
und persönlich, e<strong>in</strong>e Hommage an se<strong>in</strong>e<br />
Frau T<strong>in</strong>a. Es passt zum hemdsärmeligen<br />
Kölner Urgeste<strong>in</strong>, se<strong>in</strong>e Arrange ments nicht<br />
auf rührselige Streicher oder sentimentalen<br />
Bombast zu stellen. Stattdessen spielt er mit<br />
Kumpel Julian Dawson und US-Studiocracks<br />
(Dylan-Veteran Larry Campbell, Eagles-<br />
Gitarrist Steuart Smith) e<strong>in</strong> naturbelassen<br />
produziertes Gitarrenalbum e<strong>in</strong>. E<strong>in</strong> anrührendes<br />
und souveränes Alterswerk – Niedeckens<br />
„Nebraska“ sozusagen, se<strong>in</strong> „Harvest“, se<strong>in</strong><br />
„Times They Are A-Chang<strong>in</strong>g“. Stefan Woldach<br />
Robert Coyne, Jackson Browne, Steve Earle, Arlo Guthrie<br />
Neko Case The Worse Th<strong>in</strong>gs Get, The Har der<br />
I Fight, The Harder I Fight The More I Love You<br />
Anti/Indigo (CD, LP+CD)<br />
Gute, dr<strong>in</strong>gliche Songs zu schreiben, die im<br />
Ohr hängen bleiben, den Alltag bereichern<br />
und über re<strong>in</strong>e Lautmalereien h<strong>in</strong>ausgehen:<br />
Diese nach wie vor wohl schwierigste Diszipl<strong>in</strong><br />
des Musikmachens bewältigt Neko Case<br />
mit Solostudioalbum Nummer 7 so gut wie<br />
noch nie. Ob schlau abgehangene Popstücke,<br />
quirlige Uptemponummern oder sehnsüchtige<br />
Balladen: Ohne emotional aufdr<strong>in</strong>glich<br />
zu wirken oder ihre Stücke zu überfrachten,<br />
schafft es das Urgeste<strong>in</strong> des Alternative<br />
Country, das Potential des Materials mittels<br />
dynamischer Produktion herauszuschälen und<br />
mit den richtigen Arrangements, Melodien<br />
und Leerstellen zum Leuchten zu br<strong>in</strong>gen: e<strong>in</strong><br />
wunderbares, e<strong>in</strong>gängiges Werk. Daniel Vujanic<br />
Blacklisted (2004); The New Pornographers<br />
Tamikrest<br />
Chatma<br />
Glitterbeat/Indigo (CD, LP)<br />
Bürgerkriege, Stammesfehden, religiöse Verwerfungen<br />
– und mitten dr<strong>in</strong> die Frauen von<br />
Mali, die tagtäglich versuchen, das Treiben ihrer<br />
Männer und Söhne <strong>in</strong>s Positive zu lenken<br />
und den ganzen Laden zusammenzuhalten:<br />
Diese Konstellation bildet den Rahmen für<br />
„Chatma“ („Schwestern“), das dritte Album<br />
von Tamikrest. Und die Themenfülle vertont<br />
die Tuareg-Band mit e<strong>in</strong>er ebensolchen Fülle<br />
an Stilmitteln: Das Spektrum reicht von Wüstenblues<br />
über Dub bis Funk, von Hendrix über<br />
P<strong>in</strong>k Floyd bis zu afrikanischen Saiten- und<br />
Perkussionsounds. Die Atmosphäre ist fiebrig,<br />
der Groove mitreißend, der Sound „analogig“<br />
crispy – wie <strong>in</strong> „Iman<strong>in</strong> Bas Zihoun“,<br />
Track 7 der <strong>AUDIO</strong>-Heft-CD. Christof Hammer<br />
Adagh (2010); T<strong>in</strong>ariwen, Dirtmusic, Samba Touré<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Rock, Pop, Country<br />
GEHEIMTIPP<br />
Christof Hammer<br />
<strong>AUDIO</strong>-Redakteur<br />
Manchmal denkt man selbst beim<br />
Musikhören: In den letzten 20 Jahren<br />
hat sich eigentlich die ganze Welt verändert.<br />
Das stimmt – nicht ganz. Denn es<br />
gibt sie noch: die guten D<strong>in</strong>ge von e<strong>in</strong>st.<br />
Blendet man das grelle Licht der aktuellen exund-hopp-Szene<br />
mal ab, stößt man heutzutage<br />
sogar auf den, nennen wir ihn: Edelpop<br />
der mittleren 80er Jahre. Seit 2004 mischt <strong>in</strong><br />
diesem Genre auch die belgische Band Girls<br />
In Hawaii mit. Nach dem tragischen Unfalltod<br />
von Drummer Denis Offerman 2010 hat man<br />
sich nun erfolgreich zu Album Nummer 3<br />
durchgekämpft. „Everest“ wurde e<strong>in</strong> Set e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>glicher<br />
Songs zwischen leiser Melancholie<br />
(„Here I Belong“) und durchaus extrovertiertem<br />
Pop („We Are The Liv<strong>in</strong>g“) und offenbart<br />
Melodienreichtum („Misses“ kl<strong>in</strong>gt federleicht-frankophil)<br />
ebenso wie Arrangierkunst<br />
(wie im Bergsteigerdrama „Mallory Heights“<br />
über den Tod von George Mallory am Mount<br />
Everest 1924). „Rorschach“ mit fast wavigen<br />
Keyboards und das folkig-subtile „Wars“<br />
betonen dann zum Ausklang die dunkle Seite<br />
dieses filigranen, aber nie leichtgewichtigen<br />
Pop albums über Verlust, Glaube und Hoffnung<br />
– Themen mit Ewigkeitscharakter also, die<br />
noch jeder Veränderung getrotzt haben.<br />
The Nits, The Blue Nile, I Am Kloot, Iron And W<strong>in</strong>e<br />
Dave Stewart<br />
Lucky Numbers<br />
Membran/Sony (CD, LP)<br />
Erlaubt ist, was Spaß macht: Unter diesem<br />
Motto hat Dave Stewart „Lucky Numbers“<br />
mit e<strong>in</strong>igen Schwergewichten der Nashville-<br />
Szene „irgendwo im Südpazifik“ e<strong>in</strong>gespielt.<br />
Die Crew umfasst auch Musiker, die bereits<br />
Stewarts Soloalben „The Blackbird Diaries“<br />
und „The R<strong>in</strong>gmaster General“ veredelten.<br />
Die zwölf Songs <strong>in</strong> lichtem und schnörkellosem<br />
Klang bilden e<strong>in</strong>e eigene Synthese aus<br />
Rock und Country und atmen das Flair e<strong>in</strong>es<br />
relaxten Freizeitspaßes: Alles wirkt locker und<br />
lässig e<strong>in</strong>gespielt; e<strong>in</strong>ige Highlights mit Gesangspartner<strong>in</strong>nen<br />
wie Vanessa Amorosi und<br />
Karen Elson <strong>in</strong>klusive. Sternstunde: „Every<br />
S<strong>in</strong>gle Night“ mit Mart<strong>in</strong>a McBride;Track 6<br />
von „<strong>AUDIO</strong>phile Pearls Vol. 5“. Willi Andresen<br />
Eurythmics, Superheavy<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Girls In Hawaii<br />
Everest<br />
Naive/Indigo (CD, LP)<br />
Musik:<br />
Klang:
Short Shots<br />
Ethno-Punk-Funk<br />
S<strong>in</strong>ger-Songwriter<br />
Ebony Bones<br />
Behold, A Pale Horse<br />
Rock, Soul, Blues<br />
1984 / Rough Trade (CD, LP)<br />
Auch wenn sie es nicht gerne hört: Der collagenhafte<br />
Pop-Entwurf von Ebony Thomas,<br />
der sich hemmungslos bei allen denkbaren<br />
Genres bedient, er<strong>in</strong>nert mehr als nur e<strong>in</strong> wenig<br />
an den Culture-Clash von Kolleg<strong>in</strong> M.I.A..<br />
Allerd<strong>in</strong>gs würfelt sie als Ebony Bones Punk<br />
und Funk, Tribal-Beats und e<strong>in</strong> Hornissenschwarm-ähnliches,<br />
bedrohlich brummendes<br />
Groß-Orchester, K<strong>in</strong>derchor (für das Smiths-<br />
Cover „What Difference Does It Make“)<br />
und Rock-Gitarren noch unvorhersehbarer,<br />
ungestümer und trotzdem charmanter durche<strong>in</strong>ander<br />
als die etwas erfolgreichere Kolleg<strong>in</strong>.<br />
Nichts für schwache Nerven: zu schnell das<br />
Zappen durch die Stile, zu nervös die Songs –<br />
aber zu gut das Album. Michael Sohn<br />
M.I.A.<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Tedeschi Trucks Band<br />
<strong>Made</strong> Up M<strong>in</strong>d<br />
Sony (CD, 2 LPs)<br />
Dieser Verb<strong>in</strong>dung haben die Musikgötter<br />
gesegnet: Susan Tedeschi ist als kraftvolle<br />
Vokalist<strong>in</strong> wie als stilbewusste Gitarrist<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />
Ausnahmeersche<strong>in</strong>ung. Und ihr Mann Derek<br />
Trucks, Sohn von Allman-Brothers-Drummer<br />
Butch Trucks, gilt zurecht als guitar hero. Beide<br />
zusammen plus e<strong>in</strong>e ohne Scheuklap pen<br />
agierende, schwarz-weiße Band <strong>in</strong>klusive Bläser,<br />
Clav<strong>in</strong>et und Wurlitzer: Das ist Extraklasse.<br />
Muskulöses Powerplay („Whiskey Legs“)<br />
folgt hier auf kraftvolle Gefühligkeit („It‘s So<br />
Heavy“), Saitenkunst ohne Showallüren („All<br />
That I Need“) und ekstatische Jams zwischen<br />
Rock, Blues und Soul. E<strong>in</strong> famoser Nachfolger<br />
des 2011-Albums „Revelator“ <strong>in</strong> authentischklarem<br />
Klang, echt und <strong>in</strong>spirierend. Claus Böhm<br />
Bonnie Raitt, Allman Brothers Band<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Mart<strong>in</strong> Gallop<br />
Most Beautiful Song<br />
Ferryhouse/Warner (CD)<br />
Auf dem Cover neigt er sich e<strong>in</strong>er ausgestreckten<br />
Hand entgegen. Wohl mehr e<strong>in</strong>e<br />
Geste der Freundlichkeit, denn Hilfe braucht<br />
Mart<strong>in</strong> Gallop nicht: Der Kanadier steht auf<br />
eigenen Füßen, hat drei CDs im Sack – und<br />
die vierte am Start. Gallop weiß, was er kann<br />
– und was er will. Zarte Lieder zupft er und<br />
s<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gliche Worte über Schmerz, Trennung,<br />
Weitergehen. Zwei Jahre war er der Lover<br />
von Annett Louisan. Das vergisst man(n)<br />
nicht. Seele und Herz waren gebrochen, doch<br />
Musik heilt Wunden. So wurden diese <strong>in</strong>timen<br />
Songs zu e<strong>in</strong>er fragilen Sammlung von<br />
Er<strong>in</strong>nerungen, Träumen, Hoffnungen. Kostprobe:<br />
das Mark-Knopfler-artige„Miss<strong>in</strong>g Tra<strong>in</strong>s“,<br />
Track 1 der <strong>AUDIO</strong>-Heft-CD. Willi Andersen<br />
Strange Place Called Home; Ron Sexsmith<br />
Southern Rock, Blues<br />
Musik:<br />
Tony Joe White<br />
Hoodoo<br />
Yep Roc / Cargo (CD, LP)<br />
Klang:<br />
T<strong>in</strong>a Turner, Elvis und Ray Charles haben<br />
se<strong>in</strong>e Songs gecovert, aber für solch radiotaugliches<br />
Material ist auf „Hoodoo“ ke<strong>in</strong><br />
Platz mehr. Der Sound von Tony Joe White<br />
ist ruppig, be<strong>in</strong>ahe schon stumpf geworden;<br />
die first takes wurden ohne Nachbearbeitungen<br />
gemastert. Auch die Songtexte wirken<br />
ungereimt und unausgegoren – und das alles<br />
lässt den Storyteller und Schrumm-Schrumm-<br />
Gitarristen aus den Louisiana-Sümpfen hier<br />
authentischer und relaxter kl<strong>in</strong>gen als je<br />
zuvor. Von Bass und Drums schnörkellos<br />
angetrieben, präsentiert der Southern-Rock-<br />
Veteran mit der sanften Baritonstimme e<strong>in</strong>e<br />
süffige Mischung aus Altersweisheiten und<br />
knackigen Mississippi-Grooves. W<strong>in</strong>fried Dulisch<br />
Creedence Clearwater Revival<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Slut Alienation (Cargo; CD, LP)<br />
Fünf Producer (darunter Notwist-<br />
Mann Olaf O.P.A.L. und Tobias<br />
Lev<strong>in</strong>, bekannt via Kante und<br />
Tocotronic) und sechs Studios –<br />
das siebte Album der Ingolstädter<br />
wurde e<strong>in</strong>e komplexe Sache. Mit<br />
überzeugendem Ergebnis: Couragiert<br />
kunstvoll, aber nicht verkopft,<br />
mischt das Dutzend Tracks<br />
manische Beats mit obskuren<br />
Loops und trügerisch konventionellen<br />
Gitarrenmotiven. ham<br />
Empire Escape Colours (Velocity<br />
Sound / Broken Silence; CD, LP)<br />
Bis 2011 spielte man als Ikaria<br />
herben Postrock, dann änderte die<br />
Band um Sänger/Gitarrist Hendrik<br />
Schäfer den Namen und den<br />
Kurs: Als Empire Escape setzt das<br />
Berl<strong>in</strong>er Quartett jetzt auf dunkel-elegischen<br />
Pop mit deutlich britischem<br />
E<strong>in</strong>schlag. Wer bei „Colours“ e<strong>in</strong>e<br />
Art deutsche Antwort auf die Editors<br />
heraushört, liegt nicht falsch. ham<br />
The Airborne Toxic Event Such Hot<br />
Blood (Membran/Sony; CD, 2 LPs)<br />
Oha, da will aber jemand unbe d<strong>in</strong>gt<br />
<strong>in</strong> die Charts. Und die Chancen<br />
steht nicht mal schlecht, denn die<br />
kalifornische Indie-Band bewegt sich<br />
auf Album Nummer 3 sehr smart<br />
zwischen Emo-Pop und großem<br />
(Folk-)Rock. Verblüffend übrigens,<br />
wie oft der mittlere Bruce Spr<strong>in</strong>gsteen<br />
derzeit als Referenzgröße<br />
dient – auch hier gibt’s <strong>in</strong> Melodieführung<br />
und Arrangements Querverweise<br />
satt. Dass das oft ähnlich<br />
geschmäcklerisch wirkt wie bei den<br />
Killers, ist: Geschmackssache. ham<br />
In The Valley Below The Belt<br />
(Embassy Of Music / Warner; CD)<br />
Sehr clever mischte das US-Duo<br />
Angela Gail und Jeffrey Jacob für<br />
„The Belt“ sphärisch-pluckernden<br />
Indiepop und kantig-urbanen<br />
Alternative Rock. Was die S<strong>in</strong>gle<br />
„Peaches“ ver sprach, lösen die<br />
zehn weiteren Songs dieses Debütalbums<br />
mühelos e<strong>in</strong>. ham<br />
The Dunwells Follow The Road<br />
(Concord/Universal; CD, LP)<br />
Überraschung im Anflug? Diesem<br />
Qu<strong>in</strong>tett aus Leeds könnte mit<br />
se<strong>in</strong>em Mix aus englischem Neo-Folk<br />
sowie Saitensounds und Harmony-<br />
Vocals des US-Countryrock gel<strong>in</strong>gen,<br />
was jüngst Mumford & Sons oder die<br />
Lum<strong>in</strong>eers vorgemacht haben. ham<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
www.audio.de 10 /2013 63
Musik › POP & ROCK<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Short Shots<br />
2Raumwohnung Achtung Fertig<br />
(Universal; CD, LP+MP3-download)<br />
Elektronisch und cluborientiert<br />
gestaltete das Berl<strong>in</strong>er Duo se<strong>in</strong>e<br />
12 neuen Tracks. Zusammen mit<br />
den unterkühlten Vocals von Inga<br />
Humpe sorgt dieser Sound auch<br />
dann für e<strong>in</strong> apartes Prickeln,<br />
wenn gerade mal ke<strong>in</strong>e ganz großen<br />
Melodien <strong>in</strong> Sicht s<strong>in</strong>d. ham<br />
Rob<strong>in</strong> Thicke Blurred L<strong>in</strong>es (Universal; CD)<br />
US-R `n´ B, Dancefloor-Stampfer<br />
plus leichte Lat<strong>in</strong>-Anklänge, cool<br />
gemixt: Der US-Boy präsentiert hier<br />
e<strong>in</strong>e Sommerplatte der besseren<br />
Art. Natürlich mit an Bord: der<br />
momentan omnipräsente Pharrell<br />
Williams (<strong>in</strong> „Blurred L<strong>in</strong>es“). ham<br />
Kati Melua Ketevan (Dramatico /<br />
Rough Trade; CD, LP)<br />
Sanfte Vocals, sanfte Gitarren,<br />
dezente Streicher: „Ketevan“<br />
zeigt die georgische Sangeselfe<br />
als die sensible Songwriter<strong>in</strong> ihrer<br />
Anfangsjahre – vere<strong>in</strong>zelt e<strong>in</strong>gestreute<br />
Jazz- und Blueselemente<br />
fallen kaum <strong>in</strong>s Gewicht. Die<br />
S<strong>in</strong>gle „I Will Be There“ beschallte<br />
schon bei der Gala zum 60. Jubiläum<br />
der Queen den Buck<strong>in</strong>gham<br />
Palace mit Rosamunde-Pilcher-Romantik,<br />
und der Rest von „Ketevan“<br />
eignet sich bestimmt prima,<br />
um den neugeborenen Thronfolger<br />
<strong>in</strong> den Schlaf zu säuseln. ham<br />
Lloyd Cole Standards (Tapete/Indigo; CD,<br />
LP+CD) Pop Music? No, please: Lloyd Cole<br />
pflegt auch nach rund 30 Karrierejahren<br />
das Understatement und e<strong>in</strong>en<br />
trockenen, glamourfreien Mix aus<br />
Rock, Beat und Folk. „Standards“<br />
schielt <strong>in</strong>s New York der späten 70er<br />
Jahre, verneigt sich vor Größen wie<br />
Dylan und Television – und zeigt hier<br />
und da („Myrtle And Rose“) den<br />
Romantiker h<strong>in</strong>ter dem dist<strong>in</strong>guierten<br />
britischen Vers schmied und<br />
Harmonienschüttler. ham<br />
Glen Campbell See You There<br />
(Surfdog/Membran; CD, LP)<br />
77 Jahre zählt der Alzheimer-kranke<br />
„Rh<strong>in</strong>estone Cowboy“ mittlerweile<br />
und schlägt – wo e<strong>in</strong>st Johnny Cash<br />
dunkle Todesnähe ausstrahlte – <strong>in</strong><br />
Neuaufnahmen se<strong>in</strong>er größten Hits<br />
mitunter fast heitere, showbiz-artige<br />
Töne an. E<strong>in</strong> Alters- und Abschiedswerk,<br />
das mit Gelassenheit und<br />
<strong>in</strong>nerer Ruhe bee<strong>in</strong>druckt. ham<br />
Blues, Rock<br />
Blues Company<br />
X Ray Blues<br />
HipHop-Jazz-Rcok<br />
<strong>in</strong>-akustik (CD, 2 LPs)<br />
Diese Disc wird wahrsche<strong>in</strong>lich e<strong>in</strong>mal den<br />
Status e<strong>in</strong>er Greatest-Hits-Compilation<br />
genießen. Grund s<strong>in</strong>d weniger die <strong>in</strong>zwischen<br />
bekannten musikalischen BC-Qualitäten,<br />
sondern zwei andere Stärken der Band aus<br />
Osnabrück. Erstens: Der Sound ist e<strong>in</strong>mal<br />
mehr e<strong>in</strong>e gelungene Mischung aus penibler<br />
Abbildung jedes e<strong>in</strong>zelnen Instruments und<br />
e<strong>in</strong>em optimalen Gesamtbild. Und: Die stilistische<br />
Vielfalt reicht vom elektrischen Rock<br />
`n´Soul über akustischen Delta-Blues h<strong>in</strong> zur<br />
unbeschwerten Cajun-Tanzweise. Interpretatorisch<br />
und soundtechnisch belang los kl<strong>in</strong>gt<br />
nur „The Mirror“ – glänzt dafür aber mit e<strong>in</strong>em<br />
Text des irischen Politikers und Philosophen<br />
Edmund Burke (1729-97). W<strong>in</strong>fried Dulisch<br />
John Mayall, Fleetwood Mac<br />
Musik:<br />
Jazzkant<strong>in</strong>e<br />
Ultrahocherhitzt<br />
Rap Nation / Indigo (CD, LP)<br />
Klang:<br />
Die Braunschweiger Big Band sitzt bekanntlich<br />
gern stilistisch zwischen allen Stühlen<br />
und destilliert Jazz, Pop, Soul und HipHop,<br />
wagt sogar Ausflüge zu Heavy Metal und<br />
Volksmusik. Diesmal bes<strong>in</strong>nt sich Deutschlands<br />
dienstälteste Crossover-Kapelle wieder<br />
auf ihre Kernkompetenz und zeigt, wie man<br />
unwiderstehlich groovt: Bass und Schlagzeug<br />
legen mit luftigen Beats und trockenen Tieftönen<br />
entspannte Fundamente, die Keyboards<br />
schmelzen samtige Jazz-Chords, die Gitarre<br />
meldet kultivierte Blue-Note-Licks, darüber<br />
legen Gäste wie Posaunist Nils Wogram und<br />
Trompeter Joo Kraus elegante Solol<strong>in</strong>ien. So<br />
kl<strong>in</strong>gt urbaner Fusion-Sound mit Stil: Nie war<br />
Braunschweig New York so nah. Stefan Woldach<br />
De Phazz, Peter Fox, , Max Herre, Us3, Guru, Gang Starr<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Chanson, Pop<br />
Dota<br />
Wo soll ich suchen?<br />
Kle<strong>in</strong>geldpr<strong>in</strong>zess<strong>in</strong> / Broken Silence (CD, 2 CDs, LP)<br />
Zigeunersw<strong>in</strong>g, Chanson, zackiger Pop mit<br />
Ideal-E<strong>in</strong>schlag (wie <strong>in</strong> „Warten auf W<strong>in</strong>d“,<br />
Track 4 von „<strong>AUDIO</strong>phile Pearls Vol. 5“): Dota<br />
lieben die Vielfalt der Stile – und die ungewöhnliche<br />
Perspektive: Getrommelt wird hier<br />
schon auch mal auf e<strong>in</strong>em alten Lederkoffer.<br />
Und Bandleader<strong>in</strong> Dorothea Kehr f<strong>in</strong>det <strong>in</strong><br />
ihren Texten e<strong>in</strong>e unverbrauchte Sprache für<br />
Themen von Identitätssuche bis Konsumkritik<br />
und bes<strong>in</strong>gt das Leben, die Liebe und den<br />
ganzen Rest mit Witz, Wärme und Tiefgang.<br />
Alles zusammen macht das <strong>in</strong>zwischen elfte<br />
Album dieser noch immer auf größte Unabhängigkeit<br />
bedachten Berl<strong>in</strong>er Formation zu<br />
e<strong>in</strong>em fe<strong>in</strong>en Stück musikalischer Kle<strong>in</strong>kunst<br />
zwischen Pop und Poesie. Christof Hammer<br />
Die Kle<strong>in</strong>geldpr<strong>in</strong>zess<strong>in</strong> (2003); Annette Berr<br />
Rhythm `n´Blues<br />
Musik:<br />
Allan Toussa<strong>in</strong>t<br />
Songbook<br />
Klang:<br />
Concord/Universal (CD, CD+DVD)<br />
2005 war alles futsch. Wirbelsturm Katr<strong>in</strong>a<br />
fegte über New Orleans h<strong>in</strong>weg und zerstörte<br />
auch Allan Toussa<strong>in</strong>ts Haus und Studio. Der<br />
Sänger und Pianist stand vor dem Nichts. Er<br />
suchte e<strong>in</strong>en Neuanfang <strong>in</strong> New York. Dort<br />
gab er Solokonzerte, u. a. 2009 im „Joe’s<br />
Pub“, die nun als CD und CD/DVD-Deluxe-Edition<br />
verfügbar s<strong>in</strong>d. Toussa<strong>in</strong>t arbeitete sich<br />
solo am Piano experimentierfreudig durch<br />
Songs, die er über Jahre nicht angefasst<br />
hatte: „Get Out My Life, Woman“, „Southern<br />
Nights“, „Work<strong>in</strong>g In a Coal M<strong>in</strong>e“. Die 25 Live-<br />
Songs s<strong>in</strong>d zwar nur e<strong>in</strong> Bruchteil se<strong>in</strong>er ca.<br />
850 Kompositionen, doch <strong>in</strong> diesen schlichten<br />
und vitalen Bühnenbearbeitungen ergeben<br />
sie e<strong>in</strong> tolles Konzerterlebnis. Willi Andresen<br />
Southern Nights, Complete ‚Toussan’ Sessions<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
64<br />
www.audio.de ›10 /2013
Blu-Rays / DVDs<br />
Musik › POP UND ROCK<br />
Geezer-Pop<br />
Pop<br />
Robbie Williams Live At Knebworth – 10th Anniv. Edition<br />
K<strong>in</strong>g Krule<br />
6 Feet Beneath The Moon<br />
XL/Beggars/Indigo (CD, LP)<br />
Alle paar Jahre gel<strong>in</strong>gt es e<strong>in</strong>em jungen<br />
Musiker, das Lebensgefühl se<strong>in</strong>er Generation<br />
exakt auf den Punkt zu br<strong>in</strong>gen, all die Ängste<br />
und Sehnsüchte der Heranwachsenden <strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>ziges Album zu gießen. Archy Marshall ist<br />
so e<strong>in</strong>er: Kaum volljährig, noch mit dem leicht<br />
unbeholfenen Habitus e<strong>in</strong>es Teenagers ausgestattet,<br />
hat er doch schon se<strong>in</strong>en eigenen Stil<br />
gefunden. Nicht so lakonisch und abgeklärt<br />
wie vor gut zehn Jahren Mike Sk<strong>in</strong>ner (The<br />
Streets), mit viel mehr Emotion, e<strong>in</strong>er Prise<br />
Jazz, virtuos an der Gitarre und vor allem mit<br />
sehr markanter, allertiefster Bassstimme<br />
trägt er se<strong>in</strong>e – nur verhalten – rockigen, oft<br />
be<strong>in</strong>ahe beatlosen Nihilismen vor. E<strong>in</strong> äußerst<br />
talentierter Troubadour. Michael Sohn<br />
Jamie T, The Streets, Billy Bragg<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Robbie Williams gab viele großartige Konzerte –<br />
e<strong>in</strong>es se<strong>in</strong>er spektakulärsten datiert vom 26. Juli.<br />
2003, als er beim Knebworth-Festival mal eben<br />
350000 Zuschauer <strong>in</strong> Ekstase rockte. Zum 10. Jubiläum<br />
gibt’s diese Show der Extraklasse nun als Neuauflage<br />
– dank Remaster<strong>in</strong>g und Transfer <strong>in</strong>s HD-Bild mit<br />
Life Thru A Lens; Oasis<br />
deutlichem Zugew<strong>in</strong>n <strong>in</strong> Sachen Optik und Ton sowie<br />
mit e<strong>in</strong>er 30-m<strong>in</strong>ütigen Bonus-Disc, neuem Interview und Fotogalerie als Zugaben. Ob es allerd<strong>in</strong>gs<br />
strategisch klug war, den „Knebworth“-Auftritt parallel zur aktuellen „Take The Crown“-Tournee zu<br />
veröffentlichen, muss sich noch zeigen: Derart zum Niederknien souverän, „charm<strong>in</strong>g“ und mit<br />
Adrenal<strong>in</strong> literweise im Blut performt auch die Rampensau Robbie nicht alle Tage. Christof Hammer<br />
Island/Universal (2 DVDs, Bluray, 5-Bluray-Deluxe-Ed.; Ton: DD 2.0, DD 5.1, DTS 5.1) Musik:<br />
Alicia Keys VH 1 Storytellers<br />
Dass im kle<strong>in</strong>en Kreis gehaltene, be<strong>in</strong>ahe <strong>in</strong>time<br />
Konzerte besondere E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong> das Gefühlsleben e<strong>in</strong>es<br />
Stars erlauben, ist wohlbekannt. Und auch Alicia<br />
Keys kommt der Hörer auf diesem „Storytellers“-Mitschnitt<br />
nah wie nie. Alicia glänzt mit grazil-loderndem<br />
Gesang und fe<strong>in</strong>em Pianospiel, die Begleitband sw<strong>in</strong>gt<br />
Beyoncé, Rihanna<br />
souverän durch R `n´ B und Soul. Los geht’s mit „No<br />
One“ und „Brand New Me“, „Fall<strong>in</strong>´“ sorgt für e<strong>in</strong>en wahren Gänsehautmoment, und mit „Girl On<br />
Fire“ führt Alicia Keys ihr Publikum im New Yorker Metropolis-Studio zum triumphalen F<strong>in</strong>ale e<strong>in</strong>es<br />
famosen 75-M<strong>in</strong>uten-Events. Die Tonspuren überzeugen durch klaren, homogenen Stereo-PCMbzw.<br />
Dolby-Digital-5.1/PCM-Klang, und das 1080P-Bild lässt ke<strong>in</strong>e Wünsche offen. Fritz Schwertfeger<br />
R & B<br />
Klang:<br />
RCA/Sony (DVD, Bluray; Ton: Stereo 2.0, DD 5.1)<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Ethno-Folk-Pop<br />
Rock<br />
The Smash<strong>in</strong>g Pumpk<strong>in</strong>s 3D – Live <strong>in</strong> NYC<br />
Matuto<br />
The Devil And The Diamond<br />
Motéma/Membran (CD)<br />
Obwohl das Sextett aus Brooklyn stammt,<br />
beziehen Clay Ross & Co. ihre Inspirationen<br />
aus ganz anderen Ecken. Die E<strong>in</strong>flüsse bei<br />
Matuto reichen von Brazil-Rhythmen über<br />
Bluegrass bis zu rustikaler Folklore. Entsprechend<br />
kunterbunt geht es zu auf diesem<br />
zweiten Album: „Diamond“, Track 8 der<br />
<strong>AUDIO</strong>-Heft-CD, strahlt, rhythmisch trickreich<br />
verhackstückt, mit Geigen-Sounds aus den<br />
Appalachen als dom<strong>in</strong>anter Stilfarbe, „The<br />
Way I Love You“ lebt von saftigen Mardi-<br />
Gras-Grooves, „Tears“ kommt mit phatten<br />
Reggae-Riddims daher, das hell-harmonische,<br />
wunderbar luftige „Horse Eat Corn“ eher konventionell.<br />
Für Leute ohne Stilscheuklappen<br />
e<strong>in</strong>e Disc mit Favoriten-Potential. Claus Böhm<br />
Wild Magnolias, Buckwheat Zydeco, Neville Brothers<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Ruhig war es zuletzt um die Chicagoer Kult-Band,<br />
die Resonanz auf das letzte Studioalbum „Oceania“<br />
jedoch euphorisch. Die Studiocracks Jeff Schroeder<br />
(git.), Mike Byrne (dr.) und Nicole Fiorent<strong>in</strong>o (bass)<br />
setzen das Konzeptwerk von Bandboss Billy Corgan<br />
„Live In NYC“ handwerklich solide um – Persönlichkeiten<br />
wie e<strong>in</strong>st Chamberla<strong>in</strong>, Wretzky und Iha s<strong>in</strong>d sie<br />
Pearl Jam, Zwan, Stone Temple Pilots<br />
nicht. Dafür machen Lightshow, Bühnendesign und Projektionen (Sean Evans; Roger Waters) die<br />
Performance zu e<strong>in</strong>em visuellen Spektakel – auch Ton- und Bildqualität s<strong>in</strong>d top. Dann als Zugabe<br />
die alten Hits: „Tonight, Tonight“, „Cherub Rock“, „Zero“; vom launigen Bandboss lustlos <strong>in</strong> entstellten<br />
Versionen kaputtgespielt. So zerstört man – absichtsvoll – den eigenen Kultstatus. Stefan Woldach<br />
Universal (2 DVDs; Ton: 5.1 DTS / 24/192 kHz, PCM Stereo 24/192)<br />
M<strong>in</strong>istry Enjoy The Quiet – Live At Wacken 2012<br />
Musik:<br />
Metal-Heads aufgepasst: Wollt ihr das absolute<br />
Rock-Brett – und zwar mit wuchtig abgemischtem<br />
Sound und satt-scharfem Bild? Dann gehört diese<br />
M<strong>in</strong>istry-Disc mit dem satirischen Titel „Enjoy The<br />
Quiet”def<strong>in</strong>itiv auf die E<strong>in</strong>kaufsliste (am besten als<br />
Bluray; die CD-/DVD- bzw. LP-Ausgaben s<strong>in</strong>d hier ke<strong>in</strong>e<br />
Rammste<strong>in</strong>, N<strong>in</strong>e Inch Nails<br />
wirkliche Alternative). Der Mitschnitt vom 2012er-Wacken-Event,<br />
dem <strong>in</strong>zwischen angesagtesten Metal-Spektakel weltweit, bietet genau das und noch<br />
viel mehr: etwa die abgefahrene und unterhaltsame Bühnenshow von Frontmann Al Jourgensen<br />
und die perfekte Performance se<strong>in</strong>er Musikerkollegen. Prima Zugabe: e<strong>in</strong> Bonus-Teil mit dem Wacken-Gig<br />
2006 – das ermöglicht spannende Vergleiche zwischen e<strong>in</strong>st und jetzt. Alexandros Mitropoulos<br />
EMI (1 Blu-ray, 1 CD, CD+DVD, 2 LPs; Ton: 2.0, DTS-HD 5.1)<br />
Industrial-Metal<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Klang:<br />
www.audio.de ›10/2013 65
Musik › POP & ROCK<br />
SCHWARZES GOLD, FOLGE 6<br />
V<strong>in</strong>yl boomt – und das aus gutem Grund: So viele musikalisch und klanglich gute bis herausragende<br />
Analogscheiben wie derzeit waren schon lange nicht mehr am Markt. Für<br />
Folge 6 unserer derzeitigen Serie an LP-Specials sichtete die <strong>AUDIO</strong>-Analogexperten leckere<br />
Neuheiten und <strong>in</strong>teressante Re-Issues.<br />
Prog-Metal<br />
Blues, Jazz, Soul<br />
Cassandra Wilson New Moon Daughter<br />
Es ist e<strong>in</strong>e schöne Sitte und aller Nachahmung<br />
empfohlen: exzellent kl<strong>in</strong>gende<br />
Ex-CDs mit deutlich mehr als 50 M<strong>in</strong>uten<br />
Spielzeit auf Doppel-LP zu pressen. So<br />
auch im Falle dieser <strong>in</strong> jeder Beziehung<br />
überragenden Scheibe von Tieftöner<strong>in</strong><br />
Cassandra Wilson. Die grandiose Kontra-<br />
Altist<strong>in</strong> mischte Eigenkompositionen mit<br />
unfassbar tief gehenden Covern von U 2<br />
(„Love Is Bl<strong>in</strong>dness“) Neil Young („Harvest<br />
Moon“) oder Hank Williams („I’m<br />
So Lonesome I Could Cry“). Die Begleitung<br />
reduzierten sie und Produzent Craig<br />
Street auf e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>imum – was Stimme<br />
und Stimmung um so wirkungsvoller zur<br />
Geltung br<strong>in</strong>gt. Es ist den Re-Masterern<br />
um Ron McMaster hoch anzurechnen,<br />
dass von diesem e<strong>in</strong>zigartigen Zauber (der<br />
1995 wohl schon auf Digital-Equipment<br />
aufgezeichnet wurde) nichts verloreng<strong>in</strong>g.<br />
E<strong>in</strong>e – besser zwei – Scheiben für die<br />
Insel – wenn nicht gar für die Ewigkeit.<br />
Justus Schlierbacher<br />
Pure Pleasure / Speakers Corner (2 LPs)<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Remaster:<br />
Pressqualität:<br />
Dream Theater Images And Words<br />
Verflixt noch mal, warum g<strong>in</strong>g, was bei<br />
Cassandra Wilson g<strong>in</strong>g, nicht auch bei<br />
Dream Theater? Der Klassiker der nordamerikanischen<br />
Ultra-Virtuosen und Prog-<br />
Metal-Königen hätte mit e<strong>in</strong>er Spielzeit<br />
von knapp e<strong>in</strong>er Stunde auch e<strong>in</strong> Analog-<br />
Reissue auf zwei LPs verdient gehabt. So<br />
herrscht arges Gedrängel <strong>in</strong> den Rillen,<br />
66 www.audio.de ›10 /2013<br />
KLANG<br />
TIPP<br />
was Glanz-Nummern wie „Metropolis –<br />
Part 1“ e<strong>in</strong>fach etwas die Luft raubt. Der<br />
eigenartige „Wie-Abgeschnitten“-Schluss<br />
des Eröffnungs-Knallers „Pull Me Under“<br />
verwirrte freilich schon immer so. Und<br />
immerh<strong>in</strong> wurde hier die Textbeilage <strong>in</strong><br />
lesbarer Größe gelayoutet. Obwohl Super-<br />
Gitarrist John Petrucci & Co. fürderh<strong>in</strong><br />
noch e<strong>in</strong>ige Härtegrade zulegten, gibt es<br />
musikalisch an diesem von David Prater<br />
1992 nach allen Regeln der Komprimierkunst<br />
produzierten Edel-Metal nichts zu<br />
knapsen: gnadenlose Rhythmuswechsel,<br />
irrwitzige Gitarrenläufe, komplexe Harmonien<br />
und – jawohl – kunstvoller Gesang<br />
des damals neuen Sängers James LaBrie<br />
machen das zweite Gruppenwerk (und<br />
das erste für Atco) zu e<strong>in</strong>em Allzeit-Favoriten.<br />
Wie DT anno 2013 so drauf s<strong>in</strong>d?<br />
Alles zum neuen Album gibt’s auf S. 63!<br />
Justus Schlierbacher<br />
Pure Pleasure / Speakers Corner<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Remaster:<br />
Pressqualität:<br />
Songwriter, Jazz<br />
Rickie Lee Jones Rickie Lee Jones<br />
KLANG<br />
TIPP<br />
Fast e<strong>in</strong> Wunder, dass Warner Brothers<br />
der jungen, völlig unbekannten damaligen<br />
Gefährt<strong>in</strong> von Tom Waits 1978 die crème<br />
de la crème an Studiomusikern zur Seite<br />
stellte und mit Lenny Waronker und<br />
Russ Titelman zwei Top-Produzenten für<br />
Rickie Lee Jones’ Debütalbum engagierten.<br />
Doch die Songwriter<strong>in</strong> aus Chicago<br />
hatte ja auch Bündel großartiger Songs<br />
im Gepäck. Die übrigens bald darauf <strong>in</strong><br />
weltweit <strong>in</strong> gut aufgestellten HiFi-Studios<br />
dudelten – fast alle Highender waren mit<br />
„Chuck E.’s In Love“. Die Scheibe galt und<br />
gilt zu Recht als e<strong>in</strong>e der fe<strong>in</strong>sten Pop-<br />
Produktionen – mit noch heute verblüffender<br />
Dynamik, immensem Detailreichtum<br />
und bester Fe<strong>in</strong>zeichnung. Da hat sich<br />
MFSL auch nicht lumpen lassen und die<br />
stilbildende, perfekte Mischung zwischen<br />
Brit-Rock<br />
naiv-nasalem Mädchenvortrag, jazzigen<br />
Arrangements und poppiger E<strong>in</strong>gängigkeit<br />
wieder aufgelegt. Mögen manche auch<br />
spätere RLJ-Scheiben musikalisch vorziehen<br />
– dieses Debüt überzeugt noch heute<br />
auf ganzer L<strong>in</strong>ie. Justus Schlierbacher<br />
MFSL / Sievek<strong>in</strong>g Sound<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Remaster:<br />
Pressqualität:<br />
Elvis Costello & The Attractions<br />
This Year’s Model<br />
Costellos zweites Werk aus dem Jahr<br />
1978, erstmalig mit „The Attractions“<br />
als back<strong>in</strong>g band e<strong>in</strong>gespielt, strotzt vor<br />
überbordender Energie, Glamour und<br />
Lebenslust. Der junge Costello fegt<br />
förmlich durch sämtliche, selbst geschriebene<br />
Stücke, das melodische und sehr<br />
abwechslungsreiche Album geht auch<br />
heute noch gut <strong>in</strong>s Ohr. Das von Mobile<br />
Fidelity Sound Lab mit halber Geschw<strong>in</strong>digkeit<br />
gemasterte und auf 180 Gramm<br />
fe<strong>in</strong>stes V<strong>in</strong>yl gepresste Re-Issue nimmt<br />
sogar den unbeabsichtigten Fehldruck der<br />
ersten UK-Pressung (umlaufenden Seitenumbruch<br />
plus Testfarbstreifen) auf – sehr<br />
charmant. Wunderbar timbriertes Klangbild,<br />
sehr offen und von hoher Durchhörbarkeit.<br />
Fritz Schwertfeger<br />
MFSL / Sievek<strong>in</strong>g Sound (LP)<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Remaster:<br />
Pressqualität<br />
Zoot Sims Quartet Zoot<br />
Das 1956 <strong>in</strong> Chicago aufgenommene<br />
Album setzt als zeitloses Meisterwerk<br />
dem grazilen und fe<strong>in</strong>en Saxophonstil von<br />
Bandleader Zoot Sims – ob Tenor- oder Alt-<br />
Sax – e<strong>in</strong> Denkmal. In die Rillen dieser per<br />
Direct Metal Master<strong>in</strong>g auf 180-Gramm-<br />
Virg<strong>in</strong>-V<strong>in</strong>yl gepressten LP wurde nicht nur<br />
allerfe<strong>in</strong>ste und spontane Improvisationskunst<br />
des Jazz verewigt, auch der Spirit
Jazz<br />
und die Gelassenheit dieser Zeit mäandert<br />
durch die Stücke. Mit viel Verve und<br />
Charme spielt sich das Quartett <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en<br />
leider viel zu kurzen Rausch: abwechslungsreich,<br />
<strong>in</strong> den Tempi, die Rhythmik<br />
gekonnt variierend: „Zoot“ ist e<strong>in</strong> Fest für<br />
Freunde des gepflegten Impro-Jazz – und<br />
durch den sehr authen tischen, körperhaften<br />
und nie aufdr<strong>in</strong>glichen Grundcharakter<br />
der Instrumente klanglich e<strong>in</strong>e Wucht.<br />
Fritz Schwertfeger<br />
Orchesterwerk<br />
Music On V<strong>in</strong>yl / Cargo (2 LPs)<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Remaster:<br />
Pressqualität:<br />
KLANG<br />
TIPP<br />
Gustav Holst Die Planeten<br />
Los Angeles Philharmonic, Zub<strong>in</strong> Mehta<br />
Falls Sie es Analog-Skeptikern mal so richtig<br />
zeigen wollen, legen Sie dieses „Mehr-<br />
Geht-Nicht“-Reissue auf. Master<strong>in</strong>g-Guru<br />
Bernie Grundman hat die E<strong>in</strong>spielung<br />
von Holsts höchst wirkungsgradstarkem,<br />
galaktischen Werk unter Zub<strong>in</strong> Mehta aus<br />
dem Jahr 1970 auf vier LP-Seiten umgeschnitten,<br />
die dann mit jeweils 45 Umdrehungen<br />
pro M<strong>in</strong>ute rotieren. Resultat: E<strong>in</strong><br />
„Wow“-Effekt jagt den nächsten. Nicht<br />
nur die ungeheure Dynamik, sondern vor<br />
allem die unfassbare Fe<strong>in</strong>auflösung der <strong>in</strong><br />
dieser Suite ja durchaus zahlreichen, leise<br />
gesponnenen Passagen lässt aufhorchen.<br />
Tja: High Resolution ist e<strong>in</strong> alter Hut – 43<br />
Jahre alt. Dass das Orchester zudem spieltechnisch<br />
<strong>in</strong> Hochform agierte und Mehta<br />
e<strong>in</strong>e agile und bei allem Saft und Kraft auch<br />
analytisch-<strong>in</strong>telligente Auslegung h<strong>in</strong>legte,<br />
macht den Braten fett. Lothar Brandt<br />
S<strong>in</strong>fonik<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
Viol<strong>in</strong>konzerte Nr. 3 und 4, Marianne Thorsen,<br />
Viol<strong>in</strong>e; Trondheim Solistene, Oyv<strong>in</strong>d Gimse<br />
Zählt das Holst-Mehta-Reisssue zur Klasse<br />
der „Mehr-geht-nicht“-Scheiben, so ist das<br />
hier e<strong>in</strong>e der Kategorie „Besser-geht’s-<br />
-gar-nicht“, zum<strong>in</strong>dest unter audiophilen<br />
Gesichtspunkten. 2L-Masterm<strong>in</strong>d Morten<br />
L<strong>in</strong>dberg produziert mit den Trondheim<br />
Solistene e<strong>in</strong>en Weltklasse-Sound, das<br />
gilt auch für diese Aufnahme von 2006.<br />
Für die genialen Mozart-Konzerte KV 216<br />
und 218 durften die Musiker wieder ihre<br />
spezielle eigene Sitzordnung pflegen, die<br />
im Zusammenwirken von Mikrofonierung<br />
und hochauflösender Technik für e<strong>in</strong>e<br />
unfassbare Durchsichtigkeit und e<strong>in</strong>en<br />
unglaublichen Reichtum an Klangnuancen<br />
sorgt. Solist<strong>in</strong> Marianne Thorsten spielt<br />
e<strong>in</strong>en beschw<strong>in</strong>gten, fast unbekümmerten<br />
Mozart-Stil, dem man höchstens im<br />
langsamen Satz des G-Dur-Konzertes<br />
etwas mehr melancholisches Abschatten<br />
gewünscht hätte. Aber das ist eher kle<strong>in</strong>liche<br />
Kritik an e<strong>in</strong>er großartigen E<strong>in</strong>spielung.<br />
Die bei Pauler gemasterte und bei Pallas<br />
gepresste Scheibe zählt zum Besten,<br />
was e<strong>in</strong>em Tonabnehmer passieren kann.<br />
Lothar Brandt<br />
2L/Naxos<br />
Musik:<br />
Pressqualität:<br />
Jean Sibelius S<strong>in</strong>fonie Nr. 2, Philharmonia<br />
Orchestra, Paul Kletzki<br />
Manchmal treffen Plattitüden den Nagel<br />
auf den Kopf: je oller je doller. 1955, <strong>in</strong> den<br />
K<strong>in</strong>dertagen der europäischen Stereophonie,<br />
machte Produzenten-Legende Walter<br />
Legge mit dem polnisch-schweizer Dirigenten-Fe<strong>in</strong>geist<br />
Paul Kletzki <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>gsway<br />
Hall <strong>in</strong> London e<strong>in</strong>e fantastische Aufnahme<br />
S<strong>in</strong>fonik<br />
Klang:<br />
KLANG<br />
TIPP<br />
von Sibelius Zweiter. Warum diese von<br />
wundervoll zwischen warm leuchtenden<br />
Orchesterfarben und tiefdunklen Schatten<br />
changierende Deutung so lange im Archiv<br />
schlummerte, wissen die Götter. Das auf<br />
exzellente Reissues aus dem EMI-Katalog<br />
spezialisierte Label HiQ br<strong>in</strong>gt uns diesen<br />
Schatz nun wieder unter die Nadel. Es hat<br />
viele grandiose Aufnahmen dieser herrlichen<br />
S<strong>in</strong>fonie gegeben – von Barbirolli,<br />
Szell, Monteux, Davis etwa – doch dieses<br />
Juwel kann sich <strong>in</strong> sanftem Glanz neben<br />
allen behaupten.<br />
Lothar Brandt<br />
HiQ Records / Fenn<br />
Musik:<br />
Remaster:<br />
Jazz, Funk<br />
Klang:<br />
Pressqualität:<br />
Poogie Bell Band Suga Top<br />
Suga Top, den eher uncharmanten<br />
Kose name des Pittsburger Stadtteils Hill<br />
District, wählte der Drummer Poogie Bell<br />
für die musikalische Rückkehr zu se<strong>in</strong>en<br />
Wurzeln. Inspiriert von den Gospel-Sounds<br />
ihrer K<strong>in</strong>dheit, jammen Bell und se<strong>in</strong>e<br />
Band (Keyboarder Bobby Sparks, Chris<br />
Hemm<strong>in</strong>gway und Keith Anderson am Saxophon<br />
sowie Trompeter Michael Steward)<br />
durch e<strong>in</strong>en lebhaften Mix aus Soul, Jazz,<br />
Pop, R&B und Funk. Farben froher Funk-<br />
Jazz wird von Old-school-Beats Marke<br />
Erykah Badu gejagt, mal wabbert es soulig,<br />
mal jazzig, und was vokal geschieht,<br />
verdient das Prädikat Extraklasse: Mit der<br />
von ihm entdeckten Sänger<strong>in</strong> Mey aus<br />
Bulgarien hat Poogie Bell e<strong>in</strong> echtes Ausnahmetalent<br />
am Mikrofon, dazu gibt es<br />
computerverzerrte Stimmeffekte à la Daft<br />
Punkt. E<strong>in</strong> echtes „Geheimtipp-Album“,<br />
dessen Analog-Version via Direct-Metal-<br />
Master<strong>in</strong>g auf schweres Doppel-V<strong>in</strong>yl<br />
gepresst wurde – und die CD-Version<br />
gibt’s als Bonus dazu. Fritz Schwertfeger<br />
Moosicus / Indigo (2 LPs + Bonus-CD)<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Pressqualität:<br />
Musik › POP & ROCK<br />
ORG / Sievek<strong>in</strong>g Sound (2 LPs, 45rpm)<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Remaster:<br />
Pressualität:<br />
Noch mehr LP-Tipps f<strong>in</strong>den Sie <strong>in</strong> der<br />
! kommenden <strong>AUDIO</strong>-Ausgabe 11/13<br />
www.audio.de ›10/2013<br />
67
Musik › OLDIES<br />
OLDIE-CD<br />
DES MONATS<br />
Sly & The Family<br />
Stone<br />
Higher!<br />
Epic/Legacy/Sony Universal (2 CDs mit (4-CD-Set; 40 Songs auch / Box-Set als E<strong>in</strong>zel-CD mit 6 CDs „The <strong>in</strong> Pappschubern Best Of The Box“ + 44-Seiten-Buch)<br />
und als 8-LP-Set (Cargo; Besprechung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er der nächsten <strong>AUDIO</strong>-Ausgaben)<br />
Was die Jungs und Mädels aus der Werbeabteilung wohl se<strong>in</strong>erzeit<br />
über die Musik von Sly & The Family Stone geschrieben haben?<br />
Vielleicht so etwas wie: „Wenn Soul-Bauste<strong>in</strong>e auf hochdosierte Rockgitarren<br />
treffen, dann entsteht etwas Fantastisches: Neue Energie!“.<br />
Tja, mit ähnlichem Geschwurbel bewirbt heute die Pharma<strong>in</strong>dustrie<br />
dubiose Lifestylemedikamente – aber wenn man die Uhr mal 40 Jahre<br />
zurückdreht, kommt man der musikalischen Wahrheit damit ziemlich<br />
nahe. 1966 war’s, als Sylvester und Freddie Stewart <strong>in</strong> San Francisco<br />
ihre beiden Bands Sly & The Stoners und Freddie & The Stone Souls<br />
zusammenwarfen und als Sly & The Family Stone erst den Soul zum<br />
Explodieren brachten – und damit e<strong>in</strong>e über Dekaden andauernde<br />
Kettenreaktion <strong>in</strong> Gang setzten, die Genres von R `n´B über Funk bis zu<br />
HipHop den Weg ebnete. Nicht ohne Grund schrieb der US-Autor Joel<br />
Selv<strong>in</strong> 1998 <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Bandbiografie („For The Record: Sly And The Family<br />
Stone – An Oral History“): „Es gibt zwei Arten von schwarzer Musik:<br />
schwarze Musik vor und schwarze Musik nach Sly Stone“.<br />
Jimi Hendrix, The Temptations, Isaac Hayes, Gil Scott-Heron, Lenny Kravitz, The Roots<br />
Nun würdigt Epic e<strong>in</strong>e der wichtigsten Formationen der Black Music<br />
mit e<strong>in</strong>er fe<strong>in</strong>en Anthologie. 77 Songs, davon 17 hier erstmals veröffentlichte,<br />
zeigen auf vier CDs die stilistische Bandbreite der Band, deren<br />
Ausnahmestellung nicht zuletzt aus ihrer gemischtgeschlechtlichen und<br />
multiethnischen Besetzung resultierte. Im noch von Rassentrennung<br />
und männlichem Chauv<strong>in</strong>ismus geprägten Amerika der mittleren 60er<br />
Jahre spielten hier schwarz und weiß, und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Formation und<br />
ergänzten den Soulrock-Sound um Elemente von Jazz bis Gospel und<br />
Country, um Sounds von psychedelisch wabernder Elektronik bis zu<br />
fulm<strong>in</strong>anten Bläserattacken. Die Reise beg<strong>in</strong>nt 1964 mit e<strong>in</strong>er Monoversion<br />
von „I Just Learned How To Swim“ und endet 1975 mit „High“<br />
dazwischen gibt es alle Hits von „Dance To The Music” über „Everyday<br />
People” bis „Stand!” und „Hot Fun In The Summertime”. Und das<br />
104-seitige, liebevoll im Look der damaligen Zeit gelayoutete Buch im<br />
LP-Format verdient mit e<strong>in</strong>er Fülle an Fotos von Plattensleeves, Memorabilia<br />
und Konzertplakaten das Prädikat vorbildlich. Christof Hammer<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Blues, Rock, Folk<br />
Rock `n´Roll<br />
Filmmusik<br />
Fleetwood Mac<br />
Then Play On<br />
Reprise/Warner (CD)<br />
Der Titel ist irreführend: Auf ihrer vierten LP<br />
folgten Fleetwood Mac 1969 ke<strong>in</strong>eswegs<br />
stur dem Blues-Pfad, auf den sie 1967<br />
e<strong>in</strong>geschwenkt waren. Das Album changierte<br />
vielmehr famos zwischen Chicago-Blues,<br />
kalifornischen Poptupfern und britischem<br />
Folk rock – und markierte den letzten Auftritt<br />
von Peter Green. Dazu gibt es e<strong>in</strong> „paar<br />
Piano-Klim pereien“ (Mick Fleetwood) von<br />
Jeremy Spencer zu hören. Als Bonustracks<br />
dieser remasterten Neuausgabe feiern mit<br />
dem robusten „One Sunny Day“ und dem<br />
verträumten „Without You“ zwei Raritäten<br />
ihre CD-Premiere. Weitere Zugaben: der Klassiker<br />
„Oh Well Pt. 1 & 2“ und Peter Greens<br />
Hymne „The Green Manalishi“. Willi Andresen<br />
Black Magic Woman – The Best Of<br />
W. Smith, B. Knox, C. Feathers, J.<br />
Scott Four Legends Of Rock’n’Roll<br />
Bear Family (CD)<br />
Die Rock’n’Roll-Veteranen Warren Smith,<br />
Buddy Knox und Charlie Feathers ließen<br />
1977 im Londoner Ra<strong>in</strong>bow Theatre zwischen<br />
den Zeilen ankl<strong>in</strong>gen, dass sie lieber für e<strong>in</strong><br />
artig applaudierendes Publikum <strong>in</strong> Las Vegas<br />
spielen würden als für begeistert grölende<br />
Teddy-Boys. Doch dann enterte Jack Scott die<br />
Bühne und rettete die Show – und damit auch<br />
die vorliegende CD. Se<strong>in</strong>e acht Titel er<strong>in</strong>nerten<br />
daran, dass e<strong>in</strong> Rock`n´Roll-Sänger mehr<br />
bieten muss als nur die Stichworte für e<strong>in</strong>en<br />
aus der Mode gekommenen Modetanz. Scott<br />
versprüht <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en clever arrangierten Eigenkompositionen<br />
viel Witz und erweist sich als<br />
e<strong>in</strong> Songwriter, der nicht nur vor Rock’n’Roll-<br />
Freaks bestehen kann. W<strong>in</strong>fried Dulisch<br />
Elvis Presley<br />
Ennio Morricone<br />
earBOOK<br />
Edel (120-Seiten-Bildband mit 4 CDs)<br />
In Ennio Morricones Werk verschränken sich<br />
musikalische und visuelle Elemente – der römische<br />
Soundtrack-Mogul ist somit prädest<strong>in</strong>iert<br />
für Edels „Earbook“-Reihe; e<strong>in</strong>er Kreuzung<br />
aus CD-Kompendium und Bildband. 55<br />
se<strong>in</strong>er wichtigsten Kompositionen von „The<br />
Good, The Bad And The Ugly“ über „1900“<br />
bis zu „Once Upon A Time In America“ gibt’s<br />
hier (etwas diffus diskographiert freilich) <strong>in</strong><br />
den origi nalen Erste<strong>in</strong>spielungen. E<strong>in</strong>gebettet<br />
s<strong>in</strong>d die Discs <strong>in</strong> 120 ordentlich gedruckte Seiten<br />
mit vielen Filmfotos/-plakaten plus e<strong>in</strong>em<br />
etwas hölzernen Essay. Beides zusammen<br />
ergibt das Porträt e<strong>in</strong>es virtuosen Grenzgängers<br />
zwischen E- und U-Musik, der <strong>in</strong> Tönen<br />
Geschichten erzählen konnte. Christof Hammer<br />
Morricone RMX: Remixe von Dub bis TripHop (Warner)<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
68 www.audio.de ›10 /2013
Jazz<br />
Welcome back: Weltmusik<br />
von Real World<br />
Längst hat die „Weltmusik“ die Welt<br />
erobert – Tausende strömen heute<br />
zu Afrika-Festivals und <strong>in</strong>ternationalen<br />
Kultur-Events. Das war 1989 noch anders,<br />
als ethnische Musiken aus aller Herren<br />
Länder noch e<strong>in</strong> Thema eher für Profi-Globetrotter<br />
und Extrem-Neugierige waren.<br />
Entscheidend mitgewirkt an der Öffnung<br />
der musikalischen Horizonte hat neben<br />
dem Internet <strong>in</strong>sbesondere auch Peter Gabriel<br />
mit se<strong>in</strong>em Label Real World. Daran<br />
er<strong>in</strong>nert zu Recht die Reissue-Reihe „Real<br />
World Gold“, die jetzt <strong>in</strong> Runde 4 geht. Im<br />
Fall von Nusrat Fateh Ali Khan hebt Realworld<br />
gleich zwei antiquarische Artifakte:<br />
Die Doppel-CD „Love And Devotion“<br />
bündelt die1985 entstandenen und 1992<br />
für Real World neu e<strong>in</strong>gespiel ten „Love<br />
Songs“ mit den„Devotional Songs“ aus<br />
demselben Jahr – und noch heute kl<strong>in</strong>gt<br />
die Qawwali-Musik des pakis tanischen<br />
Sufi-Sängers so exotisch wie e<strong>in</strong>st. Doch<br />
Khan hatte auch offene Ohren für die Moderne:<br />
Mit dem kanadischen Produzen ten<br />
Michael Brook möbelte er 1992 für „Star<br />
Rise“ Tracks von Talv<strong>in</strong> S<strong>in</strong>gh oder Nitt<strong>in</strong><br />
Sawhney zeitgemäß auf.<br />
Schon von Beg<strong>in</strong>n an hantierte das Afro<br />
Celt Sound System mit elektroni schen<br />
Klängen von HipHop bis Techno – dass<br />
das Ensemble um Work<strong>in</strong>g-Week-Mitglied<br />
Simon Booth (hier als Simon Emmerson<br />
aktiv) 2004 e<strong>in</strong> komplettes Remix-Album<br />
aufnahm, war da nur folgerichtig. „Pod“<br />
br<strong>in</strong>gt auf CD 1 die 13 damaligen Orig<strong>in</strong>almixe,<br />
<strong>in</strong> denen DJs wie Rae & Christian<br />
oder Bipolar coole Loops und lässige<br />
Grooves auslegten. Disc 2 br<strong>in</strong>gt als Bonus<br />
zehn Mixe des Titelsongs „Release“.<br />
Mit Jocelyn Pook gibt es schließlich noch<br />
e<strong>in</strong>en Geheimtipp selbst für Realworld-<br />
Kenner wiederzuentecken. 2001 war’s,<br />
als die britische Pianist<strong>in</strong>, Viol<strong>in</strong>ist<strong>in</strong> und<br />
Sänger<strong>in</strong> keltisch-arabische Sounds zu<br />
Vokal-Märchen aus 1001 Nacht verwob.<br />
Die Neuauflage von „Untold Th<strong>in</strong>gs“<br />
hat zwei Bonustracks mit Gastsänger<strong>in</strong><br />
Natacha Atlas an Bord. Christof Hammer<br />
N. Fateh Ali Khan Love & Devotion<br />
Musik:<br />
N. Khan & M. Brook Star Rise<br />
Musik:<br />
Afro Celt Sound System Pod<br />
Musik:<br />
Jocelyn Pook Untold Th<strong>in</strong>gs<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Klang:<br />
Klang:<br />
Klang:<br />
Al Di Meola<br />
All Your Life<br />
JAZZ-CD<br />
DES MONATS<br />
<strong>in</strong>-akustik (CD, 2 LPs)<br />
Enterta<strong>in</strong>ment<br />
Zu den Glücksfällen <strong>in</strong> der Musikgeschichte zählt es, wenn Bearbeitungen neben den<br />
Orig<strong>in</strong>alen bestehen können, die ihrerseits bereits Maßstäbe gesetzt haben. Al Di Meola<br />
hat solch e<strong>in</strong>e Meister-Hommage geschaffen. Für den Tribut des Gitarristen an John Lennon<br />
und Paul McCartney, die beiden Masterm<strong>in</strong>ds der Beatles, passt e<strong>in</strong>e ganze Reihe von<br />
Adjektiven – allen voran: liebevoll.<br />
Der Amerikaner hat 14 Songs so sorgfältig und überlegt bearbeitet, dass daraus neue<br />
Kunstwerke wurden. Sei es „And I Love Her“, „Michelle“ oder „Eleanor Rigby“, „Penny<br />
Lane“, „I Am The Walrus“, „Be<strong>in</strong>g For The Benefit Of Mr. Kite“ oder „With A Little Help From<br />
My Friends“: Bei allen Stücken bettet er die Melodien <strong>in</strong> ausgetüftelte Arrangements, <strong>in</strong><br />
denen hohe Gitarrenkunst sche<strong>in</strong>bar e<strong>in</strong>fach daherkommt. Per Mehrspurtechnik schafft er<br />
sich zudem die Möglichkeit, auf mehreren Instrumenten zwischen Begleitung und Führung<br />
zu wechseln. Die Wärme und Transparenz der Aufnahmen auf Achtspur-Analogband aus<br />
den Londoner Abbey Road Studios verleiht den superben Neufassungen e<strong>in</strong>en zusätzlichen<br />
Kick. Werner Stiefele<br />
The Beatles: Sgt. Pepper, Al Di Meola: Diabolic Inventions<br />
Musik:<br />
Gloria Estefan<br />
The Standards<br />
Sony (CD)<br />
Klang:<br />
Lat<strong>in</strong>pop machte sie zum Star. Vergangenes<br />
Jahr wurde Gloria Estefan 55, und <strong>in</strong> dieser<br />
Zeit entstand auch „The Standards“, e<strong>in</strong>e<br />
Sammlung von Jazz- und Sambaklas sikern.<br />
E<strong>in</strong>e Schnapsidee zur Schnapszahl? Mitnichten,<br />
denn sie schlägt sich im fremden Terra<strong>in</strong><br />
wacker, und die schlanken Arrangements<br />
gehören zur Spitzenklasse im Enterta<strong>in</strong>ment-<br />
Genre. Combo, Bigband, Streicher: Alles<br />
ist wunderbar aufe<strong>in</strong>ander abgestimmt und<br />
beschert e<strong>in</strong> breites Kaleidoskop an Klangfarben.<br />
Gloria selbst konzentriert sich auf die<br />
ursprünglichen Melodien und meidet Improvisationen<br />
oder gar Scat-Passagen, fasz<strong>in</strong>iert<br />
aber mit klarer Artikulation und ihrer starken,<br />
leicht vibrierenden Stimme. Werner Stiefele<br />
Ella Fitzgerald – The George & Ira Gershw<strong>in</strong> Song Book<br />
Modern Jazz<br />
Christian McBride Trio<br />
Out Here<br />
Mack Avenue / Codaex (CD)<br />
KLANG<br />
TIPP<br />
Nun könnte man meckern, dass das Christian<br />
McBride Trio kl<strong>in</strong>gt wie der Zeitmasch<strong>in</strong>e<br />
entsprungen. Aber das g<strong>in</strong>ge an der Musik<br />
und ihrer Haltung vorbei. Denn der Bassist<br />
und se<strong>in</strong>e jungen Partner Christian Sands am<br />
Klavier und Ulysses Owens Jr. am Schlagzeug<br />
s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>serseits fest <strong>in</strong> der Tradition<br />
verankert, sehen ihre Aufgabe aber nicht im<br />
Bruch mit den Alten, sondern <strong>in</strong> der Kont<strong>in</strong>uität.<br />
Deshalb kl<strong>in</strong>gt „Out Here“ e<strong>in</strong> bisschen<br />
wie e<strong>in</strong> verschollenes Oscar Peterson-<br />
Album, e<strong>in</strong> wenig nach Erroll Garner, aber<br />
eben auch nach Sands, McBride & Owens.<br />
Unnötig zu erwähnen, dass die Kollegen<br />
spielen wie die Weltmeister. Sehr cool, sehr<br />
sophisticated! Ralf Dombrowski<br />
Oscar Peterson, Benny Green, Oscar Pettiford<br />
Musik › JAZZ<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
www.audio.de 10 /2013<br />
69
Musik › JAZZ<br />
Gitarren-Jazz<br />
Gisle Torvik<br />
Tranquil Fjord<br />
Ma<strong>in</strong>stream<br />
Ozella Music / Galileo MC (CD, 180-GrammLP)<br />
Diese Musik strahlt spontan e<strong>in</strong>e anheimelnde,<br />
angenehme Wärme aus – und sie<br />
ist cool im doppelten S<strong>in</strong>ne. Denn die Weite<br />
und Kühle norwegischer Fjorde spiegelt sich<br />
<strong>in</strong> Gisle Torviks Kompositionen ebenso wie<br />
die lakonische Coolness des Clubjazz an der<br />
amerikanischen Ostküste. Torvik liebt harmonische<br />
Sounds und klare melodische L<strong>in</strong>ien,<br />
er führt se<strong>in</strong>e Virtuosität nicht vor, sondern<br />
stellt sie <strong>in</strong> den Dienst der Sache, und se<strong>in</strong>e<br />
beiden Mitstreiter Audun Ell<strong>in</strong>gsen, Bass,<br />
sowie Hermund Nygard, Schlagzeug, legen<br />
ihm im vollreifen, satten Klangbild e<strong>in</strong> elastisches<br />
Fundament. Der sanfte Schleicher „Bla<br />
Skugge“ (Track 10 der <strong>AUDIO</strong>-Titel-CD) ist e<strong>in</strong><br />
schönes Beispiel dafür. Matthias Inhoffen<br />
Wes Montgomery, Tobias Sjögre<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Stewy von Wattenwyl<br />
After The Ra<strong>in</strong><br />
Brambus / Rough Trade (CD)<br />
KLANG<br />
TIPP<br />
Ke<strong>in</strong> Mensch muss heute noch e<strong>in</strong> Rad erf<strong>in</strong>den.<br />
Aber benutzen darf er es schon. So ist<br />
es auch mit dem Ma<strong>in</strong>stream. Der Schweizer<br />
Pianist Stewy von Wattenwyl wendet mit viel<br />
Liebe und Geschmack an, was andere vor<br />
ihm ausgetüftelt haben. Er sw<strong>in</strong>gt, dass es<br />
e<strong>in</strong>e Freude ist – mal solo, außerdem im Duo<br />
und Trio sowie im Quartett mit dem Saxofonisten<br />
Eric Alexander. Vier Eigenkompositionen<br />
f<strong>in</strong>den sich unter den zehn Titeln; dazu<br />
fünf Standards und Michael Jacksons „She’s<br />
Out Of My Life“. Rout<strong>in</strong>iert jongliert von<br />
Wattenwyl mit den Themen, wobei sie im Stil<br />
der 1950er und 1960er Jahre aus arrangierten<br />
E<strong>in</strong>leitungen zu konzentriert improvisierten<br />
Chorussen übergehen. Werner Stiefele<br />
Ahmad Jamal: At The Persh<strong>in</strong>g<br />
Piano-Jazz<br />
Ahmad Jamal<br />
Saturday Morn<strong>in</strong>g<br />
Bigband<br />
Jazz Village / Harmonia Mundi (CD, LP)<br />
Das Studio La Buissonne bef<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> der<br />
Provence, nahe der Römerstadt Orange. Es<br />
hat sich längst zu e<strong>in</strong>er renommierten Adresse<br />
entwickelt, weil Ambiente, Landstrich<br />
und exzellente Technik die Künstler <strong>in</strong>spirieren.<br />
Auch der <strong>in</strong>zwischen 83-jährige Pianist<br />
Ahmad Jamal ließ sich von der Atmosphäre<br />
anstecken und nahm dort im Trio plus Percussion<br />
„Saturday Morn<strong>in</strong>g“ auf, den Nachfolger<br />
se<strong>in</strong>es wunderbaren Albums „Blue Moon“.<br />
E<strong>in</strong> wenig zickig, im Kern aber musikalisch<br />
fundamental, branden se<strong>in</strong>e Akkorde auf,<br />
spontan <strong>in</strong> der Anmutung, grundlegend <strong>in</strong> der<br />
Haltung und wuchtig <strong>in</strong> der Klangersche<strong>in</strong>ung.<br />
Nicht neu, aber 100 Prozent Jamal mit allen<br />
se<strong>in</strong>en Qualitäten.<br />
Ralf Dombrowski<br />
Keith Jarrett, McCoy Tyner<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Bundesjazzorchester<br />
25<br />
Double Moon / Sunnymoon (CD)<br />
2010 starb Peter Herbolzheimer, der Gründer<br />
des „Bundesjazzorchester“ – kurz: BuJazzO.<br />
Doch bei den Erben Jiggs Whigham und Niels<br />
Kle<strong>in</strong> ist se<strong>in</strong> Werk <strong>in</strong> besten Händen, e<strong>in</strong>e<br />
stilistische Ausweitung des Konzepts <strong>in</strong>klusive.<br />
E<strong>in</strong>e Grundidee gilt nach wie vor: Musiker,<br />
die ihren 25. Geburts tag <strong>in</strong> der Band gefeiert<br />
haben, müssen Jüngeren Platz machen. Doch<br />
auch im Jubiläumsjahr groovt die Bigband bei<br />
Arrangements von Bill Holman, Bob Brookmeyer<br />
oder Francy Boland vital durch Rock,<br />
Lat<strong>in</strong>, Funk und Ma<strong>in</strong>stream. Die ausdrucksstarken<br />
Soli, die Gesangspassagen und die<br />
Präzision des Zusammenspiels stimmen für<br />
die Zukunft des heimischen Jazz optimistisch:<br />
Auf die nächsten 25! Werner Stiefele<br />
Thad Jones / Mel Lewis Orchestra: Central Park North<br />
Traum-Partner<br />
<strong>AUDIO</strong>-Mitarbeiter<br />
Ralf Dombrowski<br />
wirft e<strong>in</strong>en Blick auf die kammerjazzigen<br />
Neuheiten des<br />
Münchner Labels ECM<br />
Man hat sich daran gewöhnt, dass<br />
nicht mehr jeder Jazz nach Jazz<br />
kl<strong>in</strong>gt. E<strong>in</strong>en großen Anteil an dieser<br />
Entwicklung hat das Münchner Label<br />
ECM, das schon <strong>in</strong> den 70er Jahren<br />
anf<strong>in</strong>g, die damaligen stilistischen<br />
Gewissheiten h<strong>in</strong>ter sich zu lassen.<br />
Auch <strong>in</strong> diesem Herbst s<strong>in</strong>d wieder<br />
e<strong>in</strong>e Reihe von Aufnahmen am Start,<br />
die eigene ästhetische Marken setzen.<br />
Die Streichlaute Kamancheh etwa ist<br />
im Umfeld des Jazz selten zu hören.<br />
Der iranische Musiker Kayhal Kalhor<br />
spielt sie im Duo mit dem türkischen<br />
Baglama-Könner Erdal Erz<strong>in</strong>can, der die<br />
volum<strong>in</strong>ös gemixte Saz-Verwandte mit<br />
dem spirituellen Nachdruck ausladender<br />
Improvisationen antworten lässt.<br />
Yeahwon Sh<strong>in</strong> wiederum stammt<br />
aus Korea, s<strong>in</strong>gt zusammen mit<br />
dem Pianisten Aaron Parks und dem<br />
Akkordeonisten Rob Curto balladeske,<br />
melodische, frei fließende Impressionen,<br />
die sie auf „Lua Ya“ zu e<strong>in</strong>em Programm<br />
der Hörer<strong>in</strong>nerungen zusammenstellt,<br />
die aus e<strong>in</strong>er fernen Galaxie<br />
des Fragilen zu stammen sche<strong>in</strong>en.<br />
Der Berl<strong>in</strong>er Gitarrist Marc S<strong>in</strong>an<br />
h<strong>in</strong>gegen brachte die Dresdener<br />
S<strong>in</strong>foniker mit Musikern, Instrumenten<br />
und Klangideen der Schwarzmeerküste<br />
an der Grenze zu Armenien zusammen<br />
und destillierte daraus „Hasretim –<br />
Journey To Anatolia“, e<strong>in</strong>en zwischen<br />
zeitgenössischer Musik und Folklore<br />
changierenden Hybriden.<br />
E<strong>in</strong> Feuerwerk der Musikalität schließlich<br />
entstand, als der Mailänder Pianist<br />
Stefano Bollani und der brasilianische<br />
Mandol<strong>in</strong>en-Meister Hamilton De<br />
Holanda <strong>in</strong> Antwerpen aufe<strong>in</strong>andertrafen.<br />
„O Que Será“ heißt der Mitschnitt<br />
des Konzert-Abends, e<strong>in</strong> mitreißendes<br />
Zwiegespräch zweier <strong>in</strong> ihrer Kreativität<br />
kaum zu bremsender Musikanten.<br />
K. Kalhor / E. Erz<strong>in</strong>can Kula Kulluk Yakisir Mi<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Yeahwon Sh<strong>in</strong> Lua Ya<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Marc S<strong>in</strong>an Hasretim – Journey To Anatolia<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
S. Bollani / H. De Holanda O Que Será<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
70<br />
www.audio.de ›10 /2013
KLASSIK-CD<br />
DES MONATS<br />
Béla Bartók<br />
Viol<strong>in</strong>konzerte Nr. 1 und 2<br />
Musik › KLASSIK<br />
Isabelle Faust, Violone;<br />
Swedish Radio Symphony Orchestra,<br />
Daniel Hard<strong>in</strong>g<br />
harmonia mundi (CD)<br />
Obwohl die Musik von Béla Bartók (1881-1945) den Ruf hat,<br />
besonders dynamisch und rhythmisch stark zu se<strong>in</strong>, s<strong>in</strong>d gerade<br />
se<strong>in</strong>e zwei Viol<strong>in</strong>konzerte sehr fe<strong>in</strong>e, subtile Stücke, <strong>in</strong> denen der<br />
Solist mehr mit emotionaler Tiefe bee<strong>in</strong>drucken als mit Virtuosität<br />
brillieren kann. Wer sich <strong>in</strong> diese Stücke also wirklich versenkt, entdeckt<br />
<strong>in</strong> Bartók e<strong>in</strong>en hochsensiblen Menschen, der die Erschütterungen<br />
des Lebens nur ertrug, weil er se<strong>in</strong>e Gefühle <strong>in</strong> Musik<br />
umsetzten konnte.<br />
E<strong>in</strong>e fe<strong>in</strong>fühlige Künstler<strong>in</strong> wie Isabelle Faust kann daher gar nicht<br />
anders, als <strong>in</strong> diese Seelenwelt e<strong>in</strong>zutauchen, sich der Emotion<br />
dieser Kompositionen h<strong>in</strong>zugeben, die fe<strong>in</strong>en Regungen der Musik<br />
Viol<strong>in</strong>konzert Nr. 2: Shaham, Chicago Symphony, Boulez (DG)<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
mit zartesten Farben und Nuancen zum Ausdruck zu br<strong>in</strong>gen – und<br />
somit das Hören dieser Werke zu e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>timen, berührenden<br />
Erlebnis zu machen. Dieser empathischen, fast <strong>in</strong>trovertierten<br />
Interpretation stehen mit Daniel Hard<strong>in</strong>g und den Musikern des<br />
Radio-S<strong>in</strong>fonie-Orchester Stockholm kongeniale Partner zur Seite,<br />
die jeden W<strong>in</strong>kel des Orchestersatzes auszuleuchten wissen.<br />
Weil auch der Klang mit luzider Fe<strong>in</strong>zeichnung und präzise e<strong>in</strong>gefangener<br />
Dynamik verzaubert, bekommen Bartók-Kenner hier e<strong>in</strong>e<br />
wahre Ausnahme-CD – die auch das Zeug dazu hat, traditionellen<br />
Bartók-Hörerwartungen oder gar -Vorurteilen auf’s Eleganteste<br />
neue h<strong>in</strong>zuzufügen. Laszlo Molnar<br />
KLANG<br />
TIPP<br />
Oper<br />
Kammermusik<br />
Oper<br />
KLANG<br />
TIPP<br />
KLANG<br />
TIPP<br />
G. Verdi Div. Arien & Szenen (Don Carlo, Aida<br />
u.a.) J. Kaufmann, Orch. dell’Opera di Parma, P. Morandi<br />
Sony (CD, 2 LPs)<br />
Er kann e<strong>in</strong>fach alles: kraftvoll strahlende<br />
Spitzentöne und beseelt strömende Kantilenen.<br />
Er kann mit der Stimme schmettern und<br />
schmeicheln, schweben und schluchzen. Auf<br />
se<strong>in</strong>er neuen Verdi-CD zeigt der Münchner Tenor<br />
Jonas Kaufmann, Typ Lat<strong>in</strong> Lover, vollends<br />
se<strong>in</strong>e Weltklasse. Der gaumige Klang, den<br />
manche bemängeln, ist fast ganz verschwunden.<br />
Dass er auch über genügend Stahl <strong>in</strong> der<br />
Stimme verfügt, zeigt er im ansonsten h<strong>in</strong>reißend<br />
durchschwelgten „Celeste Aida“, Track<br />
15 der <strong>AUDIO</strong>-Heft-CD. Famos auch die Otello-Sterbeszene<br />
(„Niun mi tema“) zwischen<br />
packendem Flammenwerfer- Fortissimo und<br />
dumpf erstickendem Todeskampf. Kaufmann<br />
gereift: ganz große Oper! Otto Paul Burkhardt<br />
Jonas Kaufmann: Wagner (Decca)<br />
A. Dvorák Streichsextett op., Streichtrios op.<br />
74 & 75a Auryn Quartet, C. Altenburger, P. Demenga<br />
Tacet (CD, SACD, 180-Gramm-LP)<br />
„Herrliche Erf<strong>in</strong>dung, Frische und Klangschönheit“,<br />
attestierte Brahms Dvoráks Streich sextett<br />
– Qualitäten, die sich im Spiel des Auryn<br />
Quartet und se<strong>in</strong>er Gäste Christian Altenburger<br />
(Viola) und Patrick Demenga (Cello) voll<br />
entfalten. Hier fehlt es weder an Spielfreude<br />
noch an Fe<strong>in</strong>differenzierung der kunstvoll<br />
verwobenen Stimmen. Besonders mitreißend<br />
glückten den Sechs die tänzeri schen<br />
Mittelsätze. Intimer als das Sextett wirken die<br />
ursprünglich für Laien komponierten Streichtrios,<br />
deren Poesie mit großer Ausdrucks- und<br />
Gestaltungskraft zur Geltung kommt. Der<br />
superbe Klang ist beim Sextett sehr direkt,<br />
bei den Trios höchst natürlich. Streicher-<br />
Kammermusik vom Fe<strong>in</strong>sten. Andreas Fritz<br />
Wiener Streichsextett (Sextett, EMI)<br />
Mozart/Bell<strong>in</strong>i/Gounod Arien aus Don Giovanni,<br />
Carmen u. a. O. Peretyatko, NDR S<strong>in</strong>fonieorchester<br />
Sony (CD)<br />
Ganz unter uns: Koloraturen können gähnlangweilig<br />
se<strong>in</strong>. Nicht so, wenn Olga Peretyatko<br />
s<strong>in</strong>gt. Denn die 33-jährige Russ<strong>in</strong> zählt<br />
mit ihrem fe<strong>in</strong>en, silberhellen Timbre zu den<br />
großen Talenten im leichteren Repertoire.<br />
Diese „Arabesque“ betitelte Sammlung zeigt<br />
sie nicht <strong>in</strong> schweren Rache- und Wahns<strong>in</strong>ns-<br />
Arien, sondern verzaubert im lichten, heiteren<br />
Genre. Herrlich, wie sie <strong>in</strong> S<strong>in</strong>gvogel-Manier<br />
e<strong>in</strong>e Schwalbe auf Reisen schickt (<strong>in</strong> „O légère<br />
hirondelle“, Track 13 der <strong>AUDIO</strong>-Heft-CD).<br />
Neben Mozart und Verdi gibt sie auch unterhaltsamen<br />
Schmankerln e<strong>in</strong> bisschen Seele<br />
mit auf den Weg, etwa bei Eva Dell’Acquas<br />
„Villanelle“. oder Luigi Arditis charmant tiriliertem<br />
Gesangswalzer „Il bacio“. Otto Paul Burkhardt<br />
Peretyatko: La bellezza del canto (Sony)<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
www.audio.de 10 /2013<br />
71
Musik › KLASSIK<br />
S<strong>in</strong>fonik<br />
Klavier<br />
KLANG<br />
TIPP<br />
Oper<br />
Franz Schubert S<strong>in</strong>fonie Nr. 8<br />
NDR S<strong>in</strong>fonieorchester, Thomas Hengelbrock<br />
Sony (CD)<br />
Unvorstellbar, dass dieses zunächst als<br />
unspielbar geltende Werk erst 1839 von<br />
Schumann wiederentdeckt und unter Mendelssohns<br />
Leitung uraufgeführt wurde. Hengelbrock<br />
und die Norddeutschen meistern die<br />
umfangreiche Partitur – alle<strong>in</strong> das F<strong>in</strong>ale hat<br />
mehr als 1000 Takte – souverän: Tempowechsel<br />
s<strong>in</strong>d ebenso durchdacht wie Spannungsbögen.<br />
Zudem werden die grundlegenden<br />
Rhythmen der Achten, Triole und Punktierung,<br />
von den Akteuren präzise herausgearbeitet.<br />
Mit der überzeugenden, klar und kantig<br />
aufgenommenen Interpretation wird die<br />
Bedeutung des Werks für die Entwicklung<br />
der romantischen S<strong>in</strong>fonie deutlich. Ganz<br />
großes K<strong>in</strong>o für die Ohren. Andreas Fritz<br />
Z<strong>in</strong>man, Tonhalle Orchester Zürich (RCA Red Seal)<br />
Ludwig van Beethoven Die späten<br />
Klaviersonaten Igor Levit, Piano<br />
Sony (2 CDs)<br />
Auf se<strong>in</strong>er Debüt-CD geht der russischdeutsche<br />
Pianist Igor Levit (Jahrgang 1987)<br />
das denkbar größte Wagnis e<strong>in</strong>, dem man<br />
sich stellen kann: <strong>in</strong> jungen Jahren die „Achttausender“<br />
der Klavierliteratur zu erklimmen,<br />
die fünf letzten Klaviersonaten Ludwig van<br />
Beethovens. Der Respekt und die H<strong>in</strong>gabe<br />
des Pianisten s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> jedem Ton zu hören,<br />
se<strong>in</strong>e Musikalität und Gestaltungswille s<strong>in</strong>d<br />
allgegenwärtig, und das Ganze ist klanglich<br />
wunderbar räumlich-plastisch e<strong>in</strong>gefangen.<br />
Kostprobe dieser ungeme<strong>in</strong> <strong>in</strong>tensiven<br />
Beethoven-Begegnung, <strong>in</strong> der Beethoven fast<br />
mehr als Heiliger denn als Mensch dargestellt<br />
wird: der 4. Satz aus der Sonate Nr. 28; Track<br />
12 der <strong>AUDIO</strong>-Heft-CD. Andreas Lucewicz<br />
Richter (ica / Philips), Korstick (Oehms)<br />
G. Verdi Div. Arien (Macbeth, Rigoletto, La Traviata<br />
u. a.) P. Dom<strong>in</strong>go, Orquestra de la Comunitat Valencia<br />
Sony (CD, 2 LPs)<br />
Lange vorbei die Zeit der drei Tenöre, als er<br />
mit Pavarotti und Carreras zirkusreife Konzer<br />
te absolvierte. Plácido Dom<strong>in</strong>go, auch als<br />
Dirigent und Operndirektor aktiv, sucht mit 72<br />
Jahren neue Herausforderungen. Mit dieser<br />
CD steigt er h<strong>in</strong>ab <strong>in</strong> tiefere Bariton-Par tien,<br />
damit aber auch <strong>in</strong> ganz andere Abgrün de der<br />
menschlichen Psyche. E<strong>in</strong> stimmlicher Irrweg?<br />
Ke<strong>in</strong>eswegs: Gestalterisch hat der spanische<br />
Grandseigneur noch immer mehr drauf<br />
als mancher junge Kollege. Auch als Macbeth<br />
und Rigoletto (Track 14 der Heft-CD) macht er<br />
e<strong>in</strong>e stimmlich gute Figur, weitge hend ohne<br />
Drückerei. Glänzend auch se<strong>in</strong> Rodrigo („Don<br />
Carlo“): e<strong>in</strong> Legato von schlich ter Schönheit<br />
(„Per me giunto“). Otto Paul Burkhardt<br />
The Essential Placido Dom<strong>in</strong>go (Sony)<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Vokal<br />
Konzert<br />
Oper<br />
KLANG<br />
TIPP<br />
KLANG<br />
TIPP<br />
KLANG<br />
TIPP<br />
Marc Anto<strong>in</strong>e Charpentier Litanies de la<br />
Vierge Ensemble Correspondances, Sébastien Daucé<br />
harmonia mundi (CD)<br />
Vor Jean Philippe Rameau war Charpentier<br />
(1643-1704) der hellste Stern am Himmel<br />
der französischen Barock-Komponisten. Er<br />
entwickelte e<strong>in</strong>en ausdrucksstarken Musikstil,<br />
der die Konventionen weit h<strong>in</strong>ter sich<br />
ließ. Neben Opern spielte die Kirchenmusik<br />
(Te Deum!) e<strong>in</strong>e große Rolle; die „Litanies<br />
de la Vierge“ s<strong>in</strong>d mit das Fe<strong>in</strong>ste, was er<br />
auf diesem Sektor schrieb. In erlesener<br />
kle<strong>in</strong>er Besetzung entsteht hier außerordentlich<br />
klangvolle und farbenreiche Musik von<br />
hoher geistiger Dichte, und das „Ensemble<br />
Correspondences“ lässt komplett vergessen,<br />
dass hier nur 16 Musiker am Werk s<strong>in</strong>d.<br />
E<strong>in</strong> absolutes Muss für alle Freunde der<br />
französischen Barockmusik. Laszlo Molnar<br />
Charpentier, Deux Oratorios, Les Arts Florissants (hmf)<br />
G. Verdi, G. B. Platti u. a. Il Progetto Vivaldi<br />
III C-Dur Sol Gabetta, Capella Gabetta, Andres Gabetta<br />
Sony (CD, 2 LPs)<br />
Es ist e<strong>in</strong> mitreißender Wettstreit zwischen<br />
Solist<strong>in</strong> und Orchester, diese dritte, detailreich<br />
kl<strong>in</strong>gende Folge von Sol Gabettas Vivaldi-Projekt.<br />
Wie bei der zweiten Ausgabe komb<strong>in</strong>iert<br />
die Cellist<strong>in</strong> Vivaldi-Konzerte (darunter das<br />
e<strong>in</strong>gängige, für Cello und Viol<strong>in</strong>e bearbeitete<br />
Mandol<strong>in</strong>enwerk RV 532) mit selten gehörten<br />
Konzerten dreier Zeitgenos sen wie Giovanni<br />
Benedetto Platti (Track 11 von „<strong>AUDIO</strong>phile<br />
Pearls. Vol 5“). Diese Preziosen hat sie auf<br />
Schloss Wiesentheid bei Würzburg entdeckt.<br />
Gabetta streicht kraftvoll, aber nie gewalttätig.<br />
Ihr Ton ist präsent, ohne aufdr<strong>in</strong>glich zu se<strong>in</strong>,<br />
und die Capella nimmt die Leichtigkeit ihres<br />
Spiels kongenial auf. Der Gew<strong>in</strong>ner des Wettstreits?<br />
E<strong>in</strong>deutig der Hörer! Andreas Fritz<br />
Stuttgarter Kammerorchester: 7 with one stroke! (Tacet)<br />
Nicola Porpora Arien für Far<strong>in</strong>elli P. Jaroussky,<br />
Cecilia Bartoli, Venice Baroque Orchestra, Andrea Marcon<br />
Erato (CD)<br />
Far<strong>in</strong>elli war Pop. E<strong>in</strong> Superstar. E<strong>in</strong> Sänger-<br />
Gott. Der 1782 verstorbene italienische<br />
Kastrat, dessen Leben 1994 verfilmt wurde,<br />
feierte e<strong>in</strong>st europaweit Triumphe. Philippe<br />
Jaroussky, der wohl beste Countertenor derzeit,<br />
s<strong>in</strong>gt nun Far<strong>in</strong>ellis berühmteste Arien,<br />
komponiert von dessen Lehrmeister Nicola<br />
Porpora. Jaroussky glänzt dabei mit üppiger<br />
Vokalakrobatik – vor allem aber mit berührender<br />
Intensität des Ausdrucks. In Arien wie<br />
„Alto Giove“ entwickelt er, sensibel begleitet<br />
vom Venice Baroque Orchestra unter Marcon,<br />
e<strong>in</strong>e ungeheuer s<strong>in</strong>nliche Melancholie: betörende<br />
Musik am Rande der Stille. Quirlige<br />
Duette mit Koloratur-Mezzo Cecilia Bartoli runden<br />
das Album ab. Brillant! Otto Paul Burkhardt<br />
Carest<strong>in</strong>i, Jaroussky (Virg<strong>in</strong>)<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
72 www.audio.de ›10 /2013
Analog › PHONO-Kombi<br />
Phono<br />
Menal<br />
Um aus V<strong>in</strong>ylplatten alles rauszuholen, braucht es mehr als überragende<br />
E<strong>in</strong>zelleistungen. Erst wenn Plattenspieler, Tonabnehmer und Phonostufe<br />
als perfektes Team zusammenspielen, lässt sich die Kraft der Rillen voll erschließen. Für rund 5000<br />
Euro baut Rega <strong>in</strong> England e<strong>in</strong> solches Team: Jedes Element für sich spitze, zusammen unschlagbar.<br />
■ Text: Bernhard Rietschel<br />
132 www.audio.de ›10 /2013
Analog › PHONO-KOMBI<br />
TEST<br />
Plattenspieler mit MC-Tonabnehmer und<br />
Phono-Vorverstärker<br />
REGA RP8 2500 €<br />
REGA APHETA 1600 €<br />
REGA ARIA 1200 €<br />
Fotos: J. Bauer, Archiv<br />
Zur bestmöglichen V<strong>in</strong>yl-Wiedergabe<br />
führen viele Wege. Das ahnt<br />
schon, wer vergleichbar teure<br />
Plattenspieler unterschiedlicher Hersteller<br />
nebene<strong>in</strong>ander sieht, etwa e<strong>in</strong>en<br />
Transrotor als typischen Vertreter der<br />
Masse-Fraktion, e<strong>in</strong>en L<strong>in</strong>n als klassische<br />
Subchassis-Konstruktion und e<strong>in</strong>en<br />
Rega als Verkörperung der Leichtbau-Lehre.<br />
Für jede dieser Konstruktions-Schulen<br />
gibt es natürlich auch e<strong>in</strong>e<br />
theoretische Grundlage, und es gibt Vorund<br />
Nachteile abzuwägen.<br />
Bei Rega etwa kann man aus Käufersicht<br />
als <strong>in</strong>härenten Vorteil werten, dass<br />
Firmengründer Roy Gandy das Maßhalten,<br />
die Selbstbeschränkung jedem Produkt<br />
gewissermaßen als Grund-Erbgut<br />
<strong>in</strong> die Wiege gelegt hat. Je weniger Material,<br />
desto besser, lautet e<strong>in</strong>e Rega-Regel,<br />
nach der etwa massebehaftete<br />
Werkstoffe nur da erlaubt s<strong>in</strong>d, wo sie<br />
wirklich unverzichtbar s<strong>in</strong>d – im Gegengewicht<br />
des Tonarms oder am Teller,<br />
zum Aufbau des Gleichlauf-mitentscheidenden<br />
Trägheitmoments.<br />
Der Plattenteller des neuen Spitzenmodells<br />
RP8 besteht aus gehärtetem Glas<br />
wie die der kle<strong>in</strong>eren Modelle RP6 und<br />
RP3. Um dem Rundl<strong>in</strong>g standesgemäß<br />
höhere Schwungmasse zu verleihen,<br />
haben die Briten ihn aber nicht e<strong>in</strong>fach<br />
dicker gemacht. Die zusätzliche Masse<br />
wurde vielmehr nur da angebracht, wo<br />
sie wirklich etwas br<strong>in</strong>gt, nämlich am<br />
Rand: Der Teller besteht aus drei konzentrischen,<br />
schmaler werdenden R<strong>in</strong>gen,<br />
die von e<strong>in</strong>em englischen Spezialunternehmen<br />
zunächst unsichtbar verklebt,<br />
www.audio.de ›10 /2013<br />
133
Analog › PHONO-KOMBI<br />
ANALOG-INSEL: Das <strong>in</strong>nere Chassis trägt drei Füße, Arm- und<br />
Tellerlager sowie den Motor, der Rechteck-Rahmen ist hauptsächlich<br />
Deko. Das Phenolharz-Hartschaum-Sandwich ist zwischen Arm<br />
und Teller zusätzlich mit Magnesium-Streben versteift.<br />
dann präzise geschliffen und poliert werden.<br />
Es ist e<strong>in</strong>es jener unsche<strong>in</strong>baren,<br />
bei näherer Betrachtung aber enorm<br />
knifflig zu fertigenden Bauteile, von denen<br />
es an dem Rega-Spieler etliche gibt.<br />
Der noch aufwendigere Teller aus Alum<strong>in</strong>iumoxid-Keramik,<br />
den der mittlerweile<br />
nicht mehr produzierte P9 trug,<br />
wird hoffentlich mit dem bereits angekündigten<br />
Über-Spieler RP10 zurückkehren<br />
– für den RP8 wäre dieses Bauteil<br />
viel zu teuer gewesen.<br />
Im Budget muss schließlich noch Luft<br />
bleiben für andere entscheidende Bauelemente.<br />
Etwa für das externe Oszillator-Netzteil,<br />
das den Synchronmotor so<br />
ruckfrei antreibt, dass dieser ohne elastische<br />
Entkopplung (<strong>in</strong> der Rega-Lehre<br />
e<strong>in</strong> Klanggift von besonderer Fiesheit)<br />
direkt an die Zarge gedübelt werden<br />
kann. Wobei „Zarge“ angesichts der federleichten,<br />
radikal skelettierten Tragstruktur<br />
aus Phenolharz-lam<strong>in</strong>iertem<br />
Kunststoffschaum e<strong>in</strong> ziemlich pompöses<br />
Wort ist: das schwarze Sandwich ist<br />
steif wie e<strong>in</strong> Tennisschläger, alle Bereiche<br />
ohne direkte statische Aufgabe wurden<br />
ausgesägt. Der rechteckige Rahmen<br />
bleibt zwar, als Konzession an die<br />
Optik und zur Befestigung der serienmäßigen<br />
Staubschutzhaube, hat aber praktisch<br />
ke<strong>in</strong>en Kontakt mehr zum eigentlichen<br />
Spieler und ansonsten auch ke<strong>in</strong>e<br />
Aufgabe – man kann das Laufwerk also<br />
genausogut (oder sogar noch etwas<br />
besser) komplett nackt betreiben.<br />
MESSLABOR<br />
TEST factory Rega_Aria_f<br />
08/26/13 15:26:29<br />
+6<br />
TEST factory Rega RP8-Apheta_gt 08/27/13 14:30:25<br />
+0<br />
TEST factory Rega RP8-Apheta_r s 08/26/13 14:49:22<br />
+0<br />
+5<br />
+4<br />
+3<br />
+2<br />
+1<br />
-0<br />
Phono MM / Normsystem<br />
-5<br />
-10<br />
-15<br />
-20<br />
-25<br />
-10<br />
-20<br />
-30<br />
-40<br />
Messplatte<br />
koppler Mess<br />
oergrund ööööööSt<br />
d<br />
B<br />
r<br />
A<br />
-1<br />
-2<br />
-3<br />
-4<br />
-5<br />
Phono MC<br />
d<br />
B<br />
r<br />
A<br />
-30<br />
-35<br />
-40<br />
-45<br />
-50<br />
d<br />
B<br />
r<br />
A<br />
-50<br />
-60<br />
-70<br />
-6<br />
-7<br />
-8<br />
-9<br />
-55<br />
-60<br />
-65<br />
-80<br />
-90<br />
-100<br />
-10<br />
-11<br />
-70<br />
-75<br />
-110<br />
-12<br />
10 20 50 100 200 500 1k 2k 5k 10k 20k 50k100k<br />
Hz<br />
-80<br />
2.9k 2.95k 3k 3.05k 3.1k 3.15k 3.2k 3.25k 3.3k 3.35k 3.4k<br />
Hz<br />
-120<br />
5 10 20 50 100 200 500 1k<br />
Hz<br />
Der Phono-Preamp ARIA misst sich unauffällig<br />
und gut: Die Verstärkung ist mit<br />
69,5dB (MC) sehr hoch und dank gutem<br />
Störabstand (73,5dB) auch mit leisen MCs<br />
voll nutzbar. Der Frequenzgang (1) ist sehr<br />
breitbandig und ausgewogen, dank optimaler<br />
Abschlussimpedanz (120pF) auch<br />
mit MM-Normsystem. E<strong>in</strong> festes Subsonic-Filter<br />
sorgt für e<strong>in</strong>en leichten Bassabfall<br />
unterhalb von ca. 50 Hertz.<br />
Das Laufwerk RP8 zeigt e<strong>in</strong>en durch leichte<br />
Seitenbänder bei der Pulley-Drehzahl<br />
getrübten (2), <strong>in</strong> der Summe aber immer<br />
noch guten Gleichlauf (±0,1%) und sehr guten<br />
Rumpelabstand (72,5dB, mit Koppler<br />
76dB). Der <strong>in</strong>sgesamt sehr geräuscharme<br />
Lauf wird bei 100 und 200 Hertz m<strong>in</strong>imal<br />
durch Motorvibrationen gestört (3). Mit e<strong>in</strong>er<br />
effektiven Masse von 10,7g gehört der<br />
RB808 zu den leichten bis mitelschweren<br />
Armen, er erweist sich im Frequenzgang<br />
134 www.audio.de ›10 /2013
Analog › PHONO-KOMBI<br />
Weitestgehend unbekleidet ist auch das<br />
MC-System Apheta: Nur e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Metallbügel<br />
schützt se<strong>in</strong>en vorne herausstehenden<br />
Nadelträger vor potentiell<br />
tödlichem Kontakt zu Tellerrand<br />
oder F<strong>in</strong>ger. Auch der serienmäßige<br />
Nadelschutz<br />
lässt sich hier fesklemmen<br />
– bei<br />
Transport und<br />
E<strong>in</strong>bau ist das<br />
System also<br />
weitestgehend sicher.<br />
Schw<strong>in</strong>gspulene<strong>in</strong>heit,<br />
Magnet und Aufhängung<br />
des komplett bei Rega<br />
<strong>in</strong> England gefertigten Sytems<br />
s<strong>in</strong>d wiederum frei e<strong>in</strong>sehbar und nur<br />
durch kle<strong>in</strong>e Plexiglasfensterchen vor<br />
Staub und sonstigem Unbill geschützt.<br />
Die ultrasteife, aus Alu gefräste Haltestruktur<br />
für den Generator und ihre präzise<br />
def<strong>in</strong>ierte Kontaktfläche zum Headshell<br />
s<strong>in</strong>d wiederum typisch Rega.<br />
Und obwohl es für MC-Systeme seit 50<br />
Jahren e<strong>in</strong> Bauschema gibt, von dem eigentlich<br />
niemand wirklich abweicht, hat<br />
Roy Gandy auch daran noch etwas gefunden,<br />
das man weglassen kann: Bei<br />
normalen MCs zieht e<strong>in</strong> fe<strong>in</strong>er Stahldraht<br />
die Nadelträger- und Schw<strong>in</strong>gspulene<strong>in</strong>heit<br />
behutsam <strong>in</strong> den Gummidämpfer,<br />
der dann tatsächlich nur als<br />
Dämpfer und als Gegenlager wirkt. Die<br />
eigentliche Federkraft und der mechanische<br />
Zusammenhalt s<strong>in</strong>d Aufgabe des<br />
TEST factory Rega RP8-Apheta_f 08/27/13 14:28:31<br />
d<br />
B<br />
r<br />
A<br />
+10<br />
+5<br />
+0<br />
-5<br />
-10<br />
-15<br />
-20<br />
-25<br />
-30<br />
-35<br />
-40<br />
-45<br />
-50<br />
Frequenzgang<br />
Übersprechen<br />
30 50 100 200 500 1k 2k 5k 10k 20k 50k<br />
(4) als sehr resonanzarm. Das Apheta<br />
weist e<strong>in</strong>en MC-typischen leichten Brillanzbuckel<br />
auf, se<strong>in</strong> Frequenzgang reicht<br />
bis 40kHz, der Klirr ist mit unter 0,04%<br />
extrem niedrig, das Übersprechen nicht<br />
ganz kanalgleich, dafür aber ungewohnt<br />
frequenzneutral.<br />
Hz<br />
Spanndrahts. Gandy hat beide Funktionen,<br />
Federung und Dämpfung, exakt am<br />
Nadelträger-Drehpunkt zusammengeführt<br />
und den Draht „e<strong>in</strong>fach“ weggelassen.<br />
Dass diese Schritt Vorteile hat,<br />
leuchtet e<strong>in</strong> und fällt auch messtechnisch<br />
auf – etwa durch weitestgehend<br />
frequenzunabhängige Kanaltrennung<br />
statt der üblichen „Badewanne“ mit<br />
starker Zunahme des Übersprechens im<br />
Bass und <strong>in</strong> den Höhen. Auch die extrem<br />
niedrigen Verzerrungen, mit denen<br />
das Apheta e<strong>in</strong>en neuen Laborrekord<br />
def<strong>in</strong>iert, könnten der mechanisch klar<br />
def<strong>in</strong>ierten, symmetrischen Lagerung<br />
des zweiteiligen, konischen Nadelträgers<br />
zu verdanken se<strong>in</strong>.<br />
Als leises MC mit relativ ger<strong>in</strong>ger Ausgangsspannung<br />
ist das Apheta auf e<strong>in</strong>en<br />
guten, rauscharmen Vorverstärker angewiesen.<br />
Hier kommt die neueste Rega-<br />
Komponente dieses Tests <strong>in</strong>s Spiel, die<br />
Phonostufe Aria. Im attraktiven halben<br />
Gehäusemaß beherbergt die Aria effektiv<br />
e<strong>in</strong>en doppelten Vorverstärker, denn<br />
die E<strong>in</strong>gangsverstärker-Züge für MMund<br />
MC-Systeme s<strong>in</strong>d vollständig separat<br />
aufgebaut, was e<strong>in</strong>e Optimierung auf<br />
ihre jeweilige Aufgabe ermöglicht, Umgeschaltet<br />
wird erst nach erfolgter Verstärkung<br />
vor den geme<strong>in</strong>samen Entzerrungs-<br />
und Ausgangsstufen. Der gesamte<br />
Signalweg ist diskret, also unter<br />
Verzicht auf <strong>in</strong>tegrierte Schaltungen aufgebaut,<br />
was der Plat<strong>in</strong>e des Phono-Pre<br />
e<strong>in</strong>e <strong>in</strong> dieser Preisklasse selten anzutreffende<br />
Opulenz verleiht.<br />
Da der Aria e<strong>in</strong>ige Wochen vor dem<br />
Spieler und dem System <strong>in</strong> der Redaktion<br />
e<strong>in</strong>traf, durfte er sich zunächst an diversen<br />
Spielern im <strong>AUDIO</strong>-Hörraum<br />
und der Wohnung des Autors warmlaufen<br />
– wo er sich schnell als überragend<br />
kompetenter, sagenhaft lebendiger Phono-Pre<br />
bewährte. Er bestätigte e<strong>in</strong>mal<br />
wieder mit größtem Nachdruck, dass es<br />
für Analogfreunde nach dem Spieler<br />
selbst ke<strong>in</strong> wichtigeres Investitionsfeld<br />
gibt als dieses. Wenn etwa der Avid Ingenium<br />
aus dem letzten Heft mit e<strong>in</strong>em<br />
L<strong>in</strong>n-Arm und Benz Ace L an e<strong>in</strong>em<br />
preiswerten Phono-Kästchen von Micromega,<br />
Musical Fidelity oder Pro-Ject<br />
spielte, war alles schon wunderbar rund,<br />
musikalisch und authentisch. Wechselte<br />
man zum Rega , schien der britische<br />
40 Jahre Magnat-Technologie.<br />
Das Ergebnis: atemberaubendes<br />
Heimk<strong>in</strong>o-Erlebnis mit nur e<strong>in</strong>em<br />
Lautsprecher.<br />
• Direkter Anschluss an Ihren Flachbild-<br />
Fernseher<br />
• Realistischer 3D-Raumklang über<br />
DSP-Prozessor<br />
• Anschluss über Kabel oder Bluetooth<br />
• Bluetooth mit High-End-Audiostandard<br />
„aptX“ sorgt für Musikübertragung <strong>in</strong><br />
CD-Qualität<br />
www.magnat.de<br />
www.audio.de ›10 /2013<br />
135
Analog › PHONO-KOMBI<br />
FEIN ANPASSBAR: Die MC-E<strong>in</strong>gangsstufe lässt sich<br />
sowohl <strong>in</strong> Verstärkungsfaktur und Widerstand als auch <strong>in</strong> der<br />
Kapazität für das verwendete System optimieren. Am Apheta<br />
funktionierten 69dB, 70Ω und 2000pF gut.<br />
136 www.audio.de ›10/2013<br />
PERFEKTE PASSFORM: An<br />
Rega-Armen ist das Apheta <strong>in</strong><br />
wenigen M<strong>in</strong>uten montiert –<br />
dank Dreipunkt-Befestigung<br />
entfällt die klassische<br />
Überhangjustage. Das rote<br />
Polymer-Lager ist Feder,<br />
Dämpfer und Führung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em.<br />
Spieler aber mit e<strong>in</strong>em Schlag doppelt<br />
so groß, doppelt so stark und viermal so<br />
lebendig. Selbst erwachsenere Preamps<br />
wie der Musical Fidelity M1V<strong>in</strong>l<br />
oder der Whest Two hatten schließlich<br />
das Nachsehen – letzterer wirkte tonal<br />
nicht so stimmig wie der Rega, ersterem<br />
g<strong>in</strong>g die ungebremste, breitbandige<br />
Dynamik des Aria ab.<br />
Wer Dynamik auch da f<strong>in</strong>den will, wo<br />
man sie gar nicht vermutet, selbst <strong>in</strong> den<br />
Mischpult-Sünden jüngerer Propulärmusik,<br />
und wer bei guten, wenig komprimierten<br />
Aufnahmen dann wirklich fast<br />
schon schmerzaft die Peitsche spüren<br />
will, muss aber wahrsche<strong>in</strong>lich auch den<br />
Spieler wechseln. Nur ganz wenige<br />
Spieler im aktuellen HiFi-Universum –<br />
und gar ke<strong>in</strong>e <strong>in</strong> der gleichen Preisklasse<br />
– komb<strong>in</strong>ieren Filigranarbeit und urgewaltige<br />
Klangstrukturen so mühelos, gleiten<br />
so aufreizend lässig vom fe<strong>in</strong>ziselierten<br />
Pianissimo <strong>in</strong> kontrollierten Fortissimo-Krawall.<br />
So kann man den Trompeten<br />
von Jericho bei ihrer Zerstörungsarbeit<br />
beiwohnen<br />
und zugleich,<br />
wenn man die<br />
Nerven dazu hat, über fe<strong>in</strong>ste<br />
Kratzer und Grünspan-Spuren an ihren<br />
mächtigen Schalltrichtern s<strong>in</strong>nieren.<br />
Die Raumaufteilung und der Größenmaßstab<br />
der Abbildung waren mit dem<br />
Apheta gigantisch und dabei – für Rega<br />
eher unerwartet – absolut präzise und<br />
konturenscharf. Ebenfalls eher untypisch<br />
für e<strong>in</strong> britisches System ist die<br />
Neigung des Apheta, diese Präzision<br />
auch noch mit e<strong>in</strong>er leichten Betonung<br />
im Brillanzbereich zu unterstreichen.<br />
Das Apheta kl<strong>in</strong>gt klar, neutral und extrem<br />
sauber, aber nicht dunkel-romantisch<br />
im Stil e<strong>in</strong>es Goldr<strong>in</strong>g-MC, sondern<br />
fast extrovertiert wie die besten Van<br />
Den Huls. Oder noch besser?<br />
Das Geheimnis dieser Abstimmung ist<br />
die Tatsache, dass das Rega-System sie<br />
sich leisten kann: Mit schrillen Aufnahmen,<br />
Abtastverzerrungen und unsauberen<br />
S-Lauten gepe<strong>in</strong>igte Audiophile haben<br />
ihr Faible für dunkle MCs überwiegend<br />
als Selbstschutz-Reflex entwickelt:<br />
Wenn's oben eh nur zischt, klirrt und<br />
britzelt, dann verlieben wir uns halt <strong>in</strong> die<br />
Mitten und verhüllen die heiseren Höhen<br />
mit e<strong>in</strong>em warmen Tonal-Schal. Das<br />
Apheta gehört – ähnlich wie L<strong>in</strong>ns neues,<br />
doppelt so teures MC Kandid (<strong>AUDIO</strong>phile<br />
2/2013) zu e<strong>in</strong>er neuen Generation<br />
extrem abtastsicherer Systeme, die alles<br />
dürfen – sogar echte, fe<strong>in</strong>e, opulent<br />
detailreiche Höhen, die dem ganzen<br />
Klang Farbe und Leben spenden. Irgendwie<br />
haben es ihre Entwickler – <strong>in</strong> beiden<br />
Fällen nach jahrelanger Entwicklungsarbeit<br />
– h<strong>in</strong>bekommen, dem Hochtonklirr<br />
e<strong>in</strong>en Dämpfer zu verpassen, ohne<br />
gleich den Klang zu ersticken.<br />
Wer das Gefühl hat, das Apheta schlage<br />
dennoch etwas über die Stränge, sollte<br />
ihm während der obligatorischen E<strong>in</strong>spielzeit<br />
liebevolle Fe<strong>in</strong>justage gönnen.<br />
Nicht im Überhang – der ist zum<strong>in</strong>dest<br />
bei Montage <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Rega-Arm dank<br />
Dreipunkt-Montage exakt def<strong>in</strong>iert –<br />
sondern im genauen Auflagedruck liegt<br />
die e<strong>in</strong>flussreichste Variable für die Stimmigkeit<br />
des Gesamtklangs. Die Spanndraht-lose<br />
Konstruktion sche<strong>in</strong>t sensibler<br />
auf fe<strong>in</strong>e Variationen im Gewicht zu<br />
reagieren, aber wie bei allen MCs gibt es
Analog › PHONO-KOMBI<br />
eigentlich nur e<strong>in</strong>en Wert, der die Generatorspulen<br />
wirklich optimal mit dem<br />
Feld des Neodym-Magneten zur Flucht<br />
br<strong>in</strong>gt. Ist er erreicht, hört man das ebenso,<br />
wie den optimalen Abschlusswiderstand,<br />
der hier relativ niedrig se<strong>in</strong> sollte:<br />
70Ω s<strong>in</strong>d die kle<strong>in</strong>ste E<strong>in</strong>stellung am Aria<br />
– und wen wunderts: die passt.<br />
STECKBRIEF VORVERSTÄRKER<br />
REGA<br />
ARIA<br />
Vertrieb<br />
TAD<br />
0 8052 / 957 327 3<br />
www.<br />
rega-audio.de<br />
Listenpreis<br />
1200 Euro<br />
Garantiezeit<br />
5 Jahre<br />
Maße B x H x T<br />
21,5 x 8 x 27 cm<br />
Gewicht<br />
4,5 kg<br />
ANSCHLÜSSE<br />
Phono MM / MC<br />
• / •<br />
E<strong>in</strong>gänge C<strong>in</strong>ch / XLR 2 / –<br />
Ausgänge C<strong>in</strong>ch / XLR 1 / –<br />
Anpassung Widerstand 47kΩ/400Ω/150Ω/100Ω/70Ω<br />
Anpassung Kapazität 1000/2000/3200/4000pF (MC)<br />
FUNKTIONEN<br />
Fernbedienung –<br />
A/D-Wandler –<br />
Lautstärkereglung –<br />
Variable Entzerrung –<br />
Besonderheiten –<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
ÅSehr dynamischer,<br />
weiträumiger, ,präziser Klang,<br />
sehr rauscharm.<br />
Í –<br />
Klang C<strong>in</strong>ch / XLR 117 / –<br />
Ausstattung<br />
gut<br />
Bedienung<br />
gut<br />
Verarbeitung<br />
sehr gut<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
117 PUNKTE<br />
ÜBERRAGEND<br />
FAZIT<br />
Bernhard Rietschel<br />
<strong>AUDIO</strong>-Redakteur<br />
Man hätte dem Apheta auch e<strong>in</strong>en<br />
eigenen Test geben können – es<br />
spielt problemlos <strong>in</strong> jedem guten<br />
Tonarm. E<strong>in</strong>en besseren als den<br />
RB808 auf dem neuen RP8 wird<br />
STECKBRIEF PLATTENSPIELER<br />
REGA<br />
RP8<br />
Vertrieb<br />
TAD<br />
0 8052 / 957 327 3<br />
www.<br />
rega-audio.de<br />
Listenpreis<br />
2500 Euro<br />
Garantiezeit<br />
5 Jahre<br />
Maße B x H x T<br />
48 x 12 x 36 cm<br />
Gewicht<br />
7 kg<br />
Antrieb<br />
Doppel-Rundriemen<br />
Geschw<strong>in</strong>digkeiten<br />
33, 45 U/m<strong>in</strong><br />
Drehzahlumschaltung elektronisch<br />
Arm-Höhenverstellung – (über Distanzscheiben)<br />
Füße höhenverstellbar •<br />
Pitch-Regelung<br />
– (Abgleich im Netzteil)<br />
Vollautomat / Endabschaltung. – / –<br />
Besonderheiten –<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
Åabsolut neutral,extrem<br />
dynamisch, erstklassiger,<br />
universeller Arm.<br />
Íkosmetisch nicht<br />
perfekt<br />
Klang 105<br />
Ausstattung<br />
befriedigend<br />
Bedienung<br />
gut<br />
Verarbeitung<br />
sehr gut<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
105 PUNKTE<br />
ÜBERRAGEND<br />
man diesseits wirklich abgehobener<br />
Preise aber eh nicht f<strong>in</strong>den, und<br />
dasselbe gilt fürs Laufwerk und<br />
nochmal für den Preamp. WIr haben<br />
es also mit e<strong>in</strong>er Komb<strong>in</strong>ation<br />
aus vier Elementen zu tun, die<br />
Maßstäbe setzen – jedes für sich<br />
und noch vielmehr alle drei im Zusammenspiel.<br />
Gönnen Sie dem<br />
RP8 e<strong>in</strong>e grundsolide, aber leichte<br />
Standfläche, es lohnt sich.<br />
STECKBRIEF TONABNEHMER<br />
REGA<br />
RP8<br />
Vertrieb<br />
TAD<br />
0 8052 / 957 327 3<br />
www.<br />
rega-audio.de<br />
Listenpreis<br />
1600 Euro<br />
Garantiezeit<br />
2 Jahre<br />
Nadelträger/Schliff Alu / Vital, nackt<br />
Auflagekraft/empf. Arm 1,7g / leicht bis mittel<br />
Tiefenabtastfähigkeit 100µm<br />
Hochtonverzerrungen 0,039%<br />
Ausgangsspannung (DIN)<br />
Impedanz/Induktivität<br />
0,6mV<br />
16Ω / 14,6µH<br />
empf. An- /Abschluss MC / < 100Ω<br />
Gewicht (o. Schrauben) 6,5 g<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
ÅAbsolut sauber, enorm<br />
räumlich und zugleich<br />
anspr<strong>in</strong>gend lebendig.<br />
Í Gehäuserückseite und<br />
P<strong>in</strong>-Anordnung etwas<br />
sperrig.<br />
Klang 105<br />
Ausstattung<br />
gut<br />
Praxiseigenschaften gut<br />
Verarbeitung<br />
sehr gut<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
105 PUNKTE<br />
SEHR GUT<br />
_0B6WD_MusicL<strong>in</strong>e_naim_e<strong>in</strong>dritt_verstaerker_v1_Audio_STP_1013.pdf;S: 1;Format:(210.00 x 92.00 mm);28. Aug 2013 08:34:53<br />
Naim nicht im Versand erhältlich<br />
Evolutionär<br />
Der Name NAIT steht für e<strong>in</strong>e Philosophie, die 1983 mit der<br />
Geburt des ersten Naim-Vollverstärkers entstand. Damals wie<br />
heute konzentriert sie sich auf das Wesentliche. Auf Natürlichkeit,<br />
Drive und Musikalität. Die neuen NAITs s<strong>in</strong>d der nächste Schritt <strong>in</strong><br />
der Evolution dieser Philosophie. Sie dienen e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>zigen Ziel:<br />
Ihnen Ihre Musik näherzubr<strong>in</strong>gen.<br />
NAIT 5si |2x60 Watt | Kopfhörerausgang<br />
NAIT XS 2 |2x70 Watt | Class-A-Kopfhörerverstärker<br />
SUPERNAIT 2 |2x80 Watt | DR-Netzteiltechnologie | Class-A-Kopfhörerverstärker<br />
www.music-l<strong>in</strong>e.biz | Tel. 04105 77050